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Erzählen über alles

Ausstellung Das Cartoonmuseum Basel zeigt Werke des US-Amerikaners Will Eisner. Der Sohn jüdischer Einwanderer*innen verschmolz Zeichung und Literatur zu einer bahnbrechend neuen Form.

TEXT KLAUS PETRUS

Mitte Oktober 1978 – bestimmt goss seit Stunden schon Regen vom dunkelgrauen Himmel herab – erschien, wie nebenbei, ein Buch mit dem Titel «Ein Vertrag mit Gott und andere Mietshausgeschichten». Wie unerhört das in Wahrheit doch war! Denn erstens handelte es sich dabei um einen Comic, der nicht als Cartoon-Heftchen publiziert wurde, sondern in einem renommierten Verlag für Belletristik, und zweitens geschah dies in einem für Comics völlig unüblichen Format (23 x 15 x 1,6 cm) auf sagenhaften 196 Seiten mit Geschichten, die drittens nicht als Teil einer Serie daherkamen (der Standard aller Comics), sondern in sich abgeschlossen waren, welche – und nun könnten noch ein – nein, zwei oder drei – Dutzend weitere Gründe folgen, wieso Will Eisner mit diesem Buch den fast besten Comic aller Zeiten schuf und ihn gleich noch mit einem Label versah, das die Comicwelt alsbald auf ein neues Niveau heben sollte: «Graphic Novel» – formvollendetes Erzählen mit Zeichnungen, der Comic als Literatur!

Diesen unbändigen Ehrgeiz, Comic als Kunst zu etablieren, hatte Will Eisner schon in jungen Jahren. 1905 als Sohn jüdischer Einwanderer*innen aus Osteuropa unter ärmlichen Bedingungen in der Bronx aufgewachsen, machte Eisner bereits als Jugendlicher sein Talent fürs Zeichnen zum erfolgreichen Geschäft: Mit nicht einmal zwanzig gründete er sein eigenes Studio, er scharte bald darauf die Besten des Fachs um sich (Bob Kane zum Beispiel, den späteren Schöpfer von Batman) und erfand Ende der 1930er «The Spirit», einen New Yorker Polizisten, der im blauen Anzug und mit einer Augenbinde im Lone-Ranger-Stil kleine Gauner jagt. Ein Understatement sondergleichen, beherrschten damals doch Superman & Co. mit ihrem Kampf gegen Hitler und Mussolini die Cartoons, aber auch Ausdruck einer politischen Haltung: Übermenschen, ob gute oder böse, seien ihm schon immer ein Greuel gewesen, meinte Eisner in einem Interview.

Ohnehin war «The Spirit», auf den ersten Blick der Held einer Serie, die 1940 startete und 1952 nach 645 Episoden (vorerst) ihr Ende fand, für Eisner bloss ein Aufhänger für alles drumherum: für die Strassen und Hochhäuser, für das Wetter, den Lärm und für all die verarmten, ausgegrenzten Figuren, die bei Eisner, buchstäblich, an den Rändern der Bilder auftauchen, jedoch alles Augenmerk auf sich ziehen. Und weil all dies, das ansonsten in Comics bestenfalls die Kulisse abgibt, für Eisner selber voller Geschichten war, wollte er «The Spirit» unbedingt als Zeitungsbeilage verkaufen, um endlich sieben Seiten pro Ausgabe zu haben, die er mit nur einer Story füllen konnte; üblich waren Comicstrips auf der letzten Zeitungsseite mit zwei oder vier Panels bzw. Bildchen. Fortan setzte Eisner alles aufs Storytelling. «Jeder kann zeichnen», pflegte er zu sagen, «aber Schreiben ist schwierig.» Er begann mit den Panels zu experimentieren, setzte sie mal ins Hoch-, dann ins Querformat, und liess Abfolge, Tempo und Lettering – die Gestalt sowie Grösse der Schrift – allein durch die Geschichte bestimmt werden.

Armer, armer Shnobble

So gelang Eisner schon Ende der 1940er-Jahre Ausserordentliches, ja sogar Perfektes. Wie etwa in der Spirit-Ausgabe vom 5. September 1948 die Geschichte des Gerhard Shnobble, der als Junge entdeckt, dass er fliegen kann, es aber geheim hält und ganz und gar unauffällig ein Leben als Niemand lebt, bis ihm Knall auf Fall gekündigt wird; daraufhin steigt Shnobble auf ein Hochhaus, weil er jetzt aller Welt zeigen will, dass er etwas kann, das niemand sonst vermag: fliegen. Das wahrlich Tragisch-Witzige daran: Auf eben diesem Hochhaus ist «The Spirit» gerade auf Gangsterjagd, derweil Shnobble irgendwo am Bildrand davon träumt, endlich ein Jemand zu sein, sodann zum Flug ansetzt, hinabschwebt und – ganz zufällig – von einer Kugel aus dem Gewehr des Gangsters, den «The Spirit» kurz darauf niederstreckt, getroffen wird und tot auf dem Bürgersteig aufschlägt. Keiner der Menschen, die das Geschehen beobachteten, hätte daran gedacht, dass dieser bummelige Herr habe fliegen können, steht am Ende der Geschichte geschrieben. Armer, armer Shnobble.

Sieben Seiten pro Story, das war Eisner schliesslich doch zu wenig, und andere Formate standen damals nicht zur Verfügung. Dann lieber aufhören, sagte sich einer der besten Comic-Zeichner. Und gestaltete die nächsten zwanzig Jahre für die US-Armee Aufklärungsbroschüren; nebenher illustrierte er ein 500-seitiges Buch mit Rezepten für Drinks, das ihm richtig viel Geld einbrachte.

Dann, Anfang der 1970er-Jahre, wurde Eisner von einer Handvoll Underground-Comiczeichner*innen wiederentdeckt und in die Szene eingeführt. Was der damals 55-Jährige vorfand, überstieg all seine Erwartungen: neue Formate, keine Beschränkungen seitens Verleger*innen und Produzent*innen, politische Inhalte. Eisner kündigte seinen Job bei der Armee und begann an vier Geschichten zu arbeiten, die 1978 als «Ein Vertrag mit Gott und andere Mietshausgeschichten» erschienen – und, wie schon gesagt, die Comicwelt aufrüttelten.

Ein Erzählband für die Randfiguren

Für Eisner selbst war dies jedoch weder Bruch noch Neuanfang. Was Stil und Erzählweise betrifft, knüpfte er nahtlos bei «The Spirit» an; er wurde bloss radikaler. Die Stilmittel des Film Noir oder des Expressionismus eines Lynd Ward, der zwischen 1929 und 1937 Erzählungen ausschliesslich mit Holzschnitten veröffentlichte, trieb Eisner in den zwanzig Graphic Novels, die er bis zu seinem Tod 2005 noch schreiben würde, endgültig auf die Spitze: schwere, dunkle Schatten, die aus den Panels heraustreten und ganze Seiten füllen, Häuserschluchten aus flüchtigen Strichen, verzerrte Close-ups, tiefe Falten in zerschlissenen Kleidern und ausgezehrten Gesichtern, die Perspektive von oben in diesem Bild, eine von unten im nächsten, Tiefe und Enge in einem, Seite auf Seite. Auch Eisners Protagonist*innen wurden noch mehr zu Randfiguren, selbst wenn sie das Zentrum von Geschichten bilden, die hundert Seiten lang sind. Sie sind oft arm, haben alle Hoffnung verloren, sie sind ins Leben verstrickt und wissen nicht weiter. Manche von ihnen haben keine Namen oder sie sind, aufgrund der sozialen Klasse, der sie angehören –Emigranten, Arbeiterinnen, Tagelöhner –, unsichtbar; ihnen hat Eisner einen Erzählband gewidmet («Invisible People», 1993).

Tatsächlich – und darin besteht nicht bloss ein gradueller, sondern ein grundsätzlicher Unterschied zu «The Spirit» – werden die Themen in Eisners Graphic Novels drastischer, da persönlich und politisch in einem. In «To the Heart of the Storm» (1991) verarbeitet er seine eigene Familiengeschichte und in «The Name of the Game» (2001) die seiner Frau, auch sie eine geflüchtete Jüdin. Beide Erzählbände sind Zeugnisse von gescheiterter Integration, extremer Armut und fortwährender Ausgrenzung. Besonders der latente Antisemitismus wird Eisner bis zu seinem letzten Comic, «Das Komplott» (2005), umtreiben. In andere Geschichten webt er persönliche Schicksale wie den frühen Tod seiner Tochter ein, doch auch diese haben stets eine allgemeingültige, existenzielle Dimension: Als der fromme Rabbi Frimme Hersh in «Ein Vertrag mit Gott» seine Tochter zu Grabe trägt, weiss er nicht mehr, ob er – wie Hiob – Gott noch vertrauen kann oder ihm zürnen soll. Die Figuren in Eisners späten Comics mö-

Der Held ist eher Aufhänger für alles drumherum als klassischer Protagonist: «The Spirit» als Sonntagszeitungsbeilage vom 5. September 1948.

Eisner auf Deutsch

Die «Spirit»-Ausgaben sind fast vollständig in 24 Bänden bei Salleck Publications (2001–2016) erschienen. Die wichtigsten Graphic Novels wurden vom Carlsen Verlag veröffentlicht, u.a. «Ein Vertrag mit Gott», «New York», «Lebensbilder» und «Das Komplott».

gen verloren wirken, die Orte aber geben ihnen Halt – und den Geschichten, die sie beherbergen. Manchmal ist es eine Strasse, welche die Erzählungen zusammenhält, zum Beispiel in «Ein Vertrag mit Gott» (1978), «Dropsie Avenue» (1995) und «Lebenskraft» (1988, Eisners allerbestem Comic), manchmal ein einzelnes Gebäude («The Building», 1978), bisweilen sind es Hinterhöfe, Hydranten oder Kellerfenster.

Tatsächlich kommen einem auf die Frage, woran man einen Eisner erkenne, nicht etwa eine Heldenfigur in den Sinn, weder «The Spirit» noch Frimme Hersh, sondern verrusste Fassaden, Hinterhöfe, Feuerleitern, Mülleimer, feuchte Keller, die träge Luft im Sommer, das nasse Laub im Herbst, der Ehestreit in der Wohnung darüber, die Lustschreie aus der Waschküche, grimmiger Regen, kreischende Kinder und streunende Hunde, aber auch

Sieben Seiten pro Story, das war Eisner schliesslich doch zu wenig. Der Auftritt war allerdings prominent: Sonntagsbeilage vom 22. September 1940.

Schutzlos

Buch Auf der Suche nach einem vermissten Mädchen lernen zwei Freundinnen die Welt der obdachlosen Jugendlichen kennen.

Alles fängt mit der Bank im Park an, auf der sich die 14-jährige Amra ausruhen möchte. Aber da sitzt schon ein anderes Mädchen. Schätzungsweise 17, fettiges Haar, rote Flecken am ganzen Körper, am Boden ein Dutzend leere Bierflaschen. Und sie stinkt. Wie eklig, denkt Amra. Doch dann kommt Amras Mutter und bietet dem Mädchen an, bei ihnen zuhause zu duschen. Eine Wildfremde! Amra kann es nicht fassen. Auch nicht, als das Mädchen am nächsten Tag tatsächlich auftaucht und das Badezimmer besetzt. Über acht Stunden lang. Das allerdings macht nicht nur Amra, sondern auch ihre Eltern panisch. Und als das Mädchen endlich geht, schrubbt die ganze Familie das eigentlich saubere Bad nochmal porentief rein. Und dann ab, für zwei Wochen nach Paris. Denn sie können sich sowas leisten.

Nach der Rückkehr wartet eine Überraschung auf Amra. Die Putzfrau hat ein Tagebuch gefunden. Das muss dem fremden Mädchen gehören. Aber wie soll sie es ihr zurückgeben? Sie weiss doch nichts von ihr, weder den Namen noch Adresse oder Telefonnummer. Dennoch beschliesst Amra, sich gemeinsam mit ihrer besten Freundin Louise auf die Suche zu machen. Hinweise kann nur das Tagebuch liefern. Notgedrungen dringen die beiden in ein fremdes Leben ein.

Die Suche nach dem Mädchen, nach Coco, wird für die Freundinnen zu einer abenteuerlichen, aber auch bedrückenden Reise durch ein unbekanntes Berlin, das Berlin der Obdachlosen. Und sie begreifen, wie schnell man auf der Strasse landen kann. Wie alles, was selbstverständlich und sicher erscheint, eine intakte Familie, ein Job, ein Dach über dem Kopf, oft nur ein Kartenhaus ist. Unter dem Vorwand, einen Artikel für die Schülerzeitung zu schreiben, klappern sie die Stationen ab, die im Tagebuch erwähnt werden. Orte, an denen Jugendliche, die schutzlos, auf sich allein gestellt auf der Strasse leben, schlafen und duschen, zu essen bekommen, sich treffen. Je tiefer Amra und Louise in diese Welt eindringen, desto mehr befürchten sie, dass Coco etwas zugestossen ist.

weiser Witz zuhauf und verstohlenes Schmunzeln hier und da, jedoch gewiss kein Happy End – wenn man denn absieht von Jacob Shtarkahs in der Erzählung «Lebenskraft», der sich, lebensmüde, verzweifelt und schwer im Herzen, nach Hause zu seiner Frau schleppt, die ihn am Esstisch fragt, «Nu, Jacob, wie war dein Tag?», worauf er, durchaus verschämt, antwortet: «Ich habe heute einer Küchenschabe das Leben gerettet.»

«Will Eisner – Graphic Novel Godfather», Ausstellung, bis So, 18. Juni, Di bis So, jeweils 11 bis 17 Uhr, Cartoonmuseum, St. AlbanVorstadt 28, Basel. Der Ausstellungskatalog «Will Eisner – Graphic Novel Godfather» (2021) von Alexander Braun ist zurzeit vergriffen. cartoonmuseum.ch

«Das Mädchen in unserem Badezimmer» ist ein packendes, rundum gelungenes und schön gestaltetes Jugendbuch. Ein Sachbuchkrimi, der Jugendliche mit einer spannenden Geschichte für das Schicksal von Menschen sensibilisiert, an denen man allzu oft achtlos oder peinlich berührt vorbeigeht. Ein Buch, das lehrt, ohne zu belehren. Und das es verdient, von möglichst vielen Jugendlichen, aber auch Erwachsenen gelesen zu werden.

CHRISTOPHER ZIMMER

Das Mädchen in unserem Badezimmer, Henrik Hitzbleck (Text), Kerstin Wacker (Illustrationen), Wacker und Freunde Verlag 2022.

CHF 22.90

Bern

«auawirleben 2023 – Birth Right», Theaterfestival, Mi, 10. bis So, 21. Mai, Festivalzentrum Grosse Halle, Schützenmattstrasse 7. auawirleben.ch

Zürich

«Abenteuer Stadtnatur», Festival, Do, 18. bis So, 28. Mai, diverse Veranstaltungen; Spaziergang / Lesung

«Amsel, Drossel, spitze Feder!», So, 21. Mai, 17.30 bis 19.30 Uhr, Labyrinthplatz, Zeughausareal, Kanonengasse 18, Anmeldung unter labyrinthplatz.ch/ veranstaltungskalender; abenteuer-stadtnatur.ch genauer an!». Ausserdem nehmen die Feldornithologin Ruth Grünenfelder und der Autor Ralf Schlatter ihre Zuhörer*innen mit auf einen gemeinsamen Vogelspaziergang, angereichert mit Kurzgeschichten: «Amsel, Drossel, spitze Feder!» Wir weisen genau darauf speziell hin, weil im Juni im Surprise ein Vogeltext von Schlatter erscheinen wird. (Das Bild hier gibt einen Vorgeschmack.) DIF

Ganze Schweiz

«Festival der Natur», schweizweite Veranstaltungen, Do, 18. bis So, 28. Mai. festivaldernatur.ch

Während Theater nun also ein paar Nasen offenbar als zu woke gilt, verausgabt sich auawirleben erklärtermassen umso mehr in die Richtung. Und das geht so: In den Produktionen geht es um Identitäten, um Herkunft und Ankunft, um Utopien, um Selbstbestärkung und immer wieder um Menschlichkeit. Es sei das «wahrscheinlich diverseste und diskriminierungssensibelste Programm, das es am auawirleben je gegeben hat». Gezeigt wird z.B. «Dear Laila» des palästinensischen Installationskünstlers Basel Zaraa, der in Grossbritannien lebt. Als seine fünfjährige Tochter anfing, ihn nach seiner Vergangenheit zu fragen, baute er ein Modell des Hauses aus seiner Kindheit im palästinensischen Refugee Camp Yarmouk in Damaskus – das nun auch wir begehen dürfen. Auch der Grundsatz «aua für alle» wird ziemlich konsequent verfolgt: Mit dem Kultur­GA für Menschen mit Aufenthaltsbewilligungen der Typen N oder F und mit Schutzstatus S sowie für Sans­Papiers sind die Vorstellungen kostenfrei, ebenso für Menschen, die sich Theater nicht leisten können (Reservationswunsch an kontakt@auawirleben.ch schicken). Es wird auch an diejenigen gedacht, die sich Gesellschaft wünschen (Pauschalreise buchen!), an Schwerhörige (Übertitel, DSGS) und an im Deutschen nicht Sattelfeste (Zusammenfassungen «einfach gesagt»). Theater kann gesellschaftliche Utopien wahrmachen. Für einen Moment, der vielleicht nachhallt. DIF

Zürich

«Fokus Chancen», diverse Veranstaltungen, bis Do, 29. Juni, Zentrum Karl*a der*die Grosse, Kirchgasse 14. karldergrosse.ch

Das Debattierhaus Karl*a der*die Grosse widmet sich dem Thema Chancen. Das Kunstprojekt «Unsere Chancen» von ZHdK und Sozialzentrum Helvetiaplatz fragt: Was entsteht, wenn sich Sozialhilfebezüger*innen mit «Chancen» befassen? Und in «Wir müssen reden» (Mo, 22. Mai, 19 Uhr) erfahren wir, wie Gemeinderat und Behindertenrechtsaktivist Islam Alijaj das Behindertenwesen umkrempeln will. Auch dabei: die Surprise Stadtführungen «Abwärtsspiralen und Solidarität» (Mi, 31. Mai, 17 Uhr ab Werdplatz) und «Schattenwelten» zu Frauenarmut und psychischer Erkrankung (Sa, 13. Mai, 11 Uhr ab Kirche St. Jakob). DIF

Dornach

«Die Kraft der Musik», Benefizkonzert, Kollekte zugunsten des Surprise Strassenchors, Sa, 13. Mai, 19 Uhr, Klosterkirche Dornach, Amthausstrasse 7.

In einer musikalischen Zusammenarbeit zwischen dem Surprise Strassenchor unter der Leitung von Rhea Hindermann und dem international bekannten Genfer Duo Piano Con Voce und der Flötistin Myriam Hidber Dickinson aus Arlesheim ist das Projekt «Die Kraft der Musik» entstanden. Die Lieder des Konzerts stammen aus Ländern von der Schweiz bis Südafrika, Elemente klassischer Musik (Flöte, Klavier) mischen sich in den Gesang. Musik gibt dem Menschen gerade in ungewissen Zeiten Mut: Kaum ein anderes Ensemble verkörpert dieses Credo besser als der Surprise Strassenchor. DIF

Am «Abenteuer StadtNatur» können die Stadtbewohner*innen ihren alltäglichen Lebensraum neu entdecken . Organisiert wird das Festival vom Verbund Lebensraum Zürich VLZ, gegründet von Grün Stadt Zürich und zahlreichen Vereinen, Politiker*innen, Firmen und Privatpersonen, die sich für Grünräume einsetzen, sie besitzen, nutzen und pflegen. Hier gibt’s zum Beispiel eine gemeinsame Betrachtung des aktuellen Abendhimmels, eine Führung im igelfreundlichen Garten («Jeder Garten kann igelfreundlich sein») oder einen Spaziergang mit dem Titel «Von wegen Unkraut – schau mich doch mal

Dieses Festival hilft, Biodiversität zu verstehen. Es bietet schweizweit Hunderte kostenlose Veranstaltungen zu Natur, Artenvielfalt, Landwirtschaft oder Ökologie: Wanderungen, Exkursionen, Ausstellungen. Spannend sind die Themenschwerpunkte: Vielleicht können wir uns unter «Entsiegeln» als Laien noch relativ wenig vorstellen, aber da scheinen wir recht relevante Entwicklungen bisher verpasst zu haben. Entsiegelung heisst: zurück zu asphaltfreien Flächen. Die Stadt Bern hat vorgelegt, 1000 Quadratmeter Asphaltfläche biodiversifiziert und den «Binding Preis für Biodiversität 2022» erhalten. DIF