Die Bedeutsamkeit der Ernährung

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grundsätzlich nicht von vergleichbaren herkömmlichen Lebensmitteln. Bei einigen Schokoriegeln und Bonbons werben die Hersteller häufig mit einem hohen Milchanteil. Meistens enthalten solche Produkte jedoch keinen Tropfen Vollmilch, sondern sind lediglich mit Magermilchpulver, Süßmolkenpulver, Butterreinfett oder gezuckerter Kondensmilch angereichert. Der Anteil an Zusatzstoffen (z.B. Aroma- und Farbstoffen) ist oft höher als in vergleichbaren normalen Lebensmitteln. Ein Großteil der „Kinderlebensmittel" ist außerdem mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Die Anreicherungspraxis ist heterogen und dahinter ist kein ernährungsphysiologisches Konzept erkennbar. Mit den derzeit angebotenen „Kinderlebensmitteln" sprechen die Hersteller typische Essens- und Geschmacksvorlieben von Kindern an. Das Angebot umfasst unter anderem folgende Produktgruppen: Milchprodukte: Fruchtjoghurt, Milchmischgetränke, Frischkäse- und Quarkzubereitungen Brotbelag: Nuss-Nougat-Cremes, Schokoladencremes, Wurst Süßigkeiten: Milchschnitte, Müsliriegel, Nussriegel, Schokoriegel, Schokolade, Vitaminbonbons Frühstückscerealien: z.B. Smacks, Pops, Knusperflocken verschiedener Art Gebäck: Kekse, Zwieback Getränke: calciumangereicherte Säfte, Multivitaminsäfte, Limonaden Fertiggerichte: Nudelsuppen, Nudelgerichte, Pizza. „Kinderlebensmittel" bieten keinerlei Vorteile gegenüber herkömmlichen Lebensmitteln. Sie sind gekennzeichnet durch kleinere Portionen und überhöhte Preise. Oft enthalten „Kinderlebensmittel" Beigaben wie Plastikspielzeug, Aufkleber, Sammelbilder usw., die zum Kauf anregen sollen. Diese Beigaben und die aufwendigen Verpackungen verursachen unnötige Kosten und belasten die Umwelt. Viele „Kinderlebensmittel" werden in der Werbung als gesunde Zwischenmahlzeiten für Kinder dargestellt. Im Vergleich zu den Zwischenmahlzeiten der „Optimierten Mischkost" des Forschungsinstitutes für Kinderernährung Dortmund haben sie meist einen zu hohen Fett- und Zuckeranteil. Die empfohlene Verteilung von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten wird nicht erreicht. Insbesondere sind die speziellen Marketingmaßnahmen der Hersteller hervorzuheben, die hauptsächlich darauf abzielen, bei den Kindern ein Markenbewusstsein zu wecken und die Seite 49

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