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EINFALTSKULTUR

Biobanane ist nicht nur ein schönes Wort, die Geschichte der Pflanze ist auch eine ganz fabelhafte. Wir haben uns die Banane passend gemacht, haben uns für einen Zweck, den die Frucht haben soll, entschieden und dann alles auf eine Banane gesetzt.

Sie ist Symbol für florierenden globalen Handel, in Europa als Tropenfrucht auch lange für Wohlstand. Eines für die zerstörerische Macht von Agrarkonzernen, für die Industrialisierung der Landwirtschaft und Landstriche, auf denen kilometerweit jede Pflanze in Plastikfolie verpackt ist. Die Anforderungen möglichst einfacher Produktion in möglichst großer Stückzahl haben – mithilfe der Pflanzenzüchtung – die Weltmarktbanane geformt. Sie ist das uniforme Produkt, das in millionenfacher Ausführung an unterschiedlichsten Standorten der Welt auf gleiche Weise aus dem gleichen Genmaterial in Monokultur produziert wird.

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Aber auch ein Symbol für den Erfolg von Bio- und Fairtrade-Standards durch Nachfrage von KonsumentInnen. Bananen sind neben Äpfeln die gefragtesten Biofrüchte in Deutschland. Die Banane zeigt uns auch, dass biologischer und konventioneller Anbau keine dauerhaft tauglichen Parallelkonzepte sind. Bei denen sich alle mal so, mal so entscheiden können. Der konventionelle Bananenanbau in Monokultur bildet das Substrat für die Ausbreitung der Panama-Krankheit, der genauso Biobananen erliegen.

Nicht die Bioverbände, sondern die Welternährungsorganisation ruft seit 2018 zur Abkehr vom Anbau in Monokultur auf. Weil die Lebensgrundlage von Millionen Menschen bedroht ist: jenen, die sich von Bananen ernähren, wie auch jenen, die vom Anbau von Bananen leben – und durch den in konventionellen Monokulturen notwendigen Pestizideinsatz die von uns allen. Wenige Wege führen an Vielfalt vorbei. Wer weiß, wie eine Banane schmeckt, die natürlich überlebensfähig ist und Resistenzen gegen Krankheiten entwicklen kann? Oder sich veränderten klimatischen Bedingungen anpassen?

Hätten wir uns nicht gegen die Vielfalt entschieden, sondern Bananenkerne und Risiko gestreut, würden wir heute mehr als Banane verstehen.

Wir wünschen Gute Lektüre!

Irina Zelewitz, Chefredakteurin zelewitz@biorama.eu

Impressum

HERAUSGEBER Thomas Weber CHEFREDAKTEURIN Irina Zelewitz AUTORINNEN Iwona Dullinger, Annalena Eisfeld, Eva Goldschald, Florian Jauk, Martin Mühl, Ursel Nendzig, Jürgen Schmücking GESTALTUNG Flö Rastbichler, LEKTORAT Barbara Ottawa, COVERBILD istock. com/Anastasianurullina ANZEIGENVERKAUF Herwig Bauer, Tanja Grossauer-Ristl, Thomas Weber DRUCK Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten PRODUKTION & MEDIENINHABERIN Biorama GmbH, Windmühlgasse 9/14, 1060 Wien GESCHÄFTSFÜHRUNG Martin Mühl KONTAKT Biorama GmbH, Windmühlgasse 9/14, 1060 Wien; www.biorama.eu, redaktion@biorama.eu BANKVERBINDUNG Biorama GmbH, Bank Austria, IBAN AT44 12000 10005177968, BIC BKAUATWW ABONNEMENT www.biorama.eu ERSCHEINUNGSWEISE BIORAMA 6 Ausgaben pro Jahr ERSCHEINUNGSWEISE BIORAMA NIEDERÖSTERREICH 2 Ausgaben pro Jahr ERSCHEINUNGSORT Wien.

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