Gorny & Mosch Auktionskatalog 248

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3 Attischer Kolonettenkrater eines Manieristen. 470 - 460 v. Chr. H 37,8cm, B 39,2cm, Ø Mündung 32,1cm, Ø Fuß 17,9cm. Rotfigurig. Auf Seite A schreitet Dionysos mit Kantharos und Zweig nach rechts, hinter ihm ein Ziegenbock. Ihm folgt auf der linken Seite eine reich gewandete Mänade, die eine Kithara schlägt. Vor ihm steht ein Satyr, der einen (heute verlorenen) Doppelaulos spielt. Das Futteral aus Pantherfell für die Flöte hängt an seinem linken Arm. Der Reigen findet seine Fortsetzung auf Seite B: seitlich tänzeln zwei Satyrn, während zwischen ihnen eine Mänade mit Doppelaulos nach rechts schreitet. Die Bildfelder werden seitlich jeweils von einer doppelten Punktreihe und oben von einem Zungenstab begrenzt. Über dem Fuß ein Strahlenkranz, auf dem Hals und der Mündung hängende Lanzettblätter, auf dem Mündungsrand eine doppelte Punktreihe und auf den Henkelplatten Palmetten. Beiliegend ein handschriftlicher Zettel, nach dem Beazley den Krater dem Schweine-Maler zugeordnet hat! Aus zahlreichen Fragmenten zusammengesetzt, dabei einige, teilweise retuschierte Fehlstellen. 5.000,– 16

Provenienz: Ex Sammlung Professor Dr. Günther Marschall, Hamburg (1913 - 1997), erworben zwischen 1967 und 1975. Als Manieristen bezeichnet man in Anlehnung an die Verwendung dieses Begriffes in späteren Kunstepochen eine Gruppe von rotfigurigen Vasenmaler des 5. Jhs. v. Chr., die sich nur zögernd vom archaischen Stil lösen. Ihre Malerei ist geprägt von schlanken Figuren mit kleinen Köpfen sowie einer übertrieben wirkenden Gestik. s. dazu J. Boardman, Rotfigurige Vasen aus Athen. Die archaische Zeit (1981) S. 195 ff.; Th. Mannack, The Late Mannerists in Athenian Vase-Painting (2001). Attic red-figure column-krater of a Mannerist. 470 - 460 B.C. On side A Dionysos with kantharos and branch between a maenad who is playing a cithara and a satyr playing the double-flute. On side B further members of the thiasos: in the middle a maenad with flute between two dancing satyrs. Palmettes on the handles, on the rim and on the neck bands of pointed leaves, outside the rim and to the sides of the panels double bands of dots, above each panel a frieze of tongues and rays above the foot. Reassembled from fragments, several missing areas are retouched. The lot is accompanied by a handwritten note that saying Beazley had attributed the krater to the Pig Painter!


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