Fight Back 02 - Antifa-Recherche Berlin - 2003

Page 26

+

26

FIGHT BACK MAI/03

PANKOW

(Foto AIB)

(Foto AIB)

Daniel Meinel Aktivist der Kameradschaft Tor

Mitglieder der Berliner Haskis

Gruppierung ist u.a. auf der Internetpräsenz des Nationalen Widerstandes Berlin-Brandenburg zu finden. Transparente mit der Intention, Anti-Antifagruppen aufzubauen und dem Schriftzug Autonome Nationalisten Berlin (ANB) werden von Mitgliedern dieser Gruppierung auf Demonstrationen der Freien Nationalisten getragen. So im Jahr 2002 unter anderem auf den Demonstrationen in Neubrandenburg, Dresden und Magdeburg. Personen, die oft dieses Transparent trugen, waren Björn Wild und Daniel Meinel. Im Frühjahr 2003 kam es in Niederschönhausen zu einer Welle von Klebe und Sprühaktionen von Seiten der ANB. Diese richten sich vermehrt gegen vermeintlich linke Personen und Einrichtungen, mit dem Ziel, diese zu bedrohen oder einzuschüchtern. Rund um den Pastor-Niemöller-Platz wurden Massen an Aufkleber der ANB verklebt. Auf diesen waren neben Drohungen gegen vermeintlich AntifaschistInnen auch Motive, in denen hauptsächlich der Nationalsozialismus verherrlicht wird. Zum Beispiel: „Pro NS zum Kampf bereit - ANB für alle Zeit“ oder „Ja, wir sind Nationalsozialisten genannt, als 5. Sturmabteilung bekannt“.

In der Nacht vom 17. auf den 18. April 2003 wurde die Sprüche „C4 for Reds“ (C4 ist ein Sprengstoff ) an den Kurt-Lade-Klub in der Grabbeallee und einen Monat zuvor, am 08. März, wurde in mehrere Hauseingänge „Antifa du bist erkannt“ gesprüht. Weiterhin propagieren die Neonazis auf ihren Aufklebern und Graffiti, gewalttätig gegen alles was ihrem Weltbild nicht entspricht, vorzugehen: „Reds better run“ oder „Linke Zentren zerschlagen“ sind dabei nur einige Beispiele. Diese Art der Bedrohung wurde einige Monate zuvor schon im Stadtteil Weißensee durchgeführt. Im Vorfeld der Antifaschistischen Aktionswoche im Januar 2003 wurde das Graffiti „Smash AIII und Bunte Kuh - ANB is watching you!“ keine hundert Meter von der als alternativ bekannte Jugendeinrichtung Bunte Kuh gesprüht. Im näheren Umfeld tauchten wiederholt Hakenkreuzschmierereien und das Kürzel ANB auf. Darüber hinaus sind auch vermehrt Angriffe auf die Bunte Kuh in den letzten beiden Jahren zu verzeichnen. Im Jahr 2002 wurde die in die Parkstraße befindlichen Jugendfreizeiteinrichtung dreimal angegriffen. Während die meisten Kameradschaften aus dem Nordosten keinerlei Auftritte im Internet haben, hat

Björn Wild (mit Basecap), Dirk Müller (Flammenmütze) Aktivisten der ANB

massive Hetze gegen Juden und alles was sie dafür halten. Neben den oben schon erwähnten Sprühereien kommen nämlich oft noch antisemitische und gegen Israel gerichtete Graffiti dazu. Sprüche wie „Fuck you Jew”, „Juden raus aus Pankow” sowie „Scharon ist ein Schwein, tötet alle Juden” sind zur Normalität in einigen Gegenden von Pankow geworden. Auch zum 9. November 2001 haben extreme Rechte in Pankow ihrer antisemitischen Anschauung Ausdruck verliehen. So hing an diesem Tag an einer Brücke in Heinersdorf das Transparent „TOT DEM JUDENTUM”. (Fehler im Original) Am 15. August 2002 wurde die gleiche Aktionsform zum „Gedenken” an Rudolf Hess an der Autobahnbrücke Bucher Straße im Stadtteil Buchholz durchgeführt. Auf dem Transparent stand: „SPANDAU 17.08.1987”. Unter dem Label Autonome Nationalisten Berlin (ANB) werden seit Mitte 2002 neonazistische Aufkleber und Graffiti im Nordosten, hauptsächlich in den Stadtteilen Pankow und in Weißensee, verbreitet. Aufkleber mit dieser Bezeichnung tauchen auch immer wieder in den Bezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf auf. Ein Werbebanner für diese

NAZI-PROPAGANDA UND GRAFFITIES AUS PANKOW >> ÜBERMALEN & ABREISSEN !

Drohung gegen Linke. (C4 ist ein Sprengstoff )

Ehrung des Faschisten Horst Wessel

„All Cops Are Bastards“ und Hakenkreuz

Drohung gegen einen vermeintlichen Antifa

SA-Zivilabzeichen

„Fuck Cops“ und Hakenkreuz


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.