Gorny & Mosch Auktionskatalog 235

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138 Bemaltes Kopfteil eines anthropoiden Sarkophagdeckels aus Holz 25. Dynastie, 750 - 656 v. Chr. H 29cm. Holz mit Stuckauflage und Bemalung: Der Teint braunrot, Perücke und Kinnbart schwarz-weiß gestreift, Innenzeichnung schwarz, das Augeninnere weiß unterlegt. Männliches, ovales Gesicht mit vorgewölbten, leicht schrägen Augen und falschem Kinnbart, der im Ansatz noch erhalten ist. Im oberen Teil Reste einer aufgemalten Perücke. Auf der Rückseite des massiven Stückes ist eine moderne Aufhängevorrichtung angebracht. Stuck und Farbschicht teilweise abgeplatzt, Holzkern partiell sichtbar, sonst intakt. 1.300,– Provenienz: Privatbesitz B.H., Berlin. Das Stück wurde von dem direkten Vorfahren der Familie Professor Eduard Heyck auf der Palästinareise von Kaiser Wilhelm II. (11.10. bis 26. 11. 1898) erworben. Professor Eduard Heyck (* 30. Mai 1862 in Doberan; † 11. Juli 1941 in Ermatingen, Schweiz) war ein deutscher Kulturhistoriker, Herausgeber, Schriftsteller und Dichter. Als Historiker, der sich intensiv mit den Kreuzzügen auseinandergesetzt hatte (1886 wurde er in Heidelberg mit einer Dissertation über ‚Genua und seine Marine im Zeitalter der Kreuzzüge‘ promoviert), gehörte er zur Entourage des deutschen Kaisers Wilhelms II. auf dessen Palästinareise im Herbst des Jahres 1898. Dem Vernehmen nach reiste Heyck von Palästina aus nach Ägypten, wo er das vorliegende Fragment erwarb, das sich seitdem in Familienbesitz befand. 138

Fragment of a gesso-painted wooden anthropoid sarcophagus lid, depicting the reddish brown coloured face of a man. He wears a bulky black striated wig and a divine false beard largely lost. The white eyes have black irises, extending cosmetic lines and black brows. 25th dynasty, 750 - 656 B.C. Flaked areas in the original polychromy over gesso, otherwise intact. The displayed piece was the property of the highly respected German Professor Eduard Heyck (1862 - 1941) who belonged to the entourage of the Emperor Wilhelm II on his journey to Palestine in the autumn 1898. During his visit Professor Heyck went on a detour to Egypt, were he bought this fragment which has been owned by his family ever since.

139 Kopfteil eines anthropoiden Sarkophagdeckels. Spätzeit - ptolemäische Zeit, 664 - 30 v. Chr. H 18,5cm. Holz, Reste von weißem Stuck noch sichtbar. Ovale Gesichtsform mit weichen Zügen und leicht hervortretenden, mandelförmigen Augen, gebogener Nase und vollen Lippen. Bogenartiger Kopfschmuck. Risse im Holz, zwei Zapflöcher beiderseits des Mundes, zwei moderne Aufhänger hinten. 600,– Provenienz: Privatslg. F.X.M., aus der Sammlung seines Vaters, erworben in den 1950er Jahren.

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Fragment of a wooden anthropoid sarcophagus lid, depicting an oval face with feminine lines, bow-shaped headgear. Traces of white gesso painting visible. Late Period, circa 664 - 30 B.C. Cracks and perforations in the wood, bungs on both sides of the mouth.


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