keep in touch 58

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MAGAZIN FÜR EHEMALIGE DER RWTH AACHEN UNIVERSITY

WS 2014/2015 N° 58

„Sentimental journey“ mit Preis Interview mit Berthold Leibinger, erster Preisträger des Aachener Ingenieurpreises und Sohn Peter Leibinger, RWTH-Alumnus News „Tschö wa!“ Erstes Graduiertenfest der RWTH Aachen Wissenschaft & Wirtschaft Interaktive Materialien – die nächste Revolution Öcher Leben Historischer Lernort in der Innenstadt

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„Großes Kino“ Das erste RWTHGraduiertenfest der RWTH Aachen

Foto: Kurt Beyer

VORWORT

Professor Peter Russell, Rektoratsbeauftrager für Alumni

Liebe Alumni, liebe Freunde und Partner der RWTH Aachen, Umso mehr freuen wir uns über eine gelungene Premiere des Graduiertenfestes, das nicht zuletzt auch Familiengeschichte(n) geschrieben hat: Stolze Eltern ließen sich mit ihren Zöglingen ablichten, unzählige neue „Selfies“ wurden getwittert und gepostet. Eine besondere Familiengeschichte verbindet sich auch mit den beiden Protagonisten dieser Ausgabe: dem ersten Preisträger des neuen Aachener Ingenieurpreises, Berthold Leibinger, der die Keynote Speech beim Graduiertenfest hielt, und seinem Sohn Peter, der an der RWTH studierte und ihn nach Aachen begleitete. Familie, dieser Begriff gilt schließlich für die RWTH insgesamt – für die Professoren, für Mitarbeiter und Studierende, die als Helfer einen großartigen Beitrag geleistet haben, sowie nicht zuletzt für die anwesenden Goldenen und Silbernen Doktorjubilare, die vor 50 bzw. 25 Jahren ihrer Promotion abgeschlossen haben. Beim „Happy“-Song hatten alle den besten Grund zum Tanzen, Feiern und Glücklichsein. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Graduiertenfest am 5. September 2015. Ihr

VORWORT

Pomp and Circumstance, Pirates of the Caribbean, Mission Impossible… bekannte Filmmusik, die sich die neun Fakultäten selbst ausgewählt hatten, begleitete – live gespielt vom Sinfonieorchster Bocholtz – beim ersten Graduiertenfest der RWTH die etwa 900 Absolventinnen und Absolventen beim Einmarsch in das Dressurstadion auf dem CHIO-Gelände in der Aachener Soers. Eltern und Angehörige, Ehrengäste, Professoren und Doktorjubilare empfingen sie mit „Standing Ovations“, verdienter Beifall für den erfolgreichen Studienabschluss. Schon der Beginn der Veranstaltung produzierte emotionale Momente, sozusagen „Großes Kino“, das die Beteiligten – insbesondere die Graduierten selbst – nicht vergessen werden. Es sind solche Ereignisse, die letztlich für die Zukunft das Bild der RWTH Aachen nicht nur in der Öffentlichkeit prägen werden, sondern vor allem die Erinnerungen der Absolventinnen und Absolventen an Ihre Alma Mater Aquensis, wenn Sie nun als Alumni, also als Ehemalige, ihren Berufsweg beschreiten und ihr weiteres Leben gestalten. Für die Alumniarbeit der RWTH, die sich mit der nachhaltigen Bindung der Ehemaligen an ihre Hochschule befasst, sind diese emotionalen Momente von unschätzbarem Wert. Wie oft hört man in Gesprächen mit älteren Alumni die Klagen über den eher unpersönlichen Abschied vom Studium in früheren Zeiten. Häufig wurde das Diplomzeugnis per Post zugeschickt – und das nach einer Lebensphase, in der wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Mehr dazu in unserer elektronischen Ausgabe! 3


INHALT

INHALT

„Sentimental journey“ mit Preis

Unbemannt über die Nordsee Erfolgreiche Testflüge des DHL Paketkopter Forschungsprojekts

NEWS

INHALT 4

Der Weg des ‚DWI‘ von der Wollforschung in die Leibniz-Gemeinschaft

Historischer Lernort in der Innenstadt

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Erfolgreiche Ideen für die „Forscher-Alumni-Strategien“:

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Rector’s Cup 2014 … 10. Jahrestreffen der RWTH-Alumni in Nordamerika TU9-Alumni-Treffen in Seoul Executive MBA-Alumni mobil und dynamisch

ALUMNI IM PORTRAIT

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Das neue Centre Charlemagne präsentiert die Aachener Stadtgeschichte offen, vielfältig und kreativ

WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT

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Fahrzeugtechnik der nächsten Generation

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Unbemannt über die Nordsee

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Hoffnung „ReinHeart“

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Interaktive Materialien – die nächste Revolution

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Network proRWTH

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Im Aufbau

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Historischer Lernort in der Innenstadt

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Berliner RWTH-Alumni besuchten das Mies van der Rohe Haus

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Der Ehemaligen- und Studentenverein Aachener Mediziner feiert sein 10jähriges Bestehen

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55 Jahre „Alcuinus“: Welgemeende Felicitaties!

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Graduiertenfest 2014

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„Sentimental journey“ mit Preis

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Mit Liebe zum Original

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ÖCHER LEBEN

INHALT

Professor Dr. techn. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger, erster Preisträger des Aachener Ingenieurpreises, und Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger im Interview

Interaktive Materialien – die nächste Revolution

Mehr in unserer elektronischen Ausgabe!

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Foto: privat

Foto: privat

Foto: RWTH/cw

Prof. Michael Vorländer (links) und Prof. Wieslaw Woszczyk

Professor präsentiert im FVK-Technikum des Prof. AnaChristian Solodkin,Hopmann Prof. Ferdinand Binkofski, Uniklinik Aachen, IKV Versuchsbauteil, hergestellt durch Spaltimprägnieren. undein Prof. Steven Small (v.l.n.r.)

Erfolgreiche Ideen für die „Forscher-Alumni-Strategien“:

Christin Wannagat

Warum es wichtig ist, mit internationalen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern in Verbindung zu bleiben 2011 gehörte die RWTH zu den Preisträgern des Ideenwettbewerbs „Forscher-Alumni an deutschen Universitäten“, ausgelobt von der Alexander von Humboldt-Stiftung. Nun ist die Forscher-Alumni-Arbeit der RWTH im Rahmen des Wettbewerbes auch für ihre Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden. Die Bindung von internationalen Forschern an die Hochschule und an Deutschland wird vom Bundesforschungsministerium mit 30.000 Euro gefördert.

NEWS

Jedes Jahr kommen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler über verschiedene Programme an die RWTH-Institute, um dort zu forschen und zu lehren. Mit der Rückkehr in ihr Heimatland werden sie als so genannte Forscher-Alumni für die Hochschule wertvolle Partner. Ihre besonderen Erfahrungen und ihre Erzählungen aus erster Hand sind es, die andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die RWTH und für Deutschland als Forschungsstandort begeistern sollen. Forscher-Alumni sind die wichtigen Bindeglieder für die Entstehung neuer weltweiter Forschungs- und Hochschulkooperationen.

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Es ist das simple und doch herausfordernde Ziel der Forscher-Alumni-Arbeit, sie mit ihrem Weggang ins Ausland nicht aus den Augen zu verlieren und mit ihnen über ihren eigentlichen Aufenthalt an der Hochschule hinaus zusammenzuarbeiten. Wie kann man diese Zusammenarbeit gestalten und weiter entwickeln? Für mögliche Antworten lobte 2011 die Alexander von Humboldt-Stiftung den Ideenwettbewerb „Forscher-Alumni an deutschen Hochschulen“ aus. Die RWTH überzeugte und gehörte damit zu den ersten sechs Gewinneruniversitäten. 2014 waren es schon 16 Universitäten und drei Forschungseinrichtungen, die sich erfolgreich am zweiten Wettbewerb „Forscher-Alumni-Strategien“ beteiligten. Die RWTH wurde in diesem Jahr als eine Hochschule mit Erfahrung in der Alumni-Arbeit und mit besonders gelungenen Nachhaltigkeitsstrategien geehrt. Die Bindung der zukünftigen Forscher-Alumni beginnt schon mit einem optimalen Betreuungsprogramm während ihres Deutschlandaufenthaltes. Eine Win-WinSituation: „Der Wettbewerb und die daraus entstande-

nen Initiativen an unserer Hochschule fördern in hervorragender Weise unsere Internationalisierung“, betont Rektor Ernst Schmachtenberg.

Es hat ’mal jemand gesagt, ein gutes Gespräch sei der Anfang von Innovation. Wie fruchtbar gegenseitige Forschungs- und Lehraufenthalte an der RWTH und an befreundeten Forschungsinstitutionen und Universitäten im Ausland sein können, zeigen die Erfahrungsberichte einer ganzen Reihe „Kluger Köpfe“, renommierter Gastprofessorinnen und Gastprofessoren in Aachen. Ob Methodenaustausch oder Forschungsprojekt, gemeinsam und im Austausch entsteht oft viel mehr, nicht nur für das eigene Forschungsfeld sondern auch für die Lehre: strategische Austauschnetzwerke wie das ACalNet, das Aachen-California Network of Academic Exchange oder neue internationale Masterprogramme und Partneruniversitäten wie die Tsinghua University in Beijing. „Es hat ’mal jemand gesagt, ein gutes Gespräch sei der Anfang von Innovation. In unserer Diskussion haben wir eine gemeinsame Idee entwickelt“, resümierte der international anerkannte Akustikforscher, Professor Wieslaw Woszczyk aus Montreal, Kanada, kürzlich in einem Interview über seinen Austausch an der RWTH. Im April kam er auf Einladung von Professor Michael Vorländer ans Institut für Technische Akustik (ITA) nach Aachen, um mit ihm gemeinsam im CAVE der RWTH virtuelle und akustische Aufnahmeräume für Musikerinnen und Musiker auszubauen. Was für ein öffentliches Highlight ein solcher Besuch sein kann, zeigte die Inszenierung seines „Haydn-Projektes“ an der Musikhochschule Aachen, bei dem er einem breiten Publikum mit der Präsentation historischer anmutender Akustikräume, in der Haydns Musik gespielt haben könnte, Einblicke in seine Forschung gab.

NEWS

Prof. Antje Spiess, Verfahrenstechnik, Prof. Björn Usadel, Botanik 1, und Prof. Markus Pauly, UC Berkeley (v.l.n.r.)

Die Neurologen Professor Steven Small und Professor Ana Solodkin aus Berkeley, Kalifornien, besuchten dieses Jahr im Sommer die Uniklinik Aachen auf Einladung von Professor Ferdinand Binkofski: „At RWTH Aachen there is one of the premiere major research groups of neurology in the world. I think there is a tremendous collective environment for a medical school. Moreover, the university’s engineering program adds a technical perspective – so to go to RWTH is a very good idea.” Zur gleichen Zeit kehrte auch der Pflanzen- und Mikrobiologe Professor Markus Pauly aus Berkeley, Kalifornien, zurück an seine Alma Mater in Aachen, wo er studierte und promovierte. Er folgte der Einladung seines ehemaligen Doktoranden und jetzigen Lehrstuhlinhabers Professor Björn Usadel an die Institute für Botanik und Verfahrenstechnik. Hier sitzen gleich mehrere RWTH-Institute in einem Boot: „Neben dem intensiven Erfahrungsaustausch konnten wir unsere Austauschmöglichkeiten zwischen der RWTH und unserem Forschungs- und Lehrbereich in Berkeley intensivieren“, so Usadel. Über die Teilnahme im ACalnet wird es bald zu einem Austausch von Studierenden und Promovenden der RWTH und des Energy Biosciences Institutes kommen. www.rwth-aachen.de/forscher-alumni www.avh.de

Die Wettbewerbe „Forscher-Alumni an deutschen Universitäten 2011“ und „Forscher-Alumni-Strategien 2014“ sind Teil des Projektes „Internationales Forschungsmarketing“ für Deutschland, das die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft gemeinschaftlich durchführen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es ist Teil der Initiative „Research in Germany“.

Rector’s Cup 2014 … auch ein „Drive“ für das Deutschlandstipendium Zum ersten Mal musste das Golfturnier der Alumni und Professorenschaft sowie Freunde und Förderer der RWTH Aachen mit einer längeren Pause aufgrund der kräftigen Schauer unterbrochen werden. Danach rollte der Ball – im wahrsten Sinne des Wortes – aber wieder. Bereits zum zwölften Mal fand der „Rector’s Cup“ auf der Anlage des Golfclubs Mergelhof im grenznahen Gemmenich statt. Bei der abendlichen Siegerehrung war bei den erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Stimmung besonders gut: So setzten sich in der Brutto-Wertung Thomas Ebert, Prof. Dr. Reinhart Poprawe, Karola Haag und Illa Lax-Feuerborn durch. Die Netto-Wertung haben Dr. Peter Ehrentraut, Annelie Gras und Sabine Egry für sich entschieden. Schließlich gab es noch zwei Sonderwertungen: Den „Longest Drive“ der Damen gewann Heike Charlotte Müller, bei den Herren Johannes Käppler. Beim „Nearest to the Pin“ siegte Rosy Geiser in der Damen-Konkurrenz und Bodo DauvermannAbel bei den Herren. Beim „Rector’s Cup“ geht es aber nicht nur um das sportliche Vergnügen allein. Als besonderen „Drive“ pflegen die RWTH-Golferinnen und -Golfer mit der finanziellen Unterstützung ausgewählter Projekte der RWTH ebenso den Benefizgedanken. Als Ergebnis der diesjährigen Veranstaltung können nun vier weitere Deutschlandstipendien finanziert werden. Herzlichen Dank an die Förderer!

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Zahlreiche koreanische Absolventen der TU9-Universitäten, unter anderem auch der RWTH, folgten der Einladung des deutschen Botschafters Rolf Mafael zum Alumni-Treffen.

TU9-Alumni-Treffen in Seoul

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(rj)

Unique, Integrated Partnership

Ulla Bidian

15 Years of European University Cooperation – IDEA League

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NEWS

Since its foundation in 1999 IDEA League has aimed at fostering excellent scholarship, education and research in science and engineering. The IDEA League represents the most important university collaboration at the European level for each of the partner universities and provides added value by pooling the resources of outstanding research and education programmes for the creation of unique, integrated partnerships. In a world of accelerating globalisation, the IDEA League set out to actively contribute to the agenda setting in Europe, and participates in the programmes and actions of the European Union such as the European Institute of Innovation and Technology (EIT) with its Knowledge and Innovation Communities (KICs).

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When the network was created, the Bologna Process had just been initiated. With the signing of the Bologna Declaration by the European Education Ministers in 1999, the creation of the European Higher Education Area (EHEA) with comparable and compatible academic degree standards and quality assurance standards throughout Europe had been determined. One of the key aspects of IDEA League activities have since been the further promotion of student mobility and joint degree programmes. In 2006 RWTH Aachen University together with TU Delft and ETH Zürich developed the Joint Master in Applied Geophysics, enabling participating students to study at all three universities when pursuing their degree. The IDEA League student research grant, and a number of annual summer schools for students of IDEA League partners further helped to reach a high degree of mobility and networking of the students. Furthermore, the student unions of the IDEA League formed

Foto:RWTH/rj

his year marks the 15th anniversary of the IDEA League, a network of leading European universities of science and technology that have been working together in education and research. Its founding members Imperial College London, TU Delft, ETH Zürich, and RWTH Aachen University gave the network its name – the acronym IDEA. Chalmers University of Technology in Gothenburg has recently joined the network as the first private university. Professor Ernst Schmachtenberg, Rector of RWTH Aachen and current President of IDEA League, welcomes the paticipants at this years alumni meeting in Zurich. IDEALISTIC to meet as partners and engage in international information exchange on higher education politics, policies and best-practises. 2014 also saw the second joint alumni meeting of IDEA League after the initial joint get-together of alumni in Paris last year. At this year´s event in Zürich alumni of all four partner universities took part in a common network meeting and engaged with IDEA League representatives and students from IDEALISTIC. A key feature of the IDEA League is the Doctoral School, which was established in 2012, with the aim to combine the search for solutions for global challenges with innovative doctoral training. The long-term goal is to run several parallel programmes under the framework of the Doctoral School. The pilot programme on Ageing and Sustainability took place in 2012-2013. The current programme for 2014 is on Urban Systems, and the programme for 2015 will be on Quantum Informatics. Meanwhile the IDEA League has already developed into a model for another regional university network - the consortium of Asian Science and Technology Pioneering Institutes of Research and Education (ASPIRE), a group of five leading universities of science and technology in Asia. Both IDEA League and ASPIRE share common interests in pursuing research and educational excellence and are now in the process of exploring possibilities for future cooperation.

twa 500 Hochschulkooperationen in den Ingenieurwissenschaften sowie 300 in den Naturwissenschaften gibt es zurzeit zwischen Deutschland und Korea. Unser Ziel ist es, diese Zahlen in der Zukunft zu verdoppeln,“ so der deutsche Botschafter in Korea Rolf Mafael beim Alumni-Treffen der führenden Technischen Universitäten Deutschlands (TU9), das Anfang Oktober am Vorabend der „Joint Korean-German Conference on Future and Technology“ in Seoul stattfand. Für Mafael ist es ein besonderes Anliegen, Deutschland in Korea auch als hervorragenden Standort für die akademische Ausbildung und Forschung in den Ingenieur- und Naturwissenschaften bekannter zu machen. Die anstehende Konferenz sei für ihn ein Leuchtturmprojekt, von dem er sich neue Impulse erhoffe. Als wichtige Mittler und Multiplikatoren setzt der Botschafter vor allem auf die Unterstützung des Alumninetzwerks „ADeKo“ der koreanischen DeutschlandAlumni, insbesondere der Alumni der TU9-Universitäten. So folgten über 100 Ehemalige der Universitäten Darmstadt,

Dresden, Stuttgart, Berlin, Braunschweig und natürlich der RWTH Aachen seiner Einladung zu einem TU9-Alumnitreffen. Welchen Stellenwert die Bemühungen des Botschafters haben, zeigte nicht zuletzt auch die Anwesenheit der Universitätspräsidenten aus Darmstadt, Dresden, Berlin, Stuttgart sowie des RWTH-Rektoratsbeauftragten für Korea, Professor Dr. Manfred Martin. In einem Grußwort betonte auch Professor Martin, wie wichtig angesichts der Globalisierung die internationale Zusammenarbeit sei, vor allem das Kennenlernen, die Netzwerkbildung der Menschen untereinander. Er erinnerte an das Engagement des verstorbenen koreanischen RWTH-Ehrensenators Dr. Young-Sup Huh, aus dem sich an der RWTH inzwischen die MOGAM- und Research Fellowship-Stipendien für den Studierendenaustausch zwischen der RWTH und ihren koreanischen Partneruniversitäten entwickelt haben. Mit Hilfe des DAAD-Informationszentrums sollen zukünftig weitere Ideen für das Engagement der Alumni entwickelt werden.

Besondere Völkerverständigung

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ei dem letzten Griechisch-Türkischen Alumnitreffen der RWTH in Aachen 2007 haben viele Ehemalige aus den beiden Ländern das SuperC nur als Rohbau wahrnehmen können. In diesem Jahr konnte RWTH-Rektor Professor Ernst Schmachtenberg etwa 50 Absolventen aus beiden Ländern, die sich seit den 60er und 70er Jahren kennen und mittlerweile regelmäßig treffen, in dem inzwischen fertiggestellten Gebäude begrüßen. Auch Oberbürgermeister Marcel Philipp ließ es sich nicht nehmen, die Gäste aus Griechenland und der Türkei persönlich im Weißen Saal des Rathauses zu empfangen. Sowohl Prof. Dr. Georg Fotiadis, Repräsentant der griechischen Alumni, als auch Dr. Okan Akin, 1. Vorsitzender der türkischen Alumnivereinigung Aachen-Istanbul, wünschen sich, diese Beziehungen mit den jüngeren Absolventengenerationen fortsetzen zu können. So konnten die Ehemaligen während des Treffens in Aachen auch bereits erste Kontakte zu „ihren“ Studierenden knüpfen. (dih)

Foto: Martin Lux

10. Jahrestreffen der RWTH-Alumni in Nordamerika

Foto: TU9

Foto: Mischa Nicklaus

Die RWTH-Alumni beim Besuch der deutschen Luftwaffe auf der Holloman Airforce Base.

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raditionell im Frühjahr organisiert seit vielen Jahren die RWTH-Alumnivereinigung in Nordamerika eine mehrtägige Zusammenkunft der Ehemaligen. Im Mai trafen sich die Alumni zu ihrem mittlerweile zehnten Jahrestreffen, dieses Mal in El Paso, Texas. Dazu waren die Teilnehmer aus Kanada, Deutschland und acht US-Bundestaaten angereist. Mit dabei war auch der RWTH-Rektoratsbeauftragte für Alumni, Prof. Peter Russell. Auf dem Programm stand unter anderem ein Empfang bei Dr. Diana Natalicio, der Präsidentin der University of Texas in El Paso (UTEP), und ein Besuch beim Ausbildungszentrum der Jagdflieger der deutschen Luftwaffe auf der Holloman Airforce Base in Alamogordo, New Mexico. Dort werden alle Tornado-Piloten der Deutschen Luftwaffe ausgebildet. Der stellvertretende Kommandeur, Oberstleutnant Graves, gab einen Einblick über das berufliche und private Leben des deutschen Kontingents. Die Alumni durften auch auf einen Tornado klettern und das Cockpit bestaunen.

Auch Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp begrüßte die Teilnehmer des Griechisch-Türkischen Alumni-Treffens. 9


NEWS

NEWS

Foto: RWTH International Academy

Berliner RWTH-Alumni besuchten das Mies van der Rohe Haus

Die Alumni des Executive MBA-Programms beim Treffen auf der Ford Teststrecke in Lommel.

Executive MBA-Alumni mobil und dynamisch

NEWS

Ein aktives und dynamisches Programm erwartete die Alumni-Gruppe im DCDQ Center auf dem Ford Proving Ground Lommel, Belgien. Die Alumni konnten in Teams verschiedene Automobile von Ford, den Streetscooter der RWTH Aachen und den Tesla mit E‐Motor auf der Strecke selbst testen. Mitarbeiter des Ford Forschungszentrums erklärten die wichtigsten Technologieaspekte der Fahrzeuge und deren Funktionen. Die Teilnehmenden konnten die „Active City Stopp“ Funktion im Ford Focus selbst erleben. Bei einer konstanten Geschwindigkeit von ca. 30km/h fuhren die Alumni auf ein Baloon Car zu. Das Auto erkannte selbstständig und bremste zügig ab. Eine tolle Erfahrung – in der auch ein wenig Mut gefordert war. Für viele war jedoch die Mitfahrt im Ford Focus RS (305 PS) Highlight des Tages. Mit Helm und ein wenig Adrenalin ging es mit

Parallel dazu hatten die Alumni die Gelegenheit, sich Vorträge zum Radnabenmotor von Fraunhofer oder der Streetscooter GmbH anzuhören. Aber auch das Netzwerken kam nicht zu kurz: Während der Kaffeepausen und des Lunchs gab es ausreichend Gelegenheit, sich über Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen und Synergien herzustellen. Pim van der Jagt, Geschäftsführer des Ford Forschungszentrums in Aachen, hielt abschließend einen Vortrag über die Mobilität von morgen. Herausforderungen und Probleme der künftigen Mobilität wurden mit den EMBA Alumni angeregt diskutiert.

Foto: RWTH/rj

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quietschenden Reifen über die Strecke. Der Fahrer holte alles aus den 305 PS raus und alle Beteiligten konnten sich selbst von der Fahrdynamik des Autos überzeugen.

info@emba.rwth‐aachen.de www.emba.rwth‐aachen.de

Die RWTH-Alumni vor der Elbphilharmonie. 10

Aufmerksam folgten die Alumni den Ausführungen von Dr. Wita Noack (rechts) zum Mies van der Rohe Haus.

Alumni-Treff in der Elbphilharmonie in Hamburg

Viktoria Haarmann

iedersehen macht ja bekanntlich Freude und so trafen sich im August 25 ehemalige Studierende aus allen zehn Jahrgängen des Executive MBAProgramms der RWTH Aachen University zum alljährlichen Alumni Netzwerktreffen auf der Ford Teststrecke in Lommel, Belgien, unter dem Motto „Mobilität“.

Foto: RWTH/rj

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ach einiger Zeit fand nun auch wieder ein Treffen der Ehemaligen der RWTH in Berlin statt. Unter fachkundiger Leitung von Dr. Wita Noack vom Mies van der Rohe Haus besichtigte eine Gruppe von RWTHAlumni das auch als Villa Lemke bekannte Berliner Wohnhaus des bekannten Aachener Architekten, ein Anziehungspunkt für Liebhaber der Architektur Mies van der Rohes. Dieses hatte der Architekt in den 1930 Jahren noch vor seiner Emigration in die USA für das Fabrikanteehepaar Lemke entworfen. Neben einer Führung durch das im Bauhaus-Stil konzipierte Haus und die imposante Gartenanlage gab es einen exklusiven Einblick in die neueste Ausstellung des Hauses – die Objektsammlung „Mies van der Rohe“ des in Berlin lebenden und international etablierten Künstlers Gerold Miller. Die inhaltliche Einführung zum Wirken Mies van der Rohes sowie die Finessen und Details des als Denkmal geschützten Hauses in Berlin-Höhenschönhausen stießen bei den Alumni auf reges Interesse und luden zu interessanten Gesprächen ein. Abgerundet wurde der Abend mit einem lockeren Get-Together im nahegelegenen Biergarten. (rj)

A

nfang Oktober hatten fast vierzig Alumni der RWTH die besondere Gelegenheit eines der meistdiskutiertesten Bauprojekte Deutschlands ganz genau in Augenschein zu nehmen – die noch im Bau befindliche Elbphilharmonie am Hamburger Hafen. Am frühen Samstagmorgen ging es in zwei Gruppen ausgerüstet mit Sicherheitshelmen und -stiefeln unter professioneller Leitung auf die Baustelle der Elbphilharmonie. Auf Grund der vielen kritischen Meldungen in Medien und Presse kamen viele Teilnehmer aus dem regionalen Netzwerk der RWTH Alumni mit reservierten Erwartungen. Sie konnten bei näherem Betrachten aber feststellen, dass viele bauliche Fortschritte zu erkennen waren und große Teile des Bauprojekts fertiggestellt sind, z.B. das dazugehörige Hotel in der oberen Etagen der Elbphilharmonie. Neben den Konzertsälen sind mehrere Eigentumswohnungen und Verwaltungsbüros allerdings weiterhin im Bau. So konnten die Alumni unter anderem auch das noch fertigzustellende Büro des Intendanten mit Blick auf die Elbe inspizieren. Im Anschluss fand man sich zum gemütlichen Ausklang im Restaurant Kaiser´s in Hamburgs Hafencity ein – mit Sitzplätzen direkt an der Dalmannkai-Promenade und bei schönstem Herbstwetter. Durchwegs positiv war die Rückmeldung am Ende für diese aufschlussreiche Führung, die wieder mal auf Initiative der Alumni Dr. Winfried Sturm und Arno Rogalla zustande gekommen ist. Vielen Dank! (rj) 11


NEWS

RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg trat am 1. August 2014 seine zweite Amtszeit an. Gemeinsam mit den drei bisherigen Prorektoren Malte Brettel, Doris Klee und Aloys Krieg wird er für weitere vier Jahre die Leitung der Hochschule übernehmen. Ebenso wurde Kanzler Nettekoven für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Neues Rektoratsmitglied ist – ebenfalls ab dem 1. August 2014 – Professor Rudolf Mathar. Der Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Informationstechnik wird Prorektor für Forschung und Struktur und tritt die Nachfolge von Professor Rolf Rossaint an.

Hannah Schröder

RWTH-Web jetzt für Smartphones und Tablets optimiert

NEWS

Im Jahr 2004 setzten ehemalige Fachschaftler mit der Vereinsgründung einen lange gehegten Wunsch um. Ziel war eine aktive Plattform, um Ehemaligen den Austausch mit Studierenden zu ermöglichen, sowie den Kontakt nach Aachen und zu Studienkollegen zu halten.

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Dr. Ingmar Gröning, Sekretär des Vereins und Gründungsmitglied, erinnert sich: „Am 16.11.2004 wurde der Verein der Freunde der Medizinstudierendenschaft Aachen (FdMSA e.V.) im Hörsaal der Uniklinik gegründet. Der typisch grüne Teppich im Oktagon sollte zu unserem Markenzeichen werden.“ Über die Jahre wurde aus der kleinen Gruppe ehemaliger Fachschaftler ein Verein mit einem breiten Angebot an Projekten und Aktivitäten. Einen wichtigen Baustein stellt das Förderprogramm für wissenschaftliches Engagement von Studierenden dar, kurz: AEXMED. Auch die regelmäßigen Seminarangebote zu Themen wie „Arbeiten im Ausland“ oder die Reihe „Arbeiten als ...“, welche den Studierenden ein Einblick in den Arbeitsalltag der einzelnen Fachrichtungen gibt, sind bei den jungen Medizinern sehr beliebt. „Da die Projekte überwiegend mit Hilfe von Beiträgen und Spenden finanziert werden, freuen wir uns natürlich über jedes neue Mitglied und jede Spende, da dies unsere Fördermöglichkeiten erweitert“, so Dr. Jan Cremer, Finanzer des Vereins.

Neben dem traditionellen Alumni-Grillen, welches jährlich vor der Patho-Fête stattfindet, kam dieses Jahr der Jubiläumstag dazu. Am 19. Juli startete das Programm mit der 11. Mitgliederversammlung des Vereins. Neben Jahresberichten, der Planung kommender Aktivitäten und der Wahl des erweiterten Vorstands freut sich der Verein aktuell besonders über eine neue Internetpräsenz (www.fdmsa.de).

55 Jahre „Alcuinus“: Welgemeende Felicitaties!

Ohne den Verein würde Aachen und der Medizinischen Fakultät etwas fehlen. Eine gemeinsame Stadtführung bei strahlendem Sonnenschein konnte so manchem schon lange in Aachen Ansässigen neue spannende Details über das Leben Karls des Großen und die Stadtgeschichte nahe bringen. Anschließend fand man beim gemeinsamen Abendessen Zeit für Austausch, Anekdoten aus alten Zeiten und bunte Ideen für die Zukunft. Der 1. Vorsitzende Dr. Özgür Onur berichtet stolz von früher: „Damals dachten wir, wenn wir nur zehn Prozent der Zeit, die wir für die Fachschaftsarbeit investiert haben, nun in den neuen Verein einbringen, dann läuft es schon. Über die Jahre hat uns das Berufsund Familienleben eines Besseren belehrt. Trotzdem ist es toll, wie der Verein Stück für Stück gewachsen ist und mittlerweile auch Vorbild für andere Standorte ist. Ohne den Verein würde Aachen und der Medizinischen Fakultät etwas fehlen.“

F Foto: Frank Ükermann

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chon über viele Jahrzehnte hinweg engagieren sich angehende Mediziner in der Aachener Fachschaft in verschiedensten Themenfeldern. Neben der stetigen Verbesserung und Entwicklung der Lehre ist dabei auch die Vernetzung der Studierenden und ihr Kontakt zu den Alumni stets ein zentraler Aspekt gewesen.

Wie die deutschen Fußballer: Mit einer souveränen Leistung gewann das gemeinsame Team von RWTH und FH Aachen, Carologistics, erstmals den Weltmeistertitel 2014 in der RoboCup Logistics League in Joáo Pessoa, Brasilien. Die Wissenschaftler des Institutsclusters IMA/ZLW & IfU (Professor Jeschke, Maschinenbau, RWTH) siegten zusammen mit dem Lehr- und Forschungsgebiet für Wissensbasierte Systeme der RWTH Aachen (Professor Lakemeyer, Informatik, RWTH) und der Arbeitsgruppe Robotik (A. Ferrein, Elektrotechnik, FH Aachen).

Der Trend des mobilen Webs wird zunehmend zu einer festen Größe in der Nutzung des Internets. In diesem Jahr werden zum ersten Mal mehr Menschen das Internet über mobile Endgeräte nutzen als über Desktop-PCs. Um die Vielzahl an mobilen Nutzerinnen und Nutzern besser zu bedienen, hat die RWTH Aachen ihren Webauftritt für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets optimiert. Die Auftritte der Organisationseinheiten, die dem zentralen Content-Management-System der RWTH Aachen angeschlossenen sind, erscheinen jetzt ebenfalls im mobilen Gewand.

Foto. privat

Vorstands- und Vereinsmitglieder der FdMSA beim Jubiläumsessen am Aachener Stadttheater.

Weltmeister in Brasilien

Foto: RWTH Aachen

Zweite Amtszeit

Für seine bedeutenden Beiträge zur Förderung der Forschung und Lehre in der Akustik in Europa wurde Professor Michael Vorländer, Lehrstuhlinhaber für Technische Akustik der RWTH, jetzt mit dem EAA Award 2014 der European Acoustics Association, EAA, ausgezeichnet. Der EAA Award wird alle drei Jahre verliehen. Die EAA ist der Dachverband der akustischen Gesellschaften in Europa und hat 9000 Mitglieder. Ihren Fokus legt sie auf verschiedene Aspekte rund um die Akustik, ihre Technologien und Anwendungen.

este soll man feiern, wie sie fallen. Die in Aachen ansässige niederländische Studierendenvereinigung „K. A. V. Alcuinus“ lud ihre aktiven Mitglieder, Alumni, Freunde und Förderer zum 55-jährigen Jubiläum. Zahlreiche Gäste folgten dieser Einladung zum Festempfang und Dinner in die idyllische Auberge de Rousch in Heerlen. Insbesondere freuten sich die jungen Mitglieder auch über die Anwesenheit des Alcuinus-Gründers Egid Niël, der es sich natürlich nicht nehmen ließ, persönlich einige Grußworte an die Jubiläumsgesellschaft zu richten. Neben einem nostalgischen Rückblick durch Frans Kremer und Ike Baaten vom „Disput Limburgia“ war die Spendenübergabe durch den Kommissar für Bildung der Provinz Limburg, Bert Kersten, einer der Höhepunkte des Empfangs. Kersten überreichte einen symbolischen Scheck im Wert von 2.500 Euro an den Alcuinus-Vorsitzenden Benjamin Bädorf, der sich für diese großzügige Spende im Namen der K. A. V. Alcuinus sehr herzlich bedankte.

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Der Ehemaligen- und Studentenverein Aachener Mediziner feiert sein 10-jähriges Bestehen

Auszeichnung für RWTHProfessor Michael Vorländer

(dih) Alcuinus-Vorsitzender Benjamin Bädorf (links) und Bildungskommissar Bert Kersten mit dem symbolischen Scheck über die großzügige Spende der Provinz Limburg.

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NEWS

„Tschö wa!“

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Das Aachener Dressurstadion, sonst Arena für die weltbesten Pferde und Reiter, bot am Samstag, den 6. September 2014, die Kulisse für das erste Graduiertenfest der RWTH Aachen. Rund 1.000 Absolventinnen und Absolventen aller neun Fakultäten feierten dort gebührend ihren Abschluss zusammen mit ihren Angehörigen, Freunden der RWTH und Vertretern aus Wirtschaft und Politik. Freudiger Höhepunkt war das typische Emporwerfen der Graduiertenhüte. Neben den frischen Absolventen waren auch zahlreiche Goldene und Silberne Doktorjubilare – also ehemalige Doktorandinnen und Doktoranden, die vor 50 bzw. 25 Jahren ihre Promotion an der RWTH abgeschlossen haben – anwesend. Rektor Professor Ernst Schmachtenberg überreichte ihnen am Abend in der Aula des RWTH-Hauptgebäudes die Erneuerungsurkunde für ihr Doktorjubiläum. Ein besonderer Dank gilt allen Sponsoren, die das Graduiertenfest erst möglich gemacht haben!

NEWS

NEWS

Erstes Graduiertenfest der RWTH Aachen

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Fotogalerie und Video in unserer elektronischen Ausgabe!

Graduierte, Akteure ... Rektor Prof. Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg

Sport und Kultur an der RWTH: Vietnamesischer Tanz und Rhönrad-Performance

Dynamik auf der Bühne: die Hip-Hop-Gruppe des Hochschulsportzentrums der RWTH Aachen.

Ehrengäste: NRW-Bildungsministerin Svenja Schulze, Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger (Festredner und erster Preisträger des Aachener Ingenieurpreises), AStA-Vorsitzender Rafael Kiesel sowie Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (v.l.n.r.).

Moderator: Prof. Malte Brettel


ALUMNI IM PORTRAIT

... und Doktorjubilare Dr.-Ing. Christoph Adams (Bild rechts): „Die Feierlichkeiten, sowohl das Graduiertenfest als auch das Doktorjubiläum, haben mir sehr gefallen. Beides war gekennzeichnet durch einen würdigen Rahmen bei gleichzeitiger schwung- und stilvoller Moderation. Für mich persönlich kam noch die Besonderheit hinzu, dass gleichzeitig mein Sohn seinen Abschluss feierte und ich mein 25jähriges Doktorjubiläum.“


Foto: Kurt Beyer

ALUMNI IM PORTRAIT

„Sentimental journey“ mit Preis

Mehr in unserer elektronischen Ausgabe!

Dietrich Hunold

Professor Dr. techn. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger, erster Preisträger des Aachener Ingenieurpreises, und Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger im Interview

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ei einem Festakt im Alten Kurhaus wurde am 5. September zum ersten Mal der Aachener Ingenieurpreis verliehen. Die RWTH Aachen und die Stadt Aachen zeichneten das Lebenswerk von Professor Berthold Leibinger (84) aus. Der passionierte Ingenieur und visionäre Vordenker aus dem schwäbischen Ditzingen hat maßgeblich dazu beigetragen, die Lasertechnik in Deutschland zu etablieren und weiterzuentwickeln. Laudator Professor Reinhart Poprawe, Leiter des Aachener Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik, bescheinigte dem Preisträger nicht nur technischen Genius, sondern betonte auch dessen ganzheitliche Sichtweise von Technik und Kultur. Am Tag nach der Ehrung hielt der neue Preisträger beim ersten Graduiertenfest der RWTH Aachen auch die Keynote Speech für die neuen Absolventinnen und Absolventen. Berthold Leibinger begann eine Lehre bei der Firma Trumpf und studierte anschließend Maschinenbau an der Technischen Hochschule Stuttgart. Bei Trumpf entwickelte er neue Maschinen und führte Ende der 1970er Jahre den Laser als Werkzeug zum Schneiden und Schweißen ein. Als Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesellschafter der Firma Trumpf baute er das Unternehmen zu einem weltweit führenden Werkzeugmaschinen-Hersteller aus. Dass heute 40 Prozent aller Strahlquellen weltweit in Deutschland produziert werden, ist auch das Verdienst Leibingers. Die Geschäftsführung liegt seit 2005 in der Hand seiner Tochter Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, sein Sohn Peter Leibinger, der an der RWTH Aachen Maschinenbau studierte, fungiert als stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik sowie verantwortlich für Forschung und Entwicklung und neue Geschäftsfelder. Peter Leibinger begleitete seinen Vater auch bei den Veranstaltungen in Aachen. „keep in touch“ nutzte die Gelegenheit für ein Interview mit Vater und Sohn. Professor Dr. techn. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger und Sohn Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger.

Die Verleihung des Aachener Ingenieurpreises erfüllt mich mit großem Stolz. Die RWTH ist wohl die angesehenste Technische Hochschule in Deutschland. Deshalb empfinde ich es als besondere Ehre, dass angesichts der vielen ehemaligen Aachener Absolventen, die es als Ingenieure zu etwas gebracht haben, ausgerechnet ein Schwabe ausgezeichnet wird, der in Stuttgart studiert hat. Nach den Worten des Aachener Oberbürgermeisters Marcel Philipp soll der Ingenieurpreis auch jungen Studierenden Vorbilder aufzeigen und Orientierungshilfe leisten. Welche Vorbilder hatten Sie? An wen oder was haben Sie sich als junger Mensch orientiert? In meiner Kindheit war es meine ernste, pietistisch geprägte Großmutter. Ihre strengen Maximen Fleiß, Bescheidenheit und Demut brachte sie nachdrücklich zu Gehör. Sie sanken in mich ein, auch wenn sie erst viele

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Jahre später wirkten. Nach dem zweiten Weltkrieg war beispielsweise Theodor Heuss eine Persönlichkeit, die für mich in der neuen Demokratie ein Vorbild war. Dann während meines Studium waren verschiedene Werkzeugmaschinenunternehmen im technischen Sinne ein Vorbild, wie beispielsweise die Firma Cincinnati Milling Machine Company in Ohio oder die Firma Schiess in Düsseldorf. Bedauerlicherweise ist die Glanzzeit dieser Unternehmen schon lange vorbei. In Ihrer Rede beim Graduiertenfest haben Sie unter anderem auch den Humboldt’sche Gedanken, die Einheit von Forschung und Lehre, angesprochen. Mit diesem Bildungsideal ist ebenso der Begriff der „Akademischen Freiheit“ verbunden, den viele durch die Einführung des Bachelor-Master-Systems an den deutschen Hochschulen gefährdet sehen. Wie ist Ihre Meinung dazu? Hierzu möchte ich zwei Punkte anführen. Junge Menschen sind sozusagen natürlich kreativ. Die jungen Menschen müssen aber auch die Möglichkeit haben, ihr schöpferisches Wollen in Tun umzusetzen. Eine Verkürzung der Studienzeiten begrüße ich daher. Aber es ist trotzdem wichtig, dass Studenten sich während des Studiums mit einer „interdisziplinären Neugier“ mit anderen, scheinbar unnötigen Bereichen beschäftigen,

Zum Erfinden gehört Wissen, aber auch Phantasie. Und Phantasie ist die Tochter der Neugier... um wichtige Impulse zu erhalten. Eine große Gefahr für unser Bildungssystem sehe ich in der Tendenz die sozialen Probleme durch Einheitsschulen und Akademisierung der Ausbildungswege lösen zu wollen und auch in den Bestrebungen der Fachhochschulen die Universitäten zu kopieren. Herr Professor Leibinger, Ihr Unternehmen gilt als überaus innovativ. Sie persönlich haben über 100 Patente angemeldet. Ist diese Fähigkeit zur Innovation ein angeborenes Talent oder kann man sie erlernen? Es sind viele Faktoren, die für eine Innovation zusammenkommen müssen. Zum Erfinden gehört Wissen, aber auch Phantasie. Und Phantasie ist die Tochter der Neugier; alles Eigenschaften die etwas Muße und Zeit voraussetzen, um gedeihen zu können. Aber wenn aus einer Erfindung eine Innovation werden soll, die sich auch am Markt durchsetzt, braucht es noch mehr: nämlich Geist, Geduld, Geld und Glück. Hier gilt aber auch der Satz, dass Glück in diesem Sinne nur der hat, der nach diesem Glück sucht.

Als geeignete Nachwuchskräfte für die Wirtschaft fordern Sie „Menschen mit Idealen, Zielen und Haltung.“ Auf die Persönlichkeit komme es an. Welche Eigenschaften sollten nach Ihrer Meinung diese Persönlichkeit kennzeichnen? Man sollte über ein klares Wertesystem verfügen, und wissen was man tut, und ebenso, was man nicht tut. Dies gilt im Umgang mit allen Menschen gleichermaßen. Sehr geehrter Herr Dr. Peter Leibinger, wie finden Sie für Ihr Unternehmen diese Persönlichkeiten? Auf die Frage gibt es aus meiner Sicht zwei Antworten: Erstens, diese Persönlichkeiten finden uns. TRUMPF ist – zumindest in Deutschland – in der glücklichen Situation, als attraktiver Arbeitgeber im Hightech-Bereich bekannt zu sein, andererseits als Familienunternehmen, das sich durch Kontinuität und ein lebendiges und gelebtes Wertesystem auszeichnet. Menschen, denen solches wichtig ist, wissen davon und suchen Kontakt zu uns. Der zweite Teil der Antwort ist, dass wir sehr systematisch und konzentriert nach dem Grundsatz „attitude comes before qualification“ aussuchen. Uns ist wichtig, dass neue Mitarbeiter zu TRUMPF passen, nicht nur, dass sie intelligent und gut ausgebildet sind.

ALUMNI IM PORTRAIT

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Sehr geehrter Herr Professor Leibinger, zunächst möchten wir Ihnen auch im Namen des Alumni-Netzwerks der RWTH sehr herzlich zum Aachener Ingenieurpreis gratulieren. Die erste Frage knüpft auch gleich an diese Ehrung an: In Ihrem Leben haben Sie persönlich bereits sehr viele hochrangige Auszeichnungen bekommen. Welchen Stellenwert hat für Sie dieser jüngste Preis?

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Erfolgreicher Lehrer

Die Industrie und Hochschulen arbeiten und forschen intensiv an der sogenannten „Industrie 4.0“, der Vernetzung von Maschinen und Geräten. Welche Innovationen sind von dieser Entwicklung zu erwarten?

Ihr Vater hat an der TH Stuttgart Maschinenbau studiert, Sie dagegen haben die RWTH Aachen für Ihr Maschinenbaustudium gewählt. Lag es nicht nahe, dem Vorbild Ihres Vaters zu folgen und ebenfalls in Stuttgart zu studieren? Nein, ganz im Gegenteil, genau deshalb wollte ich nicht in Stuttgart studieren. Die Firma TRUMPF und mein Vater waren in Stuttgart schon sehr bekannt, als ich mich entschlossen habe, Maschinenbau zu studieren. Deshalb war für mich vollkommen klar, dass ich versuchen würde, einen anderen Studienstandort zu finden, wo dies noch nicht so ausgeprägt der Fall war. Außerdem wollte ich gerne eine andere Stadt kennenlernen. Die Vorstellung, als Student im „Hotel Mama“ zu leben, war für mich nicht attraktiv, meine Eltern hätten dies aber ohnehin nicht akzeptiert.

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Welche Erfahrungen in Ihrer Studienzeit in Aachen waren für Sie prägend bzw. sind Ihnen noch besonders präsent?

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Zwei Erfahrungen aus meiner Studienzeit waren besonders prägend, neben der Tatsache, dass ich Aachen und mein Leben dort wirklich wunderbar fand, dass sich großartige Freundschaften gebildet haben und ich meine Studienzeit auch wirklich sehr genossen habe. Die erste war die mühsame Erfahrung, dass man, wenn man einmal außer Tritt gerät und den Anschluss im Studium verliert, dies durch Fleiß und Hartnäckigkeit korrigieren kann. Am Ende des ersten Semesters hatte ich einen sehr schweren Skiunfall, der mir fünf Jahre Operationen und Rekonvaleszenz beschert hat. Dies hat sich mit dem Studium des Maschinenbaus nicht gut vertragen. Dass ich es am Ende trotzdem geschafft habe, hat meinen Glauben an mich selbst gestärkt. Die zweite prägende Erfahrung war meine Hiwi-Tätigkeit am WZL und am ILT. An beiden Instituten habe ich fachlich und vor allem methodisch die entscheidende Prägung im Studium erfahren, auf die ich mich heute noch stütze. Beides sind großartige Institutionen.

Ende Mai fand anlässlich des 80. Geburtstags von Prof. Dr.Ing. Dr. h.c. Klaus Möller ein feierliches Kolloquium zum Thema Hochspannungstechnik am IFHT statt. Professor Möller, Vorgänger von Prof. Dr.-Ing. Armin Schnettler, leitete das Institut für Hochspannungstechnik der RWTH von 1973 bis 2001. An die 150 Gäste, darunter viele seiner über 60 Promovenden, erlebten ein kurzweiliges Programm mit Fachvorträgen zur Energiewende und persönlichen Rückblicken ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter. Schließlich stand auch der wissenschaftliche Nachwuchs im Fokus der Veranstaltung. Der HTG-Preis, eine mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung der Hochspannungstechnischen Gesellschaft an der RWTH Aachen e.V., dem Ehemaligenverein des IFHT, wurde zum dritten Mal verliehen. Preisträger 2014 sind Andre Breidenbach, Mario Bechmann und Christoph Müller.

Foto: Kurt Beyer

Ich glaube nicht, dass wir uns vorstellen können, welche Innovationen und Veränderungen von dieser Entwicklung zu erwarten sind. Natürlich sehen wir das Potenzial, das die Vernetzung und Kommunikation zwischen Produktionsmitteln in sich birgt. Ich meine damit – um nur ein Beispiel zu nennen – die massiven Zuwächse an Produktivität, die denkbar sind. Aber ähnlich wie in der Frühphase des Internets oder beim Aufkommen der ersten echten Smartphones stehen wir hier heute vor einem Phänomen, von dem wir nur wissen, dass es unsere Welt verändern wird, wir wissen aber nicht, wie. Jeder, der vorgibt zu wissen, wie sich die Welt in fünf oder zehn Jahren durch Industrie 4.0 verändert haben wird, ist aus meiner Sicht nicht seriös.

Geburtstagskolloquium und Auszeichnung der Hochspannungstechniker

Vater und Sohn Leibinger spendeten viel Beifall für die neuen Absolventinnen und Absolventen der RWTH Aachen.

Für mich war die Rückkehr nach Aachen eine „sentimental journey“. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, an die Alma Mater zurückzukehren, und es kommen Erinnerungen an viele glückliche Stunden hoch.

Doppelte Auszeichnung für Prof. Dr. Dr. Karl Zilles Die Organization for Human Brain Mapping, OHBM, ehrt den renommierten Neurowissenschaftler mit dem Glass Brain Award 2014 und wählt ihn zu ihrem Präsidenten. Seine Entdeckungsreisen gehen in das Innerste des Gehirns: Seit Jahrzehnten erforscht Professor Karl Zilles die Struktur und Funktion der menschlichen Schaltzentrale. Der Neurowissenschaftler kartiert unter anderem die Hirnrinde und erstellt auf Basis dieser Daten einen dreidimensionalen Hirnatlas.

Sie kennen beide die RWTH und Aachen schon seit sehr vielen Jahren. Welche neuen Eindrücke haben Sie nun nach Ihrem letzten Besuch mit in Ihre schwäbische Heimat genommen? Dr. Peter Leibinger: Für mich war die Rückkehr nach Aachen eine „sentimental journey“. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, an die Alma Mater zurückzukehren, und es kommen Erinnerungen an viele glückliche Stunden hoch. Außerdem war ich tief beeindruckt von der Graduiertenfeier. Ich habe mein Diplomzeugnis per Post zugeschickt bekommen, es ging dabei leider verloren und ich besitze deshalb nur eine Zweitschrift. Die Graduiertenfeier als formalen Abschluss und als Möglichkeit der Studierenden und anderen Graduierten, Aachen, die RWTH und vor allem sich selbst zu feiern, halte ich für den deutlich besseren Weg. Prof. Berthold Leibinger: Die Graduiertenfeier war nach meinem Empfinden eine großartige Veranstaltung. Allen Beteiligten kann ich zu dem gelungenen Ablauf gratulieren und meine große Hochachtung aussprechen. Die RWTH hat mit der ersten Graduiertenfeier in dieser Form wirklich Geschichte gemacht. Sehr geehrter Herr Professor Leibinger, sehr geehrter Herr Dr. Leibinger, herzlichen Dank für das Gespräch!

RWTH-Alumnus Volker Steinfels kann stolz sein. Das HansSchwier-Berufskolleg in Gelsenkirchen hat beim Finale des höchstdotierten deutschen Energiesparwettbewerbs für Schulen „Klima & Co“ ihr Energiesparkonzept erfolgreich präsentiert. Der Jury waren die Ideen der Berufsschüler den dritten Platz und ein Preisgeld von 20.000 Euro wert. Damit war das Team um den Bautechniklehrer schon zum zweiten Mal nach 2010 erfolgreich. Die Projektgruppe der FassadenmonteurAzubis hatte zunächst mithilfe eines CO2-Rechners den derzeitigen CO2-Ausstoß der Schule bestimmt. Dann sammelte die Gruppe Ideen, mit ihrem fiktiven Budget von 50.000 Euro den CO2-Ausstoß nachhaltig zu senken wie beispielsweise die Einrichtung einer schulinternen Online-Mitfahrzentrale, einer Mobilitätsberatung für neue Schüler in Form eines „Mobilitätskoffers“ und einer eigenen Radstation.

Biologen und Chemiker der RWTH unter den meistzitierten Wissenschaftlern Beim kürzlich veröffentlichten internationalen Zitations-Ranking „Highly Cited Researchers 2014“ werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgelistet, die in ihrem Forschungsgebiet den weltweit größten Einfluss haben. Bei der aktuellen Analyse sind die RWTH-Professoren Carsten Bolm, Dieter Enders, Ralph Panstruga, Magnus Rueping und Björn Usadel vertreten. Das Ranking wurde auf Basis der renommierten Zitationsdatenbank „Web of Science“ des Medienkonzerns Thomson Reuters erstellt. Grundlage waren Publikationen aus den Jahren 2002 bis 2012. Das Ranking identifizierte so weltweit 3200 Wissenschaftler, die laut Thomson Reuters „unzweifelhaft zu den einflussreichsten wissenschaftlichen Köpfen unserer Zeit zählen“. Ausschlaggebend für die Bewertung war neben der jeweiligen Anzahl der Fachpublikationen auch, wie oft eine wissenschaftliche Arbeit von anderen Forschern zitiert wurde.

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Vorankündigung 41. Aachener Gießerei-Kolloquium Schwerpunkt 2015: Leichtmetallguss 19.-20.03.2015 | Gießerei-Institut, Aachen


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Foto: RWTH/dih

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zur Gegenwart aus der Ludwig-Sammlung, darunter Andy Warhols Siebdruckarbeiten „Marylin Monroe“ (1967) und die „Geburt der Venus“ (1984) nach Botticelli. Bei derartigen sogenannten Cross over-Projekten in Oberhausen ist die Vernetzung der vielen Ludwig-Häuser von großem Vorteil. Nicht nur Aachen, Köln oder Oberhausen, sondern auch in Basel, Budapest oder St. Petersburg zeugen Kunsteinrichtungen von der Sammelleidenschaft der Ludwigs. Insgesamt sind es 20 Kunsthäuser mit nennenswerten Beständen der Sammlung Ludwig, zwölf davon tragen sogar den Namen Ludwig in ihrer offiziellen Bezeichnung.

Foto: Ludwig Galerie

Zurzeit beherrschen Comic-Bilder die Ausstellungsräume im Haupttrakt des Schlossgebäudes. „Streich auf Streich“ heißt die Präsentation über 150 Jahre deutschsprachige Comics seit Wilhelm Buschs berühmter Bildergeschichte „Max und Moritz“. „Im Gegensatz zu Belgien und Frankreich oder den USA ist es in Deutschland nach wie vor keine Selbstverständlichkeit, das Medium Comic als künstlerische Ausrucksform ohne Vorbehalte und Vorurteile anzuerkennen,“ so Christine Vogt. Vor dieser Ausstellung war ihr selbst das Thema Comics fremd, doch inzwischen ist sie von der sogenannten „Neunten Kunst“ überzeugt. Wenn Sie selbst durch die Ausstellung führt, spürt man ihre Freude darüber, den Besuchern neue künstlerische Entdeckungen und Talente vorstellen zu können.

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Christine Vogt hat an der RWTH Kunst- und Baugeschichte, Politische Wissenschaften und Geschichte studiert. „Bei den vielfältigen Themen der Ludwig Galerie kommt mir dieses breitgefächerte Studium sehr zu Gute.“ Besonders hilfreich war für sie die langjährige Erfahrung als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Suermondt-Ludwig-Museums in Aachen. Insbesondere die umfangreiche Sammlung von Grafiken seit dem Mittelalter bot ihr die besten Möglichkeiten für die Bearbeitung ihres Dissertationsthemas über Dürer-Kopien. „Meine Doktorarbeit war viel Grundlagenforschung. Es war überhaupt die erste wissenschaftliche Arbeit, die sich intensiv mit Reproduktionsgrafik beschäftigt,“ so Christine Vogt. „Ich habe eine besondere Liebe für das Original, und bei Grafiken ist man halt’ nahe dran.“

Mit der aktuellen Ausstellung „Streich auf Streich“ zeigt die Oberhausener Ludwig Galerie 150 Jahre deutschsprachige Comics seit Wilhelm Buschs „Max und Moritz“. 24

Namen des bekannten Aachener Sammlerehepaares Peter und Irene Ludwig tragen. 1983 begründeten die Ludwigs dort das Institut für Kunst der DDR. Ende der 90er Jahre entstand jedoch eine komplette Neukonzeption als Ausstellungshaus von internationalem Rang. Wechselausstellungen widmen sich drei inhaltlichen Schwerpunkten: Die Ludwig Galerie zeigt themenbezogene Ausstellungen aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig. Die Populäre Galerie beschäftigt sich als einziges Haus in Nordrhein-Westfalen mit Comic, Karikatur und den sogenannten trivialen Bildwelten. Ebenfalls wird Fotografie im angewandten Bereich ausgestellt. Die Landmarken Galerie macht sich den Strukturwandel der Ruhrregion zum Thema.

Nahe dran ist sie auch an Aachen geblieben. Regelmäßige Besuche bei Freunden und Bekannten, aber auch durch die enge Zusammenarbeit mit der Ludwig-Stiftung halten sie immer über das Geschehen in Aachen auf dem Laufenden wie jetzt etwa die Diskussion über den Verkauf der

Entgegen den bekannten Klischees sieht Dr. Christine Vogt das Ruhrgebiet auch als Kunst- und Kulturregion.

Foto: Ferdinand Ullrich

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ie rote Fassade des historischen Schlosses leuchtet in der Herbstsonne. In der bunten Farbenpracht des umgebenden Parks ist das Gebäude schon von Weitem zu erkennen. Dahinter ziehen Frachtschiffe auf dem nahegelegenen Rhein-Herne-Kanal vorbei, Enten und Vögel tummeln sich am letzten noch verbliebenen Altarm des Emscher-Flusses. Wüsste es man nicht besser, so könnte man nicht glauben, dass sich diese Idylle mitten im Ruhrgebiet befindet. Die Klischees vom Ruhrpott, von rauchenden Schloten, grauem Himmel und tristen Häuserzeilen sind noch bei vielen Menschen präsent. „Ja, ich stelle immer wieder fest, wie überrascht die Leute sind, wenn sie hierher kommen. Sie haben immer noch ein bestimmtes Bild von Oberhausen in den Köpfen. Dabei ist das Ruhrgebiet für mich sogar eine Abenteuer- und Entdeckerregion – auch für Einheimische“ so Dr. Christine Vogt, seit 2008 Direktorin der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen. Es ist eines von vielen Kunsthäusern, die in ganz Europa den

Blick vom Haupthaus von Schloss Oberhausen auf das gegenüber liegende sogenannte „Kleine Schloss“, in dem sich weitere Ausstellungsräume und Serviceeinrichtungen der Ludwig Galerie befinden.

beiden Warhol-Werke „Triple Elvis“ und „Four Marlons“, die einst für das Aachener Spielcasino gekauft wurden. Dazu hat die Kunstexpertin natürlich eine klare Meinung: „Ich halte den Verkauf von Kunst aus dem Landesbesitz für gefährlich, bin also dagegen. Es wird ein Stück Geschichte verkauft. Immerhin ist durch die Ludwigsammlung die Pop-Art in Deutschland von Aachen, vom Land NordrheinWestfalen ausgegangen.“ Erst zu Beginn des Jahres hatte Christine Vogt sich intensiver mit Andy Warhol – Pop Artist – in einer Ausstellung beschäftigt. In dem großen LudwigProjekt „HAIR! Das Haar in der Kunst“ zeigte die Ludwig Galerie 134 Kunstwerke – Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Film, Fotos und Installationen – von der Antike bis

Die Konzeption neuer Ausstellungen macht aber nur einen Teil der Aufgaben einer Museumsdirektorin aus. „Museumsarbeit bedeutet viel Organisatorisches, viel praktisches Arbeiten. Man muss auch selbst die Ärmel hochkrempeln können“, so Christine Vogt. Viel habe sie sich durch „learning by doing“ angeeignet. Bei ihrer Arbeit kann sie sich aber auch noch auf andere hilfreiche Partner stützen: das Netzwerk „RuhrKunstMuseen“, in dem 20 Kunstmuseen im Ruhrgebiet zusammen gefasst sind. Die Direktorin der Ludwig Galerie schätzt diese regionale Zusammenarbeit besonders: „Es ist ein Netzwerk der kurzen Wege und vor allem des kollegialen Miteinanders, egal ob das Haus in öffentlicher oder privater Hand ist oder als Stiftung arbeitet.“ Dieses Netzwerk steht sozusagen ebenso für eine nachhaltige Wirkung des Jahres 2010, in dem Essen Kulturhauptstadt Europas war und das ganze Ruhrgebiet in diese Aktionen mit einbezog. Es zeigte das Ruhrgebiet als dichte Kunst- und Kulturlandschaft. Das soll natürlich auch weiterhin der Öffentlichkeit vermittelt werden, um auch gegen die eher negativen Klischees anzugehen. „Dabei geht es nicht nur um Kunst in den Museen sondern beispielsweise auch um die Kunst im öffentlichen Raum. Wer weiß beispielsweise schon, dass die U-Bahnhaltestelle HeinrichHeine-Platz im Zentrum von Duisburg von Gerhard Richter, einem der weltweit bekanntesten deutschen Künstler, gestaltet wurde?“ ergänzt die Kunstexpertin. Christine Vogt lehnt sich entspannt in ihrem Bürostuhl zurück und wirkt durchaus mit ihrer gegenwärtigen Situation zufrieden. Selbst das bemerkenswert hohe Defizit im Haushalt der Stadt Oberhausen macht sie als Leiterin einer städtischen Einrichtung nicht sehr nervös. „An Haushaltssperren und Budgetkürzungen habe ich mich inzwischen gewöhnt. Trotz aller finanziellen Probleme haben wir es mit unserem engagierten Team aber immer wieder geschafft, unsere Ziele zu erreichen und die geplanten Projekte umzusetzen. Wie schon gesagt: Man muss die Ärmel hochkrempeln. Und das können die Menschen hier im Ruhrgebiet.“ Die Zufriedenheit der jungen Direktorin scheint durchaus begründet, denn ihr Arbeitsvertrag wurde inzwischen verlängert. Nicht zuletzt lässt ihre bisherige erfolgreiche Arbeit sich auch an der Besucherzahl ablesen. Mittlerweile besuchen bis zu 45.000 Kunstinteressierte jährlich die Oberhausener Ludwig Galerie. Es ist zu hoffen, dass in Zukunft noch mehr Menschen den Weg zum Schloss Oberhausen finden, um Kunst und Natur zu genießen – und vielleicht auch ein gepflegtes Bier im benachbarten Kaisergarten.

ALUMNI IM PORTAIT

RWTH-Alumna Dr. Christine Vogt leitet die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen

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Erste Rundfahrten auf der Teststrecke des ATC nach der Eröffnung.

WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT Helga Hermanns

Unbemannt über die Nordsee Foto: Deutsche Post AG

Erfolgreiche Testflüge des DHL Paketkopter Forschungsprojekts

Nikola Druce, Micha Lesemann

Foto: Peter Winandy

Das ATC – Aldenhoven Testing Center fördert branchenübergreifende Kooperationen

WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT

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ach einer intensiven Vorbereitungsphase wurde im Frühjahr das ATC - Aldenhoven Testing Center of RWTH Aachen University GmbH - feierlich eröffnet. Auf dem ehemaligen Zechengelände Emil Mayrisch in Aldenhoven-Siersdorf, etwa 25 km von Aachen entfernt, werden nun Forschung und Entwicklung im Bereich Automobil betrieben. Neben der bereits seit 2009 genutzten Fahrdynamikfläche stehen ein Ovalkurs, eine Bremsenstrecke, unterschiedliche Schlechtwegelemente, ein Handlingkurs und ein Steigungshügel zur Verfügung. „Das Testzentrum steht allen interessierten Institutionen offen, die Forschungen zur Mobilität durchführen wollen und ein Prüfgelände benötigen“, so Dipl.-Ing. Micha Lesemann, Sprecher der Geschäftsführung des ATC. Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren, und RWTH-Rektor Professor Ernst Schmachtenberg übergaben das Testzentrum im Kreis geladener Gäste im April seiner Bestimmung. „Mit diesem Projekt baut die Region Aachen ihre Position als Technologiestandort weiter aus. Dies ist ein weiteres starkes Zeichen für die Bewältigung des Strukturwandels in NordrheinWestfalen und in der Innovationsregion Rheinisches Revier. Das ATC wird dazu beitragen, Lösungen für moderne Mobilität zu finden, etwa bei Fragen der Fahrzeugsicherheit oder Energieeffizienz“, erläuterte Minister Duin. Zusätzlich zu den klassischen Infrastrukturelementen eines konventionellen Automobilprüfgeländes wird die Attraktivität des Testzentrums durch die Angliederung des weltweit einzigen „automotiveGATE“ gesteigert, das lokal auf dem Gebiet des ATC simulierte Galileo-Satellitensignale zur Verfügung stellt. Damit können Anwendungen, Systeme und Komponenten erprobt werden, bevor eine hinreichende Zahl von Galileo-Satelliten im Orbit kreisen.

Das ATC unterstützt die Forschung an Fahrzeugen und deren Subsystemen und trägt somit zur Verbesserung der Sicherheit, der Energieeffizienz und des Fahrerlebnisses bei. Verschiedene Fahrsituationen wie beispielsweise eine Kolonnenfahrt, die Wirkung von Assistenzsystemen wie Abstandsregelung, Kurvenerkennung und -warnung oder auch die Untersuchung von Kollisions- und Kreuzungssituationen lassen sich hier sicher, reproduzierbar und ohne Behinderung des realen Straßenverkehrs untersuchen. Darüber hinaus werden auch Themenstellungen rund um den Verbrennungsmotor erforscht. Entwicklungsziele sind hier beispielsweise die Verminderung des Schadstoffausstoßes, der Lärmemissionen und des Kraftstoffverbrauchs. Aktuelle Forschungsvorhaben befassen sich zusätzlich mit hybriden Antriebskonzepten und Brennstoffzellensystemen. Auch Kooperationen mit Industrien aus anderen Branchen Das Testzentrum ermöglicht von der Automobilforschung ausgehend die Kooperation zwischen Industrien aus dem automobilen Sektor und aus anderen Branchen. Beispiele für mögliche Kooperationspartner sind Unternehmen, die sich mit Thermomanagement, Batterietechnologien, elektrischen Antrieben oder mit neuen Strukturen des Leichtbaus beschäftigen. Ihnen allen bietet das ATC eine exzellente Entwicklungs- und Erprobungsumgebung. Das ATC ist eine Tochtergesellschaft des Kreises Düren und der RWTH Aachen University und wird maßgeblich durch die RWTH-Institute für Kraftfahrzeuge (ika), für Verbrennungskraftmaschinen (VKA) und für Regelungstechnik (IRT) betrieben. www.atc-aldenhoven.de

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Der DHL Paketkopter beim Start.

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wischen der Nordseeinsel Juist und dem Festland unterstützt die RWTH Aachen das DHL Paketkopter Forschungsprojekt. Ein unbemannter Multikopter wird hierbei zur Notfallversorgung von Inselbewohnern und Touristen eingesetzt und transportiert Medikamente übers Meer. Die ersten Versuchsflüge hat das gut fünf Kilogramm schwere Fluggerät bereits erfolgreich absolviert. Für Professor Dieter Moormann und sein Team vom Institut und Lehrstuhl für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen ist das Projekt eine Herausforderung. So mussten vor dem ersten Flug im September zahlreiche Behörden und das Verkehrsministerium von Niedersachsen überzeugt werden, dass ein Flug über die Nordsee sicher ist und auch technisch machbar. Denn immerhin muss eine Strecke von rund zwölf Kilometern überwunden werden – bei oft wechselnden Winden und sogar bei Nebel. „Die Verantwortlichen in den Behörden und vor allem das Land Niedersachsen haben das Projekt nach anfänglicher Skepsis mit großem Sachverstand begleitet und unterstützt“, sagt Professor Moormann. Dazu hat sicher auch beigetragen, dass die RWTH über eine Menge Erfahrungen im Bereich unbemannter Flugsysteme verfügt, etwa im Katastrophenschutz. Speziell entwickelte Flugsysteme sollen etwa nach der Havarie eines Kernkraftwerks die Strahlenintensität in der Umgebung messen oder Aufschluss geben über die Situation an einer Unfallstelle. Das Insel-Projekt werfe jedoch ganz neue Fragen auf, betont Moormann. Das reicht von der Auswahl der Start- und Landepunkte auf dem Festland und der Insel Juist über den Flugkorridor bis hin zu Sicherheits- und Notfallsystemen und der Funkverbindung, über die der DHL Paketkopter gesteuert wird. Gleichzeitig mussten sich die Aachener Wissenschaft-

ler gemeinsam mit dem Projektteam um technische Details kümmern. Bei den Analysen im Vorfeld wurde unter anderem untersucht, wie man möglichst energiesparend fliegen kann oder wie der Kopter auf Turbulenzen reagiert und trotzdem sicher ans Ziel kommt. Permanenter Kontakt zur Bodenstation Basierend auf den Simulations-Auswertungen wurde die Software für das Fluggerät verändert und ein Datenlink aufgebaut, also eine Funkstrecke über eine ungewohnt große Entfernung. In der Regel werden Kopter auf Sicht geflogen. Das heißt, ein Pilot steuert das Gerät vom Boden aus bis zu etwa 400 Metern Entfernung. Aber bei dem Forschungsprojekt muss das zuvor programmierte Fluggerät zwölf Kilometer unbemannt und autark zurücklegen und schließlich auch noch landen. Da es keine Kamera in dem Kopter gibt, überträgt er permanent seine Flugdaten. Diese werden von einer Bodenstation – in diesem Fall einem speziell für unbemanntes Fliegen ausgestatteten Fahrzeug der RWTH – empfangen. Der verantwortliche Luftfahrzeugführer kann dann bei unvorhergesehenen Ereignissen eingreifen und entscheiden, ob beispielsweise der Kopter umkehren oder einen Notlandeplatz anfliegen muss. In dem von DHL Paket betriebenen Echtbetrieb soll jetzt bewiesen werden, dass der unbemannte Paketkopter sicher und zuverlässig ist und sich zur Notfallversorgung eignet. Und zwar immer dann, wenn wegen Vereisung oder bei Niedrigwasser die Fähren nicht fahren können oder Rettungshubschrauber bei Nacht und wegen Nebels am Boden bleiben müssen.

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WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT

Fahrzeugtechnik der nächsten Generation

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Foto: Peter Winandy

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oder deren Herz sich durch die Entlastung regenerieren kann. Zudem bietet es unheilbar kranken Patienten, die nicht für eine Transplantation in Frage kommen, die Chance auf Verlängerung ihrer Lebenszeit.

Marco Laumen, Ulrich Steinseifer

Hoffnung „ReinHeart“

Das Kunstherz ReinHeart Das zentrale Element des ReinHeart-Systems ist die Pumpeinheit, welche die natürlichen Ventrikel funktionell und anatomisch vollständig ersetzt. Sie besteht aus drei Elementen: den beiden Pumpkammern und dem dazwischenliegenden Antrieb. Beide Pumpkammern sind jeweils durch flexible Membranen vom Antrieb getrennt. Um den Anforderungen einer hohen Lebensdauer gerecht zu werden, wurde ein magnetischer Linearantrieb entwickelt, welcher nur aus sehr wenigen bewegten Teilen besteht und somit extrem verschleißarm ist. Die Antriebseinheit ähnelt in ihrem Funktionsprinzip einem Lautsprecher. Sie besteht aus Permanentmagneten sowie Spulen, welche im Magnetfeld auf einem axial gelagerten Spulenträger montiert sind. Durch Anlegen eines Spulenstromes entsteht eine Kraft, welche mittels gezielter Variation von Spulenstromstärke und -polung zur kontrollierten, oszillierenden Auslenkung des Spulenträgers genutzt werden kann. Auf diese Weise werden zwei Druckplatten, welche mit dem Spulenträger verbunden sind, abwechselnd in die rechte und linke Pumpkammer bewegt und verdrängen somit über die beweglichen Membranen Blut aus den Pumpkammern. Künstliche Ein- und Auslassklappen ermöglichen einen gerichteten Blutfluss durch die Kammern. Die Pumpeinheit wird mittels Gefäßprothesen mit den verbleibenden Vorhöfen

Von der Herzunterstützung bis zum vollständigen Herzersatz

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Herausforderungen bei der Entwicklung Beide Blutpumpen sollen die Mobilität des Patienten wieder herstellen und die Lebensqualität verbessern. Zu diesem Zweck müssen die Systeme vollständig in den Patienten implantiert und die Energie drahtlos übertragen werden, so dass kein Kabel oder Schlauch durch die Haut nach außen geführt wird. Das ReinVAD muss einen variablen Teil bis zu 100 Prozent der Förderleistung des Herzens übernehmen, wobei das Herz im Patienten verbleibt. Beim ReinHeart wird das kranke Herz entnommen und das System übernimmt die Pumpfunktion vollständig. Beide Systeme müssen vollständig wartungsfrei und zuverlässig über viele Jahre im menschlichen Körper funktionieren. Neben einem ausreichenden physiologischen Fördervolumen müssen die Systeme gleichzeitig so klein wie möglich sein, um bei einer großen Patientengruppe eingesetzt werden zu können. Zusätzlich müssen sich die

Systeme in ihrer Förderleistung dem aktuellen Kreislaufzustand und Bedarf anpassen, beispielsweise beim morgendlichen Aufstehen oder bei erhöhter körperlicher Aktivität. Auch ist ein langfristiger Einsatz nur möglich, wenn Körperund Blutverträglichkeit in hohem Maße erfüllt werden. All diese Herausforderungen stellen extrem hohe Anforderungen an die Qualität der Entwicklungs- und Prüfprozesse. Deshalb arbeiten Ingenieure, Techniker und Mediziner bei der Entwicklung der beiden Systeme eng zusammen. Das Herzunterstützungssystem ReinVAD Das ReinVAD ist ein implantierbares linksventrikuläres Unterstützungssystem, kurz LVAD, das ein magnetisch angetriebenes und hydrodynamisch gelagertes Laufrad besitzt. Der Rotor wird berührungslos im Pumpengehäuse gelagert, so dass keine mechanische Körperreibung anfällt und die Pumpe nahezu verschleißfrei arbeitet. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine Implantationsdauer von vielen Jahren. Die Pumpleistung wird automatisch je nach Bedarf angepasst, so dass das im Körper verbleibende natürliche Herz entlastet werden kann. Die erfolgreiche Entwicklung dieses LVADs wird eine lebenserhaltende und kostengünstige Therapie für Patienten ermöglichen, die auf ein Spenderherz warten

In-vivo-Versuche sind unvermeidlich, bevor die Systeme im Menschen eingesetzt werden können.

Foto: Peter Winandy

Testung der Pumpleistung an elektro-hydraulischen Kreislaufsimulatoren.

Vorstellung der beiden Blutpumpen und des drahtlosen Energieübertragungssystems.

und der Aorta beziehungsweise Pulmonalis konnektiert. Die nötige Energie zum Betrieb der Pumpeinheit wird drahtlos mittels eines transkutanen Energieübertragungssystems übertragen. Dazu wird eine Empfängerspule unter der Haut implantiert und die Senderspule außen auf die Haut aufgebracht. Die Energieübertragung findet induktiv zwischen diesen beiden Spulen durch die geschlossene Haut hindurch – also ohne Infektionsrisiko – statt. Ein zusammen mit der Steuereinheit implantierbarer Akku stellt eine 30- bis 60-minütige Energieversorgung sicher, so dass der Patient für diesen Zeitraum die externen Komponenten ablegen kann. Dies erhöht in hohem Maße die Mobilität und damit die Lebensqualität des Patienten. Als externe Komponenten trägt der Patient eine Kontrolleinheit mit Benutzeroberfläche und zusätzliche externe Akkus.

Autoren: Dipl.-Ing. Marco Laumen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr- und Forschungsgebiet Kardiovaskuläre Technik. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ulrich Steinseifer betreut das Lehr- und Forschungsgebiet Kardiovaskuläre Technik.

RWTH

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WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT

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äglich sterben Menschen, die vergeblich auf ein lebensrettendes Spenderherz gewartet haben. Deshalb entwickeln Wissenschaftler der RWTH Aachen mechanische Blutpumpen als Alternative zur Herztransplantation. Der Bedarf ist enorm: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen und in Deutschland verantwortlich für fast jeden zweiten Todesfall. Versagt eine konventionelle Therapie mit Medikamenten, können oftmals Blutpumpen implantiert werden, die das geschwächte Herz entlasten und gegebenenfalls eine Erholung des Herzen ermöglichen. Bei besonders schweren Erkrankungen muss auf Spenderherzen zurückgegriffen werden, die jedoch nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen. Mechanische Kunstherzen, die das Herz vollständig ersetzen, können diesen Mangel beheben. Doch trotz jahrzehntelanger Forschung gibt es bis heute kein vollständig implantierbares Kunstherz im klinischen Einsatz. Mit dieser Zielrichtung werden am Institut für Angewandte Medizintechnik zwei Blutpumpen entwickelt. Das „ReinVAD-System“ ist eine implantierbare Zentrifugalpumpe, die als Herzunterstützungssystem eingesetzt werden kann. Das „ReinHeart“ ist eine doppelt wirkende pulsatile Verdrängerpumpe, die als Kunstherz das kranke Herz vollständig ersetzt, wenn alle anderen Therapieoptionen nicht mehr in Frage kommen. In beiden Entwicklungsprojekten konnte die technische Machbarkeit der Blutpumpen gezeigt werden. Zur Umsetzung der ReinVAD-Pumpe in ein marktreifes Produkt wurde bereits ein Spin-Off, die ReinVAD GmbH, gegründet. Zurzeit werden das ReinVAD und das ReinHeart mit ihren patentierten, geräusch- und verschleißarmen Antrieben intensiv getestet, bevor sie im Menschen implantiert werden.

Testung In intensiven in-vitro-und in-vivo-Tests müssen beide Systeme ihre Funktionssicherheit unter Beweis stellen. Dazu gehören die Untersuchungen der Blutverträglichkeit, da jedes blutführende System Hämolyse oder Thrombose hervorrufen kann. Um dieser Gefahr entgegen zu wirken, werden die Pumpkammern der Systeme strömungstechnisch untersucht und daraufhin optimiert. Die geometrischen Auslegungen der Systeme wurden anhand von virtuellen Anatomiestudien basierend auf CT- und MRT-Daten durchgeführt und in Studien überprüft. Darüber hinaus müssen die Langlebigkeit und die Funktionssicherheit der einzelnen Komponenten und des jeweiligen Gesamtsystems nachgewiesen werden. Hierzu wurden Dauertester entwickelt, welche alle verschleißbehafteten Komponenten, wie die Membranen des ReinHearts, in beschleunigten Ermüdungstests prüfen. Die Gesamtsysteme werden in so genannten Systemdauertestern unter körperähnlichen Bedingungen wie Temperatur und pH-Wert hinsichtlich ihrer Langlebigkeit untersucht. Für die kritischen verschleißbehafteten Komponenten des ReinHearts wurde bereits eine Lebensdauer von fünf Jahren nachgewiesen. Um die Pumpeigenschaften der Systeme zu untersuchen, werden elektro-hydraulische Kreislaufsimulatoren, die den menschlichen Blutkreislauf nachbilden, genutzt. Die Parameter dieser Kreislaufsimulatoren können computergesteuert eingestellt werden, um beispielsweise das morgendliche Aufstehen oder andere körperliche Aktivität zu simulieren. Auch der Einfluss unterschiedlicher Dehnbarkeiten des Gefäßsystems wird überprüft. Zusätzlich wird beim ReinVAD der Einfluss der verbleibenden Ventrikelaktivität auf die hydrodynamische Lagerung getestet. Hier konnte die hydrodynamische Lagerung mit dem frei schwebenden Rotor und damit die Langlebigkeit des Systems validiert werden. Trotz der aufwändigen Testung im Labor können jedoch nicht alle Effekte eines lebenden Organismus abgebildet werden. In-vivo-Versuche sind unvermeidlich, bevor die Systeme im Menschen eingesetzt werden können. Dabei werden auch Implantationstechnik, post-operatives Management sowie Funktionalität des Gesamtsystems überprüft. Beide Systeme wurden bereits als Vorbereitung klinischer Studien erfolgreich in-vivo validiert.

ience Medical Snco gy & Tech lo

Berichte aus der rheinischn Westfälische technischen hochschule aachen ausgaBe 1/2014 ISSn-nr. 0179-079X

WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT

WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT

Lesen Sie mehr dazu in RWTH-THEMEN „Medical Science & Technology“, Ausgabe 1/2014

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Ein Klimaraum des DWI in seinen Anfangszeiten in den 50er Jahren.

WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT

Janine Hillmer

Interaktive Materialien – die nächste Revolution Der Weg des ‚DWI‘ von der Wollforschung in die Leibniz-Gemeinschaft

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er in Aachen an Materialien denkt, dem fallen vermutlich zunächst Metall und Keramik ein. Kunststoffe und natürliche Materialien wie Leder, Holz, Papier oder gar Horn und Wolle sind so selbstverständlich und auch so sehr in unserem täglichen Leben verankert, dass wir sie kaum mit dem Begriff Hightech verbinden. Dabei bahnt sich gerade hier eine nächste Revolution an: Die aktuelle Materialforschung versucht neue Werkstoffe zu entwickeln, die mit der Qualität natürlicher Materialien mithalten können. Denn der Natur gelingt es, komplexe, hochbelastbare Materialien aus molekularen Bausteinen herzustellen, die – jeder für sich genommen – oft keine besonders herausragenden Eigenschaften haben. Knochen, Spinnenseide und Perlmutt sind nur drei von unendlich vielen Beispielen hierfür. Nach dem Vorbild der Natur forschen Wissenschaftler heute also an selbst-heilenden, selbst-aggregierenden, selbst-reinigenden oder auch selbstbewegenden Materialien. Genau diese Zielsetzung verfolgt auch das DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien in Aachen, das seit dem 1. Januar 2014 Mitglied der LeibnizGemeinschaft ist. Bei allem Trubel um die Leibniz-Aufnahme lohnt sich auch ein Blick in die gut 60-jährige Geschichte des Instituts, die das Institut durch das Kürzel ‚DWI’ (Deutsches Wollforschungsinstitut) nach wie vor im Namen trägt. In den 50er Jahren gab es weltweit schon einige Forschungseinrichtungen, die sich auf die Analyse von Wolle und vor allem auf die Untersuchung ihrer proteinischen Bestandteile fokussierten. Nicht so in der Bundesrepublik. Die Deutsche Wollvereinigung beschloss daher 1951 die Gründung des Deutschen Wollforschungsinstituts. Erster Direktor wurde der Proteinchemiker Professor Helmut Zahn. Zahn erforschte die Proteine der Wolle, die Keratine, beließ es jedoch nicht dabei. In der Folge gewann das DWI 1963 den weltweiten Wettlauf um die erste chemische Totalsynthese eines Proteins. Es war das Insulin. Und obwohl die aufwändige chemische Synthese keinen wirtschaftlichen Weg zum Therapeutikum Insulin darstellte, wurde das Insulin neben der Wol-

le zum zweiten Standbein des DWI. Den Aachener Wissenschaftlern gelangen beispielsweise gezielte Modifikationen des Insulins, was bei Molekülen dieser Größe zuvor nicht möglich gewesen war. Neue Impulse durch Biomaterialforschung Den zunehmenden Fortschritten der biotechnologischen Forschung ab den 70er Jahren konnten das DWI mit seinem Fokus auf Proteinchemie und die RWTH als Maschinenbau-Metropole nicht folgen. In der Folge verlor Aachen den Anschluss auf dem Gebiet der Insulinsynthese. Ab 1988 bekam das DWI neue Impulse durch Professor Hartwig Höcker, der als Nachfolger von Helmut Zahn die Biomaterialforschung im DWI etablierte. Höcker initiierte zahlreiche Kooperationen mit den Ingenieurwissenschaften und der Medizin. Aus einer dieser Kooperationen ging 1995 die Gründung des Interdisziplinären Zentrums für klinische Forschung (IZKF) am Universitätsklinikum Aachen hervor. Mit dem Start der Titelgruppe 73 im Jahr 1999 brachen schwere Zeiten für das DWI an. Professor Martin Möller, der das Institut 2003 von seinem Vorgänger übernahm, erklärt die damaligen Probleme: „In der Titelgruppe 73 waren technische und später auch geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Institute aus NRW organisiert, in der Regel selbstständige An-Institute der Universitäten. Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung stattete diese Titelgruppe mit einem Budget aus, das von Jahr zu Jahr leistungsabhängig, sprich je nach Höhe der Drittmittel-Einnahmen, an die einzelnen Institute, verteilt wurde. Dabei blieb der Gesamtzuschuss des Landes NRW über die Jahre gleich. Aufstockungen der Institute oder solide Zukunftsplanungen waren auf diese Weise unmöglich.“ Schon unter Hartwig Höcker begann das DWI die Flucht nach vorne. Mit Unterstützung der RWTH und des Landes gelang es dann doch, einen Neubau auf dem Campus Melaten zu realisieren, der 2004 bezogen werden konnte. Martin Möllers erster

Komplexe Tricks und Kniffe der Natur Die Aktivitäten im DWI konzentrieren sich nun auf fünf Forschungsprogramme, welche sich jeweils auf Schlüsselfragen zur Entwicklung neuer aktiver und interaktiver Materialeigenschaften richten. Die Wissenschaftler bearbeiten diese Gebiete gruppenübergreifend. Sie bündeln gezielt die unterschiedlichen Kompetenzen der Mitarbeiter und nutzen die interdisziplinären Synergien. In den fünf Forschungsprogrammen geht es sowohl um neue und nachhaltige chemische Methoden, als auch um die spezifische Funktionalisierung von Grenzflächen, um molekulare Transportsysteme oder den gezielten Einbau biologischer Komponenten in synthetische Materialien. Nachdem der wissenschaftliche Fokus des Instituts in seinen Anfangsjahren also stark auf die Proteinforschung gerichtet war und es in der Folge vermehrt an verhältnismäßig einfach strukturierten, synthetischen Materialien geforscht hat, versuchen die Wissenschaftler jetzt immer mehr, die komplexen Tricks und Kniffe der Natur nachzuahmen. Der DWI-Neubau auf dem Campus Melaten wurde 2011 etwa auf die doppelte Fläche erweitert und das Gebäude spiegelt nun die interdisziplinäre Struktur des Instituts wieder. Große Labore, in denen die Mitglieder der verschiedenen Gruppen zusammenarbeiten, große Fenster, eine gemütliche Cafeteria und ein zentraler Innenhof als Treffpunkt. „Wir legen Wert auf die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander. Die Chemiker sollen von den Verfahrenstechnikern und den Biotechnologen lernen und umgekehrt. Nur wenn man sich kennt und weiß, wie der andere tickt, kann man gemeinsam Visionen auf den Weg bringen“, erklärt Möller.

Wir haben unsere neue Forschungsvision, also die Entwicklung von interaktiven Materialien, in den Vordergrund gestellt. Bei der Evaluierung des Instituts im Vorfeld der Leibniz-Aufnahme versah ein Expertengremium des Wissenschaftsrats genau diese enge Zusammenarbeit zwischen Natur- und Ingenieurwissenschaften mit dem Prädikat ‚Alleinstellungsmerkmal’. Im Sommer 2013 empfahl der Wissenschaftsrat schließlich die Aufnahme des Instituts in die Leibniz-Gemeinschaft und Ende November des vergangenen Jahres wurde die Aufnahme durch ein positives Votum der Leibniz-Mitglieder besiegelt. 89 selbstständige Forschungseinrichtungen sind in der Leibniz-Gemeinschaft organisiert, die sich eine erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf die Fahne

Kooperationsmöglichkeiten innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft Ein Dreiviertel Jahr nach der Leibniz-Aufnahme stellt sich nun die Frage: Wie spürbar sind die Veränderungen im DWI? Bereits im Vorfeld wurde der Basisetat des Instituts signifikant angehoben. Mit der Leibniz-Aufnahme beläuft sich die Grundfördersumme nun sicher auf fünf Millionen Euro, die je zur Hälfte von Bund und Land getragen werden. Damit kann das

Dörmbach: Moderne Forschung im DWI – Die Natur als Vorbild.

DWI mit seinem mittlerweile 170-köpfigen Team seine ehrgeizigen, langfristigen Ziele nachhaltig verfolgen. Einen wesentlichen Vorteil stellen auch die Kooperationsmöglichkeiten innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft dar. Im sogenannten Leibniz-Wettbewerb können die DWI-Wissenschaftler gemeinsam mit anderen Leibniz-Instituten Fördermittel beantragen und damit wichtige Kollaborationen auf den Weg bringen, beispielsweise mit dem Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken und dem Leibniz-Institut für Polymerforschung in Dresden (IPF). Dabei lohnt sich besonders der Blick zu den Dresdner Kollegen: Zusammen mit zahlreichen weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen verstärkt das IPF die Naturwissenschaften rund um die Technische Universität Dresden. Es ist Teil des DRESDEN-concept, einem Verbund der TU Dresden mit außeruniversitären Forschungsinstituten der Region. Die Partner dieses Verbunds nutzen Synergien und koordinieren ihre Wissenschaftsstrategie gemeinsam. Derartige Netzwerke zahlen sich aus: „An einer international wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtung kann es keine exzellenten Ingenieurwissenschaften ohne exzellente Naturwissenschaften geben“, so Robert J. Silbey, früherer Dekan der MIT School of Science bei einem Besuch in Aachen im Januar 2007. Die enorme Unterstützung, die das DWI auf seinem Weg in Leibniz-Gemeinschaft durch die RWTH erfahren hat, war ein Schritt in genau diese Richtung. Auf dem zukünftigen Weg liegen sicherlich noch viele Herausforderungen.

WISSENSCHAFT & WIRTSCHAFT

Foto: DWI

Daraufhin erfolgte eine umfassende Neuaufstellung des Instituts. „Wir haben unsere neue Forschungsvision, also die Entwicklung von interaktiven Materialien, in den Vordergrund gestellt. Gleichzeitig wuchs die wissenschaftliche Leitung des Instituts zwischen 2008 und 2011 von einer einzigen Person auf ein Team bestehend aus fünf Professoren und einer Professorin. Mit diesem Team decken wir heute drei wichtige Kompetenzbereiche ab: Die makromolekulare Chemie, die Biotechnologie und die chemische Verfahrenstechnik“, so Möller. Darüber hinaus forschen mittlerweile drei Nachwuchsgruppen am DWI und zwei Gastgruppen der Moscow State University bringen Expertise im Bereich Physik ein.

geschrieben hat. Ein besonderer Fokus liegt auf der intensiven Zusammenarbeit mit den Hochschulen. Das passt gut zum DWI. „Alle Mitglieder unserer wissenschaftlichen Leitung haben gleichzeitig auch einen Lehrstuhl an der RWTH. Der Übergang zwischen DWI und RWTH verläuft dementsprechend fließend und es gibt zahlreiche gemeinsame Forschungsprojekte.“

Foto: Guido Balke

Versuch, das DWI in die Leibniz-Gemeinschaft zu führen und damit eine gesicherte Basisfinanzierung durch Bund und Land NRW zu erreichen, ging 2007 zunächst allerdings nicht auf.

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Gemeinsam für die Bauwirtschaft der Region: Die Akteure der Initiative „Bauen im 21. Jahrhundert“ rund um Bert Wirtz, Präsident der IHK Aachen (Mitte). WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

Jeannette Schwerdt

Im Aufbau B

Auf dem Graduiertenfest im September 2014 wurden die Absolventinnen und Absolventen sowie die Promovierten der RWTH Aachen feierlich verabschiedet. Die Verbundenheit zwischen der Hochschule und den RWTH-Alumni liegt nicht nur dem Rektor Professor Schmachtenberg am Herzen. Von proRWTH – dem Kreis der Freunde und Förderer – wurden die Graduierten persönlich eingeladen, sich dem „Network proRWTH“ anzuschließen.

D WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT

ie Herausforderungen für deutsche Unternehmen, sich im internationalen Wettbewerb durchzusetzen oder neue Märkte zu erschließen, sind groß und das Tempo bei der Entwicklung neuer Technologien rasant. Zunehmend werden daher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, die mehr als herausragende Examensleistungen, die passende Spezialisierung und lösungsorientierte Fähigkeiten mitbringen. Der Fokus liegt heute auf Führungskräften mit Persönlichkeit, jungen Menschen, die Ideale, Werte und Charakterstärke besitzen und in der Lage sind, ein Team und damit ihren Unternehmensbereich erfolgreich zu führen.

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Die richtigen Fach- und Führungskräfte zu finden, kann daher für die Entwicklung und den Erfolg eines Unternehmens essentiell sein. Der frühzeitige Kontakt zu den „High Potentials“ – beispielsweise bereits während ihres Studiums – erhöht die Chance, dass das Unternehmen sich für Diejenigen entscheidet, die zur Unternehmensphilosophie und -strategie passen. Dies stellt eine Win-Win-Situation für beide Seiten dar. Die leistungsstärksten Studierenden der RWTH Aachen zu fördern und die besten Absolventinnen und Absolventen für ihre exzellenten wissenschaftlichen Arbeiten auszuzeichnen, ist ein Förderschwerpunkt von proRWTH. Unser ‚Network proRWTH‘ bietet unseren Mitgliedern und Förderern verschiedene Kontaktmöglichkeiten, die sie für sich oder ihr Unternehmen nutzen können. Mittelständische und große Unternehmen profitieren ebenso von dieser Möglichkeit wie Studierende und Alumni der RWTH Aachen.

Gerne unterstützen wir Sie dabei, Kontakt zu potentiellen Fach- und Führungskräften aufzunehmen. Als Förderer eines Deutschlandstipendiums können Sie auf unseren Veranstaltungen die besten Studierenden unserer Hochschule persönlich kennenlernen. Zudem bieten wir Ihnen die Möglichkeit, in dem Berater- und Mentorennetzwerk der GründerRegion Aachen mitzuwirken. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Geschäftsstelle: Jeannette Schwerdt Stefan Eicker Fon: 0241-80 93000 Fon: 0241-80 93001 Mail: j.schwerdt@prorwth.de Mail: s.eicker@prorwth

auen im 21. Jahrhundert“: Unter diesem Titel entsteht eine neue Initiative für die Baubranche der Region Aachen, Düren, Heinsberg und Euskirchen. Namhafte Vertreter der Bauwirtschaft entwickeln Maßnahmen und Projekte, um die regionale Branche zu stärken und Kompetenzen erfolgreicher zu vermarkten. Dabei will die Wirtschaft künftig eng mit der Forschung zusammenarbeiten und so ein regionales „Kompetenzzentrum für innovatives Bauen“ entwickeln. Ziel ist es, Kooperationen zu fördern und den Know-how- und Technologietransfer zwischen Unternehmen sowie zwischen Wirtschaft und Forschung zu intensivieren. Gemeinsam sollen darüber hinaus Maßnahmen und Aktivitäten entwickelt werden, die die Region als ein „Zentrum für innovatives Bauen“ sichtbar werden lassen. „Eine Entwicklung, die auch für angehende und ehemalige Bauingenieure der RWTH Aachen sehr spannend ist“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen und selbst RWTH-Alumnus: „In Workshops haben die Akteure schon erste Maßnahmen zu drei Kernthemen verabredet – das zeigt die Dynamik der Branche und die Aktualität der gewählten Schwerpunkte.“ Das Projekt geht zurück auf eine Idee von IHK-Präsident Bert Wirtz, Geschäftsführer der „moderner Baubedarf Gottfried Wirtz GmbH & Co. KG“ aus Heinsberg: „Unser Kammerbezirk verfügt bereits über starke Kompetenzen rund um das Thema Bauen, doch wenn sich die vielen europa- bis weltweit anerkannten Akteure aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammenschließen, können sie unsere Wirtschaftsregion noch weiter nach vorn bringen.“ Hierdurch werde ein Alleinstellungsmerkmal für die Region geschaffen, das die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und Forschungseinrichtungen steigern könne. Eine Analyse soll nun die Kompetenzen der Region erfassen und die innovativen Fähigkeiten identifizieren. Gleichzeitig ist eine Branchenübersicht aller Unternehmen und Forschungsinstitute geplant, die als Grundlage für die weitere Netzwerkbildung fungieren soll. Dabei wollen sich die Akteure drei Themen intensiver widmen: „Building Infor-

Sarah Silius

Im Rahmen der Initiative „Bauen im 21. Jahrhundert“ will die regionale Baubranche enger mit Forschung und Hochschulen kooperieren mation Modeling (BIM)“, „Neue Materialien und Werkstoffe“ sowie „Technische Gebäude-Ausstattung (TGA)“. Hierbei geht es etwa darum, Defizite in der Ausbildung anzugehen. „Es werden keine systemisch denkenden Ingenieure im Bereich der technischen Gebäude-Ausstattung ausgebildet“, meinen die Experten. Außerdem müsse mehr für die Nachwuchsarbeit getan und Begeisterung für diesen Bereich des Bauens geweckt werden. „Building Information Modeling“ eröffne der Branche enorme Möglichkeiten. Gemeinsam wollen die Workshop-Teilnehmer nun eine Art „BIM-Leitfaden“ erarbeiten, der Entwicklungsbereiche definieren soll. Viele Bedarfe und Möglichkeiten haben sie auch zum Thema „Neue Materialien und Werkstoffe“ diskutiert. Dieser Austausch soll im Rahmen einer Tagung vertieft werden, die im nächsten Jahr in Aachen stattfinden soll – unter anderem mit großen Werkstoffherstellern und Forschern. Die Kompetenzen und Innovationsträger sollen später auf einer Internetseite zusammengestellt werden, die gleichzeitig Kommunikationsplattform für die Netzwerker werden und auf Veranstaltungen sowie Aktivitäten der Branche hinweisen soll. Weitere Ideen sollen im Verlauf der Initiative aufgegriffen und konkretisiert werden. Wer sich noch in den Prozess einbringen möchte, ist jederzeit eingeladen. Weitere Informationen gibt es bei Anke Schweda (Tel.: 0241 4460-263; anke.schweda@aachen.ihk.de) und Thomas Wendland (Tel.: 0241 4460-272; thomas.wendland@aachen.ihk.de) von der IHK Aachen.

ÖCHER LEBEN

Foto: Andreas Schmitter

Förderung der frühzeitigen Vernetzung von RWTH-Studierenden, Alumni, Wirtschaft und Industrie

Foto: IHK Aachen/Andreas Steindl

Network proRWTH

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ÖCHER LEBEN

Historischer Lernort in der Innenstadt

Der Innenbereich des neuen stadtgeschichtlichen Museums.

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ÖCHER LEBEN

ier Jahre lang, seit der Schließung des Museums Burg Frankenberg im August 2010, hat die alte Kaiserstadt Aachen über keinen festen Ort für die Präsentation der eigenen Stadtgeschichte mehr verfügt. Seit dem 20. Juni 2014 hat sich diese Situation grundlegend geändert. Im Rahmen der erfolgreichen Ausstellungstrias zum 1200. Todestag Karls des Großen eröffnete endlich auch das „Centre Charlemagne. Neues Stadtmuseum Aachen“. Vom 20. Juni bis zum 21. September 2014 nutzten viele der 50.596 Besucher von „Karls Kunst“ die Möglichkeit zu einem ersten Rundgang durch die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung im Untergeschoss des Hauses. Nach einem notwendigen Ab- und Umbau wird das Museum am 14. November 2014 wieder für die Besucher zugänglich sein, bereichert um neue Exponate und die erste Wechselausstellung: „Fahndung nach Augustus – Suche nach den Wurzeln der Euregio“. Anlässlich des Karlsfestes wird es am 24./25. Januar 2015 eine große Museumsfeier geben, zu der alle Bürger eingeladen sind.

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Der Weg zum neuen Stadtmuseum war lang und mühsam. Nachdem sich im Dezember 2006 die Aachener in einem Bürgerentscheid gegen das „Bauhaus Europa“, Vorzeigeprojekt der „Euregionale 2008“, ausgesprochen hatten, realisierte die Stadt als Alternative in den Folgejahren die „Route Charlemagne“, ein innerstädtisches Tourismusprojekt, das herausragende historische und moderne Gebäude als Themenstationen einbindet. Zentrale Anlaufstation und Ausgangspunkt für Führungen und individuelle Rundgänge der „Route Charlemagne“ ist das „Centre Charlemagne“ am Katschhof. Dort war seit Januar 2010 der Innenbereich des denkmalgeschützten Verwaltungsgebäudes für den Bau eines neuen stadtgeschichtlichen Museums entkernt und neu gestaltet worden. Das Ausstellungsbüro Dr. Ulrich Hermanns in Münster konzipierte in Zusammenarbeit mit dem damaligen Leiter der „Route Charlemagne“ Dr. Thomas Müller und Vertretern des Historischen Instituts der RWTH Aachen die Dauerausstellung. Der Name des neuen Museums im Kernbereich der ehemaligen Pfalz zwischen Dom und Rathaus verweist auf die Bedeutung Karls des Großen / Charlemagne als legendärer Ahnherr Europas und mythischer Gründer zweier Nationen, Frankreich und Deutschland. Die Namensgebung steht zugleich für die angestrebte Offenheit des Museums für Touristen aus aller Welt, die

Werner Tschacher

Redaktion: Dietrich Hunold (dih)

Foto:Stadt Aachen. Holger Hermannsen

Das neue Centre Charlemagne präsentiert die Aachener Stadtgeschichte offen, vielfältig und kreativ

Herausgeber im Auftrag des Rektors: Dez. 3.0 – Hochschulkommunikation 52056 Aachen Telefon +49/(0)241/80-95585 und -94768 Fax +49/(0)241/80-92392 E-Mail: alumni@rwth-aachen.de http://www.rwth-aachen.de/alumni

Einwohner der Euregio und natürlich für alle Aachener. Auf ca. 800 Quadratmetern bietet die Dauerausstellung einen Rundgang durch die Geschichte Aachens von der Jungsteinzeit bis heute. Einen deutlichen Schwerpunkt bildet dabei die Geschichte und Legende Karls des Großen. Beide Erzählstränge sind eng miteinander verbunden – ohne Karl den Großen wäre die Stadt Aachen nicht so geworden, wie sie heute ist. Die Aachener Stadtgeschichte wird als Teil der Geschichte Europas und der Maasregion präsentiert. Eine Fülle wertvoller Exponate aus dem Bestand der städtischen Sammlungen, des Aachener Domkapitels und des LVR-LandesMuseums Bonn, darunter neue archäologische Funde wie der karolingerzeitliche Kindersarkophag aus dem Dom, sowie bedeutende private Leihgaben werden gezeigt. Daneben gibt es hochwertige Nachbildungen und Modelle wie die neueste Rekonstruktion der Pfalz Karls des Großen, Resultat der Zusammenarbeit einer interdisziplinären Forschungsgruppe von Archäologen, Architekten, Bauforschern, Historikern und Denkmalpflegern unter Beteiligung der RWTH Aachen. Über dreißig Medienstationen, darunter 3D-Animationen des römischen Aachen und der Pfalz Karls des Großen, Comicfilme, Foto-, Radio- und Filminstallationen, machen das Museum zu einem Ort interaktiver Vermittlung geschichtlichen Wissens. Ein eigener Bereich für die Arbeit mit Schulklassen, spezielle Kinderstationen und ab Januar 2015 auch ein Geschichtslabor im Zentrum des Dauerausstellungsraums werden wesentliche Teile des museumspädagogischen Programms sein. Ein hochmoderner Audio-Guide, der Aixplorer, wird in naher Zukunft zusätzliche Möglichkeiten zu individuellen Rundgängen durch das Museum und innerhalb der Route Charlemagne eröffnen. Er wird derzeit gemeinsam mit Professor Jan Borchers vom Lehrstuhl für Informatik 10 der RWTH realisiert. Das Museum ist barrierefrei konzipiert, d.h. es wird für körperlich und kognitiv eingeschränkte Menschen erfahrbar sein. In vielen Medienstationen wird deutsche Gebärdensprache angeboten werden. Ein Auditorium bietet schon jetzt Raum für Vortragsveranstaltungen und filmische Präsentationen. Im Foyer runden ein Museumscafé und ein kleiner Museumsshop das Angebot ab. Mit anderen Worten: Das „Centre Charlemagne. Neues Stadtmuseum Aachen“ wird ein besonderer historischer Lernort in der Aachener Innenstadt sein – offen, vielfältig und kreativ wie die Wissenschaftsstadt Aachen.

Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Ulla Bidian, General Secretary of IDEA-League Helga Hermanns Dr. Janine Hillmer, DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien Reena James (rj) Dipl.-Ing. Marco Laumen, Lehr- und Forschungsgebiet Kardiovaskuläre Technik Jeannette Schwerdt, Freunde und Förderer der RWTH Aachen e. V. „proRWTH!“ Sarah Silius, IHK Aachen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ulrich Steinseifer, Lehr- und Forschungsgebiet Kardiovaskuläre Technik Dr. Werner Tschacher, Stadt Aachen Christin Wannagat Verantwortlich: Renate Kinny (komm.) Layout: giftGRÜN GmbH Logo-Layout: Klaus Endrikat Anzeigenleitung: print’n press Verlag GmbH Oranienstraße 9 52066 Aachen Telefon +49/(0) 241/9450-312 Fax +49/(0) 241/9450-180 Anzeigenberatung: Liz Rüster Telefon + 49/(0)6132/ 434438 E-Mail: liz.ruester@web.de Druck: Druckerei und Verlagsgruppe Mainz GmbH Auflage: 13.000 Erscheinungsweise: Zwei Mal jährlich. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Titelbild: Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger und Sohn Dr. h. c. Peter Leibinger Foto: Kurt Beyer Rückseite: Auch 2015 heißt es wieder „Tschö wa!“ beim Graduiertenfest. Grafik: RWTH/Abt. 3.2 ISSN 1864-5828

Alumni-Service & Projekte Registrierung: Sind Sie als Alumna/Alumnus bereits in unserem Netzwerk registriert? Falls nicht, so registrieren Sie sich kostenlos online unter www.rwth-aachen.de/alumni-portal Information & Kommunikation: Alumni-Magazin „keep in touch“; zweimal jährlich als Printversion sowie als interaktives eMagazin für Tablet PCs. Monatlicher E-Mail-Newsletter mit aktuellen Informationen und Wissenswertes von Aachen und der Hochschule. Alumni-Treffen im In- und Ausland. Kontakte zu Kommilitonen sowie Ansprechpartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Social Media: RWTH Aachen University RWTH Aachen University Alumni @RWTHAlumni Alumni-Blog Benefits: „life long“ E-Mail-Adresse, AlumniCard für Sonderkonditionen bei Aachener Hotels der ACCOR-Gruppe sowie bei den Autovermietungen, Weiterbildungsangebote der RWTH International Academy, Haus der Technik und Aachen Entrepreneurship Gründerzentrum. Projekt „Forscher-Alumni“ Mit besonderen Maßnahmen und der Einbindung in unsere Netzwerkaktivitäten möchten wir internationale Gastwissenschaftler als Botschafter der RWTH und Multiplikatoren gewinnen. Projekt „Jobshadowing“ Bieten Sie Studierenden für einen Tag Einblick in Ihr Unternehmen und Ihren Berufsalltag. Auf diese Weise können Sie potentiellen Nachwuchs für Ihr Unternehmen kennen lernen und Ihre Erfahrungen an die jüngere Generation weitergeben. Service für Studierende: Mit dem Jobshadowing möchten wir den Studierenden wertvolle Informationen und Erfahrungen für den weiteren Berufsweg vermitteln. Durch Vorträge, Firmenbesichtigungen und Exkursionen wird der Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Jung und Alt weiter gefördert. Die Alumni beteiligen sich ebenfalls als Förderer am Bildungsfonds der RWTH.



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