Komplex N°9 2016

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eigenständige KMUs oft über mehrere Jahre. «Wir sehen uns den wie Als CEO ist es meine Aufgabe, diese eigenständigen Teile eines Ganzen zusammenzuhalten und in herausfordeeiner übergeordneten Struktur zu führen. Manchmal Rungen gewachsen.» muss ich auch verhindern, dass sich eines die-

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Markus Mettler, CEO

Komplex: Welches Ereignis aus dem vergangenen Geschäftsjahr ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? «Die Kaderklausur in Lausanne mit 60 Teilnehmern. Wir hatten intensive Gespräche über unsere Geschäftsmodelle, das Verständnis für den Markt und unsere Kunden. Ein wichtiges Thema waren auch die Erfolgsfaktoren in Bezug auf unsere Strategie, Kultur und Struktur. Der Enthusiasmus unserer Mitarbeiter und der Wille, etwas zu bewegen, waren für mich ein riesiger Aufsteller.» Halter hat sich für den Schritt in die Westschweiz entschieden. Wie überwinden Sie die sprachlichen und kulturellen Hürden? «Wichtig ist, dass wir den Halter-Prinzipien treu bleiben, und zwar unabhängig von der jeweiligen Region. Dies gilt auch für die Westschweiz. Der Hauptgrund, weshalb unsere Kunden mit uns zusammenarbeiten, liegt bei unseren Geschäftsmodellen und einer Firmenkultur, die viel Wert auf das unternehmerische und eigenverantwortliche Denken und Handeln aller Mitarbeiter legt. Aber man kann die kulturellen Unterschiede der einzelnen Regionen nicht wegreden. Auf Kundenwünsche einzugehen und die verschiedenen Bedürfnisse zu erkennen, ist der Kern unserer Tätigkeit – in Zürich genauso wie in Bern, Basel, Luzern und nun auch in der Romandie.» Wie sorgen Sie dafür, dass die Halter-Kultur überall gelebt wird? «Wir müssen die Mobilität im Kader und auf Projektleiterstufe steigern – Stichwort Flying CEO. Was unsere Mitarbeiter auszeichnet, ist der Wille zum Unternehmertum. Sie führen ihre Projekte

ser Teile zu sehr verselbstständigt. Dies ist nur in einer operativen Führung mit regelmässigem persönlichem Kontakt möglich.» Wohin bewegt sich der Immobilienmarkt? Geben Sie uns eine Orientierungshilfe. «Der Immobilienmarktzyklus tendiert nach unten. Eine Übererhitzung im Wohnungsmarkt ist kein Thema mehr, die Absorptionszyklen werden länger. Was gegenwärtig noch spürbar ist, ist der Anlagedruck der institutionellen Anleger. Der Retailmarkt ist durch den stetig steigenden Online-Absatz mit Strukturproblemen belastet und leidet unter einem Umsatzabfluss ins Ausland. Im Büromarkt haben die Arbeitsplatzkonsolidierungs- und -optimierungsprojekte der grossen Dienstleister in den vergangenen Jahren zur Folge, dass die Nachfrage nach grossen Flächen stark nachgelassen hat. Hier wird nur noch das fertiggestellt, was aktuell schon in der Realisierungsphase ist. Das heisst aber nicht, dass der Markt für sehr gut posi­tionierte, kleinere Dienstleistungs- und Büroflächen im Multi-TenantBereich keine Möglichkeiten mehr bietet.» Wie reagieren Sie auf diese Herausforderungen? «Wir stützen uns im Markt in Bezug auf unsere Geschäftsmodelle und die Regionen breit ab. Trotz unserer konsequenten, strategischen Ausrichtung auf die Projektentwicklung sind wir mit bisher drei und neu vier Geschäftseinheiten stark diversifiziert. Wir sehen uns damit den Herausforderungen eines sich abkühlenden Immobilienmarkts durchaus gewachsen. In einer Konsolidierungsphase ergeben sich immer auch Opportunitäten. Für diese werden wir bereit sein.» Einerseits gibt es nun die neue Geschäftseinheit Renovationen, andererseits konzentriert sich der visuelle Auftritt ausschliesslich auf die Halter AG. Wie kommt das? «Wir wollen die Re-Development- und Erneuerungspotenziale von Bestandesimmobilien in der Schweiz noch konsequenter nutzen. Aus diesem Grund haben wir die bislang eigenständige Gesellschaft Halter Bauservice AG in die Halter AG integriert. Die neue Geschäftseinheit Renovationen bildet das vierte Standbein von Halter. Der Fokus liegt hier auf Umbauten im Bestand und Gesamtsanierungen von


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