risControl 09 2021

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 09 - 2021 | Heft 505 | 42. Jahrgang

Die Zukunft des Versicherungsvertriebes Interview mit Arno Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Generali Versicherung AG

Vorsorge ohne Bildung von Mag. Christian Sec

Karriere mit Lehre Wir haben die Versicherungsunternehmen befragt, wie viele Lehrlinge sie beschäftigen, wie lange diese im Unternehmen bleiben und wie es mit dem Nachwuchs aussieht.

ExpertInnentreffen Das jährliche Treffen des Fachverband der Versicherungsmakler


Wir leben vollen Fokus.

Günther Sauberer, Verkaufsleiter Partnervertrieb in Niederösterreich und leidenschaftlicher Golfspieler Was die ExpertInnen der Wiener Städtischen auszeichnet? Dass sie im Beruf genau das ausleben können, was sie privat ausmacht. So wie Günther Sauberer, der auf dem Arbeitsund Golfplatz immer das Wesentliche im Blick hat. Mehr auf wienerstaedtische.at/vertriebspartner

Ihre Sorgen möchten wir haben.


EIN BINNEN-I GEGEN GEWALT Gewalt gegen Frauen hat verschiedene Gesichter, und sie müssen nicht immer laut sein. Es gibt auch die stille Gewalt: Worte, die verletzen können und bewusst eingesetzt werden. Die Hand, die sich erhebt und Taten folgen lässt – eine Ohrfeige, ein Schlag auf den Kopf, aber es war doch nur ein Versehen, eine Unachtsamkeit, die nie wieder passieren werde, aber es passiert

trotzdem immer wieder. Warum? Weil Frauen sich nicht wehren können oder sich nicht trauen? Egal warum, es sind die falschen Gründe, sich nicht zu wehren. Schlimmer ist es, wenn der Einzeltäter sich bestätigt fühlt, weil es doch alle Männer so machen und noch schlimmer scheint es, wenn es dafür eine religiöse „Begründung“ gibt. Irgendwann hat irgendwer einmal gesagt, gesungen und vielleicht getanzt, dass Frauen nicht mit unbedecktem Haupte herumlaufen, gehen oder stehen dürfen. Sie dürfen auch nicht allein das Haus verlassen, und Zugang zur Bildung ist auch nicht oder wenn, dann nur ein bisschen erlaubt. Dieses Bild wurde über Generationen weitergegeben und es ist die leichteste Form der Gewaltanwendung, denn sie ist ja mit Entschuldigungsgarantie. Es war schon immer so, also muss es auch so bleiben. Schon Professor Hengstschläger hat es in seinen Vorträgen schön erklärt, auch wenn das Fischwasser noch so trüb und stinkend sei, wenn es Generationen von Fischen gut täte, träumten auch die jungen Fische von der trüben Suppe (redaktionell umformuliert). Das trübe Wasser stinkt, aber es hat halt schon immer gestunken und das tut gut, das wollen wir weiterhin so haben. Wenn Gewaltexzesse, egal in welchem Zeitalter und in welcher Region auf unserer so wunderschönen Welt, mit „trüben Suppen“-Regeln begründet werden, sind diese dann auch korrekt? Ist es richtig, Frauen zu unterdrücken, ihnen zu befehlen, nur fünf Schritte hinter dem Manne zu gehen (wahrscheinlich ist es manchmal besser, weil die trübe Suppe vielleicht abfärbt)? Ist es korrekt, dass Frauen sich bedecken müssen, weil es immer schon so war? Wenn es gesetzlich niedergeschrieben ist, dass ehebrecherische Frauen mit dem Stock (die genauen Maße werden in der Gesetzgebung angegeben) geschlagen werden dürfen, und das ist in einem Gesetzestext aus dem doch so freien Amerika nachzulesen. Es wird richtiger, wenn Frauen keinen

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Zugang zu Bildung erhalten, weil es immer schon so war? Die „trüben Suppen“Fischer sollten sich einmal den Blick in ein neues Wasser gestatten, das wird aber leider nicht so schnell oder in manchen Regionen der Welt niemals geschehen. Da müssen wir Frauen wahrscheinlich auf die Zeit der „Enterprise“ warten, dort gibt es dann keine Frau/Mann „trübe Suppen-Geschichte“, hoffentlich. Aber heute und hier ist es nicht nur Geschichte, sondern Wahrheit. Eine traurige Wahrheit und um diesen Frauen, die betroffen sind, zu helfen, reicht es meiner Meinung nach nicht aus, plötzlich alles zu gendern. Auch die Bezeichnung von Islamistinnen ist in diesem Kontext erschreckend und eine Farce gegenüber Frauen. Glaubt denn wirklich eine Frau, ein Mann, dass es unterdrückten, rechtelosen und bedrohten Frauen hilft, wenn plötzlich ein Binnen-I, ein Sternderl, ein Doppelpunkt oder was auch immer die Situation besser macht? Oder dass dieser Genderwahnsinn hilft? Vielleicht ist es eine wundervolle „Wir tun doch alles“-Entschuldigung für die Genderisten, anstatt wirklich etwas zu tun? Ich würde mir wünschen, dass alle Genderisten und Genderistinnen gemeinsam eine Aktion gegen Gewalt gegen Frauen starten. Wir können nicht in allen Regionen der Welt sofort helfen und schützend eingreifen, aber es würde schon reichen, die Augen vor den Geschehnissen in der Nachbarschaft nicht zu verschließen. Da wir aber auch bei noch so ernsten Themen ein Lächeln auf die Lippen der Leser zaubern möchten, schauen Sie sich doch zu Hause um und gendern Sie einen Tag einmal alles, was Sie sehen. Es gibt ein entzückendes neues Genderleinwort, die Wasserhähnin, die Rumtöpfin, wobei die Genderei von der Geschirrspüler auf die Geschirrspülerin eine plötzlich andere Bedeutung schafft. Oder? Ihre Doris Wrumen


22 12 Editorial 03

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Ein Binnen-I gegen Gewalt

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Vorstand

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Europäische Reiseversicherung

Neuer Leiter

Kärntner Landesversicherung

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Acredia Versicherung AG

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Merkur Versicherung AG

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Materialknappheit

Erweiterung im Vorstandsteam Neuer Marketingleiter DONAU Versicherung AG

Neuer Bereichsleiter Merkur Versicherung

Unterstützung

Versicherungsmakler Burgenland

Kampf gegen Covid-19 Zurich

Nachhaltigkeitspreis

Coverstory 40

Vorsorge ohne Bildung von Mag. Christian Sec

Karriere mit Lehre

Veranstaltung 18

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News

Generali

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Markt

ExpertInnentreffen

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Lizenz VIG/C Quadrat

Neue Rente „Invest“ Continentale Assekuranz Service GmbH

Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen: Was wir aus der Pandemie gelernt haben VAV Versicherungs AG

Vorsicht vor Internetbetrug D.A.S. Rechtsschutz

Deutliche Verbesserung VIG

R+V: 3 Wege, um Ihren Gewerbekunden Liquidität zu sichern! R+V Allgemeine Versicherung AG

Steigendes Ergebnis UNIQA Insurance Group

Die automobile österreichische Seele KFV

TEAM 500: Gesünder und jünger durch mehr Bewegung 5 Jahre VERDAS Digitaler Beratungsprozess HDI Lebensversicherung AG

Halbjahresergebnis Munich Re

So sieht die Versicherung von morgen aus Merkur Versicherung

Produktpartnerschaft ARAG Rechtsschutzversicherung/R+V Allgemeine Versicherung AG

200-Jahr-Jubiläum Tiroler Versicherung

IDD als Entwicklungschance Versicherungsagenten Steiermark

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18 Interview 22 28 52

Tirol und Vorarlberg in besten Händen – der Helvetia Partnervertrieb West im Fokus Die Zukunft des Versicherungsvertriebes Arno Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing Generali Versicherung AG

Sicherheit im Netz

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von Mag. Christian Sec

Natascha Jäger, CEO Austria, und Kurt Kalla, Chief Sales Officer Austria, COGITANDA Dataprotect AG

Finanzen 14 24 24

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Kommentar 26

Schmerzhafte Normalisierung der Märkte: Größere Verwerfungen stehen bevor von Michael Kordovsky

Immobilienverkauf

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CORUM Investments

Anleger fahren Ernte ein: Ausschüttungen aus vier PrivateEquity-Dachfonds von RWB RWB

Wachstumsbarriere Personalmangel Macht uns die Corona-Krise fauler? von Michael Kordovsky

Illusion der Sicherheit

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Pro und Kontra Dauerrabatt von KommR Rudolf Mittendorfer

Post-Corona-Welt: Neue Spielregeln für Versicherungsmakler von Rainer Vogelmann, Managing Director wefox Austria

NextGenBranch: So hat sich die Bankbranche durch COVID-19 neu erfunden von Niccolò Garzelli, Senior Vice President Sales bei Auriga

Kommt das europaweite Vermögensregister? von Andreas Dolezal, Unternehmensberater & Compliance Officer

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Vorstand

Europäische Reiseversicherung Der Vorstand der Europäischen Reiseversicherung wurde erweitert. Der Aufsichtsrat bestellte den langjährigen Gesamtprokuristen Christian Wildfeuer als Chief Insurance Officer in den Vorstand der Europäischen Reiseversicherung, wo er die Bereiche Versicherungstechnik und Schaden sowie Recht verantwortet. Der neue Dreiervorstand besteht nun aus Wolfgang Lackner als Vorstandsvorsitzendem, Andreas Sturmlechner als Vertriebsvorstand und Christian Wildfeuer als Chief Insurance Officer. „Es freut mich, einen so erfahrenen und kompeten-

ten Kollegen im Vorstand willkommen zu heißen. Wir werden künftig gemeinsam mit ihm die Europäische als österreichischen Marktführer in der Reiseversicherung weiter ausbauen und unseren Kunden nachhaltig Sicherheit auf Reisen bieten“, erklärt Vorstandsvorsitzender Wolfgang Lackner. Christian Wildfeuer ist Jurist und war lange im Tourismus tätig, bevor er 2004 im Unternehmen begonnen hat. Er ist seit 2009 Gesamtprokurist bei der Europäischen Reiseversicherung und seit 2014

Christian Wildfeuer

auch Geschäftsführer der beiden Tochterunternehmen TTC und Care Consult.

Neuer Leiter

Kärntner Landesversicherung Mit 1. Juli 2021 hat Arnulf Napowanez die Leitung des Makler- und Agenturservice des Kärntner Regionalversicherers übernommen. Seine Karriere in der Versicherungsbranche startete der gebürtige Karlsruher im Außendienst bei der GRAWE, seit 2015 war er dort als Maklerbetreuer tätig. Berufsbegleitend studierte er Angewandte Betriebswirtschaftslehre an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. Der Verkaufsprofi folgt damit Patrick Kerschbaumer nach, der seit letz-

tem Jahr als Leiter des zentralen Vertriebs beide Verkaufsschienen der KLV (hauseigener Außendienst sowie Vertriebspartner) verantwortet. „Als Makler- und Agenturservice sind wir die Brücke zwischen unseren Vertriebspartnern und der Kärntner Landesversicherung. Wir arbeiten mit viel Engagement und Freude daran, die guten und langfristigen Beziehungen zu unseren Partnern weiter zu stärken“, so Napowanez. Dazu gehöre neben der umfassenden per-

Materialknappheit Acredia Versicherung AG

Die Materialknappheit betrifft auch die europäischen Autobauer. Daher könnten sie in den kommenden Monaten deutlich an der Preisschraube drehen, denn die sich verschärfende Materialknappheit, insbesondere bei Halbleitern, bietet

laut der aktuellen Acredia-Studie eine einmalige Gelegenheit, die Preise nach fast 20 Jahren anzuheben und ihre Margen deutlich zu verbessern. „Die europäischen und deutschen Autobauer sitzen durch die Chip-Knappheit aktuell am rC 09/2021 | 06 | NEWS

Arnulf Napowanez

sönlichen Betreuung auch der Ausbau in Richtung Digitalisierung.

längeren Hebel“, sagt Acredia-Vorständin Gudrun Meierschitz. „Drei bis sechs Prozent Preissteigerung sind europaweit deshalb aktuell möglich, zumindest bis sich der Ausnahmezustand bei den Halbleitern wieder normalisiert. Dieser dürfte allerdings noch bis ins erste Halbjahr 2022 hinein andauern.“ In Deutschland könnte die Preissteigerung sogar vier bis über zehn Prozent betragen. Die Automobilbranche profi-


tiert bereits von der steigenden Nachfrage nach der großen Wiedereröffnung nach dem Lockdown in zahlreichen Ländern. Die Neuzulassungen in Europa stiegen im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um +25,2 Prozent auf fast 5,4 Millionen Pkw (+1,354 Millionen Einheiten). „Der Nachhol-Boom ist im vollen Gange und die Branche gibt wieder Gas“, so Meierschitz. „Zwar längst noch

nicht auf Vorkrisenniveau, aber mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten bei den Neuzulassungen in allen wichtigen europäischen Märkten, insbesondere in Italien (+51 %) und Spanien (+34 %). Diese Erholung sowie die steigende Preissetzungsmacht ist für die gesamte Branche ein Hoffnungsschimmer für die baldige Rückkehr in eine neue Normalität. Das ist auch für die Zulieferer ein wichtiges Signal. Die Branche muss jetzt allerdings

auch dringend über den Tellerrand hinausschauen und wichtige Weichen stellen, um beim Thema Nachhaltigkeit und alternative Antriebstechniken nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten. Engpässe in der Lieferkette sind nur ein Beispiel für eine neue Realität, deren Komplexität weiter zunehmen wird. Unternehmen müssen sich daher bewusst machen, welche Risiken und auch Chancen hieraus erwachsen“, unterstreicht Meierschitz.

Erweiterung im Vorstandsteam Merkur Versicherung AG Die Merkur Versicherung macht einen wichtigen Schritt in die Zukunft und erweitert ihr Vorstandsteam von drei auf vier Mitglieder. Somit besteht der Vorstand zukünftig aus Ingo Hofmann (Vorstandsvorsitzender), Christian Kladiva (Vorstandsdirektor), Helmut Schleich (Vorstandsdirektor) und Markus Zahrnhofer. Mit Wirkung zum 1. September 2021 übernimmt Markus Zahrnhofer den Bereich Finanzen sowie die Verantwortung für die Lebens- wie auch Schadenund Unfallversicherung. Im Rahmen der grundsätzlichen neuen Ressortverteilung

Helmut Schleich, Markus Zahrnhofer, Ingo Hofmann, Christian Kladiva

verantwortet Vorstandsdirektor Christian Kladiva zukünftig die Krankenversicherung. „Mit der geplanten Erweiterung der Unternehmensführung und der neuen Ressortzuteilung setzen wir nicht nur ein

Zeichen für die Zukunft, sondern stellen die Merkur Versicherung so auf, dass sie die sich eröffnenden Gelegenheiten am Markt optimal nutzen kann“, so Vorstandsvorsitzender Hofmann.

Neuer Marketingleiter DONAU Versicherung AG

Mit 1. September 2021 übernahm Andreas Cieslar die Leitung des Marketingbereichs. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Andreas Cieslar einen erfahrenen und erfolgreichen Manager für diese Position gewinnen konnten. Er bringt zu seiner fundierten Expertise im Marketing auch Branchenerfahrung für unser Haus mit“, betont Vertriebsvorstand Reinhard Gojer. Der neue Marketingleiter studierte Sportwissenschaften und

Sportmanagement an der Universität Wien. Direkt nach Abschluss des Studiums startete er seine berufliche Laufbahn im Marketing, die ihn über die Österreichischen Lotterien im Jahr 2001 zur Wiener Städtischen führte. Im Jahr 2007 wechselte Cieslar zu den Casinos Austria und positionierte das Unternehmen ein Jahrzehnt lang mit einem unverwechselbaren Marktauftritt. Seit 2018 wirkte rC 09/2021 | 07 | NEWS

Andreas Cieslar

er als Unternehmensberater u. a. für Mercedes Wiesenthal und andere Firmen.


Neuer Bereichsleiter Merkur Versicherung

Martin Sturm (48) übernahm mit August 2021 die Bereichsleitung der Sach- und Unfallversicherung innerhalb der Merkur Versicherung. Er folgt in dieser Position Frau Silvia Banden. Sein Karriereweg führte ihn schon früh in die Versicherungsbranche, wo er im Vertrieb, bis 2018 auch als Landesdirektor, tätig war. Direkt vor dem Start bei der Merkur Versicherung hat Martin Sturm ein eigenes Start-up gegründet und sein MBA-Studium (Fi-

nancial Management Competences) an der Donau-Universität Krems absolviert. CEO Ingo Hofmann: „Wir freuen uns sehr, dass wir Herrn Martin Sturm als neuen Bereichsleiter für die Sach- und Unfallversicherung gewinnen konnten. Dank seiner Führungskompetenzen und vielfältigen Erfahrung am heimischen Versicherungsmarkt ist Martin Sturm genau der Richtige für uns, um gemeinsam unsere Zukunftsvision für die

Unterstützung

Versicherungsmakler Burgenland Die burgenländischen Versicherungsmakler unterstützen die Rettungsorganisationen Rotes Kreuz und Samariterbund. Helmut Bauer, Obmann der Fachgruppe Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenhei-

ten im Burgenland: „Das Rote Kreuz sowie der Samariterbund haben mit uns Versicherungsmakler gemeinsam, dass uns die Menschen, für die wir da sind, dann am meisten brauchen, wenn’s gerade nicht gut für sie läuft. Und genau

Martin Sturm

Merkur Versicherung weiterhin mit Leben zu füllen."

dann, kann man auf das Rote Kreuz, den Samariterbund als auch auf uns ganz sicher zählen! Deswegen freuen wir uns über die Möglichkeit, diese Rettungsorganisationen unterstützen zu können.“ Kürzlich wurden die dementsprechenden Vereinbarungen getroffen und schon demnächst werden Rotes-Kreuz- und Samariterbund-Autos mit dem Logo der burgenländischen Versicherungsmakler unterwegs sein.

Kampf gegen Covid-19 Zurich

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief im April 2020 zusammen mit Partnerorganisationen (UNICEF, Gavi, CEPI, Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) die Initiative COVAX ins Leben. COVAX steht für „Covid-19 Vaccines Global Access“. Die Hauptaufgabe der COVAX Facility besteht darin, Impfstoffdosen bei den Herstellern zu bestellen und allen Staaten zuzuteilen, die ihre Teilnahme am Programm erklärt haben. Bislang wurden mehr als 196 Millionen Dosen Impfstoff an 138 Länder und Regionen geliefert. Bis Ende 2021 sollen mindestens zwei Milliarden

Impfstoffdosen bereitstehen, um die akute Phase der Pandemie zu beenden. Ärmere Länder sollen mindestens 1,8 Milliarden dieser Dosen erhalten, damit sie bis Anfang 2022 einen Teil ihrer Bevölkerung schützen können. Zurich und die Stiftung der Zurich Gruppe, die Z Zurich Foundation, unterstützen gerC 09/2021 | 08 | NEWS

meinsam mit Zurich-Partnern, Mitarbeitenden sowie Kundinnen und Kunden COVAX und spendeten gemeinsam


13.000 Impfdosen. Direkte Spenden sowie das Ergebnis sportlicher Aktivitäten für den guten Zweck wurden von der Z Zurich Foundation verdoppelt. „Corona hat unser aller Leben durcheinandergebracht, in Österreich und auf der ganzen Welt. Wir hier sind in der glücklichen

Lage, ausreichend Impfstoff zu haben. Anderen Ländern fehlt aus wirtschaftlichen Gründen der Zugang zu Vakzinen. Doch wir können die Pandemie nur gemeinsam eindämmen. Daher unterstützen wir zusammen mit der Z Zurich Foundation die großangelegte Spenden-

Nachhaltigkeitspreis

riends. Die Plätze zwei und drei gehen an Mechatronik Austria GmbH und Kerkoc GmbH.

Generali

Die Generali hat die Gewinner des Nachhaltigkeitspreises gekürt. Der Generali SME EnterPRIZE wurde anlässlich des 190-jährigen Bestehens der Generali Group für Klein- und Mittelbetriebe ins Leben gerufen, um die Unternehmen dazu zu motivieren, nachhaltige Geschäftsmodelle einzuführen und bereits bestehende Initiativen langfristig zu etablieren sowie europaweit bekannt zu machen. Aus den zahlreichen Bewerbungen wählte die Jury die folgenden Unternehmen zu den Generali SME EnterPRIZE Heroes 2021:

Nachhaltiges Geschäftsmodell Boutiquehotel Stadthalle, Wien: Das Hotel fühlt sich nicht nur seinen Gästen, sondern auch der Umwelt stark verbunden. Es produziert über das Jahr gesehen fast genauso viel Energie, wie es verbraucht. Das Öko-Hotel ist als Passivhaus ausgelegt, produziert seinen eigenen Strom und ist eine Wohlfühloase inmitten der Großstadt Wien. Das Boutiquehotel Stadthalle sieht sich als Botschafter der Nachhaltigkeitsziele der UNO. Die Plätze zwei und drei gehen an Müller Abfallprojekte GmbH und den Verein Dorfplatz St. Andrä-Wördern.

aktion für UNICEF-COVAX“, sagt Andrea Stürmer, MSc MPA, Vorsitzende des Vorstandes von Zurich. „Soziale Verantwortung zählt zu den Kernwerten von Zurich. Und gerade jetzt ist Hilfe über die Grenzen hinweg so wichtig“, so Andrea Stürmer.

litätsbewusstsein bei den Erzeugnissen hinaus ist für Sonnberg Biofleisch die umweltgerechte Produktion durch modernste Energie- und Warenwirtschaft wichtig. Sonnberg Biofleisch übernimmt Verantwortung für das Befinden und Wohlergehen der Tiere – und handelt verantwortlich für die nächsten Generationen. Die Plätze zwei und drei gehen an Viktor Hotel Ottenstein und Sonnengrün e.U.

Nachhaltigkeit durch Digitalisierung eFriends Energy GmbH, Nappersdorf: Die eFriends sind eine Community, die regional erzeugten Ökostrom miteinander teilt. eFriends sind entweder Stromproduzenten oder -konsumenten. In den Zählerkästen ihrer Häuser und Wohnungen steckt die revolutionäre eFriendsTechnik. Eine eigene App verbindet eF-

Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen Sonnberg Biofleisch GmbH, Unterweißenbach: Über das hohe QuarC 09/2021 | 09 | NEWS

Die drei Gewinner jeder Kategorie erhalten nicht nur einen Geldpreis in Höhe von jeweils 10.000 Euro, sondern auch eine einjährige Mitgliedschaft beim österreichischen Green-Tech-Start-up Glacier. Dieses hilft Unternehmen, ihren CO2-Fußabdruck weiter zu senken. Generali-CEO Gregor Pilgram und Arno Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing, überreichten den Gewinner die Preise: „Nachhaltigkeit ist der Generali sehr wichtig und es freut mich deshalb sehr, dass auch viele unserer Kundinnen und Kunden dieses Thema bereits in ihre Unternehmensphilosophie einfließen lassen. Ich gratuliere den Gewinnern herzlichst“, so Pilgram. Das Boutiquehotel Stadthalle wird Österreich beim internationalen Generali-Event am 28. September 2021 in Brüssel vertreten. Teilnehmer aus sieben Ländern nehmen an dieser Abschlussveranstaltung des SME EnterPRIZE teil.


Lizenz

VIG/C Quadrat Das Joint Venture der Vienna Insurance Group und der C-Quadrat Investment Group hat die Genehmigung der polnischen Finanzmarktaufsicht erhalten und beginnt mit dem Angebot von offenen Investmentfonds und Sparprodukten mit dem Fokus auf breite und moderne Lösungen in Polen. Harald Riener, Vorsitzender des Aufsichtsrates der VIG/C-QUADRAT und Mitglied des Vorstandes der Vienna Insurance Group, betont: „Polen ist unser drittgrößter Markt und gehört in unserem aktuellen Strategieprogramm ‚VIG 25‘ zu den Top-5-Märkten mit einem überdurchschnittlichen Wachstum, von dem wir mit weiteren innovativen Kundenlösungen profitieren wollen. Die neue

Investmentfondgesellschaft passt somit sehr gut zur aktuellen Strategie der VIG-Gruppe in Polen. Unsere Kunden suchen verstärkt nach Anlage- und Sparprodukten. Mit der neuen Fondsgesellschaft können wir dank interessanter und moderner Veranlagungsprodukte diesen Bedürfnissen gerecht werden.“ Andreas Wimmer, Vorstandsmitglied der C-Quadrat Investment Group und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der VIG/C-QUADRAT, erklärt zur Entscheidung der KNF: „Die langjährige Erfahrung der C-Quadrat Investment Group in den Bereichen Nachhaltigkeit, ESG- und Impact-Investments sowie im Bereich quantitativen

Harald Riener

Asset-Managements wird es der neuen Gesellschaft ermöglichen, polnischen Investoren neue und innovative Investmentprodukte anzubieten. Wir freuen uns, jetzt operativ starten zu können!“

Neue Rente „Invest“

Continentale Assekuranz Service GmbH Die Rente „Invest“ enthält neue Bausteine: Unter anderem bietet sie jetzt Rendite-Chancen auch noch in der Rentenphase und ein erweitertes Fondssortiment. Diese und weitere Neuerungen ergänzen die bereits bestehenden Leistungen. „Der größte Vorteil einer Rentenversicherung ist ein lebenslang garantiertes Einkommen. Dabei kommt es auch auf optimale Renditen an“, betont Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben im Continentale Versicherungsverbund. Damit der Kunde die Rendite-Chancen der Kapitalmärkte auch über die Ansparphase hinaus nutzen kann, bietet die Rente „Invest“ jetzt den neuen investmentorientierten Rentenbezug. Noch während der Rentenphase kann der Kunde damit einen Teil seines angesparten Kapitals in Fonds anlegen. Egal, welche Option der Kunde wählt: Auf eine garantierte Rente kann er sich stets verlassen. Im Renten-

bezug wie in der Ansparphase kann der Kunde auch börsengehandelte Indexfonds (ETF) wählen. Hier sind die Verwaltungskosten besonders niedrig. Die ETF lassen sich frei mit gemanagten Fonds und Depots kombinieren. Für seine Investitionen kann der Kunde bis zu zehn Fonds auswählen. Die Rente „Invest“ bietet neue, gebührenfreie Möglichkeiten zur Verwaltung der Anlagen. Durch Rebalancing wird auf Wunsch des Kunden einmal im Jahr die ursprüngliche Fondsgewichtung im Portfolio wiederhergestellt. Möchte der Kunde die Kapital-Verteilung in den Fonds schrittweise anpassen, wählt er das neue Laufzeitmanagement. Dabei wird monatlich Guthaben von den Ausgangs- in die Zielfonds umgeschichtet. So kann der Kunde Markt-Chancen noch besser ergreifen und Risiken verringern. Den RentenberC 09/2021 | 10 | MARKT

Dr. Helmut Hofmeier

ginn kann der Versicherungsnehmer bis zum Alter von 87 Jahren flexibel wählen. Zur Absicherung im Todesfall kann er außerdem eine Rentengarantiezeit vereinbaren. Diese kann auf bis zu 45 Jahre angesetzt werden. Verstirbt die versicherte Person in dieser Zeit, wird die Rente weiter an die Hinterbliebenen ausgezahlt.


Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen: Was wir aus der Pandemie gelernt haben von Joachim Klepp, Abteilungsleitung Maklervertrieb VAV Versicherungs AG Gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen tragen wesentlich zur Qualifikation von Versicherungsvermittlern und –beratern bei. Aus Erfahrung wissen wir, dass erfolgreiche Versicherungsmakler oder Mehrfachagenten keine Mühen scheuen, wenn es darum geht, sich neues Wissen anzueignen. Mit der Einführung der IDD vor mittlerweile drei Jahren verpflichtet nun der Gesetzgeber die „für die Versicherungsvermittlung maßgeblich Verantwortlichen“ zu laufenden Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen im Ausmaß von 15 Stunden pro Jahr. Für die meisten im Versicherungsvertrieb tätigen Personen eine Selbstverständlichkeit, da regelmäßige Fortbildung eine Voraussetzung für kompetente Beratung und somit für erfolgreiches Arbeiten mit Kunden darstellt. Die gesetzliche Verpflichtung im Rahmen der IDD ändert daran vordergründig nichts. Jedoch fördert sie Transparenz, Struktur und Nachweisbarkeit der Weiterbildungsaktivitäten und beeinflusst somit in positiver Weise die Qualität der Versicherungsvermittlung. Seit Jahren unterstützt die VAV die Vertriebspartner mit Fachseminaren, Workshops und Schulungen. Mehr als 3.000 haben im heurigen Jahr unsere Weiterbildungs-Veranstaltungen besucht. Wurden die Veranstaltungen im ersten Halbjahr fast ausschließlich in Form von Webinaren abgehalten, so starteten wir ab Juni wieder gezielt mit Präsenzveranstaltungen in den Regionen. Was zu Beginn aus einer Not entstanden war, entpuppte sich rasch als Chance – für uns als Versicherungsunternehmen und für die Teilnehmenden unserer Seminare gleichermaßen.

Webinare haben sich rasch ganz besonders aufgrund ihrer niedrigen Zugangshürden als eigenständiges Format etabliert. Online-Schulungen lassen sich standortübergreifend rasch organisieren, die Ortsunabhängigkeit und die geringe Vorlaufzeit ermöglichen insgesamt eine Verbesserung des KnowHow-Transfers. Für die Teilnehmenden entfallen An- und Abreisezeiten, wodurch sich die Webinare am Arbeitsplatz oder in den eigenen vier Wänden sehr gut Joachim Klepp in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Trotz genannter Vorteile traten während der CoronaHeute wissen wir: Nur im persönliPandemie auch die Defizite des Online- chen Kontakt sind Expertengespräche Formats hervor, es fehlten der persön- und Diskussionen in ihrem vollen Potenliche Kontakt und die von Interaktion zial durchführ- und erlebbar. Wir werden lebende direkte Vermittlung von Inhal- in Zukunft beide Formate forcieren – je ten. Raum für Diskussionen, für Ent- nach Thema, Zielgruppe und Regionaliwicklung neuer Ideen und informellen tät. Webinare lassen sich auch ergänzend Austausch kann nur im Rahmen von im Sinne einer Vor- und Nachbereitung Präsenzveranstaltungen in vollem Maß von Veranstaltungen gut einsetzen, beigeschaffen werden. Die ersten Präsenz- spielsweise um Teilnehmende auf einen veranstaltungen nach der „COVID- einheitlichen Wissensstand zu bringen. Pause“ haben gezeigt, welch hohe Wer- Ein sinnvoller Mix aus Online- und Prätigkeit dieses Weiterbildungsformat für senzveranstaltungen wird uns zukünftig die Vertriebspartner hat und wie sehr uns eine flexiblere Gestaltung von Weiterbildie Breite der persönlichen Kommunika- dungsangeboten ermöglichen und einen deutlichen Mehrwert bringen. tion gefehlt hat. rC 09/2021 | 11 | MARKT


Illusion der Sicherheit Die Optimisten beherrschen unsere Gesellschaft. Wer erfolgreich sein will, der muss vor Optimismus sprühen. Aber gerade in Zeiten von Krisen zeigt sich, dass der Optimist gegenüber dem Pessimisten im Nachteil ist. von Mag. Christian Sec Im Jahr 2017 waren beispielsweise noch 20 Prozent der Befragten sicher gewesen, sich beim Wegfall des laufenden Einkommens länger als sechs Monate über Wasser halten zu können. 2020 sind es – als Folge der Corona Krise – nur noch zehn Prozent. Das Beispiel zeigt, dass existentielle Krisen zu einer Neuevaluierung unserer Lebenssituation führen, man könnte auch sagen zu einer pessimistischeren Einschätzung des Lebens führen. In der Krise erkennen wir, dass unser vorheriges Sicherheitsgefühl eine Illusion ist, wie Prof. Karel van Hulle beim Versicherungsmaklertreffen im burgenländischen Trausdorf erzählte. Die meisten von uns ertappen sich bei Krisen dabei, nicht genügend Vorsorge für die Krise getroffen zu haben, also zu optimistisch gewesen zu sein. Vorratskammern wurden nicht aufgefüllt, Kredite nicht abbezahlt, keine Eheverträge geschlossen usw. In der Panik, die uns dann übermannt werden im reinsten Aktionismus irrsinnige Entscheidungen getroffen und im Übermaße z.B. Klopapierrollen gekauft. Denn eigentlich haben wir Optimisten unser Leben ganz auf friedliche Zeiten ausgelegt und damit unsere natürlichen Instinkte für Gefahren zugeschüttet. Wir machten uns mit unseren Kalendern zu unseren eigenen Spielfiguren, die hurtig von einem Kalendereintrag zum Nächsten hüpfen, im Glauben das Leben bestehe vor allem darin seinen Plänen zu folgen, weil wir positiv genug sind unsere eigene Zukunft selbst in die Hand

zu nehmen. Selbsternannte Coaches füllen massenhaft Bücher mit Tipps und Ratschlägen zum positiven Denken. Positives Denken lasse sich eben besser vermarkten als der graue Pessimismus. Uns wird ein künstlicher Optimismus antrainiert, der aber nur in den Zeiten zwischen den Krisen blendend funktioniert. Genau für diese Zeiten haben wir unser Arsenal aufgerüstet. Lebenspläne, Rückzahlungspläne, Pensionspläne, Businesspläne. Mit dem Optimismus haben wir ein Lebensgefühl geschaffen, das nicht nur die Blasen an den Finanzmärkten füllt, die sich bisweilen immer weiter von der Realität entfernen bzw. diese Realität – und das ist die Grundeigenschaft des Optimismus – verdrängen. Optimisten haben auch die Einstellung alles schaffen zu können. Sie nehmen sich jeder Aufgabe an, bis sie sich überfordern. Burn-Out ist die Modekrankheit der Optimisten, die sie oft wie eine Visitenkarte ihres Optimismus vor sich hertragen, um damit für den nächsten Burn-Out angeheuert werden zu können.

Die toten Optimisten Wir sind zum Optimismus verdammt. Wir verdrängen die Warnungen der Realisten und wir belächeln die Pessimisten, rC 09/2021 | 12 | KOLUMNE

die uns mit ihren Vorratskäufen eher wie seltsame Käuze vorkommen, Wir wiegen uns in einer Illusion der Sicherheit, solange wir können, weil die Gesellschaft des Erfolges uns dazu zwingt das Glas halb voll und nicht halb leer zu sehen. Aber wer das Glas halb voll sieht, wird möglicherweise zu spät, dem Kellner darauf hinweisen und er wird eine Zeit lang im Trockenen sitzen, während derjenige mit dem halbleeren Glas schon frühzeitig Vorsorge getroffen hat. Bei einem möglichen Blackout könnte diese Einstellung das Leben des Herrn mit dem halbleeren Glas retten. Yvonne Pirkner, Moderatorin beim Treffen der Versicherungsmakler, erzählte von einem hochdekorierten US-General, der im Vietnamkrieg diente und der, als er gefragt wurde, wer ist der


erste, der in der Krise zugrunde geht bzw. stirbt antwortete: „Die Optimisten“. Es sind eben nicht die Optimisten die Vorkehrungen treffen gegen einen Blackout oder gegen eine Pandemie. Ja, in den Zeiten zwischen den Krisen sind die Optimisten die Gewinner. Aber genauso häufig wie die Epochen des Einklangs gibt es Zeiten der Unruhen und Krisen. Wir können unsere Umwelt nicht in allen Einzelheiten kontrollieren und sind ständig zum Krisenmanagement gezwungen. Die Psychologin Julie Norem prägt dabei das Konzept des defensiven Pessimismus. Es handelt sich dabei um eine Strategie zur Angstreduktion im Vorfeld von Leistungssituationen. Sie beinhaltet die subjektive Herabsetzung eigener Erwartungen und das intensive Nachdenken über die anstehende Aufgabe und damit verbundenen potentiellen Schwierigkeiten. Ein Beispiel dafür wäre sich ein Vorstellungsgespräch vorzustellen, in dem alles schiefgeht. Dies soll den Betroffenen nicht in verzweifeln lassen, sondern ermuntern, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und sich schlussendlich in der Situation sicherer fühlen.

Die Optimismustreiber Versicherungen geben uns auch eine Art von Illusion der Sicherheit, wie Prof. van Hulle erklärt. Mit den Versicherungen an unserer Seite haben wir ein Paradies geschaffen, in dem wir traumwandeln unter einem Meer von Damoklesschwertern, die nur an dünnen Fäden befestigt über uns schweben, und beim zartesten Windhauch reißen. Wir müssen uns nicht darum kümmern, weil wir versichert sind. Versicherungen füttern also auf natürliche Art unseren Optimismus und damit die Gefahr einer Gesellschaft in ihrem Optimismus zu ertrinken. Aber gleichzeitig ist diese Förderung des Optimismus ein Segen für die Gesellschaft. Bahnbrechende Innovation wären ohne die Begeisterung und die Illusion der Optimisten niemals zustandegekommen. Kein Realist hätte jemals eine Mondmission gestartet, mit all den Unsicherheiten, die damit verbunden gewesen waren. Und so verhält es sich mit jeder bahnbrechenden menschlichen Errungenschaft, die meist von großen Unwegbarkeiten begleitet war. Wahrscheinlich ist die reinste Form des Optimismus die Ehe. Der Realist würde schon aufgrund der hohen statistischen Wahrscheinlichkeit einer Scheidung niemals die Ehe wagen, während der Liebende alle Warnungen zum Trotz diesen Weg geht. Und auch wenn die Mehrzahl der Ehen scheitern, so wird trotzdem oft der Optimismus belohnt. Wir brauchen also beides in unserer Gesellschaft. Menschen, die an beiden Enden brennen wie Ikarus, und diejenigen, die den Höhenfliegern Grenzen setzen und ihnen Schutz gewähren in Krisenzeiten, die eben nicht für den Optimisten gemacht sind. rC 09/2021 | 13 | KOLUMNE

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Schmerzhafte Normalisierung der Märkte: Größere Verwerfungen stehen bevor Inflationsschübe, Warenknappheit, ein stärkerer Staat und negative Realzinsen wecken Erinnerungen an die 40er- und 70er-Jahre. Doch ein Vergleich mit diesen Zeitperioden hinkt, da es erst seit wenigen Jahren überhaupt Negativzinsen gibt. von Michael Kordovsky

Die 40er-Jahre waren geprägt von einem weltumspannenden Krieg der zu hohen Staatsdefiziten, steigender Verschuldung und einen Inflationsschub durch Warenknappheit führte. Heute findet kein weltumspannender Krieg zwischen Staaten statt, aber die Bekämpfung einer globalen Pandemie durch Ausgleichszahlungen für von Einschränkungsmaßnahmen geschädigte Firmen führte bei den entwickelten Staaten zum höchsten Schuldenberg, den es je in Friedenszeiten gegeben hat. Von 2000 bis 2020 stieg laut IWF die Staatsschuld der entwickelten Volkswirtschaften von 69,7 auf 122,5 Prozent des BIP. Die Staatsschuld der USA stieg von 53,1 Prozent im Jahr 2001 auf für 2020 erwartete 127,1 Prozent des BIP, verglichen mit ca. 119 Prozent im Jahr 1946, während unmittelbar vor dem ersten Ölschock 1973/74 die US-Staatsverschuldung lediglich 32 Prozent des BIP betrug.

Quantitative Lockerung ein Novum der 2000er-Jahre Wo früher höhere Steuern einen Schuldenabbau ermöglichten, wird heute mit Staatsanleihenkäufen der Notenbanken versucht, die Zinsen niedrig zu halten, um Staaten zu entlasten und die AusrC 09/2021 | 14 | FINANZEN

maße der Staatsanleihenbestände der Fed und EZB deuten zunehmend auf eine Monetarisierung der Staatsschulden hin: Per 1. September hielt die Fed USStaatsanleihen im Wert von 5,36 Billionen Dollar bzw. 25,6 Prozent des USBIP im Jahr 2020. Indessen hält das Eurosystem in der Bilanz vom 27. August 2021 Anleihenemissionen des Euroraums (der Löwenanteil öffentliche Papiere) im Volumen von 4,58 Billionen Euro, eine Summe äquivalent mit 40,3 Prozent der Wirtschaftsleistung des Euroraums im Jahr 2020. In der Folge liegt das Staatsanleihenvolumen mit Negativrendite im Euroraum bereits bei 7,5 Billionen Euro. In den USA pendeln derzeit die Renditen zehnjähriger Treasuries irgendwo zwischen 1,20 und 1,40 Prozent. Die Anleihenkäufe der Notenbanken werden auch als „Quantitative Easing“ (quantitative Lockerung) bezeichnet und wurden erstmals von der Japanischen Zentralbank im März 2001 angewandt, ehe es im Zuge der Finanzkrise in den USA am 16. Dezember 2008 losging.

Inflation und Zinsen in den 40er- und 70er-Jahren Nimmt man die Rendite-Historie seit 1913 so gab es zuletzt von 1939 bis 1956


Besondere Highlights im S&P 500 • Seit dem Tief im März 2009 stieg der S&P-500 auf das 6,8-Fache! • Per 3. September veröffentlichten 99 Prozent aller S&P 500 Firmen die Zahlen zum zweiten Quartal 2021: So lagen in 87 Prozent der Fälle die Gewinne über den Analystenschätzungen, die höchste positive Überraschungsquote seit Beginn der Aufzeichnungen von FactSet im Jahr 2008 verglichen mit einem Fünfjahresschnitt von 75 Prozent • Im Schnitt lagen die Gewinne 16,4 Prozent über den Schätzungen – die vierthöchste Überraschung seit Beginn der Aufzeichnungen (Fünfjahresschnitt: 7,8%) • Die für das zweite Quartal 2021 veröffentlichte und erwartete Nettogewinnmarge stieg auf Jahressicht von 8,6 auf 13,1 Prozent und markiert damit den höchsten Wert seit Beginn der FactSet-Aufzeichnungen im Jahr 2008. Der Fünfjahres-Schnitt lag bei 10,6 Prozent. Ein hier nicht unerheblicher Faktor war die Zinsentlastung!

eine ausgedehnte Niedrigzinsphase in deren Tief im Sommer 1941 die Renditen zehnjähriger US-Treasuries kurz unter zwei Prozent fielen. Hingegen in den 70er-Jahren waren Renditen zwischen sechs und zehn Prozent üblich, was auf eine Periode höhere Inflationsraten zurückzuführen war, deren Höhepunkt mit 14,8 Prozent im Jahr 1980 erreicht wurde. Damals hatte die Fed auch die Leitzinsen angehoben. Anders war die Situation in den 40erJahren in denen es durch kriegsbedingte Einflüsse, nämlich zuerst Kriegswirtschaft und dann Warenknappheit zwei Inflationsschübe gegeben hat. Von August 1941 bis Juli 1943 lag die Inflationsrate über fünf Prozent, wobei sie im Peak von 1942 13,2 Prozent erreichte. Der stärkere der beiden Inflationsschübe hing mit Warenknappheit nach dem zweiten Weltkrieg zusammen und die Phase einer über fünfprozentigen Inflation erstreckte sich von Juli 1946 bis in den Oktober 1948 hinein, wobei 1947 ein Peak von 19,7 Prozent erreicht wurde. Wie verhielt sich in diesen Phasen die Fed? Die Federal Reserve Bank von New York ließ die 40er-Jahre hindurch bis Februar 1948 ihre Discount Rate unverändert bei einem Prozent, ehe sie in zwei Anhebungen bis Oktober 1948 auf 1,50 Prozent stieg. Anders war die Leitzinssituation in den 70er-Jahren: Die Fed Fund Rate erreichte im Juli 1974 einen Peak von ef-

fektiv 12,92 Prozent und von April 1977 bis April 1980 stieg sie effektiv von 4,73 auf 17,61 Prozent. Die Renditen zehnjähriger US-Treasuries klettern bis zum Peak im September 1981 auf 15,84 Prozent. Doch der Staatshaushalt konnte es sich damals mit rund 31 Prozent des BIP an Verschuldungsgrad gut leisten, zumal es danach aussah, dass sich Schulden gut weginflationieren ließen. Von 1973 bis 1982 lagen die Jahresinflationsraten kontinuierlich über fünf Prozent. 1974 und 1975 waren geprägt von Jahresinflationsraten von 11,0 bzw. 9,1 Prozent und 1979 bis 1981 herrschten jeweils Inflations-

raten von 11,3; 13,5 bzw. 10,3 Prozent. Beide Teuerungswellen der 70er-Jahre waren auf Ölangebotschocks zurückzuführen.

Einfache natürliche Erklärung für Goldpreishistorie Trotz hoher Zinsen stieg damals auch der Goldpreis gemäß dem „Dampfkesselprinzip“. Hintergrund: Im Juli 1944 wurde das Bretton Woods System mit Goldbindung des US-Dollar – eine Unze für 35 US-Dollar – eingeführt, die anderen Währungen waren eng an den Dollar gebunden. Die Fed verpflichtete sich gegenüber den Zentralbanken der Teilnehmerstaaten zum jederzeitigen An- und Verkauf von Gold zu 35 USD/Unze. Das Ganze endete mit dem Nixon Schock vom 15. August 1971 als US-Präsident, Richard Nixon, die Aufhebung der Dollar-Konvertierbarkeit in Gold mit Schließung des Gold-Fensters bei der amerikanischen Zentralbank verkündete. Bereits im Vorfeld wurde der Goldpreis über 35 Dollar gehandelt, genauer gesagt, ab März 1970. Rechnet man, dass der Goldpreis ca. 27 Jahre eingefroren war und unterstellt einen an der Inflationsrate orientieren gerechtfertigten Preisanstieg von fünf Prozent p.a. über die-

Gefährliche Normalisierung Nehmen wir nur mal eine klassische Bilanz mit 40 Prozent Eigenkapital und 60 Prozent Fremdkapital, das derzeit im Schnitt nur mit 1,5 Prozent p.a. verzinst ist. Angenommen das Zinsniveau steigt nur um drei Prozentpunkte. Dann bedeutete diese Zinsentwicklung eine klare Verschlechterung der Gesamtkapitalrentabilität – und zwar um 1,8 Prozentpunkte! Ein weiteres Gefahrenpotenzial steigender Zinsen liegt in Steueranhebungen, auch bei den Unternehmenssteuern. Der Staat müsste dann höhere Zinsaufwendungen durch neue Steuereinnahmen kompensieren. Angesichts der aktuell hohen Staatsschuldenquoten ist dies vorprogrammiert. Umweltabgaben (CO2-Steuern), Immobilien- und Vermögenssteuern sowie höhere Steuersätze für multinationale Unternehmen sind zu erwarten, zumal die heutigen Steuersätze im historischen Vergleich besonders niedrig erscheinen: Zur Finanzierung des Zweiten Weltkriegs stieg in den USA die Unternehmenssteuer von 20 Prozent Ende der 30er-Jahre im Laufe der Jahre auf über 50 Prozent, wo sie bis in die 60er-Jahre verharrte. Von 2017 auf 2018 folgte unter der Administration Donald Trumps eine Senkung von 35 auf 21 Prozent – ein Level, der sich nicht auf Dauer halten lässt.

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sen Zeitraum hätte sich ein Fair Value von 130,67 USD/Unze errechnet. Unterstellt man dann noch für die darauffolgenden neun Jahre einen gerechtfertigten Anstieg um zehn Prozent p.a., dann gelangt man zu einem Fair Value von 308,1 USD pro Unze. Dieser Wert wurde bereits im Jahr 1979 erreicht ehe 1980 eine Übertreibung auf 850 USD folgte. Dann folgten ab 1982 Jahre in denen der Goldpreis sich meist im Bereich des Fair Value nach Inflationsausgleich bewegte ehe die Jahre 1997 bis 2002 wieder von einer Unterbewertung geprägt waren. Nach der Finanzkrise 2008/09 wurde Gold seinem Charakter als Absicherung gegen geldpolitische Verwerfungen gerecht – eine Eigenschaft, die sich auch 2020 in der Corona-Krise ansatzweise zeigte. Was bedeuten diese Erkenntnisse konkret? Die stürmische Goldhausse von 1971 bis 1980 war nichts anderes als ein Inflationsausgleich auf Raten und die Anstiege nach der Finanzkrise und während der Corona-Krise die Antwort auf eine exzessive Ausweitung der FedBilanzsumme und Dollar-Geldmenge, denn: Von Juni 2008 bis Juni 2021 weitete sich die Geldmenge M3 um 7,75 Prozent p.a. aus. Die Bilanzsumme der Fed expandierte in den vergangenen 13 Jahren (bis Anfang September 2021) sogar um 18,6 Prozent p.a.. Solange sich diese expansive Geldpolitik fortsetzt, sind

Anleger mit Edelmetallen und Minentitel – trotz aller Schwankungen – per Saldo damit richtig platziert. Was allerdings nicht machbar ist, ist eine Vorhersage spektakulärer Bewegungen. Denn die Bewegungen des Goldpreises lassen sich retrospektive immer aus dem Kontext der jeweiligen Ereignisse ableiten und die Geschichte der Zukunft wird erst geschrieben.

Null und Negativzinsen verzerren die Märkte Dass in den 40er-Jahren durch gleichbleibende Zinsen trotz Inflationsschübe eine gewisse finanzielle Repression erkennbar war, werden die wenigsten abstreiten. Doch die finanzielle Repression trieben Staaten und Notenbanken erst heute zur Perfektion. Anleihenkäufe der Notenbanken trotz Negativrenditen, Anlagevorschriften für Pensionskassen und Lebensversicherungen, die Staatsanleihen den Vorzug geben, all das sind Elemente dieser neuen „Kunstrichtung“. Dies den Staaten Milliardensummen an Zinsen und mögliche Steuererhöhungen bzw. Zusatzabgaben können hinausgezögert werden. Im Falle von Negativzinsen bekommen Staaten sogar Geld fürs Schuldenmachen! Da lassen sich mit neuen Schulden leicht Mega-Sozial- und Infrastrukturprogramme finanzieren. Der

Schritte der Normalisierung – Ein möglicher Fahrplan bis 2030 (globale Trends) • Phase 1: Schrittweise Drosselung der Anleihenkäufe der Notenbanken auf Null. Folge: Anleihencrash, Aktien unter Druck; Anhebung der Unternehmenssteuern in den USA, Einführung erster neuer Ökosteuern (CO2-Abgaben etc.) • Phase 2: Erste Leitzinsanhebungen der Notenbanken: Folge: Geldmarktzinsen steigen, Weitere Kursverluste am Bondmarkt, Immobilienpreise beginnen abzubröckeln • Phase 3: Deutliche Steuererhöhungen für multinationale Firmen in der EU, weitere Unternehmenssteueranhebungen in den USA, Solidarabgaben für besonders hohe Einkommen und erneute Leitzinserhöhungen der Notenbanken. Folge: Fallende Aktienkurse • Phase 4: Vermögenssteuern, neue (ökologische) Immobiliensteuern, hohe Erbschafts/Schenkungssteuern in Österreich und anderen Ländern; Folge: Weiter fallende Immobilienpreise und Aktienkurse, Baisse-Beschleuniger Babyboomgeneration, die sich verstärkt aus den Finanzmärkten zurückzieht (Zeitalter des Entsparens!)

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Staat finanziert auf Pump eine künstliche Nachfrage und gleichzeitig werden Firmen doppelt entlastet, nämlich von fiskaler, sprich steuerlicher Seite und in punkto Zinsaufwendungen. Da lassen sich auf Unternehmensebene billig Bonds emittieren, um einen Teil der Erlöse für Aktienrückkäufe zu verwenden. Einerseits führen Null- und Negativzinsen zu einer Kostenentlastung der Wirtschaft. Auf der anderen Seite steigt wegen Asset-Inflation auch der potenzielle Preis für den Kauf von Liegenschaften und die Übernahme von Unternehmen. Vor allem an den Immobilienmärkten drohen spekulative Blasen. Immobilien und Anleihen stehen nämlich als Geldanlage in Konkurrenz um Investoren, die Mietrenditen und Anleihenrenditen miteinander vergleichen. Sinken die Anleihenrenditen, dann sind plötzlich Immobilien attraktiver und Immobilienkäufe der Anleger treiben die Preise nach oben und Mietrenditen nach unten. Gleiches gilt auch für Aktien: Dividendenrenditen sinken, während die Forward-KGVs im Einklang mit sinkenden Anleihenrenditen steigen. Das Endresultat ist eine auf den ersten Blick massiv überteuert wirkende Cape-Ratio, auch Shiller-KGV genannt, das sich wie folgt berechnet: Shiller-KGV = inflationsbereinigter Aktienkurs / arithmetisches Mittel der inflationsbereinigten Gewinne der letzten zehn Jahre Durch diese Anwendung werden zyklische Schwankungen geglättet. Am besten funktioniert dieser Indikator in zyklischen Branchen aber auch in der Bewertung ganzer Aktienmärkte. Per 3. September 2021 liegt das Shiller KGV des S&P 500 bei 39,17. Das Maximum wurde im Dezember 1999 bei 44,19 markiert, das Minimum im Dezember 1920 bei 4,78. Der Medianwert seit den 1870er-Jahren beträgt 15,85 und der Mittelwert 16,85. In den 40er- und 70er-Jahren bewegten sich die Werte zwischen zehn und 20. Der letzte Tiefpunkt liegt zurück bis 2009 mit einem Shiller-KGV von 15. Massive Kursanstiege führten dann zum jüngsten Anstieg der Cape-Ratio.


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ExpertInnentreffen Auch heuer musste der Fachverband der Versicherungsmakler auf seine Veranstaltung in Alpbach aufgrund der Covid-Schutzmaßnahmen verzichten. Als Ersatzveranstaltung, die mehr als diesen Namen verdiente, wurde im burgenländischen Trausdorf an der Wulka im Kalandahaus ein HybridEvent organisiert. Nicht nur ein großer Erfolg bei den Anwesenden, sondern auch bei den Webinar-Teilnehmern in ganz Österreich. Als Co-Veranstalter trat in diesem Jahr die Fachgruppe Burgenland auf.

Fachverbandsobmann KommR Christoph Berghammer, MAS und Fachgruppenobmann Helmut Bauer konnten zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor dem Bildschirm und vor Ort begrüßen. Als Festredner war Bundesminister a.D. Rudolf Anschober geladen, der folgendes Statement vorausschickte, um besonders den Schwerpunkt des zweiten Tages einzuläuten, der unter dem Motto „Die (Versicherungs-)Welt post COVID – Krisenmodus prolongiert“ stand: „Krisen sind Chancen. Chancen für eine positive Veränderung. Krisen verunsichern aber auch und können in besonders akuten Fällen wie der aktuellen Pandemie und der Klimakrise zu einer existenziellen Gefährdung führen.“ Es handelte sich hier um den ersten Vortrag seit seinem Rücktritt als Gesundheitsminister, Anschober kündigte weitere Vortragstätigkeiten sowie das Erscheinen seines Buches für das Frühjahr 2022 an. Fachverbandsobmann KommR Christoph Berghammer, MAS, zur Auswahl des Festredners Bundesminister a.D. Rudolf Anschober: „Unser Festredner war mein Wunschkandidat, er war die Person in der Bundesregierung, die von Anfang an mit Kompetenz und ehrlicher Sorge um die Bevölkerung versucht hat, die Pandemie zu meistern.“ rC 09/2021 | 18 | VERANSTALTUNG

Dem zweiten Generalthema „Digitalisierung: Versicherungsvermittlung im Wandel?“ widmeten sich Experten wie der britische Versicherungsmakler Christopher Sandilands, Univ.-Prof. Dr. Stefan Perner (Wirtschaftsuniversität Wien), Mag. Kerstin Keltner (Koban Südvers Group) sowie Robert Sobotka (Telemark Marketing). Christopher Sandilands berichtete in diesem Zusammenhang über den Wandel, den der Versicherungsmarkt in Großbritannien durchlebt hat und der wegen seiner Vorbildfunktion für Kontinentaleuropa wegweisend sein kann. Sandilands stellte fest: „Der britische Versicherungsmarkt war auch einmal von Maklern, die per Telefon oder im Büro persönlich mit ihren Kunden kommuniziert haben, dominiert. Aber heute wird rund 70 Prozent des Kfz-Neugeschäfts und 50 Prozent des Hausrat- bzw. Eigenheim-Neugeschäfts über Preisvergleichsportale verkauft. – Disruption kann im Versicherungsmarkt stattfinden – da ist auch Österreich kein Sonderfall.“ Jedoch ist der Kfz-Markt in Großbritannien nicht mit dem Kfz-Markt in Österreich vergleichbar. Universitätsprofessor Dr. ­Stefan Perner ging auf rechtliche Aspekte der Versicherungsvermittlung durch die Digitalisierung ein und führte aus: „Die Digitalisierung bewirkt eine


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1. Helmut Bauer, Fachgruppenobmann Burgenland 2. Fachverbandsobmann KommR Christoph Berghammer, MAS 3. Rudolf Anschober, Bundesminister a.D. 4. Christopher Sandilands, Oxbow Partners 5. Univ.-Prof. Dr. Stefan Perner, Wirtschaftsuniversität Wien 6. Das ExpertInnentreffen 2021 wurde als HybridEvent organisiert

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immer automatischere ‚Versicherung von der Stange‘ und der Schadensabwicklung. Das steht in einem Spannungsverhältnis zur individuellen Betreuung durch einen Versicherungsmakler, die unbestrittene Vorteile für den Kunden hat.“ Der Vortrag beleuchtete also die Auswirkungen der Digitalisierung auf Rolle und Haftung des Maklers. Mag. Kerstin Keltner (Koban Südvers Group) berichtete über die aktuellen Trends und Entwicklungen in der Cyberversicherung, sie thematisierte die Diskussion unter Versicherern über die Versicherbarkeit von Cyberrisiken und die aktuell stattfindende dramatische Marktverhärtung, ähnlich wie bei D&O-Versicherungen. Mag. Robert Sobotka (Telemark Marketing) präsentierte die Umfrageergebnisse einer Studie zum Online-Verhalten von Versicherungskunden und zog folgendes Resümee: „Obwohl in vielen Handelsbranchen durch den Lockdown ein Boom des E-Commerce zu verzeichnen war, sind die Kunden in Zeiten der Pandemie ihren Versicherungsmaklern treu geblieben. Die Online-Abschlüsse bewegen sich nach wie vor im einstelligen Bereich und beschränken sich auf einfache Versicherungsprodukte. Dennoch können sich 20 Prozent der Maklerkunden vorstellen, ihre nächste Versicherung online abzuschließen.“ Er empfiehlt allen Versicherungsmaklern, die Vorteile der persönlichen Kundenbeziehung weiterhin herauszustreichen, aber auch die

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Möglichkeiten der Digitalisierung für sich zu nutzen. Den Abschluss des ersten Tages des ExpertInnentreffens stellte die Podiumsdiskussion zum Thema „Digitale Transformation-Chancen und Risiken bei der Versicherungsvermittlung“ dar. Diskutanten waren neben Fachverbandsobmann Berghammer und Ing. Michael Selb, Leiter des Arbeitskreises Technologie im Fachverband, Christopher ­Sandilands und Mag. Sonja Steßl (Vorstands-Dir. VIG). Christoph Berghammer fasste in seinem Abschlussstatement treffend zusammen: „Verwaltungsprozesse müssen digitalisiert werden – da spart der Makler Ressourcen, die er dann für eine individuelle und gute Kundenberatung einsetzen kann.“ Den zweiten Tag eröffnete Generalmajor Mag. Dr. Johann Frank, MAS, Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement, Bundesministerium für Landesverteidigung, mit seinem Vortrag „Stehen wir am Beginn eines neuen Zeitalters der Unsicherheit? – Risikoprognosen und Krisenzeiten“. Er malte ein düsteres Bild der Sicherheitslage Österreichs: „Diese hat sich in den letzten Jahren spürbar verschlechtert. Die anhaltende Pandemie markiert in Verbindung mit den geopolitischen Umbrüchen das Ende des Zeitalters relativer Sicherheit. In Österreich ist die Gefahr des Eintretens resilienzgefährdender Extremereignisse wie gravie-

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render Blackouts, Cyber-Angriffe oder Terrorattacken real gegeben. Nicht offene Konfrontation und direkte Angriffe, sondern oftmals im Verborgenen ablaufende Kontaminationen und Infektionen staatlicher wie menschlicher Sicherheits- und Immunsysteme sind die prägenden Charakteristika des Zeitalters neuer Unsicherheit“. Ihm zufolge erfordern veränderte Risikoprognosen ein neues Denken von Sicherheit unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Bereiche. Prof. Karel van Hulle, Honorar-Professor der Universität Frankfurt & Associate Professor an der KU Leuven, brachte in seinem Vortrag internationale Erfahrungswerte zu den Herausforderungen der Versicherungsbranche durch Covid-19 ein und betonte, dass Menschen weltweit Sicherheit brauchen, die Zukunft jedoch unsicher ist. Aus seinen Beobachtungen heraus empfiehlt er der Versicherungsbranche, sich darum zu bemühen, einen tatsächlichen Schutz gegen Katastrophenrisiken wie das Pandemierisiko zu bieten. Versicherungsmakler würden dabei eine große Rolle spielen, wenn sie ihre Kunden darüber ehrlich aufklären, was eine Versicherung leisten kann und was nicht. Univ.-Prof. Dr. Michael Gruber begab sich in die Tiefen des österreichischen Versicherungsrechts mit seinen kritischen Betrachtungen der Risikoausschluss-Klauseln in Allgemeinen Versicherungsbedingungen im Zusammenhang mit Krisen und stellte Folgendes klar: „Soweit nichts anderes vereinbart ist, besteht kein Versicherungsschutz für Schadenereignisse, die mit Aufruhr, inneren Unruhen, Kriegsereignissen, Verfügungen von hoher Hand und Erdbeben ursächlich zusammenhängen.“ Den Abschluss bildete die Podiumsdiskussion: „Nach der Krise ist vor der

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7 1. Mag Kerstin Keltner, Koban Südvers Group 2. MMag. Robert Sobotka, Telemark Marketing 3. Christopher ­Sandilands, Mag. Sonja Steßl (Vorstands-Dir. VIG), KommR Christoph Berghammer, MAS und Ing. Michael Selb 4. Mag. Dr. Johann Frank, MAS, Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement, Bundesministerium für Landesverteidigung 5. Prof. Karel van Hulle, Honorar-Professor der Universität Frankfurt & Associate Professor an der KU Leuven 6. Univ-Prof. Dr. Michael Gruber, Universität Salzburg 7. Akad. Vkfm. Gunther Riedlsperger (Obmann-Stv. des Fachverbands), Mag. Robert Lasshofer (Präsident des VVO), Andrea Stürmer (CEO Zurich Ö.), Dr. Klaus Koban (Leiter Arbeitskreis Recht/ Fachverband)

Krise – Learnings und Erwartungshaltungen im Versicherungsdreieck KundeMakler-Versicherer“. Es diskutierten dazu Andrea Stürmer (CEO Zurich Ö.) und Mag. Robert Lasshofer (Präsident des VVO) als Vertreter der Versicherungswirtschaft und Dr. Klaus Koban (Leiter Arbeitskreis Recht/Fachverband) sowie Akad. Vkfm. Gunther Riedlsperger (Obmann-Stv. des Fachverbands) für rC 09/2021 | 21 | VERANSTALTUNG

den Fachverband der Versicherungsmakler. Gesprochen wurde über die sich aus aktuellen und zukünftigen Krisen, wie zum Beispiel dem Klimawandel, ergebenden Herausforderungen an die Versicherungswirtschaft, die es notwendig machen werden, neue Lösungen zu finden, um weiterhin eine möglichst umfassende Risikoabsicherung für die Kunden gewährleisten zu können.


Tirol und Vorarlberg in besten Händen – der Helvetia Partnervertrieb West im Fokus Zwei Bundesländer und etwa 300 Vertriebspartner-Kunden zählen zum Gebiet des Helvetia Partnervertriebs West (PV West). Als kleines Team unter der Führung von Regionalleiter Martin Graber beweist der PV West, dass Servicequalität sowie schnelle und individuelle Lösungen für Partnerkunden nicht eine Frage einer großen Teamstruktur ist, sondern vielmehr des Engagements jedes einzelnen. oben: Alexander Neubauer (dritter v.l.), Leiter Helvetia Partnervertrieb, stellt das Team Helvetia Partnervertrieb West vor

Insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche als Vertriebspartner-Coaches und Innendienstkräfte tätig sind sowie ein Lehrling bilden das gesamte Team des PV West. Als "Allrounder-Team" sieht Martin Graber, Regionalleiter, den PV West. Im Gespräch mit Martin Graber und seinen Mitarbeitenden wird die Serviceorientierung der Helvetia sowie die Individualität und Teamstärke des PV West auf den Punkt gebracht. Der strategische Ansatz "Best Partner" prägt die gesamte Kultur der Helvetia. Mit Blick auf den Partnervertrieb, wie setzt der PV West diesen strategischen Ansatz um und was können sich die Vertriebspartner von Helvetia und im Speziellen vom PV West erwarten? Martin Graber, Regionalleiter: Innovative Produkte bilden die Basis, SerrC 09/2021 | 22 | INTERVIEW

vicequalität ist der Schlüsselfaktor für unseren Erfolg. Produktseitig liegt der Fokus auf maßgeschneiderte Versicherungslösungen, Produktbausteine lassen ein hohes Maß an Flexibilität zu. Zudem wurden wir vor Ort mit Kompetenzen ausgestattet, die rasches Handeln erlauben. Helvetia arbeitet kontinuierlich am Ausbau der digitalen Services, so zeigt sich das Partnerweb exklusiv für unsere Maklerpartner vielseitig in den Möglichkeiten und unterstützt beim ortsunabhängigen Arbeiten. Automatisierte Prozesse garantieren zudem, dass mit dem Partnerweb Kunden effizient und schnell betreut werden können. Zum Faktor Servicequalität: Uns ist es ein Anliegen, dass unser Service die Erwartung der Partner erfüllt, sogar übertrifft. Servicelevels können zwar im Vorhinein definiert werden, dennoch müssen alle Service-Facetten immer wieder auf die jeweilige Situation abgestimmt sowie Prozesse und Leis-


tungen optimiert werden. Der Anspruch »Best Partner« für den Vertrieb zu sein, ist ein hochgestecktes Ziel und zugleich birgt es auch Herausforderungen, denen wir uns täglich stellen. Wir stehen für persönliche regionale Betreuung vor Ort, bedarfsgerechte Offerterstellung, kurze bürokratische Wege sowie rasche und unkomplizierte Erreichbarkeit. Im PV West ist es uns gelungen, die sogenannte "Lost-Call-Quote", also Anrufe die ins Leere gehen, auf ein Minimum zu reduzierten und so für unsere Partner in jeglicher Lebenslage beratend zur Seite zu stehen. Wofür steht der PV West, was ist dem Team wichtig und worauf ist man stolz? Martin Graber, Regionalleiter: Wir legen Wert auf Individualität, persönliche Betreuung und wertschätzende Kommunikation. Stolz bin ich besonders auf zwei Dinge: Auf mein Team und unseren Erfolg. Wir haben ein ausgezeichnetes Betriebsklima und leben offene Kommunikation. Erfolge werden gemeinsam gefeiert und komplexe Aufgaben gemeinsam gelöst. Viele Mitbewerber am österreichischen Versicherungsmarkt treiben die Anforderung voran und trotzdem können wir mit den ganz großen der Branche mithalten. Im PV West liefern wir jährlich ausgezeichnete Ergebnisse und tragen so positiv zum Österreichergebnis der Helvetia bei. Philipp Niederhauser, Innendienst:

Teamwork ist im PV West das A und O. Die Kommunikation zwischen Vertriebspartnercoaches und Innendienstkräften funktioniert einwandfrei und überzeugt mit schneller Lösungsfindung. Durch unsere Teamstruktur pflegen wir einen familiären und respektvollen Umgang miteinander, wo in jeder Situation auf jeden einzelnen Verlass ist. Das schätze ich sehr und macht das Arbeitsklima zu was ganz Besonderem. Marko Milanovic, Vertriebspartnercoach: Im Außendienst ist es uns

ein Anliegen, dass wir unsere Partner persönlich und individuell betreuen. Meine Partner erhalten vom mir eine "Rückrufgarantie", wenn ich kurzfristig nicht erreichbar bin. So setze ich Prioritäten zwischen Makler und sonstigen Anfragen und gehe lösungsorientiert an Aufgaben heran. Als Bindeglied zwischen Maklerpartnern und Fachabteilungen der Helvetia besteht unser Service als Vertriebspartnercoaches auch dahingehend, Problemstellungen und Unklarheit effizient mit den jeweiligen Spezialisten zu lösen und förderliche Ergebnisse unseren Partnern zu präsentieren. Im gesamten Partnervertrieb der Helvetia legen wir Wert auf langMartin Graber, Regionalleiter Helvetia fristige Beziehungen Partnervertrieb West zu Maklerpartner mit Handschlagqualität und proaktiven Herangehensweisen. Die po- Mario Nitzlnader, Innendienst: Insitiven Rückmeldungen bestätigen uns nerhalb kürzester Zeit wurden wir mit in unserem Tun und geben uns auch An- dem nötigen EDV-Equipment für das trieb Servicelevels weiter zu optimieren. Arbeiten von zu Hause aus ausgestattet, somit konnten wir uns schnell anpasWie erging es dem PV West in der sen. Seitens der Helvetia wurde mit der Ausdehnung des Gleitzeitrahmens auch Corona-Pandemie? besonders Rücksicht auf Themen wie Stefan Raggl, Vertriebspartnerco- beispielsweise Distance Learning und ach: Ich war total überrascht, wie gut Homeschooling genommen, was viele Homeoffice von Beginn an funktioniert Mitarbeitende mit Kinder gerade in der hat. Wir haben uns alle schnell auf die Lockdown-Zeit sehr unterstützt hat. neue Situation eingestellt und sind offen an die Veränderungen herangetreten. Helga Radl, Innendienst: Ich kann Unsere Partner konnten auch in dieser mich Mario nur anschließen. Das ArZeit auf uns bauen und wir waren online beiten im Homeoffice hat sehr gut funkund telefonisch immer erreichbar. Den- tioniert und das Team hat sich organisanoch fehlte mir der persönliche Kontakt torisch rasch neu eingestellt. Allerdings zu Arbeitskollegen und Maklerpartnern kann die Onlinekommunikation den sehr. Umso mehr freue ich mich, dass persönlichen Kontakt zu den Kollesich diese Situation langsam wieder nor- gen sowie der morgendliche Kaffee und malisiert. Austausch im Büro nicht ersetzen. rC 09/2021 | 23 | INTERVIEW


Immobilienverkauf CORUM Investments

CORUM hat einen Immobilienkomplex in Leiden/Niederlande für einen Gesamtbetrag in Höhe von 41 Millionen Euro verkauft. Der Veräußerungsgewinn von 12 Millionen Euro wird vollständig an Investoren ausbezahlt. „Innerhalb von fünf Jahren konnte CORUM durch den Verkauf dieses Pharmastandorts einen NettoIRR* von mehr als 13 Prozent und einen beträchtlichen Kapitalgewinn von 12 Millionen Euro generieren, der vollständig an unsere Investoren ausgezahlt wird. Für

unseren Flagship-Fonds CORUM Origin bedeutet das eine zusätzliche Rendite von mehr als 0,50 Prozent im Jahr 2021“, zeigt sich Christopher Kampner, CORUM Head of Austria, zufrieden und ergänzt: „Dieser Verkauf zeigt einmal mehr die Fähigkeit von CORUM Origin, durch den Erwerb und die Veräußerung von Vermögenswerten unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld Werte für seine Investoren zu schaffen.“

*Interne Rendite (IRR): Misst die Rentabilität der Investition über einen bestimmten Zeitraum (in diesem Fall die Dauer des Eigentums an den Gebäuden).

Christopher Kampner

Anleger fahren Ernte ein: Ausschüttungen aus vier PrivateEquity-Dachfonds von RWB RWB Während Immobilien kaum mehr Renditen abwerfen, die meisten Aktien bereits exorbitant hoch bewertet sind, läuft der private Beteiligungsmarkt auf Hochtouren. Private Equity Fonds, die rein realwirtschaftlich agieren und von echten Management-Vollprofis unterstützt werden, sind langfristig den herkömmlichen Aktieninvestments überlegen. Leider ist in Österreich aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen der Zugang für Privatanleger erschwert. Während in Deutschland jeder Anleger bereits mit wenigen tausend Euro in breit gestreute Private-Equity-Dachfonds investieren kann, bleibt dieses Privileg in Österreich nur jenen Anlegern vorbehalten, die ein unbelastetes Geldvermögen (Spareinlagen und Wertpapiere) in Höhe von 250.000 Euro nachweisen können. Dabei belegt ein im Oktober 2015 veröffentlichtes Research-Paper der British Private Equity & Venture Capi-

tal Association (BVCA) auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation von Fondsselektionen die hohe Sicherheit von PE-Dachfonds. Nach zehn Jahren Behaltedauer verringerte sich das Verlustrisiko auf 0,26 Prozent! Derzeit profitieren PE-Investoren ganz besonders von den Exits der Profis, was auch in den Dachfonds von RWB spürbar ist. Binnen weniger Wochen schütten nämlich der RWB Secondary II und III jeweils 15 Prozent und RWB China III und IV jeweils zehn Prozent aus. Wohin die Reise geht, hat bereits der RWB China I, geschlossen am 30.04.2008, vorexerziert: Mit neun Ausschüttungen erhielten die Anteilseigner bereits 235 Prozent ihrer Einlage zurück! Der Realisationsmultiplikator liegt beim RWB China III und IV bei jeweils 2,2 bzw. 2,4 und bei Klassikern wie RWB International V (Schließung: 30.06.2014) und RWB Direct Return rC 09/2021 | 24 | FINANZEN

Mag. Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin der RWB Austria

(Schließung 31.12.2017) bei jeweils 2,4 bzw. 3,0. Das lässt durchaus Renditen von netto über sechs Prozent p.a. erwarten, Werte die von jetzt an auf Sicht von zehn bis fünfzehn Jahren an den Aktienmärkten wohl nur sehr schwer erzielt werden können, zumal die BabyboomGeneration, sprich die geburtenstarken Jahrgänge, immer mehr Kasse machen. Mit echten realwirtschaftlichen Investments wie PE-Dachfonds könnten somit Anleger in den kommenden Jahrzehnten gegenüber Aktien auf der Überholspur sein.


Vorsicht vor Internetbetrug D.A.S. Rechtsschutz

Der aktuelle Cybercrime-Report des Innenministeriums verdeutlicht die stark gewachsene Internetkriminalität, von 2019 auf 2020 wurde ein Plus von 26,3 Prozent verzeichnet. Seit Beginn der CoronaPandemie verzeichnet auch die D.A.S. Rechtsschutzversicherung eine Zunahme von Rechtsproblemen mit Onlineshops und Internetbetrug. „Bei uns melden sich regelmäßig Kunden, die E-Mails mit einer Zahlungsaufforderung von vermeintlich echten Banken und Kreditkarteninstituten erhalten. Immer häufiger werden gefälschte Anwaltsschreiben per E-Mail versendet. Den Betroffenen wird zum Beispiel vorgeworfen, gegen das Urheberrecht verstoßen zu haben“, erklärt Johannes Loinger, Vorsitzender des D.A.S.-Vorstandes. „Wenn die Abmahnung per E-Mail und nicht per Post versendet wird und

eine Überweisung ins Ausland verlangt wird, dann ist Vorsicht angesagt. Hier lohnt es sich, bei der jeweiligen Anwaltskammer nachzufragen, ob der angegebene Anwalt gelistet ist“, rät Loinger. Vorsicht ist auch geboten, wenn Impressen unvollständig oder mit Rechtschreib- und Grammatikfehler gespickt sind. Der Rechtsschutzspezialist mahnt auch bei Onlineshops, die ausschließlich Vorauskasse als Zahlungsart anbieten, zur Vorsicht. Nicht einschüchtern sollte man sich bei Zahlungsaufforderungen von Inkassobüros oder Rechtsanwälten lassen. „Wurde nichts bestellt und kein Vertrag geschlossen, dann ist auch nicht zu bezahlen. Wichtig ist auch, die Datenanhänge der E-Mails nicht zu öffnen, diese könnten eine Schadsoftware enthalten.

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Johannes Loinger

Antworten Sie auch nicht auf das Mail. Sonst bestätigen Sie den Betrügern nur, dass Ihre Adresse aktiv ist“, warnt Loinger. Man sollte einfach beim Einkauf im Internet vorsichtig sein. Zur Kontrolle, ob die eigene E-Mail-Adresse oder Telefonnummer gehackt wurde, kann zum Beispiel eine Recherche auf der Website https://haveibeenpwned.com Auskunft geben.

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Pro und Kontra Dauerrabatt In den vergangenen Monaten und Wochen wurde aus einer (von vielen) OGH-Entscheidungen zum Dauerrabatt eine intensive Diskussion, die sich bislang ausschließlich an der Art der Berechnung bzw. dem damit verbundenen Aufwand und Ärger entzündet hat. Es gab viel Kritik am Dauerrabatt bis zu lauter werdenden „Rufen“, diesen ganz abzuschaffen. von KommR Rudolf Mittendorfer Von einer differenzierten Betrachtung bzw. von Pro-Dauerrabatt-Argumenten war bisher nichts zu hören und zu lesen, wie mir etliche Kolleginnen und Kollegen geklagt haben, die eine konträre Meinung haben, diese aber nicht „laut“ vertreten wollen. Vorweg: Zunächst einmal ist es ausschließlich Sache der Versicherer, welche Tarife sie anbieten. Die haben natürlich die eigenen Interessen, jene Ihres Außendienstes und Ihrer Agenten im Auge (zu haben). Dazu möchte ich mich aus meiner Maklersicht gar nicht einmengen. Wenn es um Fremdverträge geht und wir den Dauerrabatt prüfen sollen, dann ist es eine Frage des Knowhows und der allfälligen Kosten, dies zu tun. Findet sich keine Lösung und man ist vom eigenen Standpunkt überzeugt, dann gibt es das Gericht – wie so oft. Wenn es um eigene Verträge geht, dann entscheidet nach meinem Dafürhalten bei intakten Beziehungen immer der Makler, wie zu verfahren ist. Gerade heute habe ich dazu die Bestätigung einer Maklerbetreuerin erhalten, die ich der Kundin als „meinen Erfolg“ präsentieren kann. Warum also sollte man sich bemühen, dieses Instrument, welches die jeweilige Professionalität dokumentieren kann, abschaffen zu wollen? Wenn mir der Dauerrabatt einer Gesellschaft nicht gefällt – wer zwingt mich, dieses Produkt zu verkaufen?

Wer zwingt mich überhaupt, 10-Jahresverträge anzubieten, jeder kann sowieso Jahresverträge abschließen? Offen gestanden verstehe ich daher die Aufregung nicht. Was mir aber Sorge bereitet, das ist die Tendenz, die mit einer Abschaffung erzeugt wird. Wollen wir alles „ganz einfach“ haben? Wollen wir Produkte, die jeder „Angelernte“ spielend gleich gut kann wie erfahrene Experten? Wollen wir das auch mit den sonstigen Vertrags-Bedingungen - also einen Einheitsbrei statt Vielfalt? Zerstören wir damit nicht das Biotop, welches uns nährt? WIR sind doch der Navigator durch den Versicherungsdschungel – uns braucht man, wenn es komplexer wird! Haben wir nicht bei der KFZ-Haftpflicht gesehen, wohin der Einheitsbrei führt? Eine nutzlose Schlacht um Rabatte, und ein „Geschäft“, das längst keines mehr ist, sondern eine Last. Wollen wir eine Situation wie in Deutschland? Ein Hauen und Stechen zum jährlichen Kündigungstermin, um Verträge vielleicht nochmals um 2,50 Euro billiger zu machen! – Wozu? Diese Zeit sollte für qualifizierte Beratung verwendet werden, es gäbe genug zu tun, Berufsunfähigkeit, Krankheit, Pension, Tod, Haftpflicht und Rechtschutzhemen etc. gibt es en masse. Nur bestehende Verträge jährlich zu drehen, sehe ich nicht rC 09/2021 | 26 | KOMMENTAR

KommR Rudolf Mittendorfer

als unsere Hauptaufgabe, das erzeugt nur Abrieb. Vor allem aber wird der positive Sinn von 10-Jahresverträgen vollkommen negiert. Elementarrisken werden u.a. durch die Klimaänderung wohl teurer werden – was spricht also gegen einen 10-Jahresvertrag? Sollte der Kunde den aber doch nicht einhalten wollen, gibt es eine Sanktion, dann hat er die 20% zu Unrecht konsumiert, oder ein sachkundiger Berater vermeidet diese Nachverrechnung. Was mich aber am meisten beunruhigt ist, dass die Auswirkungen auf den Wert von Maklerbeständen nicht berücksichtigt werden. Wir kennen doch alle die


Kriterien, nach den unsere Bestände beurteilt werden. Welche Rolle spielen dabei die jährlich kündbaren Kfz-Prämien? Dieser Bestand ist praktisch nichts wert… Arbeit und Haftung.

Umfragen Nehmen wir an, die Fachgruppen würden eine Umfrage machen, ob die Makler einheitliche Schnittstellen von allen Gesellschaften und überhaupt einheitliche Prozesse wollen? Was wäre das Ergebnis – 98%, 99, oder gar 102? Wir wollen diese

Vereinfachungen seit Jahrzehnten, und es geht nur zizerlweise weiter. Verwaltung und Prozesse, das ist der Stoff, aus dem meines Erachtens nach die Maklerträume gemacht werden. Das muss man hinkriegen, um in der raschlebigen Versicherungswelt wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass der Zuruf der Maklerschaft umgehend ein generelles Salutieren der Versicherungswirtschaft zur Folge hätte, und der Dauerrabatt durchgehend abgeschafft würde, sehe ich persönlich keine Dring-

lichkeit in dieser Frage. Jedenfalls soll die Diskussion nicht einseitig geführt, sondern es soll „abgewogen“ werden. Unabhängig davon, ob die Versicherungswirtschaft unseren Input braucht, um zu einer einheitlichen Meinung zum Dauerrabatt zu kommen. Meine persönliche Meinung dazu ist – Vielfalt ist immer gut, vor allem für uns Makler. Daher mein Appell – befeuern wir doch nicht Maßnahmen, die den Wert unserer Betriebe reduzieren!

Deutliche Verbesserung VIG

Die Vienna Insurance Group konnte im ersten Halbjahr ihr Prämienvolumen um 3,5 Prozent auf 5,77 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn vor Steuern wurde um 25 Prozent auf 251 Millionen Euro erhöht. Die Combined Ratio wurde um 0,3 Prozentpunkte auf 95,2 Prozent verbessert. „Die Geschäftsentwicklung der VIGGruppe schließt an das Niveau vor der Corona-Pandemie an. Das deutliche Plus sowohl bei den Prämien als auch beim Gewinn wurde in einem weiterhin herausfordernden Umfeld erwirtschaftet, denn die Pandemie hat uns auch im ersten Halbjahr weiter begleitet und in unterschiedlicher Ausprägung unseren Alltag beeinflusst. Als positiven Einfluss für unsere stabile Entwicklung sehe ich unser Geschäftsmodell, das allen regionalen Gruppengesellschaften die erforderliche unternehmerische Freiheit gibt, um mit lokal abgestimmten Angeboten und Lösungen erfolgreich zu sein. Es ermöglicht uns als größte internationale Versicherungsgruppe in Zentral- und Osteuropa in den unterschiedlichen Situationen der einzelnen Länder unserer Region rasch und individuell zu agieren“, erklärt Generaldirektorin Elisabeth Stadler. Die Prämiensteigerungen sind in allen Sparten, mit Ausnahme der Einmal-

erläge in der Lebensversicherung, zu vermelden. Vor allem die sonstige Sachversicherung verzeichnete ein starkes Prämienplus von 5,7 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Auch in der Kfz-Versicherung konnte in der Kaskoversicherung ein deutliches Plus von 7,3 Prozent auf 709 Millionen Euro und in der Haftpflicht von 3,7 Prozent auf 810 Millionen Euro verzeichnet werden. In der Krankenversicherung stiegen die Prämien auf 368 Millionen Euro (+3,3 %). Während die Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung auf 1.362 Millionen. Euro (+ 1,9 %) erhöht werden konnte, verzeichnete das Geschäft mit den Einmalerlägen einen strategiekonformen Rückgang um 6,7 Prozent auf 446 Millionen Euro. Die prämienmäßig höchsten Steigerungen erzielten die Segmente Tschechische Republik, Polen, Rumänien und Ungarn. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle abzüglich der Anteile der Rückversicherung lagen mit 3,6 Milliarden Euro um 0,9 Prozent über dem Wert der Vorjahresperiode. Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 251,4 Millionen Euro um 25 Prozent über dem Vorjahreswert. Es beinhaltet getroffene Vorsorgen für Covid-19 und rC 09/2021 | 27 | KOMMENTAR - MARKT

Elisabeth Stadler

Unwetterereignisse. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen betrug zum Halbjahr 2021 186,3 Millionen Euro und ist um 47,5 Prozent höher als im Vorjahr. Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote der VIG-Gruppe beträgt zum 30. Juni 2021 267 Prozent und zeigt weiterhin eine sehr starke und stabile Kapitalausstattung. Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) erreichte zum Halbjahr 2021 einen Wert von 353,6 Millionen Euro und liegt um 8,9 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Der Rückgang resultiert vorrangig aus geringeren realisierten Gewinnen und Verlusten. Der Return on Equity vor Steuern konnte von 9,1 Prozent auf 11 Prozent verbessert werden. Die Kapitalanlagen der VIG-Gruppe betrugen zum 30. Juni 2021 37,5 Milliarden Euro.


Die Zukunft des Versicherungsvertriebes Im Gespräch mit Arno Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Generali Versicherung AG, über das 190-jährige Jubiläum, Zukunft des Vertriebes und Finanzbildung. Das erste Halbjahr 2021 ist auch für die Generali Versicherung positiv zu Ende gegangen, wie sehen Sie die Entwicklung des zweiten Halbjahres? Schuchter: Die Generali hat sich im ersten Halbjahr 2021 sehr erfreulich entwickelt. Die Generali Group hat bei den Prämien, dem operativen Ergebnis und beim Konzernergebnis ein starkes Wachstum erzielt. Wir sind voll auf Kurs und werden unsere Jahresziele der Strategie Generali 2021 erfolgreich umsetzen. Dies ist umso erfreulicher, als die Generali heuer ihr 190-jähriges Jubiläum feiert. Es gibt nicht viele Unternehmen, die eine so lange Geschichte vorweisen können. Darauf bin ich besonders stolz. Der Versicherungswirtschaft steht eine Revision der IDD-Richtlinie ins Haus. Was ist Ihre Meinung da-

Der Staat muss – im eigenen Interesse – gewährleisten, dass die Menschen Zugang zu einer Versicherungsberatung haben, egal über welches Einkommen sie verfügen.

zu und wie sehen Sie den Status Quo der bereits erfolgten Umsetzung? Schuchter: Ich

erinnere mich gerne zurück an die Vorbereitungen der IDD Richtlinie im Jahre 2015/2016. Sie war von einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Versicherern und Vermittler geprägt. Das Ziel war, die gemeinsamen Interessen wie Ausbildungsverpflichtung, Vergütung und Statusklarheit eindeutig zu regeln. Insgesamt ist die Umsetzung der IDD Richtlinie sehr gut gelungen, der Status Quo zufriedenstellend. Die Wunsch- und Bedarfserhebung ist mit der Einführung der IDD gesetzlich vorgeschrieben. Wichtig ist vor allem die Kontrolle. Der Versicherer sollte darauf achten, dass die Vermittler im Sinne der gesetzlichen Anforderungen agieren. Das ist im Moment noch nicht im Detail ausdiskutiert. Eine einheitliche digitale Lösung für die Abwicklung einer Wunsch- und Bedarfserhebung am Markt ist nicht in Sicht. Bei einer bevorstehenden Revision der IDD-Richtlinie gehe ich davon aus, dass alle Beteiligten weiterhin an einem Strang ziehen. Das bestehende Vergütungssystem sollte darin erhalten bleiben. Es hat in Österreich Tradition. Wir dürfen aber nicht außer Acht lassen, dass in Deutschland ein Provisionsverbot- bzw. eine Provisionsdeckelung bei Kapitalanlageprodukten zur Diskussion steht. In Österreich sind es die Menschen nicht gewohnt, für Leistungen von Versicherungsvermittler extra zu bezahlen. Wenn diese gelebte Vergütung wegrC 09/2021 | 28 | INTERVIEW

Bei einer bevorstehenden Revision der IDDRichtlinie gehe ich davon aus, dass alle Beteiligten weiterhin an einem Strang ziehen.

fällt, sehe ich auf lange Sicht einen Versicherungsnotstand in der Bevölkerung. Versicherungsprodukte sind nicht unbedingt sexy und werden von den wenigsten Menschen aktiv gekauft. Wenn niemand mehr eine Pensionsvorsorge verkauft, wird es auch keine Absicherung geben. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Vorsorgesicherheit in Österreich in den nächsten 20 bis 30 Jahren deutlich abnimmt. Der Staat muss – im eigenen Interesse – gewährleisten, dass die Menschen Zugang zu einer Versicherungsberatung haben, egal über welches Einkommen sie verfügen. Ist die Zukunft des Vertriebes digital? Schuchter: Die Digitalisierung ist

längst in unser aller Alltag eingekehrt und hat auch vor der Versicherungsbranche nicht Halt macht. Das es bestens funktioniert, wissen wir spätestens seit der Corona-Pandemie. Trotz des digitalen Turbos bleiben unser Beratungskonzept und der Wunsch der Kunden


nach qualitativer Beratung und persönliche Betreuung unverändert bestehen. Human Touch ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolgs. Davon bin ich fest überzeugt. Denn Digitalisierung ist nicht alles, aber ohne Digitalisierung ist alles Nichts. Mit künstlicher Intelligenz und Machine Learning vereinfachen wir Prozesse und bieten schnelle Lösungen an. Durch die freiwerdenden Ressourcen können sich Makler und Kundenbetreuer noch besser um die Anliegen ihrer Kunden kümmern und beratend zur Seite stehen. Sehr oft geht es bei Versicherungsthemen um hochsensible und emotionale Angelegenheiten. Ich denke dabei an die Gesundheit oder die Absicherung des Lebens. Hier ist eine qualitative Beratung ausschlaggebend. Die Generali möchte ihre Maklerpartnern ein Leben lang begleiten und sie auf dem Weg zu einem nachhaltigen Erfolg unterstützen. Das ist unser Ziel. Noch einfacher und noch flexibler – so lautet der Grundsatz der Generali für die Zukunft. Die gesamte Versicherungsbranche sucht Nachwuchs. Was müsste sich ändern, um junge Menschen für einen Beruf in der Versicherungswirtschaft zu motivieren? Schuchter:

Es ist in unserer Branche kein Geheimnis, dass viele Berater in den nächsten Jahren in Pension gehen. Die Generali arbeitet intensiv daran, junge Menschen für den Beruf der Versicherungsberatung zu rC 09/2021 | 29 | INTERVIEW


begeistern. Mit dem Relaunch unseres Karriereportals geben wir Interessierten schon im Vorfeld wichtige Informationen und Einblicke zum Unternehmen, den Karrierechancen sowie den Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wir betrachten diesen Beruf als sehr zukunftsträchtig. Denn selbst wenn sich die digitalen Werkzeuge und Tools laufend verbessern, bleibt die menschliche Komponente im Versicherungsgeschäft unersetzbar. Dabei konzentrieren wir uns aber nicht ausschließlich auf den Aufbau von eigenen Nachwuchskräften, sondern fördern auch die Ausbildung von Jungmakler. Betrachten Sie die Finanzbildung in Österreich als ausreichend? Schuchter: Laut einer Studie der

OECD ist die Finanzbildung der Österreicher höher als im internationalen Durchschnitt. Dennoch gibt es bei manchen Bevölkerungsgruppen Defizite. Die Generali bereitet im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit – insbesondere bei ihren Vorsorgelösungen – Finanzthemen verständlich auf und kommuniziert diese entsprechend ihren Kunden. Auf unserer Website finden Interessierte Videos, Unterlagen und allgemeine In-

Es sollte generell überlegt werden, ob das jahrzehntelange Modell eines langfristigen Vertrages mit Rückforderung eines Dauerrabattes bei vorzeitiger Kündigung noch zeitgemäß ist.

formationen zu Finanzthemen, wie z.B. Pensionsvorsorge, ESG und Ähnliches, mit deren Hilfe Kunden kurz und einprägsam wichtige Informationen erhalten. Die Betreuer der Generali setzen diese Videos auch im Rahmen der Kundenberatung ein. Die Generali legt gerade bei der Aus- und Weiterbildung ihrer Berater besonderen Wert auf den Finanz- und Vorsorgebereich, um dieses Wissen im Beratungsgespräch einfließen lassen zu können. Das tun wir, weil wir der Überzeugung sind, dass ein hoher Grad an Finanzbildung von großer Wichtigkeit ist und für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes von entscheidender Bedeutung sein kann. Wie steht die Generali zur Diskussion um Dauerrabattrückforderungen? Schuchter: Die Generali fordert

Konsumenten gegenüber gewährte Dauerrabatte seit Anfang 2018 bei

rC 09/2021 | 30 | INTERVIEW

Es ist in unserer Branche kein Geheimnis, dass viele Berater in den nächsten Jahren in Pension gehen. vorzeitiger Kündigung eines Versicherungsvertrages nicht mehr zurück. Es sollte generell überlegt werden, ob das jahrzehntelange Modell eines langfristigen Vertrages mit Rückforderung eines Dauerrabattes bei vorzeitiger Kündigung noch zeitgemäß ist. Im Gewerbebereich machen wir von der Rückforderung des Dauerrabattes bei vorzeitiger Kündigung weiterhin Gebrauch. Unser Modell sieht vor, dass wir in keiner Fallkonstellation vom Versicherungsnehmer einen höheren Betrag rückfordern als wir an Dauerrabatt gewährt haben. Wir danken für das Gespräch.


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Post-Corona-Welt: Neue Spielregeln für Versicherungsmakler Gastkommentar von Rainer Vogelmann, Managing Director wefox Austria Versicherungsmakler zählen zu den Berufsgruppen mit häufigem Kundenkontakt. Das Beratungsgespräch oder die persönliche Kundenansprache war für Makler vor Corona Teil der täglichen Kerntätigkeit. Schließlich erklären sich komplizierte Vorsorge- und Absicherungsprodukte am besten von Angesicht zu Angesicht. Die globale Pandemie hat das Beratungsgeschäft auf den Kopf gestellt und gezeigt, dass an der Digitalisierung der Beratung und des Vertriebs kein Weg vorbeigeht.

Rainer Vogelmann

Die bereits vor der Pandemie angestoßene Digitalisierung hat einen Powerboost erlebt. Innerhalb kürzester Zeit mussten Versicherer, Broker und Insurtechs aktiv auf digitale Kommunikationskanäle wie Video-Calls, elektronische Vertragsunterschriften etc. umstellen, um im Zuge der Kontaktbeschränkungen nicht den Anschluss an die Kund zu verlieren. Der daraus entstandene Komfort stößt bei allen Kunden, egal welchen Alters, auf hohen Anklang. Auch wenn die Inzidenzrate wieder rückläufig ist, ist davon auszugehen, dass viele nicht zu den alten Beratungsmustern zurückkehren wollen und werden. Die kurz- und mittelfristige Wiederaufnahme des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens ist nur eine Frage der Zeit. Die langfristigen Auswirkungen und Veränderungen sind jedoch viel interessanter. Hinter den Einschränkungen, Restriktionen und neuen Mustern und Verhaltensweisen fügt sich eine neue Welt zusammen. Das Frankfurter Zukunftsinstitut hat sich diesem Thema gewidmet und in ihrer aktuellen Publikation aufgezeigt, welche Auswirkungen die rC 09/2021 | 32 | KOMMENTAR

Krise auf die Dynamiken unserer Gesellschaft hat und welche Megatrends sich in der Post-Corona-Welt durchsetzen könnten. Dieser gesellschaftliche Wandel wird unausweichlich auch Einfluss auf die beratungsintensive Versicherungsbranche haben, weshalb Berater sich mit den neuen Trends vertraut machen sollten.

Fünf Megatrends, auf die sich Makler vorbereiten sollten Sicherheit

Bei diesem Trend jagt subjektiv empfunden eine Krise die nächste. Alles wird gefühlt immer schlimmer und steht permanent kurz vor dem Kollaps. Während vor dem Ausbruch der Pandemie "Erfolg" in der Gesellschaft noch von hoher Bedeutung war, weicht dieser Wert während der Krise dem Streben nach "Sicherheit" und "Gesundheit". Ein Trend, der gerade für die Versicherungsbranche von großer Bedeutung ist. Vorsorge- und Absicherungsprodukte werden zu neuen, alten Trendprodukten. Gesundheit

Fitness und Gesundheit gelten jetzt als Synonyme für ein gutes Leben. „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ wandelt sich zu „Mein Körper, mein Teint, meine körperliche Leistungsfähigkeit“. Als zentrales Lebensziel hat sich dieser Megatrend bereits tief im Bewusstsein vieler Menschen festgesetzt. Die Gesundheit prägt die Kultur und das Selbstverständnis ganzer Teilgesellschaften. Mit selbst


erworbenem Wissen treten die informierten Verbraucher dem Gesundheitssystem ernsthafter auf Augenhöhe gegenüber. Ziemlich gewiss fließt dieses Denken auch immer stärker in deren Absicherungsbedürfnisse ein. Krankenversicherer dürfen sich also freuen. Individualisierung

Individualisierung ist mittlerweile eines der zentralen Kulturprinzipien der westlichen, freien Welt. Dieser komplexe Megatrend hat in vielen Wohlstandsnationen bereits nahezu seinen Peak erreicht und verharrt dort auf hohem Niveau. Individualisierung und ebenso die gestiegene Erwartung an die Personalisierung von Produkten und Dienstleistungen haben sich etabliert. Die Kunden wünschen heute vom Unternehmen ihrer Wahl individuell beraten und bedient zu werden. Das gilt ganz besonders für die häu-

fig beratungsintensiven Dienstleistungen wie Versicherungen. Globalisierung

Dieser Trend, der heute oft synonym eher als Problembeschreibung wahrgenommen wird, hat in erster Linie zahlreiche positive Effekte. Das Hauptproblem ist jedoch das administrative und legislative Denken in alten verkrusteten Strukturen. Die Herausforderungen von morgen sind nicht mit Konzepten von gestern zu lösen. Die Welt vernetzt sich viel zu komplex dafür. Die Zivilgesellschaft und die Wirtschaft sind der Politik auf dem Weg in die Zukunft schon um Längen voraus. Globale Probleme können nicht isoliert gelöst werden, sondern nur als Kollektiv. Die Globalisierung zieht sich durch sämtliche Strukturen und Dienstleistungen und wird auch langfristig Einfluss auf das Beratungsgeschäft haben.

Konnektivität

Das Prinzip der Vernetzung ist derzeit der wirkungsmächtige Megatrend unserer Zeit. Er programmiert soziokulturelle Codes gänzlich um und lässt neue Lebensstile und Verhaltensmuster entstehen. Gute Beispiele hierfür sind Kundenwünsche nach kompetenten Versicherungs-Apps, digital verfügbaren Versicherungslösungen, Videoberatung oder Kundenservice in Chat-Form. Zeitgemäße Formen und Werkzeuge der Wertschöpfung und Kommunikation schlagen neue Kapitel in der Evolution unserer Wirtschaft und Gesellschaft auf. Das gilt auch für den Versicherungsvertrieb und Versicherungsprodukte. Digitale Direktversicherer, Online-Vergleichsportale und Insurtechs sind unter anderem die logischen Manifestationen dieses Toptrends.

Steigendes Ergebnis UNIQA Insurance Group

Die UNIQA Insurance Group hat in den ersten sechs Monaten ein Ergebnis vor Steuern von knapp 216 Millionen Euro erwirtschaftet. Die verrechneten Prämien sind im ersten Halbjahr um 17 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gestiegen. Der Zuwachs bei den laufenden Prämien lag bei 16,3 Prozent. Das Konzernergebnis hat sich mit 170,7 Millionen Euro mehr als vervierfacht. „Das versicherungstechnische Ergebnis unserer Gruppe hat sich im ersten Halbjahr 2021 positiv entwickelt. Trotz der überdurchschnittlichen Belastungen durch Hagelunwetter, Sturmschäden und Überflutungen ‒ insbesondere in Österreich und Tschechien ‒ konnten wir die Combined Ratio auf erfreuliche 92,6 Prozent verbessern. Mit 2021 sind wir im ersten Jahr der Umsetzung unseres Wachstumsprogramms ‚UNIQA 3.0 – Seeding the Future‘ und sehen eine zufriedenstellende Profitabilitätsentwick-

lung, insbesondere in der Schadenund Unfallversicherung und in der Krankenversicherung. Die ersten sechs Monate 2021 sind eine erfolgreiche Etappe auf dem Weg, die Gesundheit und den Wohlstand unserer Kundinnen und Kunden spürbar zu verbessern“, so Andreas Brandstetter, CEO UNIQA Insurance Group AG. Die verrechneten Prämien in der Schaden/Unfallversicherung wuchsen in den ersten sechs Monaten um 19,9 Prozent. In der Krankenversicherung wurde eine Steigerung von fünf Prozent verzeichnet. Der Gesamtbetrag der Versicherungsleistungen im Eigenbehalt der UNIQA Group erhöhte sich im ersten Halbjahr um 11,4 Prozent auf knapp über 2 Milliarden Euro. Die Schadenquote nach Rückversicherung sank trotz der überdurchschnittlichen Belastungen durch Wetterereignisse von rund 45 MilrC 09/2021 | 33 | KOMMENTAR - MARKT

Andreas Brandstetter

lionen Euro in den ersten sechs Monaten auf 62,2 Prozent (Vergleichszeitraum 2020: 64,3 Prozent). Die Combined Ratio sank auf 96,2 Prozent. Das Kapitalanlageergebnis stieg auf 307,2 Millionen Euro. Die Solvency-II-Quote lag per 30. Juni 2021 bei 198 Prozent. Der Ausblick auf das Ergebnis des heurigen Jahres wurde angehoben, es wird ein Ergebnis vor Steuern für 2021 zwischen 330 und 350 Millionen Euro erwartet.


Die automobile österreichische Seele

Subjektive Einschätzung der Verkehrssicherheit

KFV Der Präventionsmonitor, eine seit 2011 vom KFV regelmäßig durchgeführte repräsentative Umfrage, zeigt was Österreichs Verkehrsteilnehmer über Risiken, Konflikte und Delikte im Straßenverkehr denken. Bei der Umfrage wurden tausend ausgewählte Österreicher zu ihren verkehrssicherheitsrelevanten Einstellungen, Meinungen und Verhaltensweisen befragt. Beleuchtet wurden die Themen Mobilitätsverhalten, Wahrnehmung und Akzeptanz von risikoreichem Verhalten, Verkehrsunfälle und Unfallursachen, Akzeptanz von Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, Verkehrsklima und Verkehrskonflikte sowie Einstellungen zu Überwachung, Strafen und zum automatisierten Fahren. Die Antworten liefern tiefgründige Einblicke in die automobile österreichische Seele: So werden etwa Alkohol und Drogen am Steuer als drastische Gefahren und entsprechende Gegenmaßnahmen als durchaus sinnvoll erkannt. Schnellfahren gilt offenbar als geringeres Problem, intensivierte Kontrollen und Sanktionen werden mehrheitlich abgelehnt.

das Verhalten der Verkehrsteilnehmer als hilfsbereit, nur etwa ein Fünftel als rücksichtsvoll.

Verkehrsunfälle Rund zwei Drittel der Befragten empfinden das mögliche Unfallrisiko des eigenen Kindes als größte konkrete Gefahr im Straßenverkehr. Auf die Frage nach den vermuteten Hauptunfallursachen gaben 93 Prozent der Befragten die Handybenutzung am Steuer an. Für neun von zehn Befragten ist Unaufmerksamkeit bzw. Ablenkung ein maßgeblicher Risikofaktor. Weitere wesentliche Unfallursachen sind nach Ansicht der Befragten Handy-Telefonate und riskante Überholmanöver (85 % bzw. 86 %). Mehr als drei Viertel der Befragten geben an, häufig durch Telefonate abgelenkte Autofahrer auf der Straße zu sichten.

Das Miteinander im Straßenverkehr Als durchschnittlich wird das Verkehrsklima auf Österreichs Straßen – der soziale Umgang miteinander – empfunden. Spannungen und Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern werden gefühlt im Laufe der Zeit immer mehr. 57 Prozent der Befragten verspüren vermehrte Konfliktbereitschaft im Straßenverkehr. 60 Prozent der Befragten beschreiben die Interaktion zwischen Straßennutzern als aggressiv. Nur ein Viertel der befragten Personen empfindet

KFV­Direktor Dr. Othmar Thann

rC 09/2021 | 34 | MARKT

Knapp die Hälfte der Befragten meinen, die jährliche Zahl der Verkehrsunfälle hätte in den letzten zehn Jahren stark oder eher zugenommen, für ein Viertel schien diese Entwicklung stark oder eher abnehmend zu sein. Hauptgründe für eine vermutete künftige Zunahme der Verkehrsunfallfrequenz sind erhöhtes Verkehrsaufkommen, vermehrte Rücksichtslosigkeit und Aggressivität, Rasen, Ablenkung durch Handynutzung am Steuer sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Automatisiertes Fahren Gesunde Skepsis zeigt sich in Österreich gegenüber dem Thema Automatisierung: Hochautomatisierte Fahrzeuge sind den Befragten grundsätzlich sympathischer als vollautomatisierte, deren Kontrolle komplett der Technik obliegt. Ein Viertel der Befragten ist an der Nutzung hochautomatisierter Fahrzeuge sehr interessiert, die Nutzung vollautomatisierter Fahrzeuge weckt dagegen nur bei zehn Prozent der Befragten reges Interesse.


TEAM 500: Gesünder und jünger durch mehr Bewegung Kärntner Landesversicherung & SCOR bringen neuen Schwung in die Lebensversicherung. Wie gut sich Sport auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt ist hinlänglich bekannt. Dank BAM, dem Biological Age Model von SCOR, kann der Effekt von Bewegung auf das biologische Alter aber auch ganz konkret berechnet werden. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen haben die Kärntner Landesversicherung und SCOR eine gemeinsame Aktion gestartet um Lebensversicherungs-KundInnen für mehr Bewegung zu begeistern.

Gemeinsam mehr bewegen Basis der Aktion ist TEAM 500, eine Gesundheits- und CharityCommunity für insgesamt 500 VersicherungskundInnen der Kärntner Landesversicherung. Wer aktuell eine Riskikolebensversicherung beim Regionalversicherer abschließt und Teil von TEAM 500 wird, erhält eine kostenlose Garmin Venu® Sq Smartwatch. Mithilfe einer speziell entwickelten App der Firma Fjuul werden die aufgezeichneten körperlichen Aktivitäten in Bewegungspunkte umgewandelt und ausgewertet. So können User den positiven Effekt von Bewegung auf das persönliche biologische Alter einfach und gut nachvollziehen. Zu mehr Bewegung wird die Community von TEAM 500 dann mithilfe von Challenges motiviert, bei denen täglich Bewegungspunkte gesammelt werden. Wird eine vorgegebene Punktezahl gemeinsam erreicht, so unterstützt die KLV dafür ein soziales Projekt in Kärnten. Danach wird ein neues Ziel gesetzt.

DI Dr. Jürgen Hartinger

DI Mario Kasper

Die Mitglieder von TEAM 500 werden durch mehr Bewegung aber nicht nur fitter und fördern soziale Projekte. Mit der Weitergabe ihrer anonymisierten Daten unterstützen sie darüber hinaus die weltweite Studie zum Biological Age Model von SCOR. Diese untersucht, wie eine breite Öffentlichkeit zu einer gesünderen Lebensgewohnheit angeregt werden kann.

Projekt gewinnen konnten. Gemeinsam haben wir mit TEAM 500 eine absolute Neuheit auf den Markt gebracht.“ Das Ergebnis sei eine Produktinnovation, die Lebensversicherungs-KundInnen mehr bietet als reinen Versicherungsschutz, betont DI Dr. Jürgen Hartinger, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung: „Bei TEAM 500 gibt es nur Gewinner! Die Mitglieder werden gemeinsam fitter und gesünder, unterstützen sozial Schwächere und helfen dabei zu verstehen, wie wir Menschen zu mehr Bewegung animieren können.“ Darüber hinaus bietet das Projekt der Kärntner Landesversicherung die Möglichkeit weitere Erfahrungen mit neuen Kommunikationsansätzen und intensivem Community-Building zu sammeln. Weitere Informationen zum TEAM 500 finden Sie auf www.team500.klv.at.

Starke Kooperation Das Projekt wurde in lediglich neun Wochen umgesetzt, laut DI Mario Kasper, Aktuar und Prokurist der SCOR Rückversicherung Deutschland, sei dies auf die gute und enge Zusammenarbeit der Partner zurückzuführen: „Wir sind froh, dass wir die Kärntner Landesversicherung als Partner für dieses höchst interessante rC 09/2021 | 35 | MARKT


5 Jahre VERDAS Im Juli 2016 gründete Mag. Erich Dulle das Mehrfachagentursystem VERDAS. Nach circa einem Jahr Vorarbeit ging es so richtig los. Heute, nur fünf Jahre später, zählt Österreichs erstes Komplettsystem für Mehrfachagenturen bereits über 35 Partner in 7 Bundesländern und damit zu den am schnellsten wachsenden Gruppierungen der Versicherungsbranche.

Mit dem Ziel, den österreichischen Versicherungsvermittlern eine echte Alternative zu den bisher am Markt verfügbaren Gruppierungen zu bieten, ging man vor fünf Jahren an den Start. Das Konzept dahinter ist simpel: Jeder VERDAS Agent bekommt Leistungen von Experten aus verschiedenen Bereichen zur Verfügung gestellt, um so den eigenen Arbeitsalltag effizienter zu gestalten und mehr Ressourcen für das Kerngeschäft, den Versicherungsvertrieb, zu haben. Diesen Vorteil spürt der Kunde sofort! Dabei bleibt jeder VERDAS Agent eigenständiger Unternehmer mit seinem Bestand und wird lediglich Kooperationspartner der VERDAS GmbH. Mit Eintritt werden dann Leistungen aus den Bereichen Akademie und Marketing, Sonderprodukte aus der Fachabteilung und viele weitere Bausteine wie EDV und ein Beratungsprozess geboten, die insgesamt zu einer signifikanten Arbeitserleichterung auf allen Ebenen führen. Zusätzlich unterstützt Mag. Erich Dulle als Coach und Unternehmensberater seine Partner sowohl beim Schritt rC 09/2021 | 36 | MARKT

in die Selbstständigkeit als auch bei der Optimierung ihres Unternehmens. Das Geheimnis des Erfolgs sieht Mag. Erich Dulle „in einer guten Vorbereitung und einem starken Partner. Es ist wichtig, sich immer vor Augen zu halten, warum man etwas macht. Ich wollte immer ein System schaffen, das ich auch selbst gerne vorgefunden hätte. Erfolg hat nicht nur mit Wissen und Können zu tun, sondern vor allem mit dem unbedingten Willen, etwas Neues mit Wert zu schaffen.“ Die Begeisterungsfähigkeit von Erich Dulle und das damit verbundene Feuer hat auch viele andere angesteckt, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. ­VERDAS ist eine große Familie, die zusammenhält, gemeinsam Spaß an der Arbeit hat und bei der noch Handschlagqualität zählt. Christian Duhs, erster VERDAS Agent aus Feldkirchen in Kärnten, meinte zu seinem Beitritt: „Mir war es wichtig, einen kompetenten Kooperationspartner zu finden, der mir alles aus einer Hand bietet. Ich schätze die Partnerschaft auf Augenhöhe und den Zu-


sammenhalt der VERDAS Familie sehr. Durch den Spaß an der Arbeit, die Dynamik und die permanente Entwicklung kann ich mich selbstverwirklichen.“ Auch Jörg Michael Kuntner von VERDAS Schäffern schätzt das familiäre Umfeld und die netten, hilfsbereiten Kollegen und ergänzt mit einem Filmzitat: „Die Versicherungswelt ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt. Bei VERDAS kann man sich aber sicher sein, dass es das beste Stück ist.“ Peter Jehle von VERDAS Landeck meinte zu den Leistung der VERDAS: „Dieses System ist effektiv und transparent. Die Möglichkeit seinem Kunden die besten Produkte mit dem besten Preis am Markt anbieten zu können, macht uns erfolgreich und die Kunden äußerst zufrieden. Als echter Unternehmer in dieser Branche so arbeiten zu können, ist viel wert und macht vor allem echten Spaß! Ich kann daher das Mehrfachagentursystem VERDAS nur empfehlen. “

Für die Versicherer ist der zusätzliche Vertriebsweg deshalb sehr attraktiv, weil die VERDAS kompetent ist und eine hervorragende Arbeitsqualität abliefert. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die tolle und vorbildliche Zusammenarbeit mit der Versicherungswirtschaft im Interesse des zufriedenen Kunden. Wissend, dass VERDAS auch in den nächsten Jahren rasant wachsen wird und eine echte Alternative am Markt ist, werden sich noch viele Versicherungsvermittler VERDAS anschließen und den gemeinsamen Erfolg weiterschreiben. Alles Wissenswerte über VERDAS finden Sie auf www.verdas.at

Geschäftsführender Gesellschafter Mag. Erich Dulle

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Vorsorge ohne Bildung Die großen demografischen Verschiebungen werden schon bald dafür sorgen, dass wir uns in Vorsorgefragen nicht mehr allein auf den Staat verlassen können, sondern jeder einzelne in immer höherem Maße für seine private Vorsorge Verantwortung trägt. Dafür bedarf es jedoch an Finanzbildung, die einem großen Teil der Bevölkerung schlichtweg fehlt. von Mag. Christian Sec Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitut IMAS unter 1.000 Befragten glauben nur 45 Prozent daran, dass es die staatliche Pension in der heutigen Form bis zu ihrem eigenen Pensionsantritt noch geben kann. Hinzu kommt, dass die jahrzehntelang beschworene Solidarität zwischen den Generationen, die der Staat mit milliardenschweren Transferleistungen unterfüttert, langsam zu bröckeln beginnt. „Die abnehmende Solidarität, die wir vor allem in unseren CEE-Märkten sehen, erhöht die Bedeutung für unsere Kunden, das persönliche Risiko und den Vorsorgebedarf zu erkennen und abdecken zu können“, erklärt die VIG-Vorstandsvorsitzende Elisabeth Stadler.

Wer A sagt muss auch B sagen Die private Altersvorsorge als dritte Säule soll nun auch von politischer Seite mehr gefördert werden, wie auch im Regierungsprogramm geschrieben steht. Geplant ist eine Kapitalsteuerbefreiung ab einer bestimmten Behaltefrist bei Wertpapieren und Fondsprodukten, um den Anreiz zu erhöhen individuell vorzusorgen. Wenn aber die Regierung einen Teil der Verantwortung für die Vorsorge auf den einzelnen abwälzt, so muss man sich natürlich im nächsten Schritt fragen, ob der Einzelne dazu auch befähigt ist, seine finanziellen Angelegenheiten autonom in die Hand zu nehmen. Dabei gibt es zu

Beginn einmal eine gute Nachricht zu vermelden. Die österreichischen Erwachsenen liegen bei internationalen Messungen der Finanzkompetenz ebenfalls über dem OECD-Durchschnitt. Aber es gibt auch Bereiche wo Österreicher laut dem Bericht der OECD nicht besonders gut abschneiden. Rund die Hälfte der Erwachsenen in Österreich können laut aktuellem Bericht nichts mit dem Begriff Zinseszins anfangen und fast 40 Prozent haben keine Ahnung, was eine Risikodiversifizierung ist. Dieses Nicht-Wissen ist jedoch umso gefährlicher, umso mehr der Einzelne für seine Vorsorge in die Pflicht genommen wird. Unwissenheit schützt demnach nicht vor Überschuldung oder einen Totalverlust an den Börsen. Die Förderung der privaten Säule des Pensionssystems kann sinnvollerweise nur mit einer Erhöhung der Finanzkompetenz in der Bevölkerung einhergehen. Dies hat auch der Bund erkannt und versucht nun in väterlicher Sorge die Finanzkompetenz seiner Bürger zu stärken, um sie für ihre eigene Zukunft zu wappnen. Seit Mai 2020 läuft im Bundesministerium für Finanzen (BMF) das Projekt zur Erarbeitung einer nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich. Ziel des Projekts sei es, das Bewusstsein, die Finanzkompetenzen und das Verständnis der Bürger im Bereich der Finanzbildung zu stärken. „Außerdem soll das Projekt auch die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im rC 09/2021 | 38 | COVERSTORY

Bereich Finanzbildung erleichtern und zur Wirksamkeit von Finanzbildungsinitiativen in Österreich beitragen“, heißt es vom BMF. Die Österreicher sollen in der Lage sein, gute Finanzentscheidungen zu treffen. Das hilft der individuellen Vorsorge und dem Standort“, so Gernot Blümel, Finanzminister Österreichs.

Kinder haben Vorrang „Es bedarf Risikokompetenz und die Kenntnisse in der Bevölkerung zu erhöhen, und dabei muss man in den Schulen beginnen“, erklärt Prof. Karel Van Hulle, Honorar-Professor der Universität Frankfurt & Associate Professor an der KU Leuven. In dieselbe Kerbe schlägt auch Andrea Kriegl, UNIQA VorsorgeExpertin: „Finanzbildung sollte bereits im Rahmen des schulischen Lehrplans umfassend berücksichtigt werden, denn sie ist Grundlage für Vermögensaufbau und Vorsorge“. Das hat die Regierung auch vor. „Financial Literacy“ wurde von ÖVP und Grünen im Regierungsprogramm 2020-2024 als eines jener Ziele genannt, auf die die Lehrpläne künftig fokussieren sollen. Schon jetzt sind Wirtschaftserziehung und Verbraucherbildung als eines von zehn Unterrichtsprinzipien verankert, die über alle Gegenstände hinweg im Unterricht berücksichtigt werden sollen. Finanzbildung soll im Projekt Lehrplan 2020 in allen Schulformen von der Volks- bis zur Matura ein „besonderes


Gewicht erhalten“ und verbindlich mit konkreten Kompetenzbeschreibungen in den verschiedenen Fachlehrplänen verankert werden. In Kraft treten werden die Änderungen aber erst 2023/24. Auch der oberste Hüter der staatlichen Geldwirtschaft, die Österreichische Nationalbank (OeNB) setzt bei ihrer Finanzbildungskampagne vor allem auf die Schüler. Sie bietet online Unterrichts- und Lernmaterialien für alle Schulstufen, sowie auch Workshops und Seminare für die Unter- und Oberstufe an. In der Unterstufe sind die Schüler mit ihrem Smartphone zugeschaltet und beantworten im Zuge des interaktiven Vortrages an vielen Stellen lebensnahe Fragen, bringen ihre eigenen Erfahrungen ein und lösen problemorientierte Aufgabenstellungen. In den drei Sessions zu den Themen Bargeld, Preisstabilität und Umgang mit Geld gibt es zudem am Ende immer ein Abschlussquiz. Beim Online-Angebot für die Oberstufe steigen die Schüler zu einem bestimmten Terminzeitpunkt mit dem Link via Smartphone oder PC ein. Die Schüler können mit Hilfe des Programms Fragen an die Vortragenden stellen, an Umfragen teilnehmen, online voten und Fragen beantworten. Auch für Lehrkräfte und Schüler der Volksschulen gibt s reichlich Möglichkeiten, die die ÖNB zur Verfügung stellt.

Herausforderung Ungleichheit Auch die Bevölkerung fordert eine verstärkte Finanzbildung in den Schulen, wie eine Umfrage des Gallup-Instituts zeigt. 61 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Finanzwissen in den Schulen vermittelt werden soll. Jedoch wird die Schwerpunktsetzung auf einen

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bestimmten Teil der Bevölkerung auch kritisiert. Ein OECD-Bericht ortet in der Bereitstellung von Finanzbildungsangeboten fehlende Koordination. Der Bericht zeigt, dass sich die meisten Finanzbildungsinitiativen allein an junge Menschen in Schulen richten. Wichtig sei jedoch, dass alle Zielgruppen Zugang zu Finanzbildung haben, denn in keinem Land der EU wird Bildung – und damit auch Finanzbildung – so stark vererbt wie in Österreich, erklärt Dr. Walter Emberger, Gründer von Teach for Austria, einer gemeinnützigen Bildungsinitiative mit dem Ziel, mehr Schülern und Kindern Zugang zu exzellenter Bildung zu ermöglichen und damit Bildungsungerechtigkeit zu beseitigen. Für Andreas Treichl, dem ehemaligen Erste Bank Chef und jetzigem Aufsichtsratsvorsitzenden der Erste-Stiftung, trägt die ungleichmäßige Finanzkompetenz unter den Bevölkerungsschichten auch stark dazu bei, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht. Tatsächlich korreliert Finanzbildung oft mit dem später erreichten Lebensstandard und dem so erlangten finanziellen Spielraum, für unerwartete Situationen vorzusorgen. Die Erste-Stiftung hat daher in einem gemeinsamen Schulterschluss mit der Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung, ÖNB, Wirtschaftskammer Österreich und zwei Privatstiftungen die „Stiftung für Wirtschaftsbildung“ gegründet. Die sieben Partnerorganisationen wollen dabei Ressourcen zur Stärkung einer breiten wirtschaftlichen Allgemeinbildung in Österreich bündeln. Wenn von benachteiligten Gruppen in der Finanzbildung die Rede ist, dann gehören neben einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen auch die Frauen dazu. Eine Gallup-Umfrage zeigt, dass Männer

institutionalisierte Wissensvermittlung in Anspruch nehmen, Frauen hingegen als Hauptquelle für finanzielle Fragen nicht Fachleute, sondern die Eltern oder die Familie angeben. Daher reicht das Wissen über Finanzen oft nicht über jenes des eigenen Elternhauses hinaus. „Wenn man Frauen gegen Nachteile und Altersarmut immunisieren will, muss die Finanzbildung sichergestellt sein“, meint die Gallup-Chefin Andrea Fronaschütz.

Bekenntnisse der Versicherer Private Initiativen wie das Portal „finanzbildung.at, gegründet von Prof. Gerhard Weibold, fordern die stärkere Mitwirkung von Banken und Versicherungen bei der Finanzbildung ein. Ganz konkrete Vorstellungen von der Mitwirkung von Versicherungen im Finanzbildungsbereich hat Prof. Van Hulle. „Ich würde vorschlagen, dass die Versicherungsgesellschaften für die Schulen Spiele entwickeln, im Sinne „Kein Spielchen mit Risken“. Nicht ohne uneigennützig zu sein, könnten die Versicherer, die Verunsicherung der Bevölkerung über die staatliche Vorsorge als Chance für sich nutzen, um den Nutzen von Versicherungen zu vermitteln. „Es ist unser erklärtes Ziel, das Verständnis und das Bewusstsein bezüglich Risiken und deren Absicherung zu schärfen und zu erhöhen“. Im Rahmen des neuen Strategieprogramms der VIG wird dieses Ziel aktiv verfolgt, erklärt Elisabeth Stadler, die Chefin der VIG weiter. „Die UNIQA plant“, laut Kriegl, „derzeit eine Studie, um den Status Quo in der breiten Bevölkerung zu erfassen und in weiterer Folge dementsprechend Verantwortung wahrzunehmen“.

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Karriere mit Lehre Dass es um die Finanzbildung in Österreich nicht so gut steht, wie es sich so mancher wünscht, wissen wir. Der Berufsstand Versicherungskauffrau bzw. -kaufmann ist ein Lehrberuf. Im Jahre 2011 gab es österreichweit 717 Lehrlinge mit einem Frauenanteil von 50,2 Prozent. Im letzten Jahr waren es nur mehr 648 Lehrlinge mit einem Frauenanteil von 55,1 Prozent. Wir haben die Versicherungsunternehmen befragt, wie viele Lehrlinge sie beschäftigen, wie lange diese im Unternehmen bleiben und wie es mit dem Nachwuchs aussieht. Allianz Gruppe Die Allianz Gruppe beschäftigt im heurigen Jahr insgesamt 25 Lehrlinge, aufgeteilt zwischen Vertrieb (10) und Sachbearbeitung im Innendienst (15). Die Ausbildung ist umfangreich und bietet die Möglichkeit, viele Facetten des Versicherungswesens kennen zu lernen. Ein Großteil der Lehrlinge (50 %) ist auch nach fünf Jahren im Unternehmen tätig. Nachwuchsprobleme gebe es keine, so das Unternehmen.

Helvetia Versicherung Bei der Helvetia Versicherung sind insgesamt 30 Lehrlinge beschäftigt, die meisten sind es auch nach fünf Jahren. Die Auswahl für die richtige Stelle unterliegt einem besonderen Augenmerk im Unternehmen, der Fokus wird auf Interessen und Fähigkeiten gelegt und mittels internen „Match“ optimal bewertet. Das schulische Angebot ist eine gute Basis, es wird mit internen Aus- und Weiterbildungsangeboten unterstützt. Auf die Frage, ob es genügend Nachwuchs gebe, sieht man den Ist-Zustand als zufriedenstellend.

Generali Versicherung In der Generali Versicherung haben 124 Lehrlinge einen Ausbildungsplatz erhalten. Nach der Lehrabschlussprüfung blei-

ben rund 90 Prozent der Lehrlinge im Unternehmen (58 % Vertrieb, 42 % Innendienst). Nach fünf Jahren sind immer noch 85 Prozent im Unternehmen tätig. Mit der schulischen Begleitausbildung ist das Unternehmen ebenfalls sehr zufrieden. Es gibt jährlich viele Bewerbungen, jedoch zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre, dass das Versicherungsgeschäft nicht für alle Bewerber ein passender Tätigkeitsbereich ist. Bei der Generali stehen in den kommenden Jahren viele Pensionierungen an, daher ist man sehr auf der Suche nach Berufseinsteigern.

UNIQA Versicherung Die UNIQA Versicherung hat letztes Jahr ein Vertriebslehrlingsprogramm gestartet. Das Ziel ist es, bis Ende des heurigen Jahres insgesamt 100 Lehrlinge im Unternehmen zu haben, die meisten werden im Vertrieb eingesetzt. Nach Lehrabschlussprüfung bleiben rund 70 Prozent im Unternehmen, da der Ausbildungsfokus auf den Vertrieb gesetzt ist, sind diese auch weiterhin in der Kundenberatung tätig. Nach fünf Jahren sind die meisten noch im Unternehmen beschäftigt. Eine besondere Bindung an das Unternehmen geben die Mentoren, erfahrene Mitarbeiter begleiten Lehrlinge auf ihrem Karriereweg. Begrüßenswert sieht die UNIQA die Veränderung im Lehrplan der Berufsschule. rC 09/2021 | 40 | COVERSTORY

Die Digitalisierung wurde nun umfassend in den Lehrplan aufgenommen, hier erwarte man eine noch bessere schulische Begleitung im Hinblick auf spezifische Verkaufstätigkeiten. Nachwuchssorgen gebe es keine, da sich auch Bewerberinnen und Bewerber nach Matura, HAKAbschluss oder abgeschlossener Berufsausbildung für eine Lehre mit verkürzter Lehrzeit entscheiden.

D.A.S. Rechtsschutz Bei der Spezialversicherung D.A.S. Rechtsschutz haben drei Lehrlinge eine Anstellung erhalten. Nach Absolvierung der Lehrabschlussprüfung werden 30 bis 50 Prozent der Lehrlinge übernommen, abhängig von den jeweils freien Stellen im Unternehmen und der Lebensplanung der Lehrlinge. Nach fünf Jahren befinden sich die meisten auch weiterhin im Unternehmen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bei der D.A.S. als Lehrling begonnen, der Aufstieg zur Führungskraft im eigenen Unternehmen ist möglich und gewollt. Die schulische Ausbildung ist für das Unternehmen in Ordnung, nur der Lockdown und die damit selbst zu organisierende Schulzeit hat den Stress bei den Lehrlingen gesteigert. Dass es ausreichend Nachwuchs gibt, ist für den Rechtsschutzspezialisten nicht gegeben. Es gebe zwar viele Bewerbungen, die vorhandene Schul-


ausbildung der Bewerber sei aber oft nicht entsprechend.

Wiener Städtische Versicherung Bei der Wiener Städtischen Versicherung werden die meisten Lehrlinge ausgebildet, aktuell sind 140 Personen in der Ausbildung. Zwei Drittel aller, die ihre Lehrabschlussprüfung absolvieren, bleiben danach im Unternehmen und sind dann im

Versicherungsvertrieb tätig. Nach fünf Jahren kommt es durchaus vor, dass einige der Absolventen das Unternehmen verlassen und sich beruflich umorientieren. Die schulische Ausbildung ist für die Ausbilder der Wiener Städtischen ebenfalls zufriedenstellend, besonders das Fach „Büroprozesse“, wo der Umgang mit unterschiedlichen Computerprogrammen gelehrt werde, sei für die Praxis wichtig. Ein Nachwuchsproblem sei nicht vorhanden. rC 09/2021 | 41 | COVERSTORY

Merkur Versicherung Auch in Graz hadert man mit dem fehlenden Nachwuchs. Die Merkur Versicherung beschäftigt aktuell zehn Lehrlinge, sowohl als Versicherungskaufleute als auch im IT-Bereich. Nach der Lehrabschlussprüfung bleiben etwa 90 Prozent der Lehrlinge im Unternehmen, die ausgelernten Fachkräfte werden der Lehre nach entsprechend eingesetzt. Fluktuation ist kaum vorhanden, die Loyalität


dem Unternehmen gegenüber sei sehr hoch, so das Unternehmen. Die meisten Lehrlinge nutzen die Möglichkeit der Lehre und Matura. Die firmeninternen, persönlichkeitsbildenden Seminare werden gerne und gut angenommen.

Zurich Österreich Die Lehrlingsausbildung hat bei Zurich Österreich einen fixen Platz im Employer Branding. Jedes Jahr werden interessierte junge Menschen eingeladen, sich im Rahmen einer Veranstaltung über die Lehrangebote zu informieren. Ziel dabei ist es, den Interessierten möglichst anschaulich zu vermitteln, was sie bei der Zurich Österreich tatsächlich erwartet. Wie funktioniert ein Versicherungsunternehmen? Warum ist es für unsere Gesellschaft so wichtig? Welche Jobs gibt es? Die Teilnehmenden zeigen sich immer interessiert und die Feedbacks sind durchwegs positiv. Aktuell sind 16 Lehrlinge in den Gesellschaften beschäftigt. Rund die Hälfte bleibt nach dem Lehrabschluss im Unternehmen viele davon auch langfristig. Die schulische Ausbildung sieht das Unternehmen als sehr allgemein. Versicherungsspezifische Aspekte werden in der Berufspraxis vermittelt. Trotz des regen Interesses bei den Infoveranstaltungen würden man sich wünschen, dass die Lehrlingsausbildung noch attraktiver wäre. Das würde der Branche sicher guttun.

DONAU Versicherung Bei der DONAU Versicherung absolvieren bis zu 40 Lehrlinge ihre Ausbildung als Versicherungskauffrau/mann. Nach Absolvierung der Lehrabschlussprüfung gilt auch in diesem Unternehmen, dass sich die Absolventen für viele unterschiedliche Wege entscheiden können. Karrieremöglichkeiten in der Versicherungsberatung im Vertrieb aber auch im Innendienst. Nach fünf Jahren sind immer noch 17 Lehrlinge der damals 47 im Betrieb tätig. Auf die Frage wie weit man mit der schulischen Begleitausbildung zufrieden sei, haben wir folgende Antwort erhalten: „Der Unterricht an der

Berufsschule verbindet das Praxiswissen, das Lehrlinge im Unternehmen sammeln, sehr gut mit theoretischem Wissen über die vielfältigen Gebiete des Versicherungswesens. Im Haus teilen erfahrene Kolleginnen und Kollegen als Lehrlingsverantwortliche ihr Wissen und geben es direkt bei der Arbeit weiter. Dabei profitieren aus Sicht der DONAU beide durch die direkte Zusammenarbeit. Auch die Schnittstelle zwischen der Schule und der Lehrlingsverantwortlichen funktioniert aus Perspektive gut. Auch im Bereich Nachfolge ist der Auswahlprozess in den vergangenen Jahren zwar aufwändiger geworden, aber es besteht kein Nachwuchsmangel.

Koban Südvers Group Nicht nur bei Versicherungsunternehmen ist eine Lehre möglich, auch bei den Versicherungsmaklern. Hier wird die Nachwuchsproblematik nicht so rosig gesehen. Kein Nachwuchs sei zu finden, meint Dr. Klaus Koban (Koban Südvers Group GmbH). Das Unternehmen beschäftigt aktuell fünf Lehrlinge, in den letzten zehn Jahren haben zehn Lehrlinge die Lehrabschlussprüfung absolviert. Nach erfolgreicher Absolvierung der Prüfung bleiben 80 Prozent im Unternehmen. Nach einem Jahr sind noch 80 Prozent und nach fünf Jahren noch 50 Prozent der Lehrlinge weiterhin für das Unternehmen tätig. Mit der Begleitausbildung der Lehrlinge ist man in den Berufsschulen Feldbach und Schrems sehr zufrieden, die Berufsschule in Wien erhält nur ein „Zufrieden“ als Benotung der Ausbildung.

Donau-Universität Krems Dr. Arlinda Berisha, LL.M. Arlinda Berisha Fachbereichsleiterin Versicherungsrecht, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen: "Die Corona Krise hat zu einem Umdenken sowohl in Bezug auf das Studieren im Homelearning als auch das Arbeiten im Homeoffice geführt. Die neue Situation hat auf jeden Fall den Modus der berufsbegleitenden Weiterbildung geändert. So rC 09/2021 | 42 | COVERSTORY

haben wir am Department für Rechtswissenschaften an der Donau-Universität Krems im März 2020 sämtliche Präsenzvorlesungen in digitale Formate gebracht. Durch den Einsatz moderner Konferenzsoftware wurde die physische Präsenz zur digitalen Präsenz umgewandelt. Unsere Studierenden haben in den letzten drei Semestern ihre Vorlesungen von zu Hause aus verfolgt und die erforderlichen Prüfungen online durchgeführt. Auch die Informationsveranstaltungen und die Aufnahmegespräche für neue Studierende haben wir im neuen virtuellen Modus angeboten, was sehr gut aufgenommen wurde, da viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus verschiedenen Bundesländern kommen, sich den Reiseaufwand ersparen konnten. Aus einer durchgeführten Umfrage, wonach 80% unserer Studierenden die digitale Umstellung mit sehr gut oder gut bewertet haben, scheinen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der neuen entstandenen Normalität gut arrangiert zu haben. Ich denke, das war und bleibt ein spannender Lernprozess für alle Beteiligten und wir haben viel dazu gelernt, die Studierenden, die Vortragenden und auch wir als Universität. Die neu gewonnenen Erfahrungen, Fähigkeiten und Kompetenzen werden uns auch im Herbst 2021 unterstützen, einen reibungslosen Ablauf der Lehre zu gewährleisten. Ob wir wieder in den Vollpräsenzmodus übergehen können, hängt von der Entwicklung der Corona Pandemie ab. Gerne würden wir zum gewohnten Präsenzbetrieb zurückkehren, da uns die Anwesenheit der Studierenden und der Vortragenden an der Universität fehlt, sind aber auf jeden Fall auch technisch darauf vorbereitet, den Unterricht gegebenenfalls online oder hybrid durchzuführen. Das Wichtigste bleibt: der Studienbetrieb läuft ohne Unterbruch weiter. Ich freue mich, auch dieses Jahr die neuen Studierenden persönlich oder online an der Donau-Universität Krems zu begrüßen und sie während der Dauer ihres versicherungsrechtlichen Studiums zu begleiten. Bewerbungen nehmen wir gerne bis Studienbeginn im Oktober entgegen: www.donau-uni.ac.at/versicherung


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NextGenBranch: So hat sich die Bankbranche durch COVID-19 neu erfunden Niccolò Garzelli, Senior Vice President Sales bei Auriga, kommentiert die Umgestaltung der Finanzwelt durch die Pandemie und den Einfluss von Neobanken Finanzinstitute müssen ihre bestehenden Infrastrukturen nutzen und adaptieren, um bessere und erweiterte Services anbieten. Denn nur so können sie neuen Marktanforderungen begegnen. Bislang war es für Banken eine große Herausforderung, dass Geldautomaten vorrangig nur als Bargeldzugang angesehen wurden. Außerdem wurden zahlreiche Bankfilialen geschlossen, da sie nicht mehr rentabel waren. Während Schweizer Kunden ihren Filialen laut Retail Banking Monitor 2021 von PwC1 europaweit am meisten Gewinn bringen, bilden Österreich und Deutschland nur das hintere Mittelfeld ab. Bereits in den letzten Jahren wurden zahlreiche Bankfilialen geschlossen – seit 2016 waren es laut Branch Transformation 2021-Report von RBR London2 über 5.000 – und dieser Trend soll anhalten. So sollen bis 2025 nur noch 20.600 Geschäftsstellen deutschlandweit bestehen, was einen Rückgang um rund 5,5 Prozent bedeutet Und dies trifft vor allem Bankkunden in Gemeinden, in denen Finanzdienstleistungen generell schwerer zugänglich sind – beispielsweise in ländlichen Gegenden, was sich unweigerlich auch auf den Ruf traditioneller Banken auswirkt.

Dem Filialsterben durch neue Filialkonzepte entgegenwirken Dabei gibt es zahlreiche Optionen, um für einen flächendeckenden Zugang zu Bankservices zu sorgen und die NextGenBranch zu verwirklichen: Durch die Implementierung fortschrittlicher Self-

Service-Banktechnologie und die Nutzung von Assisted- und Remote-Bankservices wird die Bankfiliale zukunftsfähig und zu einem integralen Servicepunkt für Finanz- und weitere Dienstleistungen innerhalb einer Gemeinde. Eine Filiale dieser Art wäre rund um die Uhr zugänglich und könnte auch weitere Technologien nutzen: 1. Remote-Banking: Video-Assistenzsysteme beispielsweise erfuhren durch die Pandemie einen Boom und Banken konnten damit ihr ProduktportfoNiccolò Garzelli lio sowie die Kundenbetreuung maßgeblich ausweiten. Da die Mitarbeiter bei diesen Systemen 3. Assisted Self-Service-Terminals: Diese nicht mehr an einen Standort gebunGeräte bilden eine Brücke zwischen den sind, können sie ihre Services auch physischen und digitalen Kanälen. über die eigene Filiale hinaus anbieten. Gleichzeitig bieten sie die bei ausgeDurch die Social-Distancing-Maßwählten Transaktionen geschätzte Unnahmen haben sich viele Menschen terstützung durch Bankmitarbeiter. Bei auch an Videotelefonate gewöhnt, die den Terminals können Transaktionseine enge, vertraute und zuverlässige aufgaben automatisiert werden, woKommunikation zwischen Bankberadurch Bankmitarbeitern mehr Zeit für ter und Bankkunde ermöglichen. den Verkauf oder die Beratung bleibt. 2. Geldautomaten-Pooling: Banken sind So wird der Kundenservice weiter perbei der Bereitstellung von Banksersonalisiert und das Produktportfolio vices nicht auf sich allein gestellt. Ein erweitert. Weltweit gibt es laut RBR Zusammenschluss zu einem gemeinbereits über 340.000 solcher Terminals samen Geldautomatennetzwerk ver– in Deutschland bislang noch keines, schiedener Banken ermöglicht Verobwohl deren Mehrwert offensichtlich brauchern überall den Zugang zu ist. Bankdienstleistungen und senkt für 4. NextGen-Self-Service-Architektur: Banken die Betriebskosten und verBanken müssen neue digitale Kanäle ringert den Aufwand zum Schutz vor erschließen und mit physischen KaBetrug und Cyberattacken. Außerdem nälen auf sicheren, modernen Techkann so ein größeres Dienstleistungsnologieplattformen zusammenführen, angebot vor Ort vermarktet werden. innovative Technologien einsetzen rC 09/2021 | 44 | KOMMENTAR


und eine fortschrittliche Self-Service-Architektur aufbauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So können Finanzinstitute mit einer integrierten Channel-Strategie ihre Filial- und Geldautomatenbestände transformieren und verbessern, Markteinführungszeiten verkürzen, ihren Kundenservice individualisieren und optimieren, sowie das Omnichannel-Banking-Erlebnis für Verbraucher verbessern.

Einfluss der Neobanken auf das traditionelle Bankwesen steigt Neben dem Einsatz neuer Technologien und neuer Herangehensweisen der Kundenansprache, ist es essenziell, den Kunden nicht auf einen einzigen Kanal, wie beispielsweise das mobile Banking ein-

zuschränken. Omnichannel ist ein entscheidender Vorteil traditioneller Banken und der Schlüssel zum Erfolg: An jedem Kontaktpunkt zwischen Bank und Kunde sollte das gleiche Erlebnis geschaffen werden. Idealerweise sollte ein Bankkunde sogar die Möglichkeit haben, kanalunabhängig an denselben Bankberater herantreten zu können. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Neobanken und traditionellen Banken oder dem Self-Service-Banking ist die Möglichkeit, den menschlichen Kontakt durch Technologie aufrechtzuerhalten, anstatt zu ersetzen. Mit technologiegetriebenen Strategien können Bankdienstleistungen inklusiver gestaltet werden und zu einem verbesserten Kundenerlebnis führen. Sie sind entscheidend, um

die Brücke zwischen Filialschließungen und den Bedürfnissen der Bevölkerung nach einem Zugang zu Bargeld und Finanzdienstleistungen zu schließen.

Über Auriga Auriga ist einer der führenden Anbieter von Software und Anwendungslösungen für den Banken- und Zahlungsverkehrssektor und ein Experte für innovative Omni-Channel-Lösungen für Banken und andere Finanzinstitute. Dazu zählt ein breites Spektrum an Anwendungen und Dienstleistungen für die Entwicklung und das nahtlose Management von SB-Kanälen, virtuellem Banking und Bankfilialen.

Foto: Martina Siebenhandl

1 https://www.strategyand.pwc.com/de/en/industries/financial-services/publications/2021/retail-banking-monitor-2021/strategyand-retailbanking-monitor-2021.pdf 2 https://www.rbrlondon.com/research/branch/

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Wachstumsbarriere Personalmangel Macht uns die Corona-Krise fauler? Die Liste der offenen Stellen der Unternehmen wird immer länger. Die Personalknappheit in der Gastronomie begrenzt mittlerweile schon die Öffnungszeiten. Handwerker haben volle Auftragsbücher und mangels Facharbeiter sind Überstunden angesagt. Auf der anderen Seite prägt sich eine strukturelle Arbeitslosigkeit aus. Gleichzeitig hört man aus KMUs immer wieder eine Problematik: zu wenig Personal! von Michael Kordovsky

Ein gut gehendes Gourmet-Restaurant in Tirol suchte im Sommer wochenlang verzweifelt nach Kellner und Küchengehilfen trotz Zahlung von 14 Euro pro Stunde plus Trinkgelder. In den Handwerksbetrieben und der Industrie verschärfte sich der Facharbeitermangel und selbst gut dotierte Bürostellen in der Verwaltung brauchen teils länger zur Nachbesetzung, vor allem dann, wenn der Standort etwas abgelegen ist. Woran könnte das liegen? Dazu folgende Erörterung:

Erholung mit Auffälligkeiten Fakt ist, dass trotz gestiegener Langzeitarbeitslosigkeit in Österreich im August 2021 auf Jahressicht die Zahl der offenen Stellen (sofort verfügbar) um 72,5 Prozent auf einen Rekordwert von 113.849 gestiegen ist. Wirft man einen Blick auf die Jahresdurchschnitte so lag eine der letzten Spitzen mit 77.093 offenen Stellen im Jahr 2019. Hingegen permanent unter 40.000 lagen die Durchschnittswerte der Jahre 1993 bis 2015. Die Zahl der langzeitbeschäftigungslosen Arbeitslosen war zwischenzeitlich drei Mal so hoch als noch vor zehn Jahren und liegt im August mit 128.319 noch immer sechs Prozent über dem Niveau des VorrC 09/2021 | 46 | FINANZEN

jahresmonats. Gleichzeitig ist die Zahl der Schulungsteilnehmer auf Jahressicht um 19,6 Prozent auf 61.035 gestiegen. Interessant ist dabei, dass in der Generation 50 plus mit 44,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr der stärkste Zuwachs unter den Schulungsteilnehmern verzeichnet wurde, verglichen mit 26,8 Prozent Plus im Haupterwerbsalter 25 bis 49 Jahre. Mit 5.384 zahlenmäßig am höchsten waren die Umschulungen im Bereich „Beherbergung und Gastronomie“ gefolgt von 5.037 in der Herstellung von Waren. In diesem Zusammenhang interessant ist, dass im Jahr 2020 1,2 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit waren, vor allem in Unternehmen der Warenproduktion, Handelsunternehmen und Tourismusbetrieben. Aber es gibt auch eine positive Wirkung des Hochfahrens der Wirtschaft nach den Lockdowns: Die Anzahl arbeitsloser Personen ist im August auf Jahressicht um 23 Prozent auf 286.277 zurückgegangen. Gleichzeitig stieg die Anzahl unselbständiger Beschäftigter um zwei Prozent auf 3.869.000. Somit war die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung um zwei Prozentpunkte auf 6,9 Prozent rückläufig und nach Eurostat-Berechnung um 0,6 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent


Was lässt sich daraus ableiten? Rund 31 Prozent der heutigen unselbständig Beschäftigten waren in Vorjahr in Kurzarbeit. Ursprünglich waren 80 bis 90 Prozent des bisherigen Nettoverdienstes möglich bei durchschnittlich 10 Prozent der Normalarbeitszeit über den Kurzarbeitszeitraum und flexiblen Phasen, in denen keine Arbeit geleistet werden musste. Inzwischen haben sich die Modelle verändert und es wird mehr Arbeitseinsatz gefordert. Das Hauptgeschehen spielte sich daher 2020 und noch in der ersten Jahreshälfte 2021 ab: Viel Freizeit im Vergleich zu noch relativ guter Bezahlung in einem Umfeld, in dem wegen der Lockdowns nicht so viel Geld ausgegeben werden konnte – Da haben viele das Dolce Vita der sozialen Hängematte entdeckt. Vor allem in schlechter bezahlten Sparten, wie dem Einzelhandel und diversen Bereichen der Dienstleistungswirtschaft, sattelte so mancher via Schulungen in andere Berufe um. Unter den Arbeitslosen sinkt zunehmend die Bereitschaft, jeden verfügbaren Job zu nehmen. Häufig liegt es an Entfernung zur Arbeitsstätte und persönlichen Präferenzen, doch zunehmend kommt getrieben von steigenden Lebenshaltungskosten noch der Faktor Inflation ins Spiel, der die Lohn-/Gehaltsforderungen nach oben treibt. Im Euroraum kletterte die Teuerung von 0,9 Prozent im Jänner bis August auf drei Prozent und in Österreich stehen im Juli einem Anstieg des VPI um 2,9 Prozent im Miniwarenkorb, der die Teuerung eines Wocheneinkaufs im Supermarkt repräsentiert, 6,1 Prozent Teuerung gegenüber, während in den USA die Inflation von 1,4 Prozent im Jänner bis Juli auf 5,4 Prozent stieg und somit den höchsten Stand seit Juli 2008 markierte. Das aktuelle Lohn-/Gehaltsniveau ist vielen zu niedrig und die Arbeitsbereitschaft kehrt erst ab einem höheren Bezahlungslevel wieder. Stärkere Lohn/ Gehaltserhöhungen, Anhebungen der Mindestlöhne und die Ingangsetzung einer Lohn-Preis-Spirale sind vorprogrammiert – und dies weltweit!

Auch in anderen EU-Ländern und den USA begrenzte Arbeitsmotivation Quer durch die EU haben Sozialprogramme bzw. Kurzarbeitsmodelle einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert. Im Juli ging auf Jahresbasis die Arbeitslosenquote in der EU von 7,6 auf 6,9 Prozent zurück und im Euroraum von 8,4 auf 7,6 Prozent. Mit jeweils 14,3 bzw. 14,6 Prozent die höchsten Arbeitslosenquoten weisen Spanien und Griechenland auf, die niedrigsten Tschechien (2,8 %) und die Niederlande (3,1 %). Die Quote der offenen Stellen liegt im Euroraum mit 2,1 Prozent im ersten Quartal 2021 (Q1 20: 1,8 %) bereits wieder über dem langjährigen Durchschnitt. Die Quote der offenen Stellen misst den Anteil der gesamten Stellen, welche offen (nicht besetzt) sind, und wird wie folgt als Prozentsatz errechnet: Quote der offenen Stellen = (Zahl der offenen Stellen) / (Zahl der besetzten Stellen + Zahl der offenen Stellen) – so die Definition von Eurostat. Die höchsten Quoten offener Stellen gibt es in Tschechien (5 %), Belgien (3,5 %), den Niederlanden (3,0 %), Deutschland (2,9 %) und Österreich (2,8 %). Die niedrigsten Quoten weisen Griechenland (0,3 %) und Spanien (0,7 %) aus. Auf jeden Fall ist Personalmangel in Europa, aber auch den USA ein Thema. Teils wird dadurch die Expansionsfähigkeit der Unternehmen beschränkt. Trotz nur 5,2 Prozent Arbeitslosenquote ist in den USA ist auf Jahresbasis im August die Zahl der Langzeitarbeitslosen von 1,593 auf 3,179 gestiegen. Gleichzeitig stiegen binnen eines Jahres die Stundenlöhne um 4,3 Prozent auf 30,73 US-Dollar, was der Beginn einer LohnPreis-Spirale sein könnte. Helikoptergeld in Form bedingungsloser staatlicher Schecks sowie eine zwischenzeitlich hohe Arbeitslosenunterstützung haben auch so manche US-Bürger die Vorzüge sozialer Wirtschaftspolitik entdecken lassen. Auch in den USA arbeiten die Einwohner nur noch gegen adäquate BezahrC 09/2021 | 47 | FINANZEN

Michael Kordovsky

lung. Eines der großen Wahlversprechen von US-Präsident Joe Biden war ein landesweiter Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde und Vertragsarbeitern der Regierung soll ihre Bezahlung bereits auf 15 Dollar pro Stunde angehoben werden. Ein struktureller Lohn/Gehaltstreiber der kommenden Jahre – und zwar sowohl in den USA als auch in Europa - wird die Pensionswelle der geburtenstarken Jahrgänge (Babyboomer). Betroffen sind in Österreich davon beispielsweise die ÖBB, die bereits Medienberichten vor einem Jahr zufolge, jährlich mehr als 1.500 Mitarbeiter in die Pension verlieren.

Fazit Eine gewisse Bequemlichkeit lässt sich in der westlichen Welt nicht leugnen. Doch was wirklich ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass Nachwuchskräfte anspruchsvoller werden. Neben sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen fordert vor allem die Generation der Millennials eine entsprechende Bezahlung. Wer zumindest durchschnittlich intelligent ist und Arbeitsbereitschaft mitbringt, steuert in diesem Umfeld auf goldene Jahre mit hoher Bezahlung zu, denn das strukturelle Problem der heutigen Zeit ist weniger die vor rund 25 Jahren befürchtete Massenarbeitslosigkeit, sondern vielmehr der Personalmangel in zahlreichen Sparten.


Digitaler Beratungsprozess HDI Lebensversicherung AG Die HDI Lebensversicherung AG, Direktion für Österreich, stellt dem Qualitätsvertrieb mit dem neuen FondsGuide eine exklusiv für HDI LEBEN entwickelte Softwarelösung zur Verfügung, welche den gesamten Beratungsund Investmentauswahlprozess innerhalb der fondsgebundenen Lebensversicherung erstmals umfassend digital abbildet. Zielgerichtete Fragen führen den Berater durch das mehrstufige Programm. Gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden erfolgt die individuell passende Risikoeinstufung, auf deren Basis dann am Ende ein Portfoliovorschlag erstellt wird.

Digitaler Analyseprozess Direktor Michael Miskarik, Leiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich: „Der neue FondsGuide führt den Berater vollautomatisch durch den für die individuelle Investmentauswahl entscheidenden Bedarfserhebungsprozess. Basierend auf den Angaben des Kunden zur gewünschten Veranlagungsdauer, zum vorhandenen Vermögen, zur eigenen Kapitalmarkterfahrung, zu den persönlichen Anlagezielen, zum Sicherheitsbedürfnis sowie der Ertragserwartung wird für jeden einzelnen Kunden ein individuell ange-

passtes Investmentuniversum erstellt. Aus den vorgeschlagenen Kapitalmarktinstrumenten stellt der Kunde dann sein persönliches Portfolio zusammen.“ Roland Meier, Managing Partner Europe und Group CFO bei Privé Technologies: „Mit der gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung des FondsGuides konnten wir einen durchgängigen Beratungsprozess von der Risikoeinstufung bis zur Erstellung von kundenspezifischen Portfoliovorschlägen bereitstellen und damit das Leistungsspektrum von Privé Technologies sowohl in der Digitalisierungsberatung als auch in der agilen Umsetzung dieses Kundenprojekts unter Beweis stellen.”

Für jeden Kunden ein passendes Angebot Grundsätzlich unterscheidet der FondsGuide von HDI LEBEN zwei Kundentypen: Einerseits den Aktiv-Kunden, der sehr interessiert am Kapitalmarktgeschehen auch gerne persönlich in den Auswahlprozess eingreift, und andererseits den Komfort-Kunden mit wenig Zeit für aufwendige Analysen, der auf ein professionelles Asset-Management Wert legt. Aktiv-Kunden können aus einer Viel-

Halbjahresergebnis Munich Re

Die Munich Re sieht sich nach dem ersten Halbjahr auf „Kurs zum Jahresziel von 2,8 Milliarden Euro“, so Joachim Wenning, Vorsitzender des Vorstandes. Die Covid-19-bedingten Schäden im zweiten Quartal lagen in der Höhe von 241 Millionen Euro. Zufrieden zeigt sich Wenning auch mit dem Ergebnis der ERGO-Tochter, die mit 155 Millio-

nen Euro zum zweiten Quartalsergebnis beiträgt. Das Eigenkapital lag mit 29.920 Millionen Euro etwa auf dem Niveau zu Jahresbeginn, die Solvenzquote lag bei 225 Prozent. Das Geschäftsfeld Rückversicherung trug im zweiten Quartal mit 951 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei. Die Munich Re erwartet auch für die rC 09/2021 | 48 | MARKT

Michael Miskarik

zahl kostengünstiger ETFs sowie Investmentfonds renommierter internationaler Fondsgesellschaften und gemanagter Portfolios wählen, daraus entsprechend ihren Anlagepräferenzen individuelle Portfolios zusammenstellen und diese über den FondsGuide auch gleich miteinander vergleichen. Bei Bedarf können auch eigene Wunschfonds aufgenommen werden. Für Komfort-Kunden stehen zwei von Profis verwaltete Portfolio-Varianten zur Verfügung, die eine Auswahl an Mischfonds und Investment-Stabilitäts-Paketen (ISPs) bereithalten. Die Auswahl erfolgt auf Basis der persönlichen Anlegerpräferenzen. Darüber hinaus kann zwischen einem klassischen und einem nachhaltigen Portfolio gewählt werden. Roland Meier: „Wir freuen uns, dass wir mit dem FondsGuide einen entscheidenden Beitrag zu einer intuitiven und professionellen Produktberatung leisten.“

zweite Jahreshälfte weiterhin positive Geschäftsmöglichkeiten. Die schweren Unwetter in Teilen West- und Mitteleuropas, im Besonderen in Deutschland, haben zu erheblichen Schäden im privaten und öffentlichen Bereich geführt. Die Unsicherheiten seien zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr hoch, sodass präzise Aussagen zu den Schäden nicht möglich seien. Munich Re erwartet in der Rückversicherung und bei ERGO insgesamt eine Schadenbelastung in Höhe eines mittleren dreistelligen MillionenEurobetrages.


So sieht die Versicherung von morgen aus Merkur Versicherung Selbstbestimmt zu leben, heißt in Zukunft: Über die eigene Gesundheit selbst verfügen. Die Merkur Versicherung setzt dabei auf maßgeschneiderte Produkte. Das Bedürfnis, gesund zu sein und zu bleiben, ist für viele ein zentrales Lebensziel. Dies äußert sich neben der Vorsorge konkret darin, dass Menschen, wenn es ihnen schlecht geht, mehr denn je selbst entscheiden möchten, wo sie im Krankheitsfall behandelt werden und vor allem von wem. Die Versicherung der Zukunft baut auf diesem Bewusstsein auf und bietet modulare, individuelle und flexible Lösungen. „Kunden denken nicht in Versicherungsprodukten, sie denken an persönliche Bedürfnisse, die sie in ihrer indivi-

duellen Situation verspüren. Für uns als Merkur ist es entscheidend, dass wir uns an den Lebenswelten unserer Kunden orientieren und ihnen als Vertraute die Sicherheit geben, dass in den Produkten die Qualität steckt, die sie von uns erwarten dürfen“, erklärt Ingo Hofmann, CEO der Merkur Versicherung. In einer amazonisierten Welt, in der sich Bedürfnisse und Lebensitutation dynamisch ändern, wollen Kunden ihre individuelle Absicherung in Produkten wiederfinden, die sie selbst mitgestalten können. Kunden wünschen sich Versicherungen, die maßgeschneidert und transparent sind. Gezahlt werden sollen nur jene Leistungen, die auch wirklich in Anspruch genommen werden.

CEO Ingo Hofmann

Die Merkur Versicherung geht mit ihrem neuen modularen Produkt den nächsten Zukunftsschritt und macht den Kunden dabei zum Piloten seiner eigenen Gesundheit: Seit Juli können Kunden ihre Krankenversicherung intuitiv und einfach nach Baukastensystem zusammensetzen. „Die Produkte von morgen müssen einfach, transparent und nachvollziehbar sein. Der Kunde weiß selbst am besten, was er möchte“, so Ingo Hofmann.

Denken Sie an Ihr Geschäft. Wir denken an alles andere. ERGO fürs Gewerbe, die Risiko-Absicherung für Kleinund Mittelbetriebe, macht Ihr Geschäftsleben leichter. Mit flexiblen und umfangreichen Leistungen – so individuell wie Ihr Unternehmen.

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Produktpartnerschaft ARAG Rechtsschutzversicherung/ R+V Allgemeine Versicherung AG Nie zuvor war das persönliche Haftungsrisiko eines Managers größer als in diesen Zeiten. Die ARAG und die R+V bündeln im Rahmen einer Produktpartnerschaft ihr Know-how und ihre Erfahrung und bieten ab sofort eine Online-Gesamtlösung für die persönliche Absicherung des Managers über den R+V-Tarifrechner an. ARAG versichert mit dem ManagementStrafrechtsschutz die Abwehr von straf-

rechtlichen Vorwürfen in Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit und ergänzend dazu auch medienrechtliche Rechtsrisiken. Optional können für Geschäftsführer und Vorstände auch Rechtsstreitigkeiten aus dem Anstellungsvertrag über ARAG versichert werden. Mit der persönlichen D&O-Versicherung für Manager schützt die R+V-Versicherung das Unternehmensorgan vor existenzbedrohenden Schadenersatzansprüchen

200-Jahr-Jubiläum Tiroler Versicherung

Die Tiroler Versicherung feiert ihr 200-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums startet die TIROLER die Initiative „FrauTIROLER“ und fördert damit Frauen- und Kinderprojekte in der Europaregion Tirol mit 200.000 Euro. Im September 1821 bewilligte Kaiser Franz I. erstmals die Gründung einer Feuerversicherung in Österreich – und zwar in Tirol. Die Idee entstand aus einem Grundbedürfnis der Bevölkerung – Schutz vor den Folgen verheerender Brände, die so manche Existenz zerstörten. Geringe Beiträge aller halfen Betroffenen und lösten existenzielle Probleme. „Es ist durchaus bemerkenswert, dass diese Details und damit die Tiroler Pionierleistung im Osten Österreichs immer wieder ausgeblendet werden. Vermutlich ist es schwer einzugestehen, dass wesentliche Grundsteine der österreichischen Versicherungswirtschaft nicht in Wien, sondern in Tirol gelegt wurden“, merkt Vorstandsvorsitzender Walter Schieferer mit einem Augenzwinkern an. Die Statuten, die 1823 veröffentlicht wurden, legten – unter anderem – klar fest: Die Anstalt erstreckt sich auf Alt-Tirol (inkl. Trentino) und Vorarlberg und ist ein Privatver-

ein. Kein öffentlicher Eigentümer, keine Versicherungspflicht. Der Verein „gehört“ den Kunden und sonst niemandem. Der Ein- und Austritt war freiwillig und allen möglich.

Den Wurzeln treu geblieben Die Statuten sind auch heute noch, nach zwei Jahrhunderten, inhaltlich fast unverändert gültig: Bis heute ist die ­TIROLER ein Verein auf Gegenseitigkeit – von den und für die Menschen in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Die Grundprinzipien sind Solidarität, nachhaltiges Wirtschaften, Schadenverhütung und gelebte Regionalität. Die Gesellschaftsform hat sich vor allem in schweren Zeiten bewährt. Und heute blickt die TIROLER auf das in jeder Hinsicht erfolgreichste Jahrzehnt ihrer Unternehmensgeschichte zurück.

Gesellschaftliche Herausforderungen im Jahr 2021 „Vor 200 Jahren machten die verheerenden Brände den Menschen zu schafrC 09/2021 | 50 | MARKT

im Falle einer persönlichen Haftung. Im Gegensatz zur Managerhaftpflichtversicherung für das Unternehmensmanagement bietet die persönliche D&O-Versicherung für Geschäftsführer, Vorstand, Aufsichtsrat & Co einen individuellen Versicherungsschutz. Diese müssen weder die Versicherungssumme noch die Deckung mit anderen Organen teilen und sind im Ernstfall rundum geschützt. Neben dem Freistellungsanspruch bietet man auch eine Abwehrdeckung bei unberechtigten Ansprüchen. Eine Besonderheit ist der Kostenschutz sowohl für vorprozessuale Tätigkeiten als auch die unbegrenzte und unverfallbare Nachmeldefrist.

fen. Heute stehen wir vor anderen gesellschaftlichen Herausforderungen. Vor allem die erschreckende Gewalt gegen Frauen und Kinder und auch die noch immer noch in zu vielen Bereichen spürbare Benachteiligung von Frauen“, sagt Vorstand Franz Mair und ergänzt: „Hier muss sich im Denken und Handeln noch einiges ändern. Wir nehmen unser Jubiläum zum Anlass, ein Zeichen zu setzen – indem wir die Thematik in den Mittelpunkt unseres Jubiläums stellen und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.“ 200.000 Euro für Chancengerechtigkeit und gegen Gewalt „Unser Bestreben ist es, in die Zukunft zu investieren und Mut zu machen. Mit einer Initiative, die Frauen und Kinder stärkt. Eine Initiative, die gelebte Chancengerechtigkeit fördert und den Kampf gegen Gewalt ebenso unterstützt wie Schutz und Hilfe für die Opfer“, bringt die designierte Vorstandsdirektorin Isolde Stieg den Grundgedanken der Aktion auf den Punkt.

Fachjury & OnlineAbstimmung für die Projekte Wie die 200.000 Euro verteilt werden, entscheidet je zur Hälfte die Bevölkerung und eine Fachjury. Eingereicht werden können alle Projekte, die grundsätzlich den Förderbedingungen entsprechen.


Die Fachjury prüft die Qualität, dann werden die Einreichungen für die gesamte Bevölkerung in der Europaregion Tirol zur Online-Abstimmung freigeschaltet. Je mehr Stimmen ein Projekt erhält, umso mehr Geld bekommt es (maximal 10.000 Euro). Die Fachjury besteht aus Andrea Hohenegger (Opferschutzgruppe Klinik Innsbruck), Eva Pawlata (Gewaltschutzzentrum Tirol), Elisabeth Rathgeb (Caritas Tirol) und Martina Steiner (Plattform offene Jugendarbeit) und stellt die Qualität der zur Online-Abstimmung eingereichten Projekte sicher. Darüber hinaus verteilt die Jury weitere 100.000 Euro nach eigenem Ermessen. „Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein Thema, welches insbesondere nach den leider schon zahlreich geschehenen Femiziden im heurigen Jahr zunehmend an Brisanz gewinnt. In Tirol wurden 2021 im Gewaltschutzzentrum Tirol bisher bereits 1110

Franz Mair, Stefanie Egger (Marketingleitung TIROLER), Eva Pawlata (Gewaltschutzzentrum Tirol), Isolde Stieg, Walter Schieferer

Opfer von familiärer Gewalt betreut – ein Großteil davon Frauen und Kinder. Die Gesetze in Österreich sind vorbildlich, die Finanzierung von Opferschutzeinrichtungen jedoch ausbaufähig. Umso mehr ist es von Bedeutung, dass ein Unternehmen

wie die ­TIROLER ­VERSICHERUNG einen Betrag von 200.000 Euro zur Verfügung stellt, um projektbezogen Chancengleichheit zu fördern und gegen Gewalt aufzutreten“, sagt Eva Pawlata, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Tirol.

IDD als Entwicklungschance Versicherungsagenten Steiermark Der Landesgremialobmann der steirischen Versicherungsagenten KommR Karlheinz Hödl sieht in der IDD-Verordnung weniger einen Zusatzaufwand als eine Entwicklungschance. „Die Einhaltung der IDD und aller ihrer Auflagen ist nicht nur eine notwendige Mehrbelastung im jährlichen Terminplan der Agenturen, sondern bringt große Chancen für die Zukunft der einzelnen Unternehmen in unserer Branche“, ist er sich sicher. „Wir arbeiten schließlich in einer sehr dynamischen Branche, in der es immer am Ball zu bleiben gilt“, fügt er hinzu. Außerdem stellen die Bildungsmaßnahmen laut IDD eine wesentliche Chance zur Steigerung der Beratungsqualität dar. „Freilich!“, sagt Karlheinz Hödl, „Kontinuierliche Ausund Weiterbildung stärkt das Ansehen von Agenten seitens der Kunden. Relevant ist aber, dass durch gesteigerte Kom-

petenz die Zufriedenheit unserer Klienten verbessert werden kann.“ Die durch die Einhaltung von IDDMaßnahmen stets vertiefte Spezialisierung von Agenten stärke außerdem den Auftritt gegenüber dem Mitbewerb – also anderen Versicherungsvertriebsschienen. Hödl ist davon überzeugt, dass sich durch wachsende Qualitätsansprüche in Zukunft der Bildungsaufwand weiter erhöhen werde. „Das ist allerdings eine gute Sache, denn durch diesen Mehraufwand werden viele andere Vermittlungsformen das Interesse verlieren und wir, die wir uns an die IDD-Auflagen halten, werden uns durchsetzen“, ist sich der Landesgremialobmann sicher. „Die IDD-Maßnahmen sichern uns einen geschäftlichen Vorsprung durch Wissen“. Das Absolvieren der jährlichen IDD-Stunden bedeute für qualitätsbewusste Agenturen rC 09/2021 | 51 | MARKT

KommR Karlheinz Hödl

nicht nur die Gelegenheit – es sei für alle Pflicht. Die Einhaltung der Auflagen werde überprüft und bei Verstoß können Konsequenzen drohen. „Ich rate wirklich jedem Agenten, die 15 vorgeschriebenen Jahresstunden abzuschließen, sonst drohen Pönale, ja sogar der Entzug der Gewerbeberechtigung durch die Behörde“, erklärt Hödl. Viel produktiver sei es da doch, von sich aus ein bisschen Zeit aufzubringen und dann die Erfahrung des Erfolgs zuzulassen.


Sicherheit im Netz Der extreme Anstieg im Bereich Cyberkriminalität lässt auch die Nachfrage an Cyberversicherungen boomen. Doch was leistet eine Cyberversicherung typischerweise, und was sollte man bei Abschluss eines Vertrags und im Schadensfall beachten? Wer sich mit den Versicherungsangeboten am Cybermarkt beschäftigt, stellt rasch fest, dass es hinsichtlich Gestaltung der Produkte, Bedingungsaufbau und Begriffsdefinitionen sehr unterschiedliche Herangehensweisen gibt. Dennoch ist es lohnenswert, sich mit dem Thema zu beschäftigen, denn für Versicherungsvermittler kann es durchaus zu einer Haftungsfrage in ihrer Beratungstätigkeit führen, wenn deren Kunden von einem Cyberangriff betroffen sind und Cyberversicherungsschutz nicht besprochen wurde. Gute Cyberversicherungskonzepte umfassen zumindest

24-Stunden-Schadensmanagement, den Einsatz von Fachexperten zur raschen Behebung des Schadensfalls, Kostendeckung für Eigenschäden (Sach- und Vermögensschäden), Deckung für Fremdschäden (Haftpflicht und DSGVO), Hilfe und Kostenersatz beim Einsatz von PR- und Rechtsberatung. Einige Versicherungsunternehmen bieten besondere Features in ihren unterschiedlichen Deckungsvarianten, wie zum Beispiel einen Kostenersatz für Privatkunden, wenn aufgrund von gefälschten Mails oder Homepages Bankkarten-Informationen weitergegeben und abgefragt werden oder Geld

abgebucht wird. Aber was muss ein Versicherungsnehmer beachten, um zu einem Vertrag beziehungsweise einer Leistung zu kommen? Jeder Anbieter hat Fragebögen in unterschiedlichster Komplexität, dies erfordert somit eine individuelle und gute Beratung durch den Makler und den Versicherer. Um einige der meistgestellten Fragen aus diesem Bereich zu beantworten, haben wir Natascha Jäger, CEO Austria, und Kurt Kalla, Chief Sales Officer Austria, des Cyber-Spezialisten ­COGITANDA Dataprotect AG zum Gespräch gebeten.

Welchen Deckungsumfang bietet ­COGITANDA?

onale Bausteine wie Kostendeckung für einen eigenen Sachverständigen, Vorsorgedeckung für Sub-Limits des Vertrags und vertragliche Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen PCI-Standards vervollständigen den weitreichenden und ausgezeichneten Versicherungsschutz für den Versicherungsnehmer. Als Cyber-Profi übernehmen wir auch das komplette Schadenmanagement gemeinsam mit unserem umfassenden Expertennetzwerk und im Bedarfsfall auch Sicherheitsberatungen im Vorfeld eines Vertragsabschlusses und bieten somit rund um das Thema Cyber alle notwendigen Leistungen an, um unsere Kunden beim Entwickeln einer individuell angepassten Sicherheitsstrategie zu unterstützen.

Kalla: Als moderner Anbieter von Cyber-Deckungen können wir unsere Kunden natürlich auch dann begleiten, wenn sie selbst bereits mit modernen IT-Lösungen arbeiten. Auch hier ist eine Cyber-Deckung extrem wichtig.

Jäger: Die Versicherungsbedingun-

gen der COGITANDA sind mehrfach bewertet und durch die Ratingagentur ­ASSEKURATA und „Die Welt“ mit dem jeweils besten Rang ausgezeichnet worden. Insbesondere der weitreichende Deckungsumfang und die klaren Begriffsdefinitionen wurden dabei positiv hervorgehoben. Uns als COGITANDA ist es sehr wichtig, unseren Kunden ein maßgeschneidertes Deckungskonzept für ihre Bedürfnisse anbieten zu können. Daher ist uns Modularität innerhalb unserer fünf Deckungsbausteine sehr wichtig. Unser Produkt Cyber Pro+ Austria bietet daher Schutz für Firmenkunden in den Bereichen Identität und Reputation, Zahlungsmitteln und Konten, Sachen und Daten, Betriebsunterbrechung, Haftpflicht sowie Datenschutzvorfälle. Opti-

Viele Unternehmen arbeiten mit Cloud-Lösungen. Stellen diese ein besonderes Risiko dar? Ist die CloudNutzung auch abgedeckt? rC 09/2021 | 52 | INTERVIEW

Welche Wiederherstellungskosten sind abgedeckt? (Wiederaufsetzen, Rücksetzen, etc.)? Kalla: Grundsätzlich sind die Kosten

der Wiederherstellung von Daten und Software, die Kosten der Entfernung der Schadsoftware und abhängig vom individuellen Vertrag noch weitere Kosten versichert. Auch die Reparaturkosten für IT-Geräte sind im Basisschutz enthalten, zusätzlich kann der Versicherungsnehmer auch den Austausch der IT-Geräte mitversichern. Diese Sachsubstanzdeckung kann bei uns als COGITANDA noch auf Gebäude, Betriebseinrichtung, Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe sowie Handelswa-


An unser SchadenService kann sich der Versicherungsnehmer rund um die Uhr wenden.

ren ausgeweitert werden. Auch für die Sachsubstanzdeckung gilt, dass die unbefugte Nutzung von IT-Systemen schadenursächlich sein muss. Ist Hilfestellung im Schadenfall abgedeckt? Jäger: An unser Schaden-Service

kann sich der Versicherungsnehmer rund um die Uhr wenden. Wir garantieren bereits bei Verdacht eines Cyber-Angriffes Soforthilfe durch unser Experten-Netzwerk und übernehmen bis zu 48 Stunden auch dann diverse Kosten, wenn sich herausstellt, dass gar kein Versicherungsfall vorliegt. Generell sollte beim Einkauf eines Versicherungsschutzes darauf geachtet werden, welche Qualität an Schadenmanagement man erhält. Denn kompetente Hilfe ist in Schadenfall äußerst wichtig. Auch bei einem Ransomware-Angriff, also einer Verschlüsselung der IT-Systeme mit Erpressungscharakter, ist zielgerichtetes, schnelles Handeln entscheidend. Hier muss jeder Handgriff sitzen. Zum einen gilt es, wieder Zugriff auf die Systeme zu erlangen sowie den Angreifer daraus zu entfernen; zum anderen müssen Systeme überprüft und Daten gegebenenfalls wieder hergestellt werden. Auch dieses Szenario ist in unserem Deckungsumfang mitversichert, inklusive der Kosten für die Experten, die in einem solchen Fall eingesetzt werden müssen. Gibt es Hilfestellung bei Meldungen an die Datenschutzbehörde? Kalla: Im Rahmen unseres 24-Stunden-

Schadenmanagements unterstützen wir

unsere Kunden umfassend, das betrifft auch das Thema Datenschutzverletzungen. Diese können mitversichert werden. Auch die Kosten in Zusammenhang mit Informationspflichten durch den Versicherungsnehmer bei einem tatsächlich nachweisbaren Datenschutzvorfall sind mitversicherbar. Sofern der Haftpflichtbaustein mitversichert ist, sind auch berechtigte Schadenersatzforderungen in Folge einer Datenschutzverletzung, die der Versicherungsnehmer zu vertreten hat, umfasst. Gibt es nach Eintritt eines Schadens eine Ursachenanalyse? Kalla: Die Schadenursachenanalyse ist

ebenfalls ein wichtiger Teil unserer Leistungen. Hier werden IT-Forensiker einrC 09/2021 | 53 | INTERVIEW

Im Rahmen unseres 24-StundenSchadenmanagements unterstützen wir unsere Kunden umfassend, das betrifft auch das Thema Datenschutzverletzungen. gesetzt, die herausfinden sollen, wie es zu dem Angriff kommen konnte. Wurde eine Schadenursache ausfindig gemacht, erhält der Kunde entsprechend auch das Analyseresultat, um mögliche Lücken für die Zukunft zu beheben. Auch für


die weitere Schadenbehebung ist es immens wichtig, dass schnell und zuverlässig herausgefunden wird, um welche Art von Angriff es sich handelt. Welche Anforderungen stellen Sie an die Versicherungsnehmer? Jäger: Ohne technischen und organisatorischen Grundschutz wird es für Unternehmen künftig schwer werden, Versicherungsschutz zu bekommen. Wir bei COGITANDA können aufgrund unserer erweiterten Präventionsleistungen dem Kunden Strategien aufzeigen, wie er seine Sicherheitslücken in den Griff bekommt und somit versicherbar wird. Um diesen Grundschutz zu eruieren, haben wir in unserem Angebotsprozess acht Risikofragen implementiert, welche der Kunde für eine solide Basis beantworten muss. Wie unterstützen Sie den Vermittler bei der Cyber-Versicherung in Ihrem Hause? Kalla: Das Berechnungstool der

­­ COGITANDA führt durch den Quotierungsprozess und stellt die für eine Erstindikation relevanten Risikofragen in auch für IT-Laien verständlicher Art und Weise. Zusätzlich haben wir einen eigens für unsere Vermittler programmierten Polizzen-Limit-Rechner, die-

Ohne technischen und organisatorischen Grundschutz wird es für Unternehmen künftig schwer werden, Versicherungsschutz zu bekommen.

ser erleichtert es dem Vermittler das geeignete Polizzen-Limit für den Kunden zu eruieren. Unser Vertriebs- sowie unser Underwriting-Team stehen für alle Fragen gerne zur Verfügung. Sofern weiterführende Informationen erforderlich sind, wird dies im Quotierungsprozess mitgeteilt. Grundsätzlich gilt wie bei allen Versicherungen, dass die Fragen und Risikoangaben so genau wie möglich gemacht und die Fragen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Vorvertragliche Anzeigepflicht und allenfalls daraus abgeleitete Folgen gemäß VersVG gelten somit auch im Thema Cyber. Sind auch Unternehmen versicherbar, die bereits einen Cyber-Angriff erlebt haben? rC 09/2021 | 54 | INTERVIEW

Kalla: Gerade solche Unternehmen haben dann zumeist verstanden, welchen Schaden und welche Aufwände eine Cyber-Attacke für sie bedeuten und was sie konkret unternehmen müssen, um künftig nicht mehr so einfach auf dieselbe Art angegriffen zu werden. Wichtig ist, diese Erfahrung für die Weiterentwicklung zu nutzen. Ein Unternehmen, das meint, lieber eine Versicherung abzuschließen, anstatt seine gravierenden Sicherheitslücken zu beheben, wird kaum Versicherungsschutz einkaufen können. Es braucht vernünftigerweise beides. Was sind bei Unternehmen die Risikoumstände, an denen ein Vertragsabschluss am häufigsten scheitert? Kalla: Ohne einem Mindestmaß an tech-

nischer und organisatorischer Sicherheit


geht es nicht. Dabei ist es gar nicht erforderlich hohe IT-Budgets bei Vertragsabschluss nachweisen zu können. Es geht vielmehr darum, eine gesunde Mischung aus verschiedenen gelebten und überprüfbaren Maßnahmen einzusetzen, welche einen Angriff erschweren. Woran es in der Praxis dann manches Mal hakt, sind der Einsatz von Altsystemen, für die es keine Sicherheitsupdates mehr gibt, fehlende Datensicherungen, keine oder unzureichende Zugangsregelungen wie Passwortrichtlinien. Also leider immer noch die üblichen „Hausaufgaben“, die ein Unternehmer schon im eigenen Interesse der Sicherheit und unter dem Aspekt seiner Verantwortung im Sinne des Datenschutzes beachten sollte. Die gute Nachricht dabei: Das sind alles keine Themen, für die es große finanzielle Investitionen braucht. Somit gibt es bei entsprechender Bereitschaft in den meisten Fällen eine gute und einfache Lösung, die für den Kunden praktikabel ist und eine Versicherungslösung ermöglicht.

Was muss man tun, damit die Versicherung im Schadenfall auch zahlt? Jäger: Da verhält es sich nicht so

viel anders als in anderen Versicherungssparten. Erstens, die Prämie ist rechtzeitig zu bezahlen. Zweitens: Wie bei allen Versicherungssparten gibt es vorvertragliche Anzeigepflichten, denen der Versicherungsnehmer nachkommen muss. Die Risikofragen, welche im Zuge des Vertragsabschlusses gestellt werden, sind wahrheitsgemäß und vollständig zu beantworten. Wir fragen beispielsweise, ob die IT durch einen Spezialisten betreut wird, ob zumindest wöchentlich Datensicherungen ordnungsgemäß durchgeführt werden, ob Virenscanner und Firewalls installiert sind, ob Sicherheitsupdates durchgeführt werden usw. Auch sind eine unverzügliche Schadenmeldung und natürlich die Mitwirkung bei der Behebung des Schadens absolut erforderlich. Eine

Ohne einem Mindestmaß an technischer und organisatorischer Sicherheit geht es nicht. solche kann natürlich am besten in Zusammenarbeit mit dem Kunden effizient erfolgen, daher ist es unabdingbar, dass dieser im Schadenfall mit dem Versicherer und dessen Dienstleister kooperiert und alles unternimmt, um den Schaden zu minimieren. Nur wenn alle zusammenarbeiten, können wir helfen weiteren Schaden abzuwenden und somit die wirtschaftliche Zukunft unserer Kunden nach einem Cyber-Angriff zu sichern. Wir danken für das Gespräch.

T G Ä R G T N T U RO TWORT N A R E V

r I n s i e ih L e A t R h E c ö N m GE EI DER rzen, deshalb ig anlegen? B S D N e lt FO n ac h h a e n am H z t mi t ALTIGE NACHH gt Ihren Kund versicherung rechen Sie jet en lie Sp ens und Umwelt bei ihrer Leb e genau das. , damit Ihre K si ch t te Geld au nerali können ge Fondspale en. lt i Ge or g Mit der nsere nachha teressen vors In ru u n s ü b e s e n d z u ih r e n as genau p ER PARTN / T A . I L A G E NE R rC 09/2021 | 55 | INTERVIEW

IE S M U ’S T H E G UNS


Kommt das europaweite Vermögensregister? Ohne viel Aufsehen zu erwecken, hat die EUKommission Mitte Juli eine Machbarkeitsstudie für ein Europäisches Vermögensregister ausgeschrieben (2021/S 136-358265). Dienen soll dieses Register der Bekämpfung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Heiligt der Zweck wirklich jedes Mittel? von Andreas Dolezal, Unternehmensberater & Compliance Officer

Unbestritten ist, dass Geldwäsche und Steuerhinterziehung bekämpft und verhindert werden müssen, denn sie fügen der Wirtschaft massiven Schaden zu. Auch die im Entwurf zur 6. GeldwäscheRichtlinie vorgeschlagene Bargeldobergrenze im Geschäftsverkehr von 10.000 Euro verfolgt dieses Ziel. Aber kann ein europaweites Vermögensregister tatsächlich einen wirksamen Beitrag zur Geldwäsche-Prävention leisten? Einige Vermögensregister gibt es bereit. In Österreich beispielsweise Grundbuch, Firmenbuch und das Register der wirtschaftlichen Eigentümer. Ebenso kann das Finanzamt jederzeit Einsicht in das Kontenregister nehmen. Dafür muss die Abgabenbehörde nicht einmal einen konkreten Verdacht haben. Alleine schon, wenn es die Behörde „im Interesse der Abgabenerhebung (für) zweckmäßig und angemessen“ hält, kann sie Einsicht in jedes private und geschäftliche Konto nehmen. Derzeit bestehen viele dieser Register (so es sie überhaupt in allen EUMitgliedstaaten gibt) nur auf nationalstaatlicher Ebene. Ein europaweites rC 09/2021 | 56 | KOMMENTAR

Vermögensregister soll die Daten miteinander verknüpfen (Zitat aus dem Originaltext der Bekanntmachung): Im Rahmen dieses Projekts sollen verschiedene Möglichkeiten für die Erhebung von Informationen zur Einrichtung eines Vermögensregisters geprüft werden, das anschließend in eine künftige politische Initiative einfließen kann. Es soll untersucht werden, wie aus verschiedenen Quellen des Vermögenseigentums (z. B. Landregister, Unternehmensregister, Trust- und Stiftungsregister, zentrale Verwahrstellen von Wertpapieren usw.) verfügbare Informationen gesammelt und miteinander verknüpft werden können, und der Entwurf, der Umfang und die Herausforderungen für ein solches Vermögensregister der Union analysiert werden. Für Aufregung und erste Dissonanzen unter den EU-Parlamentariern sorgt der zweite Teil des Studienzwecks: Die Möglichkeit, Daten über das Eigentum an anderen Vermögenswerten wie Kryptowährungen, Kunstwerken, Immobilien und Gold aufzunehmen in das Register aufzunehmen, ist ebenfalls


zu berücksichtigen. Neben der generellen Gefahr des Missbrauchs solcher allumfassenden Datenbanken und massiven Datenschutzbedenken klingt das doch nach dem „Gläsernen EU-Bürger 2.0“. Zumal wir alle wissen, wie klamm – um nicht zu sagen wie überschuldet – die Haushalte der EU-Staaten sind. Dazu kommen die enormen finanziellen Mittel für das Bekämpfen von Coronakrise und Klimawandel aufgebracht werden müssen. Fakt ist, dass die EU neue Einnahmequellen benötigt. Spannend wird zu beobachten sein, welche Ideen die mit 400.000 Euro entlohnten Studienautoren für das Erfassens von höchst persönlichen und anonymen Vermögenswerten haben, die im privaten Wohnzimmer an der Wand hängen, diskret im eigenen Safe lagern oder ohne Wissen von Lebenspartner und Kindern am EU-ausländischen Konto und Depot bzw. Wallet liegen. Auf die freiwillige Bekanntgabe wird die EU-Kommission ja wahrscheinlich nicht setzen. Steht uns die gesetzliche Pflicht zum Einmelden von Kunstgegenständen, Antiquitäten, Goldmünzen, goldenen Uhren und Krypto-Assets in das europaweite Vermögensregister bevor? Laut der Tageszeitung DER STANDARD gibt es seitens der EU-Kommission noch keinen Plan, so ein Register tatsächlich einzuführen. Man verschaffe sich einmal einen Überblick über die Möglichkeiten, heißt es. Trösten können wir uns aktuell damit, dass europaweite Projekte erstens ewig lang verhandelt werden bis der kleinste gemeinsame Nenner gefunden ist, und zweitens oft genug nie wirklich funktionieren. Denken Sie nur an das holprige Einführen des europaweiten Grünen (Impf-)Passes. Auch von der europaweiten Liste aller wichtigen öffentlichen Ämter, die schon seit Mai 2018 in der Geldwäsche-Richtlinie gefordert wird, hat man bis heute nichts gehört. Dass die Idee eines europaweiten Vermögensregisters wieder sang- und klanglos in der Versenkung verschwindet, glaube ich persönlich allerdings nicht. Unbestritten ist, dass Geldwäsche

und Steuerhinterziehung bekämpft und verhindert werden müssen, denn sie fügen der Wirtschaft massiven Schaden zu. Auch die im Entwurf zur 6. Geldwäsche-Richtlinie vorgeschlagene Bargeldobergrenze im Geschäftsverkehr von 10.000 Euro verfolgt dieses Ziel. Aber kann ein europaweites Vermögensregister tatsächlich einen wirksamen Beitrag zur Geldwäsche-Prävention leisten? Einige Vermögensregister gibt es bereit. In Österreich beispielsweise Grundbuch, Firmenbuch und das Register der wirtschaftlichen Eigentümer. Ebenso kann das Finanzamt jederzeit Einsicht in das Kontenregister nehmen. Dafür muss die Abgabenbehörde nicht einmal einen konkreten Verdacht haben. Alleine schon, wenn es die Behörde „im Interesse der Abgabenerhebung (für) zweckmäßig und angemessen“ hält, kann sie Einsicht in jedes private und geschäftliche Konto nehmen. Derzeit bestehen viele dieser Register (so es sie überhaupt in allen EUMitgliedstaaten gibt) nur auf nationalstaatlicher Ebene. Ein europaweites Vermögensregister soll die Daten miteinander verknüpfen (Zitat aus dem Originaltext der Bekanntmachung): Im Rahmen dieses Projekts sollen verschiedene Möglichkeiten für die Erhebung von Informationen zur Einrichtung eines Vermögensregisters geprüft werden, das anschließend in eine künftige politische Initiative einfließen kann. Es soll untersucht werden, wie aus verschiedenen Quellen des Vermögenseigentums (z. B. Landregister, Unternehmensregister, Trust- und Stiftungsregister, zentrale Verwahrstellen von Wertpapieren usw.) verfügbare Informationen gesammelt und miteinander verknüpft werden können, und der Entwurf, der Umfang und die Herausforderungen für ein solches Vermögensregister der Union analysiert werden. Für Aufregung und erste Dissonanzen unter den EU-Parlamentariern sorgt der zweite Teil des Studienzwecks: Die Möglichkeit, Daten über das Eigentum an anderen Vermögenswerten wie Kryptowährungen, Kunstwerken, Immobilien und Gold aufzunehmen in rC 09/2021 | 57 | KOMMENTAR

das Register aufzunehmen, ist ebenfalls zu berücksichtigen. Neben der generellen Gefahr des Missbrauchs solcher allumfassenden Datenbanken und massiven Datenschutzbedenken klingt das doch nach dem „Gläsernen EU-Bürger 2.0“. Zumal wir alle wissen, wie klamm – um nicht zu sagen wie überschuldet – die Haushalte der EU-Staaten sind. Dazu kommen die enormen finanziellen Mittel für das Bekämpfen von Coronakrise und Klimawandel aufgebracht werden müssen. Fakt ist, dass die EU neue Einnahmequellen benötigt. Spannend wird zu beobachten sein, welche Ideen die mit 400.000 Euro entlohnten Studienautoren für das Erfassens von höchst persönlichen und anonymen Vermögenswerten haben, die im privaten Wohnzimmer an der Wand hängen, diskret im eigenen Safe lagern oder ohne Wissen von Lebenspartner und Kindern am EU-ausländischen Konto und Depot bzw. Wallet liegen. Auf die freiwillige Bekanntgabe wird die EU-Kommission ja wahrscheinlich nicht setzen. Steht uns die gesetzliche Pflicht zum Einmelden von Kunstgegenständen, Antiquitäten, Goldmünzen, goldenen Uhren und Krypto-Assets in das europaweite Vermögensregister bevor? Laut der Tageszeitung DER STANDARD gibt es seitens der EU-Kommission noch keinen Plan, so ein Register tatsächlich einzuführen. Man verschaffe sich einmal einen Überblick über die Möglichkeiten, heißt es. Trösten können wir uns aktuell damit, dass europaweite Projekte erstens ewig lang verhandelt werden bis der kleinste gemeinsame Nenner gefunden ist, und zweitens oft genug nie wirklich funktionieren. Denken Sie nur an das holprige Einführen des europaweiten Grünen (Impf-)Passes. Auch von der europaweiten Liste aller wichtigen öffentlichen Ämter, die schon seit Mai 2018 in der Geldwäsche-Richtlinie gefordert wird, hat man bis heute nichts gehört. Dass die Idee eines europaweiten Vermögensregisters wieder sang- und klanglos in der Versenkung verschwindet, glaube ich persönlich allerdings nicht.


Vorschau

Interview mit Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit

Interview mit Mag. Rémi Vrignaud, CEO Allianz Österreich

Cybercrime - Teil 2

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