e-Paper Blick Haus und Garten März 2014

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Unter Palmen die sch o nsten s u d pflanzen

Die Tageszeitung der Schweiz

Extra 26. März 2014

Haus UND GARTEN

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Autopflege: Damit die Liebe nicht rostet Æ Seite 7

Total clever Was moderne

Farben auch können Æ Seite 10 Editorial

Alles steht auf Grün!

Roland Grüter

Leiter Publishing Service roland.grueter@ringier.ch

Wilde Tanten Pflanzen machen süchtig, und ich denke dabei nicht nur an Cannabis. Wie sonst lässt sich erklären, dass wir in diesen Tagen kistenweise Grünzeug nach Hause schleppen und uns dafür freiwillig die Finger schmutzig machen? Ich beispielsweise bin Pink Penny, Rozanne und Sweet Heidy verfallen. Die wilden Tanten stammen aus der Familie der Storchenschnäbel, sie bringen ganz jugendfrei Power in meinen Garten. Und damit in mein Leben. Die Kraft der Natur fasziniert uns immer wieder neu. Und offenbar immer mehr Menschen. Deshalb hat man «Gärtnern» längst zur Trenddisziplin erhoben – und philosophiert mittlerweile selbst in intellektuellen Kreisen über das Mantra des Jätens. Das Phänomen heisst «Urban Gardening», urbanes Gärtnern. In der ersten Ausgabe unseres Extras «Haus&Garten» schwingen auch wir die Harke – oder den Hammer. Auf den folgenden Seiten wollen wir Ihnen möglichst viele Tipps und Infos in die Hand spielen, damit Sie Ihr Zuhause fachgerecht aufmöbeln können. Viel Spass.

DOSSIER

Inhalt

Grosser Ratgeber: Wie wir auf dem Balkon oder im Garten die Natur in Schwung bringen.

Aufgeräumt Womit Sie Ordnung in Ihrer Garage schaffen. Æ Seite 7 Stark Was Frauen beim Heimwerken besser können als Männer. Æ Seite 8

ÆSeiten 2-6 Fotos: Thinkstock (4)

Frisch Wie Sie den Winter im und ums Haus endgültig wegräumen. Æ Seite 9

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SeitenweiSe FrühlingSgeFühle! JUMBO FreUt Sich, «Blick» Bei dieSer Beilage zU UnterStützen.

Neu Was Schweizerinnen und Schweizer zu Hause umbauen. Æ Seite 9 Klug Weshalb Öko auch beim Heimwerken Æ Seite 11 kräftig mitmischt.


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Garten

Haus und Garten

DOSSIER

Urban Gardening

Gärten in Downtown W

er noch vor einigen Jahren davon ausging, dass Gärtnern in der Stadt ein Spleen natursehnsüchtiger Städtern sei, sieht sich getäuscht. Die Freude und Lust, auch auf kleinem Raum, ja selbst ohne Erdboden, einen Garten anzulegen, ist ungebrochen. Und so vielfältig wie die Stadtbewohner selbst sind auch die Gärten, die dabei entstehen und unter dem Sammelbegriff «Urban Gardening» zusammengefasst werden. Auf Balkonen wachsen Äpfel und Tomaten, in Gemeinschaftsgärten werden Beeren und Zucchetti geerntet, in schattigen Höfen wurzeln Farne und Hostas – GuerillaGärtner sähen in den Baumscheiben entlang den Strassen Blumen. Jedes Jahr entstehen in Schweizer Städten viele neue Projekte und trotzdem bleibt das Bedürfnis zu gärtnern ungestillt. «Wo immer wir einen neu-

Ein Topf, etwas Erde, Samenkörner und Wasser – es braucht nicht viel, um auch mitten in der Stadt zu gärtnern. Das Bedürfnis dazu scheint grösser denn je. Von Sarah Fasolin

Richtig pflanzen

Ab ins Töpfchen

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Urbanes Gärtnern

Wo, wie, was – eine Übersicht Projekte: Auf dieser Online-Adresse finden Sie eine Übersicht der Projekte in Schweizer Städten: www.interkulturelle-gaerten.ch

Kurse Damit Ihre Arbeit Früchte trägt: Kurse gibts in diversen Gartencentern. Spezielle Angebote für Stadtgärtner oder zu spezifischen Themen finden Sie hier: www.vegandthecity.ch, www.bioterra.ch, www.wallierhof.ch

en Garten initiieren, sind die Beete schnell vergeben und es entsteht eine Warteliste», sagt Claudia Bogenmann von der Organisation Equiterre, die in der Romandie Gartenprojekte in städtischen Wohnquartieren aufzieht. Equiterre kümmert sich um das Organisatorische mit Liegenschaftsverwaltungen und bietet als Starthilfe einen Gartenkurs für biologisches Gärtnern an. Danach organisieren sich die Gartenbenutzer selbst. Vermietet wird jeweils ein Gartenbeet pro Person – im Unterschied zu den traditionellen Schrebergärten, die grössere Parzellen verpachten. Auch bei den Schrebergärten, die seit dem 19. Jahrhundert in den Städten existieren, bestehen

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Buch: «An die Töpfe, gärtnern, los» – Praxiswissen und Ideen fürs urbane Gärtnern von Gudrun Ongania. Online-Anleitungsvideos helfen bei der Umsetzung. Haupt-Verlag, 192 Seiten, 39.90 Franken

Vorträge: Urban-GardeningVeranstaltungen (bis 9. April) gibts in der Stiftung Gartenbaubliothek in Basel. www.stiftunggartenbaubibliothek.ch

lange Wartelisten. Viele dieser Gärten kommen im Zuge des verdichteten Bauens jedoch immer stärker in Bedrängnis. Als Kompensation entstehen lockerere Formen, temporäre Gartenprojekte, die auf ungenutzten Flächen entstehen. Sie sind meist auch weniger

Jeder kann seinen Balkon zum garten Eden machen.

strukturiert. «Regeln gibt es wenig, bei uns kann herzhaft experimentiert werden», sagt Lolo de Vallier vom Stadiongarten, der beim ehemaligen 10cm Hardturm-Stadion 10cm 10cm 10cm in Zürich entstanden ist. Jeder, der möchte, bekommt ein Stück Erde zugeteilt und kann loslegen. Ein Tisch funktioniert als Setz-

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10cm 10cm10cm 10cm


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Mittwoch, 26. März 2014

UNSERE THEMEN

Reiche Ernte: Die Liebe zum Garten geht durch den Magen.

Fotos: Toini Lindroos (1), Keystone (1), Thinkstock (2), Florapress (1)

ü Richtig eintopfen und düngen ü Tipps fürs Hochbeet ü Südpflanzen für Balkonia ü Was alte Sorten taugen

Jedes Pflanzgefäss braucht Abflusslöcher, damit es keine Staunässe gibt. Die Starkzehrer müssen regelmässig mit Kompost oder Hornmehl versorgt werden. In grossen Töpfen und Pflanzsäcken wachsen gut: Bohnen, Erbsen, Zucchetti, Kohlrabi, Tomaten, Chili, Peperoni, Aubergine, Kartoffeln, Salat, Randen, Krautstiel, Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren.

Damit die Last auf Balkonen nicht zu gross wird: Das Gewicht lässt sich reduzieren, wenn man in Plastikgefässen oder Pflanzsäcken gärtnert. Klappt prima – unbedingt ausprobieren! Werden die Pflanzen von einer Krankheit befallen, sollte man die entsprechende Erde kein zweites Mal verwenden. Bereits mit einem Kistchen zufrieden sind: Radieschen, Schnittsalat, Ruccola, Kräuter.

Wer viel blüht, hat Hunger Wie Geranien & Co richtig düngen? Pflanzenexperte Bruno Johner von Jumbo über den richtigen Umgang mit Nährstoffen. Herr Johner, gibts eine Faustregel, die beim komplexen Thema Düngen weiterhilft?

Bruno Johner: Grundsätzlich kann man sagen, dass mehrjährige Pflanzen wie Stauden und Gehölze weniger Nährstoffe benötigen als einjährige, etwa Petunien. Diese werden eigens dafür gezüchtet, um von Frühling bis Herbst möglichst üppig zu blühen. Und das braucht Nährstoffe.

Und im Garten – reichen dort Kompost und Mist?

Reicht es nicht, solche Dauerblüher einfach in frische Erde zu setzen?

Kräuter und Stauden: Topfgarten-Idylle im schattigen Hof.

lingstauschbörse: Man stellt hin, was man zu viel hat und nimmt, was man brauchen kann. Wer in die Ferien fährt, steckt ein Fähnlein zwischen das Gemüse, was signalisiert: «Bin weg, bitte giessen.» 10cm Die Bewegung der urbanen Gärtner nimmt seit Beginn des 21. Jahrhunderts stark zu, hat ihre Anfänge jedoch in den 1970er-Jahren. In New York

Illustration: Claudia Blum

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störte sich die Künstlerin Liz Christy an einem verwahrlosten Grundstück in der Lower Eastside in Manhattan. Auf dem Platz konsumierten Drogenabhängige ihren Stoff und Anwohner entsorgten ihren Abfall. Zusammen mit ihren Nachbarn räumte Christy den Platz. Sie pachteten das Grundstück von der Stadt, gründeten den ersten Community Garden und legten

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10cm

einen Gemeinschaftsgarten an, der noch heute besteht. Die Idee fand schnell Nachahmer in anderen Stadtteilen, weitete sich in andere amerikanische Städte aus und schwappte schliesslich nach Australien und Europa über. Hier wie dort denkt niemand ans Aufhören. l Mehr zum Dossier Garten auf den nächsten Seiten. u

In handelsüblichen Erden ist als Starthilfe eine Düngergabe beigemischt. Diese reicht den Pflanzen in der Regel etwa vier Wochen – die genaue Information ist auf dem Sack des Substrats angegeben. Danach muss man Nachschub leisten. Mit einem Langzeitdünger, den man in fester Form in den Topf steckt, erledigt man dies in einem Mal: Die Nährstoffe werden über die ganze Saison langsam abgegeben. Wer Flüssigdünger verwendet, muss sich bei Blühpflanzen wöchentlich darum kümmern. Was sind die häufigsten Fehler?

Gerade beim Flüssigdünger neigen die Leute dazu, etwas mehr als nötig dazuzugeben. Die

Wer diese Regeln befolgt, macht Pflanzen glücklich 1. Richtige Topfgrösse wählen! Die Wurzeln sollten rundum mind. 10 cm Freiraum haben, um wachsen zu können. Das Loch im Topfboden (ist ein Muss!) mit einem Stein bedecken. Achtung: Wasser muss trotzdem abfliessen können, sonst drohen Staunässe, Wurzelfäule und damit serbelnde Pflanzen. 2. Den unteren Teil des Topfes mit Blähton füllen, darauf ein Flies legen. 3. Die Pflanzenerde mit Steinmehl und Hornspänen mischen, den vorbe-

Mengenangaben sind jedoch klar bemessen und sollten unbedingt eingehalten werden. Denn Düngemittel enthalten Salz, was Pflanzen in zu grosser Menge schadet oder diese sogar ganz absterben lässt. Also Vorsicht! Zudem braucht nicht jede Pflanze die gleichen Nährstoffe – weshalb man Düngemittel nur zum angegebenen Zweck einsetzen sollte.

Bruno Johner, Gartenexperte von Jumbo.

In der Regel reicht das aus, oder man nimmt noch Hornspäne zu Hilfe, die Stickstoff abgeben und das Gemüsewachstum fördern. Starkzehrer – dazu gehören alle Langzeitkulturen wie Kohl- und Knollengewächse – brauchen auch während der Wachstumsphase einen Nachschub an Nährstoffen. Um den Boden in seinem Garten grundsätzlich besser kennenzulernen, ist eine Bodenanalyse zu empfehlen. Man schickt eine Bodenprobe ein und erhält das Laborergebnis mit einer Empfehlung dazu zurück. Danach kennt man die Nährstoff verhältnisse und kann gezielter vorgehen. Entsprechende Sets sind in Baumärkten oder Gartencentern erhältlich. l Interview: Sarah Fasolin

reiteten Topf mit dem Substrat füllen, in der Mitte ein Loch für die Pflanze belassen. Erde gut andrücken. 4. Das ausgesparte Loch mit Wasser füllen. 5. Wurzelballen vorsichtig lockern, Pflanze bis zum Stilansatz ins Loch setzen und mit Erde bedecken, bis ca. 1 cm unter den Rand. Erde vorsichtig andrücken. 6. Den Topf an den richtigen Platz stellen: Sonne, Halbschatten oder Schatten. Denn: Nur am richtigen Standort ist es Pflanzen wohl, nur dort bleiben sie gesund. Danach regelmässig giessen, auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren und sich an der Pracht freuen.


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Garten

Haus und Garten

Ob als Saatgut oder als Setzlinge:

Nützliche

Alte Sorten – besseres Gemüse? Butterling, Eiszapfen oder Osterfee: Alte Gemüsesorten tragen wohlklingende Namen. Doch was steckt genau dahinter? Wir klären auf.

Gartenwerkzeuge

Pet Giess flaschen Mit einer Nadel Löcher in den Deckel einer Pet-Flasche stechen und schon hat man ein Gratis-Bewässerungssystem für zarte, selbst gezogene Jungpflänzchen. Hält auch Töpfe feucht.

Sammlungen. Die Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK) vernetzt die Akteure.

Laubsack

Wieso braucht es diese Sorten? Das Saatgut ist eine wichtige Genbasis für die Weiterentwicklung der Zucht. Denn alte Sorten sind zum Teil resistent gegen gewisse Krankheiten oder ertragen Trockenheit.

Vielfalt statt Einheitsgrün: Alte Sorten bereichern den Einkauf und den Garten.

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as genau sind alte Sorten? Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft wurde die Vielfalt der Gemüse- und Obstsorten immer kleiner. Die Produkte müssen Kriterien wie einheitliche Grösse, Aussehen, Transportfähigkeit genügen – weshalb alte Sorten zunehmend verschwanden. Rund 6000 alte Sorten – Gemüse, Kartoffeln, Obst, Reben – sind bekannt und

Experte

Laubsäcke sind platzsparend und leicht, trotzdem lassen sie sich prima hinstellen, also leicht füllen. Sie bieten enorm viel Platz. Erhältlich im Gartencenter.

Würde es nicht reichen, die Genvorräte tiefzukühlen? Von den rund 500 erhaltenen alten Schweizer Gemüsesorten wird ein Bruchteil jedes Jahr ausgepflanzt, zum Teil ehrenamtlich: Rund 400 Freiwillige bauen unter der Betreuung von Pro Specie Rara jedes Jahr in ihren Gärten alte Sorten an und schicken das Saatgut an die Stiftung. So können sich alte Sorten regenerieren, das Saatgut wird vermehrt und kann im Markt verkauft werden. Zudem unterscheiden sich diese Gemüse und Früchte oft im Geschmack von modernen Sorten und sind deshalb eine Bereicherung in der Küche.

Von Sarah Fasolin

konnten vor dem Verlorengehen gerettet werden. Wer kümmert sich um den Erhalt? Rund 40 Organisationen sind schweizweit daran beteiligt. Die 1982 gegründete Stiftung Pro Specie Rara ist in der Öffentlichkeit am bekanntesten. Das Bundesamt für Landwirtschaft unterstützt und koordiniert mit einem nationalen Aktionsplan die Projekte und

Unkraut brenner Ohne Gift und mühsames Bücken: Das Unkraut wird hier gezielt verbrannt. Pflanzen in der Nähe bleiben unbeschadet. Erhältlich im Baumarkt und Gartencenter.

Diese sieben Sachen leisten im Garten grosse Arbeit für erstaunlich wenig Geld.

Sind alte Sorten gesünder? Das lässt sich nicht generell sagen. Oft werden alte Sorten jedoch biologisch angebaut und enthalten somit weniger Pestizidrückstände als konventionell produziertes Gemüse. l Alte Sorten gibts im Handel zu kaufen, so auch bei Jumbo. Rare Sorten werden angeboten: 3. Mai im Setzlingsmarkt auf Schloss Wildegg AG; 10. Mai am ZHAW-Spezialitätenmarkt in Wädenswil ZH; 13. Mai Zierpflanzenmarkt in der Stadtgärtnerei Elfenau, Bern.

Schnecken kragen Ein simples, mobiles System, um Setzlinge gegen leidigen Schneckenfrass zu schützen. Es ist günstig, aber zuverlässig. Erhältlich in Gartencenter.

Urs Streuli

Gartenberater von Bioterra und erfahrener Bio-Gärtner

«Die Ernte in Hochbeeten ist tatsächlich grösser»

Blumen gabel Ideal für kleinere Pflanzarbeiten oder um die Erde in den Töpfen zu lockern. Gehört in jede Gärtnerschürze. Erhältlich im Gartencenter.

Hohe Beete lohnen sich für Rücken und Knie, aber nicht immer fürs Portemonnaie.

Trifft es zu? Die Arbeitshöhe ist insbesondere für Menschen mit Rücken- oder Knieproblemen sehr angenehm. Weil man die Erdschichten selber bestimmt, kann man bei richtigem

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Vorgehen ideale Bedingungen für den Gemüseanbau schaffen. Da sich das Hochbeet schneller erwärmt, wird das Wachstum gefördert, was tatsächlich eine grössere Ernte hervorbringt. Allerdings muss man häufiger giessen. Was ein Nachteil ist. Gibts andere negative Aspekte? Besitzt jemand ein Plätzchen mit guter Gartenerde, lohnt sich ein Hochbeet finanziell gerechnet nicht. Darüber hinaus passieren oft Fehler

Oft wird in Hochbeeten zu viel Kompost verwendet. Das Gemüse wird anfällig für Krankheiten.»Urs Streuli

beim Einfüllen, und es wird zu viel Kompost verwendet. Die Erde ist zu stickstoffreich, das Gemüse wird anfällig für Krankheiten und verliert die Lagerfähigkeit. Auch machen sich dann Dickmaulrüssler breit, dessen Larven die Pflanzenwurzeln fressen. Hochbeete lassen sich mit etwas Geschick sogar selber zimmern. Worauf sollte man unbedingt achten? Die richtige Holzwahl ist wichtig. Ungehobeltes, langsam gewachsenes Lärchenholz eignet sich dafür am Besten. Die Innenwand sollte man mit einer GebäudeNoppenfolie auskleiden und das Hochbeet auf Gartenplatten stellen, damit das Holz nicht in Kontakt mit der Erde kommt. Vom Umfunktionieren alter Transportkisten wie Palloxen rate ich

ab. Denn das Holz ist meist chemisch behandelt. Punkto Füllung gibts viele Theorien. Welche bewährt sich in der Praxis am besten? Vielfach werden Äste als unterste Schicht empfohlen. Verrotten diese, sinkt das Niveau im Hochbeet aber zusehends ab. Ich rate: Das Beet 40 cm mit Blähton oder Steinen füllen, damit das Wasser gut abfliessen kann. Danach etwa 20 cm humusarme Erde einfüllen, z. B. Aushubmaterial. Nun mit humusreicher Gartenerde auffüllen.

Holzfass Alte Weinfässer sind hübsche Regentonnen. Kein Plastikmodell bringt so viel Charme in den Garten. Erhältlich beispielsweise bei www.schnapsfass.ch

Interview: Sarah Fasolin

Der Experte: Urs Streuli ist Gartenberater der Vereinigung Bioterra und Gartenexperte am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach BL. In Kursen vermittelt er sein Wissen und seine Erfahrungen. Infos: www.ebenrain.ch

Fotos: Thinkstock (2), ZVG (8)

Hochbeete sind seit einigen Jahren im Trend. Weshalb eigentlich? Urs Streuli: Weil es sich bequem gärtnern lässt und man sich eine bessere Ernte verspricht.

Mittwoch, 26. März 2014

Berner Gertel Mit einem flachen Gertel ist das Grünzeug ruckzuck klein gehackt und der Rotteprozess auf dem Kompost kommt viel besser in Gang. Erhältlich in grösseren Gartencentern.


Jumbo senkt die Bodenpreise.

Universal-Blumenerde F端r Zimmer-, Balkon- und K端belpflanzen. 40 Liter. 1 Sack 1.- statt 2.25 Nur solange Vorrat. Nur in haushalts端blichen Mengen erh辰ltlich.

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Garten

Haus und Garten

Mittwoch, 26. März 2014

Süden auf Balkonien

Top 5 der Sommermacher Bougainvillea glabra

Farbe, die klettert: Ein perfektes Accessoire für fade Hausfronten. Ursprünglich südamerikanisch, gehört die Bougainvillea zu den Wunderblumengewächsen und zeigt Dreierblüten in leuchtenden Farben. Sie klettert am liebsten an Südwänden von Häusern empor und zeigt sich bei guter Pflege auch in Töpfen äusserst wachstumsfreudig. Zu beachten: Für möglichst üppiges Blütenwachstum braucht sie einen wind- und regengeschützten Standort, volle Sonne und Wärme, lockere Erde, alle 2-4 Wochen etwas Dünger und gelegentlich einen Rückschnitt. Ihr Wurzelballen muss jederzeit feucht sein, zu viel Wasser und Staunässe behagen ihr allerdings gar nicht. Sie ist nicht frostresistent und überwintert bis Mitte Mai möglichst kühl und dunkel. Sie gilt als erfreulich unempfindlich gegen Schädlinge und Krankheiten.

Winterschutz-Tipps Besonders jüngere Kübelpflanzen gehören in ein frostfreies Winterquartier. Je kühler der Standort, desto dunkler darf er sein. Sind die Töpfe zu schwer, um hereingeräumt zu werden, deckt man die Triebe mit Gartenkompost und Zweigen ab und umwickelt die Pflanze mit Sackleinen oder Pflanzenvlies. Kunststofffolien sind nicht geeignet; sie erschweren die Luftzirkulation und begünstigen Schimmel. Styroporplatten schützen vor Bodenkälte, und die Kübel werden mit einer dicken Isolierschicht abgedeckt. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt wird nicht gewässert. Aber Achtung: Wasser brauchen die Pflanzen durchaus, nur deutlich weniger. Gerade in milden Winterphasen können sie sonst leicht vertrocknen. Empfindliche Exoten stellt man im Frühling am besten erst nach der kalten Sophie, also Mitte Mai, wieder raus.

Zitrone

Von Meret Boxler

Citrus limon

Dattelpalme

Erinnert fast automatisch an Dolcefarniente, heisse Sommer und Grillenzirpen. Die Zitrone ist die beliebteste der Citruspflanzen, die nicht nur schicke, sondern sogar geniessbare Früchte hervorzaubern kann. Sie stammt zwar aus dem warmen Südostasien, ist aber auch bei uns eine

problemlose Kübelpflanze mit wohlriechenden, grossen Blüten. Mit etwas Glück erntet man sogar bald eigene Zitronen. Zu beachten: Am besten ist ein vollsonniger, warmer und zugarmer Standort und wasserdurchlässige Erde auf Kompostbasis. Braucht nur mässig Wasser und

reagiert schlecht auf Staunässe. Die Triebe im Frühling gut zurückschneiden und in der Blütezeit alle 1 bis 2 Wochen mit Citrusdünger nähren. Als Kübelpflanze überwintert sie gut in hellen, kühlen Treppenhäusern oder Wintergärten. Grösstes Problem für die Zitrone sind Spinnmilben.

Phoenix canariensis

Die kanarische Schönheit wird frei wachsend bis zu 20 Meter hoch und ist auch im Kleinformat zum Bestseller geworden. Die prominenteste unter den Fiederpalmen ist mit ihren sommerlichen Wedeln zum Glück auch als pflegeleichte Kübeloder Zimmerpflanze haltbar. Zu beachten: Möglichst viel Sonne, viel Wasser und am liebsten luftigen, leicht sauren Boden. Sie reagiert auf zu viel Wasser mit braun vertrockneten Wedeln und auf Wassermangel mit grün vertrockneten Wedeln. Alle zwei Wochen gehört etwas Dünger ins Giesswasser. Werden die Nächte frostig, zügelt man sie ins kühle Winterquartier und wässert nur noch spärlich. Die Früchte der Phoenix sind goldgelb, ungiftig, aber ungeniessbar.

Sommer, Sonne, Palme: Robustes Einsteigermodell mit Suchtgefahr.

So sieht der Süden aus: Blüten in den leuchtendsten Sommerfarben.

Stimmungsauf– heller aus dem eigenen Topf! Passionsblume Passiflora

Oleander Nerium oleander

Im Mittelmeergebiet ziert er kilometerlange Autobahnabschnitte: Der immergrüne Strauch mit schnittigen Blättern und farbenfrohen Blüten ist zu Recht auch bei uns eine der beliebtesten Kübelpflanzen. Zu beachten: Oleander ist ein Hundsgiftgewächs und damit giftig. Es lohnt sich doppelt, ihn regelmässig zu schneiden, er blüht umso prächtiger und frischer. Für seine volle Blüte braucht er sehr viel Wasser und Sonne, am liebsten hat er hochsommerliche Hitze. Idealerweise düngt man ihn wöchentlich. Er ist robust und zäh, überwintert aber am besten an hellen Standorten bei 5 bis 10 Grad. Zu viel Winterwärme begünstigt Schädlingsbefall. Ärgster Feind: Spinnmilben.

Kletternder Blickfang aus Mittelamerika mit wunderschön gezeichneten, strahlenähnlichen Blüten und satten Farben. Als Topf- oder Zimmerpflanze heiss geliebt. Zu beachten: Mag sonnige Plätze und regelmässig wenig Wasser. Ihr

Fotos: Thinkstock

Bougainvillea

Schier endloses Ferienfeeling auf Schweizer Terrassen? Ja klar, die Verführung liegt nur einen Kübel weit entfernt! Wir stellen sie vor, die fünf beliebtesten Exoten, die uns mit links jeden Sommer verlängern.

Hibiscus Roseneibisch

ist in normaler Blumenerde wohl und braucht im Sommer monatlich Dünger; sie dankts mit Blüten bis in den Herbst hinein. Nach gutem Rückschnitt überwintert man sie an einem kühlen, nicht zu hellen Ort und reagiert früh auf Spinnmilben.

Ein Farbenkönig des Südens, der mit rund 150 Arten in fast allen warmen Ländern wächst. Wird in Töpfen auch bei uns zum buschigen, leuchtend farbigen Strauch. Zu beachten: Ideal ist volle Sonne, viel Wasser und im Sommer alle 1 bis 2 Wochen Dünger. Um Wurzelfäule entgegenzuwirken, eignet sich Erde auf Torfbasis, die mit Perlite durchmischt ist. Nach einer vorbeugenden Spinnmilbenbehandlung überwintert er bei rund 15 Grad an einem hellen Standort.

Bücher Gärtnern im Blätterwald Leitfaden für Trockenzeiten Dieses Buch von Dorothée Waechter schliesst eine Lücke und liefert Hintergrundwissen für alle, die keinen Wasseranschluss im Garten oder wenig Zeit fürs Giessen haben. Ein Fundus – mit vielen Tipps zur Pflanzenwahl, Bodenbearbeitung und zum Topfgarten. «Gärtnern (fast) ohne Giessen, – mit wenig Wasser zum Gartenglück», D. Waechter. 112 Seiten, Thorbecke, ca. 34.90 Fr.

Lernhilfe für Einsteiger und Fortgeschrittene Der bekannte österreichische Journalist und Biogärtner Karl Ploberger vermittelt auf locker-flockige Art die Basis des Gärtnerns. Zu Kräutern, Gemüse, Obst und Stauden gibt er seine Profi-Tipps und erklärt gleichzeitig die neusten Trends aus diesen Bereichen. «Einfach genial gärtnern! – meine besten Mach-es-so-Tipps», Karl Ploberger. 168 Seiten, BLV, ca. 29.90 Fr.

Bilderpracht für Gartenfans Gärtnerinnen, die im Gartenland England und weit darüber hinaus Geschichte schrieben – ihnen ist dieses Buch gewidmet. Die Gartenautorin Heidi Howcroft hat sie einfühlsam porträtiert, die Fotografin Marianne Majerus hat Frauen und Gärten in sanftem Streiflicht ins Bild gesetzt. «Englische Gartenikonen», Heidi Howcroft, mit Fotos von Marianne Majerus. 176 Seiten, Callwey, ca 59.90 Fr.


Haus und Garten

Mittwoch, 26. März 2014

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Frühlingsfitness fürs Auto

Ran an den Winterdreck!

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Wer dem im Winter aufgesammelten Streusalz und Dreck auf dem Lack, in den Radkästen und am Unterboden zu Leibe rücken will, wäscht sein Auto am besten von Hand. Aber Vorsicht: In der eigenen Garage ist dies nicht in jedem Fall erlaubt. Wer in einer Gemeinde mit Abwasser-Trennsystem lebt, belastet mit einer Autowäsche die Umwelt. Salz, Ölreste vom Motor, Bremsstaub und Seife fliessen direkt in den nächsten Bach. In solchen Gemeinden ist das Autowaschen zu Hause verboten. In Gemeinden mit Mischsystem wird die «Sauce» zur Abwasserreinigungsanlage geleitet und dort

Von Herbie Schmidt

Handwasche

Kunst− stoffteile Felgenpflege Lackprufung 1nnenraum Sommersohlen

Lagersysteme für die Garage

Alles findet seinen Platz Richtig gelagert, überstehen Winterräder den Sommerschlaf schadlos.

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as Auto ist nun bereit für den Frühling, doch wohin mit den Winterpneus? Licht und Feuchtigkeit schaden ihnen, genauso wie Öl, Benzin oder Lösungsmittel. Sind die Reifen von den Felgen abgezogen, sollten sie weder liegen noch hängen, sondern aufrecht stehen. Ein regelmässiges Drehen ist hingegen nicht nötig. Sind die Reifen noch auf den Rädern aufgezogen, empfiehlt sich der Einsatz eines Reifen-

baums. Das blosse Stapeln der Räder in der Garage ist Gift für die Pneus. Reifenbäume gibt es im Hobbymarkt. Sie kosten rund 50 Franken und trennen die Räder sauber voneinander. Manche Hersteller liefern eine Staub- und Lichtschutzhülle dazu. l

Ein Reifenbaum ist die beste Methode, komplette Räder zu lagern.

Fotos: Thinkstock (1), ZVG (4)

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ie Tage werden wieder deutlich länger. Höchste Zeit also, das Auto gründlich zu reinigen. Dabei geht es nicht nur ums Saubermachen: Beim Frühlingsputz wird das Fahrzeug von Winterauf Sommerausrüstung umgestellt – auch aus Sicherheitsgründen. Es empfiehlt sich deshalb, die Pneus zu wechseln und die Batterie und den Ölstand zu prüfen. Im Falle von Frostschäden sollten auch die Wischerblätter ausgetauscht werden. Zudem ist es ratsam, die Scheibenwaschanlage mit einer Sommermischung aufzufüllen. Damit lassen sich Insektenspuren auf der Scheibe besser entfernen als mit der Wintermixtur. Seit dem 1. Januar müssen Fahrzeuge laut Gesetz über Tagfahrlicht verfügen. Falls Ihr Auto noch nicht mit einem solchen ausgerüstet ist, lohnt sich allenfalls die Fahrt zu einem Fachbetrieb. Dort lässt sich der Wagen entweder mit LED-Tagfahrlampen nachrüsten oder auf permanentes Abblendlicht während der Fahrt umstellen. Richtig frühlingstauglich ist Ihr Auto allerdings erst nach einer gründlichen Reinigung. Gehen Sie wie folgt vor:

Treiben Sie Ihrem Auto die kalte Jahreszeit aus. In sechs Schritten machen Sie den Wagen frühlingsfrisch und bereit fürs Osterwetter.

gefiltert. Erkundigen Sie sich bei der Gemeindeverwaltung. Sehr gut sind fix installierte Autowaschplätze, etwa in der Tiefgarage. Hier darf nach Herzenslust schamponiert werden, am besten mit einem Kombimittel, das Wachs enthält.

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Kunststoff teile an der Karosserie leiden im Winter oft stärker als Blechteile. Es ist ratsam, die Plastikelemente mit einem Kunststoffpflegemittel wieder aufzufrischen. Dann kriegen sie meist auch ihre einstige Farbstärke zurück.

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In den Felgen sammelt sich Bremsstaub und jede Menge Dreck. Bevor man auf Sommerreifen umstellt, behandelt man die Winterräder mit einem Felgenreiniger, etwa dem Extreme Nano-Tech von Turtle Wax, dessen Nano-Partikel auch in die kleinsten Poren gelangen. Auftragen, einwirken lassen, dann mit einer Bürste bis in die hintersten Winkel der Felge verteilen und gründlich mit Wasser abwaschen – dies ist die ideale Vorbereitung, bevor die Winterräder ein halbes Jahr eingelagert werden.

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Im Winter setzen Splitt und Salz dem Lack zu. Kleinere Oberflächen-

Rücken Sie dem Dreck in Ihrem Auto mit den richtigen Reinigungsmitteln zu Leibe – das kann nicht nur Spass machen, sondern auch Schäden vermeiden.

schäden am Fahrzeug können mit einem Lackstift ausgebessert werden. Kratzer, die nicht bis zur Grundierung gehen, lassen sich mit Politur entfernen. Eine Nachbehandlung mit Wachs sorgt für einen dauerhaften Schutz.

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Durch die Heizung gelangt im Winter viel Staub ins Wageninnere. Den entfernt man am besten mit einem Innenreiniger wie der Cockpitpflege Lemon von Nigrin. Für die Fensterinnenseiten und die Scheiben der Instrumente genügen ein Glasreiniger und ein weiches Mikrofasertuch. Was der Staubsauger nicht von Polstern und Bodenteppichen entfernt, lässt sich

mit einem Textilschaumreiniger wegputzen.

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Von Ostern bis Oktober ist die Zeit der Sommerpneus. Bevor die Reifen gewechselt werden, sollte man aber prüfen, ob die Sommerreifen über mindestens vier Millimeter Profiltiefe verfügen. Wer die Pneus zu Hause als Kompletträder montiert, sollte auf die an der Pneuwand angezeigte Laufrichtung achten. Die Felgen der Winterräder sind mittlerweile sauber (siehe Schritt 3). Verwöhnen Sie jetzt noch den Gummi (nicht aber die Lauffläche) mit einem Reifenpflegemittel. Nun sind die Winterreifen für die Lagerung (siehe Kasten unten links) bereit. l

Öko-Tipp Saubere Sache Schonendes für die Scheibe Scheibenreiniger ist nicht gleich Scheibenreiniger. Jetzt ist wieder die Sommermischung gefragt. Die setzt der feinen Schicht aus Staub, Silikon, Russ, Öl und Fett rasch zu, ist aber besonders darauf abgestimmt, die jetzt wieder häufiger vorkommenden Insekten besser von der Scheibe zu lösen. Wer noch etwas für die Umwelt tun will, nimmt den Autoscheibenreiniger der «Polyston Oeco»-Linie, der mit nachwachsenden Rohstoffen gemixt und biologisch gut abbaubar ist (2 Liter, bei Jumbo Fr. 4.50).

Öko-Tipp 2: Lack Verwenden Sie nach dem Waschen statt kombinierter Wash & Wax-Mittel nur Hartwachs. Davon gelangt weniger ins Abwasser. Öko-Tipp 3: Felgen Verwenden Sie statt aggressivem Spezialreiniger nur Wasser und Bürste. Das dauert länger, ist aber umweltschonender. Öko-Tipp 4: Scheiben Legen Sie über Nacht statt Insektenentferner eine nasse Zeitung auf die Scheibe. Danach ist der Dreck rasch weggewischt.


Kolumne Männer, lasst uns das machen!

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Mittwoch, 26. März 2014

Carmen Porzio, 22

Das ehemalige BLICK-Girl ist Monteurin und Heimwerkerin aus Leidenschaft.

Frühja

A

ls Monteurin kenne ich sogenannte Männerarbeit nur allzu gut. Mein Mitdenken und die Ideen werden von meinen Kollegen genauso geschätzt wie wenn ich selber körperlich anpacke. Schon als Kind werkelte ich im Haus begeistert mit, liebte es zu malen, zu montieren; ich habs einfach im Blut! In meiner WG fragen die Männer automatisch, wenn wieder mal gröbere Arbeit ansteht: Machst du das? Gern! Denn statt lange über Lösungen zu diskutieren, lege ich los. Ganz ehrlich, in ein paar Bereichen sind wir Frauen einfach besser:

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Genauigkeit Es hat sich gezeigt, dass Männer oft schludrig arbeiten: Silikongeschmier an den Fenstern, ungenau geschnittene Plättli im Bad, schlecht fixierte Bodenleisten, unschön geschliffene Bohrer ... Wo Männer häufig zu früh zufrieden sind, arbeitet eine Frau generell exakter und sauberer. Loslegen Mich nervt, wenn etwas nicht funktioniert. Dann bin ich zu ungeduldig, um auf den Mann zu warten. Bis er sich bequemt und obendrein seinen Idealplan ausgebrütet hat, habe ich den Syphon längst zusammengebaut, und auch die Autoräder sind gewechselt. Materialpflege Nichts geht über gutes Werkzeug. Darum trage ich den Teilen extra Sorge, pflege sie und verstaue sie

1 Blitzeinschläge kosten jedes Jahr Millionen Dunkle Wolken ziehen herauf, die Luft ist schwül, der Wind bläst: Von Mai bis September blitzt und donnert es fünfmal mehr als im Winter. Der einzig wirksame Schutz ist eine Blitzschutzanlage. Diese leitet die Energie kontrolliert in die Erde ab und gleicht Überspannungen aus. Deshalb: Jetzt eine Anlage installieren oder einen bestehenden Blitzableiter kontrollieren. Denn eine verrostete Anlage gewährt keinen Schutz mehr.

Frauenhände packen an! Manchmal sogar noch etwas besser. nach der Arbeit ordentlich und systematisch. Bei Männern hingegen herrscht oft ein heilloses Puff und Werkzeuge sehen arg mitgenommen aus. Dabei halten die deutlich länger, wenn man acht darauf gibt.

Foto: Geri Born

Taktik Stimmt wirklich! Als Frau sollte man sich zwischendurch ruhig etwas dümmer stellen. Sonst fühlen sich die Männer schnell überflüssig. Sie sollen sich ja schliesslich wie unsere Helden fühlen dürfen. Auch wenn wir den Hammer schwingen.

2 Holzfassade pflegen und so Geld sparen Holzanstriche müssen je nach Wetterexposition und Farbsystem alle zwei bis acht Jahre erneuert werden. Kleine Unterhaltsarbeiten können Sie selber machen. Regelmässig müssen Sie einen Flüssigwasserschutz auf die Fassade anbringen – im Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt dafür. Besonders schön: Da dieser farblos ist, müssen Sie Mauerteile und Fensterrahmen nicht extra abdecken. Weiter

müssen Sie Ihre Holzfassade alle zwei Jahre auf Farbabplatzer, Pilze und Algen prüfen und schadhafte Stellen ausbessern. Machen Sie das regelmässig, können Sie länger mit dem Streichen der Fassade zuwarten und so Geld sparen. Sollte Ihr Haus eine Mauerwerk-Fassade haben, können Sie ebenfalls selber Hand anlegen: Einfach mit einem Hochdruckreiniger die Wände säubern. Achtung: Bei Kunstharz-Fassaden dürfen Sie nicht mit heissem Dampf reinigen. Besser benutzen Sie eine Bürste mit weichen Borsten und mildes Seifenwasser. Sind irgendwo Risse und blättert Farbe ab? Dann sofort ausbessern.

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Was kaufen Sie da? Wir haben drei Kunden in ihre Fotos: ZVG (3)

Unser Sitzplatz wird paradiesisch» Sandra Schütz (47) aus Balterswil TG freut sich auf lauschige Abende im neuen Schick.

Der Sommer kann kommen: Sandra Schütz möbiliert den Sitzplatz neu.

Schon lange habe ich mit der Idee gespielt, dem Sitzplatz vor unserem Haus wieder einmal etwas Frische zu verpassen. Meine zwei Töchter und ich geniessen den Garten bei möglichst jeder Gelegenheit, und jetzt habe ich die perfekten Rattanstühle für unseren blaugrauen Granittisch gefunden; sie passen farblich hervorragend und sind super pflegeleicht – kurz abspritzen, und schon sind sie wieder sauber. Vom Stil her passen sie

zur Rattanlounge, die wir bereits daneben eingerichtet haben. Klar, dass ich auch grad die entsprechenden Pflanzenkübel haben musste! Darin werden wir Trauerweidenbäumchen einpflanzen. Die können dann mit diesen hübschen Blumen, dem grossen Lavendel und den Margeriten um die Wette wachsen, und der Rosmarin wird wohl mancher Grillade sein tolles Aroma verpassen. Wir sind gerüstet für lauschige Sommerabende!

Überzeugt sogar Vegetarier: Esther und Guido mit dem Alleskönnergrill.


Haus und Garten

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Ärmel hochkrempeln! Sechs Tipps, was es im Frühling zu tun gibt.

Machen Sie Ihr Haus fit für den Frühling! Schnee, Stürme und Frost setzen jedem Gebäude arg zu. Auch neue leiden unter dem Winter. Von Max Fischer

hrscheck fürs Haus 3 Fotos: Thinkstock (6)

2 Nicht vergessen! Motorbetriebene Gartenwerkzeuge genau kontrollieren. Sind alle Kabel der elektrischen Maschinen noch intakt? Bei benzinbetriebenen Maschinen: Zündkerzen (falls vorhanden) säubern oder erneuern. Werkzeuge von Flugrost säubern.

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Autos auf Sommerreifen umrüsten und gründlich von allen Verunreinigungen des Winters säubern. Tür- und Fenstergummis fetten. Töffs auf alle mechanischen und elektronischen Funktionen prüfen. Wurde die Batterie im Winter entfernt, diese wieder einsetzen.

3 So wird Ihr Balkon zur Wohlfühloase Eis kann bei Betonplatten auf Balkonen zu Rissen und Abplatzern führen. Diese unbedingt schliessen, sonst dringt Wasser ein. Terrassen und Balkone aus Holz können Sie mit umweltschonenden Pflegemitteln oder Öl auffrischen. Türen und Fens-

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ter – alles dicht? Aussentüren rüsten Sie gegen Durchzug mit Abdichtungsleisten nach. Zieht es an den Fenstern, müssen eventuell die Dichtungsprofile erneuert werden. Ein Schwachpunkt sind die Ecken, in denen leicht Luftschlitze entstehen. Prüfen Sie ausserdem von aussen die Fugen zwischen Glas

6 und Rahmen sowie zwischen Fenster und Mauerwerk auf Risse. Handelt es sich um Silikonfugen, müssen sie erneuert werden. Haben sich die Fenster verzogen, ist Feuchtigkeit in das Holz eingedrungen: Nachbesserungen am Holz sowie das Streichen der Türen und Fenster verschieben Sie am besten auf den

Velos fit machen für den Sommer. Sind die Reifen noch in Ordnung und funktionieren die Bremsen und das Licht noch? Alle Teile vom Keller- oder Lagerstaub befreien.

Sommer, damit die Fenster zuvor austrocknen können. Eventuell reicht es, Scharniere und Türgriffe nachzujustieren. 4 Der nächste Winter kommt bestimmt: Heizung warten Der winterliche Dauerbetrieb belastet das Material der Heizung: Lassen Sie deshalb im

Frühjahr Ihre Heizung warten. Pflege muss sein: Ein über längere Zeit vernachlässigter Heizkessel kann bis zu zehn Prozent mehr Energie verbrauchen als nötig. Wichtig: Vergessen Sie Ihren Kamin nicht. Dieser wird nicht nur von der Feuchtigkeit, sondern auch von der Säure aus den Abgasen der Heizung ange-

Einkaufswägeli geschaut Wahnsinn, ein Grill für Wok und Pizza!»

griffen. Da der Kamin durch das ganze Haus hindurch geht, kann eindringendes Wasser zu schweren Schäden am Bau führen.

5 Dach kontrollieren Winterstürme können Dachziegel lösen und verschieben. Und dann tritt Wasser ein. Dadurch wird nicht nur das Baumaterial beschädigt, so können auch Schimmelpilze oder Hausschwämme wachsen. Also Aufgepasst! Wenn Sie Algen- und Unkrautbelag, Schmutzschlieren und Wasserspuren feststellen, kann das ein erster Hinweis auf beginnende Schäden sein. Tipp: Ein Feuchtigkeitsmessgerät zeigt einen kritischen Wert an, auch wenn Sie von blossem Auge noch nichts sehen. Und wenn Sie auf Ihrem Dach Solarpanels installiert haben, prüfen Sie, ob alle Kollektoren sauber sind und die Anlage intakt ist. 6 Lichtschächte aufräumen und Regentonne aufstellen Die Keller- und Lichtschächte werden allzu oft zum Sammelbecken für Insekten, Laub, Gartenabfälle und abgestürzte oder verendete Kleintiere. Also reinigen: Moderne Lichtschachtabdeckungen sind problemlos und sicher begehbar. Und, ebenfalls nicht vergessen: eine Regentonne aufstellen – das Wasser ist ideal fürs Blumengiessen, und Sie sparen erst noch Geld. Putzen Sie auch Ihren Springbrunnen und schliessen Sie die Pumpe wieder an. l

In dieser Ausgabe besuchten wir die Jumbo-Filiale in Dietlikon ZH.

Spass und Zweck perfekt vereint»

Esther (44) & Guido (47) Wenger aus Volketswil ZH sind auf die Kugel gekommen.

Christine Stalder (62) und Robert Erdin (64) aus Rafz ZH satteln den Rasenmäher.

Seit wir von unserer Südafrikareise zurückgekehrt sind, hat mein Mann nur noch eines im Kopf: Ein Kugelgrill muss her. In Kapstadt wurde ihm oft Fleisch vom Holzkohlegrill serviert, nun schwört er darauf und will nichts mehr von unserem Gasgrill wissen. Und auch ich als Vegetarierin muss sagen, rauchig-würziges Grillgemüse ist schampar fein. Wir sind ja bei Freunden längst bekannt für spontane Grilleinladungen; und haben so schöne Terras-

Ich hatte immer zwei Ausreden, um nicht Rasen mähen zu müssen: zu anstrengend, zu gefährlich! Ich hüte an Wochentagen Kinder zwischen 2 und 7 Jahren, und meist bin ich mit ihnen im Garten. Dort gibts einen Kletterturm, Sandkasten, Gartenbeete und ein Trampolin: Das zieht fast bei jedem Wetter! Müsste ich dazu noch regulär Rasen mähen, wäre das zu gefährlich. Mein Mann witzelte schon lange, er kaufe mir so ein

sen, da muss man draussen essen! Was uns an diesem Modell überzeugt, sind die Zusätze: Für Pizza hats eine Extra-Platte, und sogar für eine Wokpfanne ist Platz vorgesehen. Logo, da mussten wir diese Grillbibel auch gleich nehmen: Darin gibts Rezepte vom Apéro bis zum Dessert! Mein Mann und mein Sohn machen jetzt sogar einen Kurs, und dann kanns losgehen: Die Herren machen den Grillhauptgang und ich das Grilldessert.

Rasender Mäher: Christine & Robert mähen den Rasen künftig fahrend.

fahrbares Modell – dann sei fertig mit den Ausreden. Und, tatsächlich: Der Mäher, den wir uns anschaffen, ist weder anstrengend noch gefährlich; die Messer sind komplett verdeckt. Ich sehe, die Kinder werden es lieben, mitfahren zu können! Und wenn er nicht in Gebrauch ist, gibt er ein prima Spielzeug ab. Schon im Laden kletterten Kinder darauf herum. Das wird sicher ein spassiger Sommer – auch wenn ich wohl das Mähen übernehmen muss.


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Haus und Garten

Mittwoch, 26. März 2014

Farben sind nicht nur bunt. Sie können eine Wand vor Schmutz, Schimmel und Hitze schützen – oder diese zur Magnettafel machen und uns in der Nacht den Weg weisen. Eine Übersicht. Von Christina Gubler

Moderne Farben bieten Mehrwert

Klug und strahlend schön Alte Farbe uberstreichen

Abwaschbar und extrem strapazierfähig: Wände, die mit Latex-Dispersion bemalt werden.

Abdecken: Böden, Leisten, Tür- und Fensterrahmen etc. mit Folie und Klebeband abdecken, Möbel mit Tüchern. Das erspart einem Ärger und mühsame Putzarbeit. Untergrund vorbereiten: Bei intaktem Farbbelag mit gröberem Schleifpapier anschleifen, anschliessend mit Bürste entstauben. Blätternde Farbe muss vollständig entfernt werden, z. B. mit Schleifpapier oder Handschleife (bei Holz), mit Lauge (bei Wandputz) oder mit Hochdruckreiniger (Aussenfassaden). Wichtig: Vor dem Neuanstrich muss der Untergrund trocken, sauber und tragfähig sein.

Fur drinnen

Grundieren: Ist bei intaktem, angeschliffenem Altanstrich unnötig. Stellen ohne Farbschicht müssen zwingend mit einer Grundierfarbe übermalt werden.

Schmutzabweisende Farben: Latex-Dispersion lässt sich problemlos mit einem feuchten Schwamm reinigen. Sie empfiehlt sich für Wände, die stark beansprucht werden, etwa im Kinderzimmer oder im Korridor. Diese Farben sind scheuerfest, abriebfest und strapazierfähig – und lassen trotzdem eine gewisse Atmung der Wände zu.

Streichen: Erstanstrich mit gewünschtem Farbton trocknen lassen. Dann Zweitanstrich in Angriff nehmen. Werkzeuge: Rolle für grosse Flächen, Pinsel für kleine Flächen, Ecken und Ritzen.

dem Haus zu orientieren, ohne das Licht anzumachen.

Nikotinfarbe: Überstreicht man vom Zigarettenrauch strapazierte Wände und Decken mit normaler Dispersion, schimmert der Gilbton bald wieder durch. Nur Farbe mit ExtraDeckkraft macht die Räume verlässlich weiss und bringt selbst Wasserflecken zum Verschwinden. Etwa von Efko-Spezialfarben oder Alpina.

Infos: www.nightec.de

Leinwand-Farbe: Ideal fürs Heimkino! Mit dieser weissen Farbe gestrichene Wändeflächen reflektieren das Filmbild besser, es wird kontrastreicher und heller. Bis es so weit ist, brauchts Grundierungs-, Basis- und Versiegelungsfarbe. Unter anderem von Screen Go und Proflexx.

Feuchtraumfarbe: Lässt dem Schimmel in Küche und Bad keine Chance – vorausgesetzt, die Räume werden regelmässig gelüftet. Etwa von Ronovo.

Infos: www.tafelfarben.de

Magnetfarbe: Sie enthält viele Mini-Eisenteilchen, deshalb bleiben Magnete darauf haf-

Fassadenfarbe mit Lotuseffekt: Ein Profiprodukt der Sto AG aus Niederglatt ZH basiert auf der Nanotechnologie. Dank dieser innovativen Farbe soll der Schmutz an Fassaden vom Regen abgewaschen werden – wie auf Lotus-Blättern. Noch ist umstritten, was der Effekt tatsächlich taugt.

Foto: Thinkstock

Tafelfarbe: Ideal, um in Kinderzimmern, Küche und Flur, auf Wänden und Schränken dekorative und zugleich praktische Nutzflächen zu gestalten: Sie lassen sich mit Kreide bekritzeln und mit einem Schwamm abwischen. Nebst der matten Tafelfarbe für Wände gibt es auch Tafellack für Oberflächen aus Holz, Metall, Kunststoff etc.

fur draussen

Infos: www.stoag.ch

Infos: www.magnetfarbe.ch

violettes Licht darauf fällt. Für schöne Effekte sorgt sie deshalb höchstens im Partykeller. Etwa von Watco.

Fluoreszierende Farbe: So richtig leuchtet sie nur, wenn ultra-

Nachtfarbe: Diese phosphoreszierende Farbe speichert Ener-

ten. Nur in Grau erhältlich, man kann sie aber problemlos farbig überstreichen.

gie aus natürlichen und künstlichen Lichtquellen und gibt diese in der Dunkelheit wieder als Licht ab. Ideal, um damit beispielsweise Bad, WC, Treppen und Eingänge zu markieren. So kann man sich nachts in und vor

Schwedenrot: Das uralte Holzschutzmittel für den Aussenbereich stammt aus Schweden und enthält ein rotes Naturpigmet mit viel Kieselsäure. Dadurch macht es Holz ausserordentlich

Frischekick fur Sie und Ihre vier Wande Was genau muss man über Farben und Maltechniken wissen, will man zu Hause den Pinsel schwingen? Wie definiert man ein Farbkonzept für Innenräume? Diese drei Bücher machen auch Sie zum Profi. «Selbst malern, lackieren und tapezieren», Susanne Ratza, Compact Verlag 2013, Taschenbuch, 64 Seiten, 9.40 Franken Ein Kurs in Material-, Produktund Farbkunde, Arbeitsanleitungen in Text und Bild – so sollte beim Verschönern von Wänden und beim Anbringen neuer Holzanstriche eigentlich nichts mehr schiefgehen.

«Mach es selbst! Tipps aus dem Werkzeugkasten», Andreas Schildknecht, K-Tipp-Ratgeber 2013, 135 Seiten, 34.90 Franken Malen, tapezieren, reparieren, Plättli verlegen – mit den Schritt-für-Schritt-Anleitungen werden auch Ungeübte ihre Arbeiten in Haus und Garten meistern. Mit Tipps und Tricks von Profis – auch bezüglich Produktwahl und Gesundheit – sowie mit Werkzeug- und Materiallisten. Praktisch: Wer sich für ein spezielles Thema interessiert – sei es fürs Malen oder Streichen – kann sich das betreffende Kapitel für 7 Franken herunterladen im Buchshop auf www.ktipp.ch.

«Bunte Wände», Christophorus Verlag 2013, 64 Seiten, 19.90 Franken Für alle, die ihrem Heim nicht nur einen Frischekick, sondern auch mehr Farbe verleihen wollen. Das Buch zeigt, welche Werkzeuge sich dazu eignen, wie man mit Schablonen arbeitet, sich spezielle Effekte erzielen lassen – und wie Farben unser Wohngefühl beeinflussen.

wetterbeständig (bis zu zehn Jahren). Erhältlich ist die Farbe im Handel als matte Dispersion. Wärmereflektierende Fassadenfarbe: Diese Innovation für den Profibereich stammt ebenfalls aus dem Hause Sto AG, sie soll die Temperaturentwicklung bei Sonneneinstrahlung reduzieren und so die Gebäudehülle vor Hitzeschäden schützen Holzöl: Die Beauty-Kur fürs Holz! In der Regel wasserbasierend, zieht das Öl in die Poren ein, das Holz behält seinen natürlichen Look. Öl eignet sich deshalb vor allem für Terrassenböden oder Gartenmöbel aus Holz. Nachteil: Holzöl ist eher pflegend als schützend und muss jedes Jahr neu aufgetragen werden. l

WWW TIPPS

Ratgeber, Videos, Tools www.selbst.de Zahlreiche Infos und Anleitungen für Hobbyflachmaler. www.umweltbundesamt.de Leitfaden «Gesund und umweltfreundlich renovieren» mit Farben, Lack und Lasuren (PDF unter Publikationen, Suchwort «Renovieren»). www.youtube.com Unter den entsprechenden Stichwörtern finden sich zahlreiche Videos zu verschiedensten Maltechniken. www.schoener-wohnenfarbe.com/de/gestaltung/ farbdesigner/ Ein interaktives Tool, mit dem sich virtuelle Wohnräume farblich gestalten lassen. Es können auch Fotos der eigenen Räume hochgeladen und bearbeitet werden.


Haus und Garten

Mittwoch, 26. März 2014

Foto: Thinkstock

Ökologisch und politisch korrekt: Parkett aus FSCzertifiziertem Holz.

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Von Christina Gubler

Ökolabels für drinnen und draussen

Hier wird der Natur ein Zeichen gesetzt Pro specie rara

S

Bio Suisse Das aus dem Lebensmittelbereich bekannte Knospenzeichen wird auch für Setzlinge und Pflanzen für Balkon und Garten vergeben. Sie werden in Bio-Betrieben kultiviert, ohne Hilfe von chemischen Unkraut- und Ungeziefermitteln und Düngern. Und natürlich ohne Gentechnik. www.bio-suisse.ch

Bio Hilfsstoffe Dieses Label von Bio Suisse zeichnet Hilfsstoffe wie Gartenerde, Pflanzenschutzmittel oder Dünger aus, die in der biologischen Landwirtschaft erlaubt sind. Selbstverständlich werden die zertifizierten Stoffe ohne jegliche Chemie und gentechnisch veränderten Organismen prowww.bio-suisse.ch duziert.

Markt legt stark zu Öko-Produkte für Haus und Garten findet man heute auch im Grossmarkt. Sie entwickeln sich zum Renner.

Blumenerde, Teppiche, Holz und Pflanzen: Öko wird immer stärker zum Verkaufsschlager. Folgende Gütesiegel wachen darüber, dass drinsteckt, was draufsteht.

ie möchten beim Bauen und Basteln in Ihren vier Wänden und bei der Pflege Ihres grünen Naturreichs die Umwelt und Ihre Gesundheit schonen? Nichts leichter als das: Heimwerker und Hobbygärtner können sich heute beim Einkauf von Materialen und Pflanzen an entsprechenden Gütezeichen orientieren. Die wichtigsten Ökolabels für Haus und Garten im Überblick:

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Die gleichnamige Stiftung macht sich landesweit stark für die Arten- und Sortenvielfalt heimischer Nutztierrassen und Kulturpflanzen. Wer im privaten Grünbereich auf Saat- und Pflanzengut mit Pro-specie-rara-Label setzt, trägt dazu bei, dass unser Ökosystem in Balanwww.prospecierara.ch ce bleibt.

FFP Fair Flowers Fair Plants ist ein Zertifikat für Blumen, Pflanzen und neu auch für Bäume. Die Züchter müssen strenge Bestimmungen im Umgang mit der Natur sowie den Mitarbeitenden einhalten. Entsprechend sind zahlreiche Gewerkschaften, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen ins Programm eingebunden. www.fairflowersfairplants.com

Schweizer Holz Das Herkunftszeichen für alles Holz aus heimischen Wäldern. Letztere werden nicht einfach abgeholzt, sondern nachhaltig bewirtschaftet. Für den Kauf von Schweizer Holz spricht zudem, dass bei dessen Bereitstellung keine langen Transportwege anfallen. www.schweizerholz.ch

FSC Wird vom Welt-Forstrat (Forest Stewardship Council) vergeben. Ein Holzprodukt darf das Label erst tragen, wenn sein Holz in einem auf hohem Niveau umwelt- und sozialverträglich bewirtschafteten Wald www.fsc-schweiz.ch gewachsen ist.

Topten.ch

Right Way

Mit dem PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) zertifiziertes Holz stammt aus europäischen Wäldern, die nach hohen ökonomischen, ökologischen und sozialen Richtlinien bewirtschaftet werwww.pefc.org den.

Diese Plattform wurde unter anderem von der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz gegründet. Sie zeichnet Elektrogeräte aus, die wenig Strom brauchen und auch sonst umweltfreundlich sind. Gemäss Selbstdeklaration: Der Klick zum beswww.topten.ch ten Produkt.

Bird Life

Energieetikette

Zeichnet naturund vogelfreundliche Produkte für Garten und Balkon aus. Zum Beispiel Nistkästen oder einheimische Sträucher, Bäume und Samenmischungen für natur nahe Wiesen. www.birdlife.ch

Wird vom Bundesamt für Energie kontrolliert. Die Energieetikette erleichtert mit einer einfachen Skala die Auswahl energiesparsamer Produkte, darunter etwa Haushaltsgeräte, Sanitärprodukte und Lampen. A (dunkelgrün) ist die beste Klasse auf der Skala.

Das Hauslabel des Schweizer Baumarkts Jumbo. Er vergibt sie für nicht zertifizierte Artikel im Sortiment, die innerhalb ihrer Produktegruppe dennoch durch einen ökologischen Vorteil herausstechen. Das Unternehmen verkauft ausserdem 9000 ökologisch und nachhaltig produzierte Produkte unter der Sortimentsbezeichnung Öko-Tipp (siehe Randspalte). www.jumbo.ch

PEFC

Blauer Engel Das 1978 lancierte deutsche Label gilt als ältestes und weltweit bekanntestes Gütesiegel. Diese Produktpalette erfüllt hohe Ansprüche an Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie Funktion. Unter anderem bei Farben und Lacken hilft es, ein möglichst wenig schädliches Produkt auswww.blauer-engel.de zuwählen.

www.bfe.admin.ch/energieetikette

GUT Ein europäisches Ökolabel für Teppichböden. Seine Kriterien: Umweltfreundlich von der Herstellung bis zum Recycling. Die entsprechenden Produkte dürfen gewisse chemische Stoffe nicht oder nur in unbedenklichen Mengen enthalten. www.pro-dis.info

Natureplus Ein Gütezeichen für Baumaterialen (Holz, Putz, Wandfarben etc.) aus nachwachsenden und mineralischen Rohstoffen (Anteil mind. 85%). Bei deren Anbau wird weitgehend auf Pestizide, Chemikalien und Kunstdünger verzichtet. Hier gelten strenge Grenzwerte für schädliche Inhaltsstoffe wie flüchtige organische Verbindungen (VOC) oder www.natureplus.org Formaldehyd.

Oko-Tex Weist Textilien aus (auch im Bereich Haushalt, Garten, Arbeitskleidung), die schadstoffgeprüft und für die Gesundheit unschädlich sind (Standard 100). Oder die in umweltfreundlichen Betrieben hergestellt wurden (Standard 1000). Sind beide Kriterien erfüllt, gibts gar den Standard 100plus. www.oeko-tex.com

Climatop Das Label der gleichnamigen Schweizer Organisation kennzeichnet Produkte, die von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung die Atmosphäre mit möglichst wenig CO2 belasten. Denn dieses trägt bei zu hoher Konzentration zur Klimaerwärmung bei. www.climatop.ch

Oecoplan Coop hat dieses Label vor 25 Jahren ins Leben gerufen. Heute führt der Detailhändler 2000 Artikel für Haus, Garten und Hobby, die dem Standard genügen. Sie bestehen aus nachhaltig gewonnenen und umweltfreundlichen Rohstoffen sowie rezyklierbaren Materialien, sind energiesparsam und schonen das Wasser. www.coop.ch/oecoplan

Migros Bio Garden Unter diesem Logo verkauft die Migros Produkte, die vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau für den Bio-Garten zugelassen sind. Bislang sind es Gartenerden, Dünger und Pflanzenschutzmittel. www.migros.ch

eimwerker und Hobbygärtner waren einst kleine Giftzwerge. Denn mit den Produkten, die sie zur Verschönerung ihrer Wohnräume und grünen Paradiese kauften, brachten sie auch viele für Gesundheit und Umwelt schädliche Stoffe ins Haus und in die Natur. Das hat sich inzwischen geändert: Gesetze wurden verschärft, das ökologische Verantwortungsbewusstsein von Herstellern und Handel ist gewachsen, die Kundschaft achtet nicht nur bei Lebensmitteln mehr und mehr auf Bio und Nachhaltigkeit. Bei der Auswahl helfen ihr eine lange Reihe Öko-Gütesiegel – auch in Baumärkten und Gartencentern. Dass Produkte wie Erde ohne Torf, Gartengerätschaften mit Stiel aus nachhaltigem Holz sowie Farben ohne schädlichen Chemikalien gefragt sind, zeigt die Entwicklung des Angebots. Das Oecoplan-Sortiment von Coop etwa wurde in den letzten fünf Jahren um gut 40 Prozent auf über 2000 Artikel für Haus, Garten und Hobby erweitert. Der Schweizer Branchenriese Jumbo berücksichtigt 12 Labels

Für den ökologischen Mehrwert greifen wir ein bisschen tiefer ins Portemonnaie. und bietet heute 9000 gekennzeichnete Artikel an. Ein ÖkoTipp-Logo weist die Kundschaft zusätzlich auf sie hin. Kein Wunder, sorgen sie bereits für einen Fünftel des Gesamtumsatzes. Und welche Rolle spielt der Preis beim Kaufentscheid? «Bei uns kosten die Oeko-Produkte allgemein nicht mehr als die übrigen Artikel», sagt Angela Gullo, Qualitätsmanagerin bei Jumbo. Bei Coop hingegen heisst es, die Kunden seien durchaus bereit, für den ökologischen Mehrwert ein bisschen tiefer in den Sack zu greifen. Dafür bleiben dann ja auch Haus und Garten giftfrei. l Christina Gubler

Impressum Blick «Haus & Garten» vom 26. März 2014 ist eine Publikation des Blick-Verlags. Presenting-Partner des Extras ist Jumbo.

Auflage/Reichweite: 179 181 (WEMF/SW-beglaubigt 2013) Leser: 705 000 (MACH Basic 2014-1, Gesamte Schweiz) Adresse: BLICK, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65 E-Mail: redaktion@blick.ch Redaktionsleitung: Roland Grüter. Redaktion: Christina Gubler, Sarah Fasolin, Max Fischer, Meret Boxler. Layout: Christian Waeber. Produktion: Roland Grüter, Patrick Imper. Korrektorat: Kurt Schuiki, Regula Osman. Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services. Geschäftsleiter: Florian Fels. Leiter Werbemarkt: Thomas Passen. Druck: Ringier Print, Adligenswil. Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen.



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