Geschäftsbericht 2014 - Report 2014

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Bericht/Report 2014

Bericht/Report 2014


Thinking the Future Zukunft denken


Inhalt

Content

4 Vorwort

5 Foreword

8

rofil P Die Profilbereiche

8

Profile The profile areas

20

Lehre Mediengestütztes Lernen fördert nachhaltiges Wissen

20

Teaching Media-supported learning promotes sustainable knowledge

32

„ Der Mix der Methoden macht‘s“ Interview mit den Lehrexperten Aloys Krieg und Heribert Nacken

33

“ It’s the mix of the methods that matters” Interview with Aloys Krieg and Heribert Nacken, experts in teaching

36

Forschung Neues aus der Spitzenforschung

36

Research Top-level research news

46

Biotechnologen nutzen Potenziale der Natur

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Biotechnologists harness nature’s potential

60

„ Nicht alles, was machbar ist, ist ethisch vertretbar“ Interview mit Medizinethiker Dominik Groß

61

“ Not everything that is feasible is ethical” Interview with medical ethicist Dominik Groß

62

Mit UFO zu den Städten der Zukunft

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UFO – Developing the cities of the future

74

In‘s Bild gesetzt: Forscherpersönlichkeiten

74

In the picture: key researchers

82

Jülich Aachen Research Alliance schafft Synergien

83

Jülich Aachen Research Alliance creates synergies

94

isionäre Ideen werden Realität: V Das Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus

95

isionary ideas become reality: V The Smart Logistics Cluster on RWTH Aachen Campus

104 Hochschulkultur

104

University Culture

116

Kalendarium

116

Highlights

144

Der Hochschulrat

145

Board of Governors

148

Figures

148

Figures

177

Impressum

177

Publishing Information


4 | Vorwort

Vorwort

Foreword

Ingenieure und Ingenieurinnen würdigen, welche die Welt bewegen – das war die Hauptmotivation für die Einrichtung des Aachener Ingenieurpreises. Mit ihm zeichnen die Stadt und die RWTH Aachen jährlich eine Persönlichkeit aus, die besondere ingenieurwissenschaftliche Impulse für Technik, Wirtschaft und Gesellschaft gegeben hat. Dank zahlreicher Erfindungen und Entwicklungen hat sie neue Handlungsspielräume geschaffen und mitgeholfen, den Standort Deutschland als gefragten Ort von Innovationen zu sichern.

To honour engineers who are moving the world – this was the main idea for establishing the Aachen Engineering Award. Every year, the City of Aachen and RWTH Aachen present the award to an individual who has provided particular engineering impulses for technology, the economy, and society. Thanks to numerous discoveries and developments, he or she has expanded the scope of our actions and contributed to ensuring that Germany remains an attractive location for innovation.

Foreword | 5


Als ersten Preisträger ernannten wir Professor Dr.-Ing. Berthold Leibinger, Gesellschafter der TRUMPF GmbH + Co. KG in Ditzingen. Der passionierte Ingenieur und visionäre Vordenker trug maßgeblich dazu bei, die Lasertechnik in Deutschland zu etablieren und weiterzuentwickeln. Bei TRUMPF schuf er neue Maschinen und führte Ende der 1970er Jahre den Laser als Werkzeug zum Schneiden und Schweißen ein. Dazu entwickelte er eigene Laser, die immer leistungsfähiger und präziser wurden. Als Teilhaber der Firma baute er das Unternehmen zu einem weltweit erfolgreichen Werkzeugmaschinen-Hersteller aus. 40 Prozent aller Strahlquellen weltweit werden heute in Deutschland produziert – das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst von Berthold Leibinger. Die Preisträgerinnen und Preisträger der Aachener Auszeichnung machen sich aber nicht nur durch ihre technische Leistung verdient, sondern auch durch ihre persönliche Vorbildfunktion für die jüngere Generation. Ihr Wirken soll den heutigen Studierenden und Berufsanfängern Inspiration sein, wie man durch Kompetenz und Gestaltungswillen erfolgreich Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung nehmen kann. Daher ist die Keynote-Speech, die vom Preisträger gehalten wird, einer der Höhepunkte des großen Graduiertenfestes der RWTH, das mit rund 5.000 Gästen die wohl größte Abschlussfeier einer deutschen Universität ist. Die Stadt Aachen gibt beiden Ereignissen einen würdigen Rahmen. Die RWTH und die zahlreichen in der Region angesiedelten außeruniversitären Forschungseinrichtungen machen die Stadt wiederum zur internationalen Top-Adresse für Ingenieurwissenschaften, gleichermaßen in Ausbildung und Forschung. Aachener Ingenieurpreis und Graduiertenfeier sind seit dem Jahr 2014 zwei bedeutende gesellschaftliche Großereignisse von Hochschule und Stadt. Auf einige Impressionen dürfen Sie sich daher auch im vorliegenden Bericht freuen. Ich möchte hiermit noch einmal die Gelegenheit nutzen, um der Sparkasse Aachen als Hauptsponsor und dem VDI als Stifter der Preisskulptur meinen besonderen Dank auszusprechen – ebenso wie allen weiteren Beteiligten und den zahlreichen Helferinnen und Helfern. Neben der Vergabe des ersten Aachener Ingenieurpreises und der ersten hochschulweiten Graduiertenfeier gibt es viele weitere bedeutende Berichtspunkte aus dem Jahr 2014. Zusammenfassend kann ich feststellen, dass die RWTH auch dieses Jahr sehr erfolgreich gemeistert hat. Ich weiß um die vielen Menschen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben und möchte ihnen an dieser Stelle danken. Ihnen, geehrte Leserin und Leser, wünsche ich viel Freude bei der Lektüre und sende beste Grüße aus der RWTH Aachen!

As the first award recipient, we selected Professor Dr.-Ing. Berthold Leibinger, partner at TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen. The passionate engineer and visionary pioneer has made a significant contribution to the development and establishment of laser technology in Germany. At Trumpf, he created new machines and, in 1970, introduced the laser as a tool for cutting and welding. To this purpose, he developed lasers which became increasingly powerful and precise. Under his management as a partner, Trumpf evolved into a globally operating toolmaker. Today, 40 percent of all beam sources worldwide are produced in Germany – not least due to the achievement of Berthold Leibinger. However, the recipients of this award are not only recognised for their achievements in technology, but also for serving as role models for the younger generation. Their work should serve as an inspiration for today’s students and young professionals on how one can have successful influence on social development through skill and creative drive. This is why the awardee’s keynote speech is one of the highlights of the grand RWTH Graduation Celebration, which is, with 5,000 participants, presumably the largest graduation event at a German university. The City of Aachen provides a worthy setting for both events. RWTH and the large number of non-university research institutions in the region make it a top international address for engineering, for both studies and research. Since 2014, the Aachen Engineering Award and the graduation celebration have been major social events hosted by the University and the City, of which the present report gives you some impressions. I would like to take this opportunity once again to thank the main sponsor, Sparkasse Aachen; the donor of the award sculpture, the Association of German Engineers (VDI); and all those involved in making the events a success. Apart from the presentation of the first Aachen Engineering Award and the first University-wide graduation celebration, there are other significant events and developments highlighted in the present report. In summary, I can say that RWTH Aachen mastered the challenges it faced in 2014 very successfully. I know that many individuals have contributed to this success, and I would like to take this opportunity to thank them. I hope you enjoy reading this year’s report and send my best wishes from RWTH Aachen! Sincerely yours,

Ihr Ernst Schmachtenberg Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg Rector

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg Rektor

6 | Vorwort

Foreword | 7


Profil Profile

Erforschung des Untergrunds: 3D-Visualisierung der geothermischen Lagerst채tte Guardia Lombardi in einer Visualisierungsplattform zur Darstellung immersiver, virtueller Umgebungen (aixCAVE). Exploring the subsurface: a 3D visualization of the geothermal reservoir Guardia Lombardi in an immersive virtual reality environment (aixCAVE).


Optische Untersuchung eines Stents mit einer geflochtenen Struktur, mit dem die Funktion der Luftröhre wieder hergestellt werden kann. Optical examination of a stent with a plaited structure, with which the trachea’s function can resume.

Die Profilbereiche Energie, Mobilität, Gesundheit: An der RWTH wird exzellentes Know-how in innovativen und interdisziplinären Profilbereichen gebündelt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln Lösungen für Mobilität, Kommunikation oder Energieund Gesundheitsversorgung der Zukunft. Die RWTH ist überzeugt, dass nur mit einem integrierten Ansatz die vielgestaltigen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden können. Vor diesem Hintergrund wurden an der Hochschule acht Profilbereiche identifiziert. Dies erfolgte mit dem Fortsetzungsantrag der 3. Linie „Zukunftskonzepte“ im Exzellenzwettbewerb.

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The profile areas Die Profilbereiche im Überblick: ·· ·· ·· ·· ·· ·· ·· ··

Computational Science & Engineering Energy, Chemical & Process Engineering Information & Communication Technology Material Science & Engineering Medical Science & Technology Molecular Science & Engineering Mobility & Transport Engineering Production Engineering

Die acht Profilbereiche markieren größere Forschungsgebiete, in denen bereits in großem Umfang interdisziplinär geforscht wird. Ein wichtiges Steuerungsinstrument stellen die Roadmaps der einzelnen Bereiche dar. Diese konzeptionellen und inhaltlichen „Entwicklungs-Fahrpläne“ sind eng mit der übergreifenden Strategie der RWTH wie auch den Strukturund Entwicklungsplänen der Fakultäten abgestimmt.

Energy, mobility, health: at RWTH Aachen, outstanding expertise is pooled in innovative and interdisciplinary profile areas. Researchers develop solutions for the mobility, communication, energy supply and healthcare of the future. RWTH is convinced that an integrated approach is required to solve the diverse challenges of our time. For this reason, eight profile areas were identified at the University. This was done as part of the follow-up application for the third funding line – Institutional Strategies – in Germany’s Excellence Initiative competition.

The profile areas at a glance: ·· ·· ·· ·· ·· ·· ·· ··

Computational Science & Engineering Energy, Chemical & Process Engineering Information & Communication Technology Material Science & Engineering Medical Science & Technology Molecular Science & Engineering Mobility & Transport Engineering Production Engineering

The eight profile areas define major research areas in which interdisciplinary research is already conducted on a large scale. The roadmaps of the individual areas constitute an important management tool. These “development plans” for the concept and contents are closely coordinated with the University’s overall strategy and with the structure and development plans of the faculties.

Profile | 11


Professor Karl Alexander Heufer, Juniorprofessor für Physico-Chemical Fundamentals of Combustion im Fuel Design Center, mit Mitarbeitern an der „Rapid Compression Machine“ (RCM). Professor Karl Alexander Heufer, junior professor of physico-chemical fundamentals of combustion at the Fuel Design Center, with colleagues next to the “Rapid Compression Machine” (RCM).

Two new project houses

Zwei neue Projekthäuser Die beiden neuen Projekthäuser „Power-2-Fuel“ und „Technikbasierte Energiesystemanalyse“ des Profilbereichs Energy, Chemical & Process Engineering (ECPE) verdeutlichen die Erfolge der verabschiedeten Roadmaps. Projekthäuser sind strategische Maßnahmen, mit denen die RWTH systematisch die Integration und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen wie Ingenieur- und Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und der Medizin hin zu einer integrierten, interdisziplinären, technischen Universität fördert. Im Projekthaus „Power-2-Fuel“ verfolgen die Forscher den Ansatz, regenerativ erzeugten Strom zunächst in energieintensive Kraftstoffe umzuwandeln, um diese als temporäre Energiespeicher zu nutzen, bevor die Kraftstoffe dann bei Bedarf zurück in elektrischen Strom umgewandelt werden.

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Dabei wird berücksichtigt, dass der Anteil des regenerativ erzeugten Stroms steigt, große elektrische Speicher aber derzeit nicht ausreichend verfügbar sind. Ein interdisziplinäres Forschungskonzept soll diese Herausforderung lösen. Hier wird die gesamte Prozesskette von der Definition der erforderlichen Kraftstoffeigenschaften über die Einzelschritte der (elektro-)chemischen Kraftstoffproduktion bis hin zur Rücktransformation der chemisch gebundenen Energie in mechanische oder elektrische Energie ganzheitlich optimiert. Dafür wurden im Projekthaus „Power-2-Fuel“ vier Kompetenzgruppen zu den Schwerpunkten „Elektrolyse“, „Katalyse“, „Kraftstoff & Motor“ sowie „Prozessanalyse“ gebildet, deren Forschungsaktivitäten ein Programmkoordinator aufeinander abstimmt.

The two new project houses “Power-2-Fuel” and “Technology-based Energy System Analysis” in the profile area Energy, Chemical & Process Engineering (ECPE) illustrate the success of the adopted roadmaps. Project houses are strategic measures by which RWTH systematically promotes integration and cooperation between different disciplines such as engineering and natural sciences, humanities, business administration and economics, and medicine, working towards becoming an integrated, interdisciplinary university of technology. In the “Power-2-Fuel” project house, the researchers are following the approach of converting sustainably produced electricity into energy-intensive fuels, which are used as a means of temporary energy storage. At a later stage, when the demand arises, the fuels can be converted back into

electrical power. This takes into account that the proportion of sustainably produced electricity is increasing, but also that currently, sufficiently large electrical storage systems are not available. An interdisciplinary research concept is intended to solve this challenge. Here the entire process chain is optimised in an integrated way, from the definition of the necessary fuel properties to the individual steps of the (electro-)chemical fuel production and the reconversion of the chemically bound energy into mechanical or electrical energy. To this end, four expert groups have been formed in the “Power-2-Fuel” project house for the focus areas of “Electrolysis”, “Catalysis”, “Fuel & Engine,” and “Process Analysis”. Their research activities are coordinated by a programme coordinator.

Profile | 13


Auch im zweiten Projekthaus „Technikbasierte Energiesys­ temanalyse“ werden Kompetenzen aus diversen Fachrichtungen und Fakultäten der RWTH sowie aus dem Forschungs­ zentrum Jülich gebündelt und synergetisch genutzt. Ziel ist es, fundierte und umfassende Energiesystemanalysen zu erstellen – in der Breite des Ansatzes bei gleichzeitig großer Detailtiefe und einer umfassenden Datenbasis ist dies einzigartig in Deutschland. Systemanalysen sind ein unverzichtbarer Bestandteil, um technologische Innovationen zu bewerten. Sie bilden die Grundlage für Handlungsempfehlungen bei Entscheidungsfindungsprozessen in Wirtschaft, Politik und Forschung. Systemanalytische Methoden zeigen auf Basis wissenschaftlich-technischer Kompetenz Potenziale wie Grenzen

verfügbarer, neuer Technologien nach ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Kriterien auf. So lassen sich mit Hilfe von Modellen definierte Szenarien abbilden – beispielsweise bezüglich politischer Zielvorgaben, prognostizierter Entwicklungen der Bevölkerung oder des Verbraucherverhaltens. Die Aussagekraft der Systemanalysen ist abhängig von der verwendeten Datenbasis und den eingesetzten Methoden, mit denen die komplexen Systemstrukturen abgebildet werden. Neben der technisch-wissenschaftlichen Expertise der RWTH fließen in dieses Projekthaus wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Kompetenzen aus den Bereichen Energieökonomik, Nachhaltigkeitsmanagement sowie der Technologie- und Wirtschaftsgeschichte ein.

Likewise, in the second project house, “Technology-based Energy System Analysis”, expertise from various disciplines and faculties at RWTH and from Forschungszentrum Jülich is being pooled and used in a synergetic way. The aim is to create well-founded and comprehensive energy system analyses. In terms of the breadth of approach, at a high level of detail and using an extensive data set, this project is unique in Germany. System analyses are an indispensable element in evaluating technological innovations. They form the basis of recommendations for action in decision-making processes in business, politics and research. Based on scientific and technical expertise, system analysis methods reveal the potentials and limits of available new technologies according

to ecological, economic and social criteria. In this way, defined scenarios can be described with the aid of models – for example, with regard to policy objectives, forecasted population developments or consumer behaviour. The meaningfulness of system analyses depends on the data set used and the methods employed to represent the complex system structures. Besides the technical-scientific know-how of RWTH, economic and socio-scientific expertise is also flowing into this project house from the fields of energy economics, sustainability management, and technological and economic history.

Im E.ON Energy Research Center werden erneuerbare Energiequellen und deren leistungselektronische Umrichter untersucht und für den Einsatz in zukünftigen Energienetzen optimiert. Renewable energy sources and their power electronics converters are investigated at E.ON Energy Research Center and optimised for use in future energy grids.

14 | Profil

Profile | 15


Mit Hilfe einer robotergeführten Patientenliege sollen Therapiestrahl und Tumor möglichst nah beieinander positioniert und somit die Belastung von gesundem Gewebe erheblich reduziert werden. With the help of a robot-controlled patient bench, therapy beams and tumors are positioned as close as possible to each other, thus significantly reducing strain on healthy tissue.

Integrated Interdisciplinary Institute of Technology for Medicine I³TM

Integrated Interdisciplinary Institute Technology for Medicine I³TM

Im Gegensatz zu den zeitlich befristeten Projekthäusern ist die Zusammenarbeit in den Integrierten Interdisziplinären Instituten (I³) der RWTH langfristig ausgelegt. Sie basieren auf einer gemeinsamen Forschungsvision und einer vertraglichen Vereinbarung zwischen mehreren Professuren. Um ein solches Institut zu gründen, wird ein gemeinsames Forschungsziel definiert, das ausschließlich durch den Zusammenschluss von Ressourcen und Kompetenzen verschiedener Professuren erreicht werden kann. Die an einem I³ beteiligten Professuren bringen dabei einen signifikanten

In contrast to the project houses, which are established for a limited period of time, collaboration at the Integrated Interdisciplinary Institutes (I³) at RWTH has a long-term perspective. It is based on a joint research vision and a contractual agreement between several professorships. In order for such an institute to be founded, a joint research objective is defined that can be achieved exclusively through pooling the resources and expertise of various professorships. In this process, the professorships participating in an I³ contribute a significant proportion of their equipment to the new institute.

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Anteil ihrer Ausstattung in das neue Institut ein. Durch den Aufbau dieser Forschungseinrichtungen wird die Ausgestaltung der acht Profilbereiche unterstützt. Das Integrated Interdisciplinary Institute of Technology for Medicine I³TM ist das erste Institut dieser Art. Ziel ist es, die interdisziplinären Forschungsaktivitäten zwischen der Fakultät für Medizin, den ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten und der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften im Bereich „Biohybride Medizinsysteme“ zu fördern.

The establishment of these research institutions supports the shaping of the eight profile areas. The Integrated Interdisciplinary Institute of Technology for Medicine I³TM is the first institute of this kind. The goal is to promote the interdisciplinary research activities between the Faculty of Medicine, the engineering faculties and the Faculty of Mathematics, Computer Science and Natural Sciences in the field of “biohybrid medical systems”.

Profile | 17


Bei der Entwicklung biohybrider Lungenersatzsysteme kommt auch die Fluoreszenzmikroskopie zum Einsatz. Fluorescence microscopy is also used in the development of biohybrid lung replacement systems.

Einer der Forschungsschwerpunkte ist die „Biohybride Lungenunterstützung“. Hier arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehrerer Disziplinen eng zusammen, um ein medizintechnisches Projekt von der Ideenfindung bis zur Produktion zu entwickeln. Die biohybride Lunge soll perspektivisch bei schweren Lungenerkrankungen wie COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung), Mukoviszidose und ARDS (Akutes Progressives Lungenversagen) eingesetzt werden. Im Gegensatz zu den derzeit am Markt befindlichen Oxygenatoren, die auf Hohlfasermembranen aus Polymeren basieren, werden bei der biohybriden Lunge körpereigene Endothelzellen verwendet, die auf einer

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Membran wachsen. Dadurch entsteht eine für den Patienten verträgliche Oberfläche, die den Gasaustausch gewährleistet und eine dauerhafte Anwendung ermöglicht. Eine biohybride Lunge kann die Einsatzdauer der heutigen Membranoxygenierung verlängern oder die mechanische Beatmung ersetzen. Derzeit befindet sich die Forschung noch im Grundlagenstatus. So wurden 2014 die fluiddynamische Simulation von Oxygenatoren und neuartige Membranen erforscht sowie Biokompatibilitätsstudien unter klinisch relevanten Bedingungen durchgeführt. Die ersten präklinischen Studien sind während der nächsten fünf Jahre geplant.

One of the main areas of research is “biohybrid lung support”. Here scholars from several disciplines are collaborating closely to develop a medical engineering project from the idea right through to the finished product. The biohybrid lung is intended to be used in the treatment of serious lung diseases such as COPD (chronic obstructive pulmonary disease), cystic fibrosis and ARDS (acute respiratory distress syndrome). In contrast to the oxygenators currently available on the market, which are based on hollow fibre membranes made of polymers, for the biohybrid lung, endogenous ­endothelial cells are used that grow on a membrane. This results in a surface that is well tolerated by the patient,

allows for gas exchange and can be used permanently. A biohybrid lung can extend the period of use of today’s membrane oxygenation or replace mechanical ventilation. Research is currently still at the fundamental level. In 2014, for example, the fluid dynamic simulation of oxygenators as well as novel membranes were investigated, and biocompatibility studies were conducted under clinically relevant conditions. The first preclinical studies are planned over the next five years.

Profile | 19


C.A.R.L. (Central Auditorium for Research and Learning) heißt das neue Hörsaalzentrum in der Claßenstraße. C.A.R.L. (Central Auditorium for Research and Learning) is the name of the new lecture hall complex on Claßenstraße.

Lehre Teaching


Professor Martin Erdmann bietet Physikvorlesungen kombiniert mit Experimenten an. Diese können von den Studierenden mit Hilfe einer Internetplattform in Echtzeit ausgewertet werden. Professor Martin Erdmann offers physics lectures combined with experiments. Students can evaluate the results in real time using an internet platform.

Mediengestütztes Lernen fördert nachhaltiges Wissen

Media-supported learning promotes sustainable knowledge

Exzellente Lehre bleibt nur exzellent, wenn sie sich stetig weiterentwickelt. Vor diesem Hintergrund startete die RWTH 2014 die bundesweit größte eigenfinanzierte Lehrmethodeninitiative einer Universität. Mit „Blended Learning“ fördert sie einen Mix aus Präsenzveranstaltungen und mediengestützten Lerneinheiten.

Excellent teaching only remains excellent if it is constantly enhanced. Against this backdrop, in 2014, RWTH Aachen launched the largest self-funded teaching method initiative at a German university. With “blended learning”, it pro­motes a mix of face-to-face teaching and media-supported study units.

Evaluationen und Leistungsnachweise zeigen, dass Studierende und Lehrende elektronische Klausuren, Direktfeedback oder Flipped Classrooms als bereichernde Elemente der Lehre verstehen. Mit ihnen gestaltet sich der Studienalltag vielseitiger, flexibler und effektiver. Um die in der Hoch-

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schule bereits praktizierten mediengesteuerten Lehrmethoden auszubauen und weiterzuentwickeln, wurde 2014 das Projekt „Blended Learning und Exploratory Teaching Space 2014 bis 2017“ ins Leben gerufen. Hierfür investiert die RWTH in den nächsten Jahren 2,2 Millionen Euro. Lehrende, Servicestellen und das IT-Center sollen miteinander vernetzt werden. Professor Dr. Aloys Krieg, Prorektor für Lehre: „In einem hochschulweiten Dialog werden innovative Lehrmethoden für alle transparent gemacht, so dass jede Fakultät und jeder Lehrende die für sich und sein Thema passenden Formate bedarfsgerecht einsetzen kann.“

Evaluations and records of achievement show that students and teaching staff consider electronic exams, direct feedback and flipped classrooms to be enriching teaching elements. They make everyday studying more varied, more flexible and more effective. In order to expand and further develop the media-based teaching methods already being

practised at the University, the project “Blended Learning and Exploratory Teaching Space 2014 to 2017 was launched in 2014. RWTH is investing 2.2 million Euros in this over the next few years. Teaching staff, service points and the IT Center are to join forces for projects in teaching and learning. According to Professor Aloys Krieg, Vice-Rector for Teaching, “In a university-wide dialogue, innovative teaching methods are made transparent for everyone so that every faculty and every member of the teaching staff can use the formats that suit them and their topic best.”

Teaching | 23


Im Neubau der Fachgruppe Chemie am Landoldtweg können Studierende an modernen Laborplätzen experimentieren. Die RWTH übernahm die Finanzierung in Höhe von 12,5 Millionen Euro aus Mitteln des G8-Maßnahmenplans. Students experiment in modern labs in the Department of Chemistry’s new building on Landoldtweg. RWTH assumed the 12.5 million Euro cost using funds from the G8 action plan.

Best-Practice-Beispiele bei „Talk Lehre“

Best-practice examples at “Talk Lehre”

Die Veranstaltung „Talk Lehre“ bot am 2. Juli eine ideale Plattform, um das Projekt fakultätsübergreifend vorzustellen. Mehr als 200 Interessierte nutzten die Gelegenheit, um sich in Vorträgen von Prorektor Krieg und dem Rektoratsbeauftragten für Blended Learning und ETS, Professor Dr.-Ing. Heribert Nacken, über die Chancen und Möglichkeiten des neuen Projekts zu informieren. Darüber hinaus wurden Best-Practice-Beispiele in Vorträgen und einer Posteraus-

The “Talk Lehre” (Teaching Talk) event on 2 July provided an ideal platform to present the project to a cross-faculty audience. More than 200 interested parties took the opportunity to find out about the chances and opportunities afforded by the new project, presented in talks by Vice-Rector Krieg and the Rector’s Delegate for Blended Learning and ETS, Professor Heribert Nacken. Furthermore, best-practice examples were presented in talks and through a poster exhibition,

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stellung präsentiert und Ansprechpartnerinnen und -partner aus zentralen Servicestellen der Hochschule vorgestellt, die beim Umsetzen von Blended Learning Ideen unterstützen. So präsentierte das IT-Center beispielsweise die aktuelle Version der RWTH-App, mit der Studierende während einer Veranstaltung ein Direktfeedback geben können (siehe auch Interview Seite 32 ff.).

and contact persons from the University’s central service points, who are supporting the implementation of blended learning ideas, were introduced. For instance, the IT Center presented the latest version of the RWTH App, with which students can give direct feedback during lectures (see also the interview on page 33ff.).

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Mit MOOC (Massive Open Online Course) öffneten die Professoren Frank Thomas Piller und Peter Letmathe Vorlesungen für jeden Interessierten. Eigens konzipierte Videos vermitteln jungen Menschen in der Ausbildung ebenso wie Berufstätigen mit naturwissenschaftlichem und technischem Hintergrund wichtige Grundlagen der BWL. Professors Frank Thomas Piller and Peter Letmathe are opening up lectures to all interested individuals in a MOOC (Massive Open Online Course) setting. Specially made videos impart important fundamentals of business administration to young trainees and professionals with natural science and technical backgrounds.

Positives Votum für Qualitätsziele in Studium und Lehre

A positive vote for quality objectives in teaching and learning

Das Projekt „Blended Learning“ belegt, wie Veränderungsprozesse im typischen „Aachen Way“ von verschiedenen Hochschulgruppierungen mitgestaltet werden. Ein weiteres Beispiel sind die Qualitätsziele, die nach intensiver Diskussion in verschiedenen Gremien am 6. Februar 2014 vom Senat der Hochschule verabschiedet wurden. Dem Votum ging ein umfangreicher Erarbeitungsprozess voraus, bei dem neben den Studiendekanen auch die Vertretung der Studierenden im Senat, der Sprecher der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der AStA mitgewirkt hatten. Für die fünf Kernbereiche „Studierende, Personal, Studium, Struktur und System“ (S4P) wurden insgesamt 15 Ziele

The project “Blended Learning” is proof of how change processes are jointly shaped by different university groups in the typical “Aachen way”. An additional example are the quality objectives that were adopted by the University Senate on 6 February 2014, following intense debate in various committees. The vote was preceded by an extensive preparation process which, besides the Deans of Academic Affairs, involved the student representatives in the Senate, the spokesperson of the research assistants, and the AStA student union. A total of 15 objectives were approved for the five core areas of “students, staff, studies, structure and system”. Besides “studyability” – i.e. guaranteeing a smooth

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verabschiedet. Neben der Studierbarkeit – das Gewährleisten eines reibungslosen und optimierten Studien- und Prüfungsverlaufs – liegt der Fokus unter anderem darauf, Personal stetig zu professionalisieren, den internationalen Austausch zu fördern sowie die organisatorischen Prozesse kontinuierlich zu verbessern. „Einige der Ziele mögen auf den ersten Blick selbstverständlich erscheinen, doch das klare Bekenntnis aller Gruppen zu diesen Zielen und zu einer Hochschule, in der Qualität von Studium und Lehre Bedeutung haben, hat Signalwirkung“, betont Rektor Professor Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg.

and optimized course of studies and exam process – the focus includes continuously professionalising the staff, promoting international exchange and steadily improving organisational processes. “Some of the objectives may seem self-evident at first glance, but it sends a strong positive message if all groups state their clear commitment to these objectives and to a University which considers the quality of teaching and learning highly important,” stresses Rector Professor Ernst Schmachtenberg.

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Begeisterung beim ersten Graduiertenfest der RWTH: Im Aachener Dressurstadion wurden die Absolventinnen und Absolventen gebührend gefeiert. Enthusiasm at RWTH’s first graduation ceremony: Graduates were properly celebrated at the Aachen Dressage Stadium.

Guter Studienstart im Ingenieurbereich

A Good Academic Start in Engineering

RWTH und FH Aachen unterstützen mit ihrer Initiative „Guter Studienstart im Ingenieurbereich“ Studierende und Studieninteressierte dabei, ihre Potenziale für ein Studienfach vorab oder zu Studienbeginn möglichst gut einzuschätzen. Dies soll die Startbedingungen für die Studierenden verbessern und die Abbruchquoten senken. Ein ausgezeichnetes Konzept, befand das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW. Es wird

With their initiative “A Good Academic Start in Engineering”, RWTH and FH Aachen are supporting students and prospective students by enabling them to assess their potential for a particular degree subject as well as possible, either prior to or at the beginning of their studies. This is intended to address the special needs of beginning students and reduce drop-out rates. The Ministry of Innovation, Science, Research and Technology of the Federal State of North Rhine-Westphalia judged

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die Initiative von 2014 bis 2017 mit 1,25 Millionen Euro je Hochschule fördern. „Guter Studienstart im Ingenieurbereich“ ermöglicht einen neuartigen Studieneinstieg mit einem „nullten Semester“. Die Teilnehmenden müssen sich dabei noch nicht auf einen konkreten Studiengang an einer der beiden Hochschulen festlegen.

this to be an excellent concept. It will be funding the initiative with 1.25 million Euros per university from 2014 to 2017. “A Good Academic Start in Engineering” offers beginning students a new way of starting their studies, with a “semester zero”. For this, the participants do not yet need to decide on a specific course of study at one of the two universities.

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Die hervorragenden Infrastrukturen der beiden Standorte Aachen und Jülich bieten auch Masterstudierenden die Möglichkeit, an Forschung auf höchstem Niveau teilzuhaben. The outstanding infrastructures of both Aachen and Jülich offer Master’s students the possibility to play a role in top research.

Das Kooperationsprojekt verfolgt folgende Ziele: ·· Gleitender Übergang von der Schule zur Hochschule ·· Heranführung an selbstorganisiertes Lernen und Arbeiten in freien Lerngruppen ·· Erwerb der nötigen Vorkenntnisse für ein ingenieurwissenschaftliches Studium ·· Qualifizierung für breite Ingenieurbereiche ·· Orientierung über Inhalte in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen Das Programm umfasst unterschiedliche Module. Zu Beginn findet eine Einführungswoche statt, in der die Interessierten

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erfahren, welche Anforderungen die Hochschulen stellen. Im Verlauf des ersten Semesters gibt es dann studentische Tutorien, gemeinsame Lerngruppen, Präsentationen zu Studiengängen und Berufsbildern, Kurse und Übungen zu Grundlagen – vor allem im Bereich Mathematik – sowie eine Wahl aus jedem ingenieurwissenschaftlichen Bereich, in dem man bereits Credit Points für den späteren Studiengang erwerben kann. „Unser Ziel ist, die Studierenden ergebnisoffen zu beraten: Welche Hochschule passt? Welcher Studiengang ist für mich der richtige? Nur so können wir erreichen, dass die Studienanfängerinnen und -anfänger auch langfristig mit ihrer Wahl zufrieden sind“, erläutert Krieg.

The collaborative project pursues the following objectives: ·· smooth transition from school to university ·· introduction to independently organised learning and working in study groups ·· acquisition of background knowledge required in engineering courses of study ·· qualification for broad engineering fields ·· guidance regarding the content of engineering courses The programme covers various modules. At the beginning, there is an introductory week in which interested students

can find out about the universities’ requirements. In the course of the semester there are tutorials offered by students, joint study groups, presentations on courses of study and job profiles, and courses and practicals on the “basics” – particularly in the field of mathematics – along with an elective component from engineering, in which the students can already gain credit points for their subsequent course of study. “Our goal is to advise the students in an open and unbiased way: Which university suits me? Which course is the right one for me? Only in this way can we achieve that beginning students will be satisfied with their choice in the long term,” Krieg explains.

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Sie setzen sich für die exzellente Lehre an der RWTH ein: Aloys Krieg, Prorektor für Lehre, und Heribert Nacken, Rektoratsbeauftragter für Blended Learning und Exploratory Teaching Space (von links). Committed to excellent teaching at RWTH: Aloys Krieg, Vice-Rector of Teaching, and Heribert Nacken, Rector’s Delegate for Blended Learning and Exploratory Teaching Space (from left).

„Der Mix der Methoden macht‘s “

“It’s the mix of the methods that matters”

Interview mit den Lehrexperten Aloys Krieg und Heribert Nacken

Interview with Aloys Krieg and Heribert Nacken, experts in teaching

Flipped Classrooms, Serious Games oder Virtuelle Labore: Die Entwicklung der Lehre an der RWTH klingt dynamisch und digital. Haben Tafel und Kreide ausgesorgt?

Flipped classrooms, serious games and virtual labs: the development of teaching at RWTH sounds dynamic and digital. Are blackboards and chalk a thing of the past?

Krieg: Auf keinen Fall. Als Mathematik-Professor schätze ich beides außerordentlich. Kreide entschleunigt. Wenn ich mit diesem Hilfsmittel eine Formel herleite, können die Studie-

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renden erfahrungsgemäß gut folgen. Aber es gibt andere Lehrinhalte, bei denen sich Videosequenzen oder virtuelle Labore anbieten. Denken Sie beispielsweise an die Auswirkung einer Sturmflut. Das kann ein Professor im Institut für Wasserbau hervorragend in einem Video veranschaulichen. Oder das Programmieren von Robotern: In einem virtuellen Labor haben alle Studierenden die Möglichkeit zu überprüfen, ob die eigene Programmierung erfolgreich ist oder nicht.

Krieg: Not at all. As a mathematics professor I value both of them hugely. Chalk slows things down. If I use this medium in deriving a formula, experience shows that the students

are able to follow well. But there are other subject matters in teaching to which video clips or virtual labs lend themselves. Think, for example, of the impact of a storm surge. A professor at the Institute of Hydraulic Engineering can illustrate that excellently with a video. Or the programming of robots: in a virtual lab, all the students have the opportunity to test whether their own programming was successful or not.

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Nacken: Mit unserem hochschulweiten Projekt „Blended Learning und Exploratory Teaching Space 2014 bis 2017“ möchten wir Anreize schaffen, um die Lehre noch attraktiver zu machen. Dafür nimmt die RWTH 2,2 Millionen Euro in die Hand. Über eine gewisse Grundausstattung und jährliche Wettbewerbsgelder wird ein Prozess gesteuert, der die Lehre in allen neun Fakultäten weiter verbessert. Die Dozierenden suchen dabei selber das Lehrformat aus, das am besten zu ihnen und dem Lerninhalt passt. Auf diese Weise können sie ihre Begeisterung für das Fach voll ausleben und die Studierenden haben gleichzeitig Spaß am Studium.

Dozent die Beteiligung über ein direktes Feedback-Tool immens steigern. Wer traut sich denn schon, vor so vielen Menschen klassisch die Hand zu heben, um die Frage des Professors zu beantworten? Wenn die Zuhörenden aber ihr Smartphone auf einen QR-Code vorn an der Leinwand halten, können sie mittels Handy die richtige Antwort auf den Laptop des Dozenten schicken. So erkennt dieser sofort, ob der Lernstoff verstanden wurde.

Was verbirgt sich denn konkret hinter dem Begriff „Blended Learning“?

Nacken: Bei einem Flipped Classroom erarbeiten sich die Studierenden die Lerninhalte im ersten Schritt vollständig autonom – oft mit Hilfe kurzer Videosequenzen der Dozierenden. Erst dann kommt die Präsenzphase, bei der die Dozierenden aktiv auf Fragen der Studierenden eingehen. Dies ermöglicht eine viel intensivere Bearbeitung der Inhalte, erfordert aber auch viel mehr Selbstdisziplin von unseren Studierenden.

Nacken: Blended Learning bedeutet „gemischtes Lernen“. Der Mix besteht aus klassischen Präsenzveranstaltungen und mediengestützten Lehrformaten zum Selbststudium. Im Gegensatz zum E-Learning gibt es beim Blended Learning immer einen menschlichen Vermittler der Lerninhalte – egal, ob Thermodynamik gelernt oder Differentialgleichungen gelöst werden. Wir wollen den für den Lernerfolg so wichtigen Kontakt zu den Dozierenden keinesfalls wegfallen lassen. Wo ist der Einsatz von digitalen Lehrformaten sinnvoll? Krieg: Die digitale Technik erleichtert vieles, beispielsweise die Mitarbeit der Studierenden in einer großen Vorlesung. In einem Hörsaal mit über 1.000 Studierenden kann der

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Was verbirgt sich hinter Flipped Classrooms oder Serious Games?

Krieg: Bei Serious Games müssen die Teilnehmenden verschiedene Level eines Computerspiels erfolgreich bewältigen. In der Fachgruppe Chemie wurden beispielsweise professio­ nelle Spieleentwickler beauftragt, ein digitales Unternehmensspiel zu erstellen. Als Studierender schlüpfen sie in die Rolle des Juniorchefs einer Chemiefirma. Das klingt sehr verspielt, hat aber Lerneffekte. Serious Games gelten als ausgesprochen leistungssteigernd.

Nacken: With our university-wide project “Blended Learning and Exploratory Teaching Space 2014 to 2017” we want to create incentives to make teaching and learning even more appealing. RWTH is investing 2.2 million Euros in this. Certain basic facilities and annual competition funds help to govern a process that will further improve the teaching activities at all nine faculties. In this process, the lecturers choose for themselves the teaching format that best suits them and is appropriate to the teaching content. In this way they can fully express their enthusiasm for the subject and, at the same time, the students have fun studying.

increase student participation enormously through a direct feedback tool. After all, how many people dare to raise their hand in the classic way in front of so many people to answer the professor’s question? If the listeners hold up their smartphones to a QR code at the front on the screen, however, they can send the right answer to the lecturer’s laptop by phone. In this way, the lecturer can see immediately whether the subject matter has been understood.

What exactly does the term “blended learning” refer to?

Nacken: In a flipped classroom, the students prepare the subject matter completely autonomously as the first step – often with the aid of short video clips by the lecturer. Only after that the classroom phase comes in, when the lecturers actively respond to the students’ questions. This allows the subject matter to be treated far more thoroughly, but it also requires a lot more self-discipline from our students.

Nacken: Blended learning means “mixed learning”. The mixture comprises classic classroom courses and media-­ supported teaching formats for self-study. Unlike in e-learning, in blended learning there is always a real human instructor imparting the contents of the course – it makes no difference whether you are studying thermodynamics or solving differential equations. On no account do we want to omit that contact with the lecturer, which is so important for a successful learning experience When is the use of digital teaching formats helpful? Krieg: Digital technology makes many things easier, such as the active involvement of students in a large lecture. In a lecture hall with more than 1,000 students, the lecturer can

What is behind flipped classrooms and serious games?

Krieg: With serious games, the participants have to successfully master different levels of a computer game. In the Department of Chemistry, for example, professional game developers were hired to create a digital business game. As students, they slip into the role of the junior director of a chemical company. That sounds a bit like fun and games, but it has learning value. Serious games are considered to significantly enhance performance.

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Forschung Research

Professor Volkmar Schulz an einem der weltweit empfindlichsten Magnetic Particle Imaging-Feldgeneratoren, der schnelle dreidimensionale Aufnahmen von magnetischen Nanopartikel-Verteilungen in lebenden Objekten ermรถglicht. Non-invasive imaging plays an important role in everyday clinical life: Professor Volkmar Schulz works on one of the most sensitive magnetic particle imaging field generators in the world, which enables quick three-dimensional images of magnetic nanoparticle distributions in living objects to be made.


Untersuchung des Schmelzaustriebes beim Laserstrahlschneiden im Lehrstuhl für Lasertechnik. Investigation of molten metal during laser cutting at the Chair for Laser Technology.

Neues aus der Spitzenforschung

Top-level research news

Die RWTH überzeugt durch Spitzenplatzierungen in der Forschungslandschaft. Als Exzellenzuniversität bietet sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch Studierenden in Clustern, Graduiertenschulen, Sonderforschungsbereichen, Beteiligungen an Transregio-Sonderforschungsbereichen sowie zahlreichen DFG-Forschergruppen und strukturierten Doktorandenprogrammen herausragende Entwicklungsmöglichkeiten.

RWTH’s top rankings in the research landscape speak for themselves. As a university of excellence, it provides outstanding development opportunities for researchers and students in clusters, graduate schools, Collaborative Research Centres, Transregional Research Centres with RWTH participation, DFG Research Units, and structured doctoral programmes.

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2014 kam zu den bisherigen Sonderforschungsbereichen (SFB, s. Übersichtsliste im Kapitel „Figures RWTH Aachen University“, Seite 148 ff., mehr Informationen zu Drittmitteln im Zahlenspiegel der RWTH) ein weiterer hinzu. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) genehmigte den SFB 1120 „Bauteilpräzision durch Beherrschung von Schmelze und Erstarrung in Produktionsprozessen“. Sprecher ist Professor Dr. rer. nat. Reinhart Poprawe, Leiter des Lehrstuhls

In 2014 an additional Collaborative Research Centre (SFB, see also “Figures RWTH Aachen University”, 148ff.; for information on third-party funding, please refer to the RWTH Table of Figures) was added to the previously established ones. The German Research Foundation (DFG) approved the SFB 1120 “Precision Manufacturing by Controlling Melt Dynamics and Solidification in Production Processes”. The spokesperson is Professor Dr. Reinhart Poprawe, head of

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für Lasertechnik und des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik. Der SFB konzentriert sich darauf, bei schmelzebasierten Formgebungsprozessen wie dem Metallguss und dem Kunststoffspritzguss einen hohen Präzisionsgrad zu erreichen. Dazu soll das Verhalten des Werkstoffes beim Aufschmelzprozess und bei den Fließprozessen im Rahmen der Formgebung und schließlich bei der Erstarrung erforscht werden. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollen

schließlich dazu genutzt werden, zu präziseren und zugleich kostengünstigeren Fertigungsprozessen zu kommen. Neben diesem neuen SFB verlängerte die DFG den Transregio-SFB 87 von der Ruhr-Universität Bochum (Sprecherhochschule) und der RWTH, der sich mit der Synthese nanostrukturierter Funktionsschichten durch gepulste Hochleistungsplasmen beschäftigt. Standortsprecher für die RWTH ist Professor Jochen Schneider, Ph.D., vom Lehrstuhl für Werkstoffchemie.

the Department of Laser Technology and director of the Fraunhofer Institute for Laser Technology. The SFB focuses on achieving a high level of precision in melt-based moulding processes such as metal casting and plastics injection moulding. To this end, the behaviour of materials during the melting and flow processes and finally during solidification is to be investigated. Subsequently the findings are to be used to achieve manufacturing processes

that are more precise and more cost-efficient. Besides this new SFB, the DFG extended Transregio-SFB 87 of Ruhr-Universität Bochum (coordinating university) and RWTH Aachen, which addresses the synthesis of nanostructured functional layers through pulsed high power plasmas. The local spokesperson for RWTH is Professor Jochen Schneider from the Department of Materials Chemistry.

Das Graduiertenkolleg „Quantenmechanische Vielteilchenmethoden in der kondensierten Materie“ bietet Promotionsstudierenden Gelegenheit zum intensiven Austausch. The research training group “Quantum Many-Body Methods in Condensed Matter Systems” offers doctoral candidates the opportunity to intensively exchange information and ideas.

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Pulsmessplatz zur Charakterisierung von mikro- und nanostrukturierten Bauelementen. Pulse measuring station to characterise micro- and nanostructured building components.

Vielseitiges Doktorandenprogramm im neuen Graduiertenkolleg

Multifaceted doctoral programme in the new Research Training Group

Ein interessantes Thema, fachlicher Austausch, zudem exzellent und individuell betreut – dies wird im Graduiertenkolleg „Quantenmechanische Vielteilchenmethoden in der kondensierten Materie“ gleich doppelt praktiziert. In dem Promotionsprogramm, das von der DFG seit Herbst 2014 gefördert und von der RWTH in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich durchgeführt wird, erhält jede Doktorandin und jeder Doktorand zwei Betreuer. Dieses Betreuer-Tandem fungiert während der etwa dreijährigen Promotionszeit als Diskussionspartner und Impulsgeber. Kollegsprecher ist Professor Dr. rer. nat. Volker Meden vom Lehr- und Forschungsgebiet Theoretische Physik (Theorie der kondensierten Materie).

An interesting topic, exchange of expertise, as well as excellent individual supervision – this is practised in the Research Training Group “Quantum Many-body Methods in Condensed Matter Systems”. In the doctoral programme funded by the DFG as of autumn 2014 and run by RWTH in cooperation with Forschungszentrum Jülich, every doctoral candidate gets two supervisors. The supervisor tandem is to provide valuable ideas and input during doctoral studies, which take about three years to complete. The spokesperson for the Research Training Group is Professor Volker Meden from the Department of Theoretical Physics (Theory of Condensed Matter).

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Das Graduiertenkolleg greift ein grundlegendes Problem der theoretischen Physik der kondensierten Materie auf: In der Festkörperphysik führen quantenmechanische Vielteilchen­ effekte zu kollektiven Phänomenen wie sie zum Beispiel in Supraleitern, magnetischen sowie meso- und nanoskopischen Systemen zu beobachten sind. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es, wechselwirkende Vielteilchensysteme quantitativ möglichst realistisch und präzise zu beschreiben sowie Korrelationseffekte besser zu verstehen. Diese Erkenntnisse unterstützen die Entwicklung funktionaler Materialien und der Nanoelektronik.

The Research Training Group addresses a fundamental problem in the theoretical physics of condensed matter: in solid-state physics, quantum-mechanical many-body effects lead to collective phenomena such as those that can be observed in superconductors, magnetic systems, and mesoscopic and nanoscopic systems. The scientists’ aim is to quantitatively describe interacting many-body systems as realistically and precisely as possible and to better understand correlation effects. These findings support the development of functional materials and of nanoelectronics.

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Beim internationalen Zitations-Ranking „Highly Cited Researchers“ werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gelistet, die in ihrem Forschungsgebiet den weltweit größten Einfluss haben. 2014 waren die Professoren Dieter Enders, Björn Usadel, Ralph Panstruga, Carsten Bolm und Magnus Rueping (von links nach rechts) dabei. Ausschlaggebend für die Bewertung war neben der jeweiligen Anzahl der Fachpublikationen, wie oft eine wissenschaftliche Arbeit von anderen Forschern zitiert wurde. The international citation ranking “Highly Cited Researchers” lists scientists who have had the greatest influence around the world in their field of research. In 2014, professors Dieter Enders, Björn Usadel, Ralph Panstruga, Carsten Bolm, and Magnus Rueping (from left to right) were included in the ranking. Aside from a researcher’s number of professional publications, a determining factor in the evaluation is how often a scientific work is cited by other researchers.

Zweiter ERC Grant für Professor Rueping

Second ERC grant for Professor Rueping

Die Qualität der Forschung einer Hochschule belegen auch die Auszeichnungen ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. So erhielt Professor Dr. rer. nat. Magnus Rueping vom Lehrstuhl für Organische Chemie III im Januar 2014 die Zusage für einen Consolidator Grant des European Research Council, kurz ERC. Der 41-jährige Wissenschaftler wird damit zum zweiten Mal durch den Europäischen Forschungsrat ausgezeichnet: Rueping wurde zunächst mit dem ERC Starting Grant – der an Nachwuchswissenschaftler zwei bis sieben Jahre nach der Promotion vergeben wird – gefördert. Der Chemiker erhielt zwischen 2007 und 2012

The quality of a university’s research output is also demonstrated by the awards won by its scholars. For example, Professor Magnus Rueping from the Chair of Organic Chemistry III received confirmation of a Consolidator Grant from the European Research Council, ERC for short, in January 2014. The 41-year-old scientist was thus distinguished for the second time by the European Research Council. Rueping already received funding through an ERC Starting Grant, which is awarded to young academics two to seven years after they have gained their doctorate. Between 2007 and 2012, the chemist received almost

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nahezu eine Million Euro für seine Forschung. Der Consolidator Grant geht an Wissenschaftler, deren Promotion sieben bis zwölf Jahre zurückliegt. Bewilligt wurden nun fast zwei Millionen Euro für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der „Nachhaltigen Katalyse und Technologieentwicklung“ unter der Leitung von Rueping. In den nächsten fünf Jahren stehen dabei drei Forschungsfelder im Fokus: die Photokata­lyse mit sichtbarem Licht, die Aktivierung von unreaktiven C-H-Bindungen zur Synthese komplexer Produkte wie Pflanzenschutzmittel und Pharmazeutika und die 3D-Drucktechno­ logie zur maßgeschneiderten Herstellung von Reaktoren.

one million Euros ­for his research. The Consolidator Grant is awarded to researchers who gained their doctorate seven to twelve years previously. Thus almost two million Euros have been granted for research work in the field of “Sustainable Catalysis and Technological Development” led by Rueping. Over the next five years, the focus will be on three research fields: visible light photocatalysis, the activation of unreactive C-H bonds for the synthesis of complex products such as plant protection agents and pharmaceuticals, and 3D printing technology for the tailor-made production of reactors.

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Neue Maßstäbe setzt Professor Rainer Fischer in der Produktion von Biopharmazeutika: In Aachen entsteht eine Pilotanlage nach dem Prinzip des „vertical biological farming“ für die automatisierte Produktion von Biologika in Pflanzen, zum Beispiel Impfstoffe oder Antikörper. So können Wirkstoffe gegen menschliche Infektionskrankheiten wie HIV oder Malaria relativ kostengünstig, sicher und in großem Maßstab hergestellt werden. Professor Rainer Fischer is setting new benchmarks in biopharmaceutical production: A pilot facility is being built in Aachen according to the principle “vertical biological farming” for the automated production of biological agents in plants, such as vaccines or antibodies. This makes it possible to produce agents against human infectious diseases such as HIV or malaria relatively affordably and on a large scale.

Biotechnologen nutzen Potenziale der Natur

Biotechnologists harness nature’s potential

Tabakpflanzen als Arzneimittelfabriken oder schädlingsresistente Mais- und Tomatensorten: RWTH-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler forschen an Wirkstoffen gegen HIV, Malaria und Tollwut sowie an widerstandsfähigen Nutzpflanzen.

Tobacco plants as medicine factories and pest-resistant varieties of maize and tomatoes: RWTH scientists are carrying out research on agents against HIV, malaria and Ebola, and on hardy agricultural crops.

In einigen Gewächshäusern der RWTH Aachen entstanden in den letzten Monaten große Tabakpflanzenplantagen. Die Ernte der Blätter dient allerdings nicht dazu, neue Tabaksorten zu produzieren. Denn mit Hilfe der Pflanzen sollen Wirkstoffe gegen HIV, Ebola, Malaria oder Tollwut entwickelt werden. Dafür werden in das ursprüngliche Genom der Pflanze – je nach Krankheit – spezifische Antikörpersequenzen einge-

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schleust. So entsteht genetisch verändertes Saatgut, das helfen kann, AIDS, Malaria, Ebola oder die Tollwut zu bekämpfen. Bisher werden die meisten Wirkstoffe mit Hilfe von Tierzellen hergestellt. Doch das pflanzenbasierte Produktionsverfahren hat Vorteile. „Biopharmazeutika besitzen ein enormes Entwicklungspotenzial, denn sie sind vom Produktionsaufwand wesentlich günstiger und vor allem sicherer. Außerdem sind sie besser skalierbar, das heißt leichter unter gleichen Bedingungen im großen Maßstab herzustellen“, erklärt Prof. Dr. rer. nat. Rainer Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Molekulare Biotechnologie der RWTH und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME in Aachen.

Large tobacco plantations have emerged in several greenhouses at RWTH Aachen University in the last few months. Harvesting the leaves does not serve to produce new varieties of tobacco, however, but to develop agents against HIV, Ebola, malaria and rabies. To this end, the plant’s original genome is transfected with specific antibody sequences, depending on the disease. This results in genetically modi-

fied seed that can help fight AIDS, malaria, Ebola or rabies. Until now, most agents have been produced with the aid of animal cells. However, the plant-based production method has advantages. “Biopharmaceuticals have huge potential for development since they are significantly cheaper in terms of production costs and, above all, safer. Moreover, they are more readily scalable; that means it is easier to produce them on a large scale under the same conditions,” explains Professor Rainer Fischer, Chair of Molecular Biotechnology at RWTH Aachen and director of the Fraunhofer Institute for Molecular Biology and Applied Ecology (IME) in Aachen.

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Der Lehrstuhl für Molekulare Biotechnologie entwickelt pflanzenbasierte Verfahren zur Produktion pharmazeutisch aktiver Wirkstoffe. Institute for Molecular Biotechnology is developing plant-based processes to produce pharmaceutically active agents.

Ebola-Medikament ZMapp könnte in Aachen produziert werden

Ebola drug ZMapp could be produced in Aachen

Um die innovativen Wirkstoffe kontinuierlich in einer automatisierten Produktion in größerem Maßstab herstellen zu können, wird derzeit beim IME eine neue Pflanzenproduktionsanlage aufgebaut. Die Anlage verbindet die Zucht der gentechnisch veränderten Pflanzen unter definiertem Kunstlicht in einem mehretagigem Anzuchtregal (Vertical Farming) mit der Produktion pharmazeutisch aktiver Wirkstoffe. Mit der Anlage sollen Unwägbarkeiten, wie etwa jahreszeitliche Unterschiede,

In order to be able to continuously produce such innovative agents on a large scale in an automated production system, a new plant production facility is currently being established at the IME. The facility combines the cultivation of genetically modified plants under defined artificial light in a multi-storey cultivation rack (vertical farming) with the production of pharmaceutically active agents. Uncertainties, such as seasonal differences, are to be eliminated through this facility. “As

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ausgeschlossen werden. „Voraussichtlich ab Ende 2015 sind wir somit europaweit als einzige Forschungsinstitution in der Lage, größere Mengen des Ebola-Medikaments ZMapp zu produzieren“, berichtet Fischer. Allerdings hat das experimentelle Medikament noch keine Zulassung, so dass es einer politischen Entscheidung bedürfte, um es vor dem Hintergrund der aktuellen Ebola-Epidemie herzustellen (s. auch Interview mit dem Medizinethiker Prof. Dominik Groß S. 60).

of mid-2015 we will thus be the only research institute in Europe in a position to produce large quantities of the Ebola drug ZMapp,” Fischer reports. However, the experimental drug has not yet been approved, meaning that a political decision would be necessary in order for it to be produced against the backdrop of the current Ebola epidemic (see also interview with medical ethicist Prof. Dominik Groß, p. 61).

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Mikroskopische Untersuchung Malariaparasiten: Christine Wirth und Gabriele Pradel (von vorne) beobachten Gametozyten. Microscopic examination of malaria parasites: Christine Wirth and Gabriele Pradel (from front) observe gametocytes.

Molekulare Tarnkappe des Malariaparasiten als Ziel für Impfstoffe

Malaria parasite’s molecular cloak of invisibility as target for vaccines

Doch die Biologinnen und Biologen forschen nicht nur an Wirkstoffen gegen Ebola, sondern auch gegen Malaria. Professor Dr. phil. nat. Gabriele Pradel, Leiterin des Lehr- und Forschungsgebiets Zelluläre und Angewandte Infektionsbiologie, und ihrer Forschergruppe gelang es eine „molekulare Tarnkappe“ des Malariaparasiten zu enttarnen, mit deren Hilfe der Krankheitserreger die Abwehrmechanismen der Körperzellen austrickst. Diese molekulare Tarnkappe wird von dem Parasiten sowohl während seiner Vermehrung in den roten Blutkörperchen als auch während der sexuellen Reproduktion, die direkt nach der Blutmahlzeit der Mücken in deren Darm abläuft, verwendet. Konkret bindet der Parasit ein Schutzprotein namens Faktor H.

The biologists are not only conducting research on agents against Ebola, however, but also against malaria. Professor Gabriele Pradel, head of the Cellular and Applied Infection Biology Section, and her research unit succeeded in exposing a “molecular cloak of invisibility” of the malaria parasite which helps the pathogen to outwit the defence mechanisms of somatic cells. This molecular cloak of invisibility is used by the parasites both during their multiplication in the red blood cells and during sexual reproduction, which takes place in the mosquitoes’ gut immediately after their blood meal. In concrete terms, the parasite binds a protective protein called factor H. The scientists are now working on analysing the factor H “docking stations”.

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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen nun daran, die Faktor H-„Andockstationen“ zu analysieren. Mit deren Kenntnis wäre es möglich, Impfstoffe zu entwickeln, die sich gezielt dort anlagern und die Bildung der Tarnkappe verhindern, das heißt die Bindung des Erregers an den Faktor H blockieren. Dadurch würden die körpereigenen Zellen in der Lage sein, den Malariaerreger zu vernichten. Ob die bisher entdeckten Faktor-H-Botenstoffe als Impfstoffe in Frage kommen, wird derzeit im Rahmen des Stiftungsprojekts Malaria der Fraunhofer-Zukunftsstiftung untersucht. Ziel des Projekts ist es, über Molecular Farming einen Mehrstufenimpfstoff gegen die Malaria tropica zu entwickeln.

Knowing more about these stations would make it possible to develop vaccines that specifically attach themselves there and prevent the “cloak of invisibility” from forming, i.e. they would block the pathogen from binding to factor H. In this way, the body’s own cells would be in a position to destroy the malaria pathogen. The question as to whether the factor H messengers could possibly serve as vaccines is currently being examined in the Fraunhofer Future Foundation Malaria Project. The aim of the project is to develop a multistage vaccine against malaria tropica using molecular farming.

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Doktorand Thomas Kirchner arbeitet im Institut für Angewandte Mikrobiologie mit anaeroben Bakterien in einer sauerstofffreien Stickstoffkammer. Doctoral candidate Thomas Kirchner works at the Institute of Applied Microbiology with anaerobic bacteria in an oxygen-free nitrogen chamber.

Protein eines Pilzschädlings verhilft zu mehr Maiskolben

Protein from a fungal pest helps achieve more corncobs

Das Gen eines Pilzproteins kann in Zukunft möglicherweise dazu beitragen, die Maiskolbenzahl der weltweit angebauten und nachgefragten Nutzpflanze zu steigern. Und das, obwohl der Kopfbrandpilz originär ein tückischer Schädling ist, der Maispflanzen befällt und schwarz-braune Pilzsporen­ massen statt Maiskörner an den Kolben produziert. RWTH-­ Forscherinnen und Forscher machten sich die Beobachtung zunutze, dass der Pilz die Pflanze dazu anregt, weitere Kolben zu produzieren, in denen sich der Pilz vermehren kann. „Uns interessierte, wie es der Pilz anstellt, sich die Pflanze untertan zu machen“, erläutert Professor Dr. rer. nat. Jan Schirawski vom Lehr- und Forschungsgebiet Mikrobielle Genetik. Es gelang seinem Team, ein Protein des Pilzes zu identifizieren, das für die erhöhte Kolbenzahl verantwortlich ist. In Folge brachten die Forscher das Gen für das Pilz­

In the future, the gene of a fungal protein may contribute towards increasing the number of corncobs on this globally cultivated agricultural crop, which is in high demand. This is despite the fact that the head smut fungus is originally a malicious pest that afflicts corncobs and produces brown/ black masses of fungal spores on the cobs instead of grains of maize. RWTH researchers made use of the observation that the fungus stimulates the plant to produce further cobs in which the fungus can multiply. “We were interested in how the fungus managed to subjugate the plant,” explains Professor Jan Schirawski from the Teaching and Research Department of Microbial Genetics. His team succeeded in identifying a protein of the fungus that is responsible for the increased number of cobs. Subsequently, the researchers introduced the gene for the fungal protein to a model plant

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protein in eine Modellpflanze namens Ackerschmalwand ein. Das Resultat: Die gentechnisch veränderten Ackerschmalwand-Pflanzen produzieren das Pilzprotein in jeder Zelle. „Von den unveränderten Vertretern ihrer Art unterscheiden sich diese Pflanzen allein dadurch, dass sie mehr verzweigte Blütenstände produzieren – ein Phänomen, das der erhöhten Kolbenzahl im Mais durch Infektion mit dem Kopfbrandpilz sehr nahe kommt“, berichtet Schirawski. Um den Funktionsmechanismus genauer zu verstehen, arbeiten die Aachener Genetiker derzeit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Molekulare Biotechnologie daran, das Protein zu kristallisieren. Die Aufklärung von dessen dreidimensionaler Struktur könnte dazu beitragen, Substrate zu produzieren, die in Zukunft bei bestimmten Nutzpflanzen wie Mais zu einer erhöhten Produktion an Früchten führt.

called thale cress. The result: the genetically modified thale cress plants produce the fungal protein in every cell. “Compared to the unmodified representatives of their species, these plants differ solely in the fact that they produce multi-branched inflorescences – a phenomenon that is very similar to the increased number of maize cobs caused by infection with the head smut fungus,” reports Schirawski. In order to gain a more precise understanding of the functional mechanism, the Aachen geneticists are currently working in collaboration with the Institute for Molecular Biotechnology on crystallising the protein. The elucidation of its threedimensional structure could contribute towards producing substrates that would, in the future, lead to an increased production of fruit on agricultural crops like maize.

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In einem Kooperationsprojekt ist es einer Arbeitsgruppe von Professor Björn Usadel gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Potsdamer Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie gelungen, das Erbgut der wilden Tomate „Solanum pennellii“ zu entschlüsseln. In collaboration with scientists from the Max Planck Institute for Molecular Plant Physiology in Potsdam, Professor Björn Usadel’s working group succeeded in decoding the genome of the wild tomatoe “Solanum pennellii.”

Genomanalyse der Wildtomate Solanum pennellii

Genome analysis of the wild tomato Solanum pennellii

Auch Tomaten können durch genetische Eingriffe, beispielsweise im Geschmack oder in ihrer Schädlingsresistenz, verändert werden. Hierfür bietet sich als genetische „Schatztruhe“ die Wildtomate Solanum pennellii an. Sie ist ausgesprochen trockenresistent und lässt sich mit modernen Tomaten kreuzen, so dass konventionelle Züchtungen möglich sind. Um sich bestimmte Eigenschaften der Wildtomate nutzbar zu machen, muss das Genom bekannt sein. Professor Dr. rer. nat. Björn Usadel vom Institut für Biologie I

Tomatoes can also be modified through genetic intervention, for example in their flavour or resistance to pests. To this end, the wild tomato Solanum pennellii lends itself as a genetic “treasure trove”. It is markedly drought-resistant and can be cross-bred with the modern tomato to make conventional varieties possible. To be able to harness particular qualities of the wild tomato it is necessary to know the genome. In 2014, Professor Björn Usadel of the Institute of Biology I (Botany) and his team succeeded in completely

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(Botanik) und seinem Team gelang es 2014, die Wildtomate in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie komplett zu analysieren. „Insgesamt wurden fast 200 Milliarden Basen sequenziert, aus denen dann das Genom der Wild­tomate rekonstruiert wurde“, erläutert Usadel. Die Erkenntnisse können dazu beitragen, wohlschmeckendere oder widerstandsfähigere Tomaten zu züchten.

analysing the wild tomato in collaboration with the Max Planck Institute of Molecular Plant Physiology in Potsdam. “A total of almost 200 billion bases were sequenced from which the genome of the wild tomato was then reconstructed,” Usadel explains. The findings could contribute towards cultivating better-tasting or more resistant tomatoes.

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Im „Henkel Innovation Campus for Advanced Sustainable Technologies“ (HICAST) arbeitet Henkel künftig mit Walter Richtering, Alexander Böker, Regina Palkovits und Ulrich Schwaneberg (von links nach rechts), Professorin und Professoren aus dem Bereich Chemie und Biotechnologie der RWTH, und dem DWI-Leibniz-Institut für Interaktive Materialien an der Entwicklung ressourcenschonender Wasch- und Reinigungsmitteln. At the “Henkel Innovation Campus for Advanced Sustainable Technologies” (HICAST), Henkel will work with Walter Richtering, Alexander Böker, Regina Palkovits, and Ulrich Schwaneberg (from left to right), professors from the University’s departments of chemistry and biotechnology, and the DWI Leibniz Institute for Interactive Materials on the development of resource-efficient detergents and cleaning agents.

Millionenfach beschleunigte Evo­lution generiert Enzyme nach Maß

Evolution accelerated a million times generates customised enzymes

Ob Arzneimittel, Zahnpasta oder Spielzeug: In vielen Alltagsprodukten stecken Moleküle, die mit enzymatischer Hilfe hergestellt werden. Protein-Ingenieure der RWTH haben Methoden entwickelt, patentiert und teilweise kommerzialisiert, um in einer millionenfach beschleunigten Evolution Enzyme für industrielle Anwendungen maßzuschneidern. Diese können zum Beispiel zur Diabetes-Analyse oder für die Futtermittelund Waschmittelproduktion verwendet werden. „Mit Hilfe dieser gelenkten Evolution und computergestützten Verfahren lassen sich Enzym-Eigenschaften gezielt verändern. Dies eröffnet vielfältige Möglichkeiten für den Einsatz von Proteinen als Bausteine für Interaktive Materialien“, erklärt Protein-Ingenieur

Whether pharmaceuticals, toothpaste or toys, many everyday products contain molecules that are produced with enzymatic help. Protein engineers at RWTH have developed, patented and, in some cases, commercialised methods for making tailor-made enzymes for industrial applications in an evolution process that is accelerated a million times. These can be used, for example, in diabetes analysis or for the production of animal feed and detergents. “By means of this directed evolution and computer-assisted methods, enzyme properties can be specifically modified. This opens up diverse possibilities for using proteins as building blocks for interactive materials,” explains protein engineer Professor Ulrich Schwaneberg of

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Professor Dr. rer. nat. Ulrich Schwaneberg vom Lehrstuhl für Biotechnologie. Ein Highlight für den Forschungsschwerpunkt biobasierter Moleküle und Materialen in der Aachener Biologie und Biotechnologie stellt der grundlagen-orientierte Henkel Innovation Campus for Advanced Sustainable Technologies – kurz HICAST – dar, der 2014 startete. In HICAST forschen die Professoren Alexander Böker, Regina Palkovits, Walter Richtering und Ulrich Schwaneberg (Sprecher) zunächst für fünf Jahre gemeinsam daran, Interaktionen von Wasch- und Reinigungsmittelbestandteilen zu analysieren, um so nachhaltigere und ressourcenschonendere Produkte zu entwickeln.

the Department of Biotechnology. The basic research-oriented Henkel Innovation Campus for Advanced Sustainable Technologies, HICAST for short, which was launched in 2014, represents a highlight of the research programme on bio-based molecules and materials in the disciplines of Biology and Biotechnology in Aachen. In HICAST, Professors Alexander Böker, Regina Palkovits, Walter Richtering and Ulrich Schwaneberg (spokesperson) are working together, initially for five years, to analyse the interactions of washing and cleaning agent components in order to be able to develop more sustainable and more resource-efficient products.

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Der Golgi-Apparat ist Vorbild für die Synthese von Glykanstrukturen. The Golgi apparatus serves as a model for the synthesis of glycan structures.

Angewandte Mikrobiologie gewinnt Die Golgi-Glykan-Fabrik

Applied Microbiology wins

The Golgi Glycan Factory

Aus nachwachsenden Rohstoffen können mit Hilfe spezifischer Mikroben wertvolle Chemikalien hergestellt werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Lehrstuhl für Angewandte Mikrobiologie der RWTH erforschen die entsprechenden Technologien. Mit Erfolg: Für die Produktion von biobasierten und biologisch abbaubaren Emulgatoren erhielten Professor Dr.-Ing. Lars M. Blank und sein Mitarbeiter Till Tiso im Mai 2014 zusammen mit Kollegen der Technischen Universität Dortmund und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf den Transferpreis „ZukunftErfindenNRW“. Die so genannten Bio-Tenside können perspektiv genutzt werden, um umweltverträgliche Haushaltsreiniger herzustellen.

Valuable chemicals can be produced from renewable resources with the aid of specific microbes. Scientists at the Department of Applied Microbiology at RWTH are investigating the appropriate technologies. And with success: for the production of bio-based and biodegradable emulsifying agents, Professor Lars M. Blank and his colleague Till Tiso received the transfer award “ZukunftErfindenNRW” in May 2014, along with colleagues from TU Dortmund University and Heinrich Heine University Düsseldorf. The so-called biosurfactants have the potential to be used in the production of ecologically compatible household detergents.

“The future is sweet,” according to Professor Lothar Elling of the Laboratory of Biomaterials at the Department of Biotechnology and Helmholtz-Institute for Biomedical Engineering, who, with his team, is developing biotechnological manufacturing processes for the synthesis of tailor-made sugar molecules. Through the combination of enzyme modules, complex chemical synthesis processes can be replaced. In this way, components for anti-cancer drugs and vaccines are produced. As of 2014, the Golgi Glycan Factory is being established in a project funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF).

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„Die Zukunft ist süß“, so Professor Dr. rer. nat. Lothar Elling vom Lehr- und Forschungsgebiet Biomaterialien, der mit seinem Team biotechnologische Fertigungswege zur Synthese von maßgeschneiderten Zuckermolekülen entwickelt. Durch die Kombination von Enzymmodulen können komplexe chemische Syntheseverfahren ersetzt werden. Auf diese Weise werden Bausteine für Krebsmedikamente und Impfstoffe hergestellt. Seit 2014 wird die Golgi-Glykan-Fabrik in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt aufgebaut.

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Professor Dominik Groß ist Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte und Ethik der Medizin. Er berät unter anderem die Bundesregierung bei medizinethischen Fragen. Professor Dominik Groß is head of the Institute of History and Ethics of Medicine. His activities include advising the federal government in cases of medical-ethical questions.

„Nicht alles, was machbar ist, ist ethisch vertretbar“

“Not everything that is feasible is ethical”

Interview mit Medizinethiker Dominik Groß

Interview with medical ethicist Dominik Groß

Wissenschaftler der RWTH könnten das experimentelle Medikament ZMapp herstellen, das einigen Ebola-Patienten das Leben gerettet hat. Ist der Einsatz eines nicht zugelassenen Wirkstoffs angesichts der Ebola-Epidemie mit vielen Tausend Toten und Erkrankten zu vertreten? Groß: Dieser Schritt muss sehr gut überlegt sein. Zum einen sind bei einem unerprobten Medikament die Nebenwirkungen und Langzeitfolgen nicht abzusehen. Zum anderen stellt sich die Frage der Verteilung. Das produzierte ZMapp würde nur für einen Bruchteil der Infizierten reichen. Wer also erhält das Medikament? Internationale Helfer? Die afrikanische Bevölkerung? Was müsste aus Ihrer Sicht bei der Verteilung beachtet werden? Groß: Es muss ein internationales und unabhängiges Expertengremium eingerichtet werden, das die Verteilungsfrage

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diskutiert und regelt. In diesem Gremium müssten auch die betroffenen afrikanischen Staaten vertreten sein. Die jetzige Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), unerprobte Mittel unter bestimmten Bedingungen zuzulassen, ist vermutlich durch den wachsenden Druck der Öffentlichkeit forciert worden. Viele Erkrankte würden aber sicherlich die Einnahme eines unerprobten Mittels wagen. Groß: Das ist in ihrer schwierigen Situation sehr nachvollziehbar. Vor der Behandlung müsste der Patient umfassend aufgeklärt werden. Zudem wäre sicherzustellen, dass die Person die Entscheidung tatsächlich frei von äußeren Einflüssen getroffen hat. Dies fordert die WHO. Doch die Patienten haben den Tod vor Augen und klammern sich verständlicherweise an jeden Strohhalm. Das ist eine Extremsituation. Hier muss auch auf jeden Fall sichergestellt werden, dass die Probanden ihre Zustimmung jederzeit widerrufen können.

Scientists at RWTH could produce the experimental drug ZMapp, which has saved the lives of a number of Ebola patients. Is it acceptable to use an unapproved agent in the face of the Ebola epidemic with thousands of dead and sick? Groß: This step must be very carefully considered. First, with an untested drug the side effects and long-term consequences cannot be foreseen. Second, the question of distribution arises. The produced ZMapp would only be sufficient for a fraction of those infected. Who would receive the drug? International aid workers? The African population? What would have to be considered when distributing it from your point of view? Groß: It is necessary to set up an international and independent expert committee to discuss and resolve the question of distribution. The African states affected would

also need to be represented on this committee. The current recommendation of the World Health Organization (WHO) to permit untested products under certain conditions has presumably been driven by growing pressure from the public. Many of those who are sick would doubtlessly risk taking an untested product, though. Groß: In their difficult situation that is very understandable. Before treatment, the patient would need to be fully informed. It would additionally be necessary to ensure that the person had genuinely made the decision free from any external influences. This is what the WHO requires. However, the patients are facing death and will understandably clutch at any straw. It is an extreme situation. Here, it must certainly also be ensured that the test subjects can revoke their consent at any time.

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Im Rahmen der IDEA League erforschen Promotionsstudierende der Universitäten TU Delft, ETH Zürich, RWTH Aachen und Chalmers unterschiedliche Perspektiven des Themas „Urban Systems and Sustainability". Sie waren unter anderem gemeinsam in Singapur, um die Auswirkungen urbaner Umgebungen in anderen Ländern, Kulturen und Gegebenheiten kennenzulernen. Within the framework of the IDEA League, doctoral candidates from TU Delft, ETH Zürich, RWTH Aachen, and Chalmers University of Technology research different perspectives of the topic “Urban Systems and Sustainability.” They were together in Singapore to learn about the effects of urban environments in other countries, cultures, and conditions.

Mit UFO zu den Städten der Zukunft

UFO – Developing the cities of the future

Metropolen rund um den Globus müssen sich einer Vielzahl von Herausforderungen stellen. Im Projektbündel Urban Future Outline (UFO) am Projekthaus HumTec arbeiten RWTH-Wissenschaftsteams interdisziplinär an Konzepten, wie Städte sich zukunftsfähig und nachhaltig entwickeln können.

polen. Doch die meisten Städte oder Stadtteile haben auch Gestaltungsspielräume. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RWTH erforschen, wie diese zum Erhalt der Lebensqualität genutzt werden können. Im UFO-Projekt entwickeln sie in interdisziplinären Teilprojekten Szenarien und Planungsperspektiven für lebenswerte Städte.

Metropolises around the globe have to face a multitude of challenges. In the Urban Future Outline (UFO) project conducted at the HumTec project house, RWTH research teams are carrying out interdisciplinary work on concepts for developing cities in a viable and sustainable way.

But most cities and districts also have scope to shape and change things. Researchers at RWTH are studying how this scope can be used to maintain quality of life. In interdisciplinary subprojects within UFO they are developing scenarios and planning options for liveable cities.

Tokio, Buenos Aires, Manila oder Rio de Janeiro – Megacities mit über zehn Millionen Einwohnern nehmen rund um den Globus zu. Verkehrschaos, Betonwüsten und Dunstglocken gehören zum Alltagsbild unkontrolliert wuchernder Metro-

„Städte sind die zentralen Orte, an denen eine nachhaltige Lebensweise etabliert werden kann, um Umweltbelastung, Klimawandel und soziale Probleme in den Griff zu bekommen“, erklärt Projektleiterin Professorin Dr. phil. Martina

Tokyo, Buenos Aires, Manila or Rio de Janeiro – the number of megacities with more than ten million inhabitants is increasing around the globe. Traffic jams, seas of concrete and blankets of smog are part of our everyday experience of metropolises that are sprawling in an uncontrolled manner.

“Cities are the central places in which a sustainable way of life can be established to gain control of environmental pollution, climate change and social problems,” explains project leader Professor Martina Ziefle from the Department of Communication Science and the Human-Computer

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Ziefle vom Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft und Human-Computer Interaction Center. Tatsache ist, dass Städte drei Viertel des weltweiten Energieverbrauchs und 70 Prozent des Treibhausgasausstoßes verursachen. UFO hat sich daher das Ziel gesetzt, in den drei Teilprojekten FuMob, FuEco und FuEne Lösungen für nachhaltige Städte zu erarbeiten. Innovative Mobilitätskonzepte in einer heterogenen und individualisierten Gesellschaft gehören ebenso zum Themenspektrum wie Strategien einer ressourcenschonenden Energieversorgung. Auch Kommunikationskonzepte sowie Fragen der öffentlichen Akzeptanz von Veränderungen

werden diskutiert. Bei sämtlichen Themen gilt es, sowohl die Bedürfnisse der Einwohner als auch die Technologien zur Bewältigung der Herausforderungen zu berücksichtigen. Das UFO-Programm ist in der RWTH unter dem Dach des Projekthauses HumTec angesiedelt. Dieses ist ein wichtiger Bestandteil des Zukunftskonzeptes der RWTH, gefördert durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Ziel des Projekthauses ist die gemeinsame interdisziplinäre Spitzenforschung von Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Ingenieur- und Naturwissenschaften.

Interaction Center. In fact, cities cause three quarters of global energy consumption and 70 percent of greenhouse gas emissions. For this reason, UFO has set itself the goal of developing solutions for sustainable cities in the three subprojects FuMob, FuEco and FuEne. Innovative mobility concepts in a heterogeneous and individualised society are included in the range of topics, as are strategies for resource-saving energy supplies. Also discussed are communication concepts and the question of public acceptance of changes. In all topics it is necessary to take into consideration both the needs of the inhabitants and the

technologies that make it possible to overcome the challenges. At RWTH, the UFO programme is located under the roof of the HumTec project house. This is an important component of RWTH’s Institutional Strategy, which is funded by the Excellence Initiative of the German federal and state governments. The objective of the project house is top-level joint interdisciplinary research in the humanities, social sciences, engineering, and in the natural sciences.

u r t e u O F u n tline a b r U Energy Mobility

Climate

Communication Design Das Projekt UFO erarbeitet in den drei Teilprojekten Future Mobility, Future Ecosystem und Future Energy nachhaltige Lösungen für Städte. The UFO project is focusing on sustainable solutions for cities in the three sub-projects Future Mobility, Future Ecosystem, and Future Energy.

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Transport Systems holistic interdisciplinary approach

Energy Transition Ecosystem Services

so l u t i o

ns for sustai

Cultural & Historical Pathways Public Acceptance

iti nable and resilient c

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Das UFO-Team führte rund um den Aachener Elisenbrunnen Messungen und Befragungen durch. In diesem Innenstadtbereich halten sich signifikant viele Menschen auf. The UFO team conducted measurements and a survey around the Aachen Elisenbrunnen. A significant number of people spend time in this area in the centre of the city.

FuMob beschäftigt sich mit der Kommunikation neuer Mobilitätskonzepte

FuMob is concerned with the communication of new mobility concepts

Heftige Diskussionen um Stuttgart 21 oder die Campusbahn in Aachen haben gezeigt, wie sensibel Bürger auf Informationspolitik reagieren. Das Teilprojekt FuMob (Future Mobility) befasst sich mit der Frage, wie Planungs- und Umsetzungsphasen neuer Mobilitätskonzepte, die sich an den Bedürfnissen der Einwohner orientieren, durch eine strategische Kommunikation und Information begleitet werden können.

Fierce discussions about the Stuttgart 21 project and the Campusbahn tram in Aachen have shown how sensitive citizens are when it comes to information policy. The subproject FuMob (Future Mobility) is concerned with the question of how planning and implementation phases of new mobility concepts that are focused on the needs of inhabitants can be accompanied by strategic communication and information.

Im vergangenen Jahr wurden am Beispiel der Aachener Campusbahn die Informations- und Kommunikations­

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kampagnen analysiert sowie in ausführlichen Interviews die Schlüsselakteure befragt. „Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die heute verfügbaren digitalen und klassischen Medien zielgruppenspezifisch besser genutzt werden müssen, um den Ansprüchen an Mitsprache gerecht zu werden“, berichtet Professorin Dr. phil. Eva-Maria Jakobs vom Lehr- und Forschungsgebiet Textlinguistik und Technikkommunikation. Die Linguistin leitet das Projekt gemeinsam mit Professor Dr.-Ing. Dirk Vallée vom Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr.

Last year, the Aachen Campusbahn was taken as an example; the information and communication campaigns

surrounding the project were analysed and the key players were surveyed through extensive interviews. “Initial findings suggest that the digital and classical forms of media available today need to be put to better, target group-specific use in order to meet the demands for people to have their say,” reports Professor Eva-Maria Jakobs of the Teaching and Research Area Text Linguistics and Technical Communication. The linguist is leading the project in cooperation with Professor Dirk Vallée from the Institute for Urban and Transport Planning.

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Lebensqualität in Städten steht im Focus von UFO, angesiedelt im Projekthaus HumTec. Als wichtiger Bestandteil des Zukunftskonzeptes der RWTH wird es durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert. Quality of life in cities is at the focus of UFO, anchored in the HumTec project house. As an important component of RWTH’s institutional strategy, it is funded by the Excellence Initiative of the federal and state governments.

FuEco analysiert Umweltbelastungen in Städten

FuEco is analyzing environmental stresses in public urban spaces

Das Teilprojekt FuEco (Future Ecosystem) beschäftigt sich mit Gesundheits- und Umweltbelastungen wie Lärm, Hitze oder Feinstaub im städtischen Raum. „Insbesondere verbaute Innenstädte und wachsendes Verkehrsaufkommen führen zu Klima- und Gesundheitsbelastungen“, berichtet Professor Dr. rer. nat. Christoph Schneider vom Lehr- und Forschungsgebiet Physische Geographie und Klimatologie, der FuEco gemeinsam mit Ziefle leitet. In FuEco werden thermische, lufthygienische, akustische und akzeptanzrelevante Faktoren analysiert und daraus ein kombinierter Belastungsindex für Menschen im Außenbereich abgeleitet. Öffentliche Räume in Aachen, Münster und anderen Städten dienen als Modellräume, die sich in Größe und Struktur unterscheiden. Die Szenarien werden im virtuellen Labor der aixCAVE der RWTH dargestellt. So entsteht ein Tool, mit dem Stadträume bewertet und Verbesserungen geplant werden können.

The subproject FuEco (Future Ecosystem) is concerned with the impact of urban areas on health and the environment from factors such as noise, heat and particulate matter. “In particular, poorly built inner cities and growing volumes of traffic have negative consequences for the climate and for our health,” reports Professor Christoph Schneider of the Academic and Research Department of Physical Geography and Climatology, who leads FuEco in cooperation with Ziefle. In FuEco, thermal, air quality-related, acoustic and acceptance-related factors are analysed, and from this analysis a combined stress index for people outdoors is being derived. Public areas in Aachen, Münster and other cities serve as example spaces that vary in size and structure. The scenarios are presented in the virtual laboratory of the aixCAVE at RWTH. In this way, a tool is being developed with which urban spaces can be evaluated and improvements planned.

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Auch mittels mobiler Messtechnik wurden an fünf verschiedenen Orten in der Innenstadt Werte zu Feinstaub, Infrarot- und Solarstrahlung, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur und Strahlungstemperatur erhoben. Mobile measurement technology was used to record the particulate matter, infrared and solar radiation, wind direction, wind speed, air temperature, and radiation temperature values in five different locations around the centre of the city.

FuEne entwickelt eine Roadmap für die Energiewende

FuEne is developing a roadmap for the energy transition

Im Projekt FuEne (Future Energy) erarbeiten Wissenschafts­ teams eine Roadmap zur nachhaltigen und umweltgerechten Energiewende. Im Rahmen eines ganzheitlichen Modells soll eine Methodik für die Umsetzung erneuerbarer Energie­ systeme entwickelt werden, die gesellschaftlich-soziale Faktoren systematisch in den technischen, ökonomischen und kommunikationstechnischen Prozess integriert. Das Ergebnis sind Zukunftsszenarien für Deutschland: „Erste Analysen zeigen, dass bestimmte Nutzergruppen und regionale Standorte einen starken Einfluss auf die generelle

In the FuEne project (Future Energy), research teams are devising a roadmap to a sustainable and eco-friendly energy transition (Germany’s so-called “Energiewende”). As part of an integrated model, a methodology is to be developed for implementing renewable energy systems that systematically integrate public and social factors into the technical, economic and communication processes. The outcome is future scenarios for Germany: “Initial analyses show that certain user groups and regional factors have a strong influence on the overall acceptance and thus play a valuable role

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Akzeptanz haben und damit einen wertvollen Beitrag für die zielgruppenspezifische Umsetzung der Energiewende leisten“, erläutert Professor Dr.-Ing. Armin Schnettler vom Institut für Hochspannungstechnik, der das FuEne-Projekt gemeinsam mit Ziefle leitet. Die Daten fließen in so genannte Akzeptanzkartographien ein. Aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive wird zudem betrachtet, wann und unter welchen Umständen Stakeholder bereit sind, die Energietransition mitzutragen.

in the target group-specific implementation of the energy transition,” explains Professor Armin Schnettler of the Institute for High Voltage Technology, who is leading the FuEne project in cooperation with Ziefle. The data flows into a socalled acceptance cartography. Furthermore, the question of when and under what circumstances stakeholders are willing to support the energy transition is being addressed from a communication science perspective.

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Wissenschaftlicher Austausch mit brasilianischen Kolleginnen und Kollegen der renommierten Escola Politécnica der Universidade Federal fand in Río de Janeiro statt. A research exchange took place in Río de Janeiro with Brazilian colleagues from the renowned Escola Politécnica der Universidade Federal.

Austausch mit der Universidade Federal do Rio de Janeiro

Exchange with the Universidade Federal do Rio de Janeiro

Im Mai 2014 veranstaltete eine Delegation des UFO-Projektes zusammen mit dem Rektoratsbeauftragten für Brasilien, Professor Dr. rer. nat. Michael Vorländer, einen gemeinsamen Workshop mit dem brasilianischen Projektteam „Engenharia Urbana“ der Escola Politécnica der Universidade Federal do Rio de Janeiro. Unter dem Titel „Urban Future Outline: designing solutions for sustainability and resilience of tomorrow’s cities“ diskutierten die Arbeitsgruppen verschiedene Forschungsansätze und -ergebnisse. Nach dem ersten Besuch der brasilianischen Kollegen im Januar 2014

A delegation from the UFO project, together with the Rector‘s Delegate for Brazil, Professor Michael Vorländer, organized a joint workshop with the Brazilian project team “Engenharia Urbana” of the Escola Politécnica at the Universidade Federal do Rio de Janeiro in May 2014. Under the title “Urban Future Outline: designing solutions for sustainability and resilience of tomorrow’s cities”, the working groups discussed various research approaches and findings. Following the first visit of the Brazilian colleagues to Aachen in January 2014, the workshop was a further step towards

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in Aachen war der Workshop ein weiterer Schritt in Richtung einer langfristigen Kooperation zwischen der RWTH und der renommierten brasilianischen Universität. Finanziert wurde der Austausch im Rahmen des Jahres „Deutschland + Brasilien 2013–2014“ durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Auch mit der Université Technologique de Compiègne, eine der führenden staatlichen technischen Hochschulen in Frankreich, sowie mit der Doctoral School on Urban Systems and Sustainability der IDEA League-Partner der RWTH arbeiten die UFO-Teams zusammen.

long-term cooperation between RWTH and the prestigious Brazilian university. The exchange was funded by the German Academic Exchange Service (DAAD) within the “Germany + Brazil 2013–2014” initiative. The UFO teams are also collaborating with the Université Technologique de Compiègne, one of the leading state technical universities in France, and the Doctoral School on Urban Systems and Sustainability of the IDEA League partners of RWTH Aachen.

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In‘s Bild gesetzt:

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Forscherpersönlichkeiten

key researchers

Erika Ábrahám

Erika Ábrahám

Wir surfen im Internet, nutzen Apps auf dem Handy oder Einparkhilfen im Auto. Hybride Systeme sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Hybrid sind diese Systeme, weil andauernd Informationen digital verarbeitet werden – zum Beispiel der sich kontinuierlich ändernde Abstand zwischen zwei Autos als Grundlage für die Einparkhilfe. Im Fokus der Forschung von Professorin Dr. Erika Ábrahám vom Lehr- und Forschungsgebiet Theorie Hybrider Systeme stehen Methoden, die hybride Systeme modellieren und analysieren. Durch das Zusammenbringen verschiedener Technikabläufe wie der Abstandsmessung und deren Informationsvermittlung können sicherheitskritische Situationen entstehen – etwa, wenn schlechtes Wetter die Kommunikation zwischen zwei Fahrzeugen stört. Ábrahám und ihr Team entwickeln effiziente Techniken, die die mathematischen Modelle solcher Systeme vollständig automatisiert analysieren. Hybride Systeme müssen robust sein, das heißt mit Fehlern umgehen können, und trotzdem sicher und funktionsfähig bleiben. Neben ihren wissenschaftlichen Aufgaben beschäftigt sich Ábrahám als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte mit Struktur- und Personalprozessen innerhalb der RWTH.

We surf on the internet and use apps on our phones or parking assistants in the car. Hybrid systems have become an integral part of our everyday lives. These systems are hybrid because information is constantly being digitally processed – for example, the constantly changing distance between two cars as processed by the parking assistant. The focus of Professor Erika Ábrahám’s research in the Teaching and Research Department “Theory of Hybrid Systems” is on methods that model and analyse hybrid systems. When different technical processes, such as distance measurements and the transmission of their results, are brought together, safety-critical situations can arise – for example, if bad weather disrupts the communication between two vehicles. Ábrahám and her team are developing efficient techniques for the completely automated analysis of the mathematical models of such systems. Hybrid systems have to be robust; in other words, they have to be able to handle errors and still remain safe and functional. Besides her academic responsibilities, Ábrahám is involved in structural and HR processes at RWTH Aachen in her function as Deputy Equal Opportunities Officer.

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Reinhart Poprawe

Reinhart Poprawe

Die „intelligente Fabrik“ wird mit der Roadmap „Industrie 4.0“ der Bundesregierung weiter entwickelt. Dazu gehören flexible und ressourceneffiziente Herstellungsverfahren, aber auch, dass Kunden und Geschäftspartner intensiver in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse eingebunden werden. Die Fabrik der Zukunft benötigt neue Produktionsverfahren, mit denen komplexe Bauteile individualisiert und preiswert hergestellt werden können. Ein Beispiel ist die Digitale Photonische Produktion (DPP). Sie bietet die Möglichkeit, Bauteile direkt aus CAD-Daten entstehen zu lassen. Am Lehrstuhl für Lasertechnik von Professor Dr. rer. nat. Reinhart Poprawe, M.A. wird unter anderem der 3D-Druck von Bauteilen aus Metall mit hochintensiver Laserstrahlung entwickelt. Mit diesem Verfahren werden bereits heute Serienteile in der Flugzeugindustrie und Implantate kostengünstig und individualisiert hergestellt. Poprawe engagiert sich zudem seit Jahren als Rektoratsbeauftragter für die Zusammenarbeit mit China. Die Tsinghua University in Peking ernannte ihn im April 2014 zum Ehrenprofessor. Er ist zudem Sprecher des neuen DFG-Sonderforschungsbereichs „Bauteilpräzision durch Beherrschung von Schmelze und Erstarrung in Produktionsprozessen“.

The “smart factory” is being further developed with the “Industry 4.0” roadmap of the German government. This includes flexible and resource-efficient manufacturing processes as well as customers and business partners being involved more actively in business and value creation processes. The factory of the future will require new production techniques with which complex components can be customised and produced inexpensively. One example is Digital Photonic Production (DPP). It provides a means of creating components directly from CAD data. Work at the Chair for Laser Technology led by Professor Reinhart Poprawe includes the development of 3D printing for components made of metal using high-intensity laser radiation. Today, using this process, serial parts in the aviation industry and implants are already today being inexpensively produced and customised. Poprawe has additionally been promoting cooperation with China for years in his role as Rector’s Delegate. In April 2014, Tsinghua University in Beijing presented him with an honorary professorship. Furthermore, he is the spokesperson for the new DFG Collaborative Research Centre “Precision Manufacturing by Controlling Melt Dynamics and Solidification in Production Processes”.

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Bettina S. Wiese

Bettina S. Wiese

Wie gehen Menschen vor, um ihre Karrieren erfolgreich zu gestalten und im Alltag eine zufriedenstellende Lebensführung in Beruf und Privatleben zu erreichen? Diese Frage steht im Zentrum der Forschung am Lehrstuhl für Personalund Organisationspsychologie, den Professorin Dr. phil. Bettina S. Wiese leitet. So werden zum Beispiel Frauen über mehrere Jahre in ihrem beruflichen Aus- und Wiedereinstieg in der Familiengründungsphase begleitet oder Väter in Elternzeit mit Online-Tagebüchern zu ihren Erfahrungen befragt. Gemeinsam mit Wirtschaftswissenschaftlern und Soziologen analysieren Wiese und ihr Team weiterhin die Karriereentscheidungen und -verläufe promovierter Ingenieure und Naturwissenschaftler. Methodisch kommen eine Vielzahl von Verfahren zum Einsatz: Berufliche Entscheidungsprozesse unter Stress und der Umgang mit Leistungsfeedback werden beispielsweise im Labor in Zusammenarbeit mit Ingenieuren untersucht, wobei nicht nur Befragungen und Beobachtungen durchgeführt, sondern auch peripherphysiologische und hormonelle Reaktionen analysiert werden. 2014 ernannte die RWTH Wiese zum RWTH-Fellow. Damit würdigt die Hochschule herausragende Professorinnen und Professoren, die sich in der Forschung besonders profiliert und zum Erfolg der Hochschule entscheidend beigetragen haben.

How do people proceed so as to successfully shape their careers and achieve a satisfying lifestyle in their everyday professional and private lives? This question is central to research conducted by Professor Bettina S. Wiese, Chair of Personnel and Organizational Psychology. For example, women are studied over a period of several years in the phase of starting families, as they take leave from and then return to work, and fathers on parental leave are surveyed about their experience through online diaries. Furthermore, in cooperation with economists and sociologists, Wiese and her team analyse the career decisions and career paths of engineers and natural scientists with doctorates. Methodologically, multiple approaches are used: professional decision-making processes under stress and handling performance feedback, for example, are investigated in a laboratory in cooperation with engineers. Here they not only conduct surveys and make observations but also analyse peripheral physiological and hormonal reactions. In 2014 RWTH Aachen appointed Wiese as an RWTH Fellow. In this way, the University honours outstanding professors who have particularly distinguished themselves in research and made a significant contribution to the success of the University.

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Matthias Wessling

Matthias Wessling

Wie lässt sich aus Biomasse ein leistungsfähiger Kraftstoff herstellen? Mit welcher Technik sind die Klimatisierung und der Feuchtehaushalt von Gebäuden effizienter zu betreiben? Kann man aus Kohlenstoffdioxid Benzin oder aus Luft und Wasser Düngemittel herstellen? Wie schließt man den Phosphatkreislauf? Wie gelingt Entsalzung von Meerwasser oder Biogasaufbereitung? Mit solchen wissenschaftlichen Themen befasst sich Professor Dr.-Ing. Matthias Wessling. Der Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Verfahrenstechnik forscht insbesondere an innovativen Membrantechniken, mit deren Hilfe beispielsweise Prozesse im Bereich der Chemie-, Umweltoder Energietechnik nachhaltig, ökonomisch und zugleich ökologisch verträglicher gestaltet werden können. Seit 2010 forscht und lehrt Wessling als Alexander von Humboldt-Professor. Zudem ist er einer von sechs wissenschaftlichen Leitern des DWI-Leibniz-Instituts für Interaktive Materialien, das 2014 aus dem Aachener Materialforschungsinstitut DWI an der RWTH entstand. Sämtliche Mitglieder der Wissenschaftlichen Leitung des DWI haben Lehrstühle an der RWTH inne und gehören – entsprechend dem interdisziplinären Forschungsansatz – verschiedenen Fakultäten und Fachgruppen an.

How can biomass be used to produce efficient fuels? With what technology can the air conditioning and moisture balance of buildings be conducted more efficiently? Is it possible to produce petrol from carbon dioxide or fertilizer from air and water? How can the phosphate cycle be closed? How can we successfully desalinate seawater or process biogas? Professor Matthias Wessling deals with scientific topics such as these. The Chair of Chemical Process Engineering conducts research in particular on innovative membrane technologies with the help of which, for example, processes in the fields of chemical, environmental or energy engineering can be designed in a way that is sustainable, economical, and, at the same time, more ecologically compatible. Since 2010, Wessling has been conducting research and teaching as an Alexander von Humboldt Professor. In addition, he is one of six academic leaders of the DWI Leibniz Institute for Interactive Materials, which arose from the Aachen Materials Research Institute DWI in 2014. All members of the academic management of DWI hold chairs at RWTH and – in accordance with the interdisciplinary research approach – belong to different faculties and sections.

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Franziska Schoenebeck

Franziska Schoenebeck

Von der Westküste Kaliforniens über Zürich in den Westen der Bundesrepublik: Mit dem „Programm zur Förderung der Rückkehr des hoch qualifizierten Forschungsnachwuchses aus dem Ausland“ des Landes Nordrhein-Westfalen wechselte die Chemikerin Professorin Dr. Franziska Schoenebeck (Bildmitte) vom Lehr- und Forschungsgebiet Theoretische und Synthetische Organische Chemie im Sommer 2013 von der ETH Zürich an die RWTH. Hier baut sie ihre Forschungsgruppe aus und wird dabei mit 1,25 Millionen Euro Landesmittel gefördert. 2014 erhielt sie die Bewilligung für einen ERC Starting Grant des European Research Council, kurz ERC, und damit ein Fördergeld von 1,5 Millionen Euro. Schoenebeck untersucht Reaktionsmechanismen, insbesondere im Bereich der organometallischen Katalyse, und entwickelt neuartige Prozesse auf der Grundlage der Erkenntnisse. So sollen auch umweltverträgliche Katalysatoren für energieeffiziente Prozesse entstehen. Dabei verknüpft sie experimentelle Ansätze und computergestützte Simulationsverfahren. Der Liebig-Vereinigung für Organische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) war dies 2014 der ORCHEM-Preis für Nachwuchswissenschaftler wert. Außerdem erhielt die Professorin in diesem Jahr den Dozentenpreis aus dem Fonds der Chemischen Industrie und den JPOC Award for Early Excellence in Physical Organic Chemistry.

From the west coast of California via Zurich to the west of the Federal Republic of Germany: with the Federal State of North Rhine-Westphalia’s “Programme to Support the Return of Highly Qualified Scholars from Abroad”, chemistry expert Professor Franziska Schoenebeck (center) from the Teaching and Research Department Theoretical and Synthetic Organic Chemistry transferred from ETH Zurich to RWTH Aachen in the summer of 2013. Here she is expanding her research group, with the support of federal state funding in the amount of 1.25 million Euros. In 2014 she received an ERC Starting Grant from the European Research Council, ERC for short, which provided funding of 1.5 million Euros. Schoenebeck investigates reaction mechanisms, particularly in the field of organometallic catalysis, and develops new innovative processes based on the research findings. One of the aims is to create environmentally compatible catalysts for energy-efficient processes. To this end she combines experimental approaches with computer-assisted simulation processes. The Liebig Association for Organic Chemistry of the Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh – German Chemical Society) awarded her with the ORCHEM Prize for Young Scholars in 2014. Furthermore, Schoenebeck received the lecturer prize from the Fonds der Chemischen Industrie and the JPOC Award for Early Excellence in Physical Organic Chemistry.

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Magnus Rueping

Magnus Rueping

„We are like tenant farmers chopping down the fence around our house for fuel when we should be using Nature’s inexhaustible sources of energy – sun, wind and tide. [...] I’d put my money on the sun and solar energy. What a source of power!“ (Thomas Edison). Innovative Grundlagenforschung ist der Schlüssel für die Herausforderungen, die durch die aktuellen gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen gestellt werden. Die lichtgetriebene Katalyse ist eine mögliche Lösung für viele globale Fragen und Durchbrüche in der Katalyse. Kann sichtbares Licht verwendet werden, um katalytische chemische Umwandlungen in einer wirtschaftlichen, sicheren und umweltfreundlichen Weise mit erhöhter Effizienz zu erzielen? Mit weniger Abfall und Kosten? Und mit geringerer Nutzung der knappen Ressourcen? Um diese Fragen zu beantworten, verfolgen Professor Dr. rer. nat. Magnus Rueping vom Lehrstuhl für Organische Chemie III und sein Team einen unkonventionellen multidisziplinären Ansatz. Dieser verbindet die durch sichtbares Licht aktivierte Photokatalyse mit der Organo- und Metallkatalyse unter Verwendung gedruckter Mikroreaktoren als Teil autonomer selbstoptimierender Reaktorsysteme. Rueping gehört zu den weltweit meistzitierten Chemikern. Nach einem ERC Starting Grant wurde er 2014 mit einen ERC Consolidator Grant ausgezeichnet.

“We are like tenant farmers chopping down the fence around our house for fuel when we should be using Nature’s inexhaustible sources of energy – sun, wind and tide. [...] I’d put my money on the sun and solar energy. What a source of power!” (Thomas Edison). Innovative basic research is the key to the challenges presented by current social, ecological and economic demands. Light-driven catalysis is one possible solution to many global questions and for breakthroughs in catalysis. Can visible light be used to achieve catalytic chemical transformations in an economical, safe and environmentally friendly way with increased efficiency? With less waste and at lower costs? And using less resources that are scarce? To answer these questions, Professor Magnus Rueping and his team from the Chair of Organic Chemistry III are following an unconventional multidisciplinary approach. It combines photocatalysis activated by visible light with organocatalysis and metal catalysis using printed microreactors as part of autonomous self-optimising reactor systems. Rueping is one of the world’s most cited chemists. Following an ERC Starting Grant, he was awarded an ERC Consolidator Grant in 2014.

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Unter reinsten Bedingungen können in der Helmholtz Nanoelectronic Facility (HNF) Materialien für die Nanotechnologie hergestellt und untersucht werden. Materials for nanotechnology can be produced and examined under the purest conditions at the Helmholtz Nanoelectronic Facility (HNF).

Jülich Aachen Research Alliance schafft Synergien

Jülich Aachen Research Alliance creates synergies

Die Jülich Aachen Research Alliance (JARA) verknüpft zwei starke Partner aus Forschung und Bildung. In fünf verschiedenen Sektionen forschen Wissenschaftlerinnen und Wissen­ schaftler der RWTH und des Forschungszentrums Jülich gemeinsam daran, gesellschaftliche Herausforderungen, etwa im Bereich der Gesundheit oder Energieversorgung, zu lösen.

The Jülich Aachen Research Alliance (JARA) connects two strong partners from research and education. In five different sections, scientists from RWTH and Forschungszentrum Jülich conduct research together on how to solve social challenges, such as in the fields of health or energy supply.

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Im Rahmen von JARA-BRAIN werden Hirnströme mittels EEG gemessen, während die Probandin Gesichter auf ihre Emotionen hin bewerten muss. Within the framework of JARA-BRAIN brain waves are measured with an EEG while the test subject has to evaluate faces based on their emotions.

JARA-BRAIN: Innovative Therapieansätze bei Schizophrenie

JARA-BRAIN: Innovative therapeutic approaches to schizophrenia

Die Sektion JARA-BRAIN ist seit 2014 in einem neuen bundesweiten Forschungsnetz zu psychischen Erkrankungen aktiv. Das Forschungsvorhaben APIC (Antipsychotikainduzierte strukturelle und funktionelle Gehirnveränderungen) ist eines von neun Verbundprojekten, die in das vom Bundes­ ministerium für Bildung und Forschung gegründete For­schungsnetz aufgenommen wurden. Koordiniert durch JARA-BRAIN Direktor Professor Dr. med. Dr. rer. soc. Frank

The section JARA-BRAIN has been involved in a new Germany-wide research network on mental illnesses since 2014. The research project APIC (Structural and Functional Changes to the Brain Induced by Antipsychotic Medication) is one of nine collaborative projects that have been incorporated into the research network set up by the German Federal Ministry of Education and Research. Coordinated by JARA-BRAIN director Professor Frank Schneider, research

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Schneider wird untersucht, wie sich die Gabe von Medikamenten bei Schizophrenie-Erkrankten auf die Hirnstruktur auswirkt. Darüber hinaus werden innovative TherapieAnsätze wie etwa das Neurofeedback-Training im Mag­ net­resonanztomografen untersucht. Schizophrenie ist keineswegs selten: Allein in Deutschland sind aktuell rund 800.000 Menschen betroffen.

is being conducted on how the administration of medication in schizophrenia patients affects the brain structure. Furthermore, innovative therapeutic approaches are being investigated, such as neurofeedback training in a magnetic resonance scanner. Schizophrenia is by no means rare: in Germany alone about 800,000 people are currently affected.

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Die Jülich Aachen Research Alliance (JARA) wurde mit der Gründung der JARA-Institute, ermöglicht durch das neue Hochschulzukunftsgesetz des Landes NRW, noch mehr zum Vorbild für die Kooperation einer Hochschule mit einer außeruniversitären Forschungseinrichtung. By founding the JARA institutes, which was made possible by the State of NRW's new Higher Education Act, the Jülich Aachen Research Alliance (JARA) has become even more of a model of collaboration between a university and a non-university research institution.

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JARA-ENERGY: MeProRisk II untersucht geothermische Lagerstätten

JARA-ENERGY: MeProRisk II investigates geothermal deposits

Geothermische Lagerstätten sind nicht nur wegen ihrer Beschaffenheit, sondern auch aufgrund ihrer Strömungs- und Wärmetransportprozesse hoch komplex. Um das Potenzial dieser Reservoire dennoch für die Strom- und Wärmeversorgung nutzen zu können, erforscht das Verbundprojekt MeProRisk II geothermische Vorkommen. An dem Projekt, das vom Bundesumweltministerium gefördert wird, sind die Sektionen JARA-ENERGY und JARA-HPC beteiligt. Am Beispiel einer 1.200 Quadratkilometer großen geothermischen Lagerstätte in Süditalien werden Informationen über die Temperaturen und Fließraten gesammelt, im computergestützten Simulationsmodell untersucht und die aussichtsreichsten Standorte und Prognosen über Leistung, Lebensdauer und Restrisiko ermittelt.

Geothermal deposits are highly complex, not only because of their composition but also due to their flow and heat transfer processes. In order nonetheless to be able to harness the potential of these reservoirs to supply energy and heat, the collaborative MeProRisk II project is researching geothermal fields. The sections JARA-ENERGY and JARAHPC are participating in this project, which receives funding the German Federal Ministry of the Environment. Using the example of a geothermal deposit measuring 1,200 square kilometres in southern Italy, information about the temperatures and flow rates is collected and analysed in a computeraided simulation model. The most promising locations are determined and forecasts made regarding performance, lifespan and residual risk.

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Das AMS-Experiment auf der Internationalen Raumstation ISS wurde maßgeblich von Physikern der RWTH mitentwickelt. RWTH physicists significantly contributed to the development of the AMS experiment on the International Space Station ISS.

JARA-FAME: Neues von der Internationalen Raumstation ISS

JARA-FAME: The latest from the International Space Station ISS

Im Rahmen des Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS)Projektes misst seit nunmehr drei Jahren ein auf der Internationalen Raumstation ISS installierter Teilchendetektor die Zusammensetzung der kosmischen Strahlung. Mitte September 2014 stellte Professor Dr. Samuel C.C. Ting, Nobelpreisträger und Ehrendoktor der RWTH, als Sprecher des AMS-Projektes die neuesten Ergebnisse vor. Der Teilchendetektor verzeichnete rund 41 Milliarden Ereignisse kosmischer Strahlung. Etwa zehn Millionen konnten hier-

As part of the Alpha Magnetic Spectrometer (AMS) project, a particle detector installed on the International Space Station ISS has been measuring the composition of cosmic rays for three years now. In mid-September 2014, Professor Samuel C.C. Ting, Nobel Prize winner and honorary doctor of RWTH Aachen, presented the latest findings as the spokesperson of the AMS project. The particle detector has recorded about 41 billion cosmic ray events. About ten million of these were identified as electrons and positrons.

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von als Elektronen und Positronen identifiziert werden. Das AMS-Projekt erforscht die kosmische Strahlung, um unter anderem die Existenz Dunkler Materie nachzuweisen. An den Forschungsarbeiten sind unter Leitung von Professor­ Dr. rer. nat. Stefan Schael Wissenschaftlerinnen und Wissen­ schaftler der RWTH und des Forschungszentrums Jülich im Rahmen der Sektionen JARA-FAME und JARA-HPC maßgeblich beteiligt.

The AMS project investigates cosmic rays in order to prove the existence of dark matter, among other things. Playing a leading role in the research work are scientists from RWTH and Forschungszentrum Jülich within the sections JARAFAME and JARA-HPC under the leadership of Professor Stefan Schael.

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Teams der Virtual Reality Group entwickeln Software-Werkzeuge, mit deren Hilfe neuronale Netzwerke des Gehirns modelliert und visualisiert werden können. Die enge Kollaboration der Disziplinen an der RWTH soll dazu beitragen, die Funktionsweise des Gehirns besser zu verstehen. Teams from the Virtual Reality Group are developing software tools which will help researchers model and visualise the brain’s neural network. Close collaboration between the disciplines at RWTH contributes to a better understanding of how the brain works.

JARA-HPC: VisNEST visualisiert Daten aus Hirnuntersuchungen

JARA-HPC: VisNEST visualises data from brain analyses

Das Gehirn ist eines der komplexesten Forschungsobjekte der Wissenschaft. Im Projekt VisNEST (Visualization of Simulated Neural Brain Activity) werden Daten aus Hirnsimu­ lationen visualisiert, um den Zusammenhang zwischen Hirnstruktur und -funktion zu verstehen. Teams der Sektion JARA-High Performance Computing (HPC) arbeiten an VisNEST mit. Es erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung des Gehirns auf der Basis geometrischer Daten, aber auch von

The brain is one of the most complex research objects of science. In the project VisNEST (Visualisation of Simulated Neural Brain Activity), data from brain simulations is visualised in order to better understand the connection between brain structure and brain function. Teams from the section JARA-High Performance Computing (HPC) are involved in the work on VisNEST. It allows an integral view of the brain on the basis of geometric data and also on the basis of the

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Daten einzelner Neuronen. Die Visualisierung läuft auf Desktop-Arbeitsplätzen und immersiven Visualisierungs­ plattformen, wie zum Beispiel der aixCAVE der RWTH. Die Nutzer haben durch VisNEST die Möglichkeit, räumlichstrukturierte Hirnregionen zu erkunden, neuronale Aktivitäten zu betrachten oder die Verbindungen innerhalb eines Hirnareals zu untersuchen.

data of individual neurons. The visualisation runs on desktop workstations and immersive visualisation platforms such as RWTH’s aixCAVE. Through VisNEST, users are able to explore spatially structured brain regions, observe neuronal activities or examine the connections within a cerebral area.

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Oxidische Dünnschichten werden in der Vakuumbeschichtungsanlage Cluster Tool CT 100 im Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik hergestellt. Die Mitarbeiter führen eine Wartung zur präzisen Steuerung der Vakuumschleusen durch. Oxidic thin films are produced in Cluster Tool CT100, a vacuum coating facility at the Institute of Materials in Electrical Engineering. Employees conduct maintenance to ensure the vacuum lock is precise.

JARA-FIT: Award für JARA-Seniorprofessor Knut Urban

JARA-FIT: Award for JARA Senior Professor Knut Urban

JARA-Seniorprofessor Knut Urban erhielt im Januar 2014 gemeinsam mit zwei Kollegen den „Frontiers of Knowledge Award“ für die gemeinsame Forschung an aberrationskorrigierenden Elektronenmikroskopen. Das entwickelte Verfahren ermöglicht es, atomare Strukturen störungsfrei abzubilden.

JARA Senior Professor Knut Urban received the “Frontiers of Knowledge Award” together with two colleagues in January 2014 for joint research on aberration-correcting electron microscopes. The technique developed makes it possible for atomic structures to be displayed free from

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Im Vergleich zu Lichtmikroskopen ist es mit Hilfe von Elektronenmikroskopen und der kürzeren Wellenlängen der Elektronenstrahlen möglich, Strukturen bis in den Pikometer-Bereich abzubilden. Die Auflösung der Bilder eines Elektronenmikroskops ist somit etwa 10.000 Mal höher.

interference. Compared to light microscopes, using electron microscopes and the shorter wavelength of the electron beams it is possible to display structures down to the picometre scale. The resolution of the images of an electron microscope is thus about 10,000 times higher.

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Das Cluster Smart Logistik ist das erste Gebäude, das von einem privatwirtschaftlichen Investor errichtet wurde. The Smart Logistics Cluster is the first building erected by a private investor.

Visionäre Ideen werden Realität:

Visionary ideas become reality:

Das Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus

The Smart Logistics Cluster on RWTH Aachen Campus

Das Cluster Smart Logistik ist eines der sechs Startcluster auf dem Campus Melaten. Über 350 Menschen aus Wissenschaft und Wirtschaft erforschen und entwickeln dort Lösungen, wie Waren und Informationen in einer digitalen Welt der Zukunft optimiert vernetzt werden können.

The Smart Logistics Cluster is one of the six initial clusters on Campus Melaten. More than 350 people from academia and business are researching and developing solutions there as to how goods and information can be networked in an optimised way in a future digital world.

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Luftaufnahme des wachsenden Campus-Boulevards mit dahinterliegendem Grüngürtel. Aerial view of the growing Campus-Boulevard with a strip of green space behind it.

Logistik in der cyberphysischen Welt Das Verständnis von „Logistik“ geht im Cluster deutlich über die umgangssprachliche Bedeutung des Begriffs hinaus. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RWTH betrachten gemeinsam mit Industriepartnern den gesamten Informations- und Warenfluss in einer digitalen Welt, die über das Internet nahezu in Echtzeit vernetzt sein wird. Im Cluster wird in verschiedenen Centern konzeptionell und experimentell mit Anbieter- und Anwenderunternehmen an den Potenzialen und Konsequenzen für Produzenten, Logistikunternehmen und ICT-Anbietern gearbeitet. Sensoren in nahezu allen Produktionsmaschinen, -werkzeugen und Vorrichtungen, an allen Ladungsträgern und Werkstücken, eine unbegrenzte Zahl von Internet-IP-Adressen, ein schnelles Internet und echtzeitfähige Mobil- und Festnetzkommunikation schaffen zusammen mit Cloud Computing und IT-Service-Plattformen eine radikal verbesserte Infrastruktur. Diese Infrastruktur muss in ihrem Zusammenspiel aufeinander ab-

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Logistics in the cyber-physical world gestimmt und erprobt werden, um sie in der Industrie – und da insbesondere im Mittelstand – produktivitätssteigernd einsetzen zu können. Die Integration der Systemwelten mobilisiert derzeit unter den Titeln „Industrie 4.0“ (4. Industrielle Revolution) und „Industrial Internet“ weltweit die Industrie. Insbesondere die Heterogenität der IT-Systeme und die fehlende Durchgängigkeit der Daten hemmen die mögliche Produktivitätssteigerung. Daher wird im Cluster Smart Logistik erforscht, wie Systemwelten zusammenwachsen, Datenbestände homogenisiert und so Abläufe weiter automatisiert werden können. Ziel ist die Vision „One single source of truth“, also einer einmaligen, verlässlichen und übergreifend anwendbaren Datenquelle. Diese ermöglicht die langfristige Integration diverser IT-Systemwelten wie zum Beispiel ERP (Enterprise Resource Planning), MES (Materialeinsatzsysteme) oder auch PLM (Product-Lifecycle-Management).

The understanding of “logistics” in the cluster goes significantly beyond the meaning of the term in everyday language. Researchers at RWTH, together with industrial partners, are examining the entire flow of information and goods in a digital world that will be networked and interlinked almost in real time through the internet. In various centres in the cluster, conceptual and experimental work is being done together with corporate providers and users on the potential and consequences for manufacturers, logistics companies, and ICT providers. Sensors in virtually all production machines, tools and appliances, as well as on load carriers and workpieces, an unlimited number of IP addresses, fast internet and real-time capable mobile and fixed-line communication, together with cloud computing and IT service platforms, create a radically improved infrastructure. This infrastructure needs to be coordinated and tested in terms of its interactions in order to be implemented in industry –

especially in SMEs – in a way that enhances productivity. The integration of the system landscapes is currently mobilising industry worldwide under the headings “Industry 4.0” (4th industrial revolution) and “industrial internet”. The potential increase in productivity is hampered in particular by the heterogeneity of IT systems and the lack of data consistency. For this reason, the Smart Logistics Cluster conducts research on how system landscapes can be consolidated and databases homogenised, which allows processes to be further automated. The goal is the vision of “one single source of truth”, in other words, a unique, reliable and universally applicable data source. This will facilitate the long-term integration of various IT system landscapes, such as ERP (Enterprise Resource Planning), MES (Manufacturing Execution Systems), and PLM (Product Lifecycle Management).

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Im Cluster Smart Logistik erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RWTH gemeinsam mit Anwendern, wie Systemwelten zusammenwachsen, Datenbestände homogenisiert und so Abläufe weiter automatisiert werden können. In the Smart Logistics Cluster RWTH scientists are conducting research together with users on how system environments can grow together, databases homogenised, and processes further automated.

„Das Cluster Smart Logistik adressiert zentrale Fragestellungen, die wir täglich bei unseren Kunden wahrnehmen“, erklärt Karsten Sontow, Vorstand der Aachener Trovarit AG, die als Analyst und Beratungshaus auf die Auswahl und Einführung produktionsnaher Software-Lösungen spezialisiert ist. „Sie wollen mehr Durchgängigkeit und Automatisierung, werden aber derzeit durch die am Markt verfügbare Lösungsvielfalt oft überfordert.“ Einheitliche Daten und Systeme ermöglichen zudem deren Zusammenwachsen mit physischen Objekten wie Maschinen oder Produkten. Mit Hilfe von Sensorik und Automatisierung

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wachsen die Welt der IT und die physische Welt immer weiter zusammen. Es werden nicht nur Produktivitätssprünge, sondern auch zahlreiche neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen ermöglicht, die wiederum enorme Wachstumschancen bieten. Daher widmen sich im Cluster Smart Logistik drei Innovationslabore sowie eine reale Demonstrationsfabrik den Fragestellungen rund um die Integration von IT-Systemen, deren Vernetzung mit realen Maschinen und Produkten sowie der Realisierung neuer Geschäftsmodelle und intelligenter Dienstleistungen (Smart Services).

“The Smart Logistics Cluster addresses central questions that we see our customers facing every day,” explains Karsten Sontow, chairman of Trovarit AG, an Aachen-based analyst and consulting company which specialises in the selection and implementation of production-related software solutions. “They want more consistency and automation but are currently often overwhelmed by the multiplicity of solutions available on the market.” Data and systems being standardised additionally means they can be integrated with physical objects such as machines or products. With the aid of sensor technology

and automation, the world of IT and the physical world are growing ever closer together. This facilitates not only leaps in productivity but also numerous new business models and services, which themselves provide huge opportunities for growth. For this reason, in the Smart Logistics Cluster, three innovation laboratories and a real-world demonstration factory are devoting themselves to all kinds of questions related to the integration of IT systems, their networking with physical machines and products, and the realisation of new business models and smart services.

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Innenaufnahme im Cluster Logistik. Interior view of the Logistics Cluster.

Ein Cluster ist ein interdisziplinärer Forschungs- und Entwicklungsverbund

A cluster is an interdisciplinary research and development group

Was unterscheidet aber die Forschungsarbeit im Cluster Smart Logistik von derjenigen, die seit jeher an den exzellenten Instituten der RWTH Aachen betrieben wird? Der wesentliche Unterschied liegt in der institutionell-interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie. Natürlich fungieren schon bisher einige Unternehmen als Ideengeber aus dem industriellen Umfeld und ermöglichen so den Forschern, relevante Forschungsfragen zu stellen und zu beantworten. Im klassischen Kontext von Hochschulinstituten findet diese Zusammenarbeit aber vorrangig bilateral oder in kleinen Projektteams statt und schließt in der Regel mit dem Ende eines konkreten Projekts ab.

What distinguishes the research work in the Smart Logistics Cluster, though, from that which has always been conducted at the excellent institutes at RWTH Aachen University? The crucial difference lies in the multi-institutional, interdisciplinary cooperation between the University and industry. Of course, some companies have already previously been functioning as idea generators from the industrial sphere, enabling the researchers to ask and answer relevant research questions. In the classic context of university institutes, however, this cooperation is primarily conducted bilaterally or in small project teams and generally ends when a specific project is completed.

Auf dem RWTH Aachen Campus wird die Zusammenarbeit inhaltlich und zeitlich zu einer umfassenden Industriekooperation erweitert. Vertreter der Industrie immatrikulieren sich und schließen sich zu themenspezifischen Konsortien (im Cluster Smart Logistik zum Beispiel zur Smart-Service-Welt) zusammen. Diese Konsortien entscheiden gemeinsam über Aktivitäten und die Verteilung des zu investierenden Forschungsbudgets. Die Zusammenarbeit von Vertretern aus verschiedenen Branchen und Stufen derselben Wertschöp-

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fungskette ist dabei besonders förderlich, um echte industrieweite Fortschritte zu erzielen. Sie baut auf ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen. Im Konsortium können Themen über konkrete Zeit- und Projektgrenzen hinweg weiterentwickelt werden. Es entscheidet gemeinsam über Roadmaps und Anschlussaktivitäten, ohne dass es auf äußere Vorgaben wie zum Beispiel öffentliche Förderinitiativen beschränkt wird. „Wir bringen uns im Cluster umfassend in die inhaltlichen Entscheidungsprozesse ein und beteiligen uns gleich an mehreren Projekten“, sagt Dr. Harald Schrimpf, Vorstandsvorsitzender der PSI AG aus Berlin. „Diese Zusammenarbeit im Cluster ermöglicht uns so das Erkennen und umfassende Bearbeiten zukunftsweisender Trends.“ Die langfristige und kontinuierliche Zusammenarbeit erzeugt zudem auch bessere Planungssicherheit auf Seiten der beteiligten Institute. Deshalb gehört es zum Konzept des RWTH Aachen Campus, dass sich Unternehmen längerfristig, also für mindestens drei bis fünf Jahre, immatrikulieren. So profitieren alle Partner von dieser institutionalisierteren Form der Zusammenarbeit.

On RWTH Aachen Campus, the content and time frame of this cooperation is being expanded to form a comprehensive kind of industrial collaboration. Representatives of industry “matriculate” and team up as subject-specific consortia (such as the Smart Service World in the Smart Logistics Cluster). Together these consortia decide on the activities and the distribution of the invested research budget. Cooperation between representatives from different sectors and stages of the same value chain is particularly advantageous

for achieving true industry-wide progress. It is based on a high level of mutual trust. In the consortium, topics can be further developed beyond concrete time and project limitations. They decide on roadmaps and follow-up activities together, without being restricted by external stipulations, such as public funding initiatives. “In the cluster we are extensively involved in the contentrelated decision-making processes, and we participate in several projects simultaneously,” says Dr. Harald Schrimpf, chairman of the board of PSI AG in Berlin. “In this way, cooperation in the cluster allows us to recognise forwardlooking trends and handle them comprehensively.” The long-term and ongoing cooperation additionally creates more planning security for the institutes involved. Part of the concept of RWTH Aachen Campus is therefore for companies to matriculate for the longer term, i.e. for at least three to five years. In this way, all the partners benefit from this institutionalised form of collaboration.

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Drei Fragen an Professor Günther Schuh, Geschäftsführer der RWTH Aachen Campus GmbH

Three questions for Professor Günther Schuh, managing director of RWTH Aachen Campus GmbH

Welche Bedeutung hat der RWTH Aachen Campus?

What is the significance of RWTH Aachen Campus?

Der RWTH Aachen Campus unterstützt die RWTH auf ihrem Weg zu einer der weltweit führenden technischen Hochschulen. Er vernetzt Wissenschaft und Wirtschaft, schafft Synergien zwischen beiden Bereichen und fördert damit Innovationen.

RWTH Aachen Campus is supporting RWTH on its path to becoming one of the world’s leading technical universities. It connects academic research and industry, creates synergies between the two spheres and thus promotes innovations.

Was zeichnet das RWTH Aachen Campus-Konzept besonders aus?

What particularly distinguishes the concept of the RWTH Aachen Campus?

Der RWTH Aachen Campus ist ein Hot Spot der Forschung, da Experten aus der Industrie und den Hochschulinstituten gemeinsam unter einem Dach an relevanten Themen interdisziplinär und kontinuierlich forschen. Die RWTH stellt Know-how, Forschungsinfrastruktur und Zugang zu qualifiziertem Nachwuchs zur Verfügung. Aus baulicher Sicht ist hervorzuheben, dass privatwirtschaftliche Investoren die Forschungsgebäude errichten. Für das Cluster Smart Logistik ist dies zum Beispiel ante4C unter der Leitung von Norbert Hermanns der Landmarken AG.

RWTH Aachen Campus is a hotspot of research, since experts from industry and the university institutes conduct interdisciplinary and ongoing research together on relevant topics under one roof. RWTH provides expertise, a research infrastructure and access to qualified new staff. On the construction side, it should be highlighted that private investors are erecting the research buildings. ante4C, headed by Norbert Hermanns of Landmarken AG, is an example for the Smart Logistics Cluster.

Wie sieht in Ihrer Vision der RWTH Aachen Campus in zehn Jahren aus? In zehn Jahren arbeiten idealerweise 19 Forschungscluster an aktuellen und zukunftsrelevanten Forschungsfragen. Durch die Bindung von Unternehmen an den RWTH Aachen Campus halten wir deutlich mehr Absolventinnen und Absolventen der RWTH in der Region.

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What is your vision of RWTH Aachen Campus in ten years? In ten years there will ideally be 19 research clusters working on current and forward-looking research questions. By connecting companies with RWTH Aachen Campus, we will retain considerably more RWTH graduates in the region.

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Hochschulkultur University Culture


Die Bläserphilharmonie Aachen ist ein sinfonisches Orchester mit hohem musi­ kalischem Anspruch. Der gemeinnützige Verein wird vornehmlich von Studierenden der RWTH getragen. The Bläserphilharmonie Aachen is a symphony orchestra with high musical ambitions. The non-profit association is primarily made up of RWTH students.

Vielstimmige Kultur Konzerte, Musik und Theater: An der RWTH sind nicht nur Vorlesungen zu hören, sondern auch swingender Jazz, klas­ sische Musik, szenische Dialoge oder Poetry Slam.

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A culture of many voices Die Aachener Hochschule bietet neben einer exzellenten Lehre und Forschung auch eine lebendige Kulturszene, die zum Mitmachen oder Zuhören und Zusehen einlädt. Ob Frank Sinatra, Schostakowitschs 9. Sinfonie oder Shakes­ peares Dialoge – ob Klassik, Jazz oder Theater, für Kultur­ fans wird vieles geboten.

Concerts, music and theatre: RWTH Aachen not only offers lectures and classes but also swinging jazz, classical music, scenic dialogues and poetry slams.

Alongside excellent teaching and research, the Aachen uni­ versity offers a lively cultural scene that invites you to join in or listen and watch. Whether Frank Sinatra, Shostakovich’s 9th Symphony or Shakespeare’s dialogues – whether classical music, jazz or theatre, there is plenty on offer for anyone interested in culture.

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Das Aachener Studentenorchester ist ein Laienorchester und wurde im Frühjahr 1989 durch studentische Eigeninitiative gegründet. Es setzt sich vorwiegend aus Studierenden aller Fakultäten der RWTH und der FH zusammen. The Aachen Student Orchestra is a non-professional orchestra and was found­ ed by students in the spring of 1989. It is primarily made up of students from RWTH and FH Aachen.

Collegium Musicum feiert 60-jähriges Bestehen

Musizieren im Aachener Studentenorchester

Collegium Musicum celebrates 60th anniversary

Making music in the Aachen Student Orchestra

Das Collegium Musicum startete vor über 60 Jahren als klas­ sisches Orchester. Heute besteht es aus Orchester und Chor. Studierende und Mitarbeitende der RWTH treffen sich einmal pro Woche, um gemeinsam zu musizieren. Große Konzerta­ bende gibt es immer zum Semesterende. Hierzu werden bei Bedarf externe Solisten gewonnen. Trotz des ehrwürdigen Al­ ters der Institution sind deren Mitglieder ausgesprochen jung: Studienabschlüsse und -wechsel sorgen dafür, dass immer wieder musikbegeisterter Nachwuchs dazu kommt. „Musik macht nicht nur Freude, sie bringt auch Menschen zusam­ men“, betont Rektor Ernst Schmachtenberg. Das bestätigen die außermusikalischen Freizeitaktivitäten des Ensembles, das unter der musikalischen Leitung des Maastrichter Diri­ genten Hub Pittie und unter der akademischen Leitung von Professor Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.Ing. Thomas Gries steht.

Ein weiteres Studierendenensemble, das Aachener Studen­ tenorchester, verankert das hochschulübergreifende Zusam­ menspiel der Aachener Studierenden in seinem Konzept. Seit 1989 musizieren rund 80 Studentinnen und Studenten der RWTH einmal in der Woche gemeinsam mit Kommilito­ ninnen und Kommilitonen der Fachhochschule Aachen. Das Orchester wurde in studentischer Eigeninitiative gegründet. Ein Vorstand aus fünf Studierenden, die jährlich neu gewählt werden, planen Proben und Konzerte und vieles mehr. Ob Philip Glass´ Violinkonzert Nr. 1 oder Anton Bruckners Sin­ fonie Nr. 4 in Es-Dur: Am Ende jedes Semesters steht auch hier ein großes Konzert auf dem Programm.

The Collegium Musicum started out as a classical orchestra more than 60 years ago. Today it comprises an orchestra and a choir. RWTH students and staff meet once a week to make music together. There are always grand concert eve­ nings at the end of the semester. Where needed, external soloists are brought in. Despite the institution’s respectable age, its members are decidedly young: as students gradu­ ate or transfer to another course of study, new young music enthusiasts keep joining. “Music not only brings joy, it also brings people together,” Rector Ernst Schmachtenberg emphasises. That is confirmed by the non-musical leisure activities of the ensemble, which is under the musical direc­ tion of the Maastricht conductor Hub Pittie and under the academic leadership of Professor Thomas Gries.

An additional ensemble of students, the Aachen Student Orchestra, is based on the cooperation between students from the Aachen institutions of higher education. Since 1989, about 80 students from RWTH have been making music once a week together with fellow students from the Aachen University of Applied Sciences. The orchestra was founded at the students’ own initiative. A board of five students, who are newly elected every year, plan rehearsals and concerts and much more. Whether it is Philip Glass’s Violin Concerto No. 1 or Anton Bruckner’s Symphony No. 4 in E flat major: at the end of each semester there is always a grand concert on the agenda.

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Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 hat sich die Bigband der RWTH durch zahlreiche Auftritte in Aachen und Umgebung und an der RWTH einen Namen gemacht. The RWTH Big Band has made a name for itself since its foundation in 2014 through numerous performances in Aachen and the surrounding area and at RWTH.

Bläserphilharmonie Aachen Saxophonisten, Posaunisten oder Trompeter können ihre musikalische Leidenschaft in die Bläserphilharmonie Aachen einbringen. Im sinfonischen Blasorchester sind vorwiegend Studierende der RWTH aktiv. In zwei Projektphasen pro Jahr werden anspruchsvolle Stücke für sinfonische Blas­ orchester eingeübt und aufgeführt. Das Orchester wird für jede Arbeitsphase neu zusammengestellt – nicht weil die Puste der Musizierenden ausgeht, sondern weil durch studienbedingte Fluktuationen stets neue lungenkräftige Bläserinnen und Bläser willkommen sind.

Energiegeladener Jazz mit der Bigband der RWTH Neben der Klassik hat auch der Jazz an der Hochschule Tradition – 2014 feierte die RWTH-Bigband ihr zehnjähriges

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Bläserphilharmonie Aachen Bestehen. In den vergangenen Jahren baute sie sich ein vielseitiges Repertoire von Swing über Latin bis Funk auf und machte sich durch zahlreiche Auftritte einen Namen. So spielten die Musiker schon bei der Karlspreisverleihung, dem Aachener Reitturnier CHIO, während der Hochschul­ sportshow und der RWTH-Wissenschaftsnacht. Regelmä­ ßig gibt die Band Jahreskonzerte in Aachen sowie Doppel­ konzerte mit anderen Bigbands, wie mit der Bigband der Universität Köln oder der ETH Big Band Zürich. Mitglieder sind vor allem Studierende und Mitarbeitende der RWTH. Einer der großen Auftritte in diesem Jahr fand im Januar mit Swingmusik der 1930er Jahre statt. Von Glenn Miller über Count Basie bis zu Benny Goodman wurden alle Klassiker schwungvoll interpretiert. Als Auftakt zum Konzert gab es einen einstündigen Lindy-Hop Workshop von Tanzlehrern des Hochschulsports. Danach konnte das Publikum mit Grundschritt und zwei Drehungen mitswingen.

Saxophonists, trombonists and trumpeters can bring their musical passion to the Bläserphilharmonie Aachen. It is primarily RWTH students who are active in the symphonic band. In two project phases each year, challenging pieces for symphonic bands are rehearsed and performed. The orchestra is newly assembled for each working phase – not because the musicians are out of breath but because new wind and brass players with strong lungs are always wel­ come due to study-related fluctuations.

Energetic jazz with RWTH’s big band Alongside classical music, there is also a tradition of jazz at the University – in 2014 RWTH’s big band celebrated its tenyear anniversary. Over the past few years it has developed a

varied repertoire of everything from swing to Latin and funk, and has made a name for itself with numerous performanc­ es. For example, the musicians have previously played at the Charlemagne Prize ceremony and the Aachen equestrian tournament CHIO, as well as during the University Sports Show and the RWTH Science Night. The band gives annual concerts in Aachen and double concerts with other big bands, such as the University of Cologne’s big band or the ETH Big Band Zürich. Most of the members are students and staff from RWTH. One of the biggest performances this year took place in January, featuring swing music from the 1930s. From Glenn Miller to Count Basie and Benny Good­ man, all the classics were interpreted with plenty of swing. At the start of the concert there was a one-hour Lindy Hop workshop by dance teachers from the University Sports Centre. After that, the public were able to swing along with the basic steps and two twists.

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Die Theatergruppe Actor’s Nausea führt regelmäßig englischsprachige Theater­ stücke mit selbstgestaltetem Bühnenbild und Kostümen in Eigenregie auf - hier ein Stück von David Williamsons „Dead White Males“. The theater group Actor’s Nausea regularly performs English-language plays with sets and costumes it singlehandedly designs and constructs – here a selection from David Williamson’s “Dead White Males.”

Was für ein Theater!

„Poetischer Anfall“

What drama!

“Poetischer Anfall”

Ein bisschen Shakespeare muss immer sein – und wenn nur als Figur in David Williamsons Theaterstück „Dead White Males“, das die englischsprachige Theatergruppe Actor’s Nausea 2014 aufführte. Doch der Schriftsteller kam auch schon mit eigenen Werken auf die Bühne: Sowohl Shakespeares „Sommernachtstraum“ als auch der „Sturm“ wurden in früheren Jahren vom RWTH-Theaterensemble aufgeführt. Actor´s Nausea – wörtlich übersetzt „Schau­ spieler-Übelkeit“, gemeint ist das Lampenfieber – wurde vor mehr als zehn Jahren von der wissenschaftlichen Mitar­ beiterin Mollie Jackson gegründet. Sie wollte damit Stu­ dierenden einen spielerischen Umgang mit der englischen Sprache ermöglichen. Auf ein Genre ist die Truppe nicht festgelegt. Im Frühjahr 2014 spielten sie auch das Kriminal­ stück „Death on the Mississippi“ – eine Adaption von Agatha Christie’s „Death on the Nile“ mit Hercule Poirot.

Begeisterung für das Theaterspielen verbindet auch die RWTH-Studentinnen und -Studenten, die in der Theater­ gruppe „Poetischer Anfall“ mit viel Herzblut mitwirken. Ob Rolleninterpretation, Kostümschneiderei, Maskendesign, Bühnenbau, Lichtkomposition, Plakatentwurf, Sponsoren­ suche, Musikauswahl oder Choreographie – alles liegt in den Händen der Laienschauspieler. Der „Poetischer Anfall“, den es seit 1991 gibt, inszeniert jedes Jahr ein Theater­ stück. Das Repertoire zeigt die Vielseitigkeit der Truppe und ihre Lust am Ausprobieren verschiedener Genres. 2014 wurde die temporeiche Kriminalkomödie „Liebe, Mord und Vollpension“ inszeniert, in den Jahren davor standen die „Chinesische Mauer“ von Max Frisch und Arthur Millers „Hexenjagd“ auf dem Programm.

A little bit of Shakespeare is a must – even if only as a character in David Williamson’s play “Dead White Males”, which was performed by the English-speaking theatre group Actor’s Nausea in 2014. But the playwright has also been on stage with his own works before: both Shakespeare’s “A Midsummer Night’s Dream” and “The Tempest” have been performed in previous years by the RWTH theatre ensemble. Actor’s Nausea – whose name refers to stage fright – was founded more than ten years ago by the re­ search assistant Mollie Jackson. She wanted to create a forum for students where they can playfully interact with the English language. The company is not committed to just one genre. In the spring of 2014 they also performed the mystery play “Death on the Mississippi” – an adaptation of Agatha Christie’s “Death on the Nile” with Hercule Poirot.

Enthusiasm for acting also unites the RWTH students who put heart and soul into the theatre group “Poetischer Anfall” (“Poetic Seizure”). Whether it is interpreting the roles, making costumes, designing masks, building the stage, arranging the lights, creating posters, finding sponsors, choosing music or doing the choreography – everything is in the hands of the amateur actors. “Poetischer Anfall”, which has been around since 1991, produces one play each year. The rep­ ertoire shows the company’s diversity and their inclination to try out different genres. In 2014, the fast-paced comedy thriller “Liebe, Mord und Vollpension” (Ramshackle Inn) was staged; in previous years, the programme included “Chine­ sische Mauer” (The Chinese Wall) by Max Frisch and Arthur Miller’s “Hexenjagd” (The Crucible).

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Seit 1991 bringt die Theatergruppe Poetischer Anfall Stücke auf die Bühne. Rolleninterpretation, Kostümschneiderei, Maskendesign, Bühnenbau, Lichtkompo­ sition, Plakatentwurf, Sponsorensuche, Musikauswahl und Choreographie machen die Studierenden eigenständig. The theater group Poetischer Anfall has brought plays to life on stage since 1991. Role interpretation, costume design, mask design, set construction, light composition, poster design, sponsor searches, music selection, and choreography – the students do it all themselves.

AStA-Bühne, AStAcapella und AStA-Slam

AStA-Bühne, AStAcapella and AStA-Slam

Auch der Allgemeine Studierendenausschuss, kurz AStA, beteiligt sich rege am Kulturleben der RWTH. 2014 wurde das Vokalensemble AStAcapella neu gegründet. Elf Stu­ dierende bieten bei ihren Auftritten einen interessanten Querschnitt von Pop- und Rocksongs: von Klassikern wie Bill Withers „Ain´t no sunshine“ bis hin zu Coldplays „Viva la vida“. Das junge Ensemble trat bereits mehrfach auf, unter anderem bei der RWTH-Wissenschaftsnacht im November. Ebenfalls im November hatten Slammer im „Textspiel“ ein­

The Students’ Union Executive Committee, AStA for short, is also actively involved in the cultural life of RWTH Aachen. In 2014 the vocal ensemble AStAcapella was newly found­ ed. In their performances, eleven students offer an interest­ ing cross section of pop and rock songs: from classics like Bill Withers’ “Ain’t no sunshine” through to Coldplay’s “Viva la vida”. The young ensemble has already performed several times, including at the RWTH Science Night in November. Also in November, slam competitors had another chance to

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mal mehr Gelegenheit, ihre Talente auf der Bühne zu zeigen. 25 talentierte Studierende trugen sowohl einen lustigen als auch einen melancholischen Text vor. Anschließend ent­ schied das Publikum, wer ins Finale kam und mit seinem Lieblingstext noch einmal glänzen durfte. Und last but not least: Auch der AStA hat eine Theatertruppe. Die AStA-Bühne führt seit Jahren erfolgreich Theaterinszenierungen wie Molières „Der eingebildete Kranke“ auf.

demonstrate their talents on stage in “Textspiel”. 25 gifted students performed both a funny and a melancholic text. After that, it was up to the audience to decide who would make it into the final and get to shine once more with their favourite text. And last but not least: the AStA has a theatre group as well. The AStA-Bühne has been successfully pre­ senting theatrical productions like Molière’s “The Imaginary Invalid” for many years.

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Kalendarium Highlights


Januar

January

Fels und Michels im Jungen Kolleg

Fels and Michels in Junges Kolleg

Professorin Janina Fels vom Lehrstuhl für Technische Akustik und Dr. Christoph Michels vom Lehrstuhl für Alte Geschichte werden in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen.

DWI in Leibniz-Gemeinschaft Mit einer Festveranstaltung feiert das DWI seine Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft. Das Institut ist das elfte Leibniz-Institut in NRW und das erste in Aachen. Es führt nun den Namen DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien e.V.

Ausstellung im Deutschen Bundestag Professor Janina Fels from the Chair of Technical Acoustics and Dr. Christoph Michels from the Chair of Ancient History were admitted to the “Junges Kolleg” of the North Rhine-Westphalian Academy of Sciences and Humanities.

DWI in Leibniz Association DWI marked its admission to the Leibniz Association with a celebratory event. The institute is the eleventh Leibniz Institute in North Rhine-Westphalia and the first in Aachen. It now bears the name DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien e.V. (DWI – Leibniz Institute for Interactive Materials).

Eine Ausstellung im Deutschen Bundestag erinnert an kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus. Initiiert wird sie von Professor Frank Schneider, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Uniklinik RWTH Aachen.

Zweiter ERC Grant für Rueping Professor Magnus Rueping vom Lehrstuhl für Organische Chemie III erhält einen Consolidator Grant des European Research Council (ERC), der mit zwei Millionen Euro dotiert ist. Er erhielt zuvor bereits einen ERC Starting Grant.

118 | Kalendarium

Exhibition in the German Bundestag An exhibition in the German Bundestag remembered diseased and disabled people under National Socialism. It was initiated by Professor Frank Schneider, director of the Department of Psychiatry, Psychotherapy and Psychosomatics at Aachen University Hospital.

Second ERC grant for Rueping Professor Magnus Rueping from the Chair of Organic Chemistry III received a Consolidator Grant from the European Research Council (ERC) worth two million Euros. He had previously already received an ERC Starting Grant.

Highlights | 119


Neuer Vorstandsvorsitzender in Jülich

New chairman of the board in Jülich Professor Wolfgang Marquardt, RWTH professor and chairman of the German Council of Science and Humanities (Wissenschaftsrat) became the new chairman of the Board of Directors of Forschungszentrum Jülich.

February DAAD Award for Indian student

Professor Wolfgang Marquardt (3. v.l.), RWTH-Professor und Vorsitzender des Wissenschaftsrates, wird neuer Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich.

Februar DAAD-Preis an indischen Studenten Der DAAD-Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) geht an Ameya Rane. Der gebürtige Inder mit hervorragenden Leistungen im Studiengang Production Systems Engineering engagiert sich unter anderem als Senior Mentor der RWTH International Academy und ist Präsident des indischen Studierendenvereins AISA e.V.

März Wegweisende Pflanzenforschung Die Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V. zeichnet Professor Uwe Conrath vom Lehr- und Forschungsgebiets Biochemie und Molekularbiologie der Pflanzen mit ihrem Wissenschaftspreis für seine Leistungen aus.

RWTH-Expertise in acatech Die Professoren Dirk Abel, Leiter des Instituts für Regelungstechnik, und Wolfgang Kaysser, Dozent am Institut für Eisenhüttenkunde, sind neue Mitglieder der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech).

120 | Kalendarium

The DAAD Award of the German Academic Exchange Service (DAAD) went to Ameya Rane. The native-born Indian with outstanding achievements in the Production Systems Engineering degree course is actively involved, among other things, as a senior mentor at the RWTH International Academy and is president of the Indian student association AISA e.V.

March Groundbreaking plant research The German Phytomedical Society awarded its science prize to Professor Uwe Conrath from the Academic and Research Area of Plant Biochemistry and Molecular Biology for his achievements.

RWTH expertise at acatech Professor Dirk Abel, head of the Institute of Automatic Control, and Professor Wolfgang Kaysser, lecturer at the Department of Ferrous Metallurgy, became new members of the National Academy of Science and Engineering (acatech).

Highlights | 121


Vielfalt des Bodens

Diversity of soil In the project “GBIF-Edaphobase”, the Chair of Environmental Biology and Chemo­dynamics is analysing the biodiversity of the soil. The German Federal Ministry of Education and Research is funding the work for four years with 540,000 Euros. An additional project partner is gaiac, the Research Institute for Ecosystem Analysis and Assessment at RWTH Aachen.

External funding higher than ever before RWTH was able to increase its expenditure of funding from third-party sources by a further 33 million to 354 million Euros. This is a ten percent increase, making RWTH one of the most successful universities in Germany when it comes to acquiring external funding.

Der Lehrstuhl für Umweltbiologie und Chemodynamik analysiert im Projekt „GBIF-Edaphobase“ die Biodiversität des Bodens. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert die Arbeiten vier Jahre lang mit 540.000 Euro. Weiterer Projektpartner ist das gaiac, das Forschungsinstitut für Ökosystem­ analyse und -bewertung e.V. an der RWTH.

April University Medal for Saad

Drittmittel so hoch wie nie Die RWTH kann ihre Drittmittelausgaben um weitere 33 Millionen auf 354 Millionen Euro steigern. Dies ist eine Steigerung um zehn Prozent, womit die RWTH eine der drittmittelstärksten Hochschulen in Deutschland ist.

April Hochschulmedaille für Saad Mit der Hochschulmedaille der RWTH wird Emma Saad, langjährige Geschäfts­ führerin der Fakultät für Maschinenwesen, für ihre besonderen Verdienste geehrt.

Emma Saad, long-standing managing director of the Faculty of Mechanical Engineering, was honoured with the RWTH University Medal for her particular accomplishments.

Digitale Photonische Produktionssysteme Der Wissenschaftsrat gibt eine För­derempfehlung: Mit knapp 57 Millionen Euro wird ein Forschungszentrum für Digitale Photonische Produktionssysteme an der RWTH gefördert.

122 | Kalendarium

Digital Photonic Production Systems The German Council of Science and Humanities (Wissenschaftsrat) made an official recommendation for funding: a new center for research in digital photonic production systems will be supported with almost 57 million Euros.

Highlights | 123


Aachen gewinnt RoboCup

Aachen wins RoboCup

Das Team Carologistics von RWTH und FH Aachen gewinnt die RoboCup Logistics League mit 81:40 gegen den amtierenden Weltmeister: die BendingUnits der TU München.

The Carologistics team from RWTH and FH Aachen won the RoboCup Logistics League 81-40 against the reigning world champions: the Bending Units from TU Munich.

ATC eröffnet

ATC opened The Aldenhoven Testing Center (ATC) of RWTH Aachen University GmbH was formally opened. On the former “Emil Mayrisch” mining site, research and development for the automotive sector is being conducted.

Start-up wins business plan competition

Das Aldenhoven Testing Center (ATC) of RWTH Aachen University GmbH wird feierlich eröffnet. Auf dem ehemaligen Zechengelände Emil Mayrisch werden Forschung und Entwicklung im Automobilbereich betrieben.

Startup gewinnt Businessplan-Wettbewerb

124 | Kalendarium

Die Doktoranden Marius Rosenberg und Alexander Schüller vom Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften für Ingenieure und Naturwissenschaftler belegen beim weltweit größten Businessplan-Wettbewerb in den USA, der Rice Business Plan Competition, den ersten Platz. Sie erhalten rund 500.000 US-Dollar für die Produktion eines innovativen Wundklebers.

Doctoral candidates Marius Rosenberg and Alexander Schüller from RWTH’s Innovation and Entrepreneurship Group won first place in the world’s largest business plan competition in the USA: the Rice Business Plan Competition. They received about 500,000 US dollars for the production of an innovative surgical adhesive.

Poprawe ist Ehrenprofessor

Poprawe is honorary professor

Die Tsinghua University zeichnet Professor Reinhart Poprawe, Lehrstuhlinhaber für Lasertechnik und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik, mit der Ehrenprofessur aus.

Professor Reinhart Poprawe, Chair of Laser Technology at RWTH Aachen and Director of the Fraunhofer Institute for Laser Technology, was presented with an honorary professorship from Tsinghua University.

Highlights | 125


Mai

May

Familienfreundlich

Family-friendly For the seventh time, RWTH’s Family Services Center awarded the “FAMOS für FAMILIE” award to individuals in leadership positions at the University who are particularly committed to creating family-friendly working conditions. The prize went to Professors Christian Hopmann, Iring Koch, Ulrich Simon and Dirk Vallée, and to administrative staff member Iris Wilkening.

New Collaborative Research Centre The German Research Foundation approved the Collaborative Research Centre “Precision Manufacturing by Controlling Melt Dynamics and Solidification in Production Processes”. The spokesperson for the Centre is Professor Reinhart Poprawe, Chair of Laser Technology at RWTH Aachen and director of the Fraunhofer Institute for Laser Technology. ACCESS e.V. is participating with a subproject. Zum siebten Mal verleiht der Familienservice der RWTH den Preis „FAMOS für FAMILIE“ an Führungspersönlichkeiten der Hochschule, die sich besonders für familienfreundliche Arbeitsbedingungen einsetzen. Er geht an fünf Personen: die Professoren Christian Hopmann, Iring Koch, Ulrich Simon und Dirk Vallée sowie die Verwaltungsangehörige Iris Wilkening.

Neuer Sonderforschungsbereich Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt den Sonderforschungsbereich „Bauteilpräzision durch Beherrschung von Schmelze und Erstarrung in Produktionsprozessen“. Sprecher ist Professor Reinhart Poprawe, Inhaber des Lehrstuhls für Lasertechnik und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik. ACCESS e.V. ist mit einem Teilprojekt beteiligt.

Leonhardt is a new full member On the occasion of the anniversary celebration of the North Rhine-Westphalian Academy of Sciences, Humanities and the Arts, Professor Steffen Leonhardt, who holds the Philips Chair of Medical Information Technology at the Helmholtz Institute for Biomedical Engineering, was welcomed as a full member.

Equal Opportunities Officer re-elected

Leonhardt ist neues Ordentliches Mitglied Im Rahmen der Jahresfeier der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste wird Professor Steffen Leonhardt, Inhaber des Philips Lehrstuhls für Medizinische Informationstechnik am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik, als Ordentliches Mitglied aufgenommen.

Gleichstellungsbeauftragte wiedergewählt Dr. Ulrike Brands-Proharam Gonzalez wird als Gleichstellungsbeauftragte, Professorin Erika Ábrahám und Dr. Michaela Weishoff-Houben werden als ihre Stellvertreterinnen vom Senat für die nächsten vier Jahre wiedergewählt.

126 | Kalendarium

Dr. Ulrike Brands-Proharam Gonzalez was re-elected by the Senate as Equal Opportunities Officer, and Professor Erika Ábrahám and Dr. Michaela WeishoffHouben as her deputies, for the next four years.

Highlights | 127


Neues Graduiertenkolleg

New Research Training Group

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft richtet 13 neue Graduiertenkollegs ein, darunter auch das Kolleg „Quantenmechanische Vielteilchenmethoden in der kondensierten Materie“ der RWTH in Kooperation mit JARA (Jülich Aachen Research Alliance) unter Leitung von Professor Volker Meden vom Lehr- und Forschungsgebiet Theoretische Physik (Theorie der kondensierten Materie).

The German Research Foundation set up 13 new Research Training Groups, including the group “Quantum Many-body Methods in Condensed Matter Systems” at RWTH in cooperation with JARA (Jülich Aachen Research Alliance), led by Professor Volker Meden of the Department of Theoretical Physics (Theory of Condensed Matter).

Juni 1.000 Quadratmeter Erlebniswelt

June 1,000 square metres world of experience The Invention Center on the “RWTH Aachen Campus” research campus is to become a place where companies can gain further qualifications in all kinds of areas related to technology and innovation management. The Invention Center was initiated by KEX AG, the Fraunhofer Institute for Production Technology, and the TIME Research Area at RWTH Aachen.

A Good Academic Start in Engineering

Das Invention Center auf dem RWTH Aachen Campus soll zu einem Ort werden, an dem sich Unternehmen rund um das Technologie- und Innovationsmanagement weiterqualifizieren. Initiiert wurde das Invention Center von der KEX AG, dem FraunhoferInstitut für Produktionstechnologie und der TIME Research Area an der RWTH Aachen.

Guter Studienstart im Ingenieurbereich

128 | Kalendarium

In einem gemeinsamen Projekt möchten RWTH und FH Aachen ihre zukünftigen Studierenden darin unterstützen, ihre Potenziale für ein Studienfach gut einzuschätzen. Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW unterstützt die Initiative „Guter Studienstart im Ingenieurbereich“ von 2014 bis 2017 mit 1,25 Millionen Euro.

In a joint project, RWTH and FH Aachen aim to support their future students by making it possible for them to assess their potential for a particular course of study. The Ministry of Innovation, Science, Research and Technology of the Federal State of North Rhine-Westphalia is supporting the initiative “A Good Academic Start in Engineering” with 1.25 million Euros from 2014 to 2017.

Müller im Wissenschaftlichen Beirat

Müller on Academic Advisory Council

Professor Harald Müller, Lehrstuhlinhaber für Mittlere Geschichte, ist in den Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Historischen Instituts Paris berufen worden.

Professor Harald Müller, Chair of Medieval History, was appointed to the Academic Advisory Council of the German Historical Institute in Paris.

Highlights | 129


Erneut Bestnoten aus der Wirtschaft

Top grades from companies The university ranking list of the magazine “Wirtschaftswoche” confirmed once again RWTH’s top reputation among German companies. Every year, “Wirtschaftswoche” surveys around 500 HR managers from both large and medium-sized German enterprises, asking them which universities produce the best graduates.

Award for Fritz Klocke Professor Fritz Klocke, who holds a Chair at the Laboratory for Machine Tools and Production Engineering and is director of the Fraunhofer Institute for Production Technology, received the Eli Whitney Productivity Award of the Society of Manufacturing Engineers (SME) in Detroit, USA. He was given the award in recognition of his achievements in production engineering.

Das Hochschulranking der Wirtschaftswoche bescheinigt der RWTH erneut eine TOP-Reputation unter deutschen Unternehmen. Jährlich befragt die Wirtschaftswoche rund 500 Personalverantwortliche sowohl großer als auch mittelständischer deutscher Unternehmen, von welchen Universitäten die am besten ausgebildeten Absolventen kommen.

Competence centre for battery research

Auszeichnung für Fritz Klocke Professor Fritz Klocke, Lehrstuhlinhaber am Werkzeugmaschinenlabor und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie, erhält in Detroit/USA den „Eli Whitney Productivity Award der Society of Manufacturing Engineers“ (SME). Er bekommt die Auszeichnung als Anerkennung seiner Leistungen in der Fertigungstechnik.

Kompetenzzentrum der Batterieforschung Das Helmholtz-Institut Münster bündelt die Kompetenzen des Forschungszentrums Jülich, der RWTH und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in der Batterieforschung und wird als Außenstelle des Forschungszentrums Jülich betrieben. Im Mittelpunkt steht der Elektrolyt: ein zentraler Bestandteil der Batterie, der die chemischen Prozesse im Inneren bestimmt.

The Helmholtz Institute Münster, which is run as a branch of Forschungszentrum Jülich, is pooling the battery research expertise of Forschungszentrum Jülich, RWTH Aachen, and Münster University. The focus is on the electrolyte: a key component of the battery which determines the chemical processes inside.

Double honour for Karl Zilles Doppelte Ehre für Karl Zilles Die Organization for Human Brain Mapping (OHBM) ehrt Professor Karl Zilles vom Lehrstuhl für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit dem „Glass Brain Award“ und wählt ihn zu ihrem Präsidenten.

130 | Kalendarium

The Organization for Human Brain Mapping (OHBM) honoured Professor Karl Zilles of the Department of Psychiatry, Psychotherapy and Psychosomatics with the “Glass Brain Award” and elected him as its president.

Highlights | 131


Juli

July

Studierende gewinnen Marketing-Wettbewerb

Students win marketing competition Students from RWTH and FH Aachen achieved first place in the 24th GWA Junior Agency as “Team Aachen” with their campaign “Nein zum Jein!” for the new sports hybrid car Golf GTE.

New rectorate

Studierende von RWTH und FH Aachen erreichen als „Team Aachen“ bei der 24. GWA Junior Agency den ersten Platz mit ihrer Kampagne „Nein zum Jein!“ für den neuen Sporthybrid Golf GTE.

Neues Rektorat Rektor Ernst Schmachtenberg und Kanzler Manfred Nettekoven treten ihre zweite Amtszeit an. Gemeinsam mit den drei bisherigen Prorektoren Malte Brettel, Doris Klee und Aloys Krieg übernehmen sie für weitere vier Jahre die Leitung der RWTH. Rudolf Mathar, Lehrstuhlinhaber für Theoretische Informationstechnik, wird Prorektor für Forschung und Struktur. Er tritt die Nachfolge von Rolf Rossaint an.

August Biologen und Chemiker sind meistzitiert Beim internationalen Zitations-Ranking „Highly Cited Researchers“ werden Wissen­ schaftler gelistet, die in ihrem Forschungsgebiet den weltweit größten Einfluss haben. Die Professoren Carsten Bolm, Dieter Enders, Ralph Panstruga, Magnus Rueping und Björn Usadel sind vertreten.

132 | Kalendarium

Rector Ernst Schmachtenberg and Chancellor Manfred Nettekoven started their second terms of office. Together with the three Vice-Rectors Malte Brettel, Doris Klee and Aloys Krieg, who also previously held these positions, they have assumed leadership of RWTH for a further four years. Rudolf Mathar, who holds the Chair of Theoretical Information Technology, became Vice-Rector for Research and Structure. He succeeded Rolf Rossaint.

August Biologists and chemists among the most cited In the international citation ranking “Highly Cited Researchers”, scholars are listed who have the greatest influence worldwide in their research field. Professors Carsten Bolm, Dieter Enders, Ralph Panstruga, Magnus Rueping and Björn Usadel were included in the listing.

Highlights | 133


Aluminium Summer School

Aluminium Summer School

Die international ausgerichtete Aluminium Summer School wird erstmals an der RWTH durchgeführt. Professor Andreas Bührig-Polaczek, Leiter des GießereiInstituts, begrüßt 74 Gäste aus 14 Ländern.

The internationally oriented Aluminium Summer School was held at RWTH for the first time. Professor Andreas Bührig-Polaczek, head of the Foundry Institute, welcomed 74 guests from 14 countries.

September

September

Kohlendioxid als Rohstoff

Carbon dioxide as a raw material

Die Professoren Walter Leitner und Jürgen Klankermayer vom Institut für Technische und Makromolekulare Chemie sind Preisträger des European Sustainable Chemistry Award (ESCA). Sie werden für ihre bedeutenden Beiträge auf dem Gebiet der katalytischen Umwandlungen von Kohlendioxid ausgezeichnet.

Professors Walter Leitner and Jürgen Klankermayer of the Institute of Technical and Macromolecular Chemistry won the European Sustainable Chemistry Award (ESCA). They were distinguished for their significant contributions in the field of catalytic transformations of carbon dioxide.

Leibinger erhält den Aachener Ingenieurpreis

Leibinger receives Aachen Engineering Award

RWTH und Stadt Aachen zeichnen Professor Berthold Leibinger mit dem Aachener Ingenieurpreis aus. Der passionierte Ingenieur und visionäre Vordenker aus dem schwäbischen Ditzingen hat maßgeblich dazu beigetragen, die Lasertechnik in Deutschland zu etablieren und weiterzuentwickeln. Der Ingenieurpreis wird künftig jährlich vergeben.

Erstes Graduiertenfest

RWTH and the City of Aachen honoured Professor Berthold Leibinger with the Aachen Engineering Award. The passionate engineer and visionary pioneer from Ditzingen in Swabia has made a significant contribution towards establishing and further developing laser technology in Germany. The engineering prize will be awarded annually from now on.

Das Dressurstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins ist Kulisse für das erste fakultätsübergreifende Graduiertenfest – maßgeblich gesponsert von der Sparkasse Aachen. 4.000 Teilnehmer, darunter auch NRW-Ministerin Svenja Schulze, sehen sich die Abschlussfeier an.

134 | Kalendarium

First graduation celebration The dressage stadium of Aachen-Laurensberger Rennverein was the backdrop to the first inter-faculty graduation celebration – mainly sponsored by Sparkasse Aachen. 4,000 participants, including the North Rhine-Westphalian Science Minister Svenja Schulze, watched the ceremony.

Highlights | 135


Akustik in Europa

Acoustics in Europe Professor Michael Vorländer, who holds the Chair of Technical Acoustics, was granted the EAA Award of the European Acoustics Association (EAA). He received the award for his contributions to the promotion of research and teaching in acoustics in Europe.

October JARA pools expertise

Professor Michael Vorländer, Lehrstuhlinhaber für Technische Akustik, wird mit dem EAA Award der European Acoustics Association (EAA) ausgezeichnet. Er erhält den Preis für seine Beiträge zur Förderung der Forschung und Lehre in der Akustik in Europa.

The signing of a framework agreement made it possible to establish so-called JARA institutes, forming a foundation for even closer joint research. The Jülich Aachen Research Alliance (JARA) established two institutes in each of the sections JARA-BRAIN and JARA-FIT.

Unmanned flights across the North Sea

Oktober JARA bündelt Kompetenzen Mit der Unterzeichnung eines Rahmenvertrages wird die Gründung von JARAInstituten möglich – ein Grundstein für eine noch engere gemeinsame Forschung. Die Jülich Aachen Research Alliance (JARA) gründet jeweils zwei Institute aus den Sektionen JARA-BRAIN und JARA-FIT.

Unbemannte Flüge über die Nordsee

136 | Kalendarium

Das Institut für Flugsystemdynamik unter Leitung von Professor Dieter Moormann unterstützt das DHL-Projekt Paketkopter. Ein unbemannter Multikopter wird zur Notfallversorgung von Inselbewohnern oder Touristen eingesetzt und transportiert Medikamente übers Meer.

The Institute of Flight System Dynamics, headed by Professor Dieter Moormann, is supporting the DHL project “Paketkopter”. An unmanned multicopter is used to provide emergency care for islanders or tourists, transporting medicine across the sea.

Japanische Auszeichnung für Enders

Japanese award for Dieter Enders

Professor Dieter Enders erhält den Ryoji Noyori Preis der japanischen Gesellschaft für Synthetische Organische Chemie. Enders ist Seniorprofessor und ehemaliger Leiter des Lehrstuhls I für Organische Chemie.

Professor Dieter Enders received the Ryoji Noyori Prize of the Japanese Society of Synthetic Organic Chemistry. Enders is RWTH Senior Professor and former head of the Chair of Organic Chemistry I.

Highlights | 137


ChemCar Wettbewerb

ChemCar competition Seven teams from Germany and one Polish team from TU Łódź competed with self-constructed vehicles in the ChemCar competition. The team HydRotor from RWTH won first place with its vehicle based on a controlled catalytic reaction of hydrogen peroxide into oxygen and water.

Arthur L. Schawlow Award for Poprawe The Laser Institute of America LIA granted Professor Reinhart Poprawe, who holds the Chair of Laser Technology and is head of the Fraunhofer Institute for Laser Technology, the Arthur L. Schawlow Award for his outstanding contributions to basic and applied research in laser technology.

Sieben Mannschaften aus Deutschland und ein polnisches Team der TU Łódź treten beim Wettbewerb ChemCar mit selbst konstruierten Fahrzeugen an. Das Team HydRotor der RWTH belegt mit seinem Gefährt auf Basis einer kontrollierten, katalytischen Reaktion von Wasserstoffperoxid zu Sauerstoff und Wasser den ersten Platz.

“Electrical Networks of the Future” launched

Arthur L. Schawlow Award für Poprawe Das Laser Institute of America LIA zeichnet Professor Reinhart Poprawe, Lehrstuhlinhaber für Lasertechnik und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik, für seine herausragenden Beiträge zur Grundlagenforschung und angewandten Forschung in der Lasertechnik mit dem Arthur L. Schawlow Award aus.

Initialzündung für Elektrische Netze der Zukunft Der Forschungscampus Elektrische Netze der Zukunft (FEN) geht in die erste Hauptphase, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Mit einem Gesamtbudget von 20 Millionen Euro wird ein eigens zu diesem Zweck gebildetes Forschungskonsortium in den kommenden fünf Jahren untersuchen, welche Rolle die Gleichstromtechnik beim Ausbau der Übertragungsund Verteilnetze spielen kann.

November Schmachtenberg ist „President-Elect“ Der europäische Verbund Technischer Universitäten „Conference of European Schools for Advanced Engineering and Research“ (CESAER) wählt Rektor Ernst Schmachtenberg in sein Management Committee. CESAER bündelt die Interessen der europäischen technischen Universitäten.

138 | Kalendarium

The research campus Electrical Networks of the Future (FEN) entered its first main phase, supported by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF). With a total budget of 20 million Euros, over the next five years, a research consortium formed especially for this purpose will examine what role could be played by direct current technology in extending the transmission and distribution networks.

November Schmachtenberg is “President-Elect” The European association of technical universities “Conference of European Schools for Advanced Engineering and Research” (CESAER) elected Rector Ernst Schmachtenberg onto its Management Committee. CESAER represents the interests of European technical universities.

Highlights | 139


RWTH-Fellows

RWTH Fellows

Die Professoren Wolfgang Bleck, Rik W. De Doncker, Josef Hegger, Beate HerpertzDahlmann, Fritz Klocke, Wolfgang Schröder, Christian Trautwein und Bettina S. Wiese werden zu RWTH-Fellows ernannt. Mit 50.000 Euro fördert die RWTH Professorinnen und Professoren, die sich in der Forschung besonders profiliert haben.

Bildverarbeitung als Herausforderung

Professors Wolfgang Bleck, Rik W. De Doncker, Josef Hegger, Beate HerpertzDahlmann, Fritz Klocke, Wolfgang Schröder, Christian Trautwein and Bettina S. Wiese were appointed as RWTH Fellows. With 50,000 Euros, RWTH supports professors who have particularly distinguished themselves in research.

Image processing as a challenge

140 | Kalendarium

Die RWTH eröffnet das neue Kompetenzzentrum für biomedizinische Bildver­ arbeitung „ACTIVE“ (Aachen Center for Biomedical Image Analysis, Visualization and Exploration). Professorin Dorit Merhof vom Lehrstuhl für Bildverarbeitung bringt die Bewilligung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die das Zentrum mit mehr als 500.000 Euro fördert, bei ihrer Berufung mit nach Aachen.

RWTH opened the new competence centre for biomedical image processing “ACTIVE” (Aachen Center for Biomedical Image Analysis, Visualization and Exploration). Upon her appointment, Professor Dorit Merhof from the Department of Imaging and Computer Vision received approval for funding from the German Research Foundation, which is supporting the centre with more than 500,000 Euros.

Dezember

December

ERC Starting Grants für drei Wissenschaftler

ERC Starting Grants for three scholars

Die Wissenschaftler Dr. Martin Salinga, Professorin Franziska Schoenebeck und Professor Norbert Schuch erhalten einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC). Sie bekommen für ihre Projekte eine Förderung von bis zu 1,5 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre.

Researchers Dr. Martin Salinga, Professor Franziska Schoenebeck and Professor Norbert Schuch received a Starting Grant from the European Research Council (ERC). For their projects they were granted funding of up to 1.5 million Euros spread across five years.

Bretz erhält Gustav-Hertz-Preis

Bretz receives Gustav Hertz Prize

Thomas Bretz, Juniorprofessor für Experimentelle Astroteilchenphysik, erhält den Gustav-Hertz-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für die Verbesserung der Tscherenkow-Teleskope.

Thomas Bretz, Junior Professor of Experimental Astroparticle Physics, received the Gustav Hertz Prize of the Deutsche Physikalische Gesellschaft for improving the Cherenkov Telescope.

Highlights | 141


Junge Experten ausgezeichnet

Young experts honoured The Young Researcher Award of the Cluster of Excellence “Integrative Production­ Technology for High-Wage Countries” went to the interdisciplinary research project “Individualized Production in Tool-based Manufacturing Processes Using Numerical Optimization”.

Studying with the German Chancellor Fellowship Liudmila Prisiazhnaia from Russia is conducting research at the Institute for Power Electronics and Electrical Drives for one year. The economist received a German Chancellor Fellowship from the Alexander von Humboldt Foundation and decided on a stay at RWTH.

Der Young Researcher Award des Exzellenzclusters „Integrative Produktions­ technik für Hochlohnländer“ geht an das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Individualisierte Produktion in werkzeuggebundenen Fertigungsverfahren durch Verwendung numerischer Optimierung“.

Taking a stand against leukaemia

Mit Bundeskanzler-Stipendium studieren Liudmila Prisiazhnaia aus Russland forscht für ein Jahr am Institut für Stromrichter­ technik und Elektrische Antriebe. Die Ökonomin erhält ein Bundeskanzler-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und entscheidet sich für einen Aufenthalt an der RWTH.

Mund auf gegen Blutkrebs

142 | Kalendarium

2.433 potenzielle Spender kommen zur Typisierungsaktion der RWTH ins SuperC, um sich in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren zu lassen. Das sind 633 mehr als vor zwei Jahren.

2,433 potential donors came to the SuperC for RWTH’s typing campaign to register with the German Bone Marrow Donor Center (DKMS). That was 633 more than two years ago.

Ministerin Svenja Schulze zu Besuch

Visit from Minister Svenja Schulze

Im Rahmen ihrer Hochschultour „Erfolgreich studieren“ informierte sich Wissenschaftsministerin Svenja Schulze über die Aktivitäten der RWTH im Bereich Lehre.

As part of her university tour “Erfolgreich studieren” (Studying successfully), NRW Minister of Science Svenja Schulze acquainted herself with RWTH’s activities in teaching and learning.

Highlights | 143


Die Luftaufnahme zeigt den Campus Mitte der RWTH Aachen im Wintersemester 2014/15. Aerial view of the RWTH Aachen central campus in the winter semester of 2014/15.

Der Hochschulrat Der Hochschulrat der RWTH Aachen ist besetzt mit hochrangigen Experten aus der Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie. Er berät das Rektorat in strategischen Angelegenheiten und in seiner Funktion als Aufsichtsgremium. Schwerpunkte seiner Tätigkeit im Jahr 2014 waren unter anderem die Wahl der Rektoratsmitglieder und die Befassung mit aktuellen strategischen Themen: Die Weiterentwicklung der Hochschulstrategie, der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) und der Projekte der RWTH Aachen Campus GmbH wurden in diesem Kontext eingehend beraten. Der regelmäßige Austausch zur Finanzentwicklung und Einführung der kaufmännischen Buchführung, den Entwicklungen im Bereich Lehre und zum Hochschulzukunftsgesetz standen darüber hinaus im Fokus. In Bezug auf die geplanten Neuerungen aufgrund des Hoch-

144 | Hochschulrat

Board of Governors schulzukunftsgesetzes hat sich der Hochschulrat gemeinsam mit den Hochschulräten der Universitäten und Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen intensiv ausgetauscht und das Gespräch wie auch die Auseinandersetzung mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung geführt. Dem Hochschulrat der RWTH gehören an: Prof. Dr. Dierk Raabe (Vorsitzender des Hochschulrats bis November 2014), Dr. Bernd Bohr (Stellvertretender Vorsitzender, seit November 2014 kommissarischer Vorsitzender des Hochschulrats), Dr. Anna Nelles (Mitglied des geschäftsführenden Direktoriums des Hochschulrats), Prof. Dr. Gudrun Gersmann, Dr. Robert G. Gossink, Irmtraut Gürkan, Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Jürgen Mlynek, Dr. Lucia Reining, Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm, Prof. Dr. rer. nat. Margret Wintermantel.

The members of the RWTH Board of Governors are high-ranking experts from academia, business, and industry. The board advises the Rector’s Office in strategic matters and oversees its management of university governance. The Board of Governors’ activities in 2014 focused on the election of members of the Rector’s Office and current strategic topics, advising on the further development of the University strategy, the Jülich Aachen Research Alliance (JARA), and projects of RWTH Aachen Campus GmbH. Regular communication about financial developments and the introduction of commercial accounting, developments in teaching, and developments on the University’s institutional strategy was also at the focus of its work. The Board of Governors intensively and actively communicated with the boards of governors at the universities and

universities of applied sciences in North Rhine-Westphalia about the planned changes resulting from the Higher Education Act. It led the dialogue as well as discussions with representatives from the federal state government. The RWTH Board of Governors includes the following members: Prof. Dr. Dierk Raabe (chairman of the Board of Governors till November 2014), Dr. Bernd Bohr (deputy chair, acting chairman of the Board of Governors since November 2014), Dr. Anna Nelles (member of the Board of Managers for the Board of Governors), Prof. Dr. Gudrun Gersmann, Dr. Robert G. Gossink, Irmtraut Gürkan, Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Jürgen Mlynek, Dr. Lucia Reining, Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm, Prof. Dr. rer. nat. Margret Wintermantel.

Board of Governors | 145


Further Topics:

Weitere Themen:

• Draft of the Higher Education Act

• Entwurf des Hochschulzukunftsgesetzes

• Quality goals for teaching, system accreditation • Election of the rector • 2013 annual financial statement, 2014 business plan • State of the SAP implementation, Ziel-2 projects

• Stand SAP-Einführung, Ziel-2 Projekte

• Election of the chancellor, 04/2014

Weitere Themen:

Key Topic: Finances* Further Topics: • Balances of GmbH companies with RWTH involvement

• Geschäftsbericht 2013

• 2013 Annual Report August

• Bilanzen der GmbHs mit RWTH-Beteiligung • Strategische Leitplanken

September

• Geschlossene Berufungsverfahren

Schwerpunkt: Update Campusentwicklung* Weitere Themen: • Strategie des neuen Rektorates

• Closed appointment process

Key Topic: Update Campus Development* Further Topics: • Strategy of the new Rector‘s Office

• Stand Strategie Lehre: Entwicklungen 2014 + Ausblick 2015

• State of the Teaching Strategy: 2014 developments + 2015 prospects

Weitere Themen: • Austausch mit Strategierat • Hochschulzukunftsgesetz

November 2014: 29. Sitzung des Hochschulrats

• Blended Learning • Investment controlling • Dialogue with the AStA chair

November

Schwerpunkt: Strategie – Entwicklung des Strategiefonds*

Oktober 2014: 28. Sitzung des Hochschulrats

Dezember

• Austausch mit AStA-Vorsitz

Oktober

• Closed appointment process

• Beteiligungscontrolling

Key topic: Strategy – Development of the Strategy Fund* Further Topics: • Dialogue with the Strategy Board • Higher Education Act

• Campus-Update

• Campus update

• Übernahme des kommissarischen Vorsitzes des Hochschulrats

• Transfer of responsibilities to Dr. Bohr as acting chairman of the Board

durch Dr. Bohr nach Ruhenlassen des Hochschulratsmandats durch Prof. Raabe**

January June

• Strategic guidelines

• Geschlossene Berufungsverfahren • Blended Learning

July 2014: 27th Meeting of the Board of Governors

July

Juli 2014: 27. Sitzung des Hochschulrats

August

Schwerpunkt: Finanzen*

Election of vice-rectors, 06/2014

September

Wahl der Prorektorin/Prorektoren, 06/2014

Juli

Juni

Mai

• Kanzlerwahl, 04/2014

May

• Jahresabschluss 2013, Wirtschaftsplan 2014

October 2014: 28th Meeting of the Board of Governors November 2014: 29th Meeting of the Board of Governors

October

• Rektorwahl

November

April

• Qualitätsziele Lehre, Systemakkreditierung

March 2014: 26th Meeting of the Board of Governors

April

Key Topic: Jülich Aachen Research Alliance (JARA)*

December

März

Schwerpunkt: Jülich Aachen Research Alliance (JARA)*

März 2014: 26. Sitzung des Hochschulrats

March

February

Agenda 2014

Februar

Themen 2014

Januar

Hochschulrat - Sitzungen

Board of Governors - Meetings

of Governors resulting from Prof. Raabe‘s ** temporary retirement • Internal review by members of the Board of Governors

• Interne Nachlese Hochschulratsmitglieder *Der Hochschulrat wird kontinuierlich über die Fortentwicklung der Hochschule (mit Bau, Campus, Lehre, UKA und JARA) informiert, ihm wird das Fortschreiten der Exzellenzinitiative vorgestellt und der jeweilige Quartalsbericht zur Kenntnisnahme vorgelegt. Es findet ein regelmäßiger Austausch mit Vertretern des Senats und dem AStA statt. Die Schwerpunktthemen werden in kleinen Arbeitsgruppen mit Mitgliedern aus dem Hochschulrat zum Teil intensiv vorbesprochen. **Mandat ruht wegen derzeit anderer Verpflichtungen

146 | Hochschulrat

*The Board of Governors is kept informed about the further development of the University (including construction activities, RWTH Aachen Campus research park, teaching and learning, the University Hospital and JARA) and the activities of the Excellence Initiative. Quarterly reports are also presented to the Board for review. There is regular dialogue with representatives from the Senate and AStA. Key topics are discussed in depth with Board members in advance within small working groups. **Board mandate temporarily held in abeyance due to other commitments.

Board of Governors | 147


Figures 150

1. Development of RWTH Aachen University

151

2. RWTH Aachen University Organisational Structure

152

3. Top-Level Research

165

4. Students at RWTH Aachen University WS 14/15

166

5. Students by Discipline WS 14/15

167 6. New Enrolments WS 14/15

Thinking the Future Zukunft denken

168 7. Development of New Enrolments

169

8.1 Graduates in the 2014 Academic Year (WS 13/14 and SS 14)

8.2 Doctoral Degrees and Habilitations in the 2014 Academic Year (WS 13/14 and SS 14)

171

9.1 Development of the Numbers of Graduates

9.2 Development of the Number of Graduates by Degree

9.3 Graduates by Discipline in the 2014 Academic Year (WS 13/14 and SS 14)

173

10. Full-time Staff

174 11.1 Professors including Junior Professors 11.2 Development of the Number of Female Professors

175 12. Development of Grants from the State of NRW, Third-party Funding and Third-party Funding for Teaching

148 | Figures

176

13. Quality Improvement Funding for Teaching and Learning

176

14. Area in Square Metres (previously referred to as primary floor space)

Figures | 149


1. Development of RWTH Aachen University

Students

2. RWTH Aachen University Organisational Structure

45,000 Polytechnical School

School of Business and Economics

Institute of Technology - Faculty of Mathematics, Computer Science and Natural Sciences - Faculty of Architecture - Faculty of Civil Engineering - Faculty of Mechanical Engineering - Faculty of Georesources and Materials Engineering

Board of Governors

40,000 Chancellor

Faculty of Education

Rector’s Office Rector

Vice-Rectors

Senate

35,000 Faculty of Medicine

Administration 30,000

Faculty of Arts and Humanities

25,000

Faculty of Electrical Engineering and Information Technology 20,000

Central institutions

Profile Areas

Interdisciplinary large-scale research projects

15,000 Affiliated institutes

Strategy Board

Fac. 1 Faculty of Mathematics, Computer Science and Natural Sciences Fac. 2 Faculty of Architecture Fac. 3 Faculty of Civil Engineering Fac. 4 Faculty of Mechanical Engineering Fac. 5 Faculty of Georesources and Materials Engineering Fac. 6 Faculty of Electrical Engineering and Information Technology Fac. 7 Faculty of Arts and Humanities Fac. 8 School of Business and Economics Fac. 10 Faculty of Medicine

10,000

5,000

1870

1880

1890

1900

1910

1920

1930

1940

1950

1960

1970

1980

1990

2000

2010

0

RWTH Aachen 2014 144 538 2000 2000 4000 42298 16 27

1 2 1 â‚Ź 839,5

150 | Figures

Courses of study: undergraduate and postgraduate studies Professors Other academic staff: research assistants, etc. Non-academic staff Staff from third-party funds - including Quality Improvement Funding and Higher Education Pact Students Collaborative Research Centres, including participation in CRCs Research Training Programs (of which 15 DFG-Research Training Groups) Excellence Initiative: Graduate School (1st funding line) Clusters of Excellence (2nd funding line) Institutional Strategy (3rd funding line) million budget

Figures | 151


3. Top-Level Research SFB 985

3 Overview of Top-Level Research

Functional Microgels and Microgel Systems Spokesperson

3.1

Excellence Initiative

Institute of Physical Chemistry

Alongside the “RWTH 2020: Meeting Global Challenges” Institutional Strategy, three Clusters of Excellence and one Graduate School were funded in 2012 by the Excellence Initiative of the German federal and state governments. Institutional Strategy

RWTH 2020: Meeting Global Challenges. The Integrated Interdisciplinary University of Technology.

Cluster of Excellence

Integrative Production Technology for High-Wage Countries Spokesperson

Tailor-Made Fuels from Biomass Spokesperson

Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science (AICES) Spokesperson

3.2 SFB 1120

Spokesperson

152 | Figures

SFB 686

Model-Based Control of Homogenized Low-Temperature Combustion Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Dirk Abel Institute of Control Engineering

SFB 532

Textile-Reinforced Concrete (Transfer Phase) Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger Institute of Structural Concrete

TRR 57

Organ Fibrosis: From Mechanisms of Injury to Modulation of Disease Spokesperson

Prof. Dr. med. Christian Trautwein Internal Medicine III

TRR 9

Computational Particle Physics Spokesperson

Prof. Dr. rer. nat. Michael Krämer Institute for Theoretical Particle Physics and Cosmology

3.3 TRR 136

Collaborative Research Centres (Sonderforschungsbereiche) and Transregio CRCs with participation from RWTH Aachen University Process Signatures – Function Oriented Manufacturing Based on Characteristic Process Signatures RWTH Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Dr. mult. Fritz Klocke Laboratory for Machine Tools and Production Engineering (WZL) of RWTH Aachen University

Coordinating University TRR 96

Bremen

Thermo-Energetic Design of Machine Tools RWTH Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher Laboratory for Machine Tools and Production Engineering (WZL) of RWTH Aachen University

Prof. Dr.-Ing. Reinhold Kneer Institute of Heat and Mass Transfer

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Bleck Department of Ferrous Metallurgy

Prof. Dr. rer. nat. Reinhart Poprawe

Oxyflame – Development of Methods and Models to Describe the Reaction of Solid Fuels in an Oxy-Fuel Atmosphere

Steel – ab initio: Designing Novel Ferric Materials Using Quantum Mechanics Spokesperson

Precision Manufacturing by Controlling Melt Dynamics and Solidification in Production Processes

Chair for Laser Technology TRR 129

SFB 761

Collaborative Research Centres (Sonderforschungsbereiche - SFB) and Transregio CRCs at RWTH Aachen University

Spokesperson

Prof. Dr. rer. nat. Matthias Wuttig Chair of Experimental Physics I A and I. Institute of Physics

Prof. Marek Behr, Ph. D. The “Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science” (AICES) Graduate School offers a new doctoral programme for bachelor’s and master’s graduates, which provides them with an attractive fast-track to a doctorate in the field of inverse modelling and simulation. The AICES Graduate School is a cooperative partnership of 15 institutes from four RWTH departments.

Nanoswitches – Resistively Switching Chalcogenides for Future Electronics Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Stefan Pischinger The “Tailor-Made Fuels from Biomass” Cluster of Excellence is investigating new fuels based on biomass in an interdisciplinary approach. Researchers from the natural sciences and engineering departments at RWTH Aachen University, the Fraunhofer Institute for Molecular Biology and Applied Ecology, Aachen, and the Max Planck Institut für Kohlenforschung, Mülheim, are working together in this cluster.

Graduate School

SFB 917

Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher 19 RWTH professors from the field of materials and production engineering, along with several affiliated institutes, such as the Fraunhofer-Gesellschaft, are involved in the Cluster of Excellence “Integrative Production Technology for High-Wage Countries”. The cluster investigates production technologies with which the competitive disadvantage of high-wage countries in production can be overcome.

Cluster of Excellence

Prof. Dr. rer. nat. Walter Richtering

Coordinating University

TU Dresden

Figures | 153


TRR 87

Pulsed High Power Plasmas for the Synthesis of Nanostructural Functional Layers RWTH Spokesperson

Prof. Jochen M. Schneider, Ph. D.

3.5

Research Units (Forschergruppen) with participation from RWTH Aachen University

FOR 1807

Advanced Computational Methods for Strongly Correlated Quantum Systems

Chair of Materials Chemistry Coordinating University TRR 40

RWTH Participant

Bochum

Institute of Theoretical Solid State Physics

Technological Foundations for the Design of Thermally and Mechanically Highly Loaded Components of Future Space Transportation Systems RWTH Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schröder

Coordinating University FOR 1557

TRR 32

Dr. rer. nat. Norbert Klitzsch

Coordinating University FOR 809

SFB 1053

MAKI – Multi-Mechanism Adaptation for the Future Internet

Prof. Dr. med. Fabian Kießling

RWTH Spokesperson

Institute of Experimental Molecular Imaging

Coordinating University

Prof. Dr.-Ing. Klaus Wehrle Coordinating University

TU Darmstadt

FOR 748

Cologne

3.4

Research Units (Forschergruppen) at RWTH Aachen University

FOR 1779

Active Drag Reduction by Transversal Surface Waves Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schröder Institute of Aerodynamics

Hybrid Reasoning for intelligent Systems (HYBRIS) Spokesperson

FOR 1087

FOR 912

Prof. Dr. med. Günther Schmalzing Institute of Pharmacology and Toxicology

Prof. Dr. rer. nat. Frank Lehmkuhl Coordinating University

Department of Geography Coordinating University

LMU München

Neuronal and Glial P2 Receptors – Molecular Basis and Functional Significance RWTH Participant

Our Way to Europe: Culture-Environment Interaction and Human Mobility in the Late Quaternary RWTH Spokesperson

FOR 1513

Prof. Dr.rer.nat. Jürgen Bernhagen Institute of Biochemistry and Molecular Cell Biology

Bonn

Chair of Computer Science 4 (Communication and Distributed Systems)

SFB 806

TU Berlin

Chemokines and Adhesion Molecules in Cardiovascular Pathogenesis RWTH Participants

Institute for Applied Geophysics and Geothermal Energy Coordinating University

Prof. Dr. rer. nat. Michael Vorländer Institute of Technical Acoustics

TU München

Patterns in Soil-Vegetation-Atmosphere Systems: Monitoring, Modelling and Data Assembling RWTH Spokesperson

Würzburg

Simulation and Evaluation of Acoustical Enviroments (SEACEN) RWTH Participant

Institute of Aerodynamics Coordinating University

Prof. Stefan Weßel, Ph. D.

FOR 1372

Leipzig

Production of Titanium and Titanium-Alloys with Minimised Process Steps RWTH Participant

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. (UA) Karl Bernhard Friedrich Institute of Process Metallurgy and Metal Recycling

Coordinating University FOR 1897

TU Clausthal

Verlustarme Elektrobleche für die Elektromobilität RWTH Participants

Prof. Dr. Sandra Korte-Kerzel

Prof. Gerhard Lakemeyer, Ph. D.

Chair of Materials Physics and Institute of Physical Metallurgy and Metal Physics

Chair of Computer Science 5 – Knowledge Based Systems Group

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hirt

Damping Effects in Machine Tools

Institute of Metal Forming

Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Dr. habil. Kay Hameyer

Laboratory for Machine Tools and Production Engineering (WZL) of RWTH Aachen University

Institute of Electrical Machines

Coherence and Relaxation Properties of Electron Spins Spokesperson

Coordinating University

TU Bergakademie Freiberg

Prof. Dr. rer. nat. Markus Morgenstern II. Institute of Physics

154 | Figures

Figures | 155


FOR 1585

Multi-Port-Knochenchirurgie am Beispiel der Otobasis (MUKNO) RWTH Participant

Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt

3.6

Priority Programmes (Schwerpunktprogramme) at RWTH Aachen University

SPP 1506

Transport Processes at Fluidic Interfaces

Laboratory for Machine Tools and Production Engineering (WZL) of RWTH Aachen University Coordinating University FOR 2089

SPP 1459

Graphene RWTH Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Oeser

SPP 1458

FOR 1296

3.7

Prof. Dr.-Ing. Antje Spieß

FOR 1368

Freiburg

Hemodynamic Mechanisms of Acute Kidney Injury RWTH Participants

Prof. Dr. rer. nat. Joachim Jankowski

Structured doctoral programmes at RWTH Aachen University Graduates of RWTH Aachen University are highly sought after by businesses, industry and research institutions. Structured doctoral programmes contribute towards the outstanding standard of education. There are a total of 27 structured doctoral programmes at RWTH Aachen University.

Aachener Verfahrenstechnik (AVT) Coordinating University

DFG Excellence Initiative Graduate School AICES

Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science Spokesperson

Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Vera Jankowski

FOR 1162

Charité - Universitätsmedizin Berlin

Electron Correlation-Driven Phenomena in Surfaces and Interfaces with Tunable Interactions RWTH Participant

DFG Research Training Groups (Graduiertenkolleg) GRK 1995

Prof. Dr. rer. nat. Carsten Honerkamp

Quantum Many-Body Methods in Condensed Matter Systems Spokesperson

Institute for Theoretical Solid State Physics Coordinating University FOR 1405

Würzburg

Coordinating University FOR 1341

mobilEM – Integrated Energy Supply Modules for On-Road Electric Mobility Spokesperson

GRK 1675

Particle and Astroparticle Physics Spokesperson

Paderborn

Prof. Dr. rer. nat. Stefan Schael I. Physics Institute B

Prof. Dr. rer. nat. Dirk Feldmeyer Research and Teaching Area Functionality of Cortical Circuits

Coordinating University

Prof. Dr.-Ing. Stefan Pischinger Institute for Combustion Engines

Barrel Cortical Function RWTH Participant

156 | Figures

GRK 1856

Prof. Dr. rer. nat. Sonja Herres-Pawlis Institute of Inorganic Chemistry

Prof. Dr. rer. nat. Volker Meden Department of Theroretical Physics (Theory of Condensed Matter)

Dynamics of Electron Transfer Processes within Transition Metal Sites in Biological and Bioinorganic Systems RWTH Participant

Prof. Marek Behr, Ph. D. Chair for Computational Analysis of Technical Systems

Institute for Molecular Cardiovascular Research Coordinating University

Prof. Dr. rer. nat. Carsten Honerkamp Institute for Theoretical Solid State Physics

TU Dresden

Diversity of Asymmetric Thiamine Catalysis RWTH Participant

High-Temperature Superconductivity in Iron Pnictides RWTH Spokesperson

Institute for Automotive Engineering (ika) Coordinating University

Prof. Dr. phil. Heinrich Kurz Chair of Semiconductor Electronics and Institute of Semiconductor Electronics

Institute of Highway Engineering Aachen Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein

Prof. Dr. rer. nat. Arnold Reusken Chair for Numerical Mathematics

Universitätsklinikum Düsseldorf

Dauerhafte Straßenbefestigungen für zukünftige Verkehrsbelastungen – Gekoppeltes System Straße - Reifen - Fahrzeug RWTH Participants

RWTH Spokesperson

Mainz University Medical Center

GRK 1632

Experimental and Constructive Algebra Spokesperson

Prof. Dr. rer. nat. Gabriele Nebe Research and Teaching Area Mathematics (Algebra)

Figures | 157


GRK 1491

Ramp-Up Management Spokesperson

Participation in DFG Research Training Groups (Graduiertenkollegs) Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt

GRK 1095

Laboratory for Machine Tools and Production Engineering (WZL) of RWTH Aachen University GRK 1298

Aero-Thermodynamic Design of a Scramjet Propulsion System for Future Space Transportation Systems RWTH Spokesperson

AlgoSyn – Algorithmic Synthesis of Reactive and Discrete-Continuous Systems Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schröder Institute of Aerodynamics

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Wolfgang Thomas

Coordinating University

University of Stuttgart

Chair of Computer Science 7 (Logic and Theory of Discrete Systems) GRK 1166

BioNoCo – Biocatalysis Using Non-Conventional Media Spokesperson

Prof. Dr.-Ing. Jochen Büchs

NRW Research Schools B-IT Research School

Chair of Biochemical Engineering GRK 1035

Prof. Dr. rer. nat. Martin Möller Institute for Technical and Macromolecular Chemistry

Participation in Marie Curie Initial Training Networks (EU)

Programme

Start

End

iCare

FP7

2014

2017

FP7

2013

2017

FP7

2013

2017

FP7

2013

2017

FP7

2013

2017

Improving Children's Auditory Rehabilitation RWTH Coordinator

Coordinating Organisation

Prof. Dr. rer. nat. Walter Richtering Institute of Physical Chemistry

INTERAQCT

International Network for the Training of Early-stage Researchers on Advanced Quality Control Through Computed Tomography

Spokesperson

RWTH Coordinator

Prof. Dr. rer. nat. Matthias Wuttig

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Bleck

Coordinating Organisation

Department of Ferrous Metallurgy Oxyflame – Development of Methods and Models to Describe the Reaction of Solid Fuels in an Oxy-Fuel Atmosphere Spokesperson

SuBiCat

RWTH Coordinator

Prof. Dr.-Ing. Reinhold Kneer

Spokesperson

Coordinating Organisation PROVISION

RWTH Coordinator

Prof. Dr. rer. nat. Jun Okuda

Prof. Dr. med. Dr. rer. soc. Frank Schneider Department of Psychiatry, Psychotherapy and Psychosomatics

Prof. Dr.-Ing. Jens-Rainer Ohm Institute for Telecommunications

Coordinating Organisation

Brain-Behavior Relationship of Emotion and Social Cognition in Schizophrenia and Autism Spokesperson

University of St. Andrews

Perceptually Optimised Video Compression

Chair of Organometallic Chemistry and Institute of Inorganic Chemistry IRTG 1328

Prof. Dr. rer. nat. Walter Leitner Department of Technical Chemistry and Petrochemistry

International DFG Research Training Groups (Graduiertenkollegs) Seleca – Selectivity in Chemo- and Biocatalysis

KU Leuven – Faculty of Engineering Technology Campus Group T

Sustainable Biomass Conversions by Highly Efficient Catalytic Processes

Institute of Heat and Mass Transfer

IRTG 1628

Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt Laboratory for Machine Tools and Production Engineering (WZL) of the RWTH Aachen

Steel – ab initio: Designing Novel Ferric Materials Using Quantum Mechanics Spokesperson

GRK in TRR 129

KU Leuven - University Leuven ExpORL, Dept Neurosciences

Nanoswitches: Resistively Switching Chalcogenides for Future Electronics – Structure, Kinetics, and Device Scalability

Chair of Experimental Physics I A and I. Institute of Physics GRK in SFB 761

Prof. Dr.-Ing. Janina Fels Institute of Technical Acoustics

Functional Microgels and Microgel Systems Spokesperson

Prof. Dr. rer. pol. Matthias Jarke Chair of Computer Science 5 (Information Systems)

DFG Research Training Groups (Graduiertenkollegs) integrated into Collaborative Research Centres (SFB)

GRK in SFB 917

Spokesperson

Biointerface – Detection and Control of Interface-Induced Biomolecular and Cellular Functions Spokesperson

GRK in SFB 985

Bonn-Aachen International Research School of Applied Informatics

SPINOGRAPH

Fraunhofer Heinrich Hertz Institute

Spintronics in Graphene RWTH Coordinator

Prof. Dr. Christoph Stampfer 2nd Institute of Physics A

Coordinating Organisation

158 | Figures

INL - International Iberian Nanotechnology Laboratory

Figures | 159


TECAS

Tissue Engineering Solutions for Cardiovascular Surgery RWTH Coordinator

FP7

2013

2016

Prof. Dr. med. Stefan Jockenhövel

aboutFLOW

COPA-GT

UAE

RWTH Coordinator

Coordinating Organisation

EDA-EMERGE

FP7

2012

Coordinator

2016

LbLBRANE

Coordinator

FP7

2012

2015

PULMOSTENT

Development & Evaluation of a Viable Stent Device for the Treatment of Bronchotracheal Cancer

Institute of Aerodynamics

Coordinator

FP7

2011

2015

ECOMETEX

Prof. Dr. rer. nat. Henner Hollert

FeatureFace

RUOSTE

Start

End

SYNFLOW

Innovative Synthesis in Continuous Flow Processes for Sustainable Chemical Production

FP7

2010

2014

FP7

2012

2015

RFCS

2012

2015

RFCS

2012

2015

LIFE+

2012

2015

FP7

2012

2015

Prof. Dr.-Ing. Markus Feldmann Institute of Steel Construction

MARSS

Material Advanced Recovery Sustainable Systems Coordinator

Prof. Dr. rer. nat. Walter Leitner

Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz Department of Processing and Recycling

Chair of Technical Chemistry and Petrochemistry

160 | Figures

2015

Prof. Dr.-Ing. Karl Nienhaus

Rules on high strength steel Coordinator

Programme

Institute of Automotive Engineering (ika)

2012

Institute for Mining and Metallurgical Machinery

RWTH-Coordinated EU Projects

Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein

FP7

Prof. Prof. h.c. (RU) Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.Ing. Thomas Gries

Electromagnetic Coal Face Environmental Observation and Recognition for Feats in Process Optimization and Occupational Health and Safety

Prof. Marek Behr, Ph. D.

3.8

Coordinator

2015

Chair for Textile Machinery and Institute of Textile Technology

Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ)

Design of Electric LIght Vans for Environment-impact Reduction

2012

Prof. Dr. med. Stefan Jockenhövel

Ecodesign Methodology for Recyclable Textile Coverings Used in the European Construction and Transport Industry Coordinator

Chair for Computational Analysis of Technical Systems

DELIVER

FP7

Institute of Applied Medical Engineering - Tissue Engineering & Textile Implants

Centre Européen de Recherche et de Formation Avancée en Calcul Scientifique

Coordinator

Coordinator

2016

Prof. Dr.-Ing. Matthias Wessling

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schröder

German Research School for Simulation Sciences (GRS) Spokesperson

2012

Chair of Chemical Process Engineering and Institute of Chemical Engineering

Further programmes GRS

COST ACTION Prof. Dr.-Ing. Frank Lohrberg

Regenerable Active Polyelectrolyte Nanofiltration Membranes for Water Reuse and Metal/Acid Recovery

Institute for Environmental Research Coordinating Organisation

2016

Institute of Landscape Architecture

Queen Mary and Westfield College, University of London

Novel Tools in Effect-Directed Analysis to Support the Identification and Monitoring of Emerging Toxicants on a European Scale RWTH Coordinator

Urban Agriculture Europe

Prof. Dr. rer. nat. Uwe Naumann

Coupled Parallel Simulation of Gas Turbines

2012

Institute of High Frequency Technology

Department of Computer Science 12 (Software and Tools for Computational Engineering) Coordinating Organisation

COST ACTION

Prof. Dr.-Ing. Dirk Heberling

Hannover Medical School (MHH)

Adjoint-based Optimisation of Industrial and Unsteady Flows RWTH Coordinator

Versatile, Integrated, and Signal-aware Technologies for Antennas Coordinator

Institute of Applied Medical Engineering - Tissue Engineering & Textile Implants Coordinating Organisation

VISTA

FP7

2011

2014

COOPERATE

Control and Optimisation for Energy Positive Neighbourhoods Coordinator

Prof. Antonello Monti, Ph. D. Institute for Automation of Complex Power Systems

Figures | 161


Telli Sys

Intelligent Transport System for Innovative Intermodal Freight Transport Coordinator

FP7

2012

2015

3.10

European Research Council (ERC) grants support individual researchers of any nationality and age who wish to pursue their frontier research. The ERC encourages in particular proposals that cross disciplinary boundaries, pioneering ideas that address new and emerging fields and applications that introduce unconventional, innovative approaches. In total 13 researchers are ERC grantholder at RWTH Aachen University.

Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke Institute of Information Management in Mechanical Engineering (IMA)

EUCID.net

European Network of Human Congenital Imprinting Disorders Coordinator

COST ACTION

2013

2016

ERC Starting Grants

Material Choice for Seismic Resistant Structures Coordinator

NEONANO RFCS

2013

CV-SUPER FP7

2013

Coordinator

GQEMS

FP7

2013

2016

Coordinator

2013

SPALORA

Department of Medical Informatics THALEA

Telemonitoring and Telemedicine for Hospitals Assisted ICT for Life saving co-morbid patients in Europe As part of a Patient personalized care program of the EU Coordinator

2013

2016

Prof. Dr. rer. nat. Holger Rauhut

The Function of Inflammatory Signalling Pathways in Acute and Chronic Liver Disease and Liver Cancer Grantholder

Clinic for Cardiology, Pneumology, Angiology and Internal Intensive Medicine

Prof. Dr. med. Tom Lüdde

ERC Consolidator Grant / ERC Starting Grant “Consolidator Level” RWTH Participation in FET Flagships

Programme

Start

End

GRAPHENE

Graphene-Based Revolutions in ICT And Beyond

FET Flagship

2013

2016

SunCatChem

The Human Brain Project RWTH Coordinator

Sustainable Light – Driven Catalytic Chemistry Grantholder

MOLSPINTRON FET Flagship

apl. Prof. Dr. rer. nat. Torsten Wolfgang Kuhlen

Duration 2014–2019

Prof. Dr. rer. nat. Magnus Rueping Chair of Organic Chemistry III and Institute of Organic Chemistry

Prof. Dr. Christoph Stampfer 2nd Institute of Physics A

HBP

2008–2014

Department of Internal Medicine III

3.9

RWTH Coordinator

2011–2015

Chair C for Mathematics (Analysis) LUEDDE-MED3AACHEN

Prof. Dr. med. Gernot Marx

Prof. Dr. Jeremy Witzens

Sparse and Low Rank Recovery Grantholder

FP7

2011–2016

Academic and Research Department Integrated Photonics Laboratory

2016

apl. Prof. Dr. rer. nat. Thomas Deserno

Prof. Dr. Christoph Stampfer

Frontiers of Integrated Silicon Nanophotonics in Telecommunications Grantholder

FP7

2012–2016

2nd Institute of Physics A FISNT

Prof. Dr. rer. nat. Ralf-Dieter Hilgers

Regional Anaesthesia Simulator and Assistant

Prof. Dr. sc. techn. Bastian Leibe

Graphene Quantum Electromechanical Systems Grantholder

Department of Medical Statistics RASIMAS

2012–2017

Department of Computer Science 8 (Computer Vision)

Prof. Dr. rer. nat. Rainer Leupers

Integrated Design and Analysis of Small Population Group Trials

Prof. Dr. med. Twan Lammers

Computer Vision for Scene Understanding from a First-person Perspective Grantholder

2016

Chair for Software for Systems on Silicon IDEAL

2013–2017

Institute for Experimental Molecular Imaging

Prof. Dr.-Ing. Markus Feldmann

Technology Transfer in Computing Systems Coordinator

Neoadjuvant Nanomedicines for Vascular Normalization Grantholder

2016

Institute of Steel Construction TETRACOM

Duration

Prof. Dr. rer. nat. Thomas Eggermann Department of Human Genetics

MATCH

ERC Grants

2013

2016

Synthetic Expansion of Magnetic Molecules Into Spintronic Devices Grantholder

2012–2017

Prof. Dr. rer. nat. Paul Kögerler Institute of Inorganic Chemistry

Virtual Reality Group RWTH Aachen University

162 | Figures

Figures | 163


ERC Advanced Grants

Duration

ACROSS

3D Reconstruction and Modeling across Different Levels of Abstraction

(Co-PI)

Grantholder

Disorder Control

2014–2019 Master

Teaching degree

Other

Doctoral degree

Total

3,670

2,166

650

76

1,587

8,149

30.7%

16.1%

750

601

0

81

76

1,508

58.6%

21.4%

Faculty of Civil Engineering

2,568

626

84

96

134

3,508

34.6%

13.3%

Faculty of Mechanical Engineering

7,685

2,757

58

333

1,217

12,050

12.3%

16.8%

Faculty of Georesources and Materials Engineering

2,237

1,508

0

63

448

4,256

28.9%

17.5%

Faculty of Electrical Engineering and Information Technology

2,398

1,180

95

143

451

4,267

16.6%

25.8%

Faculty of Arts and Humanities

1,288

629

1,481

89

285

3,772

68.8%

10.1%

725

748

118

44

139

1,774

45.9%

13.6%

2,357

207

0

37

413

3,014

68.1%

15.3%

Grand total

23,678

10,422

2,486

962

4,750

42,298

13,483

7,056

Percentage of grand total

56.0%

24.6%

5.9%

2.3%

11.2%

100%

31.9%

16.7%

Faculty

Chair of Computer Science 8 (Computer Graphics and Multimedia)

Faculty of Mathematics, Computer Science and Natural Sciences

2014–2019

Prof. Dr. rer. nat. Matthias Wuttig

of which women internat.

Bachelor*

Prof. Dr. rer. nat. Leif Kobbelt

Tuning Disorder in Chalcogenides to realize Advanced Functional Devices Grantholder

4. Students at RWTH Aachen University WS 14/15

Faculty of Architecture

Chair of Experimental Physics I A and I. Institute of Physics IMAGINE

Imaging Magnetism in Nanostructures Using Electron Holography Grantholder

2013–2018

Prof. Dr. Rafal Edward Dunin-Borkowski Chair of Experimental Physics IV

DOMINOCAT

Asymmetric Organodomino Catalysis Grantholder

2013–2018

Prof. Dr. rer. nat. Dieter Enders Chair of Organic Chemistry I

FUTUREPHARMA

Exploiting Plants for the Production of Future Generation Recombinant Pharmaceuticals Grantholder

Prof. Dr. rer. nat. Rainer Fischer

2011–2016

Institute of Molecular Biotechnology

School of Business and Economics

Faculty of Medicine

* includes state examination (medicine and dentistry)

164 | Figures

Figures | 165


5. Students by Discipline WS 14/15

6. New Enrolments WS 14/15 Bachelor*

Master

Teaching degree

Other

Doctoral degree

Total

1,029

247

81

32

59

1,448

32.5%

19.8%

Faculty of Architecture

234

36

0

38

4

312

63.8%

28.5%

Faculty of Civil Engineering

636

34

6

39

7

722

35.3%

19.1%

1,732

296

11

145

69

2,253

14.6%

26.9%

Faculty of Georesources and Materials Engineering

572

202

0

33

20

827

34.0%

23.0%

Faculty of Electrical Engineering and Information Technology

686

167

26

52

17

948

21.4%

35.2%

Faculty of Arts and Humanities

374

85

211

41

14

725

69.4%

14.6%

School of Business and Economics

222

166

20

41

10

459

51.0%

17.6%

Faculty of Medicine

388

60

0

26

22

496

69.2%

30.0%

5,873

1,293

355

447

222

8,190

2,819

1,979

71.7%

15.8%

4.3%

5.5%

2.7%

100%

34.4%

24.2%

Faculty Faculty of Mathematics, Computer Science and Natural Sciences

23%

42,298 Students

Natural Sciences

57% Engineering

Faculty of Mechanical Engineering

of which women internat.

13% Humanities, Social Sciences and Economics

7% Medicine, Dentistry

Bachelor*

Natural Sciences

Master

Teaching degree

Other

Doctoral degree

Total

of which women internat.

4,376

2,674

650

81

1,719

9,500

31.8%

15.4%

14,932

6,164

237

711

2,194

24,238

20.6%

18.6%

Humanities, Social Sciences and Economics

2,013

1,377

1,599

133

424

5,546

61.5%

11.2%

Medicine, Dentistry

2,357

207

0

37

413

3,014

68.1%

15.3%

23,678

10,422

2,486

962

4,750

42,298

31.9%

16.7%

Engineering

Grand total

Grand total Percentage of grand total

* includes state examination (medicine and dentistry)

* includes state examination (medicine and dentistry)

166 | Figures

Figures | 167


7. Development of New Enrolments

8.1 Graduates in the 2014 Academic Year (WS 13/14 and SS 14)

9,000

Faculty

Bachelor ∑

626

8,000

570 1,151

1,022 7,000

1,311

570 1,957

6,000

400 766

5,000

1,550

4,000

412

425

427

827

832

1,649

1,611

747 1,562

668

1,025

2,198

Diplom / Magister/ State examination

Master

of which women intern.

of which women intern.

of which women intern.

Teaching degree ∑

of which women intern.

Total ∑

of which women intern.

Faculty of Mathematics, Computer Science and Natural Sciences

516

130

35

541

196

88

52

11

11

80

41

1

1,189

378

135

Faculty of Architecture

140

78

24

143

74

29

8

3

5

0

0

0

291

155

58

Faculty of Civil Engineering

292

105

18

102

36

5

14

6

1

2

2

0

410

149

24

Faculty of Mechanical Engineering

833

84

39

614

71

50

680

56

64

4

2

0

2,131

213

153

Faculty of Georesources and Materials Engineering

359

102

21

376

115

90

50

7

7

0

0

0

785

224

118

Faculty of Electrical Engineering and Information Technology

268

37

21

262

38

80

118

9

21

1

1

0

649

84

122

Faculty of Arts and Humanities

212

154

22

111

86

7

20

14

3

142

103

2

485

357

34

School of Business and Economics

124

72

7

92

49

15

12

1

1

13

10

1

241

132

24

16

16

0

30

24

12

253

165

20

0

0

0

299

205

32

2,760

778

187

2,271

689

376

1,207

272

133

242

159

4

6,480 1,897

700

of which women intern.

35.0%

of which women intern.

18.6%

of which women intern.

3.7%

2,151 1,956

4,634

4,465 4,060 3,737

3,000

3,023

3,250

3,367

3,343

2,000

1,000

0 WS 07/08

women (international) men (international) women (German) men (German)

WS 08/09

WS 09/10

WS 10/11

WS 11/12

WS 12/13

WS 13/14

WS 14/15

Faculty of Medicine

Grand total Percentage of Degrees

168 | Figures

42.6%

28.2%

6.8%

30.3% 16.6%

22.5% 11.0%

of which women intern. 65.7%

1.7%

100%

of which women intern. 29.3% 10.8%

Figures | 169


8.2 Doctoral Degrees and Habilitations in the 2014 Academic Year (WS 13/14 and SS 14) Faculty

Doctoral degree ∑

Faculty of Mathematics, Computer Science and Natural Sciences

7,000

Habilitation

of which women intern.

∑

of which women intern.

233

81

61

1

0

0

3

2

1

0

0

0

20

5

2

0

0

0

206

30

22

0

0

0

Faculty of Georesources and Materials Engineering

73

17

29

4

0

2

Faculty of Electrical Engineering and Information Technology

63

11

19

0

0

0

Faculty of Arts and Humanities

28

12

2

2

1

0

School of Business and Economics

24

6

3

0

0

0

Faculty of Medicine

160

105

12

19

2

0

Grand total

810

269

151

26

3

2

of which women intern. 33.2% 18.6%

100%

Faculty of Architecture Faculty of Civil Engineering Faculty of Mechanical Engineering

9.1 Development of the Number of Graduates

6,000

5,000

4,000

3,000

Percentage of Degrees

100%

of which women intern. 11.5% 7.7%

2,000

1,000

0 2009

2010

2011

2012

2013

2014

Master Bachelor Diplom/Magister/Other Teaching degree State examination

170 | Figures

Figures | 171


9.2 Development of the Number of Graduates by Degree

10. Full-time Staff Academic year

Degree

2009

2010

2011

2012

Staff 2013

2014

University without Faculty of Medicine ∑

Bachelor

760

1,032

1,813

2,176

2,544

2,760

Master

237

241

466

962

1,536

2,271

1,894

1,853

1,850

1,582

1,382

954

Professors**

Diplom/Magister/Other Teaching degree State examination Grand total

122 301 3,314

169 252 3,547

241 250 4,620

221 303 5,244

216 237 5,915

of which women intern.

of which women intern.

72

59

114

13

7

538

85

66

Other academic staff

1,105

278

194

951

415

97

2,056

693

291

Academic staff total

1,529

350

253

1,065

428

104

2,594

778

357

Non-academic staff

1,973

894

105

-*

-*

-*

1,973

894

105

Academic and non-academic staff total

3,502

1,244

358

1,065

428

104

4,567

1,672

462

701

162

38

-*

-*

-*

701

162

38

3,145

760

446

251

133

38

3,396

893

484

515

216

61

12

8

1

527

224

62

Grand total staff (annual full-time equivalent)

7,863

2,382

902

1,328

569

143

9,191

2,951

1,045

Students / Research assistants (Grants, Third-Party Funds, Quality Improvement Funds, Higher Education Pact Funds)

2,753

705

317

271

164

29

3,024

869

346

242 253 6,480

Staff from Third-Party Funding Staff Special Funds ***

9.3 Graduates by Discipline in the 2014 Academic Year (WS 13/14 and SS 14) 5% Medicine, Dentistry

23%

Humanities, Social Sciences and Economics

University

424

Trainees and interns

11%

of which women intern.

Faculty of Medicine

Natural Sciences

* Employees, trainees and interns of RWTH Aachen University Hospital are not University staff ** incl. professors financed through third-party funding and special funds *** Quality Improvement Funds, Higher Education Pact Funds et al

6,480 Graduates

61% Engineering

172 | Figures

Figures | 173


11.1 Professors including Junior Professors

12. Development of Grants from the State of NRW, Third-party Funding and Third-party Funding for Teaching

550 500 450 400 350

26 367

47

35

394

387

59 408

64 416

72 426

75 437

85

453

300

Grants in millions of euros

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Staff appropriations

252.9

258.2

259.5

267.3

273.5

284.1

Material expenses

131.9

138.2

140.6

141.9

147.2

151.6

Capital expenditures

11.4

15.2

13.2

13.9

18.2

10.1

Grand total grants

396.2

411.6

413.3

423.2

438.9

445.8

2009

2010

2011

2012

2013

2014

DFG (without CRC)

67.5

67.5

75.9

71.7

75.8

75.3

DFG-CRC**

14.0

11.7

9.3

10.1

11.9

13.1

European Union

12.3

13.9

16.5

16.9

18.6

21.4

BMBF* and other public partnership

50.5

75.6

87.2

92.3

103.6

87.4

Industry

56.8

60.6

81.5

84.8

101.8

94.4

4.4

8.1

9.2

8.2

8.2

8.6

21.2

20.9

34.0

36.9

33.7

30.2

226.6

258.3

313.6

320.9

353.7

330.4

2009

2010

2011

2012

2013

2014

21.4

22.1

20.9

17.8

17.3

17.2

Higher Education Pact

3.8

5.2

10.5

31.7

34.5

42.9

Quality Pact for Teaching

0.0

0.0

0.6

1.4

4.3

3.2

25.2

27.3

32.0

50.9

56.1

63.3

250 200

Third-party funding in millions of euros

150 100 50 0 2007

2008

Male professors

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Female professors

11.2 Development of the Number of Female Professors in percent

Foundations PNP*** and Other

18%

15.8%

16%

14.5%

14%

12.6%

12%

14.6%

* Federal Ministry of Education and Research ** DFG Collaborative Research Centres *** Private non-profit

13.3%

10.7%

10%

Third-party funding for Teaching and Learning in millions of euros

8.3%

8% 6%

Grand total third-party funding

6.6%

Quality Improvement Funds

4% 2%

Grand total third-party funds for teaching

0% 2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Female professors in percent

174 | Figures

Figures | 175


Impressum Publishing Information

13. Quality Improvement Funding for Teaching and Learning Quality Improvement Funds in millions of euros

2010

2011

2012

2013

2014

10.8

11.6

13.1

12.5

12.5

Material and infrastructure

8.8

7.8

4.5

4.6

4.5

Construction

2.2

1.3

0.0

0.0

0.0

Personnel

Administration Grand total Quality Improvement Funds

0.3

0.2

0.2

0.2

0.2

22.1

20.9

17.8

17.3

17.2

2010

2011

2012

2013

2014

Faculty of Mathematics, Computer Science and Natural Sciences

58,614

60,125

62,205

66,010

70,362

Faculty of Architecture

11,699

11,676

11,200

11,257

11,307

Faculty of Civil Engineering

21,527

22,177

21,636

24,078

23,470

Faculty of Mechanical Engineering

76,798

77,839

83,766

89,338

91,663

Faculty of Georesources and Materials Engineering

37,719

40,266

39,866

40,025

40,595

Faculty of Electrical Engineering and Information Technology

30,870

32,406

32,998

33,260

34,088

Faculty of Arts and Humanities

11,350

11,428

11,290

11,378

11,292

5,134

5,724

5,986

7,373

7,431

Central Lecture Halls (and the like)

101,536

107,141

106,567

99,517

97,090

Faculties not including Medicine

355,247

368,782

375,514

382,236

387,295

Faculty of Medicine

153,290

155,390

156,459

156,459

156,459

Grand total for university

508,537

524,172

531,973

538,695

543,754

School of Business and Economics

176 | Figures

2014 Report Published on behalf of the Rector Division 3.1 - Press and Public Relations RWTH Aachen University

Verantwortlich Renate Kinny

Responsible Renate Kinny

Redaktion Celina Begolli

Editor Celina Begolli

Text Ilse Trautwein

Text Ilse Trautwein

Figures Hans-Dieter Hötte Mireille O‘Neil

14. Area in Square Metres (previously referred to as primary floor space) Faculty

Bericht 2014 Herausgegeben im Auftrag des Rektors Abteilung 3.1 - Presse und Öffentlichkeitsarbeit RWTH Aachen University

Titelbild Die aixCAVE der RWTH wird genutzt, um mit der entwickelten Software NEST einen Überblick über Simulationsergebnisse des Gehirns zu erlangen. Mit dem „Flystick“ werden Areale im Gehirn ausgewählt, die beispielsweise zusätzliche Informationen über die Aktivität einzelner Neuronen einblenden. Foto: Peter Winandy Bilder Bender, Thomas (S. 112/113) Beyer, Kurt (S. 142) Brunn, Carl (S. 104/105) DHL (S. 137) EAA (S. 136) Endermann, Andreas, AWK NRW (S. 119) Eschbach, Benedikt (S. 108/109) FEN GmbH (S. 131) Forschungszentrum Jülich GmbH (S. 88/89, 120) Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen (S. 38/39) Gronarz, Tim (S. 110/111) GWA (S. 132) Herrmann, Andreas (S. 94/95) JARA-BRAIN (S. 84/85) Knauf, Raimund (S. 54/55) Levay, Alexandra (S. 123) Lux, Martin (S. 121, 126) Martin, Thorsten (S. 138) Melde, Achim, Deutscher Bundestag (S. 118) Rice University (S. 125) RWTH Aachen Campus GmbH (S. 102, 128) RWTH UFO (S. 62/63, 69, 70/71, 72/73) Schmitter, Andreas (Umschlagseiten 2, 3/4, S. 28/29, 40/41, 56/57, 77, 114/115, 116/117, 127, 133, 134, 135, 143) Steindl, Andreas (S. 98/99, 100/101)

Figures Hans-Dieter Hötte Mireille O’Neil Cover Image The RWTH aixCAVE is used to attain an overview of brain simulation results using NEST software. Using the “flystick,“ areas of the brain are selected which, for example, include additional information about the activity of individual neurons. Photo: Peter Winandy Images Bender, Thomas (pp. 112/113) Beyer, Kurt (p. 142) Brunn, Carl (pp. 104/105) DHL (p. 137) EAA (p. 136) Endermann, Andreas, AWK NRW (p. 119) Eschbach, Benedikt (pp. 108/109) FEN GmbH (p. 131) Forschungszentrum Jülich GmbH (pp. 88/89, 120) Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen (pp. 38/39) Gronarz, Tim (pp. 110/111) GWA (p. 132) Herrmann, Andreas (pp. 94/95) JARA-BRAIN (pp. 84/85) Knauf, Raimund (pp. 54/55) Levay, Alexandra (p. 123) Lux, Martin (pp. 121, 126) Martin, Thorsten (p. 138) Melde, Achim, Deutscher Bundestag (p. 118) Rice University (p. 125) RWTH Aachen Campus GmbH (pp. 102, 128) RWTH UFO (pp. 62/63, 69, 70/71, 72/73) Schmitter, Andreas (Cover pages 2, 3, 4, pp. 28/29, 40/41, 56/57, 77, 114/115, 116/117, 127, 133, 134, 135, 143) Steindl, Andreas (pp. 98/99, 100/101)

Figures | 177


Stollenwerk, Christopher (S. 106/107) Vogel, Thilo (S. 141) Winandy, Peter (Umschlagseiten 5/6/7, S. 4/5, 8/9, 10/11, 12/13, 14/15, 16/17, 18/19, 20/21, 22/23, 24/25, 26/27, 30/31, 32/33, 36/37, 42/43, 44/45, 46/47, 48/49, 50/51, 52/53, 58/59, 60/61, 66/67, 69, 75, 76, 78, 80, 81, 82/83, 86, 90/91, 92/93, 96/97, 122, 124, 129, 130, 139, 140) Gestaltung graphodata AG, Aachen Übersetzung LUND Languages Ralf Pütz Helen Merenda Druck imageDRUCK+MEDIEN GmbH

178 | Figures

Stollenwerk, Christopher (pp. 106/107) Vogel, Thilo (p. 141) Winandy, Peter (Cover pages 5/6/7, pp. 4/5, 8/9, 10/11, 12/13, 14/15, 16/17, 18/19, 20/21, 22/23, 24/25, 26/27, 30/31, 32/33, 36/37, 42/43, 44/45, 46/47, 48/49, 50/51, 52/53, 58/59, 60/61, 66/67, 69, 75, 76, 78, 80, 81, 82/83, 86, 90/91, 92/93, 96/97, 122, 124, 129, 130, 139, 140) Layout graphodata AG, Aachen Translation LUND Languages Ralf Pütz Helen Merenda Print imageDRUCK+MEDIEN GmbH


Bericht/Report 2014

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