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Around the world with Gebrüder Weiss

Gebrüder Weiss startet weltweite Mitmach-Aktion Würde man die Strecken aneinanderreihen, die verschiedene Verkehrsmittel im Auftrag von Gebrüder Weiss pro Jahr zurücklegen, käme man mit der Gesamtlänge gleich mehrmals um den Globus. Allein die Distanz, die innerhalb des Unternehmens jährlich mit Gabelstaplern zurückgelegt wird, reicht schon von Österreich bis nach Kasachstan. Vor diesem Hintergrund scheint die Herausforderung, mit der die Kampagne Cycling around the world with Gebrüder Weiss im April gestartet ist, machbar: Gemeinsam sollen nach dem Vorbild von Dennis Kailing im Rahmen der Aktion 40.075 Kilometer zurückgelegt werden, was der Länge des Äquators entspricht – auf dem Fahrrad. Und damit davon nicht nur die Gesundheit aller Teilnehmenden profi tiert, sondern auch das Klima, kommt jeder geradelte Kilometer der Aktion »Firmenwald« zugute, die Gebrüder Weiss mit seinem Partner natureOffi ce umsetzt: Pro 40 gefahrene Kilometer wird in Togo ein Baum gepfl anzt. Innerhalb von sechs Monaten sollen so 1.000 neue Bäume anwachsen. Für alle, die mit ra deln, gibt es außerdem Preise pro absolvierter »CycleChallenge«.

Gebrüder Weiss launches open event worldwide

If you were to add up all the kilometers that the various modes of transport cover for Gebrüder Weiss every year, the accumulated routes would encompass the planet several times. Even the total distance covered annually within the company by forklifts extends from Austria to Kazakhstan. With these dimensions in mind, the challenge of Cycling around the world with Gebrüder Weiss – a campaign launched in April – seems eminently doable. Following the example of Dennis Kailing, the route will extend 40,075 kilometers, the length of the equator – on a bicycle. And to ensure that not only those participating will profi t health-wise, but the climate as well, every cycled kilometer will be tallied up for the “Company Forest” initiative that Gebrüder Weiss is hosting with its partner natureOffi ce: a tree will be planted in Togo for every 40 kilometers covered. Within six months, this should lead to at least 1,000 new trees. In addition, for everyone who collects kilometers for the plantings qualifi es for prizes when they complete a “Cycle Challenge”.

Here’s how you can join the challenge:

Anyone can participate in Cycling around the World. Simply install the app on your smartphone, and enter the campaign code “gwmoves” – and you’re in! That means you can also embark on Gebrüder Weiss tours with your children or invite your friends along for the ride. Bicyclists have time until October 31, 2022, to complete one or more of the Challenges. Prizes will be raffl ed off for each leg. Everyone who completes the fi rst stage, “Euro Express”, will receive a practical multifunctional neck scarf. You can follow the event on our social media channels and submit photos of your adventures on the saddle. Here as well, fun prizes await. For more information: www.gw-world.com/ cycling-around-the-world

So können Sie dabei sein An der Aktion Cycling around the world kann jeder teilnehmen, der oder die sich die App Radbonus auf ihrem Smartphone installiert und den Zugangscode »gwmoves« eingibt – Sie können also auch mit Ihren Kindern auf Gebrüder WeissTour fahren oder Freundinnen und Freunde dazu einladen. Um eine oder mehrere der Challenges zu erfüllen, haben alle Radlerinnen und Radler Zeit bis zum 30. September 2022. Danach werden die Preise für die einzelnen Etappen verlost. Alle, die die erste Challenge »Euro Express« schaff en, bekommen ein praktisches Multifunktionshalstuch. Auf unseren SocialMediaKanälen können Sie die Aktion verfolgen und eigene Fotos von Ihren Erlebnissen im Sattel einsenden. Auch hier werden attraktive Preise verlost. Weitere Informationen fi nden Sie hier: www.gw-world.com/de/cycling-around-the-world

EURO EXPRESS

BRATISLAVA VIENNA —

Beginner

MILAN LINDAU —MILANESE COURIER

Amateur

VIENNA BLUDENZ — O R ANGE COMBI CARGO

Intermediate

Gebrüder Weiss Cycle-Challenges Gebrüder Weiss Cycle-Challenges

Alle Teilnehmenden der Aktion können so weit radeln, wie sie können und wollen – schon bei 60 km ist das erste Level abgeschlossen! Pro geschaffter Challenge gibt es in jedem Level Preise zu gewinnen.

Challenge participants can cycle as far as they want to or can. They qualify for a badge even if they only complete 60 kilometers in the first stage. And there are great prizes to be won for each new challenge they overcome.

Beginner: EuroExpress Wien – Bratislava, 60 km Als zuverlässiger Partner von Gebrüder Weiss stellt sich EuroExpress der Herausforderung, Waren schnellstmöglich in die österreichischen Nachbarländer auszuliefern.

Beginner: EuroExpress

Vienna – Bratislava, 60 km As a reliable partner to Gebrüder Weiss, EuroExpress takes on a daily challenge: delivering goods to Austria’s neighboring countries asap.

Amateur: Mailänder Bote Lindau – Mailand, 350 km Mit dem Mailänder Boten begann 1474 die Geschichte rund um die Entstehung der Firma Gebrüder Weiss. Seine Route führte von Lindau über Fußach, Chur und den 2.100 Meter hoch gelegenen Splügenpass zum Comersee und bis nach Mailand.

Amateur: Milanese Courier

Lindau – Milan, 350 km The Milanese Courier traces back to 1474 and with it the roots of the Gebrüder Weiss company. The courier’s route led from Lindau via Fussach, Chur and the 2,100-meter Spluga Pass, to Lake Como and on to Milan.

Intermediate: Orange Combi Cargo Bludenz – Wien, 683 km Der Orange Combi Cargo (OCC) pendelt seit fast 15 Jahren täglich zwischen Bludenz und Wien und hat in der österreichischen Wirtschaft einen Ruf als pünktliche und umweltfreundliche TransportAlternative.

Intermediate: Orange Combi Cargo

Bludenz – Vienna, 683 km For nearly 15 years, the Orange Combi Cargo (OCC) has been commuting daily between Bludenz and Vienna. In the process, it has established its reputation as a punctual, environmentally friendly alternative means of transport.

AIR DOWN UNDER

CHRISTCHURCH SYDNEY —

Advanced

SILK ROAD

ALMATY SHANGHAI —

Professional

ORANGE EAGLE

NEW YORK HAMBURG —

Expert

Advanced: Air Down Under Sydney – Christchurch, 2.136 km Seit 2020 ist Gebrüder Weiss auch am anderen Ende der Welt zu finden: in Australien und Neuseeland. Christchurch ist damit die südlichste Repräsentanz von Gebrüder Weiss und selbst von der australischen Metropole Sydney immer noch ziemlich weit weg.

Professional: Silk Road Shanghai – Almaty, 4.108 km Das Transportnetz der Seidenstraße verknüpft Asien und Europa und wurde früher mit Kamelen bereist. Gebrüder Weiss unterhält an der Route zahlreiche Standorte, unter anderem auch in der kasachischen Metropole Almaty, die ungefähr auf der Hälfte der Strecke zwischen China und Europa liegt.

Expert: Orange Eagle Hamburg – New York, 6.130 km Im Rahmen der Orange EagleKampagne wurde das Netzwerk im Luft und Seefrachtbereich ausgebaut, das gewissermaßen den Atlantik überbrückt und den europäischen Kontinent mit dem amerikanischen verlässlich verbindet.

Advanced: Air Down Under

Sydney – Christchurch, 2,136 km Gebrüder Weiss has been active on the other side of the world since 2020: in Australia and New Zealand. This makes Christchurch the company’s southernmost outpost, while still being quite far away from the Australian city of Sydney.

Professional: Silk Road

Shanghai – Almaty, 4,108 km The transport network of the Silk Road links Asia and Europe; in the old days, camels plied this route. Gebrüder Weiss maintains several sites along its path; these include the Kazakh city of Almaty, which is located approximately midway between China and Europe.

Expert: Orange Eagle

Hamburg – New York, 6,130 km Within the scope of the Orange Eagle campaign, the Air & Sea freight network was expanded to virtually bridge the Atlantic, forging a reliable link between Europe and the American continent.

Auf Kollisionskurs

text Florian Aigner

Himmlische Katastrophen: Die Entfernungen im Weltraum sind gewaltig, das Universum besteht hauptsächlich aus Leere. Trotzdem kommt es immer wieder zu Kollisionen.

Der Zusammenstoß ist unausweichlich: Mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 110 Kilometern pro Sekunde rast die AndromedaGalaxie auf uns zu. Noch ist sie rund zweieinhalb Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Aber in vier bis fünf Milliarden Jahren wird sie mit unserer Milchstraße kollidieren und zu einer neuen, größeren Galaxie verschmelzen.

Das ist weniger dramatisch, als man meinen könnte. Die Sterne, die heute jeweils das Zentrum ihrer Galaxie umkreisen, werden dann zwar auf eine völlig neue Bahn um das Zentrum der neuen Riesengalaxie gezwungen, manche von ihnen werden wohl sogar in die Weiten des intergalaktischen Raums davongeschleudert, und was dabei mit unserer Sonne passiert, lässt sich nicht vorhersagen. Aber die Chance, dass bei dieser gewaltigen Galaxienkollision irgendwo zwei Sterne oder zwei Planeten miteinander zusammenstoßen, ist äußerst gering. Galaxien bestehen hauptsächlich aus leerem Raum. Die Abstände zwischen den Sternen sind so gewaltig groß, dass Galaxien einander durchdringen können, ohne dass es auch nur einen einzigen direkten Zusammenstoß zwischen zwei Himmelskörpern gibt.

Auf kleinerer Skala hingegen kommt es ständig zu Kollisionen. Das erkennt man etwa an der Oberfläche des Mondes, die mit Einschlagkratern unterschiedlichster Größe übersät ist. Die Erde ist genau demselben Bombardement ausgesetzt wie der Mond – nur sieht man das der Erdoberfläche nicht an. Wir haben eine Atmosphäre, die kleinere Objekte zum Verglühen bringt, wir haben Wetter, Wind und Vegetation, die Einschlagkrater verwittern lassen, und wir haben eine Plattentektonik, die im Lauf von Hunderten Millionen Jahren die Erdplatten aufschmilzt und neue hervorbringt.

Heller als die Sonne Wie furchteinflößend es sein kann, wenn ein Himmelsobjekt die Erde trifft, erfuhren die Menschen rund um die russische Stadt Tscheljabinsk am 15. Februar 2013. Ein Asteroid trat dort mit einer Geschwindigkeit von rund 70.000 km/h in die Erdatmosphäre ein. Er dürfte einen Durchmesser von etwa 20 Metern gehabt haben. Weil er die Atmosphäre in recht flachem Winkel durchquerte, explodierte er in der Luft, bevor er am Boden aufschlagen konnte. Sein Leuchten war heller als die Sonne, 100 Kilometer weit konnte man den Blitz sehen. Eine gewaltige Druckwelle beschädigte Tausende Gebäude, rund 1500 Menschen wurden verletzt – oft durch splitterndes Fensterglas. Man sollte also im Kopf behalten: Wenn man im Himmel eine Explosion beobachtet, dann weg vom Fenster! So wie der Donner nach dem Blitz kommt, erreicht uns auch die Druckwelle einer solchen Explosion, erst nachdem wir das Leuchten gesehen haben.

Dieser Meteor von Tscheljabinsk war aber noch harmlos, verglichen mit dem mysteriösen TunguskaEreignis im Jahr 1908. Was dort geschah, ist bis heute nicht ganz klar, denn die Gegend am TunguskaFluss in Mittelsibirien ist abgelegen und spärlich besiedelt. Bekannt ist: Es kam zu einer gewaltigen Explosion, noch in 500 Kilometer Entfernung wurde ein Feuerschein wahrgenommen. Die Druckwelle konnte auf der ganzen Welt gemessen werden, in einem Gebiet mit 25 Kilometern Durchmesser wurden Bäume entwurzelt. Einen echten Einschlagkrater fand man nie, aber man vermutet, dass es sich um einen Asteroiden mit einem Durchmesser von 30 bis 80 Metern handelte, der einige Kilometer über der Erdoberfläche explodierte. Welche Katastrophe ein solcher Komet auslösen würde, wenn er diese zerstörerische Wucht über einer dicht besiedelten Metropole freisetzt, lässt sich kaum abschätzen.

Eine Katastrophe ganz anderer Größenskala war allerdings der Einschlag jenes Asteroiden, der vor 66 Millionen Jahren dem Zeitalter der Dinosaurier ein Ende setzte. Er war etwa 10 bis 15 Kilometer groß und erzeugte einen Einschlagkrater mit 180Kilometern Durchmesser. Die Folgen waren verheerend: Gestein wurde bis in die höheren Atmosphäreschichten geschleudert und fiel teilweise als Trümmerhagel wieder zu Boden. Gewaltige Flächenbrände entstanden. Verglichen mit den Erdbeben, die der Asteroid durch seine Wucht vermutlich auslöste, dürften selbst die schlimmsten Erdbebenkatastrophen der Menschheitsgeschichte harmlos gewesen sein. Gewaltige Tsunamis verwüsteten die Küstengebiete, Staub verdunkelte die Sonne und verursachte einen globalen Kälteeinbruch. Die Ökosysteme des Planeten gerieten aus dem Gleichgewicht, es kam zu einem Massensterben.

Sternenwald und Kirschenweltraum Asteroideneinschläge auf der Erde sind also nichts Ungewöhnliches. Aber wie passt das damit zusammen, dass Kollisionen von Sternen kaum jemals vorkommen, dass Galaxien aber wiederum durchaus miteinander zusammenstoßen? Wie häufig sind kosmische Kollisionen nun wirklich? Oder anders gefragt: Wie leer ist das Weltall eigentlich? Die Antwort hängt entscheidend davon ab, auf welcher Größenskala man das Universum betrachtet.

Galaxien sind ziemlich eng gepackt: Verglichen mit ihrem Durchmesser ist die Distanz zwischen ihnen nicht besonders groß. Der Abstand zwischen AndromedaGalaxie und Milchstraße beträgt ungefähr das Fünfundzwanzigfache des MilchstraßenDurchmessers. Das entspricht größenordnungsmäßig dem Verhältnis zwischen Baumdurchmesser und Baumabstand in einem dichten Wald.

Ganz anders sieht die Sache aus, wenn wir die Distanzen zwischen Sternen mit den Sternendurchmessern vergleichen: Sterne sind typischerweise einige Lichtjahre voneinander entfernt – ein Lichtjahr entspricht knapp zehn Billionen Kilometern. Der Abstand zwischen der Sonne und ihrem nächs

Der BarringerKrater ist ein Einschlagkrater des Meteoriten Canyon Diablo im Coconino County, Arizona, USA. Das Wüstenklima sorgt dafür, dass er besonders gut erhalten bleibt (vorherige Seite). Der LyridMeteoritenschauer ist jedes Jahr zu beobachten, wenn die Erde die Sternentrümmer des Kometen C/1861 G1 Thatcher passiert.

The Barringer Crater is an impact crater caused by the Canyon Diablo meteorite in Coconino County, Arizona. The desert climate ensures that it remains particularly well preserved. The April Lyrids meteorite shower can be observed every year when the Earth passes the particles of dust shed by the comet C/1861 G1 Thatcher. ten Nachbarn Proxima Centauri ist so groß wie rund dreißig Millionen Sonnendurchmesser. Stellen wir uns vor, die Sonne hätte die Größe einer Kirsche, dann wäre der nächste Stern Hunderte Kilometer weit weg. In jeder EUHauptstadt eine Kirsche – das ergäbe eine Kirschendichte, vergleichbar mit der Sternendichte in der Milchstraße. Die Kirschen wären winzig klein, verglichen mit dem kirschenlosen Raum dazwischen.

Der Asteroid 2009JF1: Wie der schlechteste Fußballspieler der Welt Und wie kann man sich die Größenverhältnisse bei Asteroideneinschlägen auf der Erde vorstellen? Im Jahr 2009 wurde das Objekt 2009JF1 entdeckt, das unserer Erde ganz besonders nahe kommt. Die NASA gibt die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags mit ungefähr 1 zu 3.800 an. Das klingt nach einer ziemlich großen Chance – zumindest verglichen mit seltenen Ereignissen wie einem Lottogewinn.

Allerdings: Die Erde hat einen Durchmesser von rund 12.700 Kilometern, und nach bisherigen Daten ist davon auszugehen, dass der Asteroid in einer Distanz in der Größenordnung von 15 Millionen Kilometern an der Erde vorbeiziehen wird – mit einer Unsicherheit von plus oder minus

60 Millionen Kilometern. Zum Vergleich: Das ist, als würde man auf ein Fußballtor schießen und damit rechnen, es ungefähr um achteinhalb Kilometer zu verfehlen. Oder eben um 34 Kilometer. Vor so einem Tor schützen wird der Torwart keine große Angst haben.

Selbst wenn er die Erde triff t, ist ein Asteroid wie 2009JF1 mit etwa 13 Metern Durchmesser sicher keine globale Bedrohung. Aber natürlich gibt es da draußen im Weltraum auch größere Objekte, die man tatsächlich im Auge behalten sollte. NASA und ESA nehmen diese Aufgabe sehr ernst: Über 27.000 erdnahe Objekte wurden inzwischen katalogisiert, ungefähr die Hälfte von ihnen hat eine Größe von mehr als 140 Metern. Keines dieser Objekte hat eine nennenswerte Chance, in den nächsten hundert Jahren unsere Erde zu treff en – aber die NASA schätzt, dass man noch nicht einmal die Hälfte der erdnahen Himmelskörper dieser Größenklasse entdeckt hat. Die Suche geht weiter.

Wie schützen wir uns vorm Killerasteroiden? Die Wahrscheinlichkeit, dass uns in nächster Zeit ein größerer Himmelskörper wirklich gefährlich wird, ist extrem gering. Aber eines Tages wird es zweifellos wieder passieren – vielleicht in hundert Jahren, vielleicht in tausend oder einer Million. Was könnten wir tun, wenn wir plötzlich die Bahn eines neu entdeckten Asteroiden vermessen würden und zu dem Ergebnis kämen, dass er auf Kollisionskurs mit der Erde ist?

Ideen dazu gibt es viele: Man könnte ein Raumfahrzeug hinschicken, das mit einer nuklearen Explosion den Asteroiden von seiner Bahn ablenkt. Man könnte das Raumfahrzeug auch einfach mit großer Wucht in den Asteroiden einschlagen lassen. Oder man versucht, ihn durch ein massereiches Raumfahrzeug abzulenken, das neben dem Asteroiden fl iegt und über lange Zeit eine winzige Gravitationskraft auf ihn ausübt.

Auch exotischere Techniken könnten erfolgreich sein. So könnte man etwa versuchen, den Asteroiden über lange Zeit mit kleinen Teilchen zu beschießen. Man könnte auch mit einem großen Spiegel das Licht der Sonne auf ihm bündeln und ihn dadurch teilweise verdampfen. Oder man bemalt ihn einfach mit weißer Farbe. Die würde nämlich das Sonnenlicht stärker refl ektieren, die Strahlung der Sonne würde den Asteroiden deshalb ein kleines bisschen ablenken – möglicherweise ausreichend stark, um eine Kollision mit der Erde zu verhindern.

Welche dieser Technologien realistisch ist, hängt natürlich davon ab, wie früh man den Himmelskörper entdecken würde, wie groß er ist und welche technologischen Fortschritte die Menschheit bis dahin gemacht hat. Wir haben schließlich gerade erst damit begonnen, uns über solche Fragen Gedanken zu machen. Wer weiß, welche Möglichkeiten es in hundert oder zweihundert Jahren geben wird! Ausgeschlossen scheint es jedenfalls nicht zu sein, unseren Planeten eines Tages vor vernichtenden Kollisionen zu schützen. Nicht jeder Zusammenstoß ist unvermeidlich. Und Platz gibt es im Universum mehr als genug.

Florian Aigner ist Physiker und Wissenschaftspublizist und lebt in Wien. Im Herbst 2020 erschien sein Buch Die Schwerkraft ist kein Bauchgefühl, in dem er in zahl reichen Geschichten verständlich macht, warum wir uns auf die Wissenschaft ver lassen können.