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Labelportrait: Subtext

James Ginzburg gründete Subtext im Jahr 2004 und feiert dessen zehnten Geburtstag in diesem Herbst. Wie bitte? Genau. Gestartet wurde das Label, um zwei Singles des Clubprojekts Vex’d zu veröffentlichen, doch ließ der damals in Bristol lebende US-Amerikaner es sofort wieder ruhen. 2011 reaktiviert er Subtext für Releases von Roly Porter und sein gemeinsames Projekt mit Paul Purgas, emptyset. Die krachende Klangkunst von beiden war noch tief in der Clubkultur verwurzelt, doch zeigte sich ebenso, dass sich der Interessenbereich stark erweitert hat.

Heutzutage sei Subtext an der »Kreuzung von experimenteller elektronischer Musik und zeitgenössischer Komposition« angesiedelt. Auffällig dabei ist, dass neben Roly Porter auch beispielsweise der audiovisuell arbeitende Künstler Paul Jebanasam, der Komponist Yair Elazar Glotman oder die für ihren von Drone und Minimal Music inspirierten Sound bekannte Ellen Arkbro immer wieder zum Label zurückkehren, obwohl sie verschiedene Ansätze verfolgen und ihre Musik sich bisweilen grundlegend unterscheidet. »Die Verbindung zwischen dieser kleinen Community besteht darin, dass sie alle Werke mit ganz eigener klanglicher Identität und Logik erschaffen.« Es sei ihm wichtig, dass sie dabei eine »kompromisslose Hingabe« an den Tag legen.

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Er selbst hat zuletzt mit dem Album »Crystallise, A Frozen Eye« bewiesen, was er damit meint. Auf dem Album erkundet er die Klangqualität von Instrumenten wie dem Appalachen-Hackbrett oder der Shruti-Box. Ein passender Einstieg ins Jubiläumsjahr, das neben einer Vinyl-Auflage des Albums »Simulacrum« vom Klangkünstler Aho Ssan sowie einem Paket von Remixen von Musiker*innen wie FRKTL oder KMRU auch Veröffentlichungen des vietnamesischen Projekts Rắn Cạp Đuô und ein neues Projekt Ginzburgs mit Ziúr unter dem Titel Myxomy mit sich bringt.

Gegründet: 2004 Sitz: Bristol/Berlin Betrieben von: James Ginzburg Künstler*innen: Ellen Arkbro, emptyset, Aho Ssan, Roly Porter, Eric Holm, xin, Holly Childs and Gediminas Žygus, Cevdet Erek, Paul Jebanasam, u.v.m. Drei Anspieltipps: Roly Porter – Aftertime (2011), emptyset – medium (2012), Ellen Arkbro – For Organ and Brass (2017) Website: subtextrecordings.net