Dolomitenstadt - Das Magazin 03/2012

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Marke und Mythos Nicht weniger als 5.000 Alpinisten setzen pro Jahr zum Sturm auf den Glocknergipfel an. Stellt man in Rechnung, dass die Saison im Hochgebirge kurz ist und selbst im Sommer das Wetter oft nicht mitspielt, geben sich an schönen Tagen tatsächlich hunderte Alpinisten vor dem vielfach fotografierten Glocknerkreuz die Hand. Spaziergang ist die populäre Tour dennoch keiner, das untermauert eine andere, traurige Statistik. 446 Menschen starben bisher am Großglockner, der für viele ein Mythos, ein fast heiliger Berg ist. Für gar nicht wenige Menschen der

Region ist er aber auch Wirtschaftszweig und Broterwerb. Der Marketingeffekt des Großglockners ist buchstäblich unbezahlbar. Er gilt als unerreichtes steinernes Symbol für alles, was die Alpen an Bergerlebnis zu bieten haben. Wenn Osttirol „dein Bergtirol“ ist, dann ist der Großglockner der innerste Kern dieser Marke, ihre wahre Substanz. 5.000 Gipfelstürmern stehen Zigtausende gegenüber, die den Glockner nur umrunden oder einfach sehen möchten.

Für die Hotellerie und Gastronomie nicht nur in Kals, für Hüttenwirte im riesigen Umkreis und natürlich für die Bergführer bergen Gipfel und Gipfelblick die Chance auf direkten oder indirekten Ertrag. Wer heutzutage einen Bergführer bucht, muss tief in die Tasche greifen – oder sich einer Gruppe anschließen. Die Preise sind gestaffelt. Der Normalanstieg führt von der Stüdlhütte auf die Erzherzog-JohannHütte, von dort bis zum Gipfel und wieder retour. Die Tour kostet bei den Kalser


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