Bericht des Vorstandes der Deutschen Sportjugend zur Vollversammlung 2018

Page 1

dsj.de

Bericht des Vorstands der Deutschen Sportjugend Vollversammlung, 27. – 28. Oktober 2018, Bremen


Vorwort


Jan Holze Deutsche Sportjugend 1. Vorsitzender

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Delegierte, vor euch/Ihnen liegt der Bericht des Vorstandes über die Aktivitäten der dsj in den vergangenen zwölf Monaten. Wir werden ihn in der Vollversammlung am 27. und 28. Oktober 2018 in Bremen beraten, gemeinsam die Arbeit der dsj im zurückliegenden Jahr bewerten und uns auf die künftige Ausrichtung verständigen. Der Bericht gibt euch/Ihnen einen Überblick über die Aktivitäten in den einzelnen Handlungsfeldern, welche Programme, Projekte und Maßnahmen verfolgt und umgesetzt wurden, um die Kinder- und Jugendarbeit im Sport weiterzuentwickeln. Das letzte Jahr stand auch – ausgeprägter als bisher – unter dem Eindruck der Bundestagswahl 2017, vor allem der ungewöhnlich langen Phase der Regierungsbildung. Dies galt nicht nur für die Mittelbewirtschaftung als Zuwendungsempfänger unter den Bedingungen einer vorläufigen Haushaltsführung. Wir haben auch die gesellschaftspolitischen Konsequenzen der Veränderungen in der politischen Landschaft für die Kinder- und Jugendarbeit und den gemeinnützigen Sport in den Blick genommen und begonnen, uns unserer grundlegenden Handlungsverständnisse zu vergewissern und darüber zu verständigen, welche Potenziale der Sport für Kinder und Jugendliche, ihr soziales Umfeld und darüber hinaus für die Gesellschaft hat.

im Kinder- und Jugendsport in enger Zusammenarbeit und orientiert an den Interessen und Bedürfnissen junger Menschen weiterzuentwickeln: die Sportvereine bieten den Kinder- und Jugendsport an als spezifischen Sozialraum, aber auch wohnortnah und dauerhaft Partizipation und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sie tragen zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft erheblich bei und sind ein wichtiger, aktiver Teil der Zivilgesellschaft. • Sport vielfältige Optionen bietet, junge Menschen für ein freiwilliges und ehrenamtliches Engagement zu begeistern: die Leistungs- und Anpassungsfähigkeit des gemeinnützigen Sports hängt erheblich davon ab, wie es gelingt, junge Menschen mit einer breiten Angebotsform für ein Engagement anzusprechen und vor allem durch eine entwickelte demokratische Handlungsweise dauerhaft zu gewinnen. An dem, was die dsj bislang auf diesem Weg erreicht hat, haben viele Menschen mitgewirkt. Ohne die tatkräftige Mitwirkung und Unterstützung unserer Arbeit und Anliegen auf Bundesebene wäre die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen nicht möglich. Ich danke allen, vor allem den vielen Engagierten aus dem Bereich der Mitgliedsorganisationen, die sich unermüdlich für Kinder und Jugendliche im Sport einsetzen.

Wir haben für uns noch einmal bekräftigt, dass • am Kinder- und Jugendsport alle Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland leben, teilhaben können sollen: gemeinsamer Sport trägt erheblich zu gesundem Aufwachsen bei, schafft Begegnung, baut Brücken zwischen Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten und trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen.

Einige haben einen besonderen Beitrag geleistet. Insbesondere danke ich • dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für die partnerschaftliche Zusammenarbeit, viele konstruktive Hinweise und die umfassende Förderung aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes;

• die Jugendorganisationen im Sport, bis hin zu den Jugendstrukturen in den Sportvereinen, die tragende Struktur bilden, um die Angebote

Vo r w o r t

3


• dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW), den Koordinierungsbüros ConAct und Tandem sowie der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch für die stets gute und verständnisvolle Zusammenarbeit in einem zunehmend komplizierter werdenden Aufgabenfeld: Ihre Programme sind wichtige Impulse, um vielen jungen Menschen den Zugang zu interkulturellen und internationalen Erfahrungen zu eröffnen;

• dem Präsidium des DOSB, allen voran Präsident Alfons Hörmann, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und verlässlich gewährte Unterstützung;

• dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die andauernde Möglichkeit, örtliche „Sport: Bündnisse“ aus Mitteln des Förderprogramms „Kultur macht stark!“ dabei zu unterstützen, Kindern und Jugendlichen besondere sport-kulturelle Erfahrungen zu ermöglichen;

• dem Vorstand des DOSB für seine wohlwollende Begleitung der Arbeit der dsj und das immer offene Ohr für unsere Anliegen;

• der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration für die Förderung und aktive inhaltliche Begleitung des Projekts „Orientierung durch Sport“ für junge, oftmals unbegleitete Geflüchtete; • der Coca-Cola Foundation in Atlanta für die großzügige Förderung, die es uns erlaubt hat, in Kooperation mit dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) und unterstützt durch das Sportwissenschaftliche Institut der Humboldt Universität Berlin, die Smart Sport App zu entwickeln; • allen Mitwirkenden, die mit großer Bereitschaft ihre vielfältigen Kompetenzen und Erfahrungen in die Arbeits- und Beratungsgremien einbringen oder die Interessen der dsj in verschiedenen Institutionen, Organisationen und Fachgremien wirkungsvoll vertreten;

• den Mitgliedsorganisationen für ihr umfassendes Engagement im Interesse der Kinder und Jugendlichen im Sport, für die partnerschaftliche Zusammenarbeit und vor allem auch für die kritisch-konstruktive Begleitung der dsj-Vorstandsarbeit;

• den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle der dsj und des DOSB für ihre kompetente und verantwortungsbewusste Arbeit, die sie oft über das zu erwartende Maß hinaus leisten und schließlich • den Mitgliedern des Vorstands der Deutschen Sportjugend für die offene und wertschätzende, wo nötig auch kritisch-konstruktive Zusammenarbeit, das große Engagement und die ständige Bereitschaft, Verantwortung für die dsj zu übernehmen. Den Mitgliedern und Gästen der Vollversammlung wünsche ich einen erlebnisreichen Aufenthalt in Bremen. Ich freue mich auf viele bereichernde Begegnungen, spannende Diskussionen und gute Beschlüsse und verbleibe mit vielen Grüßen

Jan Holze

4

Vo r w o r t


Die dsj bündelt die Interessen von... rund 10 Millionen Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen im Alter bis 26 Jahre, die in

Bewegung Bildung Engagement Fairness

Partizipation Respekt Teilhabe Persönlichkeitsentwicklung

Gelebte Teilhabe – Kultur der Vielfalt!

twitter.com/dsj4sport deutschesportjugend

rund 90.000 Sportvereinen in 16 Landessportjugenden, 53 Jugendorganisationen der Spitzenverbände und 10 Jugendorganisationen von Sportverbänden mit besonderen Aufgaben organisiert sind. Die Deutsche Sportjugend (dsj) ist der größte freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland.

w w w.d sj.d e


Vorstand 2016–2018 Vorstand der Deutschen Sportjugend Sprecherin und Sprecher der Säulen

Seite 7 Seite 7


Vorstand der Deutschen Sportjugend

Jan Holze 1. Vorsitzender der dsj Sportjugend Mecklenburg-Vorpommern

Benny Folkmann 2. Vorsitzender der dsj Deutsche Fußball-Jugend

Stefan Raid dsj-Vorstandsmitglied Finanzen Deutsche Basketballjugend

Tobias Dollase dsj-Vorstandsmitglied Sportjugend Berlin

Lisa Druba dsj-Vorstandsmitglied Sportjugend Nordrhein-Westfalen

Kirsten Hasenpusch dsj-Vorstandsmitglied deutsche motor sport jugend

Tamara Hernandez dsj-Vorstandsmitglied CVJM Jugend

Martin Schönwandt Geschäftsführer Deutsche Sportjugend

Sprecherin und Sprecher der Säulen

Christin Wunderlich Sprecherin der Landessportjugenden Sportjugend Sachsen-Anhalt

Arne Klindt Sprecher der Jugendorganisationen der Spitzenverbände Deutsche Tischtennis-Jugend

Michael Leyendecker Sprecher der Jugendorganisationen der Sportverbände mit besonderen Aufgaben DJK Sportjugend

Vo r s t a n d 2 0 1 6 / 2 0 1 8

7


Inhalt Vorwort 2 Vorstand 2016–2018

6

Sprecherin und Sprecher der Säulen

7

Einführung 12 Sportpolitische Zusammenarbeit Bundespolitische Zusammenarbeit Jugendpolitische Zusammenarbeit Personelle Veränderungen in der dsj-Geschäftsstelle

1. Profil Erfahrungsraum für Engagierte

13 14 16 18

20

1.1 Handlungsfeld Junges Engagement 22 dsj-Juniorteam 22 Engagementförderung und Jugendbildung 23 ZI:EL+ „Zukunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport” 27

8

Freiwilligendienste im Sport Freiwilliges Soziales Jahr im Sport Bundesfreiwilligendienst im Sport Internationale Freiwilligendienste im Sport

32 34 35 36

2. Profil International aktiv

38

2.1 Handlungsfeld Internationale Jugendarbeit Außenvertretungen im internationalen Bereich Deutsches Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.

39 39 42 42

2.1.1 Internationale Austauschzusammenarbeit Frankreich Polen Russland Israel China Japan Türkei

44 44 44 45 46 46 47 48

Inhalt


2.1.2 Entwicklungszusammenarbeit Programm weltwärts-Begegnungen

48 48

2.2 Handlungsfeld Europäisierung der Kinder- und Jugendarbeit im Sport ENGSO Jugend

50 50

2.3 Handlungsfeld Olympische Projekte Deutsche Olympische Jugendlager PyeongChang 2018 dsj academy camp 2018 zu den Olympischen Jugendspielen – Youth Olympic Games (YOG), Buenos Aires

50 50 51

3. Profil Gesellschaftlich aktiv

54

3.1 Handlungsfeld Prävention/Intervention 56 Dopingprävention 56 Gegen sexualisierte Gewalt im Sport – Prävention, Intervention 58 Kooperationen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 60 3.2 Handlungsfeld Teilhabe und Vielfalt 62 Inklusion/Teilhabe 62 Sport im Jugendstrafvollzug 66 Sport mit Courage 66 Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA) 68 Netzwerke gegen Rassismus 69 Koordinationsstelle Fan-Projekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS) 70 Zusammenhalt durch Teilhabe im Sport 76 Netzwerk Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde 77 Förderprogramm Orientierung durch Sport (OdS) 77

4. Profil Sportlich kompetent

80

4.1 Handlungsfeld Kinder- und Jugendsport 82 Persönlichkeits- und Teamentwicklung 82 Kinderwelt ist Bewegungswelt 83 • dsj-Bewegungskalender 83 • dsj-Zukunftspreis 84 Smart Sport 85 e-Sport 86 4.2 Handlungsfeld Bildungsnetzwerke 87 Sport:Bündnisse 87 Jugendhilfe, Sport und Schule 89 Grundsatzpapier zur Orientierung und Positionierung in der Ganztagsförderung 89 Deutscher Schulsportpreis dsj/DOSB 2017/2018 91 Deutsche Schulsportstiftung 91 Netzwerktreffen Sport und Schule 92 Bundesjugendspiele 93

Inhalt

9


5. Schwerpunktaufgaben

94

5.1 Services Finanzen und Zuschusswesen

95 95

5.2 Bildung und Qualitätsentwicklung 97 Forschungsverbund/Wissenschaftsforum 97 KJP-Qualitätsentwicklung 98 Bildungsmanagement 99 Bildung für nachhaltige Entwicklung 102 5.3 Kommunikation – PR und Öffentlichkeitsarbeit 105 Kommunikation mit den Mitgliedsorganisationen 105 dsj-Medienteam 105 dsj-Website 105 dsj-Newsletter und dsj-intern 106 5.4 das dsj-jugendevent 2017 – jugend.macht.sport!

108

5.5 Marketing 108 Corporate Design 108 dsj-Submarken 108 dsj-Publikationen 109 5.6 Beteiligung an Veranstaltungen 109 Essener Sportkongress, 16./17. Februar 2018 109 didacta, 20.-24. Februar 2018, Hannover 110 22. Deutscher Präventionstag, 11./12. Juni 2018, Dresden 110 Tag der offenen Tür des BMFSFJ, 25./26. August 2018, Berlin 111

Impressum 112

10

Inhalt


Juniorbotschafter/innen für Dopingprävention Sport ohne Doping dsj-Juniorbotschafter/innen engagieren sich für einen ehrlichen und sauberen Sport! Ihre zentrale Aufgabe ist es mit Gleichaltrigen zu reden (Schule, Universität, Sportverein und -verband), diese zu informieren und Reflexionsanstöße zu geben. dsj.de/juniorbotschafter dsj.de/dopingpraevention

@dsj4sport deutschesportjugend

dsj.de


Einführung Sportpolitische Zusammenarbeit 13 Bundespolitische Zusammenarbeit 14 Jugendpolitische Zusammenarbeit 16 Jugendstrategie des BMFSFJ 16 Personelle Veränderungen in der dsj-Geschäftstelle 18


Einführung Die Aufgaben und Handlungsfelder der dsj werden durch drei zentrale Perspektiven bestimmt: den Kinder- und Jugendsport, die Jugendverbandsarbeit sowie im Kontext weiterer gesellschaftlicher Aufgaben. Die dsj wird aktiv als Jugendorganisation des DOSB – gleichbedeutend mit dem Geschäftsbereich Jugendsport des DOSB –, als Dachorganisation der Jugendorganisationen im Sport, als Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe sowie als mitverantwortliche Zentralstelle in verschiedenen Förderprogrammen des Bundes, vor allem des Kinder- und Jugendplanes des Bundes. Es liegt auf der Hand, dass sich vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Funktionen der dsj bisweilen auch ein Spannungsverhältnis aufbauen kann, das nur durch eine transparente Darstellung in einen Interessensausgleich geführt und in der praktischen Arbeit aufgelöst werden kann. Die Aufgabenwahrnehmung, insbesondere die Interessensvertretung der Mitgliedsorganisationen, setzt zunächst einen innerverbandlichen Diskurs voraus, um aktuelle Entwicklungen aufgreifen, deren Bedeutung einschätzen, mit den Wünschen und Bedarfen der Kinder und Jugendlichen im Sport abgleichen und schließlich Handlungsansätze entwickeln zu können. Dazu sind neben den in der Jugendordnung verankerten Gremien verschiedene Arbeits- und Projektgruppen eingerichtet und spezifische Veranstaltungen durchgeführt worden. In Workshops, Expert/innen-Gesprächen, Foren, Fachkonferenzen oder Netzwerktreffen wurden jeweils spezifische Themen aufgearbeitet. Der vorliegende Bericht gibt einen detaillierten Überblick über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Sie werden jeweils von dem Kerngedanken geleitet, dass die Kinder- und Jugendarbeit im Sport in vielfältiger Art und Weise junge Menschen erreicht, ihr Leben mit einem breiten Spektrum an attraktiven Angeboten bereichert und wichtige, persönlichkeitsfördernde Erlebnisse und Erfahrungen ermöglicht.

Der gemeinnützige Kinder- und Jugendsport leistet auf allen Ebenen – von der Deutschen Sportjugend, über die Mitgliedsorganisationen bis hin zu den etwa 90.000 Sportvereinen – einen zunehmend wichtigen Beitrag für mehr Lebensqualität und sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Die Kinder- und Jugendarbeit im Sport schafft Freiräume für Partizipation und Teilhabe, fördert über Bewegung und Sport die Entwicklung von aktiven und gesunden Lebensweisen, leistet einen Beitrag zu Bildung und Betreuung, baut Brücken und bringt Menschen zueinander. Das Arbeitsprogramm der dsj – zuletzt im April 2017 fortgeschrieben – ist deshalb darauf angelegt, die Arbeit in gemeinsamen Aufgaben zu koordinieren, Impulse zu geben und die Arbeit der Mitgliedsorganisationen zu unterstützen und zu fördern. Der Bericht folgt in seiner Struktur der des Arbeitsprogramms. Die vier Profile werden einzeln dargestellt, anschließend folgen die jeweils zugeordneten Handlungsfelder mit dem Überblick über Sachstände und aktuelle Entwicklungen in den einzelnen Programmen und Projekten.

Sportpolitische Zusammenarbeit Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Geschäftsbereichen, im Vorstand und im Präsidium des DOSB war und ist vertrauensvoll und konstruktiv. Über den Aufgabenschwerpunkt der Kinderund Jugendarbeit im Sport hinaus hat die dsj für den DOSB insgesamt nach wie vor die Federführung für weitere Aufgaben übernommen:

Einführung

13


die Aktivitäten zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport; zur Dopingprävention; zur Weiterentwicklung der Kooperationen zwischen Schule, Jugendhilfe und Verein; zur Stärkung demokratischer Kulturen im und durch Sport. Zu den Themen Bildung, Gesundheit, bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt, Digitalisierung – hier auch eSport – oder zum Marketing findet geschäftsbereichsübergreifend ein kontinuierlicher Austausch statt. Das DOSB-Projekt „Anstoß 2016“ wurde vor allem mit der Erarbeitung einer Umsetzungsstrategie fortgesetzt. Dazu wurden vier Regionalkonferenzen durchgeführt, an denen neben dem Vorstand der dsj auch viele Vertreter/innen aus den dsj-Mitgliedsorganisationen beteiligt waren. Die Ergebnisse werden derzeit in die Vorlage eingearbeitet, die am Ende des Prozesses im Dezember 2018 der Mitgliederversammlung des DOSB zur Beschlussfassung vorliegen wird.

14

Einführung

Bundespolitische Zusammenarbeit Die bewährt gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) steht im Mittelpunkt der Arbeit der dsj, wenn es um die bundespolitische Ebene geht. Durch die verzögerte Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2017 wurden viele Gespräche in die zweite Jahreshälfte verlagert. Über Gespräche auf Leitungs- und Arbeitsebene hinaus nutzt die dsj ihre Möglichkeiten, beispielsweise in den Arbeitsgruppen zum Kinder- und Jugendplan des Bundes oder in den bilateralen Fachausschüssen der internationalen Zusammenarbeit, um die Interessen der Mitgliedsorganisationen einzubringen und an der Gestaltung der jeweiligen Politikfelder mitzuwirken. Auch die Mitwirkung bei Veranstaltungen des BMFSFJ, unter anderem dem jährlichen Tag der offenen Tür der Bundesministerien, dient diesem Zweck. Weitere Arbeitskontakte bestehen zum Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium des


Innern (BMI), dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Ergänzend zu der Zusammenarbeit mit verschiedenen Bundesbehörden führten dsj-Vorstandsmitglieder Einzelgespräche mit Bundestagsabgeordneten der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, CDU/CSU, FDP, Die Linke und SPD. Angesprochen wurden Themen, die aktuell im Bundestag diskutiert werden und Bezüge zu Arbeitsfeldern der dsj haben, wie u. a. die zu geringe Bedeutung von Bewegungsförderung beim Kitaausbau, die Anpassungen im Bildungs- und Teilhabepaket und die mögliche Bedeutung für Sportvereine, Fragen von Kinderschutz in der Leistungssportreform, Initiativen in der Extremismusprävention und Wege der guten Vernetzung von Projekten im Feld. Außerdem wurde ein Parlamentarisches Frühstück am 14. September 2018 dazu genutzt, verschiedenen Mitgliedern des Bundestags und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Arbeitsschwerpunkte der dsj in der kommenden Legislaturperiode

vorzustellen. Dabei sind Bedarfe des Kinder- und Jugendsports, der Jugendverbandsarbeit sowie einzelner Handlungsfelder der dsj skizziert worden und ist um Unterstützung durch die Parlamentarier/innen insbesondere dort gebeten worden, wo es um Ausbau oder Fortführung von Aktivitäten der dsj geht. Ansprechpartner/innen sind hierfür in erster Linie die Jugend-, Sport-, aber auch die Engagement- und Gesundheitspolitiker/innen.

Einführung

15


Jugendpolitische Zusammenarbeit In verschiedenen Organisationen arbeiten Vertreterinnen und Vertreter der dsj aktiv mit, um Leistungen und Interessen der Jugendorganisationen im Sport in zentralen jugendpolitischen Netzwerken auf Bundesebene einbringen zu können. Dazu gehören vor allem das Deutsche Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit (DNK), die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ), das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) sowie die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. (IJAB). Mit dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) verbindet die dsj eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. In regelmäßigen Gesprächen werden aktuelle jugendpolitische Themen erörtert, Positionen erläutert sowie Haltungen und weitere Schritte abgestimmt.

Jugendstrategie des BMFSFJ Verschiedene Aktivitäten des BMFSFJ sind geleitet durch die Ziele der „Jugendstrategie“ des Ministeriums. Es wird dabei dafür geworben, die junge Generation an allen Entscheidungen, die sie betreffen, mehr zu beteiligen. Im Rahmen dieser Strate-

gie veranstaltete das Referat 501 – Jugendstrategie, eigenständige Jugendpolitik des BMFSFJ – in der letzten Legislaturperiode in unregelmäßigen Abständen die Werkstätten „Jugend und Politik“, in denen Expertinnen und Experten ergebnisoffen über neue Entwicklungen und Herausforderungen der Jugendpolitik diskutiert haben. Am 11. Januar 2018 fand die vierte Veranstaltung in dieser Reihe statt und war dem Thema „Freiräume“ gewidmet. Gemeint sind Räume und Zeiten, die junge Menschen selbst gestalten können, jenseits klarer Funktionszuweisungen oder Erwartungshaltungen. Freiräume sind von großer Bedeutung für die Lebensphase Jugend, insbesondere im Spannungsfeld zwischen Selbstpositionierung und Qualifizierungsdruck. Kooperationspartner des Bundesjugendministeriums waren die Koordinierungsstelle „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“, die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung sowie die Deutsche Sportjugend. Die Werkstatt „Jugend und Politik“ wurde von Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesjugendministerin, eröffnet. Sie nahm Bezug auf den 15. Kinder- und Jugendbericht „Zwischen Freiräumen, Familie, Ganztagsschule und virtuellen Welten – Persönlichkeitsentwicklung und Bildungsanspruch im Jugendalter“ (15. KJB). Dieser Bericht räumt dem Thema Freiräume eine herausragende Stellung ein. Der Dialog der Expertinnen und Experten wurde durch vier Impulsvorträge bereichert. Unter anderem ging Prof. Dr. Nils Neuber auf Freiräume im Sport und die große Rolle, die sportliche Aktivitäten, z. B. in Sportvereinen, im Leben Jugendlicher spielen, ein (vgl. Protokoll der Werkstatt „Jugend und Politik IV – Thema: Freiräume am 11. Januar 2018, BMFSFJ). Die Freiraum-Debatte wurde als ein möglicher gemeinsamer Nenner für eine gemeinsame Positionierung der Akteure des Handlungsfeldes Jugendarbeit gesehen. Es ist vereinbart worden, die Diskussion über Freiräume – unter aktiver Beteiligung von jungen Menschen – auf die politische Agenda zu setzen und mit konkreten Zielen und Maßnahmen zu operationalisieren.

16

Einführung


Einführung

17


Personelle Veränderungen in der dsj-Geschäftsstelle Neu im Team sind:

Nina Reip

Caroline Godard

Husein Peratovic

Carina Sahm

Michiko Masuch-Furukawa

Sonja Thiel

Matthias Frosch

Alexander Strohmayer

In Elternzeit:

Linda Röhl

18

Einführung

Julien Staskiewicz

Isabelle Dibao-Dina

Im Ruhestand:

Renate Reuter


Veränderungen in der Geschäftsstelle der Deutschen Sportjugend Seit dem Hauptausschuss der Deutschen Sportjugend 2017 in Neubrandenburg gab es in der dsj-Geschäftsstelle folgende Veränderungen: Nina Reip ist seit dem 2. Januar 2018 als Referentin in der Geschäftsstelle des Netzwerks Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde tätig. Die Geschäftsstelle ist seit dem 1. Januar 2018 bei der Deutschen Sportjugend angesiedelt. Caroline Godard ist seit dem 2. Januar 2018 Mitarbeiterin der dsj im Rahmen des vom DeutschFranzösischen Jugendwerk geförderten Programms „Arbeit beim Partner“. Husein Peratovic ist seit dem 15. Januar 2018 als Sachbearbeiter in der Geschäftsstelle des Netzwerks Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde bei der Deutschen Sportjugend tätig. Carina Sahm unterstützt als studentische Aushilfe seit dem 1. Februar 2018 die Aktivitäten zur Durchführung des Netzwerktreffens „Alle in Bewegung – Teilhabe und Vielfalt im Kinder- und Jugendsport erleben“ am 14./15. September 2018 in Hannover. Michiko Masuch-Furukawa ist seit dem 21. Februar 2018 als Sachbearbeiterin für den deutschjapanischen Austausch tätig. Sonja Thiel ist seit dem 1. Mai 2018 Sachbearbeiterin im Bereich Veranstaltungsmanagement des Ressorts Internationale Jugendarbeit.

Matthias Frosch ist seit dem 22. Mai 2018 Referent für das Förderprogramm ZI:EL+ „Zukunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport!“. Er folgt Paul Fischer, der nun als Kreisjugendreferent im Jugendamt des Landratsamtes Bodenseekreis tätig ist. Alexander Strohmayer, bisher Referent im Programm: Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe, ist seit dem 1. Juli 2018 im Projekt Zusammenhalt durch Teilhabe tätig. Er folgt Claudia Stäbe nach, die die dsj zum 30. Juni 2018 verlassen hat. Linda Röhl hat am 1. August 2018 die Referentinnenstelle im Programm: Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe übernommen. Isabelle Dibao-Dina, Referentin im Bereich deutsch-französischer Jugendaustausch, ist seit dem 14. August 2018 in Elternzeit. Julien Staskiewicz vertritt seit dem 1. August 2018 Isabelle Dibao-Dina während ihrer Elternzeit im Bereich deutsch-französischer Jugendaustausch. Renate Reuter hat die dsj-Geschäftsstelle zum 30. September 2018 nach mehr als 33 Jahren, zuletzt im Sekretariat des Ressorts Jugendarbeit im Sport, aus Altersgründen verlassen. Ansprechpartner Holze/Schönwandt

Einführung

19


1. Profil Erfahrungsraum für Engagierte 1.1 Handlungsfeld Junges Engagement

Seite 22


1. Erfahrungsraum für Engagierte Die Angebote für zehn Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschlands Sportvereinen werden auch von jungen Leuten erbracht. Diese „Jungen Engagierten“ sind eine zivilgesellschaftliche Kraft und tragen zur Leistungsfähigkeit der Sportvereine erheblich bei. Die Plattform ermöglicht ihnen Teilhabe und Partizipation an der Gesellschaft. Für die oder den Einzelnen selbst bedeutet ihr Engagement, dabei zu sein, mitzugestalten und etwas zu bewirken. Die Strukturprinzipien „Partizipation“, „Selbstorganisation“ und „Freiwilligkeit“ sind grundlegend für die Jugendverbandsarbeit und die Engagemententwicklung der Deutschen Sportjugend. Alle Aktivitäten zur Engagementförderung innerhalb der Deutschen Sportjugend sind dem Profil „Erfahrungsraum für Engagierte“ zugeordnet. Grundprinzip ist es hier, junge Menschen abzuholen und Maßnahmen, Strukturen und Programme so zu entwickeln, dass sie ihren Weg nicht nur in den gemeinnützigen, organisierten Sport finden, sondern auch bereit sind, Verantwortung für andere zu übernehmen, also sich über freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in allen seinen Facetten einzubringen. Im Sinne dieser Überzeugung zielen Maßnahmen im Handlungsfeld Junges Engagement darauf ab, Rahmenbedingungen zu verbessern, um junge Menschen für ein Engagement zu gewinnen, zu fördern und zu binden. Den programmatischen Rahmen dafür bietet das 2014 entwickelte „Frankfurter Modell“.

Der 15. Kinder- und Jugendbericht beschreibt die Jugendzeit als Lebensphase, in der es um Qualifizierung, Verselbstständigung und Selbstpositionierung geht. Die Freiwilligendienste im Sport bilden dafür u. a. ein wichtiges Angebot. Sie bieten jungen – und im BfD auch älteren – Menschen ein Bildungs- und Orientierungsjahr, das ihnen besondere Erfahrungen ermöglicht und sie in ihrer persönlichen Entwicklung bereichert. Sie tragen außerdem dazu bei, die Sport- und Vereinsentwicklung zu unterstützen. Die Deutsche Sportjugend versteht es weiterhin als Kernaufgabe, jungen Menschen Selbstwirksamkeitserlebnisse im Engagement zu ermöglichen sowie sie bei Engagementerfahrungen zu begleiten und zu unterstützen. Dazu ist es erforderlich, die eigenen Angebote und Strukturen kontinuierlich weiterzuentwickeln mit dem Ziel, den Kinder- und Jugendsport als Plattform für Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Partizipation auszubauen. Dementsprechend hat die dsj seit Herbst 2017 eine Verstetigung der Förderung Jungen Engagements gefordert und begrüßt daher die Aussage im Koalitionsvertrag, gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen stärken und mehr Mittel dafür zur Verfügung stellen zu wollen. Der geforderte und per Koalitionsvertrag vereinbarte Ausbau von Bundesfreiwilligendienst und Jugendfreiwilligendiensten wird ebenfalls weitere Entwicklungen in diesem Handlungsfeld fördern.

Für junge Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen und deren Engagement – Zielgruppe der ZIEL+-Aktivitäten – stellen sich in dieser Lebensphase nochmal besondere Herausforderungen. Sowohl generelles Anliegen, als auch das zentrale Anliegen im Projekt ZIEL+ war es, einfache Zugänge zum Verein zu gestalten und ein gezieltes Qualitätsmanagement und eine individualisierte Begleitung zu planen.

Erfahrungsraum für Engagierte

21


1.1 Handlungsfeld Junges Engagement dsj-Juniorteam „In die Zukunft der Jugend investieren – durch Sport“, so lautet das Motto der Deutschen Sportjugend. Dieses Motto wird besonders in den Seminaren des dsj-Juniorteams deutlich. Hier bieten Fachleute und erfahrene Juniorteamer/innen jungen Engagierten ein Qualifizierungsprogramm und zeigen ihnen Möglichkeiten auf, sich am politischen und gesellschaftlichen Geschehen auf Bundesebene zu beteiligen. Partizipation und Vernetzung spielen dabei eine große Rolle.

Das Juniorteam der Deutschen Sportjugend ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 26 Jahren, die sich ehrenamtlich im Sport engagieren oder sich engagieren möchten. Die projektorientierte Struktur ermöglicht eine flexible Form des Engagements im Sport. In das dsj-Juniorteam wird man weder gewählt noch berufen, sondern nimmt ungezwungen teil, um sich auszutauschen, sich weiterzuentwickeln und zu engagieren. Die Aktivitäten des dsj-Juniorteams sollen jungen Menschen einen leichten Zugang zum freiwilligen Engagement in den Strukturen des organisierten

22

Erfahrungsraum für Engagierte

Sports schaffen. Das dsj-Juniorteam soll den Teilnehmenden ermöglichen, sich in einem interessanten Lernfeld auszuprobieren und wichtige Kernkompetenzen anzueignen. Hierzu zählen unter anderem Teamfähigkeit, Selbständigkeit und das Übernehmen von Verantwortung. Jedes Seminar widmet sich einem gesellschaftlichen Thema und gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich dazu mit anderen jungen Engagierten sowie Experten/ innen auszutauschen und so partizipativ neues Wissen zu erschließen. Vom 22. bis 24. September 2017 traf sich das dsj-Juniorteam in Freiburg im Breisgau. Schwerpunkt war passend zu den Bundestagswahlen das Thema „Demokratie im Sport“. Den thematischen Einstieg gab hierbei Demokratietrainer Michael Pilone, Mitglied der AG Junges Engagement und langjähriger Juniorteamer, der in einem Impulsvortrag den geschichtlichen Zusammenhang von Demokratie und Sport aufzeigte. Demokratie ge-

währt die sichere Verbreitung von Sport und ist somit unabdingbar. Darüber hinaus sind demokratische Strukturen ein Erkennungsmerkmal von funktionierenden Sportvereinen. Im Sport gelten für alle die gleichen Regeln, Sport schlägt Brücken und hilft beim Abbau von Vorurteilen sowie der Entwicklung von Netzwerken. Als besonderes Highlight kamen die zwei deutschen UN-Jugenddelegierten Anaïck Geißel und Mio Kuschick zu Besuch und führten eine Gesprächsrunde mit dem dsj-Juniorteam. Die jungen Engagierten stellten ihnen Fragen zu ihrer Tätigkeit als Jugenddelegierte und formulierten eigene


Forderungen. Anaïck und Mio hatten während der UN-Generalversammlung in New York die Chance, diese Forderungen von jungen Menschen aus Deutschland gebündelt an die Vereinten Nationen weiterzugeben. Das Juniorteam wünschte sich unter anderem Frieden durch Sport, da Sport als neutrales Medium verbindet und dabei helfen kann, kulturelle Grenzen zu überwinden. Das Juniorteamseminar im September 2017 verdeutlichte, dass es beim Sport nicht nur um Leistung geht, sondern auch um die Vermittlung von Werten wie Respekt, Toleranz, Frieden und Freude. Die Deutsche Sportjugend plädiert für eine offene Gesellschaft, in der gerade die Wahrung von Menschenrechten nicht nur ein Lippenbekenntnis ist. Das erste dsj-Juniorteamseminar im Jahr 2018 fand unter dem Motto „Persönlichkeits- und Teamentwicklung gemeinsam im und durch Sport stärken“ vom 23. bis 25. März in Leipzig statt. Die 30 jungen Engagierten aus ganz Deutschland erhielten zunächst von Raphael Ptack (Universität Erlangen) einen kurzen Einstieg in das Konzept „Persönlichkeits- und Teamentwicklung“. Hierbei wurde die Förderung von psychosozialen Ressourcen verdeutlicht, beispielsweise die Stärkung des Gruppenzusammenhalts und des eigenen Selbstbildes. In den darauf folgenden Workshops konnten die Teilnehmenden intensiver an dem Konzept arbeiten und sich mit ihren eigenen Fähigkeiten auseinandersetzen. In der anschließenden Sporteinheit zum Thema „Selbstverteidigung“ powerten sich die jungen Engagierten dann aus und konnten zugleich in verschiedenen Übungen ihre psychosozia-

len Fähigkeiten, wie beispielsweise Respekt, Achtsamkeit und Konzentrationsfähigkeit, stärken. In einem Escape Room durften die jungen Erwachsenen ihre Fähigkeiten als Detektive unter Beweis stellen und lernten, wie wichtig Teamarbeit und Selbstvertrauen sind. Mithilfe der aktiven Mitgestaltung der AG-Mitglieder und einem kompetenten Referententeam war das Juniorteamseminar ein voller Erfolg. Das nächste Juniorteamseminar hat mit dem Themenschwerpunkt Projektmanagement vom 14. bis 16. September 2018 in Bremen stattgefunden. Hierbei konnten sich die Teilnehmenden in Workshops in Kommunikationstechniken ausprobieren und verschiedene Strategien zum Umgang mit Stress erlernen. Ansprechpartnerinnen Hasenpusch/Straub

Engagementförderung und Jugendbildung Nach dem aktuellen Sportentwicklungsbericht ist eines erneut deutlich geworden: Engagierte junge Menschen sind essenziell für ihren Sportverein und ihren Sportverband. So betrachten alle Sportvereine die Gewinnung junger Engagierter immer noch als größte Herausforderung. Die jungen Mitglieder entwickeln die Vereine weiter und machen sie zukunftsfähig – sie sind die Nachwuchsführungskräfte von morgen. Die Förderung von jungem Engagement in Sportvereinen und Sportverbänden ist daher eine der wichtigsten Aufgaben des gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsports. Die Deutsche Sportjugend will dieses großartige Potenzial stärken und entwickelte dazu die Arbeitshilfe „Förderung von jungem Engagement im Sportverein/-verband“. Damit sollen Multiplikator/innen im gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsport unterstützt werden und ein System zur Orientierung, das „Frankfurter Modell zur Engagementförderung“, erhalten. Mit diesem Modell können Vereine und Verbände ihr eigenes Vorgehen reflektieren und weiterentwickeln.

Erfahrungsraum für Engagierte

23


In den „Eckpunkten für eine engagementfreundliche Organisationskultur“ werden die Rahmenbedingungen beschrieben, die die Förderung von jungem Engagement in den Vereinen und Verbänden positiv beeinflussen können. Außerdem werden die verschiedenen Phasen für eine gezielte Gewinnung, Bindung und Qualifizierung junger Menschen detailliert in dieser Publikation dargestellt. Im Rahmen der Zukunftswerkstatt des Förderprogramms ZI:EL+ am 11. Dezember 2017 wurden „Neun Fakten zum Jungen Engagement“ erarbeitet und im Anschluss für die Pressearbeit weiterentwickelt, um auf die Rahmenbedingungen des freiwilligen Engagements junger Menschen im Sport aufmerksam zu machen. Die vielen freiwillig Engagierten leisten einen sehr wichtigen Beitrag für den gemeinnützigen, organisierten Sport. Jede/r

Demografischer Wandel • Der Anteil der Kinder- und Jugendlichen (unter 20 Jahre) in Deutschland ist von 30,4% (1950 auf 18,4% (2016) gesunken. • Gleichzeitig ist der Anteil der über 60-jährigen von 14,6% auf 27,6% gestiegen. • Gründe: Niedrige Geburtenrate und steigende Lebenserwartung. • In den Jahren 1999 bis 2009 ist die Engagementquote der 14-24-jährigen von 14,8% auf 12,2% gesunken. • Das entspricht einem Verlust von rund 265.000 jungen Engagierten. • In derselben Zeitspanne hat sich der Anteil der über 70-jährigen mit einer Vorstands-funktion auf 11,65% verdoppelt. • Lösungsvorschlag: Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement junger Menschen gezielt fördern und als eine der wichtigsten Aufgaben der Sportvereine und Sportverbände ansehen.

Lösungsvorschlag:

Themenfeld Junges Engagement gesellschaftlich sowie politisch in den Fokus.

Im Jahr 2017 wurde das Konzept der dsj academy überarbeitet und weiterentwickelt. Es soll die Transparenz erhöhen und das einzelne Individuum noch stärker in den Mittelpunkt stellen. Zusätzlich soll das Konzept noch deutlicher zeigen, welche Möglichkeiten der Qualifizierung für junge Engagierte im Sport, in der dsj im Rahmen der dsj academy, bestehen.

Fakten Junges Eng Fakt 1: Demokratischer Wandel • Braun, Sebastian (2011): Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport. Sportbezogene Sonderauswertung der Freiwilligensurveys von 1999, 2004 und 2009. • Statistisches Bundesamt (Zugriff 23.01.2018): https:// www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/ Tabellen_/lrbev01.html

Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement junger Menschen gezielt fördern und als eine der wichtigsten Aufgaben der Sportvereine und Sportverbände ansehen.

Leistungsges

• 84 % der Kinder machen, keine Ze • 18% der Kinder • Veränderte Struk Leistungsdruck • Flexibilisierung de Orientierungslosi • 85,6 % der gestr 60,2 % werden n • Ein freiwilliges En gleich und Freirau

Lösun

Moderne und flexi den Einstieg in ein

Beispiel: Fakten zum jungen Engagement

Einzelne trägt dazu bei, dass über zehn Millionen Kinder und Jugendliche gemeinsam Sport treiben und in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. Die neun Fakten setzen sich mit relevanten Entwicklungen rund um gesellschaftliche und sportpolitische Themen auseinander. Unter anderem wurden die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und die Auswirkungen auf die Mitgliederstruktur in den Sportvereinen thematisiert. Die Mitglieder der AG Junges Engagement bestehen aus jungen Menschen mit viel Praxiswissen, dieUrbanisierung in ihrer Rolle als Beratungsgremium der dsj sehr • Viele Menschen ziehen vom Land in die Städte, insbesondere junge Menschen: aktiv und lebendig aufgehen. Sie begleiten Partizi• Für Berlin wird im Zeitraum 2012 bis 2030 bspw. ein Bevölkerungswachstum von 10,3 % angenommen. Im Vergleich dazu wird Sachsen-Anhalt pationsprojekte von anderen jungenvoraussichtlich Engagierten, 13,6 % weniger Einwohner haben. entwickeln Formate der dsj academy • Viele Menschen die ziehen von den östlichen in die westlichen Bundesländer : weiter • In den Jahren 2012 bis 2030 werden bspw. Thüringen (- 9,9 %) und Mecklenundburg-Vorpommern rücken durch unterschiedliche Aktionen (- 7,9 %) einen beachtlichen Teil ihrer Bevölkerung verlieren. das Bayern (+ 3,5 %), Baden-Württemberg (+ 2,1 %) werden hingegen wachsen.

24

Lösungsvorschlag: Erfah rungsraum für Engagierte

Moderne und flexible Engagementmöglichkeiten erleichtern jungen Menschen den Einstieg in ein Ehrenamt.

DieLeistungsgesellschaft AG Junges Engagement hat sich intensiv mit • 84 % der Kinder und Jugendlichen haben oft das Gefühl, für Dinge, die Spaß den machen, bestehenden Angeboten der dsj academy keine Zeit zu haben. • 18% der Kinder und 19% der und Jugendlichen starkgeordnet. gestresst. auseinandergesetzt sie sind neu Eine ge• Veränderte Strukturen in Schul- und Hochschulsyste-men führen zu Zeit- und Leistungsdruck zieltere Ansprache der Teilnehmenden soll sicher• Flexibilisierung der Arbeits-zeit, Überforderung durch zu viel Wahlmöglichkeit, Orientierungslosigkeit. stellen, dass die potenziellen jungen Engagierten • 85,6 % der gestressten Kinder dürfen in der Freizeit nicht selbst entscheiden. % werden nur manchmal bis niefür nach ihrer Meinung gefragt. das 60,2 passende Format ihren eigenen Qualifi• Ein freiwilliges Engagement im Sport-verein bietet jungen Menschen einen Auszierungsweg finden. Zudem sind die Perspektiven gleich und Freiraum für selbstbestimmte Freizeitgestaltung. klarer und führen somit zu einer langfristigen BinLösungsvorschlag: Moderne und flexible Engagementmöglichkeiten jungen der Menschen dung. Darüber hinaus soll daserleichtern Konzept dsj acaden Einstieg in ein Ehrenamt. demy, angelehnt an das Frankfurter Modell, visualisiert werden. Erste Modelle und Entwürfe werden aktuell aufbereitet und diskutiert. Fakt 4: Urbanisierung

Gemeinsame kleinere• Projekte, eine Bertelsmann-Stiftung (ZugriffKooperation Demographischer Wandel mit UNICEF und damit 19.02.2018): die Öffnung für Partner/inverstärkt Unterschiede zwischen Stadt und Land. nen sind ebenso kennzeichnend für die AG Junges • Bundeszentrale für politische Bildung (Zugriff 19.02.2018): Datenreport 2016 Engagement wie der Austausch und das Netzwer. • Breuer, Christoph (2017): Sportentwicklungsbericht 2015/2016. • Danielzyk, Rainer; Siegel, Christian (2016): Neue Perspektiven für Stadtund Sportentwicklung. • Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. (Heft 6 Dezember 2012): Stadtentwicklung und Sport.

Urbanisierung

• Viele Menschen zie • Für Berlin wird im 10,3 % angenomm 13,6 % weniger Ei • Viele Menschen zie • In den Jahren 201 burg-Vorpommern Bayern (+ 3,5 %), B

Lösung

Moderne und flexibl den Einstieg in ein E


ken in den eigenen Strukturen. Bettina Haueisen, Mitglied der AG Junges Engagement, besuchte zum Beispiel im Mai 2017 einen Hochschulgruppen-Workshop von UNICEF und stellte die Aktivitäten der Deutschen Sportjugend vor. Die AG Junges Engagement legt die inhaltlichen Schwerpunkte der dsj-Juniorteamseminare fest, die im Jahr 2018 „Persönlichkeitsentwicklung im Sport“ sowie „Projekte im Sport gestalten“ hießen. Im Sommer 2018 wurde auf Initiative der AG der Wettbewerb „Mein Engagement“ ausgeschrieben. Um teilnehmen zu können, haben die jungen Engagierten zwischen 16 und 26 Jahren ein Foto und einen Spruch zu ihrem persönlichen Engagement an die dsj gesandt. Die Gewinner/innen wurden in einem zweistufigen Abstimmungsverfahren ermittelt. Zuerst traf die Jury (AG Junges Engagement) eine Vorauswahl der besten Beiträge. Im Anschluss daran wurden diese Beiträge auf Facebook zur Abstimmung veröffentlicht. Die Teilnehmenden konnten sich auf tolle Preise freuen. Die Gewinner/innen erhalten für ein Jahr einen ASS-Teambus für ihren Sportverein/-verband, der zweite Preis ist ein Gutschein über 250 Euro von Kübler Sport. Die Deutsche Sportjugend stellt darüber hinaus den

Dritt- bis Fünftplatzierten je einen Gutschein über 150 Euro für eine Qualifikation im Sport aus. Die Gewinner/innen werden zum Abschlussevent des Förderprogramms ZI:EL+ vom 9. bis 11. November 2018 nach Frankfurt am Main eingeladen und dort ausgezeichnet. Mit dem Wettbewerb wurde das Ziel verfolgt, aufzuzeigen, was freiwilliges Engagement bewirken kann, dass freiwilliges Engagement Menschen zusammenbringt, die eigene Persönlichkeit fördert und nicht zuletzt Freude bringt. Junges Engagement ist vielfältig, kreativ und macht Spaß! Bei diesem Wettbewerb haben viele junge Engagierte mit ihren Fotos gezeigt, wie vielfältig und bewegend ihr Engagement im gemeinnützigen, organisierten Sport ist. Der Wettbewerb verdeutlicht, welchen wichtigen Beitrag junges Engagement für die Zivilgesellschaft leistet! Die Broschüre „Juniorteams für alle“ (aus dem Jahr 2007) wurde in diesem Jahr nicht nur überarbeitet, sondern hat auch eine neue Funktion erhalten. In der Broschüre werden Formen und Ausprägungen von Juniorteams beschrieben und zusätzlich wurde ein Leitfaden zum Aufbau eines Juniorteams entwickelt. Anhand dieses Leitfadens können Mitgliedsorganisationen ganz einfach ihr eigenes

25


Juniorteam aufbauen oder es weiterentwickeln. Wesentliche Gelingensbedingungen und Bausteine sind ebenfalls aufgelistet. Das Juniorbotschafter/innensystem ist ein erfolgreiches Modell zur Sensibilisierung von jungen Engagierten in Bezug auf Themen wie Dopingprävention, Teilhabe und Vielfalt (Inklusion), Kinderund Jugendschutz sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung. Über den Peer-to-Peer-Ansatz werden Gleichaltrige nicht nur direkt angesprochen, sondern erhalten zudem die Möglichkeit, eine Vorbildfunktion und eine wichtige Rolle als Botschafter/in in der dsj und ihren Mitgliedsorganisationen zu übernehmen. Darüber hinaus erwerben die Juniorbotschafter/innen Kompetenzen in den Bereichen der Kommunikation, der Führung und des Projektmanagements. Sie übernehmen Verantwortung, gestalten verschiedene Seminare und Veranstaltungen mit und eignen sich damit nicht nur Wissen, sondern auch praktische Erfahrungen an. Im Jahr 2018 nahm die dsj die Aufgabe wahr, anhand eigener Erfahrungen und dem Praxiswissen eine Handreichung zum Aufbau und zur Pflege eines Juniorbotschafter/innensystems herauszubringen. Darin soll es um die Erfolgsfaktoren gehen,

26

Erfahrungsraum für Engagierte

die dazu beitragen, dass dieses System gelingt. Welche Form der Begleitung ist notwendig, wie gelingt die Ansprache, welche Kommunikationswege sind zu nutzen und wie funktioniert eine bestmögliche Förderung und Einbindung in die Strukturen durch eine kooperative Zusammenarbeit mit dem Herkunftsverband? All diese Fragen werden darin beantwortet und mit praxistauglichen Beispielen aus den Seminaren voraussichtlich im Jahr 2019 veröffentlicht. Im Frühjahr 2018 hat ein gemeinsames Treffen mit der AG Junges Engagement und der AG Engagemententwicklung stattgefunden. Die AG Engagemententwicklung trägt zur strategischen Ausrichtung der Arbeit der dsj und ihrer Mitgliedsorganisationen im Bereich der Engagementförderung bei. Die gemeinsame Sitzung verdeutlichte, dass der Austausch zwischen den beiden AGs sehr sinnvoll ist, da die Inhalte ähnlich sind und die Mitglieder in ihrer Arbeit voneinander profitieren können. Gemeinsam wurden aktuelle Studien zur Engagemententwicklung in den Blick genommen sowie Formate zur Engagementförderung erörtert. Ansprechpartnerinnen Hasenpusch/Straub


ZI:EL+ – Zukunftsinvestition Entwicklung jungen Engagements im Sport Seit dem 1. Januar 2016 knüpft das bundesweite KJP-Förderprogramm ZI:EL+ „Zukunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport!“ an das Förderprogramm ZI:EL (2013-2015) an. Der Kerngedanke des Förderprogramms ist die Förderung von jungem Engagement für und mit jungen Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen zu den Strukturen des Sports. Im Rahmen dieser Zielsetzung sollen neue Engagementbereiche erschlossen und Engagementformate (weiter-)entwickelt werden. Daher sollen insbesondere modellhafte Maßnahmen durchgeführt werden, die die Bereiche der Inklusion, der Integration und die Förderung von bildungsbenachteiligten jungen Menschen betreffen. Die Zielgruppen des Förderprogramms ZI:EL+ sind dementsprechend junge Menschen mit Behinderung, Migrationshintergrund, Bildungsbenachteiligung und Fluchterfahrung. Den Jugendverbänden im Sport stehen im Förderzeitraum 2016 bis 2018 Mittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro pro Jahr zur Förderung von jungem Engagement zur Verfügung. Das Programm ZI:EL+ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP). Die Deutsche Sportjugend bedankt sich beim BMFSFJ herzlich für die bisherige Förderung und freut sich auf die weitere partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Förderung des Programms ZI:EL+ durch das BMFSFJ bietet den Mitgliedsorganisationen der dsj die Möglichkeit, die Engagementförderung im gemeinnützigen Kinder- und Jugendsport in Deutschland maßgeblich weiterzuentwickeln. Zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements junger Menschen und der Sportstrukturen werden im Förderprogramm ZI:EL+ Einzelmaßnahmen,

Qualifizierungsmaßnahmen und Personalstellen gefördert. Die dsj übernimmt die Koordination sowie Zentralstellenfunktion des Förderprogramms und berät und unterstützt ihre Mitgliedsorganisationen bei der Umsetzung von Maßnahmen und Projekten.

Im Jahr 2017 waren am Förderprogramm ZI:EL+ 43 dsj-Mitgliedsorganisationen beteiligt. Darunter waren 15 Landessportjugenden, 22 Jugendorganisationen der Spitzenverbände und drei Jugendorganisationen der Sportverbände mit besonderen Aufgaben sowie die Deutsche Sportjugend und zwei Kooperationspartner. Damit hat das Förderprogramm ZI:EL+ eine breite Wirkung in den Strukturen des Kinder- und Jugendsports entfaltet. Insgesamt wurden im Jahr 2017 Maßnahmen und Personalstellen mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro gefördert. In den 84 Maßnahmen konnten 7.289 Engagierte erreicht werden, wovon 5.986 (82 Prozent) unter 27 Jahre waren.

Erfahrungsraum für Engagierte

27


Die hauptberuflichen Mitarbeiter/innen stellen einen sehr wichtigen Faktor für die Gestaltung sowie Umsetzung des Förderprogramms dar. Im Jahr 2017 setzten sich auf Bundesebene im Programm ZI:EL+ rund 49 Mitarbeiter/innen intensiv für das Thema der Engagementförderung in ihren Verbänden ein. Bei einer großen Zahl der Personalstellen handelt es sich um geringere Stellenanteile. Ein konkreter Blick auf die Stellenanteile zeigt, dass die Summe der Anteile der 49 Personalstellen insgesamt rund 28 Vollzeitstellen ergeben. Im Rahmen des Förderprogramms wurden 2017 insgesamt 26 Qualifizierungsmaßnahmen (QM) durchgeführt. Einige QM bestanden aus einem Baustein und fanden an einem Tag oder Wochenende statt, andere wurden in mehreren Bausteinen an mehreren Tagen/Wochenenden mit verschiedenen Schwerpunktthemen durchgeführt. Die QM erreichten insgesamt 929 Teilnehmer/innen, die an 2.425 Teilnehmendentagen qualifiziert wurden. So waren von den 929 teilnehmenden jungen Menschen 234 direkt an der Umsetzung der Maßnahme beteiligt, d. h. 25 Prozent engagierten sich selbst innerhalb der Maßnahme oder halfen konkret bei der Vorbereitung oder Umsetzung mit. Darüber hinaus wurden 58 Einzelmaßnahmen (mit 167 einzelnen Bausteinen) durchgeführt. Die Einzelmaßnahmen bieten einen großen Spielraum zur

28

Erfahrungsraum für Engagierte

Entwicklung vielfältiger Angebote in der Engagementförderung und sind daher für die Mitgliedsorganisationen noch immer das attraktivste Format zur Maßnahmengestaltung. Neben Veranstaltungen, Netzwerktreffen und Werkstätten wurden im Jahr 2017 Camps, Infoveranstaltungen, Foren, Konferenzen, Workshops, Freizeiten und Seminare mit verschiedenen Themen und Schwerpunkten umgesetzt. Zudem gab es Publikationen, Flyer, Plakate, Filme u. v. m., die zur Öffentlichkeitsarbeit im Förderprogramm ZI:EL+ beitrugen. An den Einzelmaßnahmen haben insgesamt 6.360 junge Menschen und Multiplikator/innen an 14.893 Tagen teilgenommen. Insgesamt 5.332 der 6.360 und damit rund 84 Prozent der Teilnehmenden waren unter 27 Jahren. In ZI:EL+ konnten 2017 und 2018 viele kreative Lösungen, Ideen und Konzepte zur Engagementförderung erprobt werden. Es wurden viele Multiplikator/innen qualifiziert, die ihr Wissen und ihre Kompetenzen langfristig und nachhaltig in die Strukturen des gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsports einbringen können. Dies stellt eine Bereicherung für die Verbands- und Vereinsentwicklung dar, da durch Impulse von Seiten der Multiplikator/innen Prozesse zur sozialen Öffnung oder auch Persönlichkeitsentwicklung der Teilhabenden angestoßen werden. Natürlich wird es auch langfristig das Ziel sein, die Zielgruppe junger Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen zum Sport in besonderer Weise als Multiplikator/innen zu gewinnen, da sie sich authentisch für die Zielgruppe und ihre eigenen Interessen einsetzen können. Hierbei können sie eine große Wirkung entfalten und andere für ein Engagement im Sport begeistern. In den Jahren 2017 und 2018 führte die dsj folgende Einzelmaßnahmen durch, mit dem Ziel, die Qualitätsentwicklung im Förderprogramm sicherzustellen:


• Qualitätsentwicklung im Förderprogramm ZI:EL+ – Engagementförderung für und mit jungen Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen nachhaltig verankern • Selbstevaluation und -monitoring im Förderprogramm ZI:EL+ • Partizipation in der Kinder- und Jugendarbeit im Sport • Abschlussevent ZI:EL+ „Engagement für Alle! – ZI:EL-sicher in die Zukunft“ • Teilhabe, Vielfalt und Engagementförderung

Qualitätsentwicklung im Förderprogramm ZI:EL+

Im Laufe des Jahres 2017 wurden Treffen der Mitgliedsorganisationen zur Abstimmung der administrativen und inhaltlichen Weiterentwicklung durchgeführt. Durch persönliche, intensive Beratungsgespräche wurde erreicht, dass die Kolleg/ innen in den Mitgliedsorganisationen größere Handlungssicherheit bei der Umsetzung des Förderprogramms erhielten. Weiterhin wurden 2017 zwei KEM-Konferenzen und 2018 eine KEM-Konferenz (Koordinationsstellen für Engagement-Management) für die durch ZI:EL+ geförderten Personalstellen durchgeführt. Dadurch wurde die Kompetenzentwicklung der ZI:EL+-Mitarbeiter/innen sowie der Austausch untereinander gefördert. Zudem konnten die Kolleg/innen auf Ebene der Mitgliedsorganisationen offene Fragen formulieren, die durch die dsj beantwortet oder ggf. an das BMFSFJ oder das

Bundesverwaltungsamt (BVA) weitergeleitet wurden. Auch hier war das konkrete Ziel, Handlungssicherheit zu erlangen. Die dsj lud ihre Mitgliedsorganisationen zu einer Zukunftswerkstatt am 11. Dezember 2017 nach Hannover ein. Bei dieser Veranstaltung ging es darum, sich gemeinsam Gedanken darüber zu machen, wie das Themenfeld „Junges Engagement“ in der Jugendverbandsarbeit im Sport zukünftig gestaltet werden könnte. Besonders die Tatsache, dass das Förderprogramm ZI:EL+ am 31. Dezember 2018 ausläuft und die Themenfelder Integration und Inklusion, vor allem angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen, auch in Zukunft weiter bearbeitet werden müssen, fanden sich über 50 Teilnehmende ein. Gemeinsam ist so eine inhaltliche Grundlage für die zukünftige Arbeit im Bereich „Junges Engagement“ entstanden, auf der nun aufgebaut werden kann. Hierbei wurden von den engagierten Mitwirkenden insbesondere die Themen Partizipation und Digitalisierung als die zentralen Punkte für die Zukunft der Jugendarbeit identifiziert. Am 28. Februar 2018 fand darüber hinaus ein Qualitätszirkel unter dem Motto „Engagiert Interessen vertreten“ in Berlin statt. Nach einer lobbykritischen Stadtführung und einem Impulsvortrag zum Thema „Politikberatung und Interessenvertretung“ hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Blick auf ihre eigenen Projekte zu richten und konkrete Aktivitäten zu planen.

© Bild (DLV), Fotograf Kai Peters

Erfahrungsraum für Engagierte

29


Die Führungs-Akademie des DOSB (FA) begleitet und berät in den Jahren 2016 bis 2018 das Programm ZI:EL+ wissenschaftlich. Die Ziele der Maßnahme sind, ein gezieltes Selbstmonitoring auf Ebene der Mitgliedsorganisationen und ihrer Untergliederungen einzuführen, bestehende Instrumente des Selbstmonitorings weiterzuentwickeln und dadurch die programmbegleitende Qualitätsentwicklung von ZI:EL+ fortzuentwickeln. Die wissenschaftliche Begleitung des Gesamtprogramms ZI:EL+ (Schwerpunkt in den Jahren 2016 und 2017) und die datenbasierte Erstellung einer Gesamtevaluation (Schwerpunkt 2018) kann somit sichergestellt werden. Insbesondere werden die Mitgliedsorganisationen befähigt nachzuvollziehen, inwiefern es ihnen gelungen ist, in ihren eigenen Maßnahmen und auf Ebene ihrer Untergliederungen das Engagement für und mit jungen Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen zu fördern, Engagementformate weiterzuentwickeln, Methoden zur Gewinnung von Engagierten zu optimieren und neue Engagementstrukturen zu etablieren. Ein Schwerpunkt soll darauf gelegt werden, die Kommunikationswege zu reflektieren und weiterzuentwickeln, die durch die MOs genutzt werden, um junge Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen zu erreichen.

Partizipation in der Kinder- und Jugendarbeit im Sport Die Maßnahme „Partizipation in der Kinder- und Jugendarbeit im Sport“ hat zum Ziel, den Mitgliedsorganisationen der dsj Hilfestellungen für das Begriffsverständnis zu den Partizipationsformen sowie konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis im Sportverein bereitzustellen. Die Maßnahme startete am 1. November 2017 und wird in Kooperation mit der Universität Osnabrück (Prof. Dr. Ahmet Derecik) durchgeführt. Zur Unterstützung für die Arbeit auf Verbandsund Vereinsebene sollen die Mitgliedsorganisationen Informationsmaterial erhalten. Mit Bezug

30

Erfahrungsraum für Engagierte

zum Förderprogramm ZI:EL+ soll insbesondere die Förderung der Partizipation von jungen Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen zum Sport im Fokus stehen. Mit der Einzelmaßnahme sollen Multiplikator/innen aus der Kinder- und Jugendarbeit im Sport für ihre Arbeit Unterstützungsmaterial erhalten, das ihnen ein klares Bild über die Partizipationsgrade und Umsetzungsmöglichkeiten verschafft.

Der vielschichtige Die Notwendigkeit solch Partizipationsbegriff einer Broschüre wurde in verschiedenen Veranstaltungen, beispielsweise der KEM-Konferenz, deutlich. Mit Hilfe der Begriffsklärung und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen soll über das Thema informiert und für dieses sensibilisiert werden, um eine Kompetenzvermittlung im Bereich Partizipation von jungen Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen voranzubringen.

Teilnahme und demokratische Partizipation im gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsport

Abschlussevent ZI:EL+ „Engagement für Alle! – ZI:ELsicher in die Zukunft“ Vom 9. bis 11. November 2018 wird das Abschlussevent ZI:EL+ in Frankfurt am Main stattfinden. Unter dem Motto „Engagement für Alle! – ZI:ELsicher in die Zukunft“ soll ein Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre mit den Förderprogrammen ZI:EL und ZI:EL+ erfolgen und zugleich der Blick in die Zukunft der Engagementförderung von jungen Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen gerichtet werden. Bei dieser Veranstaltung präsentieren die Mitgliedsorganisationen und die dsj die über die Jahre geförderten Projekte und veranschaulichen gemeinsam mit den jungen Engagierten die Vielfalt und Wirkung der Förderprogramme. Es soll herausgestellt werden, dass in den durchgeführten Maßnahmen Strategien entwickelt, Erkenntnisse gewonnen, hauptberufliche Personalstellen und freiwillig

dsj.de

Selbstevaluation und -monitoring im Förderprogramm ZI:EL+


Engagierte qualifiziert, Projektkompetenzen erlangt und junge Engagierte gewonnen wurden. In der geplanten partizipativen Podiumsdiskussion sollen diese erworbenen Errungenschaften von verschiedensten Personen der Gesellschaft diskutiert und die Rahmenbedingungen für die zukünftige Weiterentwicklung des Themenfelds „Junges Engagement“ beleuchtet werden. Die anschließenden Workshops, die sich mit den aus der Zukunftswerkstatt entstandenen Themen auseinandersetzen, ermöglichen es den Teilnehmenden, aktiv die zukünftigen Herausforderungen für das Engagement von jungen Menschen mit erschwerten Zugangsbedingungen aufzuarbeiten und Lösungswege voranzubringen. Diese Veranstaltung wird sich durch einen besonders partizipativen Charakter auszeichnen. Die Mitgliedsorganisationen werden sowohl bei der Präsentation der vergangenen Projekte als auch bei der Gestaltung der Zukunftsworkshops eingebunden. Die Mitglieder der achtköpfigen Projektgruppe, die sich aus Personalstellen der Mitgliedsorganisationen zusammensetzt und die die

dsj-Geschäftsstelle unterstützt, haben darüber hinaus die Möglichkeit, ihre Ideen einzubringen und die Rahmenbedingungen des Events mitzugestalten. Mit diesen für 2018 geplanten Maßnahmen soll die bereits erreichte Wirkung in den Strukturen des gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsports weiter verstärkt werden. Die Qualifikation von Multiplikator/innen, die Verbreitung von Good-Practice-Beispielen sowie die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Ergebnisse, Erkenntnisse und Wirkungen der Förderprogramme ZI:EL und ZI:EL+ dienen zudem in besonderer Weise dazu, die Nachhaltigkeit der geförderten Maßnahmen zu gewährleisten. Der Transfer von Erkenntnissen und Ergebnissen aus den Programmen in andere Bereiche des gemeinnützigen, organisierten Sports wird daher in diesem Jahr einen besonderen Stellenwert einnehmen. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Straub

Erfahrungsraum für Engagierte

31


Freiwilligendienste

Engagementfeldes ein. Die Mitgliedsorganisationen begleiten die Entwicklung insbesondere über die Arbeitsgruppe „Freiwilligendienste im Sport“ sowie den gleichnamigen Arbeitskreis.

Die von der Deutschen Sportjugend koordinierAnerkannte Einsatzstelle ten Freiwilligendienste im Sport haben sich in den vergangenen Jahren stetig entwickelt. Steigende Teilnehmer/innenzahlen, Modellprojekte und verbesserte Qualitätsstandards sorgen dafür, dass der Freiwilligendienst als Bildungs- und Orientierungsjahr großen Zulauf hat und nachhaltig wirkt. Derzeit sind über 2.000 Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und – rechnet man alle Stellen im Sport zusammen – weitere rund 1.000 im Bundesfreiwilligendienst (BFD) tätig. Sie unterstützen Sportvereine und -verbände durch ihr Engagement oder engagieren sich sportlich an Schulen und Kindertagesstätten. Freiwilligendienstleistende, die Sport mit einem Einsatz im Umweltbereich oder im Ausland verbinden, kommen hinzu. Die Kontakte zu anderen Freiwilligen, zur Einsatzstelle oder zum Träger – die Jugendorganisationen der Landessportbünde oder ausgewählte Spitzenverbände – wirken über den Freiwilligendienst hinaus. Die Freiwilligen werden weiterhin zumeist im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit der Sportvereine eingesetzt, zunehmend arbeiten sie auch bei Verbandsprojekten mit oder unterstützen Ehrenamtliche beim Vereinsmanagement. Die dsj koordiniert durch ein „Bundestutorat“ verschiedene Freiwilligendienstformen und setzt sich auf Bundesebene für die Förderung und Stärkung dieses besonderen

32

Erfahrungsraum für Engagierte

Die Deutsche Sportjugend legt großen Wert auf Fort- und Weiterbildungen, Austauschmöglichkeiten, die Qualitätsentwicklung beider Dienste sowie die Vernetzung der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Träger. Aus diesem Grund lädt das Bundestutorat in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Themen ein. Eine Fortbildung am 22./23. November 2017 bot die Möglichkeit des Austauschs über aktuelle Fragestellungen sowie


einen Input zu Freiwilligendiensten als attraktives Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene der heutigen Generation und zukünftiger Generationen. Auf Einladung der Deutschen Sportjugend trafen sich vom 12. bis 14. April 2018 in Naumburg fünfzig junge Freiwilligendienstleistende, zumeist als Sprecher/innen von ihren Seminargruppen gewählt. Die Teilnehmenden entwickelten in selbstorganisierten und selbstmoderierten Arbeitsphasen unterschiedliche Positionen rund um die Ausgestaltung der Freiwilligendienste im Sport. Damit wurde eine Tradition fortgesetzt, die bei Sprecher/ innentreffen in Hannover (2015) und Weimar (2017) begonnen wurde. Im Rahmen des Partizipationstreffens entwickelten die Freiwilligen konkrete Forderungen an Einsatzstellen, Träger, die dsj sowie Politik und Öffentlichkeit. Sie beleuchteten aus unterschiedlichen Blickwinkeln beispielsweise die Frage, wie die Sprecher/innen der unterschiedlichen Trägerbereiche zusammenarbeiten können, und entwickelten Strategien für die Alumni- und Netzwerkarbeit der Freiwilligendienstleistenden im Sport. Ein weiterer Schwerpunkt galt der Anerkennungskultur, in die ausdrücklich auch die Mentor/ innen der Freiwilligen in den Einsatzstellen einbezogen worden sind. Die Bundesfreiwilligendienstleistenden forderten zudem eine Reorganisation der politischen Bildung. Fünfzig pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den Freiwilligendiensten im Sport trafen sich vom 7. bis 9. Mai 2018 in Halle an der Saale zu ihrer turnusgemäßen Jahrestagung, die sowohl der Vernetzung als auch der Fortbildung dient. Am ersten Tag stand der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt: Neben der Vorstellung von Seminarmodulen galt der Fokus dem Sprecher/innensystem, den Erfahrungen mit dem Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingen, sozialen Medien sowie der Qualitätsentwicklung. Tag zwei widmete sich dem „Umgang mit psychischen Belastungen und Konfliktsituationen im Freiwilligendienst“ und der Frage, wie pädagogische Mitarbeiter/innen angemessen mit Freiwilligen umgehen, die sowohl in den Seminaren als auch in der Einsatzstelle einer besonderen pädagogischen Begleitung bedürfen.

Am letzten Fortbildungstag stellten die „Sozialhelden“ ihr Programm vor und präsentierten Möglichkeiten, Inklusion zusammen mit den jungen Freiwilligendienstleistenden über die Mitarbeit an einer „Rollstuhllandkarte“ zu befördern.

Die dsj verfolgt das Ziel, politische Interessen im Feld sowohl gemeinsam mit Partnern aus dem Sport als auch gemeinsam mit den anderen zivilgesellschaftlichen Zentralstellen zu vertreten. Sie engagiert sich über den Sportbereich hinaus in der Arbeitsgruppe Freiwilligendienste des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE), im vom BMFSFJ berufenen Beirat Bundesfreiwilligendienst sowie im Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr. Dabei setzt sie sich gemeinsam mit ihren Partnern für bessere Rahmenbedingungen im Arbeitsbereich ein. Im Berichtsjahr entstanden beispielsweise gemeinsame Forderungen aller Zentralstellen rund um den Erhalt der Gelder des gerade im Sport höchst erfolgreichen Sonderprogramms „Freiwilligendienste mit Flüchtlingsbezug“.

Erfahrungsraum für Engagierte

33


Freiwilliges Soziales Jahr im Sport (FSJ) Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im Sport hat sich in den vergangenen Jahren auf einem guten Niveau stabilisiert und wächst seitdem stetig. Im Berichtsjahr stieg die finanzielle Unterstützung durch den Bund – wie auch schon im Vorjahr – leicht an. Die willkommenen Zuwendungssteigerungen genügen noch nicht, um den Bedarfen der Einsatzstellen und Freiwilligen zu entsprechen. Um neue Prioritäten zu setzen, wurde das System der Fördermittelverteilung im Berichtsjahr nach einer zweijährigen Diskussion komplett umgestellt. Dabei waren alle betroffenen Mitgliedsorganisationen über unterschiedliche Gremien eingebunden. Wichtiges Ziel der Deutschen Sportjugend ist die qualitative Weiterentwicklung des FSJ im Sport. Im Berichtsjahr wurden insbesondere Projekte der Träger gefördert, die die Partizipation der Freiwilligen stärken und den Ausbau von Sprecher/innensystemen begünstigen. Ziel ist es, die partizipative Ausgestaltung der Freiwilligendienste weiter zu unterstützen. Auch der Bereich „FSJ und (Ganztags-) Schule“ findet in enger Zusammenarbeit mit der Sportministerkonferenz sowie der Kommission

34

Erfahrungsraum für Engagierte

Sport der Kultusministerkonferenz besondere Beachtung. Auf der Basis einer Befragung aller Landessportjugenden wird am 23. November 2018 eine gemeinsame Tagung durchgeführt.

Die dsj engagiert sich im Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ), um Netzwerke zu knüpfen und langfristig die Finanzierung von Jugendfreiwilligendiensten sicherzustellen. Seit Mitte 2017 ist die dsj-Bundestutorin hier auch als Sprecherin tätig und führt in dieser Rolle viele politische Gespräche, die auch dem Sport zugutekommen. Zentrales Anliegen ist neben der Steigerung der Bundesförderung derzeit die Umgestaltung des Jugendfreiwilligendienstegesetzes. Um besonderen Zielgruppen den Zugang zum FSJ zu ermöglichen, soll eine Teilzeitoption eingeführt werden.


Bundesfreiwilligendienst im Sport (BFD) Der Bundesfreiwilligendienst im Sport hat sich erfolgreich etabliert. Derzeit bieten 15 Landessportjugenden sowie vier Jugendorganisationen der Spitzenverbände (Rudern, Schach, Tischtennis und Turnen), die im FSJ keine Trägeraufgaben übernehmen können, aktiv Plätze im Bundesfreiwilligendienst an; 2018 kommt die DJK Sportjugend hinzu. Gemeinsam mit dem ASC Göttingen von 1846 e. V., der als zweite Zentralstelle im Sport fungiert, stellt die dsj im aktuellen Freiwilligenjahr deutlich über 1.000 Plätze bereit. Die Verwaltung des Kontingents sowie die Abwicklung der Einsatzstellenanerkennungen und der Vereinbarungen mit dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) bilden einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt der BFD-Verwaltungsstelle.

Die dsj setzt sich mit Nachdruck für eine dauerhafte Erhöhung der BFD-Kontingentstellen ein und wird dabei von vielen Sportverbänden und ihren Zusammenschlüssen flankiert. Erfolge waren im Berichtsjahr wie auch bereits im Vorjahr zu verzeichnen; die Erhöhung gilt mindestens für die nächsten drei Jahre. Gemeinsam mit den anderen zivilgesellschaftlichen Zentralstellen beteiligt sich die dsj an Aushandlungsprozessen mit BMFSFJ und BAFzA, um möglichst gute Rahmenbedingungen für Freiwillige, Einsatzstellen und Träger zu schaffen. Das Bundestutorat ist beispielsweise im BFD-Beirat des Bundes vertreten. Das Sonderprogramm „BFD mit Flüchtlingsbezug (BFDmF)“ hat sich erfolgreich etabliert. Die zusätzliche Förderung, die Ende des Jahres offiziell ausläuft, erlaubt es, neue Einsatzstellen dort zu schaffen, wo Flüchtlinge im Sportverein betreut werden. Gleichzeitig sind Asylberechtigte und Asylbewerber/innen mit guter Bleibeperspektive dazu auf-

gerufen, einen BFD im Rahmen des Sonderprogramms zu leisten. Die überdurchschnittlich hohe Zahl der Menschen mit Fluchterfahrung, die einen BFD gerade im Sport leisten, belegt das immense Potenzial dieses Programms. Trotz vielfältiger politischer Bemühungen und großer Anerkennung der Leistungen des BFD im Sport ist eine Fortsetzung des Sonderprogramms nicht in den Bundeshaushalt 2019 aufgenommen worden, so dass im September die letzten Gruppen starten werden. Mit einem Rückgang der BFD-Gesamtzahlen im Folgejahr ist zu rechnen. Ansprechpartner/-partnerinnen Holze/Dr. Eichhorn/Wolff

Erfahrungsraum für Engagierte

35


Internationale Freiwilligendienste

In verschiedenen Freiwilligenprogrammen haben junge Menschen die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren. Neben den ohnehin vielfältigen und wertvollen Erfahrungen eines Freiwilligendiensts im Sport erhalten die Freiwilligen durch ihren Auslandseinsatz einen Einblick in die Kultur des Landes, lernen den Umgang mit und das Leben in einer fremden Kultur kennen und können ihre Fremdsprachenkenntnisse anwenden und verbessern. Gemeinsam mit ihren Mitgliedsorganisationen versucht die dsj darum, auf verschiedenen Wegen internationale Freiwilligendienste im Sport zu erproben und zu realisieren. Die dsj nimmt dabei in erster Linie eine Beratungs- und Vermittlungsrolle ein. Die konkrete Umsetzung der Dienste wird von interessierten Mitgliedsorganisationen übernommen. In folgenden Programmen können Jugendliche einen internationalen Freiwilligendienst absolvieren:

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) koordiniert einen deutsch-französischen Freiwilligendienst im Rahmen des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes und des französischen „Service Civique“. Dieses Programm ermöglicht deutschen Freiwilligen zwischen 18 und 25 Jahren einen Einsatz in Frankreich und französischen Freiwilligen einen Freiwilligendienst in einer deutschen Einsatzstelle. Seit September 2018 haben neun neue Tandems ihren Freiwilligendienst gestartet, d.h., es werden neun Freiwillige aus Deutschland und neun Freiwillige aus Frankreich im jeweils anderen Land in Sportvereinen oder sonstigen Sportorganisationen für ein Jahr tätig sein. Umgesetzt wird das Programm in Kooperation zwischen der dsj und dem ASC Göttingen. Partner in Frankreich sind das Comité national olympique et sportif français (CNOSF) und die Ligue de l’Enseignement. Eine neue französische Partnerorganisation konnte dieses Jahr für das Programm gewonnen werden, die Fédération Nationale Profession Sport & Loisirs. Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) wird über das Förderprogramm der Europäischen Union „Erasmus+/Jugend in Aktion“ gefördert. Er richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 17 und 30 Jahren und ermöglicht über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten die Teilnahme an einem gemeinnützigen Projekt in allen EU-Ländern sowie Freiwilligendienste für Jugendliche der Europäischen Union in Deutschland. Dieser Freiwilligendienst wird von verschiedenen

Foto: DFJW

36

Erfahrungsraum für Engagierte


Foto: Frank Albin (DOSB)

Landessportjugenden angeboten, die als anerkannte Aufnahme- und/oder Entsendeorganisation fungieren. Außerhalb der EU gibt es ebenfalls die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst zu absolvieren. „Weltwärts“ ist der entwicklungspolitische Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). 2018 feiert das weltwärts-Programm sein zehnjähriges Bestehen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bietet zusammen mit der dsj und in Kooperation mit dem ASC Göttingen von 1846 e. V. jungen Menschen zwischen 18 und 28 Jahren die Chance, über „weltwärts“ einen Freiwilligendienst in einem sportbasierten Entwicklungsprojekt zu leisten.

Die Freiwilligen werden über den DOSB für die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals/SDGs) sensibilisiert und entwickeln hierzu in ihrem Jahr eigene Projekte. So hat zum Beispiel ein Freiwilliger im Norden Namibias nach dem Vorbild der Basketball Artists School die Oshana Basketball School gegründet. Ein anderer Freiwilliger hat eine Jugendfußballliga (die Kimisagara Youth League) in Ruanda ins Leben gerufen. Im Entsendejahr 2017/18 wurden über 60 Freiwillige in Sportprojekte nach Südafrika, Namibia, Tansania, Uganda und Sambia entsendet und in verschiedenen Organisationen und Schulen eingesetzt. Dabei sind von DOSB und ASC Göttingen gemeinsam zehn Plätze in Namibia und Ruanda besetzt. Neben der Entsendung von deutschen Freiwilligen ins Ausland ist die Aufnahme von ausländischen Freiwilligen in Deutschland ein weiteres Thema. Diese Dienste werden als Incoming-Freiwilligendienste bezeichnet. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Dibao-Dina

Erfahrungsraum für Engagierte

37


2. Profil International aktiv 2.1 Handlungsfeld Internationale Jugendarbeit Seite 39 2.1.1 Internationale Austauschzusammenarbeit Seite 44 2.1.2 Entwicklungszusammenarbeit Seite 48 2.2 Handlungsfeld Europäisierung der Kinder- und Jugendarbeit im Sport Seite 50 2.3 Handlungsfeld Olympische Projekte Seite 50


2. International aktiv In die Zukunft der Jugend investieren – durch sportliche Jugendbegegnungen: Dies ist das abgeleitete Motto der dsj im Bereich der internationalen Jugendarbeit. Die Persönlichkeit junger Menschen soll durch internationale Projekte insbesondere im Bereich der interkulturellen Kompetenzen gefördert und weiterentwickelt werden. Umgesetzt werden die Maßnahmen im Profil „International aktiv“ in drei Handlungsfeldern: Internationale Jugendarbeit: Diesem Handlungsfeld sind die bilateralen Kooperationen sowie die Entwicklungszusammenarbeit zugeordnet. Die bilateralen Partnerschaften entwickeln sich unterschiedlich. Stabil laufen die Traditions-Partnerschaften wie z. B. mit Frankreich und Japan. Die meisten neuen Vereinspartnerschaften sind mit Vereinen aus Israel und Russland entstanden. Das Projekt „weltwärts Begegnungen“ aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit befindet sich in der Pilotphase und entwickelt sich positiv. Die Träger können auf eine ganze Reihe an Informations- und Qualifizierungsangeboten wie z. B. Regionaltagungen, bilaterale Partnertagungen oder Fortbildungen zurückgreifen. Neu war in diesem Jahr eine dreiteilige Fortbildung zur Ausbildung von interkulturellen Teamer/innen sowie von Multiplikator/innen für die internationale Jugendarbeit in Kooperation mit der Sportjugend Mecklenburg-Vorpommern.

lungen rund um eine zukünftige EU-Sportpolitik eingebracht und setzt gleichzeitig eigene Schwerpunkte in der europäischen Zusammenarbeit. So wurden in diesem Handlungsfeld die Beteiligung am Europäischen Netzwerk ENGSO Jugend gefördert, Förderprogramme für die Weiterentwicklung der Themen der dsj erschlossen und Entwicklungen von Einrichtungen der europäischen Jugendpolitik beobachtet. Über diese europaweite Vernetzung gelingt inzwischen bereits seit mehreren Jahren die Einbindung der dsj in EU-Projekte zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt. Die im Koalitionsvertrag angekündigte stärkere Anerkennung der internationalen Jugendarbeit ist zu begrüßen. Die Bedeutung des deutsch-französischen und deutsch-polnischen Jugendaustausches sowie der Ausbau des Programms „weltwärts“ wurden dabei im Besonderen genannt. Für das Deutsch-Polnische Jugendwerk sind im Bundeshaushalt 2018 bereits zusätzliche Mittel in Höhe von einer Million Euro eingestellt worden.

2.1 Handlungsfeld Internationale Jugendarbeit Außenvertretungen im internationalen Bereich

Olympische Projekte: Die Aktivitäten im Handlungsfeld Olympische Projekte finden insbesondere im Rahmen der Olympischen Spiele und der Olympischen Jugendspiele statt. Sie fördern das junge Engagement in den Strukturen des organisierten Sports und sensibilisieren für die (olympischen) Werte im Sport. Im Berichtszeitraum fanden zwei Maßnahmen statt: das Deutsche Olympische Jugendlager während der Olympischen Winterspiele in PyeongChang sowie das dsj academy camp anlässlich der Olympischen Jugendspiele in Buenos Aires. Parallel laufen bereits jetzt die Vorbereitungen für die entsprechenden Maßnahmen in zwei Jahren in Tokio und Lausanne.

Die Deutsche Sportjugend nimmt auf Bundesebene eine Vielzahl von Außenvertretungen für die Jugendarbeit im Sport wahr. Dazu gehören Vertretungen in den Gremien der Jugendwerke und Koordinierungsbüros, in den bilateralen Ausschüssen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), im Deutschen Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit (DNK) oder bei IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V.

Europäisierung: Hier hat sich die dsj im Interesse des deutschen Jugendsports an den Entwick-

• In den Beirat des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) wurden erneut Jan Holze,

Gegenüber dem letzten Berichtszeitraum gab es Veränderungen bzw. Neuberufungen in folgenden Gremien:

International aktiv

39


dsj-Vorstand, als ordentliches Mitglied und Rebekka Kemmler-Müller, dsj-Geschäftsstelle, als seine Stellvertreterin berufen. Jan Holze wurde in der konstituierenden Sitzung zudem zum stellvertretenden Vorsitzenden des Beirats gewählt. • Als stellvertretende Jugendvertreterin wurde auf Vorschlag der dsj Bettina Haueisen, dsj-AG Junges Engagement, neu in den Beirat des DFJW berufen. In der letzten Berufungsperiode war kein/e Jugendvertreter/in auf Vorschlag der dsj vertreten. • In den Verwaltungsrat des DFJW wurde Marc Zander, Kreissportjugend Paderborn, als stellvertretender Jugendvertreter berufen. Er folgt Lisa-Marie Oevermann, die aufgrund der Überschreitung der Altersgrenze ausschied.

• Deutsch-Chinesischer Fachausschuss: Ralph Rose, Beauftragter des dsj-Vorstands für den deutsch-chinesischen Jugendaustausch • Deutsch-Israelischer Koordinierungsrat: Ferdinand Rissom, dsj-Geschäftsstelle • Deutsch-Polnischer Jugendrat: Lisa Druba, dsj-Vorstand, als stellvertretendes Mitglied • Kuratorium der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch: Jan Holze, dsj-Vorstand

• Jan Holze, dsj-Vorstand, wurde erneut in den Gemischten Fachausschuss für den deutschisraelischen Jugendaustausch berufen.

• Deutsch-Russischer Jugendrat: Arne Klindt, Sprecher der Jugendorganisationen der Spitzenverbände

• Zur Vorbereitung der Gründung eines Deutsch-Griechischen Jugendwerks wurde eine deutsch-griechische Delegation zur Umsetzung und Entwicklung der Jugendzusammenarbeit eingerichtet, in der Kirsten Hasenpusch, dsj-Vorstand, die dsj vertritt.

• Deutsch-Türkischer Fachausschuss:´ Benny Folkmann, dsj-Vorstand

• In den Beirat der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke wurde Benny Folkmann, dsj-Vorstand, erneut berufen.

40

Da die Mehrzahl der Gremien für einen mehrjährigen Zeitraum berufen/gewählt werden, gab es keine weiteren Änderungen. Die folgenden Außenvertretungen blieben unverändert:

• ENGSO Jugend: Michael Leyendecker, Sprecher der Jugendorganisationen der Verbände mit besonderen Aufgaben • Kuratorium von Engagement Global: Martin Schönwandt, dsj-Geschäftsstelle

• Kirsten Hasenpusch, dsj-Vorstand, wurde zur stellvertretenden Sprecherin des Deutschen Nationalkomitees für internationale Jugendarbeit (DNK) gewählt und folgt damit Benny Folkmann, der zehn Jahre in unterschiedlichen Funktionen dem Sprecher/innen-Team des DNK angehörte.

• Beirat des Bundes zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland: Rebekka Kemmler-Müller, dsj-Geschäftsstelle

• In das DNK-Außenvertretungsteam wurde in diesem Jahr Janine Ongyerth gewählt, die sich in unterschiedlichen internationalen Projekten der dsj engagiert.

• Unterarbeitsgruppe International zur Handlungsfeldspezifischen Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendarbeit des KJP: Ferdinand Rissom, dsj-Geschäftsstelle

• Sebastian Heuft, fkk-jugend, engagiert sich weiterhin im Deutsch-Tschechischen Jugendrat, in den er für weitere drei Jahre als stellvertretendes Mitglied berufen wurde.

Ansprechpartner Folkmann/Rissom

International aktiv

• Nationaler Beirat für das EU Programm Erasmus+ Jugend in Aktion: Rebekka Kemmler-Müller, dsj-Geschäftsstelle


Team Internationale Außenvertretungen:

Lisa Druba

Benny Folkmann

Kirsten Hasenpusch

Bettina Haueisen

Sebastian Heuft

Jan Holze

Rebekka Kemmler-Müller

Arne Klindt

Michael Leyendecker

Janine Ongyerth

Ralph Rose

Ferdinand Rissom

Martin Schönwandt

Marc Zander

International aktiv

41


Deutsches Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit (DNK)

Die Frage, welche Rolle der Europarat für Jugendverbände in Deutschland habe, war Thema des Rundes Tisches des DNK am 25. September 2018. Dazu diskutierten in der Botschaft der Republik Kroatiens in Berlin Vertreter/innen von Jugendverbänden, Europarat und Ministerien. Ansprechpartnerin/-partner Hasenpusch/Rissom

Das Deutsche Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit (DNK) ist eine Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR), der Deutschen Sportjugend (dsj) und des Rings Politischer Jugend (RPJ). Das DNK vertritt so die deutschen Jugendorganisationen im multilateralen Bereich. Kirsten Hasenpusch wurde im Dezember 2017 neu in das Sprecherteam des DNK als stellvertretende Sprecherin gewählt. Benny Folkmann ist nach zehn Jahren Mitarbeit im DNK nicht mehr angetreten und wurde im März 2018 feierlich verabschiedet. Tobias Köck bleibt Sprecher des DNK. Für den Ring Politischer Jugendorganisationen ist Inga Groth (Junge Union Deutschlands) und Jan Lichtwitz (Jusos) stellvertretende Sprecherin bzw. stellvertretender Sprecher. Neu im Außenvertretungsteam des DNK ist aus den Strukturen der Deutschen Sportjugend Janine Ongyerth. Das DNK ist das deutsche Mitglied im Europäischen Jugendforum (YFJ), der Plattform der nationalen Jugendvertretungen und internationalen NGO-Jugendorganisationen in Europa. Das YFJ richtet regelmäßig sogenannte Netzwerkgruppen zur Bearbeitung verschiedener aktueller Themen ein. Zuletzt hat die dsj in einer solchen Gruppe zum Thema Menschenrechte mit Einreichung der DOSB/dsj-Broschüre „Aktiv im Sport für und mit Geflüchteten“ beigetragen. Als eine von zwei Deutschen ist die über die dsj vorgeschlagene Carolina Claus als Delegierte für den G20-Jugendgipfel (Y20) in Argentinien nominiert worden. Dieser fand vom 13. bis 19. August 2018 in Córdoba/Argentinien statt. Carolina Claus beschäftigte sich zusammen mit anderen Ländervertreter/innen mit der Rolle von Bildung im 21. Jahrhundert. Sie hat außerdem den Beitrag, den Sport leisten kann, sowie das Engagement, das junge Leute in zahlreichen Sportverbänden erbringen, zur Sprache gebracht.

42

International aktiv

Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. (IJAB)

Als Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland ist IJAB im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Europäischen Kommission, seiner Mitglieder und anderer Akteure im Bereich Jugend tätig. Aufgabe von IJAB ist die Stärkung und Weiterentwicklung der Internationalen Jugendarbeit und jugendpolitischen Zusammenarbeit – sowohl mit den Ländern Europas als auch weltweit. Durch die Förderung von internationalem Austausch und Begegnung will IJAB einen Beitrag zu Verständigung, internationaler Bildung und mehr Partizipation leisten sowie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt entgegenwirken. IJAB übernimmt somit wichtige Aufgaben in der Vernetzung nationaler und internationaler Träger, in der Beratung und Information. Zu den Angeboten von IJAB gehören u. a. Fachkongresse oder Fachkräfteprogramme, die über die Deutsche Sportjugend auch den Jugendorganisationen im Sport offen stehen. Im Berichtszeitraum konnten so aus dem Bereich der Deutschen Sportjugend Vertreterinnen und Vertreter an Maßnahmen mit China, Japan und Tunesien teilnehmen. Das zweijährige Coaching-Programm zur Internationalisierung von Jugendorganisationen, an dem sich die Sportjugend Mecklenburg-Vorpommern beteiligt und das die dsj eng begleitet hat, wurde im Berichtszeitraum beendet. Daraus entstanden ist u. a. eine aus drei Modulen bestehen-


de Fortbildung für angehende Teamer/innen und Multiplikator/innen der internationalen Jugendarbeit. Auch die Fortbildung „Fit für internationale Jugendarbeit“ wurde erneut in Kooperation mit IJAB und in Zusammenarbeit mit der Sportjugend NRW angeboten. Die Initiative „JiVE“ (Jugendar-

beit international – Vielfalt erleben) wurde im Berichtszeitraum fortgeführt. Sie hat zum Ziel, mehr Jugendlichen mit erschwerten Zugangsbedingungen die Teilhabe an Angeboten der internationalen Jugendarbeit zu ermöglichen. Die dsj stellt ihren Mitgliedsorganisationen dazu den Flyer „SPORTIVE – Sportjugendarbeit international – Vielfalt erleben“ zur Verfügung. Martin Schönwandt vertritt die Deutsche Sportjugend unverändert im Vorstand von IJAB. Ansprechpartner Folkmann/Rissom

International aktiv

43


2.1.1 Internationale Austausch zusammenarbeit Frankreich Schwerpunkt der deutsch-französischen Begegnungen im Sport sind nach wie vor die Austausche zwischen den Sportvereinen und -verbänden. Die Arbeit der dsj besteht schwerpunktmäßig in der Beratung, pädagogischen Begleitung und Förderung der deutsch-französischen Austauschmaßnahmen ihrer Mitgliedsorganisationen. Dank einer Änderung in den Richtlinien des DFJW ist die maximale Höhe der Fördersätze für deutsch-französische Jugendbegegnungen gestiegen. Da dies nicht mit einem Aufruf der Mittel einhergeht, führte dies zu einem erhöhten Mehrbedarf bei der Deutschen Sportjugend. Die dsj setzt sich aktiv für eine Aufstockung der Mittel des DFJW ein, damit zukünftig die Begegnungen wieder mit den vollen Sätzen gefördert werden können. Der Tandem-Sprachkurs „Sport & Sprache“ konnte dieses Jahr nicht durchgeführt werden. Aufgrund rückläufiger Austauschzahlen wurden im Rahmen des institutionellen Jahrestreffens zwischen dsj und Comité national olympique et sportif Français (CNOSF) am 12. Januar 2018 Maßnahmen zum Ausbau des deutsch-französischen Jugendaustauschs vereinbart. Für das Zustandekommen neuer Vereinspartnerschaften sollen die Städtepartnerschaften als Rahmen genutzt werden. Am 15. Mai 2018 fand die Auftaktveranstaltung des neuen Pilotprojekts „Bewege deine Städtepartnerschaft“ in Frankfurt am Main statt. Ziel des Projekts ist es, neue Jugendbegegnungen im Rahmen von Städtepartnerschaften mit Hilfe des Sports zu initiieren. Dafür soll vom 14. bis 16. Dezember 2018 eine deutsch-französische Partnertagung stattfinden, die Vertreter/innen von Städten, des organisierten Sports und der Städtepartnerschaftsvereine an einen Tisch bringen wird, um gemeinsam neue Projekte zu initiieren.

44

International aktiv

Neben diesem neuen Pilotprojekt lief der normale Betrieb in der deutsch-französischen Zusammenarbeit weiter. Die jährlich stattfindenden Informationstagungen für Sportvereine konnten erfolgreich durchgeführt werden. Die 52. Gemeinschaftstagung der deutschen und französischen Sportverbände hat im November 2017 in Marseille unter dem Thema „Nachwuchsleistungssport in Frankreich und Deutschland – ein Vergleich zweier Fördersysteme im Wandel“ stattgefunden. Die im Zweijahres-Rhythmus organisierte Fortbildung „Bewegte Sprachanimation – Spiel und Sport im deutsch-französischen Austausch“ hat im März 2018 in Vichy (Frankreich) ebenfalls erfolgreich stattgefunden. Schließlich stellte die Mitarbeit in der Lenkungsgruppe des deutsch-französischen Freiwilligendienstes einen weiteren Schwerpunkt in der Arbeit dar. Die Deutsche Sportjugend ist auch in den Gremien des DFJW vertreten. Jan Holze wurde bei der Sitzung am 20. Juni 2018 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Beirates des DFJW gewählt. Rebekka Kemmler-Müller wurde als stellvertretendes Mitglied des Beirats und Bettina Haueisen als stellvertretendes Jugendmitglied für den Beirat des DFJW berufen. Im Verwaltungsrat vertritt Marc Zander als stellvertretendes Jugendmitglied die Deutsche Sportjugend. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Dibao-Dina

Polen Im Vergleich zum vergangenen Berichtszeitraum hat sich die Situation im deutsch-polnischen Jugendaustausch insbesondere in einem wesentlichen Punkt verändert: Die deutschen Zuwendungen für das Deutsch-Polnische Jugendwerk wurden um eine Million Euro erhöht. Dadurch konnten nach Aufhebung der vorläufigen Haushaltsführung die Zuschüsse für die Träger im deutschpolnischen Jugendwerk erhöht werden. Die Anzahl der Vereins- und Verbandsbegegnungen ist stabil geblieben.


Unverändert ist die Situation in Bezug auf eine polnische dsj-Partnerorganisation und Zentralstelle. Beides wird derzeit durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk wahrgenommen, bis es gelingt, eine Partnerorganisation und eine Zentralstelle für den Jugendsport in Polen zu finden. Entsprechend wurden im Berichtszeitraum verschiedene Bemühun-

gen unternommen, eine Partnerorganisation zu finden, mit der gemeinsam der deutsch-polnische Jugendaustausch weiter ausgebaut werden kann. Ende 2018 und Anfang 2019 sind dazu Gespräche mit polnischen Sportorganisationen geplant. Die deutsch-polnische Gemeinschaftstagung musste aus Termingründen auf das erste Halbjahr 2019 verlegt werden, sodass im Berichtszeitraum keine deutsch-polnische Gemeinschaftstagung stattfand. Lisa Druba ist nach wie vor stellvertretendes Mitglied des Deutsch-Polnischen Jugendrats und ist im Vorstand für das Themenfeld zuständig. Ansprechpartnerin/-partner Druba/Rissom

Russland Die noch junge, im September 2017 unterzeichnete Partnerschaft mit der Russischen Studenten Sport Union (RSSU) entwickelt sich sehr positiv. Aus dem ersten gemeinsamen Projekt, einer deutsch-russischen Partnertagung, sind viele neue Projektanträge entstanden, so dass für das laufende Jahr 43 Förderanträge für deutsch-russische Jugend- und Fachkräftebegegnungen eingereicht wurden. Im Jahr zuvor waren es noch 24 Anträge.

Der Erfolg der Partnertagung führte zur Entscheidung, im Oktober 2018 eine zweite deutsch-russische Partnertagung in Sankt Petersburg durchzuführen. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses lagen ca. 20 deutsch-russische Vereinspartnerschaften vor, die für die Teilnahme an der Tagung vorgesehen waren. Aus sportlicher Sicht war die Fußball-WM im Juni/ Juli 2018 das diesjährige Highlight in Russland. Aufgrund der Erfahrungen, dass sportliche Großereignisse einen attraktiven Rahmen für die internationale Jugendarbeit darstellen, organisierte die dsj in Zusammenarbeit mit der RSSU im Juni 2018 einen deutsch-russischen Fachkräfteaustausch zum Thema „Fußball verbindet“. In einem vielfältigen Programm aus Workshops, Fachvorträgen und anderen theoretischen sowie sportpraktischen Programmbausteinen, konnten sich die 20 Teilnehmenden aus Deutschland gemeinsam mit den russischen Teilnehmenden zu dem Thema austauschen und den verbindenden Charakter des Sports selbst erleben. Die Gremienvertretungen sind gegenüber dem letzten Berichtszeitraum unverändert geblieben: Jan Holze vertritt die dsj im Kuratorium der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, das im April 2018 in Hamburg getagt hat, und Arne Klindt ist Mitglied im Deutsch-Russischen Jugendrat, der zuletzt im November 2017 in Nürnberg stattfand. Nachdem zum wiederholten Mal am Ende des Jugendrats kein Protokoll unterzeichnet wurde, setzt sich die dsj aktuell verstärkt dafür ein, sich im Bereich der jugendpolitischen Zusammenarbeit auf den zivilgesellschaftlichen Dialog zu konzentrieren, mit dem Ziel, dass es bei der nächsten Jugendratssitzung im November 2018 in Russland wieder zur Unterzeichnung eines Protokolls kommt. Ansprechpartner Holze/Rissom

International aktiv

45


Israel In diesem Jahr feierte der Staat Israel sein 70-jähriges Bestehen. Während die meisten Feierlichkeiten in Israel begangen wurden, koordinierte die Deutsch-Israelische Gesellschaft im Mai 2018 in Berlin ein großes Israel-Festival, an dem sich die Deutsche Sportjugend mit einigen Mitgliedsorganisationen aktiv beteiligt hat. Erfreulich ist, dass in diesem Jubiläumsjahr 63 deutsch-israelische Jugend- und Fachkräftebegegnungen beantragt wurden – so viele wie schon lange nicht mehr. Diese Steigerung der Anzahl der Maßnahmen kann auf unterschiedliche Faktoren zurückgeführt werden: Die gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen der dsj und den Sportverbänden Makkabi Israel und Hapoel ermöglicht, dass interessierten Sportvereinen geeignete Partnervereine im jeweils anderen Land vermittelt werden können. Durch die Teilnahme dieser Vereine an den Match-Making-Seminaren von ConAct, dem Koordinierungszentrum für den deutsch-israelischen Jugendaustausch, können die neuen Vereinspartnerschaften auf ihrem Weg zum ersten Jugendaustausch eng begleitet werden.

Gepflegt werden die Partnerschaften auf politischer Ebene durch regelmäßige Treffen der Verbandsführungen. So konnten im November 2017 mit Hapoel in Israel und im August 2018 mit Makkabi in Deutschland z. B. gemeinsame Projekte erarbeitet und angeschoben werden. Der Gemischte Fachausschuss für den deutsch-israelischen Jugendaustausch, in dem Jan Holze die Deutsche Sportjugend vertritt, hat im Dezember 2017 in Nürnberg getagt. Gemeinsam mit ande-

46

International aktiv

ren Trägern der freien Kinder- und Jugendhilfe, den israelischen Organisationen, ConAct und dem Gastgeber BMFSFJ konnten hier gemeinsam die Weichen für die Zusammenarbeit im folgenden Jahr gestellt werden. Unverändert bleibt die Mitgliedschaft von Ferdinand Rissom im Koordinierungsrat für den deutsch-israelischen Jugendaustausch, der zuletzt im Juni 2018 in Berlin tagte. Ansprechpartner Holze/Rissom

China Schwerpunkt der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit ist die Unterstützung der Träger bei der Durchführung deutsch-chinesischer Jugend- und Fachkräfteaustausche. Die Anzahl dieser Begegnungen der Mitgliedsorganisationen und ihrer Untergliederungen blieb stabil.

Ein besonderes Interesse des Allchinesischen Jugendverbands, der chinesischen Partnerorganisation, liegt nach wie vor auf der Entwicklung von Bildungsstätten und der Einbindung dieser in den deutsch-chinesischen Jugendaustausch. Zur Vertiefung dieses Interesses ist ein Fachkräfteaustausch im Herbst 2018 in Deutschland geplant, an dem die Deutsche Sportjugend ihre Expertise in der Arbeit mit Bildungsstätten einbringen wird. Ralph Rose steht nach wie vor als Beauftragter des Vorstands für den deutsch-chinesischen Jugendaustausch mit seiner Expertise zur Verfügung und vertritt weiterhin die dsj im deutsch-chinesischen Fachausschuss. Ansprechpartner Folkmann/Rissom


Japan Deutsch-japanischer SportjugendSimultanaustausch In diesem Jahr feierte der deutsch-japanische Sportjugend-Simultanaustausch sein 45-jähriges Bestehen. Er begann mit der Entsendung der 123-köpfigen deutschen Delegation am 23. Juli 2018 nach Japan. Das Leitungsteam setze sich aus Matthias Hansen (Sportjugend Schleswig-Holstein), Maurice Schallenberg (Bayerische Sportjugend) und Elena Lamby (dsj-Geschäftsstelle) zusammen. Anlässlich des ersten Zentralprogramms in Osaka begrüßte Jan Holze die Teilnehmenden und führte Gespräche zur weiteren Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden der Japanischen Sportjugend (JJSA), Yunosuke Sakamoto, insbesondere hinsichtlich der Planungen eines Olympischen Jugendlagers in Tokio 2020. Nach abwechslungsreichen Regionalprogrammen und einer Sayonara-Party im Rahmen des zweiten Zentralprogramms in Tokio endete der Austausch am 9. August 2018. Zu diesem Zeitpunkt fanden die Regionalprogramme des Austauschs in Deutschland noch statt. Die In-Maßnahme begann am 31. Juli und endete am 16. August 2018. Die japanische Delegation bestand aus 90 Personen und wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden der JJSA, Seizo Inoue, geleitet. Traditionell fanden die Zentralprogramme zum Auftakt in Frankfurt am Main und zum Abschluss, verbunden mit der Sayonara-Party, in Berlin statt.

die die Entwicklung des Austauschs in den letzten 45 Jahren aufzeigt. Zum Gelingen des Austauschs sind gute Vor- und Nachbereitungen unerlässlich. Diverse Vorbereitungsseminare wurden durch die Arbeitsgruppe Japan und weitere ehrenamtliche Referent/innen in Zusammenarbeit mit der dsj-Geschäftsstelle erfolgreich durchgeführt. Die Arbeit der AG Japan trägt weiterhin maßgeblich zum Erfolg und zur Weiterentwicklung des Austauschs bei. Deutsch-japanischer Fachkräfteaustausch

Sp

r

Berichte und Bilder aus beiden Ländern konnten über vielfältige Medien wie die Internetseite der dsj (www. simultanaustausch. de), Facebook oder Instagram verfolgt werden. Parallel zum Austausch ging auf der Internetseite zudem eine Zeitleiste online,

ndet un bi

s

o rt v e

In beiden Maßnahmen widmeten sich die Jugendlichen dem Jahresthema „Inklusion im und durch Sport – Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung“.

Neben dem Simultanaustausch bildet der Fachkräfteaustausch zwischen der dsj und der JJSA einen wichtigen Bestandteil der deutsch-japanischen Austauschzusammenarbeit im Jugendsport. Der letzte Fachkräfteaustausch in Japan begann ganz zu Beginn des Berichtszeitraums und hatte „Sport verbindet – soziale Vielfalt im Sport“ zum Thema. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses laufen die Vorbereitungen für die diesjährigen Fachkräfteaustausche im Oktober und November in Deutschland und Japan zum Thema „Road to Tokyo 2020 – Olympic and Paralympic movement“. Turnusgemäß handelt es sich dabei wieder um das

International aktiv

47


Studienprogramm für Fachkräfte der Jugendarbeit, welches das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das japanische Bildungsministerium MEXT vereinbart haben und das alle zwei Jahre durch die Deutsche Sportjugend umgesetzt wird. Ansprechpartner/-partnerinnen Folkmann/Miyashita/Masuch-Furukawa

Türkei Die deutsch-türkische Austauschzusammenarbeit leidet nach wie vor unter den politischen Rahmenbedingungen in der Türkei. 2016 fand ein deutsch-türkischer Fachkräfteaustausch in Ankara statt, der als Auftakt zur Intensivierung der Zusammenarbeit im Jugendsport gedacht war. Seitdem konnte dieses Vorhaben jedoch nicht fortgeführt werden. Ein Gegenbesuch in Deutschland kam bisher nicht zustande. Der Deutsch-Türkische Fachausschuss 2017 wurde kurzfristig vom Türkischen Ministerium für Jugend und Sport abgesagt. Die deutsch-türkischen Begegnungen im Jugendsport sind derzeit ausgesetzt. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses war der nächste Deutsch-Türkische Fachausschuss für Anfang Oktober 2018 in Bremen geplant. In diesem Gremium vertritt unverändert Benny Folkmann die dsj. Ebenso vertritt er die dsj im Beirat der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke, die auch in den aktuell schwierigen Zeiten der Zusammenarbeit ein konstruktives Gremium für einen Erfahrungs- und Meinungsaustausch im Kontext des deutsch-türkischen Jugendaustausches darstellt. Die letzte Beiratssitzung fand im November 2017 in Düsseldorf statt. Ansprechpartner Folkmann/Rissom

48

International aktiv

2.1.2 Entwicklungs zusammenarbeit Programm weltwärts Begegnung Das entwicklungspolitische Engagement der dsj konzentriert sich insbesondere auf die Entsendung von Freiwilligen sowie die Unterstützung von Jugendbegegnungen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern. Ermöglicht wird dies durch das Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) „weltwärts“, aus dem sowohl individuelle als auch Gruppenaustausche gefördert werden. Als strategischer Partner des BMZ unterstützt und berät die dsj Träger aus dem Sport, die ein weltwärts-Projekt durchführen wollen. Die Entscheidungsbefugnis über die Anträge liegt allerdings, anders als bei anderen Förderlinien, nicht bei der dsj, sondern beim BMZ, sodass die dsj darauf keinen Einfluss hat. Durch die inhaltliche Ausrichtung auf die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (SDGs) bildet das Programm weltwärts-Begegnungen eine Schnittstelle zwischen der Internationalen Jugendarbeit und dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Neben der Antrags- und Projektbegleitung sind zentrale Punkte in der strategischen Partnerschaft die Entwicklung von pädagogischen Methoden zur Vermittlung der SDGs im und durch Sport und der Aufbau neuer Partnerschaften zwischen deutschen und afrikanischen Vereinen. In diesem Jahr liegt der Fokus vor allem auf der Partnersuche und der Unterstützung neuer Partnerschaften. Dazu vernetzt sich die dsj im Rahmen der Deutsch-Afrikanischen Jugendinitiative mit Organisationen aus Tansania, Südafrika und Benin. Als erstes gemeinsames Projekt wurde dieses Jahr mit der Organisation Tanzania Youth Coalition eine Partnertagung in Tansania für Träger aus dem Sport und der kulturellen Kinder- und Jugendbildung durchgeführt. Eine zweite Partnertagung, von der dsj organisiert, findet Ende Oktober in Deutschland statt. Ziel dabei ist es,


neue Partnerschaften zu fördern und neue Projektideen gemeinsam zu entwickeln. Darüber hinaus ist zum Zeitpunkt des Redaktionsschluss geplant, dass neue Träger sich auf einer zweitägigen Informationsveranstaltung über das Förderprogramm informieren und eigene Projektpläne gemeinsam mit der dsj entwickeln können.

der dsj-Homepage vorgestellt und Methoden zur Vermittlung der Ziele sowie Projektbeispiele online gestellt. Bei der Entwicklung neuer Methoden im Bereich der SDGs besteht ein enger Austausch mit dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung, sodass auch die Themen der SDGs Bestandteil des Aktionsplans BNE der dsj sind.

Um das Thema der globalen Nachhaltigkeitsziele im und durch Sport weiter zu entwickeln, hat eine Projektgruppe der dsj sich mit der Vermittlung des Themas der Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5) im und durch Sport auseinandergesetzt. Die Ergebnisse und Ideen der Gruppe sollen in einem zweiten Schritt in Projekten umgesetzt werden. Die Projektgruppe evaluiert dabei die entwickelten Aktionen. Darüber hinaus werden die 17 Ziele auf

Neben der dsj ist auch die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) strategischer Partner der weltwärts-Förderlinie. Die dsj ist im engen Austausch mit der BKJ, um Synergien zu nutzen und mögliche Herausforderungen gemeinsam bearbeiten zu können. Ansprechpartner/-partnerin Holze/te Boekhorst

International aktiv

49


2.2 Handlungsfeld Europäisierung der Kinder- und Jugend arbeit im Sport ENGSO Jugend In der aktuellen Wahlperiode 2017-2019 ist Michael Leyendecker Vorsitzender der ENGSO Jugend, der Vertretung der sportlichen Kinder- und Jugendarbeit auf europäischer Ebene. Die ENGSO Jugend ist die Jugendorganisation des Dachverbandes der Europäischen Nichtregierungssportorganisationen. Die Themen Partizipation von jungen Menschen und Gesundheitsförderung im europäischen Kontext bleiben die Kernthemen der ENGSO Jugend. Ebenso nahmen die Mitglieder des ENGSO Jugend-Komitees eine aktive Rolle während der Europäischen Woche des Sports vom 23. bis 30. September 2017 ein. Die ENGSO Jugend war außerdem als Projektpartner – gemeinsam mit der dsj – eingebunden in „Voices for truth and dignity (VOICE)“, dem inzwischen abgeschlossenen EU-Projekt zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Sport. Dank des Engagements des ungarischen ENGSOMitglieds, der National Competitive Sport Federation, kann die Arbeit des ENGSO Jugend-Sekretariats seit Anfang 2018 auf zuverlässiger Basis in Ungarn fortgeführt werden. Das Sekretariat wurde zuvor in Belgrad/Serbien geführt. Die Sicherung der infrastrukturellen Basis des europäischen Netzwerks bleibt allerdings jährlich aufs Neue eine Herausforderung. Die ENGSO Jugend arbeitet ebenso weiter daran, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen praxisnah und sportbezogen bei diversen Veranstaltungen greifbar zu machen und die Relevanz von nachhaltigem Handeln für den Sektor Sport zu verdeutlichen. Ansprechpartnerinnen Hasenpusch/Kemmler-Müller

50

International aktiv

2.3 Handlungsfeld Olympische Projekte Das Jahr 2018 stand und steht wieder besonders im Zeichen der olympischen Ringe: Im südkoreanischen PyeongChang fanden im Februar die Olympischen Winterspiele statt und in Buenos Aires (Argentinien) geht im Oktober die Neuauflage der Olympischen Jugendspiele über die Bühne. Die Deutsche Sportjugend möchte mit den olympischen Projekten anlässlich dieser Ereignisse junge Menschen einerseits für ein vielfältiges Engagement in der (internationalen) Jugendarbeit begeistern und andererseits den interkulturellen Aspekt der olympischen Idee herausstellen, der in den Begegnungen in diesem Rahmen eine zentrale Rolle spielt. Die Teilnehmenden sollen für die Idee eines fairen, sportlichen Wettbewerbs über Landes- und Kulturgrenzen hinweg begeistert sowie durch das persönliche Erlebnis für ihr weiteres Engagement im Sport und ein Eintreten für die olympischen Werte motiviert werden. Dass dies gelingt, belegen die vielen Teilnehmenden, die sich nach einer olympischen Erfahrung mit der Deutschen Sportjugend an den verschiedenen dsj-Formaten beteiligen und bei zahlreichen Veranstaltungen in ihren Organisationen engagieren.

Ein wertvoller Partner in der Zusammenarbeit zu diesem Themenfeld ist die Deutsche Olympische Akademie (DOA), in deren Vorstand Jan Holze weiterhin vertreten ist. Die Kooperation wird beständig weiterentwickelt und ist von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Beim Deutschen Olympischen Jugendlager 2018 hatte die DOA die Federführung inne.

Deutsches Olympisches Jugendlager PyeongChang 2018 Zwei Wochen lang konnten die 39 Teilnehmenden und ihre zehn Betreuerinnen und Betreuer während des Deutschen Olympischen Jugendlagers (DOJL) ein außergewöhnliches Programm mit


olympischen Wettkämpfen, interkulturellem Austausch und Einblicken in die olympische Bewegung erleben. Die Teilnehmenden wurden aus knapp 60 Bewerbungen ausgewählt, trafen sich im November 2017 zu einem umfangreichen Vorbereitungswochenende in Frankfurt am Main und erlebten in der Zeit vom 7. bis 22. Februar 2018 in Südkorea unvergessliche Momente. So bejubelten die Jugendlichen deutsche Medaillen beim Biathlon, Rodeln und Skispringen und feierten den Olympiasieger Eric Frenzel bei seiner Ankunft im Deutschen Haus. Sie trafen den Bundespräsidenten und seine Frau zu einer persönlichen Gesprächsrunde und tauschten sich mit zahlreichen weiteren Vertreter/ innen aus Sport und Politik, wie z. B. den Präsidiumsmitgliedern des DOSB, über ihre Erfahrungen aus. Im Olympischen Dorf durften die Teilnehmenden gemeinsam mit den Athleten/innen zu Mittag essen, in der Küstenstadt Gangneung verbrachten sie eine Nacht bei koreanischen Gastfamilien. In Workshops zu Inklusion, der olympischen Idee oder Dopingprävention sowie bei interkulturellen Begegnungen mit koreanischen Schülerinnen und Schülern erfuhren sie viel Neues. Am Ende rundete ein bewegender Besuch in der Demilitarisierten Zone an der Grenze zu Nordkorea das umfangreiche Programm des Jugendlagers ab. Gerade die politischen Entwicklungen in diesem Konflikt waren für die Jugendlichen nach ihrer Rückkehr spannend und sind als ein Bezugspunkt des DOJL in den Alltag zu sehen. Dies wurde deutlich beim Nachbereitungstreffen in Nürnberg Ende Mai, bei dem die Auswertung und der Ausblick sowie eine Betriebsführung bei Adidas, dem Ausstatter des Team D, im Mittelpunkt standen. Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen, hatten auch die teilnehmenden Jugendlichen am Deutsch-Koreanischen Jugendkulturtag am 25. Juli 2018 in Frankfurt am Main: Eine Gruppe von 28 „Global Youth Leaders“ aus dem koreanischen Gangneung machte auf ihrer Europa-Rundreise dort Halt, um ihre Gastgeschwister wiederzusehen und ein gemeinsames Programm mit Empfängen beim DOSB und bei der Stadt Frankfurt am Main, einer Stadtrallye und Sportaktivitäten zu erleben.

Für das Jugendlager 2020 in Tokio hat nun die dsj wieder die Federführung übernommen. Die Planungen sind bereits angelaufen und die gemeinsame Ausrichtung mit den japanischen Partnern der JJSA (Japan Junior Sports Club Association) ist beschlossen. Ansprechpartner Holze/Höller

dsj academy camp 2018 zu den Olympischen Jugendspielen – Youth Olympic Games, Buenos Aires Die Olympischen Jugendspiele 2018 (Youth Olympic Games, YOG) finden Anfang Oktober 2018 erstmals in Südamerika statt, so dass hier noch nicht über die Erlebnisse vor Ort berichtet werden kann. Die Vorbereitungen liefen zielgerichtet und positiv. Die Bewerbungszahl von 60 Interessierten bedeutete einen neuen Rekord und auch Positionen im Leitungsteam waren erstmalig offen ausgeschrieben. Sowohl das Leitungsteam untereinander als auch die gesamte Gruppe trafen sich jeweils zu einem Vorbereitungswochenende, um sich gemeinsam intensiv auf das Projekt einzustimmen. Inhaltlicher Schwerpunkt des Programms ist die Wirkung des Sports bei gesellschaftlicher Integration, Wertevermittlung und Nachhaltigkeit. Neben dem Besuch der Wettkämpfe beinhaltet es außerdem den Besuch und die Unterstützung von Sozialprojekten, gemeinsame Diskussionsrunden und Workshops sowie natürlich gemeinsamen Sport und die Auseinandersetzung mit der Idee der YOG. Eine verbindende Rolle zwischen Camp und Mannschaft nimmt traditionell ein „Young Change Maker“ (früher „Young Ambassador“) ein, bei dessen Auswahl die dsj beteiligt ist. In diesem Jahr darf die Basketballerin Paulina Fritz diese Aufgabe übernehmen. Auch in der Delegationsleitung des Jugend Team D ist die dsj mit Vorstandsmitglied Stefan Raid vertreten. Ansprechpartnerin/-partner Hasenpusch/Holze/Höller

International aktiv

51


alle Fotos: DOJL

52

International aktiv


alle Fotos: DOJL

International aktiv

53


3. Profil Gesellschaftlich aktiv 3.1 Handlungsfeld Prävention/Intervention 3.2 Handlungsfeld Teilhabe und Vielfalt

Seite 56 Seite 62


3. Gesellschaftlich aktiv Im Profil „Gesellschaftlich aktiv“ widmet sich die Deutsche Sportjugend explizit der Auseinandersetzung mit aktuellen sozialen Fragen und dem Selbstverständnis als zivilgesellschaftlicher Akteurin. Dem Profil zugeordnet sind die Handlungsfelder Prävention/Intervention sowie Teilhabe und Vielfalt. Der gemeinnützige Kinder- und Jugendsport will seine Potenziale zur Förderung der Lebenskompetenzen, der Chancengerechtigkeit und des gesunden Aufwachsens entfalten und möglichst allen jungen Menschen den Zugang zu seinen Angeboten ermöglichen. Damit trägt er dazu bei, dass Kinder und Jugendliche in ihren Rechten bestärkt werden und sie somit eigenständig Perspektiven für ihre Gegenwart und Zukunft entwickeln können. Die aktuelle Debatte über Gesundheit und Wohlergehen zeigt in diesem Kontext, dass Prävention als umfassendes Konzept zu betrachten ist und vor allem darauf abzielen sollte, die Lebenskompetenz der Kinder und Jugendlichen zu fördern, ohne dass dabei der Schutzauftrag vernachlässigt wird.

im jeweiligen sozialen Umfeld tief verankert wie kaum eine andere zivilgesellschaftliche Organisation. Trotzdem werden längst nicht alle Kinder und Jugendliche, gerade auch die in sozial schwierigen Milieus, erreicht. Neben Unterschieden aufgrund der sozialen Herkunft wurden im Rahmen der dsj-Maßnahmen auch nationale, ethnisch-kulturelle, religiöse und/oder geschlechtliche Zugehörigkeiten, die sexuelle Orientierung sowie motorische und gesundheitliche Voraussetzungen in den Blick genommen, um Zugangsbarrieren zum organisierten Kinder- und Jugendsport zu erkennen, zu benennen und schließlich auch abzubauen. In dem Verständnis, dass Jugendarbeit im Sport alle jungen Menschen beteiligen kann, werden im Handlungsfeld Teilhabe und Vielfalt diejenigen Maßnahmen zusammengefasst, die dazu beitragen, möglichst allen jungen Menschen Teilhabechancen zu eröffnen und eine Kultur der Vielfalt, werteorientiertes Handeln sowie einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern.

Im Handlungsfeld Prävention/Intervention werden derzeit vor allem Maßnahmen entwickelt und verbreitet, die geeignet sind, in den Strukturen des Sports eine selbstbewusste Kultur stark zu machen, die sexualisierte Gewalt verhindert und Doping nicht akzeptiert. Ein im dsj-Positionspapier zur Prävention sexualisierter Gewalt aus 2017 benannter Bedarf war es, Beratungs- und Qualifizierungsnetzwerke auf allen Ebenen zu stärken und zu verstetigen sowie die öffentliche Förderung auf Bundes- und Landesebene auszubauen, um zuverlässige Arbeitsstrukturen absichern zu können. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Bundesministerin Franziska Giffey zusätzliche Mittel für die Fachberatung zu sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend im Bundeshaushalt 2018 hat einstellen können. Die Höhe und Art der Verwendung war zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts nicht bekannt.

Die im Bericht beschriebenen Programme und Angebote wurden weiter entwickelt, bestehende Strukturen angepasst und die Handelnden in diesem Prozess weiter qualifiziert. Damit angesprochen sind neben den vielfältigen Aktivitäten zur Förderung der Inklusion unter anderem die Koordinierungsstelle Fanprojekte, die Aktivitäten im Programm „Zusammenhalt durch Teilhabe im Sport“, die Entwicklungen im „Netzwerk Sport und Politik – für Fairness, Respekt und Menschenwürde“ und das Förderprogramm „Orientierung durch Sport“. Bei letzterem ging es um die kreative (Weiter-) Entwicklung von Bewegungs- und Sportangeboten für junge (unbegleitete) Flüchtlinge unter Berücksichtigung der jeweils spezifischen Bedingung des Projektumfelds. Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, hat bereits angekündigt, auch im Jahr 2019 das Programm „Orientierung durch Sport“ weiter fördern zu wollen.

Ausdrückliches Ziel der Deutschen Sportjugend ist es, möglichst allen Kindern und Jugendlichen den Zugang zum und die Teilhabe am organisierten Sport zu ermöglichen. Die Sportvereine sind

Ansprechpartnerin/-partner Druba/Lautenbach

Gesellschaftlich aktiv

55


3.1 Handlungsfeld Prävention/ Intervention Dopingprävention

Prof. Dr. Gerhard Treutlein

Die Deutsche Sportjugend (dsj) arbeitet seit über 15 Jahren gemeinsam mit dem Zentrum für Dopingprävention in Heidelberg, unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard Treutlein, an der Umsetzung eines pädagogisch-orientierten Konzepts zur Dopingprävention.

Ein Schwerpunkt in dieser Arbeit ist die Erstellung von Materialien. Diese sollen sowohl jungen Engagierten als auch den Multiplikator/innen im Feld des Anti-Doping-Kampfs zur Orientierung und zur Positionierung dienen. Im Berichtszeitraum ist insbesondere die Erstellung der Broschüre „Wie begegnen wir der Entwicklung

der Dopingmentalität?“ zu nennen. In dieser Publikation wird ausführlich der Begriff der Dopingmentalität erläutert, wie er durch die dsj und ihre Partner genutzt wird. Dieser Begriff geht weiter als der Begriff des Anti-Dopings, der sich auf die Einhaltung der Regeln von WADA-Code und NADA-Code beschränkt. Es geht um eine Haltung, die mit der Akzeptanz von Grenzen, aber auch mit der Entwicklung eines realistischen Selbstkonzepts zu tun hat. Die Broschüre, die unter der Federführung von Prof. Dr. Gerhard Treutlein entwickelt wurde, erläutert ausführlich diesen Begriff. Eine zweite Säule im Anti-Doping-Kampf der dsj bildet die Pflege und der Ausbau des Juniorbotschafter-Systems Dopingprävention der dsj. Im Berichtszeitraum fanden zwei Seminare für die Juniorbotschafter/innen Dopingprävention statt. Das erste Seminar vom 11. bis 13. Mai 2018 in Mannheim wandte sich an Einsteiger/innen im Themenfeld Dopingprävention. Schwerpunkt dieser Tagung war insbesondere die Vermittlung von Grundkenntnissen. Hier stand die Auseinandersetzung mit dem eigenen Standpunkt im Vordergrund, die mit Reflektieren und Argumentieren verbunden war. Ein besonderer Höhepunkt war bei diesem Seminar die Diskussionsrunde mit Alwin Wagner, dem Leistungssportler aus den 1970er Jahren, der selbst gedopt hatte, sich dann aber noch als Aktiver dem Anti-Doping-Kampf verschrieben hatte und anschaulich schilderte, welchen Widerständen er selbst bei Sportkameraden begegnet ist. Wie schwierig sich auch die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Anti-Doping gestaltete, wurde durch die Schilderung von Andreas Strepenick, einem Sportredakteur der Badischen Zeitung, deutlich.

Wie begegnen wir der Entwicklung von Dopingmentalität? Der Ansatz der Deutschen Sportjugend zur Dopingprävention

Weitere Themen des Seminars war die Vermittlung von Grundlagenwissen im Bereich Nahrungsergänzungs- und Schmerzmittel wie auch im Bereich des Heidelberger Kompetenztrainings. Das zweite Seminar fand vom 21. bis 23. September 2018 in Heidelberg statt. Dieses Seminar wandte sich ausdrücklich an die schon aktiven Juniorbotschafter/innen und diejenigen, die bereits ein Seminar erfolgreich absolviert hatten. dsj_dopingmentalität2018.indd 1

56

Gesellschaftlich aktiv

09.03.18 14:48


Seminar 21./23. Sept. 2018/ Prof. Dr. Gerhard Treutlein, Prof. Dr. Wolfgang Knörzer und Juniorbotschafter/innen

Schwerpunktthemen waren die Bildung von Problembewusstsein und die intensive Beschäftigung mit dem Thema Kommunikation. Hier standen insbesondere die Kommunikation untereinander im Sinne einer aktiven Netzwerkarbeit als auch die Kommunikation nach außen im Vordergrund. Die Juniorbotschafter/innen für Dopingprävention arbeiten mit dem Peer-to-Peer-Ansatz. Es wurde intensiv diskutiert, wie Gleichaltrige mit Hilfe eines pädagogisch-orientierten Ansatzes in der Dopingprävention zu erreichen sind.

voll umfänglich erfüllt. Insbesondere die Finanzierung der Aktivitäten der dsj, die neben den Aktivitäten der NADA ihren eigenen Stellenwert haben und die Aktivitäten der NADA ergänzen, sind nicht im erforderlichen Maße sichergestellt worden.

Die dsj verdeutlicht, dass sie mit ihren Aktivitäten im Netzwerk des gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsports schon früh und in der ganzen Breite des Sports ansetzt. Damit bildet sie eine der Grundlagen dafür, dass die NADA mit ihren spezifischen InDie dsj hat in den Jahren von 2009 bis 2017 ne- formationen für Leisben demAnsprechpartner Bundesministerium des Innern (BMI),Impressum der tungssportler/innen wir unsere ohne weiter? Sportministerkonferenz (SMK) und der Nationalen tätig werden kann. Herausgeber / Bezug über Prof. Dr. Gerhard Treutlein / treutlein@ph-heidelberg.de Deutsche Sportjugend Zentrum für Dopingprävention / Deutsche Sportjugend (NADA) intenAnti-Doping-Agentur Deutschland räventions-Materialien der dsj und der im DOSB e.V. Verantwortlich für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sie zudem bei von uns durchgeführten Otto-Fleck-Schneise 12 EsMain bleibt das Ziel der sivunsan der Umsetzung des Nationalen Doping-Prä60528 Frankfurt am mentieren sie. Zudem tauschen wir Jörg Becker / becker@dsj.de kseiten aus (dsj-Juniorbotschafter/innen, E-Mail: info@dsj.de dsj, möglichst vieventionsplans (NDPP) mitgearbeitet. Nach acht Internet: dsj.de chafter/innen). Des Weiteren stellen wir Deutsche Sportjugend dsj.de/juniorbotschafter Steuerung der Marketingaktivitäten & Arbeitsmaterialien d Verbandsfunktionsträger/innen, inwieim Themenfeld Dopingprävention le MitgliedsorganiJahren sind die Partner der Auffassung, dass vieledsj.de/dopingpraevention saktivitäten durchgeführt werden, bzw. @dsj4sport deutschesportjugend sationen dazu anzuder mit dem NDPP verbundenen Ziele erreicht wurInfoseiten Autoren gendsprecherinnen und Jugendsprecher Prof. Dr. Gerhard Treutlein regen, eigene Juniorden. Insbesondere die Etablierung und Umsetzung dsj.de pitzenverbänden und können dort ent(Zentrum für Dopingprävention) & dsj.de/juniorbotschafter bewirken. Zudem bringen wir uns in dsj-Juniorbotschafter/innen für Dopingprävention dsj.de/dopingpraevention botschafter/innendes Präventionsprogramms „Gemeinsam gegen erlehrgänge, NADA-Stand bei VeranstalRedaktion nada.de chen, für die Entwicklung von ProblemJörg Becker (dsj), Peter Lautenbach (dsj), Janine Straub gemeinsam-gegen-doping.de Systeme aufzubau(GGD) der NADA hat viele Ziele des NDPP . Sechs von uns waren auch anDoping“ einem (dsj-Juniorbotschafterin), Olav Spahl (DOSB) tschafterprojekt (sieben Verbände mit Gestaltung en. Dazu ist es notaufgenommen. Das übergeordnete Ziel, Athlet/ ehn Ländern) beteiligt; darüber entstand Arbeitsmaterialen Bestellung & Download amgrafik, Seligenstadt | amgrafik.de werk, über das wir Entwicklungen in anDruck dsj.de/publikationen wendig, die schon innen durch Maßnahmen der Verhaltenspräventin und diese auch beeinflussen können. dsj.de/dopingpraevention Unterleider Medien, Rödermark I uscha.de oben beschriebene on zu unterstützen, wird mit dem GGD verfolgt. Erscheinungstermin/Auflage 1. Auflage, Juni 2012 3. Auflage, Februar 2016 Juniorbotschafter/innen 2. Auflage, Mai 2014 4. Auflage, August 2018 In enger Zusammenarbeit, insbesondere mit der Finanzierungsgrundn sich andere junge für Dopingprävention Sport ohne Copyright nen beteiligen? SMK und gefördert Doping! lageAugust weiter auszudurch das BMI, wird ein Beitrag © Deutsche Sportjugend, 2018 für einen – engagiert Frankfurt am Main end bietet jährlich zwei Schulungsmaßzur Stärkung des Netzwerks der Akteur/innen im bauen. ehrlichen Sport chafter/innen für Dopingprävention an: dungsseminar für zukünftige („Neue“) Antidoping-Kampf geleistet. eiterbildungs- und Erfahrungsaustauscheits ernannte („Erfahrene“) JuniorbotAnsprechpartner Die Erwartungen der dsj, die anfangs mit ihrem Holze/Lautenbach dsj.de/publikationen Projekt „Sport ohne Doping“ im Rahmen des NDPP durch das BMI gefördert wurden, haben sich nicht w w w.dsj.de

Sport Doping

Wie begegnen wir der Entwicklung von Dopingmentalität? Der Ansatz der Deutschen Sportjugend zur Dopingprävention

Argumente und Entscheidungshilfen

Für Multiplikatoren (Trainer/-innen, Übungsleiter/-innen, Jugendleiter/-innen) und junge Sportlerinnen und Sportler

dsj_doping_Brosch_2013.indd 1

dsj_dopingmentalität2018.indd 1

18.06.13 12:09

Arbeitsmedienmappe zur Dopingprävention

Broschüre „Sport ohne Doping“

Broschüre „Wie begegnen wir der Entwicklung von Dopingmentalität?“

09.03.18 14:48

Die Deutsche Sportjugend wird gefördert vom BMFSFJ aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP).

dsj.de/juniorbotschafter

1

30.08.18 15:40

Gesellschaftlich aktiv

57


Gegen sexualisierte Gewalt im Sport – Prävention, Intervention Die dsj bearbeitet seit 2010 federführend für den DOSB das Themenfeld der Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt im Sport (PSG). Sie fördert die systematische Implementierung von Präventions- und Interventionskonzepten über die Personal- und Organisationsentwicklung der Mitgliedsorganisationen von dsj und DOSB. Dazu bietet die dsj verschiedene Kommunikationsinstrumente und Veranstaltungsformate zur Qualifizierung und Vernetzung für die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Themenfeld an. Mit dem Positionspapier „Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf einen gewaltfreien Sport – Schutz vor sexualisierter Gewalt braucht ressourcenstarke Netzwerke!“ hat sich die dsj im September 2017 erneut aktiv in die politischen Diskussionen eingebracht, um auf die Unterstützungsbedarfe des gemeinnützigen, organisierten Sports im Themenfeld hinzuweisen. Der dsj-Vorstand wird von Expertinnen und Experten in der AG „Prävention sexualisierter Gewalt“ (2016-2018) regelmäßig beraten und unterstützt. Es ist und bleibt das Anliegen der dsj, alles Mögliche dafür zu tun, damit Menschen im Sport keine Form von Gewalt – sei sie physischer, emotionaler oder sexualisierter Art – erfahren. Eine gelingende Präventionsarbeit zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport kann nur gemeinsam in einem starken Netzwerk und durch eine Kultur des Respekts und der Aufmerksamkeit gestaltet werden.

dsj-Stufenmodell: Verbindliche Qualitätsstandards für den Kinderund Jugendsport Der dsj-Vorstand hat das Konzept zu Richtlinien und Qualitätsstandards zur Prävention von sexualisierter Gewalt für die dsj und ihre Mitgliedsorganisationen als „Stufenmodell“ im März 2018 beschlossen. Auf Basis der »Safe Sport«-Forschungsergebnisse zum Umsetzungsstand der sogenannten Münchener Erklärung (DOSB-Mitgliederversammlung 2010) hat die dsj mit ihren Mitgliedsorganisationen einen Prozess zum Nachweis von Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor

58

Gesellschaftlich aktiv

sexualisierter Gewalt angestoßen. Dabei soll der Behandlung des Themas mit einer Koppelung an finanzielle Förderungen Nachdruck verliehen werden. Das Stufenmodell beschreibt die Mindeststandards zur Prävention von sexualisierter Gewalt für die dsj und ihre Mitgliedsorganisationen. Die Umsetzung ist eine notwendige Voraussetzung für die Weiterleitung von Zuwendungen durch die dsj ab dem Jahr 2019. Die dsj wird zu jeder Maßnahme Arbeitsmaterialien, Good-Practice-Beispiele und sonstige Informationen zur Verfügung stellen. Ziel ist es, ein gemeinsames Handlungsverständnis bezüglich der Umsetzung der Maßnahmen zu erlangen. Es bietet sich an, dass insbesondere die Jugendorganisationen der Spitzenverbände gemeinsam mit ihrer Gesamtorganisation ein Präventionskonzept erarbeiten, das den Ansprüchen von PotAS (Potenzialanalysesystem) und dem Stufenmodell gerecht wird.

»Safe Sport«Handlungsempfehlungen Gemeinsam mit dem Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm konnte über das Forschungsprojekt »Safe Sport« gezeigt werden, dass die Mitgliedsorganisationen des DOSB mit ihren Sportjugenden schon viel bewegt haben, um Formen sexualisierter Gewalt im Sport möglichst zu verhindern. Aber es wurde auch weiterer Handlungsbedarf insbesondere bei Spitzenverbänden,


Sportinternaten und Sportvereinen deutlich. Im Juni 2018 veröffentlichte die dsj mit ihren Verbundpartnern als weiteres Ergebnis des Forschungsprojekts die »Safe Sport«-Handlungsempfehlungen. Sie sollen den gemeinnützigen, organisierten Sport darin bestärken, sich weiterhin gezielt für den Schutz von jungen Menschen einzusetzen. Sie sind eine wertvolle Arbeitshilfe zur Organisationsentwicklung im Themenfeld und wenden sich an Sportvereine, Landessportbünde, Spitzenverbände, Verbände mit besonderen Aufgaben sowie das Verbundsystem Nachwuchsleistungssport.

VOICE – Aufarbeitung im Sport Vom 4. bis 5. Mai 2018 beteiligte sich die dsj im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Sporthochschule Köln im Erasmus+-Projekt VOICE an der gleichnamigen internationalen Abschlusskonferenz. 135 Personen aus 16 europäischen Ländern nahmen an der Konferenz teil, um aus den Berichten von Betroffenen zu lernen, wie sexualisierte Gewalt im Sport entsteht, welche Unterstützungen Betroffene benötigen und wie Schutzmaßnahmen gestaltet werden sollten. Eine zentrale Forderung des Projekts ist, dass Sportorganisationen Vorfälle sexualisierter Gewalt

differenziert aufarbeiten und dabei auch die Betroffenen einbeziehen. Mit der Beteiligung am europäischen Projekt VOICE, das im Sommer 2018 zu Ende gegangen ist, wurde ein Prozess eingeleitet, der für die dsj noch nicht am Ende ist. Denn die Stimmen der Betroffenen helfen, die Kultur in Sportverbänden und -vereinen zu verändern. Aufarbeitung und die Zusammenarbeit mit Betroffenen wird ein wichtiges Thema bleiben.

Wie passen Sexualstrafrecht und Sportrecht zusammen? Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich am 17. Mai 2018 in Frankfurt am Main beim Expert/innen-Hearing „Sportgerichtliche Verfahren bei sexualisierter Gewalt im Sport“ über die aktuellen Paragraphen im Sexualstrafrecht und diskutierten die Möglichkeiten von sportrechtlichen Verfahren bei Fällen sexualisierter Gewalt. Mit dem Wissen und den Erfahrungen der Expertinnen und Experten konnten die Herausforderungen in der Sportgerichtsbarkeit im Umgang mit Fällen von sexualisierter Gewalt herausgearbeitet werden. Die dsj hat darauf aufbauend ihre Empfehlungen aktualisiert und präzisiert, um den Sportverbänden weiterhin Handlungssicherheit zu geben. Foto: Teresa Odipo

Voice-Projekt v.l.n.r. Laura Hohmann, Martin Schönwandt, Elena Lamby, Jan Holze, Yves Le Lostecque

Gesellschaftlich aktiv

59


„Wie nah ist zu nah? Sexualisierte Gewalt im Sport zum Thema machen!“ Unter diesem Titel fand vom 15. bis 17. Juni 2018 das vierte dsj-Seminar für Juniorbotschafter/innen im Themenfeld Kinderund Jugendschutz statt. In Kooperation mit der Deutschen Fechterjugend wurden 16 junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren aus Sportverbänden und -vereinen in Bonn für das Themenfeld der Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt im Sport sensibilisiert.

OrieNtieruNgSrahmeN

Juniorbotschafter/innen Safe Sport – für den Kinder- und Jugendschutz

Sportinternate im Nachwuchsleistungssport in Deutschland

Zum pädagogischen handlungsverständnis

Foto: David Delph

dsj.de

Junge Engagierte sind Ansprechpersonen für Kinder und Jugendliche und können außerordentlich viel in Vereinen und Verbänden bewegen, wenn sie dort ausreichend unterstützt werden.

60

Wissenschaft und der Kinder- und Jugendhilfe. Die dsj hat diesen Orientierungsrahmen veröffentlicht, um ein gemeinsames Verständnis von pädagogischen Aufgaben der Sportinternate und der Rolle von Sportinternatspädagog/innen für den Schutz der Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Lamby

Aktivitäten zum verstärkten Schutz im Nachwuchsleistungssport

Kooperationen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Auf Basis der aktuellen Vereinbarung des DOSB mit dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung (UBKSM) unterstützt die dsj die Entwicklung von Schutzkonzepten in Sportinternaten. Mit Hilfe der dsj-Projektgruppe „Sportinternatspädagogik“ wurde ein Orientierungsrahmen zum pädagogischen Handlungsverständnis in Sportinternaten im Nachwuchsleistungssport in Deutschland entwickelt. Er basiert auf bestehenden (Sport-) Internatskonzepten und Diskussionen mit anderen Sportinternatsleitungen, Leitungen der Olympiastützpunkte und weiteren Partner/innen aus der

Die dsj kooperiert seit vielen Jahren mit der BZgA bei zwei ihrer Projekte: „Alkoholfrei Sport genießen!“ und „Kinder stark machen“.

Gesellschaftlich aktiv


Aktionsbündnis „Alkoholfrei Sport genießen“ Als langjähriger Partner der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Bereich der Suchtvorbeugung unterstützt die dsj die Aktion „Alkoholfrei Sport genießen“, die seit April 2016 als Aktionsbündnis mit Sportverbänden um Aufmerksamkeit bei den Vereinen wirbt. Die dsj gehört mit der BZgA, dem DOSB, dem DFB, dem DTB, der DTJ und der DJK zu den Gründungsmitgliedern des Bündnisses, für das die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, die Schirmherrschaft übernommen hat. Die Partnerschaft wird 2019 fortgesetzt und ist auch bei einigen Verbänden durch Kooperationsvereinbarungen mit der BZgA verankert.

Seit Gründung des Bündnisses 2016 werden jährlich rund 1.300 Aktionsboxen auf Bestellung verschickt. Einige Sportjugenden und Landessportverbände, aktuell aus Brandenburg, Bayern, Bremen, Schleswig-Holstein, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und NRW bewerben die Aktion „Alkoholfrei Sport genießen“ mit einem Faltblatt und Online-Kommunikation im jeweiligen Verbandsgebiet. Zudem sind „Alkoholfrei Sport genießen“-Aktionen in Veranstaltungen einiger Mitgliedsorganisationen integriert. Die Rückmeldungen aus den teilnehmenden Vereinen sind sehr positiv. Über 90 Prozent berichten von einer sehr guten bis guten Resonanz bei Vereinsmitgliedern und Besucher/innen und sprechen sich für eine Wiederholung der Aktion in ihrem Verein aus. Interessierte Sportvereine können die Aktionsbox online auf der Kampagnenwebseite bestellen: www.alkoholfrei-sport-geniessen.de.

Kampagne „Kinder stark machen“ Zu „Kinder stark machen“ ist ein gemeinsamer Workshop geplant, um zu klären, ob – und wenn ja, in welcher Form – die Kampagne über den Ansatz Suchtprävention hinaus auch auf breiter angelegte Maßnahmen zur Förderung gesunden Aufwachsens ausgeweitet werden kann. Ansprechpartner Holze/Schönwandt

Die Aktion zielt auf die Vorbildfunktion der erwachsenen Vereinsmitglieder gegenüber den Kindern und Jugendlichen. Die Vereine sind aufgerufen, ein Zeichen für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu setzen, indem sie beispielsweise eine Sportveranstaltung oder ein Turnier unter das Motto „Alkoholfrei Sport genießen“ stellen. Die Bundeszentrale unterstützt die Sportvereine dabei mit einem umfangreichen kostenlosen Materialpaket, das u. a. ein Banner, T-Shirts, Rezepthefte für alkoholfreie Cocktails und Infomaterial für Eltern und Jugendliche enthält. 2019 sollen die Paketinhalte überarbeitet werden, um auch für die zahlreichen Wiederbesteller attraktiv zu bleiben.

Gesellschaftlich aktiv

61


3.2 Handlungsfeld Teilhabe und Vielfalt Inklusion/Teilhabe Sportvereine und -verbände sind Orte der sozialen Integration und Interaktion in unserer Gesellschaft. Geselligkeit, gemeinschaftliche Angebote und freiwilliges Engagement im gemeinnützigen, organisierten Sport erfüllen wichtige soziale Funktionen. Zudem leisten Sportvereine und -verbände einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention sollte jeder Mensch, unabhängig von einer geistigen oder körperlichen Behinderung, selbstbestimmt die Sportart, den Sportverein und den Ort auswählen können, wo sie/er Sport treiben möchte. Dabei ist es legitim, dass nicht alle Menschen gemeinsam Sport treiben müssen, sondern dass die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden und die Wahlmöglichkeit für jeden Menschen besteht. Gemeinsam mit ihren Mitgliedsorganisationen hat die dsj sich die gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabemöglichkeit aller Kinder und Jugendlichen im Sport zur Aufgabe gemacht und setzt dies durch verschiedene Formate erfolgreich um. Durch gegenseitige Unterstützung, Kooperationen, gemeinsame Aktivitäten und Partizipation wird die Teilhabe und Vielfalt aller Menschen aktiv in der Deutschen Sportjugend gelebt.

Inklusion ist dabei ein dynamischer Prozess, der Teilhabe sicherstellen und Vielfalt, auch die Vielfalt aller Einschränkungen, als Chance begreifen soll. Inklusion im Sport soll neben einem toleranten, respektvollen Umgang zu vielfältigen, gemeinsamen Interaktionsformen im Sport und im alltäglichen Umgang miteinander führen. Dabei darf Inklusion nicht auf die notwendigen organisatorischen Fragen reduziert werden, sondern bedeutet eine Haltung aller Beteiligten, aus der dann „Teilhabe und Vielfalt“ erwächst. Das Strategiepapier des dsj-Vorstands, das die Implementierung des Themenfelds Teilhabe und Vielfalt (Inklusion) in den Strukturen des gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsports noch systematischer, kontinuierlicher und qualitätsorientierter sicherstellen soll, wird mitsamt dem daraus entwickelten Zeitplan für die Maßnahmen im Themenfeld stetig aktualisiert. Die Schwerpunkte lagen 2018 auf der Qualifizierung und Vernetzung von Multiplikator/innen und sowie der Engagementförderung von jungen Engagierten. Die Arbeit der AG Teilhabe, Vielfalt und Inklusion im Kinder- und Jugendsport wurde kontinuierlich fortgesetzt. Die AG leistet als Beratungsgremium mit Mitgliedern aus verschiedenen Verbänden nicht nur fachkompetente Unterstützung im Arbeitsfeld, sondern bildet dadurch auch eine Vielfalt ab, die im Inklusionsprozess hilfreich ist.

Foto: Ralf Kuckuck

62

Gesellschaftlich aktiv


Die dsj bedankt sich, auch im Namen von Lisa Druba, herzlich für das Engagement aller AG-Mitglieder und den wertvollen Austausch im Themenfeld in dieser Wahlperiode.

Einzelmaßnahme Teilhabe und Vielfalt in der Engagementförderung Im Rahmen des Förderprogramms ZI:EL+ „Zukunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport!“ hat die dsj eine Maßnahme im Bereich „Inklusion und Engagementförderung“

initiiert. Bestandteil dieser sind 2018 die Qualifizierung von Juniorbotschafter/innen für Teilhabe und Vielfalt, das Modulhandbuch „Teilhabe und Vielfalt – Qualifikationsinitiative“ samt Referent/innen-Schulungen sowie das Netzwerktreffen „Alle in Bewegung – Teilhabe und Vielfalt im Kinder- und Jugendsport erleben“ gewesen. Die Einzelmaßnahme dient dazu, das Thema Teilhabe und Vielfalt (Inklusion) im Kinder- und Jugendsport nachhaltig umzusetzen. Zudem fördert sie die Qualifizierung und Engagementmöglichkeiten der Multiplikator/ innen in der Kinder- und Jugendarbeit im Sport.

Juniorbotschafter/innen für Teilhabe und Vielfalt

wahrnehmung. So konnten die Jugendlichen in einem Workshop mit Dr. Ann-Kristin Ehling zur inklusiven Erlebnispädagogik (Selbst-)Erfahrungen in der praktischen sportspielerischen Arbeit mit Menschen mit und ohne Behinderung machen. Bei einem Besuch des Rollstuhlbasketball-Bundesligisten RSV Lahn-Dill haben die Teilnehmenden zudem in einem offenen Gespräch mit Vereinsmanager Andreas Joneck nicht nur den Sport und den Verein kennengelernt, sondern auch viel über die Chancen und Herausforderungen der Vermarktung im Behindertensport erfahren. Zu Vermarktung sowie Selbst- und Fremdwahrnehmung konnten in einem weiteren Workshop auch Andi Weiland von Sozialhelden e. V. und Paraathlet Mathias Mester viel Interessantes berichten und den jungen Engagierten viel Wissenswertes über das Thema Inklusion in der Öffentlichkeitsarbeit und den sozialen Medien mit auf den Weg geben. Das Seminar im Frühjahr 2018 in Berlin stand ganz im Zeichen der Olympischen und Paralympischen Spiele in PyeongChang. So waren die thematischen Schwerpunkte des Seminars die medizintechnische Versorgung von Menschen mit Behinderungen und die Organisation von inklusiven Großveranstaltungen. Einen detaillierten Einblick in die Themen Prothetik, Orthetik, Rollstuhlversorgung und die medizintechnische Versorgung der Sportlerinnen und Sportler während der Paralympics erhielten die Teilnehmenden bei einem Besuch der Firma Ottobock, langjähriger Partner des Deutschen Behindertensportverbands.

Im Bereich Teilhabe und Vielfalt haben bereits sieben Seminare zur Qualifizierung von Juniorbotschafter/innen stattgefunden. Vom 6. bis 8. Oktober 2017 in der Sport- und Bildungsstätte Wetzlar sowie vom 13. bis 15. April 2018 im Jugendgästehaus am Hauptbahnhof in Berlin haben sich insgesamt 35 junge Engagierte zwischen 18 und 26 Jahren intensiv mit dem Themenfeld Teilhabe und Vielfalt beschäftigt. In Wetzlar hatten die Teilnehmenden viel Spaß bei einem abwechslungsreichen und spannenden Programm rund um das Thema Selbst- und Fremd-

Gesellschaftlich aktiv

63


In der Sonderausstellung „Passion for Paralympics“ konnten die Jugendlichen unter anderem erleben, wie eine Laufprothese aufgebaut ist oder wie eine Armprothese bedient wird. Viel Spaß hatten die Teilnehmenden zudem beim virtuellen Rollstuhl-Wettrennen. Luca Wernert (Special Olympics Deutschland) und Martina Müller (Deutsche Behindertensportjugend) berichteten ausführlich über die Organisation der beiden Großveranstaltungen Special Olympics und Para-Leichtathletik EM, die vom 14. bis 18. Mai 2018 beziehungsweise vom 20. bis 26. August 2018 in Berlin stattfanden. Die Teilnehmenden konnten dadurch quasi hinter die Kulissen der beiden Veranstaltungen schauen und viele wertvolle Tipps für die Planung und Durchführung eigener Veranstaltungen mitnehmen. Diese konnten anschließend direkt umgesetzt werden. Gemeinsam mit den Mitgliedern der dsj-AG Teilhabe, Vielfalt und Inklusion im Kinder- und Jugendsport, die am Workshop teilnahmen, wurden eigene Sportveranstaltungen hinsichtlich des Aspekts „Teilhabe und Vielfalt (Inklusion)“ überprüft, Konzepte überdacht und vielfältige Ideen mit aufgenommen.

Handbuch „Teilhabe und Vielfalt – Qualifikationsinitiative“ Das Kooperationsprojekt „Teilhabe und Vielfalt – Qualifikationsinitiative“ von dsj und der Deutschen Behindertsportjugend (DBSJ) ist nach einer zweijährigen Projektphase 2017 zu Ende gegangen. In seinem Rahmen ist ein Handbuch mit acht sportartübergreifenden Theorie- und Praxismodulen für die Qualifizierung von ehrenamtlich und hauptberuflich Engagierten, Trainerinnen und Trainern sowie Übungsleiterinnen und Übungsleitern im Themenfeld Teilhabe und Vielfalt entstanden. Bei der Erstellung des Handbuchs ging es der dsj und der DBSJ darum, Bewährtes und Gutes sinnvoll zusammenzustellen und zu ergänzen. Daher wurde eng mit den dsj-Mitgliedsorganisationen und den Behindertensportverbänden auf Bundes- und Landesebene zusammengearbeitet. Das Handbuch unterstützt die Referentinnen und Referenten aller Mitgliedsorganisationen im gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsport dabei, eigene Schulungen für unter-

64

Gesellschaftlich aktiv

Arbeitsordner / Handbuch

schiedliche Zielgruppen individuell planen und zielgruppenorientiert umsetzen zu können. Je nach Zielsetzung und zeitlichem Rahmen können die Module für eine Schulung einzeln, komplett oder flexibel kombiniert genutzt werden. Die Schulungsteilnehmenden erhalten somit einen niedrigschwelligen ersten Einstieg in das Themenfeld Teilhabe und Vielfalt. Am 23./24. Februar 2018 und am 8./9. Juni 2018 haben in Düsseldorf und in Kassel die ersten Referent/innen-Schulungen seitens der dsj und der DBSJ stattgefunden. Insgesamt 30 Referentinnen und Referenten aus den Mitgliedsorganisationen der dsj und der DBSJ haben sich an diesen Wochenenden intensiv mit dem Handbuch und dessen Materialien beschäftigt und dabei erfahren, wie sie das Handbuch in der verbandseigenen Arbeit einsetzen können. Seit der Publikation im Januar 2018 wird den Kooperationspartnern in Bezug auf das Handbuch und die Schulungen ein großes Interesses entgegengebracht. Die dsj und die DBSJ haben die Finanzierung einer weiteren Auflage in Höhe von 1000 Exemplaren sicherstellen können und reagieren somit auf den Mehrbedarf.


Netzwerktreffen „Alle in Bewegung“ Die dsj, die DBSJ und die Deutsche Turnerjugend (DTJ) haben es sich in diesem Jahr wieder zur Aufgabe gemacht, der Bewegung, dem Spiel und Sport für alle sowie der Förderung von freiwilligem ehrenamtlichen Engagement innerhalb des gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsports eine besondere Aufmerksamkeit zu geben. Unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Franziska Giffey fand am 14/15. September 2018 in Hannover das Netzwerktreffen „Alle in Bewegung – Teilhabe und Vielfalt im Kinder- und Jugendsport erleben“ statt. Im Fokus der Veranstaltung standen die Themen „Qualifizierungen und Netzwerke(n)“. Möglichkeiten zur Vernetzung im inklusiven Kinder- und Jugendsport wurden Alle dabei aufgezeigt soin Bewegung wie QualifizierungsProgramm möglichkeiten im Themenfeld Teilhabe und Vielfalt vermittelt. In vielfältigen Theorieund Praxisworkshops lernten die Teilnehmenden die Inhalte und Module des von der dsj und DBSJ entNetzwerktreffen 14./15. September 2018 wickelten Handbuchs „Teilhabe und Vielfalt DBS – Qualifikationsinitiative“ kennen. Zudem wurde in aktiven Netzwerk-Phasen anhand von diversen Methoden aufgezeigt, wie Vernetzungen in unterschiedlichen Kommunikationsphasen gelingen und Zielgruppen erreicht werden können, um die Ansprache potenzieller Kooperationspartner zu unterstützen.

den Auftritt des Duos „großraumdichten“, die einen satirischen Rückblick über das Netzwerktreffen präsentierten und bewegende Momente und Höhepunkte der Veranstaltung Revue passieren ließen. Die dsj strebt an, die Finanzierung des Themenfelds Teilhabe und Vielfalt auch nach Ende des Förderprogramms ZI:EL+ ab 2019 sicherzustellen, um weiterhin aktiv Inklusion im und durch Sport zu fördern und die Angebote in Sportvereinen und -verbänden prozessorientiert weiterzuentwickeln. Diesbezüglich ist geplant, die Themenbereiche „Juniorbotschafter/innen“ und die Qualifikationsinitiative „Teilhabe und Vielfalt“ zu vernetzen. Zudem soll unter der Thematik „Digitale Bildung“ eine Wissens- und Informationsplattform eingerichtet werden.

Teilhabe und Vielfalt im Kinder- und Jugendsport erleben

AKADEMIE DES SPORTS im LSB Niedersachsen e. V. Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10 • 30169 Hannover

Deutsche Behindertensport J u e n

Alle_in_Bewegung_Programmheft0718.indd 1

07.09.18 09:33

Somit konnten bereits wesentliche Aspekte aus dem Fachimpuls „Netzwerke für die Inklusion im Kinder- und Jugendsport“ von Prof. Dr. Herbert Schubert (Technische Hochschule Köln) direkt umgesetzt und erfahrbar gemacht werden. Abgerundet wurde das Programm durch ein Konzert der inklusiven Mischa Gohlke Band, bei dem gemeinsam ein Inklusions-Song einstudiert wurde, sowie

Gesellschaftlich aktiv

65


Kooperationsprogramm Aktion Mensch und DOSB/dsj

Der DOSB und die dsj haben gemeinsam mit der Aktion Mensch eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Übergeordnetes Ziel dieser Kooperation ist es, Inklusion im und durch Sport und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen weiter voranzubringen. Ganz konkret geht es um die Sensibilisierung und Unterstützung der Mitgliedsorganisationen des DOSB und der dsj im Bereich Inklusion, so dass immer mehr Mitgliedsorganisationen Maßnahmen zum Themenfeld in ihrem Verein oder Verband entwickeln und ihre Untergliederungen informieren und beraten, aber auch stärken und motivieren. Die Besonderheit dieser Kooperation liegt in einer projektbezogenen Begleitung und Unterstützung, unter anderem durch die Arbeit mit dem digitalen DOSB-Wissensnetz. Zahlreiche und vielfältige Projektideen wurden bis Ende Juni dieses Jahres eingereicht. In den Jahren 2019 bis 2021 werden nun insgesamt 15 Maßnahmen gefördert. Allesamt mit dem Ziel, mehr Inklusion im Sport zu realisieren. Ansprechpartnerinnen Druba/Küster

Sport im Jugendstrafvollzug Die Deutsche Sportjugend stellt in diesem Feld ihr Fachwissen für ein an pädagogischen Prinzipien orientiertes Sportangebot im Jugendstrafvollzug zur Verfügung. Über die Broschüre „Sport im Jugendstrafvollzug“ wird sowohl den im Jugendstrafvollzug Tätigen wie auch den Multiplikator/ innen in den Mitgliedsorganisationen der dsj eine Arbeitshilfe bereitgestellt. Die dsj wird punktuell auch von Landesministerien um fachliche Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen im Jugendstrafvollzug in Bezug auf die Be-

66

Gesellschaftlich aktiv

rücksichtigung des Sports gebeten. Aktuell ist dies bei dem Gesetz über den Jugendarrestvollzug im Freistaat Sachsen der Fall, wo die dsj eine entsprechende Stellungnahme abgegeben hat. Es ist geplant, im Jahre 2019 eine Fachtagung Sport im Jugendstrafvollzug durchzuführen. Diese soll sich sowohl an die im Jugendstrafvollzug Tätigen, aber auch an Interessierte aus den Mitgliedsorganisationen der dsj wenden. Die Veranstaltung soll gemeinsam mit der Sepp-Herberger-Stiftung durchgeführt werden. Diese bringt ihre Expertise ein, die durch die Umsetzung verschiedener Projekte im Fußball erworben wurde. Mit der Veranstaltung soll insbesondere das Netzwerk der Akteur/innen in diesem Bereich weiter gefördert werden, wie auch über die Darstellung von Good-Practice-Projekten Anregungen und Impulse für die Arbeit der Akteur/innen in diesem Bereich gegeben werden. Neben der Qualitätsentwicklung in den Angeboten im Jugendstrafvollzug ist es ebenso Ziel, die Rolle des Sports beim Übergangsmanagement von Jugendlichen nach ihrer Haft- oder Arrestzeit im positiven Sinne zu fördern. Der Beauftragte des dsj-Vorstands ist nach wie vor Klaus Jürgen Tolksdorf, ehemals Sportjugend Hessen, der die dsj in diesem Bereich unterstützt. Ansprechpartnerin/-partner Hernandez/Lautenbach

Sport mit Courage Die Arbeitsgruppe Sport mit Courage hat sich in zwei Sitzungen unter anderem damit befasst, wie sich das Auftreten einer autoritären, national-radikalen Politik auf Bundesebene und der damit einhergehende veränderte politische Diskurs in Deutschland auf das Vereinsleben auswirken. Erfahrungen und Erkenntnisse aus den themenbezogenen Projekten, der Beteiligung an Veranstaltungen – zum Beispiel dem Deutschen Präventionstag 2018 in Dresden –, den Medien und Einzelgesprächen wurden zusammengetragen und bewertet. Die zentrale Fragestellung war, welcher Handlungsbedarf erkennbar wird, um die Sportor-


ganisationen dabei zu unterstützen, aktuellen extremistischen Strömungen und ihren Begleiterscheinungen – mehr Hass und Hetze, Verrohung und Gewalt, Rassismus und Diskriminierung – entgegenzuwirken. Dabei war und ist der Gedanke leitend, dass die Sportvereine für Gemeinwohl und – wie kaum eine andere zivilgesellschaftliche Organisation – für soziale Integration stehen und dadurch immer konkreter in Auseinandersetzungen mit den politischen Kräften verwickelt werden, die die Gesellschaft spalten wollen.

Fachkonferenz „Radikalisierungsprävention im Sport“ Großen Raum nahmen die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Fachkonferenz „Radikalisierungsprävention im Sport“ ein, die am 24. und 25. Mai 2018 in Frankfurt am Main stattgefunden hat. Die Konferenz hatte zum Ziel zu klären, wie der Handlungsansatz „Radikalisierungsprävention“ im Kontext von Sportvereinen und Sportszenen umgesetzt werden kann, und ob es Sinn macht, eine Fachstelle unter dem gleichnamigen Titel für den Bereich des Sports, gefördert aus Mitteln des Bundesprogramms Demokratie leben!, aufzubauen. 70 Expert/innen und Praktiker/innen aus Sportvereinen und -verbänden, wissenschaftlichen Einrichtungen, aber auch aus der Politikdidaktik und aus Einrichtungen zur Demokratiestärkung setzten sich intensiv mit der Idee einer Fachstelle zur „Radikalisierungsprävention im Sport“ aus-

einander. Am Ende der Fachkonferenz haben die Teilnehmenden ein Votum für eine Fachstelle abgegeben, dieses Votum aber an Voraussetzungen geknüpft. Ein vielgenannter Hinweis bezog sich auf die zukünftige Namensgebung. Festgestellt wurde, dass die Begriffe „Radikalisierung“ und „Prävention“ interpretationsbedürftig sind. Auch Rahmenbedingungen, die Vernetzung mit bestehenden Strukturen und die inhaltliche Ausrichtung wurden für die weitere Konzeptionsarbeit mit auf den Weg gegeben. Grundsätzlich wurde auch klar, dass die dauerhafte Arbeit in diesem Bereich möglichst nah am „Puls der Zeit“ sein sollte, also eng am realen Leben im und um den Sport. In den Diskussionen wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass eine systematische Unterstützung und Förderung des demokratischen Zusammenlebens an den Interessen der Sportvereine ansetzen muss, um sie dafür zu gewinnen, antidemokratischen und extremistischen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen. Die Empfehlungen und Hinweise zum Vorhaben, eine Fachstelle im Handlungsfeld für den Sport aufzubauen, werden nun ausgewertet und in die Weiterentwicklung der Konzeption einfließen. Ansprechpartnerin/-partner Druba/Schönwandt

Gesellschaftlich aktiv

67


Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) ist ein Zusammenschluss von 30 Jugendorganisationen. Es versteht sich als Dienstleistungszentrum der Jugendverbände für die Themenfelder Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Antisemitismus, rassismuskritische oder interkulturelle Öffnung, Diversität, Diskriminierungskritik und Migrationsgesellschaft. IDA-Geschäftsführer Ansgar Drücker hat im Februar 2018 auf dem Vernetzungstreffen „Zusammenhalt durch Teilhabe“ der Deutschen Sportjugend in Erfurt zum Umgang mit Rechtspopulismus referiert und einen Workshop gestaltet. Im April 2018 leitete er einen Workshop zum Thema Antimuslimischer Rassismus auf dem Netzwerktreffen „Flüchtlinge und Sport“ der Deutschen Sportjugend in Frankfurt am Main. Im Mai 2018 nahm er an der Fachkonferenz Radikalisierungsprävention zur Einrichtung einer Fachstelle der Deutschen Sportjugend in Frankfurt am Main teil. IDA übernimmt für die dsj eine Servicefunktion als Beratungs-, Dokumentations-, Informations- und Qualifizierungseinrichtung in den genannten Themenfeldern.

www.idaev.de

68

Gesellschaftlich aktiv

IDA unterstützt auch weiterhin Kooperationen und Netzwerke von Verbänden von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund und berät Migrantenjugendselbstorganisationen. IDA setzte in diesem Kontext auch seine Reihe der politischen Bildung mit Kooperationspartnern aus dem Spektrum der Verbände von Jugendlichen mit Migrationshintergrund (VJM) fort. IDA nimmt die Geschäftsführung im Netzwerk interkultureller Jugendverbandsarbeit und -forschung (NiJaf) wahr, das vom Deutschen Bundesjugendring, der Deutschen Sportjugend, Vertreter/ innen aus der Wissenschaft und von IDA getragen wird. Hier werden regelmäßig auch Themen und Projekte aus dem Bereich der Deutschen Sportjugend oder der Landessportjugenden vorgestellt und diskutiert. In der Vielfalt-Mediathek, die die im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und seinen Vorgängerprogrammen entstandenen bzw. entstehenden Medien sammelt, finden sich auch Materialien zum Thema Sport und Rassismus, Rechtsextremismus bzw. Rechtspopulismus (www. vielfalt-mediathek.de). Im Themenfeld Diversität hat IDA weiterhin gemeinsam mit dem Kooperationspartner transfer


e. V. im Netzwerk Diversität (www.netzwerk-diversitaet.de) als Träger mitgewirkt. Ende 2017 erschien ein neuer IDA-Reader zu „Theorie und Kritik des Nationalismus“. Für Ende 2018 ist ein Reader zum Thema „Extremismus“ geplant. Ansprechpartnerin/-partner Druba/Strohmayer

Netzwerke gegen Rassismus Die Deutsche Sportjugend war im Berichtszeitraum intensiv und systematisch in verschiedenen Netzwerken aktiv, die sich mit der Demokratiestärkung, der Antirassismusarbeit und der Verhinderung von Diskriminierungen aller Art befassen.

Sie arbeitet im Netz gegen Rassismus (NgR) mit. Knapp 100 Organisationen, Verbände, Initiativen und Selbstorganisationen haben sich darin zusammengeschlossen. Im NgR sind bundesweit tätige Verbände, Initiativen, Antirassismus- und Migrantenorganisationen aktiv. Ein Themenschwerpunkt im Berichtszeitraum war die Auseinandersetzung mit Wahlergebnissen auf Bundes- und Landesebene und die damit einhergehende Positionierung der Netzwerkmitglieder hinsichtlich der Themen Rechtspopulismus, Radikalisierung oder antimuslimischer Rassismus. Das NgR arbeitete im Jahr 2018 gemeinsam mit seinen Netzwerkmitgliedern an Papieren zu den Themen „Gleiche Teilhabechancen für alle“, „Gleichbehandlung stärken

– Antidiskriminierungsarbeit institutionalisieren“ und „Rassismus entgegenwirken – Zivilgesellschaft stärken“, die als Aufforderung an die Bundesministerien adressiert sind. Darüber hinaus engagiert sich die dsj im Netzwerk Interkulturelle Jugendverbandsarbeit und -forschung (NiJaF), wo sie durch Angelika Ribler von der Sportjugend Hessen vertreten wird. Ein Themenschwerpunkt war und ist die Implementierung von Maßnahmen zur Verankerung der interkulturellen Öffnung durch die Auseinandersetzung mit politischen Entwicklungen und empirischen Ergebnissen aus Praxisprojekten. Zudem vertritt Gerd Bücker, der Beauftragte des dsj-Vorstands für den Bereich Sport mit Courage, die dsj im Forum gegen Rassismus. Das zivilgesellschaftlich orientierte Gremium ist beim Bundesministerium des Innern (BMI) angesiedelt. Im Schwerpunkt beschäftigten sich die Mitglieder des Forums gegen Rassismus (FgR) Gerd Bücker mit der Erarbeitung des sogenannten Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus (NAP). So wurden zu verschiedenen Kapiteln umfangreiche Stellungnahmen gefertigt, detaillierte Textformulierungen vorgeschlagen und jeweils vorliegende ministerielle Entwürfe intensiv und kritisch fachlich begleitet. Im Frühsommer 2017 wurde die Endfassung vom damaligen Bundeskabinett verabschiedet. Das Gremium ließ sich regelmäßig über inhaltliche Fortschritte der vom BMI (Zusammenhalt durch Teilhabe) und vom BMFSFJ (Demokratie leben!) verantworteten maßgeblichen Bundesförderprogramme direkt unterrichten und sprach sich bereits 2017 für eine Verstetigung und damit verbundene finanzielle Dauerabsicherung dieser Programme aus. Kontinuierlich erläuterten Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Sicherheitsbehörden des Bundes und mehrerer Länder Inhalte und Intensität ihrer Aktivitäten zum Themenfeld

Gesellschaftlich aktiv

69


Menschenrechtsbildung bei Polizei und Justiz. Mehrere Mitgliedsverbände informierten zudem im Rahmen der Sitzungen über eigene fachliche Maßnahmen und Projekte im Themenfeld. Für die dsj stellte Gerd Bücker die Bereiche „Ausbildung von Demokratietrainer/innen“ und „Sport mit Courage“ in Zusammenarbeit mit Landessportorganisationen und Fachverbänden im Forum gegen Rassismus vor. Die dsj wird sich weiterhin in diesen Netzwerken mit ihren Themenstellungen aus dem Kontext der Kinder- und Jugendarbeit im Sport einbringen. Ansprechpartnerin/-partner Druba/Strohmayer

Koordinationsstelle Fan-Projekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS) Umsetzung Nationales Konzept Sport und Sicherheit Das Netzwerk der bundesweit auf den Grundlagen des SGB VIII und den Richtlinien des Nationalen Konzepts Sport und Sicherheit (NKSS) arbeitenden sozialpädagogischen Fanprojekte umfasst zur Zeit 59 Standorte, an denen mit 65 Fanszenen gearbeitet wird. Nachdem im Jahr 2017 das Fanprojekt Wuppertal eingestellt werden musste, da der bisherige Träger nach intensiven Gesprächen zwischen Kommune, Bundesland, Deutschem Fußball-Bund (DFB) und KOS die Trägerschaft aufgekündigt hatte, wurden unmittelbar im Anschluss Gespräche über eine Fortführung unter anderer Trägerschaft aufgenommen, welche Anfang des Jahres 2018 in der Reaktivierung der Fanprojektarbeit in Wuppertal mündeten. Unumstritten war zwischen allen Beteiligten, dass am Standort Wuppertal die sozialpädagogische Betreuung der jugendlichen Fans des Wuppertaler Sportvereins (WSV) weiterhin stattfinden sollte. Die KOS begleitete diesen Prozess in enger Abstimmung auch mit den zuständigen Stellen in Nordrhein-Westfalen. Binnen kurzer Zeit konnte ein geeigneter Träger für die Fortführung gefunden werden.

Völlig überraschend kam hingegen die Schließung des Fanprojektes durch die Stadt Halle/Saale, in deren Trägerschaft das dortige Fanprojekt bis Sommer 2017 gearbeitet hatte. Das Fanprojekt Halle genoss in der Fanszene und im gesamten Netzwerk einen exzellenten Ruf. Noch im Jahr 2015 wurde das Fanprojekt für seine Arbeit gegen Diskriminierung mit dem Julius-Hirsch-Preis des DFB ausgezeichnet. Die Entscheidung der Stadt stieß bei allen Beteiligten auf großes Unverständnis, zerstörte sie doch die über Jahre gewachsenen Strukturen und Vertrauensverhältnisse. Gerade bei Jugendlichen, die auf institutioneller Ebene im Fanprojekt oftmals einen der letzten Ansprechpartner haben, welcher indirekt auch das Vertrauen in demokratische Prozesse und Institutionen stärkt, kann dies einen massiven Vertrauensverlust bedeuten. Doch auch in Halle gibt es intensive Bestrebungen, das Fanprojekt in neuer Trägerschaft wieder aufleben zu lassen. Der politische Wille seitens des Stadtrates, des Landes Sachsen-Anhalt und des DFB ist vorhanden. Hier sind wir zuversichtlich, in den kommenden Monaten die nötigen Voraussetzungen zu schaffen. Bundeskonferenz der Fanprojekte Im zweijährigen Rhythmus findet die von der KOS organisierte Bundeskonferenz der Fanprojekte statt, an der neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fanprojekte auch weitere Akteure im Netzwerk, wie z. B. Vertreterinnen und Vertreter der Fußball-Verbände, der Polizeien des Bundes und der Länder und der Politik teilnehmen. Im Jahr

DFB-Präsident Reinhard Grindel

70

Gesellschaftlich aktiv


2017 begrüßte die KOS zur Bundeskonferenz in Hannover insgesamt ca. 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die zweitägige Veranstaltung widmete sich der Frage nach Dialog und Partizipation von – jugendlichen – Fußballfans in einem Feld, in dem viele unterschiedliche und zum Teil äußerst einflussreiche Interessen aufeinandertreffen.

bei der KOS, die Umsetzung des Verfahrens liegt beim Institut CEval GmbH (Zentrum für Evaluation an der Universität des Saarlandes). Durch die Hinzuziehung eines externen Akteurs und die standardisierte Einbindung der zentralen Netzwerkpartner – Fans, Verein, Kommune, Polizei – erfährt der gesamte Prozess eine hohe Transparenz. Für die KOS sind die Ergebnisse ein wichtiger Indikator, um noch präziser den individuellen Beratungsbedarf an den einzelnen Standorten ermitteln zu können. Das Projekt ist bis Ende des Jahres 2019 befristet, bis dahin sollen alle bestehenden Fanprojekte den Siegelprozess durchlaufen haben. Rechtliche Situation der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den Fanprojekten

Die hohe Wertschätzung, die der Arbeit der KOS und der Fanprojekte entgegen gebracht wird, äußerte sich auch durch die Teilnahme des DFBPräsidenten Reinhard Grindel und des niedersächsischen Ministers für Inneres und Sport, Boris Pistorius.

Basierend auf den Erfahrungen der Fanprojekte wurde die KOS schon im Jahr 2014 aus der Praxis heraus aufgefordert, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit dieser wichtigen strukturellen Frage beschäftigen soll. Hintergrund ist, dass zunehmend Kolleginnen und Kollegen in einzelnen lokalen Fanprojekten von Zeugenvorladungen oder anderen „Anforderungen“ durch die Polizei berichten, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter starken Druck setzen. Die Arbeitsgruppe reicht mittlerweile weit über das Feld der Jugendarbeit mit jugendlichen Fußballfans hinaus, so sind unter anderem die BAG Streetwork und die BAG „Einstieg zum Ausstieg“ Mitglieder der AG.

Qualitätssiegel für Fanprojekte nach dem NKSS

Prof. Dr. Peter Schruth / Prof. Dr. Titus Simon Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit, Medien

Das Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem NKSS“ hat sich seit seiner Einführung im Jahr 2011 als ein erfolgreiches Instrument zur kontinuierlichen Qualitätsentwicklung der lokalen Fanprojekte etabliert. Im Jahr 2017 startete die zweite Umsetzungsphase, welche mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), den DFB und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) umgesetzt wird. Die Geschäftsführung der AG Qualitätssicherung liegt

Hochschule Magdeburg-Stendal

Strafprozessualer Reformbedarf des Zeugnisverweigerungsrechts in der Sozialen Arbeit Am Beispiel der sozialpädagogischen Fanprojekte im Fußball

Rechtsgutachten Im Auftrag der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)

Gesellschaftlich aktiv

71


Große Sorge besteht darüber, dass der zunehmende Druck durch Polizei, der anders als bei den Kolleginnen und Kollegen in der Drogenarbeit auch durch die aktuelle Rechtslage ermöglicht wird, das für eine wirksame Entwicklung der Arbeit notwendige belastbare Vertrauensverhältnis zur Klientel gefährdet. Die KOS hat zur Klärung dieser und anderer offener Rechtsfragen ein Gutachten in Auftrag gegeben, welches nun vorliegt und veröffentlicht ist. Die Professoren Peter Schruth und Titus Simon kommen in diesem Gutachten zum klaren Schluss, dass ein qualifiziertes Zeugnisverweigerungsrecht nicht nur für dieses spezielle Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit notwendig ist. Ein bundesweiter Fachtag im Herbst 2018 soll dieses Ergebnis in die fachpolitische Öffentlichkeit transportieren. Entwicklung eines Leitbilds Zusammen mit DFB, DFL sowie Praxisvertretungen der Fanbeauftragten und der Fanprojekte befindet sich die KOS in einem intensiven Prozess der Entwicklung eines Leitbilds für die Zusammenarbeit zwischen Fanbeauftragten und Fanprojekten. Ziel ist es, die Zusammenarbeit der beiden Säulen in der Fanarbeit auf ein stabiles inhaltliches und strukturelles Fundament zu stellen. Fort- und Weiterbildung Die Organisation und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fanprojekte stellt eine der zentralen Aufgaben der KOS dar. Über diese Fortbildungen erhöht die KOS den Arbeitsstandard der Fanprojekte nachhaltig. Etabliert hat sich das von der KOS gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW (LAG NRW) und dem Trägerverbund der AWO-Fanprojekte (Passgenau e. V.) konzipierte Fortbildungsprogramm „Praxis-Transfer-Wissen“. Dieses jährliche Fortbildungsprogramm umfasste für den Zeitraum 2017/2018 folgende Fortbildungsangebote:

72

Gesellschaftlich aktiv

• Workshop: Projektmanagement. • Workshop: pädagogische Fragen und Herausforderungen im Umgang mit den Stadionverbotsrichtlinien. • Workshop: An- und Herausforderungen für Mitarbeiter/innen in Leitungsfunktionen. • Workshop: Grundlagen der Arbeit der Fanprojekte für Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger. • Fachtag: Umgang mit neueren Entwicklungen beim Thema Rechtsextremismus/„Rechtspopulismus“ – institutionelle Herausforderungen für Fanprojekte u. a. am Beispiel der AfD. Im Anschluss an den Fachtag wurde aus den Reihen der Fanprojekte der Wunsch nach einer Handlungsorientierung und -empfehlung an die KOS herangetragen. • Ein weiteres Fortbildungsangebot konnte die KOS im Bereich der gendersensiblen Fanarbeit unterstützen und mitentwickeln. Dank der Kooperation mit der Kompetenzgruppe Fankulturen und sportbezogene Soziale Arbeit (KoFaS) aus dem im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ geförderten Projekt „Gender kicks“ konnte auf Grundlage der dort gesammelten Erkenntnisse ein entsprechendes Angebot geschaffen werden. Die Fortbildungen wurden jeweils mit den einzelnen Fanprojekten durchgeführt und beleuchteten die spezifische Situation vor Ort. Diskriminierung und Integration Die gesamtgesellschaftliche Entwicklung, in der zusehends rassistische, diskriminierende und ausgrenzende Meinungen diskutabel werden und gleichzeitig sogenannte rechtspopulistische Parteien erstarken, ist auch in den Stadien und den Fanszenen wahrnehmbar. Das Anerkennen anderer Meinungen, die Fähigkeit zum Kompromiss, kurzum demokratische Aushandlungsprozesse kommen unter Druck und damit Werte, für die sich die Fanprojekte seit jeher stark gemacht haben und deren Entwicklungsprozess sie in den Fanszenen unterstützen.


Das breit gefächerte Engagement der Fanprojekte gegen Diskriminierung drückt sich auch durch die Vielzahl an zivilgesellschaftlichen Würdigungen dieser Arbeit aus, sowohl auf lokaler wie auch auf bundesweiter Ebene, beispielsweise durch die Ehrung mit dem Julius-Hirsch-Preis. Er wird jährlich durch den DFB an Gruppen, Institutionen oder Personen vergeben, die sich durch herausragende Projekte gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus hervorgetan haben. Die kos ist Mitglied in der AG „Gesellschaftliche Verantwortung“ des DFB und Partner des Interkulturellen Rates bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus sowie der Initiative „Nie wieder!“, die jedes Jahr am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz einen Aktionstag im Fußball durchführt. Zudem ist die KOS auch Kooperationspartner von „Fußballfans gegen Homophobie“ und von den Queer Football Fanclubs (QFF), beides Netzwerke, die sich für die Interessen homosexueller Fans im aktiven und passiven Sport einsetzen. Gender Neben der stetigen Unterstützung des 2004 von der KOS mitgegründeten Netzwerks „F_In – Frauen im Fußball“, das sich zu einem von allen Ins-

titutionen anerkannten Expertinnengremium zu Fragen von Frauen und Geschlecht im Fußball im deutschsprachigen Raum entwickelt hat, unterstützte die KOS im Berichtszeitraum auch die weiter oben genannten Workshops zur gendersensiblen Fanprojektarbeit. Diese entstand durch die Kooperation der KOS im vom BMFSFJ im Rahmen von „Demokratie leben!“ geförderten Projekt „Kicks für alle!“ der KoFaS, innerhalb dessen es um die Weiterentwicklung und Qualifizierung der geschlechterreflektierenden Arbeit mit jugendlichen Fans in den Fanprojekten geht. Hierzu wurden bereits eine wissenschaftliche Expertise sowie eine Handreichung für Fanprojekt-Mitarbeiter/innen veröffentlicht. Fandialog – Verhältnis Fans/Verbände/Polizei Das angespannte Verhältnis, das zwischen Fans, Vereinen und Verbänden auf der einen Seite und zwischen Fans und der Polizei auf der anderen Seite existiert, rückte im vergangenen Jahr auch medial wieder verstärkt in den Fokus. Bundesweit regte sich in den Fanszenen Widerstand gegen eine zunehmende „Entfremdung“ des Fußballs von den Fans. Diese bundesweite Kampagne führ-

www.kos-fanprojekte.de

Gesellschaftlich aktiv

73


te letztlich zu bislang zwei Treffen der Spitzen von DFB und DFL mit Vertretern dieser Kampagne, an denen auch die KOS teilnahm.

Internationale Zusammenarbeit WM 2018 in Russland – Fanbetreuung durch KOS und DFB

Gleichzeitig führen die Verbände ihren Dialog auf verschiedenen anderen Ebenen fort, so zum Beispiel in der AG Fankulturen, an der inzwischen zweimal pro Jahr auch die Spitzen von DFB und DFL teilnehmen. Dies zeigt, dass auf institutioneller Ebene weiterhin an einer Verbesserung des Dialogs gearbeitet wird. Die KOS ist auf nahezu allen Ebenen unmittelbar beteiligt, unter anderem auch an den von DFB und DFL organisierten bundesweiten Regionalkonferenzen, auf denen die Netzwerkpartner gemeinsam an ihrem Rollenverständnis arbeiten und über die unterschiedlichen Sichtweisen ins Gespräch kommen. Im letzten Jahr war die KOS offizieller Projektpartner in zwei Fortbildungsveranstaltungen, um die Kommunikation zwischen Polizei und Fanarbeit zu verbessern. Weitere Projektpartner waren DFB, DFL sowie die Innenministerien Hessens und Niedersachsens. Die Fortbildungen adressierten neben den Fanbeauftragen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fanprojekte speziell die Einsatzgruppen der Bereitschaftspolizei, mit denen am Spieltag ein regelmäßiger Austausch stattfindet. Auch hier standen primär die Klärung der verschiedenen Rollen und Arbeitsaufträge am Spieltag im Vordergrund sowie die Frage, wie ein reibungsloser Ablauf gelingen kann. Zudem erkennt auch die Politik zunehmend ihre

Verantwortung für dieses Thema. So führen verschiedene Bundesländer Veranstaltungen mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Fußball, der Fanarbeit, der Polizei und teilweise sogar mit Fans durch, in denen ein direkter Dialog miteinander stattfindet.

74

Gesellschaftlich aktiv

Zum 13. Mal organisierte die KOS bei einem internationalen Turnier die Fanbetreuung für die reisenden Fans der deutschen Nationalmannschaft, wieder in bewährter Partnerschaft mit dem DFB. Ein weiterer zentraler institutioneller Partner war die Deutsche Botschaft in Moskau, die die mobile Fanbotschaft vor Ort sogar mit eigenem Personal unterstützte.

An allen Spielorten wurde für die deutschen Fans vom insgesamt 15-köpfigen Team das bewährte Informations- und Unterstützungsangebot eingerichtet. Zu erreichen war die Fanbotschaft jeweils an drei Tagen rund um das jeweilige Spiel. Als zusätzlicher Service war das Fanbetreuungsteam über eine 24-Stunden-Helpline, über Mail und die sozialen Netzwerke permanent zu erreichen. Neben allgemeinen Fragen nach der Anreise zum Stadion und Ticketwünschen wurde auch ganz konkret bei dem Verlust von Papieren oder der Organisation ärztlicher Versorgung weitergeholfen. Auch hatten viele Fans im Vorfeld Fragen nach der erstmalig genutzten Fan-ID. Bereits mit der Auslosung im Dezember 2017 ging die Internetseite der Fanbetreuung www.fanguide-wm2018.de online und bot Fans, die eine Reise


nach Russland planten, wichtige und lebensnahe Informationen. Während des Turniers informierte die Seite dann über aktuelle Informationen rund um die Spieltage. Während des Turniers schließlich wurde wie gewohnt zu jedem Spiel jeweils aktuell die Fanzeitung „HELMUT“ von einem zweiköpfigen Redaktionsteam vor Ort produziert. Das mittlerweile etablierte und bei den Fans äußerst beliebte Heft bietet allgemeine Information über die Spielorte und ist für die Fanbetreuung ein gutes Hilfsmittel, um mit den Fans ins Gespräch zu kommen. Die mobile Fanbotschaft war darüber hinaus eingebunden in ein internationales Netzwerk, welches durch die europäische Organisation Football Supporters Europe (FSE) koordiniert wurde. Im Vorfeld des Turniers entwickelte die KOS wieder gemeinsam mit der DFB-Kulturstiftung einen Fußball-Kultur-Reiseführer unter Beteiligung von russischen Journalistinnen und Journalisten, der über die jeweiligen Spielorte und Vereine sowie über die russische Fußballkultur informierte. Der Reiseführer hatte eine Gesamtauflage von 10.000 Stück und wurde sowohl in Deutschland vertrieben als auch während des Turniers in Russland durch die mobile Fanbotschaft. Das Turnier in Russland fand unter erschwerten Bedingungen sowohl für die Fanbetreuung wie auch

die deutschen Fans statt. So gab es erst kurz vor Beginn des Turniers Klarheit über die Standorte der Fanbotschaft. Für die reisenden Fans bestanden die Herausforderungen insbesondere in Form der unbekannten Sprache und noch mehr des unbekannten Schriftbildes. Dennoch gelang es allen Beteiligten, vor Ort nahezu überall für die Fans und die Fanbotschaften angemessene Bedingungen zu schaffen. Die Fans berichteten – abgesehen vom sportlichen Abschneiden – in großer Mehrheit von positiven Erfahrungen in Russland. Negative Vorfälle durch oder mit deutschen Fans wurden nicht bekannt. Schlussbemerkung Mit Blick auf die Konfliktlagen in Gesellschaft und im Kontext des Fußballs wird der vermittelnden Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte in Zukunft eine noch größere Bedeutung zukommen. Die Fanprojekte sind durch die hervorragende Arbeit der Kolleg/innen vielerorts für die jugendlichen Fußballfans eine der wenigen verlässlichen Institutionen. Aufgrund ihrer mittlerweile über 25-jährigen Erfahrung und dem breit gefächerten Kontakt, von Fans über Vereine, Verbände, der Politik sowie der Polizei bis hin zu zivilgesellschaftlichen Organisationen, sind die KOS und die Fanprojekte in der Lage, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Hinweise zu geben. Dieses Potenzial gilt es zu stärken und in teils überhitzt geführten Debatten, z. B. beim Thema Sicherheit, auch die sozialpädagogische Expertise verstärkt zur Geltung zu bringen. Eine der Kernforderungen der Fanprojektarbeit ist nach wie vor der zuverlässige und ergebnisorientierte Dialog aller Beteiligten unter Einbezug der Fans. Nur so lassen sich konsensgebundene Lösungen finden und können Jugendliche wichtige Erfahrungen in der Partizipation an demokratischen Aushandlungsprozessen sammeln. Ansprechpartner Holze/Gabriel

Gesellschaftlich aktiv

75


Zusammenhalt durch Teilhabe im Sport Seit 2017 hat die dsj eine koordinierende Rolle für den gemeinnützigen, organisierten Sport im Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ übernommen, das vom Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat gefördert wird. Hintergrund ist die Erweiterung der Projektförderungen für demokratische Teilhabe und gegen Extremismus speziell in ländlichen und strukturschwachen Gebieten auf das gesamte Bundesgebiet. Hier sind zehn Landessportbünde/-jugenden sowie auch der Westdeutsche Fußballverband beteiligt und führen eigene Projekte zur Demokratiestärkung in ihren Strukturen durch.

ning-Modul als Angebot entwickelt wurde. Insgesamt haben vier Projekte Interesse geäußert, dieses Angebot wahrzunehmen, während drei Projekte bereits gute Rückmeldungen zu den Seminaren gegeben haben und auch die Durchführung des vierten Projekts ab Mitte des Jahres starten konnte. Auf Bundesebene findet ein enger Austausch gemeinsam mit der THW-Jugend e. V., dem Deutschen Feuerwehrverband e.V. sowie der NaturFreunde Deutschlands e.V. und der Regiestelle statt. Darüber hinaus ist in verschiedensten Netzwerken eine personelle Vertretung sichergestellt. Ebenso erfolgte neben der Beteiligung und Präsentation des Themas bei diversen thematisch passenden Veranstaltungen die Teilnahme am

www.dsj.de/demokratiegestalten

Die dsj organisiert unter anderem Treffen mit den Sportprojektverantwortlichen auf Bundesebene, Maßnahmen zur besseren Vernetzung der Demokratietrainer/innen sowie den Ausbau der Plattform sport-mit-courage.de. So fanden am 28./29. September 2017 wie auch vom 26. bis 28. Februar 2018 Vernetzungstreffen in Hannover und Erfurt statt. Der Wissenstransfer zwischen den neuen und alten Projekten ist in diesem Kontext gut angelaufen. Hieraus hat sich die Idee entwickelt, eine gemeinsame Grundqualifizierung zum Thema Beratungskompetenz zu konzipieren und zentral durchzuführen, wobei auf die Erfahrungen und Kompetenzen der Führungsakademie des DOSB zurückgegriffen und eine Mischung aus zwei Präsenzmodulen und einem Blended-Lear-

76

Gesellschaftlich aktiv

Deutschen Präventionstag vom 10. bis 12. Juli 2018 in Dresden. Anbindung findet das Netzwerk im Vorstand der Deutschen Sportjugend bei Lisa Druba, die u. a. für die Koordinierungsgruppe, in der einzelne Projektleitungen der Länder mitarbeiten, zuständig ist. Ziel dieser Koordinierungsgruppe ist es, Impulse auf partizipative Weise einzufangen und im Anschluss mit dem gesamten Netzwerk zu diskutieren. Hier sei beispielhaft die Entwicklung eines gemeinsamen Selbstverständnisses genannt, das sich das Netzwerk geben möchte. Die eingerichtete Koordinierungsgruppe erweist sich als sehr gute Kommunikationsschnittstelle für den kontinuierlichen, unmittelbaren Austausch zu aktuellen


Themen und Bedarfen der Z:T-Sportprojekte und zur Gestaltung der Netzwerktreffen. Der Förderzeitraum endet am 31. Dezember 2019. Die dsj plant, bei einer Fortsetzung des Programms über dieses Datum hinaus weiter eine koordinierende Rolle wahrzunehmen. Geplant ist in diesem Zusammenhang auch ein Parlamentarisches Frühstück. In der Steuerungsgruppe des Programms werden zu den Perspektiven erste Überlegungen angestellt. Hierbei soll die Qualitätsentwicklung im Programm durch eine adäquate wissenschaftliche Begleitung eine besondere Rolle spielen. Weitere Infos zum Bundesprogramm unter: www.zusammenhalt-durch-teilhabe.de und www.sport-mit-courage.de Ansprechpartnerin/-partner Druba/Strohmayer

Netzwerk Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde Das Netzwerk wurde aus der Debatte um Herausforderungen im Umgang mit dem Phänomen „Rechtsextremismus“ im organisierten Sport und darüber hinaus gegründet. Schon vor dem Jahr 2011 haben die großen Verbände und andere Akteur/innen festgestellt, dass auch im Sport als Teil der Gesellschaft, Menschen mit einem rechtextremen Weltbild aktiv sind. Dies war der Hintergrund der damaligen Namensgebung „Netzwerk Sport und Politik verein(t) gegen Rechtsextremismus“. Mitglieder des Netzwerks sind Vertreter/innen des Bundesministeriums des Inneren, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Sportreferent/innen der Länder, des Städte- und Gemeindebundes, des Bündnisses für Demokratie und Toleranz, der Bundeszentrale für politische Bildung, des DOSB/der dsj, der Landessportbünde und des Deutschen Fußball-Bundes. Vorsitzender des Netzwerks ist Prof. Dr. Gunter A. Pilz. Seit dem 1. Januar 2018 ist eine neue Geschäftsstelle für das Netzwerk eingerichtet und bei der

dsj angesiedelt worden. Die Referentin und der Sachbearbeiter unterstützen nun das Netzwerk in seinen Vernetzungsaufgaben. In dem Netzwerktreffen im März 2018 wurde der Überarbeitungsprozess des Selbstverständnisses abgeschlossen und die Netzwerkmitglieder haben sich auf einen neuen Namen geeinigt, der die inhaltliche Neuausrichtung unterstreicht: „Netzwerk Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde“. Dies stärkt die Blickrichtung auf die Potenziale des Sports und sein gesellschaftliches Umfeld, dabei bleiben die Herausforderung in der Arbeit gegen Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und alle Formen der Diskriminierung weiterhin bestehen und im Sichtfeld des Netzwerks. Das Netzwerktreffen im Oktober 2018 stand unter der thematischen Fragestellung, wie politisch der Sport sein darf/soll/kann. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung standen weiterhin das neue Logo und der neue Webauftritt des Netzwerks auf der Tagesordnung. Ansprechpartnerin/-partner Reip/Schönwandt

Förderprogramm Orientierung durch Sport In den verschiedenen durch das Förderprogramm Orientierung durch Sport (OdS) geförderten Projekten und Maßnahmen konnte durch die Unterstützung der zahlreichen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer/innen ein Beitrag dazu geleistet werden, viele Geflüchtete mit Sport am gesellschaftlichen Leben stärker zu beteiligen. Darüber hinaus konnten gezielt Öffnungsprozesse seitens der Sportvereine und der Aufnahmegesellschaft gegenüber jungen Geflüchteten gefördert und mit großem Erfolg umgesetzt werden. Durch das Förderprojekt „Orientierung durch Sport“, welches sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren richtet, wurden neben den sportlichen Aktivitäten und dem gegenseitigen Kennenlernen Freundschaften geknüpft, sprachliche Barrieren abgebaut und Sprachkenntnisse der Geflüchteten erweitert.

Gesellschaftlich aktiv

77


Ziel des Förderprojekts ist die kreative (Weiter-) Entwicklung von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten für junge (unbegleitete) Geflüchtete. Des Weiteren soll den jungen Geflüchteten Raum für ein partizipatives Mitgestalten bei den verschiedenen Bewegungs-/Sport- und Freizeitangeboten in den Verbänden und Vereinen ermöglicht werden. Hierbei ist vorgesehen, dass die jungen Geflüchteten in ihrem Engagement durch die Unterstützung der Verbände und Vereine die Ausbildungen zum/r Übungsleiter/in, Schiedsrichter/in etc. absolvieren können. Da geflüchtete Mädchen und junge Frauen schwerer zu erreichen sind als geflüchtete Jungen und junge Männer, sollen diese vermehrt Sportangebote und eine gezielte Ansprache erhalten. Das Förderprojekt „Orientierung durch Sport“ wurde im Jahr 2017 mit 200.000 Euro durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert. Damit konnten bundesweit auf Verbands- und Vereinsebene 21 Projekte durchgeführt werden. Das Förderprojekt wurde für 2018 neu ausgeschrieben. Die Projektlaufzeit ist vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018. Das Fördervolumen beträgt hierfür wie im Vorjahr 200.000 Euro. Es werden 20 Projekte bundesweit auf Verbands- und Vereinsebene durchgeführt. Hierbei werden bereits 12 bestehende oder erweiterte Projekte aus 2017 gefördert. Ebenfalls wurde 2017 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration eine wissenschaftliche Begleitung für Orientierung durch Sport mit 35.000 Euro gefördert. Die Projektlaufzeit war vom 1. November 2016 bis 31. Mai 2017 und beinhaltete eine Analyse aller Projektdokumentationen, Telefoninterviews mit den Projektverantwortlichen, vertiefen-

78

Gesellschaftlich aktiv

de Interviews mit ausgewählten Projekten vor Ort sowie eine Handlungsempfehlung. Neben dieser Evaluation wurde 2017 eine Gesamtevaluation der geförderten Projekte der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration durch die Ramboll Management Consulting GmbH durchgeführt, an der die dsj sich ebenfalls beteiligte. Am 21. April 2018 trafen sich im Haus des Deutschen Sports in Frankfurt am Main 40 Verantwortliche aus den Förderprogrammen für Geflüchtete von DOSB und dsj zum 3. Netzwerktreffen „Geflüchtete und Sport“. Das Treffen wurde durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Annette Widmann-Mauz, gefördert. Es bot eine Plattform für einen regen Austausch zwischen den Teilnehmenden, die sich für die Integration von Geflüchteten im und durch den Sport engagieren, und gab einen Input für die weitere Integrationsarbeit. Ein Teil der Ergebnisse aus der Gesamtevaluation der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration wurde per Videobotschaft präsentiert. Hierbei wurden die Stärken und Potenziale für die weitere Integrationsarbeit mit Geflüchteten aufgezeigt. Drei Workshops mit Impulsen zu den Themen „Gewaltprävention“, „Kultursensibler Kinderschutz“ und „Umgang mit Fremdenfeindlichkeit/Anti-Muslimischer Rassismus“ vermittelten den Projektverantwortlichen und Engagierten praxisnahe und wichtige Informationen, die sie in der Arbeit mit Geflüchteten vor Ort einsetzen können. Im Vordergrund des Netzwerktreffens stand der Austausch von Projekterfahrungen. Daher erfolgte ein intensiver Dialog anhand von Leitfragen zwischen allen


Beteiligten zunächst in Kleingruppen. Die Teilnehmenden tauschten sich sowohl über gelungene Projekte als auch über mögliche Potenziale, die helfen, Geflüchtete im und durch den Sport in unsere Gesellschaft zu integrieren, intensiv aus. Das Ergebnis hieraus war, dass die Faktoren „Netzwerke und Kooperationspartner“, die „Qualifizierung der Engagierten und Geflüchteten“ sowie die „Öffentlichkeitsarbeit“ besonders zu einer gelingenden Integrations- und Projektarbeit führen. Auf diese Faktoren soll in der zukünftigen Arbeit ein noch stärkerer Fokus gesetzt werden. Es konnte ein positives Gesamtfazit der Veranstaltung gezogen werden. Gemeinsam mit dem DOSB-Geschäftsbereich Sportentwicklung wurde die Broschüre „Aktiv im Sport für und mit Geflüchteten“ herausgegeben. Praxisbeispiele aus den Programmen „Willkommen im Sport“ und „Orientierung durch Sport“ im Jahr 2017 werden darin vorgestellt. Ebenso konnten die Broschüren Interkulturelles Training und Interkulturelle Öffnung nachgedruckt werden.

Aktiv im Sport für und mit Geflüchteten

Praxisbeispiele aus den Projekten Willkommen im Sport und Orientierung durch Sport

Am 1. März 2018 lud der Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration die Projektträger ehrenamtliches Engagement und Gewaltprävention in der Flüchtlingsarbeit zum Austausch ins Bundeskanzleramt ein. Die dsj wurde durch Peter Lautenbach und Mirjam Bärenfänger vertreten. In dem Treffen wurden das Engagement der Projektträger und die Erfolge in der Arbeit mit Geflüchteten gewürdigt.

Befürwortet wurde die Notwendigkeit einer systematischen Öffentlichkeitsarbeit. In einem Gespräch der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, am 27. Juni 2018 mit Walter Schneeloch, Vizepräsident des DOSB, Dr. Karin Fehres, DOSB-Vorstandsmitglied, Jan Holze, Vorsitzender der dsj, und Peter Lautenbach, dsj-Ressortleiter Jugendarbeit im Sport, versicherte die Staatsministerin, dass sie plane, auch im Jahr 2019 die Programme „Willkommen im Sport“ und „Orientierung durch Sport“ zu fördern. Alle Beteiligten zogen eine positive Bilanz der bisherigen Zusammenarbeit. Deutlich wurde herausgestellt, dass es für die Zielgruppe der Geflüchteten weiterhin notwendig und sinnvoll sei, spezifische Angebote und Programme zu entwickeln und umzusetzen. Widmann-Mauz betonte, dass in den Programmen eine Schwerpunktsetzung in den Themenfeldern Engagementförderung und Förderung von Mädchen und Frauen geplant sei. Um die im Rahmen des Programms geförderten Projekte in ihrer Arbeit zu unterstützen und näher kennenzulernen, ist geplant, einige Projekte vor Ort zu besuchen. Die dsj plant für 2019 erneut eine Beantragung bei der Beauftragten der Bundesregierung. Dies geschieht mit dem Ziel, den schon etablierten Projekten die Möglichkeit zur Vertiefung der begonnenen Arbeit zu geben. Darüber hinaus wird angestrebt, die teilweise schon begonnene Vernetzung der Mitgliedsorganisationen der dsj in diesem Themenfeld weiter voranzutreiben. Ansprechpartnerinnen Hernandez/Bärenfänger

Gesellschaftlich aktiv

79


4. Profil Sportlich kompetent 4.1 Handlungsfeld Kinder- und Jugendsport 4.2 Handlungsfeld Bildungsnetzwerke

Seite 82 Seite 87


4. Sportlich kompetent In diesem Profil geht es gezielt darum, die Potenziale des Mediums Sport für eine aktive und zukunftsorientierte Lebensgestaltung von Kindern und Jugendlichen herauszustellen und weiterzuentwickeln. Die Kinder- und Jugendarbeit im Sport hat einen unverwechselbaren Bildungsansatz und fördert sportliche und soziale Talente. Sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung und unterstützt junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. So ist es auch im Kinder- und Jugendplan des Bundes unter Jugendarbeit im Sport seit 2017 explizit hinterlegt: Freude an körperlicher Bewegung vermitteln und Körperkompetenz schulen ist Förderziel. Diesen Überzeugungen folgend werden im Profil „Sportlich kompetent“ gezielt Kompetenzen vor allem durch die Förderung von Multiplikator/innen ausgebaut und Strukturen für die Kinder- und Jugendarbeit unterstützt. Dem Profil zugeordnet sind die beiden Handlungsfelder Kinder- und Jugendsport und Bildungsnetzwerke. Hier wurden zusammen mit den Mitgliedsorganisationen und Partnern aus der Politik, der Wissenschaft sowie der Kinder- und Jugendhilfe Programme entwickelt bzw. fortgeführt, die die Sportvereine und -verbände in ihrer Arbeit fördern sollen. Schwerpunkte in diesem Bereich waren in den letzten Jahren die Förderung von Bildungsnetzwerken, die Ausgestaltung des Rahmenmodells Persönlichkeits- und Teamentwicklung sowie die Bearbeitung des Kooperationsfelds Sportverein/Schule mit einer besonderen Perspektive auf die Situation im Ganztag. Im Kern ging und geht es immer wieder darum, auf die Bedeutung von qualifizierten Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten hinzuweisen. Dies geschieht unter anderem über den Bewegungskalender, der auf ein außergewöhnlich großes Interesse stößt, und die Präsenz auf Kongressen und viele dort geführte Gespräche. Über Wettbewerbe werden vorbildliche Aktivitäten der Sportvereine auf Bundesebene bekannt gemacht und so die Qualität der Arbeit systematisch gefördert.

Das Arbeitsfeld „Kinderwelt ist Bewegungswelt“ hat die Themen Persönlichkeitsentwicklung von Kindern durch Bewegung und Sport, die Schaffung und den Erhalt von Bewegungsräumen sowie die Lobbyarbeit als Bewegungsanwältin für Kinder zum Inhalt. Angesprochen ist hiermit z. B. auch die Zusammenarbeit von Sportvereinen und Kitas oder die Unterstützung beim Ausbau von Bewegungskitas. Im Sinne einer systematischen Weiterentwicklung von Themen dieses Handlungsfeld hat der dsj-Vorstand sowohl ein Rahmenmodell „Persönlichkeits- und Teamentwicklung“ als auch ein Strategiepapier „Mit Kinder- und Jugendsport gesund aufwachsen“ verabschiedet. Im Handlungsfeld Bildungsnetzwerke werden diejenigen Aktivitäten zusammengefasst, mit denen die dsj das Ziel verfolgt, ihren Bildungsansatz in der außerschulischen Bildung weiter zu entwickeln, in Kooperationen einzubringen und die hier involvierten Akteur/innen zu unterstützen. Dies geschieht auch mit dem Ziel, möglichst alle Kinder und Jugendlichen für ein lebenslanges Sporttreiben in den Strukturen des organisierten Kinder- und Jugendsports zu gewinnen. Der organisierte Kinder- und Jugendsport verfügt über vielfältige Erfahrungen als Partner in Bildungsnetzwerken. Im Engagement der Sportorganisationen und -vereine spielen sozial-räumliche Konzepte eine immer größer werdende Rolle. Es existieren dsj-Konzepte und -Positionen in den Bereichen • Kooperation von Sportverein und Kita, • Kooperation von Sportverein und Schule, • Bildungslandschaften im Sozialraum sowie • Bildung und Teilhabe. Zuletzt hat sich die dsj in diesem Zusammenhang im Dezember 2017 mit dem „Grundsatzpapier zur Orientierung und Positionierung in der Ganztagsförderung: Den Ganztag aktiv und engagiert

Sportlich kompetent

81


mitgestalten“ zu Wort gemeldet. Es beschreibt die komplexe Rolle der Sportvereine als Bildungspartner und Mitgestalter an Schulen und die Anforderung, sich den jeweils sehr unterschiedlichen Voraussetzungen anzupassen. Nicht immer werden in der politischen Diskussion über kommunale, lokale oder regionale Bildungslandschaften die Beiträge aus dem Feld der Kinder- und Jugendhilfe adäquat berücksichtigt. Die dsj fordert als größter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe deshalb u. a. die Einbindung in schulische (Fach-)Gremien, um aus der Dienstleisterrolle herauszukommen und aktiver Kooperationspartner und verantwortlicher Mitgestalter des Ganztags zu werden. Offen bleibt die Frage, wie gut die intensive Einbindung von Sportvereinen in Schule und Kita auf Dauer zu vereinbaren ist mit den Potenzialen der Sportbewegung im Land als zivilgesellschaftlicher Akteur. Es wäre hilfreich, das Forschungsdefizit in diesem Bereich abzubauen. Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse könnten helfen, effektiver und angemessener handeln zu können. Das Kultur-macht-stark-Programm „Sport: Bündnisse! – Bewegung – Bildung – Teilhabe“ ist erfolgreich angelaufen. Inzwischen hat die zweite Programmphase begonnen. Im Koalitionsvertrag ist festgehalten worden, dieses Förderprogramm weiter auszubauen. Die Herausforderung des Programms für die dsj ist insbesondere die Frage, in welcher Form der Anspruch, kulturelle Bildung zu fördern, umgesetzt werden kann. Aus Sicht der dsj gilt weiterhin, dass ein breites Kulturverständnis erheblich zum Erfolg des Programms beiträgt. Ansprechpartner Dollase/Lautenbach

4.1 Handlungsfeld Kinder- und Jugendsport Persönlichkeits- und Teamentwicklung Im Mittelpunkt der Aktivitäten im Themenfeld Persönlichkeits- und Teamentwicklung stand im Berichtszeitraum die Weiterentwicklung des seit 2008 von der Deutschen Sportjugend gemeinsam mit Prof. Dr. Ralf Sygusch von der Universität Erlangen-Nürnberg und seinem Team umgesetzten Prof. Dr. Ralf Sygusch Konzepts. Unter dem Label Persönlichkeits- und Teamentwicklung 3.0 fanden zwei Seminare statt. Das erste Seminar wurde am 10. Oktober 2017 in Frankfurt am Main durchgeführt. Teilnehmer/innen waren insbesondere Kolleg/innen aus den Mitgliedsorganisationen, die bereits mit dem Konzept Persönlichkeits- und Teamentwicklung gearbeitet haben. Hier wurde intensiv diskutiert, inwieweit die vorhandenen Handreichungen im Sinne einer besseren Vermittlung des Konzepts überarbeitet werden müssen. Es wurden Vorschläge zur Straffung, aber auch zur entsprechenden Neuordnung der Kapitelreihenfolge in den Handreichungen erarbeitet. Auf der inhaltlichen Ebene wurde das Konzept um das Kernziel Konzentrationsfähigkeit ergänzt. Insbesondere wurden die Formulierungen zu den bestehenden Kernzielen auf den Prüfstand gestellt. In einem zweiten Workshop am 14. Juni 2018, ebenfalls in Frankfurt am Main, stand das Thema „Methodische Gestaltung“ im Mittelpunkt der Diskussionen. Dieses fügte sich ein in die übergreifende Fragestellung zum Thema „Pädagogische Trainingsqualität“. Hier ist das Konzept Persönlichkeits- und Teamentwicklung ein wichtiger Baustein. Geplant ist, mittelfristig eine Neuauflage der grundlegenden Broschüre Persönlichkeits- und Teamentwicklung unter Berücksichtigung der in den beiden Seminaren gewonnenen Erkenntnisse zu erstellen.

82

Sportlich kompetent


Kinderwelt ist Bewegungswelt Unter dem Titel „Kinderwelt ist Bewegungswelt“ fasst die dsj ihre Aktivitäten im Elementar- und außerschulischen Primarbereich zusammen. Darunter fallen primär der dsj-Bewegungskalender, der dsj-Zukunftspreis, das Kinderwelt-Netzwerktreffen, die Teilnahme an Kongressen, das Internetportal Kinderwelt ist Bewegungswelt sowie die Erarbeitung und der Vertrieb zugehöriger Publikationen und Materialien. Als „Bewegungsanwältin“ setzt sich die dsj für die Rechte und Belange von Kindern ein. Unter anderem erfüllt sie diese Rolle durch die Mitwirkung in Gremien wie dem Spielraumbeirat des Deutschen Kinderhilfswerks, aber auch durch gezielte politische Äußerungen in Pressetexten und direkten Anschreiben an die Politik. Ziel ist es, die Aktivitäten der dsj-Mitgliedsorganisationen sowie weiterer Multiplikator/innen in ihrer Arbeit, mehr Bewegung für Kinder zu realisieren, zu unterstützen. Ein zweiter Handlungsstrang im Berichtszeitraum war die Verankerung des Prinzips Persönlichkeitsund Teamentwicklung in der Deutschen Gewichtheberjugend. Die dazu entwickelte Broschüre wurde im September 2018 veröffentlicht. Es bleibt das Ziel der Deutschen Sportjugend, das Konzept Persönlichkeits- und Teamentwicklung in möglichst viele Sportarten zu tragen, da es sich um ein Rahmenkonzept handelt, das die Übersetzung in die jeweilige Sportart zur Voraussetzung hat.

dsj-Bewegungskalender Der dsj-Bewegungskalender, der seit 2011 jährlich erscheint, ist eine kompakte, kindgerechte und leicht umsetzbare Ideen- und Spielesammlung zur Bewegungsförderung für den praktischen Einsatz mit Kindern bis etwa zwölf Jahren. Zielgruppe sind Engagierte in Sportvereinen, aber auch pädagogische Fachkräfte in Kitas, Schulbetreuungseinrichtungen etc. Die dsj erreicht mit dem dsj-Bewegungskalender und den darin enthaltenen Bewegungsimpulsen annähernd 3.000

Ansprechpartner Dollase/Lautenbach

Sportlich kompetent

83


Institutionen im gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus. Der Kalender wird zunehmend auch als Fortbildungsmaterial bei Kongressen und in der Erzieher/innenausbildung genutzt. Der dsj-Bewegungskalender 2018 wurde in einer Auflagenhöhe von 35.000 Stück produziert und nimmt in diesem Jahr ein stark bewegungsorientiertes Thema in den Blick. Unter dem Titel „Auf die Bälle, fertig, los!“ geht es um die sanfte Heranführung an Ballspiele aller Art. Der Kalender gibt viele praxisorientierte Tipps, wie es gelingt, Kinder angstfrei und mit viel Freude an das Sportgerät Ball heranzuführen. Darüber hinaus gibt er erste Einblicke in die Vielfalt der Ballsportarten, die unter dem Dach des gemeinnützigen, organisierten Kinderund Jugendsports zu finden sind. Die dsj-Mitgliedsorganisationen hatten Gelegenheit, sich mit ihrer Sportart und passenden Übungen an der aktuellen Kalenderausgabe zu beteiligen. Insgesamt haben dreizehn Mitgliedsorganisationen das Angebot angenommen und den dsj-Bewegungskalender 2018 mit gestaltet. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat die dsj bei ihrem diesjährigen Bewegungskalender erneut mit Inhalten ihrer Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“ unterstützt (www. kinderstarkmachen.de). Gemeinsames Ziel der Partnerschaft ist es, Kinder in ihrer Persönlichkeit zu fördern, damit sie später als Jugendliche auch in schwierigen Situationen „Nein“ zu Alkohol, Tabak und anderen Suchtmitteln sagen können. Darüber hinaus hat sie sich auch finanziell an der Realisierung der Kalenderausgabe 2018 beteiligt. Für das Kalenderjahr 2019 ist der Schwerpunkt „Sprache in Bewegung“ vorgesehen.

dsj-Zukunftspreis Der dsj-Zukunftspreis wird im zweijährigen Wechsel mit dem Deutschen Schulsportpreis verliehen und richtet sich an Sportvereine, die innovative Projekte und Angebote für Kinder verwirklichen. Ziel ist es, auf gute Praxisbeispiele in aktuellen Themenfeldern aufmerksam zu machen und das Engagement der Sportvereine für Kinder zu honorieren.

84

Sportlich kompetent

2017 wurden Sportvereine gesucht, die sich als Mitgestalter des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule einbringen. Aufgrund der Kopplung mit dem Kongress „Bündnisse für Bildung – Sportvereine in Bildungsnetzwerken“ wurde die Preisverleihung am 17. November 2017 in Frankfurt am Main durchgeführt.

Als Preisträger wurden folgende Sportvereine für ihre erfolgreiche und beispielhafte Arbeit ausgezeichnet: 1. Platz: Sportverein SV Viktoria 1908 Koslar e.V. 2. Platz: Judo-Club Kim-Chi Wiesbaden e.V. 3. Platz: Sportgemeinschaft Filderstadt e.V. Unter die besten zehn der rund 70 aus dem gesamten Bundesgebiet eingereichten Bewerbungen haben es außerdem die Sportvereine Freie Turn- und Sportvereinigung Ost e.V., Post SV Nürnberg e.V., SG Suderwich e.V., Turnerschaft Selb von 1887 e.V., Turnverein Salmünster 1903 e.V., TuS Aschendorf e. V. und der TV Jahn-Rheine 1885 e. V. mit ihren Projekten geschafft. Alle ausgezeichneten Bewerberinnen und Bewerber wurden in die Öffentlichkeitsarbeit der dsj eingebunden und werden in der Projektdatenbank „Jugendprojekte im Sport“ dauerhaft als gute Praxisbeispiele verfügbar sein.


Netzwerktreffen „Kinderwelt ist Bewegungswelt“ Am 23. und 24. Februar 2018 fand das Netzwerktreffen „Kinderwelt“ in Berlin statt. Regelmäßig kommen Vertreterinnen und Vertreter der dsj-Mitgliedsorganisationen, die für den Altersbereich „Kinder“ zuständig sind, zu diesem Austausch zusammen. Neben dem informellen und angeleiteten allgemeinen Austausch wurden schwerpunktmäßig die Themen „Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung“ sowie „Ausbildungen im Kontext der Rahmenrichtlinien“ besprochen.

Internetportal Kinderwelt ist Bewegungswelt Im Rahmen einer Projektförderung wurden die Internetseiten rund um das Themenfeld „Kinderwelt ist Bewegungswelt“ zu einem umfassenden Informationsportal rund um Bewegung und Bewegungsförderung von Kindern ausgebaut.

nen wurden mit Hilfe einer Abfrage eingebunden und hatten Gelegenheit, ihre Aktivitäten und Ansprechpartner/innen in das Portal mit einbinden zu lassen. Die Seiten sollen dauerhaft aktuell gehalten und auf Grundlage neuester Erkenntnisse weiter ausgebaut werden: www.dsj.de/kinderwelt. Ansprechpartner/-partnerin Dollase/Hülse

Smart Sport Die Digitalisierung dringt in zunehmendem Maße in die Sport- und Bewegungswelt von Kindern und Jugendlichen ein und ist fester Bestandteil der heutigen Jugendkultur. Mit der Entstehung smarter Städte und digitaler, ländlicher Regionen entstehen Potenziale für Bewegungsräume, in denen u. a. das Internet der Dinge, Augmentierte Realität oder Künstliche Intelligenz in Verbindung mit mobilen und sozialen Technologien neue Möglichkeiten für non-formale Bildungsangebote eröffnen. Digitale Medien bieten auch für den Jugendsport ein großes Potenzial zur Gestaltung neuer Lehrund Lernprozesse, welche die dsj aktiv nutzen will. Vor diesem Hintergrund entwickelt die dsj in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), unterstützt vom Sportwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität in Berlin, das Smart-Sport-Projekt. Das Vorhaben wurde durch eine Förderung der Coca Cola Foundation in Atlanta/USA ermöglicht.

Strukturell an den potenziellen Nutzer/innengruppen Engagierte in Sportvereinen, pädagogische Fachkräfte von Kitas und Co., Eltern sowie Kinder ausgerichtet, bietet das neue Portal fundierte Erstinformationen und stellt Möglichkeiten der Vernetzung vor. Die dsj-Mitgliedsorganisatio-

Sportlich kompetent

85


Im Mittelpunkt steht die „Smart Sport App“. Sie soll mit verschiedenen Funktionen gerade jungen Menschen, für die die Nutzung von Smartphones zum selbstverständlichen Teil ihres Alltags geworden ist, einen neuen Zugang zu Bewegung und Sport eröffnen. Sie bietet unter anderem durch nutzergenerierte Videos eine reizvolle Option, Jugendliche und junge Erwachsene mit sportlichen Aktivitäten anzusprechen und zum Sporttreiben zu motivieren. In der App werden neben den Videos auch Stadtkarten mit Sportstätten sowie Orte, die als Sporträume genutzt werden, markiert und vorgestellt. Community-Funktionen ermöglichen Challenges zwischen den Nutzern. Für die dsj bietet sich die besondere Möglichkeit, mit der digitalen „Smart Sport App“ auch in der analogen Welt Angebote des Jugendsports, nicht zuletzt auch unter der Perspektive der digitalen Bildung, anzureichern. Auf dem dsj-Jugendevent sowie den Ruhr Games im Jahr 2017 durchlief die App ihren ersten Testlauf und wurde mit Inhalten gefüllt. Darüber hinaus wurde die Smart Sport App bei der Frühjahrskonferenz 2018 des Freiburger Kreis e. V. in Hannover vorgestellt. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Thiel

eSport Die dsj hat sich in einer Veranstaltung zu „eSport im Spannungsfeld zwischen Sport und Jugendarbeit“, die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dsj gemeinsam vorbereitet und am 27. November 2017 beim DFB in Frankfurt am Main durchgeführt wurde, intensiv mit Expert/innen zur dynamischen Entwicklung des eSport-Themas ausgetauscht. Es wurden zentrale Aspekte wie Jugendkultur, Ethik, Kommerzialisierung, Organisationsformen in und außerhalb von (traditionellen) Sportvereinen beleuchtet und erste Eckpunkte für eine fundierte Haltung zum Thema entwickelt. Auf dieser Grundlage war die dsj an der Arbeitsgruppe des DOSB beteiligt, die im Auftrag des DOSB-Präsidiums in vier Sitzungen Szenarien entwickelt hat, die für die Diskussion in den Mitglieds-

86

Sportlich kompetent

organisationen als auch im DOSB bzw. in der dsj, Orientierung bieten sollen. Diese vier Szenarien sind weitgehend gegeneinander abgegrenzt und orientieren sich an erforderlichen und ggf. zu gestaltenden Rahmenbedingungen für eine … . A. … Aufnahme von „eSport“ in die Strukturen des Sports, . … moderne und zukunftsorientierte VerbandsB. entwicklung, . … zeitgemäße Jugendarbeit und eine ErweiC. terung des Handlungsspektrums des Vereinssports, . … begründete Ablehnung von „eSport“. D. eSport ist Teil einer dynamischen Entwicklung der Jugendkultur geworden. Aufgrund der Sportaffinität jugendlicher Gamer/innen wird die Chance gesehen, sie auch über die Strukturen des gemeinnützigen Jugendsports ansprechen zu können. Vor diesem Hintergrund stellt sich für die dsj die Aufgabe, ihre Haltung zu konkretisieren und gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen eine Positionierung zu entwickeln, auf deren Grundlage gegebenenfalls Empfehlungen und pädagogische Konzepte für den Umgang mit eSport in Vereinen entwickelt werden können, die auch den Chancen und Risiken Rechnung tragen. Ansprechpartner Holze/Folkmann


4.2 Handlungsfeld Bildungsnetzwerke Sport: Bündnisse! Welche Fördervoraussetzungen gibt es? • Mindestens drei Vereine, Einrichtungen oder Organisatio-

Bundesweit wurden 34 Verbände und Initiativen, nen schließen sich zusammen und bilden ein sogenanntes „Sport: Bündnis!“. jedem „Sport:Konzepten Bündnis!“ gibt es einen „Kulturpartner“, darunter die dsj, mit• Inihren zur Fördeder für die Umsetzung von Elementen kultureller Bildung zuständig ist. rung bis zum 31. Dezember 2017 im Programm • Die Bündnisse und Projekte binden im Besonderen bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche ein. „Kultur macht stark.• DieBündnisse für Bildung“ des Projekte müssen neuartig (haben bisher nicht existiert) zusätzlich (ersetzen keine bestehenden Angebote) Bundesministeriums und für Bildung und Forschung sein. • Gefördert werden nur außerschulische Bildungsprojekte. (BMBF) ausgewählt. Das BMBF verfolgt mit dem im WasFörderprogramm sind die weiteren RahmenbedinJahr 2013 gestarteten das Ziel, in gungen? Zusammenarbeit mit• Eine zivilgesellschaftlichen Akteuexterne Jury wählt Projekte für die Förderung durch die dsj aus. ren aus dem Kultur-,• Theaterund Bildungsbereich Der Projektbeginn ist erst nach einer Bewilligung durch die dsj möglich (mehrwöchiger Planungszeitraum). sowie dem Sport außerschulische • Gefördert werden ausschließlichBildungsmaßProjekte mit einem Mindestvolumen ab 1.500 Euro. nahmen anzuregen,• um darüber bildungsbenachÜberjährige Projekte, also Projekte über den 31. Dezember des jeweiligen Jahres hinaus, werden nicht gefördert. Die in den Anträgen dargestellten Projektzeiträume teiligte Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung müssen spätestens zum 31. Dezember des Jahres enden. • Die Umsetzung ist in unterschiedlichen Formaten möglich, zu unterstützen. Die geförderten Bildungsmaßzum Beispiel im Kursformat, in Tagesveranstaltungen oder in einer Ferienfreizeit. nahmen sollen von •Vereinen, Verbänden und InGefördert werden Ausgaben für Verbrauchsmaterialien, für Expert/innen, Fahrtkosten für die teilnehitiativen durchgeführtHonorar werden, die sich vor Ort in menden Kinder/Jugendlichen und Unterkunft. Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Kräfte. Nicht gefördert Bildungsbündnissen zusammenschließen. werden Personalausgaben und Ausgaben für Infrastruktur . • Pauschalen werden in den Kalkulationspositionen „Verpflegung“ und „Honorare“ beantragt

Die dsj fördert auch in den Jahren 2018 bis 2022 zusätzliche und außerschulische Maßnahmen für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche. Als einer von 30 bundesweit tätigen Programmpartnern setzt die dsj auch in der neuen Förderphase des BMBF-Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung (2018-2022)“ das Programm „Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe“ um. Als Mitglied der „Allianz für Bildung“, einem Instrument der bundesweiten Vernetzung von Stiftungen, Institutionen und Verbänden, begleitete die dsj das BMBF bei der Entwicklung eben dieser Förderrichtlinie zur Unterstützung von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen. Die Möglichkeit, sportbezogene Maßnahmen umzusetzen und damit die Sportvereine am Programm zu beteiligen, ist als großer Erfolg zu werten. Dies bietet die Chance, die Kinder- und Jugendarbeit im Sport als Setting von informellen und formellen Bildungserlebnissen weiter zu stärken. Bildungsprozesse im Kinder- und Jugendsport haben ein hohes Potenzial, Schlüsselkompetenzen zu vermitteln, die Kinder und Jugendliche benötigen, um sich in

modernen Gesellschaften zurechtzufinden. Dabei wird das Medium Sport genutzt, um Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Zu welchen Terminen können Anträge gestellt werden und Projekte beginnen?

Sportvereine und andere Träger eine ProJährlich wird es zweikönnen Antragsphasen geben. Diese Antragsphasen enden jeweils zum 31. März und zum 31. August. fürfrühestens FerienDie jektförderung beantragten Projekte können jeweils sechs Wochen nach Ende der Antragsphase beginnen (Ende Antragsphase 31. März -> Freizeitmaßnahmen, Projektstart: 15. Mai; Ende Antragsphase: und 31. August -> Projektstart: 15. Oktober) Kurse oder regelmäßige Weiterführende Informationen zur Förderung und den Fördersätzen unter: www.dsj.de/bildungsbuendnisse Veranstaltungen bei der Antragstellung unter: dsj beantragen. Drei lohttps://kumasta.buendnisse-fuer-bildung.de kale Partner bilden hierzu Kontakt: Deutsche Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund e.V. Bildungsein sogenanntes Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt am Main bündnis und gestalten ein Telefon: +49 69 6700-615 bildungsbuendnisse@dsj.de lokales Angebot zur Förderung von Bewegung, Bildung und Teilhabe mit der Zielgruppe bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche.

Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe

Die Maßnahmen können in zwei Modulen umgesetzt werden: 1. Sport.ART. – Kinder- und Jugendsportshow Viele Kinder und Jugendliche träumen davon, als Star auf der Bühne zu stehen, Zuschauer/innen zu verzaubern und sich vom Applaus tragen zu lassen. Die Sportshow bietet das gewünschte Bühnenerlebnis und zeigt die Anstrengungen auf, die zum Erreichen der Gemeinschaftserfahrung notwendig sind. Sportart(en) und Bewegungsformen können für die Kinder- und Jugendsportshow frei gewählt werden. Neben der sportlichen Darstellung geht es z. B. auch um Musik, Theater/Darstellung, Bühnenbild, Vorprogramm, Licht- und Tontechnik, Betreuung und Dokumentation. 2. ErlebnisRAUMerfahrung Bewegungsabenteuer in der Stadt, in der Natur oder in den Sportstätten können faszinieren und motivieren, aktiv zu werden und das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Sie öffnen Augen für das eigene Wohnumfeld, den eigenen Stadtteil und darüber hinaus. Mit Bewegung, Spiel und Sport

Sportlich kompetent

87


den Raum zu erkunden, kann heißen: Orte einzubinden, an denen ich noch nie war, an denen ich schon immer vorbeigelaufen bin, die ich selbstverständlich nutze. Gleichzeitig werden Möglichkeiten kennengelernt, wie Bewegung, Spiel und Sport zum Alltag werden können. Seit Juni 2013 wurden im Rahmen von Informationsveranstaltungen Sportvereine, Sportkreise, Sportverbände, Wissenschaftseinrichtungen und weitere zivilgesellschaftliche Organisationen umfassend über die Potenziale des Förderprogramms informiert. Durch Inputs auf weiteren Veranstaltungen der dsj, an denen die dsj-Mitgliedsorganisationen beteiligt waren, konnten weitere Akzente gesetzt werden. Zudem wurden u. a. Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit EINZUREICHEN bis 31. August 2018 unter erstellt, Informationen 2. Ausschreibung via Pressemitteilungen Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe und Rundschreiben verSport: Bündnisse! breitet, Beratungsgespräche geführt und die Antragsstellung durch die jeweiligen Bildungsbündnisse vorbereitet. https://kumasta.buendnisse-fuer-bildung.de

(Programmbeschreibung der Deutschen Sportjugend auswählen)

Bewegung – Bildung – Teilhabe

Was ist „Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe“?

Die Deutsche Sportjugend (dsj) fördert mit dem Programm „Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe“ zusätzliche und außerschulische Projekte für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche. Das dsj-Programm ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) etablierten Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“.

Was ist das Ziel einer Förderung?

Bildungsprozesse im Kinder- und Jugendsport haben ein hohes Potenzial, Schlüsselkompetenzen zu fördern, die Kinder und Jugendliche benötigen, um sich in modernen Gesellschaften zurechtzufinden. Um die kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zu fördern, werden im dsj-Programm sportliche mit kulturellen Angeboten verknüpft. Das dsj-Programm fördert damit Bewegung, Bildung und Teilhabe.

Welche Zielgruppe wird gefördert?

Eine der zentralen Zielsetzungen der dsj, die zur Verfügung stehenden Fördermittel auszuschöpfen, wurde annähernd erreicht. Insgesamt wurden im Programmzeitraum (2013 bis 2017) 4,2 Millionen Euro zur Förderung bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher an lokale „Sport: Bündnisse!“ weitergeleitet. Im Haushaltsjahr 2017 wurden 104 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 1 Million Euro in 14 Bundesländern gefördert. Auch im Jahr 2018 ist die Nachfrage konstant hoch. Bereits nach der ersten Antragsphase des Jahres 2018 (31. März 2018) lagen der dsj 85 Anträge vor. Die zweite Antragsphase des Jahres 2018 endete zum 31. August 2018. Um weiterhin Sport: Bündnisse! zu aktivieren und die lokalen Akteure zu qualifizieren, wurden neben der aktiven Beratung der Sport: Bündnisse! durch die

Projekte im Förderprogramm sollen insbesondere Kindern und Jugendlichen im Alter von drei bis 18 Jahren zugutekommen, die in mindestens einer der vom nationalen Bildungsbericht 2016 beschriebenen Risikolagen aufwachsen und dadurch in ihren Bildungschancen beeinträchtigt sind: • soziale Risikolage (Erwerbslosigkeit der im Haushalt lebenden Elternteile), • finanzielle Risikolage (geringes Familieneinkommen, die Familie erhält zum Beispiel Transferleistungen), • bildungsbezogene Risikolage (z. B. Eltern sind formal gering qualifiziert).

Wer kann eine Förderung beantragen?

Sportvereine und -verbände, aber auch Organisationen über den Kreis der dsj-Mitgliedsorganisationen hinaus,

können bei der Deutschen Sportjugend Anträge für die Durchführung eines Projekts im Programm „Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe“ einreichen. Das Bildungsbündnis („Sport: Bündnis!“) besteht aus drei Bündnispartnern, davon ist einer der Zuwendungsempfänger. Dies können zum Beispiel Sportvereine, Sportorganisationen, Sozial-/ Wohlfahrtsverbände, Theatervereine oder Träger der Jugendhilfe (gemeinnützige Organisationen) sein. Jeder Bündnispartner übernimmt die per Kooperationszusage (Vorlage wird von der dsj gestellt) festgelegten Aufgaben. Schulen oder Kitas können keinen Antrag stellen. Sie können jedoch im „Sport: Bündnis!“ als Bündnispartner tätig werden. Die Definition außerschulischer Bildungsangebote und die Voraussetzungen zur Förderung von Projekten in Kindertagesstätten, Kindergärten und Horten finden Sie hier: https://www.buendnisse-fuer-bildung.de/de/antrag-stellen.php

88

Sportlich kompetent

dsj-Koordinierungsstelle zwei Fortbildungsmodule zur Qualifizierung der lokalen Akteure in beiden Modulen angeboten. Die am 17./18. November 2017 in der Evangelischen Akademie am Römerberg in Frankfurt am Main durchgeführte Konferenz markierte den Abschluss einer erfolgreichen ersten Programmphase der Deutschen Sportjugend (dsj). In Vorträgen und Workshops wurden die Potenziale der von mehreren Akteur/innen breit aufgestellten Bündnisse und Bildungsnetzwerke aufgezeigt. Aufgrund der konstant hohen Nachfrage kann das Augenmerk auf die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung des Gesamtprogramms im Allgemeinen und der lokalen Projekte im Speziellen gelegt werden. Neben Informationsmaterialien zur Mobilisierung konnte die Handreichung zum Thema Sozialraum als Ressource fertiggestellt werden. Die Handreichungen zu den beiden Modulen wurden bereits in der Breite gestreut. Sie stellen eine gute fachliche Basis für die Durchführung von Maßnahmen im Programm Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe dar, auch in der zweiten Programmphase. Die zur Verfügung gestellten Materialien/Handreichungen sowie die Website werden stetig weiterentwickelt und aktualisiert. Die telefonische und persönliche Beratung der potenziellen/bereits geförderten Sport: Bündnisse! steht weiterhin im Fokus der Arbeit. Ziel ist es, auch im Kalenderjahr 2018 die zur Verfügung stehende Fördersumme auszuschöpfen und qualitativ hochwertige Maßnahmen zu initiieren und zu fördern. Alle Informationen zum Förderprogramm, zu Terminen sowie zur Beantragung können unter www.dsj.de/bildungsbuendnisse abgerufen werden. Ansprechpartner Dollase/Strohmayer


Grundsatzpapier zur Orientierung und Positionierung in der Ganztagsförderung Die fortschreitende flächendeckende Verbreitung von Ganztagsschulen verändert das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und wirkt sich auf den gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsport aus. Seit rund 14 Jahren arbeitet der Kinder- und Jugendsport mit Ganztagsschulen zusammen. Trotz zunächst unterschiedlicher Ziele und Methoden werden dabei gemeinsam Strukturen und Inhalte vielerorts erfolgreich umgesetzt, in deren Mittelpunkt die Kinder und Jugendlichen stehen. Durch zusätzliche und vielfältige Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote von Sportvereinen wird die ganzheitliche Bildung in Ganztagsschulen gestärkt und die Sportvereine erhalten ein erweitertes Handlungsfeld, um ihre Angebote zu platzieren. Für die im Ganztag engagierten Sportvereine gilt es, sich auch weiterhin gegenüber anderen Anbietern zu behaupten, ihre angebotenen Maßnahmen im besten Falle mit den Inhalten der Ganztagsschule zu einem ganzheitlichen Bildungskonzept zu verbinden und die Angebote zu verzahnen, ohne dabei die eigene Identität als Sportverein zu vernachlässigen. Ganztagsschulen brauchen bei der Ausgestaltung des Ganztagsangebots starke und zuverlässige Partner. Beide, Sportvereine ebenso wie Ganztagsschulen, benötigen ausreichende Ressourcen zur Ausgestaltung und ihre Konzepte müssen abgestimmt bzw. miteinander verknüpft sein. Ziel muss es sein, im Sinne der Schüler/innen die jeweiligen Profile der Kooperationspartner stärker zu verknüpfen, diese in Beziehung zu setzen und den neuen Angebotstyp – „den Sport im Ganztag“ – gemeinsam verantwortlich zu gestalten.

GRUNDSAT ZPAPIER

Jugendhilfe, Sport und Schule

Den

Ganztag aktiv und

mitgestalten –

engagiert Chancen für die Kinder- und Jugendsportentwicklung nutzen! Grundsatzpapier der Deutschen Sportjugend zur Orientierung und Positionierung in der Ganztagsförderung

www.dsj.de

trägt den Titel „Den Ganztag aktiv und engagiert mitgestalten – Chancen für die Kinder- und Jugendsportentwicklung nutzen!“ und richtet sich vorrangig an die dsj-Mitgliedsorganisationen und ihre Untergliederungen sowie an die Bildungspolitik und deren Verwaltungen. Dabei soll einerseits der Frage nachgegangen werden, wie es dem Kinder- und Jugendsport gelingen kann, Ganztagsschulen als Bildungspartner mitzugestalten, und andererseits soll auch herausgestellt werden, welche Rahmenbedingungen und Ressourcen zur Aus- und Mitgestaltung der Ganztagsschule notwendig sind. Die 18-seitige Broschüre kann im dsj-Mediencenter unter www.dsj.de/bildung und www.dsj.de/publikationen heruntergeladen oder bestellt werden. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Barthel

Als Orientierung und Positionierung in der Ganztagsförderung hat der dsj-Vorstand am 27. Oktober 2017 ein Grundsatzpapier verabschiedet. Es

Sportlich kompetent

89


90


Deutscher Schulsportpreis dsj/DOSB 2017/2018 Um die Rolle der Sportvereine im Ganztag und bei der Qualitätsentwicklung von Ganztagsschulen hervorzuheben, stand die Ausschreibung des Deutschen Schulsportpreises 2017/2018 unter dem Motto „Der Sport macht’s – der Sportverein als Partner und Mitgestalter der Ganztagsschulen“. Der bundesweite Förderpreis, bereits zum zehnten Mal ausgelobt, soll zur Qualitätsentwicklung in der Zusammenarbeit von Sportverein und Schule beitragen. Insgesamt haben sich 60 Ganztagsschulen aus 14 Bundesländern und die jeweils kooperierenden Sportvereine um den diesjährigen Deutschen Schulsportpreis des DOSB und der dsj beworben. Eine Jury aus Expert/innen der dsj-Mitgliedsorganisationen, der Wissenschaft und der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz schlug unter der Leitung von Hans-Jürgen Kütbach dem dsj-Vorstand die Preisträger zur Entscheidung vor. Die Verleihung des Deutschen Schulsportpreises 2017/2018 fand unter Mitwirkung der Olympiasiegerin im Zweier-Bob 2018 der Frauen, Mariama Jamanka, als Sportpatin, und des Ersten Bürgermeisters Hamburgs, Dr. Peter Tschentscher, am 8. Juni 2018 in der Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund in Berlin statt. Als Preisträger wurden folgende Ganztagsschulen und Sportvereine für ihre erfolgreiche und beispielhafte Zusammenarbeit bei der Gestaltung des Ganztags ausgezeichnet: 1. Platz: TSG Bergedorf 1860 e. V. und die Schule Sander Straße in Hamburg. 2. Platz: TSV Bayer Dormagen 1920 e. V. und die Regenbogenschule in Dormagen. 3. Platz: TG 1861 e. V. Mainz-Gonsenheim und das Otto-Schott-Gymnasium in Mainz.

Die nächste Ausschreibung des Deutschen Schulsportpreises 2019/2020 wird im Sommer 2019 veröffentlicht werden. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Barthel

Deutsche Schulsportstiftung In der Stiftungsversammlung der Deutschen Schulsportstiftung (DSSS) am 11. Dezember 2017 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Neben dem neu gewählten Vorstandsvorsitzenden, Staatssekretär a. D. Thomas Härtel, setzen sich Lutz Gau (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern), Michael Schreiner (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg), Heidi Repser (Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst), Marion Herzog (Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes) sowie Stefan Raid (Deutscher Basketball Bund) und Dr. Peter Bösl (Deutscher Skiverband) für die Weiterentwicklung des Bundeswettbewerbs JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA/JUGEND TRAINIERT FÜR PARALYMPICS (JTFO/JTFP) sowie für die weiteren Belange der Deutschen Schulsportstiftung ein. Die Interessen des Landes Berlin werden von Thomas Duveneck im Vorstand vertreten.

Nachdem die Kultusministerkonferenz (KMK) am 12./13. Oktober 2017 die Einrichtung einer hauptberuflich besetzten Geschäftsstelle der Deutschen Schulsportstiftung in Berlin beschlossen hatte, wurde diese zum 1. Juli 2018 in den Räumen des Olympiaparks in Berlin installiert. Als Geschäftsführung wurde Friederike Sowislo eingestellt. Zwei weitere Stellen in der Geschäftsstelle werden zeitnah besetzt. Die Finanzierung der Geschäftsstelle wird nach dem Königsteiner Schlüssel von den Kultusministerien der Länder unter Beteiligung der an JTFO und JTFP teilnehmenden Spitzenverbände und der dsj ab 2019 getragen. Neben der Einrichtung und personellen Besetzung der DSSS steht das 50-jährige Bestehen des

91


Bundeswettbewerbs für Schulen JTFO im Schuljahr 2019/2020 im Mittelpunkt der Vorstandsarbeit. Zur Erarbeitung eines Marketing-Konzepts zum Jubiläumsjahr wird eine Agentur beauftragt. Zum Jubiläum soll eine Jubiläumsschrift veröffentlicht werden. Das Herbstfinale JTFO 2019 soll als Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten genutzt werden. Darüber hinaus sollen nicht nur die Bundesfinalveranstaltungen einbezogen werden, sondern auch in den Ländern soll das Jubiläum begangen werden. Im Mai 2018 wurde eine Vereinbarung mit dem Deutschen Behindertensportverband abgeschlossen, die der Deutschen Schulsportstiftung die Rechte an der Veranstaltung JUGEND TRAINIERT FÜR PARALYMPICS (JTFP) und dem JTFP-Logo überträgt. Dadurch kann JTFO/JTFP zukünftig als ein Wettbewerb auftreten und vermarktet werden. Hierzu soll auch ein gemeinsames Logo von JTFO/ JTFP entwickelt werden. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Barthel

Netzwerktreffen Sport und Schule Der Landessportverband Baden-Württemberg hat in Zusammenarbeit mit dem DOSB und der dsj am 12. Juni 2018 ein bundesweites Netzwerktreffen „Sport und Schule“ in Stuttgart durchgeführt.

www.dbs-npc.de/dbsj-aktuelles-jtfp.html

92

Eingeladen waren die für das Themenfeld „Schulsport“ bzw. „Sport und Schule“ hauptberuflich zuständigen Mitarbeiter/innen der Landessportbünde und Landessportjugenden. Im Mittelpunkt des Treffens stand das Ziel, sich über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Themenfeld „Sport und (Ganztags-)Schule“ in den Ländern auszutauschen und mögliche Synergien und Problembereiche für den gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsport zu identifizieren. Der DOSB und die dsj standen dabei beratend zur Seite und informierten darüber hinaus über die entsprechenden Maßnahmen und Aktivitäten auf Bundesebene. Thematisiert wurden dabei u. a. auch die gemeinsamen Handlungsempfehlungen von KMK und DOSB zur Weiterentwicklung des Schulsports 2017-2022, an deren Formulierung auch die dsj beteiligt war. Das weitere Vorgehen im Hinblick auf die Umsetzung der Ziele des Papiers wurde skizziert. Die Vertreter/innen der Landessportbünde und Landessportjugenden erklärten sich bereit, an einer geplanten Evaluation teilzunehmen und schriftlich über die Konzepte und Maßnahmen in den Ländern zu informieren. Weitere inhaltliche Schwerpunkte des Netzwerktreffens waren die Themen Finanzierung,


www.bundesjugendspiele.de

Qualifizierung und Fragen der Zusammenarbeit von Sportvereinen und Schulen. Für die Zukunft ist vorgesehen, die Kommunikation untereinander auch auf eine digitale Plattform auszuweiten. Ein entsprechendes Programm wird zeitnah vorgeschlagen. Das nächste Netzwerktreffen ist im Frühjahr 2019 vorgesehen. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Barthel

Bundesjugendspiele Die Deutsche Sportjugend vertritt den DOSB im Ausschuss für die Bundesjugendspiele. Dieses Gremium hat einen Schwerpunkt seiner Arbeiten in den letzten 15 Jahren in der Kommunikation und der programmatischen Weiterentwicklung des breiten Angebots der Bundesjugendspiele gesetzt. Diese bieten mittlerweile neben dem tradierten Wettkampfangebot auch Angebote in Form eines Wettbewerbs, die sich an Schüler/innen wenden,

Es bleibt im Interesse der im Ausschuss vertretenen Institutionen, diese Überarbeitung möglichst schnell vorzunehmen. Das vielfältige Angebot der Bundesjugendspiele und die Kommunikation auf unterschiedlichsten Ebenen, wie der Internetauftritt für die Bundesjugendspiele, aber auch das Ausbildungsprogramm, hat einen erhöhten Nachfrage- und Beratungsbedarf, insbesondere gegenüber den Schulen erzeugt. Perspektivisch ist es notwendig, im Ausschuss für die Bundesjugendspiele die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass dieser Bedarf adäquat bedient werden kann. Ansprechpartner Dollase/Lautenbach

die einen nicht ganz so eng am Wettkampfsport orientierten Zugang zum Sport haben. Derzeit steht die grundsätzliche Überarbeitung des Handbuchs für die Bundesjugendspiele an. Diese Arbeiten gestalten sich komplexer als angenommen, sodass der ursprünglich vorgesehene Zeitplan nicht eingehalten werden konnte.

93


5. Schwerpunktaufgaben 5.1 Services Seite 95 5.2 Bildung und Qualitätsentwicklung Seite 97 5.3 Kommunikation – PR und Öffentlichkeitsarbeit Seite 105 5.4 dsj-jugendevent 2017 – jugend.macht.sport! Seite 108 5.5 Marketing Seite 108 5.6 Beteiligung an übergreifenden Veranstaltungen Seite 109


5. Schwerpunktaufgaben 5.1 Services

• Deutscher Fußball-Bund (DFB)

Finanzen und Zuschusswesen

• Deutsche Fußball-Liga (DFL)

Strukturen stärken – Aktivitäten fördern!

• Coca Cola Foundation (CCF)

Danke sagen wir an dieser Stelle nicht nur aus Tradition, sondern in voller Überzeugung all denjenigen, die in den letzten zwölf Monaten daran mitgewirkt haben, dass die Deutsche Sportjugend als Gesamtsystem unverzichtbare Leistungen für die Zivilgesellschaft erbringen kann. Hierin beziehen wir unsere namentlich nicht zu nennenden engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf allen Ebenen des gemeinnützigen, organisierten Sports sowie die nachstehend aufgeführten Zuwendungs- und Mittelgeber ein, ohne deren finanzielle Unterstützung vieles nicht möglich wäre.

Hier gilt es, die durchweg vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit, die auch auf die Institutionen, die mit der Prüfung unserer Aktivitäten beauftragt sind, das Bundesverwaltungsamt (BVA) und das Deutsche Luft- und Raumfahrzentrum (DLR), ausstrahlt, in konstruktiven Dialogen fortzusetzen. Wie sich dies jeweils monetär ausdrückt, wird im Berichtsheft "Vorlagen zur Tagesordnung/Finanzen" ausführlich dargestellt, weshalb wir hier nicht näher darauf eingehen.

• Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) • Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) • Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) • Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) • Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW) • Deutsch-Polnisches Jugendwerk (DPJW) • Koordinierungsbüro für den Deutsch-Israelischen Jugendaustausch, ConAct • Koordinierungsbüro für den Deutsch-Tschechischen Jugendaustausch, TANDEM • Stiftung für den Deutsch-Russischen Jugendaustausch (Stiftung DRJA)

Aufbrechen

können wir von dieser im Berichtszeitraum gefestigten Basis zu Aktivitäten, mit denen wir einerseits Bewährtes erhalten und andererseits Neuland betreten können. Details darüber geben die Ausführungen des Berichtsheftes überzeugend wieder. Übergreifend sei hier jedoch genannt, wie u.a. mit der Einrichtung eines „Flexifonds“ Mittel bereitgestellt werden, die es uns ermöglichen, besondere Aktivitäten der Mitgliedsorganisationen – auch abseits der Regelförderung – rasch und durchaus auch überjährig zu fördern. Darüber hinaus können wir durch eine Umstrukturierung in unserer Geschäftsstelle dem Wunsch, insbesondere der „kleineren“ Mitgliedsorganisationen, konkrete Hilfestellungen zu geben, besser entsprechen.

Nachhaltig waren sowohl unsere Aktivitäten als auch deren finanzielle Absicherung. Hierzu hat insbesondere unsere AG KJP-Förderung Modelle und Verfahren entwickelt, die sowohl die Personalkostenförderung in den Jugendsekretariaten der Mitgliedsorganisationen, als auch deren Aktivitäten in einem hohen Maße finanziell absichern soll. Neben unserem sogenannten „Basismodell“ und unserer „Arbeits- und Orientierungshilfe zur Personalkostenförderung“ (A+O) haben sich die Grundsatz-/Planungsgespräche mit den Leitungen unserer Mitgliedsorganisationen bewährt.

Schwerpunktaufgaben

95


Konstruktiv

haben wir gemeinsam mit den Leitungen der Mitgliedsorganisationen Perspektiven entwickelt und auf die einzelnen Handlungsfelder heruntergebrochen, so dass die Beiträge der Einzelnen in die Leistungsschau des Gesamtsystems eingebracht werden können und dessen Stärken vermitteln. Dieser Austausch wird jeweils über einen individuell vereinbarten (Förder-)Zeitraum kontinuierlich gepflegt, so dass auf Entwicklungen in der Regel zeitnah reagiert werden kann. Als eine wesentliche Voraussetzung für eine kontinuierliche Entwicklung wird dabei auch die personelle Ausstattung der Mitgliedsorganisation angesehen. Dabei sind wir im Berichtszeitraum unserem Ziel, möglichst allen Jugendorganisationen eine Personalstelle zu fördern, mit der Neueinrichtung entsprechender Stellen bei drei weiteren Mitgliedorganisationen wieder ein Stück näher gekommen.

Emphatisch und intrinsisch motiviert können wir nur gemeinsam die derzeitigen Aufgaben und die zukünftigen Herausforderungen bewältigen. In diesem Sinne freuen wir uns, wenn sich alle ihr Engagement erhalten und voller Elan auch weiterhin mit anpacken. Ansprechpartner Raid/Burkhardt

96

Schwerpunktaufgaben


5.2 Bildung und Qualitätsentwicklung Forschungsverbund/ Wissenschaftsforum Die 13 Wissenschaftspartner/innen der Deutschen Sportjugend, der Forschungsverbund, werden regelmäßig zu den Wissenschaftsforen und damit zu einem Dialog in Bezug auf unterschiedliche Themen der Sportpädagogik und -soziologie eingeladen. Die Mitglieder des Forschungsverbunds bringen ihre Ideen und Berichte ein, tauschen sich gemeinsam aus und begleiten die dsj bei ihren Forschungsprojekten. Darüber hinaus beraten sie den dsj-Vorstand in Bezug auf Themen wie e-Sports oder entwickeln gemeinsam ein Konzept zur Herausgabe einer Zeitschrift zum Kinder- und Jugendsport.

Schwerpunkte des dsj-Forschungsverbunds Partizipation Am 17. November 2017 tagten die Mitglieder des dsj-Forschungsverbunds im Vorfeld der dsj-Konferenz „Bündnisse für Bildung – Sportvereine in Bildungsnetzwerken“ in Frankfurt am Main. Hier wurde vereinbart, die „Partizipation im Sportverein/-verband“ als gemeinsames Schwerpunktthema für die nächsten zwei Jahre zu setzen. In Bezug auf dieses Schwerpunktthema forscht der Verbund und erschließt in unterschiedlichen Einzelmaßnahmen wichtige Themenfelder. Dies sind u. a. die Mitbestimmung und Selbstbestimmung im offenen Ganztag, der Schutz von Kindern und Jugendlichen, Vielfalt und Inklusion, Gelingensbedingungen zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund oder Partizipation von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund im Sport(verein). Im Mai 2018 führte der dsj-Forschungsverbund im Rahmen der Tagung „Bewegung, Digitalisierung und Lernen im Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen“ der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) einen Workshop durch. Unter dem Titel „Partizipation in Schule und Verein –

Theoretische Verortung und empirische Erfassung“ präsentierten Dr. Ahmet Derecik (Osnabrück), Kristof Grätz (Hannover), Sönke Götschenberg (Münster) sowie Dr. Bettina Rulofs und Fabienne Bartsch (Köln) ihre Ansätze zur Partizipationsforschung. Das zukünftige Vorhaben besteht darin, in 2019 weitere Expert/innen zusammenzubringen, Items für Evaluationsstudien in Bezug auf die Erhebung von Partizipation zu entwickeln und ggf. ein größeres Forschungsprojekt zu initiieren. Prof. Dr. Ahmet Derecik (Uni Osnabrück) z. B. entwickelt gemeinsam mit der dsj im Rahmen des Förderprogramms Z:IEL+ einen Methodenkoffer zur Partizipation im Sportverein/-verband.

Prof. Dr. phil. Ahmet Derecik

Zeitschrift Kinder- und Jugendsport Die dsj plant die Herausgabe einer Zeitschrift zum Kinder- und Jugendsport, die fachlich durch den dsj-Forschungsverbund begleitet und bis 2019 auf den Weg gebracht werden soll. Die Zeitschrift soll dazu beitragen, den Dialog zwischen Theorie und Praxis weiter anzuregen. Die Beiträge im wissenschaftlichen Teil der Zeitschrift sollen im Peer-review-Verfahren ausgewählt werden. Im Praxisteil sollen Good-Practise-Aktivitäten zu den Themen der jeweiligen Forschungsbeiträge platziert werden.

Pädagogische Qualität von Trainer/innen Der dsj-Forschungsverbund berät über aktuelle Ansätze der pädagogischen Qualität von Trainer/ innen und weitere Strategien zur Implementierung eines pädagogischen Handlungsverständnisses in der Trainer-Aus- und -fortbildung. Sie erkennen

Schwerpunktaufgaben

97


die Handlungsmotive der dsj und unterstützen das Vorhaben, ein stärkeres Bewusstsein für die pädagogische Gestaltung eines Trainings mit Kinder und Jugendlichen herzustellen. Aus dem systematischen qualitätsorientierten Dialog zwischen dem gemeinnützigen, organisierten Sport und der Forschung werden Synergien für beide Felder gezogen. Deshalb ist es für die dsj von hoher Bedeutung, diesen Bereich kontinuierlich zu pflegen und auszubauen. Ansprechpartner/-partnerin Dollase/Morlang

KJP-Qualitätsentwicklung Die dsj entwickelt in ihrer Funktion als Zentralstelle die Qualität der durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) geförderten Maßnahmen weiter. Zu diesem Zweck bietet sie jährlich zwei KJP-Vertiefungsworkshops für die dsj-Mitgliedsorganisationen an. In diesen werden insbesondere die inhaltlichen Grundlagen zur Planung, Durchführung und Evaluation von KJP-Maßnahmen erarbeitet. Zielgruppe der KJP-Vertiefungsworkshops sind die Jugendsekretär/innen aller Mitgliedsorganisationen der Deutschen Sportjugend. Der Vertiefungsworkshop im September 2017 in Nürnberg beschäftigte sich mit drei zentralen Themenfeldern. Er behandelte schwerpunktmäßig das Thema „Gender Mainstreaming“ und wies auf wichtige Richtlinien zu den Grundlagen des Kinder- und Jugendplans bzw. zu den Qualitätskriterien von Maßnahmen in der Jugendverbandsarbeit im Sport hin. Darüber hinaus wurde auch das Juniorbotschafter/innensystem der dsj thematisiert, was wichtige kritische Rückmeldungen und Lösungsansätze hervorbrachte. Durch das Juniorbotschafter/innensystem werden junge Engagierte für zivilgesellschaftliche Themen sensibilisiert und Kompetenzen vermittelt, die junge Menschen sowohl in der Verbandstätigkeit als auch in ihrem alltäglichen Leben benötigen (Medienkompetenz, Rhetorik, Kommunikationskompetenz etc.). Einige Verbände haben bereits ein

98

Schwerpunktaufgaben

solches System in ihren Strukturen implementiert. Voraussichtlich werden weitere folgen. Zu dem KJP-Vertiefungsworkshop im September 2017 wurde die Gleichstellungsbeauftragte des Landessportbundes Niedersachsen eingeladen. Ziel war es, den Teilnehmenden näherzubringen, was eine Gender-Mainstreaming-Strategie bedeutet, an welchen Stellen Stereotypisierungen aufkommen, wie diese überwunden werden und ein Verband gezielt Frauen oder Männer fördern kann. Darüber hinaus wurden Spiele zur Sensibilisierung präsentiert und erste Schritte einer Öffnung für weitere Zielgruppen erläutert. Im März 2018 war, angelehnt an die Herausforderungen des aktuellen Sportentwicklungsberichts, die „Engagementförderung im organisierten Sport“ ein zentrales Thema im KJP-Vertiefungsworkshop. Der aktuelle Sportentwicklungsbericht zeigt deutlich auf, dass die Sportvereine immer noch stark unter einem Defizit in Bezug auf Engagierte leiden. Viele Sportvereine benennen die Gewinnung von (jungen) Engagierten als größte Herausforderung. Auch durch die Jugendsekretär/innen selbst wurde mehrfach und deutlich kommuniziert, dass die Engagementförderung immer noch einen der wichtigsten Schwerpunkte in der Jugendverbandsarbeit darstellt. Ziel dieses KJP-Vertiefungsworkshops war es, den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Arbeit in Bezug auf die Engagementförderung zu reflektieren, gemeinsam mit anderen in den Austausch zu gelangen und Ideen zu entwickeln. Außerdem erhielten sie konkrete Instrumente und Hinweise, die ihnen helfen, direkt und mit wenig Aufwand loszulegen und Konzepte zur Gewinnung neuen Engagements auszuprobieren.


Eine Referentin der Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland war zu Gast und informierte mithilfe eines interaktiven Vortrags über aktuelle Daten und Statistiken in Bezug auf Engagement in der Bundesrepublik Deutschland. Das Frankfurter Modell zur Engagementförderung (der Deutschen Sportjugend) diente als Grundlage für die Arbeitsgruppenphasen. So entstanden unterschiedliche Ergebnisse: • Potenzialanalysen/Kompetenzchecks für junge Engagierte, • Gestaltung eines niedrigschwelligen Einstiegs für ein Engagement, • wertschätzende Gesten, Formen der Anerkennung, • Relaunch einer Jugendordnung, • Gewinnung neuer Zielgruppen. Die dsj verfolgt das Ziel, den Mitgliedsorganisationen zu vermitteln, wie Maßnahmen zu gestalten sind, um die Kinder- und Jugendarbeit im Sport voranzutreiben und qualitativ weiterzuentwickeln. Dabei werden Methoden aufgezeigt, aber vor allem thematische Impulse gesetzt. Ganz individuell wird dann die Umsetzung durch den Verband geplant. Die dsj steht hierbei als Beratungsinstanz zur Verfügung. In den nächsten Vertiefungsworkshops soll eine Auseinandersetzung mit den Mitgliedsorganisationen zum Thema Biodiversität sowie Kinder- und Jugendschutz stattfinden. Darüber hinaus führt die dsj regelmäßig Beratungsgespräche mit den verantwortlichen Vertre-

ter/innen der Mitgliedsorganisationen zu Themen im Zusammenhang mit dem KJP durch. Der Internetauftritt der dsj bietet außerdem weitere Informationen zur Beantragung von KJP-Mitteln und Arbeitshilfen zur sachgerechten Berichtslegung. Hierzu wird auf die Qualitätskriterien verwiesen, die einen orientierenden Rahmen zur Analyse und Weiterentwicklung der durch den KJP geförderten Maßnahmen in den Mitgliedsorganisationen darstellen. Ansprechpartner/-partnerin Raid/Morlang

Bildungsmanagement Die Deutsche Sportjugend setzt sich intensiv mit ihrer Rolle als Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe und damit mit ihrer Funktion als Bildungsakteur auseinander. In zahlreichen Veranstaltungen der dsj geht es vorwiegend um die Qualifizierung von jungen Menschen und Multiplikator/innen. Der gemeinsame Austausch und die Weiterentwicklung der Jugendarbeit spielen dabei eine bedeutende Rolle. Junge Menschen werden im Rahmen der Aktivitäten der dsj aus- und fortgebildet. Sie erhalten hier einen Erfahrungsraum, in dem sie ihre Kompetenzen ausbauen und an den konkreten Erlebnissen und Aufgaben partizipieren können. Multiplikator/ innen erhalten neue Impulse und Handlungsempfehlungen für ihre Tätigkeit oder gestalten gemeinsam mit der dsj die Bildungsarbeit im Sport. Im Sport stecken Potenziale für Bildung und Lernen. Diese Potenziale sowie die Rolle der Sportvereine als Bildungsakteur sind weiterhin zu stärken und breiter zu kommunizieren. Gegenüber Zuwendungsgebern wie Ministerien, Stiftungen oder anderen Behörden wird verdeutlicht, dass der gemeinnützige, organisierte Sport einen wichtigen Beitrag zur Bildung und Entwicklung junger Menschen leistet. Aber nicht nur hier, auch in der Gesellschaft muss der Sport sich noch stärker positionieren und verständlich machen, dass in den Sportvereinen vor Ort Bildungsarbeit stattfindet und Kinder sowie Jugendliche hier einen Ort für sich haben, in dem sie ihre Potenziale

Schwerpunktaufgaben

99


www.wissensnetz.dosb.de

frei entfalten, ihre Kompetenzen stärken und sich aktiv in die Gesellschaft einbringen können. Mit diesen Aufgaben beschäftigen sich u. a. die Jugendbildungsreferent/innen in den Mitgliedsorganisationen der dsj. Die Tagung der Jugendbildungsreferent/innen vom 18. bis 20. Juni 2018 in Blossin hat sich auch diesmal im Kern mit der Jugendbildung und ihrer Rolle im Sport auseinandergesetzt. Die eigene Rolle im Verband wurde geschärft und Erwartungen unterschiedlicher Zielgruppen beleuchtet. Es wurde deutlich, dass die Jugendbildung im und durch Sport gemeinsam weiterentwickelt und gestärkt werden muss. Die Deutsche Sportjugend ist daher mehr denn je auf die Unterstützung von Mitgliedsorganisationen und ihrer kompetenten Jugendbildungsmanager/ innen angewiesen. Das Wissensnetz des DOSB soll genutzt werden, um weitere Fragestellungen in Bezug auf die Jugendbildungsarbeit im Sport zu diskutieren. Dies gibt den Jugendbildungsreferent/ innen die Möglichkeit, an einem kontinuierlichen Austausch teilzuhaben und möglichst viele Meinungen und Perspektiven zu integrieren. Darüber soll im Wissensnetz transparent in Erfahrung gebracht werden, wie sich die Jugendbildungsreferent/innen untereinander, mit dem Gesamtverband und auch außerhalb vernetzen. Inwiefern beziehen sie aktuelle Jugendstudien und Heraus-

100

forderungen in der Gesellschaft in ihre Bildungsarbeit ein, und was bedeutet Digitalisierung für die Lernprozesse und Ziele des gemeinnützigen, organisierten Sports? Ergänzend dazu wurden im Rahmen der Tagung die mit dem Thema „Digitale Bildung“ verbundenen Potenziale diskutiert. Als Impulsgeber wurden die „Ghostthinker“ eingeladen, die Herausforderungen des Lernens benannten und dafür „digitale“ Lösungen präsentierten. Demzufolge bildet die Digitalisierung eine Chance für die Bildungsarbeit im Sport, z. B. um flexible Lernphasen einzubauen, möglichst viele Personen einzubeziehen, vertiefendes und anwendungsbezogenes Lernen zu ermöglichen, videobasierte Lern- und Reflexionsprozesse einzuleiten und nachhaltige Lernstrukturen zu schaffen. Der Bereich Bildung stellt einen wichtigen Schwerpunkt in der Digitalisierungsstrategie der dsj dar, die dem dsj-Vorstand im September 2018 vorgelegt wurde. Die dsj positioniert sich damit, reflektiert ihre Handlungsfelder und benennt Ziele, die sie über digitale Formate erreichen will. Sie sieht in der Digitalisierung eine Chance, der sich insbesondere die Bildungsverantwortlichen im Sport widmen müssen.


Das Konzept der Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Training soll weiterentwickelt werden und war deshalb auch ein Thema der diesjährigen Tagung. Ausgangspunkt ist die Trainer/innenoffensive des DOSB, mit der die aktuelle Situation der Trainer/innen verbessert werden soll. Angesichts dieser Bestrebungen widmet sich die dsj der Trainer/innenqualität und will dazu u. a. das Konzept der Persönlichkeits- und Teamentwicklung weiter ausbauen. Prof. Dr. Ralf Sygusch (Uni Erlangen-Nürnberg) diskutierte mit den Jugendbildungsreferent/innen das Konzept „Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Sport“. Weitere Referent/innen zeigten ganz praxisnah, wie dieses Konzept im Handball, Gewichtheben, im Judo und im Turnen umgesetzt werden kann. Welche Aspekte zu einer pädagogischen Trainingsqualität gehören, wurde intensiv erörtert.

Ziel ist es, die Gestaltung des Trainings aus Jugendbildungssicht weiterzuentwickeln und damit sowohl die Bedingungen für die Arbeit von Trainer/ innen als auch ihre Qualifizierung zu verbessern. Insbesondere die pädagogische Qualität der Trainer/innen steht im Fokus und soll differenzierter beschrieben und mit Inhalten gefüllt werden. Die Trainer/innen sind es, die die Kinder und Jugendlichen im Sport prägen, sie stark machen für den Sport und ihr Leben. Sie haben eine hohe Verantwortung und müssen ihre Sportler/innen fordern und fördern, aber auch Grenzen einhalten. Sie sind hohen Anforderungen in Bezug auf die Integration und Inklusion unterschiedlicher Zielgruppen sowie Erwartungen der Eltern und der Gesellschaft ausgesetzt. Erfolge und der damit verbundene Druck sind maßgeblich. Aus Sicht der Jugendbildung stehen das gesunde Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen, der Umgang mit Niederlagen und die Förderung auch schwächerer Sportler/innen im Vordergrund. Auch ist die Ausbildung zum/r Trainer/in ein wichtiges und essenzielles Element zur Engagementförderung. Vielen Sportvereinen fehlt es an Übungsleiter/innen und Trainerinnen. Daher ist es die Aufgabe der dsj, Kinder und Jugendliche für ein späteres Engagement zu motivieren. Ansprechpartner/-partnerin Dollase/Morlang

www.dsj.de/publikationen

101


Bildung für nachhaltige Entwicklung Die gesamte Welt, aber auch der gemeinnützige, organisierte Sport befinden sich in einer permanenten Transformation. Was heute noch zeitgemäß und aktuell erscheint, kann morgen schon völlig überholt und uninteressant sein. Umso notwendiger ist es, dass der organisierte Sport den Wandel mitgestaltet, flexibel bleibt und sich den

Diese Themenvielfalt im gemeinnützigen, organisierten Kinder- und Jugendsport macht deutlich, dass dieser bereits sehr gute Ansätze einer nachhaltigen Entwicklung lebt. Worin liegt nun die Aufgabe des organisierten Sports? Der organisierte Sport... • …sollte der Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und sich selbst bewusst machen: Wir sind ein Bildungsakteur, fördern den Prozess einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Sport und sind stark in der Beteiligung und Förderung von jungen Menschen! Das muss von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. • …sollte bei gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen nicht stehenbleiben, sondern die Zukunft der Gesellschaft mitgestalten.

wechselnden Anforderungen stellt. Die Deutsche Sportjugend begreift sich genau als solche Institution und hat für sich das Themenfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erkannt. Dort trägt das enorme Engagement erste Früchte. Der Begriff wirkt im ersten Moment neu und komplex: Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Bei einer näheren Betrachtung wird aber klar: Ist er gar nicht! Denn was sich im Begriff versteckt und über eine intensive Auseinandersetzung ganz deutlich wird, ist: Die dsj und ihre Mitgliedsorganisationen stehen in Bezug auf die „Bildung“ für eine nachhaltige Entwicklung gar nicht so schlecht da. Insbesondere dann, wenn man den Begriff ganzheitlich betrachtet! Partizipation, Jugendbeteiligung, Mitwirkung, Mitgestaltung. All dies ist dem organisierten Sport nicht fremd. Soziale Gerechtigkeit. Fair Play. Respekt. Toleranz. Sport für alle, unabhängig von Herkunft, Bildung und Geschlecht. Auch dies scheint kein allzu entfernter Gegenstand für die Sportvereine zu sein. Förderung von „Gestaltungskompetenzen“ im Sport. Teamfähigkeiten stärken, andere Perspektiven kennenlernen und integrieren. Auch das wird über das Medium Sport und im Rahmen vieler Projekte, Aus- und Fortbildungen, Engagementformate und Aktionen im Sport gefördert.

102

• …sollte nicht nur seine Bildungskonzepte permanent überprüfen, sondern auch die gesamte Organisation in Richtung nachhaltige Entwicklung bewegen: die Mitarbeiter/innen, die Mobilitätskonzepte, die Speisepläne und die IT-Abteilungen. • …verfügt sportlich gesehen über ausreichend Ausdauer, Disziplin, Durchhaltevermögen und Fachexpertise, um dieses Thema gemeinsam anzugehen und weiterzubringen. Für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Themenfeld steht allen Mitgliedsorganisationen der „Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung der Deutschen Sportjugend“ zur Verfügung. Dieser ist angelehnt an den Nationalen Aktionsplan BNE, der 2017 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter aktiver Beteiligung der dsj herausgebracht worden ist. Er ist ein Instrument, das die wesentlichen Handlungsfelder einer BNE im Kinder- und Jugendsport beleuchtet, zum Reflektieren einlädt und eine Orientierung für Mitgliedsorganisationen bietet.


Zu einer eher praxisorientierten und gestalterischen Auseinandersetzung mit Bildung für nachhaltige Entwicklung lädt die entsprechende Arbeitshilfe „Bildung-Jugend-Sport - Gemeinsam Zukunft gestalten!“ ein. Damit wird eine Reflexion der eigenen Organisation angeregt sowie ein kreativer Prozess, um weitere Ideen entwickeln zu können. w w w. d s j . d e

Bildung - Jugend - Sport.

Im Rahmen eines Seminars im Mai 2018 erlebte dieses Projekt einen weiteren immensen Aufschwung und konnte auf ganze 18 neue Engagierte in dem Themenfeld BNE zurückblicken. BNE ist ein Bildungskonzept, das alle Menschen anspricht und ihnen ermöglicht, Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten. Die dsj ist beeindruckt, wie Jugendliche diese Idee weitertragen.

„Verknallt in Vielfalt“ – Biodiversität im Sport

Gemeinsam Zukunft gestalten! Der Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung der Deutschen Sportjugend

Juniorbotschafter/innen Bildung für nachhaltige Entwicklung – Seit 2016 führt die Deutsche Sportjugend Juniorbotschafter/innenausbildungen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung durch. In 2017 wurden sieben Juniorbotschafter/innen erfolgreich qualifiziert. Sie gestalten aktiv die Weiterentwicklung des Themenfelds in der dsj und in ihren Verbänden/Vereinen. Im Austausch mit den Juniorbotschafter/innen BNE wird deutlich, dass sie sich für das Thema begeistern und unterschiedliche Entwicklungen im Verein oder im Alltag vorangetrieben haben: Ob Mülltrennung im Sportverein, die Einführung von Glas- anstelle von Plastikflaschen, die Sensibilisierung in Bezug auf Inklusion, die Auseinandersetzung mit Werten und Engagement, das Demonstrieren gegen den Abbau von Braunkohle, die digitale Sensibilisierung zu BNE-Themen an einer Hochschule oder die Teilnahme am BNE-Jugendkongress „youcoN“ in 2017.

Seit 2017 führt die dsj ein Kooperationsprojekt mit der Naturschutzjugend (NAJU) und dem Verband christlicher Pfadfinder/innen (VCP) zum Thema „Biologische Vielfalt erleben“ durch. Gefördert wird dieses durch das Umweltbundesamt (UBA). Unterschiedliche kleinere Projekte sowie Veröffentlichungen in Magazinen wurden bereits realisiert. Zwei Jugenddelegierte der NAJU gestalteten im Rahmen des Juniorbotschafter/innenseminars einen Workshop zu „Biodiversität im Sport“. Spielerisch wurde aufgezeigt, wie für das Thema im Sport sensibilisiert werden kann.

verknallt in vielfalt A k ti on s ti p p s

-

biodiversität ... erleben!

eg en zu m Lo sl

Gemeinschaftsprojekt der drei Verbände dsj, VCP und NAJU.

Darüber hinaus sind ein Notizblock und die Broschüre „Verknallt in Vielfalt“ mit Jugendmagazincharakter entstanden, in denen auch das vielfältige Engagement der dsj in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung im Sport dargestellt ist. Demnächst erscheint als Ergänzung der Serie ein Booklet, das Good-Practise-Beispiele und Methoden aufzeigt, wie eine Auseinandersetzung mit „Biodiversität“ mit Kinder- oder Jugendgruppen stattfinden

103


kann. Das Kooperationsprojekt bietet allen drei gemeinnützigen Organisationen die Möglichkeit, möglichst viele junge Engagierte auf das Thema biologische Vielfalt aufmerksam zu machen und gemeinsam etwas zu bewegen.

Aktivitäten der Arbeitsgruppe Bildung für nachhaltige Entwicklung Bildung für nachhaltige Entwicklung ist in der gleichnamigen Arbeitsgruppe der Deutschen Sportjugend auch immer wieder ein kontroverses, diskussionsreiches Thema. In der Legislaturperiode 2016-2018 hat die Arbeitsgruppe sich vielfältiger und ganzheitlicher mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung auseinandergesetzt, also nicht nur mit der Ökologie, sondern auch insbesondere mit den sozialen und ökonomischen Dimensionen. Darüber hinaus widmete sich die AG verstärkt der „Bildung“, die eine Schlüsselrolle in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung von Zukunft, Gesellschaft und Sport darstellt. Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet immer bestimmte Gesichtspunkte, Themen und Handlungen unter den drei Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie abzuwägen. Nie ist der Prozess einer Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit und seinen Dimensionen, also was sie für das Individuum selbst und für den Sport bedeuten, abgeschlossen.

104

Schwerpunktaufgaben

Die AG-Mitglieder beraten die dsj bei ihrer Aufgabe, BNE im Sport umzusetzen, übernehmen aber auch im Sinne der Partizipation einzelne Aufgaben bei der Umsetzung dieser Maßnahmen. In Zukunft soll es verstärkt um die Motivation und Mitnahme der Mitgliedsorganisationen im Themenfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie um die Qualifizierung weiterer Multiplikator/innen gehen. Die Transformation der Gesellschaft, des Sports, der jungen Menschen liegt in unserer Hand. Wir können entscheiden, in welche Richtung sich die Veränderung vollzieht, welche Werte richtungsweisend sind und ob wir die Natur als Sportraum weiterhin schonen wollen. Politische Entscheidungsträger/innen und die Multiplikator/innen in den Mitgliedsorganisationen wissen um die Verantwortung, sich systematisch und qualitätsorientiert mit BNE auseinanderzusetzen und diese in die Verbandsentwicklung zu integrieren. Auch die dsj zeigt weiterhin Verantwortung für globale und lokale Zukunftsthemen und festigt damit ihre Position zu einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Ansprechpartnerinnen Druba/Morlang


5.3 Kommunkation – PR und Öffentlich keitsarbeit Kommunikation mit den Mitgliedsorganisationen Der kontinuierliche Austausch mit den Mitgliedsorganisationen ist für die Deutsche Sportjugend essenziell. In persönlichen Gesprächen und der gemeinsamen Arbeit in Beratungs- und Entscheidungsgremien wie der Vollversammlung, dem Hauptausschuss oder den Konferenzen werden relevante Entwicklungen benannt und bearbeitet. Die intensive Zusammenarbeit wird durch die mediale Kommunikation unterstützt. Je nachdem, welches Medium für die jeweiligen Inhalte am besten geeignet ist, werden Rundschreiben, Foren, Pressemitteilungen, verschiedene dsj-Newsletter, dsj-intern, die dsj-Website, Facebook, Twitter und jüngst auch Instagram verwendet. Die dsj nutzt auch intensiv den Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes, die DOSB-Presse und die DOSB-Website, in der sie regelmäßig über ihre Aktivitäten informiert. In wöchentlich stattfindenden Redaktionsrunden wird innerhalb der Geschäftsstelle vereinbart, was in der jeweiligen Woche und den kommenden Kalenderwochen mit welchen Medien kommuniziert wird.

ben, Interviewen, Fotografieren, Filmen und Posten wichtig ist. Sie erlebten jeweils auch einen spannenden medialen und/oder sportlichen Praxisteil, der unmittelbar in die jeweilige Berichterstattung über das Seminar aufgenommen wurde. Beide Seminare hatten mit durchschnittlich zehn Teilnehmenden eine optimale Gruppengröße und wurden von den jungen Engagierten sehr positiv bewertet. Zukünftig werden die dsj-Medienteamer/innen, die sich selbst den Namen „hashtägchen“ gegeben haben, bei Veranstaltungen der dsj fotografieren, schreiben, posten und filmen. Selbstverständlich bringen sie ihre Kenntnisse auch in die Arbeit ihrer jeweiligen Mitgliedsorganisationen ein, so dass auch sie von dieser Maßnahme profitieren können. Das nächste dsj-Medienseminar soll gemeinsam mit den Tuju-Reporter/innen der Deutschen Turnerjugend im November 2018 stattfinden. Junge medienbegeisterte Menschen aus allen Mitgliedsorganisationen sind dabei willkommen. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Nüssler

dsj-Website Die dsj-Website www.dsj.de bildet als gut funktionierende und auch mobil optimierte Plattform die Grundlage für den Auftritt der dsj im Internet. Sie gibt einen klar strukturierten, nach Profilen und Handlungsfeldern organisierten Überblick über die Aufgaben und Tätigkeiten.

dsj-Medienteam Mit den Teilnehmenden des dsj-Medienteams beim beim dsj-Jugendevent 2017 in Berlin und weiteren, neu hinzugekommenen interessierten jungen Engagierten aus den Mitgliedsorganisationen baut der Bereich Öffentlichkeitsarbeit der dsj derzeit ein Medienteam auf, das aus jugendlicher Perspektive über unterschiedlichste Veranstaltungen der Deutschen Sportjugend berichten wird. In zwei Seminaren im Dezember 2017 und Mai 2018 konnten die Teilnehmenden unter professioneller Anleitung ausprobieren, was beim Schrei-

Schwerpunktaufgaben

105


Die Startseite bildet das inhaltliche Spektrum ab und zeigt die aktuellsten Informationen und News auf einen Blick. Innerhalb der Galerie kann man einen optischen Eindruck der jeweiligen Veranstaltungen gewinnen. Darüber hinaus bietet die dsj-Website Informationen zu allen Bereichen, die die Deutsche Sportjugend bearbeitet, sowie die Kontaktdaten der Mitarbeiter/innen für individuelle Nachfragen. Zahlreiche Publikationen, Formulare, Hilfen zur Antragsstellung etc. stehen zum Download oder zur Bestellung bereit. Diese sind den einzelnen Themenfeldern zugeordnet, so dass weiterführende Informationen direkt angeboten werden. Die Themenseiten „Kinderwelt ist Bewegungswelt“ und „Japanaustausch“ wurden neu ausgebaut. Die dsj-Website wird im Rahmen der Möglichkeiten kontinuierlich weiterentwickelt und dem Userverhalten angepasst. Zugriffszahlen Die Zugriffszahlen entsprechen dem Verlauf der letzten Jahre. Die Besucherzahlen und Seitenzugriffe konnten im Mittel um fünf Prozent gesteigert werden. Vor allem eine starke Nachfrage nach dem dsj-Bewegungskalender, die Integration der Seite Kinderwelt-Bewegungswelt als auch die stärkere Einbindung von Website-Inhalten in die Social-Media-Aktivitäten sorgten für diesen Zuwachs. Zum Ende der Übergangsfrist der Einführung der DSGVO wurde die Erfassung von Zugriffen deaktiviert. Aufgrund der DSGVO muss der Nutzer zukünftig aktiv in die Erfassung der Zugriffe einwilligen. Eine entsprechende Lösung wird erarbeitet. Es ist aber mit einem deutlichen Rückgang der erfassten Zugriffe zu rechnen. Die dsj nutzt darüber hinaus die Social-Media-Kanäle, um vor allem auch jüngere Menschen und solche mit einem entsprechenden Nutzungsverhalten über die Arbeit und vor allem die Veranstaltungen der dsj zu informieren, ihr Interesse zu gewinnen und sie letztendlich auch zur Teilnahme zu motivieren. Auf Facebook und Twitter kommuniziert die dsj ihre Inhalte dem Medium entspre-

106

Schwerpunktaufgaben

chend in einer jugendgemäßen Sprache bzw. mit einem kurzen Teaser von nicht mehr als 280 Zeichen. Neu hinzugekommen ist die Darstellung auf Instagram. Die Strategie für diesen Kanal wird mit einer Gruppe junger Engagierter aus dem Kreis des dsj-Medienteams entwickelt, die diesen Kanal zukünftig auch aktiv bespielen soll. Auf Facebook erreichen die Beiträge durchschnittlich 5.000 Nutzer/innen, mit Spitzen bis zu 28.000 Nutzer/innen. Auf Twitter erreichen die Beiträge durchschnittlich 3.500 Nutzer/innen, mit Spitzen bis zu 8.000 Nutzer/innen. Die dazugehörenden „Social Icons“ sind auf jeder Site der Website gut sichtbar dargestellt. Wenn Nutzer/innen darauf klicken, gelangen sie auf das dsj-Profil in dem jeweiligen Netzwerk und können die Site dort direkt liken oder ihr folgen. Die wichtigsten Veranstaltungen der Deutschen Sportjugend werden also gleich auf drei oder mehr Kanälen im World Wide Web gespielt. Ansprechpartner/-partnerin Folkmann/Nüssler

dsj-intern Die Publikation dsj-intern erscheint quartalsweise. Sie wird gedruckt und hat im vergangenen Jahr unterschiedliche Schwerpunkte zum Inhalt gehabt: den Hauptausschuss 2017 in Neubrandenburg, die Internationale Jugendarbeit im Sport, den Deutschen Schulsportpreis sowie Teilhabe und Vielfalt. Darüber hinaus gab es je ein dsj-spezial zu den Themen deutsch-japanische Austauschzusammenarbeit „Road to Tokio“ und Deutsches Olympisches Jugendlager 2018 in PyeongChang. Die Kommunikation eines Schwerpunktthemas in dieser Form hat sich bewährt und soll fortgesetzt werden. Die dsj-Intern schließt die Lücke zwischen einer knappen aktuellen Meldung und einer ausführlicheren, aber naturgemäß später erscheinenden Dokumentation.


Au s g Ab e 3 / 2 0 1 8

[intern]

Termine

eiter

Flüchteeloch, in, dass g durch

07.-08.09.2018 dsj-Vorstandssitzung, Hamburg 08.09.2018

Steuerungsgruppe Internationales der dsj, Hamburg

12.-13.09.2018 Arbeitstagung der Jugendsekretär/ innen, Frankfurt am Main 14.-15.09.2018 Netzwerktreffen „Alle in Bewegung – Teilhabe und Vielfalt im Kinderu. Jugendsport erleben“, Hannover

A k t u e l l e I n f o r m At I o n e n u n d t e r m I n e

14.-16.09.2018 dsj-Juniorteamseminar, Bremen 21.-23.09.2018 Seminar Juniorbotschafter/innen Dopingprävention, Heidelberg

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

25.-26.09.2018 Netzwerktreffen Zusammenhalt durch Teilhabe, Frankfurt am Main

Sportvereine gelten gemeinhin als Kitt der Gesellschaft. Zwei wichtige Aufgaben unterstreichen das. Zum Beispiel fordert die UN-Behindertenrechtskonvention, dass alle Menschen, unabhängig von einer geistigen oder körperlichen Einschränkung, selbstbestimmt die Sportart, den Verein und den Ort auswählen können, wo sie Sport treiben möchten. Die Umsetzung dieser Vereinbarung erfordert die Erreichbarkeit von Sportstätten, die Zugänge zu Informationen über die Angebote sowie die Kompetenz der Multiplikator/innen weiter zu verbessern. Die dsj will gerade mit Blick auf die junge Generation, für deren Persönlichkeitsentwicklung der Sport einen wichtigen Beitrag leistet, die Arbeit der Mitgliedsorganisationen im Themenfeld „Teilhabe und Vielfalt“ unterstützen. Eine andere große Aufgabe für Teilhabe und Vielfalt sind die Aktivitäten des gemeinnützigen organisierten Sports für all diejenigen, die in unser Land geflohen sind. Darunter viele junge, zum Teil traumatisierte Menschen, oft ohne Begleitung durch Erwachsene. Bei Bewegung, Spiel und Sport finden sie schnell eine gemeinsame Sprache und eröffnen sich durch Begegnungen auch einen Zugang zu unserer Gesellschaft. Diese integrative Kraft unterstützt die dsj u.a. mit dem durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration finanzierten Förderprogramm „Orientierung durch Sport“. Auch weil nach der UN-Menschenrechtskonvention insbesondere junge Menschen unabhängig von ihrem Status ein Recht auf Unterstützung haben. Viele Beispiele belegen, dass die Sportvereine einen enormen Beitrag zu dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe leisten. Darauf gilt es – vor allem auch im Interesse von Kindern und Jugendlichen – aufzubauen. Ihr

28.-29.09.2018 Ballspiel – Symposium, Karlsruhe 04.-22.10.2018 dsj academy camp 2018, Buenos Aires 07.-19.10.2018 Deutsch-japanischer Fachkräfteaustausch (in) 18.-20.10.2018: Referent/innen-Schulung zum Handbuch „Teilhabe und Vielfalt – Qualifikationsinitiative“, Köln

egration mitglied; gration, ortleiter

19.-21.10.2018 Informationstagung deutsch-französischer Sportvereine, Frankreich 22.10.2018

Netzwerktreffen Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde, Berlin

26.10.2018

dsj-Vorstandssitzung, Bremen

27.-28.10.2018 dsj-Vollversammlung, bremen 26.-28.10.2018 Fortbildung Coach Modul Fit für Internationale Jugendbegegnungen, Güstrow 29.10.02.11.2018

Partnertagung deutschafrikanischer Jugendaustausch, Frankfurt am Main

02.-04.11.2018 dsj-Medienseminar: dsj-Hashtägchen treffen Tuju-Reporter/innen, Mainz 02.-15.11.2018 Deutsch-japanischer Fachkräfteaustausch (out), Japan 08.-09.11.2018 Auswertungs- u. Planungstagung zum Japanaustausch, Frankfurt am Main 09.-10.11.2018 Fachtagung Internationale Jugendarbeit, Frankfurt am Main 09.-11.11.2018 Engagement für Alle! ZI:ELsicher in die Zukunft, Abschlussevent, Frankfurt am Main 12.11.14.11.2018

Arbeitskreis Jugendbildungs-stätten des Sports, Berlin

14.-16.11.2018 Deutsch-französische Gemeinschaftstagung, Berlin 20.-23.11.2018 Deutsch-russischer Jugendrat, Saratow

SB e.V.

23.11.2018

Fachtagung Freiwilliges Soziales Jahr und(Ganztags-) Schule, Stuttgart

28.11.2018

Festakt 25 Jahre Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj, Berlin

Redaktion: Oliver Kauer-Berk, Gisela Nüssler Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt a. M. Telefon: 0 69 / 67 00-333

]

esuch Demilitarisierten Zone zwischen E-Mail:der nuessler@dsj.de Jan Holze und Südkorea satz & gestaltung: www.amgrafik.de nd Nord-

Alle gemeinsam

stimmte und gleichberechtigte Teilhabe und Teilnahme aller Menschen ermöglicht und deren Vielfalt als Chance begreift. Sportvereine können so für die zu uns Geflüchteten eine Brücke in die Gesellschaft bauen und sie willkommen heißen. Zur konkreten Unterstützung junger Geflüchteter vor Ort hat die dsj im Herbst 2015 in enger Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedsorganisationen – gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration – das Förderprogramm „Orientierung durch Sport“ entwickelt. Es unterstützt engagierte Projekte für junge (unbegleitete) Geflüchtete unter 27 Jahren und stärkt damit das große Potenzial der rund 90.000 deutschen Sportvereine, in denen Integration seit

Ansprechpartner/-partnerin Holze/Nüssler

Foto: Ralf Kuckuk

eutlich wendig setzen. in den geplant jugend dlichen u erreiühren.“

19.-21.10.2018 Fortbildung Teamermodul Fit für Internationale Jugendbegegnungen, Güstrow

Teilhabe und Vielfalt im Kinder- und Jugendsport

Der gemeinnützige organisierte Sport hat etwas vorzuweisen: Seine Vereine und Verbände sind Leuchttürme der sozialen Integration und Interaktion. Gemeinschaftliche Angebote, Geselligkeit und freiwilliges, ehrenamtliches Engagement im Sport erfüllen wichtige Funktionen für unser Zusammenleben. Aus dieser Leistungsfähigkeit erwächst auch eine Verantwortung, niemanden außen vor zu lassen, alle sollen teilhaben können. Vor allem sollten möglichst alle Kinder und Jugendlichen Zugang zum Sport haben und daran teilnehmen können – das ist ein ausdrückliches Ziel der Deutschen Sportjugend und ihrer Mitgliedsorganisationen. „Teilhabe und Vielfalt“ hat die dsj deshalb eines der Handlungsfelder ihrer Arbeit genannt.

Neben Informationen aus dem Vorstand und der Geschäftsstelle bietet die Deutsche Sportjugend auch ihren Mitgliedsorganisationen an, aktuelle Themen über den dsj-Newsletter in der entsprechenden Kategorie zu veröffentlichen.

Gegenseitiger Respekt gehört zum Kernverständnis des Sportvereins

Gegenseitiger Respekt gehört zum Kernverständnis des Sportvereins, wenn es um die Gestaltung des sozialen Miteinanders geht. Die Leidenschaft für den Sport verbindet Menschen unterschiedlichster Herkunft und Haltungen. Im Sport erleben sie, dass maximale Konkurrenz und SPE ZIAL 1 /2 0 1zwei 8 Seiten einer maximale Kooperation Medaille sind, die durch Regeln und Fairness geprägt ist. Als soziale Gemeinschaft wird der Sportverein zu einem inklusiven Ort vor allem dann, wenn er die selbstbe-

Vorsitzender Deutsche Sportjugend

Jahrzehnten gelebt wird. Die Vereinsinitiativen in ganz Deutschland zeigen, wie die Sportfamilie Menschen auf unkomplizierte Weise willkommen heißt, wie sie ihnen ein erstes Zurechtfinden ermöglicht und auch wie hier junge Geflüchtete selbst aktiv Hilfe mitgestalten können. Unter dem Dach von „Orientierung durch Sport“ konnten in den Jahren 2016 und 2017 dank einer Fördersumme von 661.000 Euro 58 Projekte für junge Geflüchtete in 22 Sportarten realisiert werden.

[intern] Deutsches Olympisches Jugendlager 2018

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Der Besuch der koreanischen Grenze war für viele ein beeindruckendes Erlebnis

Gegenüberstellung der beiden Nationen. Eingerahmt wird die Straße von zwei großen Gebäuden. Eines auf Seiten Süd-, eines auf Seiten Nordkoreas. Dabei wird auf jedes Detail geachtet. „Das südkoreanische Haus war einige Zentimeter größer als das der Nordkoreaner. Deshalb haben diese ein weiteres Stockwerk draufgesetzt“, erklärte Ricky Rodriguez, stationierter USSoldat, der die Jugendlichen zusammen mit zwei Kollegen durch die Demilitarisierte Zone führte. In einer Art Geisterdorf, das anscheinend nur aus Propagandazwecken auf nordkoreanischer Seite steht, befindet sich einer der

phäre bei den blauen Baracken war sehr besonders

Herausgeber: Deutsche Sportjugend im DOSB e.V. V.i.S.d.P.: Jan Holze www.dsj.de @dsj4sport www.facebook.com/deutschesportjugend

größten Fahnenmasten der Welt mit einer überdimensionierten Fahne Nordkoreas. Neben dem optischen Signal „Hier sind wir“ schickt Nordkorea auch akustische Fingerzeige über die Grenze. 24 Stunden lang spielen Lautsprecher im Dorf nordkoreanische Propagandamusik. Diese hört man fast in der gesamten Region. „Diese Propaganda war wirklich unglaublich. Das Dorf ohne Einwohner, die Musik und dann noch ein Tourbus ganz ohne Menschen. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Teilnehmer Robin Rücker. Begleitet und geführt wurden die Jugendlichen auf ihrer Tour an der Grenze von Stabsfeldwebel Alexander Scherfling, der in Korea im Militärstab der Deutschen Botschaft arbeitet. Abseits der Erklärungen der US-Soldaten und ihres Kollegen aus Neuseeland gab der Bundeswehrsoldat weitere Einblicke an die Jugendlichen weiter. „Achtet auf die verschiedenen Bunker- und Geschützanlagen. Einige von denen sind verlassen, da das Feld um sie herum vermint ist.“ Für die Teilnehmenden war der Besuch an der koreanischen Grenze ein einschneidendes Erlebnis. Geschlossene Grenzen kennen sie meist nur aus Erzählungen und den Geschichtsbüchern. „Es ist schon skurril. Das andere Land ist so nah, dass man rübergehen könnte. Aber es geht nicht“, fasste Luca Mayer die Grenzerfahrung in Korea zusammen.

Redaktion: Gisela Nüssler Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt a. M. Telefon: 0 69 / 67 00-333 E-Mail: nuessler@dsj.de Satz & Gestaltung: www.amgrafik.de Fotos: DOA, DOJL

]

die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten im Deutschen Olympischen Jugendlager (DOJL) anlässlich der XXIII. Olympischen Winterspiele in PyeongChang unvergessliche Momente. Sie bejubelten in Südkorea deutsche Medaillen beim Biathlon, Rodeln und Skispringen und feierten Olympiasieger Eric Frenzel bei seiner Ankunft im Deutschen Haus. Sie trafen den Bundespräsidenten und seine Frau und tauschten sich mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Sport und Politik aus. Im Olympischen Dorf aßen sie mit Athletinnen und Athleten zu Mittag, in der Küstenstadt Gangneung verbrachten sie eine Nacht bei Gastfamilien. Bewegend war auch der Besuch in der Demilitarisierten Zone an der Grenze zu Nordkorea. Olympische Wettkämpfe, der interkulturelle Austausch, Begegnungen und Einblicke in die Olympische Bewegung – diese Themen bestimmen traditionell das DOJL. Für die Deutsche Olympische Akademie (DOA) und die Deutsche Sportjugend als Organisatoren beginnen nun die Vorbereitungen für das nächste Olympische Jugendlager. Während der Sommerspiele 2020 in Tokio werden sich erneut junge Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland auf den Weg machen, dieses Großereignis gemeinsam mit dem japanischen Sportnachwuchs zu erleben. Die dsj wird in Kooperation mit der DOA und den Freunden der japanischen Sportjugend wieder ein tolles Programm auf die Beine stellen. Wir freuen uns, dass das Jugendlager 2018 so erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Vielen Dank an die DOA, insbesondere an Direktor Tobias Knoch, der das DOJL 2018 geleitet hat, sowie an den DOSB und an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die es gefördert haben.

Ihr Jan Holze Vorsitzender Deutsche Sportjugend

Der Traum Olympia wird wahr

Wir in PyeongChang Für 40 junge Sportlerinnen und Sportler ging ein Traum in Erfüllung. Sie waren vom 7. bis 22. Februar 2018 beim Deutschen Olympischen Jugendlager (DOJL) in Seoul und PyeongChang dabei, erlebten die Olympischen Winterspiele vor Ort. Die Eindrücke in Südkorea und der interkulturelle Austausch hinterließen Spuren, wie die Teilnehmenden selbst schildern: Durch die Begeisterung am Sport, die wir alle miteinander teilen, bildete sich schnell ein eingespieltes Team. Wir erlebten viele spannende, schöne und erlebnisreiche Momente, die uns immer in Erinnerung bleiben werden.

pischen Feeling in Korea angesteckt. Alle Freiwilligen, denen wir dort begegneten, waren aufgeschlossen, freundlich und überraschten uns mit ihrer Gastfreundschaft.

„Dankbar für die Chance“ Diese Offenheit und Motivation erfuhren wir ebenfalls bei den koreanischen Jugendlichen, mit denen wir in Seoul und Gangneung Kontakt aufnahmen. Sie zeigten uns ihre Stadt, ihr Land sowie ihre Kultur mit Freude und interessierten sich ebenso für die deutsche Kultur. So entwickelten sich einige Freundschaften, die in Zukunft hoffentlich trotz der großen Entfernung

40 Jugendliche erlebten die Olympischen Spiele hautnah

Neben interkulturellen Treffen und Meetings mit politisch und sportlich engagierten Persönlichkeiten erhielten wir die Chance, die Wettkämpfe hautnah mitzuerleben. Dabei feuerten wir als Teil von Team Deutschland unsere Sportler/innen an, freuten uns aber auch über Siege anderer Nationen – ganz nach dem olympischen Gedanken. Es hat Spaß gemacht, an der Strecke oder im Stadion für Stimmung zu sorgen. Weiterhin empfanden wir es als große Auszeichnung, das Olympische Dorf und das Deutsche Haus besuchen zu dürfen. Durch den engen Kontakt mit den Sportler/innen wurden wir mit dem olym-

Bestand haben werden. Für viele aus dem Jugendlager wird diese Reise wohl unvergesslich bleiben und auch in Zukunft immer wieder für tolle Geschichten sorgen. Unzählige Dinge werden wir im Nachhinein erst richtig verarbeiten können. So schnell waren die zwei Wochen vorbei, und doch haben wir in so kurzer Zeit so viel erlebt, wie selten zuvor. Wir sind dem deutschen Sport sehr dankbar, diese einmalige Chance bekommen zu haben und hoffen, dass auch nachfolgende Generationen ähnliche Erfahrungen machen können und das Jugendlager fortgesetzt wird. www.olympisches-jugendlager.de

dsj-Newsletter Der dsj-Newsletter informiert zuverlässig und umfassend in drei Rubriken über die aktuellen Themen der Deutschen Sportjugend, ihrer Mitgliedsorganisationen und darüber hinaus. Veranstaltungen, Ausschreibungen und Ankündigungen sowie Wettbewerbe, die für Multiplikator/innen von Interesse sind, sind hier auf einen Blick zu finden. Das neue Template trägt zu einer guten Übersicht bei. Wöchentlich generiert die dsj etwa zehn Meldungen.

Schwerpunktaufgaben

107


5.4 das dsj-jugendevent 2017 – jugend.macht.sport! Über das jugend.macht.sport!-event 2017 wurde bereits im dsj-Hauptausschuss 2017 in Neubrandenburg berichtet. Danach haben sich sowohl der Vorstand in mehreren Sitzung, als auch die die Konferenz der Jugendorganisationen der Spitzenverbände und der Jugendorganisationen der Sportverbände mit besonderen Aufgaben in Köln (19./20. Januar 2018), als auch die Konferenz der Landessportjugenden in Berlin (vom 26. bis 28. Januar 2018) eingehend mit den Ergebnissen des Events befasst und erste Einschätzungen und Bewertungen zusammen getragen. In seiner Sitzung am 23./24. März .2018 hat der Vorstand eine Projektgruppe „Perspektiven Jugendevent der Deutschen Sportjugend“ unter der Leitung von Michael Leyendecker mit der Bitte berufen, Empfehlungen für eine Entscheidung vorzubereiten, ob, und wenn ja, mit welchen Zielsetzungen und in welcher Form das dsj-Jugendevent künftig durchgeführt werden soll. Die Projektgruppe spricht sich im Grundsatz dafür aus, ein zentrales Format der dsj und ihrer Mitgliedsorganisationen beizubehalten. Gleichzeitig hat die Projektgruppe aber auch zentrale Fragestellungen benannt, die vor einer erneuten Auflage des Jugendevents einer eingehenden Beratung und Bewertung im Vorstand bedürfen. Ansprechpartner Holze/Lautenbach

5.5 Marketing Corporate Design In der Kommunikation einer Marke ist es wie im richtigen Leben: Der erste Eindruck zählt. In wenigen Sekunden entscheiden die Betrachtenden, ob sie die Marke sympathisch finden und ob sie Interesse an ihr haben und ihr folgen. Für die fortwährende Positionierung der Marke „Deutsche Sportjugend”, die sich als Dachverband als Impulsund Innovationsgeberin für die Strukturen des Kinder- und Jugendsports in Deutschland versteht, ist

108

Schwerpunktaufgaben

ein einheitlicher und klarer Markenauftritt daher unverzichtbar. Seit über 17 Jahren hat das dsj-Marketing das Erscheinungsbild konsequent und nachhaltig für den Jugendverband mit den beteiligten Partnern weiterentwickelt und geprägt. Im zurückliegenden Berichtszeitraum stand dabei - wie in den Vorjahren - insbesondere die visuelle Entwicklung der unterschiedlichen Medien im Mittelpunkt des dsj-Marketings. Es unterstützt die dsj-Fachbereiche bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer Maßnahmen und Leistungen innerhalb der vier dsj-Profile, neun Handlungsfelder und deren Themenfelder sowie bei den Querschnittsaufgaben. Die CD-affine Umsetzung aller Programme, Projekte, Publikationen und Veranstaltungen ist dabei das Hauptziel und Herausforderung zugleich, mit der eine klare Wiedererkennung des dsj-Erscheinungsbilds gewährleistet werden soll.

dsj-Submarken Auch im Hinblick auf die Mitgliedsorganisationen wird Unterstützung geleistet. So wurde beispielsweise für die Jugendbildungsstätten des Sports eine neue zeitgemäße CD-Linie entwickelt, damit die hier gebündelten zehn Jugendbildungsstätten des Sports einen attraktiven, gemeinsamen und bun- Jugendbildungsstätten des Sports desweiten Auftritt innerhalb der Strukturen des Orte des Lernens mit Spaß und Bewegung Sports haben. Vom Logo, über die Infobroschüre bis hin zum Internetauftritt. Bei aller Verschiedenheit der jeweiligen Angebote wird dadurch eine Klammer deutlich. Ziel ist es, die Marke Jugendbildungsstätten des Sports mittelfristig auszubauen. dsj.de/jugendbildungsstaetten

Unter Nutzung der verfügbaren Medien hilft das dsj-Marketing, die Botschaften, Ziele und Programme der Deutschen Sportjugend bis an die Basis zu den Sportvereinen, den Kitas, Schulen und generell in die Struktur der


Kinder- und Jugendarbeit im Sport zu bringen. So unterstützt die dsj ihre 79 Mitgliedsorganisationen bei deren Arbeit mit ihren Untergliederungen und leistet damit einen wichtigen Beitrag, die Bedeutung des gemeinnützigen, organisierten Kinderund Jugendsports in der Gesellschaft nachhaltig zu positionieren.

dsj-Publikationen Über das dsj-Mediencenter haben Interessierte die Möglichkeit, sämtliche Fachliteratur der Deutschen Sportjugend zu ordern, sie online zu lesen oder herunterzuladen. Auch bei extern organisierten Großveranstaltungen (wie z. B. Deutscher Präventionstag, Kinder- und Jugendhilfetag oder der Bildungsmesse didacta), die von der Deutschen Sportjugend mit einem Infostand begleitet werden, haben Multiplikator/innen die Möglichkeit, Materialien für ihre Arbeit direkt mitzunehmen. Die verbindliche Servicequalität der dsj mit ihrem breitgefächerten und akzeptierten Publikations-Portfolio ist seit Jahren gesetzt. Dieses soll für die Handelnden in Sportverbänden und -vereinen sowie in vielen anderen gesellschaftlichen Institutionen weiter ausgebaut werden. Damit bereitet die dsj den Weg für den schnellen Wissenstransfer zu den vielen Multiplikator/innen in den deutschen Sportstrukturen sowie zu deren Umfeld vor. Auch die Auftritte mit Informationsstand und umfassendem Publikationsangebot bei ausgewählten Kongressen, Symposien und Jahrestagungen sollen weitergeführt werden, um den Informationstransfer sicherzustellen und die Deutsche Sportjugend als Dachorganisation des Kinder- und Jugendsports einem breiten Publikum zu präsentieren. Ansprechpartnerin/-partner Druba/Becker

5.6 Beteiligung an übergreifenden Veranstaltungen 2. Essener Kinder- und Jugendsportkongress Unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Jens Lehmann fand am 16./17. Februar 2018, der 2. Essener Kinder- und Jugend-Sportkongress unter dem Motto „Sport für alle“ statt. Die Hauptvorträge, Workshops sowie Mitmachangebote waren auf die Themenfelder Integration, Inklusion und offene Angebote zugeschnitten. Die Teilnehmenden waren Übungsleiter/ Sport für alle innen und Lehrkräfte, insbesondere Erzieherinnen und Erzieher, pädagogische Mitarbei16.-17. 02. 2018 ter/innen der Ganztagsschulen sowie der Jugendhilfe aus Nordrhein-Westfalen. Veranstalter war das Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften an der Universität Duisburg Essen. 2

PROGRAMM

Der Kongress hatte sich zum Ziel gesetzt, dem Zusammentreffen von Expert/innen aus Sportwissenschaft, Schule, Sportvereinen, Kindertageseinrichtungen und Sozialarbeit einen besonderen Rahmen zu geben, um durch den Austausch voneinander zu profitieren, sich zu vernetzen und so die Entwicklung des Kinder- und Jugendsports positiv und wirkungsvoll zu beeinflussen. Fast 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatten die Möglichkeit, sich mit neuen und fachlich fundierten Vorträgen oder Mitmachangeboten in über 50 Theorie- und Praxisworkshops auseinanderzusetzen und ihr Wissen zu erweitern Die Sportjugend NRW und die Deutsche Sportjugend waren jeweils mit ihren Infoständen und ihrem breitgefächerten Publikationsangebot vor Ort. Die Kongressteilnehmer/innen nutzten die Möglichkeit, sich mit den fundierten Arbeitsmaterialien für ihre Arbeit vor Ort in den Kitas, Schulen oder Sportvereinen auszustatten.

Schwerpunktaufgaben

109


10. Bildungsmesse didacta in Hannover

23. Deutscher Präventionstag in Dresden

Als weltweit größte und Europas wichtigste Bildungsmesse gibt die didacta Überblick über Angebote und Trends rund um Erziehung, Bildung und Qualifizierung. Sie richtet sich in erster Linie an Lehr- und Erziehungskräfte, Auszubildende, Pädagoginnen und Pädagogen.

Die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Austausch über wirksame Antwor-

Die Deutsche Sportjugend präsentierte sich während der Bildungsmesse didacta vom 20. bis 24. Februar 2018 auf dem großen Messestand „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Die Initiative verfolgt das Ziel, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten in Deutschland u. a. bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Foto: photovision-DH

Zielsetzung für die dsj war, das Thema Bewegung für Kinder zwischen drei und zehn Jahren am IN FORM-Stand auf einer eignen Themeninsel zu präsentieren, insbesondere durch die Vorstellung ihrer Publikationsangebote aus den Themengebieten Kinderwelt ist Bewegungswelt, Sport und Schule sowie Sport:Bündnisse. Sehr viele der obengenannten Personengruppen, insbesondere die Erzieher/innen und Leiter/innen von Kindertageseinrichtungen, nutzten die Möglichkeit, direkt vor Ort dsj-Bewegungskalender einschließlich weiterer Arbeitsmaterialien für ihre Arbeit mitzunehmen. So konnten über 1.300 Bewegungskalender während der Messetage übergeben werden.

110

Schwerpunktaufgaben

ten auf Radikalisierungsprozesse, verstärkte Polarisierung des öffentlichen Diskurses und politisch motivierte Gewalt waren die Schwerpunktthemen des 23. Deutschen Präventionstags (DPT 23), der am 11. und 12. Juni 2018 in Dresden mit mehr als 3.000 Teilnehmenden aus 54 Ländern der Welt stattfand. Der Deutsche Präventionstag ist der größte europäische Kongress speziell für das Arbeitsgebiet der Kriminalprävention sowie angrenzender Präventionsbereiche. Dort präsentierte sich die Deutsche Sportjugend als etablierte Partnerin des DPT mit einem eigenen Infostand. Sie zeigte erneut ihr umfangreiches Repertoire an Bildungsmaterialien zu den wichtigen gesellschaftspolitischen Themen. Die dsj-Publikationen aus den Themenfeldern „Kinderschutz – gegen sexualisierte Gewalt“ und „Interkulturelle Arbeit und Integration“ waren in diesem Jahr besonders stark nachgefragt. Der Landessportbund Sachsen präsentierte zudem sein Projekt „Im Sport verein(t) für Demokratie“ – ein Projekt zur Stärkung einer demokratischen Alltagskultur für alle im Sport aktiven Menschen. Angelika Ribler und Nico Mikulic von der Sportjugend Hessen präsentierten zudem ihren Projektspot mit dem Titel „Sport stärkt Demokratie!?“. Ansprechpartner Holze/Becker


Tag der offenen Tür des BMFSFJ Der Tag der offenen Tür der Bundesregierung findet jedes Jahr am letzten Augustwochenende mit Öffnung aller Ministerien und des Bundeskanzleramtes statt. An der Jugendmeile des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) war am 25. und 26. August 2018 erneut die Deutsche Sportjugend vertreten. Junge Engagierte der Deutschen Handballjugend boten mit einem Wurfgeschwindigkeits-Cube Kindern und Jugendlichen Spaß an Bewegung.

Exemplarisch konnte so wieder die Bedeutung des Sports und des Sportvereins in der Lebenswelt von Jugendlichen abgebildet und die Jugendarbeit im Sport auch Bundesministerin Franziska Giffey bei ihrem Rundgang präsentiert werden. Über den Sport kamen außerdem Beiträge für das Bühnenprogramm im Bundesministerium. Ansprechpartner/-partnerin Holze/Kemmler-Müller

Foto: Inga Kjer

Schwerpunktaufgaben

111


Impressum

Deutsche Sportjugend (dsj) im DOSB e.V. Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt am Main E-Mail: bestellungen@dsj.de www.dsj.de www.dsj.de/publikationen

www.dsj.de

Herausgeber/Bezug über

Bericht des Vorstands der Deutschen Sportjugend Hauptausschuss, 28. Oktober 2017, Neubrandenburg

Gesamtkonzeption Deutsche Sportjugend (dsj) im DOSB e.V.

Redaktion Jörg Becker, Tobias Döpgen, Oliver Kauer-Berk, Gisela Nüssler, Renate Reuter, Martin Schönwandt

Gestaltung amgrafik GmbH, Seligenstadt in Zusammenarbeit mit Jörg Becker (dsj) www.amgrafik.de

Bildnachweis dsj-Fotopool, ZI:EL+ Fotopool, dsj-Freiwilligendienste Fotopool, DOJL (Seite 52/53), DFJW (Seite 36), DLV - Fotograf Kai Peters (Seite 29), Frank Albin DOSB (Seite 37), Ralf Kuckuck (Titelseite und Seite 62),1. FC Köln Sportinternat gemeinnützige GmbH - Fotograf Thomas Fähnrich (Seite 80), Sören Ullrich, Deutsche Ringerjugend (Titelseite), DOSB, Fotolia

Druck Druckerei Michael, Schnelldorf www.druckerei-michael.de Diese Broschüre wurde aus Papier hergestellt, das mit dem Blauen Engel „weil aus 100% Altpapier“ gekennzeichnet ist.

112

Impressum

Auflage 1. Auflage, September 2018

Förderhinweis Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP).

Copyright © Deutsche Sportjugend, Frankfurt am Main, September 2018 Alle Rechte vorbehalten: Ohne ausdrückliche Genehmigung der Deutschen Sportjugend ist es nicht gestattet, den Inhalt dieser Broschüre oder Teile daraus auf foto-, drucktechnischem oder digitalem Weg für gewerbliche Zwecke zu vervielfältigen.


MEHR WISSEN! www.dsj.de

Stärken Sie Ihre Kompetenz in der Kinder- und Jugendarbeit im Sport

www.dsj.de

Förderung von jungem Engagement im Sportverein/-verband Frankfurter Modell zur Engagementförderung

Selbstcheck „Inklusion – Teilhabe und Vielfalt“ www.dsj.de

Arbeitshilfe zur Organisations- und Personalentwicklung in der dsj und ihren Mitgliedsorganisationen

Eine Frage der Qualität:

Integration von Kindern

und Jugendlichen mit

Migrationshintergrund in den organisierten Sport

Selbstcheck Inklusion - Teilhabe und Vielfalt Arbeitshilfe zur Organisations- und Personalentwicklung in der dsj und ihren Mitgliedsorganisationen Zum Vorlesedienst bitte auf www.dsj.de slash publikationen gehen

www.dsj.de

Sport.ART. – Kinderund Jugendsportshow im Rahmen des Programms Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe

Interkulturelles Training Materialien und Übungen für den Einsatz in der Jugendarbeit im Sport

Wie tragen wir unsere Botschaft weiter? Wir verteilen Dopingpräventions-Materialien der dsj und der NADA und verwenden sie zudem bei von uns durchgeführten Maßnahmen und kommentieren sie. Zudem tauschen wir uns auf speziellen Facebookseiten aus (dsj-Juniorbotschafter/innen, europäische Juniorbotschafter/innen). Des Weiteren stellen wir Fragen an Vereins- und Verbandsfunktionsträger/innen, inwieweit bereits Präventionsaktivitäten durchgeführt werden, bzw. regen solche an.

Ansprechpartner

Impressum

Prof. Dr. Gerhard Treutlein / treutlein@ph-heidelberg.de

Herausgeber / Bezug über Deutsche Sportjugend im DOSB e.V. Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt am Main

Zentrum für Dopingprävention / Deutsche Sportjugend Verantwortlich für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen Jörg Becker / becker@dsj.de

E-Mail: info@dsj.de Internet: dsj.de dsj.de/juniorbotschafter dsj.de/dopingpraevention @dsj4sport deutschesportjugend

Deutsche Sportjugend Steuerung der Marketingaktivitäten & Arbeitsmaterialien im Themenfeld Dopingprävention Infoseiten

Gestaltung amgrafik, Seligenstadt | amgrafik.de

Arbeitsmaterialen Bestellung & Download

Druck Unterleider Medien, Rödermark I uscha.de

dsj.de/publikationen dsj.de/dopingpraevention

Erscheinungstermin/Auflage 1. Auflage, Juni 2012 3. Auflage, Februar 2016 2. Auflage, Mai 2014 4. Auflage, August 2018

Wie begegnen wir der Entwicklung von Dopingmentalität? Der Ansatz der Deutschen Sportjugend zur Dopingprävention

Copyright © Deutsche Sportjugend, August 2018 Frankfurt am Main

Sport ohne Doping! Argumente und Entscheidungshilfen

Die Deutsche Sportjugend bietet jährlich zwei Schulungsmaßnahmen für Juniorbotschafter/innen für Dopingprävention an: im Frühjahr ein Ausbildungsseminar für zukünftige („Neue“) und im Herbst eine Weiterbildungs- und Erfahrungsaustauschveranstaltung für bereits ernannte („Erfahrene“) Juniorbotschafter/innen.

Für Multiplikatoren (Trainer/-innen, Übungsleiter/-innen, Jugendleiter/-innen) und junge Sportlerinnen und Sportler

dsj_doping_Brosch_2013.indd 1

dsj_dopingmentalität2018.indd 1

18.06.13 12:09

Arbeitsmedienmappe zur Dopingprävention

Broschüre „Sport ohne Doping“

Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe

Redaktion Jörg Becker (dsj), Peter Lautenbach (dsj), Janine Straub (dsj-Juniorbotschafterin), Olav Spahl (DOSB)

nada.de gemeinsam-gegen-doping.de

Wie können sich andere junge Sportler/innen beteiligen?

Handreichung zum Modul ErlebnisRAUMerfahrung

Autoren Prof. Dr. Gerhard Treutlein (Zentrum für Dopingprävention) & dsj-Juniorbotschafter/innen für Dopingprävention

dsj.de dsj.de/juniorbotschafter dsj.de/dopingpraevention

w w w.dsj.de

Einige von uns sind Jugendsprecherinnen und Jugendsprecher in ihren Landes- und Spitzenverbänden und können dort entsprechende Aktivitäten bewirken. Zudem bringen wir uns in Maßnahmen (z.B. Kaderlehrgänge, NADA-Stand bei Veranstaltungen) ein und versuchen, für die Entwicklung von Problembewusstsein zu sorgen. Sechs von uns waren auch an einem europäischen Juniorbotschafterprojekt (sieben Verbände mit Teilnehmer/innen aus zehn Ländern) beteiligt; darüber entstand ein europäisches Netzwerk, über das wir Entwicklungen in anderen Ländern erfahren und diese auch beeinflussen können.

Sport ohne Doping

Broschüre „Wie begegnen wir der Entwicklung von Dopingmentalität?“

Juniorbotschafter/innen

für Dopingprävention – engagiert für einen ehrlichen Sport

09.03.18 14:48

Die Deutsche Sportjugend wird gefördert vom BMFSFJ aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP).

dsj.de/publikationen dsj.de/juniorbotschafter dsj_Sport_ohne_Doping-0718.indd 1

30.08.18 15:40

w w w.dsj.de/publikationen


dsj.de

MEHR WISSEN!

Interkulturelles Training

www.dsj.de

w w w.d s j .d e

w w w.d s j.d e

Stärken Sie Ihre Kompetenz in der Kinder- und Jugendarbeit im Sport

Interkulturelle Öffnung

im Sport

Frankfurter Modell zur Engagementförderung

im organisierten Kinder- und Jugendsport

Materialien und Übungen

Internationaler Jugendaustausch

Förderung von jungem Engagement im Sportverein/-verband

INFORMATIONEN FÜR SPORTVEREINE

Arbeitshilfe zur Organisations- und Personalentwicklung in der dsj und in ihren Mitgliedsorganisationen

Bewegte Sprachanimation Sportliche Sprachspiele – Eine Methodensammlung für internationale Begegnungen im Sport

L‘animation linguistique et le sport

Ansprechpartner

Impressum

Prof. Dr. Gerhard Treutlein / treutlein@ph-heidelberg.de

Herausgeber / Bezug über Deutsche Sportjugend im DOSB e.V. Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt am Main

Zentrum für Dopingprävention / Deutsche Sportjugend Wir verteilen Dopingpräventions-Materialien der dsj und der Verantwortlich für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen NADA und verwenden sie zudem bei von uns durchgeführten Maßnahmen und kommentieren sie. Zudem tauschen wir uns Jörg Becker / becker@dsj.de auf speziellen Facebookseiten aus (dsj-Juniorbotschafter/innen, europäische Juniorbotschafter/innen). Des Weiteren stellen wir Deutsche Sportjugend Steuerung der Marketingaktivitäten & Arbeitsmaterialien Fragen an Vereins- und Verbandsfunktionsträger/innen, inwieim Themenfeld Dopingprävention weit bereits Präventionsaktivitäten durchgeführt werden, bzw. Arbeitshilfe zur Organisations- und Personalentwicklung regen solche an.

Selbstcheck „Inklusion – Teilhabe und Vielfalt“ in der dsj und ihren Mitgliedsorganisationen Einige von uns sind Jugendsprecherinnen und Jugendsprecher in ihren Landes- und Spitzenverbänden und können dort entsprechende Aktivitäten bewirken. Zudem bringen wir uns in Maßnahmen (z.B. Kaderlehrgänge, NADA-Stand bei Veranstaltungen) ein und versuchen, für die Entwicklung von Problembewusstsein zu sorgen. Sechs von uns waren auch an einem europäischen Juniorbotschafterprojekt (sieben Verbände mit Teilnehmer/innen aus zehn Ländern) beteiligt; darüber entstand ein europäisches Netzwerk, über das wir Entwicklungen in anderen Ländern erfahren und diese auch beeinflussen können.

Infoseiten

Erscheinungstermin/Auflage 1. Auflage, Juni 2012 3. Auflage, Februar 2016 2. Auflage, Mai 2014 4. Auflage, August 2018

Wie begegnen wir der Entwicklung von Dopingmentalität? Der Ansatz der Deutschen Sportjugend zur Dopingprävention

Copyright © Deutsche Sportjugend, August 2018 Frankfurt am Main

Sport ohne Doping! Argumente und Entscheidungshilfen

dsj_doping_Brosch_2013.indd 1

dsj_dopingmentalität2018.indd 1

18.06.13 12:09

zur Dopingprävention

der dsj und ihren Mitgliedsorganisationen Zum Vorlesedienst veranstaltung für bereits ernannte („Erfahrene“) Juniorbot-

Broschüre „Sport ohne Doping“

Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt am Main

Druck Unterleider Medien, Rödermark I uscha.de

dsj.de/publikationen dsj.de/dopingpraevention

Für Multiplikatoren (Trainer/-innen, Übungsleiter/-innen, Jugendleiter/-innen) und junge Sportlerinnen und Sportler

schafter/innen. bitte auf www.dsj.de slash publikationen gehen

im DOSB e. V.

Gestaltung amgrafik, Seligenstadt | amgrafik.de

Arbeitsmaterialen Bestellung & Download

Arbeitsmedienmappe Arbeitshilfe zur und Personalentwicklung in und Organisationsim Herbst eine Weiterbildungsund Erfahrungsaustausch-

Deutsche Sportjugend

Redaktion Jörg Becker (dsj), Peter Lautenbach (dsj), Janine Straub (dsj-Juniorbotschafterin), Olav Spahl (DOSB)

nada.de gemeinsam-gegen-doping.de

Die Deutsche Sportjugend bietet jährlichzweiTeilhabe SchulungsmaßSelbstcheck Inklusion und nahmen für Juniorbotschafter/innen für Dopingprävention an: Vielfalt im Frühjahr ein Ausbildungsseminar für zukünftige („Neue“)

Sport ohne Doping

Autoren Prof. Dr. Gerhard Treutlein (Zentrum für Dopingprävention) & dsj-Juniorbotschafter/innen für Dopingprävention

dsj.de dsj.de/juniorbotschafter dsj.de/dopingpraevention

Wie können sich andere junge Sportler/innen beteiligen?

Kontakt

E-Mail: info@dsj.de Internet: dsj.de dsj.de/juniorbotschafter dsj.de/dopingpraevention @dsj4sport deutschesportjugend

w w w.dsj.de

Jeux linguistiques sportifs – Un recueil de méthodes pour les échanges internationaux de jeunes dans le sport

Wie tragen wir unsere Botschaft weiter?

www.dsj.de

www.dsj.de

w w w. d s j . d e / i n t e r n a t i o n a l

für den Einsatz in der Jugendarbeit im Sport

Broschüre „Wie begegnen wir der Entwicklung von Dopingmentalität?“

Juniorbotschafter/innen

für Dopingprävention – engagiert für einen ehrlichen Sport

09.03.18 14:48

Die Deutsche Sportjugend wird gefördert vom BMFSFJ aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP).

dsj.de/juniorbotschafter

Mehr Informationen finden Sie auf: www.dsj.de/publikationen

Telefax:

069/6700 1335

E-Mail: info@dsj.de

dsj.de/publikationen

dsj_Sport_ohne_Doping-0718.indd 1

Telefon: 069/6700-335

30.08.18 15:40

Internet: www.dsj.de @dsj4sport facebook.com/deutschesportjugend


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.