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UNKRAUTKÜCHE

Wildpflanzen zu sammeln und in der Küche zu verarbeiten setzt grundsätzlich ein bisschen Pflanzenkunde voraus. Schließlich will man sich nicht den giftigen Zwilling eines Krauts in die Küche holen. Die Gefahr ist beim folgenden allerdings gering – einfach zu erkennen, in Mitteleuropa überall verbreitet und in manchen Gegenden omnipräsente GärtnerInnenplage: Der Giersch (Aegopodium podagraria). Aufgrund seines Vitaminreichtums wird er gern in Salate gemischt – dazu braucht es keine Anleitung, sondern allenfalls die Erinnerung, wild Gesammeltes, das unter Kniehöhe wächst, immer gründlich zu waschen. In der Volksheilkunde wurde er auch bei Gicht eingesetzt und tatsächlich verfügt er über entzündungshemmende und antirheumatisch wirkende Inhaltsstoffe. Eine andere Verarbeitungsidee für das auch als Erdholler oder Ackerholler genannte Kraut findet sich in Sonja Greimels Softcover-Handbuch »Raus in die Botanik«. Es beginnt mit der Bestimmung einer überschaubaren Zahl recht häufig vorkommender Wildkräuter und beinhaltet einen entsprechenden Saisonkalender, der einem die Frage abnimmt, ob es sich gerade überhaupt lohnt, nach einem bestimmten Kraut Ausschau zu halten. Und reicht bis zu Verarbeitungsideen in Küche und Haushalt. Perfekt für EinsteigerInnen.

Gierschsenf

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ZUTATEN – was nicht wild gesammelt wird: besser in Bioqualität.

Ergibt 4–5 Gläser à 200 ml

• 3 Handvoll Gierschblätter

• 1 Zwiebel

• 350 ml Weißweinessig

• 200 ml Weißwein

• 50 g Zucker

• 1 TL Salz

• 1 Prise Kurkumapulver (optional)

• 150 g Senfmehl

• 100 g Senfkörner

ZUBEREITUNG:

1. Die Gierschblätter waschen und fein hacken. Die Zwiebel abziehen und würfeln. Essig, Weißwein, Zucker, Salz, Kurkumapulver, Giersch und Zwiebel in einem Topf aufkochen.

2. Abkühlen lassen. Senfmehl und -körner dazugeben und alles vermengen. Gut durch- ziehen lassen, hin und wieder umrühren. Für mehr Würze kann die Mischung auch über Nacht in den Kühlschrank gestellt werden.

3. In saubere Gläser füllen und verschließen.

REZEPT AUS:

IRINA ZELEWITZ

4. Mindestens 2 Wochen ziehen lassen. Nach dem Öffnen umgehend verbrauchen.

Irina Zelewitz