Fachtagung des EÖDL 2014

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20. FACHTAGUNG DES EÖDL 24. Mai 2014 Salzburg

NACHLESE


Am 24. Mai 2014 fand die Jubiläumstagung des EÖDL statt. Zum 20. Mal gab es die Fachtagung mit vielen interessanten Vorträgen zu den Themen Legasthenie und Dyskalkulie.

ERÖFFNUNG DER FACHTAGUNG Ab 8.00 Uhr konnte man sich anmelden. Über 300 Besucher aus 12 verschiedenen Ländern waren angereist. Dr. Astrid Kopp-Duller und Mario Engel eröffneten um 08.45 Uhr die Fachtagung. Sie führten kurz durch das Tagesprogramm.


Dr. Astrid Kopp-Duller sprach über „Die Relevanz der Sinneswahrnehmungsleistungen für den Schreib-, Lese- und Rechenerlernprozess“. Es kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig ein gezieltes Training der Sinneswahrnehmungen ist, damit legasthene und dyskalkule Kinder auch beim Lesen, Schreiben und Rechnen erfolgreich sind.


Dass dieses Training auch mithilfe eines Smartphones oder Tablets unterstützt werden kann, zeigte Mario Engel in seinem Vortrag „Fördern mit Smartphones & Tablets“. Dabei war der Vortrag so gestaltet, dass sowohl absolute Anfänger als auch fortgeschrittene Nutzer etwas Neues dazulernten.


Danach sprach Dr. Jens Brauer vom Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences in Leipzig über „Sprachentwicklungsstörungen aus neurowissenschaftlicher Perspektive“. Dr. Brauer gelang es, schwierige Inhalte verständlich darzustellen. Der Vortrag war höchstinteressant und wir sind auf weitere Forschungsergebnisse vor allem bezüglich Legasthenie sehr gespannt.


Nach einer kurzen Pause schloss Dipl.Inform. Frank Haub den Vormittag mit Anregungen zu „Effiziente Didaktik für das Symptomtraining dyskalkuler Kinder“ ab.


Aber der Vormittag war noch nicht vorbei. Das Elevenchor der Wiener Sängerknaben unter Leitung von Kapellmeister Anton Schlechter überraschte mit einem Auftritt. Sie sangen wunderschöne Lieder und bekamen am Ende ihres Auftritts wohlverdiente standing ovations. Wir bedanken uns bei der Firma Hostalek für die schnelle Unterstützung mit einem Leihpiano.


Dann war es Zeit f체r eine Mittagspause. Die Absolventinnen des Jahrgangs 2013/14 wurden geehrt. Auch die Gewinner des Gewinnspiels zur Jubil채umsfachtagung wurden bekanntgegeben. Die Trainer und Trainerinnen konnten die Materialien verschiedener Anbieter im Foyer anschauen.


Mit Dr. Manuel Trevens Vortrag über „ADHS – Neurobiologische Ursachen und neue nichtmedikamentöse therapeutische Ansätze“ fing das Nachmittagsprogramm an. Dr. Treven ging auf die neurobiologischen Ursachen von ADHS ein und stellte neue therapeutische Möglichkeiten ohne den Einsatz von Medikamenten vor.


Prävention von Lernstörungen im Vorschulalter Die Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb Annette König

Annette König erzählte in „Prävention von Lernstörungen im Vorschulalter – Die Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb“ wie Lernstörungen bereits im Vorschulalter festgestellt werden können und wie man die Kinder unterstützen kann.


Nach einer kurzen Pause stellte M.Sc. Christian Vögeli mit “Calcularis – Mit Rechnern gegen Rechenschwäche” das von ihm entwickelte Lernprogramm “Calcularis” vor und zeigte wie der Computer Kindern mit Dyskalkulie gezielt helfen kann.


Dipl.Päd. Ingrid Prandstetter schloss den Tag mit ihrem Vortrag „Sprachförderkonzept Wort & Laut Detektive®“ ab. Sie zeigte die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten dieses Sprachförderkonzepts. Es gab viele interessante Gespräche, Anregungen und Begegnungen. Wir können zufrieden auf den Tag zurückschauen und freuen uns bereits auf die nächste Fachtagung.



BERICHTE


Die Relevanz der Sinneswahrnehmungsleistungen für den Schreib-, Lese- und Rechenerlernprozess Auf der 20. Fachtagung sprach Dr. Astrid Kopp-Duller über „Die Relevanz der Sinneswahrnehmungsleistungen für den Schreib-, Lese- und Rechenerlernprozess“. Das Training der Sinneswahrnehmungen ist ein wichtiger Bestandteil der AFSMethode, die vor über 20 Jahren von Dr. Kopp-Duller entwickelt wurde. Es hat über die Jahre viel Gegenwind gegeben, vor allem von Leuten, die eher wenig mit der Praxis zu tun haben. Legasthene und dyskalkule Kinder haben eine besondere Informationsverarbeitung und Lernfähigkeit. Trotz normaler Intelligenz haben sie oft Schwierigkeiten mit dem Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens. Früher meinte man, es reiche, wenn man verstärkt übe. Jeder, der mit legasthenen und dyskalkulen Kindern arbeitet, weiß, dass dies nicht stimmt. Erst ein gezieltes Training der Sinneswahrnehmungen führt zum Erfolg, da die Kinder aufgrund ihrer speziellen Informationsverarbeitung zunächst lernen müssen, genau hinzuschauen oder hinzuhören, je nachdem welche Sinnesbereiche betroffen sind. Dazu kommt, dass heutzutage bei vielen Kindern – auch bei nicht-legasthenen und nicht-dyskalkulen Kindern – die Basissinne im Kleinkindalter zu wenig gefördert werden. Wir kennen alle die Filmchen auf youtube, in denen bereits 1-jährige wie Profis mit einem Tablet umgehen können. Während Tablets beim Training mit den Kindern ab einem bestimmten Alter durchaus ihre Berechtigung haben, so ist es unerlässlich, dass Kleinkinder ihre Umwelt direkt erfahren: mit Wasser und Sand spielen und dieses auch tatsächlich auf der Haut spüren, mit echten Klötzen Türme und andere Gebäude bauen (und auch wieder einstürzen lassen), herumlaufen, toben und tollen. Das brauchen Kinder, denn das schult ihre Basissinne. Bereits in “Über die Seele” sagte Aristoteles, “Es ist nichts im Verstand, was nicht zuvor in den Sinnen war”. Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Sinneswahrnehmungen von legasthenen und dyskalkulen Kinder geschult werden müssen. Das Training bezweckt das Verhalten der Kinder im Umgang mit


Die Relevanz der Sinneswahrnehmungsleistungen für den Schreib-, Lese- und Rechenerlernprozess Buchstaben und Zahlen zu verändern. Sie sollen lernen, genau hinzusehen und genau hinzuhören. So können sie auch ihre zeitweise Unaufmerksamkeit und Oberflächlichkeit in den Griff bekommen. Ein Forschungsteam der Universität München hat in einer Studie im Februar 2014 bestätigt, dass ein Training in diesem Bereich vorteilhaft ist. Ein gezieltes Sinneswahrnehmungstraining führt zum Erfolg. Das ist schon seit 20 Jahren die Devise des EÖDL und die Erfolge der vielen Legasthenie- und Dyskalkulietrainer und -trainerinnen sprechen für sich. Dr. Kopp-Duller schloss ihren Vortrag mit einem Zitat von Maria Montessori ab: “Sinne sind wesentlich. Was ich nicht wahrnehme, existiert nicht für mich.” So schlug Dr. Kopp-Duller die Brücke von der Antike bis in die Moderne und gab den Trainerinnen und Trainern das Bewusstsein um die Relevanz intakter Sinneswahrnehmungsleistungen für den Schreib-, Lese- und Rechenlernprozess mit.


Fördern mit Smartphones & Tablets

Mit seinem Vortrag „Fördern mit Smartphones & Tablets“ hatte sich Mario Engel kein einfaches Thema vorgenommen. Über Sinn und Zweck von Tablets und Smartphones im Unterricht ist schon viel geschrieben worden. Mario Engel zeigte, wie man diese sinnvoll im Training mit legasthenen und dyskalkulen Kindern einsetzen kann. Der Vortrag war so gestaltet, dass jeder etwas mitnehmen konnte, egal ob Anfänger oder fortgeschrittener Nutzer. Mario Engel erklärte zunächst, dass Smartphones und Tablets inzwischen komplette Computerfunktionalität haben. Der Unterschied zwischen Smartphones und Tablets ist letztendlich nur die Telefonfunktion. Das Problem besteht darin, dass die meisten Nutzer die vielen Funktionen gar nicht kennen, geschweige denn benutzen. Durch die berührungssensitive Anzeige kann man mit beiden Händen am Tablet oder Smartphone arbeiten. Durch WLAN ist man fast jederzeit mit dem Internet verbunden. Websites werden ohne Problem komplett dargestellt und auch die Verbindung mit sozialen Netzwerken ist vorhanden. Aber das sind nur wenige Möglichkeiten, die wohl allen bekannt sein mögen. Viel wichtiger ist es, wie man diese Geräte sinnvoll in das Training einbinden kann. Dabei betonte Mario Engel, dass diese Geräte die vielen Materialien nicht ersetzen sollen. Mit jüngeren Kindern ist Material, das man anfassen kann, um damit die Basissinne zu fördern, zu bevorzugen. Aber gerade ältere Kinder und Jugendliche sträuben sich schon mal dagegen und dann ist es sinnvoll, mit Smartphone oder Tablet eine Alternative zu bieten. So kann man den jungen Menschen auch das SMART in Smartphone zeigen. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Teenager bereits ein Smartphone besitzen, aber nicht wissen, wie sie dieses für ihre Bildung einsetzen können. Was sind nun die Vorteile dieser Smartphones und Tablets?


Fördern mit Smartphones & Tablets

Es gibt für jede erdenkliche Lernsituation eine App, ob man nun Matheformeln braucht, Texte lesen will oder die Rechtschreibung verbessern. Viele Schulbuchverlage bieten sogar passende Apps zu den Schulbüchern. Statt ellenlange Vokabellisten am Ende des Buchs zu pauken, kann man mit der passenden App lernen und sich abfragen lassen. Apps haben den Vorteil, dass viele gratis oder günstig zu kaufen sind. So kann man auf teure Softwarepakete für den Computer verzichten, da diese für die Kinder oft bald langweilig werden. Jedes Smartphone oder Tablet ist ein vollwertiger eReader. So wird Bücherlesen für viele Jugendliche plötzlich attraktiver. Denn es geht nicht mehr um die Diskussion, ob ein Buch nicht doch haptischer sei als ein Smartphone, sondern darum, dass die Kinder erst einmal lesen. Mit dem Notizblock kann man schnell Notizen machen, Ideen und kurze Texte aufschreiben. Auch hier darf man wiederum nicht vergessen, dass es für die Kinder kein Problem ist, direkt auf dem Bildschirm zu tippen. Auch die eingebaute Kamera kann sinnvoll als Trainingsinstrument eingesetzt werden.

Hier einige Ideen: Machen Sie ein Foto von verschiedenen Objekten. Lassen Sie das Kind das Bild kurz anschauen und fragen sie dann, was es gesehen hat. Machen Sie von verschiedenen Objekten ein Foto und zeigen Sie sie dem Kind. Das Kind soll sagen mit welchem Buchstaben das Wort anfängt oder endet. Oder versuchen Sie zu jedem Anlaut ein Objekt zu finden und fotografieren Sie das. So kann man ohne große Vorbereitung und ohne große Kosten die verschiedenen Sinneswahrnehmungsbereiche gezielt trainieren. Die Smartphones bzw. Tablets können auch als Diktiergerät benutzt werden oder um Hörbücher anzuhören (zunehmend mit der Funktion gleichzeitig das Buch mitzulesen). Schließlich zeigte Mario Engel einige Apps, die für Legasthenie- und Dyskalkulietrainer und -trainerinnen direkt für ihre Arbeit interessant sind. Mit der App Scanner Mini kann man Arbeitsblätter problemlos einscannen, und daraufhin als Email oder sogar als Fax verschicken. Mit der App Photon kann man den AFSTest am ipad durchführen. Mit den kostenlosen Apps des DVLD und EÖDL hat man jederzeit Zugriff auf


Fördern mit Smartphones & Tablets

deren verschiedene Online-Inhalte: Die täglichen Zeitungen des DVLD und EÖDL, die Blogs, 30 Fragen und Antworten, usw. Diese Apps sind nicht nur für Trainer und Trainerinnen interessant, sondern auch für Eltern und Lehrkräfte und alle an der Thematik Interessierte. Einige Trainer bestätigten, dass sie Tablets inzwischen als vollwertigen Computerersatz im Training einsetzen. Es gab aber auch kritische Stimmen, dass die Smartphones von den Kindern oft missbraucht werden (indem sie z.B. Videos von Lehrern machen und diese online stellen) und dass die Schulen diese deswegen verbieten. Mario Engel konterte allerdings, dass bei den schnellen technischen Entwicklungen unsere Brillen bald Videos machen werden können und dass man diese wohl nicht verbieten kann. Das ist genau der Punkt, um den es geht: Nicht die Geräte sollen verteufelt werden, sondern die Kinder sollen lernen, wie man sie sinnvoll nutzen kann. Statt Bilder von Katzen anzuschauen und sich mit unbekannten Leuten zu streiten, soll man die Geräte benutzen, um Wissen aufzubauen und zu erweitern. Wie bereits erwähnt, es geht darum, das SMART im Smartphone zu nutzen. Das ist eine neue erzieherische Aufgabe der Eltern, Lehrkräfte, Trainer, Erzieher, usw.


Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher Perspektive Als Hauptvortragender referierte Dr. Jens Brauer über "Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher Perspektive". Dr. Brauer stellte Ergebnisse aus seiner Sprachentwicklungsforschung vor, u.a. welche Probleme beim Spracherwerb entstehen können und welche Vielfalt an Methoden verwendet wird, um dies zu erforschen. Zunächst stellte er einen kleinen historischen Abriss zur Sprachentwicklungsforschung dar. Wo ist Sprache im Gehirn verortet? Dr. Brauer erzählte über die Forschungsergebnisse vom französischen Arzt Paul Broca und dem deutschen Neurologen Carl Wernicke. Aufgrund ihrer Forschungen entstand am Ende des 19. bzw. am Anfang des 20. Jahrhunderts ein Modell der Sprachverarbeitung. So finden Sprachproduktionsprozesse eher im Broca-Areal statt, Sprachverstehensprozesse eher im Wernicke-Areal. Heute wissen wir, dass das alles ein wenig komplexer ist. Dennoch sind beide Areale wichtig für die Sprachverarbeitung. Sprachverständnis und Sprachproduktion sind eine Funktion des Gehirns. Kinder können relativ schnell sprachrelevante Aspekte verarbeiten und selber Sprache produzieren. Daraufhin ging Dr. Brauer auf die neurobiologischen Grundlagen des Spracherwerbs beim Menschen ein. Einerseits sind natürlich die Gene dafür wichtig, aber auch die soziale Komponente. Denn ohne soziale Interaktion gibt es keine Sprache. Allein die Fähigkeit des Gehirns, Sprache zu verstehen und zu produzieren reicht nicht. Ohne Austausch findet keine Sprachverarbeitung statt. Das führt zu den Forschungsfragen, mit denen sich Dr. Brauer am Max-PlanckInstitut beschäftigt: Wie verarbeitet das menschliche Gehirn Sprache? Wie erwirbt das Kind diese Fähigkeit? Was sind die hirnstrukturelle und hirnfunktionelle Korrelate von Störungen im Spracherwerb?


Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher Perspektive Um das festzustellen verwendet Dr. Brauer eine breite Palette an Methoden, wie z.B. MRI und EKP, deren Ablauf er kurz darstellte. Was passiert nun, wenn Kinder ihren Eintritt in die Sprache vornehmen? Die ersten sprachlichen Schritte von Kindern basieren auf prosodischen Informationen. Sie können noch keine semantischen Einzelheiten verstehen, aber sie können schon sehr gut den Fluss, also die Intonation und Satzmelodie verstehen. Dr. Brauer zeigte wie man anhand verschiedener Tests festgestellt hat, dass bereits 2 Monate alte Säuglinge in der Lage sind, lange und kurze Silben voneinander zu unterscheiden. Das führt zu der Hypothese, dass eine der zugrundeliegenden Ursachen bei Spezifischer Sprachentwicklungsstörung (SSES) eine Störung bei der Verarbeitung prosodischer Information sein könnte. Es hat sich bestätigt, dass bei Kindern mit SSES-Risiko bereits im Alter von 2 Monaten eine Störung beim Unterscheiden von langen und kurzen Silben zu erkennen ist. Das führt wiederum zu der Frage, ob das auch für die spätere Sprachentwicklung etwas zu sagen hat. Sehr spannend wurde es, als Dr. Jens Brauer - auch mit Klangbeispielen zeigte, dass 4 Monate alte Babys die rhythmischen Strukturen ihrer Muttersprache bevorzugen. Oder

hätten Sie gewusst, dass schon der Schrei eines Säuglings sprachspezifisch ist? Dr. Brauer präsentierte noch mehr Forschungsergebnisse. Wichtig ist, dass die Forschungen ergeben haben, dass die Entwicklung der Sprachfunktionen mit der Reifung und Entwicklung von Netzwerkverbindungen des Gehirns eng verbunden ist. Es gelang Dr. Brauer dabei, schwierige Inhalte verständlich und klar darzustellen.


Effiziente Didaktik für das Symptomtraining dyskalkuler Kinder Dipl.Inform. Frank Haub hielt auf der 20. Fachtagung des EÖDL einen Vortrag über “Effiziente Didaktik für das Symptomtraining dyskalkuler Kinder”. Er zeigte, wie man dyskalkulen Kindern kleinschrittig zum Erfolg bringt. Mathematik ist bekanntlich hierarchisch aufgebaut. Ein Baustein folgt auf den anderen. Wer einen Baustein verpasst, kommt nicht mehr mit. Dyskalkule Kinder steigen schon sehr früh aus der Mathematik aus. Die meisten schon im 1. Schuljahr, allerdings wird das lange nicht bemerkt, da die Kinder über viele Kompensationsstrategien verfügen. Über die Jahre steigern sie ihre Mathekompetenzen nicht, ihre Kompensationsstrategien dafür umso mehr. Bis erkannt wird, dass das Kind dyskalkul ist, ist schon viel Zeit vergangen. Für das Kind ist alles, was mit Mathe zu tun hat, inzwischen zum roten Tuch geworden. Eine Lösung wäre – nach erfolgreicher Steigerung der Aufmerksamkeit und gezieltem Training der Sinneswahrnehmungen – den Stoff nachzulernen und noch intensiver zu lernen. Aber noch mehr lernen? Und das für Mathe? Damit kann man die Kinder nicht begeistern. Günstig wäre daher eine Methode, mit der man mit Spaß und Freude das Ziel erreicht und die Kinder im Klassenverband nicht mehr auffällig sind. Auch wenn die Dyskalkulie spät erkannt wird, so hat das trotz allem nutzbare Vorteile: Die Kinder sind schon älter und können bereits besser abstrahieren als z.B. ein Erstklässler. Man kann die kontraproduktiven Lerninhalte, die mit dem eigentlichen Verstehen der Mathematik nicht viel zu tun haben, überspringen. Es gibt ein gesteigertes Verständnis von Zusammenhängen durch zeitnahe Betrachtung der mathematischen Hierarchien. Man kann in Ruhe am Aufbau einer soliden, transferierbaren, mathematischen Basiskompetenz arbeiten. Die Voraussetzungen für ein effektives


Effiziente Didaktik für das Symptomtraining dyskalkuler Kinder Training sind einfach: Das Lernen muss Spaß machen. Es findet sozusagen einen Dialog zwischen Dyskalkulietrainer und Schüler über Mathematik statt. Durch die richtige Fragestellung soll das Kind möglichst viel selber entdecken. Man arbeitet mit kleinen und kleinsten Lernschritten, auch wenn die für die Außenwelt noch so banal sein mögen. Ein wichtiger Grundsatz ist: In jeder Trainingsstunde soll das Kind ein Erfolgserlebnis haben. Das Kind braucht nur wenige, leichte Hausaufgaben. Es soll eine enge Zusammenarbeit mit dem Umfeld der Kinder geben. Schule und Elternhaus sollen alles Mögliche tun, um die Kinder zu unterstützen und sie seelisch zu schützen. Das Wichtigste, was man den Kindern beibringen muss, ist, dass Mathematik nicht das ist, was sie denken, nämlich eine Aneinanderreihung der Zahlen, sondern dass Mathematik ein Werkzeug ist, mit dem man die Umwelt abbilden kann. Die Schulmathematik soll die reale Welt in eine symbolische Sprache überführen. Die Kinder sollen verstehen, dass jeder Term in eine Rechengeschichte umgewandelt

werden kann und dass jede Situation, die mit Mengen zu tun hat, in einen Term umgewandelt werden kann. Das soll das Training vermitteln: Wie hängt Mathematik mit Alltag zusammen. Dafür soll das Training wieder ganz am Anfang beginnen und grundlegende Sachen sollen verstanden und automatisiert werden, wie z.B. der Zahlenraum bis 10 oder die Teilmenge. Im Handout von Frank Haub kann man die einzelnen Schritte nachlesen. Sie sind von vielen Beispielen illustriert. Wir sind mal so kühn und behaupten, dass dieses Handout Pflichtlektüre ist, nicht nur für jeden Dyskalkulietrainer, sondern auch für alle, die mit Kindern arbeiten, die sich mit Mathe schwertun. Schließlich ging Frank Haub auf einige kontraproduktive Lerninhalte ein und zeigte eindrucksvoll, wie überflüssig diese Aufgaben sind, da mit ihnen keinerlei mathematische Kompetenz erworben wird. So wird den Kindern bald gesagt: “Nun rechnet ihr nicht mehr mit den Fingern” und dann müssen sie Aufgaben am Zahlenstrahl machen. Dann bekommen die Kinder einen abgeschnittenen Zahlenstrahl, auf dem die Kinder Zahlen eintragen sollen. Das hat allerdings nichts mit Mengenverständnis zu tun, sondern höchstens mit Raumorientierung. Ein anderes Beispiel ist die Hundertertafel,


Effiziente Didaktik für das Symptomtraining dyskalkuler Kinder die nur ein Schema darstellt, aber auch kein mathematisches Verständnis fördert. Wie bereits gesagt, hat Frank Haub neben seinen Folien auch ein Handout zur Verfügung gestellt, in dem die einzelnen Schritte anhand vieler Beispiele erklärt werden. Absolut empfehlenswert!


Auftritt der Eleven der Wiener Sängerknaben

Die große Überraschung bei der Jubiläumsfachtagung des EÖDL war sicherlich der Auftritt des Elevenchors der Wiener Sängerknaben u.L.v. Kapellmeister Anton Schlechter. Das Elevenchor sang wunderschöne Lieder, wie Panis Angelis oder Sound the Trumpet. Unser aller Lieblingslied, das wir nun den ganzen Tag singen – wobei das bei weitem nicht so schön klingt, wie wenn es die Eleven singen – ist allerdings das Legasthenielied. Die Eleven sind die Schüler der vierten Klassen der Volksschule der Wiener Sängerknaben, Buben und Mädchen. Einige von ihnen werden von diplomierten Legasthenietrainerinnen des EÖDL bei der schulischen Arbeit unterstützt. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei der Firma Hostalek für das Bereitstellen des Klaviers bedanken und dazu folgende schöne Geschichte erzählen. Es gestaltete sich zunächst als schwierig, ein Klavier zu beschaffen und dass dieses an die Universität geliefert wird. Nach einem erneuten Anruf sprachen wir mit einer sehr netten Dame. Als sie hörte, dass wir vom EÖDL anriefen und dass die Wiener Sängerknaben bei der Fachtagung auftreten würden, war sie sehr begeistert und plötzlich war alles möglich. Sie meinte: “Das ist ja großartig, was Sie machen.” Wir dachten zunächst, sie meine den Auftritt der Wiener Sängerknaben, aber im weiteren Gespräch stellte sich heraus, dass ihr Sohn vor vielen Jahren beim Salzburger Lesetest 6% erreicht hatte. Darauf bekam er Unterstützung von einer diplomierten Legasthenietrainerin des EÖDL. Der Junge hat vor einigen Jahren erfolgreich die Matura abgelegt und sowohl Deutsch als auch Englisch mit einer sehr guten Note abgeschlossen. So zeigt sich einmal wieder, welch wichtige Arbeit die Legasthenietrainer und -trainerinnen des EÖDL vor Ort leisten. Gleichzeitig geben solche Geschichten uns allen den Mut und die Kraft, weiterhin im Dienste legasthener und dyskalkuler Menschen zu arbeiten.


ADHS - Neurobiologische Ursachen und neue nichtmedikamentöse therapeutische Ansätze Dr.med.univ. Manuel Treven sprach auf der 20. Fachtagung des EÖDL über "ADHS Neurobiologische Ursachen und neue nichtmedikamentöse therapeutische Ansätze". Da nicht selten legasthene Kinder als ADHS-Kinder eingestuft werden, war es sehr interessant, mehr darüber zu erfahren. Zunächst stellte Dr. Treven, dass Klassifikationsschema nach ICD-10 und nach DSMIV vor. Für ADHS gibt es nach wie vor keinen Test, der ADHS eindeutig bestätigen kann. Stattdessen richtet sich die Diagnose nach klinisch beobachteten Symptomen. Aber klinische Symptome sind schwer von normalem kindlichem Verhalten zu unterscheiden. Nach dem Diagnosekonzept gibt es eine relativ strenge Einteilung in die Kategorien krank oder nicht krank. Dr. Treven plädierte dafür, dass eine Einteilung anhand eines mehrdimensionalen Spektrums und eines zeitlichen Kontinuums interessanter wäre. Seit DSM IV hat es eine Inflation der Diagnosen gegeben. ADHS ist dabei ein Paradebeispiel, wo die Grenze zwischen krank und gesund liegt. Darauf ging Dr. Treven auf Ursachen von ADHS ein. Die Behauptung, dass ADHS genetisch bedingt sei, ist immer noch nicht geklärt. Es handelt sich hierbei um komplexe Systeme, die immer noch nicht vollständig verstanden werden. Wichtig dabei ist, dass die Suche sich nicht nach spezifischen ADHS-Genen richtet, sondern nach Genen, die Hirnentwicklung und neuroendokrine Prozesse steuern. Dr. Treven warnte davor, dass eine Fokussierung auf genetische Risikofaktoren zu einer weiteren Pathologisierung führt. Man traut den betroffenen Kindern von vornherein nichts mehr zu und was sie aus ihrem Potenzial machen könnten. So findet eine weitere Stigmatisierung statt, welche zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen kann. Dr. Treven bemerkte auch, dass Gene die Grundausstattung sind. Was man daraus macht, entscheidet das Leben. Denn Gene sind nicht die unveränderliche Basis für


ADHS - Neurobiologische Ursachen und neue nichtmedikamentöse therapeutische Ansätze die Eigenschaften eines Organismus, Gene werden durch Umweltfaktoren aktiviert und deaktiviert. Dann ging Dr. Treven auf verschiedene Stressund Triggerfaktoren ein, die mit ADHS zusammenhängen können. Was Diagnostik und Therapie betrifft, gibt es eine Lücke zwischen dem, was heute machbar ist und der praktischen Anwendung. ADHS ist ein komplexes System, das nach einer komplexen multifaktoriellen Therapie fragt. Die Ursachen für chronischen Stress müssen erkannt und individuell behandelt werden. Man braucht individuelle Therapiekonzepte. Das alles kostet Zeit und Geld und aufwändige Therapieansätze. Die einfache Lösung in unserer leistungsorientierten schnelllebigen Zeit: Ritalin. Das ist schade, aber leider eine Tatsache. Während 1993 noch 34 Kilogramm Methylphenidat in Deutschlands Apotheken abgegeben wurden, so waren es 2011 bereits 1760 Kilogramm.


Prävention von Lernstörungen im Vorschulalter Die Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb Annette König ist Lehrkraft einer Vorschulklasse und diplomierte Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin in Baden-Württemberg. Sie sprach auf der 20. Fachtagung über "Prävention von Lernstörungen im Vorschulalter - Die Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb". Zuerst präsentierte Frau König einige Fakten. Untersuchungen haben ergeben, dass jedes 5. Kindergartenkind erhebliche Schwächen aufweist. Dabei handelt es sich um graphomotorische Störungen, mangelndes Sehvermögen, Artikulationsstörungen, Probleme bei der Grobmotorik und Beeinträchtigung des Hörvermögens. Dazu kommen noch visuomotorische Störungen und Störungen der Koordination von Hand und Auge. Aufgrunddessen entstand das Modellprojekt "Schulreifes Kind" an 50 Standorten in Baden-Württemberg. Jedes Kind hat ein Recht auf frühe Förderung, um seinen Zugang zu den Kulturtechniken zu erleichtern. Dabei ist eine frühe Förderung einer frühen Einschulung unbedingt vorzuziehen. Die Ziele eines vorschulischen Trainings sind klar. Es soll vermieden werden, dass Lernprobleme entstehen. Dazu braucht es ein umfassendes Training der einzelnen Sinneswahrnehmungen und deren Verarbeitung sowie die Verknüpfung und Koordination der verschiedenen Sinneswahrnehmungen. Auch die logischen und strategischen Denkleistungen sollen entwickelt werden. Die Lernbereitschaft, Aufmerksamkeit und Anstrengungsbereitschaft sollen geweckt und gefördert werden. Frau König erläuterte daraufhin die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche: visuell, auditiv und motorisch. Kinder im Vorschulalter sollen v.a. lernen, diese verschiedenen Sinneswahrnehmungen miteinander zu koordinieren. Auch sollen sie Strategien lernen und entwickeln, um Aufgaben in diesen Bereichen zu lösen. Das Allerwichtigste ist allerdings, dass die Kinder Freude an der Bearbeitung und Lösung von Aufgaben haben.


Prävention von Lernstörungen im Vorschulalter Die Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb Sind die Sinneswahrnehmungen bei Schulbeginn stabil aufgebaut, so hat sich gezeigt, dass die Kinder aufmerksamer und konzentrierter sind. Sie können schneller und gezielter reagieren. Sie sind insgesamt mehr am Lernerfolg interessiert. Es ist auch wahrscheinlicher, dass sie in der Schuleingangsphase mehr Erfolg haben. Beim Training mit Vorschulkindern sollen die Übungen langsam und logisch aufgebaut werden. Es soll vermieden werden, dass die Kinder schnell und nachlässig arbeiten, denn das erschwert die Verankerung im Langzeitgedächtnis. Man braucht selbsterklärende und lösungsorientierte Materialien. Pro Einheit setzt man nur wenige Materialien ein. Sehr wichtig ist auch, dass die Fortschritte des Kindes gerecht dokumentiert werden. Frau König nannte dazu die Auswahlkriterien für Fördermaterial: Es soll handlungsorientiert sein. Die Kinder müssen es setzen, stellen, legen, drehen und wenden können. Es soll einen hohen Aufforderungscharakter haben: klare Formen, ansprechende Farben und mit einem Bezug zur kindlichen Erlebniswelt. Die Materialien sollen

aufeinander aufbauen. Schließlich sollen die Materialien Ordnungen jeglicher Art herstellen lassen. Für die feinmotorischen Tätigkeiten eignen sich Übungen wie ausmalen, schneiden, kleben und sortieren. Neben den Sinneswahrnehmungen sind auch folgende Förderbereiche im Vorschulalter relevant: Sprachentwicklung, Aufmerksamkeit, Ausdauer, Anstrengungsbereitschaft, Gedächtnisleistungen und Konzentration. Auch soll man wissen, wie Lesen funktioniert. So können die verschiedenen Materialien beurteilt und richtig eingesetzt werden. Dazu zeigte Frau König viele Beispiele aus der Praxis und zeigte nochmals welche Probleme entstehen können, wenn die Sinneswahrnehmungen nicht trainiert werden. Sie plädierte noch einmal dafür, dass jedes Kind ein Recht auf frühe Förderung hat und zitierte den Pädagogen Helmut Breuer: "Schulerfolge sind Lebenserfolge".


Calcularis – Mit Rechnern gegen Rechenschwäche

Calcularis ist eine Lernsoftware, die sich für den Einsatz zu Hause und in der Schule eignet. Sie bietet einen einzigartigen Weg, das Gehirn bei den notwendigen Lernund Reifungsprozessen zu unterstützen. M.Sc. Christian Vögeli berichtete über das Programm im Vortrag “Calcularis – Mit Rechnern gegen Rechenschwäche” auf der 20. Fachtagung des EÖDL. Christian Vögeli ging zunächst auf die Ursachen von Rechenproblemen ein und zeigte einige Beispiele aus dem Alltag, die zeigen, vor welchen Problemen dyskalkule Leute im Alltag stehen. Auch für die Kinder entsteht ein großer Leidensdruck. Die Herausforderung in der Förderung ist, dass es nur kleine Zeitgefäße gibt und wenig Ressourcen. Bei Mathe gilt allerdings auch: Übung macht den Meister. Christian Vögeli nahm hier vorweg, dass Calcularis für die häusliche Ergänzung einer Förderung geeignet ist. Durch das viele Üben erreicht man in der Mathematik überlernte Fähigkeiten. D.h. wir müssen nicht mehr bewußt nachdenken, wie wir eine Rechnung lösen, sondern unser Gehirn macht das selbständig. Christian Vögeli gab dazu einige Beispiele. Daraufhin stellte Christian Vögeli die hierarchische Entwicklung des Gehirns dar. Die Gehirnregionen entwickeln sich entlang eines 4-stufigen Modells. Die Stufen müssen hierarchisch durchlaufen werden, weil jede Stufe eine Vorbedingung der nächsten Stufe ist. Wie man weiß, wird man nicht mit Mathe-Kenntnissen geboren, allenfalls mit der Fähigkeit, Mengen zu unterscheiden. Ein Beispiel dafür ist der Teddybärentest. Schon 3 Monate alte Babys können unterscheiden, ob sie zunächst 2 und dann 3 Teddybären sehen. Mengen unterscheiden zu können (Stufe 1), ist eine Voraussetzung, um die Zahlworte zu lernen (Stufe 2). Daraufhin folgt die arabische Notation (Stufe 3) und schließlich die Entwicklung einer mentalen Zahlenraumvorstellung (Stufe 4). Bei dyskalkulen Kindern verläuft diese neuronale Entwicklung langsamer. Für nicht altersgemäße Aufgabenstellungen


Calcularis – Mit Rechnern gegen Rechenschwäche

benutzen sie immer noch die langsameren frontalen Regionen, welche eigentlich für das Erlernen neuer Teilleistungen in der Mathematik zuständig sind. Hier setzt das Konzept von Calcularis an: Es unterstützt die neuronale Entwicklung, indem es adaptiv und vom jeweils individuellen Lernstand ausgehend, gezielt die Zahlenraumvorstellung und das rechnerische Denken auf neuronaler Ebene entwickelt. Calcularis verwendet drei grösser werdende Zahlenräume: 0 – 10, 0 – 100 und 0 – 1000. In jedem dieser Zahlenräume trainieren die Kinder die zwei Bereiche Zahlenverständnis und arithmetische Operationen. Calcularis passt sich dem Wissensstand des Kindes an und leitet das Kind an. Wichtig ist, dass das Kind selbständig arbeitet. Nach jeder Aufgabe gibt es eine Rückmeldung, ob die Antwort richtig oder falsch war. Somit ist bei einer Förderung – wie Christian Vögeli am Anfang seines Vortrag bemerkte – Calcularis eine ideale Ergänzung für das häusliche Üben. Die Studienresultate von Calcularis sprechen für sich. Schon nach einer kurzen Trainingszeit von drei Monaten zeigten die Lernenden deutliche Verbesserungen beim Lösen

von Additions- und Subtraktionsaufgaben. Noch dazu erlangen die Kinder Sicherheit beim Umgang mit Mathe und verlieren ihre Angst vor der Mathematik. Schließlich zeigte Christian Vögeli noch verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Calcularis und viele Trainer und Trainerinnen aus dem Publikum gaben die Rückmeldung, dass sie das Programm bereits erfolgreich anwenden.


Sprachförderkonzept Wort und Laut Detektive®

Als letzte Vortragende stellte Dipl. Päd. Ingrid Prandstetter in ihrem Vortrag das “Sprachförderkonzept Wort und Laut Detektive®” vor. Dieses Material ist wie ein Baukastensystem aufgebaut. Es ist durchgängig und kann auf verschiedenen Ebenen eingesetzt werden. Frau Prandstetter stellte zunächst die fünf Säulen vor, auf denen ihr Konzept beruht: Erkenntnisse der Lernpsychologie, Berücksichtigung der Interferenzen, Berücksichtigung der Wirkung von Farben, ansprechende Bilder und benutzerfreundliche Ausführung. Wort & Laut Detektive® besteht aus drei Modulen, welche als Baukastensystem konzipiert sind. So ist das Material durchgängig und modular einsetzbar. Die Spielebox hat u.a. den Dyslexia Quality Award bekommen. Es braucht keine große und komplizierte Vorbereitung, denn alles, was man braucht, ist im Material enthalten. Frau Prandstetter erläuterte die Inhalte detaillierter. Es gibt eine Infobox, großformatige Karten, eine Arbeitsmappe. Dann zeigte sie die vielen Einsatzbereiche, die mit diesem Material möglich sind. Es ist für lesende und nicht lesende Personen geeignet. Es kann unabhängig von der in der Schule verwendeten Fibel eingesetzt werden. Es dient der Sprachförderung und der Grundwortschatzerweiterung, usw. Schließlich gab Frau Prandstetter verschiedene Anregungen zur Verwendung und zeigte dabei Beispiele aus der Praxis. Die Kinder können Karten entsprechend den Kriterien der RaumLage-Orientierung auflegen. Sie können das Gedächtnis üben. Die Wörter können nach An-, In-, und Auslaut sortiert werden. Das Material eignet sich auch für Kimspiele oder zum Lernen und Vertiefen der Grammatik. Frau Prandstetter war auch mit einem Stand im Foyer vertreten und der Andrang dort sprach für sich.


Redaktion: Lic. Stephany Koujou Mario Engel Font: Cast www.schriftgestaltung.ch


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