Logbuch 2015

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L o gb uc h

Jahr esb er ic h t 2 01 5

DRK Wasserwacht

KV Potsdam / Zauch-Belzig e. V. 1


Wasserwacht Spendenkonto DRK Potsdam | IBAN: DE46100205000003359700 | BIC: BFSWDE33BER Verwendungszweck: Spende f端r die Wasserwacht


Wasserwacht Potsdam

Unsere Freizeit für ihre Sicherheit

Unsere Leistungen: · Wasserrettungsdienst · Rettungsschwimmen · Katastrophenschutz · Suchen und Bergen von Gegenständen unter Wasser · Sanitätsdienst · Kinderschwimmen · Veranstaltungsabsicherung am und auf dem Wasser · Natur- und Gewässerschutz

Wichtige Telefonnummern: 0171 472 61 84 Wasserwacht Potsdam 112 Notruf Feuerwehr (Rettungsdienst und Feuerwehr) 110 Notruf Wasserschutzpolizei 115 Behördenruf 116117 Kassenärztlicher Notdienst Kontakt: · E-Mail: wasserwacht@drk-potsdam.de · www.seg-potsdam.org/wasserwacht/kontakt · Facebook: www.facebook.com/wasserwacht.potsdam

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dem Logbuch 2015 die Arbeit der Wasserwacht Potsdam näher bringen können. Wenn Sie sich für eine aktive oder eine Fördermitgliedschaft interessieren, rufen Sie einfach die Rufnummer der Wasserwacht Potsdam an oder sprechen Sie uns in den Sommermonaten in den Freibädern der Stadt Potsdam an.

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Vorwort

Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Freunde, Förderer und Partner, Auch das Jahr 2015 war wieder ein ereignisreiches für die Wasserwacht Potsdam. Bereits im Vorjahr entstand der DRK Ortsverein Potsdam und es galt für alle Gemeinschaften die Zusammenarbeit zu intensivieren, abzustimmen und das Gemeinwesen zu fördern. Auch für den Kreisverband Potsdam / Zauch-Belzig e. V. war es wieder ein sehr turbulentes und aufregendes Jahr und wir konnten gemeinsam viel erreichen, aber nichtsdestotrotz bleibt einiges zu tun.

auf und in den Gewässern der Stadt Potsdam. Unsere Aufgaben sind hierbei vielfältig und reichen vom bekannten Wachdienst durch Rettungsschwimmer bis hin zu komplexen Einsatzlagen, die wir zusammen mit Kräften der Feuerwehr Potsdam und anderen Organisationen abarbeiten. Bei Großveranstaltungen sind wir im Sanitätsdienst aktiv, unsere Taucher sind jederzeit alarmierbar und Woche für Woche stehen die Trainer und Betreuer am Beckenrad der Schwimmhalle. Hier werden Nichtschwimmer zu Schwimmern und Schwimmer zu Rettungsschwimmern Wir, die Wasserwacht Potsdam, sind ausgebildet. Die Facetten unserer Täzusammen mit den anderen Gemein- tigkeiten sind vielfältig und zahlreich. schaften des DRK Ortsverein Potsdam ein wichtiger und nicht mehr wegzu- Doch eine Sorge treibt mich immer denkender Teil des Katastrophenschut- wieder um: die Anzahl derer, die in ihzes der Landeshauptstadt Potsdam rer Freizeit ehrenamtlich als Wasserretgeworden. Zusammen besetzen wir ter, Sanitäter, Taucher oder Bootsführer beispielsweise die Fahrzeuge der Me- tätig sein möchte, wird immer geringer. dical Task Force beziehungsweise der Durch steigende Anforderungen an die Sanitätseinsatzeinheit und stehen so für Sicherheit der Helfer, steigen auch zum Großschadenslagen bereit. Hierfür wur- einen das Ausbildungsvolumen sowie den im vergangenen Jahr die gemein- die Kosten, die für den Unterhalt von samen Ausbildungen intensiviert und Technik und Material benötigt werden. werden weiter fortgeführt. Es entstehen zum anderen auch immer private Kosten z. B. für Fahrten von und Auch auf und in unserem eigentlichen zu den Ausbildungs- und Dienstorten, Element, dem Wasser, sind wir weiter- Kosten für die persönliche Ausrüstung hin aktiv und sorgen für Sicherheit am, und Bekleidung.


Nicht alle Kosten können durch die Gemeinschaft oder von den Mitgliedern übernommen werden. Umso mehr freut es uns, dass es Menschen und Einrichtungen gibt, die uns auch finanziell und materiell unterstützen, wie zum Beispiel die ATeNe GmbH oder arvato direct services GmbH. Unsere Arbeit bedeutet oftmals auch für die Familie, dass die gemeinsame Freizeit doch sehr reduziert wird. Ohne die Unterstützung unserer Partner, Förderer, Freunde und Familienangehörigen und deren Verständnis wäre unsere Arbeit nicht möglich. Für diese Unterstützung und diesen Rückhalt möchte ich mich bedanken, denn sie helfen uns bei der weiteren Ausstattung der Einsatzkräfte und -mittel und die Motivation aufrecht zu erhalten. Bisher haben wir zusammen, als Gemeinschaft, allen Widrigkeiten standhalten können, denn wir können nur gemeinsam, als Team, stark sein. Und das wünsche ich mir auch weiterhin für die Zukunft. Ihr Roger Lehmann Vorsitzender der DRK Wasserwacht KV Potsdam / Zauch-Belzig e. V.

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Inhalt Zur Person Prof. Dr. Hans-Jürgen Vogel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Aufgaben Die Wasserwacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Zahlen /  D aten /  Fakten Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Einsatzstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Technik im Einsatz · Boote und Fahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 · Taucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 · Stationen inkl. Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Berichte Ostern bei der Wasserwacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Saisoneröffnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Ein besonderer Ausflug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Aus dem Einsatztagebuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Ein Herbst voller Spenden für die Wasserwacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Helfen steht jedem gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Die Wasserwacht und ich · Prof. Dr. Hans-Jürgen Vogel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 · Christin Schiffner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 · Pernilla Bandick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 · Mareike Franz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 · Jan Oczkowski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 danke! Impressum 7


zur person – Noch immer aktiv und für die Wasserwacht engagiert, möchten wir hier die Gelegenheit nutzen und eines unserer ältesten Mitglieder vorstellen. Ein leuchtendes Vorbild für alle Rettungsschwimmer und Wasserwächter. Danke für dein Engagement. Vorname, Name: Prof. Dr. Hans-Jürgen Vogel Mitglied seit: 1. Januar 1955 Beruf: Hochschullehrer für Mathematik, Spezialgebiet Algebra, seit 1. Juni 2000 Rentner Werdegang im DRK / in der Wasserwacht: 1954: Rettungsschwimmerprüfung im Werner-Alfred-Bad in Potsdam 1955: Wiederholungsprüfung im Juni 1956: Leistungsprüfung im Juni, jährliche Wiederholungsprüfungen bis 1964 1965: Rettungsschein C nach neuer Prüfungsordnung 1956: Lehrbefähigung Rettungsschwimmen im März 1966: Rettungsschein D (Lehrbefähigung nach neuer Prüfungsordnung) 1970: Lehrkraft Ⅱ DRK und Lehrkraft Ⅱ Wasserrettungsdienst (WRD) 1975: Bezirkslehrwart 1957: Taucher WRD und Ostseeausbildung 1959: Motorbootsführer und Lehrbefähigung für Tauchen, Ostseeaus bildung und Motorbootsführer 1956 –1990: Mitarbeit in der Bezirkskommission WRD Potsdam 1958 –1990: Mitwirkung bei allen jährlichen Meisterschaften des WRD als Wett kampfleiter, Wettkampfleiter bei zwei DDR-Meisterschaften des WRD in Potsdam und bei Bezirksmeisterschaften der Bezirke Berlin und Frankfurt / Oder, als Vertreter des WRD in den 80er Jah ren Mitglied im Kreiskomitee Potsdam des DRK 1991: Wettkampfleiter beim Bundeswettbewerb Rettungsschwimmen 1990 – 2010: Landeswart Rettungsschwimmen und stellv. Vorsitzender des Landesausschusses der Wasserwacht 1993 – 2005: Vertreter der Wasserwacht Brandenburg im Bundesausschuss Wasserwacht 1995 – 2005: Stellvertretender Vorsitzender des Bundesausschusses Wasserwacht

zur person


Prof. Dr. Hans-Jürgen Vogel Ein Leben für die Wasserrettung

Mitarbeit auf Bundesebene bei der Erarbeitung von · der Ordnung der Wasserwacht · Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen für das Rettungsschwimmen · dem Handbuch Rettungsschwimmen Aktuelle Funktionen in der Wasserwacht: Instruktor in der Arbeitsgruppe Rettungsschwimmen des Landesausschusses Wasserwacht im DRK-Landesverband Brandenburg Auszeichnungen des DRK: · Ehrennadel / Ehrendiplom WRD in Bronze, Silber und Gold (1958, 1960, 1965) · Ehrenzeichen des DRK in Bronze, Silber und Gold (1961, 1967, 1974) · Ehrenzeichen des DRK in Gold mit Ehrenspange (1984) · Ehrenmedaille Joachim von Winterfeldt-Menkin durch den DRK LV Brandenburg (1995) · Ehrenzeichen des DRK (2004) · Verdienstabzeichen in Gold des DRK Landesverbandes Brandenburg e. V. (2013) · Auszeichnungsspange für 60 Dienstjahre des DRK KV Potsdam / Zauch Belzig (2015) · DRK-Ehrennadel in Gold für 60-jährige Tätigkeit im DRK (2015) Die Wasserwacht bedeutet für mich: Seit der ersten Rettungsschwimmerprüfung ist die Mitarbeit im Wasserrettungsdienst bzw. seit mehr als 25 Jahren in der Wasserwacht ein Teil meines Lebens geworden. Verhinderung von Unfällen durch vorbeugende Maßnahmen, Hilfeleistung bei Schadensereignissen sowie die Weitergabe meiner Kenntnisse und Erfahrungen an jüngere Mitglieder der Wasserwacht sind mir zum Bedürfnis geworden. Meine Motivation ist: Den Grundsätzen des DRK folgend zu helfen, wo ich helfen kann.

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Aufgaben


Die Wasserwacht

Eine Gemeinschaft, die Leben rettet Wasserwacht, wofür steht das eigentlich? Zusammengesetzt aus zwei Wörtern sind die Aufgaben unserer Gemeinschaft schon sehr eindeutig definiert. Wir sind diejenigen, die auf dem Wasser wachen und diesen Anforderungen werden wir auf vielfältige Art und Weise gerecht. Es beginnt in der Schwimmhalle, wo das Schwimmen und Rettungsschwimmen gelehrt wird und bereits den Jüngsten die Grundlagen des sicheren Verhaltens am, auf und im Wasser beigebracht werden. Durch unsere Trainer und Ausbildungshelfer werden alle Mitglieder immer wieder zu neuen persönlichen Bestleistungen animiert. Der sichtbarste Teil unserer Arbeit geschieht im Wach- und Wasserrettungsdienst an den Wochenenden von Mai bis September. Hier besetzen unsere ehrenamtlichen Wasserwächter die Wasserrettungsstationen im Stadtbad Park Babelsberg und im Waldbad Templin, sowie die dort vorgehaltenen Motorrettungsboote. Hier sorgen wir für die Sicherheit der Badenden, unterstützen das Personal der Bäderlandschaft Potsdam und leisten Erste Hilfe bei kleinen und schweren Verletzungen. Von den Stationen rücken wir zu vielfältigen Einsätzen aus. Die Wasserwächter richteten im letzten Jahr gekenterte Segler auf, leisteten Starthilfe, bargen gesunkene Boote und retteten Men-

schen aus unmittelbarer Lebensgefahr. Außerdem waren sie mit den schnellen Booten als First Responder zur Stelle. Um diese Aufgaben zu erfüllen, nehmen die Mitglieder an vielen weiterführenden Ausbildungen teil. Angefangen beim Rettungsschwimmabzeichen werden unsere Einsatzkräfte zu Sanitätern, Wasserrettern, Tauchern im Rettungsdienst, Bootsleuten und Bootsführern ausgebildet. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der einfache Rettungsschwimmer in Badehose nach und nach durch den professionellen Wasserretter ersetzt werden muss. Dies setzt ein hohes Fachwissen, Engagement und Besonnenheit der Einsatzkräfte voraus. In Potsdam besteht schon seit Jahren eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Kameraden der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren. Innerhalb des DRK Ortsvereins Potsdam unterstützen sich die DRK Gliederungen gegenseitig um große Absicherungen zu übernehmen oder wenn Sanitäter der Bereitschaft beim Wachdienst benötigt werden. Weitere Partner der Wasserwacht in Potsdam sind die Mitarbeiter der Regionalleitstelle Nord-West, der Wasserschutzpolizei und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Hierfür gebührt allen Beteiligten ein großer Dank.

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Zahlen /  D aten /  Fakten


Mitglieder

DER wASSERWACHT pOTSDAM 13.254 Einsatzstunden wurden im ver- Folgenden Mitgliedern danken wir für gangenen Jahr durch die Helfer der ihren herausragenden und unermüdliWasserwacht Potsdam geleistet. chen Einsatz: Hierbei darf nicht vergessen werden, dass dieses nur die offiziell erfassten Einsatzstunden sind. Unzählige Stunden verbringen die Mitglieder nebenbei damit, den Dienst zu organisieren oder sich miteinander abzusprechen. Wie kommen die Mitglieder der Wasserwacht eigentlich auf so viele Einsatzstunden? Um das zu verstehen muss man einmal hinter die Kulissen der Wasserwacht schauen, denn jedes Mitglied trägt seinen Teil dazu bei, damit wir eine schlagkräftige Truppe bleiben können. Es sind die Rettungsschwimmer auf den schnellen Booten und in den Strandbädern, die Trainer, die Aus­ bilder, die Vorstandsmitglieder, die alle versuchen, den Verein stetig voran zu bringen. Jedes Mitglied trägt somit dazu bei, dass die Wasserwacht eine starke Gemeinschaft bleibt und sich weiter entwickelt. Auch im Jahr 2015 gab es wieder Mitglieder, die über 300 Einsatzstunden leisteten.

Sebastian Willems Mareike Franz Jana Wagner Theo Renneberg Roger Lehmann Michael Meister Cat Dobert Raphael Langstädtler Susanne Henschel Jan Oczkoswki

1039 h 889 h 623 h 539 h 527 h 505 h 497 h 348 h 329 h 312 h

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Zahlen /  D aten /  Fakten


Mitglieder unsere Basis

Wer sind eigentlich die Menschen, die im Sommer auf den Booten über die Havel patrouillieren? Was für Geschichten stecken hinter den Menschen, die sich am Wochenende die rote Einsatzkleidung überstreifen und ihren ehrenamtlichen Dienst für die Wasserwacht Potsdam leisten? Viele Mitglieder wurden in ihrem Berufswunsch zum Beispiel aktiv durch die Wasserwacht geprägt, so dass wir inzwischen auf Ärzte, Rettungssanitäter und -assistenten in unseren Reihen zurückgreifen können, die schon seit ihrer Jugend aktiv in der Wasserwacht mitwirken. Aber auch andere Berufe mit einer Affinität zur Arbeit der Wasserwacht sind bei uns vertreten. So haben wir zum Beispiel Bootsbauer und -mechaniker in unseren Reihen. Ansonsten sind unsere Mitglieder Schüler, Studenten, Kellner, Bankkaufleute, Gesundheits- und Krankenpfleger, Physiotherapeuten, Fahrzeugbauer, Bauzeichner, Ingenieure, Justizvollzugsbeamte oder in einem anderen Feld tätig. Man sieht, die Bandbreite an Berufen ist spannend und was uns eint, ist der eine Gedanke im Sommer: „Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit“.

Aktive Mitglieder:

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Einsatzleiter / Zugführer 5 Gruppenführer 1 Bootsführer Motorrettungsboot 24 Ärzte 4 Tierärzte 2 Notfallsanitäter 1 Rettungsassistenten 2 Rettungssanitäter 7 Krankenpfleger 4 Sanitäter 55 Taucher im Rettungsdienst 8 Leinenführerin 1 Ausbilder Erste Hilfe 4 Ausbilder Sanitätsdienst 1 Ausbilder Rettungsschwimmen 8 Ausbilder Wasserretter 2 Ausbilder Motorrettungsboot 4 Ausbilder Tauchen 1 Ausbilder Funk 1

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EinsatzStatistik 2015

Kreiswasserwacht Potsdam / Zauch-Belzig e. V. Übersicht Einsatzstatistik 2015

Potsdam

Technische Hilfen & abgeschleppte Boote

17

Bootsbergungen & GEKS

7

Taucheinsätze

41

Freischleppen

1

Natur- / Gewässerschutz

6

SAN- / EH-Einsätze

130

SEE SAN

2

Sonstiges

4

Einsätze gesamt

Zahlen /  D aten /  Fakten

208


Tauchen Einsatzstatistik 2015

Potsdam

Ausbildung / Übungs­tauchen

10

Arbeiten unter Wasser

3

Materialsuche

13

Personensuche

3

Bootsbergung

3

PKW im Wasser

0

SEG-Alarm mit Abbruch

9

Einsätze gesamt

41

SAN Einsatzstatistik 2015

Potsdam

EH bei Kleinstverletzungen (ohne Protokoll)

91

SAN bei Verletzungen (WRD)

14

SAN bei Verletzungen (Absicherung)

21

PiW / Rettung aus Lebensgefahr

3

HLW

0

Ermatteter Schwimmer

1

Totenbergung

0

Einsätze gesamt

130

EH: Erste Hilfe; GEKS: gekenterter Segler; HLW: Herz-Lungen-Wiederbelebung; SAN: Sanitätsdienst; SEE: Schnell­ einsatzeinheit; SEG: Schnelleinsatzgruppe; PiW: Person im Wasser; WRD: Wasserrettungsdienst Erstellt durch Cat Dobert

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Zahlen /  D aten /  Fakten


Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge

Poseidon 01 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-01 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Cap Camarat 625 open Motor: Yamaha 150 PS, Außenbordmotor Besatzung: 4 Personen Ausstattung: Erste-Hilfe-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher Funk: Digitalfunk Poseidon 02 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-02 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Taskforce TF 550 Motor: Yamaha 100 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignal­anlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: Digitalfunk Poseidon 03 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-03 Station: Waldbad Templin Typ: Orkney Day Angler Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher Funk: Digitalfunk Besonderheiten: Kann im Einsatzfall mit einer transportablen Pumpe der Feuerwehr ausgestattet und als zweites Löschboot eingesetzt werden

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Zahlen /  D aten /  Fakten


Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge

Poseidon 04 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-04 Station: Berufsfeuerwehr, Trailer Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 40 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: Erste-Hilfe-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Wurfsack Funk: Digitalfunk Poseidon 05 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-05 Station: Waldbad Templin Typ: Lehmar MZB 55 Motor: Yamaha 100 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 – 4 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Combi-Carrier, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: Digitalfunk Besonderheiten: Durch seine besondere Bauart für Taucheinsätze besonders geeignet Poseidon 06 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-06 Station: Waldbad Templin Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: Digitalfunk

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Zahlen /  D aten /  Fakten


Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge

Poseidon 08 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-08 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: Digitalfunk Notfallkrankentransportwagen NKTW-B Funkrufname: Florian Potsdam 01-85-05 Standort: Berufsfeuerwehr Potsdam Hersteller: Mercedes Benz Sprinter C315 Typ 906 KA 35 Besatzung: 2 Einsatzkräfte (Fahrer, Transportführer) Ausstattung: (Auszüge) Fahrtrage Stollenwerk, Notfalltrage (2. Trage), Schaufeltrage, Vakuummatratze, Krankentragestuhl, Gedämpfter Ambulanztisch, Sauerstoff, Notfallrucksack, Notfallmedikamente, Notfallrucksack Kindernotfälle Mannschaftstransportwagen MTW Funkrufname: Florian Potsdam 18-19-01 Standort: Berufsfeuerwehr Potsdam Hersteller: Mercedes Benz Sprinter, Diesel Besatzung: max. 8 Einsatzkräfte Ausstattung: Erste-Hilfe-Koffer, Feuerlöscher, Tauchflaschen Funk: Digitalfunk Besonderheiten: Wird primär als Einsatzfahrzeug für die Rettungstaucher eingesetzt. Wird je nach Ein­satzlage beladen und dient als Zubringerfahrzeug für Einsatzkräfte und Material sowie als Zugfahrzeug für Boote und den Anhänger Wasserrettung

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Zahlen /  D aten /  Fakten


Technik im Einsatz Taucher

Unsere Tauchergruppe besteht zurzeit aus 10 aktiven Mitgliedern der Wasserwacht Potsdam im Alter von 24 bis 52 Jahren und kann seit Ende 2013 auf einen Tauchausbilder in den eigenen Reihen zurückgreifen. Dadurch wird die Qualität unserer regelmäßigen Aus- und Fortbildungen weiter gesteigert, damit wir auch unter extremen Bedingungen und Situationen, wie zum Beispiel bei „Null-Sicht“ oder bei Eis, sicher tauchen können. Um den Ausbildungsstand der Einsatzkräfte hoch zu halten werden regelmäßige Tauch- und Einsatzübungen durchgeführt. Insgesamt waren die Einsatztaucher im Jahr 2015 bei 41 Einsätzen involviert. Unter anderem wurden die Taucher zu drei Personensuchen und drei Bootsbergungen alarmiert. Die Aufgaben der Rettungstaucher umfassen folgende Bereiche: · Personensuchen · Bootsbergungen · Technische Hilfeleistungen · Sucheinsätze · Katastropheneinsatz (Hochwasserschutz, Deichsicherung, Deichverteidigung) Unser Einsatzgebiet befindet sich hauptsächlich im Bereich der Stadt Potsdam, jedoch werden wir auch immer öfter zusammen mit der Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Potsdam über die Grenzen der Stadt hinaus alarmiert. Im Sommer 2013 war ein Teil unserer Tauchergruppe zusätzlich beim Hochwasser in Breese aktiv. Hier wurden durch die Taucher und Wasserretter Deiche abgedichtet, Rohre in Gräben verschlossen und der Deich von Hindernissen befreit. Alle ehrenamtlichen Einsatztaucher und Leinenführer der Wasserwacht Potsdam sind jederzeit, 24 Stunden, 7 Tage die Woche über Funkmeldeempfänger einsatzbereit.

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Zahlen /  D aten /  Fakten


Technik im Einsatz

Die Stationen der Wasserwacht Potsdam In den beiden Freibädern der Bäderlandschaft Potsdam, dem Waldbad Templin und dem Stadtbad Park Babelsberg, unterstützen wir das Personal bei der Gewässeraufsicht und übernehmen die Erstversorgung der Badegäste, wenn diese sich verletzen. Darüber hinaus sind in beiden Strandbädern Motorrettungsboote stationiert. Von hier aus rücken wir zu Einsätzen im gesamten Potsdamer Stadtgebiet und in angrenzenden Seen aus. Waldbad Templin Das Waldbad Templin ist das größere der beiden Strandbäder und zieht durch seine vielen Freizeitangebote ein bunt gemischtes Publikum an. Durch großzügige Parkmöglichkeiten und gute Verbindungen mit dem Bus, wird das Waldbad bei gutem Wetter sehr stark besucht, womit das Personal der Wasserwacht gerade bei der Gewässeraufsicht stark gefordert ist. Auch der Templiner See als großes Wassersportrevier, fordert eine erhöhte Aufmerksamkeit der Wachmannschaft, die oftmals präventiv eingreifen muss, um Unfälle zu verhindern Besatzung: min. 6 Personen Zugeordnete Boote: Poseidon 05, Poseidon 06 Ausstattung: Erste-Hilfe-Raum, Defibrillator, Trage, Digitaler Meldeempfänger, Techniklager, Umkleiden (m / w), Wach- / Schlafraum, Küchenzeile

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Zahlen /  D aten /  Fakten


Technik im Einsatz

Die Stationen der Wasserwacht Potsdam Stadtbad Park Babelsberg Das Stadtbad Park Babelsberg zieht viele Besucher aus dem städtischen Bereich an, da es für viele auch zu Fuß gut zu erreichen ist. Idyllisch, mitten im Park gelegen, bietet es eine schöne Kulisse und eine Kombination aus urbanem Flair und Abgeschiedenheit. Die Wasserwacht unterstützt hier ebenfalls bei der Gewässeraufsicht und überwacht die Wasserfläche des Tiefen Sees. Das Gefahrenpotential liegt hier oft bei Schwimmern, welche in die Fahrrinne der Schifffahrt schwimmen und sich so in Gefahr bringen. Besatzung: min. 5 Personen Zugeordnete Boote: Poseidon 01, Poseidon 02, Poseidon 08 Ausstattung: Erste-Hilfe-Material, Defibrillator, Spineboard, Digitaler Meldeempfänger, Wach- / Schlafraum, Küchenzeile

Standort Berufsfeuerwehr Potsdam Innerhalb der Woche liegen die Boote Poseidon 02, Poseidon 03 und Poseidon 08 am Standort der Berufsfeuerwehr Potsdam in der Holzmarktstraße, falls die Kräfte im Laufe der Woche zu Einsätzen alarmiert werden. Die zentrale Lage der Hauptfeuerwache Potsdam ermöglicht den Helfern der Wasserwacht eine schnellere Erreichbarkeit der Boote und Einsatzmittel. Weiterhin nutzen wir auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr eine Bootshalle und Räumlichkeiten für die Vorstandsarbeit und Verwaltung und können zusätzlich im Winter auf die Schulungsräume der Feuerwehr zugreifen.

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Berichte


Ostern bei der Wasserwacht Viel Freude und viel Arbeit Am Karfreitag trafen sich die Einsatztaucher und die Mitglieder der Station Babelsberg, um die Station im Park Babelsberg auf die Sommersaison vorzubereiten. Hierfür mussten die Taucher das Strandbad absuchen und Unrat aus dem Wasser bergen, während die Babelsberger Helfer ordentlich mit dem Frühjahrsputz zu tun hatten. Wieder einmal wurden die Taucher überrascht, wieviel Unrat sich im Laufe eines Jahres im Badebereich ansammeln kann. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Kleinsten, denn wir luden zum 8. Eiertrudeln der Wasserwacht Potsdam ein. Während der Brauch des Ostereiertrudelns schon über 400 Jahre alt ist, ist unsere Tradition noch ein junges Küken. Gegen Mittag trafen sich acht Kinder, zwei Teenager und drei Trainer am Babelsberger Park und starteten mit einem kurzen Fußmarsch in Richtung Luisenhöhe. Nachdem wir an „unserer“ Parkbank angekommen sind und die verzierten Trudeleier der Anderen bestaunt wurden, haben die Wettkämpfe begonnen. Wer trudelt sein Ei am weitesten? Wer schafft die kürzeste Strecke? Wer schafft es am schnellsten bis runter vom Berg? Gefolgt von Eierlaufen, Eierditschen und Eierweitwurf, wobei letzteres leider kein Ei überstanden hat, starteten wir dann ins Ei-freie Vergnügen und liefen zum ausgetrockneten Großen See. Dort angekommen wurde einige Energie zum Klettern, Verstecken und Fangen spielen verwendet. Da dann dringend eine

Stärkung notwendig war, führte unser Weg dann direkt ins Stadtbad Park Babelsberg. Denn dort warteten bereits die ersten Eltern mit selbstgebackenem Kuchen auf uns und die Kids wiederum warteten gemäß der Tradition auf den Besuch des Osterhasen. Den haben wir aber scheinbar knapp verpasst, denn hier und dort waren einige Naschereien aus der Ferne zu sehen, doch von Meister Langohr fehlte jede Spur. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr, wir würden uns freuen. Vielen Dank an die Eltern, die sich vom Wetter nicht haben abschrecken lassen und für uns leckeren Kuchen gebacken haben. Am Ostersamstag, sowie am Ostersonntag, gab es schon einiges zu tun für die Wasserrettung in Potsdam. Am Samstag wurden die Taucher zu einer Personensuche alarmiert und waren bereits mit drei Tauchern, einem Einsatzleiter, einer Signalfrau und einem weiteren Helfer an der Hauptfeuerwache eingetroffen. Während sich Einsatzkräfte ausrüsteten, wurde uns durch die Leitstelle der Einsatzabbruch mitgeteilt, da die Kräfte der Feuerwehr bereits selbstständig handeln konnten. Am Sonntag wurde die Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung wieder aus der Feiertagslaune gerissen, denn die Pieper meldeten drei Personen im Wasser. Hier konnten wir zum Glück den Einsatz wieder schnell abbrechen, da die Feuerwehr Potsdam alle drei Personen retten konnte, die mit einem Kanu auf dem Griebnitzsee gekentert waren.

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Saisonerรถffnung

Berichte


der Wasserwacht Potsdam

neue Technik und eine Lebensrettung Am 16. Mai 2015 fand die traditionelle Saisoneröffnung der Wasserwacht Potsdam im Beisein von Oberbürgermeister Jann Jacobs, Feuerwehrchef Wolfgang Hülsebeck, dem Präsident des DRK Kreisverbandes Joachim Müller und dem Kreisgeschäftsführer Sven Braune statt. Bereits seit Anfang Mai besetzten die Wasserwächter die Stationen und Motorrettungsboote und mussten seit Jahresbeginn bereits zu 25 Einsätzen ausrücken. Der Vorsitzende der Wasserwacht, Roger Lehmann, begann die Zeremonie mit der Auszeichnung verdienter Mitglieder. Die beiden Vertreter des Kreisverbandes hoben die Bedeutung der Wasserwacht und des ehrenamtlichen Engagements hervor und bedankten sich ebenfalls für die geleistete Arbeit im Jahr 2014. Durch den Amtsleiter der Feuerwehr wurde neue Ausrüstung an die Wasserwacht übergeben. Dazu zählen zwei neue Tauchgeräte, vier Trockenanzüge für die Wasserrettung, sowie Leinenmaterial für die Boote. Bei den Tauchgeräten wurde auf eine Einheitlichkeit der Ausstattung mit den Feuerwehrtauchern geachtet, da die Taucher von Wasserwacht und Feuerwehr oft zusammen in den Einsatz gehen.

Auch die Feuerwehr konnte ihr neues Mehrzweckboot und ihren neuen Gerätewagen Wasserrettung präsentieren. Durch Martin Teichmann von der Firma SUP-TRIP wurde aufgrund der positiven Erfahrungen im Vorjahr ein zweites Board an die Wasserwacht Potsdam übergeben, so dass die Retter in Rot jetzt in jedem Strandbad mit einem SUP Board ausgestattet sind. Mit diesen Brettern kann die Wasserwacht die Gewässeraufsicht attraktiver gestalten und gleichzeitig einen schönen Dienstsport anbieten. Nachdem unser Oberbürgermeister die Saison traditionellerweise eingeläutet hat, begann der alljährliche Bootskorso mit Angehörigen, Förderern und Interessierten. Während des Korsos fiel ein Angler von seinem Kahn und durch den raschen Einsatz unseres Rettungsschwimmers kam dieser mit dem Schrecken davon. Hier waren wir zur rechten Zeit am rechten Ort. Gerade noch mit neuer Einsatzkleidung bedacht und für sein Engagement ausgezeichnet, konnte hier einer unserer jüngsten Helfer seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Hierfür gilt auch ein Dank den Trainern und Ausbildern. Nach dem Korso saß man noch zusammen, während die Taucher bereits den nächsten Einsatz absolvieren mussten.

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Berichte


Ein besonderer Ausflug mit „Wings for handicapped e. V.“ Im vergangenen Jahr machte wieder der im Jahr 2000 gegründete Verein „Wings for handicapped e. V.“ in Potsdam Station. Zusammen mit seinem 300PS starken Schnellboot, der „Hoppetosse“, sticht der Vereinschef Jörg Leonhardt an verschiedenen Orten in Deutschland in See, um beeinträchtigten Menschen zu verdeutlichen, dass man auch mit einer Behinderung seine Träume verwirklichen kann.

sagieren beim Einsteigen, sowie beim An- und Ablegen der Rettungswesten und standen mit unserem Motorrettungsboot für den Notfall bereit. Genau wie die Wasserwacht, arbeiten bei „Wings for handicapped e. V.“ alle Mitglieder ehrenamtlich und so bleibt auch die Fahrt für die kleinen und großen Passagiere stets kostenfrei. Alle Helfer waren sich danach einig, dass die strahlenden Gesichter der Kinder und Jugendlichen die größte Anerkennung Selbst seit dem 18. Lebensjahr quer- ihres Engagements waren. schnittsgelähmt, lässt sich der Gründer kaum aufhalten und geht selbst tauchen, fährt Motorrad oder springt mit dem Fallschirm. Bereits im Jahr 2010 machten die Vereinsmitglieder erstmalig Station in Potsdam, um Kindern und Jugendlichen eine rasante Fahrt über Potsdamer Gewässer zu ermöglichen. Das Boot, benannt nach Pippi Langstrumpfs Abenteuerschiff, fuhr so auch wieder 2015 mit bis zu 15 Kindern an Bord seine Runden. Natürlich war und ist es für uns, Ehrensache bereit zu stehen und Andrea Buchardi, die Organisatorin in Potsdam, zu unterstützen. Die Inhaberin der Marina am Tiefen See stellt für dieses Ereignis Mitarbeiter ab, organisiert Spenden, die erforderlichen Genehmigungen und weitere Hilfe, damit dem Spaß auf dem Wasser nichts im Wege stehen kann. Wir halfen den Pas-

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Aus dem 3. Januar 2015

18. Januar 2015

Schon kurz nach Neujahr waren unsere Helfer auf dem Wasser gefordert. In Berlin wurde das 1. Berliner Neujahrs­ paddeln veranstaltet. Durch unseren Förderer SUP-TRIP wurden wir angefragt, ob wir die Veranstaltung mit Rettern auf SUP-Boards absichern wollen und haben natürlich zugesagt. Bei eisigen Temperaturen galt es für zwei Wasserretter die gesamte Strecke mitzupaddeln, um im Zweifel schnell helfen zu können. Eine Sanitäterin fuhr auf einem vom Veranstalter gestellten Boot mit. Die Wasserretter auf den Boards sorgten für einiges Aufstehen in der SUP-Gemeinschaft, da die Rettung mittels SUP bisher noch ein sehr unbekanntes Terrain in Deutschland ist. Im Anschluss an das Rennen wurde sich bei warmen Getränken weiter ausgetauscht.

An diesem Sonntag fand für alle Teilnehmer von der Bereitschaft Potsdam, Wasserwacht Potsdam und der Rettungshundestaffel Havelland die praktische Prüfung zum Sanitätshelfer statt. An sieben verschiedenen Stationen mussten die Patienten adäquat versorgt werden. Hierzu gehörten unter anderem Patienten nach einer Messerstecherei, nach einem Verkehrsunfall oder eine Patientin mit Schlaganfallsymptomatik. Alle haben die Prüfung hervorragend bestanden. Die Helfer der Wasserwacht Potsdam wurden nach der Prüfung noch zu einer Personensuche zusammen mit der Feuerwehr Potsdam alarmiert. Beim Eintreffen am Einsatzort stellte sich heraus, dass es sich nur um eine Matratze handelte, die im Wasser trieb. Die Wasserwacht Potsdam war mit sechs Helfern, darunter drei Taucher, vor Ort.

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Einsatztagebuch 28. März 2015 Am letzten Samstag im März wurden die Helfer des DRK Ortsvereins vielfältig gefordert. Bereits am Morgen traf sich ein großer Teil der DRK-Mitglieder, um bei dem lange geplanten Ehrenamtsgipfel des DRK Kreisverbandes Potsdam / Zauch-Belzig e. V. zu tagen. Die Bereitschaft Potsdam war beim Regionalligaspiel des SV Babelsberg 03, mit Unterstützung der Wasserwacht Potsdam im Einsatz. Gegen Mittag erreichte die Tauchergruppe der Wasserwacht die Meldung, dass ihre Unterstützung bei der Bergung eines Segelbootes von Nöten sein würde. Mit sechs Helfern begann der Einsatz gegen 15 Uhr in der Nähe des Strandbades Wannsee in Berlin. Vor Ort bot sich unseren Kräften das Bild, dass der zehn Meter lange Schärenkreuzer nur noch von seinen Festmacherleinen gehalten wurde. Eile war geboten denn ein Absinken des Bootes auf acht bis neun Meter Tiefe drohte, falls diese Leinen nicht hielten. Vor Ort traf man mit den Kräften der Wasserwacht Berlin gemeinsam die Entscheidung über das weitere Vorgehen. Mittels Hebesäcken und der Unterstützung durch einen Wasserretter konnten die Potsdamer Taucher das Boot anheben, so dass es mit vereinter Technik ausgepumpt werden konnte. Um circa 21 Uhr konnte der Einsatz erfolgreich beendet werden. Die Wasserwacht Potsdam war mit sechs Helfern, darunter vier Rettungstaucher, vor Ort.

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Aus dem 11. April 2015

2. / 3. Mai 2015

Am Samstag, den 11. April, trafen sich über 25 Helfer der Wasserwacht und DRK Bereitschaft Potsdam, um der letzten Fortbildung vor Beginn der Wasserrettungssaison am 15. Mai zu lauschen. Die drei engagierten Dozenten referierten über die Gefahren der Einsatzstelle. Durch die Erfahrung eines Dozenten, im „richtigen“ Leben ist er Beamter der Berufsfeuerwehr Hamburg, konnten wir auch auf die Erstmaßnahmen und die Risiken bei Gefahrguteinsätzen auf dem Wasser eingehen. Um die ganze Theorie ein wenig aufzulockern, wurde die Fortbildung mit kleinen Experimenten untermalt. Im Anschluss an die Lehrveranstaltung wurden die ersten zwei Boote der Wasserwacht zu Wasser gebracht und Poseidon 05 konnte bereits in den Einsatz gehen und ein Boot von Wannsee nach Potsdam schleppen.

Das erste Mai-Wochenende war für die Potsdamer Helfer der Wasserwacht von viel Arbeit geprägt. Bei der Saisoneröffnung des Fanfarenzuges Potsdam sorgte man zusammen mit der Bereitschaft Potsdam für die Sicherheit der Teilnehmer und Gäste, während sich andere Helfer den weiteren Saisonvorbereitungen widmeten. Im Waldbad Templin stand der große Frühjahrsputz der Station an und auch die Bootshalle musste nach den Arbeiten an den Booten gereinigt werden. Hierfür ein großer Dank an die II. Wachabteilung der Berufsfeuerwehr Potsdam, die uns mit Technik unterstützt hat. Am Samstag stand der Frühjahrsputz in Babelsberg auf dem Programm, während die Templiner Kameraden sich der Aus- und Fortbildung der jüngeren Einsatzkräfte widmeten. Am Samstag entdeckte ein aufmerksamer Trainer von SUP-TRIP blaue Fässer am Ufer der Insel Hermannswerder und informierte den Einsatzleiter der Wasserwacht. Poseidon 05 wurde dorthin entsandt und prüfte die Lage. Zum Glück waren die Fässer leer und konnten ohne Gefahr durch die Besatzung geborgen werden. Hier noch ein Appell an alle Wassersportler: Haltet die Havel bitte sauber und entsorgt euren Müll fachgerecht an Land.

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Einsatztagebuch 23. – 25. Mai 2015 Obwohl die Temperaturen vom letztjährigen Pfingstfest nicht erreicht wurden, gab es für die Helfer der Wasserwacht erwartungsgemäß einiges zu tun. Gerade an einem verlängerten Wochenende ist einiges auf dem Wasser los. Der Samstag begann für die Einsatzkräfte gleich mit der Bekämpfung einer großflächigen Gewässerverunreinigung zusammen mit den Kräften der Berufsfeuerwehr Potsdam. Kurz darauf rückte ein Boot zur Pfaueninsel aus, um dort die Tierrettung Potsdam e. V. bei der Rettung eines verletzten Schwans zu unterstützen. Die Kräfte im Waldbad Templin nutzten den Vormittag um sich der Ausund Fortbildung im Wasser zu widmen und Rettungstechniken zu üben. Gegen 14:30 Uhr kam es im Bereich der Humboldtbrücke zu einem Schiffsunfall mit einem Charterboot, welches auf einer Fahrwassertonne aufsaß. Mit Hilfe unserer Taucher konnte der Havarist zusammen mit der Tonne zum Gelände

des Wasserstraßen- und Schifffahrts­ amtes verbracht werden. Der Sonntag wurde von den Helfern genutzt um sich weiter aus- und fortzubilden und verlief relativ ruhig. Nur die Besatzung des Waldbades Templin musste tätig werden und einen festgefahrenen Havaristen aus dem Fahrwasser ziehen. Am Pfingstmontag begann der Einsatz der Babelsberger Wachstation wieder sehr früh, da mutmaßliche Randalierer in der Nacht einen Baustellenstromverteiler über das Geländer der Humboldtbrücke warfen. In Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei konnte der Verteiler geborgen werden. Im Laufe des Tages kam es noch zu drei weiteren Hilfeleistungen. Insgesamt leisteten die Helfer der Was­ serwacht an Pfingsten über 430 Einsatzstunden und stellten von Sonnabend 8 Uhr bis Montag 19 Uhr eine durchgehende Einsatzbereitschaft sicher.

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Aus dem 09. Juli 2015

10. – 12. Juli 2015

Ein ganzer Stadtteil suchte im Juli nach dem vermissten Jungen Elias. Sowohl Kräfte der Polizei, als auch der Feuerwehren waren ebenfalls in die Suche mit eingebunden. Die Wasserwacht Potsdam unterstützte im Rahmen der Amtshilfe die Berufsfeuerwehr Potsdam bei der Suche und wurde im Bereich der Nuthe eingesetzt. Unsere sechs Helfer waren von 14 bis 23 Uhr im Einsatz.

Bereits am Freitag gingen die Helfer der Wasserwacht Potsdam in den Dienst und sicherten den Schülerdrachenbootcup in Werder ab. Am Nachmittag wurde durch unsere Taucher beim Training für den Lakejump für Sicherheit gesorgt und wir hätten eingreifen können, wenn etwas passiert wäre. Der Samstag begann mit den regulären Abläufen im Wachdienst, so dass die Besatzung im Waldbad Templin den Umgang mit Rettungsmitteln trainieren konnte. Die Babelsberger Besatzung verbrachte den Vormittag damit, den Kindern und Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Potsdam-Bornstedt zu zeigen, was wir als Wasserwacht leisten können. Ab 14 Uhr sicherte ein Tauchtrupp wieder den Lakejump ab. Hier musste nur einem tollkühnen Springer beim Aussteigen aus dem Wasser geholfen werden. Des Weiteren bargen die Taucher unter großem Applaus ein Fahrrad und ein Skateboard. Ab 19 Uhr stellten wir zusätzlich zwei Sanitäter und unterstützen die DRK Bereitschaft Potsdam beim Absichern der Veranstaltung „Stadt für eine Nacht“ in deren Rahmen auch der Lakejump stattfand. Am Sonntag kam es zu einer Alarmierung, dass ein Segler gekentert sei und zwei Personen im Wasser in Not seien. Das ersteintreffende Boot konnte zum Glück Entwarnung geben, da hier eine Segelschule bewusst das Kentern und wieder aufrichten übte.

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Einsatztagebuch 25. / 26. Juli 2015 Ein stürmisches Wochenende lag Ende Juli hinter der Wasserwacht Potsdam. An unseren eher ruhigen Gewässern, kam sogar richtiges Ostseegefühl auf. Erstmalig, zumindest nach unserer Erinnerung, musste die gelbe Flagge gehisst werden. Diese Flagge bedeutet, dass das Baden gefährlich ist. Insgesamt mussten die Helfer dreimal zu Einsätzen ausrücken um gekenterten Segelbooten zu helfen. Hierbei kamen glücklicherweise keine Personen zu Schaden.

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Aus dem 29. / 30. August 2015

12. / 13. September 2015

Am letzten Wochenende im August waren die Helfer der Wasserwacht Potsdam wieder auf vielfältige Art und Weise gefordert. Zum einen galt es eine große Sanitätsabsicherung beim Altstadtsommer in Belzig zu besetzen und zum anderen galt es den Wasserrettungsdienst der Stadt Potsdam sicherzustellen. Dass dies auch bei schlechtem Wetter von Nöten ist, zeigte sich, als am Vormittag die Meldeempfänger eine untergehende Person im Hafenbecken meldeten. Zufälligerweise befanden sich in dem Moment Kameraden der Wasserwacht Berlin zu Besuch im Strandbad Babelsberg und wurden gleich mit in den Einsatz eingebunden. Mit zwei Booten eilten die Helfer zur Einsatzstelle. Als Erstmaßnahme wurden vier Rettungsschwimmer zur Tauchkette im Wasser eingesetzt. Bereits nach wenigen Minuten konnte die Person durch die Wasserretter gefunden werden und an den Rettungsdienst der Feuerwehr Potsdam übergeben werden.

Das Wochenende begann – mal wieder – mit einem Einsatz in der Nacht von Freitag zu Samstag. Die Taucher wurden durch die Wasserschutzpolizei angefordert um im Rahmen der Amtshilfe einen Gegenstand zu bergen. Um 3 Uhr war der Einsatz beendet und ein paar Stunden Schlaf konnten die Helfer noch vor dem Dienstbeginn um 8 Uhr abkriegen. Der Rest des Wochenendes verlief ohne besondere Vorkommnisse, so dass die Wasserwächter auch das Wochenende entspannt genießen konnten.

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Einsatztagebuch 22. Dezember 2015 Am 22. Dezember besuchte der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Herr Dr. Dietmar Woidke, die Feuer- und Rettungswache und die Regionalleitstelle Nord-West in Potsdam. Nach der Begrüßung durch die Sozialbeigeordnete Frau Müller-Preinesberger und dem Leiter der Berufsfeuerwehr, Wolfgang Hülsebeck, kam der Landesvater mit den Ehrenamtlichen der Wasserwacht, DRK Bereitschaft Potsdam und Freiwilligen Feuerwehr ins Gespräch und informierte sich anschließend über die Arbeitsweise der Regionalleitstelle. Nach dem Rundgang saß man bei Kaffee und Lebkuchen zusammen und

tauschte sich über die Erfahrungen der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte der Landeshauptstadt aus. Die eingeladenen Ehrenamtlichen stehen stellvertretend für alle Helfer in Potsdam, die sich ganzjährig im Bevölkerungsschutz engagieren. Ein großer Dank galt auch den Berufsfeuerwehrleuten, besonders der 3. Wachabteilung, die an Heiligabend und Silvester Dienst verrichten und nicht bei Ihren Familien sein können. Den Dank gaben wir auch an alle Helfer und Einsatzkräfte gerne weiter, die trotz der Feiertage immer ein Ohr am Pieper haben oder arbeiten müssen.

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Ein Herbst voller Spenden

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für die Wasserwacht

Dank engagierter Unternehmen Im Herbst 2015 konnte sich die Wasserwacht über zwei große Spenden freuen, die durch viele Spender zusammen erreicht wurde. Der langjährige Förderer der Wasserwacht Potsdam, die Agentur für Technologie und Netzwerke, kurz: die ATeNe GmbH, feierte ihr 10-jähriges Firmenjubiläum. Grund genug für die Geschäftsführung auf Geschenke zu verzichten und zum Spenden zu Gunsten unserer Wasserretter aufzurufen. Durch die Geschäftspartner und -kunden wurden über 1.300 Euro gespendet, welche die Wasserwacht in die Ausstattung der Mitglieder mit persönlicher Schutzausrüstung investieren wird. Da das Firmenjubiläum direkt am Wasser gefeiert wurde, lag es für die Wasserwächter nahe, bei einer Übung ihr Können zu demonstrieren. Hierfür ließen Sie ein Schlauchboot kentern, dessen Insassen durch die Wasserwacht gerettet wurden. Anschließend konnten sich auch die Helfer der Wasserwacht am Buffet stärken und am Infostand kam man ins Gespräch mit den Gästen der Firmenfeier. An dieser Stelle ein großes Danke an die Geschäftsführer Herr Ron Heynlein und Herr Frank Meister, die uns diesen Spendensegen ermöglicht haben.

Ende Oktober konnte die Wasserwacht Potsdam dann noch einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro entgegennehmen. Die Firma arvato direct services GmbH spendet regelmäßig diesen hohen Betrag zu Gunsten sozialer Projekte und Vereine. Nachdem wir uns im Sommer bewarben, durchlief das Anliegen der Retter eine firmeninterne Abstimmung mit dem Ergebnis, dass die Wasserwacht zu den Begünstigten zählen wird. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an alle Mitarbeiter, die für uns gestimmt haben, sowie an Frau Magdalena Wozniak und den Standortleiter Herr Felix Voigtländer, die uns diese Finanzspritze ermöglicht haben. Das Geld werden wir nutzen, um in die Schutzausrüstung der Wasserretter zu investieren. Hierzu zählen Auftriebswesten, Helme und weiter Ausrüstungsgegenstände, welche das Arbeiten im Wasser sicherer gestalten und das Verletzungsrisiko im Einsatz senken.

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Berichte


Helfen steht jedem gut

Wasserwacht hilft Bedürftigen Getreu dem Motto des Deutschen Roten Kreuzes trafen sich wieder unzählige Ehrenamtliche der Arbeiterwohlfahrt Potsdam, des Rotary Clubs Potsdam, der Klinik-Clowns und des Deutschen Roten Kreuzes aus Potsdam am 21. Dezember 2015 im Dorint Hotel Sanssouci Potsdam / Berlin, um eine Weihnachtsfeier auszurichten. Doch für wen richten die Ehrenamtlichen eine Weihnachtsfeier aus? Eingeladen waren dieses Jahr über 950 Bedürftige Menschen aus Potsdam, darunter 200 Kinder. Für Stefan von Heine, Direktor des Hotels und Rettungstaucher der DRK Wasserwacht Potsdam, ist es eine Ehrensache Gastgeber für diese Menschen zu sein und einen Nachmittag lang ein Lächeln auf die Gesichter der Gäste zu zaubern. Natürlich lassen wir als DRK- und Wasserwachtkameraden uns nicht lange bitten und packen mit an. Bereits am Sonntag waren vier Helfer der Wasserwacht vor Ort und unterstützten den Aufbau der zahlreichen Tische und Stühle für die Gäste. Am Montag trafen wir uns gegen 14 Uhr vor Ort und waren im Endeffekt mit 14 Wasserwächtern, 4 Helfern des Kreisauskunftsbüros, sowie drei Helfern unserer Wasserwachtjugend vor Ort. Wir unterstützten im Service, wir organisierten die Logistik und ab und zu hatten wir auch mal ein offenes Ohr für die Gäste, die sehr dankbar über den Nachmittag

waren. Nach dem Kaffeetrinken und dem ersten Weihnachtssingen wurden die kleinen und großen Gäste beschert und ein Leuchten war in vielen Kinderaugen zu sehen, die gleich auch mal ihr Spielzeug ausprobierten. Zusammen mit der Ministerin für Soziales des Landes Brandenburgs schnitt der Hoteldirektor um 17 Uhr die Eistorte an und eröffnete damit auch das Buffet, auf das sich viele Gäste schon lange gefreut haben. Gänsekeulen, Rotkohl, Grünkohl, Klöße, Nudeln, Auflauf und eine Riesenauswahl an Nachtisch sorgte für volle Mägen und satte Zufriedenheit. Allen Helfern hatte man es angemerkt, dass sie gerne unterstützt haben und mit Herzen dabei waren. Und natürlich sind wir auch im diesem Jahr wieder vor Ort und unterstützen.

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Die Wasserwacht

Prof. Dr. Hans-Jürgen Vogel Nach dem Fall der Mauer nahm die Bezirkskommission Wasserrettungsdienst (WRD) Potsdam des DRK der DDR Verbindung sowohl zur Wasserwacht des DRK in Berlin als auch zu DLRG und ASB in Berlin auf. Neben gegenseitigen Besuchen mit ersten Informationsaustauschen bestand für uns Potsdamer natürlich die Aufgabe, die bisher für uns unzugänglichen Wasserflächen Richtung Berlin kennenzulernen, denn es war uns klar, dass der Wasserrettungsdienst in Potsdam eng mit den zukünftigen Partnern in Berlin zusammenarbeiten mussten. So nahm Hans Bischoff vom Bezirkskomitee des DRK Kontakt zu den Grenztruppen der DDR

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auf, um eine Erkundungsfahrt über Glienicker Lake, Jungfernsee und Havel Richtung Pfaueninsel zu unternehmen. Er erhielt die Zusage und in den letzten Dezembertagen des Jahres 1989 trafen sich Richard Ringel, Hans Bischoff und ich mit einem Major der Grenztruppen am Glienicker Horn, der uns mit einem Motorboot der Grenztruppen die Erkundungsfahrt ermöglichte. Ich war der einzige der DRK-Vertreter, der die Gewässer noch aus der Zeit vor 1961 als Angehöriger des Wasserrettungsdienstes kannte. So konnte ich meinen Kameraden die Gegebenheiten erklären. Wir erlebten diese Fahrt als


und ich

Erinnerungen an die Anfänge der Wasserwacht sehr emotionales Ereignis, denn nur drei Monate vorher hätte keiner von uns im Traum daran gedacht, mit einem Boot der Grenztruppen der DDR die Grenzgewässer nach Westberlin zu erkunden. Zur Erklärung: Die Wasserstraße Potsdamer Havel war in Höhe Glienicker Horn bis auf einen knapp zwei Meter breiten Durchlass für die Boote der Grenztruppen auf der Seite der Berliner Vorstadt vollständig gesperrt. Ein ausgedienter Schleppkahn war quer zur Fließrichtung der Havel verankert, auf der Seite zum Park Babelsberg war die Lücke zwischen Schiff und Ufer mit Maschen- und Stacheldraht undurchlässig gemacht, an der Bordwand des Kahns waren starke Stahlträger in den Grund gerammt und bis zum Grund durch Drahtverhaue gesichert. So war ein Durchkommen unmöglich gemacht, denn der Bootsdurchlass war leicht zu schließen. Der Tiefe See konnte mit Sportbooten von Potsdamern bis in Höhe Kleines Schloss im Park Babelsberg befahren werden. Nach den ersten Gesprächen mit den Vertretern der beiden anderen Wasserrettungsdienst betreibenden Organisationen, reifte bei der Mehrzahl der damals aktiven WRD-Angehörigen die Entscheidung, beim DRK zu bleiben. Nur eine kleine Gruppe aus dem Kreisgebiet Potsdam Land gründete die DLRG im Potsdamer Raum.

Auf Initiative von Dr. Richard Ringel, damals Vorsitzender der Bezirkskommission WRD Potsdam, wurde am 29. September 1990 in der Aula des heutigen Einstein-Gymnasiums die Wasserwacht im DRK-Landesverband Brandenburg gegründet. Die in den 80er Jahren geknüpften engen Beziehungen zu den Bezirkskommissionen WRD in Cottbus und Frankfurt / Oder erleichterten den Gründungsprozess. Zum Vorsitzenden des Landesausschusses WW wurde Dr. Ringel gewählt. Im DRK Kreisverband Potsdam wurde die DRK Wasserwacht am 15. November 1990 von 110 Anwesenden mit der Verabschiedung einer Ordnung und der Wahl des ersten Kreisausschusses Wasserwacht (Gisela Ahrensdorf, Gabriele Dewitt, Wilhelm Golibrzuch, JensIven Jelonek, Hans-Joachim Lehmann, Jörg Schröder, Dr. Hans-Jürgen Vogel, Jürgen Waschischek, Frank Wendt) aus der Taufe gehoben. Zu den „Gründern“ gehörten neben den Mitgliedern des Kreisausschusses Hilmar Gebhard, Werner Gniosdorz, Bruno Herrmann, Dirk Herrmann, Lars Herrmann, Frank Ringel, Dr. Richard Ringel, Klaus Schubert, Dr. Wolfgang Thielscher, HansGerhard Wobeser und Dr. Rainer Wolf. In der Villa Kampffmeyer hatten ab 1961 Ministerium für Staatssicherheit und Grenztruppen ihre Diensträume. Nach deren Abzug Anfang 1990 war das Amt für Katastrophenschutz kurzzeitig dort untergebracht und ich nahm im Jahr

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Die Wasserwacht

Prof. Dr. Hans-Jürgen Vogel

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und ich

Erinnerungen an die Anfänge der Wasserwacht 1991 als Vertreter der Wasserwacht Potsdam gemeinsam mit Vertretern der sich gerade in Potsdam gegründeten DLRG an einer Beratung in den Räumen der Kampffmeyer-Villa teil, in der die finanzielle Unterstützung der beiden Wasserrettungsdienst betreibenden Organisationen durch die Kreise Potsdam Stadt und Potsdam Land zu gleichen Teilen vereinbart wurde. Nach dem Abzug der Grenztruppen von dem Gelände am Glienicker Horn errichtete die junge Wasserwacht am Ufer der inzwischen geräumten Durchfahrt zwischen Tiefem See und Glienicker Lake eine Rettungsstation in einem Container ein. Leider musste diese Aktion bald beendet werden, denn die Eigentumsfragen der Grundstücke waren inzwischen geklärt und die Wasserwacht hatte das Nachsehen. Ebenso erging es der Wasserwacht am Quapphorn. Der an dieser exponierten Stelle stehende Wachturm der Grenztruppen war geradezu prädestiniert für einen Rettungsturm. Ein vom Berliner DRK zur Verfügung gestellter Wohnwagen und ein vom DRK in Auftrag gegebener Steg sollten eine Rettungsstation werden. Nur hatten die Potsdamer Wasserwachtkameraden nicht bedacht, dass die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten nicht zustimmen würde, dass im Gelände des Kulturerbes Neuer

Garten eine Rettungsstation steht. So musste der Wohnwagen verschwinden, der Steg abgebaut werden und der Grenzturm wurde abgetragen. Auch an einer anderen Stelle waren die Bemühungen der jungen Potsdam Wasserwacht nicht von dauerndem Erfolg gekrönt. Mehrere Räume in einem zweistöckigen Flachbau auf dem Gelände der zwischen Nedlitz und Neu Fahrland gelegenen Villa Adlon, Am Lehnitzsee 1, von den 60er Jahren an Schule für Zivilverteidigung der DDR, nach der Wende Sitz der Verwaltungsakademie des Landes Brandenburg, hatte die Wasserwacht zur Nutzung erhalten. Diese musste die Wasserwacht aber bald wieder räumen, denn die Verwaltungsakademie brauchte wohl alle Räume. Dagegen war die Übergabe einiger Motorboote der aufgelösten Grenztruppen der DDR von Dauer. Die Boote, darunter ein „KB 12“, wurden von der Wasserwacht genutzt, bis sie durch moderne Motorrettungsboote ersetzt werden konnten. Hilfe und Unterstützung erhielten die Kameradinnen und Kameraden der Potsdamer Wasserwacht durch die Wasserwacht des Landes Berlin in materieller und organisatorischer Form.

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Die Wasserwacht Christin Schiffner

Ich fahre seit nunmehr 5 Jahren mit ins Trainingslager nach Mala Upa (Tschechien). Jedes einzelne Jahr war wunderschön und ich habe viele schöne Erinnerungen mit nach Hause genommen. Doch dieses Jahr war es besonders. Warum fragt ihr euch? Das kann ich so genau gar nicht sagen, das Gesamtpaket hat in diesem Jahr besonders gestimmt. In den ganzen neun Tagen waren wir einfach ein richtig gutes Team. Das Trainingslager steht schon immer dafür, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und uns als Gemeinschaft enger zusammenwachsen zu lassen. Ich habe es allerdings noch nie erlebt, dass es so gut funktioniert hat. Leider hat uns das Wetter nicht in die Karten gespielt, denn bis auf einen Samstag war es die ganze Woche bewölkt, kühl und nass. Trotzdem war das Trainingslager für alle sehr erholsam. Wir sind am 18. Oktober 2015 am frühen Morgen, mit 20 Wasserwächtern in fünf Autos ins Trainingslager gefahren. Die Autofahrt ist schon immer ein Highlight des Trainingslagers. Während in manchen Autos geschlafen wird, wird in anderen Fahrgemeinschaften der Spaß groß geschrieben und die Musik steht im Vordergrund. Kaum angekommen, sind wir in dem schönen Mala Upa essen gegangen und danach eine sehr große Runde gewandert. Vielmehr wurde an dem ersten Tag auch nicht unternommen, da alle noch ziemlich müde waren. Weitere Höhepunkte des Trainingslagers sind die Spieleabende im Aufenthaltsraum. Un-

Berichte

ser erster Trainingstag fing sehr schön an. Susi hatte Geburtstag und wir alle überraschten sie mit einem Geschenk sowie mit einem leckeren selbstgebackenen Kuchen. Natürlich gab es auch von unserem Baudenwirt einen Kuchen, sodass wir an den nächsten Tagen jede Menge Kuchen essen konnten. Nachdem wir uns den Magen mit Kuchen vollgeschlagen haben, sind wir sehr lange wandern gegangen. Am Nachmittag haben wir draußen viele kleine Rennspiele und einen sogenannten Kraftkreis absolviert. Allerdings war das nicht genug, denn im Garten von unserem Wirt stand noch der Pool vom Sommer, welcher voll mit eiskaltem Wasser war. Und natürlich wurde es zu einer Mutprobe, in den Pool zu springen. Am erstaunlichsten war, dass alle mitgemacht haben. Wie in jedem Jahr fanden sich auch wieder sechs Mutige, die sich während einer Wanderung am nächsten Tag in das eiskalte Wasser eines Wasserfalls stürzten. Sehr zur Belustigung von allen anderen. Leider hatten wir am Mittwoch sehr schlechtes Wetter, deshalb haben wir kurzer Hand unseren Aufenthaltsraum zu einem Kraftraum umfunktioniert und ein Krafttraining gemacht. Am Nachmittag konnten wir zum Glück in die Turnhalle gehen und Volleyball spielen. Der Abend war erstaunlicherweise schöner als der Tag und von daher sind wir nach dem Abendessen eine Runde durch den Ort gelaufen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, dass es die längste und lustigste Nacht


und ich

Mein Schönster Ausflug in die Berge werden wird. An diesem Abend sind wir auf die grandiose Idee gekommen, man könnte ja um halb fünf Uhr aufstehen und zur Schneekoppe laufen um sich den Sonnenaufgang anzusehen. Jello hat sich das nicht zweimal sagen lassen und hat uns um halb fünf geweckt. Natürlich war dann noch kaum jemand motiviert zur Schneekoppe zu laufen. Da es zu bewölkt war, haben wir uns stattdessen noch einmal zusammengesetzt und einen Tee getrunken, bis dann gegen 6 Uhr morgens alle im Bett verschwunden waren. Wer jetzt denkt, dass wir alle lange geschlafen haben, der liegt falsch. Es gibt auch Verrückte die nach zwei Stunden Schlaf joggen gehen und uns dann alle um 8 Uhr aus dem Bett holen. Der wenige Schlaf war uns deutlich anzumerken, sodass wir nach dem Frühstück nur spazieren gingen. Nach dem Mittagsschlaf waren auch alle wieder fit, sodass einige von uns nach Trutnov gefahren sind und die Übrigen draußen Sport gemacht

haben oder wandern gegangen sind. Am nächsten Tag sind wir erneut in die Turnhalle gegangen und haben Volleyball gespielt. Am Nachmittag sind wir in den Steinpark in der Nähe von Trutnov gefahren fahren. Der Ausflug war wunderschön und wir haben viele tolle Erinnerungen mitgenommen. An dieser Stelle möchten wir uns noch herzliche bei Anke Buller bedanken, dass sie für uns die Führung organisierte und den Eintritt übernommen hat. An unserem letzten Tag im Trainingslager hatten wir endlich Glück mit dem Wetter. Nun stand dem Aufstieg zur Schneekoppe nichts mehr im Wege. Alle haben diesen Aufstieg gemeistert und die wunderschöne Aussicht vom Gipfel der Schneekoppe hat uns wieder einmal für den anstrengenden Aufstieg entschädigt. Leider mussten wir am Sonntag dem wunderschönen Riesengebirge auf Wiedersehen sagen und die Heimreise antreten.

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Die Wasserwacht Pernilla Bandick

Es kommt mir vor als wäre es schon Jahre her, dass ich meine Prüfung für das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze abgelegt und bestanden habe. Doch tatsächlich ist es erst vor gut einem Jahr gewesen. Es muss an den vielen Erlebnissen in der Zwischenzeit liegen, dass mir dieses eine Jahr so viel länger vorkommt. Am 2. Mai war ich das erste Mal in der Wasserwachtstation im Waldbad Templin und es folgten noch viele weitere Wochenenden, die ich dort verbracht habe. Eigentlich bin ich absolut kein Frühaufsteher, doch weder das frühe Aufstehen, noch der Fakt, dass man sich nicht mit seinen Schulfreunden treffen kann, haben mich demotiviert. Viele meiner Freunde verstehen das nicht, doch für mich ist ganz einfach. Die Gemeinschaft, die ich bei der Wasserwacht gefunden habe, ist einfach unvergleichlich und einige von den Wasserwächtern sind zu wichtigen Stützen meines Lebens geworden.

Berichte

Wir mögen zwar alle verschieden sein, aber es gibt eine nicht unbedeutende Gemeinsamkeit, die uns alle verbindet: Wir geben unser bestmögliches um die Sicherheit im, auf und am Wasser zu gewährleisten. Da ich im vergangen Jahr noch 15 Jahre alt war, war ich in meinen Möglichkeiten des Mitwirkens zwar ein wenig eingeschränkt, aber mir wurde nie langweilig. Denn es gibt so viele Dinge bei den ich helfen konnte: Erfahrene Rettungsschwimmer beim Turmdienst unterstützen, Erstversorgung von Kinder mit Schnittwunden durch Muscheln, Boote einsatzbereit machen oder das Mittagsessen vorbereiten. Aber auch das Einkaufen fahren mit dem Motorboot macht jedes Mal aufs Neue riesigen Spaß. Die Station muss natürlich sauber und ordentlich gehalten werden, denn das ist wichtig, weil wir uns dort schließlich wohl fühlen wollen. Nach Dienstschluss konnte ich schwimmen gehen, Volleyball und andere


und ich

Meine erste Saison Spiele spielen oder einfach mal die Sonnenuntergang genießen. Von den Älteren habe ich viel über die Knoten, Rettungsmittel, Gewässer der Region, über die Boote, Wundversorgung und vielem mehr gelernt. Im Herbst ging es dann nach Bollmannsruh. Ob ich dafür zu alt bin? Ach Quatsch, für Bolle ist man nie zu alt! Während für die Jüngeren verschiedene Kurse vorbereitet wurden, wurde für uns ein etwas anderes Programm vorbereitet. So haben wir viel über die Organisation der Potsdamer Wasserwacht, Einsatzgrundlagen, Sicherheit an der Einsatzstelle und so einiges mehr lernen können. Im letzten Winter habe ich am Lehrgang „San A + B“ (Helfer im Sanitätsdienst) teilgenommen und habe nach einigen Ausbildungswochenenden auch meine theoretische und praktische Prüfung bestanden. Nun fühle ich mich sicherer und weiß, dass ich in der nächsten Saison noch besser helfen kann. Die Mu-

schelschnitte werde ich diesen Sommer noch besser versorgen können. Als ich mit 8 Jahren mit dem Schwimmen bei der Wasserwacht angefangen habe, wusste ich nicht, dass sich daraus mal für mich so etwas Wichtiges entwickeln würde. Doch heute kann ich mir ein Leben ohne die Wasserwacht nicht mehr vorstellen. Und das habe ich all denen zu verdanken, die ich während dieser Zeit in der Wasserwacht kennen lernen durfte. Ich danke meinen Trainern, die jede Woche in die Schwimmhalle am Brauhausberg kommen bzw. kamen, allen Rettungsschwimmern und Bootsführern aus dem Waldbad Templin, den Betreuern, für das schöne Wochenende in Bollmannsruh, den Ausbildern beim SAN-Lehrgang, aber auch meiner Trainingsgruppe.

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Die Wasserwacht Mareike Franz

Am frühen Abends des 20. November 2015 hieß es wieder auf nach „Bolle“. Diesmal wurden die 43 Kinder und Jugendliche durch zehn Betreuer begleitet. Die Abfahrt konnte natürlich erst erfolgen, nachdem die Eltern noch einmal gedrückt wurden. Die Unterbringung erfolgte im Kinder- und Erholungszentrum Bollmannsruh. Dort kennen wir uns schon gut aus, da wir dort auch die vergangenen Ausbildungswochenenden verbracht haben. Nach der Ankunft versammelten wir uns im Seminarhaus, denn dort erfolgte die Aufteilung auf die einzelnen Bungalows

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und die Vorstellung der Betreuer. Um gestärkt ins Abendprogramm starten zu können, gingen wir dann erst einmal Abendbrot essen. Das Programm am Freitagabend wird schon seit einigen Jahren vom Herstellen kleiner Windlichter geprägt. Die Leuchten werden dann von unseren Kids vor die Bungalows gestellt, um etwas Gemütliches vor die Bungalowtür stellen zu können. Da wir mit unserem Ausbildungswochenende etwas spät dran waren, stand die Gestaltung diesmal unter dem Motto „Winter, Weihnachten, Schneegestöber“. Parallel zur Windlichtherstellung


und ich

Erinnerungen an Bollmannsruh haben unsere kleinsten Teilnehmer sich an die Gestaltung ihrer Namensschilder gemacht, denn nur wer ein Namensschild hat kann fleißig Sternchen sammeln, die von den Betreuern für gute Leistungen und Betragen verteilt werden. Nachdem alle Lichter vor den Bungalows leuchteten, wurde für unsere Kleinsten die Nachtruhe eingeläutet. Durch die Betreuer wurden jetzt noch letzte Handgriffe für die kommenden zwei Tage getätigt, denn jeder Betreuer kümmerte sich um einen kleinen Teil des Programmes. Nach dem Frühsport und dem Frühstück starteten wir mit der Rotation in den verschiedenen Kursen. Die Aktivitäten für die Kleinsten reichten von der Ersten Hilfe, Knotenkunde, über Textilgestaltung, Basteln von Weihnachtsmanndosen und Sport bis hin zur Ausbildung an verschiedenen Rettungsgeräten. Die etwas älteren Kids, die auch schon etwas Erfahrungen in den Strandbädern sammeln konnten wurden durch eine erfahrene Einsatzkraft über die Gefahren der Einsatzstelle und die Abläufe des Wasserrettungsdienstes unterrichtet. Nach einem kräftigenden Abendessen haben unsere Kids dann für den Abendfilm abgestimmt. Versüßt wurde der Kinoabend durch ein Naschbeutelchen, damit bei allen ein vollkommenes Kinogefühl aufkommen konnte. Danach sind auch die aufgewecktesten Kinder müde im Bett versunken.

Auch am Sonntag starteten wir mit Frühsport und einem leckeren Frühstück in den Tag. Nach dem obligatorischen Gruppenbild haben wir unsere Kleinsten bunt in Gruppen aufgeteilt und zur Schnipseljagd über das Gelände geschickt. Es waren einige Fragen zur Ersten Hilfe zu beantworten, Mengen abzuschätzen, Dinge zu suchen und auch das Geschick wurde gefordert. Nach dem Mittag hieß es dann Abschied nehmen und die Heimreise antreten. Vorher musste aber natürlich die große Siegerehrung erfolgen. Schnell stellte sich heraus, dass jeder ein Gewinner war, denn alle Teilnehmer haben sich immer angestrengt und haben viele Sternchen am Wochenende sammeln können. Mein ganz besonderer Dank geht in erster Linie an meine Mitstreiter: Tizian, Susi, Annett, Michael, Anika, Marleen, Henry, Stefan und Andrea. Ohne euch hätte dieses Wochenende nicht stattfinden können. Danke, dass ihr meinen Ideen Leben einhaucht und diese so wunderbar umsetzt. Weiterhin Danke ich den Eltern unserer Kids für das entgegengebrachte Vertrauen und den vielen Unterstützern, denn ohne diese wäre die Siegerehrung deutlich kleiner ausgefallen. „Lieben DANK“

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Die Wasserwacht Jan Oczkowski

Endlich! Der Frühling ist da, der Sommer nicht mehr weit. Alle Wasserwachtmitglieder kennen das Gefühl, diese Spannung, dass es endlich wieder los geht. Nun ist es nicht mehr lang, bis die neue Saison der Wasserwacht startet. Und ehe man sich versieht, steht man schon mitten im Strandbad und lässt sich die Sommersonne auf die Nase scheinen. Doch bevor es losgeht, müssen ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Neue Rettungsschwimmer und Sanitäter wurden über den Winter ausgebildet und sind nun bereit, in ihre erste Saison zu starten. Aber was wäre die Wasserwacht ohne ihre Boote? Auch die brauchen etwas Pflege, bevor es ins Wasser geht. Ein bisschen Farbe und fertig ist der Lack. Aber wer macht das eigentlich? Und wie macht man das eigentlich? Endlich kommt das Boot ins Wasser. Das kann doch nicht so schwer sein: Boot auf den Trailer, einmal kräftig geschubst und ... „Ups!“ Das war knapp! Nur eine Schramme. Naja, lasst uns besser jemanden fragen, der das schon mal gemacht hat. Bisher ging noch immer alles gut. Zumindest im Großen und Ganzen. Es gab immer jemanden, der die Kohlen

Berichte

aus dem Feuer geholt, den Schaden repariert und den alten Glanz wiederhergestellt hat. Meistens waren das die „Alten“. Die, die auch wissen, wie man den Schaden hätte verhindern können. Die, die wissen wie es vielleicht etwas besser geht und dieses Wissen weitergeben. So, wie es schon immer war: Die alten Hasen stärken den jungen Hüpfern den Rücken und stehen mit Rat und Tat zu Seite. Und sie sind erfahren und entspannt genug, um auch mal ein Auge zuzudrücken und die ein oder andere Schramme zu übersehen. So, wie es schon immer war und so, wie es eigentlich auch sein sollte. Doch wo ein eigentlich ist, ist auch ein Problem. Unter all den alten Abläufen, die seit Jahrzehnten in etwa die Gleichen sind, haben wir ein ganz modernes Problem: Es kommen zu wenige, die ein „Ups!“ verursachen. Das ist schade. Solange es ein „Ups!“ gab, gab es auch immer ein „ach so?“ Es folgte ein „Geschafft!“, ein „wir“ und am Ende ein herzliches Lachen, über ein kleines Missgeschick am Beginn einer hoffentlich langen Wasserwachtkarriere, das zu jeder passenden Gelegenheit für einen Lacher sorgt. Später werden diese Geschichten dann den neuen „Jungen“ erzählt. Aber die Wasserwacht hat seit einigen Jahren mit sinkenden Nachwuchszahlen zu kämpfen. Ein Problem,


und ich

Lasset uns lernen! das es nicht aus den Augen zu verlieren gilt. Denn: Ohne die Jungen, denen ab und zu ein „Ups!“ passiert, geht es nicht. Aber ohne die Alten, die den Jungen zur Seite stehen, geht es auch nicht. Wir brauchen alle Mitglieder, um eine starke Gemeinschaft zu sein. Denn dann kommt immer jemand, der einem hilft, zusammen den Schaden repariert und aus dem „Ups!“ ein „Geschafft!“ macht und am Ende darüber lacht. Solche Erlebnisse schaffen das Gemeinschaftsgefühl, das wohl oft mit „wie früher“ umschrieben wird. Die guten alten Zeiten kommen natürlich nicht wieder. Aber wer sagt denn, dass die kommenden Zeiten nicht auch gut, ja vielleicht sogar noch besser werden? Mit ein wenig mehr Vertrauen der „Alten“ in den Nachwuchs, könnte es letztendlich zu mehr Wissen, mehr Qualität, etwas mehr Entspanntheit und vor allem zu dem am meisten ersehnten Spaß führen. Fehler sind menschlich und gehören zum Leben dazu, auch im Ehrenamt. Also: Ran an die Kartoffeln! Nehmen wir unsere Aufgaben an und die kleinen Fehler, die dabei passieren können in Kauf! Denn wir wissen eigentlich, dass wir daraus lernen können. Eine Anmerkung: „Ups!“ bedeutet: ein leichter Schaden materiellen oder ideellen Wertes, der aus Versehen(!) entstanden ist.

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Danke!


Die Wasserwacht sagt danke! Folgenden Förderern, Partnern und Institutionen möchten wir ausdrücklich für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit danken: · Andrea Buchardi, Marina Tiefer See, Potsdam · Anke Buller, Rechtsanwältin, Potsdam · Änne Fitzner, Mediengestalterin, Gestalterin des Jahrbuchs, Potsdam · AquaLung GmbH, Ausstattung für die Taucher · arvato direct services Potsdam GmbH, Spende im Jahr 2015 · Agentur für Technologie und Netzwerke ATeNe GmbH, Spenden für das Jahrbuch und Spenden im Jahr 2015 · Bäderlandschaft Potsdam, GmbH · Berufs- und Freiwillige Feuerwehr Potsdam · Pascal van der Meer, Blaulichtreport Potsdam · Dietmar Teickner, Lakritzkontor Potsdam · DRK Behinderten Werkstätten Potsdam gGmbH · DRK Bereitschaft Potsdam · DRK Wasserwacht Berlin · Druckerei Kuss GmbH · Frau Stanke, Berufsfeuerwehr Potsdam · Heiko Schwab, Werder / Havel · Martin Teichmann, SUP-TRIP.de, für die SUP-Boards, Potsdam · Ole Bemann, Floating Noise · Regionalleitstelle Nord-West · Stefan von Heine, Dorint Hotel Potsdam · VR-Bank Fläming eG · Wasserschutzpolizei Potsdam · Weisse Flotte Potsdam GmbH · Werner Gniosdorz, Bäckerei Braune, Potsdam

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Sponsoren Die Wasserwacht Potsdam bedankt sich bei den aufgeführten Unternehmen für die finanzielle Unterstützung und das Ermöglichen des Logbuches 2015.

ATeNe GmbH Agentur für Technologie und Netzwerke Ulanenweg 11 14469 Potsdam

Bäderlandschaft Potsdam GmbH Steinstraße 101 14480 Potsdam

www.atene-gmbh.de

www.swp-potsdam.de

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