Komplex N°9 2016

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Foto: www.bosshard-farben.ch

TONI-Areal, Zürich Erbaut: 1977, A. E. Bosshard und H. Widmer Umgenutzt: 2005–2014, EM2N Architekten Eine vom Kanton Zürich 2005 in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für das brachliegende Fabrikgebäude der Toni-Molkerei führte zum Entscheid, dass ein Abbruch des riesigen, für enorme Nutzlasten ausgelegten Volumens in Zürich-West nicht sinnvoll wäre. Vielmehr sei es als städtebauliches Wahrzeichen geradezu prädestiniert für eine öffentliche Nutzung. In der Folge wurden 547 Millionen Franken investiert, die Länge des Gebäudes nahm um den Faktor 3,5 zu und die Nutzfläche konnte verfünffacht werden. Platz genug für die Zürcher Hochschule der Künste, die nach sechsjähriger Bauzeit als Hauptmieterin einzog. Die Zwischenwände des ToniAreals sind alle demontierbar. Ob es wohl in Zukunft wieder einen Programmwechsel geben könnte? Foto: Regula Bearth, ZHdK

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TraumFabrik Hugi, Dulliken Erbaut: 1933, Robert Schild Umgenutzt: 2009–2013, Adrian Streich Architekten Die Schuhfabrik Hug am Fuss des Engelbergs galt als Vorbild für einen Fabrikbau nach den Regeln des «Neuen Bauens» in der Moderne. Mit ihrer markanten lindgrünen Farbe ist sie allen Bahnreisenden zwischen Aarau und Olten bekannt. 1978 wurde die Produktion eingestellt. Nach langem Warten und dem im Jahr 2009 begonnenen Umbau zu 45 Wohn- und 14 Gewerbehallen durch Adrian Streich Architekten ist der Bau mit dem Kosenamen «Hugi» zu neuem Ruhm gekommen. 2013 wurde das wiederbelebte Gemäuer mit dem Solothurner Heimatschutzpreis ausgezeichnet. Hier geht das im Wohnungsbau allgegenwärtig gewordene Versprechen des Lofts als offenen Raums mit hohen Geschossdecken und einem Hauch industrieller Vergangenheit noch in Erfüllung.


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