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Gastauftritt Karla Tschavoll

Es war ein Ausflug mit der Volksschule zur „Langen Nacht der Forschung“. Ein Schlüsselerlebnis für mich, von da an wollte ich jedes Jahr wieder hin. Ich habe jedoch erst über Umwege erkannt, wie sehr mich technische Themen faszinieren. Auf die Grundschule folgte eine Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe. Doch die Schwerpunkte dieses Schultyps entsprachen nicht meinen Interessen. Trotzdem machte ich dort Matura und sehe im Rückblick diese Jahre als eine wertvolle Erfahrung. Danach wusste ich jedenfalls, was ich nicht machen wollte.

Als mein älterer Bruder Jakob ein duales Studium an der FHV, der Fachhochschule Vorarlberg, in Dornbirn anfing, saß ich oft bei ihm im Zimmer. Er zeigte und erklärte mir, woran er gerade arbeitete: Jakob entwarf Schaltkreise, beschäftigte sich mit Elektronik und Programmierung. Faszinierend, ich fand das alles cool, auch wenn ich nicht viel davon verstand. Nach der Matura wollte ich Physik studieren, doch die Pandemie machte mich unsicher. Ich wollte in einer Umgebung bleiben, die mir Sicherheit vermittelt. Die Selbstorganisation an einer Universität in einer weit entfernten Stadt erschien mir als zu große Hürde. Der Gedanke, neben dem Studium eine Wohnung und möglichst schnell einen Nebenjob zu finden, stresste mich. Also blieb ich in meinem Bundesland und verdiene nun im Studium auch noch! Auch wenn Geld nicht vorrangig war, gab die Aussicht auf ein eigenes Einkommen Sicherheit. Damit kann man eine Wohnung bezahlen und ist schon während der Ausbildung unabhängig.

Die ersten zwei Semester Elektrotechnik Dual (künftig „Elektronik und Informationstechnologie“) an der Fachhochschule in Dornbirn waren ziemlich anspruchsvoll, ich musste mich durchbeißen, wurde aber gut auf die nächste, die duale Phase vorbereitet. Sie begann nach einem Einführungsmonat beim deutschen Fachhochschulpartnerunternehmen Airbus in Immenstaad am Bodensee.

Ab dem dritten Semester sind die Studierenden jeweils die ersten drei Monate an der FH und schließen diese mit einer Prüfungsphase ab. Danach arbeiten sie praxisnah für drei Monate beim Arbeitgeber – in einer vollwertigen Anstellung. Ferien gibt es nicht, aber ich habe Anspruch auf dreißig Tage Urlaub im Jahr.

Bei Airbus aufgenommen worden zu sein, macht mich sehr glücklich. Es herrscht ein wertschätzendes Arbeitsklima. In der Firma und an der FH stehen mir ein Ausbildungsbeauftragter und ein Betreuer zur Seite. Sie tauschen sich über meinen Ausbildungsstand aus und unterstützen mich.

Bis Ende März befinde ich mich in meiner Praxisphase, das macht riesigen Spaß. Dem Forschungsbereich SIGINT (Signal Intelligence) zugeteilt, arbeite ich an Antennenmodulen, die erkennen sollen, woher ein bestimmtes Signal kommt. Ich simuliere und generiere Daten als Grundlage für den Bau der Module. Die 35 Stunden pro Woche bei Airbus fühlen sich nicht annähernd so anstrengend an wie die lern- und prüfungsintensiven Monate an der FH .

Die Lehrenden in meinem Bereich sind fast ausschließlich Männer. Meine Klasse besteht aus zehn Studierenden, darunter vier Frauen. Im Jahrgang darüber sind bloß männliche Studenten.

Ich kann jungen Frauen nur raten, sich ohne Scheu für eine technische Ausbildung zu interessieren. Ich merke, wie ich an der Herausforderung wachse und immer besser klarkomme. Was ich nach dem Bachelor mache, ist noch offen, auch die Physik habe ich mir noch nicht ganz aus dem Kopf geschlagen. Was ich aber jetzt schon weiß: Ich schaffe mir gerade ein bezahltes, verlässliches Fundament für meine berufliche Zukunft. www.fhv.at

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Die Universität für Weiterbildung Krems ist die führende öffentliche Universität für Weiterbildung in Europa. Mit innovativen Studienprogrammen begleiten wir unsere Studierenden auf ihrem individuellen Karriereweg. info@donau-uni.ac.at | www.donau-uni.ac.at

Karla mit ihrem Bruder Jakob beim 26 Stunden dauernden „Umma hüsla Hackathon 2022“ der Plattform Digitale Initiativen. Die beiden entwarfen den elektronischen „Mediminder“, eine kleine Medikamentenbox aus dem 3-D -Drucker, der an die tägliche Einnahme von Medikamenten erinnern soll. digitaleinitiativen.at

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„Die Studierenden durchlaufen neben den fachlichen Disziplinen auch wirtschaftliche und persönlichkeitsbildende Fächer.“ Sylvia Geyer, Rektorin FH Technikum Wien