0831 (05.2020)

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Neu in Kempten

Streaming in Kempten

Aktion in Kempten

Kultur in Kempten

Kulturlieferdienst

AÜW Kultstream

Coronni - Kulturbeutel

Kempten ohne Künstlerhaus?

In Zeiten ohne LiveBühnen muss man dem kulturellen Hunger trotzdem Futter bieten können. Das Kulturamt Kempten geht dazu innovative Wege.

Ein bisschen Ablenkung kann uns in diesen Zeiten nicht schaden! Das AÜW bringt seit dem Osterwochenende Musik und Kultur in die Wohnzimmer - egal ob Musik, Poetry Slam, Kunst oder Theater.

Es ist der mit „Abstand“ sicherste Kulturbeutel der Stadt. Mit dem 0831-Coronni macht der Träger in jeder Warteschlange klar: „Rück mir nicht auf die Pelle!“

Es ist zum soziokulturellen Mittelpunkt der Stadt geworden. Doch der Künstlerhaus-Verein steht finanziell vor dem Abgrund, wenn nicht schnell Unterstützung von Seiten der Politik oder der Wirtschaft kommt.

U N A B H Ä N G I G , K R E AT I V U N D A M P U L S D E R Z E I T Ausgabe #38 - Mai 2020 nachdem es aufgrund der momentanen Lage immer noch nicht möglich ist, ein relevantes Kulturund Eventmagazin zu publizieren, dass unserem eigenen Anspruch und dem unserer Leser gerecht wird, pausiert das Allgäu LIVE IN vorerst. Währenddessen wollen wir mit der vorliegenden Ausgabe einen alten Bekannten in Kempten begrüßen: 0831 - das neue Stadtmagazin. Jeden Monat begleiten wir das kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Kempten und Umgebung.

ENDLICH! Aufatmen in Kempten Die Geschäftswelt öffnet die ersten Läden wieder und sowohl bei Einzelhändlern und Kunden ist die Erleichterung deutlich zu spüren. Nach wochenlangem Verzicht auf jedweden Einkaufsbummel können die Menschen es kaum erwarten, sich wieder in die Innenstadt zu begeben. Denn wenngleich die Gefahr noch nicht vollends gebannt ist, zeigen in Deutschland die ersten Maßnahmen zur Corona-Krise Wirkung und die Eindämmung des Virus lässt bundesweit in der Bevölkerung ein gutes Bauchgefühl entstehen – gerade passend zur gedeihenden Vegetation, die den Früh-

ling mit sprießenden Knospen begrüßt. Mit der Einführung der Maskenpflicht in Bayern begegnet die Regierung der raschen Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus auf der einen Seite und hört gleichzeitig auf die lauter werdenden Rufe aus der Wirtschaft – das Aufatmen ist allerorten zu vernehmen. Mit der vorliegenden Ausgabe wollen wir eine Momentaufnahme machen, die zeigt wie Kulturschaffende, Künstler und Gewerbetreibende die Krise erlebt haben und damit umgegangen sind.


Mit einem blauen Auge durch die Krise! Leider konnten wir für diese Seite keinen Werbepartner überzeugen. Deshalb sind wir knapp am Erreichen der schwarzen Null vorbei geschrammt. Sie möchten uns in Zukunft unterstützen und mit Ihrem Unternehmen in einem originellen Umfeld 20.000 mal in Kempten und Umgebung präsent sein? Rufen Sie uns an unter 0831 9609900 und fragen nach unseren freundlichen Mediaberater*innen. Wir freuen uns auf Sie!


Mit Abstand die beste Stadt Liebe Kemptenerinnen, liebe Kemptener, wir befinden uns inmitten einer Krise für Leib und Leben, aber auch für Gesellschaft und Wirtschaft, wie sie die allermeisten von uns noch nicht erlebt haben, und die vieles von uns abverlangt. Dank diesem Verzicht und der großen Solidarität sind wir auf dem richtigen Weg.

Kaufen Sie vor Ort Solidarität brauchen jetzt ebenso unsere Geschäfte vor Ort: Schon seit Jahren spüren viele von ihnen den Wettbewerbsdruck durch die großen Onlinehändler.

Wenn nun einige Geschäfte wieder öffnen, Abschlussklassen wieder zur Schule gehen oder wir Kontakt zu einer Person außerhalb unseres Haushaltes haben dürfen: Diese ersten Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen bedeuten keineswegs, dass die Gefahr gebannt ist. Wenn wir unvernünftig und unvorsichtig werden, befürchten führende Wissenschaftlicher eine neue, starke Ausbruchswelle, die unser Gesundheitssystem ins Wanken bringen könnte.

Daher meine herzliche Bitte: Kaufen wir lokal ein, ob direkt in den Geschäften, ob als Gutschein, per Telefon oder über deren Webseiten und Lieferdienste. Gutscheine und Lieferdienste bieten derzeit auch viele unserer Gastronomen an, die von den Schließungen besonders hart getroffen sind. Bestellen wir uns, so oft es unser Geldbeutel hergibt, eines der vielfältigen kulinarischen „Schmankerl“ und stützen damit unsere Wirte und Köche. Es liegt an uns allen, ob unsere Händler und Gastronomen weiter existieren werden.

Eine Maske, die wir nun in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln tragen müssen, schützt nicht uns selbst, sondern andere. Wiegen wir uns also nicht in falscher Sicherheit, sondern halten wir unbedingt weiterhin mindestens 1,5 Meter Abstand und beachten wir die weiter bestehenden Ausgangsbeschränkungen. Und hören wir nicht auf gefährliche Gerüchte und Scharlatane: Laut Robert-Koch-Institut verzeichnen wir in Deutschland bereits mehr Tote mit einer Corona-Infektion als solche, die für die starke Grippesaison 2017/18 „mit laborbestätigter InfluenzaInfektion“ an das Institut gemeldet wurden (s. auch correctiv.org/faktencheck/ coronavirus und www.quarks.de). Und auch wenn intensiv geforscht wird: Noch gibt es keinen Impfstoff. Leben schützen durch Solidarität Vernunft und Vorsicht, Abstand und Verzicht auf Kontakte auch zu den Liebsten sind und bleiben die Grundlage, um nicht nur die eigene Gesundheit, sondern insbesondere das Leben von besonders gefährdeten, schwächeren oder vorerkrankten Mitmenschen zu schützen. Solidarität füreinander heißt Abstand zueinander.

Zusammenhalt in ungewissen Zeiten Ja, wir leben in ungewissen und ungeselligen Zeiten. Einige von uns sind in Kurzarbeit, Großeltern sehen ihre Enkel nicht, manche sitzen seit Wochen alleine in ihren vier Wänden, Museen sind geschlossen und Veranstaltungen abgesagt. Dennoch – und jenseits all der notwendigen Warnungen – erlebe ich gerade: Diese Stadt und ihre Menschen kann mehr. Hilfsinitiativen werden gegründet, Masken genäht und sogar verschenkt, für Nachbarn die Einkäufe erledigt. Man hält zusammen, ist füreinander da, telefoniert wieder mehr, schreibt wieder Briefe oder wird auf der Straße von einem Fremden (mit Abstand) angelächelt. Und auch diese „0831“, die zuletzt vor über sechs Jahren erschien und die Sie heute wieder in Händen halten, ist ein solches Zeichen: Die Herausgeber des derzeit mangels Inhalten pausierenden Veranstaltungsblatts „Allgäu LIVE IN“ legen nicht die Hände in den Schoß, sondern wollen mit diesem kostenlosen Stadtmagazin das aktuelle Kemptener Geschäfts-, Gesellschafts- und Kulturleben sichtbar machen und damit unterstützen. Mein besonderer Dank gilt jenen, die in verschiedensten medizinischen und pflegerischen Berufen unter derzeit schwierigen Bedingungen ihren täglichen Dienst am Menschen leisten. Ebenso danke ich allen, die täglich in den Geschäften, in der Produktion und auf den Transportwegen dafür arbeiten, dass unsere Versorgung gesichert ist. Werden und bleiben wir also solidarisch und „mit Abstand die beste“ Stadt, die wir unter den gegebenen Umständen gemeinsam gestalten können. Denn unser Zusammenhalt und all das, was bereits geschieht, macht mich zuversichtlich. Herzlichst Ihr Oberbürgermeister Thomas Kiechle

PS: Eine Übersicht über Kemptener Lieferdienste, Onlineshops sowie aktuelle Informationen zum Corona-Virus und viele Tipps finden Sie online auf unserer Website www.kempten.de


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Ausgabe Mai 2020  KULTUR

Die Corona-Pandemie wird zur existenziellen Bedrohung des Künstlerhaus-Vereins

Kempten ohne Künstlerhaus? Welche abgesagten Termine im Künstlerhaus haben schon einen Nachholtermin im Herbst?

Nicole Schönmetzer

Nicole Schönmetzer, 41, ist Vorsitzende des Künstlerhaus-Vereins. Seit Mitte März können dort keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Die ganze soziokulturelle Arbeit liegt lahm. Trotzdem müssen Pacht und laufende Kosten weitergezahlt werden. Wie managt sie einen Verein, der von Veranstaltungen abhängt in der Corona-Krise? Wann dachtest Du Dir zum ersten Mal, „Jetzt betrifft es mich persönlich!“? Ich bin auch Pressesprecherin im Stadttheater. Als die Politik uns das Haus zwei Tage vor der Ausgewanderten-Premiere geschlossen hat, war ich schon geschockt. Gleichzeitig mussten wir im Künstler erste Veranstaltungen absagen. Am Wochenende zuvor haben wir noch bei einer Party die halbe Nacht getanzt. Und mein Mann, der Musiker ist, wurde auch mit ersten Konzertabsagen konfrontiert. Und mein Kind war plötzlich zu Hause. Da kam es für mich von vier Seiten.

Wir sind gerade vorsichtig mit den Verlegungen. Man weiß ja noch nicht, wie es nach dem 31. August weitergeht. Darum verschieben wir wenn dann auf 2021. Zum Beispiel Götz Widmann werden wir ins nächste Jahr schieben, weil er seine ganze Tour dorthin verlegt hat. Die Karten bleiben aber gültig. Wie finanziert ihr dann jetzt das Künstlerhaus, so ganz ohne Aussicht auf Veranstaltungen? Wir haben wenige Rücklagen, die eigentlich für die Instandhaltung der Veranstaltungstechnik da sind. Leider bekommen wir von der Stadt Kempten keine feste Förderung, obwohl wir das soziokulturelle Zentrum der Stadt sind. Die Pacht für unseren Vermieter Sozialbau ist eigentlich durch unseren Gastronom Tommy abgesichert. Der versucht sich gerade an einem Lieferservice, der toll angenommen wird, aber trotzdem nur einen Bruchteil der regulären Umsätze erwirtschaftet. Wenn das so weiter geht und wir keine Reduzierung der Pacht bekommen, läuft erst die Gastronomie und dann der Verein in eine Insolvenz.

gefroren und versuchen Spenden über unsere Homepage zu akquirieren. Mit der Sozialbau sind wir in Verhandlungen. Toll ist, dass das AÜW aus unseren Räumen Livestreams mit Allgäuer Künstlern zum 100-jährigen Bestehen macht und wir dafür auch einen Obolus bekommen. Der bringt uns aber nur über einen halben Monat. Letztlich muss diese Stadt entscheiden, wie wichtig ihr unsere Arbeit ist und das Haus unterstützen. Unter diesen völlig wahnwitzigen Umständen schaffen wir es nicht aus eigener Kraft. Ist bei euch auch jemand in Kurzarbeit? Der Verein hat nur eine Angestellte, unser BFD Kultur, Lisa. Sie müssen wir ab Mai leider in Kurzarbeit schicken. Alle anderen sind Ehrenamtler. In der Gastro-

nomie ist das schon anders. Da musste Tommy 80 Prozent seines Teams kündigen oder in Kurzarbeit schicken. Kann durch die Corona-Krise ein stärkeres Bewusstsein für die Relevanz von Kunst und Kultur geschaffen werden? Ich denke, dass gerade Kunst und Kultur systemrelevant sind. Es ist der Kitt der Gesellschaft. Das Künstlerhaus ist eine Begegnungsstätte für Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und jeden Geldbeutels. Wir geben Jugendgruppen, Bürgerbewegungen, allen Kunst- und Bewegungsformen eine Heimat. Bei uns spielen Kinder in den Spielwelten, Jugendliche Theater und Menschen jeden Alters Schach und Kicker. Könnt ihr es euch ohne das Künstler in Kempten vorstellen? Ich nicht.

Was macht ihr, um das zu verhindern? Wir haben alle Investitionen ein-

Impressum

ist eine Publikation des

LIVE IN VERLAG Inh. Christian Geduld St.-Mang-Platz 9 87435 Kempten

Tel: 0831-960 990-0 E-mail: 0831@liveinverlag.de

REDAKTION: Felix Schleinkofer, Sabine Stodal, Mona Dittrich, Alexandra Sprenger, Sarah Klüpfel

COPYRIGHT: Für alle Beiträge und für die von uns gestalteten Anzeigen ist der Nachdruck, auch auszugsweise, untersagt.

ANZEIGENBERATUNG: Christian Geduld, Felix Schleinkofer, Fabian Schreiber

VERTEILUNG: Im gesamten Stadtgebiet von Kempten und näherer Umgebung

LAYOUT: Christian Geduld, Daniel Müller, Miriam Trommer AUFLAGE: 20.000 Exemplare DRUCK: Euro-Druckservice, Passau ANZEIGENPREISE: Es gelten unsere Mediadaten vom 01.01.2020 (anzufordern unter 0831@liveinverlag.de) ANZEIGEN- UND REDAKTIONSSCHLUSS: jeweils um den 15. des Vormonats

GERICHTSSTAND IST KEMPTEN/ALLGÄU

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Zeichnungen, Filme sowie digitale Datenträger wird nicht gehaftet. Eine Haftung für die Richtigkeit der telefonisch aufgegebenen Anzeigen und Angebote sowie Termine kann nicht übernommen werden. Einsender von Beiträgen (Hersteller, Leser, Händler) erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung oder auch der ungekürzten Wiedergabe einverstanden. Alle Angaben ohne Gewähr. Abgedruckte Bilder müssen nicht unbedingt einen direkten Zusammenhang mit den dabei stehenden Texten haben.


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Ausgabe Mai 2020

Gewölbekeller

Foyer

Mit neuem Glanze aus dem Winterschlaf erwachen Die Kleinkunstbühne Der Salon bereitet sich vor auf die Zeit danach Ein entdeckenswertes Kleinod bereichert seit Oktober letzten Jahres im Herzen Kemptens die Allgäuer Kunst- und Kreativszene. Gemeint ist die Kleinkunstbühne DER SALON, der Freigeistern aller Art im einstigen Müßiggengelzunfthaus Raum gibt, sich von Kulturschaffenden inspirieren zu lassen und selbst kreativ zu werden. Die Location hinter den über 400 Jahre alten historischen Gemäuern bietet ein breites Spektrum an Events gepaart mit einem außergewöhnlichen Flair: Konzerte, Ausstellungen, Lesungen stehen ebenso auf dem Programm wie eine regelmäßig stattfindende Open Stage. Daneben können die Räumlichkeiten auch für private Feiern oder Veranstaltungen gemietet werden. Interessierten steht zudem einmal in der Woche die hauseigene Bühne kostenlos für anderthalb Stunden als Proberaum für ihre jeweilige Kunstform zur Verfügung. Wir sprachen mit Philip Ostheimer über die Erfahrungen seit der Öffnung, den Herausforderungen in Coronazeiten und den so wertvollen Faktor Zeit. Was war Dein skurrilstes Erlebnis seit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen? Das „Antipol-Tanzen“ beim Einkaufen. Was jedem immer wieder passiert: Du stehst an der Kasse in der Schlange und hast noch

etwas vergessen oder musst dein Kind zurückholen. Das nenne ich „Antipol-Tanzen“, weil sich die anderen wartenden Menschen um einen herum wie Magnete mit Gegenpol abstoßen bzw. mit einem mitbewegen, um den Abstand beizubehalten. Erinnert ein wenig an eine Silent-Disco (lacht). Welche vergangenen Veranstaltungen im SALON sind Dir persönlich am stärksten in Erinnerung geblieben? Da DER SALON erst im Oktober letzten Jahres seine Türen geöffnet hat, sind eigentlich alle bisherigen Veranstaltungen ein Highlight für uns gewesen. Am liebsten erinnere ich mich aber an unser Dezember-Programm mit den Adventslesungen für Kinder von und mit Schauspielerin Lara Waldow oder dem Konzert WEIHNukka von Andrea Pancur, bei dem sie das jüdische Lichterfest Chanukka mit Weihnachten musikalisch verbunden und für eine Wahnsinnsstimmung gesorgt hat. Das ist übrigens auch in diesem Jahr wieder geplant! Aber auch die letzte Veranstaltung 2019 mit den Clowns for Humanity war sehr schön. Das war der Abschluss ihrer Tournee, bei der sie hauptsächlich in Dritte-Welt-Ländern gespielt haben, um den Menschen dort einen kurzen Ausbruch aus ihrem Alltag zu ermöglichen. Wie habt Ihr reagiert, als sämtliche Veranstaltungen abgesagt wurden?

Ich stehe mit all unseren KünstlerInnen in engem Kontakt und habe mich sofort mit deren Management oder direkt mit ihnen in Verbindung gesetzt, um nach Ausweichterminen zu suchen, damit ihnen die Gage nicht flöten geht. Bisher hat sich auch unser Publikum, welches sich schon Karten für die abgesagten bzw. verschobenen Veranstaltungen gesichert hatte, absolut solidarisch gezeigt. Es wurde noch keine einzige Karte zurückgegeben. Einen großen Dank an dieser Stelle an unser tolles Publikum! Wie habt Ihr die Zeit bisher genutzt? Da uns im letzten Jahr die Zeit dafür gefehlt hat, den SALON nach unseren Wünschen und Vorstellungen auf „Vordermann“ zu bringen, haben wir die Zeit genau dafür genutzt. Wer den SALON bereits kennt, wird sicher die ein oder andere Veränderung bemerken. Aber da hilft nur eins: Sobald es wieder möglich ist, selbst vorbeischauen und sich vom Charme des 400 Jahren alten Gebäudes verzaubern lassen! Was hat sich durch die Krise für die Arbeit im SALON schon jetzt dauerhaft verändert? Abgesehen vom „Look“ im SALON nicht allzu viel. Da wir ein neuer Kulturraum sind, fehlen uns natürlich die Veranstaltungen, um Erfahrungen zu sammeln und auf Wünsche und An-

regungen einzugehen. Daher wird sich bestimmt nach der Krise bei den Abläufen im und rund um den SALON noch einiges ändern, damit wir sowohl unseren Gäste als auch unseren KünstlerInnen das bestmögliche Erlebnis bieten können. Wie glaubst Du wird sich das kulturelle Leben durch die Corona-Krise verändern? Den Menschen wird klar, dass Kunst essenziell ist. Wie Nietzsche schon sagte: „Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zu Grunde gehen.“ Auch wenn viele Kunstschaffende mit Live-Streams ein neues Medium entdeckt haben, merken wir denke ich auch, dass dies niemals das hautnahe Live-Erlebnis ersetzen kann. Gibt es Veranstaltungstermine oder Projekte, auf die wir uns schon jetzt freuen können? Das ist die wohl schwierigste Frage! Als Programmverantwortlicher gibt es für mich keine Lückenfüller. Das bedeutet, dass jede einzelne Veranstaltung und damit auch jeder einzelne Künstler bzw. jede Künstlerin für mich ein eigenes Highlight sind. Deswegen: Schaut doch einfach auf unsere Homepage – dort findet ihr alle kommenden Veranstaltungen und könnt selbst entscheiden (lacht). www.dersalon-kempten.de


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Ausgabe Mai 2020  SPORT

Kontaktsperre statt Tackling

Aber die Ladys der Allgäu Comets lassen die Zeit nicht ungenutzt Auch Sportler und Sportlerinnen bleiben von den Auswirkungen der Corona-Krise nicht verschont. Das bekamen auch die Footballspielerinnen der Allgäu Comets in dieser Saison zu spüren. Statt gemeinsamem Training in der Halle oder bei bestem Wetter auf dem Rasen, mussten auch sie sich nun alle an das Kontaktverbot halten. Gerade für eine Kontaktsportart wie American Football keine leichte Situation. Doch anstatt untätig zu warten ließen sich die Comets gewohnt pragmatisch einige Aktionen einfallen, um sowohl die Kemptener und Kemptenerinnen zu unterstützen wie auch für die Saison fit zu bleiben. Wie das funktioniert und was sie derzeit am meisten vermissen, haben uns die Comets Ladies Emy (Defensive Line), Cassy (Defensive End) und Annika (Linebacker) im Interview verraten. Was gefällt Euch am American Football am meisten? Am besten an American Football gefällt mir der Team Spirit – man

kann nur gewinnen als Team. Jeder hilft jedem und diese Hilfsbereitschaft spürt man deutlich bei uns das. Außerdem ist es ein Sport mit Köpfchen, bei dem jeder mitmachen kann, unabhängig von Größe, Gewicht oder Fitnesslevel. Jeder ist wichtig.

dem Platz üben zu können. Die Stimmung ist aber dennoch sehr gut und wir sind weiterhin motiviert. Ob die Saison stattfindet oder nicht kann man leider noch nicht sagen, das wird alles von der AFVD (American Football Verband Deutschland e. V.) entschieden.

Das Jahr 2020 hat für Euch besonders schön mit einer Ehrung bei der Kemptener Sportlergala angefangen. Über welchen Preis durftet Ihr Euch freuen?

Ihr habt Euch einen Weg einfallen lassen, online gemeinsam zu trainieren. Wie funktioniert das?

Wir wurden bei der Sportlergala mit der Bronzemedaille für hervorragende Leistung ausgezeichnet. Da wir in der Saison 2019 den 2. Platz im Finale in der DamenBundesliga 2 gemacht haben und auch Süd-Deutscher Meister in der DB2 geworden sind.

Unser Training beschränkt sich momentan nur auf gemeinsame Workouts via Skype. Jeder kann zuhause oder im draußen mitmachen und wir powern uns nach unserem vorbildlichen Athletikcoach Izzy total aus. Ist richtig toll die Mädels zumindest einmal die Woche zu Gesicht zu kriegen – selbst wenn‘s nur am Handy ist.

Kurz darauf ist leider die Coronakrise in Deutschland angekommen. Wie wirkt sich das im speziellen auf die Comets Ladies aus? Momentan finden wir es natürlich sehr schade, dass wir jetzt nicht das schöne Wetter nutzen können und unsere Plays auf

Kann man mit dem Training zuhause ansatzweise das reguläre Training mit der Mannschaft kompensieren? Auf dem Platz stehen wir alle zusammen, feuern uns an und freuen uns den besten Sport der

Welt zusammen trainieren zu können. Außerdem können wir online unsere Plays leider nicht so gut üben. Es fehlt natürlich das normale Training, um den Kontakt, das Tackling und das Timing beim Passen und Fangen zu üben. Wir können es alle nicht erwarten, bis das richtige Training wieder los geht. Auf Rasen, mit dem typisch verschwitzten Footballgeruch mit dem Lederball in der Hand... kein Vergleich! Was vermisst Ihr derzeit durch die Ausgangsbeschränkungen besonders? Das Training, die Mädels zu sehen und mit ihnen den geilsten Sport auszuüben! Außerdem natürlich Familie und


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Ausgabe Mai 2020  HILFE

Freunde. Jetzt schätzt man erst mal die alltäglichen Sachen, wie was essen gehen oder mit Freunden einen Kaffee trinken zu gehen. Was war für Euch persönlich das schrägste, seltsamste Erlebnis bisher seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen? Cassy: Da ist einfach gerade eben ein Osterhase auf einem voll beleuchteten Fahrrad mit Musik an meiner Wohnung vorbeigefahren...

RETTEN STATT WEGWERFEN Der Fairteiler - Foodsharing Kempten e.V. rettet auch in der Krise Lebensmittel vor der Mülltonne Foto: www.frei-kamera.de

ger, Produzierendes Gewerbe, Gastro-Großhändler, Bioläden, Gaststätten, Einzelhändler, Käsereien, Getränkemärkte, Kinos, Caterer, Kebapshops, Milchwerke, Tofu-Produzenten, Kaffeehersteller usw.

Annika: Ich als super Putzmuffel hab meinen Helm komplett auseinander geschraubt und alle Teile geputzt und neu lackiert. Drei Stunden lang – so sehr vermisse ich das Training.

Wie verhält es sich mit dem Angebot?

Was hat es mit den Einkaufshelden auf sich? Wie wird das Angebot bisher angenommen? Das Projekt Einkaufshelden hilft Menschen, die zur Risikogruppe gehören, z. B. indem für sie Einkaufen gehen. Man kann sich bei unserem Verein melden und wir organisieren das. Aktuell sind zum Glück in der Gesellschaft sehr viele Leute bereit für Oma und Opa, Nachbar, etc. loszuziehen und dementsprechend melden sich nur vereinzelt Menschen bei uns. In der letzten Saison seid ihr Vizemeisterinnen in der 2. Damenbundesliga geworden. Auf was können wir uns in der kommenden Saison mit Euch freuen? Auf ein Team mit viel Footballfieber und das mit dem breitesten Grinsen auf dem Feld. Wir leben und lieben den Sport und natürlich sind wir umso glücklicher, wenn am Ende unser Ergebnis stimmt. Meistertitel wäre natürlich super! American Football ist auch ein perfekter Sport, um richtig fit zu werden. Wie können sich Footballinteressierte an Euch wenden, die nach der Coronakrise gerne mal ein Training besuchen möchten? Wir freuen uns über jeden der Bock auf diesen geilen Sport hat. Wir sind sowohl auf Facebook, Instagram und E-Mail über www.allgaeu-comets.de erreichbar. Oder nach der Krise einfach mal vorbeikommen. Wir freuen uns auf Euch!

Deutsche Privathaushalte werfen jedes Jahr Speisen im Wert von rund 22 Milliarden Euro weg. Etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel landen im Müll! Dieser Verschwendung treten ehrenamtlich arbeitende Organisationen unter dem Namen Foodsharing entgegen. Über 100 ehrenamtliche Helfer arbeiten beim Fair-Teiler Foodsharing Kempten e.V., den es seit 2013 gibt. Sechs Tage die Woche werden hier täglich an circa 100 Kunden kostenlos Lebensmittel verschenkt. Seit 2017 ist Manfred Bauerfeind an vorderster Front im Kampf gegen Verschwendung dabei. Wie finanziert Ihr Euch? Durch Sponsoren, unser Hauptsponsor ist der Verein „Von Herz zu Herz“ ohne den wir den laufenden Betrieb nicht stemmen könnten und viele weitere große und kleine Spendenbeträge Wo braucht Ihr am zur Zeit am meisten Hilfe? Wir suchen immer Helfer zur Warensortierung, Müllentsorgung, Reinigung, Warenabho-

lung. Dann benötigen wir im Augenblick neue Kühlgeräte, einen neuen Bodenbelag im Laden, ein Zwischenlager für Trockenwaren, ein Transportfahrzeug, Hygieneartikel und vieles mehr. Für wen ist das Angebot? Wer kommt alles zum Foodsharing? Absolut Jede und Jeder kann kommen, die oder der Lebensmittel vor der Vernichtung bewahren will. Es kommen Menschen aus allen Bevölkerungs- und Einkommensschichten, Familien, Alleinstehende, Alleinerziehende, Studenten, WGs, Neubürger, Rentner, Bedürftige usw. Ist die Nachfrage während der Corona-Krise gestiegen oder zurückgegangen? Stark gestiegen, zumal wir noch Kunden der geschlossenen Tafelläden dazu bekommen haben. Woher bezieht Ihr die Lebensmittel? Unsere Lebensmittel-Spender sind Discounter, Bäcker, Metz-

Wir könnten noch weitere Lebensmittel-Spender brauchen, speziell im MoPro-Sektor (Milchprodukte), aber auch bei allen anderen Produkten. Wir vertreten gerade offiziell die geschlossenen Tafelläden und haben vorübergehend bis zu Wiederöffnung derselben mit vielen freiwilligen, ehrenamtlichen Helfern die Abholung bei den Tafel-Spender-Firmen übernommen. Logistisch für uns ein gewaltiger Kraftakt. An der Stelle vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten. Fair-Teiler - Foodsharing Kempten e.V. Ankergässele 1 87435 Kempten Öffnungszeiten: Mo. - Fr. von 17:00 - 19:00 Uhr Sa. von 16:00 - 18:00 Uhr


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Ausgabe Mai 2020  INTERVIEW

„Die Nachbarn unseres Drummers tun mir leid…“

Meister Ehder machen das Wohnzimmer zum Proberaum Jammt Ihr ohne Proberaum alleine im heimischen Wohnzimmer und wie finden das Eure Nachbarn? Wir haben zum Glück viele aktuelle Aufnahmen aus dem Proberaum parat und können tatsächlich über Kopfhörer daheim mitspielen, um zumindest fit zu bleiben. Die Nachbarn bekommen davon wenig bis nichts mit, zumindest bei den Saiteninstrumenten. Mich als Sänger hört man vielleicht ab und zu etwas brüllen, aber das halten die schon aus. Mein persönliches Mitgefühl gilt den Nachbarn unseres Drummers… (lacht). Euer aktuelles Album heißt „Im Schmerz allein“. Was könnte das übertragen auf die derzeitige Corona-Krise heißen? Ein gutes Jahr ist das aktuelle Album alt, ein Video zum Titelsong „Im Schmerz allein“ wurde gedreht, mit dem Management wurden die ersten langfristigen Zukunftspläne geschmiedet und für den Herbst flatterten die ersten Konzerttermine ins Haus. Dann kam für Meister Ehder die Hiobsbotschaft, die so vielen Musikerkollegen die Stimmung im Proberaum gehörig verhagelte. Der düstere Sound der Band würde sich vielleicht durchaus als Soundtrack für ein dystopisches Filmdrama eignen, doch eigentlich beschäftigt Sänger Immanuel Dittmer sich lieber mit den Abgründen im Inneren des Menschen und seine Zerrissenheit. Im Interview beschreibt der hochgewachsene Kemptener, wie er und seine Band die Zeit ohne Jamsessions und Konzerte erleben.

sich an Ideen arbeiten, aber ab einem gewissen Punkt ist der Input der anderen extrem wichtig. Man kann diesen Austausch zwar über Skype etwas kompensieren, aber es kommt nicht mal annähernd an ein reales Treffen der Bandmitglieder heran.

Wie sehr fehlt Euch das gemeinsame Abhängen und Abrocken im Proberaum?

Oder dass wir als sehr konsumorientierte Gesellschaft erleben dürfen, dass Ressourcen auch mal knapp werden und nicht immer alles verfügbar ist. Oder wie kostbar die Freiheit ist, sich mit Menschen in der Gruppe treffen zu dürfen. Das ist nicht überall selbstverständlich.

Das fehlt uns natürlich sehr. Der Austausch in der Gruppe ist wichtig, um die Band voranzubringen. Natürlich kann jeder für

Gibt es etwas, das Du gut findest an der Ausgangsbeschränkung? In Bezug auf die Bandarbeit muss ich sagen: Nein, es gibt nichts Gutes daran. Da wir fünf Jungs alle arbeiten müssen, ist die Zeit für die Band eh schon sehr rar gesät und so können wir nur versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Wenn man die Ausgangsbegrenzung im Ganzen betrachtet, gibt es Dinge, die man als „gut“ bezeichnen kann. Zum Beispiel, dass das Leben mehr Gewicht hat als die Kaufkraft.

Das Album entstand einige Zeit vor der Corona-Krise, es konnte also nie meine Absicht sein, über dieses Thema zu schreiben. Da das Album aber sehr düster ist und sich viel mit Schmerz, Sterben und Verlassenwerden beschäftigt, spürt man zumindest an einigen Stellen Parallelen. Aber wie gesagt, das war lyrisch nie meine Absicht. Welches Textzitat von Dir könnte man vielleicht auf die aktuelle Situation übertragen? Wow- das ist jetzt wirklich serious shit! Ich habe lange überlegt und muss jetzt etwas ausholen. Der Titelsong auf dem Album „Im Schmerz allein“ beschreibt eine Person, die den meist geliebten Menschen verlor und in der Leichenhalle besucht – und was sich dabei in ihr abspielt. Das Video zeigt die Geschichte, wie es zu dem Verlust kam. Dabei ging es ursprünglich um eine Wochenbettdepression, nicht um das Coronavirus. Aber diese Textpassage kann leider Realität werden: „Nun liegst du hier vor mir und nichts erinnert mich

an Dich. Ich bleib allein zurück! Dein Antlitz leuchtet nicht.“ In welcher Situation hattest Du zum ersten Mal das Gefühl, selbst Teil der Krise zu sein? Eines Abends rief mich unser Management an und war am Telefon so aufgebracht, dass ich erst gar nicht wusste, was los ist. Irgendwann verstand ich dann etwas und es wurde klar, dass wir einen Gig in Berlin verloren haben, da der Veranstalter seinen Club schließen musste. Inzwischen haben wir einen Ersatztermin gefunden. Aber neun weitere Verträge für das laufende Jahr wurden auf Eis gelegt, da die Veranstalter für bereits gebuchte Bands Ersatztermine finden mussten. Es ist ein großes Kuddelmuddel und am Ende wird es wohl sehr viele Verlierer geben. Mein Appell an Euch ist: Gebt nicht jede Karte zurück. Große Bands und Veranstalter können das vielleicht kompensieren, aber die kleinen Veranstalter und Künstler kämpfen jetzt um ihre Existenz. Was passiert mit Euren geplanten Konzerten? Bevor alles derart eskalierte, hatten wir bereits einige Konzertzusagen. Diese sind zum größten Teil im Oktober und November. Unsere große Hoffnung ist, dass die Lage sich bis dahin soweit beruhigt hat, dass wir ohne weitere Komplikationen unsere Tour spielen können. Ihr habt gemeinsam einen Song mit Videoclip aufgenommen jeder vom eigenen Wohnzimmer aus. Ich schätze, kein leichtes Unterfangen. Das Problem war, dass keiner von uns das geeignete Equipment zu Hause hatte. Jeder von uns spielte den Song mit dem, was er daheim hatte und mit Metronom auf dem Ohr ein. Der Mix aus Handyaufnahme und etwas bes-


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serer Technik musste erst einmal grundlegend auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Zum Glück gibt es unseren Drummer Julian, der in seinem kleinen Homestudio in seiner Wohnung den Mix bearbeiten und zusammenschneiden musste. Die arme Sau (lacht)! Da bist mal `ne Weile lang beschäftigt. Danke Juli! Hat die Corona-Krise Deinen Blick auf Alltägliches verändert? Ich bin dankbar, dass uns der jetzige Stand der Technik so viele Möglichkeiten bietet, um sich auszutauschen. Doch obwohl uns das hilft, musikalisch nicht völlig zu stagnieren, werden wir das Privileg einer richtigen Bandprobe wohl nach der Krise noch mehr zu schätzen wissen als wir es bereits getan haben. Was war Dein bisher eigentümlichstes Erlebnis, seitdem es die bundesweiten Ausgangsbeschränkungen gibt? Einfach zu sehen, wie Menschen sich in Extremsituationen verhalten, kann schon sehr schräg sein. Dass Menschen sich einmal um eine Packung Klopapier prügeln würden, hätte ich wohl vor zwei Monaten noch nicht geglaubt. Oder dass man Menschen im Jahr 2020 erklären muss, wie man sich die Hände wäscht und dass man sich aus der Öffentlichkeit fernhält, um gefährdete Menschen zu schützen und Klopapier ihre einzige Sorge ist…

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Mit freundlichen Grüßen aus China! Für Andreas Schütz sind Konzerte ohne Live-Publikum nur ein schwacher Trost

Der studierte Jazz-Pianist Andreas Schütz ist hauptberuflicher Musiker und dem jüngeren Publikum vermutlich vor allem bekannt durch zahlreiche Auftritte mit den Bands Pianistixx, Losamol, Housewife Productions oder wenn er die Schauspieler vom AllgäuEnsemble beim Improtheater virtuos begleitet. Neben zahlreichen Konzerten die er jedes Jahr von Deutschland bis China zu absolvieren hat, ist er einer von drei Köpfen, die verantwortlich zeichnen für das abwechslungsreiche und hochkarätige Booking beim Kemptener Jazzfrühling. Durch den Ausbruch des Coronavirus musste er nicht nur das komplette Konzertprogramm beim diesjährigen Jazzfrühling absagen, sondern wahrscheinlich auch seine Engagements in Asien. Mit der Umsetzung der Rettungsmaßnahmen der bayerischen Regierung zur Unterstützung selbstständiger Musiker ist er bisher unzufrieden und hofft, dass Livekonzerte auf analogen Bühnen nach der Krise wieder die angemessene Wertschätzung erhalten.

Wann dachtest Du zum ersten Mal, „Jetzt betrifft mich die Geschichte selbst direkt“? Dass mich die Situation selbst direkt betrifft, war schon Anfang Februar klar, als die Infektionszahlen in China regelrecht explodiert sind. Ich habe direkt mit den wichtigsten Veranstaltern für meine jährliche China Tournee telefoniert, um mehr über die Situation vor Ort zu erfahren. Inzwischen hatte ich unzählige interessante und teilweise auch sehr emotionale Gespräche mit Freunden und Geschäftspartnern aus China. Was waren Deine stärksten Eindrücke aus China? Bei so vielen verschiedenen Eindrücken ist das schwer zu sagen. Nach und nach haben ja viele Länder eine ähnliche Situation mit Ausgangsbeschränkungen, geschlossenen Läden, Restaurants und vielem mehr. Was das für den Einzelnen privat und teilweise beruflich bedeutet, spüren wir auch hier

in Deutschland. Natürlich war der Shutdown in China noch viel extremer und so sind auch die Folgen für viele Menschen gravierender als bei uns. Was mich deshalb in China besonders beeindruckt, ist die enorme Hilfsbereitschaft; nicht nur untereinander, sondern auch mir gegenüber. Als die Zahlen in Deutschland immer bedrohlicher wurden, habe ich unglaublich viele Nachrichten und Anrufe bekommen. Eine Freundin aus Shenzhen bestand sogar darauf, mir ein Paket mit 200 Gesichtsmasken zu schicken! Leider ist es nie angekommen - ich bin mir aber sicher, irgendwer freut sich jetzt über die Masken… Was fehlt Dir persönlich am meisten? Die persönlichen Kontakte! Die Treffen, das Musik machen und Feiern mit Freunden. Und die Ausflüge und Unternehmungen mit der Familie!

Was hat sich durch die Krise für Dich schon jetzt dauerhaft verändert? Bis jetzt kann ich noch nicht sagen, ob sich für mich dauerhaft etwas ändert. Dafür ist die Situation einfach noch zu neu. Allerdings macht mir die berufliche Situation aktuell schon Sorgen mit Blick auf die Zukunft. Wenn neben den bisherigen Absagen auch noch die China-Tour ins Wasser fällt, muss ich mich darauf einstellen, dass mein Jahresumsatz um knapp 90 % einbricht und durch die dennoch hohen Kosten am Ende des Jahres ein satter Verlust entsteht. Ich hoffe aber schwer, dass es nicht so kommt - und ich mich weiterhin zu jung fühlen darf, um meine Altersvorsorge jetzt schon zu plündern. Glaubst Du, dass Du nach der Krise manche Dinge mehr zu schätzen weißt als bisher? Ich gehe schwer davon aus, dass ich vieles noch bewusster wahrnehmen werde als zuvor. Das


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erste Konzert, auf das ich wieder gehen kann, wird sicher ein Highlight! Und auch der erste Besuch bei meiner Oma wird sich sicher ein ganz besonderer sein. Was war Dein bisher bizarrstes, seltsamstes Erlebnis seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen? Letzten Samstag habe ich mit Leonie Leuchtenmüller ein „Online-Konzert“ zum 100-jährigen Jubiläum fürs AÜW gespielt. Die ersten Sekunden nach jedem Song waren wirklich skurril. Da steht man wie gewohnt im Künstlerhaus auf der Bühne und spielt ein Konzert; aber nach jedem Lied herrscht absolute Totenstille. Als hätte es niemandem gefallen! Ein ganz komisches Gefühl und auch ein Zeichen, dass Livemusik ein Publikum braucht! Wie soll der wirtschaftliche Schaden für den Kemptener Jazzfrühling/Kulturverein Klecks kompensiert werden? Dem Kleinkunstverein Klecks e.V. bleibt trotz der Jazzfrühling-Absage ein hoher fünfstelliger Betrag an Ausgaben. Zusammen mit unserer Kassiererin Ursula Speiser und dem Vereinsvorstand haben wir jedoch einen guten Plan erarbeitet. Wir hoffen, dass wir letztendlich mit einer Mischung aus Fördergeldern und Spenden den Großteil des Defizits decken können. Viele unserer Sponsoren haben schon mitgeteilt, dass sie uns unterstützen werden. Und vielleicht verzichtet darüber hinaus der ein oder andere Jazzfan auf die Erstattung bisher gekaufter Karten. Auch das ist für uns eine direkte finanzielle Unterstützung. Allen, die mithelfen, den Verein ins nächste Jahr zu retten, bin ich auf jeden Fall äußerst dankbar!

THEMA

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“

Richard Klug ist optimistisch, dass der 20. Tanzherbst Kempten im Oktober stattfinden kann.

Richard Klug

bieten. Denn, ohne Kunden gibt es keine Tanzschule mehr. Hier möchte ich gleich mal all unseren Kunden recht herzlich danken, dass sie uns trotzdem treu zur Seite stehen!

während der staatlich „gepimpte“ Fußball das definitiv nicht liefern kann…

Wie wird Euer Online-Angebot angenommen?

Am 03. und 04. Juli bringen wir das KARI.TANZHAUS.tanztheater „Mary Poppins“ auf die Bühne im Stadttheater. Natürlich hoffen wir, dass bis dahin Veranstaltungen dieser Größe wieder durchführbar sind. Und, wie schon erwähnt, steht im Oktober der 20. Kemptener TANZherbst vor seiner Premiere. Weitere kleinere Auftritte wie auch Workshop-Wochenenden mussten leider bereits ausfallen und stehen noch auf der Kippe. Aber, die Hoffnung stirbt zuletzt…

Der Kemptener TANZherbst ist eines der großen internationalen, zeitgenössischen Tanzfestivals im süddeutschen Raum. Mit acht Performanceabenden bietet das Festival einen Einblick in die Bandbreite der zeitgenössischen Tanzszene und somit ist für Jeden etwas geboten. Sowohl renommierte Tanzkompanien wie auch junge Ensembles finden Ihren Platz und begeistern seit 20 Jahren das Kemptener Publikum und darüber hinaus. Richard Klug ist Oganisator des Festivals und Betreiber von Kari. Tanzhaus. Für seine Schüler bietet er Online-Videos als HomeTraining an. Für die Jubiläumsausgabe des Tanzherbstes ist er optimistisch, dass er im Oktober stattfinden kann.

Wir haben uns entschlossen, verschiedene Unterrichte zu filmen und diese unseren Kunden zugänglich zu machen. Viele, und besonders die Kinder, freuen sich, auch in dieser eingeschränkten Zeit ihren Hobbies nachgehen zu können und nutzen unser Angebot. Doch das Home-Training ersetzt niemals voll und ganz den regulären Unterricht. Es fehlt der direkte Kontakt zwischen Trainer/Lehrer und Kunden, die Gruppe und der Spirit im Raum wie auch die vielen persönlichen Momente. Das „Home-Training“ bietet eine Variante des Unterrichts, damit überhaupt ein Angebot genutzt werden kann. Aber die Sehnsucht nach dem realen Unterricht bleibt, sowohl für den Kunden wie auch für den Trainer/Lehrer.

Wie trifft Dich die Coronakrise als Geschäftsführer von KARI. TANZHAUS?

Wie trifft Dich die Coronakrise als Organisator des Kemptener Tanzherbstes?

Die staatlichen Regelungen der Corona-Pandemie verbietet uns Studio- und Tanzschulbetreibern, unseren Unterricht weiterhin wie gewohnt anzubieten. Dies ist sicherlich aufgrund der vielen „Unbekannten“ für eine gewisse Dauer eine sinnvolle Regelung. Es sollte aber auch frühzeitig wieder darüber nachgedacht werden, wie ein Ende dieser Beschränkung auch für uns Studio- und Tanzschulbetreiber wieder aussehen kann und wann wir wieder starten können. Darüber erfährt man leider sehr wenig.

Als optimistischer Mensch glaube ich daran, dass unser Jubiläumsfestival im Oktober durchgeführt werden kann. Die größere Sorge ist, ob unsere Gäste aus Nigeria, Israel oder auch Costa Rica einreisen dürfen. Wir planen das Festival bereits seit anderthalb Jahren, die Künstler rechnen mit ihren Honoraren und jegliche Änderung oder Absage würde etliche Probleme nach sich ziehen, zumal auch schon einige Zahlungen geflossen sind. Insgesamt darf und muss die Kultur unbedingt bald wieder hochfahren, sonst gibt es auf einen Schlag eine sehr große Menge an arbeitslosen und erwerbslosen Künstlern, die staatlich unterstützt werden müssen wie auch viele Insolvenzen. Zudem sehnt sich die Bevölkerung nach Unterhaltung, Bildung und Zerstreuung. Und das bietet die Kunst und die Kultur,

Wie habt Ihr auf die Ausgangsbeschränkungen reagiert? Wir haben brav unser Studio geschlossen und versuchen mit Ersatzangeboten, unseren Kunden ein „Home-Training“ anzu-

Welche Termine für 2020 stehen schon fest?

Worauf freust Du Dich persönlich am meisten? Ich freue mich am meisten wieder auf meinen Unterricht und den Austausch mit meinen Kunden, den ich sehr vermisse. Außerdem sehne ich mich wieder nach Umarmungen, Nähe, das Glas Wein am Abend mit Freunden… Was war bisher Dein skurrilstes Erlebnis in der Coronakrise? Bereits in der Anfangsphase der Corona-Pandemie gab es tatsächlich Menschen, die sich anstecken lassen wollten, damit sie noch einen Platz im Krankenhaus erhaschen. Das fand ich schon etwas schräg! Und der Ansturm auf das Toilettenpapier hat mich umgehauen. Ich kann die Franzosen verstehen, wenn sie Kondome und Wein bunkern, aber Toilettenpapier? Ansonsten hatten wir bei uns in der Siedlung am ersten Samstagabend nach der Ausgangsbeschränkung ein Nachbarschaftssingen mit dem Song „we are the world“. Das war schon außergewöhnlich und schön, fast Gänsehaut.


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Ausgabe Mai 2020

ANZEIGE IST RAUS! Skurrile Ausreden und Gewahrsam für Unverbesserliche – insgesamt begegnet die Allgäuer Polizei aber Vernunft und Besonnenheit

Holger Stabik (Pressesprecher)

Insgesamt lobt die Polizei das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger, die sich verantwortungsvoll und besonnen an die Ausgangsbeschränkungen halten. Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung hält sich an die Beschränkungen. Holger Stabik ist Pressesprecher des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West und zeichnet ein anschauliches Bild von der Arbeit der Polizei in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen, Infektionsschutz und Quarantäne-Haft. Haben Sie sich je vor einer Ansteckung gefürchtet?

Ich für mich selbst nicht oder nur wenig; sicher möchte ich auch nicht gerne krank im Bett liegen. In meinem Umfeld befinden sich allerdings Leute, die im Falle einer Ansteckung als Hochrisikopatient gelten würden. Ich hoffe nicht, selbst vielleicht unwissentlich zum Träger und Verbreiter des Virus zu werden. Daher halte ich mich, so gut es irgendwie geht, an die Regeln des „Social Distancing“. Wie kooperativ sind die Menschen im Allgäu, wenn sie kontroliert, bzw. auf die Ausgangsbeschränkungen hingewiesen werden? Hier zeigt der größte Anteil der Bevölkerung Verständnis: Oftmals genügt der kommunikative Appell an die Vernunft der Leute, um auf die geltenden Bestimmungen hinzuweisen. Nur dann, wenn sich Personen uneinsichtig zeigen oder sogar mehrmals bei Verstößen gegen die Beschränkungen angetroffen wurden, wird in der Regel eine Anzeige aufge-

nommen und natürlich auch entsprechende weitere Maßnahmen wie beispielsweise ein Platzverweis ergriffen. Was war das uneinsichtigste Verhalten bei der Kontrolle der Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen? Die beiden uneinsichtigsten Fälle spielten zufälligerweise beide in Immenstadt, es gab vielfache Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung die eine länger andauernde Gewahrsam nach sich zog. Ein 15-jähriger Jugendlicher wurde seit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen am 21.03.2020 insgesamt sechs Mal an öffentlichen Plätzen im Bereich Immenstadt angetroffen, wo er sich jeweils mit weiteren Personen traf. An einem Tag wurde er innerhalb von fünf Stunden sogar zwei Mal kontrolliert. Die Beamten belehrten den Jugendlichen jedes Mal eindringlich, erteilten ihm einen Platzverweis und eröffneten ein entsprechendes Ermittlungsverfahren,

was ihn offensichtlich nicht von der weiteren Missachtung der Regelungen der Ausgangsbeschränkung abhielt. Er zeigte sich gegenüber den Beamtinnen und Beamten von den Maßnahmen unbeeindruckt und zog diese ins Lächerliche. Aufgrund dessen nahmen die Beamten ihn bei seinem vorerst letzten Verstoß am in Gewahrsam, um die weitere Kontaktaufnahme zu anderen Personen zu unterbinden. Dabei leistete er Widerstand gegen die Streifenbesatzung und verletzte einen Beamten leicht. Dieser Gewahrsam wurde zwischenzeitlich von einem Richter am Amtsgericht Sonthofen bestätigt und auf Antrag der Polizei verlängert. Der Jugendliche wurde in eine Justizeinrichtung gebracht. Er ist der Polizei bereits durch viele Ermittlungsverfahren bekannt und wird als sogenannter „Intensivtäter“ geführt.


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Längerfristiger Gewahrsam und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte Bei einem zweiten Fall wurde der Immenstädter Polizei mitgeteilt, dass im Ortsteil Akams eine Familie Gäste empfing, obwohl sie positiv auf den Coronavirus getestet wurden. Wie die anschließende Kontrolle ergab, hielten sich auf Einladung eines 21-jährigen Mannes weitere fünf Personen im Alter zwischen 24 und 28 Jahren in dem Garten der Familie auf. Die Gäste erhielten einen Platzverweis, die Beamten nahmen zudem Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz gegen alle Beteiligten auf. In der darauffolgenden Nacht kam es dann zwischen der 55-jährigen Mutter und ihren 23- bis 27-jährigen Kindern zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Weil die beteiligten Personen aufgrund ihrer Infektion eine behördliche Quarantäneanordnung zu befolgen hatten, wurden sie in polizeilichen Gewahrsam genommen, um weitere Gewalttätigkeiten untereinander zu vermeiden. Dabei kam es schließlich zu Widerständen mit Fußtritten gegen eingesetzte Polizeibeamte. Weil bei dem Gerangel teilweise die Schutzausrüstung der Polizisten, mit der sie aufgrund der bekannten Infektion bereits vor Ort erschienen waren, verrutschte, mussten vier Beamte den Dienst beenden. Der Ermittlungsrichter erließ nach einer Anhörung für zwei Personen einen längerfristigen Gewahrsam. Beide wurden in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Was war die skurrilste Ausrede? Persönlich am skurrilsten fand ich die Ausrede, die etwa eine Woche nach Beginn der Ausgangsbeschränkungen von einem Betroffenen verwendet wurde: „Ich habe noch nichts vom Corona-Virus gehört, ich kenne das nicht“. Ist die Zahl der „Nicht-CoronaEinsätze“ während der Krise gestiegen oder gesunken? In Anbetracht auf steigende Fälle von häuslicher Gewalt, die befürchtet wurde. Insgesamt fuhr die Polizei im Jahr 2019 im Schnitt pro Tag zu etwa 340 Einsätzen. Diese Zahlen sind seit Beginn der Corona-Krise gesunken; anfangs auf etwa

die Hälfte der Einsatzzahlen aus 2019, zwischenzeitlich haben sich die Einsatzanlässe bei etwa 80 Prozent des Vorjahres eingependelt, also etwa 280 Einsätze am Tag. Davon haben (stark schwankend je nach Wetterlage) zwischen 40 und 120 Einsätze einen Corona-Bezug, meist Mitteilungen über Personen, die sich entgegen der Ausgangsbeschränkungen oder der Abstandsregelung miteinander treffen. Die Zahl der Anzeigen wegen häuslicher Gewalt ist bislang hingegen vollkommen unauffällig. Im Schnitt bearbeitete die Polizei im Zuständigkeitsbereich pro Tag etwas mehr als vier Anzeigen, diese Zahl ist seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen im Schnitt noch vollkommen gleich geblieben. Allerdings verweisen wir einerseits auf eine relativ hohe Dunkelziffer, andererseits können Betroffene natürlich auch nach der Corona-Krise noch Anzeige erstatten. Die Zahlen können sich also noch nach oben ändern. Wie glauben Sie, wird die Corona-Krise das Verhalten der Menschen langfristig beeinflussen? Ich hoffe persönlich, dass die derzeitige Krise die Leute wieder näher zueinander bringt und dass der Blick auf einen ganz wesentlichen Punkt wieder etwas fokussiert wird: Gesundheit im persönlichen und familiären Umfeld. Für die Gesellschaft denke ich, dass man noch lange vom „Corona-Jahr 2020“ sprechen wird: Bei den Abiturjahrgängen, im Gesundheits- und Pflegewesen, im Einzelhandel, aber natürlich auch bei der Polizei – auch uns wird das Jahr mit seiner Einsatzbelastung, seinen besonderen Schutzmaßnahmen, aber auch mit dem Zusammenhalt und der Einsatzbereitschaft lange in Erinnerung bleiben. Ich hoffe auch hier, dass wir uns an 2020 und die besonderen Herausforderungen noch erinnern, wenn wir später einmal wieder im täglichen Stress versinken und uns über die eigentlich unwesentlichen Dinge ärgern.

„Ein Saufgelage ist kein Grund!“ Das Ordnungsamt muss bei uneinsichtigen Personen Bußgelder und Anzeigen aussprechen.

Um die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen zu kontrollieren ist auch das Ordnungsamt unterwegs gewesen. Horst Rang ist seit vielen Jahren in Kempten als Angestellter bei der Stadt Kempten und erzählt, wie er die Quarantäne-Zeit auf der Straße erlebt hat. Welche Aufgaben übernimmt das Ordnungsamt in Kempten? Das Ordnungsamt hat als Verwaltungs- und Verfolgungsbehörde verschiedene Aufgaben. Von der klassischen Verkehrsüberwachung bis hin zu Gaststättenkontrollen, der Straßenreinigungssatzung, Fahrerermittlungen und Aufenthaltsermittlungen, also wenn sich jemand beim Umzug nicht umgemeldet hat, uvm. Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht, bei den Kontrollen während der Ausgangsbeschränkungen?

Gerade zu Anfang haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Menschen zum großen Teil verunsichert waren, was erlaubt ist und was nicht. Da ging es also in erster Linie darum Aufklärungsarbeit zu leisten. Wir sind nicht die Behörde, die gleich drauf haut, wir weisen die Leute erst mal entspannt drauf hin, was sie eben nicht dürfen. Aber wenn jemand einfach nicht einsichtig ist, und die laufen bei uns immer wieder auf, kommt die Anzeige. Wie kann man generell die Kooperationsbereitschaft in Kempten beschreiben? Ein Großteil war einsichtig. Es gab aber auch welche, die man mehrmals angezeigt hat. Da kommt es auch mal zu verbalen Beleidigungen. Aber die Sachlage ist eindeutig, ein Saufgelage ist kein Grund rauszugehen.


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WOHNEN

„DIE SOLIDARITÄT IN DER STADT IST SEHR LOBENSWERT“ Herbert Singer und Martin Langenmaier berichten über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Sozialbau von 2-3 Personen und mit dem notwendigen Hygieneabstand von zwei Metern. Durch all diese Maßnahmen konnten unsere Arbeitsprozesse sehr gut aufrechterhalten werden.

Bei Wohnungsbesichtigungen gilt: Nichts berühren! Finden aktuell überhaupt Wohnungsbesichtigungen statt?

(von links) Martin Langenmaier (stv. Geschäftsführer Sozialbau) und Sozialbau-Chef Herbert Singer bei ihrer täglichen „SARS-CoV-2“ Lagebesprechung.

Die Sozialbau ist das kommunale Wohnungsunternehmen der Stadt Kempten. Aktuell verwaltet dieses rund 4.000 Wohnungen und rund 500 Gewerbeeinheiten in Kempten. Zu Letzteren gehören unter anderem Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe oder auch die Redaktionsräume der 0831. Viele von ihnen mussten aufgrund des Shut-downs über Wochen ihren Betrieb schließen. Sozialbau-Geschäftsführer Herbert Singer und sein Stellvertreter Martin Langenmaier berichten im digitalen Dreiergespräch mit der 0831 über die massiven Auswirkungen der Corona-Krise auf die Arbeit ihres Unternehmens. Herr Singer, Herr Langenmaier, als Außenstehender und Laie hat man ja keine Vorstellung, was die derzeitige Ausnahmesituation für ein Unternehmen wie Ihres nach sich zieht. In welchen Bereichen hat die CoronaKrise denn Auswirkungen auf die Sozialbau? Herbert Singer: Die Corona-Krise hat bei uns Auswirkungen in fast allen Bereichen. Sie betrifft den Vermietungsbereich, insbesondere bei Wohnungsübergaben oder weil Mieter und Gewerbemieter in finanzielle Schieflage geraten sind. Sie macht sich in der Auslas-

tung unserer Parkhäuser bemerkbar und auch auf unseren Baustellen da Baumaterialien heutzutage nahezu aus der ganzen Welt kommen, ist gutes Krisenmanagement wichtig, um einen reibungslosen Ablauf zu sichern. Und natürlich müssen wir unsere eigenen Mitarbeiter schützen, von denen viele ja zu Schadenseinsätzen in die Wohnungen der Mieter hineinmüssen. Wer kümmert sich um das Krisenmanagement? Martin Langenmaier: Wir haben bereits Anfang März ein Krisenstab eingerichtet, der sich aus unseren Abteilungsleitern sowie Mitgliedern der Geschäftsleitung zusammensetzt und von mir geleitet wird. Jeden Tag um 9 Uhr stimmt sich der Krisenstab in einer digitalen Konferenz ab. Dabei werden aktuelle Lageinformationen ausgewertet, Handlungsleitfäden entwickelt und sämtliche Aktivitäten koordiniert. Unsere Mitarbeiter werden täglich über Zahlen, Daten, Fakten, Entscheidungen und Maßnahmen informiert. Natürlich gehört auch das herausfordernde Beschaffungsmanagement von Schutzausrüstung wie beispielsweise ausreichender Mengen von Desinfektionsmittel, FFP2-Masken für unsere Handwerker und Hausmeister sowie Mund- und

Nasenschutzmasken für Mitarbeiter und Kunden zum Aufgabengebiet des Krisenstabs. Können Sie mit ein paar Beispielen veranschaulichen, welche internen Abläufe angepasst werden mussten? Martin Langenmaier: Alles wurde auf die erforderlichen Abstands- und Hygienemaßnahmen hin angepasst. Unser gesamtes Verwaltungsgebäude wurde zur Hygienezone umgerüstet. Der Haupteingang ist geschlossen. Mitarbeiter sowie Kunden können nur über eine „Hygieneschleuse“ ins Gebäude. Kunden werden persönlich vom Ansprechpartner im Gebäude begleitet. In allen Abteilungen wurden Hygienezonen eingerichtet, um eine mögliche Ansteckung über Abteilungsgrenzen hinaus zu unterbinden. Büros wurden räumlich entzerrt, Mitarbeiter, die als Risikopatienten eingestuft wurden, arbeiten grundsätzlich von zu Hause aus oder sind freigestellt. In unseren 60 Arbeits- und Dienstfahrzeugen gilt die Regel des Ein-Personenbetriebs. Besprechungen wurden in den digitalen Raum verlegt. Bei Bedarf werden aber auch weiterhin persönliche Gespräche etwa mit Wohnungskäufern oder Handwerksfirmen geführt - natürlich nur in kleinen Gruppen

Herbert Singer: Ja. Wohnungsbesichtigungen können stattfinden, allerdings nach den engen Regelungen der Verfügung aus den Staatsministerien. Das heißt, es darf maximal eine Person zur Wohnungsbesichtigung kommen, der Mindestabstand von 1,5 Metern zu unserem Mitarbeiter oder zum Vormieter ist einzuhalten, in der Wohnung darf nichts berührt werden und gilt seit dem 20. April Maskenpflicht. Sie vermieten ja an Firmen, Privatpersonen und Studenten. Kommen die Menschen, die aufgrund von Corona in Zahlungsschwierigkeiten geraten, vertrauensvoll auf die Sozialbau zu? Martin Langenmaier: Tatsächlich haben wir bereits zu Beginn der Krise, lange vor den gesetzlichen Regelungen, auf freiwilliger Basis insbesondere unseren Gewerbemietern aktiv unsere Unterstützung angeboten. Auch unseren langjährigen regionalen Handwerks- und Baufirmen sichern wir trotz der Corona-Krise Aufträge zu, indem wir beispielsweise unsere Baustellen umorganisieren und Maßnahmen im unkritischen Außenbereich vorziehen und sogar zusätzliche Arbeiten generiert haben.

Fallzahlen mit Zahlungsschwierigkeiten noch gering Wie dramatisch ist die Lage bezüglich Zahlungsschwierigkeiten in Kempten?


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Ausgabe Mai 2020  GASTRONOMIE

Martin Langenmaier: Die Fallzahlen, bei denen ein Mieter akut in Zahlungsschwierigkeiten ist und infolgedessen seine Miete stunden möchte, sind in Kempten zum Glück noch relativ gering, auch wenn insbesondere kleinere Läden und Gastronomiebetriebe natürlich stark unter den Beschränkungen leiden. Wie geht die Sozialbau damit um? Kann dabei auch die menschliche Ebene Berücksichtigung finden? Herbert Singer: Wir gehen damit sehr sensibel um und betrachten jeden Einzelfall genau. Es finden individuelle, persönliche Abstimmungen mit den Betroffen statt. Hier sind die Mieter aber auch gefordert, uns ehrlich ihre finanzielle Lage offenzulegen und mitzuarbeiten, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Im Grundsatz ist das aber ein normaler, eingespielter Umgang mit unseren rund 15.000 Mietern, Partnern und Kunden. Auch außerhalb einer Corona-Krise hat unser Mieterservice im Forderungsmanagement eine Vielzahl an Möglichkeiten, Kunden wenn notwendig zu unterstützen. Welche unmittelbaren Folgen hat der Shut-down für die Sozialbau? Herbert Singer: Im Vergleich zu anderen Branchen, die von Schließungen unmittelbar betroffen sind, spüren wir die Auswirkungen nicht so direkt, aber auch unser Kerngeschäft hat natürlich „Kratzer“ erhalten. Unsere Einnahmen aus der Parkhausvermietung zum Beispiel sind um zwei Drittel eingebrochen, einfach weil viel weniger Menschen zur Arbeit pendeln und zum Einkaufen in die Stadt kommen. Laufen aktuelle Baumaßnahmen weiter? Herbert Singer: Unsere Neubaumaßnahmen müssen wie geplant weiterlaufen, dies wird von der Regierung auch so gefordert. Bau- und Modernisierungsmaßnahmen waren von Anfang an auf der Positivliste. Herausfordernd ist, dass es in einzelnen Teilbereichen bereits zu Lieferengpässen und teilweise auch Verzögerungen kam. Durch eine intelligente und frühzeitige Planung konnten wir dies aber bis zum heutigen Tag auffangen. Unsere Moderni-

sierungsvorhaben, insbesondere im Innenbereich, haben wir aufgrund der aktuellen Lage in den Frühsommer verschoben. Wir gehen davon aus, dass wir auch diese Modernisierungsmaßnahmen mit bereits geändertem Bauzeitenplan in diesem Jahr abschließen können. Wie haben Sie die Solidarität in der Stadt erlebt?

Gerade in der Krise an die Hungrigen denken… Pilsbar Chaplin teilt kostenlos Essen für Bedürftige aus

Herbert Singer: Die Solidarität in der Stadt ist sehr lobenswert. Wir haben z.B. für die Wochenenden ein Streetworker-Projekt in Absprache mit der Polizei in unseren Außenanlagen mit rund 70 gesperrten Spielplätzen anlaufen lassen, um mit Mietern und Bewohnern ins Gespräch zu kommen, Hygienecremes und Gummibärchen zu verteilen und bei Bedarf auf die Ausgangsbeschränkungen hinzuweisen. Martin Langenmaier: Es gab über die letzten Wochenenden keinen einzigen Fall der Eskalation. Alle unsere Bewohner hielten sich an die Beschränkungen. Das ist gelebte Solidarität. Welche langfristigen Effekte wird die Corona-Krise nach Ihrer Meinung nach sich ziehen – nicht nur in Bezug auf die Sozialbau, sondern bezogen auf Kempten, auf das gesellschaftliche Miteinander, global? Martin Langenmaier: Das gesellschaftliche Miteinander wird die nächsten Jahre steigen. Menschen gehen wieder bewusster in den Alltag und freuen sich an kleinen Dingen. Für Kempten sehe ich hier auch viele Chancen. Wir leben vom Miteinander, sind eine attraktive Einkaufstadt im Voralpenland mit vielen Vorzügen im Gastro-, Hotel- und Tourismusbereich. Herbert Singer: Ökonomisch kann der Schaden noch gar nicht beziffert werden, das ist zu früh. Meiner Einschätzung nach werden wir erst im Frühjahr 2021 eine sichere Einschätzung bekommen, wie sich die Wirtschaft entwickelt hat. Volkswirtschaftlich ist aber klar: die Kosten der Krise wieder zurückzuführen wird Jahrzehnte dauern. Ökologisch gesehen hat die Krise dem Klima eine Erholungspause gegönnt, die es nun zu verstetigen gilt. Interview: Sabine Stodal

Die Corona-Krise beutelt vor allem Gastronomen. Doch Amela und Mirza Tursic von der Pilsbar Chaplin in Kempten verteilen während der Corona-Krise am Wochenende an Obdachlose und Bedürftige leckeres Mittagessen. Wir waren bei einer Speisung dabei und haben Mirza begleitet. Wie wir Euer Angebot bisher angenommen? Sehr gut! Es kommen immer circa 50 Personen. Die sind alle begeistert, freuen sich riesig und sind sehr, sehr dankbar. Wir machen hier wohl das Richtige. Wie bist Du auf die Idee gekommen? Das Gleiche hat mich mein Steuerberater auch gefragt. Vor einigen Wochen hab ich von meinem Schlafzimmerfenster aus beobachtet, wie verschiedene Leute immer wieder in den Mülltonnen nach Essensresten suchen. Das hat mir weh getan. Also sag ich zu meiner Frau: Weißt Du was? Wir machen für diese Menschen Essen. Uns als

Gastwirte trifft die ganze Corona-Geschichte hart aber diese Leute sind noch mindestens genauso hart betroffen. Wie wird das Ganze dann finanziert? Einige Leute kamen vorbei und haben ein paar Euro da gelassen aber den Großteil zahl ich aus eigener Tasche. Andere kamen dazu und brachten andere Spenden, um es den Leuten, die bedürftig sind weiterzugeben. Erst wollte ich es nur einmal machen aber dann hab ich gesehen, wie gut das ankam und jetzt machen wir noch ein bisschen weiter. Pilsbar Chaplin Poststraße 23 87439 Kempten Telefon: 0831 98124 www.pilsbar-chaplin.de

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Ausgabe Mai 2020

KULTUR

Die Krise erschüttert den kulturellen Sektor in den Grundfesten

Arbeitslos und Spaß dabei - aber wie lange?

Michael Schönmetzer

Er ist Booker, Veranstalter und Musiker in der Band Rainer von Vielen – Michi Schönmetzer hat die Konsequenzen der CoronaKrise zu spüren bekommen. Wie sind die Konsequenzen der Corona -Krise - wie habt Ihr es erlebt? Erstaunlich wie schnell etwas total Unerwartetes einen treffen kann. Unser Bassist Dan war der erste der es mal angesprochen hatte – keiner hat es großartig ernst genommen und dann kamen die Einschläge sukzessive näher. Unsere letzte Show war am 7. März 2020 im Theater in Kempten - die große ausverkaufte Akustik-Show; da hat man sich schon nicht mehr umarmt und mit Ellbogen-Check begrüßt. Noch mit einem Grinsen. Das hat sich sehr schnell geändert, die Auswirkungen auf unser Ge-

schäft sind umfassend. Wir sind da im Herz des Ganzen getroffen. Alle Rainer von Vielen Konzerte sind gecancelt, auch alle Shows die ich als Veranstalter oder Booker fahre wie Gerhard Polt & Gebrüder Well in der bigBOX, alle Konzerte im Künstlerhaus, alle Orange-Konzerte, alle von mir kuratierten Shows im Theater in Kempten. Alles hat zwei Seiten, was für gibts Positives an der Krise, welche Chancen siehst Du? Der Hauptnutzen von Geld ist für mich Freiheit zu kaufen. Jetzt habe ich viel Freizeit mit vielen Freiheiten und brauche den aufwendigen Zwischenstopp über die Arbeit nicht. Bleibt die Arbeit aber auf Dauer aus – wird es gefährlich. Genauer gesagt der Zufluss von Geld. Momentan kann man meinen Zustand als arbeitslos und Spaß dabei beschreiben. Ich fühle mich ein bisschen Pep Guardiolo auf einem Sabbatical - wenn auch der Umstand, dass die Kita geschlossen ist, meinem Leben anständig Luft aufs Kännchen gibt. Hilft Euch der Staat - welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Wir profitieren von der zinslosen

Stundung von Steuerlasten. Die vielgepriesene Corona-Soforthilfe ist hier noch nicht eingetroffen. An vielen Soloselbstständigen oder Einzelunternehmungen, wie es früher hieß und Gesellschaften bürgerlichen Rechts gehen die Hilfen komplett vorbei. Die wenigsten haben Geschäftsräume oder Leasingkosten. Aber die Rainer von Vielen & Kauz Gbr hat äquivalente Ausgaben wie z. B. Fuhrparkkosten. Ein Trostpflaster sind die 1000 Euro pro Monat für März, April & Mai. Verglichen zu den Kosten die der Freistaat und die Bundesregierung für die Kurzarbeit/Angestellten aufwendet ein Witz. Man fühlt sich als Künstler wie der Hase, der den Bären kurz nach dem Stuhlgang getroffen hat. Welche Auswirkungen wird das Ganze auf den Kultursektor haben? Viele Freunde und Geschäftspartner von uns gehen am Stock. Die Situation ist prekär. Viele werden sterben. Viele Hilferufe ereilen mich. Unseren Freunden von Hafenklang in Hamburg steht das Wasser bis zum Hals obwohl diesmal keine Sturmflut der Grund ist. Wir unterstützen sie mit ein paar RvV-Songs auf einem Soli-

daritäts-Sampler. Aber da darf man sich nichts vormachen - das ist eher eine Geste. Ich hoffe dass unsere Kulturlandschaft erhalten bleibt. Sie ist systemrelevant - in meinen Augen genauso systemrelevant wie die Banken. Warum? Während Banken den nächsten vermeintlichen Diktator lächelnd mitfinanzieren, treten sie unsere Kulturgesellschaft kaputt. Punkt. Was folgt gesamtgesellschaftlich aus der Pandemie? Corona ist schlimm. Kein Frage. Es werden wahrscheinlich über 1 Million Menschen daran sterben. Klimawandel ist schlimmer. Jetzt schaffen wir plötzlich alles zu verändern. Vor der von den Auswirkungen ungleich schlimmeren Klimakatastrophe schützen wir uns nicht. Die Corona-Pandemie ist ein Witz im Vergleich zu den Folgen der Erderwärmung. Ich hoffe das eine konstruktive Folge des Ganzen ist, dass Klimaleugner kaltgestellt werden. Und diese Hohlbrenner finden sich leider gehäuft am rechten, politschen Rand. Ich hoffe dass die verfassungsfeindlichen Menschheitsfeinde von der AFD verboten werden. Ansonsten die besten Grüße an alle, bleibt gesund und konsequent.

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Ausgabe Mai 2020  LESEN

UNTERHALTUNG

Leser erhalten Sonderkonditionen Stadtbibliothek weitet Online-Angebot aus mindest einen kleinen Ersatz zum analogen Bestand bieten. Neu hinzu kamen jetzt das „Brockhaus Schülerportal“, eine Linkliste zu empfehlenswerten Online-Lernplattformen und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung.

Andrea Graf

Andrea Graf beschreibt, wie die Stadtbibliothek auf die Ausgangsbeschränkungen reagiert hat. Welche Angebote können Kunden der Stadtbibliothek wahrnehmen? Seit dem 16. März ist die Stadtbibliothek geschlossen und wir können unseren Kunden nur noch unser Online-Angebot anbieten. Dies umfasst neben der „Onleihe Schwaben“ auch die Datenbanken von Brockhaus und Munzinger und den Musikdienst „Freegal“. Da wir in den letzten Jahren die digitalen Angebote kontinuierlich auf- und ausgebaut haben, können wir unseren Kunden zwar keinen gleichwertigen Service, aber zu-

Wie viele Kunden hat denn die Stadtbibliothek und nutzen diese auch diese Angebote? 2019 hatten wir knapp 8.000 aktive Leser, von denen ungefähr 20 % auch unsere digitalen Angebote nutzen. Letztes Jahr erzielten wir damit über 62.000 Entleihungen, dies waren ungefähr 9 % unserer Gesamtausleihen. Seit Mitte März steigen diese Ausleihzahlen aber deutlich an. Bei „Freegal“ haben wir jetzt sogar befristet bis Ende September bessere Konditionen. Bisher waren nur drei Stunden am Tag Streaming möglich, jetzt sind es 24 Stunden. Was wird momentan am meisten heruntergeladen oder gestreamt? Das sind eindeutig die Romane und die Kinder- und Jugendbü-

cher. Aber auch die „Süddeutsche Zeitung“ und „Der Spiegel“ sind sehr gefragt. Im Musikbereich liegt klar das Genre Rock/ Pop vorne. Wie viele Neuanmeldungen haben Sie üblicherweise beim Analog-Verleih? Wie viele Neuanmeldungen gab es in den letzten Wochen? Normalerweise haben wir ca. 30 Neuanmeldungen die Woche, jetzt mit der Einschränkung sind es gerade mal fünf pro Woche. Allerdings haben wir verstärkt Anfragen von langjährigen Kunden, die jetzt das erste Mal unsere Online-Angebote nutzen wollen. Glauben Sie, dass die Menschen durch die Coronakrise wieder verstärkt das Lesen entdecken? Ja sicher. Die Freizeitmöglichkeiten haben sich in den letzten Wochen drastisch reduziert, sodass viele jetzt wieder den Weg zum Buch finden. Selbst ich, für die Bücher schon immer ein großer Bestandteil des Lebens und sozusagen Alltag sind, lese auch mehr.

Room of Secrets - Home Edition das Digitale Escape Game

Mit dieser Neuinterpretation eines Escape Games begegnet der Room of Secrets den Herausforderungen der Coronapandemie und hofft damit die Krise zu überbrücken. Der Clou, es ist online von zuhause aus spielbar, selbst räumlich getrennt mit Freunden via Screensharing. Da dieses Digitale Escape auf viel Begeisterung stößt wird es nicht bei dieser ersten Edition bleiben. Weitere Missionen sind bereits in Arbeit und werden auch noch nach der Coronakrise verfügbar sein. Doch auch andere betroffene Firmen möchte das Team vom Room of Secrets in dieser Zeit unterstützen. Denn mit der Aktion #escapetosupport kann der Käufer ein lokales Unternehmen bestimmen welches mit 2 € am Erlös beteiligt wird. Jeder kann Supporter werden und sich einen Aktionscode erstellen und bewerben, mit welchem die persönliche Lieblingsbar, der lokale Tätowierer oder regionale Künstler unterstützt werden. So kann jeder ganz persönlich dort helfen, wo es einem am Wichtigsten ist. Weitere Infos zur Home Edition, #escapetosupport und alle weiteren Angebote findet man unter www.room-of-secrets.com.


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Ausgabe Mai 2020

Ein Virus und viele Geschichten…

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Bongs

Thomas Wirth

Wie sie die Corona-Krise erlebt und überstanden haben, beschreiben die Menschen so vielseitig wie es unterschiedliche Menschen und deren Erlebnisse gibt. Wir haben einige Personen des öffentlichen Lebens gebeten uns ihre Eindrücke Jetztzu schildern.

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Hifi-Bauernhof Sutte „Nach Vollsperrung des Ladens ist hier Shishatabak mal Ruhe. Die Nachfrage Bongs zunächst Shishakohle tendiert gegen Null, da viele in KurzFlutschköpfchen Shishaschläuche arbeit sind, und zuerst für wichtigeShillums re Dinge wie Musikanlagen ihr Geld Honigmolasse Siebchen ausgeben. Außerdem ist die Stimmung Wagengemein wegen übertriebener Panikmache aGlycerin llziemlich schlecht. Das einzig Positive ist, unsere Natur kann Reiniger

Shishas

sich etwas erholen. Ich hoffe, dass wir Menschen lernen auf unsere Lebensgrundlage, Shishatabak unsere Erde, besser aufzupassen.“

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Musiker (Rainer von Vielen) Schauspieler/Autor

„M..m..m..myyyy Corona! Für mich persönlich verläuft die Corona-Krise eigentlich noch relativ entspannt, da ich zur Zeit in Elternzeit mit verschiedenen Liquids bin. Mein Stand-up-Programm hätte demnächst Premiere gehabt und im Juni wollte ich eigentlich mit den Studierenden der Staatl. Schauspielschule in Stuttgart einen Liederabend in einem Live-Club erarbeiten. Das wird beides so ja nun nix und so tüftel ich gerade an AlternativIdeen. Mir wird aber was einfallen, da bin ich sicher. Aber wie es danach generell für mich als Bühnenmensch weitergeht? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Noch nicht. Aber ich bleibe optimusisch.“

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mySkylounge/13th Floor Kulturetag

„Ich habe sehr lange intensiv im Rock’n’Roll-Business gearbeitet habe und mir das Livemusikgeschäft seither zum Hobby gemacht. Mit den ausfallenden LiveKonzerten, fanden sich ja schnell immer bessere und kreativere Wohnzimmerkonzerte in den sozialen Netzwerken. Ohne Werbung und Gebühren. Da bleiben aber leider die Kassen der Künstler leer. Und die der Konzertveranstalter genauso. Das ist aber nichts Neues. Die Kulturszene ab vom Schuss wurde doch immer schon stiefmütterlich behandelt. Dasselbe was Amazon mit dem Einzelhandel macht oder Netflix mit den Kinos, passiert auch in der Musikkultur. Die Musikindustrie erschafft Kunst und verkauft diese durch Streaming-Portale…“

Magnus Dauner (pianistixx)

Eine langfristig anhaltende Veränderung wird nur erreicht werden können wenn man an der Basis ansetzt. Die Basis ist der persönliche Zugang eines Einzelnen Menschen zu Kunst, Musik oder Kultur. Den Umgang mit Kunst lehren und unterrichten. Unabhängig des Kunstwerkes. Dies wäre der Ansatz für eine langfristige Lösung. Der mittelfristige Weg ist es in dieser Zeit nun selbst die Gelegenheit zu nutzen um die Intensität von Kunst erfassen zu lernen. Das Gefühl beim hören eines Musikstückes oder beim betrachten eines Gemäldes wieder entdecken. Die Wertschätzung wird sich einstellen und damit auch die logische Konsequenz einer gerechten finanziellen Entlohnung. Der kurzfristige Weg sind Finanzspritzen und Fördergelder die den Betrieb am Laufen halten. Dadurch wird sich aber nie eine gesunde Balance im System herstellen lassen. Diese kurzsichtigen „Lebenserhaltungsmaßnahmen“ sind eine tickende Zeitbombe. Nicht nur in der Kunst und Musik sondern, wie deutlich zu sehen ist, in jedem Bereich unseres Lebens.

Volker Klüpfel Autor (Kluftinger-Romane)

Ich fürchte, die wenigsten Künstler werden gestärkt aus der Krise gehen, also gar nicht. Nur die, die diese Zeit als Kulturschaffende überstehen, die sich keinen anderen Broterwerb suchen müssen, können danach mit neuer, ungebremster Schaffenskraft helfen, dass wir alle dieses Trauma besser verarbeiten. Ich würde gern glauben, dass die Menschen reflektierter geworden sind, die Zeit nutzen, um etwas zum Guten zu ändern. Befürchte aber, dass danach alle nur dahin wollen, wo sie vorher waren.


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Ausgabe Mai 2020

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Ausgabe Mai 2020  NACHTLEBEN

Wer hat Angst vor dem grünen Virus? „Ich fürchte mich nicht vor Viren. Wenn ich krank werden sollte, werde ich auch wieder gesund.“

Die Mauer ist weg! Das Unbeliveable nutzt die Zeit zum Umbau – feste Konzertbühne und größerer Schankraum warten auf die Gäste

Eugen Schreiner (Inhaber Stechwerk) & Marcel Mack (Schöpfer des 0831 Coronnis)

Um der abstrakten Gefahr des unsichtbaren, lautlosen Virus’ ein Gesicht zu geben, baten wir die Tätowierer vom Stechwerk Kempten um eine passende Illustration. Marcel Mack zeichnete den fies drein blickenden Zeitgenossen, der das 0831-Team seither begleitet. Eugen Schreiner ist einer der Inhaber des Stechwerks und Metal-Liebhabern im Allgäu auch als Frontmann der Band +Nasvai+ bekannt. Er freut sich zwar über die kreative Pause, kann es inzwischen aber wie so viele Musiker kaum erwarten, wieder auf der Bühne zu stehen. Wann dachtest Du Dir zum ersten Mal, „Shit, jetzt betrifft es mich persönlich!“? Als die Nachricht sich verbreitet hat, dass wir unseren Laden schließen müssen.

Was hat Dich seit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen am meisten beeindruckt? Die Erkenntnis wie viele Menschen mit Freude auf ihre Freiheit verzichten nur um einen minimalen Risiko aus dem weg zu gehen, entsetzt mich. Welche langfristigen Folgen hat die Corona-Krise für Dich als Tätowierer? Ich werde deutlich weniger Aufträge annehmen und mehr darauf achten welche. Ich erkenne, dass sich alles sehr schnell ändern kann und ich womöglich deutlich weniger Zeit habe mich zu verwirklichen als ich bisher annahm. Ich will im Jetzt leben und kreativ schaffen anstatt zwei Jahre im Voraus zu denken. Es kann alles sehr schnell anders sein. Was hoffst Du, dass sich durch die Krise gesamtgesellschaftlich ändert? Ich hoffe inständig dass die Menschen die Politik und ihre Entscheidungen genau ansehen und sich Gedanken machen. Mehr E i g e nv e ra n t w o r t u n g wäre eine wunderbare Folge dieser sogenannten „Pandemie“.

Die aktuelle Situation rund um Corona trifft die Gastronomie bekanntermaßen besonders hart. Während Restaurants kurzerhand auf Lieferdienst umsatteln können, um wenigstens ein paar Einnahmen zu generieren, hat es der Kneipenwirt gerade ziemlich schwer. Für die Betreiber des Kemptener Unbelievable ist das jedoch kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, ganz im Gegenteil: Betreiber Sven Böck und sein Team nutzen die zwangsläufig freie Zeit für Umbau- und Renovierungsmaßnahmen: Die Wand, die bis vor Kurzem noch den Nebenraum abtrennte, wurde durchbrochen und eine Rundtheke errichtet, sodass nun beide Räume von einer Theke bedient werden können. Auch die vormals portable Bühne wurde nun fest installiert; wir können uns also auf weitere tolle Abende mit Live-Musik im Unbelievable freuen. Das soll ab der Wiederaufnahme des regulären

Geschäftsbetriebs der Fall sein.

regelmäßig

Auch an unternehmerischer Kreativität in der Krise mangelt es den Verantwortlichen des Unbelievable nicht. Es wurde ein Getränke to go Service eingerichtet; Montag bis Samstag zwischen 17:00 und 20:00 Uhr gibt es Getränke zum Mitnehmen, für alle, die auf frisch gemixte Cocktails oder eine halbe Geiß vom Schankwirt ihres Vertrauens schon viel zu lange verzichten mussten. Außerdem gibt es Gutscheine im Wert von 25,- € oder 50,- € zu kaufen, die dann ab Wiedereröffnung eingelöst werden können. Ein Future auf den Rausch von morgen also. Besonders hervorzuheben ist laut Unbelievable Betreiber Sven die uneingeschränkte Solidarität, sowohl unter den Kemptner Gastro-Betrieben, als auch seitens der Schäffler Brauerei. Da sagen wir Cheers! und hoffentlich auf bald im Unbelievable.

erste Ersatztermine in der bigBOX stehen! Auf Grund des Beschlusses der bayerischen Staatsregierung, muss die bigBOX ALLGÄU alle Veranstaltungen bis zum 03.05.2020 absagen. Derzeit warten die Betreiber noch auf die Vorgaben der bayerischen Landesregierung für eine Definition von „Großveranstaltungen“, die bis zum 31.08.2020 abgesagt werden müssen.Immer mehr Ersatztermine sind inzwischen veröffentlicht, auf dem Laufenden bleibt man über die Homepage www.bigboxallgaeu.de Aufgrund der bundesweiten Einschränkung, hat auch die ticketBOX geschlossen. Die Kontaktaufnahme ist möglich per Mail an entertainment@bigboxallgaeu.de oder telefonisch unter 0049 (0) 831 570 55 1000 (von Montag bis Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr).


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Ausgabe Mai 2020  KULTUR

AÜW Kultstream Das Allgäuer Überlandwerk wird dieses Jahr 100 Jahre – und das sollte gemeinsam gefeiert werden. Mit Menschen. Im Allgäu. Unter freiem Himmel. Daraus wird leider nichts, denn der Schutz der Gesundheit steht bei aller Liebe zum Liveerleben von Bühnenkunst im Vordergrund. Ein bisschen Ablenkung kann in diesen Zeiten aber sicher nicht schaden! Daher bringt das AÜW seit dem Osterwochenende Musik und Kultur in die Wohnzimmer - egal ob Musik, Poetry Slam, Kunst, Theater und vieles mehr. Damit soll den Künstlern, die vor abgesagten Auftritten stehen, die Möglichkeit geboten werden, ihrer Leidenschaft nachzugehen und gleichzeitig über ein Crowdfunding Unterstützung zu sammeln.

Jedes Wochenende wird immer live gestreamt: ab 19:30 Uhr auf der Webseite 100jahre.auew.de/ kultstream

Alle Allgäuerinnen und Allgäuer sind dazu eingeladen, einmalige Momente in diesen herausfordernden Zeiten zu teilen. Gemeinsam feiern – mit social distancing.

BISHERIGE KÜNSTLER Mit einer tollen Mischung aus regionalen Künstlern wurde das Programm für’s Wohnzimmer gestaltet. Dabei waren: Leonie Leuchtenmüller und Band, Murat Parlak und Claus Barensteiner von den Soul Babies, Die WendeJacken – ImproShow, Annika Hofmann mit magischen Geschichten, die Band vuimera, Allgäuer Poetry Slamer sowie der elektronische Live-Act Jan Hücker, die Band Losamol mit den Lamas und ein Kinderprogramm des Jonglierwerks. Auf dem AÜW YouTube Kanal sind alle Konzerte, Geschichten und Slams auch im Nachhinein zu finden. Die Künstler freuen sich dabei über jede Spende, auch im Nachhinein kann noch unterstützt wer-

den unter: www.betterplace.me/ aktion/allgaeuerkulturimwohnzimmer Als Location für die Auftritte konnte das Künstlerhaus gewonnen werden. Dort sind derzeit auf Grund der Corona-Krise keine Veranstaltungen möglich. Das AÜW hofft, mit dieser Aktion auch den Verein des Künstlerhauses unterstützen zu können, damit diese wichtige Bühne für Kempten bestmöglich durch die herausfordernden Zeiten kommt. So können die Künstler gemeinsam die Künstler unterstützt werden: • Die Künstler*innen erhalten die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft nachzugehen – auch wenn alles abgesagt und geschlossen ist • Alle Allgäuer*innen haben ein tolles Programm im Wohnzimmer – so kann man Allgäu-

er Kultur vom Konzert bis zum Theater genießen • Auf der AÜW Webseite werden die Aufführungen kostenfrei gestreamt und gleichzeitig ein CrowdFunding/Spendenmodul angeboten. Jeder Euro geht 1:1 an die Künstler! AÜW finanziert die Technik, die Location und das Streaming. Der AÜW kultStream läuft in Partnerschaft mit dem kulturlieferdienst.de der Stadt Kempten. Das AÜW streamt abendfüllende Konzerte, das Kulturamt zeigt 5- bis 10-minütige Clips, die die vielfältige lokale Kulturszene zwischen Konzert und Graffiti spiegeln. Die Angebote von AÜW und der Stadt Kempten sind untereinander verlinkt und unterstützen sich gegenseitig. Ebenso werden die Spenden auch gemeinsam gesammelt, da sich viele Künstlerinnen und Künstler an beiden Formaten beteiligen.

HEIMAT IST IMMER NOCH DIE BESTE MOTIVATION. Danke Allgäu. Danke, dass wir dich und die Menschen hier seit 100 Jahren begleiten dürfen. Als regionaler Energiedienstleister. Als fairer Arbeitgeber. Als innovatives Unternehmen. Gemeinsam haben wir es geschafft, dass heute im Allgäu bereits 45 % des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Das macht uns stolz, das motiviert uns und das feiern wir gemeinsam. Heute und in Zukunft. Mehr Infos zur EnergieZukunft Allgäu unter www.auew.de

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Ausgabe Mai 2020

„Käufe lieber aufschieben, anstatt globale Onlineplattformen zu nutzen!“Citymanagement Kempten Das City-Management fordert Kemptener Kunden auf, den Kemptener Geschäften nach der Wiedereröffnung treu zu bleiben. ich derzeit noch nicht, aber natürlich ist die Sorge da, chronisch kranke Menschen anzustecken und z. B. auch Eltern und Großeltern zu gefährden, die teils zur Risikogruppe gehören! Deswegen sind für mich die Entscheidungen des Robert Koch-Instituts und der politisch Verantwortlichen richtig und nachvollziehbar. Der Verein City-Management Kempten besteht aus Vertretern des Kemptener Einzelhandels, der Gastronomie und der öffentlichen Verwaltung. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Projekten macht sich der Verein für eine attraktive und lebendige Kemptener Innenstadt stark. Niklas Ringeisen ist seit August 2019 Geschäftsstellenleiter und kümmert sich neben Leitungsaufgaben um um das Stadtfest, den Alpinen Wintergenuss, das Quartiersmanagement und mehrere Projekte wie Die Helfende Hand und Recup. Wie hast Du die Corona-Krise bisher persönlich erlebt? Hattest Du je Angst krank zu werden? Offen gesagt, am Anfang habe ich die Gefahr unterschätzt und dachte, dass das Corona-Virus uns in Deutschland nicht so stark trifft, wie beispielsweise China und hoffte, dass wir kaum Auswirkungen spüren werden. Mitte März habe dann auch ich die Dimension erkannt als sich die Meldungen aus Italien häuften und mir war schnell klar, dass dies massive Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem und unsere Zivilgesellschaft haben wird. Trotzdem fällt es mir gegenwärtig immer noch äußerst schwer die Folgen komplett einzuordnen, da die Krise so umfassend ist. Man merkt, wie anfällig und labil ein so sicher scheinendes gesellschaftliches System wie das unsere ist und wie sich von heute auf morgen alles verändern kann! Die Angst krank zu werden, habe

Wie läuft die Arbeit im CityManagement weiter, wie habt Ihr reagiert? Wir sind weiterhin für unsere Mitglieder da, arbeiten größtenteils im Homeoffice und unsere Geschäftsstelle ist derzeit geschlossen, um Publikumsverkehr zu vermeiden. Wir haben sofort mit unserem Krisenmanagement begonnen und einen Sondernewsletter herausgegeben mit allen notwendigen Angaben zur aktuellen Situation für die Mitglieder und auch entsprechende Informationen weitergegeben, welche zeitnahen Veranstaltungen verschoben oder nachgeholt werden. Wir haben von Beginn an versucht unsere Mitglieder immer auf dem aktuellen Stand zu halten und z. B. Informationen bezüglich der Soforthilfen des Wirtschaftsministeriums oder zu Schutzmaßnahmen für Unternehmen, Mitarbeiter und Kunden im Hinblick auf die schrittweise Öffnung der Geschäfte ab 27. April weitergegeben. Außerdem haben wir verschiedene Kampagnen – digital und analog – initiiert, um beispielsweise auf die Lieferservices und Onlineangebote unserer Mitglieder hinzuweisen. Der Schwerpunkt lag dabei darauf, dass die Kunden unsere Kemptener Händler nicht vergessen, die aktuellen Angebote nutzen oder falls nicht möglich, Einkäufe lieber aufschieben, anstatt globale Onlineplattformen zu nutzen. Ebenso pflegen wir eine enge und gute Zusammenarbeit mit der städtischen Wirtschaftsförderung und sprechen Themen gemein-

sam ab. Vor kurzem haben wir noch einen Werbeclip produzieren lassen, um Kunden aufzufordern, ab dem 27. April wieder vor Ort einkaufen zu gehen. Was hat sich Deiner Meinung nach durch die Krise schon jetzt dauerhaft verändert? Drei Begrifflichkeiten fallen mir dazu ein: Gemeinschaftsgefühl, Zusammenhalt und Solidarität. Da die Krise nahezu alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche betrifft, entstehen neue Formen der Hilfsbereitschaft. Persönlich nehme ich das beispielsweise in meiner Hausgemeinschaft wahr durch gegenseitige Unterstützung bei Einkäufen. Eine Nachbarin hat z. B. Mund- und Nasenmasken genäht und allen Mitbewohnern kostenlos zur Verfügung stellt. Im geschäftlichen Kontext hat uns eine Grafikagentur beispielsweise eine kostenlose Kampagne angeboten. Dank der Initiative #zusammengehtsweiter können wir die verschiedenen Angebote und Services unserer Mitglieder über Facebook, Instagram sowie Plakaten kommunizieren. Wie haben die Kemptener Einzelhändler auf die Krise reagiert? Ich habe viele Gespräche mit Händlern und Gastronomen geführt. Nach einem ersten Schock haben sich viele Betriebe schnell Gedanken gemacht und innovative, pragmatische Lösungen entwickelt: So wurden Lieferservices aufgebaut, Onlineangebote geschaffen und Produktberatungen per Skype, Telefon oder WhatsApp angeboten. Daneben musste natürlich in vielen Fällen Organisatorisches erledigt und Kurzarbeitergeld für Mitarbeiter und Soforthilfen beantragt werden. Denn die Services sind natürlich tolle Geschichten und dienen der Kundenbindung aber

natürlich können sie die Umsatzeinbrüche insgesamt bei Weitem nicht abfedern. Welche Chancen für den Einzelhandel siehst Du in der Krise? Die sehe ich durchaus und zwar genau aus den geschilderten Gründen. Viele Händler mussten nun schnell umstellen und neue Vertriebs- und Kommunikationswege ausprobieren. Das bietet auch Chancen für digitale Modelle und Plattformen. Auch wir als City-Management möchten unseren Mitgliedern dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen und neue Strategien entwickeln. Welche Erfahrungen haben die Einzelhändler in Kempten bisher mit den Rettungsschirmen der Regierung gemacht? Das sind durchaus unterschiedliche Erfahrungen. Einige Betriebe sind sehr zufrieden, so wurden Soforthilfen schnell überwiesen und tragen dazu bei kurzfristig Liquidität zu schaffen. Andere mussten länger warten und haben teils Soforthilfen gar nicht genehmigt bekommen. Auch sind die Unterstützungsleistungen teilweise nicht so unbürokratisch möglich, wie von der Politik versprochen. Gerade auch Gastronomiebetriebe benötigen weitergehende Hilfen, auch sind Kredite über staatliche Förderbanken zwar durchaus gut gemeint, aber diese müssen eben auch zurückgezahlt werden, was für einige Betriebe kaum möglich ist, da sie derzeit schon laufende Darlehen begleichen müssen. Was kann der Einzelne tun, um die wirtschaftlichen Einbußen in Gastronomie und Einzelhandel auszugleichen? Lokal einkaufen! Lieferservices und Onlineangebote der Händler und Gastronomen, die nun neu


Ausgabe Mai 2020

entstanden sind, vor Ort nutzen. Einkäufe beim Lieblingsladen, die derzeit nicht möglich sind, auf die Zeit nach Wiedereröffnung der Geschäfte verschieben und das Bestellen bei globalen Onlineplattformen vermeiden!

#wesaveourmusic

Streamen bis der Router glüht!

Was muss die Regierung tun? Gerade im Hinblick auf die Gastronomie, die weiter völlig im Unklaren sind, wann wie sie öffnen dürfen, müssen weitere, großzügige Zuschüsse von staatlicher Seite folgen! Zudem sollte zwingend ein zeitlicher Fahrplan für eine Wiedereröffnung festgelegt werden. Auch dürfen die Veranstaltungsbranche und die vielen freischaffenden Künstler, die unser Kulturleben ausmachen, nicht vergessen werden und brauchen umfassende Unterstützung. Welche Nachholtermine stehen jetzt schon fest? Der Mobilitätstag soll am 26.09.2020 nachgeholt werden. Bisheriger Termin war der 02.05.2020. Sobald weitere Nachholtermine endgültig feststehen, werden wir unsere Mitglieder und die Öffentlichkeit darüber informieren. City-Management Kempten e.V. Vogtstraße 13 87435 Kempten Tel: 0831/590 990 30 E-Mail: info@cm-kempten.de www.cm-kempten.de

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Sebastian Kern hat unter dem Motto ‚We save our music‘ eine Spotify-Playlist erstellt, auf der sich die unterschiedlichsten Allgäuer Künstler finden. Die Idee ist, möglichst viele Leute zu animieren, die Playlist am besten 24 h täglich zu hören, um so den Musikern einen Verdienst in Zeiten von Corona zu ermöglichen. Wie bist Du auf die Idee gekommen? Nachdem ich einen Zeitungsartikel über Musiker gelesen hatte und mir über die derzeitige Lage der Künstler Gedanken gemacht habe, habe ich mich gefragt, was diese gerade für Einnahmequellen haben. Die einzige, die mir eingefallen ist, waren Streamingdienste, wie eben Spotify oder Itunes. Normalerweise verdienen die Künstler mit diesen bei weitem nicht genug. Nach einiger Recherche habe ich aber herausgefunden, dass Spotify zwar relativ geizig ist, wenn es um den Anteil der Künstler geht und,

dass die ganze Sache auch ein wenig undurchsichtig ist, dass es aber im Allgäu zwischen 16.000 und 30.000 Bezahlaccounts gibt. Ich habe mir dann ausgerechnet, dass bei einer Einwohnerzahl im Allgäu von 220.000, wenn nur 2000 Leute mit ihren BezahlAccounts die Playlist 24 h täglich durchlaufen lassen, dann kommt eine Summe zusammen, die zwar kein Einkommen eines Musikers ersetzt, der hauptsächlich von seinen Live-Konzerten lebt, aber zumindest ein Beitrag zur Grundsicherung der Künstler und ihrer Familien leisten kann. Wie ging es weiter? Ich habe dann eine Website und eine Facebook-Seite erstellt und ein kurzes Erklärvideo gedreht. Ohne jemandem Bescheid zu sagen, habe ich das Video online gestellt und hatte eine wirklich gute Resonanz. Das Video hat eine Reichweite von 50.000 Menschen, alleine auf Facebook, und ich glaube 15.000 User haben es ganz angeschaut. Mittlerweile geben natürlich auch die Musiker Support. Ich bekomme andauernd neue Nachrichten und nehme auch immer wieder neue Bands mit auf. Allgäuer Musiker und Bands, die ihre Songs auf iTunes oder Spotify haben, dürfen mich auch weiterhin gerne anschreiben, dann setzte ich diese gerne auf die Playlist.

In deinem Erklärvideo sprichst du ja von 500 bis 1000 €, die die einzelnen Künstler mit deiner Aktion im Monat verdienen können. Wie bist du denn auf diese Zahlen gekommen? Spotify bezahlt den Künstlern zwischen 0,334 und 0,339 Cent pro Stream, ab 30 Sekunden Hördauer. Wenn jemand einen Bezahl-Account hat und 24 h täglich, einen Monat, diese Musik eines Künstlers hört, so kann er dafür sorgen, dass rund 40 bis 50 € an den Musiker ausgeschüttet werden. Hochgerechnet auf ca. 2000 Leute, die die Playlist hören, kommt man auf diese Zahlen. Natürlich ist das ein Best-CaseScenario, doch davon möchte ich ausgehen, denn es gibt derzeit genug Worst-Case-Scenarien. Wie geht es weiter? Eine schöne Idee ist es, dass aus dem Projekt ein allgäuweites Künstlernetzwerk entstehen kann. Dieses könnte auch in Verbindung mit Veranstaltern oder Medien stehen, einen Ort, an dem man sich austauschen kann, in dem das Thema Kultur übergreifend behandelt wird. Daraus könnten gemeinsame Live-Projekte oder ein Minifestival entstehen, bei denen die Musiker den Support, den sie gerade erfahren, an ihre Fans zurückgeben könnten.

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Ausgabe Mai 2020

Einfach mal machen!

Kemptener Plattform www.kemptenverbindet.de vernetzt Geschäftsleute und Kunden

Stefan Müller

Michael Lüdemann

Die neue Plattform www.kemptenverbindet.de wird von drei Kemptenern ehrenamtlich betrieben und soll Geschäftstreibende während der Krise mit Kunden und untereinander effizient und kostenlos vernetzen. Das Feedback, dass sie innerhalb weniger Tage erhielten überwältigte sie. Am 22.03. um 16.18 Uhr startet Stefan Müller in der FacebookGruppe „Du bist aus Kempten“ den Aufruf: „Ich bin kein Programmierer, aber wenn jemand Talent hat sowas aus dem Boden zu stampfen dann macht bitte sowas…“ 72 Stunden später war die Website www.kempten-verbin-

Katrin Müller-Bentrop

det.de online. Inzwischen nutzen über 300 Gewerbetreibende aller Branchen die Plattform. Es meldeten sich Michael Lüdemann und Katrin Müller-Bentrop als Freiwillige und bieten ihre Mitarbeit an. Katrin erinnert sich: „Bei den ersten Gesprächen fiel der Satz: Wir können jetzt nichts tun und in Schönheit sterben. Dazu habe ich aber keine Lust.“ Geschäfte, Gastronomie und Dienstleister sind durch die Schließung wegen des CoronaVirus besonders hart betroffen. Die Idee: Kemptener Geschäftsleute sollen auch während ihrer Schließung unkompliziert mit ihren Kunden in Verbindung blei-

ben können. Ob sie ihr Angebot nun online anbieten, Gutscheine verkaufen oder reduzierte Öffnungszeiten haben oder etwa einen Lieferservice. Alle Neuigkeiten sollen Kunden auf www. kemptenverbindet.de finden. Dabei ist ein Eintrag nicht statisch, sondern kann je nach Bedarf jederzeit aktualisiert werden. Der Eintrag ist kostenfrei. Wichtig ist die Verbindung zu den Kunden. „‘Die Rückmeldungen waren von Anfang an überwältigend, wir bekommen ausschließlich positives Feedback. Viele sind zunächst skeptisch und fragen wo der Haken ist, wo die versteckten Kosten sind. Aber uns ging und geht es nicht um Profit, sondern um das Projekt, die Sache an sich.“ In einer Nacht und Nebel Aktion wird die Website programmiert. Bereits 48 Stunden nach dem Aufruf geht die Seite online. „Die Freude über die Anmeldung der ersten 20 Einträge ist groß. Aber dass wir derart überrannt wer-

den, damit haben wir nicht gerechnet. Bereits nach 72 Stunden hatten wir bis zu 5600 Aufrufe der Seite am Tag“, sagt der Programmierer Michael Lüdemann. Inzwischen sind es über 200 Einträge von Kemptener Geschäften, die sich auf der Plattform www. kemptenverbindet.de an ihre Kunden richten. „Wir wollen was tun, weil wir wollen, dass Kempten auch nach der Corona-Krise noch eine lebhafte und vielfältige Stadt bleibt.“ sagt Katrin Müller-Bentrop. Als frühere Kemptener City-Managerin kennt sie die Sorgen des Handels und der Gastronomie ziemlich genau. „Wir freuen uns über jeden Eintrag und jede Interaktion.“ Kontakt für Rückfragen Katrin Müller-Bentrop Stefan Müller Michael Lüdemann info@kemptenverbindet.de www.kemptenverbindet.de

BREAKFAST & EVENTS

Frühstücks-Restaurant und Eventlocation, Beethovenstraße 5, 87435 Kempten, info@my-Skylounge.de


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Das kleine Geld hilft dem kleinen Künstler Was ist Artdivision?

Daniele Burgarella ist ein Kemptener Allrounder. Seine Kreativität lebt er sowohl in der Musik als auch in der Kunst aus. Er ist mit seinem SchattenheldSoundsystem in der Clubszene bekannt, unter dem Pseudonym Schattenheld kennt man ihn als Singer/Songwriter. Im Jahr 2009 etablierte der 39-jährige die Marke Artdivision. Dank seiner jahrelangen Tätigkeit in der Mode-Branche ist sein aufmerksames Auge für Trends geschult.

Artdivision ist eine Marke, eine Art Kunstabteilung. Artdivision setzt sich zusammen aus einer Klamottenmarke, muraler Collagenkunst, also collagierte Wandkunst, und Musik. Auf den Klamotten selbst ist Urban Street Art zu finden. Meine Wandkunst ist ebenfalls Urban Street Art, doch hier arbeite ich auch viel mit muralen Collagen. Ich collagiere viel, mache Sachen schöner und bunter. Ich überarbeite aber auch bestehende Kunst. Du bist nicht nur in der Kunstszene zu finden, man kennt Dich auch in der Musikszene; Du bist DJ und Singer/Songwriter. Wie wirkt sich die aktuelle Situation auf Dich als Künstler und Musiker aus? Der Künstler hatte es schon vor der Krise schwer. Jetzt ist es für jeden Musiker und Künstler noch schwerer. Ein paar Stores bieten meine Klamotten an, durch die Ladenschließung sind diese Einkünf-

te jetzt weggefallen. Auch wenn’s nicht viel ist was dort verkauft wird… ab und zu hat man halt doch mal was verkauft, das fällt jetzt weg. Als Musiker ist es genauso hart. Ich habe auf unbestimmte Zeit erst mal keine Gigs mehr. Die Clubs haben vorübergehend dicht gemacht, die Aufträge sind weggefallen. Doch was das Produzieren von Musik zuhause angeht, bin ich noch kreativer als zuvor und habe mehr Zeit, um mich zu entfalten. Aber was die Jobs angeht sieht’s scheiße aus. (lacht) Wie nutzt Du die Zeit, die Du nun mehr zu Verfügung hast? Ich baue mir gerade ein kleines Soundsystem zuhause, so ein 7-inch Soundsystem, das heißt, ich baue mir ein richtiges Homestudio, es ist mini. Für viele ist eine Spielerei, aber für mich ist es das schönste Studio der Welt. Ich habe alles, was man braucht. Man könnte eine live Radio-Sendung damit machen. Alles da. Ist eine krasse Sache… ich fühle mich wieder wie ein 20-jähriger

DJ, der anfängt zu scratchen und sich verliebt. (lacht). Reicht Dir der Raum zuhause, um Dich kreativ austoben zu können? Was die Kunst angeht, habe ich bereits meine ganze Wohnung gecustomed and bemale selbst Kaffeedosen. Ich bemale worauf ich Bock habe und versuche dann die Sachen zu verkaufen. Momentan versteigere ich einige meiner Kleidungsstücke auf Instagram. Die Versteigerung soll auf der einen Seite mir zu Gute kommen, es ist eine Chance einem Künstler wie mir weiterzuhelfen. Auf der anderen Seite kommt sie auch dem Kunden zu Gute. Vielleicht hätte jemand gern eine Artdivision Jacke, kann sie sich aber nicht leisten. Jetzt hat er die Chance sie zu einem super Preis zu ergattern. Ich bekomme zwar weniger Geld für meine Kunst, doch es hilft mir die Zeit zu überbrücken. Der Kunde freut sich. Und ich freu mich dann auch. Das kleine Geld hilft dem kleinen Künstler.

41 Jahre

hifi-bauernhof

1979 - 2020

41 Jahre Leidenschaft für Musik und deren hochwertiger Wiedergabe. mail@hifi-bauernhof.de - www.hifi-bauernhof.de


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Ausgabe Mai 2020

Die Würfel sind gefallen – auch zuhause Mit dem Online-Angebot der Heldenschmiede kommen Spieler gut durch die Langeweile der Pandemie

Heldenschmiede-Inhaber Michael Häring und Mitarbeiterin Jacqueline Merk mit ihren momentanen Lieblingsspielen

Der durch Corona verordnete Hausarrest geht uns allen langsam auf die Nerven. Doch dem Verweilen im trauten Heim lässt sich durchaus auch Positives abgewinnen. Wie man aufkommender Langeweile spielerisch den Kampf ansagt, weiß das Team der Heldenschmiede dem gut sortierten Fachgeschäft für Spiele aller Art in der Kemptener Altstadt. Jacki und Mike erklären im Interview, wie Fachgeschäfte während der Krise ihren Kundenstamm pflegen und vergrößern können und welche Spiele gerade am angesagtesten sind. Wie komme ich bei geschlossenen Geschäften an Brettspiele? Jacki: Über unseren tollen Online-Shop natürlich! Dort kann man sich einen Überblick über unser Sortiment verschaffen und bequem bestellen. Geliefert wird per DHL direkt nach Hause oder man holt seine Bestellung bei uns ab – wir haben eine kontaktlose Übergabestelle eingerichtet. Mike: Weitere Möglichkeiten sind natürlich, sich direkt am Telefon beraten zu lassen oder per E-Mail oder Facebook zu bestellen. Jacki: Wir hatten auch schon den Fall, dass ein Kunde ein Spiel im Schaufenster entdeckt hat und noch während er vor dem Laden stand, bei uns angerufen hat, um es gleich zu bestellen und mitzunehmen. Wie war das Feedback auf Euren Webshop während der Ausgangsbeschränkungen?

Mike: Manche haben ihn zum ersten Mal überhaupt wahrgenommen – Stammkunden kaufen ja normalerweise direkt bei uns im Laden ein. Wir haben natürlich auch viele Neukunden gewinnen können, die uns vorher noch gar nicht kannten. Mein Fazit wäre also, dass das Feedback sehr positiv war. Jacki: Ich habe auch das Gefühl, dass wir lokal etwas bekannter geworden sind – wir hatten wirklich viele Abholungen. Manche sind sogar aus Sonthofen zu uns gefahren. Ich habe keine Brettspiele - was tun? Mike: Natürlich bei uns bestellen! (lacht) Oder den Tabletop-Simulator von Steam nutzen. Jacki: Manche Verlage bieten auch Print-and-Play-Versionen von Spielen an. Da braucht man nur einen Drucker zuhause. Ansonsten funktionieren auch eigene Versionen von Stadt-LandFluss – wir haben sogar schon einige Partien davon per Skype mit Freunden gespielt. Welches Spiel ist der Dauerbrenner? Welche Spiele haben einen „Corona-Hype“ erfahren und warum? Jacki: Der Dauerbrenner ist natürlich Cabo – ein tolles und simples Kartenspiel, das seit zwei Jahren durchgehend gefragt ist.

Mike: Einen Hype erfahren haben sogenannte Kampagnenspiele. Das sind Spiele, die eine eigene Geschichte erzählen, die sich von Partie zu Partie entwickelt. Dadurch entstehen ein hoher Wiederspielwert und ein Erlebnis wie beim Lesen eines Buches oder beim Schauen einer Serie. Suchtfaktor ist also vorprogrammiert.

gen, dass es sich lohnt, die Brettspiele im Keller zu lagern, bis sie eventuell mal was wert sind.

Wo halten neue Medien und Technik Einzug bei Brettspielen?

Jacki: Es eventuell mal mit kooperativen Spielen probieren. Da gewinnt oder verliert man gemeinsam als Team. Dann können sich am Ende alle zusammen ärgern (lacht).

Mike: Bei vielen Escape-Games gibt es neue Rätselmöglichkeiten, die durch eine App eingebracht werden. Bei Spielen auf Zeit gibt es Apps, die einen stimmungsvollen Timer bieten und die Atmosphäre unterstützen, Kampagnenspiele werden durch einen Vorlesemodus oder neue Aktionen untermalt. Es gibt mittlerweile auch viele Spiele, die ohne App gar nicht funktionieren, weil komplexe Berechnungen im Hintergrund nötig sind oder sie die Rolle des Spielleiters übernehmen. Jacki: Spiele können durch eine App auch up to date bleiben, was beispielsweise bei Quizspielen ganz nett ist. Sind Brettspiele (Tabletops, Pen & Paper,…) eine Wertanlage unter Sammlern? Mike: Zum Teil mit Sicherheit. Wie bei allem braucht man aber auch hier das richtige Händchen und Nostalgie spielt eine große Rolle. Sammelkarten sind auf jeden Fall eine Wertanlage. Bei Magic the Gathering zum Beispiel werden manche Karten für mehrere hundert Euro verkauft. Jacki: Brettspiele werden preislich natürlich erst relevant, wenn sie out-of-print sind. Spannenderweise kommt es hier häufig aber nicht so wirklich auf den Zustand des Spiels an – wenn ein Sammler auf der Suche nach einem bestimmten Spiel ist, dann nimmt er es auch dann, wenn die Schachtel in stark gebrauchtem Zustand ist. Mike: Ich würde aber nicht sa-

Was kann ich tun, wenn ich ein schlechter Verlierer bin, um den Frieden zu bewahren? Mike: Nicht spielen (lacht). Naja ist doch wahr, denn ein TableFlip bringt niemanden weiter.

Mike: Ich denke aber, dass viel spielen auch dabei hilft, zu lernen, wie man mit Niederlagen umgeht. Die Heldenschmiede-Top 5-Spiele für jeden Geschmack Cabo: Ein Kartenspiel für 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren mit simplen Regeln, das ein wenig Kniff und Schadenfreude mit sich bringt (Heldenschmiede-Preis: 9,90 €) Unlock: Eine tolle Alternative für alle EXITFans ab 10 Jahren, bei der kein Spielmaterial zerstört wird und eine App als Codeeingabe dient (Heldenschmiede-Preis: ab 13, 49 €) Pandemic: Der Vorreiter der kooperativen Spiele für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, bei dem man gemeinsam die Welt vor Seuchen rettet und versucht, Heilmittel zu finden (Heldenschmiede-Preis: 36,99 €, im Nachdruck) Zauberei hoch drei: Ein kooperatives Memory-Spiel für 2 bis 6 Spieler ab 6 Jahren, bei dem man den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen kann und auch als Erwachsener eine Chance hat (Heldenschmiede-Preis: 19,99 €) Terraforming Mars: Ein Kennerspiel für 1 bis 5 Spieler ab 12 Jahren, bei dem jeder Spieler einen Konzern verkörpert, um den meisten Profit aus dem Terraforming des Mars zu schlagen (Heldenschmiede-Preis: 59,99 €)


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Ausgabe Mai 2020  NACHTLEBEN

Parktheater on Wheels

Rolling Cocktails, Bier, Wein, Spirituosen und mehr Früchten vom regionalem Obstund Gemüsehändler, mit biologisch abbaubaren Trinkhalmen und einer Anleitung zum letzten notwendigen Schritt - dem selbstständigen Anrichten deines perfekten Cocktails.

Du bist gezwungen während der Quarantäne auf den Genuss feinster Cocktails und Kaltgetränke zu verzichten? Das muss nicht länger sein! Denn das Parktheater schickt seine begnadetsten Bartender auf die Straße, um dir mehr als einen Hauch von Clubkultur und Nightlife-Feeling ins Wohnzimmer zu liefern. Cocktailklassiker wie Sex on the Beach, Touchdown oder Long Island Ice Tea werden direkt an deine Haustüre geliefert. Gemixt natürlich in allgemein bekannter Parktheater-Qualität aus hochwertigen Spirituosen und Säften. Dein Cocktail kommt servierbereit in Glasflasche, mit separiertem frischen Eis, Garnitur aus

Die Getränkekarte umfasst neben Cocktails natürlich Bier, Spirituosen, Wein und sonstige Gadgets. Ein besonderes Highlight sind auch die verschiedenen Party-Pakete. Der kulinarisch soliden Wohnzimmerparty daheim steht somit nichts mehr im Weg. Natürlich appellieren wir die aktuellen Vorschriften bzgl. Kontaktverboten einzuhalten.

Wir sind für Sie da!

Geliefert wird ab Samstag an ausgewählten Tagen im gesamten 8743x Einzugsgebiet. Die Bestellung ist sowohl telefonisch als auch per Whatsapp unter 0152 – 570 406 92 möglich. Die genauen Lieferzeiten sowie die gesamte Getränkekarte findest du auf www.parktheaterkempten.de, sowie in den sozialen Parktheater Medien auf www.instagram.com/parktheater.kempten und www.facebook. com/parktheater.kempten

NEU

Unsere Öffnungszeiten für Sie: Montag bis Samstag von 10 – 18 Uhr PRIMAVERA Duft- & Naturkosmetikshop Naturparadies 1 • 87466 Oy-Mittelberg www.primaveralife.com

PROJEKT

Lebendiges Wasser in Kindereinrichtungen WASSER Der Augsburger NATURSINN e.V. stattet Kindereinrichtungen kostenfrei mit Wasservitalisierungsgeräten (WASSER2000) aus, um den Kindern das Trinken von (Leitungs-)Wasser schmackhafter zu machen. "Ein solches Wasser ist nicht nur für uns Erwachsene gut, auch für die gesunde Entwicklung unserer Kinder ist ausreichendes Trinken von Wasser in Quellqualität besonders wichtig." so der 1. Vor-

sitzende Frank Servos. " Technologien zur Vitalisierung von Leitungswasser bietet nach unserer eigenen langjährigen Erfahrung die Möglichkeit, dem Wasser erneut den ursprünglichen Quellcharakter zurückzugeben. Kinder merken diesen Unterschied in der Regel, ohne dass man Ihnen etwas sagt." Alle Infos für interessierte Kindereinrichtungen und angehende Fördermitglieder (ab 20,- EUR / Jahr) auf www.natursinn-ev.org.

WIE AUS DER QUELLE Die natürliche Lösung Ihrer Kalkprobleme! www.wasser2000.de Infos bei Christian Miller in Kempten 0176-23399293 | miller@natursinn.de


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Ausgabe Mai 2020

„Den Eskimo-Kuss haben wir uns schon vor der Pandemie abgewöhnt.“ Das dreiköpfige Team der Isenhoff-Kreativagentur begegnet der Corona-Krise mit Humor, Einfallsreichtum und Mut zur Veränderung. Wer seid Ihr und wie alt?

an Venedig und das klare Wasser!

Thomas Herzhoff, 34, AgenturManager, der Marketing Typ. Philip Herzhoff, 33, Fotograf, Kommunikationsdesigner und Schreiner. Anke Isenberg de Abreu, 30, Kommunikations- und Informationsdesignerin.

Hilft Euch der Staat - welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Mega Kohlen abgecasht! Bauen uns jetzt ’n Pool in den Garten und haben die Minibar in eine Kneipe verwandelt, die wir zu dritt leeren. Spaß bei Seite - wir versuchen keine Schulden zu machen, was zwangsläufig mit allen Hilfen passieren würde, bis auf die „Soforthilfe Corona“ als einmaligen Zuschuss - diesen haben wir in Anspruch genommen (war kein Problem). Aber wir wollen weiter nicht auf fremdes Geld angewiesen sein, halten unsere Fixkosten niedrig und geben kreativ Gas.

Was macht Ihr und wie lange schon? Wir sind Isenhoff - Kreativagentur für Ideen, Konzepte und Gestaltung in den Bereichen Marke, Print, Web, Foto, Film und Raum. Uns gibt es jetzt seit acht Jahren in Kempten. Schleichwerbung: www.isenhoff.de Wie sind die Konsequenzen der Corona-Krise - wie habt Ihr es erlebt? Unser Fotograf baut im Moment Möbel (ist gelernter Schreiner) für unsere Kunden – wir machen ja auch schicke Raumkonzepte aka Marke im Raum. Wir vermissen Tommy täglich, weil er im Homeoffice arbeitet. Obwohl die Küche viel sauberer ist, seit er nicht mehr hier ist. Wir vermissen es unsere Kunden liebevoll an uns zu drücken und den Eskimo-Kuss haben wir uns schon vor der Pandemie wieder abgewöhnt.

Die Isenhoffs auf Inspirationstour 2019 in Barcelona

Anke sorgt für gute Laune und entwickelt weiter Grafik. Wie reagiert man darauf? Man hört ganz laut totnervigen Reaggeton und entwickelt einen eigenen Tanzstil dazu, hält den Laden am Laufen, freut sich über jeden noch so kleinen Auftrag – man kann auch mit wenig viel erreichen und wir nutzen die Zeit für unsere eigenen Projekte.

Alles hat zwei Seiten, was für gibts Positives an der Krise, welche Chancen seht Ihr? Greta Thunberg wird total happy sein und muss endlich nicht mehr wie eine Game of Thrones Figur mitteilen: Global Warming is coming. Ernsthaft – wir denken verschiedene eingefahrene Muster könnten durchbrochen werden und auch viele schöne Dinge entstehen, die vielleicht sonst nie passiert wären. Man denke nur

Welche Auswirkungen wird das Ganze auf den Einzelhandel haben? Auf Euch? Na, jetzt wo alle gezwungener Maßen geschlossen haben, gibt es evtl. das Überdenken des Konsumverhaltens eines jeden Einzelnen? Und wir hoffen natürlich für den kleinen Laden ums Eck, dass er durchhält! Wie alle anderen Branchen auch! Was folgt gesamtgesellschaftlich aus der Pandemie? Eine spannende, ungewisse Zeit und kreative neue Denkansätze.

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES KEMPTENER STADTMAGAZINS ERSCHEINT AM 26.05.20 REDAKTIONSSCHLUSS IST DER 15. MAI ANZEIGENSCHLUSS IST DER 20. MAI ST.-MANG-PLATZ 9 - 87435 KEMPTEN - TEL.: 0831/9609900 - 0831@LIVEINVERLAG.DE


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Ausgabe Mai 2020

”LIVE IST LIVE…”

DAS ONLINE-PORTAL KULTURLIEFERDIENST SOLL AUCH NACH DER KRISE KÜNSTLER VERNETZEN UND DEN ZUGANG ZUR KUNST ERLEICHTERN Wie reagieren die Kunst- und Kulturschaffenden darauf?

Martin Fink

Kulturamtsleiter Martin Fink und sein Team stellen sich der Krise mit Innovation entgegen und sehen die Krise als Herausforderung und Chance für Kulturschaffende. Dabei blicken sie weit über den Tellerrand hinaus und erweitern den klassischen Kulturbegriff um Subgenres wie Graffiti und DJing. Außerdem haben sie die für die Zeit, in der keine Liveerlebnisse möglich sind, das interaktive Portal Kulturlieferdienst.de ins Leben gerufen. Wer hatte die Idee den Kulturlieferdienst ins Leben zu rufen? Die Idee eines Kulturportals für Kempten und die Region verfolgt mich schon sehr lange, eigentlich seit Beginn meiner Amtszeit hier in Kempten. Der Bedarf wurde nun noch einmal bestätigt durch die Expertengespräche, die wir im Rahmen unseres Kulturentwicklungskonzeptes durchgeführt haben. Wir haben verschiedene Formate entworfen, mit möglichen Kooperationspartnern gesprochen, zur Umsetzung kam es bisher aber nicht. Nachdem wir nun gezwungen sind, auch unsere Kulturentwicklung auf eine digitale Ebene zu bringen, wollte ich nicht länger warten und auf das perfekte Format warten, sondern auch mit dem Portal einfach loslegen. Ich habe das Format unserem OB Thomas Kiechle kurz vorgestellt und er war sofort begeistert.

Die Rückmeldungen sind toll und machen Mut. Bevor wir an die Öffentlichkeit gegangen sind, habe ich mit einigen Kulturschaffenden gesprochen, um eine erste Reaktion zu bekommen, die durchwegs positiv war. Und das ist auch grundlegend für das Format: Das Portal steht und fällt mit unserer Kemptener und Allgäuer Kulturszene. Wir haben innerhalb kürzester Zeit großartige und sehr vielfältige Rückmeldungen bekommen. Auch die Kluftinger-Autoren oder die Band Rainer von Vielen beispielsweise haben sofort gesagt: Super Sache, da machen wir mit. Was erwartet man sich langfristig (in der Zeit nach Corona) von dem Projekt? Tatsächlich ist das Projekt so angelegt, dass es nachhaltig eine Plattform schafft, auf der sich die lokale Kulturszene präsentieren kann. Es soll nach einer Normalisierung des öffentlichen Lebens nicht etwa eingestampft werden, sondern im Gegenteil wachsen und sich fortentwickeln. Wir starten mit Videoclips, aber es wäre natürlich schön, auch Austauschformate zu entwickeln. Auf welchen kulturellen Beitrag freuen Sie sich in diesem Rahmen persönlich am meisten? Mich freut es vor allem auf Formate und neue Konzepte, die ich so noch nicht gesehen habe. Das Format lässt da viel zu. Rainer und Michael von Rainer von Vielen zum Beispiel entwickeln gerade was neues, spannendes. Wir dehnen aber auch den klassischen Kulturbegriff etwas aus und schaffen Raum für Subkulturen, für Graffiti und DJing. Ich freue mich auch darauf, Kunstschaffende kennenzulernen, die ich bisher gar nicht auf dem Schirm hatte.

Wie glauben Sie wird sich das kulturelle Leben durch die Coronakrise ändern? Speziell in Kempten? Ich glaube, dass ganz viel davon abhängen wird, wie wir es schaffen, die Übergangsphase zwischen Shutdown und einer völligen Normalisierung zu managen. Diese Übergangsphase kann noch ein Jahr dauern. Die Herausforderung für Kulturschaffende ist es jetzt, Hybridformen zu entwickeln, die aus dem völligen Stillstand in die Übergangsphase und in die Normalisierung führen. Wir beschäftigen uns derzeit z. B. mit klar vorgegebenen Wegen in unseren Museen, bei denen sich die Besucher nicht begegnen. Es kann auch sein, dass im Theater für eine gewisse Zeit jeder zweite Sitz leer bleibt. Ist die Coronakrise vielleicht auch eine Chance für den kulturellen Sektor? Es wäre zynisch gegenüber allen Opfern und Leidtragenden der Krise, die Coronapandemie positiv zu bewerten. Aber sicher entwickeln sich nun sehr schnell Formate, deren Präsentation ansonsten noch eine ganze Zeit gedauert hätte, gerade im digitalen Bereich. Wir sind dafür das beste Beispiel. Und die Kulturschaffenden zeigen gerade, was in ihnen steckt, man kommt aus dem Staunen kaum raus. Aber letztlich vermisse ich es natürlich, Kultur vor Ort wahrnehmen zu können. Live ist live. Das gilt für Musik, für Kunst und viele andere Formen kulturellen Schaffens.

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Ausgabe Mai 2020

EINZELHANDEL

DIE KONSUMLAUNE WIRD WIEDER STEIGEN Im Stenz vermisst man es die Stammkunden in den Arm zu nehmen.

Im Stenz Fashion Conceptstore schlägt man die Brücke zwischen Shoppingerlebnis, Kaffeeklatsch und Fashion. Wenn die Kunden fernbleiben weil die Geschäfte schließen müssen, funktioniert das beste Geschäftskonzept nicht. Claudia Kalocsai ist aber guter Hoffnung, dass das Überwinden der Krise viel Positives mit sich bringt.

Wie hast Du bisher die CoronaKrise erlebt? Wie für die meisten ist das Thema ein nie erlebtes Problem. Neben der Schließung des Stenz, hört man auch im privaten Umfeld von Kurzarbeit, Umsatzverlust. Gerade den älteren Menschen scheint die „Einsamkeit“ enorm zuzusetzen. Für meine zwei Kinder ist das ebenso eine schwierige Situation. Einerseits die Lernthematik, andererseits können sie ihren Hobbys (Klavier, Klettern, Fußball etc.) nicht nachgehen. Von den Ausgangsbeschränkungen ganz zu Schweigen. Wie hat es sich angefühlt, als es hieß, dass die Geschäfte geschlossen bleiben müssen? Im Handel ist der Start in den Frühling um die Osterzeit rum mit den neuen Frühjahrs-Kollektionen eine enorm wichtige Zeit. Obwohl jetzt mit Einschränkungen Ende April wieder geöffnet ist, werden wir mit negativen Nachwirkungen langfristig zu kämpfen haben. Einerseits haben die Lieferanten die Lager mit alten Kollektionen voll, die Lieferung der neuen Kollektionen verzögert sich und für den Herbst müssen wir befürchten, dass teilweise gar keine Herbst-Kollektionen zur Verfügung stehen werden. Hier gilt es jetzt flexibel und

phantasievoll auf die neue Situation zu reagieren. Bleibt zu hoffen, dass sich die Konsumlaune alsbald wieder einstellt. Was vermisst Du am meisten seit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen? Das sind eher die alltäglichen Dinge. Mit Familie und Freunden Zeit zu verbringen, die schöne Natur im Allgäu zu genießen und einfach den Kopf frei zu bekommen. Täglich diese Informationsflut mit gegensätzlichen Behauptungen, die mediale Panikmache – das alle geht an einem nicht spurlos vorüber. Amazon profitiert am meisten von der Corona-Krise. Werden die Menschen danach mehr online bestellen oder kommen sie zurück zum Fachgeschäft vor Ort? Der Trend zum Onlineshoppen erlebt in dieser Zeit natürlich einen Aufwärtstrend, allerdings sind wir langfristig guter Dinge. Wir bieten individuellen Service, Freundlichkeit gepaart mit Empathie sowie einen hohen Entertainmentfaktor. Solange wir uns schnell den neuen Gegebenheiten anpassen, sehen wir in unserem Falle viele neue Chancen. Es fehlt mir sehr meine Kunden wieder in die Arme nehmen zu können.

Wo hattest Du Dein letztes schönes Einkaufserlebnis?

werden auch in Zukunft die Menschen stationär begeistern.

Im Rewe. Gutes Sortiment mit entspannten Mitarbeitern – eine unschlagbare Kombination… (lacht)

Welche Pläne für die Zukunft hast Du, was steht die nächste Zeit an?

Was tust Du, um Deinen Kunden einen besseren Service, ein schöneres Einkaufserlebnis zu bieten? Auch wenn wir gerne neue Kunden im Shop sehr begrüßen und uns täglich neue Fashionliebhaberinnen besuchen, freuen wir uns über einen großen Anteil an Stammkunden. Wir kennen deren Geschichten, oftmals persönliche Hintergründe und vor allem deren Stil. So können wir gut auf deren Bedürfnisse eingehen. Wir lieben Mode und das transportieren wir in jeder Sekunde. Unsere Kunden bekommen immer wieder super Feedback auf Ihre Outfits und deren Kleidungsstil – das ist für uns das beste Kompliment. Welche Perspektiven siehst Du für den regionalen Einzelhandel? Generell trifft es den Handel enorm und viele werden auf der Strecke bleiben. Aber nicht nur die kleinen Einzelhändler haben zu kämpfen. Jetzt trifft es auch die großen Brands, Kaufhäuser etc. Aber individuelle Sortimente

Wir geben wie immer 110% und reagieren schnell auf die neuen Herausforderungen. Man kann mittelfristig planen, aber wichtig ist jetzt im Moment den Glauben an sich nicht zu verlieren. Aber mit unserem großartigen Team freu ich mich jetzt auf einen guten Sommer. Glaubst Du, dass jetzt ein Umdenken im Konsum stattfinden wird? Ich habe schon das Gefühl, dass den Menschen in dieser schwierigen Phase einiges bewusst wird. Bin mir sicher, dass sich immer mehr bewusst ernähren, wissen wollen wie und wo die Modeprodukte hergestellt wurden. Eine Rückbesinnung zu Nachhaltigkeit, regionalen Gegebenheiten und die Wertschätzung des persönlichen Kontaktes geben Hoffnung. Stenz Fashion Residenzplatz 1 87435 Kempten


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Ausgabe Mai 2020

Hice Ladies Store your local shop

Das Nachhaltigste was du in der Mode machen kannst ist... großartige Produkte zu kaufen, die du Jahrelang tragen kannst. Ab Montag den 27. April öffnet der Hice Ladies Store die Türen zum Shop nach langer Zeit wieder für alle Kunden. Die Öffnungszeiten sind wie gehabt von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr und natürlich unter Berücksichtigung aller Hygieneauflagen! Für alle, die sich sicherer fühlen, wenn sie alleine shoppen gehen, bietet Hice von 19.00 bis 20.00 ein PRIVATE SHOPPING nach Anmeldung an. Schreibt einfach eine E-Mail oder ruft im Shop an.

the hice family

Bahnhofstr. 18 Kempten 0831 9604470

www-hice-ladies.de

hiceladiesstore

hice ladies store

Es fühlt sich zugegeben etwas komisch an, denn das HiceTeam will niemanden dazu animieren jetzt die Innenstädte zu fluten. Denn es ist davon auszugehen, dass-die Krise ist noch lange nicht vorüber und das Virus noch nicht endgültig besiegt ist. Andererseits hängt die Existenz aller Einzelhändler auch davon ab, schnellstmöglich wieder Umsatz zu machen, um die Mitarbeiter bezahlen zu können und Kosten zu decken. Der Place to be sollte trotz aller Lockerungen nach wie vor das Zuhause sein! Deshalb wir Hice bis auf Weiteres alle zur Überbrückung angebotenen Extra-Service-Leistungen (Lieferversand, telefonische Beratung, Private Shopping) aufrecht erhalten. Bei allen Maßnahmen betont das Team einhellig: „Wir freuen uns unendlich darauf Euch wieder zu sehen und mit Euch persönlich zu sprechen!“

Die Hice-Hygiene Maßnahmen: * Das ganze Team trägt MundNase-Bedeckungen im Shop und bittet die Kunden ebenfalls darum * Kabinen, Kasse, EC Gerät usw werden in regelmäßigen Abständen gereinigt und desinfiziert * Grundsätzlich ist ein Mindestabstand von 1,5 m einzuhalten. Das Hice-Team muss zur Einhaltung der erlaubten Kundenanzahl pro qm den Publikumsverkehr steuern und bittet um Verständnis wenn es ggf zu Wartezeiten kommen kann. * Jeder Kunde bekommt Einkaufskörbe zur Verfügung gestellt für die Dauer des Einkaufs. In diesem befindet sich Desinfektionsspray, Einmalhandschuhe usw.. Mit persönlichen Worten richtet sich das Team an alle Kundinnen: „Wir freuen uns auf Euch und wir brauchen Euch! Bitte habt Verständnis, dass wir in dieser Phase bewusst unsere brandneue Ware jetzt nicht zu Kampfpreisen in einem Corona-Sale verschleudern können und wollen! Das wäre dem lokalen Handel allgemein gegenüber mehr als unfair! So surreal diese Krise auch immer sein mag,-gemeinsam werden wir sie meistern!“


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Ausgabe Mai 2020  BERUF

Berufs- und Studienwahl jederzeit online möglich

Werde Fenebergler ! Ausbildung bei Feneberg · Verkäufer (m/w/d) · Kaufmann im Einzelhandel (m/w/d) · Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Fleischerei (m/w/d) · Florist (m/w/d)

Ausbildung in unserer Zentrale in Kempten: · Kaufmann für Büromanagement (m/w/d) · Mechatroniker für Kältetechnik (m/w/d) · Fleischer (m/w/d) · Fachkraft für Lebensmitteltechnik (m/w/d)

Weitere Infos hier

Feneberg Lebensmittel GmbH, Ursulasrieder Straße 2, 87437 Kempten/Allgäu, ausbildung@feneberg.de, www.feneberg.de

Berufs- und Studienwahl jederzeit online

#ZukunftKlarmachen Ausbildung oder Studium? Nutz die Zeit - kümmer Dich um Deine Zukunft! • • •

Mit der App "AzubiWelt" komfortabel freie Ausbildungsstellen finden Studienplätze finden unter www.arbeitsagentur.de/studiensuche Entdecke Deine Stärken mit unserem Selbsterkundungstool unter www.arbeitsagentur.de/bildung Lass Dich inspirieren mit www.dasbringtmichweiter.de

Mach Deine Zukunft nach Corona klar!

Die Corona-Pandemie führt zu vielen Einschränkungen im Alltag, wichtige Entscheidungen für die berufliche Zukunft geraten in den Hintergrund. Doch gerade jetzt lohnt es sich, über die Berufswahl nachzudenken. „Gerade junge Menschen finden sich sehr gut online zurecht. Und da haben wir zahlreiche gute Angebote. Ich ermuntere alle Jugendlichen, sich mit den eigenen Stärken auseinanderzusetzen und sich über die vielen interessanten Berufe zu informieren. Auch unter den jetzigen Bedingungen ist es sehr wichtig, den eigenen Berufsweg gut zu planen. Wir unterstützen dabei gerne“, sagt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit KemptenMemmingen. Eine solide OnlineVorbereitung ist eine gute Basis für darauf aufbauende telefonische Beratungsgespräche. In den nächsten Wochen stehen Gespräche der Berufsberater mit Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen im Fokus, denn aufgrund der CoronaPandemie haben sich Berufswahlprozesse in dieser Altersgruppe zuletzt verzögert. Die Bundesagentur für Arbeit stellt jungen Menschen ein breites Spektrum an Online-Angeboten zur Verfügung und hilft bei Fragen der Berufs- und Studienwahl weiter:

• Ausführliche Informationen zu über 3.000 einzelnen Berufen bietet das Berufenet (www.berufenet.arbeitsagentur.de) oder das Filmportal www.berufe.tv • Die Seite www.dasbringtmichweiter.de/typischich gibt Jugendlichen Ideen und Anregungen, wie sie den Beruf finden können, der am besten passt. • Unter www.arbeitsagentur.de/ selbsterkundungstool finden Jugendliche ein kostenloses Erkundungstool. Es hilft, Berufe zu finden, die zu den eigenen Interessen und Fähigkeiten passen. • Schülerinnen und Schüler, die einen Mittelschulabschluss oder einen Realschulabschluss anstreben, finden im Portal www.planet-beruf. de Reportagen, Interviews und Geschichten sowie umfangreiches Material rund um Ausbildungssuche, Bewerbung und Berufswahl. • Junge Menschen, die vor dem Abitur stehen und eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben wollen, finden Reportagen, Interviews und Informationen auf www.abi.de und www.studienwahl.de.

WIRTSCHAFT

AOK hilft der schwäbischen Wirtschaft Die Corona-Krise bringt viele Unternehmen und Selbstständige in Bedrängnis. So erreichten die AOK in Schwaben aufgrund der Corona-Pandemie in den letzten Wochen zahlreiche Anfragen und über 2200 Stundungsanträge. In Rekordzeit mobilisierte die AOK alle verfügbaren Kräfte, um bei den auftretenden Fragen und Anliegen schnell und unbürokratisch zu helfen.

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Viele Klein- und mittelständische Betriebe verzeichnen bereits erhebliche finanzielle Einbußen und mussten Kurzarbeit anmelden. Grundsätzlich kann jeder, der von der Corona-Krise betroffen ist und staatliche Hilfen bePublication name: 200422_Anz_Berufs_u_Studienwahl_online_AA_KE_MM generated: 2020-04-22T15:11:19+02:00

• Die App „AzubiWelt“, die in den gängigen App-Stores kostenlos verfügbar ist, ermöglicht die komfortable Suche nach freien Ausbildungsstellen direkt am Smartphone.

antragt hat, einen Stundungsantrag einreichen. Der Kemptener AOK-Direktor Günther Erdtl rät deshalb Arbeitgebern, die wirtschaftlich in Not sind, sich von der AOK beraten zu lassen. Weitere Informationen zu Themen wie Kinderbetreuung, Entgeltfortzahlung, Quarantäne und vielem mehr erhalten Sie auf der Website www.aok.de/fk/bayern. Zusätzlich finden Sie dort von der AOK Bayern vorbereitete Webinare zu aktuellen Themen wie Kurzarbeit. Bei weiteren Fragen zu Arbeitgeberthemen ist die Gesundheitskasse jederzeit telefonisch unter 08382-2609-180 erreichbar.


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Ausgabe Mai 2020  STUDIEREN IN KEMPTEN

Neben dem Beruf zum Bachelor in Betriebswirtschaft Der berufsbegleitende Bachelor Betriebswirtschaft (kurz BBB) der Professional School of Business & Technology der Hochschule Kempten unterscheidet sich in Bezug zum zeitlichen Ablauf von einem Vollzeitstudium und orientiert sich vor allem an den Bedürfnissen der berufstätigen Zielgruppe. So finden die Vorlesungen in der Regel nur an den Wochenenden statt. In drei Fragen stellt der Studiengangsleiter Prof. Dr. Uwe Stratmann den Studiengang kurz vor. Für wen ist der BBB geeignet? Unsere Teilnehmer sind i.d.R. berufstätig und möchten ihre praktischen Erfahrungen mit einem Studium kombinieren. Dabei verfolgen viele die

Zielstellung, nach oder sogar noch während des Studiums die nächsten Karriereschritte zu absolvieren und sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Welche Berufsperspektiven erwarten die Absolventinnen und Absolventen des BBB? Die BBB Absolventinnen und Absolventen können eine hervorragende Ausbildung auf Grund der besonderen Kombination aus beruflicher Praxis und Studium vorweisen. Das unterscheidet diesen Kreis von anderen Studierenden und daher schätze ich die Berufsperspektiven als besonders gut ein. Viele Unternehmen suchen momentan genau dieses Paket – ein fundiertes Studium mit entsprechender Berufspraxis. Ebenfalls gut zu wissen:

Durch die Vergabe von 210 ECTS-Punkten können die Studierenden, im Unterschied zu den Angeboten vieler privater Bildungseinrichtungen, nach dem BBB ein Masterstudium in Bayern aufnehmen. Wie lange dauert das Studium? Prof. Dr. Uwe Stratmann: Das kommt darauf an. Die Studierenden bringen in der Regel eine Ausbildung und Erfahrung mit. Das hat zur Folge, dass in der Regel das Praxissemester erlassen wird. Auch können oftmals unterschiedliche Prüfungen anerkannt werden, wenn entsprechende Vorleistungen vorliegen. Durch diese Anerkennungen reduziert sich die Studienzeit für den entsprechenden Studenten.

BERUF

Kurzarbeit als Brücke zum Neustart Die Corona-Pandemie hat den privaten und beruflichen Alltag in kürzester Zeit völlig verändert. Ein großer Teil der Wirtschaftstätigkeiten kam weitgehend zum Erliegen, wodurch der Arbeitsmarkt ebenfalls stark unter Druck geriet. Innerhalb weniger Tage ist seit Mitte März die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit rasant gestiegen. Bis zum 20. April haben Arbeitgeber aus dem bayerischen Teil des Allgäus 6.500

Anzeigen auf Kurzarbeit hereingegeben. Nahezu jeder dritte Betrieb, der in der Region mindestens einen Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig beschäftigt, zeigte Kurzarbeit an. Umfangreiche Stornierungen von Aufträgen, unterbrochene Lieferketten und stark gedrosselte Produktionen führten in Kombination mit Kita-Schließungen, Ausgangsbeschränkungen und geschlossenen Einkaufsmeilen auch auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu starken Belas-

tungen. Um die unterschiedlichen Anliegen bestmöglich zu bearbeiten, wurde eine zusätzliche Service-Nummer eingerichtet. Ergänzend ist das Online-Angebot unter www.arbeitsagentur.de aktualisiert und deutlich erweitert. Service-Nr. für Arbeitnehmer: 0831 2056-543 0800 4 5555 00 Service-Nr. für Arbeitgeber 0800 4 5555 20

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Info-Abend @Home:

Info-Abende: 27. Mai 2020, 18:30 Uhr 01. Juli 2020, 18:30 Uhr

Informiere dich zu Hause über dein berufsbegleitendes Studium Den beruflichen Karriereweg beschreiten und gleichzeitig einen akademischen Abschluss erlangen? Seit fünf Jahren ist das an der Professional School of Business & Technology der Hochschule Kempten möglich.

teressierten an. Aufgrund der Corona-Pandemie werden die Info-Abende in diesem Jahr virtuell angeboten. Du kannst dich also ganz bequem von zu Hause aus über deine Möglichkeiten informieren.

Im Mai bietet die Professional School Info-Abende für alle In-

Außerdem steht der Studiengangsleiter/die Studiengangs-

leiterin im Anschluss für deine Fragen zur Verfügung. Eigentlich eine spannende Alternative zum allabendlichen Serienmarathon, oder? Themen der Info-Abende sind u.a.: Zulassungsvoraussetzungen, Inhalte des Studiums, Zeitlicher Ablauf, Prüfungsmodalitäten, etc.

Professional School of Business & Technology Hochschule Kempten Telefon 08 31 25 23 - 125 www.hs-kempten.de/weiterbildung weiterbildung@hs-kempten.de



Wie gut kennst du deine Stadt?

Wie gut kennen wir Kemptener eigentlich unsere Stadt? 0831 blickt in seinem Stadträtsel auf alltägliche Dinge, die das Stadtbild prägen und doch leicht übersehen werden. Frische Luft ist wichtig, frische Luft tut gut. Vor allem in der heutigen Zeit, in der Covid-19 die Bewegungsfreiheit massiv einschränkt, ist der gepflegte Spaziergang durch die Kemp-

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tener Parks oftmals das Highlight des Tages und einer der wenigen Möglichkeiten aus der muffigen Bude zu kommen. In unserer Redaktion wird ebenfalls „gewalkt“, was das Zeug hält, um sich bei Bedarf eine frische Brise um die Nase wehen zu lassen. Doch als eingefleischte Medienprofis, ist uns das einfache Wandern durch die Parkanlage viel zu fade. Daher wird beim gemütlichen Luftschnappen auch das ein oder andere Motiv mit der Kamera ins Visier genommen. Folgende Bilder sind dabei entstanden. Findige 0831 Leser wissen natürlich sofort, in welchen Parks wir unterwegs waren, oder?

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Wir verlosen 10 mal den mit Abstand besten Kulturbeutel der Stadt Wir verlosen unter allen richtigen Einsendungen unsere Bilderrätsels die 0831-Coronni-Tasche, mit der Ihr überall deutlich macht: bitte Abstand halten! Schickt uns die Lösung für das Bildersuchspiel per E-Mail an 0831@liveinverlag.de, Betreff: 0831 Coronni. Über jeden Leserbrief mit Kritik und Anregungen zur ersten Stadtmagazin-Ausgabe des Jahres freuen wir uns auch sehr, daher nehmen alle Einsendungen ebenfalls automatisch an der Verlosung teil. Die Gewinner werden per Los ermittelt. Schreibt uns per e-mai an 0831@liveinverlag oder traditionell per Post an LIVE IN VERLAG, St.-Mang-Platz 9, 87435 Kempten

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Hände waschen. Abstand halten, G‘sund bleiben!


Die neue Kulturplattform für Kempten und die Region bringt Kultur ins Wohnzimmer. Frisch. Regional. Wertvoll.

Unterstützen auch Sie über betterplace.me. Das Kulturamt der Stadt Kempten verteilt die eingehenden Gelder fair und direkt an die Kunstschaffenden.

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Kulturamt der Stadt Kempten (Allgäu) ● kulturamt@kempten.de ● 0831 / 2525-200 ● Gestaltung: Studio Erika, Kempten

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