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Radgaragen

me – Regionalverkehr beziehungsweise Inlandstransporte zwischen den Ballungszentren –, es bedarf dazu größerer Reichweiten der Fahrzeuge, höherer Ladeleistung und einer entsprechenden Infrastruktur. »Im internationalen Verkehr wäre es das Ziel, den Transport vermehrt auf die Bahn zu verlegen, die Voraussetzungen sind aber nicht gegeben. Es gibt zurzeit kaum geeignete Timeslots für den Güterverkehr auf der Bahn, zudem gibt es Verspätungsrisiken, die für viele Anwendungsfälle in der perfekt durchgetakteten Logistik nicht tragbar sind«, sagt Müller.

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WEITERE PROJEKTE

Noch sind die Kosten für E-Lkw sehr hoch – ab Sommer 2022 soll es eine Förderung durch das Klimaschutzministerium geben. Die tendenziell großen Unternehmen und in der Branche gewichtigen Player im CNL verstehen sich selbst als Vorreiter, die es durch ihre Arbeit später kleineren Unternehmen ermöglichen, auf diese Erfahrungen zurückzugreifen und ebenfalls umzusteigen. So kann auch die nötige Infrastruktur für das Laden oder die digitale Kommunikation aufgebaut werden. Weitere aktuelle Projekte des CNL sind das Laden per Roboter, die Einsparung von Transportverpackungen oder auch der Praxistest eines E-Lkw mit Kran für die »Zero-Emission-Baulogistik«. Erfahrungsaustausch gibt es nicht nur zwischen den CNL-Mitgliedern, sondern auch über die Landesgrenzen hinweg mit der European Clean Trucking Alliance.

Die Mitglieder des CNL gehen davon aus, dass sich gerade in der Citylogistik in der nächsten Zeit die Rahmenbedingungen für Logistikunternehmen massiv ändern werden. Darauf wollen sie vorbereitet sein und am Gestaltungsprozess mit Praxiserfahrung mitwirken. Werner Müller: »Den Firmen des CNL ist klar, dass eine Verkehrswende nötig ist, sie wollen ein Teil der Lösung sein und zeigen hier großes Engagement.«

Derzeit bietet dieses Wissen noch keinen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt, aber es ist ein strategisches Investment.

MAN TRUCK & BUS, CNL

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WIENMOBIL RAD/WIENER LINIEN

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Sommer, Sonne, Radfahren

Schnell und günstig mit dem Fahrrad durch die Stadt.

Der Sommer ist da: Sobald die Sonne scheint und die Temperaturen steigen, zieht es die Bewohner*innen der Stadt nach draußen. Ein Ausflug in den Prater – ein kurzer Besuch im Volksgarten oder auch der Weg in die Arbeit, die Wege der Wiener*innen sind ganz individuell.

Damit diese Wege so klimafreundlich wie möglich zurückgelegt werden können, bauen die Wiener Linien stetig

Bis Herbst 2022 werden über 200 Stationen in ganz Wien verfügbar sein.

ihren Mobilitätsmix aus. Seit dem 1. April gibt es zusätzlich zu Bus, U-Bahn und Bim einen neuen Bikesharing-Dienst: WienMobil Rad. Bis Herbst 2022 werden 3.000 Leihfahrräder an über 200 Stationen zur Verfügung stehen – und das in ganz Wien. So bekommen zum Beispiel Simmering oder auch Floridsdorf neue WienMobil-Stationen. »Unser Ziel ist es, für jeden Weg eine klimaschonende Alternative zum eigenen PKW anbieten zu können. Indem verschiedene Mobilitätsformen passend miteinander kombiniert werden, können alle Wege

Bei WienMobil Rad setzt man auf 7-gängige Smartbikes.

abgedeckt werden«, betont Wiener Linien Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Dass das Angebot ein voller Erfolg ist, war nach dem ersten Monat klar. Über 13.000 Registrierungen in den ersten vier Wochen und rund 400 neue Anmeldungen pro Tag bestätigen die Begeisterung der Wiener*innen fürs Radeln. Der bisher mit Abstand meistgenutzte Standort ist die Station Oper, dicht gefolgt von dem WienMobil-Rad-Standort am Volksgarten. Unter den Top 10 finden sich aber auch die Stationen am VIC Kaisermühlen oder am Handelskai.

Egal ob lange oder kurze Strecken, ob allein oder gemeinsam. Bis zu vier Räder gleichzeitig können mit einem Account für Freunde und Familie ausgeborgt werden. Der Standardtarif beträgt 60 Cent für 30 Minuten. Wer viel auf zwei Rädern unterwegs ist, profitiert besonders vom Standard-Jahresabo um 49 Euro, wo bei jeder Fahrt die erste halbe Stunde kostenlos mit dabei ist. Wer bereits umweltfreundlich mit den Öffis unterwegs ist und zu den Wiener-Linien-Stammkund*innen zählt, kann auch die Leihräder zu einem günstigeren Preis nutzen: Den WienMobil-Mix-Tarif für Stammkund*innen gibt es um 30 Cent pro 30 Minuten, das WienMobil-Mix-Jahresabo um 25 Euro. Auf die jüngsten Stadtbewohner*innen wurde natürlich nicht vergessen. Bereits jetzt sind einige Fahrräder mit Kindersitzen ausgestattet, bis Herbst ist ein weiterer Ausbau geplant. So können auch Kinder im Alter von neun Monaten bis zu sechs Jahren Wien auf zwei Rädern erkunden.

Nach der Registrierung über die nextbike-App oder wienmobilrad.at geht es auch schon los. Einfach den QR-Code am Fahrrad mit der nextbike-App scannen oder bei der WienMobil-Rad-Hotline 01/385 01 89 anrufen.

UNTER STROM

Derzeit wird an unterschiedlichen Modellen getüftelt, um auf Autobahnen Strom zu gewinnen.

12.993 Kilometer Autobahn gibt es in Deutschland nach Angaben des deutschen Verkehrsministeriums. Zumindest in der Theorie könnte darüber ein Solarpark mit der Fläche der Stadt Bremen entstehen.

Photovoltaikstraßen nutzen Solarzellen am Boden bereits für die Produktion von Sonnenenergie. Die Idee ist vielversprechend, eine praktische Umsetzung in Frankreich dämpfte allerdings die Euphorie. Ein Forschungsprojekt untersucht derzeit eine Methode, bei der Solarzellen nicht direkt auf, sondern über der Straße angebracht werden.

AUS FEHLERN LERNEN

Auf Solarstraßen werden entweder Solarzellen am Straßenbelag angebracht oder direkt in die Straße eingelassen. Durch die einfallende Sonneneinstrahlung wird Strom erzeugt, eine erste Umsetzung gab es 2014 in den Niederlanden in Form eines Solarradweges. 2016 wurde in der Gemeinde Tourouvre au Perche die erste Solarstraße der Welt eingeweiht. Die 3000-EinwohnerInnen-Gemeinde 150 Kilometer westlich von Paris wurde mit 2800 Solarpaneelen ausgestattet, die direkt in die Straße eingearbeitet und mit Kunstharz beschichtet wurden, um der Belastung des Straßenverkehrs standzuhalten. Der Strom, der auf dem einen Kilometer langen Straßenabschnitt produziert wurde, sollte für die lokale Straßenbeleuchtung eingesetzt werden. Doch das Projekt scheiterte. Die Solarmodule waren weniger widerstandsfähig als ursprünglich gedacht und mussten nach drei Jahren ausgetauscht werden, AnrainerInnen beschwerten sich außerdem über zu laute Abrollgeräusche der Autos auf dem Kunstharzbelag und statt der kolportierten 790 Kilowattstunden pro Tag konnte auf dem

Solarstraßenabschnitt nur knapp die Hälfte der Energie produziert werden.

Fabian Janisch, zuständig für den technischen und energiewirtschaftlichen Bereich beim Bundesverband

Photovoltaic Austria, schätzt das theoretische Potenzial von Solarstraßen groß ein, sieht aber Probleme in den Ausführungen, die Solarzellen am Boden vorsehen. »Auf Straßen selbst ist die Belastung enorm, die Solarzellen auf Autostraßen in so gutem Zustand zu erhalten, dass diese langfristig Strom produzieren, halte ich für sehr schwierig. Neben der hohen Belastung sind außerdem der Neigungswinkel und die Verschmutzung der Module ein Problem für die

Stromerzeugung.« Zwei schon erprobte Lösungen für das Problem sind einerseits das Anbringen von Solaranlagen auf

Autobahntunneln, die die Tunnel mit Strom versorgen, und andererseits Lärmschutzwände, an denen

Solarmodule angebracht sind. Eine weitere Lösung sieht Janisch in überdachten Solarstraßen: »Durch die

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Florian Jauk

ISTOCK.COM/FRANK RAMSPOTT, AIT

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Neigung der Solarzellen, die die Straße überdachen, reinigt sich die Anlage durch Niederschläge gewissermaßen selbst.« An einer solchen Konstruktion arbeitet derzeit das Forschungsprojekt »PV Süd«. Es will damit die Vorteile von Tunneln und Lärmschutzwänden miteinander verbinden. So sollen Solarpaneele auf Leichtbaukonstruktionen über der Autobahn angebracht werden und dabei Strom erzeugen. Das hat den Vorteil, dass die Straßenoberfläche zusätzlich vor Regen, Schnee oder Überhitzung geschützt wird und seltener gewartet und geräumt werden muss, zudem soll die PV-Überdachung durch ihre Konstruktion auch die Lärmbelastung senken.

BRÜCKENBAUERINNEN

Das Forschungsprojekt wurde 2020 gestartet und läuft noch bis Anfang des kommenden Jahres. Von 2020 bis 2021 wurde ein theoretisches Konzept für die überdachten Solarstraßen entwickelt. Für die praktische Umsetzung werden PV-Technologien gesucht, die mit hoher Effizienz, Robustheit und Langlebigkeit auch großen Niederschlagsmengen und Druckwellen großer Fahrzeuge standhalten können und außerdem lichtdurchlässig sind, damit weiterhin möglichst viel Tageslicht auf die Fahrbahn gelangt. Die Überkopftragekonstruktion soll begehbar sein, damit mögliche Schäden schnell ausgebessert werden können und die Anlage in Fahrtrichtung modular erweitert werden kann. Der Prototyp, der aus dem Konzept hervorging, ist ein zehn Meter langes Basiselement, bestehend aus PV-Zellen aus Glas und Silizium und einer seitlich offenen Stahlkonstruktion, die die Zellen trägt. Jedes dieser Basiselemente kann nach ersten Messungen jährlich 40 Megawattstunden Solarenergie produzieren.

PROTOTYP IN DEUTSCHLAND

»PV Süd« soll Lösungen für den gesamten DACH-Raum hervorbringen, in Auftrag gegeben wurde es vom österreichischen Klimaschutzministerium, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft, dem deutschen Bundesministerium für Verkehr und dem Schweizer Bundesamt für Straßen. Koordiniert wird das Projekt vom AIT, die Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut sorgt für einen Wissensaustausch im Bereich neuester Photovoltaiktechnologien, das österreichische Unternehmen Forster Industrietechnik ist in der bautechnischen Planung, Umsetzung und Montage involviert.

Projektleiter Manfred Haider erklärt die großen Vorteile von überdachten Solarstraßen gegenüber Straßen mit Solaroberfläche folgendermaßen: »Themen wie Haftung der Reifen auf der Fahrbahnoberfläche, Abnutzung sowie direkte Beschädigungen durch Autos fallen weniger ins Gewicht.« Er betont aber, dass Kosten und Nutzen erst nach Abschluss des gesamten Forschungsprojekts gegenübergestellt werden können.

Zum Problem für die überdachte Solarstraße könnten allerdings auch Straßenunfälle werden, denn bei 3D-Vermessungen zur Unfallherleitung kommen häufig Drohnen zum Einsatz, welche allerdings nicht durch das Solardach filmen könnten. Auch ein Rettungshubschrauber kann bei Solarüberdachungen auf der Autobahn möglicherweise nicht direkt an der Unfallstelle landen. Wie gut sich die Idee in die Praxis umsetzen lässt, wird jetzt mit einem Prototyp getestet. Dieser befindet sich auf einer Raststätte in Baden-Württemberg, wo in fünfeinhalb Metern Höhe auf einer Fläche von 12 mal 14 Metern Solarmodule installiert wurden. Auch wenn der Standort des Prototyps nur vorrübergehend ist und die Solarmodule nach Abschluss des Projekts über Autobahnabschnitten auf Höhe von Schilderbrücken Sonnenenergie erzeugen sollen, sind für Fabian Janisch von PV Austria Parkplätze ein guter Standort für PV-Überdachungen, durch die nicht nur grüne Energie erzeugt, sondern auch Autos und FahrerInnen vor Witterungseinflüssen geschützt werden können.

Über 1 Kilometer lang ist die derzeit längste Solarstraße der Welt in der chinesischen Provinz Shandong. Sie soll mit einer jährlichen Stromerzeugung von 330.000 Kilowattstunden den Stromverbrauch von rund 220 Haushalten decken. Die Kosten für die Straße: über 5 Millionen Euro.

Solarzellen sind die kleinste Einheit eines Solarmoduls. Mehrere Solarzellen bilden gemeinsam mit einem Rahmen und Beschichtungen ein Solarmodul. Aus wie vielen Solarzellen ein Solarmodul besteht, hängt von der Größe des Moduls ab.

ON THE SUNNY SIDE OF THE GRAVE

Durch das neue BürgerInnensolarkraftwerk am Wiener Zentralfriedhof können umgerechnet etwa 570 Wiener Haushalte mit Strom versorgt werden.

Eine Solaranlage auf fremdem Dach: In Wien wurde Anfang Mai das 29. BürgerInnensolarkraftwerk am Zentralfriedhof eröffnet.

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Florian Jauk

des Bruttostromverbrauchs wurden in Deutschland 2020 durch auf Bundesgebiet errichtete Solaranlagen gedeckt. In Österreich waren es im gleichen Jahr rund 0,5 Prozent. ise.fraunhofer.de bmk.gv.at 2 012 ging das erste Wiener BürgerInnensolarkraftwerk in Betrieb, die Anteile daran waren in wenigen Stunden ausverkauft. Zehn Jahre und 27 Solarkraftwerke später eröffnete im Mai 2022 das 29. Wiener Sonnenkraftwerk am Wiener Zentralfriedhof. Der Verkauf der »Sonnenanteile« ist in einer ersten Phase nur NutzerInnen des »Digitalen Grabs« der Friedhöfe Wien offengestanden – seit 1. Juni können sich auch alle anderen eines von 4000 Anteilspaketen sichern.

WIE FUNKTIONIEREN GEMEINSCHAFTSGETRAGENE PV-PROJEKTE?

Die meisten BürgerInnensolarkraftwerke funktionieren nach dem Prinzip eines geschlossenen Fonds, bei dem in einem bestimmten Zeitraum in den Fonds investiert wird, der – für Investitionen – geschlossen wird, sobald das geplante Solarkraftwerk voll finanziert ist. Die Beteiligungsaktionen der Wien Energie sind zwar keine Solarfonds, funktionieren allerdings nach einem ähnlichen Prinzip. Sie bieten eine Möglichkeit, ohne Photovoltaikanlage am eigenen Dach in Sonnenenergie zu investieren. »Die Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt. Wien Energie bietet deshalb seit zehn Jahren die Möglichkeit, sich mit BürgerInnensolarkraftwerken aktiv am Klimaschutz zu beteiligen. Gerade in der Stadt hat man oft nicht die Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage am eigenen Dach zu installieren«, erklärt Alexander Hoor, Sprecher der Wien Energie.

Bei der aktuellen Beteiligungsaktion der Wien Energie kann sich jede Privatperson mit Wohnsitz in Österreich ein »Sonnenpaket« sichern, vorausgesetzt, es besteht ein Stromliefervertrag mit der Wien Energie: Der Ertrag wird fünf Jahre lang jährlich als Gutscheinpaket, entweder für die Jahresstromabrechnung oder für den Shop der Gärtnerei der Friedhöfe Wien, ausgezahlt. Das erweckt zumindest bei Einbringung des Gutscheins zur eigenen Stromrechnung den Anschein, einen Teil des eigenen Energiebedarfs durch eigene PV-Module zu decken.

Bei den BürgerInnensolarkraftwerken der Stadt Wien wird jedem Sonnenpaket fiktiv ein PV-Modul mit einer Spitzenleistung von 300 Watt zugeordnet, erstmals kann beim Kraftwerk am Wiener Zentralfriedhof die Ökostromerzeugung online getrackt werden.

WIEN ENERGIE/MICHAEL HORAK

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Vorrang beim Kauf eines Sonnenpakets für das neueste Kraftwerk am Zentralfriedhof haben NutzerInnen des »Digitalen Grabs« – eines Services, das 2020 ins Leben gerufen wurde und die Kommunikation zwischen KundInnen der Friedhöfe Wien und der Friedhofsverwaltung erleichtern soll. Sie konnten sich schon seit Anfang Mai um 250 Euro eines von 4000 Gutscheinpaketen sichern – pro Person konnten maximal fünf Anteilspakete erworben werden. Ab 1. Juni wurde die Registrierung für das Solarkraftwerk auf den Flächen der Friedhofsgärtnerei, die weder zu Beerdigungszwecken benutzt wurden noch in Zukunft benutzt werden, für alle geöffnet. Die Beteiligung an der 1,4 Megawatt leistungsstarken Anlage, die umgerechnet etwa 570 Wiener Haushalte mit Strom versorgt, läuft über fünf Jahre. Wird mehr Strom produziert, als vor Ort – etwa für die Elektroautos der Friedhofsgärtnerei – benötigt wird, wird der überschüssige Sonnenstrom in das Stromnetz eingespeist. Für jede erzeugte Kilowattstunde erhalten EigentümerInnen eines Sonnenpakets 17,09 Cent. Für die um 250 Euro erworbenen Gutscheinpakete werden fünf Jahre lang Gutscheine im Wert von jeweils mindestens 51,27 Euro ausgegeben. Wenn die Anlage in einem Jahr durch mehr Sonnenstunden mehr Energie produziert, erhöht sich der Gutscheinbetrag. Die Marktpreisentwicklung hat allerdings keine Auswirkung auf die Höhe der Gutscheine. In einem durchschnittlichen Sonnenenergie-Jahr warten mindestens 315 Kilowattstunden Strom mit einer Rendite von etwa 2,51 Prozent auf die AnteilhaberInnen, so die Wien Energie auf ihrer Website.

Beteiligungsaktionen an Solarprojekten wie jenem der Wien Energie bieten eine vergleichbar günstige, verwaltungs- und risikoarme Möglichkeit für Privatpersonen, um direkt in Solarenergie zu investieren. Die Kosten eines Anteils sind im Vergleich zum Bau einer Anlage auf dem eigenen Grundstück geringer, garantierte Einspeisevergütungen ermöglichen ein kalkulierbares Risiko, jedoch gibt es eine bestimmte Laufzeit für die Projekte. Auch für Kommunen und Energieversorger eignen sich BürgerInnensolarkraftwerke, da vor allem im städtischen Raum nicht alle Unternehmen die Möglichkeit haben, Photovoltaikkraftwerke zu errichten, und sie zudem schnell Kapital aus unterschiedlichen Quellen generieren können.

In Wien haben sich schon vor dem gemeinschaftsgetragenen Solarkraftwerk am Zentralfriedhof über 11.000 Menschen für eine Beteiligung an den 29 BürgerInnensolarkraftwerken und den vier Windrädern in BürgerInnenbeteiligung entschieden. Dadurch flossen bisher rund 39 Millionen Euro in Energieprojekte mit BürgerInnenbeteiligung der Wien Energie.

Die 20,5 Megawatt aus den 29 Solarparks können schon jetzt umgerechnet 8400 Haushalte mit Strom versorgen, die jährliche Einsparung beträgt dabei rund 12.000 Tonnen CO

Bisher flossen rund 39 Millionen Euro in Energieprojekte mit BürgerInnenbeteiligung der Wien Energie.

2.

11,45 Megawatt

Leistung hat das größte Wiener BürgerInnensolarkraftwerk in der Donaustadt. Das 2021 errichtete grüne Kraftwerk kann damit rund 4900 Haushalte mit Sonnenstrom versorgen, die Fläche unter den Photovoltaikanlagen ist von April bis Oktober Weidefläche für 150 Schafe. wienenergie.at

Als Minimalwert wird eine Erzeugung von 300 kWh pro Jahr und Paket von Wien Energie garantiert. Das entspreche mindestens 51,27 Euro und einer Rendite von 0,84 Prozent.

TEXT UND BILD Jürgen Schmücking

EINGES(N)ACKT.

Was »einwerfen«, damit es nach dem Snacken wieder zügig weitergeht?

Alle kennen das. Der Tag war lang und vollgepackt mit Aufgaben und Terminen. Und er ist noch lange nicht vorbei. Oder die Fahrt, die noch ansteht und die noch länger dauern wird. In beiden (und auch in ähnlichen) Fällen gilt oft: keine Zeit, um essen zu gehen. Die (Leber-)Kässemmel wie auch abgepackte vegane Sandwiches gibt‘s zwar inzwischen mitunter in Bioqualität – der ideale gesunde Snack, um den Tag über leistungsfähig zu bleiben, schaut trotzdem anders aus: Jausenapfel und Banane haben ihren guten Ruf zu Recht, es braucht aber auch Abwechslung. Hier ein paar Tipps für den Energieshot zwischendurch. Zu bekommen im (Bahnhof-) Supermarkt, in den meisten Bioläden und in gut sortierten Tankstellenshops.

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1 RIEGEL HIMBEERCASSIS, LIEBHART’S VITANA

Genau genommen ist es ein Oblatensandwich. Oben und unten die relativ geschmacklosen Wasser-Stärke- Mehl-Kekse, die manche noch von der Kommunion kennen, dazwischen eine biozertifizierte Masse aus Apfelpulver, Datteln, Rosinen, Himbeersaft- und Johannisbeersaftkonzentrat. Geschmacklich sehr ansprechend, anregend und recht bekömmlich.

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2 THE ORGANIC FRUIT & NUT BITE LIME, RAW.BITE

What a bite! Wieder hauptsächlich getrocknete Rosinen und Datteln. Diesmal ohne Oblaten, dafür mit Nüssen (Macadamia und Mandeln) und Limettensaftkonzentrat. Am Gaumen ist da aber auch eine ganz leichte Schärfe. Überraschend fein. Der Blick auf die Zutatenliste gibt Aufschluss: Ingweröl und Chilipulver. Aber eben sehr subtil. So macht Riegel Spaß. 3 KÜRBISKERN- PROTEIN-RIEGEL, SCHALK MÜHLE

Zusatzinformation auf der Packung: »mit Proteinpulver aus Österreich«. Es ist eher ein Ziegel denn ein Riegel. Ein tiefdunkelgrüner Pressling, der am Gaumen das Gefühl hinterlässt, in eine Handvoll Futterpellets gebissen zu haben. Geschmacklich – abgesehen davon, dass der Riegel etwas trocken ist – aber gar nicht uninteressant. Diesmal sind auch Kakaobutter, Feigen und Spirulina-Algen im Spiel.

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4 LECKERLI RAPUNZEL ,

Kein Scherz. Der Riegel heißt wirklich so. Und das seit 1976. Rapunzel schreibt stolz auf die Packung: »Fruchtschnitte aus Feigen, Datteln und Mandeln. Und sonst gar nichts.« Die Zutatenliste verrät allerdings, dass auch etwas Reismehl verwendet wird. Quasi als Bindung – und in homöopathischen Mengen. Also geschenkt. Geschmacklich ist das Leckerli ausgesprochen gut. Es schmeckt leicht nach Honig und intensiv nach Nüssen. Dass mit diesem Namen auch nur ein einziger Riegel in Österreich verkauft wurde, grenzt an ein Wunder. Oder es spricht für das Produkt.

5 BIOSTANGENSELLERIE In jedem Bio- und in jedem Supermarkt zu bekommen. Der Stangensellerie erfrischt (weil er einiges an Wasser in sich trägt). Der Geschmack ist sympathisch und bietet Abwechslung. Ja, man kann auch die Snackgurke oder die Snackkarotte nehmen, aber der Stangensellerie ist geschmacklich eindeutig der Burner. Ernährungsphysiologisch ebenso. Immerhin ist er nicht ohne Grund unverzichtbarer Bestandteil des klassischen Bloody-Mary-Rezepts. 6 BIO-SHOT APFELINGWER, SPAR, NATUR PUR

»Vor Gebrauch schütteln«, steht als Hinweis auf dem Deckel. Das ist nett. Noch netter wäre allerdings ein Warnhinweis à la »Achtung, scharfer Ingwer!«. Der Shot ist nämlich richtig hot. 20 Prozent allerfeinster Ingwer sorgen für eine Gaumenexplosion, die die Bezeichnung verdient. Mundfüllende Ingwerschärfe, ganz leicht abgefedert durch die Süße von Apfel und Apfelmark. Es braucht aber auch nicht viel. Die Flasche fasst einen Viertelliter. Spar meint, dass das fünf Shots sind.

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BIO-CASHEWKERNE, SPAR, NATUR PUR

Cashews werden zwar oft zu den Nüssen gezählt, sind aber gar keine. Hier werden sie richtigerweise als Cashewkerne ausgelobt. Es sind die der Cashewfrucht, auch Elefantenlaus genannt. Die von »Natur Pur« sind überdurchschnittlich groß und ausgesprochen gut. Reicht idealerweise auch für mehrere Snackeinheiten, denn: Der Energiewert ist mit 600 Kalorien natürlich bombastisch. 8 MANAGERMISCHUNG, REFORMSTARK

Wenn man eine Zielgruppe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht in einem Reformhaus antrifft, dann die Manager. Managerinnen eventuell. Aber das Reformhaus hat den Produktnamen ja nicht gegendert. Egal. Manager brauchen offenbar Energie und Nahrung fürs Hirn. Also werden gemischt: Cranberrys und Rosinen, Zuckermandeln und diverse Nüsse. Fifty-fifty. Hälfte Früchte, Hälfte Nüsse.

9 BIOHEIDELBEEREN Wir empfehlen Kulturheidelbeeren. Nicht generell. Aber als Snack haben sie erhebliche Vorteile. Sie sind erstens wesentlich größer (und damit leichter in die Hand zu nehmen; sie fallen auch weniger oft im Auto runter), zweitens sind sie (meistens) sauberer geerntet und daher trocken und unversehrt und drittens in snacktauglichen Verpackungen erhältlich. Mittlerweile in jedem Supermarkt und in den meisten Bioläden. Aus ernährungsberaterischer Sicht sind sie ein flotter Shot. Schnell verfügbarer Fruchtzucker, mittelmäßige Kalorienmenge. Und sie schmecken und sind demnach auch stimmungsförderlich.

UND SONST SO, IM BIORAMAUNIVERSUM ...

KOOPERATION SCHRÖDINGERS KATZE

Biorama betreut und schreibt den Wissenschaftsblog der Österreichischen Universitätenkonferenz.

Was werden Burger aus In-vitro-Fleisch kosten? Wie kommunizieren Piranhas? Und sorgt die Einnahme von Psychopharmaka dafür, dass uns die Gefühle von anderen weniger kümmern? Diese und viele weitere Fragen bewegen Schrödingers Katze dazu, an den österreichischen Universitäten nach Antworten zu suchen. Biorama fragt bei den ForscherInnen an österreichischen Universitäten nach und schreibt über deren Studien zugänglich und alltagsnah auf schroedingerskatze.at

EDITION BIORAMA VORBILDERBÜCHER

Edition BIORAMA

Das Leben der 1931 in Wien geborenen, von den Nazis ins KZ verschleppten und 2020 in den USA verstorbenen Literaturwissenschafterin und Dichterin Ruth Klüger soll in Erinnerung bleiben. Die neue Edition BIORAMA erzählt in einem Kinderbuch vom Leben einer beeindruckenden Frau – mit Text von BIORAMA-Herausgeber Thomas Weber und Illustrationen von Florine Glück: »Die Geschichte von Ruth Klüger – Wie ein kleines Mädchen am Leben blieb« bildet den Auftakt zur Beschäftigung mit vorbildhaften Menschen und Geschichten in Buchform. Infos unter: edition.biorama.eu

KOOPERATION AUDIO

Podcast-Reihe Stadtlandwirtschaft in Wien

Knapp 700 bäuerliche Betriebe gibt es auf Wiener Stadtgebiet, auf dem bald 2 Millionen Menschen leben werden. Felder, Äcker und Weingärten der österreichischen »Gurkenhauptstadt« wurden in letzter Zeit von vielen als Naherholungsraum entdeckt, was unweigerlich auch zu Konflikten führt. Nicht nur in Stadterweiterungsgebieten wächst mit der Bevölkerung der Druck auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die von BIORAMA für die Stadt Wien konzipierte und gestaltete Podcast-Reihe zum Thema Landwirtschaft und Großstadt zeigt dabei die enorme Bandbreite der Wiener Stadtlandwirtschaft. buzzsprout.com/1162916

KOOPERATION ANGRIFF AUF DIE MOBILITÄT DER STADT.

Biorama entwickelt Kinderbücher

»Selma und die toten Stinker« wurde von Biorama für die Wiener Linien konzipiert, geschrieben und mit Illustrator Thomas Madreiter umgesetzt. Ein kunterbuntes Abenteuer in der Großstadt Wien, in dem Aliens, die Busse und Straßenbahnen entführen und so ein Verkehrschaos auslösen, nur der Auftakt sind.

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Wir reden nicht nur, wir tun auch. Unsere Zustellung: Seit 10 Jahren CO2 neutral. Und ab 2030 frei von CO2.

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Die Post ist nicht nur gelb, sondern auch grün. Mit Österreichs größter E-Flotte, unseren eigenen Photovoltaik-Anlagen und Grünraumkonzepten reden wir nicht nur von Nachhaltigkeit, sondern leben sie auch. Mehr zum gelben Nachhaltigkeitspaket

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