Der OÖ Jäger, N°172, September 2021

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SERIE

UNTERAUSSCHÜSSE DES OÖ LANDESJAGDVERBANDES Ein Unterausschuss ist eine Gruppe von besonders interessierten Menschen, die zu einem speziellen Teilgebiet den Entscheidungsträgern Vorschläge, Details, Studien oder Tipps geben, damit diese fundiert richtungsweisende Entscheidungen treffen können. Der OÖ Landesjagdverband hat – beschlossen durch den Landesjagdausschuss – verschiedene Unterausschüsse eingerichtet und deren Mitglieder bestellt, damit diese sich mit der jeweiligen Thematik tiefer und professionell auseinandersetzen. Die Ergebnisse dienen der Entscheidungsfindung des obersten Gremiums des Landesjagdverbandes sowie dem Landesjägermeister.

DER UNTERAUSSCHUSS FÜR ARTENVIELFALT UND PRÄDATION

„DIE AUSROTTUNG VON RAUBWILD IST NIEMALS DAS ZIEL!“ Seit wann gibt es den Unterausschuss für Artenvielfalt und Prädation? Leopold Wiesinger: Die Gründung erfolgte 2013, damals allerdings als Unterausschuss zur Erhaltung der Artenvielfalt. 2019 wurde die Bezeichnung geändert, da mit dem neuen Unterausschuss für Lebensraumgestaltung und Artenschutz ein weiteres Gremium ins Leben gerufen wurde. Beide arbeiten eng zusammen, mit gemeinsamen Zielen bei unterschiedlicher Schwerpunktsetzung. Auch mit dem Unterausschuss für Niederwild gibt es eine sehr gute Zusammenarbeit.

Foto: P. Mayr

Welche Ziele verfolgt der Unterausschuss für Artenvielfalt und Prädation, welche Maßnahmen werden gesetzt? Der Vorsitzende, Del. Leopold Wiesinger, nimmt im Interview mit dem OÖ Jäger dazu Stellung.

Leopold Wiesinger Vorsitzender Unterausschuss für Artenvielfalt und Prädation besonders gefährdeter Arten, wie Rebhuhn, Kiebitz, Feldlerche u. a. Daher wollen wir diese Thematik den Jägern – besonders den Jungjägern – näherbringen. Die Bejagung des Raubwildes erfordert viel Fachwissen, um erfolgreich zu sein. Gerade die Fangjagd ist seit dem Verbot der Totschlagfallen noch anspruchsvoller geworden.

Wo liegen diese Schwerpunkte? Die weidgerechte und gesetzeskonforme Prädatorenregulierung ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Erhaltung

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Wie wird dieses Fachwissen vermittelt? Es werden laufend Informationsveran-

staltungen abgehalten. Allein an den mittlerweile elf Schulungen zum Nordischen Krähenfang haben mehr als 1.400 Jäger teilgenommen. Dazu kommen Baujagdseminare und Seminare über Lebendfangfallen, für die seit 2017 der Fallenpark in Viecht errichtet wurde. Dort sind zahlreiche Arten von Lebendfangfallen ausgestellt, es gibt eine Kunstbauanlage und eine Bildschirmpräsentation mit rund 500 Folien. Der Fallenpark eignet sich bestens zur Gruppenschulung, von Jungjägerkursen über Weiterbildungskurse interessierter Jäger bis zu den zweitägigen Fallenjagdschulungen für Berufsjägeranwärter, die jährlich in Viecht stattfinden. Unser Unterausschuss hat in den vergangenen Jahren auch zwei hervorragende Niederwildsymposien in Vöcklamarkt mit sehr guten Referenten samt Fallenausstellung organisiert. Es wurden Rebhuhn- und Schnepfenvorträge veranstaltet und nicht zuletzt mehr als 7.300 Futterkübel für Fasane und Rebhühner beschafft bzw. ausgefertigt.


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