4 minute read

Street Talk

STREET TALK

WIR FRAGEN, 9 ERWÄRMENDE ANTWORTEN.

Advertisement

»WANN DREHST DU DIE HEIZUNG AUF – UND WANN AB?«

INTERVIEW UND BILD

FLORIAN JAUK

FANNY,

41, Hausfrau

Ich versuche, relativ wenig zu heizen. Auch aus Gesundheitsgründen, weil man besser schläft und seltener krank wird, aber auch um Ressourcen zu sparen. Ich glaube, dass ständiges Heizen im Winter nicht dem Biorhythmus entspricht. Im Sommer ist es heiß, da isst man weniger und trinkt mehr, im Winter isst und schläft man mehr. Ich stelle die Gasheizung im November an und im März wieder aus. Wenn es außerhalb dieses Zeitraums nicht mehrere Tage in Folge kalt ist, schalte ich sie nicht ein und ziehe mir warme Kleidung an, besonders an den Füßen. Ich denke, es ist Gewöhnungssache, wie komfortabel man das findet.

FLORIAN,

41, Angestellter

Ich mag es gerne kalt, in der Wohnung habe ich eine Temperatur von 19 Grad. Normalerweise schalte ich die Heizung erst im November ein und im Februar oder März wieder ab. Ich heize kurz und bekomme jedes Jahr Geld zurück. Ich wohne in einem Altbau und bekomme von unten auch ein wenig Wärme. Bevor ich die Heizung einschalte, beiße ich durch, ziehe mich wärmer an und meine Kinder haben sich auch daran gewöhnt, dass die Heizung auf relativ niedriger Temperatur läuft. Die Nachbarn kommen irgendwann im Oktober und sagen, wir sollen doch bitte die Gastherme einschalten, die in meiner Wohnung steht und für Wärme in der gesamten Etage sorgt.

HELGA,

81, Pensionistin

Ich habe einen wunderschönen alten Kachelofen. Ich heize fast nur mit diesem Kachelofen und ich habe elektrische Zusatzfußbodenheizungen im Bad, in der Küche und im Schlafzimmer, die ich bei Bedarf einschalte. Ich heize sehr umweltfreundlich und verwende für meinen Kachelofen nur Buchenholz. Wann ich mit dem Heizen beginne, ist unterschiedlich. Ein Haus kühlt ja schneller ab als eine Wohnung. Dieses Jahr habe ich sogar bis Anfang Juni geheizt. In der Küche und im Badezimmer habe ich die Bodenheizung im Winter immer ein wenig temperiert, im Schlafzimmer nur, wenn es sehr kalt ist. Im Frühling, im März oder April, schalte ich als Erstes die elektrische Heizung ab, mit dem Kachelofen heize ich länger. Er braucht zwar lange, bis er die Wärme abgibt, aber er hat die ideale Wärme für mich. Ich habe ein kleines Bankerl neben diesem Ofen, auf das ich mich gerne setze.

ALEXANDRA,

48, Sonderschullehrerin Ende Oktober stelle ich sie an, aus stelle ich sie meistens im März. Wir haben eine Gas-Zentralheizung. Manchmal verkürzen wir die Heizdauer, denn wir sind mitten in einem Mehrparteienhaus, und ganz ehrlich, wenn die Nachbarn mehr heizen, heizen wir oft weniger. Ich bin ein totaler Frischluft-Junkie, ich brauche ganz viel Licht und frische Luft. Viel kürzer heizen, als wir das tun, wäre nicht möglich.

STREET TALK

WIR FRAGEN, 9 ERWÄRMENDE ANTWORTEN.

HERMANN,

81, Pensionist

Bei mir ist die Heizung, die ich einschalten kann, zweitrangig. Denn ich habe zwei Kachelöfen im Haus. Zuerst kommt der Kachelofen Ende September, die Elektroheizung schalte ich nie vor Mitte Oktober ein. Heuer habe ich bis in den Mai geheizt. Für den Kachelofen brauche ich zirka vier Raummeter Buchenholz. Mein Tipp: Zuerst warm anziehen und erst wenn es richtig kalt ist, einheizen.

TOBIAS,

25, Trailbuilder für Freeski– und Mountainbike-Strecken

»Im Sommer dreh ich sie nur auf, wenn ersichtlich ist, dass eine lange Periode kommt, wo es kalt ist. Und sonst im Winter. Ich lebe in Tirol, da geht das Heizen natürlich recht früh los, also Ende Oktober, Anfang November. Aber wir schauen, dass wir das so lange wie möglich hinauszögern, weil wir auch unseren Boden regenerieren lassen, weil wir über Erdwärme dem Boden die Energie nehmen. Auf unserem Grundstück liegen in eineinhalb Metern Tiefe Heizschläuche, die, sobald die Heizung eingeschaltet ist, Energie aus der Umgebung nehmen. Im Sommer regeneriert sich der Boden wieder, die Temperatur steigt und im Winter nimmt man sie wieder aus dem Boden. Wir nutzen diese Heiztechnik seit dem Bau unseres Hauses vor ungefähr 15 Jahren. Die Kosten sind niedrig, die Anschaffung ist einmal relativ aufwendig, da man rund um den Grund die Heizschlange verlegen muss. Danach halten sich die Kosten in Grenzen. Zusätzlich haben wir auch einen Kamin, der separat für eine angenehme Wärme am Abend sorgen kann.«

GABI,

53, Flugbegleiterin

Wir fangen frühestens im Oktober zu heizen an, im März schalten wir die Gastherme wieder aus, dazwischen ist sie immer auf 20 Grad eingestellt. Wenn wir wegfahren, schalten wir sie auf 18 Grad zurück. Wir haben außerdem einen Holzofen im Wohnzimmer. Wir versuchen, das Heizen mit Gas so lange wie möglich hinauszuzögern, unter anderem, indem wir uns eine Schicht mehr anziehen. An alternativen Heizformen wäre ich sehr interessiert, Erdwärme etwa, aber es ist schwierig, das nachträglich bei einem Haus einzubauen.

THOMAS,

47, arbeitet im Sozialwesen

Immer wenn es kalt ist, schalte ich die Heizung ein, und wenn es warm genug ist, wieder aus, oft auch kurzfristig. Meistens beginne ich im November und heize bis in den April hinein. Wir haben einen Fernwärme-Anschluss.

KLAUS,

53, Technischer Angestellter

Ich habe eine Fernwärmeheizung vom Vermieter. Ich habe in dem Sinne keinen Heizkessel, keinen Brennstoff, keinen Ofen und keinen Kamin. Irgendwann im Oktober stecke ich den Stecker der Heizung an und irgendwann im Mai stecke ich ihn wieder aus. Ich muss mir so keine Sorgen um Holz, Öl und dessen Preis machen. Die Großheizung des Vermieters wird mit Hackschnitzeln betrieben. Mir ist aufgefallen, dass es in jedem Dorf diese kleinen Heizkraftwerke mit Hackschnitzeln gibt. Ich würde mich ehrlich gesagt nicht extra mit der Decke ins Wohnzimmer legen, damit ich mein Heizsystem später einschalte und Kosten spare.