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ZICKENKRIEG VORPROGRAMMIERT? ARBEITEN UNTER FRAUEN

Ein Beitrag der Abteilung Beratung und Service der Hochschule Kempten

„Du arbeitest in einem Frauenteam? Oh Gott! Geht das denn?“, sind die Fragen von außen und die Vermutungen legen Zickereien, Horoskope, Diättipps und weitere Klischees nahe. Unsere klare Botschaft ist: Es geht auch anders! Das sind unsere Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag:

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Für mich spielt unser Geschlecht im Arbeitsalltag überhaupt keine Rolle. Insbesondere Frauen mit Versorgungsaufgaben brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Diese Flexibilität versuchen wir zu leben. Die Hochschule gewährt 50 Prozent Homeoffice. Offene Kommunikation und gute Absprachen im Team sind notwendig, dann klappt es für alle!

Ich erlebe uns als absolut zielorientiert, flexibel und in großen Teilen ziemlich agil unterwegs. Ja … eines unserer vielen Kinder ist immer krank, muss abgeholt oder irgendwo hingebracht werden, weil die KiTa geschlossen hat und die Großeltern nicht da sind. Aber es geht trotzdem wunderbar. Unser „Rezept“: Ehrlichkeit, Offenheit, Toleranz, Mut und Haltung!

Bei meinen früheren Jobs war ich oft „die Eine“ unter Männern. Dies ist das erste Frauenteam, in dem ich arbeite. Zu Beginn war ich kritisch, denn mir hat die Dynamik in Männerteams immer gut gefallen. Unter Frauen herrscht eine andere Dynamik. Ich glaube nicht, dass es zwingend mit dem Geschlecht zu tun hat, ob ein Team funktioniert. In unserem Fall klappt es so super, weil wir alle die gleichen Ziele verfolgen.

Raus aus der Elternzeit, rein in ein dynamisches Frauenteam mit flexibler Arbeitszeit und großem Verständnis – Teilzeitkraft bedeutet bei uns eine vollwertige Arbeitskraft zu sein. Deine Meinung zählt zu jedem Thema. Hier gibt es Verständnis für jede Situation und niemand muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn das Leben mal dazwischenkommt. Klischee: Frauen sind empathischer – ja.

Mein Werdegang im Informatik- und GamingBereich sorgt dafür, dass ich mich großteils in Männerdomänen bewege. Als ich bei einem reinen Frauenteam anfangen sollte, war die Spannung groß, wie das wohl sein wird. Etwas, das mir direkt auffiel und für manche vielleicht erst einmal negativ aufgefasst wird: communication is key. Wir wissen, was bei den anderen abgeht und das ermöglicht die Zusammenarbeit auf einer ganz anderen Ebene.

Bei uns im Team wird jede mit ihren Stärken und Macken gleichermaßen angenommen. Das Wissen und Vertrauen, dass niemand hinter dem Rücken über andere redet, ist für mich wichtig und zugleich das größte „Gegen-Klischee“! Dagegen blitzt ein anderes Klischee immer wieder mal auf: Dass Frauen viel und gerne reden, zeigt sich hin und wieder bei langen Überlegungen in unseren Projekten – bis eine von uns den Ernst der Lage erkennt und diesen ein Ende setzt.

Nur Frauen? Das geht?