Islamischer Friedhof Berlin

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Islamischer Friedhof in Berlin

Zum islamischen Friedhof Columbiadamm (Sehitlik-Friedhof) Der Friedhof um die Sehitlik-Moschee am Columbiadamm ist ein historisch bedeutsames Relikt, eine Geschichte, die vor 210 Jahren begann, als der preußische König Friedrich Wilhelm III. 1798 ein Grundstück in der heutigen Tempelhofer Urbanstraße ankaufte und für die Beisetzung des ersten osmanischen Gesandten Ali Efendi bereit stellte. Diese und einige weitere Beisetzungen von in Berlin ansässigen Moslems fanden dort nach und nach statt, bevor der Friedhof an seinen heutigen Standort verlegt wurde. Das Grundstück am Columbiadamm ist 2.550 m² groß und gehört dem türkischen Verteidigungsministerium, Bestattungen nach islamischem Ritus finden hier seit 1866 statt. Im ersten Weltkrieg sind einige türkische Soldaten zur Behandlung nach Deutschland geliefert. Worden. Die an Ihren Verletzungen verstorbenen Soldaten wurden hier bestattet. Dies war der Grund für die Bezeichnung als Märtyrer-Friedhof (Sehitlik). Auf dem Grundstück wurde die gleichnamige Moschee errichtet, der verbliebe Friedhofsrest umfasst nur wenige 100 m², es besteht zudem seit den 1980ger Jahren eine Beisetzungssperre.

Sehitlik-Moschee u. islamischer Friedhof am Rande des Tempelhofer Feldes (links: Rosinenbomber) Zum islamischen Friedhofsteil in Gatow In den 1980ger Jahren wurde für den Bezirk Spandau ein nicht ausreichendes Friedhofsangebot diagnostiziert, der Bezirk erwarb eine ca. 30 ha große Fläche im Ortsteil Gatow und realisierte dort einen neuen „Landschaftsfriedhof“. Der Friedhof war durch seine abseitige Lage von vornherein benachteiligt und wurde von den Spandauern nur sehr zögerlich angenommen.


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