Gorny & Mosch Auktionskatalog 239

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119 Tellus. 6S”WKHOOHQLVWLVFK IUŠKNDLVHU]HLWOLFK -K Y &KU -K Q &KU :HLgHU IHLQNULVWDOOLQHU 0DUPRU + FP $XV JURE behauenem Gestein erwachsender FrauenoberkĂśrper mit einem vor dem SchoĂ&#x; ausgebreiteten Fruchtschurz. Der Blick himmel wärts gerichtet und gekleidet in einen langärmeligen Chiton. Ein zu einem velum aufgeblähtes Himation hinterfängt Kopf und OberkĂśrper. Rote Farbreste am Gewand, gelbe an den Unterar PHQ %HVWRgXQJHQ DP UHFKWHQ 8QWHUDUP XQG DP %DXFK 9HOXP auf der rechten Seite gebrochen. Kleinere BestoĂ&#x;ungen an Kinn, /LSSH XQG 1DVH u Provenienz: Europäische Privatsammlung C.B., vor 2000. Trotz ihrer Bedeutung als Mutter zahlreicher GĂśtter und anderer mythologischer Gestalten wird Gaia (lat. Tellus) in der Antike nur selten dargestellt. Als aus der Erde aufwachsender Torso erscheint sie wohl zuerst als Mutter des Erichthonios auf attischen Vasen, die den GrĂźndungsmythos Athens zeigen. Wohl erst in rĂśmischer Zeit wird sie auch als FruchtbarkeitsgĂśttin verehrt, ein Aspekt, auf den der Fruchtschurz bei unserer Figur verweist. Zur Ikonographie der Gaia s. LIMC IV (1988) s.v. Ge S. 173 ff. Zu Tellus vgl. bes. LIMC VII (1994) s.v. Tellus S. 880 Nr.14 (Mosaik). 0DUEOH }JXULQH RI 7HOOXV WKH JRGGHVV RI HDUWK HPHUJLQJ IURP URFNV ZLWK fruit in her apron. Her himation is blown up in velatio behind her. Traces of red and yellow colour at clothes and skin. Late Hellenistic / Early Roman ,PSHULDO 3HULRG VW FHQWXU\ % & VW FHQWXU\ $ ' 3DUWV RI WKH YHOXP DQG surface at right side of the belly and at the right arm are broken.

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119A Satyr mit Schweinsfell. 5¤PLVFKH .DLVHU]HLW -K Q &KU :HLgHU IHLQNULVWDOOLQHU 0DUPRU + FP 7RUVR HLQHV QDFNWHQ Knaben, der sich mit dem angewinkelten, linken Ellbogen auf eine weggebrochene StĂźtze lehnt. Ein Schweinsfell ist an den /”XIHQ ŠEHU GHU UHFKWHQ 6FKXOWHU YHUNQRWHW (LQ 7HLO EHGHFNW GHQ OLQNHQ 2EHUDUP GHU JU¤gWH 7HLO GHV ŠEULJHQ )HOOV I”OOW YRUQH die linke Seite des PferdekĂśrpers hinab, so dass der Schweine kopf seitlich der HĂźfte zu liegen kommt. Auf der RĂźckseite wird REHUKDOE GHU *OXW”HQ HLQ 6DW\UVFKZ”Q]FKHQ VLFKWEDU .RSI Unterschenkel, rechter Unterarm, linke Hand und StĂźtze ge brochen. BestoĂ&#x;ungen am KĂśrper. 15.000,– Provenienz: Ex Sammlung F.U., MĂźnchen, erworben 2001. Der Typus des „Satyrs mit dem Schweinsfell“ ist in mehr als 30 Repliken Ăźberliefert. Im Gegensatz zum rekonstruierten Urbild hat der Bildhauer des vorliegenden Werkes den Teil des Schweinsfell, der um die rechte Seite des Rumpfs läuft, weggelassen. Die Figur ist wohl mit einer FlĂśte in den Händen und an einen Baumstumpf gelehnt zu ergänzen. Das Schweinsfell ist von den antiken Betrachtern offenbar als sexuelle Anspielung verstanden worden, wes halb der Schweinskopf vom antiken Bildhauer auch als deutlicher Hinweis neben dem Geschlecht platziert wurde. Vgl. M. Schneider, Hellenistische Satyrn (Habil. Heidelberg Ms. 1991) 458 ff. Marble torso of a young satyr leaning on his elbow and wearing a pig´s skin. Roman Imperial Period, 1st / 2nd century A.D. After a late hellenistic prototype.

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