Magazin «umwelt» 2/2015 - Leben mit Naturgefahren

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ÖKONOMIE < umwelt 2/2015

DIE PERSPEKTIVE DES ÖKOLOGISCHEN FUSSABDRUCKS

Der ökologische Fussabdruck der Schweiz enthält die Umweltbelastungen aller Güter, welche die hiesige Bevölkerung verbraucht – auch derjenigen, die importiert werden. Der Anteil dieser «grauen Emissionen» ist im internationalen Vergleich hoch.

RESSOURCENKONSUM

Wo liegt das naturverträgliche Mass? Wollten alle Menschen so leben wie wir in der Schweiz, wären fast drei Erden nötig. Doch in welchen Umweltbereichen schlagen wir beim Ressourcenverbrauch über die Stränge? Eine methodisch neuartige Studie analysiert mögliche Orientierungsgrössen für das naturverträgliche Mass. Sie berücksichtigt auch die Güter, die für die Schweizer Bevölkerung im Ausland erzeugt wurden. Text: Pieter Poldervaart Der Konsum der Schweizer Bevölkerung ist in der Vergangenheit stetig gewachsen. Doch was bedeutet das für die Umwelt? Innerhalb der Schweizer Landesgrenzen wurden in den letzten Jahren Seen und Fliessgewässer sauberer, und seit 1980 ist die Luftbelastung durch Schwefeldioxid auf ein Sechstel zurückgegangen – Filter und moder-

nere Verbrennungsmotoren zeigen Wirkung. Globale Handelsströme enthalten «graue Emissionen» Der steigende Konsum hat aber zu einer Zunahme bei den Importen von Produkten geführt, und für diese werden Ressourcen im Ausland verbraucht.

Dennoch orientiert sich die klassische Umweltpolitik an nationalen Territorien. Dadurch liegen die Vorleistungen, die im Ausland in die Wertschöpfungskette eingebracht werden, ausserhalb der Systemgrenzen: Die «grauen Emissionen» der Importgüter fallen aus der Betrachtung heraus. Dass diese auf das Inland begrenzte Sicht nicht aus-

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