Auf Entdeckungsreise durch Novara und Umgebung

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vollständig mit Malereien aus dem XV. Jahrhundert verziert ist, die in der Madonna auf dem Thron zwischen den Stiftern in der Apsis gipfeln. Sie werden den Malern Daniele De Bosis und Tommaso Cagnola zugeschrieben, und als die eindrucksvollsten Werke der Malerei des fünfzehnten Jahrhunderts in der Gegend um Novara betrachtet. Diese Tour endet hier, ihre Verzweigungen sind jedoch unendlich. Der Rundumblick, den wir von der Spitze der Kuppel von San Gaudenzio aus genießen können, erinnert uns daran, dass das Gebiet einen kontinuierlichen Wechsel von Landschaften und Geschichte bietet. Foto: Angelo Anastasio, Federico Barra, Nicola Farise, Ernani Orcorte, Carlo Sguazzini

auf

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Projekt: In Viaggio nel Novarese

Entdeckungsreise

durch

Novara

und Umgebung #visitnovara

Eine Stadt, ihre Geschichte, ihre Kunst. Das ist Novara und ihre Region, zwischen zwei Flüssen gelegen, im Osten der Tessin und im Westen der Sesia. Eine Stadt voller historischer Schichtungen, bei deren Deutung und Erforschung wir Sie heute begleiten werden. Unsere Besichtigungstour startet beim Denkmalkomplex des Broletto. Dem gesellschaftlichen Herzen der Stadt mit ihrem Palazzo dell’Arengo aus dem XII. Jahrhundert, der uns mit seinen drei monumentalen Spitzbögen empfängt. Den Abschluss des Gebäudes bildet das Reiterfries, das seinen Namen der wunderschönen Aufreihung von Männern zu Pferd in kriegerischer Haltung verdankt und durch geheimnisvolle und allegorische Figuren aus der Zeit um 1260-70 ergänzt wird. Den öffentlichen Raum der Palazzo dei Pa-


ratici und der Palazzo del Podestà abgeschlossen. Wenn es sich beim Broletto um die gesellschaftliche Mitte der Stadt handelte, so war und ist der Komplex der Kathedrale das religiöse Zentrum. Wir müssen uns vorstellen, dass sich anstelle des derzeitigen klassizistischen Gebäudes, einem Werk von Alessandro Antonelli, ein bemerkenswerter romanischer Dom erhob, der um das Jahr 1132 vollendet wurde. Die Kathedrale wurde von Papst Innozenz II. bei seiner Rückkehr aus Frankreich eingeweiht, als das Bistum von dem reformfreudigen Bischof Litifredo geleitet wurde. Die Fassade war über Laubengänge mit dem Baptisterium verbunden und ihr war ein zweistöckiger Narthex vorgelagert. Das Baptisterium ist eines der bedeutendsten und antiksten Bauwerke von Novara. Die Großartigkeit und die komplexe Bildgebung des Denkmals sind von internationalem Rang. Es wurde im V. Jahrhundert errichtet und das Gewölbeinnere ist mit Fresken geschmückt, die Szenen aus der Apokalypse darstellen und das Werk eines Meisters aus dem XI. Jahrhundert sind. Im XVII. Jahrhundert wurde das Baptisterium durch eine Reihe von Skulpturengruppen aus bemalter Terrakotta mit

Episoden aus der Passion Christi bereichert, die heute in den Museen im Pfarrhaus der Kathedrale aufbewahrt sind. Wenn wir uns in Richtung Norden begeben und die Via San Gaudenzio entlang gehen, gelangen wir zur gleichnamigen Basilika, die nach einem Projekt von Pellegrino Tibaldi – dem Baumeister von San Carlo Borromeo – errichtet und 1590 eingeweiht wurde. Der Grundriss des sakralen Gebäudes verfügt über das typische Schema der Gegenreformation, d.h.

Unbefleckte Empfängnis darstellt, als eines der interessantesten Werke der Kirche gilt. Westwärts, die Stadt verlassend, stoßen wir, auf einer unsichtbaren kreisförmigen Linie, die das Zentrum einschließt, auf den Ortsteil Lumellogno. In der Pfarrkirche, die den

mit einem einzigen Kirchenschiff und Seitenkapellen. Die Innendekoration wird den höchsten Ansprüchen der Malerei von Lombardei und Piemont zwischen dem sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert gerecht: die Kappellen wurden von Morazzone, Tanzio da Varallo, den Gebrüdern Della Rovere und Duchino dekoriert, um nur einige Namen zu nennen. Die Kirche wird durch den eleganten Glockenturm ergänzt, der von dem Architekten Benedetto Alfieri zwischen 1753 und 1786 realisiert wurde. Aber der visuelle und auch symbolische Blickpunkt der Stadt ist sicherlich die majestätische Kuppel, die von Alessandro Antonelli entworfen und 1887 fertiggestellt wurde. Mit ihren 121 Metern beherrscht die elegante Architektur von Antonelli, die über klassizistische Formen verfügt, die Provinzhauptstadt und ihre Umgebung. Unweit davon, verdient einen Besuch, entlang der Via Pier Lombardo, ein weiterer Bau von Antonelli, Casa Bossi, eine monumentale Villa, die als das schönste klassizistische Bauwerk Italiens gilt. An der Piazza Martiri gelegen und vom Allea-Park umgeben, erhebt sich das mächtige Castello Visconteo-Sforzesco, nach der Renovierung heutiger Sitz von Ausstellungen, Events, Museen und dem Fremdenverkehrsamt der Provinz Novara. Dann stellen wir uns vor, dass wir unseren Besuch im “Gürtel” der Stadt fortsetzen werden, in periphereren aber deshalb historisch nicht weniger bedeutenden Vierteln. Am Colle della Vittoria erheben sich die Kirche und das Kloster San Nazzaro alla Costa, ein Gebäude aus dem fünfzehnten Jahrhundert, das aber sicherlich ältere Ursprünge hat, und dessen Inneres reich an kostbaren Fresken ist.

Die Bicocca, im Südosten von Novara, in Richtung Mortara gelegen, ist als der Schauplatz der gleichnamigen Schlacht vom 23. März 1849 bekannt. Die Kirche Santa Maria war zu jener Zeit eines der Symbole der Schlacht, sie ist jedoch auch als Gebäude interessant. Sie wurde im XVII. Jahrhundert erbaut und ist in ihrem Inneren reich geschmückt: hinzuweisen ist auf das wunderschöne Gemälde von 1668 von Giuseppe Danedi, Montalto genannt, das San Carlo Borromeo bei der Bewunderung des Heiligen Nagels darstellt. Unweit davon, Richtung Süden weiterfahrend, treffen wir auf den Ortsteil Torrion Quartara, in dem sich die Sant’Eustachio geweihte Kirche befindet, und in deren Innerem das monumentale Gemälde aus dem achtzehnten Jahrhundert des aus Oleggio stammenden Malers Giuseppe Antonio Tosi, Cuzzio genannt, das die

Heiligen Ippolito und Cassiano geweiht ist, ist eines der wichtigsten Meisterwerke von Antonio d’Enrico, Tanzio da Varallo genannt, aufbewahrt, das die Rosenkranzmadonna mit den Heiligen Dominikus und Franziskus darstellt. Wenn wir uns noch weiter stadtauswärts begeben, treffen wir auf eine Reihe von Feldoratorien, die vielleicht den ursprünglichsten Aspekt der lokalen Frömmigkeit darstellen; die bedeutendsten darunter sind die antike Kirche der Heiligen Cosma und Damiano bei der Cascina Isarno in Vignale; unweit davon entfernt das Oratorium San Gerolamo, in der Cascina Avogadro, reich an Fresken, die auf das Atelier von De Bosis zurückzuführen sind, und das Oratorium der Madonna del Latte in Gionzana, ein regelrechtes Schmuckstück, das


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