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Fluthilfe

4 Schützen helfen in der Not!

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Erlebnisbericht aus dem Ahrtal

Nach dem Corona-Sommer 2020 hatte sich der Diözesanvorstand vorgenommen, in diesem Sommer mit kleineren Veranstaltungen wieder einen kleinen Schritt in Richtung Normalität zu machen. Völlig überraschend hat uns dann die Überflutung getroffen und alles über einen Haufen geworfen.

Schnell wurde social media genutzt, um Informationen zu Unterstützungsmöglichketen zu teilen und zu informieren. Neben den vielen Aufrufen zu Sach- und Geldspenden, die von vielen Bruderschaften oder Verbänden organisiert wurden, war für uns schnell klar, dass wir nicht zu Hause sitzen konnten, um weiter zu versuchen, unseren Angeboten ungeachtet der Situation weiter aufrecht zu halten. Kurzfristig haben wir uns im Vorstand dazu entschieden, selbst aktiv zu werden und dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Wir stehen damit in einer Reihe mit vielen Schützengruppierungen des BdSJ als auch des Erwachsenenverbandes, die mit Unterstützungsleistungen sowohl im Ahrtal als auch in der Voreifel schnell und tatkräftig geholfen haben.

Unser Entschluss, im Ahrtal zu unterstützen, war schnell gefasst. Zugleich wollten wir über die sozialen Medien mit unserer Berichterstattung und dem Aufruf, uns zu begleiten, weitere Jungschützen dazu motivieren, sich ebenfalls zu engagieren, da wir das riesige Potential an Arbeitskraft und handwerklichem Geschick unserer Mitglieder kennen. Mit schneller und unkomplizierter Unterstützung durch die Aktion „Neue Nachbarn“ des Erzbistums Köln konnten wir Arbeitsmaterialien, wie Schaufel, Schubkarren oder Handschuhe beschaffen, die gerade in der Anfangszeit dringend benötigt wurden. Gut ausgerüstet konnte das 8-köpfige Helfer-Team so vom 16. bis 18. Juli in Ahrweiler und Odenthal helfen, Keller leer zu räumen, vom Schlamm zu befreien und Unrat zu beseitigen. Erschöpft, durchnässt, aber glücklich, haben alle Beteiligten noch auf der abendlichen Rückfahrt festgestellt:

Wir kommen wieder – wir machen weiter!

Am nächsten Helfer-Wochenende wurden wir durch das Helfer-Shuttle (www.helfer-shuttle.de) nach Mayschoß gebracht. Die Auswirkungen der Flut in diesem ehemals so idyllischen Weinort sind so enorm, dass wir gar keine Worte gefunden haben,

um die Zerstörung vor Ort zu beschreiben. Nichtsdestoweniger wurden wir durch die Motivation der anderen Freiwilligen angesteckt. Dieses Gemeinschaftsgefühl der Helfer war einer der vielen Eindrücke, die bei allen unseren Helfern positiv in Erinnerung geblieben ist.

Durch die Organisatoren vor Ort wurden wir an diesem Wochenende zu einer Familie geschickt, die zum einen bei der Entkernung des Erdgeschosses und zum anderen beim Befreien des Gartens vom restlichen Schlamm Unterstützung benötigten. Im Haus wurde so an diesem Tag der Estrich einschließlich Fußbodenheizung entfernt und an den kommenden Wochenenden konnten wir auch beim Entfernen des Wandputzes helfen. Der Garten war zwar grob durch einen Radlader vom Schlamm befreit, aber die Büsche, Randbereiche und der Kinderkletterturm wurden von uns an diesem Tag per Hand vom letzten Rest Schlamm befreit. Dieser Tag war also erneut sehr anstrengend, aber auch genauso bereichernd.

Während des Arbeitens haben wir die Familie näher kennengelernt und waren bewegt von den Schilderungen der Flutnacht. „Besonders die Erzählung, wie der Vater mit seiner anderthalbjährigen Tochter am nächsten Morgen auf dem Balkon steht und das Mädchen die Situation mit kurzen Worten treffend zusammenfasst: „Scheiße Papa“, bleiben mir einfach im Gedächtnis.“ berichtet der Diözesanjungschützenmeister Simon Magnin. Das Helfer-Team des BdSJ DV Köln war beeindruckt, wie die Familie den Blick nach vorne richtet und das Schicksal in die eigenen Hände nimmt.

Zum Abschluss bekamen wir neben dem Dank auch das Feedback, dass wir (und natürlich auch alle anderen Helfer) mit der Unterstützung Hoffnung wecken. Daher war es auch einhellige Meinung auf der Rückfahrt mit dem Helfer-Shuttle: Hier können wir helfen, hier werden wir helfen – und versuchen Hoffnung zu schenken!

Euer Diözesanvorstand

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