0831 (08.2012)

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Ausgabe #24

August 2012

Down Under auf dem Skateboard neuer 5ive Teamrider Timo Schweiger im Interview

von Daniel Dia Der Würfel ist gefallen! Seit Kurzem hat der 5ive Skateshop einen neuen Rider im Team. Sein Name: Timo Schweiger. Seine Leidenschaft: Skateboarden! 0831 hat den neuen Teamrider an der Miniramp [Anm. d. Red. kleine Halfpipe] am 5ive Skateshop besucht und überprüft, was er auf dem Board drauf hat. Im Anschluss an die Session führte Skatboard-Urgestein Daniel Dia exklusiv für 0831 ein Interview mit dem Newcomer. Timo, stell dich doch unseren Lesern mal ganz knapp vor. Wo kommst du her, wie alt bist du, was machst du? Ich bin 23 Jahre alt, studiere derzeit Wirtschaftsingenieurwesen in Kempten an der FH und komm aus Waltenhofen. Bin hier geboren, aufgewachsen – ein Kemptener sozusagen. Erzähl doch mal, wie du zum Skateboardfahren gekommen bist. Was hat dich daran begeis-

tert, warum spielst du nicht Fußball im Verein, wie viele andere es in deinem Alter tun?

zuerst die Buchstaben S.K.A.T.E. hat, hat verloren.] des Öfteren die Nase vorne hatte.

viel gemacht, da das Ganze noch relativ frisch ist. Ich freue mich auf jeden Fall sehr drüber.

Ich hab auch einmal in Verein gespielt, allerdings als ich noch viel jünger war. Ich würde sagen, durch den Einfluss meines Bruders, der schon früher Skateboard gefahren ist. Als kleiner Junge sieht man das und möchte das dann natürlich auch ausprobieren. Also ich hab davor auch mal Inline-Skates und Snakeboard ausprobiert, aber da ist natürlich die Möglichkeit, viele Tricks zu machen, nicht so groß, wie beim Skaten. Was mir am Skaten so gefällt, ist die Tatsache, dass man bei dieser Sportart nie ausgelernt haben kann.

Kürzlich hast Du ein solches Game of S.K.A.T.E. in Kempten im Rahmen der 5ive Skate Gaudi auf dem Parkplatz des 5ive Skateshops gewonnen. Wie ist denn das, wenn du jetzt bei so einem Skatecontest mitfährst? Hast du da vorher einen Plan, welche Tricks du als Nächstes machst, oder fährst du einfach drauf los?

Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass sich die Skateanlage am Illerdamm in einem katastrophalen Zustand befinden. Wenn du jetzt einen Wunsch frei hättest an den Kemptener Stadtrat oder den Bürgermeister – wie würde dieser lauten?

Wie hat sich das dann weiterhin bei dir entwickelt? Hast du dann recht früh festgestellt, dass du größeres Talent hast, Skateboard zu fahren oder hast du das gar nicht so wahrgenommen? Eigentlich nicht so sehr. In meinen jüngeren Jahren bin ich ja eh mehr in Waltenhofen gefahren. Wobei man sagen muss, dass es dort nicht mal einen Skateplatz gab, an dem man hätte üben können. Und jetzt so seit 3-4 Jahren merke ich schon, dass ich bei einem Game of S.K.A.T.E. [Anm. d. Red.: ein Wettbewerb, bei dem ein Skater einen Trick vormacht und ein anderer Skater den Trick nachmacht. Derjenige, der einen Trick nicht nachmachen kann, bekommt einen Buchstaben. Wer

Nee ich hab nicht wirklich eine geplante Vorgehensweise. Das hängt natürlich auch immer vom jeweiligen Gegner und dessen Stärken und Schwächen ab. Anders ist das natürlich bei einem herkömmlichen Skatecontest, bei dem jeder Fahrer einen 45-Sekunden-Run fährt. Seit Kurzem bist du auch Teamfahrer für den 5ive Skateshop. Wie kam es dazu und was bedeutet das für Dich? Dazu kam es meiner Meinung nach in erster Linie, weil ein anderer Teamfahrer ein sehr gutes Wort für mich eingelegt hat. Daraufhin habe ich mich mit einem der Inhaber getroffen und seit dem läuft das. Für mich persönlich ist es als Student natürlich auch eine große finanzielle Entlastung, wenn man bedenkt, dass allein ein Skateboard rund 65 Euro kostet. Aber bis jetzt hab ich hier als Teamfahrer noch nicht so

Mein größter Wunsch ist, dass die Stadt Kempten zunächst Geld für eine Sanierung der Skateboardanlage am Illerdamm bewilligt. Und sollte dies dann der Fall sein, wäre es natürlich super, wenn uns die Stadt enger in die Planung von Skateanlagen miteinbezieht, da ansonsten wieder nur Steuergelder verschwendet werden. Das haben wir ja im Hofgarten gesehen. Während die Minirampe doch regelmäßig von Skatern befahren wird, ist der dahinterliegende Teil der Anlage immer leer, weil man darauf einfach nicht fahren kann. Und dieser Teil der Anlage hat ja auch einen Haufen Geld gekostet. So was ärgert einen dann natürlich als Skater, weil mit dem Geld auch etwas Sinnvolleres hätte passieren können. Du warst im Rahmen deines Studiums über einen längeren Zeitraum in Australien. Wie hast du die dortige Skateszene wahrgenommen und inwiefern unterscheidet sie sich von der Szene hier im Allgäu?

Also ich war ja die ganze Zeit über hauptsächlich in Melbourne und ich muss sagen, dass Skateboardfahren dort auf jeden Fall richtig groß ist. Da hat zum Beispiel jeder Stadtteil seinen eigenen Skatepark, die in vielen Fällen von den Skatern, die dort dann auch fahren, mitentwickelt wurden. Klar muss man auch sagen, dass die nicht alle perfekt sind, aber es ist auf jeden Fall sehr viel geboten. Aber man kann sagen, dass der Durchschnittsskatepark in Australien definitiv besser ist als der Durchschnittsskatepark im Allgäu? Das kommt ganz darauf an. Im Durchschnitt sind die Parks dort drüben viel größer und aus Beton. Im Allgäu gibt es aber auch eine Reihe wirklich guter Parks, wie z.B. in Ravensburg oder neuerdings in Kaufbeuren. Sogar der Park in Altusried ist OK. Der ist leider auch besser, als der in Kempten. Was die Skater in Australien betrifft, muss ich sagen, dass die Jungs dort doch recht ähnlich sind wie hier. Das ist wahrscheinlich auf der ganzen Welt so. Die waren alle recht freundlich und entspannt.


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