UZH Journal 2/14

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44. Jahrgang Nr. 2 April 2014

Die Zeitung der Universität Zürich Wegmarken gesetzt

Leckeres Studentenfutter

Herr der Tiere

Stimmt es, dass ...

Andreas Fischer ist Ende vergangenen Jahres von seinem Amt als Rektor der UZH zurückgetreten. Er hat Wegmarken gesetzt, die für die weitere Entwicklung der UZH von grosser Bedeutung sind. Rektor Michael Hengartner würdigt die Verdienste seines Vorgängers.

Wer bringt eigentlich das Essen auf den Mensatisch? In dieser Ausgabe stellt sich das Küchenteam der Mensa UZH Zentrum vor.

Alex RübeI, Direktor des Zürcher Zoos, erzählt über seine Studienzeit an der UZH, über Papageienforschung und Nachwuchs bei den GalapagosSchildkröten.

… Männer- und Frauengehirne sich unterscheiden? «Die Antwort ist Jein», sagt der Neurowissenschaftler Martin Meyer. In unserer Rubrik räumt er mit «gern erzähltem Unsinn» über unser Gehirn auf.

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Ein Wahrzeichen wird gefeiert

Nachwuchs für die UZH Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat 40 neue Förderungsprofessuren zuge­ sprochen. Die UZH ist bei der diesjährigen Vergabe die erfolgreichste Universität der Schweiz. Vier Nachwuchswissenschaftle­ rinnen und sechs Nachwuchswissenschaft­ ler haben die Universität Zürich als Gast­ institution für ihre SNF­Förderungspro­ fessur gewählt. «Das ist ein klares Zeichen für die grosse Attraktivität der UZH», freut sich Rektor Michael Hengartner. Insgesamt haben die zehn Nachwuchs­ forschenden für die nächsten vier Jahre mehr als 14 Millionen Franken für ihre For­ schungsprojekte eingeworben.

Das Hauptgebäude der Universität Zürich ist 100 Jahre alt.

Bild: Universitätsarchiv Zürich

Ersatz für ERC Grants

Städtebauliches Ausrufezeichen mit Fernwirkung: das frisch fertiggestellte Hauptgebäude der UZH auf einer zeitgenössischen Postkarte. David Werner

Mailand hat einen Dom. Über Prag thront eine Burg. In Zürich aber bestimmen zwei Hochschulen die Stadtsilhouette: Gottfried Sempers Polytechnikum wurde 1858 bis 1864 an bester Lage über den Altstadt­ dächern errichtet. Und 50 Jahre später setzte der Kanton mit dem Hauptgebäude der Universität gleich nebenan ein zweites städtebauliches Ausrufezeichen. Damit ver­ fügte die UZH, die zuvor im Südflügel der ETH einquartiert war, endlich auch über einen eigenen Repräsentationsbau. Rund 2300 Studierende besuchten 1913 die UZH, lächerlich wenige im Vergleich zu heute, aber genug, um eine akute Raumnot zu be­ wirken. Der Neubau schaffte 1914 Abhilfe, zumindest vorübergehend. Öffentlichkeit und Fachwelt zeigten sich bei der Eröffnung begeistert von dem Mo­ numentalbau. Er spiegelte die Ambitionen

der wachsenden Limmatmetropole, die sich damals ein grossstädtisches Gepräge gab. Die Einweihungsfeierlichkeiten im April 1914 dauerten mehrere Tage. Erzie­ hungsdirektor Albert Locher sprach von der Universität als einem «Wahrzeichen der Demokratie» und einer «Dienerin des Vol­ kes», Bundesrat Felix Calonder sah sie als «freie Burg der Wissenschaft». Das Haupt­ gebäude versinnbildlicht die Beziehung zwischen Universität und Gesellschaft auf mehrdeutige Weise. Es ist der Stadt zuge­ wandt, wirkt präsent und durchlässig, wahrt aber zugleich eine gewisse vornehme Distanz und Autonomie. Karl Moser, der Architekt, war ein Meister der Synthese, und die Universität war sein Hauptwerk. Bis heute ist es dieses Haus, das der UZH ein Gesicht gibt. Anregungen aus verschiedensten Richtungen – von der Lebensreformbewegung bis hin zur Evolu­

tionstheorie – flossen in das eigenwillige Werk ein. Wer sich näher mit der verschlun­ genen Planungsgeschichte befasst, staunt, wie es Karl Moser gelang, Disparates zu einer kraftvollen Einheit zu verschmelzen. Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte die ef­ fektvolle, erzählfreudige Architektur dieses Hauses, das viel mehr sein will als eine blosse Hülle für Lehre und Forschung, wie aus der Zeit gefallen. Ein Sinn für die Quali­ täten dieses Baus entwickelte sich erst wie­ der in jüngerer Zeit. Wer die eigenen Sinne für die Besonder­ heiten von Karl Mosers Gesamtkunstwerk schärfen will, dem bieten die Jubiläumsver­ anstaltungen, auf die wir in diesem Journal hinweisen, vielerlei Gelegenheiten dazu. Die Eröffnungsfeier ist am 17. April. Den Schlusspunkt bildet am 15. Mai eine Diskus­ sion über die bauliche Zukunft der UZH. Mehr zum Jubiläum ab Seite 4

Nachdem die EU die Schweiz von Eras­ mus+ und Horizon 2020 zumindest vorläu­ fig ausgeschlossen hat, suchen Bundesrat und Hochschulen eine Übergangslösung für 2014. Als ersten Schritt schafft der Schweizerische Nationalsfonds (SNF) ein befristetes Förderungsinstrument, das be­ züglich Zielen, Art und Ausstattung mit den ERC­Förderungsinstrumenten Star­ ting Grants und Consolidator Grants korrespondiert. Entsprechende Gesuche können beim SNF eingereicht werden. Ziel ist es, den starken Forschungsplatz Schweiz zu erhalten. Über die neusten Entwicklun­ gen bei den Forschungs­ und Bildungsab­ kommen mit der EU informiert ein Online­ Dossier auf UZH News (www.uzh/news).

Nachhaltigkeit fördern Lorenz Hilty ist Ende Februar von der Uni­ versitätsleitung zum Delegierten für Nach­ haltigkeit der UZH gewählt worden. Hilty ist seit 2010 Professor für Informatik und Nachhaltigkeit an der Universität Zürich. «Hochschulen sind von ihrem Wesen her nachhaltige Institutionen», so Hilty an ei­ ner Podiumsdiskussion im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche von UZH und ETHZ Anfang März. «Sie produzieren Wissen, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» Zu seinen künftigen Aufgaben als Delegierter gehört es, an der UZH Projekte für nachhal­ tige Entwicklung in Lehre und Forschung zu fördern und zu initiieren. Zudem will er die Betriebsabläufe der UZH auf mögliche Verbesserungen im Umgang mit Energie und natürlichen Ressourcen untersuchen.


2 Aktuell

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

Wenn Tessiner studieren wollen Bild Sylvia Läng

Die UZH hat sich im Februar an der Informationsveranstaltung für Tessiner Schüler, an der «OrientaTI», präsentiert. Vor Ort dabei: Studierende und Dozierende aus vier Fakultäten.

Liv Kägi, Maria Chiara Janner und Sara Trotta (v.l.) informieren am UZH-Stand über das Studienangebot. Sylvia Läng

«OrientaTI» heisst die Informationsveran­ staltung für Mittelschülerinnen und Mittel­ schüler im Tessin. Abgeleitet vom italieni­ schen «orientarsi», fordert sie aufmunternd auf, sich zu informieren – im Imperativ. Organisiert von der kantonalen Studienbe­ ratungsstelle, dem kantonalen Amt für die Sekundarstufe und der Studienberatungs­ stelle der Università della Svizzera italiana (USI), gibt die OrientaTI einen ersten Über­ blick über das Studienangebot aller zehn Schweizer Universitäten sowie der zwei ETH. Wer ein Studium an der Universität Zü­ rich ins Auge fasst, dem legt die UZH den Besuch der hauseigenen Studieninforma­ tionstage jeweils im September ans Herz:

Zwei Tage lang geben dann Professoren, Studierende und Dozierende aus erster Hand Auskunft über die mehr als 100 Stu­ dienfächer. Weil an keiner anderen Ver­ anstaltung derart umfassend über das Studienangebot informiert werden kann, nimmt die Universität Zürich in der Regel auch an keinem der anderen, von unter­ schiedlichen Organisatoren ins Leben ge­ rufenen Informationsanlässe teil. Die einzige Ausnahme von dieser Regel stellt die OrientaTI dar. Denn für die Tessi­ ner Drittklässler ist deren Besuch Pflicht. Also sollen sie sich auch über das vielfältige UZH­Studienangebot informieren können – in Gesprächen mit Studierenden und Dozierenden, in Vorträgen und anhand

von Flyern und Broschüren vom UZH­ Stand. Für die Fakultäten der UZH ist die Teilnahme an der OrientaTI fakultativ. Elf UZH­Angehörige aus vier Fakultäten reis­ ten Anfang Februar nach Lugano an die USI. Am gut besuchten UZH­Stand erwarte­ ten sie dort die Fragen der wissbegierigen und motivierten Schülerinnen und Schüler. Mindestens jeder vierte der insgesamt rund 1200 Besucher der diesjährigen OrientaTI nahm an einem der UZH­Vorträge zu den Fachgebieten der Fakultäten oder zur Ein­ führung ins Studium an der UZH teil. Die OrientaTI als Bühne für Fakultäten Koordiniert hatte den UZH­Ausflug die Abteilung Kommunikation. Ein Ziel war dabei auch, der UZH vor Ort zu einer mög­ lichst guten Visibilität zu verhelfen. So wurde zum Beispiel eine eigene Website für das Event eingerichtet, damit sich die Schü­ ler die UZH­Vorträge auch noch nach der Veranstaltung ansehen können. Banner auf thematisch passenden UZH­Websites, Mit­ teilungen und Bilder auf Facebook sowie eine breitere Streuung der Informationen zum Anlass und zu den Teilnahmemöglich­ keiten haben die Mitwirkung der UZH an der OrientaTI auch intern bekannter ge­ macht. Die Fakultäten sollten wissen, dass ihnen die OrientaTI als Bühne für die Prä­ sentation ihres Studienangebots zur Verfü­ gung steht – so wie auch die Schüler von der Vielfalt des UZH­Angebots erfahren sollten. Die UZH an der OrientaTI: www.studieninformationstage.uzh.ch, Menüpunkt «UZH @ OrientaTI»

Vontobel-Preis 2014

Umstrukturierung VAUZ

Neue Präsidentin

Das Zentrum für Gerontologie an der Uni­ versität Zürich verleiht jährlich den von der Familien­Vontobel­Stiftung dotierten Preis für Alter(n)sforschung der UZH. Bewerben können sich Nachwuchsforschende, die auf einem Wissenschaftsgebiet mit Bezug zum Alter(n) arbeiten.

Die Vereinigung akademischer Mittelbau der Universität Zürich (VAUZ) hielt am 21. März 2014 ihre jährliche Mitgliederver­ sammlung ab. Es war die 46. Versammlung seit Bestehen des VAUZ. Die Mitglieder entschieden über eine wichtige Statutenän­ derung: Neu steht die Vereinigung allen interessierten Personen offen. Darüber hin­ aus wurde das operativ tätige Gremium innerhalb des Vorstandes erweitert und umstrukturiert. Neben dem Präsidium können nun bis zu sieben sogenannte Res­ sortverantwortliche die Geschicke der VAUZ leiten. Die Vorstandsressorts betref­ fen Fragen rund um Kommunikation, Finanzen und Events, UZH­Politik und Schweizer Hochschulpolitik. An Letzterer ist die VAUZ aktiv beteiligt: Wegen des neuen Hochschulförderungs­ und ­koordi­ nationsgesetzes (HFKG), das 2015 in Kraft treten wird, formiert sich der Schweizer Mittelbau von Grund auf neu. Der neue Verein «actionuni der Schweizer Mittel­ bau» vertritt neben der ETH Zürich und der ETH Lausanne und den Schweizer Uni­ versitäten nun auch die Fachhochschulen und PHs. Der Verein wird von VAUZ­ Kopräsident Georg Winterberger präsidiert und hat seinen Sitz an der Universität Zürich.

Die Vereinigung der Privatdozierenden an der UZH hat eine neue Präsidentin ge­ wählt. Nachfolgerin des Kunsthistorikers Wolfgang Kersten wird Caroline Maake. Die Medizinerin ist wissenschaftliche Mit­ arbeiterin am Anatomischen Institut der UZH, wo sie eine unabhängige Forschungs­ gruppe leitet. Der planmässige Amtsantritt ist am 1. August 2014.

Die Bewerbungsfrist endet am 31. Mai 2014. Teilnahmebedingungen: www.zfg.uzh.ch

Impressum Journal • Die Zeitung der Universität Zürich • Herausgegeben von der Universitätsleitung durch die Abteilung Kommunikation. Adresse: Universität Zürich, Abteilung Kommunikation, Redaktion Journal, Seilergraben 49, 8001 Zürich; Tel. 044 634 44 30, journal@kommunikation.uzh.ch • Verantwortliche Redaktorin: Alice Werner (awe)• Leiter Publishing: David Werner (dwe) • Layout: Frank Brüderli (fb) • Korrektorat: Ursula Trümpy • Sekretariat: Steve Frei • Druck: pmc, Eichbüelstrasse 27, 8618 Oetwil am See • Auflage: 16 500 Exemplare • Erscheint sechsmal jährlich • Inserate: print-ad kretz gmbh, Tramstrasse 11, 8708 Männedorf, Tel. 044 924 20 70, info@kretzgmbh.ch • Die Redaktion behält sich die sinnwahrende Kürzung von Artikeln und das Einsetzen von Titeln vor. Nicht ausdrücklich gekennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt die Meinung der Universitätsleitung wiedergeben. • Das Journal als PDF-Datei: www. kommunikation.uzh.ch/publications/journal.html

Den Schlaf erforschen Mit dem Aufbau des Zürcher Zentrums für interdisziplinäre Schlafforschung (ZiS) zu einem universitären Kompetenzzentrum soll die interdisziplinäre Vernetzung von Forschungsaktivitäten im Bereich der Schlafforschung an der Universität Zürich gefördert werden. Insgesamt 15 Forschungsgruppen aus Instituten und Kliniken der UZH, der uni­ versitären Spitäler und der ETH Zürich haben sich deshalb zu einer engeren Zu­ sammenarbeit zusammengeschlossen. Ziel ist es, anhand der Erkenntnisse über die biologischen und molekularen Grundlagen des Schlafs die ganze Breite vom gesunden bis zum pathologisch gestörten Schlaf zu erforschen und neue therapeutische und diagnostische Instrumente zu entwickeln.

Nr. 2, April 2014

APPLAUS Heinz Augsburger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Veterinäranatomischen Institut, ist von Bachelor-Studierenden des ersten bis dritten Jahreskurses in Anerkennung seiner innovativen und qualitativ hochstehenden Lehrtätigkeit zum Dozierenden-Preisträger 2013 der Vetsuisse-Fakultät Zürich ernannt worden. Eugen Boltshauser, emeritierter Professor für Pädiatrische Neurologie, ist von der Niederländischen Gesellschaft für Kinderneurologie die Cornelia de Lange Medaille verliehen worden. Onur Boyman, ausserordentlicher Professor für Klinische Immunologie, hat den mit 165 000 Franken dotierten Gold Award der LEO Pharma Research Foundation erhalten. Der Preis wurde ihm für seine Erkenntnisse rund um die Erforschung der Funktion von Botenstoffen des Immunsystems (Zytokine) und von T-Zellen verliehen. Pierre-Alain Clavien, ordentlicher Professor für Chirurgie, speziell Viszeralchirurgie, ist als erster Schweizer in die Académie national de Médecine aufgenommen und mit einer Medaille geehrt worden. Sebastian Dirren, Doktorand an der Limnologischen Station der Universität Zürich, hat für seine Masterarbeit «Nuclearia sp. and its symbiotic associations» den Preis der Zürcher Hydrobiologie-Limnologie-Stiftung erhalten. Daniel Eberli, Privatdozent an der UZH und Leitender Arzt an der Klinik für Urologie, hat den Carl-Erich-Alken-Preis erhalten. Der mit 10 000 Franken dotierte Preis wurde ihm für die Entwicklung von Hybrid-Biomaterialien mit definierten Oberflächenmerkmalen und Wachstumsfaktoren verliehen. Dieses Material unterstützt die Nervenregeneration beim Züchten von Harnblasen. Philipp Gerber, Oberarzt an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung, hat für sein Projekt «Mechanisms of hypoxia related functional impairment of pancreatic islets after islet transplantation» den mit 50 000 Franken dotierten Grant der Alumni-Organisation der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich (medAlumni UZH) erhalten. Florian Freimoser, Research Administrator am Institut für Veterinärbiochemie und Molekularbiologie, Alex Maldonado, Leiter IT-Dienste der Vetsuisse-Fakultät Zürich, und Michael Hottiger, Professor am Institute of Veterinary Biochemistry and Molecular Biology, sind für das für Studierende der Veterinärmedizin entwickelte Projekt Zellbiologie eTEST mit dem Keldat-Lehrpreis 2013 ausgezeichnet worden. Michael Hugelshofer, Assistenzarzt an der Klinik für Neurochirurgie, ist für seine Arbeit «Neuroinflammation after Subarachnoid Hemorrhage: The Role of Microglia» mit dem Forschungspreis 2013 der Schweizerischen Gesellschaft für Neurochirurgie ausgezeichnet worden. Martin Jinek, Assistenzprofessor für Biochemie, ist für das Projekt «Structural and Mechanistic Studies of RNA-guided and RNA-targeting Antiviral Defense Mechanisms» mit einem ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrates ausgezeichnet worden. Jinek erhält rund 1,5 Millionen Euro, um während fünf Jahren an seinem Forschungsprojekt arbeiten zu können. Martin Killias, emeritierter Professor für Straf- und Strafprozessrecht unter Einschluss von Kriminologie und internationalem Strafrecht, hat die Ehrendoktorwürde in Kriminologie der Panteion-Universität Athen erhalten. Rob Labruyère, Postdoktorand am Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche, hat den zum zweiten Mal vergebenen Forschungspreis der Reha Rheinfelden erhalten.


3 Aktuell

APPLAUS Michele Loporcaro, ordentlicher Professor für Romanische Sprachwissenschaft, ist von der italienischen Accademia Nazionale dei Lincei mit dem Antonio-Feltrinelli-Preis für die italienische Sprache ausgezeichnet worden.

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

Nr. 2, April 2014

Leise, aber bestimmt Andreas Fischer ist Ende letzten Jahres von seinem Amt als Rektor der UZH zurückgetreten. Im folgenden Beitrag würdigt Michael Hengartner die Leistungen seines Vorgängers.

Bild Frank Brüderli

Roland Martin, ordentlicher Professor für Neurologie, ist für das Projekt «Functional Role of the HLA-DR15 Haplotype in Multiple Sclerosis» mit einem ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet worden. Für sein innovatives Projekt erhält er rund 2,5 Millionen Franken über die nächsten fünf Jahre. Seyfi Arpat Ozgul, Assistenzprofessor für Populationsökologie, ist für das Projekt «Demographic and Phenotypic Signals of Population Responses to Environmental Change» mit einem ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet worden. Ozgul erhält rund 1,5 Millionen Euro, damit er während fünf Jahren an seinem Forschungsprojekt arbeiten kann. Silvio Peng, PhD Student am Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene (ILS), wurde für seine Publikation «Fate of Shigatoxin producing and generic Escherichia coli during ripening of semihard raw milk cheese, JDS, 2013, 96, 815-823» mit dem Alfred-Kleibel-Preis 2013 ausgezeichnet. Boris Quednow, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, hat für seine Forschung zu den kognitiven und neurobiologischen Konsequenzen des Kokainkonsums den August-Forel-Preis 2013 des Stiftungsrats der Forel-Klinik in Ellikon a. d. Thur erhalten. Jean-Charles Rochet, ordentlicher Professor für Banking, hat die Raymond-BarreStiftungsgastprofessur 2013 erhalten. Mit der Stiftungsprofessur fördern der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und die Deutsch-Französische Gesellschaft jährlich die Verdienste einer französischsprachigen Person in den Wirtschaftswissenschaften. Gerhard Rogler, ausserordentlicher Professor für Gastroenterologie und Hepatologie, hat den Ehrenpreis 2013 der Schweizer Gesellschaft für Gastroenterologie (SGG) erhalten. Rogler wurde ausserdem zum Ehrenmitglied der Südafrikanischen Gesellschaft für Gastroenterologie (SAGES) ernannt. Roger Stupp, ordentlicher Professor für Onkologie, wurde mit dem Hamilton Fairley Award ausgezeichnet. Dieser Preis wird international anerkannten Persönlichkeiten der klinischen Krebsforschung in Anerkennung ihres Lebenswerks verliehen. Antonios Valavanis, ordentlicher Professor für Neuroradiologie, wurde zum Präsidenten der Swiss Federation of Clinical NeuroSocieties (SFCNS), der Dachorganisation der klinisch-neurowissenschaftlichen Fachgesellschaften der Schweiz, gewählt. Ausserdem wurde Valavanis die Ehrenmitgliedschaft der Japanese Society for Neuroendovascular Surgery/Japanese Society for Neurosurgery verliehen. Rolf Weber wurde von der Max-PlanckGesellschaft in den Fachbeirat des MaxPlanck-Instituts für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht in München gewählt. Peter Johannes Wild, Assistenzprofessor für Systempathologie, ist mit dem VirchowPreis der Deutschen Gesellschaft für Pathologie 2013 ausgezeichnet worden. Fabrizio Zilibotti, ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre, wurde auf das Jahr 2016 zum Präsidenten der European Economic Association (EEA) gewählt. Zilibotti wird im Jahr 2014 Vizepräsident und 2015 President-elect der EEA sein. Die EEA ist die bedeutendste Vereinigung von Wirtschaftswissenschaftlern in Europa.

Andreas Fischer vor einem Entwurf Augusto Giacomettis zu einem Fresko für die Aula. Michael Hengartner, Rektor

Im November 2013 ist Andreas Fischer vor­ zeitig von seinem Amt als Rektor der UZH zurückgetreten, das er seit 2008 innehatte. Er hat unsere Universität mit grossem Ein­ satz geleitet und dabei Hervorragendes ge­ leistet. 1985 wurde Andreas Fischer als Ordina­ rius für Englische Philologie an die UZH berufen. In den vielen Jahren seines Wir­ kens deckte er ein breites Gebiet der engli­ schen Sprachwissenschaft ab. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehörten die historische Linguistik, die Geschichte der englischen Sprache, Varietäten des Engli­ schen, Lexikographie, Lexikologie und Se­ mantik. Viele seiner Lehrveranstaltungen waren auch der alt­ und mittelenglischen Literatur gewidmet. Einen Namen machte er sich als Mitherausgeber der gross an­ gelegten «Englisch­deutschen Studienaus­ gabe der Dramen Shakespeares» und der Reihe «Schweizer Anglistische Arbeiten». Andreas Fischer war aber nicht nur ein breit interessierter Forscher, sondern auch ein sehr engagierter und erfolgreicher Leh­ rer, der viel Zeit und Sorgfalt in die Betreu­ ung der Studierenden investierte. Im Lauf seiner Karriere wurden bei ihm 30 Disserta­ tionen geschrieben, dazu kamen 182 Lizen­ ziatsarbeiten und 700 Lizenziatsprüfungen. Diese Zahlen bezeugen die Wertschätzung, die Andreas Fischer auch seitens der Stu­ dierenden erfahren hat. Zukunftsweisende Entscheide Schon vor seiner Wahl zum Rektor über­ nahm Andreas Fischer viele Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung. So war er unter anderem Präsident der Arbeitsgruppe Studienorganisation im Re­ formausschuss der UZH (1996–1998), Mit­ glied der Projektleitung Studienreformen (2002–2006) und Dekan der Philosophi­ schen Fakultät (2004–2006). 2006 trat er als Prorektor Lehre in die Universitätsleitung ein. In all diesen Ämtern beschäftigte ihn vorrangig die Bologna­Reform. Andreas Fischer, der in grossen Zeiträumen dachte und als Rektor immer im Bewusstsein der

stolzen Tradition der UZH handelte, brachte die Geduld und den langen Atem mit, den es braucht, um Strukturverände­ rungen in Hochschulen zu realisieren. Die wichtigsten Wegmarken, die er als Rektor setzte, waren das überarbeitete Leit­ bild und die Strategischen Ziele 2020, die der UZH noch lange die Richtung vorge­ ben werden. Ich halte die Strategischen Ziele 2020 für ein hervorragendes Führungsinstrument. Sie sind wesentlich verbindlicher und detaillierter formuliert als frühere Strategiepapiere, und sie erlau­ ben es der Universitätsleitung, die eigene Arbeit permanent zu überprüfen. Unter Rektor Andreas Fischer traf die Universitätsleitung eine ganze Reihe zu­ kunftsweisender Entscheide, namentlich im Bereich der Nachwuchsförderung. Zu erwähnen sind dabei die Neuordnung der Promotionsstufe, die Gründung des Gra­ duate Campus, die Aufstockung des For­ schungskredits und die Finanzierung zu­ sätzlicher Assistenzprofessuren. Als Antwort auf die zunehmende Raum­ knappheit wurde während Andreas Fi­ schers Amtszeit eine Flächenentwicklungs­ strategie entwickelt. Mit der Gründung der UZH Foundation stärkte er das Fund­ raising. Auch die Internationalisierung der UZH trieb Andreas Fischer voran, insbe­ sondere baute er die Beziehungen zu Uni­ versitäten in Indien und China aus. Ausser­ dem unterstützte er die Gleichstellung der Frauen und förderte die Beziehungen der UZH zu ihren Alumnae und Alumni. Integer und glaubwürdig Andreas Fischer – ein ausgesprochener Äs­ thet – legte stets auch Wert auf das äussere Erscheinungsbild der UZH. Eine Hoch­ schule, die exzellente Arbeit in Forschung und Lehre leistet, sollte sich auch entspre­ chend präsentieren. Eines seiner Ziele beim Amtsantritt war es, für ein einheitliches, wiedererkennbares Erscheinungsbild der UZH zu sorgen. Kein einfaches Vorhaben in einer Institution mit so vielen Kulturen! Doch es gelang: 2010 erhielt die UZH erst­ mals ein umfassendes Corporate Design.

Andreas Fischer zeichnete sich als Rektor besonders durch seine persönliche Integri­ tät und Glaubwürdigkeit und seinen aus­ geprägten Sinn für die Würde seines Amtes aus. Seine Aufgaben ging er mit Respekt und grossem Verantwortungsbewusstsein an. Seinem besonnenen Naturell entspre­ chend zeigte er sich bei öffentlichen Auftrit­ ten als ein Mann der leisen, aber bestimm­ ten Töne. Seine Person stellte er nie in den Mittelpunkt. Ihm ging es immer um die Sache: um «seine» Universität. Bei Diskus­ sionen nahm er gerne die Rolle des Zuhö­ rers und Vermittlers ein. Wenn es darauf ankam, vertrat er seine Prinzipien jedoch mit Konsequenz. Waren Entscheide einmal gefallen, stand er dazu und setzte sie durch. Humorvoller Gesprächspartner Viel Gutes hat Andreas Fischer durch seine Art des Umgangs mit den Angehörigen der Universität bewirkt. Er war trotz der Belas­ tungen, denen er sich als Rektor ausgesetzt sah, stets ein ausgesprochen aufmerksa­ mer, interessierter und oft auch humorvol­ ler Gesprächspartner. Seine Wertschätzung den Mitarbeitenden der Universität gegen­ über war immer spürbar, und sie war auf­ richtig. Mit seiner warmen Ausstrahlung und seiner achtsamen Art gab Andreas Fischer seiner Amtszeit ein ganz eigenes, freundliches Gepräge. Andreas Fischer ist als Rektor aus eige­ nem Antrieb rund ein halbes Jahr früher als geplant zurückgetreten. Er hat damit per­ sönlich die Verantwortung übernommen für die schwierige Situation, in die die Uni­ versität durch die Konflikte am Medizinhis­ torischen Institut geraten war. Der Entscheid war schmerzlich, aber er ist zu respektieren. Er ist Ausdruck der hohen Ansprüche, die Andreas Fischer an sich selbst stellt. Die Umstände dieses Rücktritts schmälern die Verdienste, die er sich um die Universität Zürich erworben hat, nicht. Für sein Enga­ gement spreche ich ihm im Namen der Uni­ versitätsleitung grossen Dank aus. Dieser Text erscheint auch im Jahresbericht 2013 der Universität Zürich.


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Im Fokus Das Haus der Wissensc Im April 1914 wurde das UZH-Hauptgebäude eingeweiht. Die Universität Zürich lädt alle Interessierten dazu ein, ihr Wahrzeichen zum 100. Geburtstag neu zu entdecken. Auf dem Programm stehen Führungen, Vorträge, ein Multimedia-Guide, ein Film über einen Kunstskandal, eine Architekturausstellung und vieles mehr. Wir stellen einige Höhepunkte vor. Von Thomas Müller

Bild: MELS

öffentlich zu sehen waren. Aufschlussreich ist auch die Korrespondenz zwischen Uni­ versität, Regierung und Künstler. «Es ist verblüffend, wie unverblümt damals verbal ausgeteilt wurde», sagt Läuppi.

Ein Kunstskandal wird nachgespielt: Dreharbeiten zur Filmszene mit Architekt Karl Moser.

Zürich, Anfang 1914. Der Aufbruch in die Moderne ist in der Limmatstadt zu spüren, auch in der Kunst. Das von Architekt Karl Moser (1860–1836) entworfene Universi­ tätsgebäude steht kurz vor der Fertigstel­ lung. Für die Kunst am Bau kommen junge Künstler zum Einsatz, unter ihnen der kaum bekannte 27­jährige Zürcher Maler Paul Bodmer. Er legt ein avantgardistisches Projekt vor – und es kommt zum Eklat. Der nun entstandene zehnminütige Film über den Kunstskandal versetzt das Publi­ kum zurück in eine Zeit, in der Männer bei der Begrüssung noch steif den Hut zogen und Studenten piekfein in Anzug und Kra­ vatte zur Vorlesung eilten. Er spielt die his­ torisch verbürgten Ereignisse als sogenann­

tes Reenactment nach. «Basis dafür sind minutiöse Recherchen im Universitäts­ archiv», erläutert Stephan Läuppi von den Multimedia & E­Learning Services (MELS) der Informatikdienste der UZH, der das Filmprojekt geleitet hat und für Drehbuch, Regie und Schnitt verantwortlich ist. Hausschreinerei besorgte die Bauten Fotografien aus dem Archiv und von Nach­ kommen Bodmers lieferten wertvolle An­ haltspunkte für den Film. Etwa zu Details wie dem Malgerüst, das die Hausschreine­ rei der Universität für die Dreharbeiten ori­ ginalgetreu nachgebaut hat. Zudem kann der Film nun einzelne Phasen des Wand­ gemäldes dokumentieren, wie sie noch nie

Kraftausdrücke der Dozenten Bodmers Projekt für das Dozentenzimmer wurde nie verwirklicht. Er durfte auf dem Korridor malen, stiess mit seinen andro­ gynen Figuren, floralen Elementen und fantasievollen Pferden bei den Hütern von Konventionen wie Naturtreue und Eben­ mass aber auf schroffe Ablehnung. Die Universität sei nicht der Ort für jugendliche Versuche, beschied der Regierungsrat: «Das Ganze ist höchst unerfreulich, der Künstler hat nicht das Recht, die Form nach seiner Empfindung und der augenblick­ lichen Inspiration zu bilden.» Bodmer übermalte sein erstes Werk. Doch die zweite Fassung brachte die Do­ zenten vollends zum Toben. Das «abscheu­ liche» Werk sei zu beseitigen, «die neuen Wandmalereien können nur als Schmiere­ reien und Schweinereien bezeichnet wer­ den». Manche Studenten fühlten sich offen­ bar ermuntert, die Bilder mit Schirm­ und Stockhieben zu traktieren. Der Regierungs­ rat befand, Bodmer besitze «nicht das Ver­ mögen, seine künstlerischen Erlebnisse überzeugend darzustellen». 1916 musste der Künstler seine Gemälde übertünchen. Charakterköpfe als Darsteller Vier Rollen waren für den Film zu besetzen. Der Zufall half beim Casting mit. Er sei ver­ blüfft gewesen, als er zum ersten Mal ein Foto von Architekt Karl Moser gesehen

habe, erzählt Stephan Läuppi. «Das ist doch der Uli Reyer, den ich von der Darwin­ Ausstellung her kenne», sagte er sich. Tat­ sächlich ist die Ähnlichkeit zwischen dem Charakterkopf des 2012 emeritierten Zoo­ logieprofessors und dem des Architekten frappant – und er spielte diese Rolle auch absolut überzeugend. Auf Paul Bodmer wiederum passte die Erscheinung Philipp Messmers, des stellvertretenden Leiters des Universitätsarchivs. Im Kostümfundus des Opernhauses wurden die Darsteller zeitge­ mäss eingekleidet, der Dreh konnte Anfang Februar in den Semesterferien beginnen. Oh Schreck, die Feder schreibt nicht! Technische Herausforderungen, etwa die aufwendige Beleuchtung im schummrigen Korridor, waren für die Crew absehbar. Trotz bester Planung bargen die Dreharbei­ ten aber Überraschungen. «Die Szene mit der schwungvollen Unterschrift von Archi­ tekt Moser mussten wir ein Dutzend Mal drehen», bekennt Kameramann Reini Brie­ gel. Zunächst versagte unerwartet die his­ torisch korrekte Stahlfeder. Entweder pro­ duzierte sie riesige Kleckse – oder gar keine Schrift. Doch irgendwann klappte alles und die Szene war im Kasten. Der Film zu den Bodmer­Fresken ist an der Eröffnungsfeier zum Jubiläum erstmals zu sehen. Dann werden auch einige Fres­ ken Bodmers enthüllt, die 98 Jahre nach der Übermalung restauriert worden sind. Für die Eröffnungsfeier vom 17. April mit der Uraufführung des Films ist eine Anmeldung erforderlich: www.haus-der-wissenschaft.uzh.ch. Der Film ist hier nach Ostern auch online zu sehen.

Phasen einer Grossbaustelle

März 1911: Das geräumte Grundstück für die neue Universität. Beseitigen musste man die Blinden- und Taubstummenanstalt und das städtische Gefängnis. Gebaut wurde mit einfachsten Mitteln: mit Pferdewagen, Flaschenzügen und Holzgerüsten.

Mai 1911: Das ausgehobene Baufeld, von der ETH aus betrachtet. Links die ehemalige Augenklinik, heute Heimat des Archäologischen Museums und des Kunsthistorischen Instituts. Der Spatenstich erfolgte am 3. Januar 1911. Die Arbeiten kamen rasch voran.

August 1911: Blick in Richtung Stadtzentrum. Die Rundbögen des Vestibüls werden auf das betonierte Fundament gemauert. Sie bilden den Eingangsbereich des Biologiegebäudes (heute KO2) mit dem Zoologischen und dem Paläontologischen Museum.


5 Im Fokus: 100 Jahre Hauptgebäude der UZH

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

haft entdecken

Jubiläumsbuch

Geschichte der Frauen an der Universität Zürich: Führung mit Ursula Wunderlin und Lilian Carpenter

tätig. Als erste Gynäkologin Europas ge­ hörte sie 1901 zu den Mitbegründerinnen der Pflegerinnenschule in Zürich. Doch für ein Denkmal im Neubau der Universität von 1914 reichte das nicht. Führungen zu diversen Themen Die anderen Führungen im Rahmen der Ju­ biläumsfeierlichkeiten vertiefen die archi­ tektonische Entstehungsgeschichte des Ge­ bäudes, die Kunst am Bau oder historische Ereignisse. Lilian Carpenter und ihre Kolle­ gin Ursula Wunderlin erzählen die Ge­ schichte der ersten Frauen an der Universi­ tät Zürich anhand verschiedener Kunst­ objekte im 100­jährigen Kollegiengebäude.

Eine weitere Station gilt der Aula. Zehn Por­ trätbüsten sind dort übers Halbrund ver­ teilt. Zehn Männer. Vorne aber zeigt das grosse Wandbild Gruppen von Frauen. Ursula Wunderlin erklärt, warum der Maler Paul Bodmer – er hatte den Auftrag 20 Jahre nach dem Eklat um seine Fresken vor dem Dozentenzimmer erhalten – das Wandbild um junge Männer ergänzen musste. Erste Professorin nach 106 Jahren 1970 ernannte die Universität Zürich mit der Strahlenbiologin Hedi Fritz­Niggli die erste Frau zur ordentlichen Professorin. Die Füh­ rung zeigt, weshalb es nach der Öffnung des Studiums für Frauen 106 Jahre bis zu diesem Schritt dauerte. Zu erfahren ist auch, wann die Anrede «Fräulein» offiziell abgeschafft wurde und wie es dazu kam, dass der Anteil der Professorinnen nun auf 18 Prozent ge­ stiegen ist. Ein Aktionsplan will jetzt sicher­ stellen, dass das ursprüngliche Ziel – 25 Pro­ zent – bis Ende 2016 tatsächlich erreicht wird. Erst dann können sich die Frauen auf der Chaiselongue, die ihnen die Künstlerin Pipilotti Rist als Erinnerung an Emilie Kem­ pin­Spyri im Lichthof gewidmet hat, eine kleine Pause gönnen. tom Führungen zu Themen wie Frauen an der UZH, Winston Churchills berühmte Rede von 1946,

Aus Anlass der Jubiläumsfeier erscheint ein reich illustriertes Buch über Karl Mosers Universitätsgebäude. Viele Aspekte der 100­jährigen Geschichte des Baus kommen darin erstmals ausführlich zur Darstellung. Ein Essay von Peter von Matt leitet das Buch ein. Der grosszügige Tafelteil doku­ mentiert den Bau sowie seine Nutzung im Wandel der Zeiten anhand historischer und neuer, eigens für den Band entstandener Fotografien von Peter Burri und Katherine York. Im Textteil diskutieren namhafte Fachleute die ungewöhnliche Architektur des Gebäudes. Der Anhang schliesslich ent­ hält wichtige, erstmals greifbare Quellen­ texte zur Entstehung des Baus und zum «Kunstskandal» von 1914. dwe Kunst Bau Zeit: Das Zürcher Universitätsgebäude von Karl Moser 1914–2014. Hrsg. von Stanislaus von Moos und Sonja Hildebrand, ca. 370 Seiten, Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, 49 Franken

Multimedia-Guide Laden Sie eine App auf Ihr Smartphone oder Ihren Tabletcomputer, setzen Sie einen Kopfhörer auf – und begeben Sie sich mit dem anlässlich des Jubiläums lancierten Multimedia­Guide auf einen Rundgang, auf dem Sie das Hauptgebäude der UZH neu kennenlernen! Zwei verschiedene Rundgänge stehen zur Auswahl: Die «ArchitekTour» vermit­ telt an 22 Stationen vielfältige architektur­ und kunsthistorische Informationen. Grundlage sind Recherchen von Studieren­ den des Kunsthistorischen Instituts der UZH. Die «HörspielTour» erzählt eine an­ dere Geschichte: Mit Geräuschen, Wort­ wechseln, Anekdoten und Musik sensibili­ siert sie für die Besonderheiten des ganz auf Stimmung und Wirkung angelegten Gebäudes. Die «HörspielTour» ist auch für Familien geeignet. dwe

Streit um die Höhe des Universitätsturms, Skandal um Wandmalereien, Scheitern von Karl Mosers

Die App kann ab 17. April kostenlos herunter-

Erweiterungsplänen: 19. April bis 27. April täglich

geladen werden: www.haus-der-wissenschaft.

sowie 3./4. Mai und 10./11. Mai.

Geräte können am Info-Desk am Eingang

Anmeldung: www.haus-der-wissenschaft.uzh.ch

Rämistrasse ausgeliehen werden.

Text Sascha Renner, Bilder gta Archiv, ETH Zürich

Vorbild für Frauen Die 23­jährige Pfarrerstochter nahm als erste Schweizerin ein Studium auf. 1868 schrieb sie sich im Fach Medizin ein, vier Jahre nachdem Zürich als zweite Universi­ tät in Europa – neben Paris – Frauen zum regulären Studium zugelassen hatte. Heim­ Vögtlins Entscheid stellte das traditionelle Rollenbild der Frau radikal in Frage und löste weitherum Entrüstung aus. Die Öf­ fentlichkeit war überzeugt, dass Frauen kör­ perlich zu schwach seien, um ein Studium durchzustehen. Erst als ihr Vater inter­ venierte, erhielt sie die Zulassung zum Staatsexamen und später die Bewilligung zur Eröffnung einer Arztpraxis. Nach der Geburt ihrer drei Kinder blieb sie berufs­

Bild Frank Brüderli

Von der ersten Studentin bis zur ersten Professorin Künstlerische Darstellungen von Frauen gibt es an der Universität Zürich zuhauf. Eine davon ist die liegende Frau beim Ein­ gang zum Zoologischen Museum an der Karl­Schmid­Strasse. Sie ist Station einer der Führungen zum Jubiläum «100 Jahre Hauptgebäude der UZH». Während man männlichen Persönlichkei­ ten an der Universität mit Büsten ein Denk­ mal gesetzt habe, seien Frauen lediglich als Allegorie dargestellt worden, sagt Lilian Carpenter, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Gleichstellung: «Dabei gibt es genug Frauen an der Universität Zürich, die ein Denkmal verdient hätten.» Sie nennt als eines von vielen Beispielen Marie Heim­ Vögtlin, eine Vorkämpferin für die beruf­ liche Selbstverwirklichung der Frauen.

Nr. 2, April 2014

Dezember 1911: Der Biologietrakt ist im Rohbau fertiggestellt. Der Kanton hatte einen monumentalen Baukörper verlangt. Moser durchbrach das Blockhafte dieser Konzeption mit einer in hochstrebende Pfeiler aufgelösten Fassade.

April 1912: Blick auf das Rondell, rechts der Lichthof. Architekt Karl Moser überzeugte die Jury mit einer topografisch ausgeklügelten Lösung. Er passte die beiden Gebäudekuben (KOL und KO2) räumlich versetzt in den abfallenden Geländeverlauf ein.

Juli 1913: Der 65 Meter hohe Turm ist aufgerichtet. Karl Moser hatte ihn ursprünglich weit niedriger vorgesehen. Die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten finden vom 17. bis 20. April 1914 statt. Öffentlichkeit und Fachwelt begrüssen den Bau enthusiastisch.


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7 Im Fokus: 100 Jahre Hauptgebäude der UZH

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

Nr. 2, April 2014

Die Universität als Klangkörper Bild Frank Brüderli

Manchmal ist genug gelernt und geforscht. Dann trefen sich Studierende und Dozierende, um sich der Musik zu widmen. Am Jubiläum geben sie an Livekonzerten in der Aula Kostproben ihres Könnens.

Festlich gestimmt: Posaunist in der Wandelhalle des Hauptgebäudes.

Thomas Müller

Eine eindrückliche Vielfalt prägt die akade­ mischen Musikformationen in Zürich. Die Bandbreite reicht von Barockmusik bis Jazz, vom Vokalensemble bis zur rockigen Band, vom Duo bis zum ausgewachsenen Sinfo­ nieorchester. Die Musik, das Esperanto un­ serer Seelen, schafft Verbindungen zwischen den beiden Hochschulen. Viele Formationen nehmen Angehörige von ETH und Universi­ tät Zürich auf. Manche dieser Gruppen existierte schon, bevor der Architekt des UZH­Hauptgebäu­ des, Karl Moser (1860–1936), überhaupt ge­

boren war. So wurden die Singstudenten schon 1849 unter dem Namen Studenten­ gesangverein Zürich gegründet. Der Män­ nerchor mit etwa 30 Stimmen pflegt ein breites Repertoire, von Opern­ über Män­ nerchorliteratur bis zu Jazz und Crossover. Die Singstudenten sind auch eine Studen­ tenverbindung, sie setzen laut ihrer launi­ gen Selbstdarstellung auf Toleranz und hegen nur gegen absolute Abstinenzler «ein gewisses Misstrauen». Am 18. April 1914 sang der Studentengesangverein bei der Einweihung des Moser­Baus die Festkantate mit. Nun tritt

er am 25. April um 18 Uhr mit Männerchor­ werken von Mozart bis Orff auf. Eines der besten Laienorchester Auf bald 120 Jahre Tradition blickt das Akademische Orchester Zürich (AOZ) zu­ rück. Rund 80 studentische Mitglieder spie­ len auf hohem Niveau. Das AOZ gilt als eines der besten Laienorchester in der Schweiz, es tritt in renommierten Konzert­ sälen wie dem KKL Luzern oder der Ton­ halle Zürich auf. Es spielt am 25. April ab 20 Uhr aus dem Repertoire Werke von Brahms und Tschaikowski. Die jüngste

In der Ausstellung auf Zeitreise gehen Prachtvoll füge sich der «gewaltige Kom­ plex dieser Universitätsbauten und ihres mannhaften Turmbaus» in die Silhouette des Stadtbildes, «in neuen Zungen von der selbständigen Triebkraft und dem origi­ nalen Bauwillen unserer Zeit Zeugnis ge­ bend», schwärmte ein Architekturkritiker im April 1914 bei der Einweihung des Hauptgebäudes. Doch wie entwickelte der Architekt Karl Moser diese eigenständige Formensprache, welche Einflüsse prägten sein Projekt? Die Ausstellung «Eine Stadt­ krone für Zürich» zeigt dies auf. Einblicke in den Entwurfsprozess Eine Spur legt die eindrückliche Postkar­ tensammlung mit wichtigen Gebäuden in europäischen Städten, die sich in Mosers Nachlass fand – «damals eine Inspirations­ und Recherchequelle, die sich mit dem heu­ tigen Stellenwert des Internets vergleichen lässt», sagt Thomas Gnägi, Kunsthistoriker in Zürich, der die Ausstellung konzipiert hat. Moser liess weitere Architekturfoto­ grafien auf grosse Tafeln aufziehen, um die Details besser erkennen zu können. Skiz­

zenbücher des Architekten dokumentieren die Verarbeitung dieser Einflüsse. Freier Umgang mit der Formensprache Die Ausstellung zeigt Stationen aus dem Entwurfsprozess und macht nachvollzieh­ bar, wie Moser die Überwindung des His­ torismus gelang. Anders als sein Berufskol­ lege Gustav Gull, der beim Landesmuseum die Stile noch getreulich kopiert hatte, be­ diente sich der Erbauer der Universität viel freier im historischen Fundus. Gnägi nennt ein Beispiel: «Moser baut keinen Kreuz­ gang – und doch schwingt im Kollegienge­ bäude das Element Kreuzgang leise mit.» Dass Moser mitten in einer fotografie­ begeisterten Zeit baute, erweist sich für die Ausstellung als Glücksfall. Alle paar Tage wurden damals die Fortschritte im Bau­ prozess abgelichtet. Auf über 100 zu einem langen Band arrangierten Fotografien lässt sich im Lichthof Schritt für Schritt mitver­ folgen, wie das Gebäude entstand. Es stellt seine technisch moderne Bauweise nicht zur Schau, sondern zeigt ein Gesicht, das vom Spiel mit künstlerischen Elementen

geprägt ist. «Karl Moser hat künstlerisch sorgfältigst komponiert», erläutert Gnägi. Auch mit der prominenten Platzierung der archäologischen Sammlung im Lichthof war Kunst von Anfang an Teil des Neubau­ konzepts. Mit acht schon damals dort plat­ zierten Skulpturen bringt die Ausstellung nun einen Hauch der ursprünglichen Ein­ richtung von 1914 in den Lichthof zurück. Vintage-Möbel, von Moser designt Vollends in die damalige Epoche versetzt ein gutes Dutzend ausrangierter Originalmöbel, die der Architekt speziell für das Gebäude entwarf. Gnägi hat sie in der «Moseriana», einem Estrich im früheren Biologiegebäude, aufgestöbert. Wer will, darf sich nun an den alten Senatstisch setzen und in Büchern über die damalige Zeit schmökern, in der sich die Kräfte des Aufbruchs dem fatalisti­ schen Gefühl eines Fin de Siècle gegenüber­ stellten. Und Prachtvolles vollbrachten. tom

Formation, die im Rahmen des Jubiläums auftritt, ist die Musikplattform der ETH und Universität Zürich. Am 22. April ab 18 Uhr spielen Mitarbeitende und Dozie­ rende Werke von Bach, Chopin und De­ bussy, am 23. April um 18 Uhr Improvisa­ tion, Klassik und Rock mit Gitarre und Gesang. Entstanden ist die Musikplattform vor vier Jahren auf Initiative eines Chemie­ studenten. Sie schafft mit Konzerten Auf­ trittsmöglichkeiten und will ihren gut 600 Mitgliedern ein Netzwerk anbieten, das die Suche nach Mitspielern erleichtert. Zurück von der Japan-Tournee Die ETH-Big-Band mit Studierenden der ETH Zürich und den Jazzschulen Luzern und Zürich hat sich im In­ und Ausland einen Namen gemacht, so zuletzt mit Auf­ tritten in Tokio. Sie pflegt seit elf Jahren ein vielseitiges Repertoire von Funk, Latin und Swing bis zu zeitgenössischem Jazz und hat ihren Auftritt am 23. April um 18 Uhr. Die Polyband der ETH und Universität Zürich wiederum besticht mit einem Mix aus groovendem Big­Band­Sound und der Klangfülle eines Symphonieorchesters. Sie besteht seit bald 30 Jahren. Ihr Konzert fin­ det am 25. April um 20 Uhr statt. Zum Abschluss der Konzertreihe ver­ spricht die Nocturne von Colla Voce einen weiteren Leckerbissen. Rund 30 aktive und ehemalige Studierende und Forschende der Universität und der ETH Zürich singen im Vokalensemble, vorzugsweise Renais­ sance­ und Barockmusik. Am 25. April ab 21.30 Uhr verwandelt es den Lichthof in einen Klangraum. Die Konzerte finden in der Aula statt, die Nocturne vom 25. April im Lichthof.

Weitere Programmpunkte Jubiläumskonzert in der Tonhalle 24. April, 18.30 Uhr, Tonhalle Zürich. Friedrich Hegars Festkantate zur Zürcher Hochschulweihe 1914 und Edward Rushtons Orchesterwerk «Concrete» (Uraufführung), ausserdem Werke von Brahms und Busoni. Tickets: www.tonhalle-orchester.ch, für Angehörige der UZH zum halben Preis

Kunsthistorische Vortragsreihe 26. Februar bis 14. Mai, jeweils mittwochs, 18.15 Uhr, Rämistrasse 71, KOL F-118. 1914: Kunst und Architektur zwischen den Jahrhunderten

Ausstellung «Stand-Fest» 17. April bis 15. Mai, Zoologisches Museum, Karl-Schmid-Strasse 4. 100 Tiere – 100 Jahre im Zoologischen Museum

Podiumsdiskussion 15. Mai, 18 Uhr, Rämistrasse 71, Aula. Universität in der Stadt – Zukunftsperspektiven; mit Rektor Michael Hengartner, Patrick Gmür (Stadtbaumeister), Tristan Jennings (Student

Ausstellung vom 17. April bis 15. Mai im Foyer

VSUZH), Martino Stierli (Kunsthistoriker),

West und im Lichthof; Finissage mit Podium zur

Isa Stürm (Architektin)

architektonischen Zukunft, 15. Mai 18 Uhr, Aula


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Bild Frank Brüderli

Nr. 2, April 2014

Bild Frank Brüderli

Campus

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

Es sorgt dafür, dass fünfmal die Woche gesundes und leckeres Essen auf den Tisch kommt: das Küchenteam der Mensa UZH Zentrum.

WHO IS WHO

Salziges Apfelmus

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Wer sind die Mitarbeitenden an der Universität Zürich? In dieser Ausgabe stellt sich das Küchenteam der Mensa UZH Zentrum vor. Alice Werner

Normaler Arbeitsbeginn während des Voll­ semesters ist um 6.30 Uhr. Steht am Abend ein aufwendiger Apéro auf dem Programm, muss das Mensateam aber auch schon mal um vier Uhr morgens ran. Während draus­ sen der neue Tag nur langsam in die Gänge kommt und der Gedanke ans Mittagessen noch völlig abwegig erscheint, herrscht in der tennisplatzgrossen Küche ruhige Ge­ schäftigkeit. 14 Männer und Frauen sind am Werk; alle tragen weisse Kittel und karierte Kochhosen. Kistenweise zu rüsten­ des Gemüse steht bereit, das gleich zu Hunderten kleiner Vitaminbomben verar­ beitet wird. Die Aufgaben sind klar verteilt, jeder hat seinen Posten. Routine ist erwünscht. Gele­ gentliche Rotationen im Arbeitsablauf, sagt Betriebsleiter Christian Steinmetz, seien dennoch sinnvoll: «Tag für Tag 2000 Schnit­ zel zu braten, das hält niemand aus.» Gegen drohende Monotonie hat die Küchencrew präventiv ein sehr wirkungsvolles Rezept in der Schublade. Hauptzutat: eine extra­ grosse Portion guter Laune. Ausserdem, verrät Steinmetz augenzwinkernd, unter­ laufe selbst einem prima eingespielten Team

ab und zu ein Fehler, auf den man dann fle­ xibel und kreativ reagieren müsse. Der Klas­ siker ist natürlich, Salz und Zucker zu ver­ wechseln. Man mag es kaum glauben, aber auch Profis versalzen mal das Apfelmus. Um 10.30 Uhr, vor dem grossen Ansturm, essen alle Mitarbeitenden der Mensa ge­ meinsam zu Mittag – als Vorkoster sozu­ sagen. Ist die Sauce zu lasch, der Kartoffel­ stock zu trocken, kann noch mal nach­ gewürzt und korrigiert werden. Dann geht es geschlossen an die Front, auch Betriebs­ leiter Steinmetz und Küchenchef Steffen Zack helfen beim Service mit. Die Nähe zum Gast ist ihnen wichtig. Welches Gericht ist ein Renner? Was nicht gut ankommt, fliegt aus dem Speiseplan. Rund 4000 Essen gehen während des Semesters täglich über die Tresen, vom Vegi­Burger bis zum scho­ nend gebratenen Lachsfilet. Nur Qualität zählt: «Wir wollen die Studierenden nicht abfüttern, sondern im besten Sinn des Wor­ tes bewirten.» Das klappt ganz offensicht­ lich zu aller Zufriedenheit: Die ZFV­Gastro­ nomiegruppe, die die UZH­Mensen seit Anbeginn betreibt, kann dieses Jahr auf eine 100­jährige Zusammenarbeit mit der Uni­ versität Zürich anstossen. Proscht zäme!

3

Christian Steinmetz (nicht auf dem Bild) Betriebsleiter. Herkunft: Volketswil. In Zü­ rich seit: 20 Jahren. Tätigkeit: Ich führe die Mensen am Standort UZH Zentrum. Unsere Gruppe zeichnet aus, dass wir ein super Team sind. Mein letztes Erfolgserlebnis: dass wir die meisten Ziele von 2013 erreicht haben.

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Gruppe zeichnet aus, dass wir Hand in Hand

arbeiten.

3 Stefan Kamber Koch. Herkunft: Stadt Zürich. In Zürich seit: 24 Jahren (seit Geburt). Tätigkeit: kochen und braten. Unsere Gruppe zeichnet aus, dass wir ein eingespieltes Team sind.

1 Steffen Zack Küchenchef. Herkunft: Guben, Deutsch­ land. In Zürich seit: 2003. Tätigkeit: Führung und Organisation des Küchenbereichs so­ wie Planung und Kalkulation der zwölf verschiedenen Menüs. Ich bin ausserdem verantwortlich für die Kontrolle und Um­ setzung der Hygiene­ und Arbeitssicher­ heitsrichtlinien. Unsere Gruppe zeichnet aus, dass jeder eine spezielle Aufgabe hat, aber alle ein gemeinsames Ziel verfolgen. Mein letztes Erfolgserlebnis: positives Feedback unserer Gäste; erreichte betriebswirtschaft­ liche Ziele; gut funktionierende Caterings; zufriedene, motivierte Mitarbeitende.

5 René Scherrer Koch. Herkunft: Liestal BL. In Zürich seit: 2001. Tätigkeit: Während des Service bin ich für den Nachschub verantwortlich und all­ gemein für das Abendessen. Unsere Gruppe zeichnet aus, dass wir ein cooles und lässiges Team sind, das sich gut versteht. Mein letz­ tes Erfolgserlebnis: selbstständig ein Cate­ ring produziert und ausgeliefert zu haben.

2 Manuel Karli Koch. Herkunft: Zürcher Oberland. In Zü­ rich seit: Ich bin Pendler und wohne nicht in Zürich. Tätigkeit: kochen und braten. Unsere

6 Yogi Yogeswaran Koch. Herkunft: Sri Lanka In Zürich seit: 1994. Unsere Gruppe zeichnet aus, dass wir gut miteinander auskommen.

4 Peter Cham Hilfskoch. Herkunft: Kamerun. In Zürich seit: 2005. Tätigkeit: Mitarbeit in der kalten und warmen Küche.


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Journal Die Zeitung der Universität Zürich

Nr. 2, April 2014

DIE UZH IN ZAHLEN

Fundraising zur Förderung von Forschung und Lehre

FRAGENDOMINO

Matthias Mahlmann und Bettina Dennerlein

495 2012 nahm die UZH Einnahmen aus dem Fundraising in Höhe von 36 Millionen Franken entgegen. Dies entspricht einem Anteil von knapp 3% des universitären

Welche arabische Lyrikerin lesen?

Gesamtbudgets. Mit den Einnahmen aus dem Fundraising konnten insgesamt 495 Projekte aus Forschung und Lehre gefördert werden.

Aufteilung nach Spenden und Sponsoringbeiträgen Die Fundraising­Einnahmen teilen sich auf in 91% Spenden und 9% Sponsoring­ beiträge (Zuwendungen mit Gegenleis­ tungen).

Spenden

Sponsoringbeiträge

91%

9%

Zusammensetzung der drei Fördergruppen nach Volumen Die grösste Spendergruppe setzt sich aus Stiftungen und weiteren Non­Profit­ Organisationen zusammen. Sie fördert die Universität Züirch mit einem Spen­ denanteil von 73% am gesamten Fund­ raising­Volumen. Unternehmen unterstützen Projekte mit Spenden und Sponsoringbeiträgen in einem Volumen von 23%. Privat­ personen spenden in einem Volumen von 4%, meistens in Form von Legaten.

4%

Privatpersonen

23%

Unternehmen

73%

Stiftungen / NPO

Quelle: Abteilung Fundraising, Zahlen von 2012 (SAP FI und Drittmitteldatenbank); Illustration: A. Toda

Matthias Mahlmann, Professor für Rechtstheorie, Rechtssoziologie und In­ ternationales Öffentliches Recht, richtet die nächste Domino­Frage an Bettina Dennerlein, Professorin für Gender Studies und Islamwissenschaft: «Welches Gedicht einer arabischen Lyrikerin der Gegenwart sollte man lesen?» Bettina Dennerlein antwortet: «Meine erste Reaktion auf die Frage, die Matthias Mahlmann mir durch das UZH­Journal stellen liess, war folgender Gedanke: ‹Das kann ich nicht machen!› Denn Arabische Lyrik gehört nicht zu meinen Arbeitsgebieten. Sie gehört nicht zur Sozial­ und Geschlechtergeschichte Nordafrikas. Zudem schien mir der Rahmen ‒ die arabische Literatur mit ihren zahlreichen Nationalliteraturen ‒ viel zu gross. Doch dann begann ich, über die Perso­ nen und Werke nachzudenken, die mich persönlich beeindruckt haben und von denen ich jenseits meiner eigenen Spezia­ lisierungen Wichtiges gelernt habe. Und da fiel mir die 1926 geborene palästinen­ sische Dichterin, Wissenschaftlerin und Literaturkritikerin Salma Khadra Jayyusi ein. Zunächst wäre da ihr eigenes frühes künstlerisches Schaffen als Vertreterin der modernen arabischen Lyrik zu nen­ nen. Dabei ist auch ihr Werk inhaltlich geprägt von den grossen palästinensi­ schen Themen, die sich um Geschichte, Nation, Identität und Heimat drehen. Daneben kommen auch feministische Anliegen zum Tragen. Einflussreicher je­ doch, zumindest unter internationalen Gesichtspunkten, war und ist Jayyusis

Engagement für die Verbreitung arabi­ scher Poesie und Prosa in englischer Übersetzung. In diesem Sinne hat sie im Jahr 1980 das Projekt PROTA (Project of Translation from Arabic) ins Leben gerufen. Hinzu kommen ihre zahlreichen wis­ senschaftlichen Veröffentlichungen zur arabischen Literaturgeschichte, aber auch ihr intellektuelles Wirken über das Feld der Literatur hinaus. 1992 hat Jayyusi eine Anthologie der modernen palästinensischen Literatur (Originaltitel: ‹Anthology of Modern Palestinian Lite­ rature›, Columbia University Press) her­ ausgegeben und diese mit einer umfang­ reichen Einleitung versehen. Darin wür­ digt sie in programmatischer Absicht das literarische Schaffen Palästinas jenseits seines allgegenwärtigen politischen Ent­ stehungskontextes. Das ist nicht nur in literaturtheoreti­ scher Hinsicht ein zentrales Anliegen der Autorin. Von ihrer Suche nach der Erneuerung und Unabhängigkeit künst­ lerischer Ausdrucksformen zeugt ihr in die besagte Anthologie aufgenommenes Gedicht mit dem Titel ‹The Woman›. Und so habe ich doch noch, zumindest indi­ rekt, eine Antwort gefunden auf die Frage, welches Gedicht einer arabischen Lyrikerin quasi Pflichtlektüre sei.» Bettina Dennerlein richtet die nächste Domino-Frage an Andrea Riemenschnitter: «Haben Geister in China ein Geschlecht?» – Zuletzt im Domino (Bilder v. r. ): Bettina Dennerlein, Matthias Mahlmann, Lutz Jäncke, Margit Osterloh, Christoph Riedweg, Edouard Battegay, Mike Martin, Sabine Kilgus.

WAS MACHT EIGENTLICH EINE …

... Gartenpädagogin?

Evelin Pfeifer ist Botanikerin und Gartenpädagogin im Botanischen Garten der UZH. Sie konzipiert Führungen und koordiniert öffentliche Veranstaltungen wie das jährliche Frühlingsfest und den Tag der offenen Tür der Forschungsinstitute.

Evelin Pfeifer unterhält sich mit einer Doktorandin über deren Arbeit zu südafrikanischen Gräsern. Zu den Aufgaben der Gartenpädagogin gehört auch, die Forschung, die im Botanischen Garten betrieben wird, für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

Rund 7000 Pflanzen lassen sich im Botanischen Garten entdecken. Evelin Pfeifer erstellt in Absprache mit den Gärtnerinnen und Gärtnern immer wieder neue Informationstafeln mit Wissenswertem über die verschiedenen Pflanzenarten.


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Journal Die Zeitung der Universität Zürich

Nr. 2, April 2014

Bild Frank Brüderli

IM RAMPENLICHT

Der Schweizer Ironman Der Hausarzt und Physiologe Beat Knechtle erzielt Topleistungen in Spitzensport und Spitzenforschung. Judith Wyder

gefinisht und obendrein gewonnen hat. Dennoch lief in Mexiko nicht alles nach Plan. Am ersten Tag stürzte Knechtle auf der Fahr­ radpiste und zog sich eine schmerzhafte Hüftverletzung zu. Am zweiten Tag fiel das Thermometer innerhalb weniger Stunden von warmen 24 auf kühle 7 Grad. Die Was­ sertemperatur im nicht beheizten Schwimm­ becken betrug nur noch 17 Grad. Die Velo­ rennstrecke befand sich in einem öffentlichen Park, in dem die Radrennfahrer den Besu­ chern im Zickzackkurs ausweichen muss­ ten. Ausserdem war sie übersät mit Schlag­ löchern, was Knechtle derart auf den Magen schlug, dass er binnen fünf Tagen sieben Kilo verlor. Doch der Ausdauerathlet wusste sich zu helfen, drosselte das Tempo, um Schläge zu vermeiden. Und siehe da: Lang­ sam kehrte der Appetit zurück. Sein Fazit: «Ich hatte ein klares Ziel vor Augen, und so­ lange ich gehen und radeln konnte, sah ich keinen Grund, aufzugeben.» Leistungssport als Ausgleich zur Denkarbeit Was für viele Menschen an sportlichen Selbstmord grenzt, bezeichnet Knechtle als ideale Prävention und wichtigen Ausgleich zu seiner täglichen Arbeit als Arzt und Wis­ senschaftler. «Ich stelle mir immer zuerst alles im Kopf vor. Gelingt mir das, ist der Rest nicht mehr so schwer», sagt er. Wichtig sei es, streng fokussiert auf ein Ziel hinzu­ trainieren. Später, beim Wettkampf, gehe es nur noch darum, diesen durchzustehen. Apropos durchstehen: Im vergangenen Jahr half Knechtle einem anderen Ausnah­ mesportler, im Durchhaltemodus zu blei­ ben. Als erster Läufer beendete der 90­ jährige Albert Stricker einen Marathon in seiner Alterskategorie und stellte dabei gleich noch Weltbestzeit auf. Knechtle stand dem Senior in Luzern als Sportarzt zur Seite. Am Wettkampftag lief er die 42,2 Kilometer

Nach Feierabend aufs Rennvelo: Ausdauersport ist für Beat Knechtle der beste Ausgleich zum Beruf.

neben Stricker. Als dieser irgendwann «Got nöme, mage nöme» jammerte, sagte der Arzt an seiner Seite stur: «Weiter, weiter, weiter!» Und Stricker lief und lief – bis über die Ziellinie. Dass es Beat Knechtle neben mehrstündi­ gen Trainingseinheiten und Hausarztjob ge­ lingt, nach Feierabend als Sportphysiologe in einer internationalen Gruppe von Wissen­ schaftlern vielbeachtete Leistungssport­ studien zu erstellen, beweist, dass seine «Ausdauersport als Ausgleich»­Rechnung für ihn aufgeht. Seit Ende Jahr figuriert sein Name neu in den Top 3 der weltweiten For­ schung zum Thema Laufen. «Es ist quasi ein Hobby von mir, Behauptungen, die in die­ sem Bereich in die Welt gesetzt werden, richtigzustellen», sagt er. Zerpflückt habe sein Wissenschaftsteam zum Beispiel die These, dass Frauen in Zukunft die sportli­ chen Leistungen von Männern toppen könn­ ten. Der Vergleich unzähliger Ranglisten zu Radfahren, Laufen und Triathlon habe ge­ zeigt, dass dies nicht stimme. Frauen hätten nur in Ausnahmesituationen eine Chance, den Männern den Rang abzulaufen. Als Bei­

spiel nennt er das Ultraschwimmen, bei dem Frauen ihren männlichen Kollegen schon davongeschwommen seien, wenn die Wassertemperatur sehr niedrig gewe­ sen sei und die Strecke extrem lang. Die Erklärung dafür sei jedoch simpel: «Frauen frieren weniger, weil der Fett­ anteil in ihrem Körper grösser ist.» Gleichzeitig räumte das Forscherteam auch mit dem Vorurteil auf, dass ältere Sportler gegenüber jüngeren kein Brot hätten. Es stimme zwar, dass ältere Sport­ ler aufgrund der Faserverteilung im Kör­ per mit jüngeren auf kurzen Strecken nicht mithalten könnten. «Anders verhält es sich beim Ironman», so Knechtle, «hier haben die 35­ bis 37­Jährigen die Nase vorn, im Ultrabereich gar die 45­Jähri­ gen.» Beat Knechtle wird übrigens als 50­Jähriger im neuen Jahr bestimmt nicht weniger trainieren, seine Ultrawett­ kampfkarriere hat er in Mexiko jedoch offiziell beendet. Er habe alle Ziele er­ reicht, die er sich gesteckt habe, sagt der Hausarzt. Nun seile er sich lieber beson­ nen ab. Klingt vernünftig.

Text Adrian Ritter; Bilder Adrian Ritter, Alex Bernhard und zvg

Obwohl nicht ganz so bekannt wie Ten­ nisstar Roger Federer, ist der Appenzel­ ler Beat Knechtle unser Schweizer Aus­ dauerwunder. Egal, welches Ziel er sich in seiner sportlichen Laufbahn gesteckt hat, er hat es stets erreicht. 1997: erster Schweizer, der einen Triple Iron in we­ niger als 40 Stunden schaffte. 1998: WM­ Bronze am Triple Iron Deutschland. 2000: EM­Silber am Triple Iron Österreich so­ wie WM­Bronze am zehnfachen Iron in Mexiko. 2007: Weltbestzeit über die fünf­ fache Ironman­Distanz in Mexiko. Dem Treffen mit dem Hausarzt, Sport­ physiologen und Ausdauerathlet gingen einige E­Mails voraus. Am 18. November schrieb er aus Mexiko direkt von der Ultramarathonstrecke: «Leide vor mich hin. Melde mich, falls ich das Ziel errei­ che.» Fünf Tage später die knappe Info: «Wettkampf gefinisht.» Am 26. eine wei­ tere Mail: «Wir sind zurück in der Schweiz. Mache nun ein Röntgenbild, um zu sehen, was kaputt ist. Allenfalls OPs nötig.» Zwei Tage später sitzt der 49­jährige Mediziner quickfidel im Sitzungszimmer des Instituts für Hausarztmedizin in Zü­ rich. Knechtle ist als Hausarzt und Sport­ physiologe der Kerngruppe Forschung des Instituts angeschlossen. Spuren über­ standener Strapazen sucht man in seinem Gesicht vergeblich. Vor fünf Tagen litt der 49­Jährige aber tatsächlich noch in Me­ xiko, wo er zum zweiten Mal im selben Jahr an einem Zehnfach­Ironman gestar­ tet war. An zehn aufeinanderfolgenden Tagen brachte der Schweizer zehn Iron­ man, total 38 Kilometer schwimmend, 1800 Kilometer Rad fahrend und 422 Ki­ lometer laufend, hinter sich. Seither ist er der bislang einzige Triathlet der Welt, der zwei zehnfache Ironman im selben Jahr

Evelin Pfeifer will für Schulklassen eine neue Führung anbieten: «Pflanzen und Technik» soll aufzeigen, wie sich die Technik die Natur zum Vorbild nimmt. Als Inspiration bei der Konzeption dient ihr auch ein Experimentierkasten zum Thema Bionik.

Rund 130 000 Personen besuchen jährlich den Botanischen Garten. Schon während ihres Botanikstudiums an der UZH leitete Evelin Pfeifer Führungen. Heute findet sie zu ihrem Bedauern nur noch selten die Zeit dafür.

Ihr Wissen gibt Evelin Pfeifer stattdessen an die Gartenlehrerinnen weiter, die sie vor neuen Führungen instruiert. Mit speziellen Angeboten für Kinder und Schulklassen soll der Botanische Garten noch mehr zum «lebendigen Museum» werden.


12 Campus

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

Professuren

EINSTAND

Bilder Frank Brüderli

Ausserordentliche Professorin für Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Psychotherapieforschung. Amtsantritt: 1.2.2013 Universitätsklinikum Hamburg­Eppen­ dorf (UKE). Ab 2002 Dozentin am UKE und an der Universität Hamburg. 2005 Approbation zur Psychotherapeutin. Forschungsaufenthalte unter anderem an der University of Sheffield (GB), Be­ reich Health Services Research, 2010 Ha­ bilitation.

«Entscheid für eine Leidenschaft» Neuberufene Professorinnen und Professoren stellen sich vor.

Adrian B. Hehl

Ausserordentlicher Professor für Molekulare Parasitologie. Amtsantritt: 1.2.2013 Geboren 1961, Biologiestudium an der Universität Bern, Promotion 1994. Von 1995 bis 1998 Postdoctoral Fellow an der Stanford University School of Medicine (USA). Ab 1998 Assistent, später Oberas­ sistent und ab 2003 wissenschaftlicher Abteilungsleiter am Institut für Parasito­ logie der UZH. 2005 Habilitation, 2008 Titularprofessor für molekulare Parasito­ logie an der Universität Zürich.

Bild Frank Brüderli

Birgit Watzke

Nr. 2, April 2014

Andreas Vieli ist ausserordentlicher Professor für Physische Geographie am Geographischen Institut der Universität Zürich. Interview: Alice Werner

Bruno Weber

Ausserordentlicher Professor für Multimodale experimentelle Bildgebung. Amtsantritt: 1.9.2013 Geboren 1970, Studium der Psychologie, Neurophysiologie und Neuropsychologie an der UZH. Von 1998 bis 2003 Forschungs­ assistent am USZ, 2001 PhD in Neuro­ science. Von 2003 bis 2004 Oberassistent an der Klinik für Nuklearmedizin am USZ, bis 2006 Research Scientist am Max­Planck­ Institut für Biologische Kybernetik. Habi­ litation 2005, von 2006 bis 2012 SNF­ Förderungsprofessor an der UZH.

Bernhard Tschofen

Ordentlicher Professor für Populäre Kulturen mit Schwerpunkt Kulturwissenschaftliche Raumforschung. Amtsantritt: 1.8.2013 Geboren 1966, Studium der Volkskunde/ Empirischen Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte in Innsbruck und Tübin­ gen. 1999 Promotion in Tübingen. Von 1995 bis 2004 an der Universität Wien, ab 2001 ausserordentlicher Professor für Europäische Ethnologie. Seit 2004 C3­ Professor für Empirische Kulturwissen­ schaft an der Universität Tübingen.

Glaziologe war sicherlich nicht Ihr Wunschberuf als Kind. Was wollten Sie ursprünglich einmal werden? Schreiner; das Material Holz und die Vor­ stellung, dass ich fähig wäre, mein eigenes Bett zu bauen, das faszinierte mich. Später wollte ich dann Bergbauer und Archäo­ loge werden. Womit haben Sie letzlich Ihr erstes Geld verdient? Beim Auffüllen der Regale im Super­ markt. Ich kann noch heute die Musik­ stücke, die im Laden im Hintergrund liefen und alle 90 Minuten wiederholt wurden, nicht ausstehen. Warum war die Entscheidung für eine wissenschaftliche Karriere die richtige? Weil es ein Entscheid für eine Leiden­ schaft war. Was sind die Kernthemen in Ihrem Forschungsgebiet, der Physischen Geographie? Glaziologie, also Gletscherforschung, und im Speziellen die Veränderung und Be­ wegung von Gletschern und polaren Eis­ schilden – vor allem von solchen, die ins Meer fliessen und durch den Kalbungs­ prozess Eisberge produzieren.

Christiane Tietz

Ordentliche Professorin für Systematische Theologie. Amtsantritt: 1.8.2013 Geboren 1967. Studium in Mathema­ tik und evangelischer Theologie in Frankfurt und Tübingen. 1999 Promo­ tion in Tübingen, 2004 Habilitation. Bis 2006 wissenschaftliche Assistentin am Institut für Hermeneutik der Uni­ versität Tübingen, bis 2008 Heisen­ berg­Stipendiatin der Deutschen For­ schungsgemeinschaft. Seit 2008 W3­Professorin an der Universität Mainz.

Urte Scholz

Ordentliche Professorin für Angewandte Sozialpsychologie. Amtsantritt: 1.9.2013 Geboren 1975, Psychologiestudium an der Freien Universität Berlin (FU), da­ nach wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU, 2005 Promotion. Von 2005 bis 2011 Oberassistentin am Psycho­ logischen Institut der UZH. 2011 SNF­ Förderungsprofessorin für Gesunheits­ psychologie an der Universität Bern. Von 2012 bis 2013 Professorin für Ent­ wicklungs­ und Gesundheitspsycholo­ gie an der Universität Konstanz.

Dann sind Sie häufig in den Bergen auf Expedition? Oder zumindest privat beim Wandern oder Eisklettern? Ich gehe sehr gerne in die Berge, beruflich ist dies allerdings nicht oft der Fall, und ich bin auch kein Extrembergsteiger. Den grössten Teil meiner Arbeit, zum Beispiel numerische Fliesssimulationen, mache ich in meinem Büro. Ins Feld auf einen Gletscher zu gehen, ist aber immer noch sehr wichtig, und ich möchte dies auf kei­ nen Fall aufgeben. Was fasziniert Sie an Gletschern? Gletscher sind nicht starr, sondern immer in Bewegung, und sie verändern und prä­ gen auch die umgebende Landschaft. Ich

finde Gletscher auch ganz einfach schön zum Anschauen: diese weissen, abgerun­ deten und kriechenden Massen in einer schroffen, felsigen Landschaft, und wenn sie dann noch ins blaue Meer fliessen … Um welchen Gletscher oder welche Gletscherregion machen Sie sich die grössten Sorgen? Weniger um einen einzelnen Gletscher, es erfahren ja alle dasselbe Schicksal eines Rückzugs, wenn es zunehmend wärmer wird. In den Alpen kann man dies tatsäch­ lich mit eigenen Augen beobachten. Etwa am Rhonegletscher: An der Zunge liegt jetzt ein See; vor sechs Jahren schritt ich da mit meinen Kindern noch übers Eis auf die andere Seite. Am meisten Sorgen be­ reitet mir aber das Antarktische Eisschild: Da liegt in Zukunft die grösste Gefahr eines stark beschleunigten Anstiegs des Meeresspiegels. Was nervt Sie in der Debatte um den Klimawandel? Nerven ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, aber ich finde es schade, wie oftmals aufgrund eines unwichtigen und aus dem Zusammenhang gerissenen Details das fundierte Wissen über die Funktionsweise des Klimawandels plötz­ lich ganz in Frage gestellt wird. Auf welche eigene Forschungsleistung sind Sie stolz? Auf meinen Beitrag zum Verständnis der Dynamik von ins Meer kalbenden Glet­ schern. Auf welchem Gebiet sind Sie eine Niete? Bei Gadgets, die mit Social Media zu tun haben. Ich bin wohl etwas altmodisch, aber ich rede lieber direkt mit Menschen. Gibt es Ihrer Meinung nach so etwas wie wissenschaftliches Talent? Möglich, aber ich glaube, wichtiger sind die Faszination für ein wissenschaftliches Thema und eine zünftige Portion Neugier.


13 Campus: Alumni

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

MEINE ALMA MATER

ALUMNI NEWS

«Zooarbeit ist Büroarbeit»

Erster Alumnae-Lunch

Persönlichkeiten blicken auf ihre Studienzeit an der Universität Zürich zurück. Diesmal Alex Rübel, Direktor des Zürcher Zoos. Alice Werner

können mir glauben», sagt Rübel und lacht herzhaft, «das war die grösste Lebensschule.» Die Studienjahre an der Universität Zü­ rich waren für Alex Rübel dagegen eine in­ tensive, strukturierte Zeit des Lernens. Und damit meint er nicht etwa das reine Auswen­ diglernen des Stoffs – ein notwendiges Übel, das ihm nur Durchschnittsnoten einbringt. Lernen heisst für ihn vielmehr, «bei span­ nender Forschung mitzumachen». Die Vor­ aussetzungen dafür sind günstig. «Wir wa­ ren eher eine Klasse als ein Studienjahrgang, höchstens 35 Leute.» Ein kleiner Rahmen, ein verschworenes Team. Die Studierenden dürfen bei klinischen Fällen mitarbeiten, im OP­Saal assistieren. «Die Professoren», sagt Alex Rübel, «waren für uns greifbar.» Allen voran Ewald Isenbügel, der die Klinik für Zoo­, Heim­ und Wildtiere an der Universi­ tät Zürich begründet und sie zu einer der führenden Institutionen Europas aufgebaut hat. Bei ihm, dem exzellenten Tierkenner und Veterinärmediziner, wird Rübel nach Abschluss des Studiums Assistent. An der Spitze der Forschung mitreden Der grossgewachsene Zoodirektor muss jetzt auf einen Stuhl klettern, um drei dicke Wälzer aus dem raumhohen Bücherregal zu ziehen. Er klopft auf den obersten Buch­ deckel: das erste deutschsprachige Lehr­ buch über Heimtiererkrankungen. Und hier: der «Atlas der Röntgendiagnostik bei Heimtieren», ein Fachbuchbestseller. Alex Rübel hat an beiden Werken massgeblich mitgeschrieben. Auch zum Standardwerk «Krankheiten der Wildtiere» hat er wichtige Kapitel beigesteuert, etwa das über Krank­ heiten von Greifvögeln. Beim Durchblättern der verstaubten Seiten packt ihn die alte Begeisterung. «Wir konnten damals, unter Isenbügels Führung, in ein noch unbeacker­ tes Feld vorstossen und somit gleich an der Spitze der Forschung mitreden.» Und doch: Rübel ist während seiner dama­ ligen Anstellung an der Universität hin­ und hergerissen. Für die Wissenschaft brennt er,

seine Dissertation schreibt er zum Thema «Röntgenuntersuchungen bei inneren Er­ krankungen von grossen Psittaziden». Psit­ taziden? Alex Rübel grinst: «Das sind Papa­ geienvögel.» Der Lehre jedoch kann der Jungforscher nur wenig abgewinnen. «Nein, halt, das stimmt nicht ganz. Ich habe als Oberassistent mehrere Dissertationen zu Schildkrötenmedizin betreut, das hat durch­ aus Spass gemacht. Aber ich bin halt nicht der geborene Lehrer.» Und dann, nach zehn Jahren an der UZH, gerade als er das Thema für seine Habilitation festgelegt hat, wird der Chefsessel im Zoo Zürich frei. Der seit Kin­ dertagen gehegte Berufswunsch erscheint Rübel plötzlich zum Greifen nah. Er bewirbt sich um den Direktorenposten – und be­ kommt den Zuschlag. Zu seiner eigenen Überraschung: «Ich konnte ja nicht viel vor­ weisen, was mich für Leitung und Manage­ ment eines Zoos qualifiziert hätte.» Aller­ dings, so wurde ihm später verraten, hatte man bei ihm mehr Potenzial als bei den an­ deren Kandidaten vermutet. Der Rest war Learning by Doing. Ein enor­ mes Lernpensum, denn in den vergangenen 20 Jahren hat sich in den europäischen Zoos ein grundlegender Wandel vollzogen – weg von der Käfighaltung, hin zu einer artge­ rechten Simulation der natürlichen Umge­ bung. Dass die Tiere sich in den grösstenteils umgestalteten Anlagen des Zürcher Zoos wohlfühlen, ist auch an den hohen Gebur­ tenraten abzulesen. Vom Amur­Tiger bis zum Zweizehen­Faultier gibt es zurzeit Nachwuchs. Der Zoo Zürich ist europaweit auch der einzige Zoo, dem Nachzuchten von Galapagos­Schildkröten geglückt sind. «Die letzten der insgesamt über 50 Jungtiere sind vor ein paar Monaten geschlüpft», berichtet Rübel freudestrahlend. Seine Augen leuch­ ten für einen kurzen Moment auf. Dann ist er wieder ganz Zoodirektor: «Nein, ein Lieb­ lingstier habe ich eigentlich nicht.» Im nächsten Journal erzählt der Schriftsteller Peter Stamm von seiner Studienzeit an der UZH. Illustration Azko Toda

Das Gekreische der Kindergartengruppe übertönt an diesem winterlichen Morgen sogar die streitlustige Dschelada­Population auf ihrem Pavianfelsen im afrikanischen Ge­ birge. Alex Rübel denkt nicht daran, seinen Schreibtisch zu verlassen und sich unter die lärmende Schar zu mischen. Er kennt das. Im backsteinernen Betriebsgebäude ausserhalb des Zoogeländes ist es dagegen idyllisch ru­ hig, Affen­ und Rasselbande sind weit weg. Es ist ein Märchen, dass Zoodirektoren ihre Tage hauptsächlich damit zubringen, in­ kognito durch die Anlage zu schweifen, Ge­ hege zu inspizieren und das Wohlergehen der Tiere zu überwachen. «Zooarbeit ist Büroarbeit», sagt Rübel. «Morgens begrüsse ich nicht zuerst die Nilgauantilopen, son­ dern meine Mitarbeitenden.» Kaum zwei Minuten dauert das Gespräch, und schon weiss man: Tierliebe allein reicht nicht. Zoo­ direktor sein heisst Tier­ und Menschen­ freund sein. Für beides findet Rübel, der nun bereitwillig sein Gedächtnis durchforstet, biografische Belege. Mit vier verbringt er zum ersten Mal Ferien auf dem Bauernhof – «ein unvergessenes Erlebnis für einen wie mich, der mitten in der Stadt aufwuchs». Als Schüler wünscht er sich Jahr für Jahr eine Dauerkarte für den Zürcher Zoo. Die Tier­ vernarrtheit gipfelt in Landdiensten auf der Alp, acht lange Sommer hintereinander: «Kühe hüten, füttern und melken.» Dass er zum Studium in seiner Heimat Zürich bleibt, ist dem damals frischgekürten Maturanden sonnenklar: «Ich bin seit je und bis heute tief verwurzelt mit dieser Stadt.» Der junge Alex Rübel liebäugelt zunächst mit der Humanmedizin. Was macht den Menschen aus? Was unterscheidet uns vom Tier? Solche Fragen interessieren ihn. Aber die schiere Masse der angehenden Medizin­ Studierenden stösst ihn ab. Dann doch lieber Tierheilkunde. Den Menschen wird er fortan ehrenamtlich studieren, in seiner Rolle als zuständiger organisatorischer Leiter aller 16 000 Pfadfinderbuben des Kantons. «Sie

Nr. 2, April 2014

Anfang Februar hat der Zürcher Univer­ sitätsverein (ZUNIV) seine weiblichen Mitglieder erstmals zu einer neuen Veranstaltungsreihe eingeladen: zum Alumnae­Lunch, der künftig dreimal pro Jahr stattfinden soll. Klara Landau, Direktorin der Augenklinik am Univer­ sitätsspital Zürich, sprach vor rund 40 Alumnae zum Thema «Sehen Frauen anders?». Ja und nein, lautet Landaus Antwort: Anatomisch, physiologisch und biochemisch sind die Augen von Frauen und Männern gleich. Unter­ schiede gibt es aber zum Beispiel beim Sehverhalten: Männer können bewegte Objekte schneller wahrnehmen, Frauen hingegen erkennen Farben differenzier­ ter. Als Mitglied der Gleichstellungs­ kommission der UZH richtet Landau den Blickwinkel aber noch weiter aus; so zitierte sie eine aktuelle Schweizer Studie, die zeigt, dass Medizinerinnen häufiger die Praxis wählen und weniger an einer akademischen Laufbahn interes­ siert sind als Männer. Auf die Frage nach den Gründen antwortete Landau: «Vieles steckt nach wie vor in den Köpfen.» Denise Schmid, ZUNIV-Präsidentin Weitere Informationen unter: www.zuniv.uzh.ch/events/alumnaelunch.html

Sternstunden für Alumni In seinem Vortrag «Our place in space and time» entführte Ben Moore die Mit­ glieder von Science Alumni ins Reich der Sterne. Nach einer Einführung zur Ent­ wicklung des Weltalls seit dem Urknall präsentierte der Astrophysiker span­ nende Gedanken zur Geschichte und zur Rolle der Menschheit. Unser Planet sei nur ein kleines Staubkörnchen im Universum, in dem es wohl noch ande­ res Leben gebe. Aus dieser Perspektive sei unser Leben völlig sinnlos ‒ daher sollten wir die kurze Zeit auf der Erde geniessen. Ganz im Sinne dieser Losung bereitete Ben Moore viel Freude mit sei­ nem begeisternden Vortrag. Petra Seibert, Science Alumni UZH

Vergabungen ZUNIV Der Vorstand des Zürcher Universitätsvereins (ZUNIV) hat an seiner Sitzung vom 17. März 2014 insgesamt elf Anträge behandelt und neun Gesuche im Gesamtbetrag von 19 650 Franken bewilligt: Theologische Fakultät: Fr. 2250.‒ für die Lehr- und Forschungsreise nach Schottland Medizinische Fakultät: Fr. 2000.‒ für Molecular Life Sciences 2014; Fr. 1900.‒ für die Tagung «Medicinie and the Digital Revolution» Philosophische Fakultät: Fr. 2500.‒ für die Tagung «Biennial Meeting of Earli SIG 15 ‒ Special Educational Needs: Challenges in Learning and Instruction»; Fr. 2000.‒ für die Festschrift; Fr. 2000.‒ für die Tagung «Memoria und Souvenir. Medialität und Materialität des Erinnerns in den Künsten 1700‒1800» Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät: Fr. 2000.‒ für den Workshop «Tackling Asylum Proceedings from Below? Practices of Asylum Adjudication in Europe» Diverse: Fr. 3000.‒ für die SOLA-Stafette 2014; Fr. 2000.‒ an die Filmstelle VSETH für einen digitalen Kinoprojektor

Als Direktor des Zürcher Zoos will Alex Rübel kein Lieblingstier benennen. Nur so viel verrät er: Die Galapagos-Schildkröten faszinieren ihn ganz besonders.

ZUNIV-Sekretariat, Silvia Nett


14 Campus: www.agenda.uzh.ch

Plagiate vermeiden Wie schütze ich mich beim Verfassen von wissenschaftlichen Texten davor, unwissentlich zu plagiieren? Wie reagiere ich als Dozierender bei Verdachtsfällen? Und welche Unterstützung bieten entsprechende Softwareprogramme? Der Bereich Lehre informiert zusammen mit dem Graduate Campus über einen Onlinekurs zur Förderung guter wissenschaftlicher Praxis. 2. April, 12.30–13.30h, UZH-Zentrum, Rämistrasse 71, KOL F-104

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftler Welche Karriereaussichten bietet ein geisteswissenschaftliches Studium? Drei aufeinander abgestimmte Veranstaltungen mit Referierenden aus verschiedenen Berufsfeldern sollen Studierenden geisteswissenschaftlicher Fachrichtungen mögliche Karrierewege in Verwaltung, Kommunikation und Kulturmanagment sowie in Schulen, Museen, Archiven und Hilfsorganisationen aufzeigen.

Nr. 2, April 2014

Vom Stall auf den Teller In seinem Vortrag «Sichere Lebensmittel» erläutert Roger Stephan, Direktor des Instituts für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, wie krankmachende Erreger auf Gemüse, im Fleisch oder in Milchprodukten in unseren Nahrungskreislauf gelangen können und welche präventiven Kontrollmassnahmen bei der Produktion und beim Endprodukt daher zwingend notwendig sind. 7. April, 18.15–19.45h, UZH-Zentrum, Rämistrasse 71, KOL F-101

2., 9. und 16. April, jeweils 12.15–13.30h, UZH-Zentrum, Rämistrasse 71, Bild Frank Brüderli

KOL F-118. Weitere Informationen: www.careerservices.uzh.ch

Öffentliche Veranstaltungen vom 1. April bis 12. Mai ANTRITTSVORLESUNGEN

Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM), Georgengasse 6, 18.30h

Plan ahead neck surgery – the role of imaging. 5. Apr., Prof. Dr. Stephan Haerle, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 10h

Das Politische in der Wissensgeschichte. Perspektiven eines Forschungskonzepts. 10. Apr., Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 18h

Cancer cytogenetics: where do we come from, where are we and where can we go? 12. Apr., PD Dr. Joëlle Tchinda Ndjuikem, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 10h

Vom Zauber orientalischer Klänge. 10. Apr., Völkerkundemuseum, Pelikanstr. 40, 19h

Influenza im Akutspital. 12. Apr., PD Dr. Stefan P. Kuster, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 11.15h Particle physics after the discovery of the Higgs boson. 14. Apr., Prof. Dr. Adrian Signer, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 17h Influenza im Akutspital. 14. Apr., PD Dr. Benjamin Misselwitz, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201, 18.15h «Dieses Sprachspiel wird nur mit Lebensfragen gespielt». Theologie nach Kierkegaard und Wittgenstein. 14. Apr., PD Dr. Andreas Hunziker, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 19.30h Transplantation – eine Herzensangelegenheit. 3. Mai, PD Dr. Frank Enseleit, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 10h Herzklappenersatz ohne Operation – Fiktion oder Wirklichkeit? 3. Mai, PD Dr. Lukas Altwegg, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 11.15h Der Skelettmuskel: vom Molekül bis zur Bewegung. 5. Mai, Prof. Dr. Martin Flück, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 17h Die Beilegung des Jurakonflikts – ein Modell für direktdemokratische Sezession in Europa? 5. Mai, Prof. Dr. Andreas Glaser, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 18.15h Geld und Bild bei Andy Warhol. 5. Mai, Prof. Dr. Sebastian Egenhofer, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 19.30h Microscopes, lasers and jellyfish: how to illuminate the secrets of the kidney. 10. Mai, Prof. Dr. Andrew Hall, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 10h Laktat: eine Energiequelle für das Gehirn? 10. Mai, PD Dr. Dr. Matthias Wyss, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 11.15h Gerechtigkeit und Wahrheit im modernen Strafprozess. 12. Mai, Prof. Dr. Marc Thommen, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 18.15h

Gastvortrag: Coercion, Culture and Performance: Zhang Yimou's «Happy Times». 28. Apr., Prof. Wendy Larson (University of Oregon), Zürichbergstr. 4, Raum 416, 18h Kinderbuchautorin begegnet Angst vor der Sprache. 29. Apr., Saskia van der Wiel (Jugendautorin und Schreib- und Lesedozentin für Kinder), Schönberggasse 11, F-9, 14h

Kommunikation, Museum, Hilfsorganisation. 2. Apr., mehrere Referierende, UZH Zentrum, Rämistrasse 71, F-118, 12.15h (siehe Agendatipp) Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftler/-innen: Literatur, Bibliothek, IT, Beratung, Schule. 9. Apr., mehrere Referierende, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-118, 12.15h Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftler/-innen: Kommunikation, Schreibkurse, Schreiben, Archiv, Kulturmanagement. 16. Apr., UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-118, 12.15h

Career Service Workshops (Er)finde dich neu – eine Entdeckungsreise durch den Dschungel der Möglichkeiten zur Lebensgestaltung. 2. Apr., Schönberggasse 11, F-2, 16h

Tommi Mendel, Kirchgasse 9, 200, 18.15h

Geography of Photography: Dr. Carlo Fleischmann ‒ Vorträge zur Fotografie Adaption, Assimilation and Alteration: Japanese Photography in the 19th Century. 3. Apr., Hans Bjarne Thomsen, Rämistr. 71, E-7, 18.15h «Ich bin die Fotografie» – Nobuyoshi Araki. 10. Apr., Thilo Koenig, Rämistr. 73, E-7, 18.15h Lost in Translation. Japan in Fotografien. 17. Apr., Madoka Yuki (Universität DuisburgEssen), UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, F-152, 18.15h Provoke. Das Manifest einer explosiven Zeit. 8. Mai, Urs Stahel, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-117, 18.15h

The American Civil War of 1861–1865. An international working-class revolution against slavery. 30. Apr., Dr. Andrew Zimmerman (George Washington University), UZH Zentrum, Karl Schmid-St. 4, F-153, 18.15h

Bewerbung total (inkl. CV-Check und MockInterview). 3. Apr., Career Services der UZH, Hirschengraben 60, H-3, 9h

Carlo Magno in Italia e la fortuna dei libri di cavalleria – Convegno internazionale. 6. Mai, diverse Referenten, UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, F-152, 9.00h

Motivationsschreiben – kurzer Text mit grosser Wirkung. 15. Apr., Career Services der UZH, Hirschengraben 60, H-3, 16.15h

Modernism from the peripheries. 8. Apr., Prof. Dr. Monica Juneja, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-104, 16.15h

Besser bewerben mit Social Media. 6. Mai, Career Services der UZH, UZH Zentrum, Rämistr. 71, H-321, 18.15h

Beyond backwater arcadias – globalised locality and contemporary art practice. 6. Mai, Prof. Dr. Monica Juneja, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-104, 16.15h

Klimaschäden und Klimapolitik: Ergebnisse des 5. IPCC-Berichts. 16. Apr., UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 17h

Job applications in English. 10. Apr., UZH Zentrum, Karl Schmid-Str. 4, F-150, 12.15h

VERANSTALTUNGSREIHEN

CV-Checks speziell für MNF, Med., Vet., 7. Mai, Kelly Scientifics und Career Services der UZH, Universität Zürich Irchel, Winterthurerstr. 190, G-74, 16h

Applied History Lecture «Weltordnungen: Von Konfuzius zu George Bush»

Kompetenzprofil – der Schlüssel zum Berufseinstieg! 8. Mai, Career Services der UZH, Hirschengraben 60, H-3, 14h

Zyklen imperialer Ordnungen. Eurasien 1450 bis 1850. 10. Apr., Prof. Sven Trakulhun, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-104, 18h

Arbeit und Migration aus menschenrechtlicher Sicht Menschenrechte und der Zugang zum Arbeitsmarkt für MigrantInnen. 1. Apr., Marc Spescha (Universität Fribourg), Christof Meier (Leiter Integrationsförderung, Stadt Zürich), UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-117, 18.15h Menschenrechtliche Fragen rund um Pflegemigration. 6. Mai, Prof. Stéphanie Dagron, Jasmine Truong (Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien), UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-117, 18.15h

VERANSTALTUNGEN

Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftler/-innen

Buchvernissage «Heidi. Ein Schweizer Mythos erobert die Welt». 2. Apr., Jean-Michel Wissmer,

Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftler/-innen: Verwaltung, Politik,

Cultural Materiality: Concepts at stake in Comparative Manuscript Studies Die Hebräische Bibel als schriftgelehrte Traditionsliteratur: materiale Aspekte ihrer Entstehung. 9. Apr., Prof. Dr. Konrad Schmid, UFSP Asien und Europa, Wiesenstr. 7/9, F-07, 18.15h Reading Scribal Culture in the Manuscripts of the Cairo Geniza. 7. Mai, Dr. Esther-Miriam Wagner (University of Cambridge), UFSP Asien und Europa, Wiesenstr. 7/9, F-07, 18.15h

Ethnologisches Café Unterwegs im Regenwald Borneos. Landrechtssicherung durch Eigenitiative dreier Dorfgemeinschaften. 9. Apr., Sarah Brack, Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23, 19.30h

Where is Japan? (Workshop für Studierende). 9. Mai, Andri Pol, Rämistr. 71, E-7, 10.15h

Heinrich Wölfflin Lectures 2014

Institutskolloquium: 1914. Kunst und Architektur an der Schwelle der Jahrhunderte Splitterbomben des Wunderbaren. Das Nein der Dadaisten und seine Folgen für eine Poetik der Moderne. 2. Apr., Dr. Stefan Zweifel, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-118, 18.15h Rendezvous im Lichthof. Zur Architektur Karl Mosers. 16. Apr., Prof. em. Dr. Stanislaus von Moos (Yale University, New Haven), UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-118, 18.15h

Interdisziplinäres Forschungskolloquium: Gender Studies Neue Amazonen oder frisst die Revolution ihre Frauen? Überlegungen zum jüngsten arabischen Filmschaffen. 9. Apr., Dr. Viola Shafik (Filmemacherin und Filmwissenschaftlerin), Schönberggasse 9, 104, 18.15h

FILM IM FOKUS

Geschlechterverhältnisse im Neoliberalismus oder: Von der Ungreifbarkeit gegenwärtiger Geschlechterhierarchien. 30. Apr., Dr. Tove Soiland, UZH Zentrum, Rämistr. 71, E-21, 18.15h

Filmabend: Common Roads. Pilgrimage and Backpacking in the 21st Century. 6. Mai,

Menstruation im Gespräch. Körper- und Geschlechterdiskurse als Ausdruck politischer


15 Campus: www.agenda.uzh.ch

Schweizer Künstler Die Vortragsreihe «Diskurs in der Weite» untersucht die Auswirkungen von Migration auf das Selbstverständnis und das Werk von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern. Medea Hoch von der Zürcher Hochschule der Künste beleuchtet in ihrem Vortrag die Auslandskarriere der Malerin, Bild­ hauerin und Tänzerin Sophie Taeuber­Arp, die in Zürich und Paris lebte und arbeitete. 10. April, 18.15–19.45h, Kunsthistorisches Institut, Rämistrasse 73, RAK E-8

Bild Frank Brüderli

Sprachworkshop Wer Niederländisch lernt und seinen Wortschatz auf spielerische Weise trainieren möchte, ist in den Workshops von Lennaert Maes genau richtig. Der belgische Sänger erarbeitet mit Interessierten eine kleine Aufführung, indem er die Kursteilnehmenden gemein­ sam schweizerdeutsche Lieder ins Niederländische übersetzen und assoziativ weiterentwickeln lässt. Im Anschluss an die beiden Kursabende wird das Ergebnis präsentiert, unterstützt von dem Multi­ instrumentalisten Andries Boone.

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

8. April, 17.15 –19.45h, UZH-Zentrum, Rämistrasse 71, KOL H-321 9. April, 17.15–19.45h, Schönberggasse 11, SOE F-7 Im Anschluss findet ab 20.30h der musikalische Auftritt statt.

und ökonomischer Ideologie im modernen Beijing. 14. Mai, Dr. Susanne Maner, UZH Zentrum, Rämistr. 71, E-21, 18.15h

Kolloquien des Paläontologischen Instituts und Museums Palaeoenvironmental changes and evolutionary processes through the trilobite model. 2. Apr., PD Dr. Catherine Crônier (Université des Sciences et Technologies de Lille), UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, E-72a/b, 18.15h Modern Techniques in Palaeontology – from Computed Tomography to Stable Isotopes. 7. Mai, PD Dr. Alexander Lukeneder (Naturhistorisches Museum Wien), UZH Zentrum, Karl Schmid-Str. 4, E-72a/b, 18.15h

Kolloquium für Psychotherapie und Psychosomatik – Schwerpunkt Zeit Der Zeitfaktor in der stationären Therapie. 31. März, Dr. Hanspeter Flury (Klinik Schützen, Rheinfelden), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Culmannstr. 8a, U-15, 11.15h Burnout: Mythos, Geschäft oder psychiatrische Diagnose? 7. Apr., Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wulf Rössler (Psychiatrische Universitätsklinik Zürich), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Culmannstr. 8a, U-15, 11.15h Kurztherapie bei Binge-Eating-Störung. 14. Apr., Prof. Dr. Simone Munsch (Universität Fribourg), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Culmannstr. 8a, U-15, 11.15h Zeit im systemischen Kontext. 5. Mai, PD Dr. med. Urs Hepp (Psychiatrische Dienste Aargau), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Culmannstr. 8a, U-15, 11.15h Die Zeit heilt alle Wunden? Zeit in der Psychotherapie mit Kriegs- und Folteropfern. 12. Mai, Dr. med. Matthis Schick (Universitätsspital Zürich), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Culmannstr. 8a, U-15, 11.15h

Kolloquium: Diskurs in der Weite. Fremderfahrung der Schweizer Kunst A Course in Estrangement. The Swiss Students at the Ecole des Beaux-Arts in Paris (1795‒1863). Problems and Methods. 3. Apr., Pascal Griener (Université de Neuchâtel), Rämistr. 73, E-8, 18.15h Die Künste und die Karriere. Sophie Taeuber-Arp in Zürich und Paris. 10. Apr., Medea Hoch (Zürcher Hochschule der Künste), Rämistr. 73, E-8, 18.15h (siehe Agendatipp) Jean-Luc Godard: Dissoziationen. 15. Mai, Margrit Tröhler, Rämistr. 73, E-8, 18.15h

Öffentliche Vorträge des Paläontologischen Instituts und Museums Die Renner der Evolution. Entwicklungsgeschichte der Schnecken. 9. Apr., Prof. Dr. Alexander Nützel (Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, München), UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, E-72a/b, 18.15h, (siehe «Meine Agenda») Tanystropheus und Macrocnemus vom Monte San Giorgio – vom Knochenbau zum Lebensbild. 14. Mai, BSc Vivien Jaquier, UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, E 72a/b, 18.15h

Exkursionen Am 12. April feiert die Geographisch-Ethnologische Gesellschaft Zürich (GEGZ) ihr 125-jähriges Bestehen. Neben dem eigentlichen Festakt auf dem Campus Irchel finden am 11. und 12. April zehn lohnenswerte Exkursionen in und um Zürich statt – etwa ein Besuch bei der Rega, eine Führung durch die Kartensammlung der Zentralbibliothek Zürich und ein Waldspaziergang am Üetliberg, bei dem man lernt, inwieweit uns das Holz aus dem Stadtwald den Zielen einer 2000-WattGesellschaft näherbringt. Nähere Informationen zu den einzelnen Exkursionen: www.geo.uzh.ch/microsite/gegz/neu/jubilaeum/jubilaeum.html Das Programm endet mit dem Festakt auf dem Campus Irchel.

Wahrnehmung im Alter und des Alters Kommunikation mit an Demenz erkrankten Menschen. 2. Apr., Dr. Sandra Oppikofer (Zentrum für Gerontologie UZH), UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-121, 18.15h Hör- und Sehverlust im höheren Lebensalter – nur Stress und/oder auch Chance? 16. Apr., Prof. Dr. Hans-Werner Wahl (Universität Heidelberg), UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-121, 18.15h Das alternde Gehör. 30. Apr., Prof. Dr. Martin Meyer, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-121, 18.15h

Ringvorlesung: Gedankenexperimente

Wissen-schaf(f)t Wissen

Experiment und Gedankenexperiment in den Naturwissenschaften. 2. Apr., Prof. Dr. Marco Buzzoni, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-109, 14h

Sichere Lebensmittel: Vom Stall bis auf den Teller. 7. Apr., Prof. Roger Stephan, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-101, 18.15h (siehe Agendatipp)

Gedankenexperimente und kontrafaktisches Denken. 9. Apr., Prof. Dr. Christian Nimtz, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-109, 14h

Krank werden im Spital: ein paradoxes Risiko. 5. Mai, PD Dr. Hugo Sax, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-101, 18.15h

What are Intuitions? 16. Apr., Dr. Julia Langkau, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-109, 14h

Zürcher Ausspracheabende für Rechtsgeschichte

Intuition in der Philosophie: Bauch- oder Sprachgefühl? 30. Apr., Prof. Dr. Katia Saporiti, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-109, 14h

Verwicklungen: Recht und Religion im frühneuzeitlichen Naturrechtsdiskurs. 1. Apr., Prof. Dr. Nils Jansen (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), UZH Zentrum, Rämistr. 71, 13 (Senatszimmer), 18.15h

Experimentelle Philosophie und Gedankenexperimente. 7. Mai, Joachim Horvath, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-109, 14h Can We Learn Something Philosophical from Experimental Philosophy?. 12. Mai, Prof. Dr. Pascal Engel, UZH Zentrum, Rämistr. 71, F-109, 18.15h

SIAF ‒ Frühjahrszyklus 2014 Afrikanische Literatur gibt es nicht. 2. Apr., Taiye Selasi, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201, 18.30h «1914» – Die Schlafwandler. 8. Mai, Prof. Dr. Christopher Clark, UZH Zentrum, Rämistr. 71, G-201 (Aula), 18.30h

Tierisch! Das Tier und die Wissenschaft. Tiere gebrauchen – mit Tieren forschen. 3. Apr., Prof. Dr. Hanno Würbel (Universität Bern), Dr. Petra Mayr (Chefredakteurin Zeitschrift «TIERethik»), UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, F-180, 18.15h (siehe «Meine Agenda») Patienten und Therapeuten? Tiere behandeln und mit Tieren behandeln. 10. Apr., Dr. Carola Otterstedt (Stiftung Bündnis Mensch-Tier), PD Dr. Iris Reichler (UZH), UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, F-180, 18.15h Wenn sich Tiere in der Theologie tummeln. 8. Mai, Dr. Christoph Ammann (UZH), Dr. Rainer Hagencord (Universität Münster), UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, F-180, 18.15h

Nr. 2, April 2014

Verjährung: Ihr Ursprung und Rechtfertigung in der Entwicklung. 13. Mai, Prof. Dr. Pascal Pichonnaz (Université de Fribourg), UZH Zentrum, Rämistr. 71, 13 (Senatszimmer), 18.15h

«Das Unbewusste» (Vortragsreihe 2014 der Philosophischen Gesellschaft Zürich) Nietzsche – das Dionysische als Metapher des Unbewussten. 10. Apr., Dr. Jutta Georg (Frankfurt), UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, F-174, 18.30h Die Philosophie des Unbewussten als Antwort auf den «Verlust der Seele». 8. Mai, Prof. Dr. Jean-Claude Wolf (Fribourg), UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, F-174, 18.30h

«Das Wissen der Zukunft» (Kolloquium des Zentrums «Geschichte des Wissens») Die Zukunft des Klimas. 9. Apr., Prof. Dr. Ulrike Lohmann (ETH Zürich), ETHZ, Gebäude RZ, Clausiusstr. 59, F-21, 18.15h Körper 2.0 vs. Körper im Futur II. 16. Apr., Prof. Dr. Karin Harrasser (Kunstuniversität Linz), ETHZ, Gebäude RZ, Clausiusstr. 59, F-21, 18.15h (siehe «Meine Agenda») Die vollständige und laufend aktualisierte Agenda finden Sie unter: www.agenda.uzh.ch

MEINE AGENDA Ursula Schwarb

Tiere gebrauchen – mit Tieren forschen 3. April, UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, F-180, 18.15h

Tiere und Forschung? Eher unerfreuliche Bilder schieben sich vor mein inneres Auge. Gleichzeitig weiss ich aus Kursen, die ich an der UZH anbiete, wie wichtig Tiere für die Wissenschaft sind und dass Forschende, die am «Mausmodell» arbeiten, einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen pflegen. Das Treffen einer Tierethikerin und eines Forschers verspricht spannend zu werden. Die Renner der Evolution – Entwicklungsgeschichte der Schnecken 9. April, UZH Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, E-72a/b, 18.15h

Ich finde die meisten «gruusig» und bin froh, wenn nicht ich sie aus dem Dachgarten, wo sie sich gerne über Dahlien hermachen, entfernen muss. Schnecken sind eigentlich überhaupt nicht mein Fall, und doch interessiert es mich, ihre Entwicklungsgeschichte zu erfahren. Körper 2.0 vs. Körper im Futur II 16. April, ETH Zürich, Gebäude RZ, Clausiusstrasse 59, F-21, 18.15h

Der Chip im Arm, der den Stoffwechsel überwacht. Die Google-Brille auf der Nase, die die Realität erweitert. Ein Gerät im Kopf, das das Gedächtnis unterstützt. So soll also der menschliche Körper der Zukunft ausgerüstet sein. Höchste Zeit, sich mit diesen Entwicklungen auseinanderzusetzen.

Ursula Schwarb ist Leiterin von IPMZ transfer am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich (IPMZ).


16 Campus: Die Letzte

Journal Die Zeitung der Universität Zürich

AUF DEN PUNKT GEBRACHT

STIMMT ES, DASS …

«Beweise mir, dass du selbst kein Alien bist!»

... Männer- und Frauengehirne sich unterscheiden? Martin Meyer

Die Antwort auf diese Frage ist Jein. Denn wenn es sich um unser Gehirn handelt, gibt es keine einfachen Antworten. Jüngst ist zum Beispiel eine vermeintlich aufsehenerregende Meldung durch die Presse gegangen: For­ schende der Universität in Pennsylvania hätten herausgefunden, dass die Gehirne von Männern und Frauen unterschiedlich «ver­ drahtet» seien und dass Frauen aufgrund einer besseren neuronalen Vernetzung der beiden Hirnhälften ausgeprägtere kommuni­ kative Fähigkeiten besässen. Haben wir hier nun den Beweis dafür, dass Männer so viel schweigen, weil sie wegen ihrer Hirnarchi­ tektur gar nicht anders können? Mitnichten. Unser Gehirn will sich alles erklären Natürlich bezweifelt niemand, dass Män­ ner und Frauen sich in ihrem Verhalten un­ terscheiden. Aber gilt das nicht auch für Vergleiche zwischen Männern und Frauen untereinander? Warum interessieren wir uns also so sehr für mögliche Geschlechts­ unterschiede? Weil unser Gehirn sich auf alles einen Reim machen will. Und da hilft es ungemein, wenn man relativ stabile Ei­ genschaften wie das Geschlecht eines Men­ schen als Kausalfaktor für ein bestimmtes Verhaltensmuster heranziehen kann. Da heutzutage ebenfalls niemand mehr daran zweifelt, dass das Verhalten eines Menschen vom Gehirn gesteuert wird, ist die folgende Argumentationskette augen­ scheinlich zwingend: Individuum A kann besser Auto fahren als Individuum B. Indi­ viduum A ist ein Mann, Individuum B eine

DAS UNIDING NR. 48:

Frau. Ergo muss das Gehirn von Indivi­ duum A (und müssen die Gehirne aller Männer) sich vom Gehirn von Individuum B in mindestens einem Punkt, vermutlich in der Grösse des Hirnzentrums, das das Au­ tofahren steuert, unterscheiden. Unsinn? Ja, natürlich, aber vielfach gedruckter und immer wieder gern erzählter Unsinn. Das Gehirn des Menschen ist die komple­ xeste Struktur im Universum. Es kann in jedem Moment eine Trillion verschiedener Zustände einnehmen. Vergleicht man Ge­ hirne unterschiedlicher Gruppen miteinan­ der (etwa Männer gegen Frauen), ist es daher wahrscheinlich, dass man immer mindestens einen Unterschied findet. Doch nicht immer ergeben diese Unterschiede einen Sinn. Zudem muss man diese Studien sehr sorgfältig durchführen und die Daten vorsichtig interpretieren. Schon manches spektakuläre Resultat entpuppte sich im Nachhinein als methodischer Artefakt. So hat sich der Mythos, Männer seien aufgrund ihrer grösseren Gehirne schlauer als Frauen, in Luft aufgelöst, weil wir heute wissen, dass sich die Geschlechter per se nicht hinsichtlich ihrer Intelligenz unter­ scheiden und Männer nicht per se die grös­ seren Gehirne haben. Die Gehirngrösse ist nicht abhängig von der Intelligenz (oder umgekehrt), sondern von der Körpergrösse. Eine Frau, die grösser ist als ein Mann, hat aller Wahrscheinlichkeit nach auch ein grösseres Gehirn. Zudem gibt es mehr Ver­ öffentlichungen, die keine Unterschiede zwischen der Hirnarchitektur von Män­ nern und Frauen finden, als umgekehrt.

Dennoch gibt es natürlich ein paar Unter­ schiede: Die Sexualhormone wirken im Gehirn jeweils geschlechtsspezifisch und nachhaltig verhaltensmodulierend (wenn auch mit interindividueller Varianz). Neu ist diese Erkenntnis aber nicht. Viel wichtiger ist letztlich auch die Frage, ob unterschiedliche Verhaltensmuster von Männern und Frauen von einer genetisch geformten Neuroarchitektur abhängen oder nicht eher das Resultat lebenslanger Lern­ und Erziehungsprozesse und spezifi­ schen Rollenverhaltens sind. Nach zwei Jahrzehnten Plastizitätsforschung kann man mit grösster Sicherheit von Letzterem ausgehen. Selbst Studien, die besagen, dass Männer besser Auto fahren als Frauen, be­ weisen nicht, dass Männer eine grössere Begabung für das Steuern von Kraftfahr­ zeugen haben; sie belegen vielmehr, dass Frauen auch heute noch seltener am Steuer sitzen und daher weniger Übung haben. Und was ist nun mit der eingangs erwähn­ ten Studie, die über die unterschiedlich ver­ netzten Gehirne von Männern und Frauen berichtete? Prüft man die Originalpublika­ tion, stellt man schnell fest, dass in dieser Studie Menschen im Alter zwischen 7 und 20 Jahren untersucht wurden, deren Gehirne sich also mitten im Reifungsprozess befin­ den. Auf Basis dieser Daten lassen sich ganz sicher keine Rückschlüsse auf unterschied­ liches Kommunikationsverhalten von Män­ nern und Frauen ziehen. Zum Glück! Martin Meyer ist Assistenzprofessor für Plastizitäts- und Lernforschung des gesunden Alterns.

ERWEITERUNGSMODELL

«Prächtige Akropolis»

Bild Frank Brüderli

Alice Werner

Kaum war das Hauptgebäude der Universi­ tät Zürich 1914 mit Glanz und Gloria einge­ weiht, schmiedete der Architekt Karl Moser schon erste Pläne zu dessen Erweiterung. Ein heute im Stockwerk F des Hauptgebäudes ausgestelltes Modell veranschaulicht seine Idee, mit einer axialsymmetrischen Spiege­ lung des gerade vollendeten Baus, also mit einer effektiven Verdopplung der Gebäude­ masse, eine «prächtige Akropolis» über der Stadt zu errichten. Grössenwahn? Flucht in die Antike ange­ sichts einer krisenhaften Zukunft? Nun, Mo­ sers gewaltiger Ausbauvorschlag von 1917 war sicherlich dem, wie er selbst befand, «stürmischen Wachstum» der Kantonshaupt­ stadt und daraus resultierenden grossmass­ stäblichen Bebauungsplänen geschuldet. Die Erweiterung sollte auch Raum für die kanto­ nale Verwaltung schaffen. Aus Kostengrün­ den wurden diese und spätere Erweite­ rungspläne letztlich alle verworfen. Und einmal mehr gilt der Ausspruch: Nur knap­ pes Geld ist gutes Geld. Uns jedenfalls ge­ fällt die ‹kleine Form› besser.

Nr. 2, April 2014

Karl Mosers Modell zum geplanten Erweiterungsbau ist im ersten Stock des UZH-Hauptgebäudes ausgestellt.

Mit dieser Antwort konfrontiert Philipp Theisohn jeden, der ihn nach der Existenz ausserirdischen Lebens fragt. Theisohn, SNF-Förderprofessor am Deutschen Seminar, erforscht Weltallfantasien. Quelle: magazin, die Zeitschrift der UZH, Nummer 1, Februar 2014

«Menschen können sehr viele verschiedene Dinge, aber sie können nichts wirklich gut.» Für fast jede sensomotorische Einzeltätigkeit gebe es eine Maschine, die die Aufgabe schneller, besser und billiger erledige, sagt Rolf Pfeifer, Professor für Informatik. Quelle: magazin, die Zeitschrift der UZH, Nummer 1, Februar 2014

«Gefühle sind das Salz des Lebens.» Für die Psychiaterin Annette Brühl machen Emotionen unser Leben nicht nur lebenswerter – sie sind auch (über-)lebensnotwendig. Wer Angst im Gesicht seines Gegenübers erkennt, weiss, dass wahrscheinlich Gefahr droht. Quelle: www.uzh/news, 20. Februar 2014

«Ich rate, die Flinte nicht ins Korn zu werfen.» Rektor Michael Hengartner ermuntert UZHForschende dazu, sich auch nach dem Ja zur Einwanderungsinitative um EU-Gelder zu bewerben. Quelle: www.uzh/news, 19. Februar 2014

ZUGABE! Thomas Poppenwimmer

Sonntag im Zoo «Ich will zu den Schimpansen.» Ent­ schlossen schreitet meine Herzdame zu ihren Lieblingstieren. Beim Nach­ laufen kollidiere ich mit einem Dop­ pelkinderwagen. Die Kleinen heulen mich an, die Mutter schaut mich feind­ selig an. Eine Entschuldigung stam­ melnd, folge ich meiner Herzdame ins Affenhaus. «Das Futter hängt überall.» Ich zeige auf einen hoch oben im Baum mit ei­ nem Salatblatt beschäftigten Affen. «Das sollte ich zu Hause auch machen, dann bewegst du dich vielleicht et­ was», überlegt meine Hofköchin. «Babylöwen!» Verzückt betrachtet meine Herzdame die Jungkatzen im nächsten Gehege. Ich begutachte das neben mir herausragende Riesen­ objektiv eines Fotografen. «Zwei­ Komma­acht­vierhundert?» frage ich fachmännisch. «Zweinull­fünfhundert­ fünfzig. Damit kommen die Schnurr­ haare schärfer», antwortet der Experte. Bevor ich über Belichtungszeiten fach­ simpeln kann, zieht mich meine Herz­ dame weiter. «Ich habe Hunger.» Im Zoorestaurant stolpere ich über ein am Boden spielendes Mädchen. Es kreischt, der Vater eilt beschützend herbei, ich entschuldige mich. «Hotdogs – mit oder ohne Pommes frites?» Meine Gastrokritikerin studiert ernüchtert das kulinarische Angebot und entscheidet: «Essen wir zu Hause.» Beim Ausgang ertönt noch ein schriller Schrei. «Ich war’s nicht.» Ängstlich halte ich Ausschau nach nahenden Eltern. Aber es war nur ein Papagei. Wir gehen heim, essen gemütlich und bewundern unseren Stubentiger beim Herumliegen.


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