Gorny & Mosch Auktionskatalog 248

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Provenienz: 1913 von Dr. Preuß, München erworben (in dieser Zeit von Beazley zugewiesen); noch vor dem Zweiten Weltkrieg in den Besitz von Hans Piehler (gest. 1961), Werkmeister am Museum antiker Kleinkunst in München, übergegangen; 1972 von dessen Witwe für die Sammlung Dr. G.S., Nürnberg erworben, dort 1980 nochmals restauriert. Publiziert: J.D. Beazley, Attische Vasenmaler des rotfigurigen Stils (1925) 406,7; ARV2 1088,5; BAPD 214591. Zum Maler s. ARV21088 ff.; J. Boardman, Rotfigurige Vasen aus Athen. Die klassische Zeit (1991) Abb. 186-188; M. Robertson, The art of vasepainting in classical Athens (1992) S. 215 f. Zu antiken Vasenreparaturen s. M. Bentz u.a. (Hrsg.), TonArt. Virtuosität antiker Töpfertechnik. Ausstellung Bonn (2010) S. 104 ff.

Attic red-figure column-krater of the Painter of the Louvre Centauromachy. About 440 B.C. On side A two pairs of maenads and satyrs. The maenads are holding thyrsoi, one of them furthermore a kantharos. Each approached by a satyr from the right, who puts his hand on her shoulder. One of the satyrs is carrying a wine-skin. On side B a draped youth is watching while his two companions are dancing. The youth in the middle holds a large skyphos. Above of the picture panel a frieze of tongues and to the sides a double band of ivy. Outside of the rim animals in black silhouette-technique. Reassembled from fragments, only few small missing areas which are retouched (regarding the figures only the head of the right satyr is modern). This piece was bought for a Munich Private Collection in 1913 and shortly afterwards attributed by Beazley! Beautiful vase of the Parthenon period!

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5 Attische Hydria des Amazonen-Malers. 2. Hälfte 4. Jh. v. Chr. H 44,5cm, B mit Henkeln 32,2cm, Ø Mündung 15,6cm, Ø Fuß 14,6cm. Rotfigurig, Details in polychromer Malerei (Weiß, Blau, Grau und Braun) und mit Goldauflagen. Sonderform der Hydria mit abgerundeter Schulter (Kalpis). Auf der Vs. erwehrt sich eine Amazone zu Pferde zweier Krieger, die sie von beiden Seiten mit Lanze und Schwert angreifen. Darunter liegen verwundet eine weitere Amazone und ein Krieger. Seitlich und rückwärtig ziert das Gefäß ein großes Palmettenornament. Unter dem Bildfeld und auf dem Rand der Mündung jeweils ein Eierstab, und auf dem Hals ein Band hängender Lanzettblätter.

Fuß wieder angesetzt, eine oberflächige Absplitterung auf der Schulter, sonst intakt, Deckfarben und Goldauflagen teilweise abgeblättert. 6.500,– Provenienz: Aus der Sammlung L.v.L., Rheinland-Pfalz, erworben in den 1960er bis 1980er Jahren. Diese Hydria gehört zu den spätesten Produkten der attischen Vasenmalerei, die aufgrund des Fundortes Kertsch auf der Krim gerne als „Kertscher Vasen“ bezeichnet werden. Anders als zuvor nahmen die attischen Vasenproduzenten in Bezug auf Vasenform und Bemalung Rücksicht auf die spezielle Käuferschicht im pontischen Raum. Dazu gehörte die Darstellung des Amazonen-

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