Magazin «umwelt» 2/2015 - Leben mit Naturgefahren

Page 32

umwelt 2/2015 > DOSSIER NATURGEFAHREN

INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

Schweizer Erfahrung weltweit nutzen Das Schweizer Know-how im Umgang mit Naturgefahren wird international geschätzt. Es dient bei der Nothilfe ebenso wie bei der Katastrophenvorsorge und kommt deshalb in vielen Ländern sowie in Organisationen der UNO und der OSZE zum Tragen. Text: Viera Malach

Seinen jüngsten Auslandeinsatz als Mitglied des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) leistete Hugo Raetzo im Staat Bosnien und Herze­ gowina. Das war Mitte Mai 2014. Die schlimmsten Hochwasser seit 120 Jahren hatten ein Drittel des Landes überschwemmt. Auch weite Teile des an­ grenzenden Serbien standen unter Wasser. Nahezu eine Million Personen mussten zumindest zeitwei­ se ihre Häuser verlassen, 60 Menschen kamen ums Leben. Zahlreiche Länder entsandten Hilfskräfte. Die Schweiz war mit zwei SKH-Einsatzteams samt Helikoptern der Armee vor Ort.

32

Hugo Raetzo arbeitet in der Sektion Rutschun­ gen, Lawinen und Schutzwald des BAFU. «Zwar waren in Bosnien und Herzegowina primär Wasserspezia­listen für Trinkwasser gefragt. Doch an mehreren Hundert Stellen drohten Rutschun­ gen, Felsstürze und Murgänge, die ich als Experte für geologische Gefahren zu beurteilen hatte», berichtet er. «Etwa bei einem Bergdorf, das völlig abgeschnitten war. Wir konnten Entwarnung geben, der Ort liegt stabil. Dass unabhängige Spezialisten die Gefahren beurteilten, war enorm wichtig.»


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.