finanzwelt Ausgabe 02/2018

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Mehr private Vorsorge

Volkswirtschaft damit fertig wird, wenn ein so großer Teil der Leistungsträger zu Transferleistungsempfängern wird und die nächste Generation praeter propter nur noch halb so stark ist. Wir benötigen also eine bundesweite Initiative für private Pflegevorsorge.“ Dies dürfte auch dringend nötig sein, denn nach Angaben der Deutschen Familienversicherung hatten im Oktober 2017 ca. 2,5 Mio. Deutsche eine private Pflegeversicherung – gerade einmal 4 % der Bevölkerung. „Pflege ist für viele Kunden ein eher unangenehmes und häufig unterschätztes Thema“, macht Miriam Michelsen mögliche Gründe dafür aus. Die Leiterin Altersvorsorge und Krankenversicherung bei der MLP sieht somit die Berater hier besonders gefordert. „Deshalb ist es wichtig, die Kunden frühzeitig dafür zu sensibilisieren und sie zu beraten, wie sie im Fall der Fälle ihre Pflege organisieren und finanzieren können. Dafür stellen wir unseren Beratern neben ausführlichen Fachinformationen auch Best Practices aus der Beratung zur Verfügung.“ Der Wieslocher Finanzvertrieb setzt bei der Pflegeversicherung den vertrieblichen Schwerpunkt auf die Pflegetagegeldund Pflegerentenversicherung. Laut Michelsen sind diese Lösungen, im Gegensatz zur Pflegekostenversicherung, aufgrund der umfangreichen Leistungen oftmals am passendsten für die Kunden.

Vor allem angesichts der Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge von 1955 bis 1965 in ca. 20 Jahren selbst von Pflegebedürftigkeit betroffen sein werden, plädiert Dr. Knoll für mehr private Pflegevorsorge. „Insgesamt umfasst diese Alterskohorte ca. 18 % der Berufstätigen. Es wird eine besondere Herausforderung darstellen, wie unsere

Fazit. Die Situation der deutschen Pflege ist ähnlich wie bei vielen deutschen Straßen: Statt viel Geld in die Hand zu nehmen, um langfristig Qualität sicherzustellen, wird versucht, mit kurzfristiger Flickschusterei die nicht mehr zu übersehenden Löcher zu stopfen. Auf Dauer kann so etwas nicht gut gehen. (ahu)

Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Laut Schneider ist ein Neustart in der Pflege dringend erforderlich: „Zunächst muss die bisherige Trennung zwischen ambulantem und stationärem Sektor vollständig überwunden und Pflege stattdessen nach dem Prinzip „Wohnen und Pflege“ organisiert werden.“ Damit Pflegebedürftigkeit für alle finanzierbar sei, spricht sich Schneider zudem dafür aus, den jetzigen Pflegeteil zu einer Pflegevollversicherung mit fixem Eigenanteil weiterzuentwickeln. „Es ist doch die Aufgabe einer Sozialversicherung, das Pflegerisiko des Einzelnen abzusichern, ohne auf die Sozialhilfe zurückzugreifen.“ Wenn die Pläne bezüglich der Bezahlung der Pflegekräfte tatsächlich umgesetzt werden, erwartet Schuhmacher einen deutlich gestiegenen Bedarf an privater Pflegeversicherung. „Tarifliche Bezahlung bringt automatisch höhere Preise, insbesondere im stationären Bereich steigen die persönlichen Zuzahlungen bis auf 2.500 Euro pro Monat. Aus der derzeitigen Teilleistungsversicherung muss eine echte Teilkaskoversicherung werden und zwar mit kalkulierbaren Zuzahlungen“, so Schuhmacher.

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Bernhard Schneider Hauptgeschäftsführer Evangel. Heimstiftung Sprecher Initiative Pro-Pflegereform

finanzwelt 02/2018

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Miriam Michelsen Leiterin Altersvorsorge und KV MLP SE

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