Klimaherbst 1

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& Programm zum Aktionsmonat 5Magazin 09. Oktober – 10. November 2008

:Macht

Wasserdiebe und Klimakriege Konflikte um das blaue Gold

:Strom

Energie der Zukunft? Turbinen an der Praterinsel

:Leben

Früher unterhielt man sich über den besten Rotwein – heute über Mineralwasser


Münchner Klimaherbst :Zukunft Wasser

5 Vorwort 5 Impressum

www.mvhs.de/klimaherbst; Ein Projekt im Rahmen von BenE; www.bene-muenchen.de, fachliche Beratung Wasserwirtschaftsamt München, www.wwa-fs.bayern.de

Zum zweiten Mal ergreifen das Ökologisches Bildungszentrum und die Münch­ner Volkshochschule mit Partnern aus Bildung, Wissenschaft, Kultur, Um­weltschutz und Stadtverwaltung Üeine Bildungsinitiative für mehr Klimaschutz. „Menschenrecht oder Wirtschaftsgut – Wem gehört das Wasser?“ unter dieser Frage laden wir dazu ein, sich zum Auftakt am 10. Oktober mit der Zukunft des Wasser auseinander zu setzen. Die Auswirkungen des Klimawan­dels auf die Wasserversorgung werden zwar für den Raum Bayern aufgrund seiner privilegierten Lage wohl weniger dramatisch ausfallen als in vielen an­deren Teilen der Erde, jedoch sind auch hier Anpassungsstrategien notwendig. Hochwasser, ausbleibende Schneefälle und schmelzende Gletscher lassen auch bei uns erkennen, dass wir vor globalen Herausforderungen stehen und lokale handeln müssen. Wie kann eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen helfen, die drohende weltweite Wasserknappheit zu mildern? Wie können wir die Versorgung der Menschen mit sauberem Wasser dennoch sichern? Welchen Beitrag können die Kommune, die privaten Haushalte und jeder Einzelne dabei leisten? In der Hoffnung, dass es uns gelingt, auch mit unserem zweiten Klimaherbst Ihren Wissensdurst zu wecken und einen Beitrag zur Zukunft des Wassers zu leisten.

Cover-Foto: Bernd Opitz www.berndopitz.com

Dr. Susanne May Programmdirektorin der MVHS

Angelika Bachmann Leitung MVHS im ÖBZ

5Impressum & Partner Herausgeber Münchner Volkshochschule Postfach 80 11 64, 81611 München Koordination Angelika Bachmann, Ökologisches Bildungszentrum, T 089/939489-65 Jonas Bergmiller, Ökologisches Bildungszentrum, T 089/939489-62 Klaus Blanc, Offene Akademie, T 089/48006-6199

V.i.s.d.p.: Dr. Susanne May, Programmdirektorin der Münchner Volkshochschule Redaktion text:bau - Medien und Kommunikation Westendstraße 49 80339 München Chefredaktion Marco Eisenack Art-Direction dear robinson - Katharina von Hellberg

Cover-Foto Bernd Opitz Autoren Oliver Abraham, Renate Börger, Tina Gentner, Isabella Lara-Torres, Prof. Harald Lesch, Klaus Liebig, Carmen Rohrbach, Michael Tibudd, Michael Zirnstein Fotos Basti Arlt, Markus Dorfmüller, Madhuraj, Magnum Photos, Carmen Rohrbach, Photocase – Christian Kudler, I Stockphoto

Kooperationspartner ANU-Bayern e.V. artcircolo Kunstprojekt attac Bauzentrum München Bayerische Akademie der Wissenschaften Bayerischer Rundfunk BenE München e.V. Campo Limpo Solidarität mit Brasilien e.V. Deutsches Museum EineWeltHaus e.V. energieWerk Stiftung Future Camp FIAN e.V. GCN - Global-Challenges Network Germanwatch Green City Energie Hochschule München

Hofpfisterei Instituto Cervantes LH München – Kulturreferat LH München – Referat für Gesundheit und Umwelt Ludwigs-Maximilians-Universität München Münchner Umweltzentrum e.V. natur+kosmos Nord Süd Forum e.V. Ökoprojekt-Mobilspiel e.V. projekt 21 plus Sankt Lukas Kirche München Schweisfurth-Stiftung Selbach Umwelt Stiftung Stadtwerke München Süddeutsche Zeitung terres des hommes Südpolstation Neuperlach Süd Technische Universität München

Umweltinstitut München Umweltnetz München Ost Universitätssternwarte München Universität der Bundeswehr, München Wasserstiftung Wasserwirtschaftsamt München Wir danken für ihre freundliche Unterstützung: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Kulturreferat der LH München Referat für Gesundheit und Umwelt der LH München Selbach Umwelt Stiftung natur + kosmos FutureCamp

Illustrationen David Henne, Astrid Schulz, Christoph Ohanian Papier

www.mvhs.de/klimaherbst

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5Inhalt 01

5Kalender im November

Münchner Klimaherbst 2008

04 Wasser und Kultur 5S 26

Wasser und Macht 5S 6

02 Wasser und Wissen 5S 14

05 Wasser und Kinder 5S 32

03 Wasser und Leben 5S 21

5Kalender im Oktober 09. Donnerstag Broken Line, Ausstellung, S 30 Sixteen Rivers, Ausstellung, S 30 Hochalpen-Industrie, Ausstellung, S 30 Bei Regen im Freien, Konzert; Lesung, S 30 10. Freitag Entwässertes Land – Braunkohletagebau in der Lausitz, Ausstellung mit Vernissage, S 30 Menschenrecht oder Wirtschaftsgut: Wem gehört das Wasser? Symposium, S 11 Von Brücke zu Brücke, Führung zum Isarplan, S 17 11. Samstag München – Buga-See und Ostpark-See, Radexkursion, S 24 Kraftwerk Praterinsel, Exkursion, S 17 12. Sonntag Wie durstig sind unsere Lebensmittel?, Brunch mit Vortrag, S 24 14. Dienstag Coole Spiele für prima Klima, Workshop, S 33 Vom Regentropfen zum Wasserhahn – Der Weg des Wassers in München, Vortrag, S 17 Über Wasser, Film S 11

16. Donnerstag Vom Wasser zum Strom. Führung durch das Isarwerk 3, Führung, S 18 Wasserknappheit, Dürre und Klimawandel – Die Situation des Wassers in Spanien, Vortrag, S 11 Alles im Fluss Exkursion zu den letzten bayerischen Gletschern Exkursion, S 17 Münchens Unterwelt – Besuch im Kanalnetz, Führung, S 17 17. Freitag Unterirdische Ziegelkathedralen, Führung, S 18 Von Brücke zu Brücke, Führung zum Isarplan, S 17 Wasserdiebe, Film mit Diskussion, S 11 19. Sonntag Wasserkraft und Handwerk – Besuch einer Hammerschmiede, Aktiv-Exkursion, S 18 Mit Wasser leben in Afrika und München, Familienworkshop, S 33 20. Montag Der Zukunft das Wasser reichen – Wasser und Bildung für nachhaltige Entwicklung, Tagung, S 19 Wassertag im Bauzentrum München, Vorträge, Ausstellung, S 18 54

01. Samstag Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33

06. Donnerstag Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33

02. Sonntag Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33

07. Freitag Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Ferien-Workshop Von Brücke zu Brücke, Führung zum Isarplan, S 17

03. Montag Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33

alle Veranstaltungen auf einen Blick 21. Dienstag Internationales Geschäft mit dem Wasser – durstige Menschen, Vorträge, S 12 Der Zukunft das Wasser reichen – Wasser und Bildung für nachhaltige Entwicklung, Tagung, S 19 22. Mittwoch Der Zukunft das Wasser reichen – Wasser und Bildung für nachhaltige Entwicklung, Tagung, S 19 Wasser kommt doch aus der Leitung, oder?!, Workshop, S 33 Gletscherdämmerung, Podiumsgespräch, Videokunst, S 12 Kann Wasser unterschiedlich schmecken? – Alles über Trink-, Mineralund Heilwasser, Workshop, S 24 Klimaschutz in der Wasser- und Abwasserbehandlung, Vortrag S 19 23. Donnerstag Wie kam das Wasser auf die Erde?, Musikalische Lesung, S 30 24. Freitag Changing Waters, Videoinstallation, S 30 Von Brücke zu Brücke, Führung zum Isarplan, S 17 25. Samstag Lebensadern einer Stadt - Münchner Stadtbäche, Führung, S 19 Performance Waterstory/Vocal -IV, Performance mit Musik, S 31

04. Dienstag Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33

28. Dienstag Wasser – das universelle Element, Vortrag, S 20 Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33 29. Mittwoch Klimakriege, Lesung und Diskussion S 12 Wasser – Zündstoff und Gold der Zukunft, Vortrag, S 12 Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33 30. Donnerstag Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33 31. Freitag Architektur, Gärten, Wasserspiele und Feng Shui, Exkursion, S 20 Wasser für alle!, Vortrag und Podium, S 12 Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33

10. Montag Abschluss: Der Klimawandel trägt keinen Schnauzbart, Science-Cafe, S 13

05. Mittwoch Klimawandel in Bayern, was kommt auf die Donau zu?, Vortrag, S 20 Am grünen Fluss, Dia-Vortrag, S 25 Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33

5Karten & Öffnungszeiten Karten für Veranstaltungen der Münchner Volkshochschule am Veranstaltungsort und im Vorverkauf: Gasteig, Kellerstraße 6, Eingang Rosenheimer Straße 5 sowie in den weiteren Anmeldestellen der MVHS Auskunft T 089/480 06 62 20

Informationen und Kartenreservierungen für Veranstaltungen, die nicht von der MVHS verantwortet werden, entnehmen Sie den Angaben neben den jeweiligen Ankündigungen Öffnungszeiten Montag, Dienstag 9.00 bis 13.00 Uhr Mittwoch, Donnerstag 14.00 bis 19.00 Uhr Anmeldung T 089/480 06 62 39 Online: www.mvhs.de Ermäßigte Preise (soweit angegeben) gelten für Schüler und Studenten und sind nur an der Abendkasse erhältlich

26. Sonntag Wasser in Stadt- und Naturraum – ein Sonntagsspaziergang durch die Maximiliansanlage, Exkursion, S 19 Performance Waterstory /Vocal-IV, Performance, S 31 27. Montag Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33 Wasserfonds eine ethische Möglichkeit der Geldanlage?, Vortrag, S 12

alle Veranstaltungen auf einen Blick

5Veranstaltungsorte Veranstaltungsorte Bauzentrum München Messestadt Riem, Willy-Brandt-Allee 10 (U2, Messestadt West) Deutsches Museum Museumsinsel 1 (S-Bahn, Isartor) EineWeltHaus Schwanthalerstr. 80 RGB (S- und U-Bahn, Karlsplatz/ Stachus)

Hochschule München Lothstraße 34 Tram 20/21 Haltestelle Lothstraße

St. Lukas Kirche Mariannenplatz (U4/U5, Lehel)

Instituto Cervantes Alfons-Goppel-Straße 7 (U3/U4/U5/U6, Odeonsplatz)

Schweisfurth-Stiftung Nymphenburg Südliches Schlossrondell 1 (Tram 16, Haltestelle Nymphenburg)

Münchner Volkshochschule Gasteig, Rosenheimer Straße 5 (S-Bahn, Rosenheimer Platz)

Technische Universität München Arcisstraße 21 (U3/U4, Universität) Ökologisches Bildungszentrum Englschalkinger Str. 166 (U4 Arabellapark, Bus 59/154/184/189 Haltestelle Cosimapark)

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5 Zukunft Wasser Wasser und Macht

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:Wem gehört das Wasser? im Jahr 2025 werden zwei Drittel aller Menschen keinen zugang zu trinkwasser haben. damit es anders kommt, fordert experte Professor W ­ olfram Mauser, das blaue Gold zum Allgemeingut zu erklären. Renate Börger fragt den Buchautor, warum der rohstoff immer knapper wird.

5 Interview: Renate Börger, Foto: Ian Berry/MAgnum Photos/Agentur Focus

Börger: Knapp ist Wasser ja eigentlich nicht: Es wird nicht weniger und es wäre genug für alle da. Es gibt sogar einen wunderbaren Kreislauf, mit dem sich der Rohstoff Wasser immer wieder erneuert. Mauser: Das macht die Natur für uns kostenlos. Wenn wir das selbst machen müssten, wäre es immens teuer, ja unbezahlbar! Es geht also nur darum, wie wir die Ressourcen nutzen und was wir mit dem Wasser machen. Börger: Und wem wir es wegnehmen. Etwa wenn das eine Land am Oberlauf des Flusses fast alles für Ackerbau und Industrie verbraucht und dem anderen Land nur noch ein dünnes Rinnsal bleibt. Mauser Der zentrale Punkt ist die Ernährung und die Landwirtschaft. Für sie brauchen wir allein 70 Prozent des nutzbaren Süßwassers. Wir müssen dabei auf die gesamte Wertschöpfungskette schauen. Diese Sicht führt uns zum Begriff des ,virtuellen Wassers`. Damit ist Wasser gemeint, das indirekt in einem Produkt steckt, also für sein Wachstum und seine Herstellung gebraucht wurde. In einem Hamburger zum Beispiel – vor allem im Rindfleisch dazwischen – stecken 35 Badewannenfüllungen Wasser!“ Börger: Auch Monokulturen und unsinnige Bewässerungsarten sind bekannte Wassersünden. Haben wir über das Ökosystem Wasser dazugelernt? Mauser Ja, vieles verstehen wir in seinen Zusammenhängen heute besser. Vor allem gilt zu bedenken, dass der Wasserkreislauf keine Ländergrenzen kennt. Die wurden von den Menschen künstlich eingeführt. Wir müssen eine Bewirtschaftung der globalen Güter 56

zur Erhaltung der Natur ansteuern. Wasser mit Schiffen von A nach B zu transportieren hat z.B. keinen Sinn. Sinn hat aber, mit dem zu handeln, was man aus Wasser macht! Mit Nahrungsmitteln und Gütern eine Art Arbeitsteilung ansteuern.

Börger: Wie soll das gehen? Mauser: Warum nicht zum Beispiel Solarenergie aus Jordanien gegen landwirtschaftliche Produkte aus Deutschland tauschen!? Wir brauchen eine Neuevaluierung der unterschiedlichen Fußabdrücke, die wir auf der Erde hinterlassen. Die Frage muss sein: Wovon hat jemand mehr, als er braucht? Es könnte sich als glückliche Fügung erweisen, dass diejenigen, die viel Wasser haben, unter Energiemangel, und jene, die viel Energie haben, unter Wassermangel leiden. Das wechselseitige Ausgleichen von Defiziten könnte eine zukunftsträchtige Win-Win-Situation ergeben und die Natur schützen. Börger: In welcher Rolle sehen Sie die UN? Mauser: Die Erkenntnis des Klimawandels

schafft neues Bewusstsein über die Weltgemeingüter und neuartige Vernetzungen. Die UNO, die aus ganz anderen Gründen gegründet wurde, übernimmt inzwischen eine ökologische Rolle und hat ein sehr ambitioniertes Umweltprogramm.

Börger: Kann man die Kommerzialisierung des Wassers verhindern? Mauser: Wasser braucht einerseits einen Preis, damit wir sparsam damit umgehen. Aber ich will andererseits keiner Privatisierung das Wort reden. Ökonomische Mechanismen müssen im Sinne haushälterischer Umweltpolitik genutzt werden, denn wenn

Wasser nichts kostet, läuft der Wasserhahn den ganzen Tag.

Börger: Soll die Nachfrage den Preis bestimmen? Mauser: Die Preisgestaltung muss dem Primat des Politischen unterliegen. Es ist eine Grenzfrage zwischen Ressourcen, Politik und Moral. Wirtschaften ist ja kein Selbstzweck, sondern soll menschliche Lebensbedingungen verbessern. Das setzt demokratische Strukturen und glaubwürdige internationale Strukturen voraus. Das Ziel muss sein, einen sinnigen Ausgleich zwischen dem zu schaffen, was verschiedene Regionen zum globalen Wohlstand beitragen können. Das ist die große soziale Frage des 21. Jahrhunderts.

Buchtipp

5 Die Zukunft ist blau

Mit dem erfolgreichen Buch hat Wolfram Mauser ein vernachlässigtes Thema bekannt gemacht. Faktenreich und verständlich informiert der Stellvertretende Direktor des Departments für Geographie der LMU über die wachsende Bedeutung des knappen Rohstoffs und verleiht dem Begriff „virtuelles Wasser“ eine neue Dimension. Wolfram Mauser: „Wie lange reicht die Ressource Wasser?“, Fischer, 9,95 Euro

Auftaktveranstaltung mit dem Autor am 10.10.2008 5 siehe S 11

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:Cola vs. Wasser

5 Zukunft Wasser Wasser und Macht

Als die Fabrik kam, verschwand das Wasser in Plachimada. die Ureinwohner des indischen Dorfes protestieren seit acht Jahren gegen den Coca-Cola-Konzern, der weiterhin millionen liter Grundwasser in Flaschen füllen und verkaufen will.

5 Autor: Klaus Liebig, Fotos: Madhuraj, Klaus Liebig

Der Autor Klaus Liebig erlebte den Widerstand der Unberührbaren auf mehreren Reisen in der Region mit. Plachimada liegt im Panchayat Perumathi, einer ländlichen Gemeinde im Bundesstatt Kerala. Viele der Bewohner der umliegenden Dörfer sind entweder Tribals oder Adivasis. Die Ureinwohner oder so genannten Unberührbaren gehören zur armen Unterschicht des Bundesstaats, der sonst für seine ungewöhnlich hohe Lebensqualität bekannt ist. Die Menschen hier leben noch weitgehend von der Landwirtschaft, vom Anbau vor allem von Reis, verschiedener anderer Getreidearten sowie Gemüse. Vor zehn Jahren kannte den 2000-Seelen-Ort fast niemand. Heute findet Google 35000 Seiten. Als Hindustan Coca-Cola Getränke Pvt. Ltd. 1998 bei der Regierung von Kerala und beim Panchayat den Antrag stellt, eine Getränkefabrik zu bauen, gibt es weder im Panchayat noch bei der damals linken Regierung Keralas Bedenken. Im Gegenteil: Man ist froh, dass in dieser rückständigen Gegend Arbeitsplätze entstehen. Im März 2000 nimmt das Werk die Produktion auf und beginnt mit der Auslieferung von Coca-Cola, anderen Soft-Drinks und dem in Flaschen abgefüllten Wasser Kinley. Um das Wasser herzustellen, müssen aus sechs neuen und zwei natürlichen Brunnen jeden Tag mehr als eine Million Liter Wasser dem Grundwasser entzogen werden. Vielen in den umliegenden Dörfern ist die Fabrik anfangs gleichgültig. Coca-Cola zu kaufen, kommt den meisten sowieso nicht in den Sinn. Ein solcher Luxus ist viel zu teuer. Die Leute haben ihre Brunnen im Dorf, die gutes Wasser liefern, das sie zum Bewässern der Felder, zum Waschen, Kochen und auch als Trinkwasser verwenden.

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Schon bald nachdem das Coca-Cola Werk zu produzieren beginnt, merken die Leute in den umliegenden Dörfern, dass der Wasserspiegel in ihren Brunnen stark sinkt. Und die Qualität des Wassers wird schlechter. Mayilamma, eine Tribal-Frau, Großmutter und Initiatorin des Protestes, erinnert sich: „Mit dem Wasser brauchte der Reis viel länger, bis er gar war, und das Wasser wurde beim Kochen gelb.“ Aber vor allem gab es auch gesundheitliche Probleme: „Wenn wir den Reis gegessen haben, wurde uns übel und wir bekamen Durchfall. Wenn wir uns damit gewaschen haben, wurden unsere Haare klebrig und wir bekamen rote Augen“, so Mayilamma. Ähnliches erleben viele ihrer Nachbarinnen und Nachbarn. Zudem fehlt vielen Bauern nach und nach das Wasser zur Bewässerung der Felder. Als das Wasser immer ungenießbarer wird und Kinder in mehreren Dörfern erkranken, beschließen Frauen aus Plachimada, jeden Tag vor dem Werk zu demonstrieren. Im April 2002, am „Tag der Erde“, organisieren die Dorfbewohner eine große Demonstration. „Wasser ist unser Leben, wie kann man uns das nehmen?“, rufen die Demonstrantinnen. Diese Proteste kommen bei den Lokalpolitikern im Panchayat zunächst gar nicht gut an. Der Getränke-Multi ist ein lukrativer Gewerbesteuerzahler. Die Frauen lassen sich nicht einschüchtern. Sie versammeln sich Tag für Tag vor dem Werk. Oft nehmen sie ihre Kinder mit. Mayilamma: „Wenn wir erleben, dass unsere Kinder krank werden, können wir das doch nicht zulassen. Da müssen wir uns wehren.“ Während die einen demonstrieren, ziehen die anderen Frauen in langen Karawanen zu Brunnen in etwa eineinhalb Kilometern Entfernung. Eine dreiköpfige Familie braucht mindestens vier Krüge Wasser am Tag. Das heißt, die Frauen müssen diesen Weg mit

5 “Unsere Kinder wurden krank” Die inzwischen verstorbene Mayilamma führte den Kampf der Frauen beharrlich an.

den schweren Wasserkrügen mehrmals am Tag zurücklegen, für viele auch deshalb ein Problem, weil sie dann weder ausreichend Zeit für ihre Kinder haben, noch einer Erwerbsarbeit nachgehen können. Nach und nach erkennt man auch im Panchayat Perumathi die Notlage der Leute in den Dörfern und beginnt, sich zu solidarisieren. Einige NGOs, politische Parteien und Gewerkschaften unterstützen den Protest. Coca-Cola versucht, die Leute zu beruhigen und beginnt, Tankwagen mit täglich 1 000 Liter frischem Wasser in die Dörfer zu schicken. Der tägliche Protest, der zeitweise auch die Auslieferung der Getränke behindert, geht dennoch weiter und beginnt auch die Gerichte zu beschäftigen. Beim Obersten Landesgericht Keralas kann der Limohersteller eine Verfügung erwirken, die Demonstrationen und Sitzstreiks näher als 200 Meter vom Werkstor entfernt verbietet. Unterdessen werden die Proteste immer massiver. Es kommt zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei. Demonstranten werden geprügelt und verhaftet.

Es folgt eine Serie von Gerichtsverfahren, bei denen mal zu Gunsten der Widerstandsbewegung, mal zu Gunsten von Coca-Cola entschieden wird, wobei es bei einigen Entscheidungen schwer fällt, an eine Unabhängigkeit der Richter zu glauben. Dann deckt ein BBC-Journalist einen Skandal auf, der den Konzern ins Wanken bringt. Coca-Cola hatte als „Wohltat“ 5000 Tonnen Klärschlamm aus der Produktion als „guten Dünger“ an die Bauern der Umgebung verteilt. Der Journalist lässt eine Probe in den Labors der Universität von Exeter untersuchen, und dabei stellt sich heraus, dass der „gute Dünger“ hochgradig mit Schwermetallen und gesundheitsgefährdenden Chemikalien kontaminiert ist. Als das Ergebnis von mehreren Instituten in Indien bestätigt wird, kommt es zu großen Protesten in ganz Kerala und auch in anderen Bundesstaaten Indiens. 2004 wird der Protest international. Vor dem Coca-Cola-Werk wird das Weltwasserforum veranstaltet, bei dem

die Aktivistinnen Medha Padkar, Vandana Shiva und zahlreiche Führer des weltweiten Widerstandes gegen das Geschäft mit dem Wasser auftreten. Ein Jahr später kommt es zu dem Urteil mit Folgen. Das Landesgericht von Kerala entscheidet, das Panchayat dürfe Coca-Cola die Produktionslizenz nicht vorenthalten. Das Werk sei zum Abpumpen von 500 000 Litern Wasser pro Tag berechtigt. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Das Panchayat darf Bedingungen stellen. Die Cola-Gegner erkennen sofort ihre Chance und legen einen Kriterienkatalog mit 13 Punkten vor. Darin heißt es unter anderem, der Konzern müsse seine Rezepturen offenlegen. So wolle man überprüfen, ob gefährdende Stoffe verwendet werden. Für das Unternehmen, dessen Cola-Rezept zu den bestgehüteten Geheimnissen der Welt gehört, eine nicht erfüllbare Bedingung. Fünf Jahre täglicher Protest – jahrelanger Rechtsstreit. Seit März 2004 pumpt das Werk kein Wasser mehr aus

5 Limo ist hier Luxusgut (Bild links) In bunten Plastikkrügen wird das Wasser von weit her geholt

5 Unser täglich Wasser ... (Bild rechts) Tochter einer Dalitfamilie vor dem Hausaltar

dem Boden. Aber der Frieden ist trügerisch. Die Menschen wissen, dass die Produktion jederzeit wieder anlaufen kann. Wie auch immer das Oberste Bundesgericht in Delhi entscheiden wird, es wird von großem Gewicht sein: Es beantwortet die Frage, ob die Gemeinden über die Nutzung der Ressourcen entscheiden dürfen. Vandana Shiva hat es beim Weltwasserforum so formuliert: „Das Volk muss über seine natürlichen Ressourcen entscheiden können, wer sie besitzen darf und wie sie genutzt werden sollen, wie sein Durst gestillt und wie seine Nahrung produziert und verteilt wird.“

Wasserdiebe – ein Film-Essay am 17.10.2008 5 siehe S 11

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:Wasser stinkt nicht

5 Zukunft Wasser Wasser und Macht

Menschenrecht oder Wirtschaftsgut: Wem gehört das Wasser?

5 Autor : Michael Tibudd , Illustration: David Henne

Jahren um bis zu 80 Prozent zu. Zuletzt drifteten aber alle Fonds ins Minus. Allerdings dürfte Wasser in Zukunft noch viel mehr als heute zum knappen Gut werden - was das Profitpotenzial wohl nur steigern kann. Aber wie ist es denn nun mit der Ethik? Kann man hier Geld verdienen und zugleich Gutes tun? Fondsbetreiber werben gerne mit der Nachhaltigkeit, die durch ihre Investitionen gefördert werde. So gebe es gerade bei der Wasserinfrastruktur vielerorts auf der Welt so gravierende Mängel, die durch privates Kapital zum Wohle aller behoben werden könnten. Auch Neubauten von Entsalzungsanlagen in Küstenregionen und die damit verbesserte Wasserversorgung sind gern gepriesene Wohltaten der privaten Wasserindustrie.

Oder schließt sich das von vornherein aus: Gewinn erzielen zu wollen aus dem Grundgut jeglichen Lebens - dem Wasser? So viel lässt sich in dem Zusammenhang über Wasserfonds sagen: Wer sein Geld in diese Form der Kapitalanlage packt, hat diese Frage für sich eindeutig beantwortet. Seit dem Jahr 2000 gibt es die Möglichkeit, in

einen Fonds zu investieren, dessen Portfolio ausschließlich aus Unternehmen besteht, die hauptsächlich in der Wasserwirtschaft aktiv sind. Die Schweizer Privatbank Pictet legte damals den „Water Fund P“ auf. Inzwischen gibt es im deutschsprachigen Raum sieben solcher Fonds, die mehr als fünf Milliarden Euro eingesammelt haben. Mit Abstand größter Fonds ist der erste von Pictet mit mehr als drei Milliarden Euro. Ein zweiter agiert mit 1,5 Milliarden Euro zumindest noch in der gleichen Größenordnung. Der Rest des Kapitals verteilt sich auf fünf weitere Produkte. Die höchste Rendite konnte dabei erzielen, wer schon möglichst lange dabei ist: Pictet und andere legten in den vergangenen fünf

Wasser und Macht

Auftakt!

Fondsbetreiber locken privatanleger neuerdings mit der idee, gutes tun zu können und damit auch noch geld zu verdienen. aber wie sieht es mit der moral im Wassergeschäft wirklich aus?

Es sind heikle Fragen: Ist Wasser ein Gut wie jedes andere? Darf man also damit handel treiben? Darf man in Wassergeschäfte investieren, um in Zukunft gröSSere Gewinne zu erzielen?

Programm

Allerdings gibt es auch Zweifel. Experten warnen grundsätzlich, dass Investitionen in Wassertechnik nicht automatisch nachhaltig seien, nur weil sie auf dem sensiblen Gebiet Wasser getätigt werden. Zudem werde privates Kapital nur dort eingesetzt, wo auch Gewinne zu erwarten seien - also gerade nicht in vielen unterversorgten Gebieten in ärmeren Ländern. Das große Geld im Wassersektor sei mit aufwendiger Großtechnik zu verdienen, die auch nach dem Bau gewartet und gepflegt werden müsse – gegen entsprechendes Geld. Die vielerorts gefragten dezentralen Kleinanlagen – etwa ein ganz schlichter Dorfbrunnen – seien für Privatinvestoren wenig attraktiv.

Wasserfonds – eine ethische Möglichkeit zur Geldanlage? Podiumsdisskusion mit Experten am 27.10.2008 5 siehe S 12

Auftaktveranstaltung des Münchner Klimaherbstes: Namhafte Referenten nehmen Bezug auf den Klimawandel und dessen Einfluss auf die Wassersituation - global wie auch lokal. Perspektiven einer gerechten Verteilung und nachhaltigen Nutzung des Wassers werden aufgezeigt. Ob es langfristig möglich sein wird, die Versorgung der Menschen mit sauberem Wasser weltweit zu sichern, wird anschließend auf dem Podium diskutiert. Vorträge: „Wie lange reicht die Ressource ­Wasser?“ Prof. Dr. Wolfram Mauser, LMU „Klimaveränderung und Wasserwirtschaft: global denken – lokal handeln” Dr.-Ing. Martin Grambow, Bay. Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz „Kommunale Betriebe statt internationale Konzerne für eine nachhaltige Wasserversorgung“ Stephan Schwarz, Geschäftsführer für Versorgung und Technik, SWM Podiumsdiskussion: „Streit ums Wasser - Wem gehört das Wasser?” mit Dr. Thomas Kluge, Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt/ Main, Prof. Dr.-Ing. Peter Rutschmann, Technische Universität München, Prof. Dr. Eva Lang, Ökologische Ökonomie, Universität der Bundeswehr, Mün., Prof. Dr. Wolfram Mauser, Dr. Ing. Martin Grambow; Moderation: Dietlind Klemm, Redakteurin Bayerische Rundfunk In Kooperation mit der Selbach-Umwelt-Stiftung, Wasserwirtschaftsamt und dem Deutschen Museum

Fr 10.10.2008 18.00 bis 22.00 Uhr Deutsches Museum, Ehrensaal Museumsinsel 1 Begrenzte Plätze. Anm. erbeten unter: oebz@mvhs.de, T 089/93 94 89 65 Eintritt frei GZ 8603

Über Wasser

Dokumentarfilm von Udo Maurer Die Filmdokumentation „Über Wasser” des österreichischen Regisseurs erzählt aus drei unterschiedlichen Teilen unserer Erde von der existentiellen Bedeutung des Elements Wasser. Ein scheinbar selbstverständliches Faktum wird so zu einer spannenden Erzählung vom alltäglichen Kampf ums Überleben: Trotz des Wassers. Ohne das Wasser. Mit dem Wasser. Von den Überschwemmungen im Mündungsgebiet des Brahmaputra in Bangladesch, über die einst florierende Hafenstadt am Aralsee, die heute in der kasachischen Steppe liegt, bis zum täglichen Kampf um ein paar Kanister Wasser in einem Slum in Nairobi. Ein dokumentarisches Lehrstück, ein eindringlicher Versuch, die Selbstverständlichkeit unseres Alltags mit ein paar Fragen, Ahnungen und Zweifeln zu erschüttern.

Di 14.10.2008 20.00 Uhr, 83 Min Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek EUR 6.-, ermäßigt EUR 4.AG 190 E, Info T 089/480 06 62 20

Wasserknappheit, Dürre und Klimawandel in Spanien Internationale Studien sagen voraus, dass sich große Teile der mediterranen Länder in wenigen Jahrzehnten in Wüsten verwandeln, wenn sich nichts grundlegend ändert. Spanien ist im besondern Maße betroffen. Politische Versäumnisse, mangelnde Niederschläge und ein steigender Wasserverbrauch führen zur Versteppung

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ganzer Landstriche und regelmäßigen Engpässen bei der Trinkwasserversorgung. Doch die Versuche der spanischen Regierung, mit millardenschweren Wasserprogrammen gegenzusteuern, sind höchst umstritten. Teodoro Estrela Monreal ist stellvertretender Leiter der Abteilung Planung und nachhaltige Wassernutzung des spanischen Umweltministeriums und war maßgeblich an der Erarbeitung des staatlicher Bewässerungsplans beteiligt. Moderation: Wolfgang Roth, Redakteur Süddeutsche Zeitung In Kooperation mit dem Instituto Cervantes

Do 16.10.2008 19.30 Uhr Instituto Cervantes, Kultursaal Alfons-Goppel-Straße 7 Spanisch und Deutsch EUR 5,-, ermäßigt EUR 4.Kartenres. T 089 / 29 07 18 13

Wasserdiebe

Film-Essay von Madhuraj (S 8) Wie Wasser zur Ware wird. In einer kleinen Gemeinde im Osten Keralas wurde 1999 ein Coca-Cola-Werk gebaut, das Trinkwasser in Flaschen füllte. Dazu wurden täglich eine Million Liter Tiefenwasser abgepumpt. Daraufhin begannen vor allem Frauen ihren Protest. Fünf Jahre lang belagerten sie die Fabrik. Der indische Fotograf Madhuraj hat die Geschichte dieses Kampfes gegen die Privatisierung des Wassers dokumentiert. Klaus Liebig, freier Autor und Journalist, hat die Auseinandersetzungen verfolgt und führt in den Film ein.

Fr 17.10.2008 20.00 Uhr, 45 Min, dt. Bearbeitung Klaus Liebig Gasteig, Raum 117 EUR 3.- barrierefrei AG 220 E, Info T 089/480 06 62 20 Siehe S 8

5 11 Aktion, Exkursion

Film, Foto, Kunst

Diskussion, Vortrag


Programm

Programm

Wasser und Macht

Internationales Geschäft mit Wasser – durstige ­Menschen

Problematische Folgen für die Menschen in Entwicklungsländern. Der Wasserkonzern Veolia präsentiert sich gern als Vorreiter für Wasserversorgung und Umwelttechnik. Unterstützung aus dem Entwicklungsbereich lässt Gewinne sprudeln. Aber der Export teurer Großtechnologie geht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Lokale Konzepte, die nicht viel kosten - wie Regenwassernutzung - bleiben außen vor. Ähnlich bei Großstaudämmen: Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie – mit Beteiligung deutscher Banken und Firmen – überdimensionierte Energieund Bewässerungsprojekte realisiert werden, von denen die Großindustrie profitiert, während die Menschen vertrieben, Flüsse umgeleitet und ökologische Katastrophen in Kauf genommen werden. Referenten: Dorothea Härlin (attac, Berliner Wassertisch), Dr. Walter Ulbrich (Germanwatch, Campo Limpo Solidarität mit Brasilien e.V.), In Zusammenarbeit mit dem Nord Süd Forum

Di 21.10.2008 19.00 bis 21.30 Uhr EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80 RGB, Eintritt frei GZ8617, Info T 089/480 06 62 20

Gletscherdämmerung

Auswirkungen des Klimawandels auf unserer Wasserressourcen und unsere Gesellschaft, Podiumsgespräch: Dr. Ludwig Braun, Ltg. Kommission für Glaziologie, Bayr. Akademie der Wissenschaften, Dr. Bernd Wiemann, Ltg. Forschungs- und Entwicklungsgruppe Vodafone D, Dr. Klaus Arzet, Ltg. Wasserwirtschaftsamt München; Moderation: Jutta Höcht-Stöhr,Leiterin Evangelischen Stadtakademie Hydroformance: Rúrí, Island Videoinstallation „nature lost“

Mi 22.10.2008 19.00 Uhr St. Lukas Kirche, Mariannenplatz Eintritt frei, Info T 089/98 89 84

Wasserfonds – Eine ethische Möglichkeit zur Geldanlage? Die Kontroverse zwischen Trinkwasserprivatisierung und Wasser für die Armen (5 siehe S 10). Wasseraktienfonds rücken ins Blickfeld der Anlagestrategien. Doch die Investitionen sind umstritten. Geht die Aufbereitung von Trinkwasser mit der Privatisierung des Allgemeinguts Wasser einher, so ist die Armutsfalle oft vorprogrammiert. Dagegen können Technologien zur Entsalzung oder Filtration aber auch Wasserkrisen bekämpfen. Rolf D. Häßler von der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research erklärt die Bewertung von Unternehmen auf Basis von ökologischen und sozialen Kriterien. Investment-Experte Thomas Volpe (Schweizer Privatbank Sarasin AG) ­erläutert ethische Anlagestrategien. Im Anschluss moderiert Siegfried Grob (vom Kooperationspartner projekt21plus) eine Publikumsdiskussion.

Mo 27.10.2008 19.30 Uhr Lounge: edmoses, Prinzregentenstr. 2 begrenzte Plätze Anm. unter: info@projekt21plus.de oder T 089/35 65 33 44 Eintritt und Wasser frei , Siehe S 10

Harald Welzer: Klimakriege

Buchvorstellung: Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird. Der Klimawandel stelle eine weithin noch unbegriffene Bedrohung menschlichen Zusammenlebens dar, so die Grundthese Welzers in seinem heftig diskutierten Buch. Denn es seien gerade die sozialen Effekte, die aus der Verschiebung der Regenzonen, rasant fortschreitender Wüstenbildung und extremer Wetterereignisse Katastrophen machen. Welzer, Direktor des

Center for Interdisciplinary Memory Research am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, diskutiert im Anschluss mit Prof. Hartmut Graßl, ehem. Dir. des Max-Planck-Instit. f. Meteorologie, ehem. Ltg. das Weltklimaforschungsprogramm der UN. Modertion: Dr. Jeanne Rubner (SZ)

Mi 29.10.2008 20.00 Uhr Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek EUR 6.- ermäßigt EUR 4.- barrierefrei AG 210 E, Info T 089/480 06 62 20

Wasser – Zündstoff und Gold der Zukunft

Wassermanagement Bäche und Quellen versiegen oder werden im Oberlauf in Rohre gefasst. Nachhaltiges Wassermanagement wird oftmals zu spät begonnen. Auch wenn immer raffiniertere Wassergewinnungstechniken entstehen, kann das ständige Sinken des Grundwasserspiegels und das Versalzen vieler Flüsse nicht verhindert werden. Wie funktioniert das Wassermanagement in verschiedenen Regionen der Welt und welche Lösungsansätze werden auf Weltwasserforen angeboten. Vortrag: Dr. Sabine Goede-Beisenherz

Wasser und Macht

ne verlassen. Ein Überblicksreferat thematisiert, wo und wie Menschen um Wasser kämpfen. Im Anschluss berichten NGOs von Wasserprojekten, die eine gerechtere Verteilung der Wasserressourcen sichern sollen. Impulsreferat: „Menschen im Kampf um Wasser“, Kim Weidenberg, FIAN e.V., Berlin (FoodFirst Informationsund Aktions-Netzwerk) Podiumsdiskussion: „Wasserprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika“ Henner Lang, WasserStiftung Kim Weidenberg, FIAN e.V. Horst Kühnle, Campo Limpo Solidarität mit Brasilien e.V., Judith Fischer, terres des hommes e.V., Robert Huber, Deutscher Entwicklungsdienst DED (angefragt), Ekkehard Pascoe, energieWerk Stiftung, Moderation Marita Matschke, Nord Süd Forum In Zusammenarbeit mit Nord Süd Forum und Schweisfurth-Stiftung

Fr 31.10.2008 19.00 bis 22.00 Schweisfurth-Stiftung, Südliches Schloßrondell 1, Eintritt frei, GZ 8632, Info T 089/480 06 62 20

!

s Abschlus

„Der Klimawandel trägt keinen Schnauzbart“

Norbert Joa im Gespräch mit Prof. Dr. Armin Nassehi Sind Bildung und Wissen die richtigen Mittel, um im Bewusstsein endlicher Ressourcen und globaler Klimaveränderungen das Handeln zu beeinflussen? Wie zielführend sind lokale und internationale Maßnahmen, um der weltweit fortschreitenden Wasserkrise Einhalt zu gebieten? Wenig

wirkungsvoll, meint Daniel Gilbert, Prof. von der Harvard Universität. Denn dem Klimawandel fehlt schlicht die Bedrohungskomponente wie sie z.B, ein möglicher terroristischer Anschlag, so seine Erklärung. Prof. Dr. Armin Nassehi, Prof. für Soziologie an der LMU München diskutiert zum Abschluss des Klimaherbstes mit den Besuchern warum der Weg von Wissen zum Handeln nicht nur lang ist, sondern oft gar nicht beschritten wird. Moderation: Norbert Joa, Bayerischer Rundfunk. Wir laden Sie herzlich ein, den Abend bei „Wasser, Brot und mehr“ausklingen zu lassen. Veranstaltung in Kooperation mit natur+kosmos

Mo 10.11.2008 19.00 bis 22.00 Uhr Ökologische Bildungszetrum Anmeldung bei der MVHS erbeten, Eintritt frei, barrierefrei GZ 8665

Mit wenig viel bewirken. Die energiesparenden Waschmaschinen von Bosch.

Mi 29.10.2008 19.00 bis 21.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum EUR 5.- barrierefrei GZ 8630 E, Info T 089/480 06 62 20 Mit wenig viel bewirken. Die neuen Waschmaschinen von Bosch sparen Energie und

„Wasser für alle”

Wasser. Gegenüber einem 15 Jahre alten vergleichbaren Gerät von Bosch, benötigen

Weltweit gibt es viele Initiativen gegen eine Privatisierung des Wassers wehren. Doch um das Menschenrecht auf Wasser zu sichern, darf man sich nicht auf Regierungen oder Konzer-

5 12

sie bis zu 35 % weniger Strom und bis zu 55 % weniger Wasser*. Dabei müssen Sie nicht auf Leistung und Komfort verzichten. Eine Beladungsmenge 1 – 8 Kilo, das 15 Min.Kurzprogramm und gezielte Entfernung von Flecken durch die Flecken-Automatik sind Beispiele dafür. Mehr Infos über Europas Nr. 1 unter www.bosch-hausgeraete.de * Im 60°C Waschprogramm

5 13 Aktion, Exkursion

Film, Foto, Kunst

Diskussion, Vortrag


:Wasser kann man essen Wasser läuft nicht nur aus dem Hahn. Weitaus mehr des rohstoffes verbrauchen wir durch all das, was auf unserem teller landet. Mit teils gravierenden Folgen für die umwelt in wasserarmen Produktionsländern. Wirkungsvoller als die Spartaste an der spülung ist der Blick auf den „virtuellen Wasserverbrauch“.

502

5 Zukunft Wasser Wasser und Wissen

:Einfach mal laufen lassen

eine kleine einkaufshilfe:

1 Kilo Käse 10.000 Liter

1 Tüte Chips

Für die Produktion der benötigten 10 Liter Milch.

Nötig für die Kartoffeln in 200 Gramm Chips.

1 Ei 200 Liter

185 Liter

1 Kilo Rindfleisch 15455 Liter

Fast alles für die Herstellung des 155 Liter fürs Tränken, der Rest Hühnerfutters. für das Futter.

5 14

1 Kilo Weizen 1300 Liter

1 Kilo Reis 3400 Liter

Im weltweiten Weizenhandel werden jährlich 75 Mrd. m³ Wasser exportiert.

Verschlingt 21 % des weltweiten Wasserbedarfs für Nutzpflanzen.

1 Kilo Hühnerfleisch 1 Kilo Zucker 3900 Liter 1500 Liter 20 Liter fürs Tränken und Reinigen, der Rest für Futter.

Nötig für die Herstellung von 9 Kilo Zuckerrohr.

Fotos: iStockphoto: YinYang, Photosoup, Juanmonino, Subjug, Alex_Kizilov, Acik Photocase

5 Quelle: Vereinigung deutscher Gewässerschutz e.v.

5 Autor: Oliver Abraham

5 Foto: Basti Arlt

Wassersparen ist nicht überall sinnvoll. unser autor prüft Eine provokante These.

Für Gewinnung, Transport und Aufbereitung des Münchner Wassers müssen die Stadtwerke darüber hinaus keine Energie aufwenden – das Trinkwasser ist von Natur aus rein und fließt wegen des natürlichen Gefälles von allein aus den Gewinnungsgebieten Mangfall- und Loisachtal in die drei Hochbehälter vor München. Ein knapp 3300 Kilometer langes Rohrleitungsnetz verteilt das Trinkwasser an die Verbraucher. Tatsache ist, dass auch Leitungen in einigen Bereichen Münchens gespült werden müssen. Es sind die Endstränge des Netzes, dort wo Verbrauchers Durchflussmenge am geringsten ist, die Dimension der Rohre aber auch für einen Löschwassereinsatz groß genug sein muss.

100 000 000 000 Liter! So viel Wasser verbrauchen die Münchner pro Jahr. Eine unfassbar große Menge, die rund um die Uhr ausreichend bereitgestellt werden will. Im trockenen Sommer ebenso wie in der Fußballhalbzeitpause. Damit immer genug da ist, haben die Stadtwerke München drei Versorgungsgebiete erschlossen. So fließen dann also einhundert Milliarden Liter durchs Kanalnetz. Ob man da auch ein bisschen sparen kann? Oder sollte? Sparen klingt gut, ist es meist auch. Umso paradoxer klingt dies: Manchmal muss Wassersparen auf lange Sicht nicht unbedingt sinnvoll sein und auch nicht billiger. Eine ketzerische Sicht? Tatsache ist: In Deutschland (alte Bundesländer) stieg der Wasserverbrauch bis in die 1970er Jahre kontinuierlich an. Manche Versorger konzipierten ihre Infrastruktur (Zuleitungen, Abwasserkanäle) damals vor diesem Hintergrund und mit einer – damals nicht abwegigen – Prognose steigenden Verbrauchs. Aber: Fließt nicht mehr genügend Wasser durch die Trinkwasserleitungen, können sich Keime bilden. Um schädliche Biofilme zu verhindern, muss die Mindestdurchflussmenge gewährleistet sein – wenn nicht mehr genug Wasser in den Haushalten verbraucht wird, müssen Wasserversorger gegebenenfalls mit Extrawasser spülen. Nur so kann die gute Wasserqualität erhalten werden. Auch Abwasserkanäle ­müssen mancherorts extra „gespült“ werden, um nicht zu verstopfen.

Hinzu kommt, dass die Kosten für die eigentliche Ressource Wasser vor dem Hintergrund der Investitionen in die Infrastruktur und der laufenden Kosten von Technik, Personal und Instandhaltung gering sind. Dennoch: Jeder Kubikmeter Wasser, der der Natur nicht entnommen wird, bedeutet ein bisschen weniger Eingriff in die Natur. Und München? Ist in einer komfortablen Situation: Die Grundwasserneubildung im Mangfall- und Loisachtal ist doppelt so hoch, wie die Entnahme zur Trinkwasserversorgung, sagt Rainer List von den SWM. Schädigungen für Flora und Fauna in den Gewinnungsgebieten waren und sind daher nicht zu befürchten – zumal der Verbrauch in München stetig sinkt: Von rund 400.000 m³ pro Tag vor zwanzig Jahren auf heutige 320.000 m³, bilanziert der Leiter der Wassergewinnung der SWM.

München ist in einer Situation, die ihresgleichen sucht: genug Wasser, gesundes Wasser, günstiges Wasser. Trotzdem darf man eines nie vergessen – Wasser ist nicht ersetzbar. Wenngleich die Verbraucher in der Landeshauptstadt inzwischen grundsätzlich an einem Punkt angelangt sind, bis zu dem Sparen sinnvoll war, darf die wertvolle Ressource auch in Zukunft nicht vergeudet werden. Also - seien Sie freundlich zu Ihrem Wasser! Und zu Ihrem Geldbeutel.

Tipps für die Haushaltskasse - Duschen statt Baden spart 100 Liter - Garten mit Regenwasser gießen - Wassersparende Haushaltsgeräte - Moderne Wasserhähne sparen durch schnelle Temperaturegelung 30 % Wasser - Klospülungen mit Spartaste: 4-Personen- haushalt bis zu 36 m³ weniger im Jahr

Infos über Wassersparen im Haushalt am „Wassertag im Bauzentrum München” am 20.10.2008 statt 5 siehe S 18

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Programm

Wasser und Wissen

Energie – Technik – Forschung

5 Interview : Marco Eisenack , Illustration: Katharina von Hellberg

:Der Strom ist blau Das geplante Wasserkraftkraftwerk an der Praterinsel ist bei naturschützern umstritten. Es gibt keine Energie, die „uneingeschränkt gut“ sei, sagt Dr. Bernhard Thiersch, Geschäftsführer der Praterkraftwerk GmbH, im Gespräch mit Marco Eisenack.

Seit Juli ist die Genehmigung wirksam. Wann kommen die Bagger? Baubeginn ist Anfang nächsten Jahres, Fertigstellung Mitte 2010. Wie kam es zu dem Standort Praterinsel? Für ein Wasserkraftwerk braucht man Fallhöhe, damit das Wasser Energie abgeben kann. An der Praterinsel liegt eine Gefällestufe mit etwa zehn Metern Fallhöhe vor. Warum kam man erst jetzt auf die Idee? Weil es aufgrund der baulichen Gegebenheiten und des Denkmalschutzes ein relativ komplizierter Standort ist, wurde er aus wirtschaftlichen oder genehmigungstechnischen Gründen bisher nicht angepackt. Anvisiert wird er schon seit Jahrzehnten. Warum stand das Projekt in der Kritik? Eine eingereichte Klage enthielt Bedenken, dass die so genannte Kleine Isar in ihrem optischen Eindruck leidet, weil dort

weniger oder andere Wassermengen fließen. Es ist der typische Konflikt zwischen Klimaschutz und Naturschutz. Dem Naturschutz geht es dabei um die Flora, Fauna, Gewässerökologie und vielleicht das Erscheinungsbild. Dem Klimaschutz geht es um regenerative Energie, CO2-Einsparung und Nutzung von Potenzialen.

macht den Fluss kaputt. Es gibt Situationen, bei denen es Gefällestufen gibt, die man nutzen kann. Auf der anderen Seite steht auch fest: Man kann die Welt nicht mit einer einzigen erneuerbaren Energie retten. Die uneingeschränkt „gute“ Energie gibt es nicht, sondern nur ein möglichst breites Spektrum an Maßnahmen. Wenn man alle nutzt, werden wir vielleicht unseren Energiebedarf decken können.

Exkursionen zum Isar-Plan: „Ein Projekt schreibt Stadtgeschichte“, 10.10. „Ein Fluss lebt auf“, 17.10. „Ein Tag im August 2005“, 24.10. „Die Quadratur des Kreises“, 7.11. In Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt München

Und der Vorwurf Wasserkraftwerke seien Fischhäcksler? Bei uns wird eine möglichst fischfreundliche Turbine installiert, bei der die Verletzungsmöglichkeiten sehr gering sind und die Druckschwankungen klein. Zudem wird versucht, über die Konstruktion des Rechens Fische abzuhalten. An Oberfläche und Sohle geben Leitwände den Fischen die Chance, vorbeizuschwimmen.

Jeweils freitags 10.10., 17.10., 24.10., 07.11.2008 15.00 bis 17.00 Treff: U-Bahnhalt Thalkirchen (U3) Ausgang Tierpark; Information beim WWA München, matthias.junge@ wwa-m.bayern.de, T 089/ 212 33 26 90 Eintritt frei

Gibt es an der Isar noch weitere Möglichkeiten Energie zu gewinnen? Es gibt in Höllriegelskreuth eine kleine Stufe, an der man etwas machen könnte, auch unterhalb des Oberföhringer Wehrs. Im Stadtgebiet ist alles weitestgehend ausgeschöpft, bis auf die Stelle im TivoliPark am Eisbach. Hier wurden von anderer Seite auch schon Anträge gestellt.

Was tun Sie für den Naturschutz? Für beide Isararme wird ein Erscheinungsbild angestrebt, dass dem Charakter des jeweiligen Flussarmes entspricht. Das Kraftwerk ist so ausgelegt, dass es im sensiblen Bereich, wenn wenig Wasser fließt, die kleine Isar nicht beeinträchtigt. Kritiker werfen Ihnen vor, mit Kleinkraftwerken werde man das Klima nicht retten, sondern nur die Flüsse zerstören. Leider wird die Diskussion immer sehr unsachlich und emotional geführt. Man kann nicht pauschal sagen, jedes Kleinkraftwerk

Der Isar-Plan: eine Erfolgsstory Der Isar-Plan ist kein Projekt der Superlative, zumindest nicht, was seine Kosten anbetrifft. Und trotzdem ist er innerhalb kurzer Zeit zu einem der bedeutendsten wasserbaulichen Vorhaben in Bayern und in Deutschland avanciert, dessen Ausstrahlungskraft selbst noch im fernen Japan und in Kalifornien wahrgenommen wird. Bei einem Erklärungsversuch stößt man schnell auf den immensen Nutzen dieses Projektes für den Menschen, den Bürger und seine Umwelt. In vier für den Klimaherbst konzipierten Führungen verdeutlichen Experten aus dem Planungsteam, warum der Isar-Plan zum Spannendsten gehört, was Münchens Baustellen derzeit zu bieten haben.

Tradition und Zukunft der Nutzung der Wasserkraft in der Münchner Innenstadt

Schwindinsel Große Kaskaden Große Isar

Praterwehr

Fabrikbach Mariannenbrücke

Praterinsel

Wehr VI

Die Veranstaltung zu diesem Thema findet am 12.10.2008 statt 5 siehe S 15

Stadtspaziergang an der Praterinsel Die Nutzung der Wasserkraft hat in München Tradition. Erst waren es kleine Mühlen und Hammerwerke an den Münchner Stadtbächen, Ende des 19. Jahrhunderts wurden größere Wasserkraftwerke errichtet. Das Maxwerk und das Tivolikraftwerk sind eindrucksvolle Zeitzeugen der frü-

hen Ingenieurkunst und leisten noch heute einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Energieversorgung. Insbesondere die Kraftwerke Isar I, II und III der SWM erzeugen seit ihrer Inbetriebnahme (1908-1923) rund 45.000 MWh Strom pro Jahr. In jüngster Zeit konnten kleinere Anlagen wie das Muffat-Kraftwerk oder eine Wasserkraftschnecke am Westermühlbach in Betrieb genommen werden. Ein Streifzug an der Praterinsel mit Einblicken in die alten Kraftwerke und Infos über das geplante Praterkraftwerk. Referent: Dr. Bernhard Thiersch, Technischer Geschäftsführer, Green City Energy. In Zusammenarbeit mit Green City ­Energy GmbH und SWM.

Sa 11.10.2008 15.00 bis 17.00 Uhr Treffpunkt Maximiliansbrücke Ecke Widenmayerstraße Infos unter T 089/890 66 85 55 Eintritt frei

Vom Regentropfen zum Wasserhahn

Der Weg des Wassers in München Begleiten Sie einen Regentropfen auf seinem Weg von der Regenwolke bis zu Ihrem Wasserhahn. Am Beispiel der Reise eines Regentropfens von der Wolke bis ins Grundwasser wird die Wasserversorgung der Stadt München erläutert. Ausgehend von den Grundlagen der Hydrogeologie werden der Wasserkreislauf und die Grundzüge der wasserchemischen Zusammensetzung des Münchner Leitungswassers beschrieben. Für unsere Zukunft stellen sich die Fragen, was langfristig für den Schutz unserer Wasservorkommen von Bedeutung ist und was wir selber dafür tun könnenReferent: Dipl. Geol. Ulrich Hafen

Di 14.10.2008 19.00 bis 21.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum EUR 5.-, barrierefrei DZ 2500 E, Siehe S 22

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Alles im Fluss. Gletscherforschung an der Zugspitze

Der Schneeferner unterhalb des Zugspitzgipfels ist einer der letzten Gletscher Deutschlands. Er hat die größte Gletscherfläche, obwohl in den letzten 100 Jahren Zweidrittel seiner Fläche geschmolzen sind. Der Wissenschaftler Wilfried Hagg erforschte im Auftrag der Kommission für Glaziologie der Bay. Akademie der Wissenschaften die Veränderungen des Schneeferners und erläutert bei einer kleinen Gletscherbegehung die Ergebnisse. Im Anschluss kann man vom Zugspitzgipfel die Aussicht genießen. Leitung: Dr. Christof Thron, Referent: Dr. Wilfried Hagg Treff: Münchner HBF, Gleis 27-36, um 7.15 Uhr zum Kauf von Gruppentickets (Treff für Autofahrer: Talstation der Eibsee-Seilbahn um 9.50 Uhr zum Kauf von Gruppentickets); Seilbahnticket für Berg-und Talfahrt p.P. EUR 45.- bzw. EUR 41.- bei Bahnanreise), Mittagessen im Berggasthof (feste Wanderschuhe, warme Kleidung, Sonnen- und Regenschutz mitnehmen)

Do 16.10.2008 10.30 bis 15.00 Uhr Anmeldung bei der MVHS erforderlich EUR 17.- ermäßigt EUR 11.GZ 8610

Münchens Unterwelt

Besuch im Kanalnetz Die Einrichtungen der Kanalisation werden wenig beachtet, obwohl sie lebensnotwendig sind. Unter München liegen ca. 2300 Kilometer Abwasserkanäle, die ältesten von ihnen sind inzwischen über hundert Jahre alt. Sie haben die Gelegenheit, in ein altes Kanalstück und in eines der größten Regenrückhaltebecken Europas unter dem Hirschgarten einzusteigen. Bitte festes Schuhwerk und MVV-Fahrkarte mitbringen. Führung: Benjamin Tax, Münchner Stadtentwässerung

5 17 Aktion, Exkursion

Film, Foto, Kunst

Diskussion, Vortrag


Programm

Do 16.10.2008 9.00 bis 12.00 Uhr Treffpunkt: Waisenhausstr./Ecke Klugstr. Anmeldung erforderlich EUR 5.CW 4107

Fr 17.10.2008 9.00 bis 11.00 Uhr Treffpunkt: Akademiestr./Ecke Türkenstr. (U3/6 Haltestelle Universität) Anmeldung erforderlich Eintritt frei CO 2126

Vom Wasser zum Strom

Führung im Isarkratfwerk 3 Um den steigenden Bedarf der Stadt an elektrischem Strom zu decken, wurde von 1905 bis 1907 westlich der Isar der Werkkanal angelegt. Dadurch wurde es möglich, das Potenzial der Isar für größere Kraftwerke zu nutzen. Das Gebäude stammt noch aus der Blütezeit von Wasserkraftwerken, drinnen beißt sich eine riesige „Wasserschnecke” durch das Isarwasser und erzeugt umweltfreundlich pro Jahr rund 430.000 Kilowattstunden Strom, die etwa 170 Haushalte versorgen. Referent: Dimitrios Nikolaidis, Leiter Wasserkraftwerke SWM

Do 16.10.2008 16.00 bis 17.30 Uhr Treffpunkt: Wittelsbacher Str. 24 Anmeldung bei der MVHS erforderlich EUR 5.CM 91

Unterirdische Ziegelkathedralen

Programm

Wasser und Wissen

Besuch in der Unterwelt der Münchner Kanalistaion Seit der Begründung des Münchner Kanalisationssystems durch Max von Pettenkofer vor rund 150 Jahren wurden in der „Münchner Unterwelt” Millionen von spezialgehärteten Klinkersteinen verbaut. Eine Besichtigung des Kanalsystems gewährt einen Blick in älteste Teile dieser beeindruckenden unterirdischen Bauwerke. Aber auch eine moderne Anlage, wie eines der gigantischen Regenrückhaltebecken, gehört zum Besichtigungsprogramm. Führung: Benjamin Tax, Münchner Stadtentwässerung

Foto: Münchner Stadtentwässerung

Kleine Wasserkraft im Wandel der Zeit

Von der historischen Hammerschmiede zu modernisierten Wasserrädern – Exkursion zum Mitmachen Noch vor hundert Jahren dienten unzählige kleine Wassermühlen an Bächen und Flüssen nicht nur der Erzeugung von Elektrizität, sondern trieben vor allem Getreidemühlen, Sägereien oder Hammerschmieden an. Mittlerweile sind sie meist verschwunden, auch wenn sie einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung leisten könnten. Eine Entdeckungsreise zu verbliebenen Wassermühlen wie der perfekt erhaltenen Hammerschmiede in Kraiburg, der weltweit letzten im Betrieb stehenden „Fassturbine“ - an der eine antike Schuhschleiferei angebunden ist - und zu einem Wasserrad, das mit einem modernen Generator Ökostrom produziert.

So 19.10.2008 14.00 bis 19.30 Uhr Anmeldung bis zum 17.10.2008 erforderlich. Infos unter: info@projekt21plus; T 089/35 65 33 44 EUR 25.-

Wassertag im Bauzentrum München

Infos und Beratung rund ums Wasser in Haus und Garten 13.00 Uhr: Zukünftige technologische Herausforderungen beim Umgang mit Wasser Prof. Dr. Harald Horn, TU München, Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft 14.00 Uhr: Trinkwasserqualität und Trinkwasserhygiene in Gebäuden - Anforderungen nach der Trinkwasserverordnung - Hohe Verantwortung von EigentümerInnen und VerwalterInnen von Gebäuden - Maßnahmen zum Legionellenschutz und zur Desinfektion der Hausinstallation - Korrosions- und Verkalkungsschutz in Warmwasser- und Trinkwasseranlagen Dieter Kuchta, staatl. gepr. Techniker / Hygieniker (VDI 6023) / Sachverständiger 15.00 Uhr: Regenwassernutzung und -versickerung - Speicherung des Regenwassers in Zisternen zur Gartenbewässerung - Versickerung der Niederschläge in Mulden, Rigolen, Belägen - Beispiele für Rinnen, Beläge, Zisternen, Zapfstellen, Versickerungseinrichtungen Clemens Fauth, Dipl.-Ing. Univ. Landschaftsarchitekt/Energieberater HWK 16.00 Uhr: Grauwassernutzung und Trockentoiletten - Aufbereitung und Nutzung von gering verschmutztem Abwasser aus dem Haushalt - Sinnvoller Einsatz von Komposttoiletten und Trockentrenntoiletten Dr. Christian Wilhelm, Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V.

Wasser und Wissen

17.00 Uhr: Grundwasser und Wärmepumpe - Wie kann das Grundwasser für Wärmepumpen genutzt werden? Herbert Schönwetter, RGU der LH München - Effizienter Einsatz von Wärmepumpentechnik Dr. Frank Trautner, Dipl.-Geoökologe / gepr. Energieberater 18.00 Uhr: Wassersparen im Haushalt - Profitabler Einsatz moderner und effizienter Einspartechnik - Wasserverbrauch senken ohne Verzicht auf den gewohnten Komfort - Verbrauchserfassung und –bewertung - Kosten und Nutzen Norbert Endres, Staatl. gepr. Umweltschutztechniker / Energieberater

Mo 20.10.2008 13:00 bis 19:00 Uhr Bauzentrum Willy-Brandt-Allee 10 Informationen unter: www.muenchen.de/bauzentrum T 089/50 50 85 Eintritt frei Siehe S 15

„Der Zukunft das Wasser reichen“ Wasser und Bildung für nachhaltige Entwicklung (Bundesweite Fachtagung)

Als offizieller Beitrag zum Jahresthema „Wasser“ der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zeigt die Tagung die Spannweite von Wasser als kulturelles Gut bis zu seiner Nutzung als materielles Gut. Dazu gibt es vielfältige Projekte rund um das Thema Wasser und Bildung für nachhaltige Entwicklung. In Vorträgen, Workshops und einem „Markt der Möglichkeiten“ wird das Thema handlungsorientiert unter ethischen, ästhetischen als auch unter gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Aspekten beleuchtet.

Es werden ausgezeichnete Projekte der bayerischen Wasserkampagne „WasSerleben 2008“ und unterschiedliche innovative Methoden einer zukunftsorientierten Umweltbildung vorgestellt, die von Akteursnetzwerken, Exkursionen, Naturerfahrungen bis hin zu interkulturellen, interreligiösen, künstlerischen und musischen Projekten reichen. Die Tagung bietet Raum für einen intensiven fachlichen Austausch über das Thema Wasser und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU), Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Evangelische Akademie Tutzing

Mo 20.10.08 14.00 bis 21.00 Uhr, Di 21.10.08 7.00 bis 21.00 Uhr, Mi 22.10.08 7.00 bis 13.00 Uhr (zum Abschluss gemeinsames Mittagessen) Evangelische Akademie Tutzing, Schloss Straße 2+4, Tutzing, Anm.: T 081 58/25 11 25, Mail brosch@ev-akademie-tutzing.de Der Teilnahmebeitrag incl. 2 Nächte im DZ, VP und Tagung: 153.- EUR. 50 % Erm. für Schüler, Studenten, Azubis, Zivil- und Wehrdienstleistende, Arbeitslose gegen Vorlage des Ausweises. ; Max. 120 Teilnehmer barrierefrei

Klimaschutz in der Wasserund Abwasserbehandlung

Wie das Kyoto-Protokoll auch im Bereich Wasser genutzt werden kann. Technische Innovationen in Wasserversorgung und -aufbereitung werden über den internationalen Klimaschutz finanziell gefördert. Wie, in welchen Bereichen und in welchem Umfang diskutiert Dr. Roland Geres aus der Entwicklerperspektive anhand von weltweiten CDM- (Clean Development Mechanism) Projekten: Gerade in Entwicklungsländern schlummert für deutsche Technologie großes Potential. Auch in Industrieländern sind über

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Kyoto finanzierte Projekte möglich. Der Referent Dr. Roland Geres ist geschäftsführender Gesellschafter von FutureCamp und Leiter des Geschäftsbereichs Klima. Das Münchener Beratungsunternehmen ist neben dem TÜV Süd der größte Dienstleister in der Klimaschutzberatung und Projektentwicklung in Bayern. In Kooperation mit der Ringvorlesung Umwelt

Mi 22.10.2008 19.30 bis 21.00 Uhr Hörsaal 1100 der TU München (Eingang: Arcisstraße 21) T 089/28 92 29 90, http://rivo.fs.tum.de oder Umweltreferat der Studentischen Vertretung TUM (asta-umweltreferat@ fs.tum.de); Eintritt frei

Lebensadern einer Stadt – Die Münchner Stadtbäche

An manchen Plätzen hört man sie noch rauschen, die Stadtbäche, die seit dem Mittelalter bis heute die Stadt mit einem raffinierten Wassernetz durchzogen haben und auf die unterschiedlichste Weise genutzt wurden. Sie erzählen von Müllern und Badern, Fischern und Bäckern und erinnern an einen weitgehend unbekannten Teil der Münchner Stadtgeschichte. Führung: Martina Sepp M.A

Sa 25.10. von 12.00-13.30 Uhr Treffpunkt: Ecke Pfisterstr./ Sparkassenstr. (Hofpfisterei) Anmeldung bei der MVHS erbeten EUR 5.GZ 8623 E

Wasser im Stadt- und Naturraum

Sonntagsspaziergang durch die Maximiliansanlagen Entlang der Isar ist ein Spaziergang in den Maximiliansanlagen zu jeder Jahreszeit ein kurzweiliges und erholsames Erlebnis. Beim Durchwandern 5 19

Aktion, Exkursion

Film, Foto, Kunst

Diskussion, Vortrag


Isar :Hotspots

Wasser und Wissen

Architektur, Gärten, Wasserspiele und Feng Shui

So 26.10.2008 11.00 bis 14.00 Uhr Treffpunkt: Auf dem Bogenhauser Kirchplatz 1, St. Georg Anmeldung bei der MVHS erbeten EUR 10.GZ 8625 E, Info T 089/480 06 62 20

Führung: Katrin Schmidt, Dipl.-Ing. Architektur, Feng-Shui Consultant

Wasser – das universelle Element

Schon der griechische Naturphilosoph Thales hielt das Wasser für das grundlegende Element des Kosmos und des Lebens. Heute wissen wir, dass Wasser (H2O) aus den Elementen Wasserstoff und Sauerstoff zusammengesetzt ist, nach wie vor aber als universelles Medium viele Prozesse der chemischen Veränderung begleitet und das biologische Leben auf unserer Erde erst möglich macht. Welche Bedeutung das Wasser auf den unterschiedlichen Ebenen der Natur und damit für das Überleben des Menschen hat, wird in diesem Vortrag aufgezeigt. Referent: Prof. Gerhard Wenske

Di 28.10.2008 19.00 bis 21.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum Anmeldung bei der MVHS erbeten EUR 5.-, Info T 089/480 06 62 20 DZ 2499 E

Vom Arbeitsalltag zur Lebenskultur Die Zentrale der Bosch-SiemensHausgeräte GmbH ist der erste europäische Bürokomplex, in dem sich moderne Architektur und traditionell chinesisches Feng-Shui zu einer harmonischen Einheit verbinden. Wesentliche Elemente des Feng Shui sind Grundlage der anspruchsvollen Architektur und werden besonders in der Gestaltung der Freiräume sichtbar. Wasserspiele, gezielte Pflasterung und eine vielfältige Pflanzenwelt verbinden Außen und Innen und lassen eine Atmosphäre innovativer Zusammenarbeit entstehen. Feng Shui Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

Fr 31.10.2008 14.00 bis 17.00 Uhr Treffpunkt: großer Springbrunnen vor dem Hauptzugang, Carl-Wery-Str. 34, Anmeldung bei der MVHS erbeten EUR 10.GZ 8635 E, Info T 089/480 06 62 20

Klimawandel in Bayern – was kommt auf die Donau zu?

Die Auswirkungen des Klimawandels sind inzwischen auch regional spürbar. Vor allem in sensiblen Gebirgsregionen beginnt der Wasserhaushalt zu reagieren. Neue wissenschaftliche Verfahren erlauben es, die Techniken der globalen Klimamodellierung auch regional im Einzugsgebiet der Oberen Donau zu nutzen. Dadurch können mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf die regionalen Wasserressourcen abgeschätzt und Anpassungsstrategien geplant werden. Der Vortrag stellt die bereits stattgefundenen Klimaänderungen im Donau- und Alpenraum dar und gibt einen Ausblick auf die zu erwartenden Veränderungen der nächsten 50 Jahre. Hierbei werden Fragen nach der Zukunft der Gletscher, des Win-

tersports, der Landwirtschaft und der Energieerzeugung angesprochen. Prof. Dr. Wolfram Mauser, LMU München, Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung. In Kooperation mit der Ringvorlesung Umwelt

Mi 05.11.2008 19.30 bis 21.00 Uhr Hörsaal 1100 der TU München, Eingang: Arcisstraße 21 T 089/28 92 29 90, http://rivo.fs.tum.de oder Umweltreferat der Studentischen Vertretung TUM (asta-umweltreferat@fs.tum.de) Eintritt frei

! Ausblick Klimawandel und Grundwasser – Treiber, Trends und Konsequenzen

Ein gern zitiertes Beispiel für die Sensitivität komplexer Systeme ist der Schmetterlingseffekt der Chaostheorie, der besagt, dass ein Flügelschlag drastische Auswirkungen auf unser Klima haben könnte. Auch das Grundwasser ist ein komplexes System, das von zahlreichen natürlichen und anthropogenen Faktoren beeinflusst wird. Die Auswirkungen der Klimaveränderung auf die Grundwassersysteme sind höchst unterschiedlich. Der Vortrag gibt einen Überblick über die verschiedenartigen Einflussfaktoren auf das Grundwasser und deren Folgen für Menschen, Pflanzen und Tiere. Referent: Dr. Peter Rumm, FutureCamp GmbH, München

Mi 12.11.2008 19.30 bis 21.00 Uhr Hörsaal 1100 der TU München (Eingang: Arcisstraße 21) T 089/28 92 29 90, http://rivo.fs.tum.de oder Umweltreferat der Studentischen Vertretung TUM (asta-umweltreferat@fs.tum.de) Eintritt ist frei.

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Abenteuer gibts nicht nur in der Ferne. Die Weltreisende Carmen Rohrbach erkundete die Isar auf 300 Kilometern zu fuss. in münchen traf sie wieder auf einen alpinen wildfluss. 5 Text und Fotos: Carmen Rohrbach, Marco Eisenack und Wasserwirtschaftsamt

Lebensoase der Münchner: Kiesstrände, Inseln und Wiesn. Seit acht Jahren darf sich die Isar auch mitten in München wieder ausbreiten wie ein alpiner Wildfluss. Bis 2009 wird sie zwischen Großhesseloher Wehr und Museumsinsel vom Betonkorsett befreit sein. Acht Kilometer Naturlandschaft für 28 Millionen Euro. Das Interesse anderer Metropolen an der Isar-Renaturierung ist groß. Sogar Los Angeles will seine Betonwanne jetzt loswerden.

München

5 FloSSbau wie in alten Zeiten: Seit altersher ist die Isar Transportweg für Waren und Menschen. Heute gibt es die Gaudi-Flöße. Die Fahrt von Wolfratshausen bis München ist beides: feucht-fröhliches Vergnügen und Naturerlebnis pur.

Mittenwald

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erfährt man die bewusst inszenierten Blickbeziehungen zwischen Parklandschaft und Innenstadt. Vorgestellt werden Gestaltungsprinzipien der Landschaftsgärten des 19. Jahrhunderts, die durch die Gartenarchitekten Lenné und von Effner umgesetzt wurden. Als Ergänzung wird die Sprache der traditionellen chinesischen Lehre Feng Shui erläutert, um die Wirkungsweise von Wasserlauf und Formen auf Städtebau, Naturraum und Menschen zu erkennen. Es gilt zu erkunden, ob Gebäude, richtig platziert, Schönheit und Kraft ausstrahlen und auf ihr Umfeld und ihre Betrachter zurückwirken. Führung: Katrin Schmidt, Dipl.-Ing. Architektur, Feng-Shui Consultant

Bad Tölz

Sylvensteinspeicher

5

5Programm

Natur-Kunst am Isarufer bei Lenggries: Früher wurde aus Isarkieseln Kalk gebrannt. Heute freuen wir uns an den Steinen, ihren Farben und Formen. Dem Kundigen erzählen sie Geschichte.

Buchtipp 5 “Am grünen Fluss”

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Doppelter Anfang:

Scharnitz

Die Isar entspringt im wilden Karwendelgebirge gleich zwei Mal, am Halleranger heißt sie Lafatscherbach und im Hinter-autal nennt man die Quelle: Isar-Ursprung.

Carmen Rohrbach Frederking-Thaler, EUR 19,90

5 Mi 5.11.2008 19 Uhr; ÖBZ Lesung und Diavortrag mit der Autorin Dr. Carmen Rohrbach Eine ganz besondere Reise-Diashow. Genaue Infos auf S 24 5 Fr 10.10., 17.10., 24.10., 7.11.2008 Energie–Technik–Forschung, Der Isar-Plan: eine Erfolgsstory Exkursionen an der Isar, S 17

5 21 Aktion, Exkursion

Film, Foto, Kunst

Diskussion, Vortrag


:Ein guter Tropfen Die Deutschen trinken immer mehr davon. aber sie streiten auch immer mehr darüber. Ob Heilquelle, Mondscheinfüllung oder ­Leitungswasser - um die beste form des einst simplen durstlöschers tobt ein meinungskrieg, der die esoterik-zirkel längst verlassen hat.

5 Zukunft Wasser Wasser und Leben

503

5 Autor: Michael zirnstein, Foto: Basti Arlt

Wasser leidet. Wenn man es mit billiger PopMusik aus Japan bedudelt, zieht es sich zusammen, gefriert es dann, kommen hässliche Klümpchen heraus. Spielt man ihm hingegen Vivaldis „Frühling“ vor, blüht es auf, seine Eiskristalle sehen aus wie filigrane Blumen. Das zumindest behauptet Masaru Emoto, ein Japaner, der Wasser auf der ganzen Welt gesammelt und damit experimentiert hat. In seinem Buch die „Botschaft des Wassers“ sind seine Wasserkristallfotos zu sehen: Leitungswasser aus Berlin – kümmerliche Bröckchen; Quellwasser aus Sanbuchichi – eine strahlende Diamantkrone. Die H2OMoleküle sind aufgrund ihrer Dipol-Struktur leicht magnetisch. Wasser könne daher die Schwingungen der Umgebung aufnehmen und sie sich merken, schlussfolgert Emoto. Auch wenn Wissenschaftler gerade wieder herausgefunden haben: „Wasser hat kein Gedächtnis“, bleibt der japanische Wasser-Guru bei seiner These. Mehr noch, er sagt: Wasser aus Gläsern, die er mit positiven Botschaften wie „Liebe“ oder „Dankbarkeit“ beschrieben hatte, bildeten schöne Eiskristalle; Wasser, das sich „Du machst mich krank“ ansehen musste, verkümmerte. Ja, selbst Gedanken und Gebete soll das Wasser aufnehmen und speichern – und es soll diese Informationen auch auf das Zellwasser im menschlichen Körper übertragen. Somit hätte Masaru Emoto die Heilkräfte des Weihwassers von Lourdes erklärt. Wenn er denn Recht hat. Die Sache mit dem Wasser ist längst zur Glaubensfrage geworden. Nie wurde so viel Mineralwasser wie heute getrunken in Deutschland: Der Verbrauch hat sich von 12,5 Liter pro Jahr und Kopf (1970) auf 132 Liter (2006) erhöht. Wissenschaftler teilen das Wasser ein in: natürliches Heilwasser (aus einem unterirdischen, reinen Vorkommen, mit Mineralstoffen und Spurenelementen, die eine lindernde oder vorbeu5 22

gende Wirkung entfalten; amtlich zugelassen); Mineralwasser (am Quellort abgefüllt); Quellwasser (aus unterirdischen Vorkommen, gereinigt), Tafelwasser (industriell aus Trinkoder Meerwasser gefertigt, mit Zusätzen wie Sole, Mineralstoff-Mixturen und Kohlensäure versetzt); und Leitungswasser (Trinkwasserqualität).

welche wohltuenden Badekulturen man in Russland (Banja), Thailand (Songkran), Japan (Orfu & Sento) und Griechenland (Thalasso) pflegt. Und sie zeigt, was Wasser alles kann, wenn man nur jeden Tag mindestens zwei Liter (30 Milliliter je Kilo Körpergewicht; umso mehr, je mehr Kaffee, Tee und Alkohol man intus hat) davon trinkt.

Es gibt 500 Mineralwasser und 60 Heilwasser hierzulande, eine Vielfalt wie nirgends sonst.

Michaela Merten und andere Aqua-Puritaner schwören auf selbst gezapftes, hochenergetisches Quellwasser; es ginge aber auch artesisches Wasser (also Wasser, das aus eigener Kraft dem Boden entspringt) aus Höhenlagen mit möglichst wenig Kohlensäure und Mineralien („Mineralien können meist eh nicht verwertet werden und lagern sich als schädliches Geröll im Körper ab“, sagt sie). Gepumptes, unter Druck befördertes Wasser würde – wie Emoto es beschrieben hat – verklumpen, auch an den Wänden von Plastikflaschen würden sich die agilen Teilchen totlaufen, mit der Folge, dass die Wassermoleküle aneinanderkletten und keine Ärmchen mehr freihätten, Schadstoffe aus dem Körper mitzunehmen.

Einmal abgesehen vom Geschmack, der vom Grund, durch den das Wasser sickerte, abhängt und den Mineralstoffen, die es aufnahm, ist die Wirkung sehr unterschiedlich: Die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser empfiehlt auf ihrer Internetseite (www.mineralwasser.com) für jeden Typ ein anderes Wasser: magnesiumreiches für nervlich Angespannte; natriumreiches für Sportler und Schwerarbeiter; viel Calcium für die Schönheit und guten Knochenbau; mineralstoffarmes Wasser zur Entspannung; zum Genießen beim Essen: mit feiner Kohlensäure zum Appetitanregen, den Geschmack neutralisierende zum Wein oder als sulfatreicher Magenbitter. Dagegen gibt es aber auch diejenigen, die im Wasser mehr entdecken als in Milligramm gemessene Inhaltsstoffe. Zum Beispiel die Schauspielerin Michaela Merten, die in ihrem Buch „Wasser“ die „Glücksformel für Schönheit und Gesundheit“ erkannt haben will. Sie beschreibt, wie man den gestressten Körper mit Aqua-Boxing und Aqua-Qi-Gong in Form bringt; wie man die Seele mit WataWassertanz (wie Aikido kämpfende Delphine) oder Aqua-Lomi (Massage) streichelt; und

Seit Stars wie Madonna (Voss), Catherine Zeta-Jones (Ty Nant) und Mariah Carey (Fiji) öffentlich an edlen Fläschchen nuckeln, ist Wasser auch zum Lifestyle-Produkt geworden und darf in keiner Damenhandtasche fehlen. Natürlich sind das meist gute Wässerchen. Voss zum Beispiel wird aus artesischen Quellen in Norwegens Wäldern gewonnen. Aber eher noch kommt es auf die Verpackung als auf den Inhalt an. Ty Nant aus Wales hat den Trend vor 20 Jahren mit tiefblauen Flaschen losgetreten, die man sich ebenso als Vase hinstellen kann wie den eleganten Voss-Zylinder – und natürlich auch das Bling-Wasser mit Naturkorken und SwarovskiKristallen (50 Euro für 0,75 Liter). So rein das Produkt auch aussieht – von umweltgerechter Nachhaltigkeit kann keine Rede sein, wenn

etwa Fiji-Wasser in bunten Plastikflaschen aus der Südsee nach Deutschland transportiert wird, um dann in einer Wasserbar oder einem Restaurant mit eigener Wasserkarte zu gesalzenen Preisen verkauft zu werden. Darüber kann Rainer List nur den Kopf schütteln: „Es ist eine Schande, wenn man in München das Wasser nicht aus dem Hahn trinkt. Von uns kriegen sie zum selben Preis 1000 Liter in der Qualität, wie Sie im Bio-Laden eine Flasche bekommen“, sagt der Leiter der Wassergewinnung der Münchner Stadtwerke. „Wir liefern quellfrisch und naturrein ins Haus.“ Das Münchner Wasser stammt zum Großteil aus dem Mangfalltal. Im Schutzgebiet mit nitratfilterndem Mischwald, in dem noch Frauenschuh wächst, sprudelt es aus eigener Kraft am Fuß des Taubenberges hervor, auf den es sechs Jahre zuvor einmal abregnete und dann Steinschicht für Steinschicht nach unten sickerte. „Viele Mineralwässer sind schlechter als das Münchner Leitungswasser“, bestätigt Professor Peter Wilderer, Ordinarius für Wassergüte an der Technischen Universität München. Wilderer hat 2003 als erster Deutscher von König Carl XVI. Gustaf von Schweden den „Stockholm Water Price“, den begehrten Wasser-Nobelpreis erhalten. Er hat über Wasserqualität geforscht und sich bei Projekten in der ganzen Welt für Wassergüte und einen freien Zugang für alle ausgesprochen. In mehr als 80 Ländern ist Trinkwasser knapp. Die Forderung nach mondbeschienenem BioWasser hält Wilderer da für kontraproduktiv: edles Luxusprodukt – soweit darf es nicht kommen.

Die Veranstaltung mit Wasserverkostung findet am 22.10.2008 statt 5 siehe S 24 5 23


5Programm

5Programm

Wasser und Leben

Leben – Lifestyle – Tourismus

Vergleich von Landschaftsarchitektur und ihren Gewässern bei einer Radtour durch den Riemer Park und den Ostpark. In den 60er und 90er Jahren entstanden zwei wichtige Naherholungsgebiete. Auf den Ackerflächen Perlachs entfaltete sich der knapp 60 Hektar große Ostpark als freie Wiesenlandschaft, von Hügeln umrahmt und von einem See sowie dem umgelenkten Hachinger Bach begrenzt. Der große Riemer Park spiegelt mit streng geometrisch angeordneten, weit gespannten Gehölzflächen und Grasheiden die Verzahnung von bewaldeten und offenen Landschaftsräumen wider. Unter Leitung von Mitarbeitern der Stadtverwaltung erkundet die Radtour die Landschaftsparks. Bei wechselhaftem Wetter wird am Treffpunkt entschieden, ob die Tour stattfindet. Rückfragen bitte an den Dozent Edwin Busl: T 089/998 29 90 44 Treffpunkt: Platz der Menschenrechte in der Messestadt West, südlich der Riem Arcaden am Kirchturm

Sa 11.10.2008 10.00 bis 15.00 Uhr Anmeldung bei der MVHS erbeten EUR 4.GZ 8607 E

Regionaler Herbstbrunch Wie viel „Durst“ haben unsere Lebensmittel?

Genießen Sie mit guten Gewissen regionale und ökologische Produkte, während sie in einem Beitrag den unterschiedlichen Wasserverbrauch bei der Erzeugung unserer Lebensmittel kennen lernen. Umweltnetz München-Ost, MUZ Referenten: Mathias Bischke, Heinz Brachvogel, Martin Ehrlinger

So 12.10. 11.00 bis 14.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum Anm. unter T.: 089/93 94 89 71 EUR 15.-,Kinder (6 -12 J.) EUR 7.inklusive alkoholfreier Getränke

Kann Wasser unterschiedlich schmecken? Alles über Trink-, Mineral- und Heilwasser Lernen Sie, welche Faktoren auf den Geschmack von Wasser Einfluss nehmen und wie es dazu kommt. Warum verkalken manche Wässer die Kaffee-maschine so schnell? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Trink-, Mineral- und Heilwasser? Ist Wasser aus der Leitung

gesundheitlich unbedenklich? Den Abschlussbildet eine „Blindverkostung” verschiedener „Wässer”, bei der man unterschiedliche Geschmacksnoten erfahren kann. Seminar mit Dipl. Geol. Ulrich Hafen

Mi 22.10.2008, 19.00 bis 21.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum Anmeldung bei der MVHS erforderlich, EUR 7.-, barrierefrei DZ 2501 Siehe S 22

Wasser im Stadt- und Naturraum Sonntagsspaziergang durch die Maximiliansanlagen Entlang der Isar ist ein Spaziergang in den Maximiliansanlagen zu jeder Jahreszeit ein kurzweiliges und erholsames Erlebnis. Beim Durchwandern erfährt man die bewusst inszenierten Blickbeziehungen zwischen Parklandschaft und Innenstadt. Vorgestellt werden Gestaltungsprinzipien der Landschaftsgärten des 19. Jahrhunderts, die durch die Gartenarchitekten Lenné und von Effner umgesetzt wurden. Als Ergänzung wird die Sprache der traditionellen chinesischen Lehre Feng Shui erläutert, um die Wirkungsweise von Wasserlauf und Formen auf Städtebau, Naturraum und Menschen zu erkennen. Es gilt zu erkunden, ob Gebäude, richtig platziert, Schönheit und Kraft ausstrahlen und auf ihr Umfeld und ihre Betrachter zurückwirken.

So 26.10.2008 11.00 bis 14.00 Uhr Treffpunkt: Auf dem Bogenhauser Kirchplatz 1, St. Georg Anmeldung bei der MVHS erbeten EUR 10.GZ 8625 E

Architektur, Gärten, Wasserspiele und Feng Shui

Vom Arbeitsalltag zur Lebenskultur Die Zentrale der Bosch-SiemensHausgeräte GmbH ist der erste europäische Bürokomplex, in dem sich moderne Architektur und traditionell chinesisches Feng-Shui zu einer harmonischen Einheit verbinden. Wesentliche Elemente des Feng Shui sind Grundlage der anspruchsvollen Architektur und werden besonders in der Gestaltung der Freiräume sichtbar. Wasserspiele, gezielte Pflasterung und eine vielfältige Pflanzenwelt verbinden Außen und Innen und lassen eine Atmosphäre innovativer Zusammenarbeit entstehen.

Klimaschutz ist unser Antrieb

Fr 31.10.2008 14.00 bis 17.00 Uhr Treffpunkt Springbrunnen vor dem Eingang, Carl-Wery-Str. 34, Anmeldung bei der MVHS erbeten EUR 10.GZ 8635 E

Am grünen Fluss

Isar - Abenteuer und Natur pur Die weit gereiste Autorin und Dokumentarfilmerin Carmen Rohrbach hat sich einmal in Bayern umgesehen und ist an der Isar über ihre gesamte Länge von 300 km entlang gewandert. Sie besuchte Dörfer und Städte an ihren Ufern, beobachtete Pflanzen und Tiere der Flusslandschaft und sprach mit den Menschen, die am und mit dem Fluss leben. Lesung und Diavortrag mit Dr. Carmen Rohrbach

Fahren Sie mit den Öffentlichen. Kleiner Beitrag. Große Wirkung.

Günstig fahren ab 9 Uhr. Im Abo zusätzlich sparen.

Mi 5.11.2008 19.00 bis 21.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum Anmeldung bei der MVHS erbeten EUR 5.-, barrierefrei GZ 8637 E Siehe S 21

Foto: Photocase; Christian Kudler

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www.mvv-muenchen.de Aktion, Exkursion

Film, Foto, Kunst

Diskussion, Vortrag


5 Zukunft Wasser Wasser und Kultur

5 Fotos: Markus Dorfmüller

:Spitzentechnik WeiSSe Pracht und unberührte Pisten. nur ein Winter­ märchen? Der in hamburg lebende Fotograf Markus Dorfmüller zeigt die realität unserer alpinen Hochlandidylle in Zeiten von Klimawandel und globalem Massentourismus. Von der künstlichen Schneeschicht auf der unsichtbaren Plastikplane bis zum ins Bergmassiv gestellten Seilbahnmonstrum. Markus Dorfmüller zeigt mal subtil mal drastisch das Ausmaß der technischen Eingriffe auf unseren schmelzenden Gletschern.

Zu sehen in der Ausstellung „Hochalpinindustrie“ von 10. Oktober bis 23. November in der Aspekte Galerie im Gasteig.5 siehe S 30 5 27


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Skitourismus in tiroler Wintersportzentren. sommerliche impressionen. Fotos: Markus Dorfm端ller


5Programm

5Programm

Wasser und Kultur

„Bei Regen im Freien“

Wasserwelten zwischen Himmel und Erde – ein musikalisch-literarischer Tauchgang Krista Posch (Vocal) und Peter Ludwig (Musik) umspielen das Phänomen Wasser und die Auseinandersetzung des Menschen mit seiner elementaren Gewalt in dokumentarischen und literarischen Texten von Melville bis Ringelnatz. “Ich habe dazu Klaviermusik geschrieben, die fließt, strömt, und perlt, als Gletscherbruch in seine getaute Form stürzt, sich als Sturmflut aufrichtet, um dann im Nebel wie flüssiges Blei unter dem Mond zu liegen.” (Peter Ludwig); Projektion: Peter Casagrande / In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der LH München

Do 9.10.2008 20.00 Uhr Gasteig Black Box / barrierefrei EUR 11.- errmäßigt EUR 9.AG 180 E

„Hochalpenindustrie”

Fotoprojekt von Markus Dorfmüller Mit der Großbildkamera wanderte der Fotograf Markus Dorfmüller durch die Tiroler Alpen. Seine großformatigen Bildserien dokumentieren die industrielle Formung der Natur für den Skitourismus in Wintersportzentren Serfaus, Ischgl und Stubai. “Der Berg wird zum tragfähigen Belag, auf den möglichst haltbarer Schnee für die Skisaison aufgebracht wird.”Dorfmüller studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und Berlin. Seine Arbeiten waren schon in vielen Ausstellungen und Magazinen wie Wallpaper, Mare und SZ-Magazin zu sehen. Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend.

Eröffnung: Do 9.10.2008 19.00 Uhr Aspekte Galerie Gasteig, 3. Stock Ausstellungsdauer: 10.10. bis 23.11. täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr Eintritt frei / barrierefrei Siehe S 26

„Sixteen Rivers“

Bilder eines globalen Fotoprojekts Die Welt ist im Fluss. Um diese Metapher zu bebildern, richteten Fotografen in aller Welt am 15. Juni 2002 ihre Kameras zur gleichen Zeit auf die 16 größten Flüsse der Erde. Vom Amazonas bis zum Zambesi halten die Aufnahmen für einen Augenblick das reflektierende, sich ständig bewegende Flusswasser in seiner changierenden Farbigkeit fest. Fotografien von: Roberto Huarcaya, Brasilien; Marcela Taboada, Andrew Kaufmann und Thomas Muscionico, USA; Peter Solnes, Australien; John Vink, Kambodscha; Greg Girard, China; Nitin, Indien; Nicolai Ignatiev, Russland; Per Anders Petterson, Simbabwe; Mauro d´Agati, Ägypten; Mehmet Gülbiz, Türkei; Peter Rigaud, Österreich; Michael Peuckert, Deutschland; Xavier Desmier, Frankreich; Mike Goldwater, UK.

Eröffnung: Do 9.10.2008 19.00 Uhr Aspekte Galerie Gasteig, 3. Stock Ausstellungsdauer: 10.10. bis 23.11. täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr Eintritt frei / barrierefrei

„Broken Line“

Fotoprojekt von Olaf Otto Becker Der mit dem Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnetet Künstler stellt einige Exponate seiner viel beachteten Serie „Broken Line“ aus. Mit dem Schlauchboot legte er lange Fahrten in die Einsamkeit Grönlands zurück: Dabei entstanden stille Fotografien, mit Langzeitbelichtung festgehalten im klaren Licht der Mitternachtssonne. Das Ergebnis sind fast schattenlose Traumlandschaften, unwirkliche Idealbilder der nordischen Landschaft. Die Fotografien stehen im Kontext des globalen, vom Menschen gemachten Klimawandels, der die einzigartige Natur Grönlands dauerhaft verändern wird.

Ökologisches Bildungszentrum Ausstellungsdauer 10.10. bis 12.11. täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr Eintritt frei / barrierefrei

„Entwässertes Land“

Braunkohletagebau in der Lausitz – eine künstlerische Begegnung Seit Jahrzehnten wird in der Lausitz Braunkohle gehoben, eng verbunden mit dem Themen Wasserhaushalt. Durch intensives Abpumpen sinkt der Grundwasserspiegel auf riesigen Gebieten. Unmengen des Grundwassers verdampfen bei der Kühlung von Braunkohlekraftwerken oder werden durch den Kontakt mit anderen Bodenschichten zu unbrauchbarer Säure. Gemeinsam mit dem Künstler Ralf Röhr stellt projekt21plus Zusammenhänge und Folgen des Braunkohleabbaus für die Region multimedial dar. Die Ausstellung beleuchtet die Thematik wissenschaftlich, persönlich, emotional und musisch. Künstler und Aussteller: Ralf Röhr; Jänschwalde; Carl von Einem; projekt21plus, München

Eröffnung: Fr 10.10.2008 19.00 Uhr Ausstellungsort: Industriestr. 29-31, Gröbenzell, Busshuttle: S-Bahnhof Lochhausen Eintritt frei

Wie kam das Wasser auf die Erde?

Das Wasser auf der Erde ist vom Himmel gefallen. Lange bevor es Leben auf der Erde geben konnte, schlugen Eisbrocken auf die Erde.Harald Lesch ist Professor für Astrophysik an der Uni München und lehrt Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie S.J. in München. Gerd Kötter, Kirchenmusikdirektor in St. Lukas, verknüpft Kirchenmusik mit Elementen aus der bildenden und darstellenden

5 30 Aktion, Exkursion

Film, Foto, Kunst

Diskussion, Vortrag

Wasser und Kultur

Kunst zu außergewöhnlichen Inszenierungen. Die monumentale LukasKirche bietet den idealen Raum. In Kooperataion mit der St. Lukaskirche

Do 23.10.2008 19.00 bis 20.30 Uhr St. Lukas Kirche, Mariannenplatz Anm. über MVHS oder Abendkasse EUR 12.-, ermäßigt EUR 8.GZ 8620 E Siehe S 34

WATER STORY (VOCAL – IV) Videoinstallation und Performance von Rúrí Islands international bekannte Künstlerin Rúrí befasst sich in ihrem Werk seit Jahren mit Wasser und Umwelt. In ihrer Konzeptkunst verbindet sie sinnliche Erlebnisse mit metaphysischen und sozialkritischen Aspekten, in denen der Umgang mit der Natur ANZEIGE

hinterfragt wird. Die St. Lukas Kirche wird Schauplatz von zwei eindrucksvollen Video- und Soundinstallationen, die erstmalig in München präsentiert werden. Aufnahmen von Islands einzigartigen Landschaftsbiotopen und gewaltig rauschenden Wasserfällen werden auf großräumigen Projektionsflächen übertragen und verbinden sich mit der Architektur der Kirche zu einem besonderen Naturereignis. Zur Langen Nacht der Museen werden Ruri und ihr Team Water Story/ Vocal - IV mit einer Performance begleiten. Ein Projekt der St. Lukas Kirche in Kooperation mit artcircolo und Evangelischer Stadtakademie München Mi 22.10.2008, 19.00 Uhr Gletscherdämmerung Podiumsgespräch siehe S 11 Videoinstallation „Changing Waters“

Do 23.10.2008 19.00 Uhr Wie kam das Wasser auf die Erde? siehe S 30 anschl. Videoinst. „Changing Waters“ Fr 24.10.2008 19.00 Uhr Liturgische Feier mit Pfarrerin Beate Frankenberger und Gerd Kötter, Musik anschl. Videoinst. „Changing Waters“ Sa 25.10.2008 20.00 bis 02.00 Uhr Lange Nacht der Museen WATER STORY/VOCAL – IV 22 Uhr: Performance mit Rúrí; Hoerdur Askelsson (Orgel), Hilmar Örn Hilmarsson (Komposition) u.a. So 26.10.2008 19.00 bis 21.00 Uhr Videoinstallation „Changing Waters“ Mo 27.10.2008 19.00 Uhr Finissage


:Wasserexperimente

5 Zukunft Wasser Wasser und Kinder

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Mit drei Litern Wasser am Tag könnten wir überleben. tatsächlich verbrauchen wir täglich ungefähr 128 Liter: Zum Waschen, zum Kochen, für die Toilettenspülung oder im Garten. für unser experiment brauchst du nur eine schüssel Wasser. 5 Autor: Tina Gentner, Illustration: astrid Schulz

Was brauchst Du?

1 Teller mit Wasser, Pfeffer, etwas Spülmittel

Was tust du?

Streu so viel Pfeffer auf die ruhige Wasseroberfläche, bis alles bedeckt ist. Der Pfeffer schwimmt oben! Jetzt tauchst du vorsichtig deinen Finger in das Wasser und ziehst ihn wieder heraus!

Wasser ist “spannend”

Was passiert?

Dein Finger bleibt trocken.

Warum?

Die Teile, aus denen Wasser besteht („Moleküle“), ziehen sich an wie kleine Magneten. Dadurch ist die Oberfläche des Wasser gespannt und bildet eine Art Haut. Man nennt das „Oberflächenspannung“. Durch den Pfeffer rücken die Wassermoleküle noch enger zusammen und bilden eine Wasserhaut. Ohne Oberflächenspannung würden Tiere wie der Wasserläufer untergehen.

Bild 1

Der Tropfen-Trick

Jetzt gibst du einen Tropfen Spülmittel auf deinen Finger. (Bild 2) Dann tippst noch mal in die Pfefferwolke auf dem Wasser. Bild 2

Wasser und Kinder

Coole Spiele für ein prima Klima

Spielnachmittag mit Piet Bauer Was hat das Klima mit unserem Wasserverbrauch zu tun? Bei Spielen, Experimenten und Zaubereien mit den Elementen Wasser, Luft und Feuer erfahren Kinder Zusammenhänge von Trinkwasser und Klima. Bitte auf wettergerechte Kleidung achten und Brotzeit mitbringen (4 bis 7 Jahre). Di 14.10.2008 15.00 bis 18.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum Anm. erforderlich MUZ T 089/93 94 89 71 EUR 6.50

Mit Wasser leben in Afrika und München

Nebelnetz bis Trockenklo „Wie können sich Menschen ausreichend sauberes Wasser verschaffen?“ Dieser Frage geht die Wasserstiftung nach. Nötig sind Wasserstrukturen, die am Alltag der Menschen anknüpfen. In „WasserSchulen“ lernen afrikanische Kinder, wie sie Wasservorräte nachhaltig nutzen und schützen können. Im Workshop berichten Referenten von den Projekten und zeigen Tricks der Wassergewinnung. Workshop für Kinder, Jugendliche und Familien mit Henner Lang (WasserStiftung), Monika Seidel (Nord Süd Forum); In Zusammenarbeit mit Nord Süd Forum und WasserStiftung 19.10.08 15.00 bis 18.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum Anm. bei der MVHS erforderlich, oebz@mvhs.de, T 089/93 94 89 61 EUR 8,50, Kinder EUR 6,50, Familien: EUR 22.GZ 8660

Was passiert jetzt?

Der Pfeffer „rast“ zum Tellerrand. Dort geht er langsam unter.

Warum?

Die Teilchen, aus denen Spülmittel gemacht ist, haben sich zwischen die Wasserteilchen geschoben. Sie können sich gegenseitig also nicht mehr anziehen! Die Oberflächenspannung ist zerstört.

Aha!

Wenn Öle und Chemikalien in Teiche und ­Bäche geraten, hat das ganz schnell schlimme Folgen für Tiere und Pflanzen. Das bekommt nicht nur der Wasserläufer zu spüren.

5Programm

Bild 3

Auch als Schulklassenprogramm 2. bis 7. Klasse Di 14.10./ Mo 20.10.2008 09.00 bis 12.00 Uhr Informationen und Anmeldung beim MUZ, T 089/93 94 89 71

Wasser kommt doch aus der Leitung, oder?!

Kindernachmittag mit Ulrike Weiss Trinkwasser scheint ein unerschöpfliches Gut zu sein. Die Kinder erfahren, dass das nicht selbstverständlich ist. Sie erfahren, woher unser Trinkwasser kommt und wie viel wir davon täglich verbrauchen. Spielerisch und mit Spaß können sie die Eigenschaften des Wassers erforschen. Experimente und abwechslungsreiche „Wasser“Spiele sorgen für einen spannenden Nachmittag. Bitte auf wettergerechte Kleidung achten und eine kleine Brotzeit mitbringen (6 bis 10 Jahre).

Mi 22.10.2008 15.00 bis 18.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum Anm. erforderl. MUZ T 089/93 94 89 71 EUR 6.50

Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima

Kinder werden Klimaexperten Klimafreundliches Handeln kennenlernen, erforschen und erleben, was „Klima“ überhaupt ist. Um es zu messen bauen wir Wetterstationen und Messinstrumente. Gemeinsam werden Visionen für das Klima der Zukunft entwickelt und für Radio Feierwerk Beiträge und eine Klimamusik produziert. Bildungsprojekt zum Klimawandel für 6- bis 12-Jährige in Kooperation von Ökoprojekt – MobilSpiel e.V. und Südpolstation Neuperlach Süd Feierwerk e.V. / Schirmherrschaft: Prof. Dr. Wolfgang Seiler, Institut für Meteorologie und Klimaforschung GarmischPartenkirchen

Für Schulen

Bei einem Schulklassenprogramm des Münchner Umwelt-Zentrums e.V. im ÖBZ zum Thema Wasser erleben die Schüler/innen ein vielfältiges Bildungs- und Aktionsprogramm zur Ergänzung des Unterrichts. Sowohl für die Grundschule als auch für die Sekundarstufe 1 können verschiedene Themen gewählt werden, die erfahrungsorientiert und spielerisch die Zusammenhänge zwischen Wasser, Klima und Energie vermitteln. Experimente ergänzen das fächerübergreifende Verständnis. Neben dem Wissen stehen die Anregung zum Nachdenken und bewusstem Handeln im Vordergrund. Infos beim Münchner Umwelt-Zentrum e.V. im ÖBZ, T 089/93 94 89 71 Leben im Wasser - Wassersafari 1. bis 6. Klasse Wasser kommt doch aus der Leitung – oder? Wasserkreislauf und -versorgung 2. bis 7. Klasse Wasser – geheimnisvolles Lebenselexier 5. und 6. Klasse Klima, Wetter, Witterung 5. und 6. Klasse Gewässergüte-Untersuchung am Beispiel Hachinger Bach 8. bis 13. Klasse

Offenes Programm; wochentags; Schulklassenprojekt

Koopertaion mit den SWM: Von der Quelle in den Wasserhahn Ein Vormittag bei den Stadtwerken München im Forstenrieder Park 5. und 6. Klasse Stadtwerke Mün., T 089/23 61 50 56

Mo 27.10. bis Fr 7.11. 14.00 bis 17.30 Ökoprojekt – MobilSpiel e.V., Welserstr. 23 Infos unter: T 089/769 60 25, www.mobilspiel.de Eintritt frei

Kooperation mit der Wasserstiftung: Wasserschule in Afrika und München: Von Nebelnetz bis Tockenklo 2. bis 7. Klasse 14./20.10.08 9.00-12.00 Uhr

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5 33 Aktion, Exkursion

Film, Foto, Kunst

Diskussion, Vortrag


Die letzte Frage

„Woher kommt unser Wasser eigentlich?” kEine leichte Frage. Harald Lesch lehrt Astrophysik und Naturphilosophie. Als neuer Moderator des ZDF-Magazins „Abenteuer Forschung“ sollte er für uns eine Antwort parat haben:

5 Autor: Professor Harald Lesch, Illustration: Christoph Ohanian

Wie kam das Wasser auf die Erde? Holen Sie sich doch mal ein Glas frisches Wasser. Ich warte hier. So und jetzt ganz langsam trinken. Sie spüren die kühle Frische und natürlich wissen Sie, dass ohne das Wasser kein Leben auf der Erde möglich ist. Sie wissen, dass Sie zu einem ganz erheblichen Teil aus Wasser bestehen. Und Sie wissen sogar, dass diese Gedanken im Kopf ohne Wasser nie gedacht worden wären. Also ohne Wasser geht und denkt nichts im Universum. Aber woher kommt dieser Stoff - H2O – eigentlich? Die Antwort ist verblüffend: von den Sternen! Warum? Weil wir hier leben. Leben auf Planeten kann nur entstehen, wenn der Planet dem strahlenden Stern nicht zu nahe kommt und nicht zu weit entfernt umkreist. Klar, sonst ist es zu heiß oder zu kalt. Astronomen sprechen von der bewohnbaren Zone. Unsere Erde umkreist die Sonne in einem Abstand von rund 150 Millionen Kilometern, sie bewegt sich mitten in der bewohnbaren Zone der Sonne. Betrachtet man diese Position aber zu Zeiten, als das Sonnensystem gerade entstand, also vor rund 4,5 Milliarden Jahren, dann kommt man zu dem überraschenden Ergebnis: Es war viel zu heiß für Wasser. Die inneren Planeten hatten alle kein Wasser bei ihrer Geburt. Das Wasser kommt von Asteroiden, die aus der Region um den Jupiter stammen. Diese einige zehn oder hundert Kilometer großen Felsbrocken schlugen auf die gerade zur Felsenkugel erstarrenden Urerde ein und brachten das Wasser. Genaue Untersuchungen der Zusammensetzung des Erdwassers und ein Vergleich mit dem Wasser in Meteoriten und Kometen unterstützen dieses Modell. 5 34

In den ersten 500 Millionen Jahren des Sonnensystems schlugen auf der Erde Brocken ein, die die Erde zum blauen Planeten machten. Übrigens, der Begleiter der Erde, der Mond, erzählt uns noch aus dieser dramatischen Frühphase. Die Mondoberfläche weist nämlich noch alle Narben des damaligen Flächenbombardements auf. Während auf der Erde, aufgrund ihrer inneren Hitze, längst alle Spuren verschwunden sind, zeigt uns der Mond, was damals los war. Die Erde hat viel Wasser im Vergleich zu Venus oder Mars. Das die Asteroiden ihr so viel Wasser von außen bescherten, hatte große Auswirkungen auf die Atmosphäre. Es regnete Jahrtausende, der Regen wusch fast alles an Kohlendioxid aus der Atmosphäre, es entstanden Kalkgesteine. Der Treibhauseffekt der Urerde wurde immer schwächer und unserer Erde blieb das Schicksal der Venus erspart. Dort ist es 450 Grad Celsius heiß. Letztlich kommt das Wasser auf der Erde aus der Gaswolke, aus der sich das Sonnensystem bildete. Da bildeten Sauerstoff- und Wasserstoffatome die Wassermoleküle. Der Sauerstoff, den wir atmen und trinken, kam von explodierten Sternen. Wie alle chemischen Elemente, die schwerer sind als Helium wurde auch der Sauerstoff in Sternen erzeugt und mittels gewaltiger Explosionen ins Universum geschleudert, wo er sich zu Gaswolken verdichtete. So, jetzt ist ihr Glas Wasser leer und ich bin durstig. Na dann Prost.

Musikalische Lesung mit Professor Lesch am 23.10.20085 siehe S 30


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