risControl 01 2022

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Nr. 01 - 2022 Heft 509 43. Jahrgang

Ratgeber 2022: Bleiben Sie liquide! von Michael Kordovsky

Den Wandel der Zeit nutzen

Resümee und Aussicht

Interview mit Stefan Zaffalon, Chief Operating Officer Europ Assistance

Interview mit Mag. Hannes Dolzer, Fachverbandsobmann Fachverband der Finanzdienstleister

Das neue Jahr Wir haben traditionell die Versicherungswirtschaft nach ihrer Strategie für das Jahr 2022 befragt.


gemeinsam besser leben

Besser auch mitnaschen.

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TRAUE NUR EINER STUDIE, DIE DU SELBST BEEINFLUSST Natürlich ist das eine harte Aussage und sie trifft sicherlich nicht auf alle Studien zu, also braucht sich noch niemand darüber aufzuregen. Warum es hier wirklich geht? Um eine Studie aus Kanada, die besagt, dass Frauen eine kürze Lebenszeit vor sich hätten, wenn sie bei einer Operation von

einem Mann operiert würden. Nur eine Operateurin, also eine Frau, die Medizin studiert hat und dann aufgrund ihrer medizinischen Kenntnisse eine Operation ausübt, könne das Leben einer zu operierenden Frau verlängern. Das ist keiner der üblichen Genderscherze, das ist eine wirklich zitierte Studie, die auch von vielen Zeitungen bereits fundiert begründet abgedruckt wurde. Um das Jahr mit etwas Humor zu beginnen, betrachten wir das Studienergebnis und das daraus folgende Geschehnis in der Praxis. Die Lebenserwartung einer Frau lag in den letzten Jahrzehnten knapp sechs Jahre über der eines Mannes. Seit einigen Jahren holen die Männer auf und der Unterschied zwischen den Geschlechtern liegt bald nur mehr bei fünf Jahren. Frauen dürfen also durchschnittlich länger als Männer auf unserer Welt weilen. Aber damit ist es jetzt laut dieser Studie in manchen Bereichen vorbei. Längere Lebensdauer bedarf bei vielen auch mehr medizinische Betreuung und damit einhergehend Operationen. Hier kommt es nun zu einem fürchterlichen Erwachen bei den Frauen: Es gibt zwar in der Betreuung fast nur weibliches Personal, warum auch immer, aber bei den Operateuren sind die Frauen noch nicht auf gleichem Personalstand. Ob Operateurin oder Operateur war bisher der weiblichen Bevölkerung vollkommen egal, Hauptsache gut ausgebildet, empathisch, wenn möglich, und kurzfristig verfügbar. Jetzt muss man jedoch den Fokus auf die Weiblichkeit legen. Es wird auf den diversen Arztsuchmaschinen einen weiteren Filter für den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein geben. Die Krankenversicherungen müssen neue Berechnungen anstellen, Aktuare werden sich den Kopf zermartern, wie das in den Tarifen unterzubringen sei, und Frauen werden einfach nicht mehr so rasch zu einer Operation kommen. Bei Männern gibt es keine Gefahr, wenn sie von einer Frau statt ei-

rC 01/2022 | 03 | EDITORIAL

nem Mann operiert werden. Aber zurück zu den zu operierenden Damen: Welcher Mann traut sich noch eine Frau zu operieren, wenn die dann vielleicht nicht mehr so lange lebt, als wenn eine Frau operiert hätte. Gilt der Unterschied auch bei roboterunterstützten Operationen, ob der begleitende Arzt weiblich oder männlich ist? Oder wenn beide Geschlechter nicht zutreffen? Oh, was dann? Sterben die Menschen dann noch schneller? Sollte man sich, bevor man einen Arzt aufsucht, nach seinen sexuellen Vorlieben erkundigen, nach seinem Horoskop, oder die Numerologie zurate ziehen? Es wird immer schwieriger, man will doch das Richtige tun, die eigene Gesundheit doch nur dem besten Menschen anvertrauen. Das Beste will man für sich selbst, das könnte vielleicht damit erreicht werden, wenn man am Boden der Vernunft wieder ankommt. Eine Studie ist schön und gut, auch wenn Eingriffe bei über 1,3 Millionen Patientinnen in England untersucht wurden. Warum eine kanadische Studie Eingriffe in England untersucht und nicht in Kanada? Weil die Studienerstellerinnen eine Diskussion um die Geschlechterverteilung in den englischen Operationssälen anstoßen wollten. Und warum nicht in Kanada? Fragen über Fragen, aber eines bin ich mir sicher, obwohl meine medizinischen Fachkenntnisse gleichwohl sehr unterdurchschnittlich sind: Es ist doch vollkommen egal, ob Männlein oder Weiblein oder eines der vielen anderen Geschlechter, wenn sie bei einem Notfall helfen. Übrigens: Wenn ich alle meine Operationen zusammenzähle, muss ich Ihnen mitteilen, dass ich hier seit Jahren als Geist fungiere. Aber da ich nicht in England operiert wurde und keine englische Patientin bin, habe ich es bis jetzt überlebt. Ihre Doris Wrumen


16 33 Editorial 03

06 06 06 07 07 08 08 09 09 10 10 10 11 11 11

Markt

Traue nur einer Studie, die du selbst beeinflusst

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News

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Trennung/ Neue Strukturen

18

Safe7/EFM

Naturkatastrophen

18

Munich Re

Neuer Vorsitzender im Aufsichtsrat Atradius Kreditversicherung

Prognose für 2021–2023

19 19

WIFO

Für einen guten Zweck

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faircheck

Präventiv-Versorgung

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Zurich/Z Zurich Foundation

Flugrettung 2021

45

ÖAMTC

Privatinsolvenzstatistik/ Firmeninsolvenzstatistik 2021

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Creditreform

46

Generali Versicherung

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Buchvorstellung

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Wiener Städtische Versicherung

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VI-Engineers/ Niederösterreichische Versicherung

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Fachverband der Finanzdienstleister

49

Exklusiv-Vertrieb „Bauversicherungen richtig abschließen“ Erweiterung bei Wetter-Plus-App Anteile erhöht

Neuer Ombudsmann Vorstand

Merkur Versicherung/Nürnberger Versicherung

TRIGOS 2022 TRIGOS

Nachhaltige Produkterweiterung Niederösterreichische Versicherung AG (NV) Angebotserweiterung Generali Versicherung AG

Verzinsung Lebensversicherung Allianz Gruppe Österreich

Studie zur Versicherungsbranche PwC Österreich

Österreichweit und doch ganz nah – der Helvetia Partnervertrieb Großmakler MVK Award Telemark Marketing

Fakten, Trends und Strategien 2022 Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA)

Kunstmarkt erholt sich Deloitte Österreich

Bündnis

GrECo International AG

Jahresergebnis

Oberösterreichische Versicherung

Neue Strategie Generali Group

Wechsel im Vorstandsteam der Österreichische Beamtenversicherung Rekordjahr 2021 bei Unwetterschäden Wiener Städtische Versicherung AG

Rating VIG

APK Vorsorgekasse AG

Wettbewerb VIG Xelerate

Finanzen

DONAU Versicherung

Coverstory 20

ARAG Rechtsschutz smart – Rechtsstreit verhindern Gemeinsame Zukunftswege

Das neue Jahr

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Ratgeber 2022: Bleiben Sie liquide! von Michael Kordovsky

Die richtigen Anlagestrategien für 2022 von Michael Kordovsky

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Interview 14 33

34 38

Neuer Maklerchef Christian Voith, Leiter Makler- und Partnervertrieb UNIQA Österreich Versicherungen AG

Erfahrenes Duo übernimmt den Gesamtvertrieb von Wüstenrot

Alexander Knezevic (Chief Sales Officer/Ressort Sales) und Tobias Kohl (Chief Customer Officer/Ressort Customer & Central Sales), Geschäftsführer WR Partner Service GmbH

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Mag. Hannes Dolzer, Fachverbandsobmann Fachverband der Finanzdienstleister

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Resümee und Aussicht

Den Wandel der Zeit nutzen

Stefan Zaffalon, Chief Operating Officer Europ Assistance

Kolumne 36

Das Risiko der Risikoaversion von Mag. Christian Sec

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Trennung/ Neue Strukturen Safe7/EFM

Die Safe7 Holding AG und die EFM Versicherungsmakler AG haben nach fünf erfolgreichen Jahren die Zusammenarbeit einvernehmlich beendet. Die SAFE7 Holding AG wird die gesamte Energie ab

nun in die Zukunft investieren und sich um die weitere Expansion bemühen. Die EFM Versicherungsmakler AG wird sich auf ihr bestehendes Kerngeschäft fokussieren und plant ebenfalls weitere Expan-

sionen. Die treuhändisch von der SAFE7 Holding gehaltenen Bestände der EFM Versicherungsmakler AG werden per sofort auf die Martens & Prahl GmbH als Bestandsholding übertragen. Diese Bestandsholding befindet sich mehrheitlich im Eigentum der EFM. Die Geschäftsführung teilen sich Wilhelm Brandstetter (EFM), Josef Graf (EFM) und Erich Dulle (VERDAS).

Naturkatastrophen Munich Re

Die Naturkatastrophen verursachten im vergangenen Jahr Gesamtschäden von 280 Milliarden US-Dollar, nur circa 42 Prozent davon waren versichert. Für die Versicherungswirtschaft war das Jahr 2021 das zweitteuerste Naturkatastrophenjahr bisher. Dominiert hat die Schadenstatistik Hurrikan Ida mit 65 Milliarden USDollar Gesamtschäden, die Flutkatastrophe in Europa verursachte 46 Milliarden Euro Schäden. In Deutschland wurde eine Schadenssumme von 33 Milliarden Euro verzeichnet, davon waren nur 8,2 Milliarden Euro versichert. Der versicherte Anteil war wegen der unversicherten Infrastrukturschäden und der begrenzten Versicherungsdichte für Hochwasser in Deutschland relativ gering. Ernst Rauch, Chef-Klimatologe und Leiter der Abteilung Climate Solutions,

kommentiert: „Die Katastrophen-Statistik 2021 ist auffällig, denn etliche der extremen Unwetterereignisse gehören zu jenen, die durch den Klimawandel häufiger oder schwerer werden. Dazu gehören Schwergewitter in den USA auch im Winterhalbjahr. Oder auch Starkregen mit Hochwasser in Europa. Bei den Hurrikanen erwartet die Wissenschaft, dass der Anteil der starken Stürme gepaart mit extremen Niederschlägen durch den Klimawandel zunimmt. Auch wenn Ereignisse nicht einfach dem Klimawandel zugeordnet werden können, so liefert die Analyse der Veränderungen über Jahrzehnte hinweg plausible Indizien für

Neuer Vorsitzender im Aufsichtsrat Atradius Kreditversicherung Nach seinem Rücktritt als CEO des spanischen Versicherungskonzerns Grupo Catalana Occidente (GCO) ist Ignacio Álvarez mit Wirkung zum 31. Dezember 2021 auch von der Position des Aufsichtsratsvorsitzenden von Atradius N.V.

zurückgetreten. Xavier Freixes, der seit 2011 unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats und seit 2014 Vorsitzender des Prüfungsausschusses von Atradius N.V. ist, hat zum 1. Januar 2022 den Vorsitz des Aufsichtsrats übernommen. Jose MarC 01/2022 | 06 | NEWS

einen Zusammenhang mit der Erwärmung der Atmosphäre und Ozeane. Die Anpassung an steigende Risiken durch den Klimawandel wird eine Herausforderung.“ Erschreckend ist weiterhin, dass nur etwa 43 Prozent der Schäden durch Naturkatastrophen versichert sind. Selbst in Industrieländern ist die Versicherungslücke noch groß. In den ärmeren Ländern liegt der Anteil der nicht versicherten Schäden weiterhin bei 90 Prozent.

ria Serra, Vorsitzender der Grupo Catalana Occidente SA, kommentiert: „In den vergangenen elf Jahren war Ignacios Beitrag als Aufsichtsratsvorsitzender entscheidend für die Führung von Atradius und dessen erfolgreicher Entwicklung. Wir sind überzeugt, dass die Ernennung von Xavier Freixes die Grundlage für die weitere erfolgreiche Entwicklung sein wird.“


Prognose für 2021–2023 zent wachsen. Die Beschäftigung dürfte weiter steigen und die Arbeitslosenquote zurückgehen. 2022 wird die Arbeitslosenquote wieder unter ihrem Vorkrisenniveau liegen. Die Rohstoffpreise bleiben zwar noch bis weit in das Jahr 2022 hinein auf hohem Niveau, aufgrund des Nachlassens der weltweiten Nachfrage dürften sie jedoch allmählich sinken und so den Preisauftrieb im Inland dämpfen. 2023 nähert sich die Inflation wieder dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent. Der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo ist auch 2021 von den ho-

hen Ausgaben für die Bewältigung der Gesundheitskrise und den staatlichen Hilfsprogrammen geprägt und wird erneut deutlich negativ ausfallen. Automatische Stabilisatoren und das Auslaufen zahlreicher Stützungsmaßnahmen werden 2022 und 2023 trotz der Einnahmenausfälle durch die Steuerreform zu einer deutlichen Verbesserung des Saldos beitragen. Die vorliegende Prognose beruht auf der Annahme, dass die Mitte Dezember verlautbarte Aufhebung der Einschränkungen in Österreich entsprechend umgesetzt wird. Ein mögliches neuerliches Aufflammen der Pandemie, etwa durch die Omikron-Variante, und etwaige erneute Einschränkungen des Wirtschaftsgeschehens wurden in der vorliegenden Prognose dagegen nicht berücksichtigt.

ben wir rasch die Freigabe zur Weiterverwertung der Ware aus dem Schadenfall erhalten. Die Wiener Hilfswerke erhielten die nicht mehr verkäufliche Ware und konnten Teile in einem der Sozialmärkte zum Verkauf anbieten beziehungsweise für ihre Bauprojekte nutzen.“ Die Wiener Hilfswerke sind Teil von SOMA Österreich, einem Dachverband mit 40 Sozialmärkten, die über das Land verteilt sind. Die Freude über die Ware ist groß. Alfred Malek, zuständig für Warenakquise und Logistik bei SOMA – Wiener Hilfs-

werke, zeigt sich begeistert: „Wir bedanken uns sehr herzlich für die langjährige Kooperation und die Möglichkeit, unsere hilfsbedürftigen und armutsgefährdeten Kunden im Sozialmarkt mit ganz besonderen Artikeln zu versorgen, die sonst niemals den Weg zu uns finden würden.“ Und ergänzt: „Es ist vorbildlich von der faircheck Schadenservice GmbH, dass die Produkte nicht einfach entsorgt, sondern einem karitativen Zweck zugeführt werden. Wir freuen uns und unsere Kunden noch mehr.“

WIFO

Die kräftige Konjunkturerholung in Österreich im Frühjahr und Sommer 2021 wird im zweiten Halbjahr durch den neuerlichen Lockdown, anhaltende Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise gebremst. Im vierten Quartal wird das BIP voraussichtlich schrumpfen. 2022 dürfte sich die Wirtschaft nach der Aufhebung der Einschränkungen rasch wieder erholen. Aufgrund der schrittweisen Auflösung der Hemmnisse wird für das Gesamtjahr 2022 ein kräftiges Wachstum erwartet. Nach 4,1 Prozent im Jahr 2021 wird das BIP 2022 um 5,2 Prozent und 2023 um 2,5 Pro-

Für einen guten Zweck faircheck 2021 war auch in der Versicherungsbranche ein bewegtes Jahr. Zahlreiche Unwetter und die daraus entstandenen Schäden sprengten bestehende Kapazitäten. Nur selten zeigt sich ein Schadenfall von der guten Seite. Das faircheck-Projekt „Weiterfairwertung von Wirtschaftsgütern“ steht diesem Trend entgegen. Ende des Jahres konnte beispielsweise nach einem Schadenfall bei einem Haustechnikunternehmen eine große Menge an nicht mehr für den Verkauf geeigneter Installationsware – von der Brausearmatur bis zum Rohr – karitativen Zwecken zugeführt werden. Der faircheck-Schadenregulierer David Steinbock war bei der Begutachtung des Schadens vor Ort und initiierte die Weitergabe der einwandfreien und voll funktionstüchtigen Ware. Eva Kasper, Geschäftsführerin von faircheck: „Nach Rückfrage bei der zuständigen R+V Versicherung ha-

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Präventiv-Versorgung Zurich/Z Zurich Foundation Seit vielen Jahren unterstützt die Zurich Österreich den Verein T.I.W. – Training Integration Weiterbildung. So fanden im Rahmen eines dreijährigen Programms, das ebenfalls von der Z Zurich Foundation unterstützt wurde, bis Juni 2020 berufsspezifische Workshops, Kulturausflüge und Projekte zwischen ZurichMitarbeitenden und T.I.W.-Jugendlichen statt, um deren Integration in das Berufsleben zu fördern. Nun geht man einen weiteren Schritt und ermöglicht medizinische PräventivVersorgung für benachteiligte Jugendliche. Jugendliche, die nicht mehr in die Schule gehen, aber noch nicht arbeiten, haben häufig keine E-Card. Damit fehlt ihnen der Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem. Medizinische Probleme, seien sie physiologisch oder psychisch, bleiben so oft unbehandelt. Das neue Projekt des Wiener Vereins schließt diese Lücke. Seit Jänner 2021 bietet der Verein benachteiligten Jugendlichen eine Anlaufstelle für medizinische Fragen. Coronabedingt erfolgte die offizielle Eröffnung jedoch erst im Herbst 2021. Das neue Gesundheitszentrum schafft damit erstmals Zugang zu Vorsorge, Diagnose und Therapie für sozial benachteiligte Jugendliche. Andreas Pollak, Geschäftsführer von T.I.W.: „Viele unserer Jugendlichen kommen aus Fami-

lien, in denen Gesundheitsvorsorge und das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil nicht ausgeprägt ist. Dabei haben gerade Jugendliche mit wirtschaftlich schwachem Hintergrund deutlich häufiger gesundheitliche Probleme, chronische Krankheiten und Bedarf an psychologischer Begleitung. Wir sind dankbar, dass wir mit Unterstützung von Zurich und der Z Zurich Foundation das Gesundheitszentrum errichten konnten.“ Die Vinzenzgruppe, eine Vereinigung von Ordensspitälern in Wien, ist Kooperationspartner und stellt dafür Räume und Ressourcen in einem Wiener Kran-

Andreas Pollak (Leitung T.I.W.), Andrea Stürmer (CEO Zurich Österreich)

Flugrettung 2021 ÖAMTC

Österreichweit hoben die Notarzthubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung 2021 zu 19.253 Einsätzen ab – so oft wie nie zuvor. Im Schnitt wurde damit 53-mal pro Tag eine Christophorus-Crew alarmiert, um lebensrettende Hilfe aus der Luft zu erbringen. Gegenüber 2020 (17.284 Ein-

kenhaus zur Verfügung. In diesem Rahmen bieten Ärztinnen und Ärzte umfassende Vorsorgeuntersuchungen an. Mit der auf fünf Jahre angelegten Unterstützung soll das Gesundheitszentrum aufgebaut und zu einer fixen Anlaufstelle werden. Damit wird ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag für die Jugendlichen geleistet. „Wir möchten einen Beitrag für die Gesellschaft leisten und Jugendliche unterstützen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Daher unterstützen wir gerne das neue T.I.W.Gesundheitszentrum“, sagt Andrea Stürmer, Vorsitzende des Vorstandes von Zurich. „Gerade in der aktuellen Situation ist es für alle Menschen wichtig, einen Zugang zu medizinischer Versorgung zu haben.“

sätze) ist das ein Plus von elf Prozent. Die Christophorus-Notarzthubschrauber wurden vor allem nach internistischen und neurologischen Notfällen alarmiert (rund 48 % aller Einsätze). Mit Abstand folgen Unfälle in der Freizeit, bei der Arbeit, in der Schule oder im häuslichen Umfeld (gemeinsam rund 16 %), währC 01/2022 | 08 | NEWS

rend Einsätze nach Verkehrsunfällen mit sieben Prozent nach wie vor im einstelligen Bereich liegen. In der Einsatzstatistik 2021 sind außerdem 648 Taubergungen, bei denen Personen aus unwegsamem Gelände gerettet wurden, sowie 828 Nachteinsätze zu finden. Gestartet ist die ÖAMTCFlugrettung 1983 mit Christophorus 1 in Innsbruck. Mittlerweile sorgen 17 ganzjährig betriebene Stützpunkte für die flächendeckende Hilfe per Notarzthubschrauber.


Privatinsolvenzstatistik/ Firmeninsolvenzstatistik 2021 Creditreform Die Gesamtzahl der Privatinsolvenzen ist um 4,0 Prozent auf 7.657 Verfahren weiter zurückgegangen. Die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren stagniert bei rund 7.200. Die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzen sanken um 30 Prozent auf 448 Verfahren. Damit wurde ein neuer Tiefstandrekord erreicht. Zu den Gründen meint Geschäftsführer Gerhard M. Weinhofer: „Die staatlichen Hilfen und die schnelle Erholung der Wirtschaft ließen die Arbeitslosigkeit und damit die Insolvenzen weiter zurückgehen. Doch seit Herbst gibt es eine Trendumkehr, ausgelöst durch die Reform des Insolvenzrechts und der damit einhergehenden schnelleren Entschuldungsmöglichkeit.“ Allgemein liegen die Insolvenzursachen bei Privatpersonen im Jobverlust, in der gescheiterten Selbständigkeit sowie generell im sorglosen Umgang mit Geld. Auslöser sind dann oftmals zusätzliche Faktoren im höchstpersönlichen Bereich wie Krankheit und

Scheidung. Die Gesamtzahl an Firmeninsolvenzen ist nach dem starken Einbruch seit Beginn der CoronaPandemie nur mehr um 1,0 Prozent zurückgegangen. Ein Blick in die Details zeigt, dass dieser Trend der letzten eineinhalb Jahre nun zu Ende geht. Die Zahl der eröffneten Verfahren ist erstmals seit sechs Quartalen um 12,3 Prozent auf über 2.000 gestiegen. Betrachtet man allein das vierte Quartal 2021, so zeigt sich, dass die Zahl der eröffneten Verfahren um 174 Prozent angestiegen ist. Als Grund für die „Normalisierung“ des Insolvenzgeschehens sieht Gerhard M. Weinhofer das Auslaufen der Stundungen durch GKK und Finanzämter und die vermehrte Antragsstellung auf Insolvenzeröffnung durch diese Institutionen. Dazu kommt, dass viele Unternehmer durch die volatile, stark verunsichernde Pandemiesituation, in der eine betriebswirtschaftliche Planbarkeit erschwert wird, die Reißleine gezogen haben. Die Insolvenzursachen lie-

Gerhard M. Weinhofer

gen generell in Managementfehlern, im Wettbewerb (Preiskampf, sinkende Margen) sowie im Mangel an Kapital und damit konkret in Problemen bei der Rückzahlung der gestundeten Abgaben und Steuern. Da es nur wenige Großinsolvenzen gab, sind sowohl die Insolvenzpassiva (ca. 1,1 Mrd. Euro) als auch die betroffenen Arbeitsplätze (ca. 8.800) stark rückläufig. Am stärksten stiegen die Insolvenzen im Transportwesen („Verkehr- und Nachrichtenübermittlung“) mit einem Plus von 19,7 Prozent. Hingegen gingen die Insolvenzen im Tourismus („Beherbergungs- und Gaststättenwesen“) mit einem Minus von 13,3 Prozent zurück.

Exklusiv-Vertrieb Generali Versicherung

Im Exklusiv-Vertrieb der Generali Versicherung vollzog sich ein Generationswechsel. Matthias Gerbavsits (33) übernahm per 1. Januar 2022 die Leitung von Michael Heinzl (63), der nach 25 Jahren bei der Generali in den Ruhestand wechselte. Heinzl leitete über zehn Jahre die Regionaldirektion in Oberösterreich und verantwortete seit 2011 den angestellten Außendienst sowie die Konzernagenturen der Generali Versicherung. Matthias Gerbavsits trat 2014 bei der Generali Versicherung als Trainee mit Schwer-

punkt Vertrieb ein und entwickelte sich zum Spezialisten für die zentrale Steuerung des Exklusiv-Vertriebes. Parallel zu seiner beruflichen Laufbahn durchlief der studierte Betriebswirt von 2017 bis 2021 ein weitreichendes internationales Talente- und Management-Programm der Generali Group. Er absolvierte das „Generali Austria, CEE & Russia Leadership Program“ an der IEDC Bled School of Management, den Management-Lehrgang der Generali Österreich sowie das rC 01/2022 | 09 | NEWS

Matthias Gerbavsits

„Leading LTP Transformation Program“ an der London Business School.


„Bauversicherungen richtig abschließen“ Buchvorstellung Die 2. Auflage des Leitfadens zur Bauund Montageversicherung von Norbert Jagerhofer ist im Linde Verlag erschienen. Die Neuauflage war aufgrund der 68 neuen OGH-Entscheidungen und der Empfehlungen der RSS Rechtsservice- und Schlichtungsstelle des Fach-

verbandes der Versicherungsmakler und Berater unabdingbar. Zum Inhalt: Welche Bauversicherung ist notwendig und sinnvoll? Für wen gilt der Versicherungsschutz? Wofür bestehen Haftungsausschlüsse? Das Standardwerk zur Bauversicherung beruht auf dem umfangreichen Wissen und der langjährigen Erfahrung

des Autors und enthält eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten bauversicherungsrechtlichen Themen sowie eine umfassende Judikatur-Sammlung des OGH, die in der Neuauflage durch die zahlreichen OGH-Entscheidungen der letzten Jahre ergänzt wurde. Mehr als 100 Praxistipps unterstützen Sie bei der Entscheidung, welche Klauseln in einem Versicherungsvertrag enthalten sein sollten. Buch kartoniert: 344 Seiten Auflage: 2. Auflage 2022 ISBN: 9783707342994 Verlag: Linde Verlag

Erweiterung bei Wetter-Plus-App Wiener Städtische Versicherung Die Wiener Städtische Versicherung hat ihre kostenlose Wetter-Plus-App erweitert. Schneelage und Wetterprognosen von rund 150 Wintersportorten in Österreich können einfach und schnell abgefragt werden. „Individuell können Wetterprognosen und Schneelagen für die angesagtesten Wintersportorte in Österreich schon vor dem Skierlebnis abgefragt werden – auch regionsabhängige Schneewarnungen sind aktivierbar. So ist man auch vor den nächsten Schneefällen optimal informiert“, sagt Vorstandsdirektorin Do-

ris Wendler. Nach den bereits vorhandenen Wetterinformationen für Österreich und das Ausland, den Warnungen vor Gewitter, Sturm, Hagel und anderen Wettergefahren, steht auch das Modul „Schneelage“ zur Verfügung. Diese App ist nicht nur für Kunden, sondern für alle User kostenlos in den jeweiligen App-Stores zum Download verfügbar. Wetterprognosen sind für den aktuellen Tag und vier Folgetage abrufbar, außerdem werden aktuelle Windgeschwindigkeiten, Neuschnee- bzw. Nie-

Anteile erhöht

VI-Engineers/ Niederösterreichische Versicherung Die Niederösterreichische Versicherung erweitert die Gesellschaftsanteile bei VI-Engineers. Mit 74 Prozent wird der Regionalversicherer nun zum Mehrheitseigentümer des Immobilienprojektentwicklers, 26 Prozent der VI-Engineers hält die Rodeo X Handels- und Dienstleistungs GmbH. Geschäftsführer DI Patrick Kloihofer: „Hinter der VI-En-

gineers stehen zwei Eigentümer, deren Werte und Visionen mit jenen der VIEProjektentwicklung Hand in Hand gehen. Ich freue mich schon jetzt auf den weiteren gemeinsamen Weg, wo nachhaltiges und leistbares Wohnen in einem lebenswerten Umfeld – so wie aktuell beim ‚Sonnenweiher Grafenwörth‘ – im Zentrum stehen wird.“ rC 01/2022 | 10 | NEWS

Doris Wendler

derschlagsmenge angezeigt. Und noch einen attraktiven Zusatz bietet die App: Anzeige aller Skigebiete im Umkreis von 75 Kilometern.

Die VI-Engineers Bauträger GmbH & Co KG versteht sich als Entwickler für innovative und zukunftsorientierte Immobilienprojekte in Wien und Niederösterreich, den Landeshauptstädten Österreichs sowie an Orten mit außergewöhnlichem Potenzial. Themen wie ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verträglichkeit stehen dabei im Zentrum vieler Projekte – darunter das mehrfach ausgezeichnete Projekt „Living Garden“ in der Seestadt Aspern oder das aktuelle Leuchtturmprojekt „Sonnenweiher Grafenwörth“.


Neuer Ombudsmann

Fachverband der Finanzdienstleister Gerhard Windegger wurde vom Ausschuss des Fachverbandes Finanzdienstleister zum neuen Leiter der Ombudsstelle ernannt. Der Niederösterreicher blickt auf jahrzehntelange Erfahrung im Finanzbereich zurück – zuletzt als Compliance-Berater für Wertpapierfirmen. Mit Jahreswechsel wird Windegger die Stelle vom

langjährigen Ombudsmann Johann Wally übernehmen, der stets mit außerordentlicher Sozial- und Fachkompetenz überzeugt hat und dadurch zahlreiche Fälle lösen konnte. Der Fachverband Finanzdienstleister dankt für seine langjährige Unterstützung und wünscht alles Gute für die Zukunft.

Vorstand

APK Vorsorgekasse AG Gründungsvorstand und Vorsitzender des Vorstandes der APK Vorsorgekasse Mag. Alfred Ungerböck ist mit Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand

gegangen. Als sein Nachfolger wurde DI Thomas Keplinger, der seit dem Jahr 2015 Mitglied des Vorstands ist, zum Vorsitzenden und Herr Poul Thybo, MSc zum

Wettbewerb VIG Xelerate DONAU Versicherung

Zum bereits achten Mal wurden im Rahmen des gruppeninternen Wettbewerbs VIG Xelerate Digitalisierungsprojekte der Gruppengesellschaften ausgezeichnet. Prämiert werden Projekte, die einen innovativen Ansatz verfolgen, Relevanz für die Versicherungsbranche und vor allem für andere Gruppengesellschaften haben sowie durch die Realisierung zu verbesserten wirtschaftlichen Kennzahlen beitragen. Den Sieg und somit ersten Platz erreichte die DONAU Versicherung mit ihrer volldigitalen Haushalts-

versicherung „WohnenNext“. Sie ermöglicht es Kunden, ihre Versicherung innerhalb weniger Minuten einfach und

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Gerhard Windegger

neuen Mitglied des Vorstands der Gesellschaft ernannt. Kommerzialrat Mag. Christian Böhm, Vorsitzender des Aufsichtsrats: „Mit der Bestellung des neuen Vorstandsteams ist es gelungen, Kontinuität zu sichern und damit die Voraussetzungen für die Fortsetzung der äußerst erfolgreichen Entwicklung der APK Vorsorgekasse zu schaffen.“

individuell abzuschließen – jederzeit und überall. „Österreichs schnellste Versicherung“ setzt dabei auf innovatives Design, Customer Experience und Usability sowie auf eine Dunkelverarbeitung der notwendigen Prozesse ohne menschliches Zutun und zum Nutzen der Kunden und des Unternehmens. Überreicht wurde die Auszeichnung durch den VIG Chief Innovation Officer (CIO) Gábor Lehel. Vorstandsvorsitzende Judit Havasi: „Mit WohnenNext hat die DONAU nicht nur am österreichischen Markt, sondern auch in der VIG Gruppe neue Maßstäbe gesetzt. Das ist für die DONAU eine besonders hervorzuhebende Auszeichnung. Ein herzliches Danke an alle, die an diesem Erfolg mitgewirkt haben.“


ARAG Rechtsschutz smart – Rechtsstreit verhindern Rechtsschutzversicherer sorgen dafür, dass im Streitfall die Kosten der Rechtswahrnehmung übernommen werden und der Kunde sein Recht durchsetzen kann. Würde es keine Rechtsstreitigkeiten geben, dann bräuchte man auch keine Rechtsschutzversicherung. Weshalb sollte sich ein Rechtsschutzversicherer dafür einsetzen, Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden? Greift er damit nicht sein eigenes Geschäftsmodell an? Rechtsstreitigkeiten sind oft belastend und ein Urteil wird nicht immer als gerecht empfunden. Eine gute Rechtsschutzversicherung deckt grundsätzlich die Kosten des Rechtskonflikts, nicht aber die Zeit und Energie, die man dafür aufwenden muss. Die psychische Belastung bei einem Rechtskonflikt und die dadurch einhergehende Minderung der Lebensqualität wird sehr oft unterschätzt. Der eigenen Gesundheit tut man daher Gutes, wenn man Rechtskonflikte möglichst vermeidet. Bei ARAG ist man der Auffassung, dass ein Rechtsschutzversicherer sich umfassend um das Thema Recht kümmern sollte. War in der Vergangenheit eher die Regulierung eines Streitfalles vordergründig, so widmet sich ARAG nun verstärkt dem Präventionsthema, konkret der Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten. „Die Kunden wollen nicht streiten. Schafft es ein Rechtsschutzversicherer, seine Kunden vor Rechtsstreitigkeiten zu schützen, so wird er nicht nur mit steigender Kundenzufriedenheit belohnt, sondern hat auch seine Schadenkosten gut im Griff. Gerade in Zeiten, in denen die Schadenshäufigkeit krisenbedingt

CFO Alexander Plank u. CEO Mag. Birgit Eder

immens ansteigt, gilt es kreativ zu werden, um nachhaltig und auf hohem Qualitätsniveau für Kunden wirtschaften zu können“, so CEO Birgit Eder. Mit dem Projekt „Rechtsschutz smart – Rechtsstreit verhindern“ stellt ARAG den Kunden auf der Homepage digitale Services zur Verfügung. Ziel ist es, sich durch Vorsorge vor späteren Rechtsstreitigkeiten zu schützen. ARAG möchte für seine Kunden das Risiko von Rechtskonflikten sichtbarer rC 01/2022 | 12 | MARKT

machen und neue Wege zur Streitprävention anbieten. „Wichtig ist es, den Kunden durch möglichst einfache und unkomplizierte Maßnahmen zu ermöglichen, sich in bestimmten Lebenssituationen vor Rechtsstreitigkeiten zu schützen. Hier bieten sich einfache digitale Services gut an“ so Eder. „Wer, wenn nicht der Experte in Rechtsschutz zeigt vor, wie das geht. Die ARAG ist seit über 85 Jahren international im Rechtsschutz tätig. Als weltweit führender Rechtsschutzver-


sicherer verfügen wir über Expertenwissen in allen Themen rund ums Recht. Wir wissen, wie man sich vor einem Rechtsstreit schützen kann.“ Angeboten werden Präventionsmaßnahmen, die ohne viel Aufwand umgesetzt werden können. Wichtig ist ein einfacher Zugang zu den Services. So kann man nun bei ARAG über die Homepage folgende Services abrufen: • Wer überprüft die Zuverlässigkeit des zukünftigen Mieters einer Wohnung vor Unterzeichnung des Mietvertra-

ges. Kann er sich die Wohnung leisten? Handelt es sich um einen Mietnomaden? Bei ARAG geht das zukünftig mit dem KSV-Mieterpass. • Die unternehmenseigene Website auf Rechtsmängel überprüfen lassen, mit dem digitalen Website-Check. • Seine IT-Sicherheit überprüfen – mit dem digitalen ARAG IT- -Check. • Musterverträge downloaden – mit dem ARAG Online Service. • §57a Kfz Gutachten digital anfordern – mit dem Kfz Pickerlservice

Gemeinsame Zukunftswege

Merkur Versicherung/Nürnberger Versicherung Die Merkur Versicherung AG hat die Nürnberger Versicherung Österreich (NVÖ) vorbehaltlich der erforderlichen aufsichts- und wettbewerbsrechtlichen Zustimmungen gekauft. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde am 13. Dezember 2021 unterzeichnet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Standort in Salzburg bleibt mit seinen Mitarbeitern erhalten und entwickelt sich zum Lebensversicherungsspezialisten in der Merkur Gruppe. Begleitet wurde der Kaufprozess von der Kanzlei Dorda,

Ingo Hofmann

KPMG Law und Deloitte. Die Garanta Versicherungs-AG Österreich ist nicht Teil des geplanten Erwerbs durch die Merkur Versicherung und verbleibt als Zweigniederlassung im Konzernverbund der Nürnberger Deutschland, wird aber als enger Kooperationspartner der Merkur Gruppe tätig werden. Die Garanta Versicherungs-AG Österreich, Spezialist für individuelle Versicherungslösungen im Bereich der Kfz-, Schaden- und Haftpflichtversicherungen, ist am selben Standort in Salzburg tätig und wird künftig enger Kooperationspartner der Merkur Gruppe sein. Ziel ist es, das Know-how der Garanta bei der Weiterentwicklung in der Schadenversicherung der Merkur zu nutzen, sodass in weiterer Zukunft eine Intensivierung dieser Partnerschaft, wie zum Beispiel in der Entwicklung eigener Produktlösungen, möglich ist. „Mit der Nürnberger Versicherung wird nicht nur ein Produktpionier und eine treibende Kraft in der Branche Teil unseres Merkur-Teams, wir haben vor allem Menschen gefunden, die unsere Werte teilen und unsere DNA widerspiegeln. Wenn zusammenkommt, was zusammengehört, dann wird es richtig gut“, rC 01/2022 | 13 | MARKT

• Sie kaufen viel online? – mit dem Fakeshop-Alert kauft man sicher ein im Netz. Mit dem neuen Tarif 01/2022 stehen den ARAG Kunden nun viele neue Services zur Verfügung, weitere werden folgen. „Die ersten neuen Services stehen auf der Homepage bereits zur Verfügung. Wir werden aber noch weitere im Laufe des Jahres online stellen. Unsere Kunden sind zukünftig rundum geschützt – vor einem Rechtsstreit und während eines Rechtsstreits.“

so Ingo Hofmann, CEO der Merkur Versicherung. Auch Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Versicherung Österreich, freut sich über die künftige Zusammenarbeit: „Mit dieser Verbindung setzen wir nicht nur ein starkes Statement für das Wunder Mensch, sondern bündeln unsere unternehmerischen Werte und Kräfte im Sinne unserer Kunden und Vertriebspartner in Zukunft auf einem gemeinsamen Erfolgsweg.“ Laut Angaben des Unternehmens wird sich in naher Zukunft nichts an der Zusammenarbeit mit dem freien Vertrieb ändern. Auch ist kein Mitarbeiterabbau geplant, was sich verändern soll, ist die die personelle Besetzung im Vorstand der Merkur Versicherung.

Kurt Molterer


Neuer Maklerchef Der 43-jährige Christian Voith ist seit 22 Jahren bei der UNIQA Versicherung tätig, begonnen hat der engagierte Versicherungskaufmann als Maklerbetreuer in Salzburg. Vertrieb, Kundenbetreuung und die Liebe zum Beruf sind ihm bereits in die Wiege gelegt worden, ist doch sein Vater seit 1975 Versicherungsmakler in Salzburg. Vor drei Jahren wurde Christian Voith als Verkaufsleiter ins Zentralteam des Makler- & Partnervertrieb berufen. Seit damals pendelt der Vater von einem 12-jährigen Sohn und Hundefreund zwischen Salzburg und Wien. Mit seiner Lebensgefährtin lebt die Familie in Henndorf am Wallersee. Wir haben ihm einige kurze Fragen zu seiner neuen Position als Leiter Makler-und Partnervertrieb UNIQA Österreich gestellt. Was ist Ihnen in der neuen Funktion wichtig? Christian Voith: Mich persönlich mo-

tivieren folgende drei Grundsätze: „Wir, Vertrauen & Verlässlichkeit“, niemals lockerlassen und immer das Beste geben. Diese Grundsätze sind mein Leitmotiv und daran möchte ich auch in meiner neuen Funktion festhalten. Die Vertriebsmannschaft ist gut aufgestellt und routiniert. Für mich ist wichtig, dass wir die Digitalisierung dort vorantreiben, wo es auch Sinn macht. Prozesse zu vereinfachen, um die Arbeitsprozesse auf beiden Seiten des Vertriebes zu erleichtern. Unsere Vertriebspartner sollen mehr Zeit haben, um sich auf die wichtigen Dinge fokussieren zu können, den Vertrieb. Ich möchte mich auch noch sehr herzlich bei Franz Lehner bedanken. Er hinterlässt große Fußabdrücke, die es mit Elan und Vertrauen zu füllen gilt. Welche beruflichen Ziele haben Sie? Voith: Junge Menschen davon zu über-

zeugen, wie besonders die österreichische Versicherungswirtschaft ist, sowohl als Arbeitsgeber, aber auch hinsichtlich

ihrer volkswirtschaftlichen Leistung. Mit Fleiß und Zielstrebigkeit ist in unserer Branche alles machbar, der Aufstieg vom Lehrling bis zum Leiter eines des größten Maklervertriebes, wie auch ich das gemacht habe. Meine beruflichen Ziele liegen unter anderem darin, mit den Vertriebspartnern im regen Kontakt zu bleiben, jedes Gespräch ist positiv, ob Kritik oder Lob, genau das macht mir an meinem Beruf Spaß. Durch Prozessoptimierung und Einsatz von KI die Arbeitswelt der Partner zu erleichtern. Im Retailgeschäft, aber auch im Business-Bereich. Unter dem Motto Vertrauen und Teamgeist, mit gut ausgebildeten Fachexperten (Underwriting), die mit den erforderlichen Vollmachten ausgestattet sind. Die UNIQA hat ihre jährliche Makler- & Vertriebspartner-Befragung durchgeführt, was nehmen Sie sich daraus mit? Voith: Vorab vielen Dank an die knapp

800 Teilnehmer, die sich für die uns sehr wichtige Befragung „Zeit“ genommen haben. Wir verstehen, wo die Kritikpunkte im Moment liegen. Ihr Feedback hat uns rC 01/2022 | 14 | INTERVIEW

Unsere Vertriebspartner sollen mehr Zeit haben, um sich auf die wichtigen Dinge fokussieren zu können, den Vertrieb. gezeigt, wo wir schnell handeln und Anpassungen vornehmen müssen. Wir arbeiten bereits an der Umsetzung und garantieren unseren Vertriebspartnern, dass wir mit Ende des 1. Quartales 2022 spürbare Veränderungen für unsere Geschäftspartner erzielen werden. Natürlich werden wir unsere Geschäftspartner über die detaillierten Weiterentwicklungen unserer Services noch schriftlich informieren. Ihre Meinung und ihre Zufriedenheit ist und bleibt uns wichtig. Daher werden wir auch im November 2022 Sie wieder einladen uns Feedback in Form der UNIQA Partnerbefragung zu geben. Danke für das Gespräch.


rC 01/2022 | 15 | INTERVIEW


Ratgeber 2022: Bleiben Sie liquide! In schwierigen und unsicheren Zeiten sollten einfache Anleger Geldexperimente tunlichst unterlassen. Es geht dabei um Personen mit unterdurchschnittlichem unregelmäßigem und/oder unsicherem Einkommen sowie frei verfügbarem Geldvermögen von unter 50.000 Euro. von Michael Kordovsky

Während Anleger mit hohem Einkommen und Netto-Geldvermögen von über 100.000 Euro – je nach Risikoneigung – durchaus mal etwas wagen können, ist bei der eingangs erwähnten Gruppe derzeit besondere Vorsicht geboten. Auch wenn die Corona-Zahlen in Österreich Anfang Jänner 2022 auf den ersten Blick gut aussehen, so dürfen die explodierenden Zahlen im Ausland nicht aus den Augen verloren werden. Die Pandemie ist noch nicht vorbei und somit schwebt die Gefahr einer Pleitenwelle mit vermehrter Kurzarbeit und wieder erhöhter Arbeitslosigkeit latent über der Wirtschaft. Finanziell schwächere Anleger sollten deshalb Geldexperimente meiden und versuchen unter Wahrung einer Basisabsicherung und eines gewissen Hyperinflationsschutzes möglichst liquide zu bleiben. Das bedeutet konkret folgendes:

Liquiditätsreserven inklusive BullionEdelmetalle Die Cashreserven auf Sparbüchern, Konten, in Bausparverträgen und/oder „unrC 01/2022 | 16 | FINANZEN

term Kopfpolster“ sollten zumindest 18 Monate Arbeitslosigkeit überbrücken können. Belaufen sich die monatlichen Haushaltsausgaben beispielsweise auf 1.700 Euro, dann sind 30.600, also 1700 mal 18 in Cash erforderlich. Dabei können 20 bis 30 Prozent in Edelmetalle, sprich Bulliongold –und Silber gehalten werden. Allerdings sollte dies rein physisch in Form von Barren und besser noch Münzen wie Philharmoniker, Krügerrand oder Mapple Leave erfolgen. Zwei Drittel der Edelmetalle sollten dabei in Bullion-Gold investiert werden, das in Österreich von der Mehrwertsteuer befreit ist und auch überschaubare Handelsspannen aufweist. Beispielsweise wies am 3. Jänner ein Gold-Philharmoniker 2022 1 Unze im Schöller Münzhandel einen Spread von 1599,50 (Ankauf ) zu 1.646,50 (Verkauf ) auf. Wer kauft und gleich wieder verkauft, verliert auf einen Schlag 2,855 Prozent. Wegen der Umsatzsteuer beim Verkauf wesentlich krasser wäre der Abschlag auf Silber-Philharmoniker mit 26,4 Prozent. Deshalb sollten maximal 10 Prozent des Gesamtvermögens in Silber investiert werden.


Michael Kordovsky

Sollte es unter Annahme gleichbleibender Kurse erforderlich sein, auch Gold und Silber zu Cash zu machen, dann liegt im Falle 30 Prozent Edelmetallen, davon 20 Prozent Gold und 10 Prozent Silber der Abschlag noch bei überschaubaren 3,21 Prozent des Gesamtvermögens, oder im Falle von 30.000 Euro bei 963,3 Euro. Wer besonders vorsichtig ist, kann sich beispielsweise mit 14 Prozent Gold und 7 Prozent Silber zufriedengeben. Es geht hier primär um eine Art „Feuerversicherung“ gegen Hyperinflation und Zusammenbruch des Finanzsystems. Achtung für finanzschwache Anleger gilt: Spekulativere Investmentfonds, einzelne Aktien, Anleihen und Kryptowährungen sollten so schnell wie möglich veräußert werden, denn die Marktunsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung sind für finanziell Schwächere zu groß. Allerdings können bei Anlegern mit gut bezahltem soliden Jobs volatilere Investmentfonds dem Vermögensaufbau dienen und unsichere Zeiten mit starken Kursschwankungen ermöglichen dabei im Zuge des Cost-Average Effektes eine besonders effektive Optimierung des Einstandskurses. Somit gibt es kein Geldanlage-Patentrezept für alle Anleger. Im Grunde genommen gelten noch immer die alten Regeln von André Kostolany, dem

berühmten „Börsenguru“ der 80er und 90er-Jahre: „Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren“. Während Anleger mit gutem Einkommen und Nettogeldvermögen von über 100.000 Euro derzeit mit traden, einschlägigen AI-Strategien und sogar diversen Minentitel ihr Glück versuchen können, sollten Personen mit niedrigem Einkommen, unsicherer Job-Zukunft und zugleich Netto-Geldvermögen von unter 50.000 Euro besonders vorsichtig agieren. Im Extremfall kann dies (vorerst) 100 Prozent Cash plus Vermeidung von Kapitalbindung durch Gegenstände bedeuten, die nicht unmittelbar benötigt werden.

Der diskrete OnlineFlohmarkt im Notfall Reichen trotz Liquidation der Wertpapierdepots die gesamten Liquiditätsreserven nicht für 18 Monate aus, dann sollte noch versucht werden, alle unnötigen Sammlerstücke, Gebrauchsgegenstände, Bücher, Videospiele und alte Computer zu Geld zu machen. Zum Verkauf ist dabei willhaben ein geeigneter Online-Marktplatz. Darüber hinaus können auch Bekleidungsstücke, die nicht unbedingt unmittelbar benötigt werden, online verkauft werden. Mit diesem Ausmisten können nochmals mehrere hundert Euro in die Kasse gespült werden. Diesbezüglich eine geeignete Plattform wäre: https://www.momox.at/ kleidung-verkaufen/ Auf momox können übrigens auch gebrauchte Bücher verkauft werden. Uralte Computerplatinen und elektronische Bauteile alter Fernseher können indessen als Altmetall an Schrotthändler verkauft werden. Im günstigsten Fall kann so ein Abverkauf von Sammlerstücken, Computern und Altwaren mehrere tausend Euro bringen. rC 01/2022 | 17 | FINANZEN

Fixausgaben senken durch Verlängerung der Kreditlaufzeit Zahlreiche Immobilienkäufer leiden unter der Last monatlicher Kreditraten. Das gilt vor allem für den Fall eines Arbeitsplatzverlustes in der Übergangszeit, bis ein neuer Job gefunden ist. Liegt die Restlaufzeit des Kredits unter 25 Jahre, dann ist eine Umschuldung auf längere Laufzeiten durchaus ein Thema. Bis zu 35 Jahre in Österreich und teils mehr als 40 Jahre bei deutschen Instituten, die über Kreditvermittler in Österreich anbieten, sind möglich. Die deutsche MHB bietet sogar Fixzinsbindungen auf 40 Jahre! Diese Wohnbaufinanzierungsvariante ist beispielsweise bei Infina erhältlich. Der große Vorteil der Streckung der Rückzahlung auf längere Laufzeit liegt darin, dass sich die Rückzahlung der Kreditsumme auf mehr Monatsraten verteilt und je nach Kreditmodell und Abschlusszeitpunkt könnte es im Rahmen einer Umschuldung sogar günstigere Zinskonditionen geben. Doch selbst bei gleichbleibenden Zinsen verbessert eine Verlängerung der Laufzeit die Liquiditätssituation, was anhand folgenden fiktiven Beispiels illustriert werden kann: Beispiel: Kredit mit 20 Jahren Fixzinsbindung zu 1,85 Prozent Nominalzins, Restlaufzeit 23 Jahre, Restschuld: 200.000 Euro. Bei 2,20 Prozent Kreditzins erfolgt Umschuldung auf 40 Jahre Laufzeit (Fixzins), wodurch sich die monatliche Ratenbelastung von 890 auf 627 Euro reduziert. Es bleiben also 263 Euro mehr zum Leben.

Fazit Finanzexperten aller Bereiche sollten in unsicheren Zeiten insbesondere an verschuldete Immobilienbesitzer und finanziell schwächere Kunden denken und denen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Tippgeber-Allianzen, beispielsweise mit Wohnbau-Finanz-Experten, wären dabei sowohl im Interesse der Kunden als auch unter Nebenverdienst-Aspekten hilfreich.


TRIGOS 2022 TRIGOS

Die Einreichfrist für den TRIGOS – Österreichs renommierteste Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften – beginnt am 10. Jänner 2022 und endet mit 25. Februar 2022. Prämiert werden Unternehmen, die trotz oder gerade wegen Covid-19 eine Führungsrolle und besondere Vorbildwirkung für verantwortliches Wirtschaften übernehmen. Der TRIGOS als Motor für Unternehmensverantwortung und nachhaltige Innovation in der österreichischen Wirtschaft

gibt jenen Unternehmen eine Bühne, die eine positive Entwicklung der Gesellschaft aktiv mitgestalten. Österreichische Klein- und Mittelbetriebe als auch Großkonzerne können sich 2022 in folgenden Kategorien bewerben: „Vorbildliche Projekte“, „Mitarbeiter-Initiativen“, „Internationales Engagement“, „Regionale Wertschaffung“, „Social Innovation & Future Challenges“ und „Klimaschutz“. Mit der Verantwortung im Kerngeschäft als notwendige Basis liegt der Fo-

kus auf Innovationskraft, Wirkung und Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Initiativen und Projekte. Gleichzeitig wird der Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen der UN – den Sustainable Development Goals (SDGs) – besonders gewertet. Neben der bundesweiten TRIGOSVerleihung haben Betriebe mit Sitz in den Bundesländern Tirol und Kärnten 2022 auch die Möglichkeit, mit dem regionalen TRIGOS ausgezeichnet zu werden. Alle teilnehmenden Betriebe aus diesen Bundesländern nehmen mit ihrer Einreichung automatisch sowohl am Bundeswettbewerb als auch am regionalen Bewerb teil.

Nachhaltige Produkterweiterung Niederösterreichische Versicherung AG (NV) Das Unternehmen hat seine umfangreiche Produktfamilie um die nachhaltig ausgerichtete fondsgebundene Lebensversicherung Öko Fondsplus erweitert. Diese Variante investiert in Fonds, die gemäß EU-Offenlegungsverordnung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung als „nachhaltig“ klassifiziert sind, um zur Vermeidung von Greenwashing beizutragen. Für Anleger ist damit ein mittel- und langfristiger Kapitalaufbau in nachhaltige Investments möglich, wobei die Fondsauswahl selbst bestimmt werden kann – je nach Anlegertyp und Risikobereitschaft. Das op-

tionale Ablaufmanagement der NV bietet die Möglichkeit, fünf Jahre vor Ende der fondsgebundenen Lebensversicherung das erwirtschaftete Fondsvermögen sukzessiv in nachhaltige Fonds mit geringerem Risikoprofil umzuschichten. Generaldirektor Mag. Stefan Jauk betont, dass „Nachhaltigkeit nicht nur für die Wirtschaft, sondern für jeden von uns auch im persönlichen Bereich sehr wichtig ist. Als Versicherungsunternehmen tragen wir hier große Verantwortung, sowohl im Veranlagungsbereich wie auch in der Pro-

Angebotserweiterung Generali Versicherung AG

Studenten, die ein Auslandssemester planen, benötigen dafür meist eine kurzfristige Krankenversicherung. Angebote sucht diese Zielgruppe vorwiegend im Internet – dort werden sie jetzt auch bei der Generali Versicherung fündig. Die

zeitlich begrenzte Auslands-Krankenversicherung lässt sich in wenigen Klicks online abschließen. Die kurzfristige Auslands-Krankenversicherung für Studierende bietet weltweit Schutz bei Unfall, akuter ErrC 01/2022 | 18 | MARKT

Mag. Stefan Jauk

duktentwicklung, und mit Öko Fondsplus tragen wir dem Rechnung.“

krankung und Tod mit einer Versicherungssumme von 500.000 Euro. Voraussetzungen für den Abschluss sind ein Alter von 18 bis 35 Jahren, ein Wohnsitz in Österreich sowie eine aufrechte Immatrikulation. Nach Angabe des Geburtsdatums, der Krankenkasse und der Aufenthaltsdauer im Ausland von maximal 360 Tagen erhalten die Studierenden die Prämie sowie den Umfang des Versicherungsschutzes genannt. Mit Vertragsab-


schluss erfolgt zugleich auch die Anmeldung im Generali-Kundenportal, wo die Polizze jederzeit abrufbar ist. Seit dem Sommer können Kunden per Smartphone eine On-Demand-Versiche-

rung über die „Meine Generali“-App abschließen. Diese tageweise Unfall- und Privathaftpflichtversicherung bietet einen Sofort-Schutz bei Freizeitaktivitäten für die Dauer von bis zu 21 Tagen. Darüber

hinaus besteht für alle die Möglichkeit zum Online-Abschluss einer Haushaltsversicherung und einer Mitgliedschaft für das Gesundheitsprogramm Generali Vitality.

Verzinsung Lebensversicherung Allianz Gruppe Österreich

Der Lebensversicherungsmarkt ist derzeit von einer positiven Dynamik gekennzeichnet. Die Allianz hält die Verzinsung trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase auch für das kommende Jahr in der Lebensversicherung bei der im Marktvergleich starken Marke von zwei Prozent fest. Mit der klassischen Lebensversicherung bietet das Unternehmen weiterhin die Möglichkeit des langfristigen Vermögensaufbaues mit garantierten Leistungen, die zusätzlich Erträge in Form der jährlich festgelegten Gewinnbeteiligung bringt. Zudem hat der Versicherer mit der fondsgebundenen Lebensversicherung auch ein neu gedachtes HybridModell auf den Markt gebracht, das die Chancen des Kapitalmarkts in der An-

sparphase mit Sicherheit in der Dekumulationsphase verbindet. „Wir wollen als Personenversicherer ein Komplettanbieter bleiben. Damit eröffnen wir nicht nur unterschiedliche Optionen für die private Vorsorge, sondern unterstützen insbesondere den Wachstumsmarkt der immer bedeutender werdenden betrieblichen Altersvorsorge“, erläutert Wolfgang Weisz, Leiter Versicherungstechnik Personenversicherung, mit Blick auf das staatliche Pensionssystem, welches er in der bestehenden Form nicht nachhaltig finanzierbar sieht. Aktuell liegt die Durchdringungsrate in der österreichischen Bevölkerung in der betrieblichen Altersvorsorge bei rund 25 Prozent – ein Wert, der beträchtliches

Studie zur Versicherungsbranche PwC Österreich

Welche Risiken, Sorgen und Stolpersteine die heimische Versicherungsbranche in naher Zukunft sieht, zeigt die aktuelle PwC-Studie „Insurance Banana Skins“. Sie basiert auf den Einschätzungen von über 600 befragten Versicherungsexperten aus 47 Ländern, darunter 26 Teilnehmern aus Österreich. Die fünf größten Sorgen der österreichischen Versicherungsbranche sind: die zunehmende Regulierung in Europa (diese belastet die Branche mit hohen bürokratischen Kosten und erschwert gerade für

kleine Marktteilnehmer die Geschäftsbedingungen), die niedrigen Zinssätze (aufgrund der gegenwärtigen Niedrigzinslage und der gleichzeitig steigenden Kosten durch Regulation befürchten österreichische Branchenteilnehmer zunehmend ein Risiko des Rentabilitätsverlustes), der Klimawandel (Überschwemmungen, Hagel, Waldbrände und Hitzewellen wirken sich für Versicherer bereits jetzt spürbar aus), die Anlagenperformance (daher stellen sie Portfolios mit geringem Risiko auf, um sich vor Marktveränderungen besser zu schützen) und die CyrC 01/2022 | 19 | MARKT

Wolfgang Weisz

Steigerungspotenzial hat. Der Anteil der 5,7 Milliarden Euro umfassenden Kapitalanlagen der Sach- und Lebensversicherung, der Nachhaltigkeitskriterien erfüllt, beträgt mittlerweile mehr als 91 Prozent – bis 2030 sollen es 100 Prozent sein.

ber-Kriminalität (aufgrund der Menge an relevanten Daten ist die Versicherungsbranche ein verlockendes Ziel für Cyber-Angriffe). Cyber-Kriminalität, Regulierung und neue Technologien stehen auch weltweit an der Spitze der künftigen Herausforderungen. Die größten Unterschiede der internationalen Ergebnisse zu Österreich liegen in den Bereichen Kreditrisiko, institutionelle Fragen des Geschäftsverhaltens und Corporate Governance. Die österreichischen Versicherer sind zudem vergleichsweise wenig über ihr Reputationsrisiko besorgt sowie die globale Makroökonomie, die in Österreich nur an 16. Stelle steht (weltweit: Platz zehn).



Das neue Jahr Was bringt das Jahr 2022 abseits von Corona-Schutzmaßnahmen, Regelungen, Sperrstunden und ähnlichem? Wir haben einige Punkte der gesetzlichen Änderungen hier zusammengefasst:

Bei der Anschaffung eines E-Fahrzeuges und einer E-Ladeinfrastruktur gibt es wieder Förderungen, sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen. Die Förderung gilt auch für leichte ein- und zweispurige Elektrofahrzeuge, nicht aber für private E-Bikes. Die Parkpickerl-Zone wird auf das ganze Stadtgebiet in Wien ausgeweitet. Ab 1. März 2022 wird die Geltungszeit und die Abstelldauer im Stadtgebiet vereinheitlicht und gilt dann zwischen 9 und 22 Uhr. Der digitale Führerschein soll im Frühjahr eingeführt werden. Dieser wird ebenso wie der elektronische Reisepass über das eIDA Ecosystem realisiert werden. Änderungen gibt es auch im Bereich des Wochengeldes für Selbstständige, es soll nicht mehr monatelang auf die Leistung gewartet werden müssen, die Auszahlung soll zukünftig auf Antrag monatlich zur Auszahlung kommen. Der IESG-Beitrag wird halbiert, was bedeutet, dass der Beitrag zum Insolvenzentgeltsicherungsfonds von 0,2 auf 0,1 Prozent per 1.1.2022 gesenkt wurde. Laut WKÖ bringt das den Unternehmen eine Entlastung bei den Lohnnebenkosten von 125 Millionen Euro im Jahr. Die Steuerreform soll in den nächsten drei Jahren eine steuerliche Entlastung von circa 18 Milliarden Euro bringen. Einige Eckpunkte, die heuer bei der Einkommenssteuer schlagend werden: Einkommen bis 11.000 Euro bleiben steuerfrei, für die Staffelsumme 11.000 bis 18.000 Euro wurde der Steuersatz bereits im Vorjahr von 25 auf 20 Prozent gesenkt. Für die zweite Stufe 18.000 bis 31.000 Euro wird ab Juli 2022 der Steuersatz von 35 auf 30 Prozent gesenkt. Für die Verdienststufe 31.000 bis 60.000 Euro wird ab Juli 2023 der Steuersatz von 42 auf 40 Prozent, die weiteren Stufen bleiben wie bisher besteuert. Die Krankenversicherungsbeiträge wird es bei Einkommen bis zu 2.600 Euro brutto eine Senkung der Beträge von 1,7 Prozent ab Juli 2022 geben. Der Familienbonus wird ebenfalls Mitte des Jahres von 1.500 auf 2.000 Euro pro Jahr und Kind erhöht. Für Unternehmen interessant ist, dass die Summe der „ge-

ringwertigen Wirtschaftsgüter“, die sofort als Betriebsausgabe abgesetzt werden können, von 800 auf 1.000 Euro erhöht wird und dass der Gewinnfreibetrag von 13 auf 15 Prozent erhöht wird. Was bringt das Jahr 2022 noch für uns: Der Bundespräsident wird Mitte November neu gewählt. Außerdem gibt es mit der Möglichkeit des assistierten Suizids für schwer oder unheilbar kranke Menschen eine der gewichtigsten Neuerungen. Unter strengen Voraussetzungen kann eine sogenannte Sterbeverfügung errichtet werden, diese muss eine ausdrückliche Erklärung enthalten, dass der Entschluss frei und selbstbestimmt nach ausführlicher Aufklärung gefasst wurde. Nach Erteilung der Verfügung erfolgt eine Wartezeit von zwölf Wochen, außer es wäre der nahe Tod voraussehbar, dann kann das tödliche Präparat aus der Apotheke abgeholt werden. Einige Organisationen sprechen bereits von einem zu novellierenden Gesetz, da einige Passagen nicht genügend differenziert sind, z. B. die Definition „schwere, dauerhafte“ Krankheit.

Was gibt es Positives für 2022? Die globale Führungsgemeinschaft YPO – mehr als 30.000 Führungskräfte in 142 Ländern mit der gemeinsamen Überzeugung, dass die Welt bessere Führungskräfte braucht – ist davon überzeugt, dass das Jahr 2022 trotz weltweiter Corona-Krise unter einem guten Stern steht. Man rechnet mit einer stark wachsenden Wirtschaft, sieht aber etwas besorgt auf die Auswirkungen der Inflation auf die Unternehmen. Der globale Arbeitskräftemangel hält an, was aber im Umkehrschluss bedeutet, dass genügend Arbeitsplätze vorhanden sind. Positiv zu bewerten ist, dass viele Unternehmen weltweit mehr in die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren. Und die Sterne stehen auch gut, denn das Jahr 2022 steht im Sternzeichen des Jupiters – der Planet des Glücks, der Abenteuer und der Weisheit. Wir haben traditionell die Versicherungswirtschaft nach ihrer Strategie für das Jahr 2022 befragt. Ob Glück, Abenteuer und Weisheit eine Rolle spielt? Die Statements folgen keiner bestimmten Reihenfolge.

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Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit

muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender Auch 2022 wird durch die Pandemie geprägt sein. Wir wissen nicht, wie lange noch deshalb Wellen gezählt und Menschenleben geschützt werden müssen, aber wir haben gelernt, flexibel und optimistisch mit den jeweiligen Herausforde-

rungen umzugehen. Bereits im abgelaufenen Jahr 2021 haben wir wieder eine Reihe von Verbesserungen umgesetzt. Zum Beispiel bei der Gesundheitsvorsorge: muki hat u.a. die Wahlarzt Ambulant-Tarife erweitert, um damit noch exakter auf die Bedürfnisse der Versicherten einzugehen. Auch in der Haushalts- und Eigenheimsparte haben wir 2021 die bestehenden Pakete um einige innovative Leistungen erweitert. In der Kfz-Versicherung – beim Versicherungs Award Austria 2021 mit „sehr gut“ bewertet und branchenweit am 2. Platz – haben wir die Haftpflicht und Kasko auf ein einfaches, übersichtliches Scoring-Modell umgestellt. Und so soll es auch 2022 weitergehen: Wir planen Neuerungen in der Unfall- und Krankenversicherung sowie in der Haushaltsund Eigenheimversicherung. Besonders freuen wir uns darauf, im neuen Jahr unsere Roadshows wieder in ganz Österreich vor Ort abhalten zu können. Auch wenn derzeit noch nicht absehbar ist, welche Voraussetzungen dann gelten werden, brennen Vorstand und Vertriebspartnerbetreuer darauf, unsere Vertriebspartner endlich wieder gemeinsam über unsere vielfältigen Produkte informieren zu können. Zusätzlich bieten wir IDD-zertifizierte Webinare an, in denen unsere Vertriebspartner online ihrer gesamten Fortbildungsverpflichtung von 15 Stunden benutzerfreundlich nachkommen können.

bäuden Österreichs bezogen. Der Standort bietet uns ideale Bedingungen, um unsere Vorhaben umzusetzen. Einer unserer Schwerpunkte im heurigen Jahr ist die Weiterentwicklung unserer digitalen Plattformen. Dabei legen wir besonderes Augenmerk darauf, es für unsere Maklerpartner einfach zu machen und für unsere Kundinnen und Kunden ein tolles Kundenerlebnis zu bieten. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit. Hier sind wir alle gefordert, unseren Beitrag zu leisten. So haben wir im Vorjahr mit Zurich For Future Invest eine fondsgebundene Lebensversicherung auf den Markt gebracht, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte ausgezeichnet ist. Auch im Bereich Schaden-Unfall arbeiten wir an Angeboten - aber mehr sei dazu nicht verraten.

Kärntner Landesversicherung aG DI Dr. Jürgen Hartinger, Vorstandsdirektor Die vergangenen beiden Jahre haben uns einmal mehr bewiesen, was strategisches Management können muss: Nämlich die Weichen stellen in eine mehr als ungewisse Zukunft. Das erfordert Mut und Flexibilität auf der einen, Stabilität und

Zürich Versicherungs AG Andrea Stürmer, MSc MPA, Vorsitzende des Vorstandes

Andrea Stürmer, MSc MPA, Vorsitzende des Vorstandes von Zürich Versicherungs AG

Wir bei Zurich starten ins Jahr 2022 mit Zuversicht und Optimismus. Auch wenn uns Corona noch weiter begleiten wird, wollen wir unsere Chancen nutzen und unseren Erfolgsweg fortsetzen. Zum Jahreswechsel haben wir unsere neue Zentrale in einem der nachhaltigsten BürogerC 01/2022 | 22 | COVERSTORY

DI Dr. Jürgen Hartinger, Vorstandsdirektor Kärntner Landesversicherung aG


Erfahrung auf der anderen Seite. Um dabei stets in die richtige Richtung zu marschieren, muss das Ziel fest im Auge behalten werden. Für uns, die Kärntner Landesversicherung, hat sich das Ziel in mehr als 120 Jahren kaum verändert: Heute wie zu Gründungszeiten bewahren wir die Menschen in unserem Land davor, in finanzielle Not zu geraten. So stehen auch 2022 unsere Kundinnen und Kunden sowie deren Bedürfnisse im Mittelpunkt unseres Handels. Wir sind davon überzeugt, dass kompetente persönliche Beratung wichtig ist und weiterhin bleiben wird. Dementsprechend stärken wir unseren hauseigenen Außendienst und bauen gleichzeitig die Zusammenarbeit mit externen Vertriebspartnern weiter aus. Auf dem sprichwörtlichen Programm für dieses, aber auch die kommenden Jahre, steht außerdem die Ansprache neuer Zielgruppen. So können wir strategisch wachsen, während unsere Marktposition durch eine stabile Basis angestammter Kundengruppen gesichert ist. Damit alle Kundinnen und Kunden eine optimale und ganzheitliche Customer Experience erleben, legen wir den Fokus auf agile und offene Arbeitsweisen für unsere Mitarbeitenden. So schaffen wir spannende Arbeitsplätze mit viel Raum für Innovation.

Dr. Thomas Wüstefeld, Vorstand Vertrieb und Marketing Hannoversche Lebensversicherung

Hannoversche Lebensversicherung Dr. Thomas Wüstefeld, Vorstand Vertrieb und Marketing Die Hannoversche ist erst seit 2018 auf dem österreichischen Markt vertreten. Die Erfahrung, die wir dort gemacht haben, sind außerordentlich gut. Ich möchte mich bei Vermittlern und Kunden bedanken, dass sie uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Insbesondere in unruhigen Zeiten wollen sich Vermittler auf die Unternehmen verlassen, die ihnen neben ausgezeichneten Produkten auch gut erreichbare und kompetente Ansprechpartner bieten. So wird auch 2022 bei der Hannoversche ein Fokus auf der Digitalisierung liegen, denn sie ermöglicht uns eine deutlich bessere Unterstützung der Vermittler. Besonders mit unserem online Partnerportal können wir ihnen umfangreichere Serviceleistungen bieten, sodass sie sich auf das konzentrieren, was wichtig ist: Die Kunden. Ich denke, dass wir mit unseren Produkten und Services hier überzeugen können. Zum Beispiel macht es die vielfach ausgezeichnete Ablebensversicherung Vermittlern und ihren Kunden einfach, diesen wichtigen Schutz zu erhalten. So auch bei unserer gegenwärtigen Aktion zur Absicherung von Hypotheken: Wird bspw. die Ablebensversicherung zu einer Praxisoder Immobilienfinanzierung mit bis zu 850.000 Euro eingesetzt, gilt bei der Hannoversche aktuell eine vereinfachte Gesundheitsprüfung. Vor dem Hintergrund der Niedrigzinsphase ist die Solvabilität eines Anbieters von herausragender Bedeutung. Hier können wir als Hannoversche punkten. Dies belegen diverse Ratings. So übererfüllt die Hannoversche die geforderten Solvenzquoten gleich mehrfach und deutlich besser als der Markt. Sie ist zum zehnten Mal in Folge von Assekurata mit der Top-Note „A++ exzellent“ bewertet worden und auch die international renommierte RarC 01/2022 | 23 | COVERSTORY

tingagentur Standard & Poor’s ratet uns mit einem „A+“.

DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group Judith Havasi, Vorstandsvorsitzende Ausgezeichnet positioniert startet die DONAU ins neue Geschäftsjahr. Aufbauend auf einer klaren Strategie haben wir viel erreicht und uns zugleich viel vorgenommen. Auch in herausfordernden Zeiten wird die DONAU weiterhin in allen Bereichen dynamisch agieren und ihre Serviceorientierung vorantreiben. Beratungsschwerpunkt ist die Pensionsvorsorge, denn rund 30 Prozent der ÖsterreicherInnen haben sich noch nicht dafür entschieden. Für viele ist der Aufbau von Kapital mit dem Inflationsschutz verbunden. Die nachhaltige Veranlagung in fondsgebundene Lebensversicherungen wird hier einen Schwerpunkt bilden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Absicherung der österreichischen KMUs, die Arbeitsplätze sichern und dabei die Zukunft der Wirtschaft gestalten. Im Fokus steht hier der Schutz vor digitalem Einbruch mit einer Cyberversicherung. Wirtschaftlich hängt der Erfolg vieler Unternehmen verstärkt von der digitalen Vernetzung und den damit ver-

Judith Havasi, Vorstandsvorsitzende DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group


bundenen Services ab. Ein Risiko, das abgesichert werden muss. Als DONAU werden wir die Digitalisierung in allen Bereichen serviceund kundenorientiert vorantreiben. Die bestmögliche Anbindung unserer Vertriebspartner wird dabei ein wichtiger Aspekt sein, um gemeinsam für die KundInnen präsent zu sein. Wir setzen auf digitale Services, die für alle leicht zugänglich sind. Zugleich beraten wir persönlich: KundInnen können auf die DONAU und ihre Servicestärke vertrauen. Digital und regional – diese Begriffe stehen fest verankert im Zentrum bei der DONAU.

ROLAND Rechtsschutz Niederlassung Österreich Mag. Martin Moshammer, Niederlassungsleiter Erstens wollen wir im Jahr 2022 unser Wachstum im Geschäft mit Firmenkunden ausbauen. Wir sind hier bereits auf einem guten Weg und wollen diese Erfolgsgeschichte fortsetzen. Als zweites Ziel verfolgen wir eine stärkere Marktpräsenz für unsere Produkte des Universal-Straf-Rechtsschutzes sowie des Business-Rechtsschutzes. Damit können sich unsere Kundinnen und Kunden umfassend gegen rechtliche Risiken absichern. Wir wollen diese Produkte mit einer stärkeren Präsenz im Markt verankern. Drittens setzen wir auf den Ausbau unserer telefonischen Rechtsberatung sowie unserer ROLANDSoforthilfe, die eine Zusatzleistung ohne Mehrkosten im Rahmen des Versicherungsvertrages darstellt. ­ROLAND-interne Juristinnen und Juristen stehen hier mit Rat und Tat zur Seite, um rechtliche Interessen durchzusetzen. Darüber hinaus wollen wir die Aktivitäten bei den Schulungen unserer Vermittler verstärken. Wir arbeiten eng mit unseren Vermittlern zusammen und wollen diesen ein noch besseres Schulungsangebot bieten. Damit verbunden ist

CORUM Asset Management Christopher Kampner, Head of Austria

Mag. Martin Moshammer, Niederlassungsleiter, ROLAND Rechtsschutz Österreich

die Sensibilisierung unserer Vermittler für Spezialprodukte und -lösungen, die es in dieser Form nur bei ROLAND gibt. Fünftens und letztens wollen wir im Jahr 2022 weiter in unsere IT-Infrastruktur investieren und in diesem Zusammenhang die technischen Schnittstellen mit unseren Vermittlern verbessern. Außerdem arbeiten wir kontinuierlich an der Erweiterung und Verbesserung bestehender Produkte.

Christopher Kampner, Head of Austria CORUM Asset Management

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CORUM wurde im Jahr 2011 unter der Prämisse gegründet, europäischen Investoren die Möglichkeit zu geben, niedrigschwellig in Immobilien zu investieren. Heute verwaltet das Unternehmen einen Portfoliobestand von über 5 Milliarden Euro für über 60.000 Privatanleger. Nur durch eine langfristige und kontinuierlich strikt eingehaltene Strategie war und ist es möglich, unsere Ziele zu erreichen. Daher gilt auch für 2022: Unser internationales Investmentteam wird weiterhin Chancen nutzen, die sich aus Wirtschaftslage, Immobilienmarkt und Wechselkurs ergeben, um Kauf- und Verkaufsgelegenheiten zu erkennen, die es unseren Investoren ermöglichen, ihr Vermögen weiter zu diversifizieren und gute Erträge zu erwirtschaften. Auch unsere selbst auferlegten Performanceziele bleiben weiter bestehen. Und auch wenn es wichtig ist zu erwähnen, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein zuverlässiger Indikator für die zukünftige Wertentwicklung ist, so ist es doch sehr erfreulich, dass es uns 2021 wieder gelungen ist unseren Investoren von CORUM Origin eine Gesamtjahresperformance von über 6 Prozent (interner Zinsfuß über 5 Jahre: 5,77 %) und den Investoren von CORUM XL über 5 Prozent auszuzahlen (angestrebter, nicht garantierter Zinsfuß über 10 Jahre: 10 %) - so wie in jedem Jahr seit der Auflage der Fonds. In Österreich starten wir noch stärker und mit einem erweiterten Vertriebsteam ins neue Jahr und unser Fokus liegt weiterhin auf dem Ausbau unseres Beraternetzwerks. Bisher arbeiten rund 140 Vermögensberater mit CORUM zusammen und gemeinsam konnten wir seit 2019 bereits stolze 20 Millionen Euro in CORUM Origin und CORUM XL platzieren.


ARAG SE Direktion für Österreich Mag. Birgit Eder, Hauptbevollmächtigte Auch das Jahr 2022 wird in Bezug auf die Pandemie herausfordernd. Nichtsdestotrotz werden wir mit viel Energie, neuen Produkten und innovativen Ideen ins neue Jahr starten. Alle Zeichen stehen weiterhin auf nachhaltiges Wachstum. Die Ausgangssituation ist für ARAG mehr als gut – mit der Überschreitung der 80 Mio. Grenze an Prämienbestand haben wir als führender Rechtsschutzspezialist einen wichtigen Meilenstein erreicht. Gelungen ist uns dies mit einem gut eingespielten Vertriebsteam und unserem bewährten ARAG Inhouse-Juristen-Team. Die Kunden und Vertriebspartner danken uns unseren Einsatz mit einer außerordentlich hohen Weiterempfehlungsbereitschaft. Auf diese konzentrieren wir uns auch in diesem Jahr. Ab Jänner werden wir wieder neue Produkte herausbringen,

unter anderem den Ärzte-Rechtsschutz. Zusätzlich zu unserem Privat- und Betriebsrechtsschutz launchen wir als Ergänzung zum neuen Tarif 01/2022 neue digitale Services. Hier haben wir uns aus einem Nachhaltigkeitsgedanken heraus auf das Thema „Rechtsstreit verhindern“ fokussiert. Ein Rechtsschutzversicherer kümmert sich grundsätzlich um Rechtsstreitigkeiten, sobald diese eintreten. Bei ARAG wollen wir nun schon weit davor ansetzen – als Experten in Sachen Recht wollen wir zukünftig unsere Kunden präventiv vor Rechtsstreitigkeiten schützen. Und dies mit Hilfe von neuen digitalen Services. Niemand möchte streiten. Unter dem Titel „Rechtsschutz smart – Rechtsstreitigkeiten verhindern“ findet man daher auf unserer Homepage unter anderem den digitalen Mieter-Pass, den digitalen websitecheck, einen Fakeshop-Alert, ein IT-Sicherheit-Self-Assessment oder auch das

Mag. Birgit Eder, Hauptbevollmächtigte ARAG SE Direktion für Österreich

bewährte Kfz-Pickerlservice. Wir werden uns im neuen Jahr weiterhin auf unsere Stärken konzentrieren – hervorragender

r e n i e m i e b e ICH steh

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t k n u p l e tt i M im rC 01/2022 | 25 | COVERSTORY


Service in allen Bereichen, Rechtsschutz know how bei Digitalisierung und Innovation und eine stark ausgeprägte Kundenorientierung.

Generali Versicherung AG Mag. Gregor Pilgram, CEO Die Generali startet 2022 in ihre dreijährige Strategieperiode „Lifetime Partner 24: Driving Growth“ und damit in ein neues Kapitel ihrer 190-jährigen Unternehmensgeschichte. Ausgangspunkt und fester Bestandteil der neuen Strategie ist die Nachhaltigkeit. Diese steht im Einklang mit der Verpflichtung der Generali, verantwortungsvoll gegenüber unserer Umwelt, den Menschen und der Wirtschaft zu handeln. Die Generali will 2022 nicht nur als Lifetime Partner nachhaltig weiterwachsen, sondern vor allem Innovationen vorantreiben. Im Fokus stehen dabei personalisierte Produkte, ein erstklassiges Kundenerlebnis sowie der Ausbau von neuen Technologien. Mit künstlicher Intelligenz und Machine Learning vereinfachen wir Prozesse und bieten schnelle Lösungen an. OMDS 3.0 sehen wir hier als strategisch wichtiges Instrument für die digitale Vernetzung mit

Mag. Gregor Pilgram, CEO Generali Versicherung AG

Maklerinnen und Makler am heimischen Markt. Das große Serviceportfolio in diesem Bereich werden wir weiter vorantreiben.Die Ambition, eine lebenslange Partnerin für unsere Maklerpartner, Kunden und Mitarbeiter zu sein, wird mit dem neuen Strategieplan weiter verstärkt. Der Wunsch nach qualitativer Beratung und persönlicher Betreuung wird auch 2022 unverändert bestehen bleiben. Unsere flächendeckenden persönlichen Serviceleistungen werden wir in Richtung einer durchgängigen hybriden, persönlichen und digitalen Beratung weiter ausbauen, um die individuellen Bedürfnisse unserer Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner noch besser erfüllen zu können.

VAV Versicherungs AG Dipl.-Oek. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender

Dipl.-Oek. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender VAV Versicherungs AG

Die VAV wird 2022 konsequent an den Themen weiterarbeiten, die für Vertriebspartnerinnen und Partner und Kundinnen und Kunden besonders wichtig und spürbar sind. Dazu zählt an erster Stelle die Weiterentwicklung der Best-Advice Produkte. In der wichtigen PrivatrC 01/2022 | 26 | COVERSTORY

haftpflichtversicherung werden wir eine Variante mit 30 Mio. € Versicherungssumme anbieten, ebenso in der KH. In der Unfallversicherung verzichten wir zukünftig vollständig auf Gesundheitsfragen und vereinfachen damit wesentlich den Beratungs- und Abschlussprozess. Die Rechtschutzversicherung wird um bedarfsgerechte Zusatzbausteine erweitert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Gewerbegeschäft mit einfachen Tarifrechnern und Ausbau der Marktposition als leistungsstarker Bau- und Haftpflichtversicherer. Mit großen Schritten geht die Digitalisierung voran. Aktuell arbeiten wir an vielen zukunftsweisenden Projekten, z.B. im Bereich der Schadenautomatisierung, welche schon bald in jedem Schadenfall die Bearbeitungsgeschwindigkeit deutlich erhöhen wird. Persönlicher Kontakt steht aber auch hier weiterhin an erster Stelle. Die Tarifrechner werden laufend weiterentwickelt und die TAA Schnittstellen zu den Maklerverwaltungsprogrammen werden um Eigenheim / Haushalt erweitert. Auch wenn sich viele Dinge ändern, eines bleibt dauerhaft bestehen: Die VAV bleibt auch in Zukunft Partnerin des unabhängigen Vertriebs und erfüllt mit Best-Advice Produkten, persönlichen Ansprechpartnern und bestem Service die Ansprüche von Vertriebspartnern und Kunden. In der Markenwahrnehmung werden wir von Barbara Schöneberger unterstützt, die als VAV Testimonial in TV und Print vollen Einsatz und Humor unter Beweis stellt. Seien Sie auf den neuen TV-Spot gespannt! Die VAV - mit allen Mitarbeitenden - freut sich gemeinsam mit allen Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner auf ein erfolgreiches Jahr 2022!

ERGO Austria International AG Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender Wir bleiben unserer strategischen Ausrichtung treu, in der Schaden-/Unfallversicherung deutlich über dem Markt


Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender ERGO Austria International AG

zu wachsen. Nach erfolgreicher Stabilisierung der Lebensversicherung setzen wir 2022 auch in dieser Sparte weiter auf Wachstum. Mit unseren innovativen Produkten in der Lebens- bzw. Schaden- und Unfallversicherung und unseren neuen, erfolgreichen Angeboten in der Krankenversicherung werden wir unseren Kunden ein noch umfassenderes Angebot an Dienstleistungen anbieten. Mit „ERGO fürs Investment“ verfügen wir über ein weiteres fondsgebundenes Angebot für Einmalerläge am Markt, bei dem der Fokus auf ertrags- und steueroptimierten Kapitalaufbau, flexibler Veranlagung und einer attraktiven Fondspalette liegt. AktivER GO!, unsere neue Unfallversicherung, ergänzt das modulare Angebot von ERGO und gibt den Kunden die Möglichkeit, den gewünschten Versicherungs-

schutz an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen. Vertriebsseitig möchten wir weiterhin den Maklervertrieb und unseren eigenen Außendienst ausbauen, sowie unsere Bankpartner weiterhin bei Versicherungslösungen für ihre Kunden bestmöglich unterstützen. Unsere Antwort auf das anhaltende Niedrigzinsumfeld ist das Hybridprodukt „ERGO fürs Leben“, eine Kombination aus einer klassischen und einer fondsgebundenen Lebensversicherung. Für unsere Fonds haben wir ein innovatives Scoring-Verfahren entwickelt, das auf einem mehrstufigen Prozess zur Überprüfung der Fondsqualität basiert, bei dem auch die Nachhaltigkeitsaspekte der Fonds berücksichtigt werden. Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie übernehmen wir Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen und unterstützen mit unserem eigenen Handeln und mit unseren Produkten den Wandel der Gesellschaft hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise.

Kohle zu tun haben. Ein Großteil der Neuveranlagung fließt in nachhaltige Investments wie Solarparks, Windkraftwerke oder Glaserfasernetze. Auch ein beträchtlicher Teil unserer Immobilieninvestments ist nachhaltig ausgerichtet. Und wir agieren im Geschäftsbetrieb so ressourcenschonend wie möglich und setzen energiesparende Technologien ein. Die Kundenzentrierung im Fokus, haben wir schon lange vor der CoronaPandemie in Digitalisierungsprojekte investiert, dabei ist uns der Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden besonders wichtig. Über unsere loslebenApp, die kürzlich zur branchenbesten App gekürt wurde, werden pro Woche rund 4500 Arzt- und Medikamentenrechnungen oder Schadensmeldungen eingereicht. Daher werden wir in den nächsten Monaten und Jahren die App

Wiener Städtische Versicherung AG, Vienna Insurance Group Sonja Steßl, Vorstandsdirektorin Zwei der großen Zukunftsthemen sind Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Nachhaltigkeit hat bei der Wiener Städtischen seit jeher eine zentrale Bedeutung. Wir verzichten grundsätzlich auf UnternehmensInvestments, die beispielsweise mit

Sonja Steßl, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung AG, Vienna Insurance Group

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sukzessive ausbauen. Zu Pandemie-Beginn haben wir mit unseren Kundinnen und Kunden fast ausschließlich digital kommuniziert, aber es hat sich gezeigt, dass Beratung nicht nur digital erfolgen kann. Persönlicher Kontakt ist und bleibt unverzichtbar, weil er Vertrauen schafft und Beziehung herstellt. Künftig wird es – ganz nach Kundenwunsch – einen Mix aus digitaler und persönlicher Betreuung geben. Am Produktsektor sehen wir einen deutlichen Trend hin zu einem kompletten „Rund-um-Angebot“. Wir haben etwa in der Gesundheitsvorsorge ein Ökosystem geschaffen, das von der Prävention über Medizinzentren und flexible Tarife bis hin zu digitalen Services reicht. Ähnliches wird es auch im Bereich Mobilität, Reisen oder Wohnen geben. Damit steigt der Kundenkomfort deutlich, Convenience ist der Weg, den wir mit Überzeugung fortsetzen werden.

D.A.S. Rechtsschutz AG Klaus Pointner, Leiter Partnervertrieb Dass man seine Ziele mit einem starken und professionellen Team mehr als übertreffen kann, haben wir 2021 wirklich unter Beweis gestellt und daraus das beste Geschäftsjahr in der Geschichte

des D.A.S. Partnervertriebs gemacht. Genau dort wollen wir 2022 anknüpfen. Wir konnten sowohl im Neugeschäft, als auch im Bestand ein deutliches Wachstum erzielen; und was uns besonders freut ist, dass wir auch im Firmen-Rechtsschutz enorm zugelegt haben. Das Jahr 2022 starten wir mit einem umfassenden Schulungsprogramm rund um das Thema Rechtsschutz für externe Vermittler. Außerdem fokussieren wir uns noch mehr auf die starken Vertriebsregionen. Durch die Weiterentwicklung unserer Organisationsstruktur verschaffen wir unseren D.A.S Partnerbetreuerinnen und Partnerbetreuern zusätzlich mehr Zeit, um sich um ihre Kunden und Vermittlerpartner vor Ort zu kümmern. Natürlich setzen wir auch weiterhin auf marketingorientierte Verkaufsunterlagen. Und worauf wir uns besonders freuen: im Firmen-Rechtsschutz etablieren wir etwas ganz Neues, das den Beratungsprozess unserer Vertriebspartner einfacher und lebendiger gestalten wird. Aber dazu verraten wir erst im Laufe der nächsten Monate mehr. Wir bleiben auch bei unserer Strategie und setzen weiterhin auf den persönlichen Kontakt mit unseren Vermittlerpartnern. Hier daher noch einmal meine Bitte an Sie: Melden Sie sich bei uns, wenn Sie Fragen, Input oder andere Anregungen haben. Wir freuen uns immer von Ihnen zu hören.

NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich Erwin Mollnhuber, Vorstandsdirektor

Klaus Pointner, Leiter Partnervertrieb D.A.S. Rechtsschutz AG

Neben der Festigung der für unser Unternehmen seit Jahren guten Positionierung als Qualitätsversicherer von Biometrieversicherungen werden wir unsere Produktpalette um eine Ablebensversicherung mit fallender Versicherungssumme ergänzen. In der Unfallversicherung planen wir Produkterweiterungen in rC 01/2022 | 28 | COVERSTORY

Erwin Mollnhuber, Vorstandsdirektor NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich

Form von speziellen Zusatzleistungen. In der Fondsgebundenen Lebensversicherung wird ein neuer, kompetitiver Einmalerlagstarif das Angebot komplettieren. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Fonds mit nachhaltiger Ausrichtung werden wir beim Ausbau unserer Fondspalette ein besonderes Augenmerk auf die Aufnahme von ESG-Fonds legen. Weiter forcieren wollen wir auch unser Angebot im Bereich Kfz-Versicherung. Dazu bieten wir Versicherungsmaklern nicht nur die entsprechenden Kfz-Versicherungslösungen sondern auch die Möglichkeit, eine eigene Zulassungsstelle in der Versicherungskanzlei einzurichten. Im Rahmen der N ­ ÜRNBERGER Vertriebstechnologie planen wir im kommenden Jahr den Um- und Ausbau unseres Vertriebspartner-Portals VIS, um den Beratern noch mehr Komfort in der Kundenberatung und –servicierung zu bieten. Zu Beginn der Coronakrise haben wir zusätzliche elektronische Lösungen für kontaktlose Abschlüsse geschaffen, die von unseren Vertriebspartnern seitdem sehr gut angenommen werden. Diesen Weg werden wir weiter forcieren, ebenso wie den Ausbau und die laufende Optimierung von Schnittstellenlösungen zu Maklern und Plattformen.


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15.03.2022 16.03.2022 17.03.2022

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10:30 Uhr 10:30 Uhr 10:30 Uhr

Präsenz Präsenz Präsenz

22.03.2022 23.03.2022

Niederösterreich / St. Pölten, City Hotel D&C Oberösterreich / Linz, Hotel Donauwelle

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29.03.2022 30.03.2022 31.03.2022

Steiermark / Graz, Hotel Novapark Kärnten / Klagenfurt, Hotel Seepark Wien, Hilton Vienna Danube Waterfront

10:30 Uhr 10:30 Uhr 10:30 Uhr

Präsenz Präsenz Präsenz

Unsere Regionalleiter und Experten freuen sich auf einen intensiven Austausch mit Ihnen. Präsenzveranstaltungen finden statt, wenn die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zur COVID-19 Pandemie dies zulassen. Andernfalls findet die Veranstaltung in Form eines Webinars statt.


Die richtigen Anlagestrategien für 2022 Dass die Geldpolitik der Notenbanken weltweit straffer wird und die Inflation an Eigendynamik gewinnt, ist weltweit spürbar und allgemein bekannt. Aber es kann infolge einer zwischenzeitlich außer Kontrolle geratenden Pandemie vorübergehend anders kommen. Doch am Ende der Pandemie könnte ein starker inflationstreibender Aufschwung sowohl in den USA als auch im Euroraum Leitzinsanhebungen erfordern. Entsprechend sollten sich Anleger auf ein turbulentes Jahr einstellen. von Michael Kordovsky Die freundlichen Aktienmärkte von 2020 und 2021 waren auf massive Geldspritzen und Anleihenkäufe der Notenbanken, insbesondere Fed, EZB und Bank of Japan zurückzuführen. Mangels Zinsen für Privatanleger und angesichts von Negativzinsen bei größeren Firmenkundeneinlagen führte an Aktien kein Weg vorbei. Doch ein allzu rascher Entzug der Liquiditätsdroge könnte im Einklang mit steigenden Staatsanleihenrenditen die Partylaune an den Aktienmärkten stärker trüben als erwartet. In diesem Jahr stehen geldpolitische Weichenstellungen im Vordergrund, wobei hier ein gewisses Überraschungspotenzial gegeben ist. Als Unsicherheitsfaktoren kommen noch zwei potenzielle Kriegsschauplätze hinzu, nämlich Ukraine und Taiwan. Sollte die Ukraine Zuflucht in der NATO finden, könnte noch vor einem möglichen NATO-Beitritt der Ukraine ein Einmarsch russischer Truppen erfolgen. China vs. Taiwan ist schon ein uralter Konflikt. Zuletzt erhob China zunehmend Anspruch auf Taiwan und ein militärischer Einmarsch chinesischer Truppen in Taiwan ist nicht mehr ausgeschlossen. Die USA und diverse verbündete Staaten wären aber darüber sehr verstimmt. Ein weiterer Faktor ist der Verlauf der Pandemie. Entweder es

kommt zu weiteren Lockdowns und Abriegelungsmaßnahmen in den wichtigsten Volkswirtschaften oder die Situation normalisiert sich. Doch konkrete Prognosen sind aufgrund der Komplexität des Geschehens hier nicht machbar.

Warum es vor allem auf die Geldpolitik der Fed ankommt Stagflation droht – eine Kombination aus wirtschaftlicher Stagnation bei hohen Inflationsraten. Spannend wird deshalb, worauf die Notenbanken mehr blicken werden: Ist es die Inflation und bereits angespannte Lage am Arbeitsmarkt oder mehr ein rückläufiges Wachstum infolge von Lieferkettenunterbrechungen, Personalmangel und neuer Lockdowns infolge der Omikron-Variante? Fakt ist, dass bei einem Rückgang der US-Arbeitslosenquote von 4,6 auf 4,2 Prozent von Oktober auf November bereits die Stundenlöhne im November 2021 auf Jahresbasis um 4,8 Prozent anstiegen und in der Woche endend zum Jahresauftakt 2022 die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung nahe dem 52-Jahres-Tief lagen. Die Inflationsrate beschleunigte sich von Oktober auf November von 6,2 auf 6,8 Prozent und das drei Wochen rC 01/2022 | 30 | FINANZEN

nach der Offenmarktausschuss-Sitzung der Fed veröffentlichte Sitzungsprotokoll sorgte am 5. und 6. Jänner für Turbulenzen in Form steigender Renditen zehnjähriger Treasuries, einbrechender Gold- und Silberpreise sowie einer schaumgebremsten Entwicklung des Aktienmarktes. Geldpolitische Entscheidungsträger der Fed merkten laut Protokoll an, womöglich sei es gerechtfertigt, die Zinsen früher oder in einem schnelleren Tempo als bislang erwartet anzuheben. Aus Sicht mancher Sitzungs-Teilnehmer könnte es zudem sinnvoll sein, mit der Verkleinerung der Notenbankbilanz relativ bald nach dem Start von Zinserhöhungen zu beginnen. Durch die umfangreichen Anleihenkäufe war die Fed-Bilanz zuletzt auf rund 8,76 Billionen Dollar angeschwollen. Noch Ende 2019 waren es erst 4,17 Billionen Dollar. Nun verunsichern Leitzinsaussichten und der Zeitpunkt sowie das zukünftige Tempo der Bilanzsummenschrumpfung der Fed. Inflation und Arbeitsmarkt bei Erwartung soliden Wirtschaftswachstums stehen nun im Fokus der Fed. Die Federal Reserve Board-Mitglieder und regionalen FedPräsidenten gehen im Konsens (Medianwert) für 2022 sogar von 4,0 Prozent


BIP-Wachstum aus (September-Prognose: 3,8%) ehe 2023 eine Abkühlung auf 2,2 Prozent erfolgen sollte. Im Einklang mit dieser Entwicklung sollte sich von 2021 bis 2023 die Verbraucher-Inflation von 5,3 auf 2,3 Prozent abschwächen. Bis Ende 2022 wird im Medianwert des Prognosekonsens ein Anstieg der Leitzinsen der Fed (Fed Fund Rate) von 0,1 auf 0,9 Prozent erwartet, was in etwa drei Leitzinsanhebungen für 2022 impliziert. Für 2023 und 2024 gehen die Fed-Prognosen von je 1,6 bzw. 2,1 Prozent aus.

Warum es geldpolitische Überraschungen an der Börse geben könnte Die Omikron-Welle führte am 3. Jänner 2022 in den USA erstmals zu über einer Million Corona-Fälle an einem Tag. Zwar hat die Fed durch die Verdopplung ihrer Drosselung der Anleihenkäufe ihr Programm bis Mitte März bereits beendet, doch die Omikron-Variante könnte zu Lockdowns und weiteren Lieferkettenunterbrechungen in den USA führen. Stagflation oder sogar eine Kombination aus zwischen höherer Inflation und Rezession wären im Extremfall denkbar. Angesichts aktueller Pandemie-Dynamik

könnte bereits bis März die Fed zumindest verbal zurückrudern und die restriktiven Töne durch sanftere ersetzen. Bis dahin droht eine Korrektur an den Aktienmärkten im Einklang mit steigenden Staatsanleihenrenditen. Doch bei zehnjährigen Treasury Renditen von ca. 1,76 Prozent ist nicht mehr viel Luft nach oben, sollte man der „Survey of Professional Forecasters“, dem ältesten quartalsweisen Wirtschaftsprognose-Konsens in den USA (seit 1968) Glauben schenken. Seit 1990 werden diese Daten von der Federal Reserve Bank of Philadelphia erhoben und sie erscheinen zur Mitte des zweiten Monats jeden Quartals, zuletzt am 15. November 2021. Ergebnis: Von 1,6 Prozent im vierten Quartal 2021 sollen die Renditen zehnjähriger US-Treasury Bonds bis zum vierten Quartal 2022 kontinuierlich auf 2,1 Prozent steigen. Allzu große Rendite-Sprünge wären demnach nicht mehr zu erwarten und Sven Lehmann, Fondsmanager von HQ Trust geht noch einen Schritt weiter: Er analysierte seit Ende 1992 die Entwicklung der Zinsen von 10-jährigen USStaatsanleihen und verglich diese Zahl mit den Schätzungen am jeweiligen Jahresende für das nächste Jahr. Ergebnis: In den vergangenen 30 Jahren sagten die rC 01/2022 | 31 | FINANZEN

Experten im Mittel 29-mal steigende Zinsen vorher. Doch nur elfmal waren die Zinsen am Jahresende höher als am Jahresanfang. Die einzige Prognose leicht fallender Zinsen für 1994 traf ein. Betrachtet man diese Statistik gemeinsam mit aktueller Pandemie-Dynamik, dann erinnert das angesichts vorherrschender Leitzinserwartungen an die Fed sowie Renditeerwartungen bei zehnjährigen US-Staatsanleihen an ein altes Sprichwort, nämlich „Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt“.

Was bedeuten aktuelle Entwicklungen für die Börse? Nach anfänglicher Schwäche der Aktienmärkte, Hochzinsanleihen, EM-Bonds und Edelmetalle könnte ein Zurückrudern der Fed unter Umständen bereits ab März wieder eine starke Gegenbewegung einleiten. Dann hängt viel von den kommenden Quartalsergebnissen ab. Unternehmen mit starken Marken und Pricing Power kommen besser davon als andere. Dass weltweit Firmen in eine Preis-Kostenschere gelangen, ist aber zu erwarten. Sollte im Sommer sich die Pandemie wieder beruhigen und die Hoffnung


wachsen, dass diese endgültig vorbei ist, würde dies die Aktienkurse erneut beflügeln. Allerdings droht dann bei guten Wirtschaftsnachrichten, insbesondere vom Arbeitsmarkt sowie im Falle anhaltend hoher Inflationsraten eine Reihe von Leitzinsanhebungen, die das weitere Kurspotenzial an den Börsen begrenzen und bis zum vierten Quartal 2022 für erneute Rückschläge sorgen könnten. Der Goldpreis kann in diesem Jahr nach geldpolitischen Überraschungsmomenten zwischenzeitlich durchaus mal über 2000 USD pro Unze steigen ehe erneute Rückschläge und Durststrecken folgen. Das gilt noch stärker für Silber. Deshalb sind Gold/Silberminen-Titel lediglich als Tradinginstrumente für Risikofreudige geeignet. Ähnliches gilt auch für größere breitgestreute Bergbautitel wie BHP Billiton oder Rio Tinto. Gleichzeitig könnte es aber auch zu einer Outperformance durch Value-Aktien, Qualitätsaktien und LowVola-Stocks, insbesondere aus defensiven Branchen wie Getränke, Brauerei, Pharma, Nahrungs- und Genussmittel, Tabak, Haushaltswaren, Abfallentsorgung und Wasserversorgung kommen.

Passende Strategien und Produkte Dieses Umfeld erfordert AI-Strategien, die sowohl in guten als auch schlechten Zeiten funktionieren können. Das sind Optionsstrategien, Long/Short-Equity (vor allem mit marktneutraler Bias) und vor allem die Kombination von Trendfolge- und Countertrendsystemen an den Futuresmärkten. Letzteres ist beim Candriam Diversified Futures (ISIN: FR0010794792) der Fall, dessen Kernstrategie sich in 36 der liquidesten Futures der Anlageklassen Währungen, Zinsen, Staatsanleihen und Aktienindizes auf Trendfolger stützt. Ergänzt werden diese durch kurzfristige Gegentrends und Mustererkennung. Die schnelle Reaktionsfähigkeit der Handelssysteme ermöglichte in den vergangenen drei Jahren eine Performance von 28,5 Prozent (per 05.01.22).

Mit einer Long/Short-Equity-Strategie erfolgreich ist der Carmignac Long-Short European Equities (ISIN: FR0010149179), der auf Jahressicht per 6. Jänner 2022 11,4 Prozent im Plus liegt. Solide Optionsstrategien stellen das PCI-Concept Giesswein (ISIN: AT0000A2RYS2) und der Kepler Put Write Strategy Fonds T (ISIN: AT0000A1NB06) dar. Das von der PRIVATCONSULT Vermögensverwaltung GmbH gemanagte PCI Concept Giesswein ermöglicht durch Streuung auf unterschiedliche Asset-Klassen und strikte Absicherungsmethoden, das Kapital der Anleger vor starken Aktienmarkteinbrüchen zu schützen, ohne auf die Gewinnchancen des Aktienmarktes verzichten zu müssen. Dazu werden im Fonds proaktiv und permanent Put Index-Optionen eingesetzt. Bei fallenden Aktienmärkten wird der Versicherungsschutz zunehmend größer und an steigenden Märkten profitiert der Fonds vermindert um „Versicherungskosten“ (Prämien für die Puts). Einen anderen Ansatz verfolgt der Kepler Put Write Strategy Fonds T, der regelmäßig Optionsprämien von PutOptionen mit Basispreisen nahe oder leicht unter dem aktuellen Kurs vereinnahmt. Konkret sind es Puts auf den S&P 500, den Eurostoxx 50 und den Nikkei 225. Ergebnis: Per 7. Jänner 12,7 Prozent Performance auf Jahresbasis. Bewährte Wandelanleihenfonds könnten ebenfalls interessant werden, denn diese generieren mit zunehmender Dauer eines Aufschwungs aktienähnliche Erträge, was mit der inkludierten AktienKaufoption (Call, Wandlungsrecht) zusammenhängt. Andererseits gibt es auch eine festgelegte Verzinsung und Sicherheit einer Anleihe, wenn es zur Rückzahlung kommt. Fallen nämlich die Kurse der zugrundeliegenden Aktien stark unter den Wandlungspreis, dann sind zunehmend stärkere Kursanstiege erforderlich, damit sich die Wandlung lohnt. In der Folge reagiert der Anleihenkurs immer weniger auf Schwankungen des Aktienkurses. Dann zählt die Anleiheneigenschaft und ab einem gewissen Niveau (Bond Floor, Anleihenboden) penrC 01/2022 | 32 | FINANZEN

delt sich der Kurs seitwärts ein. Der Bond Floor ergibt sich dabei aus dem Vergleich der Wandelanleihe mit einer gewöhnlichen Anleihe ohne Wandlungsrecht, die über gleiche Restlaufzeit und gleiche Coupon-Verzinsung verfügt. Der Kurs eines solchen Papiers wäre dann der Bond Floor der Wandelanleihe. Daraus resultiert bei Wandelanleihen ein günstigeres Chancen/Risiko-Verhältnis als bei Aktien und man könnte sie in punkto Kursverhalten laienhaft ausgedrückt als „Aktien mit Fallschirm“ bezeichnen. Als globale Wandelanleihenfonds mit hoher USA-Gewichtung interessant erscheinen der Lazard Convertible Global R Acc EUR (ISIN: FR0010858498) und der Franklin Global Convertible Securities (ISIN: LU07271231599), die beide per 6. Jänner 2022 auf Dreijahressicht je 45 bzw. 61 Prozent im Plus sind. Bei Fonds mit Aktienschwerpunkten attraktiv erscheint der Flossbach von Storch Multiple Opportunities II RT EUR (ISIN: LU1038809395), der es in den vergangenen fünf Jahren (per 07.01.22) bei 36,4 Prozent Performance und 7,9 Prozent Volatilität auf eine Sharpe-Ratio von 0,89 brachte. Der Löwenanteil ist in soliden Aktien wie Alphabet, Nestle, Berkshire Hathaway, 3M und Unilever veranlagt, während die rund 10 Prozent Goldanteil als eine Art „Feuerversicherung“ gegen seltene unerwünschte Szenarien dienen. Als Branchenfonds auch noch in schlechten Zeiten attraktiv wäre der Bellevue Medtech & Services (ISIN: LU0415391514), der es laut fondsweb in den vergangenen 10 Jahren bei einer Sharpe Ratio von 1,34 auf eine Performance von 17,5 Prozent pro Jahr brachte! Zu den Top-Positionen zählen Abbott Laboratories, Danaher Corp., Intuitive Surgical und Boston Scientific. Im Nahrungsmittel/Getränke-Bereich ein mögliches Basisinvestment wäre der DWS Concept GS&P Food LD (ISIN: DE0008486655) mit einer 10-Jahres-Sharpe-Ratio von 0,97 bei Gesamtperformance von 157,8 Prozent (per 06.01.22). Am stärksten gewichtet sind Nestle (9,9%), Coca-Cola (8,0%), PepsiCo (6,6%) und Dieageo (6,2%).


Erfahrenes Duo übernimmt den Gesamtvertrieb von Wüstenrot Seit 1.1.2022 ist der Vertrieb im Management Board der Wüstenrot Gruppe mit Alexander Knezevic (Chief Sales Officer/Ressort Sales) und Tobias Kohl (Chief Customer Officer/Ressort Customer & Central Sales) noch stärker vertreten. Gemeinsam übernehmen die beiden auch die Geschäftsführung der WR Partner Service GmbH. Als eingespieltes Duo bringen sie umfassende Kompetenz und langjährige Erfahrung aus dem Vertrieb mit ein. Wir trafen die beiden Familienväter zum Interview.

oben: Alexander Knezevic und Tobias Kohl

Lieber Herr Knezevic, lieber Herr Kohl, wie sieht Ihr Resümee für 2021 aus?

traditionellen Vertriebswegen auf digitale Kommunikation setzen – also den hybriden Vertrieb weiter forcieren.

Knezevic: Wenn ich zurückblicke, dann

Knezevic: Ich übernehme das operative

Kohl: Neben hervorragenden Ergebnis-

Was nehmen Sie aus Ihren erfolgreichen Jahren als Regionaldirektoren mit?

voller Stolz und Dankbarkeit. Trotz aller Herausforderungen erreichten wir in einer schwierigen Zeit ein neues Rekordjahr in der Finanzierung. Außerdem konnten wir das Bestandswachstum in der Risikoversicherung und Schaden/Unfall fortsetzen. sen des eigenen Stammvertriebs im gesamten Versicherungsbereich bin ich sehr stolz auf die österreichweiten Wachstumsraten des externen Vertriebs. Hier wurden zudem die Weichen für weiteren Ausbau in 2022 gestellt – unsere Makler und Agenturverbindungen werden sich freuen. Sie verantworten nun gemeinsam den Gesamtvertrieb von Wüstenrot. Was sind Ihre Rollen und Ziele für 2022? Kohl: Als CCO übernehme ich die strategische Planung und zentrale Steuerung des Gesamtvertriebs sowie des Produktmanagements der Gruppe. In der Vertriebs- und Kundenstrategie möchte ich den Fokus auf stärkere Kunden- und Serviceorientierung legen und neben unseren rC 01/2022 | 33 | INTERVIEW

Management aller Vertriebswege. Das bedeutet vor allem, das Erreichen der Vertriebsziele sicherzustellen. Da nun die Ebene der Regionaldirektoren wegfällt, übernehmen unsere Führungskräfte im Vertrieb deutlich mehr Verantwortung.

Knezevic: Ganz klar: Es kann nur mit so

sensationellen Teams funktionieren, wie wir sie erlebt haben. Und das wird auch in der neuen Konstellation so bleiben. Dabei freut uns besonders der stark wachsende Frauenanteil im Vertriebsteam. Kohl: Ich habe gelernt, dass es immer

wieder neue Impulse braucht, um erfolgreich zu sein. Das betrifft neben einer innovativen Produktpalette vor allem offene und direkte Kommunikation mit unseren Vermittlern und Mitarbeitern. Mit unserer neuen regionalen wie zentralen Vertriebsausrichtung werden wir auch hier an Stärke gewinnen. Vielen Dank für das Gespräch.


Resümee und Aussicht Der Fachverband der Finanzdienstleister beheimatet eine Vielzahl an verschiedenen Berufsgruppen mit den unterschiedlichsten gesetzlichen Anforderungen, wir haben mit Fachverbandsobmann Mag. Hannes Dolzer über seine Tätigkeit gesprochen. Was ist bei der Tätigkeit als Fachverbandsobmann bei den unterschiedlichsten Gewerken wichtig? Dolzer: Mit sehr guten Mitarbeitenden im Fachverbandsbüro, einem exzellenten Geschäftsführer und engagierten Funktionären in den Fachausschüssen und Arbeitsgruppen arbeiten zu können. Zu Beginn der Funktionsperiode werden die Mitglieder eingeladen, sich in ihren Berufsgruppen zu engagieren und einzubringen. Wir können stolz darauf sein, dass unsere Mitglieder sehr reges Interesse an der Möglichkeit zeigen, sich an der Interessensvertretung aktiv zu beteiligen. Wie war das Jahr 2021 für den Berufsstand? Dolzer: Wir sind im Vorsichtsmodus,

noch ist unsere Branche von den Auswirkungen der Covid-Pandemie nicht betroffen, da aber noch kein Ende in Sicht ist, können wir nur abwarten. Einige Be-

Wir können stolz darauf sein, dass unsere Mitglieder sehr reges Interesse an der Möglichkeit zeigen, sich an der Interessensvertretung aktiv zu beteiligen.

rufsgruppen, wie zum Beispiel die Leasingunternehmen, sind eher positiv gestimmt, aber bei den EPUVermögensberatern sind die zukünftigen Entwicklungen noch nicht absehbar. Im letzten Jahr hatten wir in der Fachgruppe zwar einige Unternehmensgründungen, aber da es anscheinend doch noch nicht der letzte Lockdown war (Anm. d. Redaktion: Dezember), kann man die Entwicklung noch nicht genau abschätzen. Welche Themen werden den Fachverband der Finanzdienstleister in den nächsten Monaten beschäftigen? Dolzer: Es stehen einige Themen auf der

Agenda, wie zum Beispiel die Überarbeitung der Kreditvermittlungsrichtlinie, die IT-Sicherheit der Mitgliedsbetriebe und das Thema Aus- und Weiterbildung. Die Kreditvermittlungsrichtlinie ist im Moment in Brüssel ein Thema, zu uns wird es erst später kommen. Die IT-Sicherheit ist ein aktuelles Thema, hier ist zu beachten, dass Vorschriften proportional einzuhalten sind und nicht jedes EPU einen IT-Beauftragten beschäftigen muss. Betriebe dürfen bei den gesetzlichen Anforderungen nicht überfordert werden. Aus- und Weiterbildung ist für uns sehr wichtig. Mit der OnlineKick-off-Veranstaltung Anfang Februar können unsere Mitglieder mit 27 Stunden alle „Pflichtmodule“ ihrer Weiterbildungsverpflichtung erledigen. Wir haben uns letztes Jahr aufgrund der Covid-19-Schutzmaßnahmen dazu entschlossen, die VerrC 01/2022 | 34 | INTERVIEW

Als Geschäftschance für die nächsten Jahre sehe ich auch das Thema „Green Deal“. anstaltung komplett online abzuhalten. Damit die Verweildauer vor dem Computer nicht zu lange wird, haben wir die Module in 3-Stunden-Bereiche in einer 2-Wochen-Phase aufgeteilt, und damit ist es uns gelungen, die Stundenanzahl zu erhöhen. Aber auch das Thema ESG-Kriterien wird uns sehr beschäftigen, wie ich vorher bereits angemerkt habe. Die TaxonomieVerordnung ist mit 1. Jänner 2022 anzuwenden. Das bedeutet, kurz gesagt, dass der Finanzdienstleister dem Kunden in einem Beratungsgespräch über die Möglichkeit eines nachhaltigen Investments bzw. über die ökologisch nachhaltig einzustufenden Kriterien des Investments aufklären muss. Die Produktgeber werden meiner Meinung nach ausreichend Daten und Informationen zur Verfügung stellen. Es wird herausfordernd sein, aber eine gute Geschäftschance für uns Finanzdienstleister. Als Geschäftschance für die nächsten Jahre sehe ich auch das Thema „Green Deal“. Immer mehr Menschen interessieren sich für ökologisch nachhaltiges Investment. Laut Studien liegen die geschätzten Gesamtkosten für den EU„Green Deal“ in den nächsten 30 Jahren bei 200 Milliarden Euro pro Jahr, da sehe ich durchaus Chancen für einen Be-


rater, der sich mit dem Thema beschäftigt. Wir haben als Vermögensberater eine Verpflichtung, zu beraten und aufzuklären, im Umkehrschluss ist es daher auch eine große Chance, sich ein neues Betätigungsfeld zu schaffen. Thema Weiterbildung – wie wird die Online-Kick-off-Veranstaltung angenommen? Dolzer: Sehr gut, letztes Jahr hatten wir

eine Durchschnittsteilnehmeranzahl von 1.750, die Feedbacks waren durchgän-

gig positiv. Fast alle unsere Mitglieder nehmen die Weiterbildungsverpflichtung ernst und kommen im Laufe des Jahres auf ihre verpflichtenden Stunden, nur einzelne Mitglieder kommen erst im Dezember darauf, dass sie hier noch Nachholbedarf haben. Was empfehlen Sie den Finanzdienstleistern für das nächste Jahr? Dolzer: Die Digitalisierung voranzutrei-

ben, sowohl den Internetauftritt als auch die Möglichkeiten einer Online-BerarC 01/2022 | 35 | INTERVIEW

tung zu forcieren. Prozessoptimierung, damit mehr Zeit für den Kunden bleibt, und sich mit den gesetzlichen Anforderungen auseinanderzusetzen. Die Weiterbildungsverpflichtung ernst zu nehmen und positiv in die Zukunft zu sehen. Nicht alle Veränderungen sind negativ, es gibt immer zwei Seiten, eine Sache zu betrachten. Das Geschäftsfeld vielleicht neu zu betrachten und sich neuen Themen zu widmen. Ich wünsche allen unseren Mitgliedern ein erfolgreiches Jahr 2022. Wir danken für das Gespräch.


Das Risiko der Risikoaversion Versicherungen verdienen mit der Risikoaversion der Menschen ihr Geld. Mutiger zu werden und sich trauen die Komfortzone zu verlassen gehört wohl zu den beliebtesten Neujahrsvorsätzen. Aber wie notwendig ist es für uns, manchmal alles auf eine Karte zu setzen? von Mag. Christian Sec

Der Wiener raunzt geduldig während sich der Aggregatzustand seiner Melange langsam verändert. Seine Trägheit ist so zeitlos wie die Moralvorstellungen der katholischen Kirche. Nur der Ruf der Obrigkeit setzt der Sehnsucht nach Unveränderlichkeit ein jähes Ende. „Sperrstunde“. Echte Heldentaten, also Wagnisse im realen Leben, sind für ihn keine Alternative, weil sie den sicheren Verlust von Gemütlichkeit bedeuten würden, die höchste zivilisatorische Errungenschaft, die er sich vorstellen kann. Tatsächlich ist der Österreicher jemand der Unsicherheiten, die die Zukunft betreffen genauso hasst, wie klare Verhältnisse. Risikofreudig ist höchstens sein Trink- und Essverhalten, aber dies hat wiederum mit seiner Einstellung zur Gemütlichkeit zu tun. Das Unbehagen vor dem Fremden und damit auch vor der Zukunft ist dem Österreicher in die Wiege gelegt, dies zeigt auch der Index des Hofstede-Instituts, einem internationalen Beratungsbüro für Kultur. Der Wert der Unsicherheitsvermeidung liegt dabei bei 70. In den USA liegt dieser Wert bei 46 in Großbritannien gar bei 35. Aber auch in unseren Nachbarländern der Schweiz und Deutschland hat man einen amikaleren Zugang zur Veränderung. Dort liegen die Werte bei 58 respektive 65. Die Veränderungsresistenz des Österreichers wird also auch international anerkannt. rC 01/2022 | 36 | KOLUMNE

Wagnisvermeidung gehört zur Grundausstattung des Österreichers, was sich auch im Anlageverhalten zeigt. Die Aktionärsquote ist niedrig wie kaum in einem anderen Industrieland. Je nach Statistik liegt die Aktionärsquote in Österreich bei rund fünf Prozent. In Schweden besitzt fast jeder fünfte Aktien, in Großbritannien und den USA jeder vierte. Der Bausparer bringt Sicherheit, auch wenn er mit einem Realwertverlust einhergeht.

Risikoreiche Lebensentscheidung Für die Versicherungen bildet die Risikoaversion der Bevölkerung die Grundlage ihres Geschäftsmodells. Wären alle Menschen unter allen Bedingungen risikoneutral oder gar risikofreudig käme vereinfacht gesagt, kein freier Markt für Versicherungsschutz zustande. Ist aber unser risikoaverses Verhalten, für uns in allen Lebenslagen empfehlenswert? Vielleicht lautet unser Neujahrsvorsatz gar mutiger zu sein oder mehr zu wagen. Ein Wagnis einzugehen, bedeutet jedenfalls, dass man hohe Verluste für seine Handlungen miteinkalkulieren muss. An den Börsen zu investieren anstatt in einen Bausparvertrag heißt auch das Risiko einzugehen hohe Verluste einzugehen. Es bedeutet mit Sicherheit etwas aufzugeben – und wenn es nur die


Sicherheit an sich ist – ohne Garantie, dass man sein Ziel erreicht. Es ist jedenfalls sicherer in der Anonymität der Wohnsilos, wo es nach Bohnerwachs und Spießigkeit riecht zu verharren, wie Udo Jürgens im Song „Ich war noch niemals in New York“ singt. Warum also Risiko einzugehen, wenn der Einsatz so hoch ist? Udo Jürgens war jedenfalls keiner von denjenigen, die hinter neongelben Stiegenhäusern risikolose Zeitverschwendung betrieben. Schon mit zwölf wusste er, dass er Musiker werden wollte. Er verließ den Komfort des elterlichen Prachtanwesens in Kärnten, um durch die Spelunken der Provinz zu tingeln. Die Begeisterung der Zuhörer sei „enden wollend“ gewesen gab er über diese Zeit einmal zu Protokoll. Über zehn Jahre hinweg gab es für ihn kaum nennenswerte Erfolgserlebnisse. Zweifeln darüber, ob seine Lebensentscheidung richtig war, kamen ihm jedoch nie. Er setzte also alles auf eine Karte und wurde schließlich für seine Beharrlichkeit belohnt und mit 105 Millionen verkauften Tonträgern zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Künstler aller Zeiten. Auch der berühmte Philosoph Sören Kierkegaard hätte gut und gern ein Leben in Saus und Braus ohne viel Anstrengungen führen können. Er war verlobt mit der Liebe seines Lebens und hatte aufgrund eines Erbes keine Geldprobleme. Die nackte Existenz war es also nicht, die ihm eine folgenschwere Entscheidung abrang, die mit einem herben Verlust einherkam. Er löste die Verbindung mit seiner großen Liebe, um ein großer Philosoph zu werden. Dieses Lebensziel war für ihn nur durch das Wagnis möglich ein Einzelner zu werden. „Heirate, du wirst es bereuen, heirate nicht, du wirst es auch bereuen“, schrieb er einmal über das Dilemma seiner Lebensentscheidung. Auch Augustinus von Hippo der berühmte Kirchenvater beschloss von einem Moment auf den anderen sein Leben völlig umzukrempeln. Augustinus war ein ehrgeiziger und erfolgreicher Karrierist, der in der Endzeit des weströmischen Reiches um 400 nach Chris-

tus als Rhetoriklehrer für den König von Mailand Reden schrieb und bei öffentlichen Anlässen Lobeshymnen auf die politische Prominenz sprach. Neben seiner Karriere, die seine Eitelkeit befriedigte, war er auch den fleischlichen Genüssen alles andere als abgeneigt. Von Treue hielt er nicht viel. Während er mit der einen verlobt war, nahm er sich eine andere als Liebhaberin. Dann jedoch beschloss er von einem Tag auf den anderen auf Geschlechtsverkehr und Beruf zu verzichten und dafür ein kontemplatives Leben zu führen und zu dem zu werden, den wir heute kennen.

Risikobereite Vorfahren Die Biografien zeigen, dass das Wagnis einer radikalen Veränderung unserer Lebensentwürfe nur dann durchgeführt wird, wenn das Unbehagen in einer bestimmten Situation ein gewisses Maß überschreitet. Die Voraussetzung dies tun zu können ist jedoch die Freiheit. Die Freiheit, frei zu sein, wie es Hannah Arendt ausdrückt war lange Zeit nur für einen geringen Teil der Bevölkerung selbstverständlich. Es musste also Menschen geben, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um für alle anderen persönliche Freiheiten zu erkämpfen, die wir heute so selbstverständlich genießen und die es uns heute möglich machen, selbstbestimmt zu leben. Solche Freiheitskämpfer und Revolutionäre, werden überall auf der Welt als Helden gefeiert. Gesellschaftliche Umbrüche, von denen wir heute noch profitieren waren nur unter der Bedingung von Risikofreude, zumindest einiger weniger, möglich. Wenn die innere Unruhe so stark wird, dass die Gemütlichkeit keinen Komfort bietet bzw. wenn uns bewusst wird, dass es kein richtiges Leben im Falschen gibt, wie es Theodor W. Adorno ausdrückte, dann streben wir Veränderung an. Sophie Scholl war ein Mädchen, das zu Beginn an die Ideale des Nationalsozialismus glaubte und dem Bund Deutscher Mädel beitrat. Als ihr der Wahnsinn des Regimes bewusst wurde, schritt sie zur Tat und verbreitete Flugblätter, rC 01/2022 | 37 | KOLUMNE

die zum Widerstand gegen die Naziherrschaft aufriefen, im vollen Bewusstsein, dass sie damit ihr Leben aufs Spiel setzte. Ihr Wagnis kostete ihr schlussendlich ihr Leben. Als Heldin jedoch, die es wagte der Unmenschlichkeit die Stirn zu bieten, bleibt sie im Gedächtnis. Risikoaverses Verhalten ist dann vernünftig so lange wir uns vorstellen können, unter den Bedingungen, in denen wir leben, glücklich zu werden. Risikoloses Agieren ist daher für den größten Teil unseres Lebens vernünftig. Aber jeder von uns wird zumindest einmal vom Leben gefordert ins Risiko zu gehen. Ob man diese Herausforderung dann annimmt oder nicht, wird schlussendlich seine Existenz definieren. Der Antiheld im Song „Ich war noch niemals in New York“, jedenfalls war schlussendlich nicht bereit seine Komfortzone zu verlassen und seine Träume zu verwirklichen und wahrscheinlich trifft das auf die Mehrheit zu.

Veränderung bleibt Die These, dass Risikoaversion in der Bevölkerung zu einer größeren Versicherungsdichte führen müsste, ist jedoch falsch. Die kontinentaleuropäische Furcht vor Verlusten führt nicht automatisch zu einer höheren Versicherungsdurchdringung. Im Gegenteil: Die risikofreudige USA hat eine Versicherungsdurchdringung von 11,4 Prozent Prämien im Verhältnis zum BIP, laut einer Studie von Statista. Ein ähnlicher Wert liegt in Großbritannien vor. In Deutschland liegt diese im Vergleich dazu bei 6,4 Prozent und in Österreich bei gar unter fünf Prozent. Es scheint also genau das Gegenteil vorzuliegen. Je risikoaverser eine Gesellschaft, umso niedriger die Versicherungsdurchdringung. Die Gründe dafür sind naturgemäß vielfältig. Aber eines ist gewiss, auch für einen Versicherungsvertrag muss man seinen Arsch in die Höhe bekommen und sich mit seinen Risiken auseinandersetzen, denn sogar, wenn man nichts tut, bleibt nichts wie es einmal war.


Den Wandel der Zeit nutzen Stefan Zaffalon ist seit einem Jahr bei der Europ Assistance als Chief Operating Officer tätig. Wir haben mit ihm über seine Tätigkeit, Assistance-Leistungen und Veränderungen in der Branche gesprochen. Sie sind seit einem Jahr COO bei der Europ Assistance, wie lautet Ihr Resümee? Zaffalon: Mein Resümee über das erste Jahr fällt sehr positiv aus, ich bin von dem Unternehmen persönlich begeistert. Meine beruflichen Erfahrungen als Mitarbeiter in einem internationalen Beratungsunternehmen, wo ich jahrelang Versicherungsunternehmen und Banken bei der Umsetzung von Transformations- und Digitalisierungsprojekten begleitet habe, war sicherlich sehr hilfreich bei meinem Corona bedingtem virtuellen Start bei der Europ Assistance. Diese ist jedoch in ihrer Unternehmensform

Ich habe den Eindruck, dass wir besonders dann stark sind, wenn es Krisen gibt.

einzigartig. Es gibt in über 40 Ländern Niederlassungen, wir haben ein internationales Netzwerk, sind Teil eines Konzerns und können auf weit über 500.000 Partner/Korrespondenten und Agenten zugreifen. Gleichzeitig sind wir in Österreich ein KMU mit jahrelanger Er-

fahrung im Umgang mit den österreichischen Besonderheiten und lokalen Bedürfnisse unserer Kunden. Die Pandemie hat unsere Arbeitswelt vermehrt ins Virtuelle versetzt, wie hat das bei der Assistance-Dienstleistung funktioniert? Zaffalon: Wir sind durchgängig 24/7 für unsere Kunden da. Unsere Mitarbeitenden haben diese Herausforderung gut gemeistert. Es ist uns gelungen, in kürzester Zeit auf remote umzustellen. Ich habe den Eindruck, dass wir besonders dann stark sind, wenn es Krisen gibt. Das ist aus meiner Sicht dadurch erklärbar, dass es ein Teil unseres Geschäftsmodells ist, in Krisenzeiten stark für unsere Kunden da zu sein. Welcher Assistance-Bereich war im letzten Jahr besonders gefragt? Zaffalon: Es gab durch die Pande-

mie laufend Veränderungen. Bei den Reisen gab es eine Verlagerung vermehrt von Fernreisen zu Reisen mit

Bei den Reisen gab es eine Verlagerung vermehrt von Fernreisen zu Reisen mit dem Auto. rC 01/2022 | 38 | INTERVIEW



Was sich in den letzten Jahren sehr entwickelt hat, ist das durch die Vernetzung zu Hause die Komplexität der Fälle und die Gefahr eines CyberAngriffes steigt.

dem Auto. Natürlich ist der Reiseverkehr sehr zurückgegangen, dennoch in den Monaten, wo Reisen möglich war, haben wir eine Vielzahl von Einsätzen und Rückholungen im letzten Jahr verzeichnet. Zudem hat sich der Aufwand und die Komplexität bei den Einsätzen trotz rückläufigem Volumen erhöht. Auch darf man nicht vergessen, dass eine Rückholung unter Covid-Schutzmaßnahmen oft sehr schwierig und weit teurer ist. Außerdem waren in einigen Fällen die Anforderungen auf Grund der Maßnahmen mancher Länder bei der Rückholung eine bürokratische Hochleistung. Weiters waren die Assistance-Bereiche „Heim“ und IT & Cyber Assistance sehr gefragt. Die Herausforderung ist darin zu sehen, dass nichts planbar ist, sondern wir uns auf die aktuelle Situation rasch einstellen müssen. Ist durch vermehrtes Homeoffice auch der Bereich IT-Assistance mehr gefragt gewesen? Zaffalon: Was sich in den letzten Jah-

ren sehr entwickelt hat, ist das durch die Vernetzung zu Hause die Komplexität der Fälle und die Gefahr eines CyberAngriffes steigt. Der Kühlschrank und die Waschmaschine sind App gesteuert, sogar der Staubsaugerroboter ist im WLAN. Hier gibt es eine Vernetzung,

die natürlich auch zu einem IT-Sicherheitsproblem führen kann. Wir empfehlen unseren Kunden, sich bei Unklarheiten an unser spezialisiertes Team zu wenden, nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für kleine KMU, denn oft können sich diese keine eigene IT-Abteilung leisten und brauchen Hilfestellung im ITBereich. Hier stehen wir zur Verfügung, um richtige Maßnahmen aufzuzeigen und in die Wege zu leiten. Wir bieten einen Rundumservice und sehen uns nicht nur im Schadenfall gefordert, sondern auch für Prävention und Vorabinformationen. Besonders wichtig für KMU, denn die Betriebe stehen Lösungen und Vorschlägen zum Thema IT-Schutz offen gegenüber. Wir haben in diesem Kundensegment auch eine Veränderung des Bewusstseins festgestellt. Die KMU’s wissen heute besser, dass sie sich in diesem Bereich schützen müssen. rC 01/2022 | 40 | INTERVIEW

Es ist der Punkt gekommen, darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten ein AssistanceDienstleister in Zeiten einer vernetzten Welt nutzen könnte. Ist Prävention in anderen Bereichen auch denkbar? Zaffalon: Es ist eigentlich unser Zugang,

präventiv tätig zu werden, da wir viele Probleme bereits im Vorfeld erkennen. Es gibt einige Bereiche in unserer vernetzten digitalen Zeit, wo Prävention schon heute machbar ist. Man braucht sich nur


den Bereich Gesundheit ansehen, hier gibt es zahlreiche Informationen, die man sinnvoll im Sinne der Kunden nutzen könnte. Natürlich nur mit Zustimmung der Kunden und unter der Einhaltung der maximalen Datensicherheit. Aber es ist der Punkt gekommen, darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten ein Assistance-Dienstleister in Zeiten einer vernetzten Welt nutzen könnte. Wie ist die Entwicklung des Assistance-Bereiches? Zaffalon: Es ist eine Entwicklung,

die immer mehr die individuellen Bedürfnisse der Kunden als die Entwicklung einzelner Produkte im Fokus hat. Wir vernetzen unterschiedliche Leistungen und Technologien zum Nutzen und Gewinn unserer Kunden. Ich sehe das als Assistance 2.0, bevor der Kunde ein Problem erkennt, bereits Lösungen bereitzuhalten. Voraussetzung ist, dass man einen eindeutigen Nutzen für den Versicherungsnehmer erbringt. Dazu gibt es sicherlich im heurigen Jahr auch etwas Neues?

Zaffalon: Letztes Jahr stand unter dem

Fokus Sicherheit. Wir haben unsere ITAssistance-Produkte weiterentwickelt, auf diesen Bereich werden wir sicherlich auch heuer, aufgrund des steigenden Bedarfs, eines unserer Hauptaugenmerke legen. Verstärkt werden wir uns aber heuer dem Bereich Gesundheit widmen. Wir bieten bereits heute für unsere Kunden ein umfangreiches betriebliches

Wir haben einen erhöhten Bedarf an Gesundheitsberatung seit Beginn der Corona Pandemie bemerken können.

Vorsorgemanagement sowie eine Vielzahl an Gesundheits- und Well-beingServices an. Wir haben einen erhöhten Bedarf an Gesundheitsberatung seit Beginn der Corona Pandemie bemerken können. Gerade evaluieren wir, welche weiteren Möglichkeiten uns die Digitalisierung bietet, um diese Services weiterzuentwickeln. Werden die Assistance-Leistungen durch die Gruppe abgedeckt werden, oder setzen Sie weiterhin auf Kooperationen? Zaffalon: Wir sehen uns als starker Innovationspartner für unsere Kunden. Unser Vorteil ist, dass wir sehr flexibel sein können, weil wir einen größeren Handlungsspielraum nutzen, aber gleichzeitig auf die Erfahrung eines großen Konzerns zurückgreifen können. Trotzdem werden wir uns auch weiterhin auf das rerC 01/2022 | 41 | INTERVIEW

gional vorhandene Wissen von Experten und auf starke lokale Partnerschaften zurückgreifen. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, besonders im Gesundheitsbereich gibt es mittlerweile viele etablierte Anbieter und wir überprüfen laufend mögliche Kooperationen. Was würden Sie sich von der Branche wünschen? Zaffalon: Die Versicherungsbranche be-

findet sich gerade in einem tiefgreifenden und strukturellen Wandel. Zudem beeinflussen „Digital Natives“ und Tech-Giganten immer stärker die Produktentwicklung und Kundenerwartungen. Mein Wunsch wäre es, dass wir mit innovativen Assistance Services unsere Kunden bei diesem strukturellen Wandel bestmöglich unterstützen, getreu unserem Motto „you live we care“. Wir danken für das Gespräch.


Österreichweit und doch ganz nah – der Helvetia Partnervertrieb Großmakler Rainer Polleichtner, Teamleiter Vertriebssteuerung (VPC) Großmakler und Heidemarie Pranz, Teamleiterin Vertriebspartner Service (VPS) Großmakler sorgen mit ihren Teams österreichweit dafür, dass Helvetia Partner mit einem Kundenstamm von insgesamt 30.000 Helvetia Kunden umfassenden Service genießen. Ein Blick hinter die Kulissen.

Frau Pranz, Herr Polleichtner, ihre beiden Teams arbeiten sehr eng zusammen und das Credo "Man hilft sich." trifft bei Ihnen ins Schwarze. Wie schaut die Zusammenarbeit aus und was ist Ihr Erfolgsrezept? Heidemarie Pranz: Mein Team mit ins-

gesamt neun Mitarbeitenden ist in zwei Bereiche geteilt. Das Makler-BackofficeTeam betreut und unterstützt unsere Vertriebspartner bei allen Art von Anfragen, hauptsächlich bei komplexen Offertanfragen und Berechnungen. Das Administrationsteam ist für Verwaltung, Korrespondenz, Polizzierung, Vertragsänderung und Stornierung zuständig. In beiden Bereichen ist der Austausch mit dem Team rund um Rainer Polleichtner essentiell. Rainer Polleichtner: 2010 habe ich

oben: Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb (2. Reihe, links außen), Heidemarie Pranz, Teamleiterin Vertriebspartner Service Großmakler (1. Reihe, dritte von rechts) und Rainer Polleichtner, Teamleiter Vertriebssteuerung Großmakler (rechts außen) stellen den Helvetia PV Großmakler vor.

diese spannende Aufgabe als Teamleiter der Vertriebssteuerung Großmakler übernommen. Damals noch als "OneMan-Show" ist mein "Vetriebs-DreamTeam" mittlerweile auf drei Personen angewachsen. In enger Abstimmung mit meiner Kollegin, Heidi Pranz, managen wir tausende Telefonate, Anfragen und Anträge pro Jahr von hoher Qualität. Gemäß unserer Konzernstrategie streben wir »besten Service« für unsere Partner an. Das gelingt uns durch eine ausgesprochen clevere Produktstrategie, rC 01/2022 | 42 | MARKT

schlanke Prozesse und tagesaktueller Verarbeitung des einlangenden Geschäfts. Mit Sitz in Wien ist der Helvetia Partnervertrieb für Großmakler österreichweit tätig. Wie lässt sich das flächenmäßig strukturieren? Wie werden Sie dem Vor-Ort-Service gerecht? Polleichtner: Bei einigen Verbindungen

haben wir einen zentralen Ansprechpartner für ganz Österreich definiert. Hier ist naturgemäß ein besonders hohes Maß an Reisebereitschaft gefragt. Wir sind mit moderner Technologie ausgestattet, sodass hybrides Arbeiten und hohe Effizienz der Schlüssel zum Erfolg ist. Bei anderen Partnerschaften haben wir regionale, sehr erfahrene Vertriebsführungskräfte vor Ort eingesetzt. Damit ist Topservice, gute Erreichbarkeit und eine hohe Zusagekompetenz österreichweit sichergestellt. Zurückblickend, wie hat sich der Servicegedanke über die Jahre verändert und was können Sie für die Gegenwart mitnehmen? Pranz: Der Servicegedanke hat sich

kaum verändert, im Gegenteil zum Serviceprozess. Vor 25 Jahren habe ich dringende Geschäftspost am selben Tag phy-


nen. Die Basis bildet ein agiles Unternehmensumfeld, um diese Kompetenzen auch langfristig sicherstellen zu können. Welche Schulungsmöglichkeiten speziell für den VPS bietet Helvetia und wie sind Ihre Erfahrungen? Johannes Deutsch, VPS: Ne-

Rainer Polleichtner, Teamleiter Vertriebssteuerung Großmakler

sisch und persönlich zur Post gebracht und heute schicken wir Mails. Wir leben in einer sehr schnelllebigen, effizienten und großteils digitalisierten Welt. Prompte Reaktionsgeschwindigkeit, umgehende Bearbeitung, rascher Informationsfluss sowie gute Erreichbarkeit sind daher heute Voraussetzung. Diese Veränderungen bringen nicht nur Vorteile mit sich, oftmals verliert sich die persönliche Bindung zum Kunden und Individualität geht verloren. Hier steuere ich mit meinem Team bewusst entgegen und vereine das Beste aus beiden Welten – digital & persönlich. Ein umfassendes Themenfeld fordert viel Know-how. Welche Expertise und Voraussetzungen sind in der Vertriebssteuerung gefragt? Polleichtner: Eine berufsbezogene

Ausbildung sowie entsprechende Weiterbildungen sind für unseren Arbeitsbereich enorm wichtig. Helvetia bietet als Arbeitgeberin viele Möglichkeiten individuelle Stärken zu fördern. Nach meiner Erfahrung ist das aber nur ein Bestandteil von "Know-how". Ebenso wichtig ist es, Vertriebspartner über viele Jahre verlässlich zu begleiten, deren Wünsche, Bedürfnisse sowie Anliegen zu verstehen und sich darauf einstellen zu kön-

ben laufenden Webinaren in diversen Bereichen bietet Helvetia derzeit auch eine Ausbildung zum Gewerbeexperten an, welche ich selbst gerade absolviere. Ziel ist es, den Wissensstand im Bereich Gewerbe zu vertiefen, um in der zukünftigen Tätigkeit als Gewerbeexperte sicher agieren zu können. Durch den praxisbezogenen Aufbau von Expertenwissen erhalten Mitarbeitende im Vertrieb erweiterte Kompetenzen, sowie auch einen finanziellen Zuschuss, was natürlich zusätzlich motiviert. Sie sind erst seit kurzem ein Teil von Helvetia. Was hat sie an der Helvetia als Arbeitgeberin überzeugt und wie gestaltet sich das On-Boarding im Team Vertriebssteuerung Großmakler? Marco Aeberli, VPC: Als Schweizer ist mir die Helvetia natürlich nicht fremd und mich hat das Unternehmen schon immer fasziniert. Besonders, dass Helvetia mit innovativen Ideen, Ruhe und Stabilität am Versicherungsmarkt vieles bewegen kann. Ich wusste, dass ich irgendwann ein Teil von Helvetia werden möchte und heute bin ich angekommen. Als Neuzugang im Team bin ich von Anfang an herzlich aufgenommen worden und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, »der Neue« zu sein oder, dass meine Fragen unpassend sind. Hier gilt mein großer Dank Rainer Polleichtner als auch Heidi Pranz und ihrem tollen Team. Wie wichtig sind Teamwork und Engagement? rC 01/2022 | 43 | MARKT

Heidemarie Pranz, Teamleiterin Vertriebspartner Service Großmakler

Michaela Kühmayer, VPS: Teamwork

steht für uns an erster Stelle. Erfolge feiern wir zusammen und Herausforderungen meistern wir gemeinsam. Das macht uns aus und spricht für unser Team. Jeder einzelne ist engagiert und gibt immer sein Bestes, damit wir gemeinsam unsere Ziele erreichen. Frau Pranz und Herr Polleichtner, worauf sind Sie stolz und was macht Ihr Team einzigartig? Pranz: Ich bin stolz auf das bisher ge-

meinsam Erreichte und das ausgezeichnete Ergebnis der letzten Mitarbeiter-Umfrage. Das spiegelt auch unsere einmalige Teamstärke wider. Gerade im Dienstleistungsbereich ist exzellenter Service vor allem von den handelnden Personen abhängig. Jeder einzelne in meinem Team hat alle notwendigen Service-Parameter verinnerlicht und stellt dies tagtäglich positiv unter Beweis. Polleichtner: Ich bin stolz auf die Men-

schen, mit denen ich Tag für Tag zusammenarbeiten darf und wenn aus Kollegen im Innen- und Außendienst Freunde werden. Jeder trägt mit seiner individuellen Stärke zum gemeinsamen Erfolg bei und als Team können wir Berge versetzen.


MVK Award

Telemark Marketing Seit der Einführung der „Abfertigung Neu“ testet das Wiener Marktforschungsinstitut Telemark Marketing die Servicequalität von Vorsorgekassen (VK) im Zwei-Jahres-Rhythmus. In diesem Jahr wurde erstmals nach Beginn der Pandemie getestet. Den meisten getesteten VK kann ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt werden. Die BONUS VK erzielte knapp das beste Ergebnis und wurde in allen Kategorien mit „Sehr gut“ bewertet. Aber auch die fair-finance VK, die NÖVK sowie die VBV verdienen sich das höchste Gütesiegel mit der Auszeichnung für „sehr gute“ Kundenorientierung. Der MVK Award wurde heuer bereits zum neunten Mal durchgeführt. Konnten die Vorsorgekassen zu Beginn nicht überzeugen, so wurde in den letzten Jahren eine deutlich steigende Tendenz in dieser Branche festgestellt. Auch die Pandemie konnte diesen Trend nicht stoppen. Und im Vergleich zu den Service-Centern von Banken und Versicherungen schneiden die Vorsorgekassen durchschnittlich besser ab. 2021 wurden sechs Institute diesem Test unterzogen. Gesamt erfolgten 240 Mystery Calls und E-Mails im Zeitraum von Juni bis November. Dafür wurden zehn Fallbeispiele mit unterschiedlichen Fragen verwendet, die realistische Anlassfälle darstellen, um Kontakt zur Vorsorgekasse aufzunehmen. Die Preisvergabe orientiert sich am Vorbild des FMVÖ-Recommender, für dessen Ergebnisermittlung der branchenbekannte Studienleiter Robert Sobotka, Geschäftsführer von Telemark Marketing, ebenso verantwortlich zeichnet. Die Verleihung des Gütesiegels erfolgt aufgrund von Benchmarks für Kundenorientierung in der Finanzbranche. Im Gegensatz zum Recommender, der ausschließlich aufgrund des NPS vergeben wird, werden die Vorsorgekassen nach vier Kriterien bewer-

tet. Das Institut erhält ein Gütesiegel aufgrund der Durchschnittsnote aller Kriterien. Die Kriterien sind: 1. Erreichbarkeit am Telefon (Wartezeit, Abbruchrate, Stresstest) 2. Qualität am Telefon (Beurteilung des Mitarbeiters, Qualität der Antwort) 3. Erreichbarkeit per E-Mail (Antwort erhalten, Dauer der Antwortzeit) 4. Qualität der E-Mail-Antwort (Qualität der Antwort, Gesamteindruck) 2021 wurde auch wieder ein „Stresstest“ am Telefon durchgeführt: Hier erfolgen vier Anrufe durch vier Tester bei jeder Vorsorgekasse gleichzeitig. Das Ergebnis zeigt 2021 ein erfreuliches Bild für die Vorsorgekassen: Sämtliche Institute konnten die Tester überzeugen. Ein wesentliches Kriterium für Serviceorientierung ist die Erreichbarkeit am Telefon. Bei den meisten Instituten steht dem Anrufer innerhalb einer Wartezeit von 90 Sekunden ein Ansprechpartner zur Verfügung. Nur bei einem Institut muss zur Beantwortung der Frage weiterverbunden werden. Zwischen den Instituten wurden geringe Unterschiede festgestellt. Allen sechs Instituten konnte eine sehr gute telefonische Erreichbar-

rC 01/2022 | 44 | MARKT

Robert Sobotka

keit attestiert werden. Die Bewertung der Servicemitarbeiter und die Qualität der Beauskunftung verdiente sich ebenfalls die Note 1. Nicht ganz so gut zu bewerten ist das Ergebnis der E-Mail-Tests: Hier überzeugten nur vier der sechs Vorsorgekassen. „Im Gegensatz zu den Banken und Versicherungen haben die Vorsorgekassen weniger Kundenkontakt. Umso erfreulicher ist es, dass man als Kunde trotzdem ein tolles Service bei Anfragen erhält. Der MVK Award hat in den letzten Jahren dazu beigetragen, die Vorsorgekassen zu dieser starken Kundenorientierung zu motivieren. Das haben mir deren Vorstände in den letzten Jahren auch immer wieder bestätigt“, meint der Studienleiter Robert Sobotka über die Bedeutung der Auszeichnung.


Fakten, Trends und Strategien 2022 Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) Die FMA sieht in ihrer mittelfristigen Risikoanalyse 2022–2026 angesichts der nach wie vor offenen Fragen zur weiteren Entwicklung der Covid-19-Pandemie die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr „mit großen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten“ behaftet. Auch habe die zwischenzeitige, kräftige wirtschaftliche Erholung über die Sommermonate gravierende wirtschaftliche Verwerfungen wie brüchige Lieferketten, Material-Engpässe, sprunghaft ansteigende Rohstoff- und Energiepreise sowie einen signifikanten Inflationsschub mit sich gebracht, die ebenfalls Anlass zur Sorge seien. „Wir sind bei der Bewältigung der Covid-Krise noch nicht über dem Berg“, so der Vorstand, Helmut Ettl und Edu-

ard Müller, bei der Präsentation der Aufsichts- und Prüfschwerpunkte 2022 sowie der Publikation „Fakten, Trends und Strategien 2022“. In ihrer mittelfristigen Risikoanalyse hat die FMA große Herausforderungen für den Finanzmarkt Österreich, Anbieter wie Verbraucher, identifiziert. „Neben der Covid-19-Gesundheitskrise und den dadurch ausgelösten realwirtschaftlichen und konjunkturellen Problemen sind dies insbesondere das nach wie vor anhaltende Niedrigzinsumfeld, das massive strukturelle Veränderungen bewirkt, der digitale Wandel, der einen tiefgreifenden Technologiebruch darstellt, sowie der Kampf gegen die Klimakrise, der den Umstieg auf ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell erfordert, wozu gerade die Finanzmärkte ei-

nen wesentlichen Beitrag zu leisten haben“, so Müller. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld führe überdies zu Fehlbewertungen und überschießenden Reaktionen bei bestimmten Vermögenswerten und Finanzprodukten. Ettl verwies dazu explizit auf den Boom bei Immobilien und eine zu lockere Vergabepraxis bei Wohnbaukrediten, die zu Risiken für die Finanzmarktstabilität führen können. Weiters nannte er überschießende Entwicklungen bei Krypto-Assets und nachhaltigen Finanzprodukten. Diese Herausforderungen werde die FMA 2022 eingebettet in EU- wie nationale Regulierungsinitiativen mit Aufsichts- und Prüfschwerpunkten konkret adressieren. „Wir werden Mindeststandards für die Vergabe von Wohnbaukrediten erlassen, im Risiko- und Asset-Management einen Fokus auf Nachhaltigkeitsrisiken legen sowie die Einbeziehung von Krypto-Assets in Regulierung und Aufsicht vorantreiben“, so Ettl.

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Kunstmarkt erholt sich Deloitte Österreich

Der siebente Art & Finance Report von Deloitte zeigt, dass sich der Kunstmarkt nach dem Corona bedingten Umsatzeinbruch zu Beginn der Krise im ersten Halbjahr 2021 erholt und wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat. Die Erholung ist vor allem einem Ausbau des Onlinehandels geschuldet. Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie haben die bekannten Auktionshäuser das Angebot im Netz massiv ausgebaut. So konnten die Online-Verkaufserlöse bei Sotheby’s, Christie’s und Phillips von 2019 auf 2020 von 170 Millionen US-Dollar auf über eine Milliarde US-Dollar gesteigert werden. Kunst und Sammlerstücke haben sich aber mittlerweile auch verstärkt als alternative Anlageform etabliert. 85 Prozent der Vermögensverwalter und 76 Prozent

der Sammler sehen Kunst als festen Bestandteil zur Portfoliodiversifikation. Während nach wie vor emotionale Gründe als Hauptmotiv für das Sammeln angegeben werden, rückt insbesondere bei jüngeren Sammlern unter 35 Jahren der Renditegedanke immer mehr in den Vordergrund. Trotz den Steigerungen im Online-Bereich schwächelt der Kunstmarkt dennoch seit zehn Jahren. In den letzten zehn Jahren ist er nur um knapp ein Prozent pro Jahr gewachsen. Gerade junge Kunstsammler setzen daher auf neue Entwicklungen wie Blockchain und Künstliche Intelligenz. „Der Kunstmarkt gilt als eher traditionell. Umso bemerkenswerter ist es, wie schnell die großen Auktionshäuser

Wilfried Krammer

auf die Krise reagiert und ihr OnlineAngebot ausgebaut haben“, so Wilfried Krammer, Director bei Deloitte Österreich. „Dieser Trend wird wegen der anhaltenden Pandemie weiter an Fahrt aufnehmen.“

Bündnis

GrECo International AG Der seit über zwanzig Jahren auf Unternehmen spezialisierte Versicherungsmakler Westreicher Versicherungsmakler GmbH und GrECo kombinieren ihre langjährige Expertise und Marktpräsenz in Vorarlberg. Der Versicherungsmarkt steht vor einem großen Wandel, ausgelöst durch die aktuelle wirtschaftliche Lage, die Pandemie, den Klimawandel, Cyber & Crime etc. In diesem harten Versicherungsmarkt sind Unternehmen gefordert, in das eigene präventive und begleitendende Risikomanagement zu investieren und dieses auszubauen. Christoph Repolust, Vorstand der GrECo International AG, dazu: „Für uns ist es ein weiterer Schritt zur Stärkung der dezentralen Standortpolitik. Die individuelle Risiko- und Versicherungssitu-

Dipl. BW Andreas Schmitt, Vorstand GrECo Risiko- und Versicherungstechnik; Gerhard Westreicher; Akad. Vkfm. Christoph Repolust, Vorstand GrECo Sales & Account Management

ation unserer Klienten ist unsere tägliche Herausforderung. Gemeinsam mit Herrn Westreicher, der dem Unternehmen erhalten bleibt, und seinen Kollegen arbeirC 01/2022 | 46 | MARKT

ten wir nun im Risikomanagement mit verstärkter Kraft für unsere Klienten in Vorarlberg, damit sich diese beruhigt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.“


Jahresergebnis

Oberösterreichische Versicherung Die Oberösterreichische Versicherung hat Bilanz über das Jahre 2021 gezogen. Trotz hohen Unwetterschäden konnte die OÖ das voraussichtliche Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 33,8 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 35,6 Millionen Euro steigern. Die Combined Ratio stieg auf 94,4 Prozent. Die Schadenleistungen aufgrund der Naturkatastrophenleistungen sind auf über 160 Millionen gestiegen.

Das bedeutet mehr als eine Verdreifachung zum bisher teuersten Schadensereignis, Hagelunwetter „Wolfgang“ im Jahr 2009, der Schäden in Höhe von 50 Millionen Euro verursacht hat. Im Kerngeschäft, dem Schaden-Unfall-Bereich, konnte ein Zuwachs bei den verrechneten Prämien von 4,3 Prozent auf 472,3 Millionen Euro (2020: 461,8 Millionen Euro) verbucht werden. Insgesamt nimmt die Oberösterreichische im

Nicht-Leben-Bereich 2021 voraussichtlich etwas mehr als 370 Millionen Euro ein. Der Kfz-Bereich ist mit einem Plus von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr wieder Wachstumstreiber der SchadenUnfall. Das Lebensversicherungsgeschäft ist wieder rückläufig und geht um 0,6 Prozent auf rund 102,2 Millionen Euro zurück. Wobei die reine Ablebensversicherung um 4,3 Prozent und die Begräbniskostenvorsorge sogar um mehr als 30 Prozent zulegen konnte. Im heurigen Jahr ist ein günstiges Einsteigerprodukt im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung geplant.

Neue Strategie Generali Group

Die Generali Group hat ihre Drei-Jahres-Strategie „Lifetime Partner 24: Driving Growth“ vorgestellt. Der Plan wird ein nachhaltiges Wachstum in den Kernund Wachstumsgeschäftsbereichen von Generali ermöglichen und auf den seit 2016 geschaffenen starken Grundlagen aufbauen. Das Fundament des neuen Plans ist das langfristige Engagement von Generali, ein Lifetime-Partner für ihre mehr als 68 Millionen Kunden in über 50 Ländern zu sein. Durch Investitionen in personalisierte Produkte, digital gestützte Beratung und ein erstklassiges Kundenerlebnis möchte die Generali mit ihrem globalen Netzwerk von 165.000 Kundenbetreuern noch näher an ihre Kunden rücken. Die Nachhaltigkeitsverpflichtungen in diesem Strategiezyklus werden weiter ausgebaut und man möchte sich weiterhin darauf konzentrieren, einen positiven Einfluss auf Gesellschaft, Umwelt und Stakeholder zu haben. Bis 2024 wird Generali die Integration von ESG-Kriterien in die Direktinvestitionen ihres Portfolios für General accounts10 abschließen, den CO2-Fußabdruck des Portfolios für Corporate Investments Portfolio 11

um 25 Prozent reduzieren und die Bruttoprämien für nachhaltige Produkte bis 2024 um fünf Prozent bis sieben Prozent (CAGR) steigern. Im Rahmen des Plans soll das Ertragsprofil verbessert, die Rentabilität des Lebensversicherungsgeschäfts gesteigert und 1,1 Milliarden Euro in Technologie und digitale Transformation investiert werden, was eine Steigerung von 60 Prozent gegenüber dem letzten Strategiezyklus entspricht. Der Plan enthält auch eine klare Vision für Generali im Jahr 2024 und stützt sich auf drei strategische Säulen: nachhaltiges Wachstum vorantreiben, das Ertragsprofil verbessern und Innovationen anführen. Der Plan wird ein starkes Wachstum des Gewinns je Aktie, eine Steigerung des kumulierten Netto-Cashflows der Holding und eine höhere Dividende ermöglichen. Im Plan sind unter anderem auch 2,5 bis 3 Milliarden Euro freier Cashflow zur Umschichtung in Initiativen, die profitables Wachstum und Wertschöpfung fördern, einschließlich Fusionen und Übernahmen im Versicherungs- und Asset Management-BerC 01/2022 | 47 | MARKT

Philippe Donnet

reich. Weiters ist geplant, dass bis ins Jahr 2024 40 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt werden, und neue ausgewogene hybride Arbeitsmodelle in allen Einheiten einzusetzen. Philippe Donnet, Generali Group CEO, erklärt: „Heute verfügt Generali über eine starke Finanzposition, eine diversifizierte Ertragslage, ein beständiges profitables Wachstum und eine Erfolgsbilanz bei der Erzielung erstklassiger Aktionärsrenditen. Wir freuen uns darauf, in den nächsten drei Jahren auf diesen Erfolgen aufzubauen.“


Wechsel im Vorstandsteam der Österreichische Beamtenversicherung (ÖBV) Werner Summer geht nach 29 Jahren in den Ruhestand. Das Unternehmen weiß er bei Vorstandsvorsitzendem Josef Trawöger und Stellvertreter Stefan Mikula in den besten Händen. Vom Finanzamt Eisenstadt kam Summer 1992 in die ÖBV, vom Mitarbeiter im Rechnungswesen wurde er zu dessen Leiter, 2009 folgte die Erteilung der Prokura und 2014 der Ruf ins Vorstandsteam. Das sind die Eckdaten einer beeindruckenden beruflichen Laufbahn. Mit 01.01.2022 hat Summer seinen Ruhestand angetreten. „Werner Summer hat stets im Sinne unserer KundInnen, KollegInnen und Geschäftspartner gedacht, gehandelt und entschieden“, sagt Josef Trawöger. „Ich bedanke mich Stefan Mikula und Josef Trawöger für die hervorragende Zusammenarbeit und freue mich darauf, mit ihm persönlich und fachlich in Verbindung zu bleiben!“ mit dem Studienzweig Finanz- und VerWerner Summer ist überzeugt von sei- sicherungsmathematik an der TU Wien. nem Nachfolger und dem neuen Vor- Schon während seines Studiums arbeistandsteam: „Die Übergabe einer Vor- tete Mikula bei der ÖBV und blieb dem standsfunktion ist ein aufwendiges Unternehmen auch danach treu. 2017 Unterfangen. In meinem Fall ist es ge- übernahm er die Leitung der Abteilung lungen, einen wirklich hervorragenden Versicherungsmathematik, in der Zeit Nachfolger zu finden – fachlich und von 2015 bis 2020 war der Vater von menschlich. Ich weiß die ÖBV bei Josef zwei Töchtern Stellvertreter der VersiTrawöger und Stefan Mikula in den bes- cherungsmathematischen Funktion und ten Händen!“ 2017 wurde er zum Verantwortlichen Aktuar bestellt. Mikula freut sich auf seine neue AufEiner der jüngsten gabe und sagt: „Unsere UnternehmensVersicherungsvorstände form als Versicherungsverein auf GeÖsterreichs genseitigkeit ist die ureigenste Form der Stefan Mikula wurde 1983 in Neudorf/ Versicherung. Für mich das Sinnbild der Burgenland geboren. Er absolvierte das Solidargemeinschaft. Mit unseren moStudium der Technischen Mathematik dernen, flexiblen Versicherungslösungen rC 01/2022 | 48 | MARKT

und unserer Unternehmensgröße haben wir die besten Voraussetzungen, um unser Unternehmen laufend weiterzuentwickeln und weiterhin erfolgreich am Markt zu agieren.“ Mikulas Ressort wird die Bereiche Finanzen und Betrieb sowie die Stabstelle Informationssicherheit umfassen, während Trawöger die Stabstellen Compliance, Risikomanagement und versicherungsmathematische Funktion sowie die Bereiche Vertrieb und Human Relations in seinem Ressort vereint. Vorstandsvorsitzender Josef Trawöger sagt: „Ich freue mich auf die noch engere Zusammenarbeit mit Stefan Mikula und darauf, gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen die Zukunft der ÖBV zu gestalten!“


Rekordjahr 2021 bei Unwetterschäden Wiener Städtische Versicherung AG Im letzten Sommer verursachten Hagelund Gewitterereignisse mehr als 48.000 Schäden mit einem Schadensvolumen von knapp 200 Millionen Euro. „Die Schadensbilanz der Wiener Städtischen Versicherung im vergangenen Jahr ist die höchste in unserer Unternehmensgeschichte und zeigt, dass der Klimawandel längst bei uns angekommen ist. Gegenüber dem Jahr 2020 verzeichneten wir 2021 eine Verdreifachung der Schadenssumme. Die Hagelunwetter im Juni waren das teuerste Ereignis in den letzten 20 Jahren“, so Generaldirektor Ralph Müller. Der fortschreitende Klimawandel lässt sich durch das häufigere Auftreten von Naturkatastrophen in den Schadenszahlungen ablesen. So zahlte der Versiche-

rer seit 2009 mehr als eine Milliarde Euro für Schäden aus Naturkatastrophen an ihre Kunden aus. Eine passende, auf die konkreten Bedürfnisse abgestimmte Versicherung ist für jeden Haushalt und jedes Eigenheim unerlässlich. „Wichtig ist, dass die Versicherungssummen für die eigenen vier Wände an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden. Oftmals wurde lediglich eine Basisabdeckung gewählt, die im Schadensfall nicht ausreichend ist“, so Müller. Seit Jahren bemüht sich die Versicherungswirtschaft um eine Pflichtversicherung als gemeinsame Lösung mit der öffentlichen Hand. Dieses Katastrophenpaket könnte den Versicherungsschutz im

Ralph Müller

Falle eines Hochwassers, aber auch anderer Naturkatastrophen für alle Österreicher erhöhen und mehr Versicherungsschutz bieten als bisher – und das auf leistbarem Niveau.

Rating VIG

Die internationale Ratingagentur Standard & Poor‘s hat mit Ende Dezember 2021 das Rating der Vienna Insurance Group mit „A+“ und stabilen Ausblick erneut bestätigt. In ihrem Bericht verweist die Ratingagentur auf die weiterhin stabile operative Entwicklung der Gruppe, die von einem guten organischen Wachstum, einer anhaltend strengen UnderwritingDisziplin und der konservativen Rückversicherungspolitik profitiert, die auch die Schäden aus Naturkatastrophen im Sommer 2021 begrenzte. Die ausgezeichnete Kapitalausstattung der VIG-Gruppe stellt nach wie vor eine relative Ratingstärke dar. Die führenden Positionen in den VIG-Märkten Österreich, Tschechische Republik und der Slowakei ermöglichen

laut S&P eine konstant stabile und robuste Performance. Untermauert wird diese starke Positionierung durch die geografische Diversifizierung, eine starke Kundenorientierung und ein breites Vertriebsnetz, dabei profitiert die Gruppe laut der Ratingagentur auch von der langjährigen Kooperation mit der Erste Group. „Wir sehen es keinesfalls als Selbstverständlichkeit, in einer anhaltend schwierigen Ausnahmesituation durch eine weltweite Pandemie unser sehr gutes Rating weiterhin bestätigt zu bekommen. Es ist ein Beweis, dass unsere strategischen Prinzipien, auf eine sehr hohe Diversifizierung zu setzen, alle Vertriebskanäle anzubieten und eine sehr konservative RückverrC 01/2022 | 49 | MARKT

Elisabeth Stadler

sicherungspolitik zu verfolgen, mitentscheidend für unsere starke Resilienz in schwierigen Marktphasen sind“, erklärt Generaldirektorin Elisabeth Stadler.


Vorschau

Cybersicherheit - welche Sicherheitsmaßnahmen sind sinnvoll?

Interview mit Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV Versicherung AG

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für

Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. Fotos: Adobe Stock, ­risControl/Chris-

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