risControl 03 2022 (plus Vertrieb im Zentrum)

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 03 - 2022 Heft 511 43. Jahrgang

Mobilität Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe

Versicherungsmanufaktur 2022 Interview mit Alexander Neubauer, Leiter des Partnervertriebes der Helvetia Versicherung

Ein außergewöhnliches Portfolio Interview mit Patrick Ortner, Head of Business Development und Christopher Kampner, Head of Sales von CORUM Investments in Österreich


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– t r a m s z t u Rechtssch ! n r e d n i h r e v Rechtsstreit immer

ird nicht d ein Urteil w n u d n e st la e ärken it ist oft b dersetzung st n a in se u A Ein Rechtsstre r e all ein lich. pfunden. Im F n Sie bestmög e tz tü rs te n u als gerecht em iten und Rücken, begle n e d n e res Rechtskon n Ih Ih n ir e w st o K ie d ng deckt üssen. utzversicheru h sc ts ch r aufwenden m e R fü a te d ie S ie d Eine gu , Energie er die Zeit und b a nen t h ic n , ts ik fl t dafür, dass Ih rg so g n ru e h ersic rn, echtsschutzv reit verhinde st ts h c e R . n Eine smarte R e rt bleib te ganz erspa Rechtskonflik teht. bevor er ents niert. ie das funktio w n e n Ih n e Wir zeig G.at Auf www.ARA 102-1600 Hotline: 01 53

Neu e digitale Services


FASCHINGSZEIT Die heurige Faschingszeit war nicht von Faschingsumzügen oder Gildentreffen geprägt, noch immer hatte und hat uns das Coronavirus im Griff. Etwas vom fröhlichen Treiben konnte man bei den Kleinsten der Kleinen im Kindergarten erahnen, wenn am Faschingsdienstag die Elfen und Piraten herumwuselten. Es waren wirklich Elfen und keine Elfinnen. Gesehen wurden auch Piratinnen, um der geschlechterneutralen Sprache Genüge zu tun. Neben den Verkleidungskünstlern lag die Freude natürlich ebenso beim Essen. Auch die Erwachsenen freuen sich über Faschingskrapfen und den traditionellen Heringsschmaus. In kleinem Kreis beim Wirten des guten Geschmacks eine Freude für alle Sinne. Nur hat sich die Freude für alle Sinne in den letzten Jahren still und leise verändert. Lassen Sie mich in die Vergangenheit blicken, denn wie meine geschätzten Leser wissen, erzählen wir doch an

dieser Stelle gerne Geschichten aus dem Leben und der Vergangenheit abseits von Branchennews. Weil das Leben eben auf allen Ebenen vergnüglich und informativ sein kann. Der Fasching bei meiner „anderen“ Großmutter, wir alle haben theoretisch zwei von der Sorte, außer Patchworkfamilien, da gibt es oft gleich vier Stück davon. Der Fasching bei meiner anderen Großmutter war immer schon anders, denn mein Großmütterchen war Vegetarierin. Stellen Sie sich vor, das gab es vor 80 Jahren auch schon – Menschen, die kein beziehungsweise sehr wenig Fleisch gegessen haben. Es hat ihr einfach nicht geschmeckt, dennoch war sie eine begnadete Köchin und hat auch Speisen mit Fleisch sehr gut zubereitet. Wobei ihre Gemüseaufläufe ein Traum waren, aber das ist eine andere Sache. Der Fasching wurde immer mit einer großen Krapfenaktion eingeläutet. Bei der Herstellung der kleinen fluffigen Germträume war Ruhe angesagt, und wehe, man hat die Tür geöffnet und sie dabei gestört. Da konnte sie zur bösen Großmutter mutieren, innerhalb von wenigen Sekunden. Wenn die Krapfen aber gut aufgegangen sind und beim Herausbacken auch einen einheitlich hellen Rand in der Mitte hatten, dann war das Leben in Ordnung und sie zufrieden. Wir wären es auch ohne hellen Rand gewesen, aber das Gesetz der Krapfenbäckerei wollte es so. Mit der besten Marillenmarmelade gefüllt und schnell unter uns Kindern aufgeteilt, war es ein herrlicher Genuss. Für die Erwachsenen, die nicht so der Krapfensucht erlegen sind, gab es dann am Aschermittwoch den traditionellen Heringsschmaus. Großmütterchen machte für sich und die Nicht-Fischesser einen Aschermittwochsalat mit allen Zutaten, die der Gemüsegarten und ihre Speisekammer hergaben. Kein Problem und kein Aufheben, es war halt so. Alle fanden sich zusammen und feier-

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ten miteinander und waren froh, gesund und fröhlich zusammen zu sein. So zufrieden gestaltete sich in diesem Bereich die Vergangenheit. Um die Tradition aufrechtzuerhalten, gibt es jedes Jahr einen Heringsschmaus, Großmütterchen war bis vor einigen Jahren noch dabei und nach ihrem Tod halten wir die Tradition weiterhin aufrecht. Die Zeiten verändern sich und immer mehr Familienmitglieder kommen dazu, der fischlose Aschermittwochsalat war immer mit dabei. Heuer gab es ein größeres Familientreffen und wie es dabei so ist, auch mit immer interessanteren Ansprüchen. Der Aschermittwochsalat war geplant, aber ich musste dazu lernen, er ist nicht vegan. Ein NoGo für eine der Anwesenden, denn es darf nur vegan sein und bitte auch keine Berührung mit nicht-veganen Speisen. Aber damit die Köchin es leichter hat, wurde zur Erstellung von einigen Speisen veganer Thunfisch geliefert. Es gibt keinen veganen Thunfisch, es gibt ein Sojaprodukt, das mit Geschmacksveränderungsmöglichkeiten auf Fisch getrimmt ist. Man bzw. Frau will kein Spaßverderber sein und schnippelt halt den veganen Thunfisch in den Thunfischsalat. Aber als der Ruf nach einem veganen Krapfen vom Vortag laut wurde, habe ich die Küche verlassen. Wenn Mann oder Frau, oder welche Geschlechtsbezeichnung man auch immer möchte, kein Fleisch essen mag, ist das voll verständlich und in Ordnung, es gibt ausgezeichnete Gerichte, auch ohne diese Zutaten. Wenn es keine tierischen Produkte sein sollen, gibt es sicherlich auch gute Alternativen. Jeder nach seiner Fasson, aber dann sollte man auch dazu stehen. Es ist kein vegetarischer Thunfisch oder eine fleischlose Wurst. Es ist ein Sojaprodukt oder ein Erbsenproteinprodukt. Mahlzeit. Ihre Doris Wrumen


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Editorial

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Faschingszeit

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News 06 06 07 07 08 09 09 10 10 10 11 11 12 12 12 13

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Neue Geschäftsführung

Neuer CCO Dolphin Technologies

Klimaaktiv-Preis erhalten UNIQA Insurance Group AG

Ein Zeichen gegen Gewalt TIROLER Versicherung

Spenden für den guten Zweck Zurich Insurance Group (Zurich)

Courtage Control Consulting GmbH

Wohnbarometer

Mobilität

VAV Versicherung

Übernahme durchblicker

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Tiroler Versicherung

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Bürogebäude aus Holz So tickt Österreich Helvetia Versicherung

Spende

Alles strömt von Mag. Christian Sec

Mobilität Wieviel Klimaschutz können wir uns leisten? von Michael Kordovsky

LML Versicherungsmakler GmbH

Versicherung mittels Algorithmus

Interview

Compera

Spende an Wiener Krebshilfe

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Standard Life

Steiler Preisanstieg Oesterreichische Nationalbank

Neue Besteuerung von Kryptowährungen PwC Österreich

Betrugsmasche Authority Scam Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA)

Erneuerung

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DONAU Versicherung AG/ WIENER TAFEL wissma Marktforschungs GmbH

durchblicker

Jahresbilanz – Ombudsstelle für Pensionskassen Österreichische Pensionskassen

Versicherungsmanufaktur 2022

Alexander Neubauer, Leiter des Partnervertriebes der Helvetia Versicherung

Neue Maklervereinigung

Kolumne

Zuwachs im Westen

Striktere Kreditvergabe

Patrick Ortner, Head of Business Development und Christopher Kampner, Head of Sales von CORUM Investments in Österreich

Michael Billes, Gründer ASSUMA Consulting GmbH

Versicherungs Award Austria 2022 IGV Austria

Ein außergewöhnliches Portfolio

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Das Ende der Desillusion von Mag. Christian Sec

Ab 2. August 2022: Pflicht zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen von Andreas Dolezal

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Dienstreisen in einer veränderten Risikolandschaft Entdecke deine Superkräfte und entfessle deine Power. Mit wefox. Wiener Städtische ∙ Donau Leasing Kfz-Finanzierung mit Mehrwert. Performance 2021 CORUM Investments

Konzernergebnis Talanx AG

Berufsunfähigkeitsversicherung NÜRNBERGER Versicherung

Cyber-Mobbing-Strafen D.A.S. Rechtsschutz AG

Auszeichnung

Generali Versicherung

Forschungsinitiative Standard Life

Dauerhaft günstigere Prämien Continentale Assekuranz Service GmbH

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Jahresergebnis 2021 UNIQA Insurance Group

Erweiterung der Gesundheitsangebote Generali Versicherung AG

Kooperation Finlex

Stabiler Kurs VVO

Berufshaftpflichtversicherung Höher Insurance Service GmbH

Ergebnis

Vienna Insurance Group

Schnittstelle für Berufsunfähigkeit Varias/Generali Versicherung

Erhöhung der Versicherungssumme VAV Versicherung

Aktienrückkauf Munich Re

Branchenmonitor ÖGVS

Geschlechtergleichstellung Deloitte Österreich

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Neue Geschäftsführung Courtage Control Consulting GmbH Mit Anfang Februar hat Arno Slepice die Geschäftsführung der Courtage Control Consulting GmbH übernommen. Er löst damit Jens Bühring ab, der in eine beratende Rolle zurücktritt. Arno Slepice ist kein Unbekannter im Versicherungsmarkt und hat schon mehrere Dienstleistungsunternehmen in der Branche zum Erfolg geführt. Er wird sich dem weiteren Ausbau und der Positionierung des Unternehmens widmen und die Kontinuität für die kommenden Jahre sicherstellen. Arno Slepice: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Courtage Control steht als unabhängiger Datendienstleister im Schnittpunkt etlicher Digitalisierungsoffensiven, um optimale Grundlagen für Beratung und Vertrieb zu liefern. Ich sehe viele Entwicklungsmöglichkeiten in diesem spannenden Umfeld.“

Courtage Control ist eine neutrale und unabhängige Plattform, die allen Versicherungsgesellschaften, allen Maklerverwaltungssystemen, allen Maklergruppierungen sowie jedem einzelnen Versicherungsvermittler als „Datendrehscheibe“ zur Verfügung steht.“ Als FULL-SERVICE Dienstleister erledigt Courtage Control für den Makler die Abholung und Aufbereitung aller Bestands- und Provisionsdaten in den unterschiedlichsten Formaten wie OMDS, BIPRO, GDV, CSV, etc. von fast allen nationalen und zahlreichen internationalen Versicherungsgesellschaften. Über das Courtage Control Online-Portal erfolgt automatisch der Abgleich und die Aktualisierung der Daten mit zahlreichen Maklerverwaltungsprogrammen. Auch

Arno Slepice

Polizzendokumente und die Maklerpost werden über entsprechende Schnittstellen abgeholt und stehen im einheitlichen Portal über alle Gesellschaften zur Verfügung. Mit Courtage Control bleibt jeder Versicherungsvermittler immer „up to date“ was seine Vertrags- und Schadendaten betrifft.

Wohnbarometer VAV Versicherung

Die Kreditvergabe im Immobilienbereich wird immer strikter. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich verändert, ab Mitte des Jahres wird die FMA den Banken strengere Vorgaben vorschreiben. Dann braucht man 20 Prozent Eigenkapital bei einem Immobilienkredit, die Kreditrate darf nicht 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommen überschreiten und die Laufzeit des Kredites wird mit maximal 35 Jahren begrenzt. Die VAV Versicherung hat in ihrem Wohnbarometer 1.000 österreichische Probanden zum Thema Wohnen, Eigenheim und Finanzierung befragt. Das Resümee: Am Ende des zweiten Pandemiejahres greift beachtlicher Zukunftspessimismus in Hinblick auf die Leistbarkeit langfristiger und teurer Anschaffungen um sich. 33 Prozent der

Befragten sind überzeugt, dass die Schaffung von Wohneigentum ihre finanziellen Möglichkeiten übersteigt. Das ist gegenüber dem Wohnbarometer 2021 eine Steigerung von 22 Prozent. Nur mehr 37 Prozent (40 % – 2021) betrachten den Kauf eines Eigenheimes unter hohen persönlichen Einschränkungen für machbar. 27 Prozent (31 % – 2021) glauben an die Leistbarkeit, wenn konsequent gespart wird. Nur mehr zwei Prozent (5 % – 2021) halten Eigenheime für leicht finanzierbar. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV: „Die Studienaussagen zeigen die Auswirkungen der anhaltenden Niedrigzinspolitik und die Flucht der Investoren in inflationsgeschützte Vermögenswerte. rC 03/2022 | 06 | NEWS

Sven Rabe

Der Immobilienmarkt reagiert bei hohen Investitionen folgerichtig mit steigenden Preisen. Dem stehen Einkommenseinbußen und Unsicherheiten durch die Pandemie gegenüber, die viele Menschen treffen.“ Menschen, die zur Miete wohnen, sehen die Schaffung von Wohn-


eigentum noch unrealistischer. 49 Prozent meinen, dass ein Eigenheim nicht zu finanzieren sei, 31 Prozent halten es unter hohen Einschränkungen leistbar und 17 Prozent meinen, es müsste konsequent gespart werden, um ein Eigentum zu schaffen. Eigenheimbesitzer, die Finanzierungshürden bereits überwunden haben, sehen den Markt signifikant positiver. 17 Prozent halten den Eigentumserwerb für ausgeschlossen, 42 Prozent lediglich unter hohen Einschränkungen für machbar und 37 Prozent für finanzierbar, wenn konsequent gespart wird. Gleichzeitig geht die Einschät-

zung des Eigenheimes als ideale Wohnform im Jahresabstand von 65 auf 61 Prozent zurück. Dies ist offensichtlich auf die verschlechterte Leistbarkeit zurückzuführen. Der Anteil an Eigenheimbesitzern an der Gesamtbevölkerung zeigt im langjährigen Vergleich wenig Veränderung. 51 Prozent leben in Eigenheimen, 49 Prozent zur Miete. Auch die steigenden Ausgaben für den Wohnraum belasten einen Großteil der Menschen und steigen rascher als ihr Einkommen. Für ein Drittel der Befragten betragen die Kosten für Miete bis zu 40 Prozent des mo-

natlichen Budgets. Trotz der angespannten Lage am Wohnungsmarkt steigt die Anzahl der Übersiedlungswilligen. Je jünger die Studienteilnehmer sind, umso eher haben sie bereits den festen Entschluss gefasst zu übersiedeln. Dabei ist interessant, dass der Weg zum Arbeitsplatz kein Entscheidungsgrund für eine Übersiedlung ist. Rabe: „Diese Entwicklung ist auf den nach wie vor sehr hohen Wunsch nach einer ruhigen und grünen Wohnumgebung zurückzuführen, dies ist jetzt in der Realität der neuen Arbeitsmodelle zunehmend umsetzbar.“

ropa, hat die Übernahme von durchblicker abgeschlossen. durchblicker schließt

sich damit einer schnell wachsenden Familie von Vergleichsportalen an. Unternehmen, Marke und Team bleiben in Österreich auch unter der neuen Eigentümerschaft unverändert bestehen. Nach der Übernahme ist Netrisk nun in fünf europäischen Ländern tätig.

Übernahme durchblicker

Die Netrisk Group, ein führender Anbieter von Online-Preisvergleichen in Eu-

Bürogebäude aus Holz Tiroler Versicherung

Im Zentrum Innsbrucks entsteht das erste Bürogebäude aus Holz. Die Tiroler Versicherung erhält mitten in der Innsbrucker Innenstadt eine neue Zentrale. Der Gebäudekomplex umfasst die Wilhelm-Greil-Str. 10 und 12, die Gilmstraße 3 sowie das Stöcklgebäude. Der Neubau ist notwendig, da die­ TIROLER in den vergangenen Jah­ ren stark gewachsen ist und eine Aufstockung der alten Bausubstanz sowohl wirtschaftlich wie auch bautechnisch nicht in Frage kommt. „Unser Ziel war und ist ein Leitprojekt in Sachen nachhaltiger städtischer Bauweise. Es erfüllt uns mit Freude, dass die neue Zentrale der TIROLER diesem Anspruch gerecht wird: Wir errichten das erste Bürogebäude aus Holz in Innsbruck mit 220 Quadratmetern begrünter Fassade, – damit sparen wir CO2

ein und tragen zur Abkühlung der Innenstadt bei“, so Franz Mair, Vorstandsdirektor der ­TIROLER. „Ebenso werden die neuen Arbeitswelten unseren Anspruch als Top-Arbeitgeberin unterstreichen und in jeder Hinsicht sichtbar machen.“ Entworfen hat das Gebäude das Innsbrucker Architekturbüro DIN A4. „Die besondere Herausforderung für uns war, den städtebaulichen Charakter des Gebäudes, moderne Arbeitswelten und ökologische Bauweise in Einklang rC 03/2022 | 07 | NEWS

zu bringen. Wir haben klare Formen und ein offenes Raumkonzept gewählt. Außergewöhnlich sind die Dachgärten mit insgesamt 625 Quadratmetern Grünfläche“, erklärt Conrad Messner, Geschäftsführer von DIN A4.


So tickt Österreich Helvetia Versicherung

Eine repräsentative Studie des Meinungsforschungsinstitut IPSOS im Auftrag von Helvetia zeigt, wie Österreich beim Versichern tickt. Abgefragt wurde, wie Österreicher heute Versicherungen abschließen, welche Kommunikationskanäle verwendet werden und wie der Trend bei der Risikobereitschaft aussieht. Die Studie ergibt: Beim Abschluss zählt die persönliche Kommunikation, Schadenmeldungen werden auch online selbst erledigt. Insgesamt sind die Österreicherinnen und Österreicher auch beim Versichern risikoavers. 32 Prozent versuchen, Risiken zu vermeiden, nur drei Prozent bezeichnen sich als risikobereit. Die Branche hat viel in OnlineLösungen und Selbstabwicklungen investiert, doch wie informieren sich die Österreicher und welche Informationsmöglichkeiten bevorzugen sie? 38 Prozent nutzen Vergleichsportale und 35 Prozent Suchmaschinen, die klare Nummer eins bei den Informationsmöglichkeiten bleibt jedoch mit 48 Prozent die Beraterin/der Berater einer Versicherung, noch vor unabhängigen Versicherungsmaklerinnen und -maklern (33 %), so die Studienergebnisse.

Kommunikation Weiters hat die Befragung eine hohe Zufriedenheit mit der Kommunikation im Zusammenhang mit Versicherungen ergeben. Über ein Drittel (37 %) ist sehr zufrieden und fast 40 Prozent eher zufrieden. Am häufigsten wird der Kontakt telefonisch (59 %) oder per E-Mail (54 %) bzw. persönlich (49 %) gesucht. Zunehmende Kommunikationskanäle sind Kundenportale, Apps sowie Onlinetools, kaum genutzt werden hingegen digitale Assistenten oder Chatbots. Auch Social-Media-Kanäle wie ­W hatsApp, Facebook und Co. gewinnen in der Kommunikation zwischen Versicherungen und Versicherten an Bedeutung. Über die Hälfte der Befragten würde gerne über WhatsApp (53 %) mit ihrer Versicherung kommunizieren und auch Facebook wünschen sich 35 Prozent als Kommunikationskanal. An dritter Stelle der Wunschkanäle liegt YouTube mit 31 Prozent. Insgesamt wird meist ein- (24 %) bis zweimal (19 %) im Jahr mit der Versicherung kommuniziert. Nur zwei Prozent melden sich einmal pro Woche oder öfter. Werner Panhauser, Vertriebsvorstand Helvetia Versicherung: „Es freut uns, dass

die Österreicherinnen und Österreicher so zufrieden mit der Kommunikation im Zusammenhang mit ihrer Versicherung sind. Das ist nicht selbstverständlich, immerhin müssen wir auch manchmal heikle Themen wie Schadensabwicklungen klären. Hier sehen wir uns in unserem Serviceanspruch bestärkt.“

Innovative und digitale Inhalte Das Interesse an digitalen Lösungen ist vorhanden, aber moderat ausgeprägt. Die Affinität der Befragten zu innovativen Tools liegt auf einer Skala im Mittelfeld, 39 Prozent würden es auf einer Skala von eins (kein Interesse) bis zehn (sehr großes Interesse) zwischen fünf und sieben einordnen. Jeweils acht Prozent haben großes Interesse oder gar kein Interesse. Am bekanntesten ist die digitale Unterschrift mit 46 Prozent, die auch bereits von über 20 Prozent genutzt wird. „Hier hat die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Während der Lockdowns wurden auch von weniger digital-affinen Gruppen Onlinelösungen gefordert und umgesetzt. Somit ist beispielweise die digitale Unterschrift und die Kommunikation über Videotelefonie Standard und nicht mehr die Ausnahme“, gibt Thomas Neusiedler, Helvetia-CEO, Einblick in den digitalen Wandel der letzten Jahre. Mit dem „timSign“ hat die Helvetia eine inhouse konzipierte Lösung, die den elektronischen Antragsprozess vereinfacht und auch die Möglichkeit zur Fernunterschrift bietet. „Im Bereich Schaden-Unfall wird die elektronische Unterschrift heute breit akzeptiert, rund jeder fünfte Antrag gelangt vollständig digital zu uns“, führt Thomas Neusiedler fort.

Nachhaltigkeit wird erwartet Versicherungen versuchen aufgrund ihrer Grundbeschaffenheit, möglichst nachhaltig zu sein. Immerhin merken sie potenzielle Umweltschäden durch Klimaveränderungen direkt. Knapp zwei Drittel der Befrag-

Thomas Neusiedler & Werner Panhauser

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ten erwarten eine Berücksichtigung von ESG-Kriterien, nur 19 Prozent erwarten das überhaupt nicht. Signifikant stärker wird diese Ausrichtung von jüngeren Personengruppen eingefordert. „Wir wollen jedoch nicht nur in unserem Elementarbereich auf Nachhaltigkeit setzen, sondern auch in unseren LebenProdukten“, berichtet Thomas Neusiedler. „Mit unserem nachhaltigen Fondsportfolio der FairFuture Lane erreichen Kun-

dinnen und Kunden mit ihrem Sparbetrag nicht nur ihre Vorsorgeziele, sondern leisten gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag für eine verantwortungsvolle Zukunft. Das Interesse am nachhaltigen Investieren ist gestiegen und das Volumen der Lane hat sich von 2020 bis 2021 mehr als verdoppelt“, ergänzt Werner Panhauser. Insgesamt zeigt die Umfrage, dass das Interesse für das Thema Versichern eher moderat ist, es nimmt bei Perso-

nen mit höherem Haushaltsnettoeinkommen zu, hier steigt das Interesse an Versicherungen allgemein und auch der Wunsch, mehr zu versichern. Insgesamt hat sich das Verhalten in Zusammenhang mit Versicherungen in den letzten zehn Jahren wenig verändert. Gar nicht unterscheidet es sich für ältere Personengruppen, mehr Veränderungen gab es für Personen zwischen 25 und 34 Jahren mit großem Interesse an digitalen Lösungen.

Spende

LML Versicherungsmakler GmbH Die LML Versicherungsmakler GmbH spendete 3.000 Euro an den Verein Chronisch Krank. Damit bedankte sich das Unternehmen für die Aufklärung von gesunden Erwerbstätigen zum Thema Berufsunfähigkeit und ihre Folgen im staatlichen System. „Aufklärung und Beratung ist bei diesem Thema sehr wichtig, denn es geht um die Absicherung der eigenen Arbeitskraft. Unser Verein betreut jedes Jahr unzählige Personen, die aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig wurden und dabei oft auch ihre finanzielle Existenz verlieren. Unsere Erfahrungen möchten wir nutzen, um gesunde Erwerbstätige auf dieses Risiko aufmerksam zu machen“, so Jürgen Holzinger.Die private Absicherung von existenzbedrohenden Risiken ist seit über 30 Jahren das Kerngeschäft der LML-

Gruppe. „Seine Arbeitskraft zu verlieren, bedeutet gleichzeitig, sein Einkommen und damit seine Existenzgrundlage zu verlieren, – dies zählt mit zu den bedrohlichsten finanziellen Risiken im Erwerbsleben“, so LML-Geschäftsführer Norbert Koblmüller. „Nur etwa vier Prozent der Österreicher haben eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, obwohl rund jeder Fünfte in Österreich während seines Erwerbslebens einmal oder mehrfach be-

Versicherung mittels Algorithmus Compera

Das Vergleichsportal Compera bietet Verbrauchern die Möglichkeit, mittels Algorithmus eine auf die individuelle Wohnsituation abgestimmte Haushaltsversicherung zu finden. Dazu greift man auf externe Datenbanken für Wetterphänomene und Verbrechensstatistiken zurück und wertet

diese mit einem Algorithmus aus. Diese auf die einzelne Hausnummer und die Wohnform abgestimmten Daten von Hochwassergefahr bis zu Kellerdiebstählen werden in den Tarif- und Leistungsvergleich eingearbeitet. Kunden erhalten so Angebote von Haushaltsversicherungen, die exakt ihre eigene Wohn- und rC 03/2022 | 09 | NEWS

rufsunfähig wird“, erklärt LML-Geschäftsführer Stefan Leitner. „Mit breit angelegten Schwerpunktaktionen möchten wir gesunde Menschen über dieses Risiko informieren und gleichzeitig mit unserer Spende bereits Betroffene unterstützen“, so Koblmüller.

Lebenssituation vom Balkon über die Außenglasflächen bis zum E-Bike berücksichtigen. Das Vergleichsportal ergänzt damit sein Plattformangebot mit dem Vergleich von Gas-, Strom- und Internet-Anbietern. Das Unternehmen agiert dabei nicht nur als unabhängiger Vermittler für den Marktüberblick, sondern haftet als Versicherungsmakler auch vor dem Gesetz für potenzielle Beratungsfehler und berät die Kunden darüber hinaus auch im Schadensfall.


Spende an Wiener Krebshilfe Standard Life Mit einer Spende in der Höhe von 6.000 Euro setzt Standard Life seine langjährige Sponsorpartnerschaft mit der Österreichischen Krebshilfe Wien fort: „Wir freuen uns, dass wir auch in dem extrem herausfordernden Jahr 2021 einen Beitrag für die wichtige Arbeit der Wiener Krebshilfe leisten konnten. Nachhaltig zu wirtschaften und zu investieren, sind für uns zentrale Elemente unserer Unternehmensphilosophie. Dies bedeutet auch, langfristig gesellschaftliche und soziale

Verantwortung – auch in schwierigen Zeiten – zu übernehmen“, betont Christian Nuschele, Head of Sales & Marketing bei Standard Life Österreich. „Gerade in einem Jahr, in dem wieder viele Spenden weggebrochen, Charity-Events ausgefallen und Sponsorings nicht Gaby Sonnbichler (Österr.Krebshilfe) und Christian Nuschele zustande gekom(Standard Life Österreich) men sind, freuen wir uns, einen nachhaltigen Partner wie Standard Life Geschäftsführerin der Österreichischen an unserer Seite zu haben“, betont die Krebshilfe Wien, Gaby Sonnbichler.

Steiler Preisanstieg Oesterreichische Nationalbank Der starke Aufwärtstrend bei den Wohnimmobilienpreisen hält unvermindert an, dies bestätigt auch die jüngste Immobilienmarktanalyse der OeNB. So wurden in Österreich im vierten Quartal 2021 weiterhin Preiszuwächse über der 10-Prozent-Marke verzeich-

net – ein Trend, der seit fünf Quartalen anhält (jeweils im Vorjahresvergleich). Mit 12,6 Prozent im gesamtösterreichischen Durchschnitt erreichte die Preissteigerung auf den heimischen Wohnimmobilienmärkten damit einen neuen Höhepunkt. Der OeNB-Fundamental-

Neue Besteuerung von Kryptowährungen PwC Österreich Kryptowährungen haben mittlerweile einen festen Platz in der Finanzwelt gefunden und längst den Status der exotischen Anlageform abgelegt. Mit dem Ökosozialen Steuerreformgesetz 2022 Teil I (ÖkoStRefG 2022 Teil I) hat nun die Bundesregierung klare Regeln für die Besteuerung von Krypto-

währungen geschaffen. Da Kryptowährungen bisher kein Kapitalvermögen im Sinne des Einkommensteuergesetzes darstellten, unterlagen deren Gewinne bei Veräußerung dem progressiven Steuersatz von bis zu 55 Prozent. Das galt allerdings nur dann, wenn die Veräußerung innerhalb eines JahrC 03/2022 | 10 | NEWS

preisindikator für Wohnimmobilien in Österreich verzeichnete den stärksten Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1989 und erreichte im vierten Quartal 2021 einen Stand von 29,8 Prozent − 7,6 Prozentpunkte über dem Wert des Vorquartals. Die vom Indikator angezeigte Abweichung von den Fundamentalfaktoren kam in Wien sogar auf 35,6 Prozent, was einem Anstieg von 5,1 Prozentpunkten gegenüber dem dritten Quartal 2021 entspricht.

res nach der Anschaffung, d. h. innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist, erfolgte. Nach Ablauf dieser Frist waren Gewinne immer steuerfrei. Das neue Steuergesetz bringt nun zwei wesentliche Änderungen mit sich: Erstens sind Gewinne aus der Veräußerung von Kryptowährungen fortan auch nach einem Jahr steuerpflichtig und zweitens unterliegen sämtliche Einkünfte aus Kryptowährungen nunmehr dem besonderen Steuersatz von 27,5 Prozent. Die neuen Bestimmungen zur Besteuerung der Einkünfte aus Kryptowährungen treten mit 1. März 2022 in Kraft und sind


erstmals auf nach dem 28. Februar 2021 angeschaffte Kryptowährungen anwendbar (Neuvermögen). Gewinne aus der Veräußerung von Kryptowährungen, die vor dem 1. März 2021 angeschafft wurden (Altvermögen), sind nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist weiterhin steuerfrei. Steuerexperte Johannes Edlbacher, Steuerexperte und Partner PwC Österreich, betont jedoch, dass die neue Regelung auch Vorteile bietet: „So können zukünftig Verluste aus der Veräußerung von Kryptowährungen nicht nur mit Kryptowährungsgewinnen, sondern auch mit Einkünften aus Wertpapieren, wie Zinsen und Dividenden, sowie mit Gewinnen aus der Veräußerung von Wertpapieren verrechnet werden. Um-

gekehrt können Verluste aus Wertpapierverkäufen mit Einkünften aus Kryptowährungen gegengerechnet werden.“ Um das Steueraufkommen zu sichern, sehen die neuen Regelungen zudem vor, dass die besagte Steuer vom inländischen Dienstleister, also von heimischen Kryptobörsen, in Form von Kapitalertragsteuer (KESt) einzubehalten und für die Anleger an das Finanzamt abzuführen ist. Diese Verpflichtung zum KESt-Abzug soll erstmals für Einkünfte aus Kryptowährungen gelten, die nach dem 31. Dezember 2023 anfallen. Klargestellt wird außerdem, dass Coins, die durch Staking erzielt werden oder die Anleger im Rahmen eines

Betrugsmasche Authority Scam Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) Im Jahr 2021 haben sich über 630 Menschen zum Thema Anlagebetrug an die FMA gewendet. Diese haben eine Schadensumme von über sieben Millionen Euro gemeldet. 53 Prozent der Fälle hatten einen Bezug zu Krypto-Assets. Es kann jeden treffen, jeder kann Opfer von Anlagebetrügern werden. Besonders aufgefallen ist die Betrugsmasche „Authority Scam“: Man surft im Internet, und plötzlich öffnet sich ein Pop-up-Fenster mit Werbung. Gezeigt wird eine Investiti-

onsmöglichkeit, mit der angeblich sogar Starinvestoren schon Millionen verdient haben. Man interessiert sich dafür und gibt seine Kontaktdaten bekannt – vielleicht investiert man sogar. Wochen später erhält man ein E-Mail von jemandem, der sich als FMA-Mitarbeiter ausgibt. Sein Schreiben gleicht jenen, die auf der FMA-Website zu finden sind, und man erkennt auch das Logo der Aufsichtsbehörde wieder. Er behauptet, bei Ermittlungen auf eine Bitcoin-Wallet gestoßen zu sein, die auf diesen Na-

Erneuerung

DONAU Versicherung AG/ WIENER TAFEL Die WIENER TAFEL ist Österreichs ältester Umwelt- und Sozialverein. Die 221 ehrenamtlichen Mitarbeiter retten jeden Tag bis zu vier Tonnen Lebensmittel und beliefern dabei 92 Sozialeinrichtungen. So können bis zu 20.000 ar-

mutsbetroffene Menschen in und um Wien versorgt werden. Genützt werden dafür derzeit vier Kleintransporter. Die DONAU Versicherung hat den seit zehn Jahren bestehenden Kfz-Flottenvertrag mit der WIENER TAFEL zu sehr fairC 03/2022 | 11 | NEWS

Johannes Edlbacher

Airdrops oder als Bounty erhalten, keine Einkünfte darstellen.

men lautet. Man hätte Anspruch darauf, aber zuerst müsse man persönliche Informationen – etwa eine Reisepasskopie, Bankkontodaten, eine Stromrechnung oder Passwörter – preisgeben. Im nächsten Schritt verlangen die Betrüger Geld. Überweisen darf man auf keinen Fall! Achtung! Es handelt sich hier um Betrug! Die Aufsichtsbehörde fordert niemanden dazu auf, geheime Daten preiszugeben oder Geld zu überweisen! Wenn man Zweifel hat, ob man mit einem echten FMA-Mitarbeiter spricht, sollte man sich direkt an die FMA-VerbraucherHotline (+43-1) 249 59-3444 wenden oder das Kontaktformular „Verbraucheranfragen“ auf der Website der FMA verwenden.

ren Konditionen erneuert und sichert damit die Mobilität weiterhin ab. „Die Absicherung des Fuhrparks der ­WIENER TAFEL ist gelungen. Wir haben dabei die passende Balance gefunden, damit die ehrenamtlichen Mitarbeiter gut versichert die Lieferungen machen können. Wir handeln unternehmerisch, zugleich sozial engagiert und verantwortungsbewusst“, so Erhard Forstner, Leiter der Kfz-Versicherung.


Versicherungs Award Austria 2022 wissma Marktforschungs GmbH Bereits zum 16. Mal wird die umfassende Benchmark-Studie durchgeführt. Dieses Jahr werden die Sparten Berufsunfähigkeit, private Krankenversicherung, Leben fondsgebunden, Unfall, Haushalt/Eigenheim und privater Rechtsschutz abgefragt. Nachdem im letzten Jahr zum ersten Mal Sonderpreise in den Kategorien

Nachhaltigkeit/Umwelt, soziale Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften vergeben wurden, hat sich wissma in diesem Jahr entschieden, diesem Themenbereich noch mehr Beachtung zu schenken. Deswegen werden in dem Bereich Nachhaltigkeit nicht mehr nur Sonderpreise vergeben: Er wird intensiver abge-

fragt und es werden Unternehmenspreise in der Kategorie Nachhaltigkeit vergeben. In diesem Jahr gibt es jedoch nicht nur einen glücklichen Gewinner des Hauptpreises, sondern gleich vier. Die Gewinner können sich jeweils auf einen brandneuen Xiaomi Mi3 E-Scooter freuen, der durch niedriges Gewicht, eine hohe Reichweite von bis zu 30 Kilometern und einfache Bedienbarkeit besticht. Außerdem werden zehn Kulinarik-Pakete mit Spezialitäten aus österreichischer Produktion verlost.

Zuwachs im Westen IGV Austria

Die IGV Austria ist um sechs weitere Maklerbetriebe im Westen gewachsen: ARIS All Risk Insurance Service Versicherungsmakler und Vermögensberatungs GmbH, Fidesda Versicherungsmakler GmbH, Gutenberger Versicherungsmakler Ges.m.b.H, Szymanski Versicherungsmakler GmbH, Schobel Manfred Versicherungsmakler GmbH und Veits & Wolf Versicherungsmakler GmbH. IGV-Austria-Präsident Anton Brenninger zum qualitativen Wachstum: „Allen neuen Kolleginnen und Kollegen ist sowohl die aktive Mitarbeit als auch die technische Kompetenz der IGV Austria ein wesentlicher Beweggrund zum Beitritt in die IGV-Gemeinschaft gewesen. Genau aus diesem Grund wird

das qualitative Wachstum auch weiterhin eine unserer Leitlinien bleiben – und das ist gut so! Unterstützt wird der Onboarding-Prozess durch einen 3-tägigen Exklusiv-Workshop, der sowohl allen neuen Mitgliedsbetrieben als auch neuen Mitarbeitenden in bestehenden Mitgliedsbetrieben zur Verfügung steht. Damit wird von Beginn an die Voraussetzung geschaffen, die Nutzung unseres All-in-one-Systems – dem IGVManager 2.0 – nicht nur zu lernen, sondern auch sofort in der Praxis umsetzen zu können. Die IGV Austria betreibt aktuell zwölf Schnittstellen jeglicher Formate der Sparten Kfz-, Unfall-, Eigenheim-/Haushalt- und Rechtsschutz-Versicherung und baut diese 2022

Striktere Kreditvergabe durchblicker

Die strengeren Wohnkredit-Regeln ab Jahresmitte dürften für viele Menschen in Österreich auf dem Weg zum Eigenheim eine unüberwindbare Hürde werden. „Mehr als jeder dritte Wohnungskäufer und Häuslbauer in spe wird nach

den künftigen verbindlichen Kreditvergaberegeln bei den Banken abblitzen”, rechnet Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von Österreichs größtem Tarifvergleichsportal durchblicker. Schon jetzt sind viele Banken zurückhaltender bei rC 03/2022 | 12 | NEWS

Anton Brenninger

um weitere sechs Schnittstellen aus.“ Abschließend ergänzt Anton Brenninger: „Diese Kompetenz in der Abwicklung der Geschäftsanträge macht uns zum absoluten Branchenleader.“

der Kreditvergabe. Der Traum vom Eigenheim rückt für noch mehr Österreicher in weite Ferne, steigende Zinsen und Immobilienpreise werden die Situation noch weiter verschärfen. durchblicker hat die Immobilienkredite, die über das Vergleichsportal seit Beginn 2020 vermittelt worden sind, analysiert. Das Ergebnis: Bis zu 39 Prozent wären nicht in der Lage gewesen, die künftig vorgegebenen Vergabekriterien zu erfül-


len. Die Finanzmarktaufsicht hat angekündigt, ab Juli 2022 den Banken strengere Standards bei der Kreditvergabe verbindlich vorzuschreiben. 20 Prozent Eigenkapital wird bei Immobilienkrediten dann Pflicht, die Kreditrate darf 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommen nicht überschreiten, die Laufzeit wird mit maximal 35 Jahren begrenzt. Wer künftig einen Kredit für Hausoder Wohnungskauf aufnehmen will, muss damit ausreichend gut verdienen und entweder mehr Erspartes mitbringen oder entsprechende Sicherstellungen vorweisen können. Baudisch warnt vor einem bösen Erwachen: „Schon bisher werden viele Österreicherinnen und Österreicher zur Miete gezwungen. Mit den neuen Wohnkreditregeln rückt der Traum vom Eigenheim für noch mehr Menschen in weite Ferne. Vor allem junge Menschen werden sich keine eigene Wohnung mehr leisten können. Wenn die Zinsen wieder steigen und der Aufwärtstrend bei den Immobilienpreisen anhält, wird sich die Situation noch weiter verschärfen. Es werden hier

massive Anstrengungen der Politik benötigt, um in einer solchen Situation, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, verstärkte Eigentumsbildung für viele und nicht nur für einige wenige zu ermöglichen.” Laut Nationalbank werden derzeit bei „mehr als der Hälfte“ der vergebenen Kredite die künftigen Mindestkriterien „nicht vollständig erfüllt“. Laut durchblicker-Analyse wären voraussichtlich bis zu 29 Prozent der Antragsteller letztlich nicht in der Lage, die in Zukunft notwendigen 20 Prozent Eigenkapital aufzubringen. Noch einmal weitere zehn Prozent scheiterten bei den Kreditraten für eine maximal 35-jährige Laufzeit an der Einkommensuntergrenze. Baudisch: „Ob die strengeren KreditRegeln und künftig wieder höheren Zinsen längerfristig dazu beitragen werden, dass sich der rasante Anstieg der Immobilienpreise wieder einbremst, wird sich zeigen. Schon allein aufgrund des zu erwartenden Zinsanstiegs sollte man sich

Reinhold Baudisch

aber noch vor dem Sommer entscheiden, wenn man ein Eigenheim anstrebt. Auch wenn etliche Banken seit Jahresbeginn ihre Zinsen bereits um 0,375 bis 0,5 Prozentpunkte bei den Fixzinssätzen angehoben haben, erhält man fixverzinste Kredite nach wie vor zu historisch niedrigen Konditionen.”

Jahresbilanz – Ombudsstelle für Pensionskassen Österreichische Pensionskassen Als zusätzliche Service-Einrichtung bieten die österreichischen Pensionskassen seit Ende des Jahres 2020 eine unabhängige Ombudsstelle an. Geleitet wird die Ombudsstelle von Dr. Ernst Klicka, einem erfahrenen und unabhängigen Juristen, der als Ombudsmann fungiert. Nach einem Jahr kann die Ombudsstelle nun eine erste Bilanz ziehen: Im ersten Jahr ergingen 19 Anfragen an Ombudsmann Dr. Ernst Klicka. Allerdings betrafen nur zwölf davon tatsächlich Pensionskassen (der Rest bezog sich u. a. auf das staatliche Pensionssystem). Aus den verbleibenden Fällen konnten fünf wegen klarer Rechtslage ohne Einleitung eines Schlichtungsverfah-

rens abschließend beantwortet werden. In sieben Fällen wurden vom Ombudsmann ein Schlichtungsverfahren mit der jeweils zuständigen Pensionskasse eingeleitet und um Stellungnahmen ersucht bzw. Einigungsmöglichkeiten ausgelotet. Davon wurden sechs Verfahren inzwischen bereits eingestellt, nur ein Fall ist noch anhängig. Die durchschnittliche Verfahrensdauer betrug 13 Tage. Insgesamt waren vier Pensionskassen in den sieben Schlichtungsverfahren involviert. Die vom Ombudsmann gesetzten Fristen zur Äußerung wurden eingehalten. „Wir freuen uns, dass das Service zwar gut angenommen wird, sich rC 03/2022 | 13 | NEWS

Andreas Zakostelsky

die Beschwerden aber sehr in Grenzen halten. Das spricht für die sehr gute Arbeit der heimischen Pensionskassen“, so der Obmann des Fachverbandes der Pensions- und Vorsorgekassen, Andreas Zakostelsky.


Neuer CCO

Dolphin Technologies Andreas Kößl wechselt nach zwei Jahrzehnten bei der UNIQA in die InsurTech-Branche. Er ist neuer Chief Commercial Officer (CCO) bei Dolphin Technologies. Zum Jahresauftakt holt sich Dolphin Technologies, europaweit führender Anbieter für innovative Telematik-, Mobilitäts- und Marketinglösungen, Verstärkung auf Managementebene: Der 56-jährige Andreas Kößl verantwortet als neuer CCO die weitere Marketing- und Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Er wird das Netzwerk an bestehenden Kunden und Partnern aus dem Versicherungsbereich weiter ausbauen. Das 2001 gegründete Unternehmen mit Sitz in Wien designt und betreibt skalierbare Plattformen, Produkte und Services in den Bereichen Telematik und Marketing Automation. Die nahtlose Integration der cloudbasierten Lösungen

Andreas Kößl (CCO), Harald Trautsch (CEO) und Thomas Pöschl (CFO)

ermöglicht völlig neue Ansätze im digitalen Telematikmanagement sowie der Analyse und Steuerung von Mobilitätsprozessen. „Mit dem Wechsel zu Dolphin Technologies verknüpfe ich meine genaue Kenntnis über die Herausforderungen in der Versicherungsbranche noch stärker mit den Aspekten Digitalisierung

Klimaaktiv-Preis erhalten UNIQA Insurance Group AG

Bereits zum zweiten Mal nach 2019 erhält UNIQA die Auszeichnung vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie für nachhaltigen Ressourceneinsatz: den klimaaktiv-Preis in der Kategorie „Energieeffiziente Betriebe

2021“. Wolf Gerlach, Vorstand Operations, ergänzt: „Mithilfe des Monitorings haben wir in der Betriebsführung den Energieverbrauch immer im Blick. Durch diese Transparenz erkennen wir sehr rasch Potenzial für weitere Effizienzsteigerungen. Der klimaaktiv-Preis

Ein Zeichen gegen Gewalt TIROLER Versicherung

Die TIROLER Versicherung hat das 200. Jahr ihres Bestehens Frauen und Kindern gewidmet. Im Rahmen der Ju-

biläumsinitiative FrauTIROLER waren alle Bewohner der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino aufgerufen, ProrC 03/2022 | 14 | NEWS

und Innovation. Am meisten freue ich mich darauf, eng mit unseren Kunden und Partnern zusammenzuarbeiten und gemeinsam neue integrierte Telematiklösungen zu entwickeln“, sagt Andreas Kößl. „Während meiner Zeit bei UNIQA habe ich Dolphin Technologies bereits als professionellen und verlässlichen Geschäftspartner kennengelernt.“

bestärkt uns in unserer Vorreiterrolle für die heimische Finanzbranche und motiviert uns, unserer gesellschaftspolitischen Verantwortung in Sachen Klimaschutz weiterhin nachzukommen.“ Insgesamt hat UNIQA mithilfe des Energiemonitorings bereits über 600 organisatorische Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz umgesetzt – von der Optimierung von Heizungssystemen über die Betriebsdauer von Lüftungsanlagen bis hin zur Beleuchtung.

jekte einzureichen, die Frauen und Kinder stärken. Über die Online-Plattform frautiroler.info langten 63 Projekte ein, 54 davon hat die Fachjury zur OnlineAbstimmung freigegeben, Ende Jänner wurden die ausgelobten 200.000 Euro an die durch die Fachjury ausgewählten Projekte sowie besonders förderungswür-


dige Projekte vergeben. Vorstandsdirektorin Isolde Stieg sprach beim Festakt der Fachjury, vor allem aber auch den engagierten Projektverantwortlichen ihren persönlichen Dank aus: „Ihre unermüdliche Arbeit ist von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft. Wir freuen uns, dass wir einen Beitrag zu Ihrer Arbeit leisten können und danken Ihnen für Ihr Engagement und Ihren Einsatz.“ Dank und Wertschätzung für diese Arbeit ist selten. Doch es fehlt noch an vielem mehr. Jurorin Eva Pawlata: „Viele Vereine und Initiativen engagieren sich im Kampf gegen Lächelnde Gesichter hinter den Masken: Im Rahmen der Initiative FrauTIROLER Gewalt an Frauen und Kindern flossen 200.000 Euro an Kinder- und Frauenprojekte. und das Geld ist stets knapp. Was mindestens genauso bedenklich ist: Es fehlt auch an Problem- merksam gemacht und mit Presseinfor- dener Toleranz die Gesellschaft und der bewusstsein und Zivilcourage in unse- mationen aufgeklärt, worum es geht und Gesetzgeber bei Gewaltdelikten zeigen. rer Gesellschaft. Die Betroffenen werden warum das Thema von höchster gesell- Umso bewundernswerter all die Initiativen, die sich mit zumeist ganz gerinhäufig nicht gehört, ihnen wird nicht ge- schaftlicher Relevanz ist. glaubt. Diese Missstände bewusst zu ma„Unser Ziel war es, ein deutliches Zei- gen Mitteln engagiert dieses Problems chen, ist ein wichtiger Teil im Kampf ge- chen zu setzen. Die zunehmende Gewalt annehmen. Unsere Unternehmenskultur gen Gewalt und Missbrauch.“ gegen Kinder und Frauen ist alarmierend. fußt auf Solidarität. ‚FrauTIROLER‘ Die Kampagne zur Initiative hat ge- Es macht schon fassungslos, mit wie we- entspricht daher genau unserem Grünnau dieses Ziel verfolgt: Mit knallbunten nig Entschlossenheit dagegen vorgegan- dungsauftrag“, meint Vorstandsdirektor Plakaten hat sie auf die Problematik auf- gen wird und wie viel an falsch verstan- Franz Mair.

Spenden für den guten Zweck Zurich Insurance Group (Zurich) Rund um den Jahreswechsel spendeten die Mitarbeiter der Zurich für das Kinderhospiz und Kinderpalliativteam MOMO. „Unsere Mitarbeitenden haben ein großes Herz. Das haben sie wieder deutlich bei unserer Adventspendensammlung gezeigt“, sagt Vorstandsvorsitzende Andrea Stürmer. „Mit großzügigen Spenden haben sie dazu beigetragen, dass mehrere hundert Behandlungsstunden für schwerkranke Kinder ermöglicht werden konnten.“ Das Kinderhospiz und

Kinderpalliativteam MOMO begleitet Kinder mit einer lebensverkürzenden oder lebensbedrohlichen Erkrankung und gibt ihnen und ihren Familien in so belastenden Krisensituationen Halt und Hilfe. 9.300 Euro kamen durch die Mitarbeiterspenden zusammen. Zurich und die Z Zurich Foundation erhöhten diese Summe auf 27.900 Euro. Mit diesem Betrag kann MOMO 340 Behandlungsstunden für die kleinen Patienten finanzieren. rC 03/2022 | 15 | NEWS

Andrea Stürmer


Ein außergewöhnliches Portfolio Interview mit Patrick Ortner, Head of Business Development und Christopher Kampner, Head of Sales von CORUM Investments in Österreich. von Michael Kordovsky Sie bieten die zwei nicht börsennotierte Immofonds Corum Origin und Corum XL an. Welche genaue Rechtskonstruktion ermöglicht hier Investments für Kleinanleger? Kampner: Die rechtliche Ausprägung

der Fonds ist eine sogenannte SCPI. Eine "Société Civile de Placement Immobilier" ist eine französische Rechtsform für Immobilienfonds, die es seit 1970 gibt und die sehr strengen staatlichen Auflagen unterliegt. Ihr ausschließlicher Zweck besteht darin, ein Immobilienvermögen zu erwerben und zu verwalten, das Mietzwecken dient. Die Verwaltungsgesellschaft beschafft dafür Mittel von Investoren und zahlt Miet- und Kapitalerträge wiederum an diese aus – und zwar monatlich. Sowohl CORUM Origin als auch CORUM XL gelten nach österreichischem Recht als geschlossene Fonds. Ab welcher Summe können Anleger investieren? Kampner: Bei Corum Origin ab 1.090

Euro, bei Corum XL bereits ab 189 Euro.

Wir halten im Gegensatz zu den österreichischen offenen Immofonds keine teuren Cashreserven.

Bei beiden Fonds ist ab 50 Euro pro Monat/Quartal oder Jahr ein langfristig flexibler Investmentplan mit unbestimmter Laufzeit möglich. Worin liegt der Unterschied zwischen Corum Origin und Corum XL? Kampner: Der wichtigste Unter-

schied ist, dass CORUM Origin ausschließlich in Ländern der Eurozone investiert, CORUM XL in ganz Europa in- und außerhalb der Eurozone und seit kurzem erstmalig auch in Kanada, wo weitere Investments aber aus Währungsgründen bereits wieder gestoppt wurden. Beide Fonds investieren ausschließlich in Gewerbeimmobilien. Wie sieht die konkrete Asset-Allocation aus? Ortner: Zum CORUM Origin: Per

Ende Dezember 2021 hatten wir 137 Objekte mit einer durchschnittlichen Mietvertragsdauer von 6,79 Jahren und 292 Mietern quer durch Europa. Gemessen am Verkehrswert geographisch die höchsten Anteile nehmen die Niederlande (27 %), Italien (14 %), Finnland (12 %), Deutschland (10 %), Irland (8 %) und Spanien (7 %) ein. Nach Verwendungszweck fallen 41 Prozent der Immobilienwertes auf Büros, 35 Prozent auf den Handel, 12 Prozent auf Hotels, 6 Prozent auf Industrie und der Rest auf Logistik und Gesundheitswesen, wobei die finanzielle Auslastungsquote bei rC 03/2022 | 16 | INTERVIEW

Wir kaufen nicht nur „Liegenschaften“, sondern sehen diese als Portfolios hochkarätiger Mieter, mit denen wir langfristige Mietverträge abschließen, deren Mieten auch an die Inflationsrate gekoppelt sind.

96,1 Prozent lag. Hingegen ist CORUM XL mit 57 Objekten, davon drei Viertel der Verkehrswerte in Büros und weiteren 20 Prozent in Handel investiert. Geographisch liegt der Fokus mit 47 Prozent auf Großbritannien gefolgt von Polen (28 %), Irland (9 %) Norwegen und Spanien (je 3%). Insgesamt verwaltet die in Paris ansässige CORUM Gruppe ein Vermögen von ca. 5 Milliarden Euro. Welche Performance-Ziele verfolgen Sie und wie war die Historie? Ortner: Die Ziele für Corum Origin

liegen bei 6 Prozent p.a. und jene von Corum XL vorübergehend bei 5 Prozent p.a, da der Fonds in den Anfangsjahren abhängiger von der Volatilität der


Währungen ist. Langfristig aber sollte dieser Fonds höhere Renditen erreichen. Grund dafür ist, dass wir zum einen mehr Möglichkeiten für Immobilienkäufe haben, weil CORUM XL ja nicht nur in Europa, sondern weltweit investiert. Weiters können wir die Vorteile aus verschiedenen Währungen nut-

zen, sowie ein aktiveres Asset Management betreiben. In den vergangenen 10 Jahren lag die am internen Zinsfuß gemessene Rendite im Corum Origin bei 6,6 Prozent p.a. Im Corum XL bewegten sich die jährlichen Wertzuwächse zwischen 5,66 Prozent (2020) und 8,03 Prozent (2018). rC 03/2022 | 17 | INTERVIEW

Herkömmliche offene Immofonds, die in Österreich angeboten werden werfen nur 2 bis 3 Prozent p.a. ab, ihre Fonds hingegen mehr als das Doppelte. Woran liegt das? Kampner: Wir halten im Gegensatz zu

den österreichischen offenen Immofonds


keine teuren Cashreserven. Teuer daher, da diese Gelder auf Konten einer Negativverzinsung von meist 0,5 Prozent (Liquiditätsgebühren) unterliegen. Die Geldflüsse steuern wir durch ein Matching von Aus- und Einzahlungen. Bei den beiden Fonds handelt es sich um Publikumsfonds, bei denen keine Großinvestoren beteiligt sind auch in diesem Zusammenhang ist dies ein Vorteil. Außerdem haben wir in den einzelnen Immobilienmärkten Experten vor Ort und können auf Sonderchancen blitzschnell flexibel reagieren. Wir verfolgen nämlich eine antizyklische Investmentstrategie unter Berücksichtigung von Währungszyklen. In der jüngeren Vergangenheit haben wir zum Beispiel Großbritannien als lukrativ gesehen. Ein weiterer Unterschied zu anderen Fonds, der sich gerade auch während der Coronapandemie als goldrichtig erwiesen hat: wir verwalten all unsere Gebäude mit unserem hauseigenen Team. Das heißt, wir kennen unsere Mieter sehr genau und stehen immer in engem Austausch. Diese Tatsache hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir trotz Lockdowns und herausfordernder Lage für viele Gewerbesparten kaum Rückgange bei den Mieteinnahmen hatten. Kann Fremdkapital eingesetzt werden? Kampner: Ja, aber in überschaubarer

Größe: 20 Prozent Fremdkapital dienen in der Regel Zwischenfinanzierungen. Wie hoch sind die Ausschüttungen?

Ortner: Ab dem 6. Monat erhalten An-

leger ihre Dividenden, sofern Kunden nicht die thesaurierende Variante wünschen. Im Falle der Ausschüttung werden

Wir kennen unsere Mieter sehr genau und stehen immer in engem Austausch.

die Mieterträge abzüglich Kosten ausgeschüttet. Im Falle von Liegenschaftsveräußerungen gibt es Sonderdividenden. Nach Steuern kann ein Anleger, der 50.000 Euro investiert – je nach Fonds – mit einem monatlichen Netto-Dividendenertrag von 170 bis 200 Euro rechnen. Wie werden die Fonds besteuert? Kampner: Teile der Erträge werden di-

rekt im Fonds versteuert. Den übrigen Anteil der Erträge muss der Investor in seiner Steuererklärung angeben – er unterliegt aber nicht der Einkommensteuerprogression und es findet keine Doppelbesteuerung statt. Nach heutigem Stand der Gesetzgebung beträgt die steuerliche Belastung der Dividenden maximal 27,5 Prozent. In Österreich ist der Steuersatz für dieses Investment aber geringer. Im Jahr 2019 und 2020 lag er unter 20 Prozent. Wie sieht das Risikomanagement aus? Ortner: Wir kaufen nicht nur „Liegen-

schaften“, sondern sehen diese als Portfolios hochkarätiger Mieter, mit denen wir langfristige Mietverträge abschließen, deren Mieten auch an die Inflationsrate gekoppelt sind. Die einzelnen Transaktionen können Anleger in veröffentlichten Berichten transparent nachvollziehen. Zu unseren Mietern zählen u.a. Tesla, Hilton, Huawei, Google, Marriott, FedEx, Microsoft, Vichy, Carrefour, Lidl, Booking. com, Bridgestone, Heineken, HP, OBI etc. Entsprechend niedrig ist die CoronaExposure der Mieten: Aktuell erhalten insgesamt weniger als 3 Prozent unserer Mieter staatliche Wirtschaftshilfen. Das Auslaufen dieser Unterstützungsleistungen ist für uns und die Performance der Fonds somit auch kein echtes Thema. Warum das so ist, ist einfach erklärt: Wir führen vor dem Kauf eines Objekts eine sehr gründliche Analyse unserer Mieter durch. In manchen Fällen verlangen wir auch Kautionen und/oder BankgarC 03/2022 | 18 | INTERVIEW

Wir verfolgen eine antizyklische Investmentstrategie unter Berücksichtigung von Währungszyklen. rantien. Ein weiterer Aspekt ist eine „Sicherheitsmarge“ durch günstige Einkäufe. Wie hoch sind die Kosten? Kampner: Die Verwaltungsgebühr liegt

bei 13,2 Prozent der Mieteinnahmen. Hinzukommt ein Rücknahmeabschlag von 12 Prozent auf den aktuellen Preis. Das Investment ist als langfristiges Investment gedacht, weshalb kurzfristig Liquidität kostet. Es ist zwar eine Rücklösung der Anteile ab einem Zeitraum von 10 Tagen durchaus möglich, die Folge wäre aber ein Verlust von 12 Prozent. Hingegen nach 10 Jahren würden Anleger voraussichtlich bereits durch Kurssteigerungen den Rücknahmeabschlag kompensieren. Und nach drei Jahren erreichen Anleger durch Wertsteigerungen und Dividendenausschüttungen bereits den Breakeven. Doch viele unserer Anleger sehen das Investment durchaus auf einen Zeithorizont von über 20 Jahren. Darüber hinaus ist der Fonds auch als Investment für den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag gemäß § 10 EStG geeignet, das im Anlagevermögen ab dem Anschaffungszeitpunkt mindestens 4 Jahre gehalten werden muss. Vor allem für Selbständige wie Ärzte, Anwälte und Architekten ist dies interessant. Welche Vertriebsanreize bieten Sie? Ortner: Vermögensberater erhalten

eine einmalige Provision von 5,5 Prozent, Tippgeber wie Versicherungsmakler oder Agenten eine Tippgeberprovision von 2 Prozent. Wir danken für das Gespräch.


II. Zukunftscorner

26. April 2022 | 16-18 Uhr „Die neue Aufsicht über Versicherungsvermittler“ Der Zukunftscorner setzt neue Maßstäbe in der Versicherungsbranche Die Zukunft vorhersehen – das können wir nicht Die Zukunft (mit)gestalten – das ist unser Anspruch

Mode rat or Dr

Die IDD Akademie und die Österreichische Gesellschaft für Versicherungsfachwissen haben mit dem Zukunftscorner eine gemeinsame Initiative für IDD-konforme Weiterbildung auf höchstem Niveau gegründet. Dabei diskutieren hochkarätige Exponenten aus Branche, Wissenschaft und Behörden über Entwicklungen in der Versicherungswirtschaft, die ALLE (Marktteilnehmer, Bürger und Institutionen) betreffen.

oban sK u la .K

Themen

Teilnehmer

• Praxistipps • Erfahrungen aus Prüfungen durch Aufsichtsbehörden • Rolle der Prüfung des Zielmarktes • Was heißt „Nachhaltigkeit“ wirklich • Die Rolle der Produktgenehmigungsverfahren • Neue europarechtliche Entwicklungen, IDD-Revision

Prof. Mag. Erwin Gisch, Fachverband der Versicherungsmakler Mag. Dr. Stephan Korinek, FMA MMag. Stefan Trojer, Bundesministerium f. Digitalisierung u. Wirtschaftsstandort Mag. Christian Eltner, VVO Mag. Marguerita Sedrati-Müller, RA, Mediatorin, Expertin für Versicherungsrecht KR Gerhard Heine, Wiener Städtische Versicherung AG, Leitung Partnervertrieb

Buchung auf https://www.idd-akademie.at/zukunftscorner/ Freuen Sie sich auf exzellente Information mit IDD-Stunden als Zusatz.

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Dienstreisen in einer veränderten Risikolandschaft Die COVID-19-Pandemie hat Geschäftsreisen verändert: Mehr als 81 Prozent der Befragten in Europa erwarten langfristige Auswirkungen, zum Beispiel gekürzte Reisebudgets, so die weltweite Studie von Chubb „Time to Fly: The Impact of COVID-19 on the Present and Future of Business Travel“. von Thomas Luckner, Line Manager Corporate and Consumer, Chubb European Group SE Trotz der Veränderungen konnten bereits zum Umfragezeitpunkt 78 Prozent der dienstlich Reisenden in Europa es kaum erwarten, wieder unterwegs zu sein, um ihre Geschäftspartnerinnen und -partner persönlich treffen und um Geschäfts- und Kundenbeziehungen pflegen zu können. Die Notwendigkeit von Dienstreisen ist nach wie vor hoch, doch wie können Unternehmen ihre Sorgfaltspflicht wahren und ein ihr wertvollstes Gut – ihre reisende Belegschaft – schützen?

5 Tipps für die optimale Reisevorbereitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 1. Über das Reiseziel informieren Informieren Sie sich neben Visabestimmungen, der lokalen Kultur und den jahreszeitlichen Temperaturen auch über die spezifischen Gefahren am Reiseziel. Dies kann zum Beispiel unsichere Gebiete betreffen, die gemieden werden sollten, mögliche lokale Unruhen oder potenziell gefährliche Wetterereignisse. 2. Notfallplan bereithalten Speichern Sie die Nummern der örtlichen Polizei, der Botschaft Ihres Landes, Ihrer Familie und Freunden sowie des Büros in Ihrem Mobiltelefon. Kopien

Ihrer Reiseroute und Reiseunterlagen sollten der Familie wie auch dem Arbeitgeber ausgehändigt werden. Bewahren Sie Ihre Kopien während der Reise an sicheren Orten auf, auf die Sie leicht zugreifen können. 3. Gesundheitsvorkehrungen treffen Denken Sie neben den für Ihr Reiseziel erforderlichen Thomas Luckner, Line Manager Corporate and Consumer Impfungen auch daran, zusätzliche verschreibungspflichtige Medikamente mitzunehmen. Auch emp- öffentliche Verkehrsmittel nutzen, macht fiehlt es sich, einen Erste-Hilfe-Kasten es Sinn, sich vorab mit der Strecke verfür kleinere Zwischenfälle mitzuführen. traut zu machen. 4. Über örtliche Verkehrsmittel informieren Schützen Sie sich vor Reisebetrügern, überhöhten Taxipreisen und gefälschten "ermäßigten" Zug- oder Bustickets: Buchen Sie Fahrten zum und vom Flughafen im Voraus, nehmen Sie nur zugelassene Auto-, Mitfahr- oder Mietdienste in Anspruch, bei denen der Preis und die Verantwortlichkeit klar sind. Wenn Sie rC 03/2022 | 20 | MARKT

5. Umfassend abgesichert Damit Sie auf Ihrer Geschäftsreise vollumfänglich abgesichert sind, ist eine spezielle Dienstreiseversicherung unverzichtbar. Das Dienstreiseversicherungsprodukt „Business Class“ von Chubb kann Ihnen einen umfassenden Schutz bieten und Sie mit Hilfe der Chubb Travelsmart App bereits vor und während Ihrer Reise unterstützen.


Entdecke deine Superkräfte und entfessle deine Power. Mit wefox. Egal ob Jungmakler*in oder „alter Hase“. Mit der genialen Aktion von wefox kommst auch du ganz auf deine Kosten. wefox setzt auf gute Zusammenarbeit und ist für Makler*innen und Versicherer als digitale Drehscheibe gleichermaßen attraktiv. Gemeinsam mehr erreichen. In Österreich ist wefox mit rund 200 Standorten durch wefox Broker Partner*innen vertreten. Werde also auch du ganz einfach Teil dieses großartigen Netzwerks. Mit dem wefox Partner Portal ersparst du dir zukünftig unnötige Kopfschmerzen wegen komplizierter Beratungsprozesse. Denn mit dem genialen IT-System sparst du Zeit und Energie und erleichterst dir damit insgesamt deinen Arbeitsalltag. Was das wefox Partner Portal zu einem 360° Beratungserlebnis macht? Ganz einfach. Es kombiniert Vergleichsrechner mit einer modernen und unkomplizierten Kundenverwaltung und einer App für Kunden. Zusätzlich ist es mit Versicherungsunternehmen via Schnittstellen verknüpft. Der digitale Beratungsprozess ist selbstverständlich vollkommen IDD-konform. Die Anwendung ist simple und somit zeitsparend, was einen großen Vorteil in persönlichen Kundenterminen darstellt. Ein neuer Marktvergleich zu einem bestehenden Vertrag kann in weniger als einer Minute durchgeführt und mitunter direkt polizziert werden. Durch den regelmäßigen OMDS-Import sind Ver-

trags- und Schadendaten immer top aktuell. Das wefox Partner Portal verfügt zudem seit Kurzem über eine Telefonschnittstelle sowie eine SMS-Funktion. Das Sahnehäubchen des IT-Komplettsystems ist aber die mywefox App für deine Kunden. Du kannst auf diesem Weg Offerte in Echtzeit an deinen Kunden übermitteln. Aber auch andere Dokumente, die in der Kundenverwaltung freigegeben werden, können mittels digitaler Signatur ganz unkompliziert in der App unterschrieben und übermittelt werden. wefox arbeitet natürlich laufend an der Weiterentwicklung des Partner Portals und so sind auch in den nächsten Monaten weitere faszinierende Features geplant. Du siehst also, bei wefox bekommst du alles, was du für dein 360° Beratungserlebnis brauchst. Und weil es so genial ist, hat wefox gerade eine großartige rC 03/2022 | 21 | MARKT

Aktion für dich. Du kannst das Partner Portal nämlich bis Ende des Jahres völlig kostenfrei nutzen, wenn du dich bis 30.06. für eine Partnerschaft entscheidest. Bereit für einen Umsatz-Booster? Durch den gemeinsamen Einkauf erhältst du die besten Produkte zu unschlagbaren Konditionen. Außerdem hast du eine 100%ige Bestandssicherheit deiner Kunden und kannst dich vollumfänglich weiterbilden. Selbstverständlich genießt du sowohl Service als auch Support des ­wefox Teams. Das einzigartige Partner Portal vervollständigt das 360° Beratungserlebnis und ermöglicht digitales Arbeiten, wo immer du gerade bist. Du benötigst nur deinen Laptop und dein Handy. Wenn du also bereit bist, deine Superkräfte zu aktivieren, dann vereinbare dir jetzt ein unverbindliches Informationsgespräch unter https://www.wefox.at/broker.


Versicherungsmanufaktur 2022 Seit März 2012 hat Alexander Neubauer die Leitung des Partnervertriebes der Helvetia Versicherung inne. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums haben wir mit ihm über Strategie, Digitalisierung und persönliche Wünsche gesprochen. Vor zehn Jahren haben Sie in unserem ersten gemeinsamen Interview die Helvetia Versicherung ob ihrer Unternehmenskultur, ihrer flexiblen Entwicklung und Ausrichtung als „Versicherungsmanufaktur“ bezeichnet, wie geht es Ihnen heute nach zehn Jahren? Neubauer: Von Beginn an war

mein persönlicher Auftrag klar: den Partnervertrieb der Helvetia in Österreich neu auszurichten und zukunftsfit zu machen. Vor zehn Jahren war die Helvetia Versicherung stark auf den eigenen Außendienst fokussiert,

Von Beginn an war mein persönlicher Auftrag klar: den Partnervertrieb der Helvetia in Österreich neu auszurichten und zukunftsfit zu machen. heute sind wir ein sehr gut positionierter Maklerversicherer mit ausgewogenem

Portfolio. Wir bauen auf 3 vergleichbar starke Vertriebswege auf, die im Neugeschäft etwas unterschiedlich gewichtet sind. Nach zehn Jahren ist es mir, meinem Team gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern gelungen, in den Bereichen Schaden-, Unfall- und der Lebensversicherung der größte Wachstumstreiber in der Helvetia Österreich zu sein. Wir haben uns in Österreich solide als Vorsorge- und Veranlagungsspezialist platziert und handeln, wie auch schon in den letzten Jahren, weiterhin antizyklisch. Während sich der Markt eher degressiv im Bereich der Lebensversicherung verhält, bieten wir Kunden und Vertriebspartnern interessante Lösungen und Alternativen innerhalb unserer Clevesto Produktfamilie an. Die letzten beiden Jahre waren von der Corona-Krise geprägt, wie ist die H ­ elvetia Versicherung damit umgegangen? Neubauer: Die Corona-Krise dauert uns allen einfach schon viel zu lang, jeder sehnt sich nach „Normalität“. Meine persönliche Meinung ist, dass wir dank der Impfmöglichkeiten in absehbarer Zeit wieder in die Normalität zurückkehren können. Mein Appell richtet sich an den sozialen Beitrag jedes Einzelnen diese Impfmöglichkeiten anzunehmen. Wie geht es der Helvetia Versicherung in diesen Zeiten? Wie alle anderen Unternehmen haben wir rasch gelernt, hybrid zu arbeiten.

rC 03/2022 | 22 | INTERVIEW


rC 03/2022 | 23 | INTERVIEW


Beruflich war Corona eine Krise, der wir mit Selbstvertrauen begegnet sind. Das ist nur möglich mit einem exzellenten Team.

Homeoffice wurde etabliert und ist seit letztem Jahr bereits Bestandteil der Arbeitswelt "New Work" bei Helvetia. Wir haben in dieser Zeit Partnerschaften stabilisiert, Digitalisierungsschritte gesetzt und uns für die Zukunft fit aufgestellt. Und: wir haben ein exzellentes Team. Und wenn ich Team sage, dann meine ich das auch. Corona hat uns getrennt. Und doch auch miteinander verbunden. Wir haben die Krise noch nicht überstanden. Wir haben mit ihr gelebt und sie in unsere Leben integriert. Und beruflich war Corona eine Krise, der wir mit Selbstvertrauen begegnet sind. Das ist nur möglich mit einem exzellenten Team.

Hat die Krise ein Umdenken bei den Konsumenten hinsichtlich Absicherung bewirkt? Neubauer: Wir haben Dinge er-

lebt, mit denen niemand gerecht hat. Viele Menschen hatten aufgrund der Pandemie keine Möglichkeit, ihr Geld für die gewohnten Dinge wie z.B. Urlaub oder den Besuch im Restaurant auszugeben. Das Sicherheitsbedürfnis hat sich bei den Menschen noch weiter gestärkt, viele habe sich in dieser Zeit auf die Sicherung ihrer Vorsorge und Prämienzahlungen konzentriert. Entgegen der Expertenmeinungen ist bisher die Konkurswelle ausgeblieben und wir hoffen, dass das so bleibt. Eine Herausforderung für die Branche – Versicherer und Vermittler – ist die Betriebsunterbrechung, auch hier haben wir antizyklisch agiert. Im letzten Jahr kam unser neuer Buft-Tarif auf den Markt - zur richtigen Zeit das richtige Produkt. Der Tarif ist extrem gut angenommen worden, Wachstum und Neugeschäft sind sehr erfreulich. Viele Vermittler haben auch hier ihre Chancen erkannt.

Sie haben das Wort Digitalisierung angesprochen, seit Jahren heftet sich die Branche das Thema auf die Fahnen und möchte digitalisierter werden, welche Schritte hat die Helvetia unternommen und was gibt es wirklich Neues? Neubauer: Blicken wir in die Ver-

gangenheit: Vor den großen Börseneinbrüchen im Jahr 2009 hat die Versicherungswirtschaft eher wenig über Prozessoptimierungen nachgedacht. Ein großer Teil des Ertrages wurde durch Veranlagung und Underwriting erwirtschaftet. Nach dem rapiden Schrumpfen der Erträge aus der Veranlagung musste sich die Branche neue Wege überlegen: Ge-Scorte-Tarife einführen, Produktkalkulationen neu aufsetzen und in weiterer Folge Prozesse automatisieren und digitalisieren. Ein langer Weg, der durch die Corona-Krise sicherlich noch einmal einen Boost erhalten hat. Digitalisierung ist aber nicht gleich Digitalisierung. Wenn man einen schlechten Prozess digitalisiert, ist er zwar digital, aber immer noch ein schlechter Prozess. Substantiell Prozesse überdenken und danach digitalisieren, ganzheitlich für Antragsstrecken, Risikobewertungen, Kunden-Touch-Points, Schadendienstleistung und vieles mehr neu erdenken. Komfort-Feeling für Vermittler und Kunden – das ist eine Herausforderung. Machbar z.B bei Helve-

Digitalisierung ist aber nicht gleich Digitalisierung. Wenn man einen schlechten Prozess digitalisiert, ist er zwar digital, aber immer noch ein schlechter Prozess. rC 03/2022 | 24 | INTERVIEW


tia über die digitale Unterschriftlösung in der Lebensversicherung und den vollständig digitalen Shift & Switch Prozess, die Veränderung der Kundenveranlagung, orts- und zeitunabhängig innerhalb von wenigen Minuten. Oder im Schaden das Wachstum und steigende Schadenfrequenz auch über den Einsatz von Robotik abzufangen – bei uns bereits im Einsatz im Bereich Glasbruchschäden im Kleinbereich. Der Einsatz von Automatisierung schafft Ressourcen und notwendige Kapazitäten, die wir brauchen um auch bei Sonderereignissen rasch wie z.B. die NatKat Schäden im letzten Jahr reagieren zu können. Vor zehn Jahren war das Partnerweb der Helvetia ebenfalls erst kurz am Markt. Wie sieht hier die Entwicklung aus? Neubauer: Vor zehn Jahren konnte

man mit dem Partnerweb Offerte rechnen. Mehr nicht. Mittlerweile ist natürlich eine Offert-Berechnung auch möglich, nur gibt es viele weitere Features für unsere Vertriebspartner. Von der Downloadmöglichkeit der OMDS-Daten, der Provisionsnoten bis zu Steuervergleichsrechner für den Fondssparplan, Bestandsauskünfte, Antragsrückführung in Life und Non Life, Downloadbereiche, InfoCenter und noch einiges mehr können Sie über unser Partnerweb in Anspruch nehmen. Die elektronische Antragsrückführung und dadurch die Polizzierung ist über das Portal innerhalb weniger Tage möglich. Zwei von drei Anträgen werden bereits elektronisch übergeleitet, die durchschnittliche Dauer für eine Polizze sind 2 Tage. Wie schnell wird die Digitalisierung in den nächsten Jahren vorangehen, was ist Ihre Meinung? Neubauer: Es wird viel nachgedacht:

über Komfortzonen für Kunden und Vertriebspartner, über Look-and-feel und über die Zukunft des Retail-Business. Meiner Meinung nach müssen wir einen

Schritt weiterdenken, mehr Sparten in die Überlegungen miteinbeziehen. Wo macht es Sinn und wo ist es hilfreich, Kunden und Vertriebspartnern digitale Beratungshilfestrecken, Risikoanalysen und Risikofragebogen anzubieten, weg vom Papier hin zur digitalen Welt. Es wird meiner Meinung nach auch notwendig sein, sich als Branche dem Thema Social Media noch mehr zu öffnen. Nicht nur um die bereits vorhandenen und die kommenden Generationen zu erreichen, sondern um auch für jeden Endkunden attraktiver zu werden. Mit dem richtigen Social-Media Management kann sich eine Traditionsmarke, wie die Versicherung eine ist, neu positionieren. Zudem ist es wichtig sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie wir uns als Versicherungsunternehmen mit unseren Kunden vernetzen, um Botschaften zu transportieren. Unzählige Tools von Quick-Streams über Video-Postings, Blogs, u.v.m bieten uns als Unternehmen die Möglichkeit unterschiedliche Kunden-Touchpoints zu bedienen, um eine breite Aufklärungsarbeit mit einer hohen Reichweite zu generieren. Das wird in Zukunft ein essentielles Thema in der Kundenansprache werden. rC 03/2022 | 25 | INTERVIEW

Mit dem richtigen Social-Media Management kann sich eine Traditionsmarke, wie die Versicherung eine ist, neu positionieren.

Wie schon angesprochen hat Corona der Digitalisierung einen Boost verordnet, wie hat sich die Kommunikation verändert? Neubauer: Im Durchschnitt haben wir

pro Jahr etwa 180.000 Contact-Points im Maklervertrieb – Telefonate und Mails. Seit Beginn der Corona-Krise hat sich die Anzahl der Telefonate um 16 Prozent verringert, dafür ist die Anzahl an E-Mails deutlich gestiegen. Die Arte der Kontaktaufnahme verlagert sich seit 2020 stärker, der persönliche Kontakt wurde durch hybrides Arbeiten ergänzt und teilweise ersetzt. Wir müssen beachten, dass mit dem hybriden Kontakt die soziale Komponente nicht aus den Augen ver-


loren wird. Nicht alle Menschen, ob Mitarbeitende, Vertriebspartner oder Kunden, fühlen sich in einer ausschließlich digitalen Kommunikationswelt wohl. Hier heißt es, mit Feingefühl und Empathie den richtigen Weg zu gehen. Wir gehen in der Helvetia wieder einen Schritt weiter und starten mit einer Informationsreihe „Digitale Meetings, hybrid arbeiten.“ für unsere Führungskräfte, um sie für dieses Thema fit zu machen. Wie schon vor zehn Jahren heute wieder die Frage, wo liegen die Vertriebsschwerpunkte der Helvetia für das Jahr 2022? Neubauer: Vor zehn Jahren lag der

Fokus auf der Neuausrichtung der Betreuungsstruktur. Diese Frage stellt sich heuer nicht mehr, die Betreuungsstruktur ist gut positioniert und die Strategie mit Vertriebspartner-Coaches und dem Vertriebsservice Direkt hat sich als richtig erwiesen. Heute stellen wir uns der Frage, wie wir Botschaften zu den Menschen und auf den Markt bringen. Die Schwerpunkte liegen weniger in kurzfristigem Aktionsmanagement als in nachhaltiger Information und Unterstützung der Vertriebspartner. Aber natürlich auch beim Uplifting einiger Produkte und im Bereich Webservices, hier ist noch Einiges für heuer geplant. Was bietet die Helvetia ihren Vertriebspartnern im Bereich Weiterbildung? Neubauer: Wir bieten ein umfangrei-

ches Angebot an Präsenzveranstaltungen und Webinaren an. In Präsenz, sind heuer Spezialveranstaltungen wie Gewerbe- und Expertenakademien geplant. Und Webinare mit dem Schwerpunkt Gewerbeprodukte mit Kompakteinheiten, damit meine ich eineinhalb bis zwei Stunden kompakte Information leicht verständlich präsentiert. Wir planen hier aber auch externe Experten ein- um das Thema Prävention nahe zu bringen.

Wenn Sie an die nächsten zehn Jahre denken, was ist Ihnen wichtig? Neubauer: Ich fühle mich bei der Helvetia Versicherung sehr wohl und wünsche mir, dass wir alle noch viele Jahre gemeinsam erfolgreich sind. Wie schon vor 10 Jahren finde ich die Kultur unseres Hauses einzigartig und es macht unheimlichen Spaß, hier zu arbeiten. Wir selbst müssen noch viel mehr in Richtung Partner-Relation-Management, in die Vernetzung mit unseren Geschäftspartnern investieren, die Schnittstellen und den digitalen Support erweitern, und weiter gezielt Wissen, Know-how und Entscheidungskompetenz in die Regionen vor Ort transportieren. Das ist nicht die Ansage einer Dezentralisierungsstrategie, sondern es bedeutet: Wenn du heute als schlanker mittelgroßer Versicherer wie Helvetia in Österreich erfolgreich sein willst, dann kann du dir keine langen Entscheidungswege leisten. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollen VerantworrC 03/2022 | 26 | INTERVIEW

tung haben und Service- und Underwriting-Kompetenzen in den Regionen gelebt werden. Persönlich wünsche ich mir, dass meine Kinder gesund groß werden und dass sie die Werte, die wir ihnen als Eltern mitgeben, an ihre eigenen Kinder weitergeben können. Für meine berufliche Tätigkeit wünsche ich mir, dass wir in den nächsten zehn Jahren den Helvetia-Partnervertrieb als einen der führenden Maklervertriebe der Versicherer in Österreich etablieren. Wir danken für das Gespräch.

Wie schon vor 10 Jahren finde ich die Kultur unseres Hauses einzigartig und es macht unheimlichen Spaß, hier zu arbeiten.


gemeinsam besser leben

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Das Ende der Desillusion Europas Lethargie mündete in eine Desillusion. So könnte der 24. Februar auch diesbezüglich eine Zeitenwende sein. von Mag. Christian Sec Als Kinder im Park sahen wir uns als Rockstars, Profikicker oder Lokomotivführer, einer wollte Diktator werden. Keiner von uns ist jedoch das geworden, wovon er träumte, Gott sei Dank auch der Diktator nicht, der wurde Buchhalter. Vielleicht hätten wir unsere Träume als Rockstars weiterleben sollen. Aber ist es nicht besser, einen Rockstar weniger auf der Welt zu haben als einen Diktator mehr. Also bitte, was soll das mit dem Träumen? Es gehört doch zum Reifeprozess seinen Träumen zu widerstehen und mit beiden Füßen fest auf dem Boden zu stehen. Wir sind Erwachsene, die der Vernunft nachgegeben haben, auch wenn wir manchmal wehmütig aus unseren Fenstern den Kindern beim Spielen zusehen und versuchen uns daran zu erinnern, wie es war zu träumen, bevor man dafür für verrückt erklärt wurde.

Richtungsloses Europa Verrücktsein heißt seine Träume, ohne Wenn und Aber zu verfolgen. Die Kompromisslosigkeit ist nicht jedermanns Sache. Die Konsequenz für diejenigen, die es nicht übers Herz bringen, ihrem Traum zu verfolgen ist die Gleichschaltung der Gesellschaft. Wer will schon gerne als verrückt oder gar unzurechnungsfähig gelten. So werden schlussendlich sogar die Träume

gleichgeschaltet, die sich als seelenlose und austauschbare Reihenhaussiedlungen am Stadtrand manifestieren. Träume werden schlussendlich zu rationalen Zielen reduziert, die niemals über den Tellerrand gesellschaftlicher Akzeptanz reichen, bis dass die „ruhige Kugel schieben“ der einzige Antrieb bleibt, der sich vom Zustand des „Ruhe in Frieden“ kaum unterscheidet. Fast konnte man meinen, dass die EU so etwas wie ein Abbild der Visionslosigkeit seiner Bevölkerung wurde bzw. sich diesen Zustand gefährlich annäherte. Sie sah über alles hinweg, nur um ihren Zustand zu erhalten. Eine Voraussetzung einer Masse wie es die EU darstellt ist es jedoch, dass sie eine Richtung braucht. Sie muss vorwärtsdrängen, entweder in moralischer Hinsicht oder in rC 03/2022 | 28 | KOLUMNE

territorialer Hinsicht. Die EU hatte keinen Traum mehr, den sie verfolgte, sie erstarrte in ihrer Kompromissbereitschaft, in der Angst ihre Masse könnte nach dem Brexit weiter abnehmen und verlor damit jegliche Richtung. Das Bewahren bedarf aber eines hohen ethischen Bewusstseins, also eines Standpunkts, der unverhandelbar ist. Dies bedarf aber auch einer Vision. Aber Visionen für Europa fehlten. Wir waren desillusionierte Europäer geworden, die Werte vor uns hertrugen, die gar keinen Wert mehr für uns hatten, weil sie in einer Zeit ohne Bedrohung fast wertlos erschienen. Wir würden nie diese Werte mit unseren Leben oder mit unserem Einkommen verteidigen müssen. Wir waren so dumpf dafür gewor-


den, was Europa ausmacht, dass wir uns gar Spielchen erlaubten, die diese Werte zu Grabe führen hätten können. Wir spielten so unverantwortlich mit unseren Errungenschaften der Demokratie, weil uns der Sinn für die Bedrohung und des Existentiellen abhandengekommen war. Wir waren wie kleine Kinder, die mit dem Feuer spielten, nur dass wir niemanden hatten, der uns vor den Gefahren warnte. Wir wählten Jugendliche in die höchsten Stellen, deren größte Errungenschaft die Matura war. Trotzdem schämten uns, für das rückgratlose Europa, das nur seine bürokratischen Muskeln zeigte, aber als politische Instanz höchstens scheinheilig agierte. Ohne einen gemeinsamen Traum, waren wir verloren, weil die Gesellschaft nicht einmal individuelle Träume zuließ. Wir waren Desillusionierte, die nicht mehr fähig waren zu träumen.

Bewahren vs. Erobern Wenn auf der einen Seite ein Europa ohne Traum den Status Quo bewahren wollte, und ohne Richtung dahintrieb und zu einer Masse wurde, die sich vor weiterem Wachstum verschloss, so stand auf der anderen Seite eine Macht, die erobern wollte. Sie hatte eine Richtung und gab ihr damit einen Sinn. Sie wollte wachsen. Für die Nation ist es zuallererst unbedeutend welche Richtung sie geht, wenn sie nur in Bewegung bleibt. „Wer die Sowjetunion nicht vermisst, hat kein Herz. Wer sie sich zurückwünscht, keinen Verstand“, meinte der russische Diktator. Ob Putin nun doch den Verstand verloren hat, steht dabei gar nicht zur Debatte. Es könnte ja sein, dass in seinen alten Tagen sein Herz über den Verstand gewonnen hat. Es könnte auch sein, dass Putin der große Träumer nicht davor zurückschreckt seinen Traum zu verwirklichen, auch wenn er dabei über tausende Leichen gehen sollte. Aber weil Putin kein Träumer ist und damit auch kein Verrückter, wissen wir auch, dass er nicht für seine Träume über Leichen geht, sondern weiß, was zu tun ist, um an der Macht zu bleiben. Dies bedeutet das Land in eine Richtung

zu bewegen. Den Leuten eine Vision für das Land zu geben. Ökonomische Erniedrigung mit militärischen Erfolgen zu kompensieren. Ein Schiff das still steht braucht keinen Kapitän. Aber die träge desillusionierte Masse Europas wurde plötzlich dadurch aufgerüttelt. Sie erkannte plötzlich ihren Sinn in der Geschichte wieder, sie sah ihren Platz in der Welt, als Bollwerk für Menschenrechte und Demokratie und sie verteidigte erstmals in ihrer Geschichte ihre Werte, ohne Rücksicht auf ökonomische Kosten. Diese Haltung war wohl der wertvollste Beitrag in der Geschichte der Union, und könnte nach meinem Geschmack noch um einiges stärker ausfallen. Diese Haltung ist es aber auch, die Europa eine so wichtige Richtung gibt, die es wert ist anzusteuern, und die viele Menschen auch willens sind mitzugehen. Es ist ein gemeinsamer Traum, den wir für lange Zeit aus den Augen verloren haben. Denn nun wissen wir, dass es weh tun kann, für Menschenrechte und Demokratie zu kämpfen. Wir erleben, dass all diese Errungenschaften nicht selbstverständlich sind, und sie auch immer bedroht sind, wenn wir nicht darauf achten. Und wir erleben, dass sie auch einen Preis haben. Wahrscheinlich steigen die Kosten nicht nur für Strom und Gas, sondern auch für Menschenrechte und Demokratie. Denn wir haben erlebt, dass wir mutig genug waren, dafür einen Preis zu zahlen. Dies könnte auch in einigen CEE-Ländern der Anfang vom Ende semiautokratischer Strukturen sein. Und vielleicht wird der gemeinsame Traum uns auch wieder helfen unsere Kindesträume zu leben, sodass es wieder mehr Rockstars und Lokomotivführer gibt auf dieser Welt. Und das wir gemeinsam so stark sind, dass ein Sandkisten-Diktator keine Chance haben wird, seinen Traum in die Tat umzusetzen. Ich habe einmal den Buchhalter gefragt, ob er noch immer davon träumt Diktator zu werden und er meinte: „Ja natürlich, ein Diktator mit Friedensnobelpreis“. Vielleicht wäre es doch besser, wenn wir unsere Träume weiterverfolgt hätten.

rC 03/2022 | 29 | KOLUMNE

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Neue Maklervereinigung Der Eisenstädter Versicherungsmakler und Jungmakler des Jahres 2016, Michael Billes, hat eine neue Maklervereinigung gegründet: ASSUMA Consulting GmbH – eine Vereinigung von Versicherungsvermittlern, die in ganz Österreich tätig ist. Es werden alle Vertriebswege angesprochen: Mehrfachagenten, Versicherungsmakler und Vermögensberater. Wir haben Michael Billes zu seinen Beweggründen für die Neugründung befragt. Was sind die Hintergründe, eine weitere Vermittlervereinigung zu gründen? Billes: Als Gewinner des Jungmakle-

rawards 2016 sind mir gerade die Neugründer und Kleinunternehmer im Versicherungsvertrieb wichtig. Diese Kleinunternehmer und Neugründer benötigen jemanden, der sie auf ihrem Weg begleitet, das soll nun durch die ­ASSUMA möglich sein. Wir werden unsere Kooperationspartner vom Start weg zu einer erfolgreichen Firmenstruktur begleiten und ihnen sowohl im steuerlichen, betriebsorganisatorischen Bereich oder einfach als Back-up bei Fragen zur Verfügung stehen. Das Rückgrat der Vereinigung sind Basics wie exklusive Rabatte, Vereinbarungen mit Produktgebern, Vergütungsvereinbarungen, Fortbildung und Interessensaustausch. Besonders hervorzuheben ist die gelebte Gemeinschaft bei ASSUMA, bei uns werden Werte wie das Miteinander gelebt, ASSUMA unterstützt die Partner und die Partner erfüllen diese Werte mit Leben. Konkret bedeutet das, dass die Partner aktiv mitentscheiden, in welche Richtung sich A ­ SSUMA entwickeln soll. Natürlich sprechen wir auch „gestandene“ Vermittler an, solche, die schon Mitarbeiter und Erfahrung haben. ASSUMA macht Sinn, egal wie groß der Betrieb schon ist

oder werden soll. Mein Betrieb hat z. B. zehn Mitarbeiter und durch die Vereinigung hat ein Makler in dieser Größe, neben all den Benefits, auch einen monetären Vorteil! Was wird den Kooperationspartnern, den ­ASSUMA-Mitgliedern, geboten? Billes: ASSUMA bietet die besten

EDV-Möglichkeiten, welche auch entsprechend serviciert werden, mit technischen Tools, die heute nicht aus einer modernen Welt wegzudenken sind. Um nur ein Tool zu erwähnen: die digitale Unterschrift am Mobiltelefon und am Tablet.

rC 03/2022 | 30 | INTERVIEW

Trotz Digitalisierung ist es unserer Meinung nach immer noch notwendig, das persönliche Gespräch mit dem Kunden zu suchen und hier kann ASSUMA mit ihren Möglichkeiten den täglichen Arbeitsablauf der Vertriebspartner erleichtern. Weiters bietet ASSUMA ein Team von Spezialisten (Schadenservice, Finanzierungen und Gewerbemaklern), die das Serviceangebot abrunden. Welche Kosten entstehen den Vertriebspartnern? Billes: Auch kostentechnisch ist die neue

Gruppierung sehr flexibel. Es gibt einen Grundbetrag, zusätzlich kann man frei aus den vorhandenen Leistungsbausteinen wählen, danach richtet sich dann der monatliche Pauschalbetrag. Ein engagierter Vertriebspartner kann den finanziellen Aufwand durch die vielen Vorteilen der Gruppierung wettmachen. Unter dem Motto: Einer für alle, alle für einen. Die neue Gruppe ist eine Vereinigung von Kräften, die angetreten ist, um mehr für den Großbestandsinhaber, aber auch Kleinunternehmer und Neugründer zu erreichen.


Wiener Städtische ∙ Donau Leasing Kfz-Finanzierung mit Mehrwert. 2022 wird ein deutlicher Anstieg der Zulassungen von E-Fahrzeugen erwartet. Wiener Städtische ∙ Donau Leasing bietet daher auch heuer einen Ladebonus an. Wiener Städtische ∙ Donau Leasing ist aber mehr als nur ein Finanzierer und unterstützt ihre KundInnen bereits bei der Fahrzeugauswahl und -beschaffung. „Durch das GesamtPackage von Finanzierung, Versicherung, kostenlosen Zusatzleistungen und der App e-Leasing24 wird der Kunde während der gesamten Vertragslaufzeit bestmöglich serviciert“, so Andre Löhlein, Geschäftsführer Wiener Städtische ∙ Donau Leasing.

Kunden-Vorteile und Aktionen Für ein bei Wiener Städtische ∙ Donau Leasing finanziertes Elektrofahrzeug gibt es bis Jahresende einen Ladebonus in Höhe von 200 Euro. Der Betrag wird von Wiener Städtische ∙ Donau Leasing auf die erste Rate des Finanzierungsvertrags gutgeschrieben. Mit der Vorteilswelt werden außerdem viele Zusatzleistungen rund ums Thema Auto geboten. Vom bargeldlosen und günstigeren Tanken über zinsenlose Reifenteilzahlung bis hin zu vielen Einkaufsvorteilen und Vergünstigungen bei den Vorteilswelt-Partnern. Mit der App e-Leasing24 wird man über Aktionen informiert und auf Vorteilswelt-Partner in der Nähe hingewiesen.

Attraktive Finanzierung Neben der individuellen Vertragsgestaltung durch Festlegung der Laufzeit, gefahrenen Kilometer pro Jahr und der Möglichkeit einer Anzahlung gestaltet

Wiener Städtische ∙ Donau Leasing eine Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung der Wiener Städtischen oder Donau Versicherung abschließt, erhält zwei Monatsprämien der Versicherung gutgeschrieben.

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sich die Autofinanzierung durch das aktuell niedrige Zinsniveau über Wiener Städtische ∙ Donau Leasing ausgesprochen attraktiv. Tipp: Für Personen, die nicht leasen möchten oder wenn das Fahrzeug nicht leasingfähig ist, gibt es als Alternative den Flexikauf. Bei dieser Variante geht das Fahrzeug nach Bezahlung der letzten Rate automatisch ins Eigentum der Kundin bzw. des Kunden über. Anzahlung und Restwert können individuell festgelegt werden.

Versicherung: 2 Monatsprämien gratis Wer bis 31.12.2022 zum Finanzierungs-Vertrag der rC 03/2022 | 31 | MARKT

Wer sein Traumauto noch nicht gefunden hat, schmökert am besten im aktuellen Autokatalog. Die SpezialistInnen der autorevue haben alle in Österreich erhältlichen Pkw inkl. Daten, Preisen und Fotos übersichtlich zusammengestellt. Bestellungen und Online-Katalog auf www.wsd-leasing.at/autokatalog


Ab 2. August 2022: Pflicht zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen Mit dem Grünen Deal verfolgt die EU bekanntlich das Ziel, Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent der Erde zu machen. Bis zum Jahr 2050 will die Europäische Union Netto-Treibhausgasemissionen von null erreichen. Dieser epochale Transformationsprozess wird Billionen von Euros kosten, die nicht nur die Politik zur Verfügung stellen soll, sondern auch Finanzdienstleister und deren Kunden. von Andreas Dolezal Das Ziel eines Europas mit Netto-Nullemissionen „erfordert auch klare Signale an die Anleger in Bezug auf ihre Investitionen, um verlorene Vermögenswerte zu vermeiden und nachhaltige Finanzmittel zu mobilisieren.“, formuliert die EU-Kommission. Die nächste Stufe dieser Mobilisierung zündet am 2. August 2022. Ab diesem Dienstag müssen Finanzberater ihre Kunden im Rahmen der Eignungsbeurteilung nach deren „Nachhaltigkeitspräferenzen“ befragen. Denn an diesem Tag treten die (fast wortidenten) Änderungen der zugehörigen Delegierten Verordnungen der EU für Wertpapier(MiFID II) und Versicherungsberatung (IDD) in Kraft. Zwar sind die gesetzlichen Grundlagen, wie beispielsweise die Taxonomie, noch unvollständig, trotzdem ist mit einer Verschiebung des Inkrafttretens nicht zu rechnen. Dafür ist beim Klima- und Umweltschutz bzw. dem Grünen Deal der EU der politische Druck viel zu groß.

Umfangreichere Eignungsbeurteilung Schon seit geraumer Zeit müssen bestehende und neue Kunden zahlreiche Fragen zu den Anlagepräferenzen be-

antworten, bevor ein Finanzberater geeignete Anlageprodukte wie Investmentfonds oder Lebensversicherungen empfehlen darf: Erfahrungen und Kenntnisse, Einkommens- und Vermögensverhältnisse, Risikotoleranz, Anlagehorizont, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Zu diesen Fragen kommen ab 2. August 2022 weitere in Bezug auf die Nachhaltigkeitspräferenzen des Kunden hinzu. Die Kundenprofile werden also ein, zwei Seiten länger. Was verstehen MiFID II und IDD als „Nachhaltigkeitspräferenzen“? Der europäische Gesetzgeber definiert als „Nachhaltigkeitspräferenz“ die Entscheidung eines (bestehenden und neuen) Kunden darüber, ob und, wenn ja, mit welchem Mindestanteil in ein Finanzprodukt (z. B. Investmentfonds, Versicherungsanlageprodukt oder im Rahmen einer Portfolioverwaltung) investiert werden soll, dass im Sinne der Taxonomie oder der Offenlegungsverordnung anlegt. Ebenso müssen Kunden gefragt werden, ob sie in ein Finanzprodukt investiert werden soll, „bei dem die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigt werden.“ Dabei hat der Kunde die „qualirC 03/2022 | 32 | KOLUMNE

Webinar Der Fachverband Finanzdienstleister informiert im Webinar „Sustainable Finance – ESG in der Praxis“ am 31. März 2022 von 13:00 bis 16:15 Uhr über das Inkrafttreten der verpflichtenden Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen sowie darüber, wie der Fachverband seine Mitglieder bei der Umsetzung unterstützt. Anmeldung direkt über die Internetseite des Fachverbandes Finanzdienstleister bzw. über die Plattform meine-weiterbildung.at. Das Webinar wird als Weiterbildung für die gewerbliche Vermögensberatung und Wertpapiervermittler angerechnet.

tativen oder quantitativen Elemente“ zu bestimmen.

Erklärung für den Kunden Welcher Kunde weiß, was ein Finanzprodukt im Sinne der Taxonomie oder der Offenlegungsverordnung ist? Wohl nur ganz wenige. Dafür sehen die Bestimmungen eine einfache Lösung vor: Finanzberater sollen erklären können, was darunter zu verstehen ist, und wie sich nachhaltige Finanzprodukte von solchen unterscheiden, die diese Merkmale


nicht aufweisen. „Damit die Kunden oder potenziellen Kunden diese verschiedenen Nachhaltigkeitsgrade verstehen und mit Blick auf die Nachhaltigkeit fundierte Anlageentscheidungen treffen können“, schreibt die EU-Kommission. Banken, Versicherungen und Wertpapierunternehmen werden ihre Vertriebspartner also entsprechend schulen (müssen). Die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA ergänzt in einem Leitlinienentwurf, dass dabei Fachsprache zu vermeiden ist, und auch erklärt werden soll, was Umwelt-, Sozial- und GovernanceAspekte bedeuten. Eine Arbeitsgruppe des Fachverbandes Finanzdienstleister, die eigens zur Vorbereitung auf die kommenden Pflichten eingerichtet wurde, wird unter anderem eine „Nachhaltigkeits-Information für Kunden“ gestalten und zur Verfügung stellen, die den Ansprüchen des Gesetzgebers sowie der Aufsichtsbehörden gerecht wird.

Gefragt werden muss jedenfalls Und wenn ein Finanzberater gar keine Finanzprodukte mit nachhaltigen Merkmalen in seinem Produktspektrum hat? Das ändert nichts an der verpflichtenden Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen. Kunden müssen dennoch danach gefragt werden. Äußern Kunden bei dieser Gelegenheit den Wunsch nach nachhaltigen Investitionen, und kann der Finanzberater keine passenden Finanzprodukte anbieten, darf kein Produkt empfohlen werden. Wobei festzuhalten ist, dass die Bestimmungen explizit für die Eignungsbeurteilung (Anlageberatung) gelten, und nicht für die Angemessenheitsbeurteilung (Annahme und Vermittlung). Be-

antwortet ein Kunde die Frage(n) nach seinen Nachhaltigkeitspräferenzen nicht oder mit „nein“, dann ist dieser Kunde gemäß Leitlinienentwurf des ESMA als „nachhaltigkeitsneutral“ zu betrachten. Laut ESMA, also aufsichtsrechtlich, können dann Finanzprodukte sowohl mit als auch ohne nachhaltigkeitsbezogene Merkmale empfohlen werden. Zivilrechtlich kann sich das anders darstellen: Darf einem Kunden, der nachhaltige Investitionen ausdrücklich ablehnt, trotzdem ein nachhaltiges Finanzprodukt empfohlen und vermittelt werden?

Wann müssen bestehende Kunden gefragt werden? Klar ist, dass neue Kunden ab 2. August 2022 nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen gefragt werden müssen. Bestehende Kunden sind laut ESMA „bei der nächsten regelmäßigen Aktualisierung der Kundeninformationen oder beim ersten Treffen mit dem Kunden/bei der ersten Anlageberatung nach dem Inkrafttreten“ der neuen Pflichten zu befragen. Sobald also ab dem 2. August 2022 eine rC 03/2022 | 33 | KOLUMNE

Wertpapierdienstleistung erbracht wird, muss die Abfrage erfolgen. Für Portfolioverwalter stellt bereits jede Veränderung eines Kundenportfolios im Rahmen des Asset Managements das Erbringen seiner Wertpapierdienstleistung dar. Daher sind Portfolioverwalter nur auf der sicheren Seite, wenn sie die Nachhaltigkeitspräferenzen der bestehenden Kunden bereits am 2. August 2022 vorliegen haben, also wenn sie diese vorsorglich (im Juni/Juli) eingeholt haben. Wie erwähnt hat der Fachverband der Finanzdienstleister eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich intensiv mit der Umsetzung der kommenden Pflichten beschäftigt. Neben einer „Nachhaltigkeitsinformation für Kunden“ entsteht ein Leitfaden zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen gemäß MiFID II und IDD sowie in bewährter Weise ein Katalog an Praxisfragen und Antworten. All dies soll Finanzberater dabei unterstützen, im Sinne des europäischen Grünen Deals mehr Anlagekapital für nachhaltige Investitionen bei ihren Kunden zu mobilisieren.


Performance 2021 CORUM Investments

Auch im Jahr 2021 erzielten die CORUM Immobilienfonds über dem Marktdurchschnitt liegende Renditen. CORUM Origin erreichte das zehnte Jahr in Folge sein Performance-Ziel von sechs Prozent bzw. übertraf es mit 7,03 Prozent. CORUM XL liegt mit einer Performance von 5,84 Prozent bereits das fünfte Mal in Folge über seinem Performance-Ziel von fünf Prozent. Die Gesamt-Nettomittelzuflüsse beliefen sich im Vorjahr auf 720 Millionen Euro für die CORUM Immobilienfonds. Die finanzielle Auslastungsquote der Immobilien konnte mit über 96 Prozent für

CORUM Origin und über 99 Prozent für CORUM XL auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden. CORUM-Gründer und -CEO Frédéric Puzin: „Wir haben uns von Beginn an klare Ziele gesetzt, die wir Jahr für Jahr eingehalten haben – und wir tun das nicht in Form einer theoretischen Rentabilität, sondern in Form von Dividenden nach Abzug von Gebühren, die monatlich auf das Bankkonto unserer Investoren ausgezahlt werden.” Im Jahr 2021 wurden von CORUM Origin und CORUM XL Kapitalgewinne in Höhe von 37 Mil-

Konzernergebnis Talanx AG

Das Konzernergebnis der Talanx Gruppe hat erstmals die 1-Milliarden-EuroMarke durchbrochen. Das operative Ergebnis stieg um 46 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro. Die gebuchten Bruttoprämieneinnahmen legten zweistellig um 10,7 Prozent auf 45,5 Milliarden Euro zu. Der Dividendenvorschlag liegt je Aktie bei 1,60 Euro.

Das Ergebniswachstum ist auf die deutliche Wirkung der strategischen Optimierungsprogramme in der Erstversicherung in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung sowie Privat- und Firmenversicherung Deutschland zurückzuführen. Die Erstversicherung steigerte ihren Anteil am Konzernergebnis von 31 Prozent im Jahr 2018 auf rund

Frédéric Puzin

lionen Euro generiert, die als Sonderdividenden an die Investoren ausgeschüttet wurden.

45 Prozent bei steigendem Ertragsniveau der Hannover Rück. 2018 hatte Talanx angekündigt, den Gewinn pro Aktie (Earnings per Share, EPS) bis 2022 durchschnittlich um mindestens fünf Prozent pro Jahr zu steigern. Für 2022 erwartet der Vorstand, wie im November angekündigt, eine erneute Steigerung des Konzernergebnisses auf die Spanne zwischen 1,05 und 1,15 Milliarden Euro. Finale Finanzkennzahlen sowie den vollständigen Konzernabschluss veröffentlicht die Talanx am 14. März 2022.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Aufmerksamkeit für das Thema“ genannt. Rund ein Viertel der Befragten verdrängt das Thema und geht davon aus, nicht berufsunfähig zu werden.

In einer gemeinsam mit dem Linzer MARKET-INSTITUT durchgeführten Studie hat die NÜRNBERGER Versicherung erhoben, was die Österreicher über das Thema Berufsunfähigkeitsabsicherung wissen und wie hoch die Bereitschaft ist, privat vorzusorgen. Wie die Umfrage zeigt, ist es den meisten Menschen sehr wohl bewusst,

Potenzieller Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung

NÜRNBERGER Versicherung

dass die staatlichen Pensionsleistungen im Invaliditätsfall zur Sicherung des Lebensstandards kaum ausreichen werden. Dennoch sorgen die wenigsten privat für diesen Fall vor. Als Hauptgründe dafür, warum man derzeit noch keine private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) besitzt, werden fehlende Informationen sowie „keine rC 03/2022 | 34 | MARKT

Bei der Frage, inwieweit man sich grundsätzlich vorstellen kann, zukünftig eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, zeigt sich eine gewisse Ambivalenz. 45 Prozent der Befragten, die


noch keine private BU-Absicherung haben, sprechen sich grundsätzlich dafür aus, – die andere Hälfte zeigt kein Interesse oder hat keine Meinung dazu. Bei Menschen bis 45 Jahren liegt das potenzielle Interesse an einer Berufsunfähigkeitsversicherung bei deutlich mehr als 50 Prozent. „Dieses Ergebnis macht klar, dass jeder Zweite grundsätzlich offen für die private BU-Versicherung ist. Die wenigsten werden aber von sich aus auf ihren Berater zugehen, um dieses Risiko aktiv anzusprechen“, meint dazu Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands der NÜRNBERGER Versicherung.

Erster Ansprechpartner Im Falle des konkreten Abschlusses einer BU-Versicherung wäre der Berater der eigenen Versicherung für 46 Prozent der erste Ansprechpartner, 21 Prozent würden einen unabhängigen Versi-

cherungsmakler konsultieren. Dass man eine BU-Versicherung bei einem unabhängigen Versicherungsmakler abschließen kann, hält ein Drittel der Befragten für wichtig bzw. sehr wichtig. „Was für die meisten Versicherungsprodukte gilt, zeigt sich bei der Berufsunfähigkeitsversicherung besonders deutlich: Der Bedarf ist dem Kunden in der Regel nicht bewusst. Er hat zwar eine vage Vorstellung davon, wie es im Fall der Fälle sein könnte, aber es bleibt die Hoffnung, dass es schon nicht so schlimm kommen werde. Die private BU-Absicherung sollte daher aus unserer Sicht vom Versicherungsmakler im Kundengespräch regelmäßig angesprochen werden“, so Mollnhuber. „Um dem Kunden den konkreten Bedarf aufzuzeigen, bieten wir im Internet unter www.vorsorge-app.at ein eigenes Berechnungsprogramm an. Damit kann

Mag. Erwin Mollnhuber

der Berater dem Kunden aufzeigen, wie groß seine Wahrscheinlichkeit ist, berufsunfähig zu werden, wie hoch die finanzielle Lücke in einem solchen Fall wäre und was es kosten würde, diese Lücke durch eine private BU-Absicherung zu schließen“, erläutert Mollnhuber abschließend.

Cyber-Mobbing-Strafen D.A.S. Rechtsschutz AG

Mobbing kann weitreichende Folgen für die Betroffenen haben und stellt in vielen Fällen eine große psychische Belastung dar. Die Betreiber von Online-Plattformen haben die Aufgabe, ihre Nutzer vor Cyber-Mobbing zu schützen. „Auf allen Social-Media-Kanälen muss es eine ständig erreichbare und leicht handhabbare Meldemöglichkeit für unangebrachte Postings geben“, erklärt Vorstandsvorsitzender Johannes Loinger. Je nach Eindeutigkeit des strafbaren Inhaltes haben die Betreiber bis zu sieben Tage Zeit, den Beitrag von der Plattform zu entfernen. Ist die Rechtswidrigkeit des Postings eindeutig gegeben, muss dieses sogar binnen 24 Stunden gelöscht werden. Bei systematischem Versagen der Plattformverantwortlichen gegen Hass im Netz drohen Geldbußen von bis zu zehn Millionen Euro. „Der Betrag ist so hoch angesetzt, da-

mit auch Milliardenkonzerne den Opferschutz ernst nehmen“, konkretisiert Loinger. Opfer von Cyber-Mobbing müssen sich bei der Wahrung ihrer Rechte aber nicht nur auf die Plattformbetreiber verlassen, sie können auch den Weg zur Polizei wählen. „Wenn die Täter auf Social Media nicht ihren echten Namen, sondern einen Alias verwenden, kann Anzeige gegen unbekannt erstattet werden“, informiert der CEO. Seit letztem Jahr können Betroffene, zum Beispiel bei Beleidigungen oder übler Nachrede, beim Landesgericht einen Antrag einbringen und die Behörden damit beauftragen, die Täter ausfindig zu machen. Wurde eine Person beispielsweise aufgrund übler Nachrede geschädigt, kann diese eine Entschädigung vom Medieninhaber, also den Social-MediarC 03/2022 | 35 | MARKT

Johannes Loinger

Plattformen, fordern. Dazu muss ein Antrag bei Gericht eingebracht werden. „Außerdem haben Opfer von Hass im Netz die Möglichkeit, eine kostenlose psychosoziale und juristische Prozessbegleitung zu beantragen“, so der Vorstandsvorsitzende. Wichtig ist das Sichern von Beweismaterial, wie zum Beispiel einen Screenshot des Postings bzw. des Fotos abzuspeichern.


Alles strömt E-Mobilität hat seit 2020 einen riesigen Anstieg der Absatzzahlen vor allem in Europa erlebt. Dies hat vor allem mit den staatlichen Anreizen zu tun, die die Menschen zu Scharen in die E-Mobilität treiben. risControl analysierte die unterschiedlichen Fördersysteme weltweit. von Mag. Christian Sec

2020 hat die Elektromobilität in Europa ihren Durchbruch erreicht. Die Neuzulassungen von Elektroautos stiegen, laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) um 143 Prozent auf 1,368 Millionen Fahrzeuge. Damit hat Europa China als größten Elektroautomarkt abgelöst. Deutschland überholte 2020 die USA mit 395.000 neu zugelassenen Elektro-Pkw (+263 Prozent) und setzte sich auf Platz zwei hinter China. Auch in Österreich zeigte sich der endgültige Turnaround deutlich. Lag der Anteil der Neuzulassungen von alternativ betriebenen PKWs 2019 noch bei acht Prozent, so stieg dieser 2020 auf 20,1 Prozent und 2021 gar auf 37,6 Prozent. Dieser Elektroboom ist vor allem durch die politische Förderung zur EMobilität getrieben. In Europa gilt seit 2020 eine CO2Grenzwertregulierung, das einen mittleren CO2-Ausstoß von 95 Gramm pro Kilometer von 95 Prozent der HerstelrC 03/2022 | 36 | MOBILITÄT

lerflotten vorschreibt. Halten sich die Hersteller daran nicht, müssen sie CO2Strafen zahlen, die sie bei den fraglichen Modellen an den Kunden weitergeben. Diese sollen die mobilen Kohlendioxidschleudern teurer machen. Im Gegenzug bieten Staaten unterschiedliche Anreize, um den Anteil von Stromern auf den Straßen zu erhöhen.

Kaufprämien In Deutschland hat man fast im Gegenzug zu den wohl teurer werdenden herkömmlichen Autos die Förderprämie beim Neuautokauf deutlich heraufgesetzt, und zwar von 4.000 Euro im Jahr 2019 auf 9.000 Euro für reine E-Mobile bis zu einem Kaufpreis von 65.000 Euro. Für Plug-Hybride gibt es in Deutschland noch einen Zuschuss von 6.750 Euro. Bei Hybridautos ist die Förderlandschaft sehr unterschiedlich. Insgesamt wird der Kauf von Steckdosen-Hybridautos in 12 der 27 EU-Staa-


ten gefördert. Auch Kummulierte Zulassungszahlen E-Fahrzeuge1 - Top 15 Länder in Europa2 bei reinen Elektroflitzern ist die Prämiengestaltung sehr unterschiedlich. In Österreich wird der Verkauf von E-Mobilen mit 5.000 Euro gefördert. In dieser Kategorie ist man dabei in Österreich nur im Mittelfeld zu finden. In Schweden wird der Kauf mit bis zu 5.700 Euro gefördert. Spitzenreiter ist Rumänien. Etwa 10.000 Euro kann man dort als Zuschuss zum neuen 1 Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) Quelle: The European Electric Car Flash Report Stromer bekommen. 2 EU + GB + EFTA (Schweiz, Norwegen, Liechtenstein, Island) Edition 10.2021 (Schmidt Automotive Research) Auch in Kroatien gibt es für den Kauf von E-Autos immerhin 9.100 Euro För- Auto besitzt und sich klimafreundlich Im gleichen Atemzug werden die Steuern und andere Abgaben für Verbrenner derung. Luxemburg koppelt die Kauf- fortbewegt wird belohnt“. Schritt für Schritt erhöht. In den Nieprämie an den Stromverbrauch. E-Auderlanden gilt: Je weniger CO2 ein Auto tos, die einen Stromverbrauch von unter Steuerfrei ausstößt, desto weniger Kfz-Steuern fal18kWh auf 100 Kilometer aufweisen, werden mit 5.000 bis 8.000 Euro ge- Eine weitere Form der Förderung des len an – und Elektroautos fahren bis auf fördert. Verbraucht ein Stromer mehr, Absatzes liegt in der Gewährung von weiteres steuerfrei. Auch in Schweden liegt die Grenze der Förderung bei 3.000 Steueranreizen. Die meisten Länder set- gilt: Fahrzeuge mit mehr als 95 Gramm Euro. Ein wenig mager sind die Zu- zen auf eine Kombination aus Förderung pro Kilometer CO2-Emission müssen als schüsse in Großbritannien. Bei Fahr- durch Prämien, sowie Steuererleichterun- Malus höhere Steuern entrichten. zeugpreisen unter 35.000 Pfund wird ein gen sowie anderer Vorteile. In Österreich sind reine Elektrofahr- Ladestationen Zuschuss von gerade einmal 2.500 Pfund (ca. 3.000 Euro) gewährt. zeuge sowohl von der NoVA als auch von der motorbezogenen Versicherungs- Für die Stromer braucht man auch Abwrackprämien steuer ausgenommen. In Belgien und Dä- Strom und damit genügend Ladestationemark gibt es keine generelle Kaufprä- nen. Wallboxen/Heimladestationen werGesenkt wurden die Prämien in Frank- mie, sondern nur Steuererleichterungen den in Österreich mit 600 Euro gefördert. reich und Italien. So erhielten in Frank- beim Kauf von E-Mobilen. In der Re- Für Wallboxen in Mehrparteienhäusern reich die Autokäufer im Jahr 2020 einen gion Flandern, in der auch Antwerpen als Teil einer Gemeinschaftsanlage gibt Umweltbonus von 7.000 Euro. Im Juli und Gent liegen, ist ein E-Auto kom- es 1.800 Euro an Förderung. Für betrieb2021 wurde die Prämie dann um 1.000 plett von der Steuer auf Straßennutzung liche und öffentliche SchnellladestatioEuro gesenkt. Auch in Italien wurden sowie der Kfz-Steuer befreit. In Wallo- nen gibt es bis zu 30.000 Euro. Auch in Förderungen gekürzt. Heute erhält man nien inklusive der Stadt Brüssel zahlt Deutschland werden bis 2025 500 Millifür ein neues E-Auto bis zu 6.000 Euro, man mit einem E-Auto nur den jeweili- onen Euro zur Förderung der öffentlich falls das alte Auto zur gleichen Zeit ver- gen Mindestsatz der Steuer auf Straßen- zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elekschrottet wird. Ohne Verschrottung sind nutzung und der Kfz-Steuer. Auch der trofahrzeuge in die Hand genommen. Mit es 4.000 Euro. Auch in Frankreich gibt es Kaufpreis und der Strom eines E-Autos diesem Förderprogramm sollen bis Ende eine satte Abwrackprämie. Beim Tausch sind in Belgien zu 100 Prozent von der 2025 mindestens 50.000 Ladepunkte ereines Autos gegen ein E-Bike werden bis Steuer absetzbar. Dänemark senkt nicht richtet werden. Mit Stand Februar 2022 standen in 2.500 Euro Abwrackprämie vom Staat nur die Steuern für die E-Autos, sondern gezahlt. Dabei gilt das Motto: „Wer kein auch für den entsprechenden Ladestrom. Österreich 10.400 öffentliche LaderC 03/2022 | 37 | MOBILITÄT


punkte knapp 80.000 E-Autos gegenüber. Diese Quote lässt sich durchaus sehen. In Deutschland sind es rund neun E-Mobile, die auf eine Ladestation kommen. Die Niederlande setzten bereits früh auf eine dichte Ladeinfrastruktur. Sehr früh einigten sich dort die Netzbetreiber auf einen technischen Standard für den Anschluss von Ladesäulen an das Verteilnetz. Das Resultat ist das dichteste Ladestationen-Netz Europas, noch vor Norwegen (Zahlen: Ende 2020). Auf den gesamten Autoverkehr kommen in Holland 109 PKWs auf einen Ladepunkt, Schlusslicht ist Griechenland mit 17.218 Autos, die sich eine Lademöglichkeit teilen müssten.

Norwegen der Pionier Vorzeigeland für E-Mobilität ist Norwegen. Auf Oslos Straßen kann man den Fortschritt nicht nur sehen, sondern auch hören. Das Land im hohen Norden, einer der größten Öl- und Gasexporteure weltweit, hat sich zu einem Mekka für EAutos entwickelt. 2020 lag der Anteil der Neuzulassungen bei Elektrik- und Hybrid-Automobilen im Land der Fjorde laut Statista bei 82 Prozent. Norwegen hat sich dank massiver staatlicher Hilfe zum Vorreiter der Elektromobilität entwickelt. Zur Förderung der E-Mobilität hatte man sich so früh wie kein anderes Land entschieden. Käufer von Elektroautos in Norwegen müssen seit 1990 keine Kfz-Kaufsteuer bezahlen. Seit 2001 wird auch die Mehrwertsteuer beim E-Autokauf nicht eingehoben. E-Auto-Besitzer kommen in Norwegen auch in den Genuss auf Busspuren fahren zu können. Darüber hinaus konnten für lange Zeit Fahrer von E-Autos kostenlos Fähren benutzen, auf städtischen Parkplätzen gratis parken und auf EU - 5,7% Mautstraßen waren sie auch UK - 7,5%

zahlungsbefreit. Wohl auch aufgrund der mittlerweile großen Anzahl an E-Autos, jedoch nur die Hälfte des „Listenpreises“.

CEE noch in den Kinderschuhen In den CEE-Ländern ist der Anteil der E-Mobilität vor allem einkommensbedingt noch sehr gering. Obwohl sich auch in Polen die Zahl der neuzugelassenen EAutos parallel zum europäischen Trend 2020 um 150 Prozent erhöht hat, sind in Polen einem Land mit 38 Mio. Einwohner nur rund 38.000 Stromer registriert. In Österreich mit weniger als einem Viertel der Einwohner sind bereits 80.000 EAutos registriert. Ein Land, dass sich dem Trend steil steigender E-Mobilität widersetzt, ist Tschechien. 2021 wurden im zehn Millionen Einwohner-Land 2.646 Elektroautos verkauft, was einem Anteil von gerade einmal 1,3 Prozent aller Neuwagen entspricht. Im Vergleich zu 2020 waren es sogar 616 E-Autos weniger die verkauft wurden. Wie in allen anderen CEE-Ländern konzentriert sich der Kauf eines Autos stärker als im Westen aufgrund des niedrigeren durchschnittlichen Einkommens auf den Gebrauchtwagenmarkt, der naturgemäß kaum E-Autos beinhaltet. Jedoch wird in Tschechien tatsächlich die E-Mobilität sehr wenig gefördert. Ein Positivbeispiel ist der Erlass der Autobahngebühren für E-, Wasserstoff- und Hybridautos seit 2021.

China und die USA In China stiegen die Neuzulassungen von E-Autos 2020 um 15 Prozent auf 1,246 Millionen Pkw, was einem Elektroanteil von 6,3 Prozent entsprach. Die hohen Incentives der vorherigen Jahre sind Mitte 2019 in Abhängigkeit von der Batteriereichweite halbiert worden, und sollen zum Jahresende 2022 komplett enden. Dabei zeigt sich, dass sich China in

einem Aufholprozess was die Mobilität betrifft, befindet und daher ein anhaltendes Bedürfnis nach bezahlbarer Mobilität bei der immer größer werdenden Anzahl chinesischer Autofahrer besteht. Immerhin hat jedoch die Regierung das Ziel ausgegeben, das bereits 2030 mindestens 40 Prozent aller Neuzulassungen auf New Energy Vehicles entfallen. Dieses Ziel ist nicht selbstlos. Immerhin ist China auch der Nabel der Batterieproduktion weltweit, mit einem globalen Marktanteil von 60 Prozent und somit ist die Förderung von E-Mobilität auch von wirtschaftlichem Interesse für das Riesenreich. In den USA ist die Wachstumskurve für E-Autos nicht ganz so steil wie in Europa. Deutschland überholte 2020 erstmals die USA bei den Neuzulassungen von Stromern. 2020 wurden in den USA 395.000 E-Autos zugelassen. Nun will der neue Präsident wieder den Elektroautomarkt befeuern und ein wichtiger Teil sind dabei die Anreize für den Kauf solcher Fahrzeuge. Jedoch sind vor allem die internationalen Autokonzerne nicht erfreut über die neuen Fördermaßnahmen. Der Grund: Der Fördersatz soll grundsätzlich von 7.500 US-Dollar auf 12.000 US-Dollar erhöht werden. Die höhere Förderung soll aber nur für Autos gelten, die in den USA gefertigt wurden. Jetzt könnte man denken, dass dies dem USE-Auto-Pionier Tesla zugutekommt. Jedoch beinhaltet das neue Fördergesetz auch, dass die zusätzlichen 4.500 Euro auch diejenigen Konzerne ausschließt, die keine gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter beschäftigen. Dies würde dann auch Tesla treffen. Das Paket diskriminiert jedoch trotzdem deutlich alle internationalen Autohersteller, sind doch die einzigen Autokonzerne, die in den USA gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter beschäftigen General Motors, Ford und Chrysler. Das Paket ist bereits vom Abgeordnetenhaus beschlossen und muss nun noch durch den Senat.

Luxemburg - 8,3% Deutschland - 9,9% Österreich - 10,4%

Österreich bei E-Fahrzeug-Neuzulassungen anteilsmäßig führend hinter (Quelle: ACEA, April 2021) Norwegen in Q1/2021

Norwegen - 52,8%

rC 03/2022 | 38 | MOBILITÄT


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Mobilität In Österreich waren zum Stichtag 31.12.2021 laut Statistik Austria rund 7,2 Millionen Kfz zum Verkehr zugelassen. Um 1,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Jänner 2022 sind laut Statistik Austria die Neuzulassungen von Personenkraftwagen (Pkw) im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,5 Prozent gestiegen. Auch im neuen Jahr setzt sich der allgemeine Trend hin zu alternativen Antrieben fort. Es wurden 37,3 Prozent der neuen Pkw mit Benzin-Hybridantrieb und 46,2 Prozent der Pkw mit reinem Elektroantrieb neu zugelassen. Zulassungen von Pkw mit Diesel-Hybridantrieb nahmen um 6,1 Prozent ab. Bei den Benzinbetriebenen Neuzulassungen gab es einen kleinen Zuwachs von 0,9 Prozent. Und die Dieselangetriebenen sind um 2,1 Prozent gestiegen. Die Neuzulassungen von Zweirädern stiegen deutlich an: Im Vergleich zu Jänner 2021 wurden zu Jahresbeginn 2022 mehr Motorräder (+103,0 %) und Motorfahrräder (+312,8 %) neu zum Verkehr zugelassen.

Unfallstatistik Im Jahr 2021 sind die Zahlen in der Unfallstatistik leider wieder auf Vor-Pandemie-Niveau angestiegen, dennoch gab es die bisher zweitniedrigste Zahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen des Bundesministeriums für Inneres im Jahr 1950. Insgesamt sind 359 Menschen auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt. Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle gelten nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit, Unachtsamkeit bzw. Ablenkung, Vorrangverletzung, Missachtung von Geboten/Verboten (6,9 %), Fehlverhalten von Fußgängern (5,7 %), Überholen, Herz-/ Kreislaufversagen bzw. akute Erkrankun-

gen am Steuer, Übermüdung, mangelnder Sicherheitsabstand und technische Defekte. Alkoholisierung war bei 22 (6,6 %) der tödlichen Unfälle gegeben. Insgesamt sind die Zahlen der Verkehrsunfälle im Jahre 2020 aufgrund der Corona-Krise zurückgegangen, es gab im Jahre 2020 30.670 Unfälle mit Personenschaden.

Schadensstatistik Das geringere Verkehrsaufkommen hat naturgemäß auch eine Auswirkung auf die Schadensstatistik der Versicherungsunternehmen. Bei der Helvetia Versicherung hat es im Jahr 2020 einen deutlichen Rückgang in der Kfz-Schadensstatistik um durchschnittlich 15 Prozent gegeben. Dr. Kaspar Hartmann, Vorstand Unfall Helvetia Österreich: „Letztes Jahr nahm die Schadenstückzahl gesamt wieder zu und erreichte ein Niveau, welches sogar über dem Jahr 2019 lag. Die Auswirkungen der Corona-Lockdowns waren 2021 zwar geringer als im Vorjahr, allerdings ließen die verheerenden Hagelund Naturkatastrophen im Sommer 2021 das Wachstum der Schadenstückzahl steigen. Bei den Neuanmeldungen können wir keine direkte Auswirkung der Pandemie feststellen. Unsere Zulassungsstellen haben, nach einem geringen Rückgang 2020 um fünf Prozent, im vorherigen Jahr wieder ein Plus von rund zehn Prozent verzeichnet.“ Vorstandsvorsitzender Günther Weiß, HDI Versicherung AG: „Die Corona-Pandemie begleitet uns nun schon zwei Jahre, in denen wir festgestellt haben, dass es sowohl positive als auch negative Effekte auf die Statistiken gibt. Positiv ist z. B., dass es rC 03/2022 | 40 | MOBILITÄT

eine geringere Schadenhäufigkeit im KfzBereich gibt. Im Gegenzug ist deutlich bemerkbar, dass es weniger Neuzulassungen gibt, die sich negativ auf die Umsatzentwicklung im Neugeschäft auswirken.“ DI Christian Sipöcz, VAV Versicherungs AG: „Im Jahr 2020 und auch zu Beginn des Jahres 2021 war ein starker Rückgang in der Schadenfrequenz zu bemerken, da sich die diversen Lockdowns auf das Fahrverhalten der Österreicherinnen und Österreicher ausgewirkt haben.“ Vorstandsdirektorin Doris Wendler, Wiener Städtische Versicherung: „Im Jahr 2021 waren die Lockdowns nicht so streng wie 2020, wo sich der Verkehr auf Österreichs Straßen deutlich reduziert hat. Die gemeldeten Kfz-Schäden sind im ersten Lockdown 2020 kurzfristig und signifikant zurückgegangen, eine Trendumkehr hat aber bereits im Mai 2020 mit den ersten Lockerungen stattgefunden und im Juni wurde bereits der Stand des Vorjah-

Dr. Kaspar Hartmann, Vorstand Unfall Helvetia Österreich



res erreicht. Dennoch war auch 2021 – vor allem im 1. Quartal – eine Reduktion des Verkehrs und somit der gemeldeten Schäden zu verzeichnen. Der Anstieg der Schadensquote ist primär auf die Rekord-Naturkatastrophenschäden im Frühjahr und Sommer zurückzuführen. Der Rückgang bei den Neuanmeldungen ist vor allem durch den Coronabedingten Halbleitermangel, der zu einer Verzögerung bei Fahrzeugauslieferungen von neun bis zwölf Monaten und mehr führt, zurückzuführen. Dennoch konnte die Wiener Städtische weiter das Bestandswachstum fortführen.“ Mag. Erwin Mollnhuber, Geschäftsführer GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H.: „Die GARANTA hat sich im vergangenen Jahr trotz des schwierigen Marktumfelds mit Lieferengpässen und sinkenden Neuzulassungen sehr positiv entwickelt und konnte bei den Neuabschlüssen deutlich zulegen. Die Unwettersituation mit großen Hagelereignissen hat sich ungünstig auf die Schadenstatistik ausgewirkt. Dennoch war das Jahr 2021 ein sehr erfolgreiches für die ­GARANTA.“ Peter Humer, UNIQA-Vorstand Kunde & Markt, bestätigt wie auch alle anderen, dass der erste Lockdown im März 2020 aufgrund der verordneten Ausgangsbeschränkungen das Verkehrsaufkommen stark reduziert hat. Humer: „Demnach ist es auch zu weniger Schäden und in weiterer Folge zu einer geringeren Schadensleistung bei UNIQA gekommen. In der KfzHaftpflichtversicherung gab es im Jahr 2020 um insgesamt 20 Prozent weniger Schäden als noch 2019. Hinsichtlich der gemeldeten Kfz-Schäden wurden bei UNIQA während des ersten Lockdowns im März 2020 deutliche Rückgänge verzeichnet, in vereinzelten Wochen waren es sogar um bis zu zwei Drittel weniger. Der Verkehrsrückgang war jedoch mit jedem weiteren Lockdown weniger ausgeprägt und seit einigen Monaten nähern sich die Schadensfrequenzen

im Bereich Kfz wieder dem Vorkrisenniveau an. Die Anzahl der neu versicherten Fahrzeuge in der Kfz-Haftpflichtversicherung lag sowohl 2021 als auch 2020 bei UNIQA rund vier Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019. Stärker ist der Rückgang in der Kfz-Kasko, wo 2020 zehn Prozent bzw. 2021 neun Prozent weniger Fahrzeuge im Vergleich zum Jahr 2019 neu versichert wurden.“ Sascha Wetzstein, Produktmanagement Wüstenrot Gruppe: „Beim Vergleich der beiden Geschäftsjahre vor Beginn der Corona-Pandemie mit den

Jahren 2020 und 2021 zeigt sich bei Wüstenrot in der Kfz-Versicherung ein erkennbarer Rückgang bei der Anzahl der Versicherungsfälle. Die Reduktion betrifft in erster Linie die Kfz-Haftpflichtversicherung und kann auf ein geändertes Mobilitätsverhalten während der verschiedenen Phasen der Pandemie zurückgeführt werden, insbesondere aufgrund generell verordneter Lockdowns, verstärkter Tätigkeit im Homeoffice und auch unterschiedlicher Beschränkungen in den Möglichkeiten der Freizeit- und Urlaubsgestaltung. Für das Neugeschäft war der Rückgang in diesen Vergleichsperioden etwas geringer als bei der Anzahl der Schadenereignisse.“ Vorstandsdirektor Jürgen Hartinger, Kärntner Landesversicherung: „In den vergangenen beiden Jahren hat sich der Kfz-Bereich der Kärntner Landesversicherung durchaus verändert – aber nicht allein als Folge der Pandemie. Fast zeitgleich haben wir begonnen, die Prämienqualität im Kfz-Geschäft zu erhöhen, was uns mit zielgerichteten Konsolidierungsmaßnahmen gut gelungen ist. Natürlich, der erste Lockdown im Frühjahr 2020 hat sich in der Kärntner Landesversicherung signifikant auf die Schadenstatistik ausgewirkt. Wenn weniger Menschen mit dem Auto unterwegs sind, ist es lo-

Doris Wendler, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung

Peter Humer, UNIQA-Vorstand Kunde & Markt

DI Christian Sipöcz, VAV Versicherungs AG

rC 03/2022 | 42 | MOBILITÄT


gisch, dass weniger Unfälle passieren. Im vergangenen Geschäftsjahr 2021 erhöhte sich der Schadenbedarf moderat. Ab dem Ende aller CovidEinschränkungen erwarten wir eine schnelle Normalisierung. Entgegen dem österreichweiten Trend sind die Zulassungszahlen in der Kärntner Landesversicherung im ersten Pandemie-Jahr leicht gestiegen. 2021 erlebten wir sogar einen regelrechten Zulassungs-Boom mit einem Zuwachs von fast sieben Prozent. Zum größten Teil ist dieser Anstieg mit Sicherheit auf die Eröffnung einer weiteren Kfz-Zulassungsstelle zurückzuführen. Mitte 2020 haben wir Kärntens nördlichste Kfz-Zulassungsstelle in Friesach eröffnet.“ Erhard Forstner, Leiter Kfz-Versicherung DONAU Versicherung AG: „Die Lockdowns brachten eine deutliche Reduktion der Mobilität, das machte sich am Markt bei den Schäden besonders im Frühjahr 2020 bemerkbar. Mit dem Ende der Lockdowns stiegen die Kfz-Schäden

Sascha Wetzstein, Produktmanagement Wüstenrot Gruppe

Jürgen Hartinger, Vorstandsdirektor Kärntner Landesversicherung

sehr rasch wieder auf das normale Niveau. Am gesamten Markt ist ein Rückgang der Neuanmeldungen zu verzeichnen. Der globale Chipmangel als Folge der Pandemie sorgt für Lieferverzögerungen der Autohersteller. Ein Gegentrend

zeichnet sich bei der Elektromobilität ab. Die Verdoppelung bei den Neuzulassungen verdeutlicht den Wunsch, Mobilität umweltfreundlich zu gestalten. Die staatlichen Förderungen sorgen für zusätzliche Attraktivität. Gleiches gilt bei den Hyb-

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ridfahrzeugen – auch dieses Segment wächst weiterhin stark.“ Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein a.G., sieht die Auswirkungen der Pandemie ambivalent: „Gerade im ersten Lockdown Frühjahr 2020 ist das Verkehrsaufkommen stark zurückgegangen, verstärktes Teleworking hat diesen Effekt – abgeschwächt – bis jetzt verlängert: Analog haben Anzahl und Höhe der Schadensleistungen abgenommen. Jedoch führen deutlich erhöhte Rohstoffpreise auch zu einer Erhöhung der Materialkosten (im Jahr 2021 um fast 9 %). Die damit ebenfalls steigenden Reparaturkosten erhöhen sich ebenfalls und wirken sich entsprechend auf die Schadenbilanz aus. Einschneidend waren zusätzlich die schweren Unwetter im Frühsommer des letzten Jahres (Hagel und Sturm – Juni 2021). Die Zahl an Neuanmeldungen ist insbesondere zu Beginn der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Auch mussten ggf. rasch Einzellösungen bei bestehenden Verträgen gefunden werden, da Versicherungsnehmer von einem Tag auf den anderen ihren Job verloren haben.“ Mag. Christoph Marek, Vorstandsmitglied Allianz Elementar Versicherung AG: „Die Covid-19-Pandemie hat unseren gewohnten Lebensalltag in vielerlei

Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein a.G.

Erhard Forstner, Leiter Kfz-Versicherung DONAU Versicherung AG

Mag. Christoph Marek, Vorstandsmitglied Allianz Elementar Versicherung AG

Hinsicht verändert, die Auswirkungen haben wir auch als Versicherer in einzelnen Sparten gespürt. So haben wir im Bereich Kfz ein verändertes Mobilitätsverhalten festgestellt, beispielsweise durch verstärktes Homeoffice. Insbesondere während des ersten Lockdowns war ein Rückgang der Schadenfrequenzen spürbar, gleichzeitig sind insgesamt am Markt die Neuund Gebrauchtzulassungen rückläufig.“ Walter Kupec, Chief Insurance Officer Schaden/Unfall der Generali Versicherung AG: „Der Schadenverlauf hat nach einem kurzfristigen Rückgang in der ersten Lockdown-Phase 2020 rasch wieder das Normalniveau der Vorjahre erreicht. Die Schadenentwicklung war 2021 insbesondere von Naturereignissen geprägt – der Hagel im Juni traf viele Autobesitzer sehr stark und hinterließ auch in der Generali-Kaskoversicherung seine Spuren. Die Pkw-Neuzulassungen gingen in Österreich aufgrund der Pandemie im Jahr 2020 deutlich zurück. 2021 zeichnete sich im ersten Halbjahr eine Entspannung ab, die jedoch durch die im zweiten Halbjahr weltweit spürbaren Schwierigkeiten in den internationalen Lieferketten wieder endete. Dieser Effekt wird im Neuversicherungsbereich auch im Jahr 2022 spürbar bleiben. Seit 2020 verzeichnet die Generali einen kon-

tinuierlichen Anstieg des Durchschnittsschadens. Die hohen Rohstoffpreise und Lieferengpässe bei den Ersatzteilen stellen keinen Einmaleffekt dar. Dieser generelle Preisanstieg wird die Reparaturkosten nachhaltig verteuern.“

rC 03/2022 | 44 | MOBILITÄT

Neue Produkte Neben Schadenstatistik und Neuzulassungen ist auch interessant, welche neuen Produkte die Versicherungsunternehmen heuer auf den Markt bringen. Mag. Christoph Marek, Vorstandsmitglied Allianz Elementar Versicherung AG: „Wir haben ganzheitliche, moderne und attraktive Angebote am Markt. Nicht die Produkte, sondern noch bessere Services stehen daher im Mittelpunkt.“ Peter Humer, UNIQA-Vorstand Kunde & Markt: „Im Laufe des Jahres wollen wir unseren Kunden weitere Deckungen im Bereich E-Mobilität anbieten.“ Vorstandsvorsitzender Günther Weiß, HDI Versicherung AG: „Im Privatbereich kommt im April der neue Kfz-Tarif PUNKT:GENAU auf den Markt. Bei diesem neuen Tarif bietet HDI besondere Vorteile für E-Fahrzeuge und Kraftfahrzeuge mit niedrigem CO2-Ausstoß.“ Walter Kupec, Chief Insurance Officer Schaden/Unfall der Generali Versicherung AG: „Die Kfz-Versicherungspakete


der Generali schützen umfassend das Fahrzeug und seinen Lenker bzw. seine Lenkerin vor zahlreichen Schäden und begleiten unsere Kunden überallhin. Diesen bewährten Schutz ergänzen wir laufend um Innovationen, die dem sich ändernden Kundenbedarf gerecht werden: Obwohl die E-Mobilität nur ein kleines Segment in unserem Geschäft darstellt, bieten wir mit dem Generali eKfz-Sicherheitspaket ergänzenden Schutz für das Ladegerät und Spannungsschäden während des Ladevorgangs. Ein anderes Beispiel ist die Absicherung des Selbstbehaltes für ein alternativ genutztes CarsharingFahrzeug, das im Rahmen der Kaskoversicherung abgeschlossen werden kann.“ DI Christian Sipöcz, Vorstandsmitglied VAV Versicherungs AG: „Die VAV bringt im Frühjahr traditionsgemäß einen neuen, verbesserten Kfz-Tarif auf den Markt. Dieser bietet die Möglichkeit des Abschlusses einer Pauschalversicherungs-

Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender HDI Versicherung AG

Walter Kupec, Chief Insurance Officer Schaden/Unfall der Generali Versicherung AG

summe bis zu 30 Millionen Euro. Damit kommt die VAV Versicherung den Wünschen diverser Vertriebspartner nach, die eine noch höhere Absicherung ihrer Kunden für etwaige Schadenersatzansprüche Dritter wünschen. In der Kasko-

versicherung sind Fahrzeuge bis zu einem Fahrzeugalter von zehn Jahren bei erstmaligem Neuabschluss einer Kaskoversicherung versicherbar. Zusätzlich wurde der Tarif in der Kaskoversicherung um zwei neue Deckungsbausteine angerei-

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chert. Gegen Mehrprämie ist es möglich, bei Gebrauchtfahrzeugen die Sonderausstattung bis zu einem Betrag von 20.000 Euro pauschal mitzuversichern. Der Vorteil dieser Deckung liegt darin, dass nun auch bei gebrauchten Fahrzeugen, bei welchem zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses der Wert der Sonderausstattung nicht exakt bekannt ist, eine optimale Absicherung angeboten werden kann. Auch beim Thema Anhänger bietet der Tarif 2022 Neuerungen. Grundsätzlich wird die VAV-Haftpflichtversicherung für einen Anhänger immer in Kombination mit der Kfz-Haftpflichtversicherung für das Zugfahrzeug angeboten. Darüber hinaus werden ab dem neuen Kfz-Tarif 2022 Anhängerbetriebsschäden aus der Sparte Kaskoversicherung gegen Mehrprämie abschließbar sein. Diese Deckung deckt dann Schäden am Zugfahrzeug, die durch den Anhänger, zum Beispiel beim Zurückschieben oder Reversieren, entstehen.“ Vorstandsdirektorin Doris Wendler, Wiener Städtische Versicherung: „Unsere Kfz-Versicherung passt sich individuell an – den Anforderungen, dem Fahrzeug und dem Geldbeutel. Deshalb gibt es verschiedene Varianten zur Auswahl. Schon die Haftpflicht liegt über der gesetzlich geforderten Mindestversicherungssumme, die Kasko bietet Rundumschutz mit maßgeschneiderten Extras. Bereits seit vielen Jahren ist unter anderem der indirekte Blitzschlag mitversichert. Auch Ladekabel von E-Fahrzeugen sind im Rahmen der Kfz-Kaskoversicherung inkludiert. Die Wiener Städtische bietet ein weiteres innovatives Produktfeature an. Kunden können als Zusatz eine Kaufpreisersatzdeckung ein- und abschließen. Mit der Kaufpreisersatzdeckung ist sichergestellt, dass man sich nach einem Totalschaden unkompliziert einen neuen fahrbaren Untersatz leisten kann. Diese Ergänzung zur Vollkaskoversicherung PREMIUM schließt die Lücke zwischen dem Zeitwert des Fahrzeugs und dem ursprünglichen Kaufpreis. Die Kaufpreisersatzdeckung kann für Fahrzeuge bis zu einem Fahrzeugalter von vier Jahren abgeschlossen werden und gilt bis zu 60 Monate. Auch im Falle eines

Diebstahls des Fahrzeuges leistet die Wiener Städtische die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Wiederbeschaffungswert. Damit sichert man sich die Mobilität und den gewohnten Lebensstandard.“ Vorstandsdirektor Jürgen Hartinger, Kärntner Landesversicherung: „Der Trend zu alternativ betriebenen Pkw hält weiter an, das ist nicht zuletzt an deren Anteil bei Neu-Zulassungen abzulesen. Dementsprechend bauen auch wir unser Angebot im Bereich E-Mobilität kontinuierlich weiter aus. In einem ersten Schritt bringen wir Anfang April eine neue Kfz-Kaskoversicherung für Hybrid- und Elektrofahrzeuge auf den Markt.“ Erhard Forstner, Leiter Kfz-Versicherung DONAU Versicherung AG: „Die DONAU startet noch dieses Jahr ein Produkt, das punktgenau auf den Versicherungsbedarf von Elektround Hybridautos ausgerichtet ist. Aktuell lancieren wir exklusiv mit einem Kooperationspartner ein Produkt, das individuelle Bedürfnisse noch stärker berücksichtigen kann. Das Zauberwort dafür ist ‚Usage-Based-Insurance‘. Damit wird individuelles, umweltfreundliches und sicheres Fahrverhalten gemessen und dieses bildet die Grundlage für die Prämienhöhe des Folgejahres.“ Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein a.G : „Die muki hat 2021 die Kfz-Haftpflicht- und -Kaskotarife auf ein einfaches, übersichtliches Scoring-Modell mit einer geringen Zahl von Parametern umgestellt. An der äußerst attraktiven Zweitwagenregelung und dem Premium-Tarif mit unbegrenzten Freischäden hat sich dabei natürlich nichts geändert. Die Produktentwicklungssitzungen für das Jahr 2022 finden in Kürze statt, dann wird sich konkretisieren, welche Verbesserungen oder ggf. neuen Tarif(bestandteil)e in diesem Jahr umgesetzt werden.“ Dr. Kaspar Hartmann, Vorstand Unfall Helvetia Österreich: „Auch 2022 setzen wir auf unsere gewohnten Stärken im Kfz-Produktportfolio und bieten unseren Kunden eine optimale Versicherung. rC 03/2022 | 46 | MOBILITÄT

Mag. Erwin Mollnhuber, Geschäftsführer GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H

Mit der Helvetia Kfz-Haftpflichtversicherung können Kundinnen und Kunden eine Deckungssumme von bis zu 20 Millionen wählen und sind vor jeglichen Gefahren bestens geschützt. Das Helvetia-Europa-Bündel mit einer Insassenunfallversicherung gewährleistet Versicherten doppelte Leistung bei Unfällen im europäischen Ausland. Zusätzlich stattet die Helvetia Card Kfz unsere Kundinnen und Kunden mit umfassenden Assistance-Leistungen rund um die Uhr aus. Unsere maßgeschneiderten Voll- und Teilkaskovarianten mit diversen Zusatzbausteinen bieten mit Blick auf unsere Kunden einen verlässlichen und modernen Versicherungsschutz.“ Mag. Erwin Mollnhuber, Geschäftsführer GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H.: „Wir werden das Elektro-Plus-Paket, das wir Ende 2021 auf den Markt gebracht haben, heuer weiter forcieren. In der Produktentwicklung werden wir, wie auch schon in der Vergangenheit, rasch auf ein geändertes Käuferverhalten reagieren und innovative Versicherungslösungen anbieten. Den sehr erfolgreichen Weg, unseren Vertriebspartnern die ‚Kombination‘ von Zulassungsstelle und marktgerechten Kfz-Versicherungsprodukten anzubieten, werden wir auch in Zukunft weiterverfolgen.“


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Wieviel Klimaschutz können wir uns leisten? Den Klimaschutz müssen Autofahrer, Wohnungs- und Hausbesitzer stemmen. Doch am stärksten betroffen ist der Automobilsektor. Die zur Erreichung der Klimaziele geplante Umstellung der Automobilindustrie auf klimaneutrale Antriebe wie Brennstoffzellen und batteriebetriebene Elektromotoren ist anfänglich bei begrenzter Konsumentennachfrage mit hohen Jobverlusten in der betreffenden Wertschöpfungskette verbunden. Gleichzeitig opfert der Staat bewährte Einnahmequellen wie die Mineralölsteuer. Welchen Preis müssen wir nun für den Klimaschutz bezahlen? Wohin geht der Trend und was ist machbar? risControl liefert Antworten auf diese Fragen und zeigt auch „Nebenwirkungen“ der Klima-Agenda. von Michael Kordovsky Mit dem Europäischen Klimaschutzgesetz wird ein verbindliches EU-Klimaziel gesetzt, wonach die Netto-Treibhausgasemissionen (d. h. die Emissionen nach Abzug des Abbaus) bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen. Die politische Intention des europäischen „Green Deal“, Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, ist seit 24. Juni gesetzlich festgeschrieben. Alleine schon von der Förderseite betrachtet, wird das EU-weit teuer. Eine Online-Info des österreichischen Bundeskanzleramts vom 2. Juli 2021 skizziert die benötigten Gelder wie folgt: „Ein Drittel der Investitionen aus dem Aufbaupaket „NextGenerationEU“ und dem Siebenjahreshaushalt der EU mit einem Umfang von insgesamt 1,8 Billionen Euro fließt in den "Green Deal" und trägt so auch zur Entschärfung der Coronavirus-Krise bei. Der Aktionsplan des europäischen "Green Deal" sieht Maßnahmen zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung durch den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft vor, auch zur Wiederher-

stellung der Biodiversität und zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung“. Thermische Sanierung, die Umstellung auf Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen auf dem Dach sind Beispiele von nachhaltigen Investitionen, die derzeit noch staatlich gefördert werden, genauso wie die Anschaffung bestimmter Elektrofahrzeuge. Das klingt alles sehr nett. Doch zunehmend kommt es zum Investitionszwang.

Verbot fossiler Heizanlagen Ein Beispiel ist das geplante schrittweise Verbot von Kohle- Öl- und Erdgasheizungen in Österreich. Kohle und Öl können voraussichtlich nur noch bis 2035 für die Raumheizung verwendet werden, Erdgas bis 2040. Aber das gilt nur unter bestimmten Bedingungen. Ab 2025 sind, Medienberichten zufolge, Kohleund Ölkessel, die älter als 25 Jahre sind, auszutauschen. Bereits seit 2020 sind Öl- und Kohleheizungen in Neubauten verboten und ab 2025 dürfen keine Gaskessel bzw. Neuanschlüsse errichtet rC 03/2022 | 48 | MOBILITÄT

werden. Während im Falle Kohle, Koks und Briketts nur noch eine Minderheit von 0,20 Prozent betroffen ist, sind die am häufigsten eingesetzten Heizungssysteme In Österreich Fernwärme (28,60%), Gasheizungen (23,5%), Holzheizungen (19%) gefolgt von der Ölheizung (16%) (Quellen Heinzi und Statistik Austria). 2018 heizten in Österreich noch 600.000 Haushalte mit Öl. Um den schrittweisen Ausstieg aus den fossilen Energien hin zur klimafreundlichen Raumwärme zu erleichtern, stellt das Klimaschutzministerium 650 Mio. Euro an Förderungen für die kommenden zwei Jahre für den Heizungstausch und die Gebäudesanierung zur Verfügung. Für besonders einkommensschwache Haushalte werden zusätzlich 100 Mio. Euro bereitgestellt. Das wären bereits rund 0,19 Prozent des BIP. Laut Online-Ratgeber der Installationsfirma Vaillant kosten Reinigung, Ausbau und Entsorgung des Tanks bis zu 1.500 Euro und Anschaffung/Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kosten 10.000 bis 15.000 Euro, bei Sole-Was-


ser-Pumpen oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen können schon mal 25.000 Euro anfallen. Die Förderungen sind dabei nur ein Bruchteil dieser Beträge, weshalb bereits Hausverwaltungen angehalten sind, mehr Zahlungen für Rücklagen zu fordern: Im Zusammenhang mit thermischer Sanierung und energietechnischen Verbesserungen ist nämlich die Einführung der Mindestdotierung einer Rücklage von 90 Cent pro Quadratmeter Nutzfläche aller Wohnungseigentumsobjekte ab Juli zu betrachten.

E-Auto-Zwang hat Nebenwirkungen Zur Erreichung der CO2-Ziele will die EU ab 2035 keine Neuwägen mit Verbrennungsmotoren mehr zulassen. Betroffen sind davon alle neuen PKW vom Kleinstwagen bis zum SUV, sowie leichte Nutzfahrzeuge wie kleine Transporter mit zulässigem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen. Allerdings klimaneutral könnten Verbrennungsmotoren sein, die mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen betrieben werden. Ende 2020 hat der ADAC aber errechnet, dass ein Liter synthetischer Kraftstoff rund 4,50 Euro Produktionskosten aufweist. Eine Alternative wären noch Brennstoffzellen-Autos wie Toyota Mirai oder Hyundai Nexo. Auf jeden Fall sieht die EU den Ausbau der Wasserstofftankstellen vor. Allerdings geht es hier um grünen Wasserstoff, der mit Ökostrom erzeugt werden soll. 2030 bis 2035 stellen voraussichtlich in der EU die Hersteller reihenweise ihre Produktion von Verbrennungsmotorfahrzeugen ein. Die Folgen für Deutschland zeigt eine Studie des Ifo-Instituts, derer zufolge bis 2025 178.000 (davon 137.000 in der Automobilindustrie) und bis 2030 sogar 215.000 Arbeitsplätze (da-

222 00 GG22 IN IN LL HH ÜÜ RR FF

von 165.000 In der Automobilindustrie) bedroht sind. Basis der Berechnungen sind dabei die Regulierungsvorgaben der EU zu den Flottengrenzwerten. Werden diese erreicht, ist eine entsprechende Steigerung des E-Auto-Anteils an den Neuzulassungen erforderlich, nämlich von 3,5 Prozent im Jahr 2019 auf 29 bis 36 Prozent im Jahr 2025. Bis 2050 stehen aber noch viel mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel, denn in Deutschland hingen 2019 noch 613.000 Jobs direkt am Verbrennungsmotor. Die Produkte mit Verbindung zu Verbrennungsmotoren hatten 2019 einen Wert von über 149 Mrd. EUR.

Luxuslifestyle mit gebrauchten Verbrennungsmotorfahrzeugen Trotz aller Förderungen der Regierung hält sich in Deutschland (aber auch in den USA) die Nachfrage nach E-Autos und Plug-in-Hybride in engen Grenzen, denn deren Bestand von einer Million steht per 1. April 2021 ca. 31 Millionen Benzin-PKW, 15 Millionen DieselPKW und einer Million gasbetriebener Autos und klassischer Hybride ohne Lademöglichkeit gegenüber. Je mehr die Hersteller unter staatlichem Druck zur E-Auto-Produktion getrieben werden, desto größer ist die Nachfrage nach Gebrauchtwägen, ein Phänomen, das derzeit in der Pandemie noch durch Lieferkettenunterbrechungen verstärkt wird. Ein beträchtlicher Teil der Konsumenten möchte lieber beim Altbewährten bleiben und nicht von der Verfügbarkeit von Ladestationen abhängig sein. Die Folge ist ein genereller Preisschub bei Gebrauchtwägen in Deutschland: Im Schnitt lag laut Daten des Online-Verkaufsportals AutoScout24 Im Jahr 2021

der durchschnittliche Preisanstieg bei 9,74 Prozent. Kleinwägen und die Kompaktklasse, deren Angebot gegenüber 2020 um jeweils 19,63 bzw. 14,78 Prozent zurückging verteuerten sich um jeweils 11,92 bzw. 11,02 Prozent. Mit 14,1 Prozent im stärksten verteuerte sich die Mittelklasse. Der Preisauftrieb beschleunigte sich zum Jahresende. Im November lag auf Jahresbasis die durchschnittliche Verteuerung von Gebrauchtwagen bei 18 Prozent. Noch krasser war dieser Trend in den USA, wo sich im Dezember 2021 gebrauchte PKWs und Trucks auf Jahresbasis um 37,3 Prozent verteuerten. Mit dem Fortschreiten des E-Auto-Angebots könnte es bei gebrauchten Verbrennungsmotorfahrzeugen zu regelrechten Preisexplosionen kommen. Offensichtlich will nämlich diese niemand aus dem Straßenverkehr endgültig verbannen. Da ältere Fahrzeuge in den Klimaplänen nicht berücksichtigt sind, wäre insbesondere für Young- und Oldtimer ein Bestandsschutz denkbar. Allerdings wurden alleine in Deutschland 20 Millionen PKW 2010 oder früher zugelassen. Somit erscheint es wahrscheinlich, dass diese „Restbestände“ dann mit synthetischen Kraftstoffen bzw. Biotreibstoffen betrieben werden und sich herkömmliche Tankstellen dann darauf fokussieren. Allerdings werden diese Fahrzeuge dann ein teures Vergnügen für Betuchte.

Mineralölsteuer entfällt Gleichzeitig werden mit der CO2-Neutralität der Wirtschaft dem Staat wichtige Einnahmequellen verlorengehen, wie zum Beispiel die Mineralölsteuer. Laut Statistik Austria lagen 2019 in Österreich die Einnahmen aus der Mineralölsteuer bei 4.480 Mio. EUR und jene der Normverbrauchsabgabe bei 555 Milli-

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onen Euro. Das waren zusammen 1,27 Prozent der Wirtschaftsleistung. Dieser Verlust lässt sich durchaus mit neuen Abgaben wie zum Beispiel einer Vermögenssteuer ausgleichen. Hinzukommt aber, dass in der heimischen Automobilindustrie viel auf dem Spiel steht. In Österreich gab es 2020 rund 37000 Beschäftigte in der Produktion von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, deren Produktionswert bei rund 13,5 Milliarden Euro lag. Die Multiplikatorwirkung auf Zulieferbereiche der Metallerzeugung- und Verarbeitung und diverse Dienstleistungen ist hier nicht zu unterschätzen. Eine Umstellung der Automobilindustrie kostet am Anfang zahlreiche Arbeitsplätze. Welche konkreten Wertschöpfungsketten dann in der grünen Mobilität entstehen werden, bleibt abzuwarten, da weder die Antriebstechnologie der E-Autos (Batterien) noch Brennstoffzellenfahrzeuge derzeit optimal ausgereift sind und es unter Umständen hier noch disruptive Überraschungen geben kann. In der Zwischenzeit ist eine reibungslose Energieversorgung das Problem. Bereits jetzt schon schrammen die Stromnetze in Europa wegen zunehmender Volatilität durch verstärkte Einspeisung aus Windkraft und Photovoltaik knapp an Blackouts vorbei. Gleichzeitig mangelt es bereits am Einsatz von Erzeu-

gungskapazitäten, die unabhängig von Witterungsbedingungen jederzeit hinzugeschalten werden können. Dies wäre bei kalorischen Kraftwerken und Atomkraftwerken der Fall. Erdgas-betriebene Anlagen und Kohlekraftwerke mit guter Filterung wären hier mögliche Ansätze. Innovativer wäre aber, überschüssige Energie aus Windkraft, Photovoltaik und Wasserkraft zur Produktion grünen Wasserstoffs zu verwenden, der dann als Energie-Zwischenspeicher dient. Im Falle einer Erzeugungsflaute könnten dann Brennstoffzellen- bzw. Wasserstoffkraftwerke hochgefahren und zugeschaltet werden, um fehlende Mengen auszugleichen. Doch bis dahin wird noch viel Wasser die Donau hinunterfließen.

Wir verbannen was wir dringend benötigen Erdöl und Erdgas werden verteufelt und sollen bis 2050 faktisch „verschwinden“. Trotzdem benötigen wir die fossilen Brennstoffe, um im Winter nicht zu erfrieren. Alleine der Ukraine-Krieg erzeugt Ängste vor zerstörten Erdgaspipelines und Versorgungsengpässen. 55 Prozent Gaspreisanstieg über Nacht infolge des Kriegsausbruchs am 24.2. sollen eine Lehre sein, denn: Laut Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency, stammt das

So kann die Energie- und Mobilitätswende gelingen An Steuerausfällen und anfänglichen Subventionshöhen dürfte es nicht scheitern, zumal es sich um Investitionen handelt, die Arbeitsplätze schaffen. Aber auf folgende Punkte ist zu achten: • Die Wende sollte mehr spielerisch, iterativ (Motto: „Trial and Error“) und mit einer gewissen Toleranz gegenüber allen Alternativen der Mobilität vollzogen werden. Es sollte vielmehr ein Wettbewerb der Alternativen stattfinden. Die bessere Alternative setzt sich dann eines Tages von selbst durch. • Stärkere Förderung von Grundlagenforschung und Universitätsprojekten. Eventuell geht hier eines Tages eine disruptive Innovation hervor, die bisherige Pläne ad absurdum führt. • Wenn es der Vermeidung eines Blackouts des Stromnetzes dient, sollen auch alte Kohlekraftwerke, Atomstrom, Gaskraftwerke etc. zugeschaltet werden können. • Unterstützung der grünen Transformation der Wirtschaft durch eine klimaorientierte Geldpolitik der EZB: Ein konkretes Beispiel wäre der Ankauf unbesicherter grüner Anleihen der Automobilindustrie zur Finanzierung der Umstellung auf nachhaltige Mobilität. Dies würde zusätzliche Nachfrage schaffen und entsprechende Bond-Platzierungen am Kapitalmarkt erleichtern.

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in Österreich eingesetzte Erdgas zu rund 80 Prozent aus Russland, EU-weit sind es rund 40 Prozent. Als Gas-Transitland eine wichtige Rolle spielt dabei die Ukraine. Laut den von statista unter Berufung auf die European Union Agency for the Cooperation of Energy Regulators für 2020 veröffentlichten Daten beziehen Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina und Moldawien 100 Prozent ihres Erdgases aus Russland. Finnland, Lettland und Bulgarien importieren jeweils 94; 93 bzw. 77 Prozent. Hingegen Frankreich und die Niederlande sind nur zu 24 bzw. 11 Prozent von russischem Erdgas abhängig. Die 80 Prozent-Russlandabhängigkeit beim Erdgas ist für Österreich hoch, zumal dessen Lagerbestände an Erdgas mit rund 17 TWh nur noch ein Fünftel der Gesamtkapazität betragen. Zwar muss bei Lieferstopp noch niemand daheim erfrieren, da die Haushalte aktuell ca. 2 bis 3 TWh pro Monat benötigen. Mechanismen der Energielenkung würden aber vorsehen, dass große industrielle Gasverbraucher vom Netz genommen werden. Das wäre ein Absicherungsmechanismus, der jedoch zu Produktionsausfällen führen würde. Das ist der Preis dafür. Ebenfalls nicht kostenlos ist folgender Lichtblick: Zahlreiche LNG-Schiffe aus den USA sind derzeit nach Europa unterwegs sind. Kurzfristig werden immer mehr Flüssiggas-Schiffe von Asien nach Europa umgeleitet, doch das kostet entsprechend und die Zeche zahlen die Endverbraucher. Erdgas ist also nach wie vor ein wichtiges geopolitisches Thema ähnlich dem Weihrauch in der Antike. Doch im Gegensatz zu heute hat sich in der Antike niemand für ein Weihrauch-Verbot ausgesprochen. Erst wenn greifbare Alternativen vorhanden sind, kann auf etwas verzichtet werden. In punkto Erdgases ist das noch Zukunftsmusik, denn die Wasserstoffinfrastruktur muss erst einmal aufgebaut werden und solange das noch nicht der Fall ist, sollte die Politik nicht den gesunden Ast abschneiden der wesentliche Teile der Wirtschaft trägt.


Auszeichnung

Generali Versicherung Die Generali Versicherung wurde erneut als familienfreundliche Arbeitgeberin ausgezeichnet. Beim staatlichen Gütezeichen Audit berufundfamilie wurde heuer auch Fokus auf den Schwerpunkt „Mobiles Arbeiten“ gelegt. „Ich freue mich sehr, dass die Generali Versicherung im Rahmen des Audits berufundfamlie erneut für ihre familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet wurde", so Christof Müller, Leiter Human Resources Generali Österreich. „Bei der Generali Versicherung ist es fester Bestandteil der Personalpolitik, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine ausgewogene Work-Life-Balance zu bieten. Unsere Motivation ist aber ganz klar nicht stehen zu bleiben, sondern uns kontinuierlich weiterzuentwickeln und stets neue Ansätze zu finden.“ „Wir versuchen, für unsere Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen, wobei es gerade bei der Kombination aus Büro und Homeoffice wichtig ist, dass der Austausch und der Kontakt zueinander erhalten, Christof Müller, Leiter Human Resources Generali Österreich, bleibt“, so Mülund Katja Bernstein-Andrä, HR Business Partnerin und ler. Bei Bedarf Auditverantwortliche, freuen sich über das neue Zertifikat Audit wird den Mitberufundfamilie arbeitenden eine zusätzliche technische Ausstattung für zu Hause zur Ergonomie am Heimarbeitsplatz oder diVerfügung gestellt. Auch die körperliche verse (Online-)Sportangebote vom UnGesundheit wird durch entsprechende ternehmen gefördert.

Forschungsinitiative Standard Life

Standard Life und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben den Start einer wichtigen neuen gemeinsame Forschungsinitiative bekannt gegeben. Die neue Initiative untersucht die Herausforderungen, denen sich Menschen in Sachen Alterseinkommen gegenübersehen und identifiziert weltweit genutzte Ansätze. Darüber hinaus soll im Rahmen der Studie analysiert werden, welche Rolle Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und sozioökonomische Faktoren bei der Gestaltung des Sparverhaltens spielen. Die Initiative baut auf den Erkenntnissen einer Standard Life Studie (quantitative Feldstudie Großbritannien 2021) zur Verbrauchermeinung im Bereich Altersvorsorge auf. Die dreijährige Initiative wird von Standard Life finanziert und er-

möglicht es einem Team von Forschern und Pensionsexperten der OECD, zwei der größten Herausforderungen für Vorsorgesparende unter die Lupe zu nehmen. Die Arbeit ist Teil des OECD-Arbeitsprogramms im Bereich Altersvorsorge. Die Initiative befasst sich mit den Herausforderungen, die mit dem Erreichen einer finanziellen Sicherheit im Ruhestand verbunden sind. Die OECD sucht nach innovativen Produkten für Altersvorsorge und Garantien, die in den verschiedenen Ländern zur Verfügung stehen, um die Einkommenssicherheit zu verbessern und die Gefahr der Mittellosigkeit zu reduzieren. Sie bewertet auch die Vor- und Nachteile dieser Lösungen und die Bedingungen, unter denen sie eingesetzt werden. Ein weiterer Punkt der Initiative beschäftigt sich mit den rC 03/2022 | 51 | MARKT

Bedürfnissen der unterschiedlichen Arbeitnehmergruppen. Für viele Arbeitgeber ist Engagement ein zentrales Anliegen. Deshalb wollen sie herausfinden, ob die angebotenen Lösungen und Unterstützungsmaßnahmen zielführend sind. Dementsprechend legt die Initiative einen besonderen Schwerpunkt darauf, inwiefern Faktoren wie Geschlecht, Kultur, ethnische Zugehörigkeit und sozioökonomischer Hintergrund die Einstellung und das Verhalten der Sparenden und damit letztlich auch die erforderlichen Lösungen und Unterstützungsmaßnahmen beeinflussen. Die Forschungsergebnisse werden künftig in den Ausgaben des OECD Pensions Outlook veröffentlicht. Die Standard Life wird die Ergebnisse nutzen um politische Entscheidungsträger sowohl in Großbritannien als auch auf anderen Märkten zu unterstützen und hofft die Erkenntnisse aus der Initiative letztendlich auch in die Angebotsentwicklung einfließen lassen zu können.


Dauerhaft günstigere Prämien Continentale Assekuranz Service GmbH Wer bis Ende März die Continentale PremiumBU und/oder die Risikolebensversicherung der EUROPA neu abschließt, kann den Beginn auf den 1. Dezember 2021 rückdatieren. Das sichert dem Kunden ein rechnerisch jüngeres Eintrittsalter. Und da unter anderem das Eintrittsalter die Höhe der Prämien mitbestimmt, fallen diese so entsprechend niedriger aus. Die Produkte der Continentale Lebensversicherung und der EUROPA Lebensversicherung sind in Österreich über die Continentale Assekuranz Service GmbH erhältlich. „Von der Rückdatierung profitiert der Kunde über die gesamte Vertragslaufzeit“, so Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben im Continentale Versicherungsverbund. Denn er spart nicht nur einmalig, sondern durch seine günstigeren Prämien jeden Monat neu. Aufgrund eines Tarif-Updates profitiert man bei der

PremiumBU von mehreren neuen Features. Zum Beispiel verzichtet man nun auch bei Kleinbetrieben auf die Umorganisationsprüfung. Voraussetzung ist, dass der Inhaber schon vor Eintritt der Berufsunfähigkeit vorrangig am Schreibtisch tätig war. Auch die Teilzeitregelung wurde angepasst. Jetzt gilt: Arbeitet der Versicherte zum Zeitpunkt seiner Erkrankung vorübergehend und anlassbezogen in Teilzeit, wird hier die zuvor vereinbarte längere Arbeitszeit berücksichtigt. Auch die EUROPA hat ihre Tarife in der Risikolebensversicherung aufgewertet. Unter anderem wurde die variable Risikolebensversicherung verbessert. Diese eignet sich besonders zur Absicherung von Immobilienfinanzierungen. So kann die Versicherung nicht nur für privates Eigentum, sondern auch für vermietete

Dr. Helmut Hofmeier

und geschäftlich genutzte Immobilien abgeschlossen werden. Ebenso kann die Finanzierung des Eigenheims naher Angehöriger oder der selbstgenutzten Ferienimmobilie im Inland für den Todesfall abgesichert werden. Bis zu einer Versicherungssumme von 800.000 Euro müssen nur zwei Gesundheitsfragen beantwortet werden.

Jahresergebnis 2021 UNIQA Insurance Group

Die UNIQA Insurance Group hat ihre vorläufigen Bilanzzahlen für das Jahr 2021 veröffentlicht. Das Ergebnis vor Steuern liegt bei 382,5 Millionen Euro. Die verrechneten Prämien sind um 14,2 Prozent auf 6,35 Milliarden Euro gestiegen. Die Combined Ratio konnte von 97,8 auf 93,7 verbessert werden. „Wir blicken auf ein ausnehmend erfolgreiches Jahr 2021 mit einem exzellenten Geschäftsverlauf, einer sehr zufriedenstellenden Profitabilitätsentwicklung und guten Ergebnissen in der Veranlagung zurück. Trotz außerordentlich hoher Belastungen aus Großschäden und Naturkatastrophen von über 300 Millionen Euro vor Rückversicherung konnten wir unsere Combined Ratio auf 93,7 Prozent verbessern und unseren Wachs-

tumskurs, insbesondere durch die erfolgreich abgeschlossene Integration der ehemaligen AXA-Gesellschaften in CEE, fortsetzen“, so Andreas Brandstetter, CEO UNIQA Insurance Group AG. Die verrechneten Prämien bei UNIQA Österreich erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,1 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Euro. Die gesamten verrechneten Prämien erhöhten sich 2021 unter Berücksichtigung der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung um 14,2 Prozent auf 6,35 Milliarden Euro. Die Ergebnisse der Schadenund Unfallversicherung sind um 15,9 Prozent, die in der Krankenversicherung um 5 Prozent und in der LebensversirC 03/2022 | 52 | MARKT

Andreas Brandstetter

cherung um 18,3 Prozent gestiegen. Die Versicherungsleistungen im Eigenbehalt sind nur um 11,1 Prozent gewachsen. Die Schadenquote nach Rückversicherung in der Schaden- und Unfallversicherung verringerte sich 2021 trotz einer


deutlichen Belastung aus Naturkatastrophen und Großschäden aufgrund einer günstigen Basisschadenentwicklung auf 61,3 Prozent. Die Schadenbelastung aus Naturkatastrophen war dabei mit rund 94 Millionen Euro (nach Rückversicherung) weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Vor allem im Bereich der Kfz-Versicherung gab es allerdings rückläufige Schadenaufwände aufgrund der geringeren Mobilität im Jahr 2021 in Zusammenhang mit Covid-19. Das versicherungstechnische Ergebnis der Group stieg aufgrund der verbesserten Kostenentwicklung und der günstigen Schadenbelastung um 167,2 Prozent auf 209,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 137,4 Prozent auf 588 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote verringerte sich im abgelaufenen Jahr auf 27,4 Prozent. Der Kapitalanlagebestand der UNIQA Group (inklusive als Finanzinvestitionen gehaltener Immobilien, nach der Equity-Me-

thode bilanzierter Finanzanlagen und sonstiger Kapitalanlagen) sank im Geschäftsjahr 2021 um 2,4 Prozent. Das Kapitalanlageergebnis stieg um 28,2 Prozent auf 648,0 Millionen Euro (2020: 505,4 Millionen Euro). Ausschlaggebend dafür waren Realisate aus Aktienfonds, fest-verzinslichen Wertpapiere und im geringeren Ausmaß Gewinne aus der Veräußerung von Immobilien. Währungseffekte in Höhe von 8,8 Millionen Euro belasteten das Kapitalanlageergebnis negativ.

Ausblick UNIQA rechnet im Jahr 2022 mit unveränderten bzw. steigenden Prämien und geht von einer Combined Ratio in etwa auf dem Niveau von 2021 aus. Aufgrund des Geschäftsverlaufs im vergangenen Jahr, der Entwicklung und dem Fokus der laufenden Optimierung des versicherungstechnischen Ergebnisses und wei-

teren Umsetzungsschritten des Wachstumsprogramms „UNIQA 3.0 – Seeding the Future“ blickt UNIQA optimistisch in das Jahr 2022. Dieser Ausblick erfolgt unter den Annahmen, dass sich die makroökonomischen Entwicklungen im Jahresverlauf nicht deutlich verschlechtern, keine schwerwiegenden Verwerfungen auf Kapitalmärkten eintreten und die Schäden aus Naturkatastrophen im Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen. Aufgrund der aktuell sehr angespannten politischen Situation zwischen Russland und der Ukraine sind alle Erwartungen für das Gesamtjahr 2022 mit hoher Unsicherheit behaftet. Weitere Auswirkungen der politischen Krise auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung insbesondere in Europa, die Einschätzung der künftigen EZBPolitik, die Reaktionen auf dem Kapitalmarkt sowie die Inflationsentwicklung sind daher aktuell schwer zu prognostizieren.

Erweiterung der Gesundheitsangebote Generali Versicherung AG Die Generali Versicherung erweitert das Serviceangebot in der Gesundheitsvorsorge: Neben neuen „Rundum gesund“Angeboten nach einer Covid-19-Erkrankung bietet der Versicherer eine Hausarzt-Videotelefonie bei akuten Problemen sowie allgemeinen Fragen zur persönlichen Gesundheit und erleichtert damit den Zugang zum lebensbegleitenden Gesundheitscoaching. Kunden mit einem Gesundheitsvorsorgetarif können folgende hauseigene digitale Services in Zusammenarbeit mit dem zur Generali Group gehörenden Notfall-Dienstleister Europ Assistance je nach Tarif kostenfrei nutzen: • Bei akuten gesundheitlichen Problemen: telefonische 24-Stunden-Hilfe mit einem Rückruf durch einen Arzt bzw. eine Ärztin innerhalb von 30 Minuten

• Bei allgemeinen gesundheitlichen Fragen: medizinische Online-Sprechstunde mit Allgemeinmedizinern, Kinderärzten oder Dermatologen zu einem gebuchten Termin • NEU: Bei akuten und allgemeinen gesundheitlichen Problemen bzw. Fragen: Hausarzt-Videogespräch mit Link für Videotelefonat innerhalb von 30 Minuten Die neue Hausarzt-Videotelefonie wird so wie die beiden anderen Gesundheitsleistungen über die „Meine Generali“App oder über die 24-Stunden-Hotline in Anspruch genommen. Das neue Angebot umfasst derzeit das Arztgespräch und wird bis April um die Leistungen Rezepterstellung, Krankmeldung und FachrC 03/2022 | 53 | MARKT

arzt-Überweisung erweitert. Nach einer Covid-19-Erkrankung leiden viele Betroffene an Müdigkeit, Erschöpfung oder Atemnot und wünschen sich weiterführende ärztliche Betreuung und Unterstützung. Das „Rundum gesund“-Angebot mit Fitness-Trainings, Wellness-Aufenthalten und Gesundheitschecks wurde daher im Vorjahr um den Post-CovidCheck bei ärztlichen Kooperationspartnern erweitert. Dieser umfasst zusätzlich zu den Leistungen einer internistischen Untersuchung die Erhebung spezieller Blutwerte und eine Lungenfunktionsprüfung.


Kooperation Finlex

D&O Solutions und Finlex verstärken ihre seit sechs Jahren bestehende erfolgreiche Kooperation. Erklärtes Ziel der intensiven Kooperation ist, beide Unternehmen in Österreich mit ihren Experti-

sen erfolgreicher zu positionieren. „D&O Solutions ist ab sofort mit verstärkter Kapazität in den Financial Lines in Österreich tätig, durch die Kooperation ist eine vollständige Abwicklung über die Fin-

lex-Plattform ein wichtiger Erfolgsfaktor und Wettbewerbsvorteil“, so Josef Stornik, Gründer von D&O Solutions. Peter Loisel, Finlex-Chef Österreich: „Die Zusammenarbeit von Finlex mit D&O Solutions ist für mich eine Kombination mit Mehrwert durch die Bündelung der Expertise beider Unternehmen in Kombination mit moderner Plattform-Technologie. “

Stabiler Kurs VVO

Die österreichische Versicherungswirtschaft hat auch im zweiten Jahr der Corona-Krise ein Prämienwachstum verzeichnet. „Das erfreuliche Ergebnis basiert auf einem sehr robusten und langfristig orientierten Geschäftsmodell. Auf der einen Seite sind Versicherungen ein Hort der Stabilität. Auf der anderen Seite suchen KundInnen gerade in Krisenzeiten Sicherheit und Halt und achten auf ihre individuellen Risiken“, sagt Mag. Robert Lasshofer, Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO. Für die kommenden Jahre sieht Lasshofer vor allem zwei Entwicklungen, welche die Branche prägen werden. Das ist zum einen die grüne Transformation der Wirtschaft und zum anderen die Stärkung der privaten Vorsorge. Bei beiden werde Österreichs Versicherungswirtschaft eine aktive Rolle einnehmen, verspricht der Präsident und ergänzt: „Wir verfügen mit 110 Milliarden Euro über einen großen Hebel, um die heimische Wirtschaft bei der Umsetzung der Klimaziele zu unterstützen.“ Im Bereich Energieversorgung könnte beispielsweise durch verstärkte Investitionen in Wind- oder Solarparks die Transformation vorangetrieben werden, zusätzlich könnten mehr Mittel für nachhaltige Infrastrukturprojekte zur Verfügung gestellt werden, und auch Finanzierungen bei Sanierungen und Dämmung im Wohnungsbereich sind denkbar. Der privaten Vorsorge kommt aufgrund

der demografischen Entwicklung und der angespannten Budgetsituation künftig eine wichtige Rolle zu. Um sie weiter zu stärken, hat der VVO einen 4-Punkte-Plan vorgelegt, der auch staatliche Förderungen umfasst. „Wenn Finanzminister Brunner die private Vorsorge unterstützen möchte, dann begrüßen wir das sehr. Dabei sollte es vor allem steuerliche Vorteile für jene geben, die mit einer Lebensversicherung vorsorgen wollen, denn sie ist nach wie vor das beliebteste Vorsorgeinstrument“, erklärt der VVO-Präsident. Eine Senkung der Versicherungssteuer von derzeit vier Prozent ist im Forderungspapier des Verbandes ebenso wie steuerliche Entlastungen bei nachhaltigen Fondspolizzen enthalten.

Alle Sparten im Plus „Erste Berechnungen zeigen für das Geschäftsjahr 2021 sowohl in der Schaden-Unfallversicherung als auch in der Krankenversicherung ein solides Prämienwachstum, in der Lebensversicherung gab es ein leichtes Wachstum. Insgesamt verzeichnete die österreichische Versicherungswirtschaft im vergangenen Jahr ein Wachstum der Prämieneinnahmen von 3,4 Prozent auf rund 18,7 Milliarden Euro“, so Dr. Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO. rC 03/2022 | 54 | MARKT

Mag. Robert Lasshofer

Schaden-Unfallversicherung Das Prämienvolumen der Schaden-Unfallversicherung inkl. Kfz-Haftpflichtversicherung wuchs 2021 auf 10,7 Milliarden Euro, eine Steigerung von 4,7 Prozent. Die Leistungen in der Sparte liegen mit rund 7,5 Milliarden Euro auf hohem Niveau und stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 18,5 Prozent.

Krankenversicherung Im Vorjahr erhöhten sich die Prämieneinnahmen um 3,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, Leistungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro wurden ausbezahlt.

Lebensversicherung Mit einem Wachstum von 0,6 Prozent beläuft sich das Prämienvolumen der Lebensversicherung 2021 auf rund 5,4


Milliarden Euro. Die laufenden Prämien sanken mit einem Aufkommen von 4,6 Milliarden Euro um 0,9 Prozent. Die Einmalerläge verzeichneten mit 0,8 Milliarden Euro dagegen ein Plus von 10,8 Prozent. Bei der prämienbegünstigten

Zukunftsvorsorge liegt die Anzahl der Verträge knapp unter einer Million, das Prämienvolumen beläuft sich auf rund 0,7 Milliarden Euro. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 7,1 Milliarden Euro in der Lebensversiche-

Berufshaftpflichtversicherung Höher Insurance Service GmbH Ein rechtskräftiger Beschluss (OLG Innsbruck 2R188/21w) hat der Höher Insurance Services GmbH bestätigt, dass ein Mitbewerber am Markt, der Berufshaftpflichtversicherungen für Gewerbliche Vermögensberater und Versicherungsvermittler anbietet, ein Produkt anbietet, das nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Laut Presseaussendung handelt es sich speziell um die §§136a Abs. 12 und 137c GewO 1994. Folgende Tätigkeiten müssen von der obligatorischen Berufshaftpflichtversicherung umfasst sein: - für die Versicherungsvermittlung (Versicherungsagent oder Versicherungsmakler) auch die Tätigkeit der Rückversicherungsvermittlung gem. §§ 137 Abs. 1 Z 4 iVm 137c GewO 1994; - für die Gewerbliche Vermögensberatung die Hypothekarkreditvermittlung in voller Höhe der Deckungssumme (aktuell: 1 308 470 Euro pro Schadenfall und 1 962 705 Euro für alle Schadenfälle eines Jahres) gemäß § 136a Abs. 12 GewO 1994, eine Einschränkung auf die Höhe der Del-VO (EU) 1125/2014 von 460 000 Euro pro Schadenfall bzw. 750 000 Euro für alle Schadenfälle eines Jahres ist auch laut Auskunft des Wirtschaftsministeriums NICHT zulässig. Das Oberlandesgericht Innsbruck hat in seiner Entscheidung Folgendes dazu geäußert: „ 4.4. […] Dass auch der Bereich der Rückversicherung zur Versicherungsvermittlung zählt, ergibt sich ausdrücklich aus § 137 Abs. 1 Z. 4 GewO 1994. Die Pflichtversicherung gilt generell für die Versicherungsvermittlung, § 137c GewO

1994 sieht nicht einmal andeutungsweise eine Ausnahme für Rückversicherungen vor. Auch Rückversicherungsvermittler müssen daher einen ausreichenden Berufshaftpflichtschutz nachweisen (so auch Gruber/Sprohar-Heimlich in Ennöckl/Raschauer/ Wessely, GewO § 137c Rz 1) […].“ Weiters führt das Gericht wie folgt aus: „Damit wird in Wahrheit keine vollständige Haftpflichtversicherung im Sinne des §137c GewO 1994 angeboten […].“ Ein weiterer Punkt in der Urteilsveröffentlichung bezieht sich auch auf Pflichtversicherungssumme für Hypothekarkreditvermittlung, auch hier soll es zu geringe Pflichtversicherungssummen geben. Laut Rene Hompasz, MBA LL.M. wurde die Wirtschaftskammer Österreich über das Gerichtsurteil informiert. Da seiner Ansicht nach eine Berufshaftpflichtversicherung, die nicht den Vorgaben der Gewerbeordnung entspricht, für betroffene Gewerbeinhaber zum Entzug der Gewerbeberechtigung führen und damit eine persönliche Haftung des gewerberechtlichen Geschäftsführers auslösen kann. Wir haben die Fachverbände um ihre Stellungnahmen gebeten: KommR Mag. Hannes Dolzer, Fachverbandsobmann der Finanzdienstleister WKÖ: „Wir freuen uns über die erfolgte Klarstellung seitens des OLG Innsbruck und bedanken uns bei Rene Hompasz für die Vorabinformation an die gesetzliche Interessensvertretung. Wir haben bereits alle auf der Website wko.at/finanzdienstleister aufgelisteten Versicherer darüber informiert und gehen davon aus, dass diese die Erkenntnisse des OLG rC 03/2022 | 55 | MARKT

rung ausgezahlt, das entspricht einem Rückgang von 9,3 Prozent. (Nicht erfasst sind die Zuführungen zu Rückstellungen für künftige Leistungen bzw. Gewinnbeteiligungen.)

Innsbruck bereits in ihren Deckungen berücksichtigt haben oder rasch umsetzen werden. Wir appellieren aber gleichzeitig an unsere Mitglieder, die beiden gegenständlichen Punkte in ihren Versicherungsverträgen auf Übereinstimmung mit dem Urteil zu überprüfen.“ KommR Christoph Berghammer, MAS Fachverbandsobmann Versicherungsmakler WKÖ: „Wir gehen davon aus, dass die Berufshaftpflichtversicherung im Sinne des § 137c Abs. 1 GewO 1994 grundsätzlich alle Schadenfälle umfassen muss, die bei Verletzung der berufsrechtlichen Sorgfaltspflichten bei der Tätigkeit der Versicherungsvermittlung entstehen können (vgl. Gruber/Paliege-Barfuß, GewO7, 18. Erg.Lfg., § 137c GewO Anm. 4). § 137 Abs. 1 Z 4 GewO 1994 erweitert den Begriff der Versicherungsvermittlung auch auf Tätigkeiten in Bezug auf Rückversicherungsvermittlung. Daher hat unseres Erachtens die Berufshaftpflichtversicherung auch diejenigen Bereiche der Versicherungsvermittlung abzudecken, zu denen der Gewerbeinhaber nach seiner Gewerbeberechtigung grundsätzlich befugt ist. Im Übrigen hat der Versicherer zu bestätigen, dass die vorliegende Versicherung den gesetzlichen Anforderungen entspricht (vgl. Musterbestätigung des BMDW gemäß § 137c GewO 1994 zur Haftpflichtversicherung für Versicherungsvermittler gemäß § 94 Z 76 GewO 1994). Die Rahmenverträge des Fachverbandes der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten über Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen mit der UNIQA Österreich Versicherungen AG und der Generali Versicherung AG bzw. mit der Allcura Versicherungs-Aktiengesellschaft stellen im Übrigen solche rechtskonformen Deckungen für unsere Mitglieder sicher.“


Ergebnis

Vienna Insurance Group Die Pressekonferenz der VIG zum Thema Kennzahlen 2021 wurde von den dramatischen Ereignissen in der Ukraine überschattet. Die Präsentation der Bilanzzahlen nahmen Generaldirektor-Stellvertreter Dr. Hartwig Löger und CFO Mag. ­Liane Hirner vor. Generaldirektorin Prof. Elisabeth Stadler konnte aufgrund ihres positiven Corona-Tests nicht persönlich an der Pressekonferenz teilnehmen. Die Kennzahlen kurz zusammengefasst: Die VIG konnte das Jahr 2021 weit über den Erwartungen abschließen. Das Prämienvolumen wurde auf elf Milliarden Euro gesteigert, das bedeutet ein Plus von 5,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 (2019: 10 Milliarden). Der Gewinn vor Steuern wurde um 47,8 Prozent auf 511 Millionen erhöht, erwartet wurde eine Bandbreite von 450 bis 500 Millionen. Die Combined Ratio ist um 0,8 Prozentpunkte verbessert worden. CFO Liane Hirner zum Wachstum der einzelnen Sparten: „Es konnten alle Sparten der Gruppe deutlich wachsen. Die einzige Ausnahme stellen die Einmalerläge in der Lebensversicherung dar, die der Strategie folgend leicht sinken. Vor allem die Sparte Sonstige Sachversicherung (+8,0 %) sowie die Kfz-Sparten (KfzHaftpflicht: +7,0 %, Kfz-Kasko: +8,7 %) konnten 2021 gute Prämienzuwächse erzielen.“ Erstmals in der externen Berichterstattung wurde die Darstellung der einzelnen Länder neu segmentiert. Es werden nicht mehr zwölf, sondern nur mehr sechs Segmente abgebildet. Die sechs Segmente gliedern sich in Österreich, Tschechische Republik, Polen, Erweiterte CEE, Spezialmärkte und Gruppenfunktionen. Unter Erweiterte CEE fallen Albanien inkl. Kosovo, Baltikum, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Moldau, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ukraine und Ungarn. Das Segment Spezialmärkte setzt sich aus den vier Ländern Deutschland,

Dr. Hartwig Löger

Mag. Liane Hirner

Georgien, Liechtenstein und Türkei zusammen. Das Segment Gruppenfunktionen beinhaltet im Wesentlichen das Geschäft der VIG Holding und der VIG RE. Besonders stark sind die verrechneten Prämien in den Segmenten Tschechische Republik (+7,7 %), Polen (7 %), Erweiterte CEE (+9,3 %) und Gruppenfunktionen (+13,2 %) gewachsen. Von den Ländern im Segment Erweiterte CEE zeigten vor allem das Baltikum (+9,1 %), Kroatien (+23,1 %), Rumänien (+17,2 %) und Ungarn (+13,6 %) eine dynamische Prämienentwicklung. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 61,8 Prozent der Konzernprämien außerhalb Österreichs erwirtschaftet. Die Gesellschaften in Österreich sind um 0,4 Prozent gewachsen. Der größte Prämienanteil entfällt mit 5,2 Milliarden Euro auf die Sonstige Sachversicherung, gefolgt von der Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung und 2.683 Millionen Euro, der Kfz-Haftpflichtversicherung mit 1.612 Millionen Euro, der Kaskoversicherung mit 1.402 Millionen Euro, den Einmalerlägen in der Lebensversicherung mit 869 Millionen Euro und der Krankenversicherung mit 743 Millionen Euro. Die Versicherungsleistungen sind leicht auf 7,14 Milliarden Euro gestiegen. Resultierend aus dem deutlich höheren Geschäftsvolumen in den Nicht-Lebenssparten, den geringen Schadensverläufen aufgrund der Corona-Krise und den Erweiterungen bei den digitaler Serviceleistungen. Das

Finanzergebnis liegt mit 632 Millionen Euro um sechs Prozent über dem Vorjahreswert. Die VIG-Gruppe weist ab dem Geschäftsjahr 2021 aufgrund der neuen Rechnungslegungsvorschriften ab dem Jahr 2023 als neue Profitabilitäts-Kennzahl den operativen Return on Equity aus. Zur Berechnung dieser Kennzahl wird das operative Gruppenergebnis in Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital gesetzt. Die VIG-Gruppe erzielte im Jahr 2021 einen operativen Return on Equity vor Steuern von 10,9 Prozent. Die Kapitalanlagen betrugen zum 31. Dezember 2021 37,3 Milliarden Euro und sind damit um zwei Prozent gestiegen. Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung wird daher eine signifikante Erhöhung der Dividende vorgeschlagen: von 75 Cent aus dem Vorjahr auf 1,25 Euro pro Aktie. Dr. Hartwig Löger stellte im Ausblick auf das Jahr 2022 das strategische Programm VIG 2025 mit drei wesentlichen Gruppenzielen vor: Ausbau der führenden Marktposition in CEE, Schaffung von nachhaltigem Wert, Nachhaltigkeit und Erreichung von ESG-Zielen. Bis Ende 2025 ist das Ziel der VIG, in allen CEE-Märkten mindestens unter den Top 3 der Versicherungsunternehmen zu sein. (Ausgenommen in Slowenien, da ist die VIG mit einer Wiener-Städtischen-

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Niederlassung vertreten und der Fokus liegt nicht auf dem Erreichen des Top3-Platzes). Im Bereich der Nachhaltigkeit ist geplant, bis ins Jahre 2035 die Investitionen in Kohleenergie auf null zu reduzieren, bis Ende 2025 soll eine Reduzierung um -57 Prozent erreicht werden. Im Gruppenziel Nachhaltigkeit ist auch ein besonderes Augenmerk auf den sozialen Aspekt gelegt. Mit der Beteiligung am österreichischen Start-up Gropyus und den Investitionen im Bereich Gemeinnütziger Wohnbau zeigt der Versicherungskonzern sein Engagement im Bereich „Leistbares Wohnen“. Auch in anderen Ländern ist leistbares Wohnen

ein Schlüsselbereich und steht auf der Agenda des sozialen Engagements der Gruppe. Der Krieg in der Ukraine betrifft zwar auch den geschäftlichen Bereich der Gruppe, doch Dr. Löger sieht als wichtigsten Faktor im Moment den Schutz der Mitarbeitenden in den ukrainischen Gesellschaften. Eine Welle an sozialer Unterstützung auch seitens der polnischen Kollegenschaft für die ukrainischen Mitarbeitenden ist angelaufen. Bereits 200 Familien aus der Ukraine konnten rasch in Polen, Rumänien, etc. in Sicherheit gebracht werden. Mit dem „VIG Familiy Fund“ wurde eine Basisdotierung von fünf Millionen eingerichtet, wo alle

VIG-Gesellschaften und die Belegschaft weiter einzahlen können, um den Kollegen in der Ukraine bei kriegsbedingten Notfällen und beim Wiederaufbau direkt finanziell helfen zu können. Trotz den Widrigkeiten sieht sich die VIG-Gruppe jedoch auf Basis ihrer breiten Diversität und ihrer konservativen Veranlagungs- und Rückversicherungspolitik in der Lage, das operative Versicherungsgeschäft weiterhin gut zu managen. Prof. Elisabeth Stadlers Nachricht: „Das haben wir in den letzten Jahren mehrfach in herausfordernden Situationen bewiesen. Wir sind daher auch für 2022 zuversichtlich, unsere positive Performance weiterzuführen.“

Schnittstelle für Berufsunfähigkeit Varias/Generali Versicherung Das InsurTech-Unternehmen Varias und die Generali Versicherung verbindet schon seit vielen Jahren eine enge und intensive Partnerschaft. Nach der erfolgreichen OMDS-3.0Anbindung „Beratung Kfz“ erfolgt nun der nächste Schritt in Richtung digitale Zukunft. Die Schnittstellenanbindung wurde um OMDS 3.0 „Berechnung

Günther Gustavik

der Selbstständigen Berufsunfähigkeits-/Erwerbsunfähigkeitsversicherung“ (SBU/EU) erweitert. Vertriebspartner können ab sofort mit Hilfe des Varias-Tools über die OMDS-3.0-Schnittstelle auf den Generali-Tarifrechner zugreifen. Damit erhalten sie einen detaillierten Überblick der Tarife verschiedener Versicherungsunternehmen. Die Berechnungen der Generali SBU/EU sind nicht nur über das Varias-Tool zugänglich, sondern werden auch im Verkaufssystem der Generali gespeichert. Durch diese Automatisierung wird der Arbeitsaufwand in beiden Unternehmen wesentlich reduziert. Darüber hinaus werden Fehler vermieden, die bei einer manuellen Bearbeitung auftreten können. „Wir sind stolz, dass wir trotz Corona und Homeoffice unsere hoch gesteckten Schnittstellen-Ziele erreicht haben und damit den Versicherungsvermittlern einen einfachen Weg zur Digitalisierung ihrer rC 03/2022 | 57 | MARKT

Josef Hausleithner

täglichen Arbeit anbieten können. Die meisten unserer bisher umgesetzten Schnittstellen basieren auf den Standards BIPRO oder OMDS 3.0 und bieten Berechnung sowie Angebot“, freut sich Josef Hausleithner, Varias. „Mit der erfolgreichen Umsetzung der OMDS-3.0-Lebensschnittstelle für die SBU/EU setzen wir mit Varias wichtige Schritte in eine gemeinsame digitale Zukunft. Prozesse und Abläufe werden damit deutlich verbessert und beschleunigt“, ergänzt Günther Gustavik, Leiter Verkaufssysteme und Prozesse, Abteilung Unabhängige Vertriebe, Generali Versicherung AG.


Erhöhung der Versicherungssumme vathaftpflichtversicherung sind im VAVProdukt Tätigkeitsschäden, Schadenersatzansprüche von Angehörigen und Mietsachschäden mitversichert. „Mit der Erhöhung der Privathaftpflicht-Versicherungssumme auf 30 Millionen Euro und dem Launch der Hundehaftpflichtversicherung liefern wir nach der grundlegend überarbeiteten Unfallversicherung bereits drei Produktneuerungen in diesem Jahr. Durch die konsequente Umsetzung unseres Best-Advice-Prinzips festigen wir einmal mehr unser Standing als Innovationstreiber am österreichischen Markt“, so Dipl.-Ing. Christian Sipöcz, Vorstandsmitglied der VAV.

Die neue Hundehaftpflichtversicherung ist exklusiv für den Online-Vertrieb konzipiert, die maximale Versicherungssumme beträgt zehn Millionen Euro. Es besteht tägliche Kündigungsmöglichkeit. Abgesichert sind Hundehalter und alle mitversicherten Personen vor jenen Schadenersatzansprüchen, die der eigene Hund verursacht. Mitversichert sind Welpen bis zu einem Alter von sechs Monaten, solange sie bei der Hundemutter sind. Versichert sind dabei Mietsachschäden, Hüterbiss, das Hüten fremder Hunde, die Nutzung des Hundes als Blinden- oder Rettungshund sowie der Verstoß gegen die Leinen- und Maulkorbpflicht. Ausgeschlossen vom Versicherungsschutz sind Ansprüche aus unvermeidbaren Schäden und Schadenersatzverpflichtungen, die rechtswidrig und vorsätzlich herbeigeführt wurden.

Auf Basis des Kursniveaus vom 21. Februar wären dies rund 2,8 Prozent des Grundkapitals und entsprächen rund 3,9 Millionen eigene Aktien. Die zurückge-

kauften Aktien sollen eingezogen werden. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 soll vorbehaltlich der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung auf elf Euro pro Aktie steigen. Die Munich Re erwirtschaftete 2021 einen Gewinn von 2,9 Milliarden Euro. Im heurigen Jahr soll der Konzerngewinn weiter auf 3,3 Milliarden Euro steigen.

in der Kundenzufriedenheit. Während die am besten bewerteten Unternehmen auf einen Kundenzufriedenheits-Score von 8,56 von 10 möglichen Punkten kamen, schnitten die schlechtesten mit gerade mal 5,76 Punkten ab. Zu den beliebtesten Branchen mit der höchsten Kundenzufriedenheit zählen unter anderem Branchen in den Bereichen Essen & Trinken, Mode & Lifestyle. Eher unzufriedene Kunden haben, wie auch schon im vergangenen Jahr, Banken, egal ob im Online- oder Filialgeschäft,

und Versicherer. Branchenübergreifend wurden aus den insgesamt 1.825 Unternehmen die Top 300 ermittelt. Diese Unternehmen dürfen den Titel „Kunden-Champion 2022“ tragen. Zusätzlich gibt es auch die Auszeichnung „Branchen-Champions 2022“. Neben dem ersten Platz in jeder Branche wurden je nach Anzahl der in die Auswertung eingehenden Unternehmen entweder die Top 3 (ab 10 Unternehmen pro Branche) bzw. die Top 5 (ab 20 Unternehmen pro Branche) ausgezeichnet. Zum „Kunden-Champion 2022“ in der Kategorie Kundenzufriedenheit wurde Hofer mit 8,56 Punkten gewählt, gefolgt von Amazon mit 8,55 und ÖAMTC mit 8,54 Punkten. In der Kate-

VAV Versicherung

Die VAV Versicherung wartet mit weiteren Produktneuheiten auf und bleibt dabei ihrem Best-Advice-Prinzip treu. Neben der Erhöhung der Versicherungssumme in der Privathaftpflicht bietet die neue Hundehaftpflichtversicherung eine außergewöhnliche Deckungssumme zur günstigsten Prämie. Die Versicherungssumme in der Privathaftpflichtversicherung ist ab sofort auch mit einer Deckungssumme von 30 Millionen Euro abschließbar. Weltweit mitversichert sind im gemeinsamen Haushalt lebende Ehepartner, Lebensgefährten und Kinder bis zum Alter von 25 Jahren. Zusätzlich zu den Leistungen einer gewöhnlichen Pri-

Aktienrückkauf Munich Re

Die Munich Re plant, eigene Aktien in der Zeit zwischen April 2022 bis spätestens Mai 2023 im Wert von maximal einer Milliarde Euro zurückzuerwerben.

Branchenmonitor ÖGVS

Für Unternehmer und Geschäfte war das vergangene Jahr mit Lockdowns und häufig wechselnden Corona-Regeln nicht gerade einfach. Der ÖGVS-Branchenmonitor spiegelt die Bemühungen der Unternehmen und Geschäfte um ihre Kunden wider. In Kooperation mit NEWS wurden mehr als 250.000 Kundenmeinungen zu insgesamt 1.825 Unternehmen aus 171 Branchen eingeholt. Wie schon im Vorjahr zeigten sich zwischen den Unternehmen und Branchen große Unterschiede

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gorie Kundenservice steht der ÖAMTC mit 8,59 gleichauf mit Siemens 8,59 an erster Stelle. Die Kategorie Preis/Leistung wird von Amazon mit 8,57 angeführt, gefolgt am zweiten Platz von Lidl mit 8,47 Punkten. Durchblicker hat in der Kategorie Preis/Leistung den achten Platz mit einer Punkteanzahl von 8,23 erreicht. Zum „Branchen Champion 2022“ wurden in der Kategorie Geld, Banken & Versicherungen in der Unterkategorie Haushaltsversicherer auf den ersten Platz in der Kategorie Kundenzufriedenheit die Generali mit 7,59, gefolgt von der Zurich mit 7,48 und der UNIQA mit 7,39 gewählt. In der Kategorie Kundenservice steht die UNIQA mit 7,52 auf dem ersten Platz, gefolgt von Generali mit 7,49 und SMART 7,43. Den ersten Platz in der Kategorie Preis/Leistung erreichte SMART mit 7,23 Punkten, gefolgt von Allianz mit 7,23 und der VAV mit 7,14 Punkten. Die Kfz-Versicherer haben folgende Ergebnisse erzielt: Kundenzufriedenheit – erster Platz Generali mit 7,65, zweiter Platz Allianz mit 7,61 und UNIQA mit 7,56. Kundenservice: erster Platz ERGO mit 7,69 Punkten, gefolgt von UNIQA mit 7,64 und Allianz mit 7,59. In der Kategorie Preis/Leistung steht die VAV

Versicherung mit 7,39 Punkten am ersten Platz, zweiter Platz HDI mit 7,32 und Allianz mit 7,29 Punkten. Die Rechtsschutzversicherer teilen sich die Plätze in der Kategorie Kundenzufriedenheit wie folgt auf: erster Platz DAS mit 7,72, zweiter Platz UNIQA 7,48 und Generali mit 7,38 Punkten. Kundenservice – hier erreichte die ARAG mit 7,69 den ersten Platz, gefolgt von D.A.S. mit 7,51 Punkten und Generali mit 7,3 Punkten. In der Kategorie Preis/ Leistung erreichte die UNIQA mit 7,44 den ersten Platz vor muki mit 7,14 und Zurich mit 7,01 Punkten. „In einem stark umworbenen Markt wie der Versicherungsbranche ist es für uns eine enorme Auszeichnung, unter den österreichischen Rechtsschutzanbietern zum Branchensieger in punkto Kundenzufriedenheit gewählt zu werden. Es bestärkt uns darin, auf dem richtigen Weg zu sein, weshalb wir unseren Fokus auch weiterhin auf die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden richten werden“, informiert Johannes Loinger, Vorsitzender des D.A.S.-Vorstands. „Schon immer haben wir unsere Produkte und Services auf unsere Kunden ausgerichtet. Seit rund einem Jahr ver-

Geschlechtergleichstellung Deloitte Österreich

Im Rahmen der Studie „Women in the Boardroom“ untersucht das Beratungsunternehmen Deloitte bereits zum siebten Mal weltweit den Frauenanteil in den höchsten Führungsetagen der Unternehmen. Der Frauenanteil in Aufsichtsräten ist im weltweiten Durchschnitt laut der Studie seit 2019 um lediglich drei Prozent gestiegen und beträgt aktuell nur 20 Prozent. Frankreich (43 %), Norwegen (42 %) und Italien (37 %) schneiden im globalen Vergleich am besten ab – hier greift die hohe gesetzlich vorgeschriebene Ge-

schlechterquote. Wenn es auf globaler Ebene in diesem Tempo weitergeht, wird es erst 2045 eine Geschlechtergleichheit in Führungsgremien geben. Auch in Österreich ist die teilweise verpflichtende Quotenregelung spürbar: Im Durchschnitt sind 28 Prozent der Aufsichtsratsplätze mit Frauen besetzt, damit ist Österreich aber im globalen Vergleich nur im Mittelfeld. Gundi Wentner, Partnerin bei Deloitte Österreich, dazu: „Ohne Quote gibt es keine Veränderung. Mehr Frauen im Aufsichtsrat führen zwar nicht automarC 03/2022 | 59 | MARKT

Johannes Loinger

folgen wir dies verstärkt über ein umfangreiches Strategieprojekt, das sich der sogenannten Kundenzentrierung verschrieben hat: Entlang der gesamten Customer Journey mit der D.A.S. analysieren wir die unterschiedlichen Kontaktpunkte. Dabei stellen wir die vom Kunden empfundene Übereinstimmung mit den Erwartungen fest und initiieren entsprechende Maßnahmen und Initiativen, um diese Kontaktpunkte stets zu optimieren. Ja – und der erste Lohn für diese Bemühung der gesamten D.A.S. ist wohl diese Auszeichnung“, führt Loinger weiter aus.

tisch zu mehr Frauen in den anderen Top-Führungspositionen im Unternehmen, dennoch können Aufsichtsräte den Rekrutierungsprozess von Vorstandspositionen beeinflussen. Strukturierte Auswahlverfahren, bei denen Frauen ihr Potenzial zeigen können, sind daher unabdinglich.“ Laut Studie sticht der große Unterschied zwischen Männern und Frauen bei der Verweildauer in Aufsichtsräten ebenfalls negativ hervor. Während in Österreich Frauen durchschnittlich 4,9 Jahre eine solche Funktion bekleiden, besetzen Männer die Positionen für 7,8 Jahre. Auch auf internationaler Ebene haben Frauen mit 5,1 Jahren kürzere Funktionsperioden als Männer mit 7,6 Jahren.


Vorschau

Interview mit Rainer Vogelmann, Managing Director wefox Österreich

Lebensversicherung

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für

Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. Fotos: Adobe Stock, ­ risControl/Christoph Schönfellner,

TIROLER/Hohlrieder, Marija Kanizaj, Alexander Ulz, CORUM, Christian Husar, Ursula Czerny, Richard Tanzer, Sebastian Freiler, Dolphin, Atelier Hohlrieder, Michael Rausch-Schott, Mario Zaunschirm, Norbert Novak, studioalterego.com, Richard Tanzer, VYHNALEK.COM, Ludwig Schedl, UNIQA/keinrath.com, JOST&&BAYER, Andreas Kolarik, Christoph Plamberger, Foto Georg Wilke, DONAU/ Thomas Pitterle, Katharina Schiffl, Lukas Lorenz, Robert Jäger, Ian Ehm, Volker Wiciok, VIG, Astrid Weiss. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die

Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2022/ (ca)

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EIN KREATIVER VERSICHERUNGSVERTRETER


4/5/2023 Messezentrum Salzburg Innovation. Strategie. Netzwerk.


EIN KREATIVER VERSICHERUNGSVERTRETER Ingo Hofmann hat die Position des CEOs der Merkur Versicherung seit dem Jahr 2020 inne. Dort hat er seine berufliche Heimat gefunden. Es ist eine Art Rückkehr, denn er war bereits Jahre zuvor bei einem deutschen Versicherer für das Österreich-Geschäft verantwortlich. Nun schließt sich also der Kreis. In einer stillen Stunde, die es bei ihm selten gibt, hat er vor langer Zeit bei einem gemeinsamen Telefonat prophezeit: „Irgendwann komme ich wieder nach Österreich zurück, denn hier möchte ich meine Zeit verbringen, nicht nur beruflich, sondern auch privat.“ Wenn er etwas möchte, dann erreicht er es auch. Selbst von etwaigen großen Stolpersteinen lässt er sich von seinem Weg nicht abbringen.


Sie lesen hier die ersten Artikel unserer neuen Themenreihe „Vertrieb im Zentrum“ - eine besondere Möglichkeit, Menschen zu präsentieren, Produkte vorzustellen oder eine komplette Vertriebsmannschaft vor den Vorhang zu holen.

Was hat Sie dazu bewogen, in die Versicherungswirtschaft zu gehen? Nach meinem Betriebswirtschaftsstudium war für mich klar, dass ich mich kaufmännisch betätigen, mich mit Menschen beschäftigen und dieses Interesse für Menschen teilen möchte. Der Umgang mit Menschen, der Austausch und die Gespräche waren für mich immer ein wichtiger Impuls. Ein Freund hat mich zur Versicherungswirtschaft gebracht. Nach kürzester Zeit, eigentlich nach einem einzigen Gespräch, merkte ich, dass dies der richtige Weg für mich ist, denn Vertrieb ist cool. Punkt. Ich konnte selbst bestimmen, gestalten und entscheiden, wie viel und wie intensiv ich arbeiten möchte. Ich habe es nie bereut, weil es für mich der faszinierendste Job ist, den man haben kann. Ich gehe sogar einen Schritt weiter: Es ist nicht nur ein Job, sondern ein Auftrag. Meine Triebfeder ist, anderen helfen zu können und ausschließlich Produkte zu verkaufen, mit denen ich mich zu 100 Prozent identifizieren kann. Das Arbeiten mit Menschen und das Schaffen von Lösungen ist eine Form der Kreativität.

Frage, welchen Beruf ich ausübe, mit den Worten: Ich bin Versicherungsvertreter, aus tiefster Überzeugung, denn ich habe es von der Pike auf gelernt und vertrete mein Versicherungsunternehmen, also bin ich Versicherungsvertreter.

Ist heute noch ein Teil Kreativität zu spüren? Selbstverständlich, aber auf einer anderen Ebene. Heute liegt die Kreativität nicht mehr in der Beratung des Kunden, sondern darin, mit Fantasie das Unternehmen auszurichten, mit Kreativität den Weg des Unternehmens zu gestalten. Für mich ist die Funktion des CEOs die Rolle eines strategischen Geschäftsführers. Bis heute beantworte ich die

Was kann Ingo Hofmann nicht? In meiner Kindheit hat mich meine Mama immer dann, wenn ich etwas nicht konnte, beiseite genommen und mir gezeigt, wie es geht. Sie hat dabei immer die begleitenden Worte „Kann ich nicht, gibt es nicht“ gesagt. Das ist ein Leitsatz für mich geworden. Ich probiere alles aus. In meiner Jugend und neben dem Studium habe ich mein Geld am

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nen. Kundenbedürfnisse müssen individueller und besser abgebildet werden. Eine persönliche Beratung wird meiner Meinung nach auch auf längerer Sicht in komplexen Produktbereichen bestehen. Einen Paradigmenwechsel sehe ich noch nicht, alle großen Veränderungen passieren immer in Schritten von zehn Jahren. Das ist sowohl im technischen Bereich als auch in der Versicherungswirtschaft so, und ich sehe noch keine rasante Veränderung.

Bau verdient, Rigips-Wände gezogen, Fliesen gelegt und, was ich seit meiner Jugend immer wieder probiere und einfach nicht kann, Silikonfugen gezogen. Es gelingt mir zwar, aber nicht in der Perfektion, wie ich das möchte. „Kann ich nicht, gibt es nicht“, auch wenn es nicht so wird, wie ich es möchte, aber ich probiere es immer wieder aus. Gibt es einen Vorteil, als Deutscher ein österreichisches Unternehmen zu führen? Sicherlich, es hat etwas mit beruflichen Vernetzungen zu tun. Ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen und kann Dinge ausleben, die sich andere vielleicht nicht trauen. Ich kann meinen Job als strategischer Verantwortlicher eines Unternehmens ausleben. Das ist auch sicherlich ein Grund dafür, dass ich manchmal Sachen sagen kann, die sich andere nicht trauen. Nicht, um jemanden zu ärgern, sondern weil ich meine Sichtweise vertrete und dazu stehe. Versicherungsvertreter in einer sich wandelnden Zeit, wie sehen Sie die Zukunft des Versicherungsvertriebes? Ob persönliche Beratung oder Onlineabschluss – es ist sicherlich nicht pauschal zu beantworten. Wir erleben im Moment einen kompetitiven Markt, Vergleichsportale bieten Produkte an, wo persönliche Beratung nicht mehr wichtig ist, aber dafür die Empfehlung des Produktes von anderen Usern. Der Kunde bewertet nicht das Produkt im Einzelnen, sondern den Prozess des Abschlusses. Bei komplexeren Produkten im Bereich der Personenversicherung, sind wir gefordert, individuelle Lösungen anbieten zu kön-

Wie sehr müssen sich Versicherungsprodukte der Zukunft verändern? Versicherungsprodukte müssen modularer werden. Die Bestandteile von Versicherungsprodukten müssen wie in einem modernen großen Supermarkt modular in den Regalen liegen. Jeder Kunde geht mit dem gleichen Einkaufswagen hinein und kommt mit einem anderen Warenkorb am Ende zurück. Es stehen alle Bestandteile zur Verfügung, aber jeder entscheidet selbst, welche Produktteile er auswählt. Nehmen wir die Krankenversicherung als Beispiel, bei einer privaten Krankenversicherung möchte sich der Kunde nicht in ein System begeben, wo entschieden wird, wer ihn wo und vor allem wann behandelt. Der Grund, warum Kunden sich für eine private Krankenversicherung entscheiden, ist, dass sie selbst bestimmen können, die bestmögliche Behandlung in den von ihnen gewählten Rahmenbedingungen zu erhalten. Es muss sich auch das Bewusstsein gegenüber der Wertigkeit einer Versicherungsberatung ändern, sowohl auf Seiten des Vertriebes als auch auf Seiten der Konsumenten. Versicherungsberatung muss einen Expertenstatus erreichen, auf derselben Augenhöhe wie Steuerberater und Anwalt mit der Selbstverständlichkeit der Vergütung. Das würde auch jeder Provisionsdebatte den Grund nehmen. Im angelsächsischen Markt funktioniert das bereits, warum nicht auch bei uns? Was würde es dafür brauchen? Es würde klare Standards benötigen – Klarheit, Transparenz und Ausbildung. Nicht jeder muss einen Studienlehrgang abschließen und Diplom-Versicherungskaufmann sein, aber wenn wir als Branche mehr akzeptiert werden

rC 03/2022 | Vertrieb im Zentrum


wollen, müssen wir uns mehr als Experten positionieren. Das Berufsbild muss klarer werden, der Kunde geht mit seinen Erbrechtsproblemen auch nicht zu einem Scheidungsanwalt. Das muss bei uns auch klar definierter sein. Die Kompetenzen müssen klar erkennbar sein, es kann der Einzelne nicht in allen Bereichen firm sein. Es gibt Fachexperten für betriebliche Altersvorsorge, für Sachsparten, für Lebensversicherung. Der Kunde muss die Möglichkeit haben, sich für seine Bedürfnisse die richtige Expertise einkaufen zu können. Im Sinne von Kompetenz-Centern, Zusammenschlüssen und gegenseitigen Empfehlungen zu anderen Fachexperten. Ist das mit den Marktteilnehmern durchführbar oder ist es ein Zukunftsszenario? Es ist durchführbar, unsere Herausforderung ist die Customer Journey, die Ansprüche der Kunden ernst zu nehmen und sie bei ihrem Weg zu begleiten. Ein Beispiel: die Fondspolizze. Das Problem bei einer Fondspolizze ist nicht die Beratung des Kunden, sondern die Vermittlung eines Leistungsversprechens mit einer Begleitung über die nächsten 30 Jahre. Es ist mit den Marktteilnehmern durchführbar, es müssen nur die Prozesse, Produkte und, wie schon gesagt, das Berufsbild geschärft werden. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Nehmen Sie die Regulatorik. Es wird mittlerweile so viel von uns abverlangt, dass wir uns hin und wieder auch gerne hinter der Regulatorik verstecken. Wenn wir es schaffen, Regulatorik in saubere Prozesse zu übersetzen, mit dem Kunden den Kommunikationsweg vereinbaren und mit ihm jährlich seinen Risikostatus abzugleichen, dann braucht es Prozesse, die das auch abbilden können. Wir sind gefordert, den Bedarf und die Bedürfnisse der Kunden nachzuvollziehen und abzubilden. Das bedeutet heute einen anderen Zugang und ein anderes Denken. Damit stellt sich die Frage, wie das Versicherungsprodukt in fünf oder zehn Jah-

ren aussehen muss. Meiner Meinung nach wird der Kunde in fünf oder zehn Jahren nicht ein Versicherungsprodukt, sondern eine Leistung, eine Lösung oder ein Paket mit Assistance-Maßnahmen kaufen. Kann die Branche solche Prozesse bereits abbilden? Ja und nein. An manchen Stellen steht das Wollen im Vordergrund, der Fokus liegt aber noch in einer anderen Richtung. Es muss ein Umdenken in Gang gesetzt werden. Wenn ich es mit einem Wirtschaftsmodell beschreiben würde, dann müsste kurz nach der Marktreife nicht bis zur Sättigung gewartet, sondern schon vorher wieder an einer Neuerung gearbeitet werden. Natürlich unterliegen wir auch oft einem wirtschaftlichen Zwang, aber dennoch, wir haben es in der Hand, es anders zu machen. Wir müssen nur anfangen, das zu tun. Wie funktioniert die andere Art der Leitung einer Versicherung nun bei der Merkur Versicherung? Wir pflegen einen gemeinschaftlichen Umgang und legen viel Wert auf eine neue Art der Unternehmenskultur. Leicht erklärt an einem besonderen Beispiel, dass die komplette Branche betroffen hat. Die Branche hat Ende 2020 den Auftrag erhalten, den Höchstrechnungszins als Grundlage der Krankenversicherungsprodukte von 1 Prozent auf 0,5 Prozent zu senken. Unsere Antwort darauf: Wir haben die komplette Organi-

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sation damit beauftragt, denn das ist eine Herausforderung, wir stellen uns dieser, aber auf eine andere Weise als in der Vergangenheit. Wir passen nicht ein altes Produkt an eine neue Vorgabe an, sondern wir bauen ein neues Produkt, das nicht vergleichbar ist, denn in Wirklichkeit bedeutet eine Rechnungszinsabsenkung im Schnitt zehn Prozent mehr Prämie. Das war für die komplette Organisation eine wirkliche Herausforderung, sieben Monate von der Produktentwicklung zur Marktausrollung ist sportlich. Wir haben es geschafft, wir sind von der ersten Minute als Team angetreten und jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Es ist uns gelungen, in der wichtigsten Sparte unseres Hauses innerhalb von etwas mehr als einem halben Jahr aus einem One-sizefits-all-Produkt ein komplett modulares, modernes, privates Krankenversicherungsprodukt zu schaffen. Funktioniert nur … Funktioniert nur, wenn die Gruppendynamik stimmt und alle sich mit ihrem Teil der Arbeit identifizieren können, und wenn die Agilität stimmt. Ingo Hofmann hat die Position des CEOs der Merkur Versicherung seit dem Jahr 2020 inne. Wenn er etwas möchte, dann erreicht er es auch. Selbst von etwaigen großen Stolpersteinen lässt er sich von seinem Weg nicht abbringen. Da überrascht es auch nicht, dass die Merkur Versicherung unter seiner Leitung erstmals anorganisch gewachsen ist. Was damit gemeint ist – der Kauf der Nürnberger Versicherung. „Die Nürnberger Versicherung wird Teil der Merkur Versicherung“– so lautete die Pressemitteilung, und wenn man zur rechten Zeit in der Presseabteilung angerufen hat, war die Hochstimmung bei der Merkur Versicherung nicht nur spürbar, sondern auch hörbar. Das Projekt Nürnberger Versicherung hat bei uns intern in allen Abteilungen einiges ausgelöst. Wir haben uns ein Projekt zugetraut, das in den letzten 223 Jahren Unternehmensgeschichte nicht einmal angeschaut worden wäre. Es ist mein Vorteil, dass ich meine Funktion hier ohne den berühmten Altlastenrucksack angetreten bin und daher einen anderen Blick auf die Dinge habe. Mein Job ist es, mir zu überlegen, wie die Welt für unser Unternehmen in den nächsten fünf oder zehn Jahren aussehen wird. Und deswegen hat der Blick nach Salzburg und zur Nürnberger Versicherung geführt. Zwei unterschiedliche Welten treffen aufeinander, was ist geplant, welche Zielsetzung gibt es? Wo sind die Synergien? Es sind zwei Welten, die sich gesucht und gefunden haben. Aus Sicht der Merkur Versicherung hat die Nürnberger Versicherung die Expertise, die uns noch gefehlt hat, um uns zur ersten Wahl bei der Absicherung Mensch zu machen. Das ist unsere Vision: Der erste Ansprechpartner am Markt

zu sein, der einem einfällt, wenn man an die Absicherung der Menschen denkt. Warum erste Wahl? Der Anspruch ist da, und man muss immer darauf achten, einen Schritt weiterzugehen. Das Puzzleteil der Nürnberger Versicherung hat uns noch gefehlt. Es wird sicherlich einige Bereiche geben, technisch und prozessual, wo wir noch einiges bewältigen werden müssen, aber die Vorteile überwiegen. Die Synergien sind klar erkennbar. Die Merkur Versicherung hat ca. 500.000 Gesundheitskunden, aber wir haben keine Personenkunden, wir möchten bei unseren Kunden dieses Verständnis erzeugen. Wie wird der Markt darauf reagieren? Die Nürnberger Versicherung bleibt in ihren Strukturen erhalten, in diesem Jahr wird es noch zu einer Namensänderung kommen. Im Laufe des Jahres, das ist vertraglich festgelegt, wird es eine Namensänderung zu Merkur Lebensversicherung AG geben. Eine eigenständige Aktiengesellschaft in einem wirtschaftlichen Konzernverbund mit einem Beteiligungsansatz. Das wird vom Markt wahrgenommen werden. Wir werden keinen Maklerbetreuer haben, der sich nur um die eine oder andere Sparte kümmern muss, die Maklerbetreuer werden am Markt für das geschätzt, was sie tun. Über Jahre ist in beiden Unternehmen eine Kultur entstanden, nun geht es darum, diese beiden Kulturen zusammenwachsen zu lassen, den Mehrwert zu nutzen und jedem seine Expertise zu erhalten. Es wird kein Personal abgebaut, weder in Graz noch in Salzburg. Was fehlt noch in der kompletten Absicherung des Menschen? Eine Idee, die wir mit unserem Innovation Lab verfolgen und die wir vorher kurz erwähnt haben, ist, nicht mehr ausschließlich Versicherungsprodukte zu verkaufen, sondern Pakete mit einer umfassenden Assistance-Absicherung bzw. mit Präventionsmaßnahmen. Was ich damit meine? Nehmen wir das Thema Pflege. Alle sprechen darüber und Studien zeigen, dass es zu wenig Pflegepersonal und Pflegeplätze gibt. Wie kann eine Versicherung, wie kann die Merkur damit umgehen? Wir müssen beim Thema Pflegetarif überlegen, wie wir gleichzeitig absichern können, dass es ausreichend Pflegeplätze gibt, aber auch die gesetzliche Thematik mit Patientenverfügung abdecken. Es soll ein Gesamtmaßnahmen-Paket sein, wir werden sicherlich keine eigenen Pflegeheime bauen, aber uns bei einigen miteinbringen. Damit unsere Kunden für Kurzzeitpflege garantiert einen Übergangsplatz haben. Für mich ist die Triebfeder der Aufbau eines Ökosystems. Weg vom reinen klassischen Versicherungsprodukt zum Versicherungspaket, individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse des Einzelnen. Das ist mein Auftrag, den ich als Versicherungsvertreter zu erfüllen habe. Danke für das Gespräch.

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