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Erwartungen übertroffen

Wir hatten die Gelegenheit, ein Interview mit dem frischen Dreier-Geschäftsführerteam von wefox zu führen. In unserem Gespräch tauchten wir tief in die Entwicklung des Unternehmens ein, sprachen über ihre Ziele, erhielten wertvolle Einblicke in ihre Markteinschätzung und diskutierten die fortschreitende Entwicklung ihrer Technologieplattform. Das neue Geschäftsführerteam von wefox bringt eine Fülle an Erfahrung und Visionen mit, um das Unternehmen in eine spannende Zukunft zu führen. Erfahren Sie im Folgenden mehr über ihre Perspektiven und Pläne für das Unternehmen.

Wie sieht die Neuaufstellung des GF-Teams bei wefox Österreich aus und welche Ziele sind damit verbunden?

Rainer Vogelmann: Ich habe im letzten Jahr bemerkt, dass wir neuen Anforderungen und Herausforderungen im Team begegnen, um die begonnene Transformation weg von einer reinen Maklergruppierung hin zu einem zukunftsorientierten 360° Dienstleister für Versicherungsvermittler weiter zu beschleunigen und unsere ambitionierten Ziele zu erreichen. Wir haben uns in den letzten Jahren in den Bereichen Tech & Finance stark professionalisiert, unser Angebot umfassend erweitert und als Folge daraus ist natürlich auch die Anzahl der Mitarbeiter gestiegen. Wir waren also bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Lukas Lindenhofer und ich haben uns daher entschieden, neue Kräfte am Markt zu suchen und haben mit Rene Besenba- eck jemanden gefunden, der genau unserem Anforderungsprofil entsprochen hat und im Jänner als Head of Sales bei uns gestartet ist. Die Zusammenarbeit zwischen Lukas, Rene und mir hat in den ersten Monaten sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf persönlicher Ebene so gut funktioniert, sodass ich mich gemeinsam mit Lukas darauf verständigt habe, Rene um den Eintritt in die Geschäftsführung zu bitten und uns die Verantwortung für die Departments innerhalb von wefox AT aufzuteilen. Im neu zusammengesetzten wefox Österreich Geschäftsführungsteam übernimmt Rene Besenbaeck die Steuerung der Vertriebs- und Marketing-Agenden, Lukas Lindenhofer die Bereiche Human Resources, Legal und Compliance und ich, als Country Lead Austria, verantworte wie bisher die strategische Unternehmensausrichtung, die Ressorts Finanzen, Affinity und Operations. Nebenbei haben wir dadurch auch das Thema “succession planning” erledigt. Nachdem wir nach dem 4 Augen Prinzip agieren und immer 2 Geschäftsführer zeichnen müssen, haben wir die Handlungsfähigkeit der Gesellschaft, etwa bei krankheitsbedingtem Ausfall eines Geschäftsführers, im Inter- esse unserer Mitarbeiter, Partner und Eigentümer sichergestellt.

Wir haben uns in den letzten Jahren in den Bereichen Tech & Finance stark professionalisiert, unser Angebot umfassend erweitert und als Folge daraus ist natürlich auch die Anzahl der Mitarbeiter gestiegen.

Wie schätzen Sie aktuell den Markt für Versicherungen in Österreich ein und welche Herausforderungen sehen Sie dabei? Können Sie uns mehr über das Wachstum des Makler-Partnernetzwerks bei wefox erzählen und welches Potenzial Sie in diesem Bereich sehen?

Rene Besenbaeck: Wir befinden uns in einem sich stark verändernden Versicherungsumfeld, die Versicherungsrisiken, unabhängig davon, ob es sich um private oder gewerbliche Risiken handelt, werden immer komplexer und regulatorische Vorgaben beeinflussen das Pricing seitens der Versicherungswirtschaft, man könnte von einer schleichenden Verhärtung des Gesamtmarktes sprechen. Aus Sicht des Versicherungsvermittlers wird damit auch der Beratungsprozess zunehmend schwieriger, vor allem weil sich Konsumenten zu Recht auch ein Grundverständnis und eine gewisse Vergleichbarkeit erwarten. Hier kommen wir natürlich ins Spiel, unsere 360 Grad Lösung für Versicherungsvermittler zielt darauf ab, den Zugang zu Top-Produkten in einfacher Handhabung zu erleichtern, eine rechtskonforme Beratung ohne großen Aufwand durchführen zu können und damit am Ende des Tages für Kunden eine maßgeschneiderte und doch verständliche Versicherungslösung erarbeitet zu haben. Wenn wir das erste Halbjahr 2023

Revue passieren lassen, dann lässt sich eindeutig sagen, dass unser Lösungsansatz großartig angenommen wird, mit etwa 18 neuen Partnern im ersten Quartal wurden unsere Erwartungen übertroffen und wir sehen einem sehr erfolgreichen Jahr 2023 entgegen. Aus unserer Sicht lohnt es sich nämlich gerade jetzt für Versicherungsvermittler sich mit Lösungen zur Steigerung der eigenen Effizienz auseinanderzusetzen.

Wie sehen Sie die Entwicklung der IDD der letzten Jahre und wie geht wefox mit Weiterbildung um?

Lukas Lindenhofer: Wir haben bereits vor Umsetzung der IDD auf Basis der vorhandenen Gesetze wie Maklergesetz und Gewerbeordnung unsere Maklerpflichten erfüllt und dem Kunden eine Risikoanalyse und ein passendes Deckungskonzept mitgegeben, insofern mussten wir nicht viel anpassen in unserer täglichen Arbeitsweise. Ein positiver Effekt war aber sicher, dass das Bewusstsein der Vermittler für einen ordentlich dokumentierten Beratungs- prozess mit Umsetzung der IDD massiv gesteigert wurde, wovon wiederum wir als Dienstleister für Vermittler mit unserem IT Komplettsystem und unserem 360° Serviceerlebnis massiv profitiert haben, weil es einen erhöhten Zulauf von neuen Partnern gab und immer noch gibt. Natürlich gab es mit der IDD aber auch einige Neuerungen, darunter auch die verpflichtende Weiterbildung für Versicherungsvermittlung. Der Grundgedanke, damit eine qualitativ hochwertige Versicherungsberatung sicherzustellen, ist auch zu begrüßen. Und auch diesem Thema haben wir uns als wefox angenommen und können unseren eigenen Mitarbeitern und unseren Partnern als zertifizierter Weiterbildungsdienstleister die Weiterbildung hausintern abbilden. Wir bieten laufend Webinare zu unterschiedlichsten Themen an, mit unseren wefox Power- days aber auch viermal im Jahr eine hybride Veranstaltung mit einem Mix aus IDD Stunden und Produktschulungen. Für uns ist es absolut wichtig, neben den IDD relevanten Weiterbildungen bewusst auch viele Produktschulungen anzubieten, denn das ist es, worauf im reinen Fokus auf IDD-Punkte und Stunden leider oft vergessen wird und sicherlich ein negativer Side Effect der Weiterbildungspflicht ist: die Vermittler kennen die Produkte, die sie verkaufen sollen nicht mehr so gut, weil Schulungen dazu keine IDD Stunden bringen. Wir haben den Ansatz, dass es eine gesunde Mischung aus beidem braucht, um als Vermittler bestens ausund weitergebildet die Kunden beraten zu können.

Welche nächsten Schritte planen Sie für die Weiterentwicklung der Technologie-Plattform bei wefox?

Vogelmann: Wir können wirklich stolz darauf sein, was wir in den letzten Jahren geschaffen haben. Man darf nicht vergessen, dass unsere wefox AT 360° Plattform für Versicherungsermittler erst wenige Jahre alt ist und unserem eigenen Anspruch als Insurtech und den gestiegenen Anforderungen mittlerweile mehr als gerecht wird. Aufbauend auf modernster Architektur, cloudbasierend ohne lästige Installationen und auf jedem Endgerät nutzbar, haben wir einen Maßanzug für selbständige Versicherungsvermittler geschaffen, an dem sich mittlerweile, nach nur wenigen Jahren, der eine oder andere Softwarehersteller misst.

Konkret wollen wir im nächsten Schritt Schnittstellen, sowohl zur Polizzierung als auch im Schadenbereich, zu den Versicherern weiter ausbauen, um ein flächendeckendes 360° Beratungserlebnis zu schaffen. Des Weiteren wird es einen Relaunch der Kunden App geben, einerseits als Tool zur Prozessoptimierung im Office des Vermittlers, andererseits mit einigen neuen, smarten Funktionen, um den Beratungsprozess einfach und effizient gestalten zu können. Unsere App wird bereits jetzt von vielen Partnern als Tool zur Kundenbindung und Gewinnung eingesetzt, da sie die Wünsche des modernen Versicherungskunden erfüllt.

Die stetige Weiterentwicklung der Plattform unter Berücksichtigung von modernsten Technologien, gepaart mit dem Know-How aus der konventionellen Versicherungswelt und Inputs unserer Partner, ist einer unserer wesentlichen Erfolgsfaktoren.

Welche Schwerpunkte haben Sie bei der gemeinsamen Produktentwicklung mit Partnern und können Sie schon einen Einblick in das Fokusthema Cyber geben?

Besenbaeck: Entgegen dem Markttrend wollen wir in der Produktwelt eine Simplifizierung vorantreiben, bereits in den Grundprodukten den Fokus darauf legen, die wichtigsten und existenzbedrohendsten Risiken gut darzustellen. Hier sind wir in regelmäßigem Austausch mit den Versicherungsunternehmen und konnten für unsere Partner viele tolle Lösungen ausverhandeln, die bereits vielfach umgesetzt wurden. Nehmen wir das Beispiel der Cyber-Risiken im Privatbereich, gerade in den wenigen, bestehenden Lösungen am Versicherungsmarkt sind viele Unsicherheiten vorhanden, dem eigentlichen Schutz wird dabei wenig Aufmerksamkeit zu Teil.

Entgegen dem Markttrend wollen wir in der Produktwelt eine Simplifizierung vorantreiben, bereits in den Grundprodukten den Fokus darauf legen, die wichtigsten und existenzbedrohendsten Risiken gut darzustellen.

Gemeinsam mit einem CyberTech-Spezialisten sind wir gerade dabei, der Prävention eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken, entwickeln mit weProtect eine Anti-Phishing-Software, die bereits den Schadenseintritt im Vorfeld verhindern soll. Passiert trotzdem etwas, wird ein on Top speziell designtes Versicherungsprodukt das Worst-CaseSzenario dennoch abfangen. Damit ist die Grundattraktivität sowohl für die Versicherungswirtschaft, die Versicherungsvermittler als auch die Konsumenten vorhanden, wird unseres Erachtens den Zugang der Auseinandersetzung mit einem schwer greifbaren Risiko massiv erleichtern.

Wie sieht die AffinityStrategie von wefox in Österreich aus und wie wollen Sie diese weiter ausbauen?

Vogelmann: wefox hat Anfang Mai den offiziellen Launch der wefox Group Affinity Strategie angekündigt und Österreich spielt darin eine wichtige Rolle. Es geht darum, Versicherungslösungen über Partner anzubieten, deren Kerngeschäft nicht die Assekuranz ist. Unsere Strategie ist eine dreifache: Erstens wollen wir das bestehende Geschäft mit unseren Partnern in Österreich ausbauen, zweitens unsere Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, die auch in Österreich präsent sind, lokal etablieren und drittens unsere Erfahrung als Gruppe nutzen um neue Partnerschaften mit österreichischen Unternehmen zu starten. Es ist toll zu sehen, dass wir in all diesen Bereichen bereits erste Erfolge verbuchen konnten, die das immense Potenzial von Affinity bestätigen und die wir auch bald kommunizieren können!

Wie hat sich die Unternehmenskultur bei wefox entwickelt und was haben sie noch vor?

Lindenhofer: Unsere 5 wefox Werte - klare Kommunikation, Teamplayer sein, authentisch sein, Dinge möglich machen und fokussiert sein - sind die Leitprinzipien, die allem zugrunde liegen, was wir gemeinsam schaffen und erreichen. Sie sind das Fundament, auf dem wir unsere robuste, auf Spitzenleistungen basierende und vernetzte Kultur aufbauen. Wir haben es nach einigen Anlaufschwierigkeiten geschafft, die global gelebten wefox Werte und die wefox Kultur auch in Österreich zu leben und auf das sind wir stolz. Wir sind eine fixe Größe in der wefox Familie und ein wichtiger Bestandteil des Konzerns und das ist auch wichtig, um die gemeinsamen Unternehmensziele zu erreichen.

Wir danken für das Gespräch.

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