risControl 08 2021

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 08 - 2021 | Heft 504 | 42. Jahrgang

Cybersicherheit als Anlagethema von Michael Kordovsky

Nachhaltigkeit ist eine Lebenseinstellung Interview mit DI Georg Daurer, Vorstand der BONUS Pensionskassen AG

Reicher Medaillenregen von Mag. Christian Sec

Schützenswerte Risiken In der Biometrie sind schützenswerte Risiken das versicherbare Risiko, welches das Leben und/oder den Lebensunterhalt der versicherten Person betrifft. UnfallBerufsunfähigkeitsversicherung, Ablebensrisiko bzw. Langlebigkeitsrisiko und das Risiko, an einer schweren Krankheit zu erkranken.


Wir leben das Nach-oben-Kommen.

KR Gerhard Heine, Leitung Partnervertrieb Österreich und begeisterter Radfahrer Was die ExpertInnen der Wiener Städtischen auszeichnet? Dass sie im Beruf genau das ausleben können, was sie privat ausmacht. So wie Gerhard Heine, der im Alltag und auf jeder Radtour immer sein Ziel vor Augen hat. Mehr auf wienerstaedtische.at/vertriebspartner

Ihre Sorgen möchten wir haben.


SOMMER, HITZE UND FREIE KÖRPERSTELLEN

Es ist heiß, wirklich heiß, und leider folgen den Hitzewellen Unwetter. Naturkatastrophen, die Landwirtschaften vernichten, Dörfer überfluten und das Dach unseres Redaktionsgebäudes einfach wegwehen. Aber darüber wollen wir erst gar nicht reden. Worüber es sich jedoch zu reden oder schmunzeln lohnt, ist der wegen der Hitze oft nicht bekleidete menschliche Körper. Wie hat schon Tante Jolesch gemeint: „Alles, was ein Mann schöner ist als ein Aff, ist ein Luxus“. Wenn man an Baustellen vorbeigeht und die dort tätigen Menschen betrachtet, meistens Männer, augenscheinlich nur Männer, wobei – was weiß man heute schon –, dann gehen viele von Ihnen ihrer schweren körperlichen Arbeit mit unbedecktem Oberkörper nach. Da gibt es viele Varianten, wie bei den Versicherungsprodukten, mindestens drei Varianten fallen gleich ins Auge: die Standard-, die Exklusiv- und die Premiumausstattung. Was die jeweilige Ausstattung beinhaltet, lassen wir die geschätzten Leserinnen und Leser selbst entscheiden. Es ist verständlich, dass ob der Hitze die T-Shirts, Leibchen etc. zur Seite gelegt werden. Szenenwechsel: Im Freibad bzw. Kaltbad – wie der Sankt Pöltner sagt – fallen ebenfalls alle Hüllen, die knappesten Badehosen, Schwimmanzüge oder Bikinis zieren die zur Erholung und Erfrischung herumliegenden Menschen. Egal, welches Geschlecht, es ist heiß und man möchte sich abkühlen. Es gibt sogar einige, die sich obenrum nicht bedecken, ist das nicht gar frivol? Eine wunderschöne junge Maid liegt oben ohne im Wiesengrün und träumt vom griechischen Sandstrand, eine Augenweide für diejenigen, denen es ge-

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fällt, und eine Entscheidung der jungen Maid, sich so hinzulegen. Aber jetzt wird es unangenehm: Es sei nicht angebracht, sich in Zeiten wie diesen mit unbedecktem Oberkörper zu zeigen. In Zeiten wie diesen? Weil zu viel Sonne der Haut schadet? Weil es Menschen gibt, die mit menschlichem unbekleideten Körper nicht umgehen können? Die erste Variante würde mir mehr gefallen, die zweite eine Sache der Erziehung, Religion, Einstellung oder was auch immer. Wenn es nicht gefällt, wegschauen, wenn es als anstößig empfunden wird, dann frage ich mich, was anstößiger wäre: die Standardvariante des Bauarbeiters, der mit seinem dem Biergenuss anheimgefallenen nackten Wamperl schwitzend im Bagger sitzt, oder der nackte Oberkörper einer Frau, die sich sonnen möchte. Die Reaktion der beiden wird recht unterschiedlich sein. Dem Mann ist es sicherlich vollkommen egal, denn er hat keine Klimaanlage im Bagger und es ist ihm schlichtweg unmenschlich heiß. Wenn ihm wer sagen würde, er sollte sich des Anstandes wegen bedecken, könnte man so manche Schimpfwortliste ergänzen, nehme ich zumindest an. Die meisten angesprochenen Frauen würden sich bedecken und das Weite suchen. Der nackte Oberköper einer Frau kann also anstößig sein, und der eines Mannes nicht? Es gibt bereits die ersten Demonstrationen dafür, dass Frauen sich überall dort mit nacktem Oberkörper zeigen dürfen, wo es auch Männer machen, also überall. Ein Hoch auf die nackte Brust oder den Bierbauch, was immer man möchte. Und das in Zeiten wie diesen! Ihre Doris Wrumen


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Markt 13 15

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Editorial

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Sommer, Hitze und freie Körperstellen

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News 06 06 06 07 08 08 08 09 09

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Neue Leitung D.A.S. Rechtsschutz AG

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Fachverband der Versicherungsagenten

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DONAU Versicherung

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Deloitte Österreich

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CLARK

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„Erfolgsweg“ online Partnerschaft

Umfrage zu Sustainable Finance Kooperation

Neues Vorstandsmitglied Acredia Versicherung AG

Wenn es mit der Versicherungsprämie eng wird

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Arbeiterkammer Wien (AK)

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FMA

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Tiroler Versicherungsmakler

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Dividenden und Boni Hauptpatenschaft für SOS-Kinderdorf

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Coverstory 18 26 27

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Schützenswerte Risiken Entwicklungsland bei betrieblicher Vorsorge

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von Mag. Christian Sec

Performance Pensionskassen/ Vorsorgekassen

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Mercer (Austria) GmbH/BONUS Pensionskasse/Valida

Ankauf ERGO Versicherung AG

Teure Bergungskosten Wiener Städtische Versicherung

Aon Market Insights 2021 Aon Austria

Unternehmenseinkauf Helvetia/faircheck

Inflationsprognose für 2021 revidiert Oesterreichische Nationalbank (OeNB)

Was wird von der BU erwartet NÜRNBERGER Versicherung

Quartalsergebnis vor Flutschäden Munich Re

Bedrohung durch Cyber-Risiken AEGON Asset Management

Positiver Ausblick

UNIQA Insurance Group AG

Unterschätzte Gefahr NÜRNBERGER Versicherung

25 Jahre SIVAG – eine Erfolgsgeschichte Generali: Biometrische Risiken werden oftmals unterschätzt Österreicher sind Kasko-Muffel Wiener Städtische Versicherung

Wie digital sind Österreichs KMU? Marketagent.com online reSEARCH GmbH

Erholung SwissRe

Gemeinsam besser leben mit myUNIQA plus Naturkatastrophenschäden Wiener Städtische Versicherung AG

Private-Equity-Dachfonds

RWB PrivateCapital Emissionshaus AG

1. Halbjahr 2021

Oberösterreichische Versicherung AG

Verschärfung der Ausschlusspolitik Allianz Global Investors (AllianzGI)

Umweltzeichen HDI Leben

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Interview 40

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Nachhaltigkeit ist eine Lebenseinstellung DI Georg Daurer, Vorstand der BONUS Pensionskassen AG

Kolumne 30

Reicher Medaillenregen von Mag. Christian Sec

Kommentar 10 14 36

Strenge Regeln für die Cloud-Nutzung

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von Andreas Dolezal

Nutze die Krise! von Christine Kusztrich, geschäftsführende Partnerin und Versicherungsexpertin bei Q_PERIOR

Schadenmanagement-Teams – die menschliche Seite einer Versicherung von Dr. Dexter Morse

Finanzen 44

Cybersicherheit als Anlagethema von Michael Kordovsky

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Neue Leitung

D.A.S. Rechtsschutz AG Bernhard Strilka ist der neue Leiter des Bereichs Direktvertrieb & Online-Services. „Unser Ziel ist es, den digitalen Vertriebsweg zu einem effizienten Leadkanal zu machen und den Online-Verkauf deutlich zu stärken. Für diese wichtige Aufgabe ist Bernhard Strilka dank seiner langjährigen Erfahrung genau der Richtige“, so Vorstandsvorsitzender Johannes Loinger. Der neue Leiter hält die Kundenzentrierung und das Nutzererlebnis gerade im Onlinevertrieb für zentrale Elemente. „Wenn sich die Kunden

nicht sicher sind, ob das gewählte Produkt tatsächlich dem gewünschten Versicherungsschutz entspricht, dann werden sie es nicht abschließen. Diese Sicherheit in die angebotenen Lösungen gilt es herzustellen“, so Strilka. Noch während seines Betriebswirtschaftsstudiums gründete er 1990 die Firma N ­ ETATTACK!. Zuletzt war Strilka als E-Commerce-Manager bei ERGO Österreich tätig, wo er zehn Jahre lang für den Online-Vertrieb von Versicherungen ver-

„Erfolgsweg“ online

antwortlich war und den digitalen Vertriebskanal aufbaute.

Enzyklopädie Wikipedia ihren Weg in den Cyberspace finden. „Wir haben auch schon begonnen, diese Idee in die Tat umzusetzen“, erzählt der Gremial-Chef KommR Horst Grandits. Bis der Erfolgsweg in seiner Gesamtheit dann online abgerufen werden könne, würden allerdings noch eine Handvoll Tage vergehen, geht

er ins Detail. Sei der Inhalt dann erst einmal im Netz, stelle die „Erfolgsweg-Wiki“ eine vielseitige, leicht zu aktualisierende und jederzeit einsehbare Wissensdatenbank dar. Vor Fehlinformationen und der Veröffentlichung von subjektiven Befindlichkeiten sei man im Falle Wikipedia gefeit. „Jeder Eintrag in die Online-Enzyklopädie wird vor seiner Veröffentlichung von Experten geprüft und gegebenenfalls auch abgelehnt, wenn er als Fakten getarnte Meinungen enthält“, erklärt KommR Grandits.

gelände Schlossinsel zeigen das Engagement für den Nationalpark Donau-Auen ebenso wie bereitgestellte Kinderattrakti-

onen bei Festen im schlossORTH Nationalpark-Zentrum. Wesentlicher Teil der Kooperation ist die Unterstützung des

Fachverband der Versicherungsagenten Die große Conclusio der vergangenen Markenausschusssitzung der österreichischen Versicherungsagenten war, der immer fortschreitenden Digitalisierung Rechnung zu tragen. Dies gilt auch für den „Erfolgsweg“ – das RichtlinienDruckwerk der Branche. Seine praktischen Inhalte sollen über die Online-

Bernhard Strilka

Partnerschaft DONAU Versicherung

Mitte Juli präsentierten Nationalparkdirektorin Edith Klauser und DONAU-Vorstandsvorsitzende Judit Havasi auf der Schlossinsel im schlossORTH Nationalpark-Zentrum das neue Nationalpark-Forschungsheft für Volksschulen. Die lehrreiche Unterlage wurde mit Unterstützung der DONAU Versicherung erstellt. Seit 2017 ist die Versicherung Partnerin des Nationalparks. Spieleinrichtungen auf dem Auerlebnis-

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Partnerschulprogramms. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch im angewandten Naturschutz aktiv: Bereits mehrfach kamen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Arbeitseinsätzen in den Nationalpark, um die Donauufer von Schwemmmüll zu säubern. Ein Schwerpunkt der Umwelt-

bildungsarbeit im Nationalpark DonauAuen liegt auf der Zusammenarbeit mit Schulen aus Nationalparkgemeinden in Niederösterreich. Gemeinsam mit dem Pädagogenteam werden fächerübergreifende Inhalte über die Lebensräume und die Artenvielfalt der Flusslandschaft aus-

Umfrage zu Sustainable Finance Deloitte Österreich

Im Rahmen einer Kurzumfrage hat Deloitte im Frühjahr 2021 über 150 heimische Unternehmensvertreter um ihre Einschätzung zu den aktuellen Sustainable-Finance-Anforderungen gebeten. 88 Prozent der Befragten sind sich grundsätzlich bewusst, worum es bei Sustainable Finance geht. Eine Mehrheit von 52 Prozent hat sich sogar bereits 2018 innerhalb der ei-

genen Organisation mit dem Thema vertraut gemacht. „Sustainable Finance ist bereits in vielen heimischen Unternehmen als fixer Schwerpunkt in der Strategie verankert. Dennoch werden die damit einhergehenden Anforderungen noch häufig unterschätzt. Es braucht eine präzise Analyse der Anforderungen, damit mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung rechtzeitig erkannt und ge-

gearbeitet. Aktuell gibt es Kooperationen mit der Neuen Mittelschule Orth/ Donau, der Neuen Mittelschule Hainburg, dem BG/BRG Schwechat sowie den Volksschulen Wolfsthal, Hainburg und Orth/Donau. Weitere Kooperationen sollen folgen.

löst werden können“, betont Director Ute Schöggl. Studienteilnehmer aus allen Branchen sehen bei der Einhaltung der Offenlegungspflichten, der Berichterstattung sowie der Beachtung bei Investmenttätigkeiten den größten operativen Aufwand. „Den höchsten Umsetzungsdruck verspüren österreichische Banken mit 67 Prozent und Versicherungen mit 81 Prozent ganz klar von der Aufsicht“, betont Manager Stefan Merl. Industrieunternehmen hingegen erwarten laut Studie den stärksten Druck seitens der Gesellschaft (31 %) und von Investoren (25 %).

Setzen Sie lieber auf höhere Kurse statt auf niedrige Zinsen! Fondspolizze − die hohe Kunst bei Einmalerlägen Mit der fondsgebundenen Rentenversicherung ParkAllee sichern sich Ihre Kundinnen und Kunden für ihr Kapital hohe Renditechancen. So können sie langfristig bei Einmalerlag oder Zuzahlungen von weltweit attraktiven Anlagemärkten sowie vom neuen Kundenbonus „Flex“ profitieren. Einmalerlag mit Expertise – starten Sie jetzt Ihre Beratungs-Offensive!

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Kooperation CLARK

Der digitale Versicherungsmanager CLARK und die digitale Versicherungsplattform Segurio geben ihre Kooperation in Österreich bekannt. Im Rahmen der Kooperation erhalten die Kunden des Versicherungsmanagers die Möglichkeit, Wertgegenstände die ihnen besonders am Herzen liegen, individuell und flexibel abzusichern. Bereits im Frühjahr zeigte eine bevölkerungsrepräsentative Studie von CLARK, dass die Absicherung persönlicher Lieblingsstücke voll im Trend liegt: Wertgegenstände, die sowohl materiell als

auch ideell einen besonderen Wert haben, wie beispielsweise Antiquitäten (20 %), Schmuck (17 %) und Kunst (14 %), würden am ehesten versichert werden. Das Insutech Segurio bietet eine sogenannte All- Gefahrenschutz bzw. All-Risk-Deckung für liebgewonnene Gegenstände - ob Handtasche, Uhr oder Handy, diese können flexibel online versichert und verwaltet werden. Bis auf explizite Ausschlüsse ist alles versichert. Versichert wird nach einem vereinbarten Wert ohne

Dr. Philip Steiner, Managing Director CLARK Österreich

Zeitwertabzüge und ohne Selbstbehalt im Schadenfall. Zudem haben Kunden ein monatliches Kündigungsrecht.

Neues Vorstandsmitglied Acredia Versicherung AG

Der Finanz- und Versicherungsexperte Michael Kolb wird per 1. Oktober 2021 in den Acredia-Vorstand einziehen. Kolb war zuletzt für Euler Hermes in Hamburg in der Position des Executive Directors und Head of Broker Distribution and Partner Management für die DACHRegion verantwortlich. „Wir freuen uns über diese wichtige Entscheidung und begrüßen Michael Kolb ab Oktober sehr herzlich in Österreich“, so Aufsichtsratsvorsitzende und Vorstandsmitglied der

Oesterreichischen Kontrollbank Angelika Sommer-Hemetsberger. Die Bestellung gilt vorbehaltlich der Zustimmung durch die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA). Michael Kolb, der gemeinsam mit Vorständin Gudrun Meierschitz die Geschäfte leiten wird, folgt in dieser Position auf Ludwig Mertes, der nach 16 erfolgreichen Vorstandsjahren per Jahresende in den Ruhestand treten wird.

Wenn es mit der Versicherungsprämie eng wird Arbeiterkammer Wien (AK) Arbeitslos, Scheidung, Karenz – und plötzlich geht sich die Versicherungsprämie nicht mehr aus. Was tun? Die AK hat bei 14 Versicherern nachgefragt und hilfreiche FAQs erstellt. „Wir haben Coronabedingt mehr Konsumen-

tenanfragen, dass die Prämien für die kapitalbildende Lebensversicherung nicht mehr so gut leistbar waren wie vor Corona“, sagt AK-Konsumentenschützer Christian Prantner. Welche Alternativen zur Kündigung von LebensverrC 08/2021 | 08 | NEWS

Michael Kolb

sicherungsverträgen gibt es? Statt der teuren Kündigung mit enttäuschenden Rückkaufswerten können Konsumenten die Prämie ganz oder teilweise freistellen lassen. Der Vertrag wird fortgesetzt, die Prämienzahlung ganz oder teilweise ausgesetzt. Achtung, Verwaltungskosten laufen trotzdem weiter! Was kann ich tun, wenn ich mir die Versicherungsprämie nicht leisten kann? Bei Zahlungsschwierigkeiten rechtzeitig mit der Versicherung reden – nur so können weitere Kosten (etwa Mahnspesen) vermieden


werden. Manchmal hilft es, die jährliche Prämienzahlung auf eine monatliche umzustellen. Aber unbedingt nach Spesen für die unterjährige Zahlung (bis zu 10 %) erkundigen! Die Versicherungen geben an, dass sie um individuelle Lösungen bemüht sind. Wie kann ich bei der Versicherungsprämie sparen? Konsumenten sollten jährlich ihre Versicherungsverträge auf Deckungsumfang

und Prämienhöhe checken, vor allem bei Sachversicherungen wie im Kfz-Bereich, Rechtsschutz, Haushalt und/oder Eigenheim. So betragen etwa die Prämienunterschiede bei Haushaltsversicherungen laut letzter AK-Erhebung bis zu 46 Prozent. Auch durch Selbstbehalte (bis 500 Euro) kann Prämie gespart werden – bis zu 32 Prozent. Bei längeren Laufzeiten gibt es

Dividenden und Boni FMA

Die Bankenaufsichtsbehörde der Europäischen Union hat die Empfehlung, auf Dividendenausschüttung, Anteilsrückkäufe sowie variable Vergütung zu verzichten, mit Wirkung vom 30. September 2021 aufgehoben. Im Sinne branchenübergreifend fairer Wettbewerbsbedingungen auf dem österreichischen Finanz- und Kapitalmarkt wird die FMA die von ihr auch auf andere Finanzdienstleister ausgedehnten Ausschüttungsbeschränkungen im Gleichschritt wieder aufheben. „Das

im Zuge der durch die Covid-19-Pandemie verursachten massiven wirtschaftlichen Turbulenzen von der Aufsicht den Finanzdienstleistern auferlegte De-Facto-Verbot, Dividenden und Boni auszuschütten, hat sich bewährt“, so der Vorstand der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, und ergänzt: „Es hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Kapitalbasis der heimischen Anbieter – trotz der großen wirtschaftlichen Herausforderungen – nicht ausgedünnt, sondern

einen Laufzeit- bzw. Dauerrabatt von bis zu 30 Prozent. Dennoch sollte man sich einen Wechsel auf einen günstigeren Tarif bei einer anderen Versicherung gut überlegen. Wenn im laufenden Tarif ein Dauerrabatt (von etwa 20 %) eingerechnet wurde, dann ist dieser an die Versicherung teilweise zurückzuzahlen, wenn die vereinbarte Laufzeit nicht eingehalten wird.

zum Teil sogar gestärkt worden ist.“ Das sei eine wesentliche Voraussetzung, damit die Finanzdienstleister Unternehmen wie private Haushalte kraftvoll auf dem Weg aus der Krise unterstützen können. Der Vorstand der FMA mahnt von den Finanzdienstleistern aber „auch weiterhin eine vorsichtige und vorausschauende Kapitalplanung ein, die die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsmodelle und das erhöhte Risiko durch die wirtschaftlichen Herausforderungen sowie drohende Verluste nach dem Auslaufen der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen berücksichtigt.“ Diese Erwartungshaltung werde die FMA betroffenen Instituten erforderlichenfalls auch direkt kommunizieren.

Hauptpatenschaft für SOS-Kinderdorf Tiroler Versicherungsmakler Seit dem Jahr 2010 unterstützt die Fachgruppe der Tiroler Versicherungsmakler das SOS-Kinderdorf in Imst. Im vergangenen Jahr wurden dort zwei neue, moderne und bedarfsgerechte Häuser für die Kinder errichtet – auch hier sind die Tiroler Versicherungsmakler mit einer Hauspatenschaft wieder unterstützend am Projekt beteiligt. Es wurde ein neues Zuhause für insgesamt 18 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren geschaffen. „Wir tragen als Wirtschaftstreibende auch eine soziale Verantwor-

tung für die Menschen und vor allem Kinder, denen es nicht so gut geht“, ist Fachgruppenobmann Michael Schopper überzeugt. „Aus diesem Grund sind wir auch in dieser herausfordernden Zeit gerne wieder dabei, dieser so wichtigen Einrichtung in Tirol rC 08/2021 | 09 | NEWS

mit unserer Hauspatenschaft zu helfen, den Kindern Sicherheit, Geborgenheit zu geben und einen Weg voller Perspektiven für die Zukunft zu ebnen.“


Strenge Regeln für die Cloud-Nutzung Die Europäischen Aufsichtsbehörden EIOPA und ESMA rücken die „Auslagerung an Cloud-Anbieter“, also das zunehmende Nutzen von Cloud-Speichern und Cloud-basierten Services, in ihren Fokus. Beide Aufsichtsbehörden haben dazu Leitlinien veröffentlicht, die seit 1. Januar 2021 (EIOPA) bzw. 31. Juli 2021 (ESMA) angewendet werden sollen. Welche Pflichten ergeben sich daraus für Finanzdienstleister? von Andreas Dolezal

Bereits am 6. Februar 2020 hat die EIOPA ihre „Leitlinien zum Outsourcing an Cloud-Anbieter“ veröffentlicht, die seit 1. Januar 2021 für alle neu abgeschlossenen Auslagerungsvereinbarungen gelten. Bestehende Vereinbarungen, die kritische oder wichtige operative Funktionen oder Tätigkeiten betreffen, sind bis 31. Dezember 2022 zu überprüfen und entsprechend anzupassen. Falls dies nicht fristgerecht erfolgt, „sollte das Unternehmen seine Aufsichtsbehörde entsprechend benachrichtigen“. Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA hat am 18. Dezember 2020 ihren „Final Report: Guidelines on outsourcing to cloud service providers“ veröffentlicht. Seit 10. Mai 2021 liegt die deutsche Übersetzung der Leitlinien vor, die ab 31. Juli 2021 auf alle neuen Vereinbarungen anzuwenden sind. Bestehende Vereinbarungen sollen ebenfalls bis 31. Dezember 2022 angepasst werden. Falls dies nicht erfolgt, „sollten die Firmen ihre zuständige Behörde entsprechend informieren“. rC 08/2021 | 10 | KOMMENTAR

Schon diese beiden Textzitate zeigen, dass die Leitlinien sehr ähnliche Inhalte aufweisen. Jene der ESMA sind etwas kompakter gestaltet (neun statt sechszehn einzelner Leitlinien), daher werfen wir im Folgenden anhand der deutschen Version der ESMA Leitlinien einen auszugsweisen Blick auf die Bestimmungen. Allen betroffenen Unternehmen empfehle ich eine umfassende Betrachtung. Die ESMA nennt in ihren deutschen Leitlinien klar die Adressaten, unter anderem Wertpapierfirmen. Als Erfüllungsgehilfe einer Wertpapierfirma werden Sie als eine Einheit mit dieser gesehen. Vertraglich gebundenen Vermittlern und Wertpapiervermittlern empfehle ich daher ebenfalls, die neuen ESMA Leitlinien zu berücksichtigen. Es könnte gut sein, dass Ihr Haftungsdach bald danach fragt.

Sinn und Zweck Das zunehmende Auslagern von Anwendungen an Cloud-Service-Provider


bringt, so die ESMA einleitend, Vorteile mit sich, ist aber nicht frei von Herausforderungen und Risiken. Der Zweck der Leitlinien ist es, Unternehmen dabei zu helfen, die Risiken, welche sich aus dem Auslagern an Cloud-Anbieter ergeben können, zu identifizieren, zu bewältigen und zu überwachen. Gleichzeitig sollen die Leitlinien den zuständigen Behörden bei der Ermittlung, Bewältigung und Überwachung von Risiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit Auslagerungen an Cloud-Anbieter als Hilfestellung dienen. Die Finanzmarktaufsicht wird sich also an diesen Leitlinien orientieren.

Begriffsbestimmungen Um den Ausführungen von EIOPA und ESMA folgen zu können, ist ein Blick auf die Begriffsbestimmungen erforderlich: • Kritische oder wesentliche Funktion: bezeichnet jede Funktion, deren unzureichende oder unterlassene Wahrnehmung zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften, der finanziellen Ergebnisse, oder der Solidität oder Kontinuität von zentralen Dienstleistungen und Tätigkeiten führen würde. • Cloud-Dienste: bezeichnet Dienstleistungen, die mithilfe von Cloud-Computing erbracht werden. • Cloud-Computing oder Cloud: bezeichnet ein Paradigma (sic!) zur Ermöglichung des Netzwerkzugangs zu einem skalierbaren und flexiblen Pool von gemeinsam nutzbaren physischen oder virtuellen Ressourcen (z. B. Servern, Betriebssystemen, Netzwerken, Software, Anwendungsprogrammen und Speichergeräten) mit Self-Service-Bereitstellung und Administration-on-Demand. • Cloud-Anbieter: bezeichnet Drittanbieter, die Cloud-Services im Rahmen einer Auslagerungsvereinbarung bereitstellen.

Andreas Dolezal, Unternehmensberater & Compliance Officer

• Community-Cloud: Cloud-Dienst, der ausschließlich von einer bestimmten Kundengruppe, die untereinander in Beziehung stehen, gemeinsam genutzt wird. • Private Cloud: Cloud-Dienst, der ausschließlich von einem einzigen Kunden genutzt wird und dessen Ressourcen von diesem Kunden kontrolliert werden. • Public Cloud: Cloud-Dienst, der potenziell jedem Kunden zur Verfügung steht und dessen Ressourcen vom Cloud-Anbieter kontrolliert werden. • Hybrid-Cloud: Cloud-Dienst, der mindestens zwei der genannten Cloud-Bereitstellungsmodelle nutzt. Diese Definitionen sind ziemlich allumfassend. Oder anders gesagt: wer gänzlich ohne irgendeine Art von Cloud auskommen möchte, möge seinen Rechner vom Internet trennen und versuchen, so seine Finanzdienstleistungen zu erbringen. In unseren modernen Zeiten wird das kaum möglich sein. Wer sich schon einmal vor Augen geführt hat, welche weiten (und de facto unkontrollierbaren) elektronischen Wege über globale Datennetze eine E-Mail nimmt, bevor sie beim Empfänger ankommt, mag elektronische KommunirC 08/2021 | 11 | KOMMENTAR

kation generell als Cloud-Nutzung ansehen. Weitverbreitete Anwendungen wie MS Office 365 sind sowieso als Cloud-Dienst zu klassifizieren. In der langen Liste der Rechtsgrundlagen (auf die die EIOPA verzichtet) kommt der Entwurf zu DORA (Verordnung über die Betriebsstabilität digitaler Systeme des Finanzsektors) nicht vor. Dort sind in der Definition von IKT-Drittanbietern (Artikel 3 Ziffer 15) „elektronische Kommunikationsdienste“ im Sinne des Artikels 2 Nummer 4 der Richtlinie (EU) 2018/1972 (Richtlinie über den europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation), wie z. B. „interpersonelle Kommunikationsdienste“ (also u. a. E-Mails) von der Anwendung der Bestimmungen ausgenommen. Davon steht in den ESMA und EIOPA Leitlinien jedoch nichts.

Leitlinie 1: Governance, Kontrolle und Dokumentation Unternehmen sollten eine klare und aktuelle Strategie für Auslagerungen an Cloud-Anbieter haben, die mit den entsprechenden Strategien und internen Grundsätzen und Verfahren des Unternehmens in Einklang steht und unter anderem die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologie, Informationssicherheit und operatives Risikomanagement abdeckt. Neben klaren Zuständigkeiten und hinreichenden Ressourcen soll ein aktualisiertes Register mit Informationen über alle Auslagerungsvereinbarungen mit Cloud-Anbietern eingerichtet werden, dessen Inhalte in Ziffer 17 Buchstaben a) bis m) definiert sind.

Leitlinie 2: Risikoanalyse der Auslagerung und DueDiligence-Prüfung Vor dem Abschluss einer Auslagerungsvereinbarung gilt es zu prüfen, ob die Auslagerung kritische oder wesentliche


Funktionen betrifft, alle relevanten Risiken der Auslagerung sowie mögliche Interessenkonflikte zu ermitteln und zu bewerten und eine angemessene DueDiligence-Prüfung des künftigen CloudAnbieters durchzuführen. Beim Auslagern von kritischen oder wesentlichen Funktionen soll die Eignung des Cloud-Anbieters bewertet werden. Die geschäftliche Reputation des Cloud-Anbieters, seine Kenntnisse und Fähigkeiten, die Mittel (unter anderem die personellen und finanziellen Mittel, die IT-Ressourcen), die Organisationsstruktur und gegebenenfalls die entsprechende Zulassung oder Registrierung sollen geprüft werden.

Leitlinie 3: Zentrale Bestandteile des Vertrags Die jeweiligen Rechte und Pflichten des Unternehmens und seiner Cloud-Anbieter sollten in schriftlichen Vereinbarungen klar festgehalten werden. Wenn kritische oder wesentliche Funktionen ausgelagert werden, sollte die schriftliche Vereinbarung zumindest die in Ziffer 28 Buchstaben a) bis o) genannten Elemente umfassen. Dazu zählt beispielsweise die Anforderung an den Cloud-Anbieter, dem Unternehmen und den zuständigen Behörden das Recht auf Zugang („Zugangsrechte“) und auf Prüfung („Prüfungsrechte“) zu gewähren. Unternehmen müssen sich also das Recht einräumen lassen, die entsprechenden Informationen, Räumlichkeiten, Systeme und Geräte des Cloud-Anbieters – wie z. B. Google, Amazon AWS, Microsoft & Co. – vor Ort (weltweit?) zu kontrollieren.

Leitlinie 4: Informationssicherheit Unternehmen sollten in internen Richtlinien und Verfahren sowie in der schriftlichen Auslagerungsvereinbarung mit den Cloud-Anbietern angemessene Anforderungen an die Informationssicherheit festlegen und das Einhalten fortlaufend überwachen, einschließlich des

Schutzes vertraulicher, personenbezogener oder anderweitig sensibler Daten.

Leitlinie 5: Ausstiegsstrategien Beim Auslagern kritischer oder wesentlicher Funktionen sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie die Auslagerungsvereinbarung mit dem Cloud-Anbieter beenden können, ohne ihre geschäftlichen Aktivitäten und Dienstleistungen gegenüber ihren Kunden in unverhältnismäßiger Weise zu unterbrechen und ohne die Einhaltung ihrer Verpflichtungen nach den anwendbaren Rechtsvorschriften sowie die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit ihrer Daten zu beeinträchtigen. Dazu sind unter anderem umfassende, dokumentierte und hinreichend überprüfte Ausstiegspläne zu entwickeln.

Leitlinie 6: Zugriffs- und Prüfungsrechte Unternehmen sollten sicherstellen, dass Auslagerungsvereinbarungen das wirksame Ausüben der Zugangs- und Prüfungsrechte sowie der Aufsichtsmöglichkeiten durch das Unternehmen und die zuständige Behörde nicht einschränken. Um Prüfungsressourcen effizienter zu nutzen und den organisatorischen Aufwand zu verringern, kann unter anderem auf Zertifizierungen durch Dritte (z. B. ISO) zurückgegriffen werden. Doch solche Zertifizierungen gilt es gemäß Ziffer 39 Buchstaben a) bis g) zu prüfen.

Leitlinie 7: SubAuslagerungen Falls die Sub-Auslagerung von kritischen oder wesentlichen Funktionen (oder wesentlichen Teilen) zulässig ist, sollte die Auslagerungsvereinbarung die Verpflichtung vorsehen, dass das Unternehmen über beabsichtigte Sub-Auslagerungen informiert werden muss und berechtigt ist, der beabsichtigten Sub-Auslagerung zu widersprechen. Haben Sie jemals von Google, Amazon AWS, Microsoft & Co. so eine Information erhalten? Wie haben diese globarC 08/2021 | 12 | KOMMENTAR

len Quasi-Monopolisten reagiert als Sie der Auslagerung gegebenenfalls widersprochen haben?

Leitlinie 8: Schriftliche Mitteilung an die zuständigen Behörden Unternehmen sollten ihre zuständige Behörde rechtzeitig schriftlich über beabsichtigte Auslagerungsvereinbarungen mit Cloud-Anbietern, die eine kritische oder wesentliche Funktion betreffen, informieren. Dafür sind in Ziffer 45 Buchstaben a) bis j) definierte Inhalte vorgesehen.

Leitlinie 9: Überwachung von Auslagerungsvereinbarungen mit CloudAnbietern Abschließend werden die zuständigen Behörden angewiesen, Risiken zu bewerten, die sich aus Auslagerungsvereinbarungen der beaufsichtigten Unternehmen ergeben. Zuständige Behörden sollten eine wirksame und risikobasierte Aufsicht ausüben können, insbesondere in Fällen, in denen Unternehmen kritische oder wesentliche Funktionen auslagern, die dann außerhalb der EU (Achtung: Drittländer!) durchgeführt werden.

Fazit Wenn Sie sich als beaufsichtigtes Unternehmen bis dato noch keinen IT-Ordner angelegt haben, dann wird es spätestens jetzt Zeit dafür. Datenschutz und IT-Sicherheit sind – neben Sustainable Finance – die neuen Steckenpferde der Aufsichtsbehörden. Abzuwarten bleibt, wie die globalen Quasi-Monopolisten, zu denen es keine gleichwertigen europäischen Alternativen gibt, auf die Begehrlichkeiten reagieren, die Sie ihnen im Sinne der EIOPA und ESMA abringen müssen. Eines kann ich Ihnen jedenfalls schon jetzt versprechen: DORA setzt für Finanzdienstleister, wahrscheinlich ab 2023/2024, noch einmal eine gehörige bürokratische Schippe oben drauf.


Ankauf

ERGO Versicherung AG Das Immobilien- und Investmentmaklerunternehmen ADEQAT Investment Services hat das Wohnneubau- und Gewerbeprojekt „Am Triestingpark 1“ in Münchendorf am Rande von Wien an die ERGO Versicherung AG vermittelt. Das in Campus-Bauweise errichtete Gebäude besteht aus 40 Wohneinheiten, 80 Tiefgaragen-Plätzen sowie einer Einkaufszeile samt 65 Freistell-Plätzen. Das Projekt umfasst rund 4.700 Quadratmeter Nutzfläche und bietet für Münchendorf ein qualitatives Angebot an stark nachgefragten Mietwohnungen mit großzügigen Freiflächen und Grünraum sowie einem attraktivem Nahversorgungsangebot. Neben der bestehenden S-BahnAnbindung gewährleistet der Ausbau der

Dkfm. Josef Kreiterling, Ing. Reinhard Pucsala, Christian Zehetner, Nadja Hafez, Dr. Hannes Pachler, Lukas Neugebauer, Dr. Karl Derfler

Pottendorfer-Linie ab dem Jahr 2023 eine noch raschere Anbindung an die Bundeshauptstadt Wien. Dkfm. Josef Kreiterling, Finanzvorstand der ERGO in Österreich, betont: „Das Objekt ist neuer Lebens- und Versorgungsmittelpunkt direkt im Her-

zen Münchendorfs und hat künftig eine wichtige Nahversorgungsfunktion im Ort inne. Wir bedanken uns bei ADEQAT, die durch professionelles Transaktionsmanagement den Ankauf des Projektes in Münchendorf erfolgreich für uns begleiten konnten.“

mit meiner Cyberversicherung bin ich in der digitalen Welt sicher unterwegs. Entspannt online shoppen? Sichern Sie sich und Ihre KundInnen mit der DONAU Cyberversicherung gegen die Folgen von Internetkriminalität ab. Jederzeit und von überall aus auch online abschließbar. Ihr DONAU Brokerline Vertriebsmanager hilft Ihnen bei Fragen gerne weiter. rC 08/2021 | 13 | MARKT


Nutze die Krise! Viele Versicherer entschieden sich seit Beginn der Corona-Pandemie dafür, trotz der Belastungen weiter in die Digitalisierung zu investieren. Das hat sie gut durch ein anspruchsvolles Jahr gebracht. Jetzt dürfen sie bei ihren Innovationen nicht nachlassen, meint Christine Kusztrich, geschäftsführende Partnerin und Versicherungsexpertin bei Q_PERIOR. Sie ist als Sector Lead unter anderem für die Steuerung und das Management der Versicherungsprojekte in Österreich verantwortlich. Seit über einem Jahr befinden wir uns nun schon im Corona-Ausnahmezustand. Wie viele Unternehmen in Österreich waren auch die Versicherer gezwungen, so schnell wie möglich zu reagieren: Von einem Tag auf den anderen war das Zugpferd Vertrieb mit den persönlichen Kundenkontakten lahmgelegt und auch die Innendienstmitarbeiter fanden sich – mehr oder weniger gut vorbereitet – im Homeoffice wieder. Alle mussten sofort, so gut es ging, auf digitales Arbeiten umstellen. Bei kleineren Häusern mit schlanken Strukturen hat das gut funktioniert. Die großen Konzerne dagegen, mit ihren komplexeren Unternehmensstrukturen sowie historisch gewachsenen, noch wenig harmonisierten IT-Landschaften, taten sich mitunter schwerer. Dennoch schafften auch hier viele die Umstellung ohne größere Effizienzverluste. Nach wenigen Monaten lief der RemoteBetrieb relativ reibungslos, auch wenn die Skills der Belegschaft mancherorts nachgeschärft werden mussten.

Warum digitale Beratungslösungen entscheidend sind Das Kundengespräch per Videokonferenz ist hilfreich. Doch wirklich im Vorteil waren diejenigen Versicherer, die ihrem Vertrieb bereits digitale, integrierbare

Beratungslösungen an die Hand gegeben hatten: So konnten Kunden auch weiterhin ohne Reibungsverluste bedient werden. Diese Lösungen unterstützen beispielsweise dabei, mithilfe integrierter Tarifrechner maßgeschneiderte Angebote zu machen sowie Rechnungen und Schadensfälle zu bearbeiten. Vernetzte Daten, Künstliche Intelligenz und Robotic Process Automation erhöhen die Prozesseffizienz entscheidend. Auch die Backend-Anbindung etwa an die Bestandsführungssysteme ist zentral. Hier schlummern also weiter viele Möglichkeiten für Versicherer, ihren Vertrieb krisenfest und zukunftsfähig zu machen. Zudem hat die Pandemie offengelegt, dass auch die Kunden grundsätzlich dafür bereit sind. Das gilt vor allem für Bestandskunden, die erkannt haben, dass der Versicherungsvermittler gar nicht unbedingt zu ihnen nach Hause kommen muss. Im Neukundengeschäft war es zwar etwas schwieriger, erste Hürden abzubauen, doch auch hier kam es im Großen und Ganzen zu keinen Umsatzeinbrüchen.

Plattformen sind die Zukunft, moderne ITLandschaften sind Voraussetzung Digitales Arbeiten ist das eine, die Neuausrichtung des Versicherungsgeschäfts rC 08/2021 | 14 | KOMMENTAR

das andere. Denn gerade die junge Kundengeneration hat andere Erwartungen an Dienstleistung, wie die Verfügbarkeit von Informationen rund um die Uhr, die schnelle Bearbeitung von Anfragen und unkomplizierten Kontakt zum Kundenberater. Der Schlüssel dafür sind Plattformen. Versicherungen in Asien und den USA leben das bereits vor, Europa muss nachziehen. Die Entwicklung der Plattformökonomie wird auch bei uns die Branche in den kommenden zehn Jahren entscheidend prägen. Dass die Versicherer der DACH-Region die Notwendigkeit erkannt haben, zeigt etwa die aktuelle Studie „Digital Outlook 2025 Financial Services“ von Q_PERIOR und Lünendonk, für die 60 Entscheider aus der Versicherungswirtschaft befragt wurden: Drei Viertel sehen ihr Unternehmen zukünftig in einer zentralen Position als Plattformanbieter oder -orchestrator. Und so ist derzeit noch offen, wie sich die Player positionieren werden – als B2C-Plattformbetreiber mit direkten Schnittstellen zum Kunden, als B2BVariante für andere Branchenteilnehmer oder aber als Teilnehmer auf der Plattform eines anderen Unternehmens? Erste große Versicherungen sind schon mit Plattformen präsent. Wer sich am Ende durchsetzt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Allerdings, auch das zeigt die Studie, gibt es bei 80 Prozent der Befragten der-


zeit noch keine konkreten Investitionsschwerpunkte für die technische Umsetzung. Doch es ist entscheidend, gerade für große Unternehmen, jetzt ihre IT-Landschaft zu modernisieren und flexibel zu machen, um für künftige Anforderungen, etwa in puncto Omnichanneling, gerüstet zu sein.

Wie geht es weiter? Die Entwicklung des Versicherungsmarkts hin zur Plattformökonomie hat schon vor Corona begonnen. Doch die Pandemie hat vieles nochmal entscheidend beschleunigt. In-

Christine Kusztrich

sofern kann man das Jahr 2020 als Zäsur bezeichnen. Ein weiterer Beschleuniger ist der demografische Wandel: Versicherer müssen den Spagat zwischen den jungen Digital Natives, die eine schlanke Customer Journey wollen, und den älteren, noch wenig digitalaffinen Kunden schaffen. Deshalb ist es wichtig, interne Prozesse deutlich stärker als heute auf die Kunden auszurichten (Outside-In-Perspektive). Nötig wird dafür neben der Modernisierung der Technik auch eine neue Unternehmenskultur, die schnelle Entscheidungen, Pragmatismus und das Lernen aus Fehlern zulässt. So wird langfristiger Fortschritt möglich.

Teure Bergungskosten Wiener Städtische Versicherung Die Kosten für Hubschraubereinsätze nach Unfällen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Jedes Jahr ereignen sich in Österreich rund 780.000 Unfälle. Nahezu 75 Prozent davon passieren in der Freizeit und beim Sport. Und die COVID-19-Krise spielt hier eine verstärkende Rolle! Experten orten eine Zunahme von Freizeit-, Sport- und Haushaltsunfällen, die nicht zuletzt auf ein sich veränderndes Freizeitverhalten aufgrund einer flexibleren Zeiteinteilung durch verstärktes Homeoffice zurückgeführt werden. Bergsteigen und -wandern wir immer beliebter, was gerade in der Corona-Pandemie zu steigenden Unfallzahlen am Berg und im Gelände geführt hat: Unfälle durch vermehrte Aktivitäten am Berg und im alpinen Raum haben laut Bergrettung Österreich allein im Jahr 2020 zu mehr als 8.000 Einsätzen (im Schnitt 22 pro Tag) geführt und für 261 Menschen sogar tödlich geendet.

siert, ist eine Hubschrauberbergung oft unumgänglich. Und die Kosten dafür stiegen in den vergangenen Jahren an: Beliefen sich bei der Wiener Städtischen die durchschnittlichen Kosten pro Bergung im Jahr 2018 noch auf rund 3.000 Euro, so betrugen sie im Vorjahr schon 3.290 Euro, heuer kostet ein Einsatz durchschnittlich rund 3.900 Euro. Diese Kosten können je nach Einsatzdauer auch deutlich mehr als das Doppelte ausmachen. „Es ist vielen Wanderern und Bikern nicht bewusst, dass sie ohne private Unfallversicherung selbst für die Kosten einer Helikopterbergung aufkommen müssen. Ein Unfall hat damit nicht nur gesundheitliche Konsequenzen, sondern ist oft auch mit großen finanziellen Auswirkungen verbunden“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

Bergungskosten steigen

Nicht einmal jeder Zweite unfallversichert

Wenn ein Unfall noch dazu sehr schwer ist oder im unzugänglichen Gelände pas-

Nach Unfällen in der Freizeit oder im Haushalt ist eine medizinische ErstverrC 08/2021 | 15 | KOMMENTAR - MARKT

Doris Wendler

sorgung in Österreich zwar selbstverständlich, aber für Folgekosten kommt die gesetzliche Unfallversicherung nicht auf. Und obgleich eine vernünftige private Unfallversicherung, inklusive Hubschraubereinsatz und Rückholkosten, für eine Einzelperson schon ab knapp 18 Euro im Monat (für Familien ab 30 Euro) zu haben ist, gibt es noch großen Nachholbedarf. „Nicht einmal jede bzw. jeder Zweite im Land besitzt eine private Unfallversicherung. So kommt es auch immer wieder vor, dass Eltern nicht daran denken, ihre Kinder gegen die Folgen von Unfällen zu versichern“, so Wendler. Der Tipp von Experten lautet daher: Eine aktive Risikoanalyse vornehmen und dann entsprechende Versicherungsmaßnahmen für sich und seine Familie ergreifen.


Aon Market Insights 2021 Aon Austria

Im Jahr 2020 nahmen die weltweiten wirtschaftlichen und versicherten Schäden aus Naturkatastrophen gegenüber 2019 zu. Die am meisten verbreiteten Ereignisse wurden in den Vereinigten Staaten von Amerika verzeichnet. 76 Prozent der globalen versicherten Schäden stammen aus dieser Region. Der sich in den letzten 24 bis 36 Monaten stark verhärtende Markt, dessen Entwicklung auf jahrelange Kernverluste im Underwriting rückführbar ist und sämtliche Versicherer zu einer Sanierung ihrer Bücher veranlasst hat, scheint sich nun zu stabi-

lisieren. Die Versicherungsbedingungen stehen im Mittelpunkt, damit die Versicherer unerwartete Verluste vermeiden. In Bezug auf Sachversicherungen gestaltet sich die Deckung von Naturkatastrophen und Branchen, die risikoreiche Materialien verwenden, weiterhin komplex. Zu den Herausforderungen des Haftpflichtmarktes gehören die Haftpflichtversicherung für Geschäftsführer und leitende Angestellte (D&O Versicherung). Diese Versicherungslösung wird von reduzierten Kapazitäten, einer geringeren Risikobereitschaft und einer wahrgenommenen Exponiertheit der Versicherer ge-

Unternehmenseinkauf Helvetia/faircheck

Die Helvetia Versicherung AG hat die faircheck Schadenservice GmbH gekauft. Seit über 15 Jahren arbeiten Helvetia und faircheck sehr gut zusammen. Im heurigen Jahr haben die bisherigen Andrea und Peter Winkler beschlossen einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und haben das Unternehmen am Markt zum Kauf angeboten. „Einer der Gründe für den Kauf war, dass das Unternehmen im Bereich Sachschaden einen Teil der Wertschöpfungskette offeriert, der für unsere Kundinnen und Kunden sowie Partner von hoher Wichtigkeit ist und den Helvetia bislang in eigener Regie nicht abdecken konnte“, so das Unternehmen. Außerdem beschäftigt sich faircheck seit Jahren mit der (Weiter-)Entwicklung von digitalen Lösungen im Bereich der Schadenbegutachtung und verfügt über Tools und Kundenapps, die eine sehr effiziente und kundenfreundliche Gestaltung der Prozesse ermöglichen. Helvetia möchte diese Entwicklungen künftig

auch in weiteren Teilen ihres Schadenprozesses einsetzen und über diesen Weg noch effizienter und serviceorientierter agieren. Die Sachschadenbegutachtung wird in gewohnter Qualität auch weiterhin anderen Versicherungsgesellschaften am Markt angeboten. "Helvetia legt großen Wert darauf, dass faircheck nachhaltig erfolgreich weitergeführt wird. Wir

genüber „ereignisgesteuerten“ Schadensfällen (wie Cybervorfällen) sowie einem sich entwickelnden Umfeld für Sammelklagen bestimmt. Die zunehmende Häufigkeit und Schwere von Cyber-Schäden hat dazu geführt, dass sich die Marktbedingungen für Cyber-Versicherungen, mit einer bemerkenswerten Beschleunigung im ersten Quartal 2021, gefestigt haben. „Gerade in dieser Zeit ist eine eng abgestimmte Strategie die größte Herausforderung bei der Platzierung von Risiken am Versicherungsmarkt“, so Managing Director Oliver Fuss. Wenn sich die Wirtschaft im Jahr 2021 mit der Einführung der Covid-19-Impfstoffe erholt, werden sich die traditionellen Risikound Exposure-Variablen wahrscheinlich ebenfalls normalisieren.

freuen uns deshalb, dass wir eine neue Geschäftsführerin und einen neuen Geschäftsführer bestellen konnten“, kommentiert Dr. Kaspar Hartmann, zuständiger Vorstand bei Helvetia. Dr. Eva Kasper, langjährige operative Führungskraft bei faircheck, die bereits seit Jahren mit der Weiterentwicklung der Prozesse und IT betraut ist übernimmt die Leitung gemeinsam mit Dr. Christoph Heißenberger, der ehemalige Geschäftsführer der Mondial bzw. Allianz Assistance kann auf eine langjährige Versicherungserfahrung zurückblicken.

Dr. Kaspar Hartmann, Mag. Thomas Neusiedler, Dr. Peter Winkler, Andrea Winkler

rC 08/2021 | 16 | MARKT


Inflationsprognose für 2021 revidiert Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zent und 1,8 Prozent verringern. Die ohne Energie und Nahrungsmittel berechnete Kerninflationsrate steigt von 1,9 Prozent im Jahr 2021 auf jeweils 2,1 Prozent in den Jahren 2022 und 2023 an, da mit dem Auslaufen der Lockdown-Maßnahmen eine kräftige wirtschaftliche Erholung erwartet wird. Im Rahmen des Schwerpunktthemas werden die Auswirkungen der stark gestiegenen Bau- und Materialkosten beleuchtet. Man geht davon aus, dass sich diese Teuerungen künftig kaum in den Verbraucherpreisen sowie Miet- und Immobilienpreisen niederschlagen werden. Es ist aber zu erwarten, dass sich die anziehenden Preise nichtenergetischer Rohstoffe sowie aktuelle Liefer- und

Foto: Martina Siebenhandl

In ihrer aktuellen Inflationsprognose erwartet die OeNB für Österreich im Jahr 2021 eine am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsrate von 2,2 Prozent und damit eine um 0,2 Prozentpunkte höhere Teuerung als in der Projektion vom Juni 2021. Ausschlaggebend dafür ist der überraschend starke Anstieg der Energiepreise, der sich im Frühjahr in entsprechend hohen monatlichen Inflationsraten niederschlug. Diese Entwicklung basiert aber zum Großteil auf den im ersten Lockdown 2020 drastisch gesunkenen Rohölpreisen und wird sich darum laut OeNB nicht fortsetzten. In den Jahren 2022 und 2023 wird sich die Inflationsrate auf 2,0 Pro-

Materialengpässe, wenn auch in geringem Ausmaß, in den Verbraucherpreisen widerspiegeln. Laut aktuellem WIFOKonjunkturtest für das zweite Quartal 2021 hat sich die Kapazitätsauslastung in der Konsumgüterindustrie verbessert. Zurückzuführen ist dies auf die gelockerten Maßnahmen der Pandemie. Der Auslastungsgrad bei der Produktion langlebiger Konsumgüter war zuletzt höher als vor der Coronakrise, während die Auslastung bei der Produktion kurzlebiger Konsumgüter unter dem langfristigen Durchschnitt lag. Die österreichische Baubranche sah sich in den letzten Monaten aufgrund von Unterbrechungen internationaler Transportketten sowie angesichts Materialmangels steigendem Kostendruck ausgesetzt. Die Materialkostenanstiege im Baukostenindex erreichten zuletzt historische Höchstwerte (18,5 % im Mai 2021), wobei hierfür vor allem der Anstieg einiger Rohstoffpreise (Rohöl, Eisen und Stahl, Holz) verantwortlich war.

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Niederösterreichische Versicherung AG Maklerservice

rC 08/2021 | 17 | VERANSTALTUNG

Wir schaffen das.

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Schützenswerte Risiken In der Biometrie sind schützenswerte Risiken das versicherbare Risiko, welches das Leben und/ oder den Lebensunterhalt der versicherten Person betrifft. Unfall-Berufsunfähigkeitsversicherung, Ablebensrisiko bzw. Langlebigkeitsrisiko und das Risiko, an einer schweren Krankheit zu erkranken. Für jeden sind die Risiken individuell zu bewerten. Wir haben uns umgehört, welche biometrischen Risiken für die Versicherungsindustrie besonders schützenswert sind. Unfallversicherung – Freizeit Im Jahr 2019 haben sich über 781.000 Menschen in Österreich bei Unfällen verletzt, das Kuratorium für Verkehrssicherheit rechnet mit einem Anstieg der Unfälle in der Freizeit auf über 100.000 bis ins Jahr 2035. Von den angegebenen Unfällen sind lediglich 17 Prozent im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherungen gedeckt. Den höchsten Anteil am Unfallgeschehen in Österreich hatten im Jahr 2019 Haushalts-, Freizeit- und Sportunfälle. 35 Prozent aller Unfälle passieren in der Freizeit bzw. bei der Ausübung eines Freizeitsports. Hier können Kosten entstehen, die zu einem finanziellen Fiasko führen können. Bei Unfällen in unwegsamen Gebieten können Hubschrauberbergekosten entstehen, die mit bis zu 10.000 Euro zu Buche schlagen und, wenn keine private Absicherung gegeben ist, privat zu bezahlen sind. Auch die Kosten bei Haushaltsunfällen sind nicht unbedeutend. Bei den unmittelbarsten Unfallkosten, jene für die medizinische Behandlung, rangieren sowohl bei der Gesamtsumme von 922 Millionen Euro als auch bei Kosten pro Unfall mit 3.072 Euro Haushaltsunfälle auf dem ersten Platz. In der Gesamtbetrachtung der Kosten, die bei einem Unfall entstehen und nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung gedeckt sind, entfallen 66 Prozent auf den Leitungspotenzialver-

lust, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Kosten der Langzeitfolgen sehr hoch sind. Im Ranking der Kosten bei Freizeitunfällen rangieren Schwimmen, Skiunfälle, gefolgt von Unfällen beim Wandern und Mountainbiken in den vordersten Reihen. So kostet der durchschnittliche Fußballunfall 16.200 Euro, der durchschnittliche Schwimmunfall 33.800, wobei hier auch die größte Gefahr an Langzeitfolgen besteht. Die meisten Verletzten bei Unfällen im Jahr 2019 gab es mit 149.100 in Wien, gefolgt von 132.900 in Oberösterreich. In Niederösterreich mussten 125.200, in der Steiermark 116.700 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. In Salzburg gab es 70.300 Verletzte bei Verkehrs-, Haushalts- und Freizeitunfällen, in Kärnten waren es 54.600, in Vorarlberg 31.300 und im Burgenland 23.500 Verletzte.

Wiener Städtische Versicherung AG Sonja Steßl, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische, zum Thema private Unfallversicherung als wesentliche BasisRisikovorsorge: „Neben der finanziellen Absicherung des Alters ist eine private Unfallversicherung die Basis-Risikoabsicherung schlechthin! Die gesetzliche Unfallversicherung kommt zwar für die rC 08/2021 | 18 | COVERSTORY

Sonja Steßl, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische

unmittelbaren Behandlungskosten nach einem Unfall auf. Doch bedenkt man mögliche Kosten für Folgebehandlungen, notwendige Umbauarbeiten oder finanzielle Einbußen aufgrund einer bleibenden Beeinträchtigung, Invalidität oder Pflegebedürftigkeit, dann zahlt in so einem Fall nur die private Unfallversicherung – hier gibt es kein zusätzliches finanzielles Sicherheitsnetz vom Staat! Besonders Kinder sind im Alltag vielen Gefahrensituationen ausgesetzt, da – je nach Alter – das Erkennen und Reagieren auf unterschiedliche Situationen erst gelernt werden muss. Dazu kommt, dass blei-



bende Unfallfolgen vor allem bei Kindern sehr lebenseinschränkend sein können. Daher bietet die Wiener Städtische für sämtliche Familienkonstellationen einen hochwertigen und auch leistbaren Unfallschutz. Die ‚Unfallvorsorge ­PREMIUM‘ ist äußerst flexibel und an individuelle Bedürfnisse anpassbar. Bereits ab einer Prämie von rund 18 Euro monatlich für Einzelpersonen und ab etwa 30 Euro pro Monat für die ganze Familie – unabhängig davon, wie viele Kinder mitversichert werden – ist der umfassende Schutz garantiert.“

ab 1.1.2014 wesentliche Verschlechterungen in Kraft. So wurden zum Beispiel die befristeten Berufsunfähigkeitspensionen für alle nach dem 31.12.1963 Geborenen abgeschafft. Anstelle der BU-Pension wird Rehabilitationsgeld bzw. Umschulungsgeld bezahlt, was aber auch gesetzlich gedeckelt ist. Die Betroffenen werden nach gesundheitlicher Rehabilitation oder Umschulung auf einen anderen Beruf am freien Arbeitsmarkt entlassen. Findet die betroffene Person keinen Job, so wird nur noch Notstandshilfe gewährt, denn auch das Arbeitslosengeld ist zeitlich befristet.

Berufsunfähigkeit

NÜRNBERGER Versicherung Aktiengesellschaft Österreich

Von über vier Millionen Erwerbstätigen in Österreich haben nur fünf Prozent eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, obwohl sich die Leistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung seit der letzten Reform erheblich verschlechtert haben. Die häufigsten Ursachen für eine Invaliditätspension – gesetzliche Berufsunfähigkeitspension – sind mit 41,5 Prozent psychische und Verhaltensstörungen, 22,7 Prozent Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, an dritter Stelle liegen Krebserkrankungen. Die Ablehnungsquote für eine gesetzliche Invaliditätspension liegt bereits bei weit über 50 Prozent. Durch das Sozialrechts-Änderungsgesetz 2012 traten mit Wirkung

Mag. Erwin Mollnhuber, Vorstand der NÜRNBERGER

Mag. Erwin Mollnhuber, Vorstand der NÜRNBERGER, ist die Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos von besonderer Bedeutung. Dabei gehe es einerseits um das Schließen der BU-Lücke, also darum, den finanziellen Lebensstandard im Falle einer Berufsunfähigkeit zu halten. Auf der anderen Seite habe die BU, etwa in Form eines BU-Zusatzes, die Funktion, in Kombination mit einer Lebensversicherung die Erreichung des Sparziels im Rahmen der persönlichen Vorsorgeplanung abzusichern. „Die BULösungen der NÜRNBERGER wurden mehrfach ausgezeichnet. So erhielt unsere Berufsunfähigkeitsversicherung ‚Plan B‘ seitens des Analysehauses Morgen&Morgen das Best-Rating von fünf Sternen und wurde auch vom Institut für Finanzmarkanalyse, Infima, seit Jahren höchstzertifiziert. Neben der Absicherung des BU-Risikos halten wir das Thema Pflegevorsorge für äußerst wichtig. Auch in diesem Bereich hat die NÜRNBERGER eine erstklassige Versicherungslösung im Angebot. Bei unseren Kunden besonders beliebt sind Produktkombinationen. So bieten wir mit der NÜRNBERGER Zweifach-Vorsorge ein Paket an, das die Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos und die PflerC 08/2021 | 20 | COVERSTORY

gevorsorge umfasst. Geht es zusätzlich noch um den Aufbau eines Vorsorgekapitals, so lässt sich die Zweifach-Vorsorge gemeinsam mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung zur Dreifach-Vorsorge ausbauen.“

business-point consulting & vorsorge GmbH Arno Slepice, Geschäftsführer business point: „Das Argument, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung sei zu teuer, sollte nur bedingt gelten. Denn es gibt auch die Möglichkeit, Verträge mit einer kürzeren Laufzeit als bis zum Endalter 65 abzuschließen, um zumindest eine zeitlich begrenzte finanzielle Basisabsicherung zu schaffen. Ein paar Jahre weniger Laufzeit reduziert die Prämie in den meisten Fällen gleich mal um 50 Prozentpunkte. Gerade im Bereich von Finanzierungen für Wohnraumschaffung bedeutet eine Berufsunfähigkeit des Hauptverdieners oftmals den Verlust des Eigenheims. Daher ist die Beratung für den Fall der Berufsunfähigkeit keinesfalls eine Kür, sondern eine absolute Verpflichtung, denn der Berater hat den Verbraucher über realistische Annahmen bezüglich der Risken für die Situation des Verbrauchers während der Laufzeit des Kreditvertrages zu informieren. Beson-

Arno Slepice, Geschäftsführer business point


ders prekär ist die Situation bei selbstständig Erwerbstätigen unter 50 Jahren, weil hier eine Berufsunfähigkeitspension nur dann erfolgt, wenn überhaupt keine Tätigkeit aus angestellter oder selbstständiger Form unabhängig vom Einkommen ausgeübt werden kann. Dazu würde im schlimmsten Falle auch eine Tätigkeit als Portier mit vier Stunden täglich gelten.“

Zürich VersicherungsAktiengesellschaft Kurt Möller, Mitglied des Vorstandes von Zurich: „Durch die Pandemie haben viele Menschen ein ausgeprägteres Bedürfnis nach Sicherheit entwickelt. Sie wollen ihr wichtigstes Gut – ihre Gesundheit und ihre Arbeitsfähigkeit und damit ihre Existenz – absichern. Daher sind aus unserer Sicht prinzipiell alle biometrischen Risiken schützenswert. Die Sorge über das künftige Finanzleben (ob Geldanlage, Pensionsvorsorge oder den Vermögensaufbau) ist immer häufiger mit dem Wunsch nach nachhaltiger Veranlagung verknüpft. Wir reichern unsere Fondspalette sukzessive mit nachhaltigen Fonds an. Dabei achten wir auf Zertifizierungen, wie die ESG-Kriterien oder das Österreichische Umweltzeichen für Finanzprodukte. Wir haben kürzlich eine nachhaltige Fondsgebundene Lebensversicherung entwickelt, bei

Kurt Möller, Mitglied des Vorstandes von Zurich

der auch sämtliche Beratungsprozesse nachhaltig sind. Neben der Vorsorge mit einer Lebensversicherung rückt im privaten Bereich auch die Absicherung mit einer Unfallversicherung, Berufsunfähigkeits-Vorsorge, Ablebensversicherung oder die Grundfähigkeits-Vorsorge immer mehr in den Fokus beim Thema biometrische Risiken. Auch unsere gewerblichen Kunden interessieren sich immer häufiger für die betriebliche Vorsorge. Sie erkennen dies als Chance, zu noch attraktiveren Arbeitgebern zu werden.“

Continentale Assekuranz Service GmbH Die Continentale Lebensversicherung hat in ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung Risiken vieler Arbeitsfelder neu bewertet. Für mehr als 500 Berufe konnten die Prämien für Neuabschlüsse gesenkt werden. Das gilt zum Beispiel für Jobs aus den Bereichen Handwerk und Technik, IT und Software oder Marketing und Medien. Einige Berufe wurden außerdem neu aufgenommen. „Die Zukunft 4.0 mit ihrer umfassenden Digitalisierung ist längst zur Gegenwart geworden“, sagt Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben im Continentale Versicherungsverbund. „Durch den technischen Fortschritt

Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben im Continentale Versicherungsverbund

rC 08/2021 | 21 | COVERSTORY

wandelt sich die Arbeitswelt teilweise sehr schnell.“ So habe es im vergangenen Jahr unter anderem in den Bereichen Automatisierung oder künstliche Intelligenz einen starken Schub gegeben. Dadurch verändern sich Arbeitsbedingungen und Berufsrisiken. Gleichzeitig entstehen ganz neue Jobs. Unter anderem sind der Cloud-Architect, der OnlinemarketingManager und der Umweltschutz-Laborant jetzt bei der Continentale versicherbar. Weiters stehen zahlreiche Pakete zur Nachversicherung oder Zusatzoptionen zur Verfügung. Besonders beliebt ist hier das Karriere-Paket. Diesen Baustein bietet die Continentale nicht nur im Tarif PremiumBU. Auch in den preisgünstigeren Start-Varianten für Berufseinsteiger, Lehrlinge und Studierende sowie für Schüler ist diese Option wählbar. Bei Abschluss der Lehre oder des Studiums kann der Kunde die BU-Rente damit auf bis zu 2.500 Euro verdoppeln. Nach einer Weiterbildung oder einem Berufswechsel kann er außerdem prüfen lassen, ob ein günstigerer Beitrag möglich ist.

Generali Versicherung AG Dr. Martin Sturzlbaum, Chief Insurance Officer Leben/Kranken der Generali Versicherung: „Wir alle wünschen uns, möglichst lange gesund und arbeitsfähig zu bleiben. Die Absicherung der Arbeitskraft

Dr. Martin Sturzlbaum, Chief Insurance Officer Leben/Kranken der Generali Versicherung


zählt daher auch zu den wichtigsten Versicherungen. Gerade als junger Mensch fühlt man sich ‚unverwundbar‘. Häufig wird angenommen, dass eine Berufsunfähigkeit nur körperlich arbeitende oder ältere Menschen treffen kann und vorwiegend Unfälle für den Verlust der Arbeitskraft sorgen. Das ist jedoch ein Irrtum. Nur wenige Berufsunfähigkeitsfälle sind auf Unfälle zurückzuführen, die überwiegende Mehrheit auf Krankheiten – allen voran psychische Erkrankungen wie Burn-out. Daher ist es wichtig, zu sensibilisieren und vor allem bei jungen Menschen ein Bewusstsein für die Absicherung dieses Risikos zu schaffen. Allen Erwerbstätigen – insbesondere Alleinverdienerinnen und Alleinverdienern, die nicht auf ihr Einkommen verzichten können, – empfehlen wir, privat vorzusorgen. Denn die staatlichen Leistungen für den Fall der Berufsunfähigkeit stellen in der Regel zwar eine Basisvorsorge zur Minderung der finanziellen Folgen dar, oft führen Regelungen wie Mindestbeitragsmonate und Verweisbarkeit aber dazu, dass kein Anspruch auf Leistung entsteht. Als Lifetime-Partner steht die Generali ihren Maklerpartnerinnen und -partnern mit bedarfsorientierten Lösungen und einer qualitativen, persönlichen Beratung zur Seite.“

DONAU Versicherung AG Dr. Edeltraud Fichtenbauer, Mitglied des Vorstandes der DONAU Versicherung: „Hauptsache gesund!‘ Was wir uns für unsere Kinder wünschen, gilt mehr denn je für Menschen jeden Alters. Durch Corona setzen sich viele stärker mit Gesundheitsfragen auseinander als früher. Gleichzeitig ist festzustellen, dass die Pandemie Unsicherheiten und Ängste schürt, die auch dazu führen, dass rund 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ihre ärztlichen Termine zur Vorsorgeuntersuchung nicht wahrgenommen haben. Als Lebens- und Krankenversicherer empfehlen wir, dies schnellstmöglich nachzuholen. Eines hat sich allerdings nicht

Dr. Edeltraud Fichtenbauer, Mitglied des Vorstandes der DONAU Versicherung

verändert: Krebs ist nach wie vor die Gesundheitssorge Nummer 1, dies zeigt eine heuer von der DONAU durchgeführte Studie. Mit 42.000 Erkrankungen jährlich in Österreich steht Krebs leider auf der Liste der Risiken ganz oben. Entsprechend sehen wir es als unsere Aufgabe als Versicherungsunternehmen, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Vorsorge für den Fall einer Krebs- oder anderen schweren Erkrankung umfassend sein sollte. Ein bewusster Lebensstil gehört ebenso wie eine finanzielle Absicherung dazu. Eine private Krebsversicherung schützt nicht vor der Erkrankung, aber sie sichert die medizinische und finanzielle Versorgung ab – darauf kommt es im Ernstfall an.“

nen Unfall oder eine schwere Diagnose plötzlich ableben. Aufgrund der immer später werdenden Familienplanung und längeren Lebenserwartung steigt der Bedarf auch in höheren Altersklassen. Rentenversicherung: Durch die demographische Entwicklung und die steigende Lebenserwartung steigt auch das finanzielle Risiko, den gewohnten Lebensstil im Alter nicht mehr aufrechterhalten zu können. Da das staatliche Pensionssystem langfristig an seine Grenzen stoßen wird, gewinnt die Altersvorsorge sowohl im privaten als auch im betrieblichen Umfeld an Bedeutung. Nachdem die Altersvorsorge in Österreich rückläufig ist, bedarf es dringender externer Impulse in Form von Aufklärung und steuerlicher Förderung. Unfallversicherung: 80 Prozent aller Unfälle passieren in der Freizeit und im Straßenverkehr. Die gesetzliche Unfallversicherung greift hier häufig zu kurz bis gar nicht. Einen bewährten Schutz gegen die möglichen schwerwiegenden Folgen eines Freizeitunfalls bietet die private Unfallversicherung. Außerdem erwarten wir, dass die Berufsunfähigkeits- und Pflegeversicherung mittelfristig an Bedeutung gewinnen wird. Denn nicht nur das österreichische Pensionssystem, sondern auch das Sozialsystem wird durch die Überalterung der

ERGO Versicherung Aktiengesellschaft „Aufgrund des in Österreich noch sehr stark ausgeprägten Sozialsystems sehen wir bei ERGO den Bedarf nach einer Risikoabsicherung primär in folgenden Deckungen“, so Ronald Kraule, Vorstandsmitglied ERGO Versicherung AG, verantwortlich für die Sparte Personenversicherung. „Das Risiko eines vorzeitigen Todes betrifft alle – auch gesunde Menschen können durch eirC 08/2021 | 22 | COVERSTORY

Ronald Kraule, Vorstandsmitglied ERGO Versicherung AG


Gesellschaft und andere Einflussfaktoren, wie z. B.: Covid-19, signifikant belastet und an seine Grenzen geführt.“

Altersarmut? Rund 42 Prozent, also etwa 850 Euro monatlich, bekommen Frauen derzeit in Österreich weniger Pension als Männer. Darauf macht der Equal Pension Day aufmerksam, der heuer österreichweit auf den 1. August gefallen ist. An diesem Tag haben Männer bereits so viel Pension erhalten, wie Frauen erst bis Jahresende bekommen werden. Geringere Löhne, eine hohe Teilzeitquote – 73 Prozent der Mütter zwischen 25 und 49 Jahren arbeiten Teilzeit – und Unterbrechungen wegen Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen sind einige der Gründe dafür. Diese Faktoren werden allerdings zukünftig noch ausschlaggebender für die Pensionshöhe sein. Denn je länger Unterbrechungen oder Teilzeitbeschäftigung dauern, desto niedriger wird die staatli-

Gernot Heschl, Vorstandsvorsitzender der VBV Pensionskasse

che Pension, da ab 2028 das gesamte Arbeitsleben (40 Jahre) für die Berechnung der Pensionshöhe herangezogen wird. Auch Jahre mit sehr niedrigem Einkommen bzw. Teilzeitbeschäftigungen fallen in die Durchrechnung und verringern somit die staatliche Pension. „Mit den künftigen staatlichen Pensionen wird man den Lebensstandard im Alter nicht mehr halten können. Dafür braucht es Zusatzpensionen, etwa durch eine betriebliche Altersvorsorge. Nur so kann die Pensionslücke verringert werden“, so Gernot Heschl, Vorstandsvorsitzender der VBV Pensionskasse. Altersarmut betrifft jeden zehnten Österreicher, wobei Frauen dreimal häufiger als Männer betroffen sind. Ein Grund für die Altersarmut der Frauen ist, dass sie ständig unbezahlte Arbeiten leisten und dadurch keine Möglichkeit besteht, Beiträge in eine Pensionskasse, ob betrieblich oder gesetzlich, einzuzahlen. Zeit für Hausarbeit, Betreuung und Pflege von Angehörigen, aber auch Kindererziehung fehlt am Ende des erwerbstätigen Lebensabschnitts bei der Berechnung der Pension. Da Kinder viel Zeit für Betreuung brauchen und es keine flächendeckende gute und günstige Kinderbetreuung in Österreich gibt, wählen Frauen oft die Möglichkeit einer Teilzeitarbeit. Viele Jahre Teilzeitarbeit sind aber eine Armutsfalle, denn die Beträge sind einfach zu gering, um eine ausreichend hohe Pension zu erwirtschaften. Kindererziehungszeit wird bei der Pensionsberechnung berücksichtigt, auch wenn es in dem Zeitraum keine Pensionsbeiträgezahlungen gibt. Jedoch werden für jedes Kind maximal vier Jahre berücksichtigt. Für ab dem 1. Jänner 1955 geborene Personen gibt es nur mehr Versicherungszeiten,

die angerechnet werden, es besteht keine Unterscheidung zwischen Beitragszeiten und Ersatzzeiten. Was einer Altersarmut bei Frauen entgegensteuern könnte, wäre nicht nur eine private Vorsorge, sondern auch die Wahlmöglichkeit des freiwilligen Pensionssplittings. Kindererziehungszeiten können pro Kind grundsätzlich nur einer Person angerechnet werden, und zwar der Person, die das Kind tatsächlich und überwiegend erzogen hat. Das Splitting bedeutet, dass derjenige Elternteil, der sich nicht der Kinderziehung widmet und erwerbstätig ist, für die ersten sieben Jahre bis zu 50 Prozent seiner Teilgutschrift auf das Pensionskonto jenes Elternteils übertragen lässt, der sich der Kindererziehung widmet. Diese Regelung gilt für Jahre der Kindererziehung ab 2005, eine solche Übertragung kann bis zum zehnten Geburtstag des Kindes beim zuständigen Pensionsversicherungsträger beantragt werden. In Summe sind 14 Übertragungen möglich.

Allianz Elementar VersicherungsAktiengesellschaft Rene Brandstötter, Leiter Ungebundener Vertrieb der Allianz Österreich: „Der Mensch steht bei der Allianz im Mittelpunkt – deshalb haben wir unter dem Motto ‚Rund um den Menschen‘ insbesondere die Gesundheits-, Lebens- und Unfallversicherung, aber auch das Thema Vorsorge noch stärker in den Mittelpunkt gerückt. Unser Gesundheits- sowie Vorsorgebarometer hat mitunter verdeutlicht, dass eine neue Sensibilität rund um diese Themen entstanden und das Bewusstsein auch bei unseren Kunden gestiegen ist. Das wiederum sehen wir auch als Bestätigung für unseren ganzheitlichen Fokus. Die schützenswerten Risken ergeben sich

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Rene Brandstötter, Leiter Ungebundener Vertrieb der Allianz Österreich

dann aus bedarfsorientierten, individuellen Beratungsgesprächen und spannen den Bogen von der Ablebensversicherung für Familien über die Absicherung der eigenen Arbeitskraft mit einer Grund- und Berufsunfähigkeitsversicherung oder Unfallversicherung bis hin zu unserer neuen, modernen Gesundheitsversicherung, mit der wir nicht nur im Beschwerdefall optimal helfen, sondern die Gesundheit unserer Kundinnen und Kunden bestmöglich fördern.“

HDI Lebensversicherung AG, Direktion für Österreich Direktor Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich: „In den nächsten Jahrzehnten wird die Diversität in unserer Gesellschaft deutlich zunehmen. Damit werden nicht nur die Anforderungen an unser Sozialsystem, sondern auch an unsere private Vorsorge komplexer. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die steigende Lebenserwartung und damit der zunehmende Bedarf an Pflegeleistungen. Hinzu kommt die steigende Gefahr der Altersarmut für weniger privilegierte Bevölkerungsschichten. Generell werden wir uns also darauf einrichten müssen, dass

es in Zukunft immer mehr ältere Menschen gibt, die auf Unterstützung angewiesen sind. Neben der Sicherung unserer Alterspension ist Pflege daher eines der großen gesellschaftsrelevanten Themen der nächsten Jahrzehnte. Darüber hinaus sind die Bereiche ZEITWERTsicherung und ARBEITSWERTsicherung essenziell. Gerade für Familien braucht es hier eine tragfähige Lösung mit wertvollen Absicherungs-Bausteinen. So kann nicht nur für die zu erwartende Pensionslücke im Alter vorgesorgt werden, sondern auch das finanzielle Fortkommen der Familie im Ablebensfall des Familienerhalters gesichert oder der Einkommensverlust im Falle einer Krankheit oder als Folge eines Unfalls abgesichert werden. Mit einer privaten Vorsorge in Form einer Rentenversicherung in Kombination mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung inkl. Pflegebaustein kann man das finanzielle Risiko deutlich minimieren.“

um die Absicherung von Familien und Angehörigen, um Zukunftsperspektiven und die Unterstützung in den schwersten Zeiten. Als Spezialistin für Vermögensaufbau am österreichischen Versicherungsmarkt können wir im Rahmen einer individuellen Versicherungslösung auf viel Know-how und Expertise zurückgreifen. Für uns steht klar der Mensch im Fokus. Neben der Veranlagung ist unseres Erachtens besonders der Faktor ‚Vorsorge im schlimmsten Fall‘ ein essentieller Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden.“

Ablebensrisiko

Heinrich Plametzberger, Leiter Aktuariat & Produktmanagement Leben bei Helvetia: „Im Vordergrund steht für Helvetia besonders das biometrische Risiko ‚Ableben‘. Hier geht es vor allem auch

Bei einem Todesfall kommt auf Angehörige ebenfalls einiges zu, abseits von der emotionalen schwierigen Situation kann es auch oft zu finanziellen Notsituationen kommen, wenn der Hauptverdiener wegfällt. Die Kosten für eine Beerdigung liegen zwischen 2.000 Euro und 35.000 Euro bei einem wirklich stattlichen Begräbnis. Grundsätzlich herrscht in Österreich Bestattungspflicht, neben der Erdbestattung, Feuerbestattung ist eine Seebestattung und Naturbestattung möglich, wie auch eine Diamantbestattung. Aber die Bestattungskosten sind nur ein Teil der finanziellen Belastung für die Angehörigen. Bei etwaigen Erbrechtsfragen muss mit Anwaltskosten für die Hinterbliebenen gerechnet werden.

Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich

Heinrich Plametzberger, Leiter Aktuariat & Produktmanagement Leben bei Helvetia

Helvetia Versicherungen AG

rC 08/2021 | 24 | COVERSTORY


Auf das Glück vertrauen? Oder: Plan B Karriere. Wünsche. Ziele. Um all Ihre Pläne zu finanzieren, verlassen Sie sich auf Ihre Arbeitskraft. Pflegevorsorge nachdie Maß. Doch was, wenn Arbeitskraft Sie verlässt? Durch Unfall, Krankheit oder andere Schicksalsschläge? Verschließen Sie nicht die Augen, sorgen Sie vor – mit Plan B, der Berufsunfähigkeitsversicherung der NÜRNBERGER.

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Entwicklungsland bei betrieblicher Vorsorge Das Thema der betrieblichen Vorsorge wird von den Österreichern als wichtiger Baustein für die Altersvorsorge gesehen, wie eine repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts Spectra im Auftrag der Valida Vorsorge Management zeigt. Jedoch fristet die zweite Säule des Pensionssystems noch ein stiefmütterliches Dasein. von Mag. Christian Sec

Die Corona-Pandemie zeigt klare Auswirkungen auf die Einstellung der Österreicher zur finanziellen Altersvorsorge. Im Vergleich zur Studie 2018 ist für 28 Prozent der Befragten finanzielle Sicherheit im Alter durch die Pandemie noch wichtiger geworden als vorher, da sie sich Sorge um die staatliche Pension machen. So gaben 68 Prozent der 1.800 Befragten Arbeitnehmer an, dass sie von der staatlichen Pension alleine nicht gut leben werden können. Die Befragten halten daher die Bedeutung der betrieblichen Altersvorsorge überwiegend für wichtig. Grundsätzlich ist der Wunsch, zusätzlich zu der betrieblichen Pension Eigenbeiträge zu leisten, bei 60 Prozent vorhanden und damit um sieben Prozent höher als 2018. Würden diese Eigenbeträge auch noch staatlich gefördert werden (z. B. frei von Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht), könnten sich sogar 89 Prozent vorstellen, höhere Eigenbeträge zu leisten. Insgesamt hatten 40 Prozent der Befragten Arbeitnehmer eine betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen. rC 08/2021 | 26 | COVERSTORY

Entwicklungsland Österreich „Was die betriebliche Vorsorge betrifft nimmt Österreich laut OECD, die regelmäßig die Pensionssysteme global vergleicht, leider einen der Schlussplätze ein, und zwar nicht nur einmal, sondern regelmäßig“, so Martin Sardelic, CEO der Valida Vorsorge Management, bei der Studienpräsentation. Und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Einerseits in der Anzahl der Arbeitnehmer, die überhaupt die Chance haben in eine solche betriebliche Vorsorge einbezogen zu sein, als auch in den Assets, die in der zweiten Säule veranlagt sind im Verhältnis zum BIP. „So gut es uns sonst geht, haben wir im Bereich der betrieblichen Vorsorge einen Entwicklungslandstatus“. Nichtsdestotrotz müssen wir versuchen, die zweite Säule in Österreich zu fördern, schon allein deswegen, weil die erste Säule so viel Last tragen muss, fordert Sardelic. Aufgrund der Verschuldung durch die notwendigen Geldspritzen gegen die Pandemie, wird es deutlich höhere Defizite geben und daher wird es für die staatli-


chen Pensionen noch enger werden, befürchtet Sardelic. „Und das Bewusstsein der Österreicher ist schon auch da, dass sich unter den Rahmenbedingungen das Thema Pension nicht positiv entwickeln wird, sondern im Gegenteil“, wie die Studie zeigt.

Konkrete Forderungen an die Politik „Wir hoffen, dass unsere langjährige Forderung nach der Einführung des ExemptExempt-Taxed Prinzips bald auf offene Ohren seitens der Politik stößt“ so Sardelic. Demnach soll es keine Versteuerung in der Einzahlungsphase, keine Versteuerung in der Veranlagungsphase geben, sondern erst in der Leistungsphase zu einer Versteuerung kommen. „Dem Staat entgehen in diesem Szenario zwar SteuerEinnahmen in der Einzahlungsphase, langfristig entstehen aber Mehreinnah-

men durch Versteuerung in der Leistungsphase und höhere Kaufkraft der Pensionisten“, so Sardelic. Jedoch gesteht Sardelic auch ein, dass die Bereitschaft diesbezüglich von Seiten der Politik im Moment eher gering ist. Eine zweite Forderung an die Politik ist die eines Generalpensionskassenvertrags. „Hier sehe ich die Chance, dass wir kurzfristiger etwas erreichen“, so Sardelic“. Solch ein Vertrag würde es Menschen, deren Arbeitgeber keinen Vertrag mit einer Pensionskasse abgeschlossen hat, ermöglichen, ihre Abfertigung beim Pensionsantritt an eine Pensionskasse zu übertragen. Auf Basis der Digitalisierung bringt es mittlerweile auch Vorteile für Kunden als auch für das Unternehmen, weil der Verwaltungsaufwand sehr zurückgeschraubt werden konnte, betont Sardelic. Eine weitere Forderung ist die verpflichtende Aufnahme von Pensi-

Performance Pensionskassen/ Vorsorgekassen Mercer (Austria) GmbH/BONUS Pensionskasse/Valida Die Gesamtperformance der überbetrieblichen Pensionskassen lag für das 1. Quartal 2021 bei 2,01 Prozent. Eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens Mercer zeigt, dass die APK und die BONUS Pensionskasse jeweils zwei erste Plätze belegen: die APK Pensionskasse in den Kategorien „konservativ“ und „ausgewogen“, die BONUS Pensionskasse in den Kategorien „defensiv“ und „dynamisch“. „Wir trachten einerseits nach einer ausgezeichneten Rendite und andererseits veranlagen wir die Gelder der österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach nachhaltigen Kriterien – und das seit Gründung im Jahr 1997. Wir sehen nachhaltiges Investment auch als einen gesellschaftspolitischen Beitrag“, ist sich DI Georg Daurer, Vorstand der BONUS Gruppe, dieser absoluten Vor-

reiterrolle bewusst. Die VALIDA Pension führt das Ranking in der Kategorie „aktiv“ an. Die Märkte konnten im 1. Quartal 2021 an die Wertentwicklung zum Jahreswechsel anknüpfen. „Zusammenfassend konnten wir einen guten Start in das 1. Quartal miterleben. Die Aktien sind sehr gut aus den Startblöcken herausgekommen und gehören zu den größten Gewinnern des Quartals“, erklärt Michaela Plank, Geschäftsführerin und Expertin für betriebliche Vorsorge. Die Assetklasse-Renten, die im Verlauf der Pandemie und durch die stark expansive Geldpolitik der Notenbanken auf einen Tiefststand gefallen war, verharrten weitestgehend auf den niedrigen Niveaus. Auch die Vorsorgekassen konnten für das 1. Quartal 2021 eine solide Performance in der Höhe von 0,95 Prozent erwirtschaften. Die APK konnte sich rC 08/2021 | 27 | COVERSTORY

Martin Sardelic, CEO der Valida Vorsorge Management

onskassenlösungen in die Kollektivverträge. „Wir haben dabei die Hoffnung, dass wir in den nächsten Jahren bei diesem Thema Bewegung hineinbekommen, weil es ein deutlicher Hebel für den Ausbau der zweiten Säule wäre“, so Sardelic.

als Gewinnerin im 1. Quartal 2021 herauskristallisieren. Sie erwirtschaftete 1,19 Prozent (allerdings mit einer konservativen Veranlagungsstrategie – das heißt, einem höheren Aktienanteil). Im Bereich der marktüblichen defensiven Veranlagung liegt die BUAK Vorsorgekasse mit 1,11 Prozent vor der fairfinance Vorsorgekasse mit 1,07 Prozent und der Valida VG2 mit 1,04 Prozent. Zwar ist der wesentliche Parameter der betrieblichen Vorsorgekassen – die Bruttobeitragsgarantie – kurzfristig ein geeignetes Instrument, um Schwankungen abzufedern, langfristig hemmt die Garantie durch die risikoaverse Veranlagung jedoch gute Performanceergebnisse. Diese zu gewährende Garantie stellt auch die betrieblichen Vorsorgekassen aufgrund des aktuellen Niedrigzinsumfeldes vor gewisse Herausforderungen. Gefordert ist daher eine Reform der betrieblichen Vorsorgekassen, vor allem in Richtung Erweiterung der Behaltedauer von aktuell drei Jahren auf zehn Jahre mit gleichzeitiger Ausweitung der Veranlagungsgrenzen und dem optionalen Verzicht auf Garantie.


Was wird von der BU erwartet NÜRNBERGER Versicherung Die NÜRNBERGER Versicherung hat in einer repräsentativen Umfrage, durchgeführt vom Linzer ­MARKETINSTITUT erhoben, welche Anforderungen die Österreicher an die private Berufsunfähigkeitsversicherung stellen. „Die NÜRNBERGER Versicherung ist Pionier und Experte in der Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich. Die Meinung der Versicherungskunden ist uns sehr wichtig und liefert uns auch wichtige Anregungen für die Weiterentwicklung unserer Produkte“, erläutert Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands, den Hintergrund der Befragung. Für 91 Prozent der Befragten ist im Zusammenhang mit einer BU-Versicherung wichtig bzw. sehr wichtig, dass sie vom Berater genau über das Produkt informiert werden – etwa über Leistungsvoraussetzungen oder Erhöhungsmöglichkeiten. Ebenso bedeutend ist es für die Menschen, dass sie „ein gutes Produkt

erhalten - gute Bedingungen, Leistungsbearbeitung usw.“ (90 %) und „im Leistungsfall eine faire, möglichst persönliche Bearbeitung in Österreich erfolgt“ (89 %). Dazu kommt das Thema Assistanceleistung, „dass mich im Falle einer Berufsunfähigkeit die Versicherung bei der Rehabilitation unterstützt und begleitet“ (88 %). Etwas dahinter, aber dennoch auf hohem Anspruchsniveau von jeweils 82 Prozent, finden sich die Kriterien Prämie/Rentenhöhe, „dass ich bereits bei der ersten Beratung erfahre, welche Prämie ich für die gewünschte Rente zahlen müsste“ und Leistung, „dass ich auch dann eine Leistung bekomme, wenn ich einen anderen, viel schlechter bezahlten Job annehme (z. B. damit mir zu Hause nicht die Decke auf den Kopf fällt)“. „Dass die Befragten mangels konkreten Wissens einen geringen Zugang zur abstrakten Verweisbarkeit haben, die für eine gute private BU-Absicherung essen-

Quartalsergebnis vor Flutschäden Munich Re

Im 2. Quartal 2021 verzeichnete die Munich Re in der Schaden-/Unfall-Rückversicherung unterdurchschnittliche Belastungen durch Großschäden, vor allem infolge von vergleichsweise niedrigen Schäden aus Naturkatastrophen. Covid-

19-bedingte Schäden fielen in der Schaden-/Unfall-Rückversicherung im Rahmen der Erwartung an. In der Leben-/ Gesundheit-Rückversicherung übertrafen diese die Erwartung deutlich aufgrund der hohen Sterblichkeit in Indien und

Bedrohung durch Cyber-Risiken AEGON Asset Management

Für Unternehmen weltweit ist das Cyber-Risiko zu einem wachsenden Problem geworden.

Finanzinstitute waren in der Vergangenheit am häufigsten das Ziel dieser Angriffe, denn Banken, Versicherungen rC 08/2021 | 28 | MARKT

tiell ist, war anzunehmen und wurde auch in der Bewertung (56 %) bestätigt. Hier sind wir als Versicherer, aber auch die Versicherungsberater gefordert, Kunden dieses wichtige Kriterium in der privaten BU näherzubringen“, so Mollnhuber. Gut 60 Prozent der Personen, die bereits eine BU-Absicherung haben, haben diese mit anderen Produkten kombiniert, wobei hier die Risiko-Ablebensversicherung mit 42 Prozent voran liegt, gefolgt von der Fondsgebundenen Lebensversicherung mit 29 Prozent und der Pflegeversicherung mit 16 Prozent. Mollnhuber dazu: „Produktkombinationen sind bei unseren Kunden sehr beliebt. So bieten wir mit der NÜRNBERGER Zweifach-Vorsorge ein Paket an, das die Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos und die Pflegevorsorge umfasst. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die BU mit einer Dread Disease bzw. einer RehaAssistance zu kombinieren.“ Rund ein Drittel der Befragten hat bei ihrer BU bereits einmal die Möglichkeit zur Leistungserhöhung im Rahmen der Nachversicherungsgarantien genutzt. Dies insbesondere bei Einkommenserhöhung, bei Geburt eines Kindes oder bei Heirat.

Südafrika. Bei ERGO ergaben sich im 2. Quartal nur geringfügige Auswirkungen aus Covid-19. Operativ entwickelte sich das Ergebnis in allen Geschäftsfeldern erfreulich. Insgesamt erzielte Munich Re im isolierten 2. Quartal 2021 ein vorläufiges Nettoergebnis von ca. 1,1 Milliarden Euro. Das Halbjahresergebnis beträgt somit ca. 1,7 Milliarden. Munich Re ist damit auf gutem Weg, das Jahresziel von 2,8 Milliarden zu erreichen.

und andere Finanzinstitute speichern sensible personenbezogene Daten und verfügen über wertvolle Informationen zu Finanztransaktionen, die bei einem Angriff erpresst werden können. Aber auch Nicht-Finanzunternehmen sind immer wieder Ziel gewesen. Wie der jüngste Angriff auf einen der


größten Transporteure von Raffinerieprodukten an der US-Ostküste zeigt, der das Computersystem des Unternehmens lahmlegte und zu Treibstoffengpässen, einem Anstieg der Benzinpreise und Chaos bei Fluggesellschaften führte, können diese Vorfälle Auswirkungen auf andere Branchen und Volkswirtschaften haben. Noch dazu haben sich Mitarbeiter als sehr anfällig für Phishing-Betrügereien erwiesen, welche die Tür zu internen Un-

ternehmenssystemen öffnen. Laut dem Bericht von Verizon über die Untersuchung von Datenschutzverletzungen im Jahr 2021 sind 36 Prozent der Datenschutzverletzungen auf Phishing-Betrug zurückzuführen. Dies ist ein Anstieg um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Cyber-Versicherungen können dazu beitragen, die finanzielle Haftung im Zusammenhang mit einer Datenschutzverletzung zu reduzieren. Einige Versicherer sind bereit, in Zusammenar-

beit mit IT-Unternehmen, die qualitativ hochwertige Sicherheitssysteme und damit verbundene Mitarbeiterschulungen anbieten können, eine umfangreichere Deckung zu gewähren, um schwerwiegende Verstöße zu verhindern. Um diesem wachsenden Risiko zu begegnen, müssen Unternehmen wahrscheinlich ihre Investitionen in die Cybersicherheit erhöhen und die Mitarbeiterschulungen verbessern, damit interne Schwachstellen beseitigt werden können.

Positiver Ausblick UNIQA Insurance Group AG Die UNIQA Versicherung hebt den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 an. Entgegen den bisherigen Erwartungen eines Ergebnisses vor Steuern etwa auf dem Niveau von 2018 wird sich das Ergebnis vor Steuern für das Jahr 2021 aufgrund verbesserter Profitabilität im versicherungstechnischen Kerngeschäft voraussichtlich im Bereich von 330 bis 350 Millionen Euro bewegen. Für das erste Halbjahr 2021 erwartet UNIQA ein Ergebnis vor Steuern von voraussichtlich mehr als 200 Millionen Euro. „Aufbauend auf der starken Performance im ersten Quartal 2021 sehen wir auch im zweiten Quartal auf Basis der

aktuellen Einschätzungen ein überplanmäßiges Wachstum in unseren Kernmärkten Österreich sowie Zentral- und Osteuropa. Weitere Ergebnistreiber sind ausgezeichnete Leistungsquoten im Retail- & Corporate-Segment des Non-Life-Bereichs trotz der Unwetterschäden im ersten Halbjahr 2021 und starke Ergebnisse im Asset Management sowie eine weiterhin gut im Plan liegende Kostenentwicklung. Auch der Beitrag aus der AXA-Integration entwickelt sich mehr als zufriedenstellend und bestätigt unsere steigende Markt- und Markenpräsenz in der ge-

Unterschätzte Gefahr NÜRNBERGER Versicherung Wandern zählt für viele Menschen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Die körperliche Betätigung in der freien Natur ist zwar gesund für Körper und Geist, sie ist aber auch mit Gefahren und Risiken verbunden. In der Saison 2018/2019 verunfallten in Österreich laut Erhebung des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit 1.862 Personen beim Wandern/Bergsteigen. Christian Winkler, BA

von der NÜRNBERGER Versicherung dazu: „Obwohl es dabei nicht immer zu Verletzungen kommt, hat sich die Anzahl der Verletzten in den letzten zehn Jahren um 50 Prozent erhöht. Daneben steigt auch die Zahl der in Bergnot geratenen Menschen.“ Ohne entsprechenden Versicherungsschutz kann die Bergung aus alpinem Gelände hohe finanzielle Folgen nach sich ziehen. Um den finanrC 08/2021 | 29 | MARKT

Kurt Svoboda

samten CEE-Region“, so Kurt Svoboda, Vorstand Finance & Risk von UNIQA Insurance Group AG.

ziellen Folgen eines Bergunfalls vorzubeugen, empfiehlt sich der Abschluss einer speziellen Unfallversicherung, wie der Bergschutz-Versicherung, die für Einzelpersonen, Familien oder Singles mit Kind(ern) abschließbar ist. Die Laufzeit ist von einem Tag bis zu einer Woche flexibel wählbar und damit an die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar. „Unser Produkt ist online über die Website ­https://www.nuernberger.at/bergschutz/ abschließbar, hat eine sofortige Gültigkeit und endet automatisch ohne Kündigung – und das zu sehr günstigen Prämien“, erläutert Winkler.


Reicher Medaillenregen Geld gewinnt Medaillen. Das zeigten nicht zuletzt die Olympischen Spiele. Experten aus der Wirtschaft sind daher mit den Medaillenprognosen manchmal erfolgreicher als die Sportexperten. von Mag. Christian Sec

Die Olympischen Spiele sind vorbei. Wir haben sie wieder erlebt die Dramen und Rekorde. Aber ein Blick auf den Medaillenspiegel brachte trotz aller Sensationen in einzelnen Disziplinen ein erwartbares Ergebnis. USA vor China und Japan heißt es nicht nur im Medaillenspiegel, sondern auch im BIP-Ranking. Alle aktuellen G7-Staaten schafften es unter die ersten elf Nationen im Medaillenspiegel. Zufall ist das nicht. Bei den letzten Spielen in Rio lagen die Prognosen des US-Finanzdienstleisters Goldman Sachs, die fast ausschließlich auf ökonomische Parameter beruhten, weit besser als die der Sportexperten. Geld macht also Medaillen. Die olympischen Spiele sind schon lange nicht nur ein ehrenwerter sportlicher Wettbewerb zwischen Athleten, sondern ein Brennglas wirtschaftlicher Potenz. Die Staaten pumpen Millionen in die Förderung ihrer Sportler, um am rC 08/2021 | 30 | KOLUMNE

Ende alle vier Jahre belohnt zu werden mit einer Topplatzierung im Medaillenspiegel. Olympioniken marschieren wie eine Söldnertruppe für ihr Land aus und werden wie Helden bei der Heimkehr empfangen, wenn sie ihre Schlachten erfolgreich geschlagen haben. Sie werden in die Präsidentenpaläste geladen und überhäuft mit Anstecknadeln und anderen Souvenirs. Singapur zahlt einem Olympiasieger oder eine Olympiasiegerin in einer Einzelsportart eine Prämie von einer Million US-Dollar. Trotz des Anreizes jedoch ohne Erfolg. Singapur blieb bei den Spielen medaillenlos. In Polen gibt es neben der Prämie eine lebenslange, steuerfreie Rente, in Litauen ein Auto. Die Prämien für österreichische Medaillengewinner sind im internationalen Vergleich durchschnittlich. Eine Goldmedaille war dem Österreichischen Olympischen Komitee 17.000 Euro wert. Eine fürstliche Belohnung gab es jedoch in der Leichtathletiksparte. Dank


der Zusammenarbeit mit dem Partner Helvetia versprach der Österreichische Leichtathletikverband für den Olympiasieg 205.000 Euro. Der Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger der immerhin Bronze schaffte wurde mit 50.000 Euro belohnt.

Kalter Krieg unter dem Olympischen Feuer Wenn also Parameter wie BIP, BIP pro Kopf oder die Wirtschaftsdynamik mehr Auskunft über den sportlichen Erfolg geben als das mögliche Potential an Talenten, dann zeugt der Erfolg bei sportlichen Großwettbewerben möglicherweise von den Fähigkeiten des Landes an sich. Daher auch das große Tamtam um die Olympiasieger, die bald keiner mehr kennt. Aber der Medaillenspiegel verstaubt nicht so schnell. Um sich keiner Schmach vor den Erzfeind im Süden auszusetzen hat wohl Nordkorea erst gar nicht an den Olympischen Spielen teilgenommen. Der Kampf der politischen Systeme wird gerne nicht nur am Schlachtfeld, sondern auch auf der Laufbahn ausgetragen. Der Medaillenspiegel ist nicht nur sportliches Ergebnis, sondern auch Propaganda für die eigene Ideologie. Als Tokio 1964 zum ersten Mal Austragungsort der Olympischen Spiele war duellierten sich die Sowjetunion und die USA um den Platz an der Sonne im Medaillenspiegel. Am Ende siegte das System der freien Marktwirtschaft knapp gegen den Kommunismus, mit 36 Goldmedaillen gegenüber 30 Goldenen für die Sowjetunion. Ein anderes Beispiel ist Indien. Wenn wir annehmen, dass sportliches Talent überall am Erdball gleichverteilt ist, so müsste das bevölkerungsreichste Land der Erde am Ende jeder Spiele Containerladungen voll von Medaillen ins eigene Land importieren. Jedoch ist dies bei weitem nicht der Fall. Seitdem das Land 1920 erstmals bei Olympischen Spielen teilgenommen hat, hat es erst zehn Goldmedaillen erobert. Die Goldene des indischen Speerwerfers in Tokio war erst die Zweite seit 1980. Zwar ist Indien aufgrund seiner großen Population an fünfter Stelle beim BIP, jedoch

zählt es beim BIP/Kopf noch zu den ärmsten Ländern der Welt.

Sport als höchste Stufe der Zivilisation Der sportliche Erfolg ist auch ein Zeichen für hohen Entwicklungsstandard in einer Gesellschaft. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass sich so etwas wie eine sportliche Wettkampfkultur erst sehr spät in der Neuzeit entwickelt hat. Der moderne Begriff Sport entlehnt sich dem spätlateinischen Wort disportare, was so viel heißt wie „sich zerstreuen“. Zerstreuung konnten während der industriellen Revolution jedoch nur die Reichen finden, während die Arbeiter in den Fabriken von früh bis abends 16 Stunden am Tag schufteten. Das Sportbetreiben war von Exklusivität geprägt, sodass es bis weit hinein ins 19. Jahrhundert einer elitären Bürger- und Adelsschicht vorbehalten war. Erst durch die Errungenschaften der Arbeiterbewegung und die damit verbundene zunehmende Freizeit der Mehrheitsbevölkerung gegen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Ausübung von Sport allmählich auch für die breite Gesellschaft ermöglicht. Es ist wie das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte und die Tatsache, dass die Menschen von allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst entwickelt haben, erklärte Friedrich Engels einst in seiner Grabrede für Karl Marx. Denken wir nur an die Maslowschen Bedürfnispyramide, die einen ähnlichen Schluss zulässt. Erst wenn die Grund- und Existenzbedürfnisse, sowie das Bedürfnis nach Sicherheit in einer Gesellschaft gestillt sind, kann sie sich um die Förderung des Sports kümmern.

Medaillen als Wirtschaftsparameter Der Erfolg bei Olympischen Spielen ist daher ein Abbild seiner Gesellschaft und rC 08/2021 | 31 | KOLUMNE

Platzierungen im BIP und im Medaillenspiegel BIP Medailleninsgesamt spiegel USA

1

1

China

2

2

Japan

3

3

Deutschland

4

9

Indien

5

46

Großbritannien

6

4

Frankreich

7

8

Brasilien

8

12

Italien

9

10

Kanada

10

11

Österreich

27

53

ein Synonym für hohen Lebensstandard. Das bringt uns zum Schluss: Wenn, wie Goldman Sachs bewiesen hat, es möglich ist, nur aufgrund wirtschaftlicher Parameter den Medaillenspiegel sehr gut vorherzusagen, dann könnte es ja umgekehrt auch möglich sein, durch den Medaillenspiegel auch Vorhersagen über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu machen. Wer weiß, ob vielleicht sogar das starke Abschneiden der Briten, die nach den „Großen Drei“, immerhin Vierter im Medaillenspiegel wurden, eine positive wirtschaftliche Prognose für Großbritannien bedeutet und der Brexit vielleicht am Ende doch Wunder wirkt. Sollte man aufgrund des schlechten Abschneidens der Deutschen Nachbarn die Aktien deutscher Unternehmen abstoßen? Sollte man in Österreich einen Wirtschaftskrisengipfel ausrufen, nachdem man im Medaillenspiegel auf Rang 53 gekommen ist und im BIP-Ranking noch auf Rang 27 liegt. Möglicherweise nicht. Denn kommen wir zurück auf den Zweikampf zwischen Sowjetunion und den USA im Kalten Krieg. Zwar verlor die Sowjetunion 1964 in Tokio noch die Medaillenwertung. Aber ab 1972 bis zum Zerfall der Sowjetunion gewannen sie gegen den ideologischen Rivalen haushoch. Geholfen hat es nichts. Die UDSSR existiert nicht mehr.


25 Jahre SIVAG – eine Erfolgsgeschichte Seit nunmehr 25 Jahren ist die SIVAG getreu ihrem Motto – eine starke Gemeinschaft – mit voller Leidenschaft für ihre Kunden tätig. Von zwei kleinen Büros in Gschwandt bei Gmunden und in Mattsee hat sich die SIVAG in den vergangenen 25 Jahren zu einem der größten unabhängigen Versicherungsmakler Österreichs mit zwölf Standorten, verteilt über Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Kärnten und Wien, entwickelt.

Wesentliche Faktoren des Erfolgs sind vor allem die Flexibilität und Vielseitigkeit. Durch aktuell mehr als 100 Mitarbeiter und Partner wird ein breites Spektrum im Versicherungsbereich abgedeckt. Beraten und betreut werden Privatkunden, Landwirte, Freiberufler, Kommunen und Unternehmen aller Größen und Branchen, vom Einzelunternehmer über Klein- und Mittelbetriebe bis hin zu internationalen Konzernen. Der wirtschaftliche Erfolg der SIVAG basiert auf drei wesentlichen Säulen: Kostengemeinschaft, Einkaufsgemeinschaft und Interessensgemeinschaft. Diese Prinzipien werden seit nunmehr 25 Jahren gepflegt.

Kostengemeinschaft Betriebliche Aufwendungen für Büro, EDV (inkl. Softwarelösungen), Rechts- und Steuerberatung, Versicherungen, Marketing, Backoffice und Verwaltung werden durch ein faires und transparentes KostenrC 08/2021 | 32 | MARKT

teilungsmodell gemeinsam getragen – keine Franchisegebühr. Im Rahmen der EDV-Lösung stehen jedem Partner ausgewählte Hard- und Softwarelösungen zur Verfügung. Ausgehend von einer Vergleichsplattform über eine durchgehende digitale Beratung (inkl. digitaler Unterschrift), Kunden-App sowie dem Gewerbe- und Flottenmanager stehen umfangreiche Arbeitsmittel zur Verfügung. Eine einfache Umsetzung der IDD

Ich war vorher bei einem großen Versicherungsmakler als selbständiger Partner tätig. 2002 wechselte ich zur SIVAG, weil ich von den gebotenen Leistungen der SIVAG begeistert war und schon damals mit einem fortschrittlichen Verwaltungsprogramm gearbeitet wurde. Manfred Mitterlehner, Standort Sierning, SIVAGPartner seit 2002


Ich war Maklerbetreuer bei einem führenden österreichischen Versicherer und habe die SIVAG von Anfang an betreut. Durch diese Tätigkeit habe ich Einblick in viele Maklerunternehmen gehabt. Nach meinem Entschluss zur Selbständigkeit als Versicherungsmakler war es für mich klar, dass es aufgrund der Struktur nur die SIVAG sein kann.

Nach dem plötzlichen Ableben meines Vaters (SIVAGGründungsmitglied) habe ich dessen Nachfolge als Quereinsteiger angetreten. Durch den starken Verbund und das System der SIVAG war es mir rasch möglich, Fuß zu fassen und diese Herausforderung zu bewältigen.

Ich hatte eine Exklusivagentur und wollte den Schritt in die Maklerei tätigen, um wirklich unabhängig und kundenorientiert arbeiten zu können. Ich wollte nicht als Einzelmakler beginnen und habe aufgrund des gebotenen Umfelds die SIVAG als starken Partner ausgewählt.

Kajetan Pötzelsberger, Standort Berndorf, SIVAGPartner seit 2014

Walter Endstrasser, Standort Kössen, SIVAG-Partner seit 2011

Alois Priewasser, Standort Ried, SIVAG-Partner seit 1999

und der datenschutzkonformen Abwicklung ist gewährleistet.

Kraft durch gemeinsame Stärke Sonderprodukte, Courtagen, Konditionen, Sideletter… sind für Einzelmakler und kleinere Gruppierungen immer schwerer am Versicherungsmarkt erhältlich und verfügbar. Durch die Größe und Stärke der SIVAG-Gruppe und durch das eigene Produktmanagement verfügt jeder

Partner über Exklusiv-/Sonder- und Spezialprodukte. Die SIVAG-Gruppe hat mit allen am österreichischen Markt tätigen Versicherungsgesellschaften und darüber hinaus mit ausgewählten internationalen Versicherungen Courtagevereinbarungen.

Interessensgemeinschaft Hilfsbereitschaft, Teamgeist und dadurch gemeinsamer Erfolg ist das Credo

Die Standorte der SIVAG Gruppe

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der ­SIVAG-Gruppe. Durch die Zugehörigkeit zur SIVAG-Gruppe verfügt jeder Partner über die Möglichkeit eines regen Austauschs untereinander und einem Wissenstransfer in der Gruppe (regelmäßige Treffen und gemeinsame Weiterbildung). Dadurch hat jeder Partner Zugang zu Spezialwissen einiger Kollegen, die sich beispielsweise auf Betriebe, D&O, BAV etc. spezialisiert ha-


ben. Krankheits- oder urlaubsbedingte Abwesenheit ist im Rahmen der Büroorganisation und der Stellvertretertätigkeit geregelt. Durch das einzigartige SIVAG-Absicherungsmodell ist im Anlassfall (Krankheit, Berufsunfähigkeit, Ableben, Pensionierung) für jeden Partner und dessen Hinterbliebene finanzielle Vorsorge getroffen. Die SIVAG ist eine starke Gemeinschaft und gut für

die Zukunft gerüstet. Wissen und Erfahrung werden geteilt, unternehmerische Ziele miteinander verfolgt. Durch das wirtschaftliche, organisatorische und menschliche Miteinander ist über die Jahre ein führendes Netzwerk in der Versicherungsbrache entstanden. Gemeinsame Wurzeln bilden ein starkes Fundament für die individuelle, wirtschaftliche und strategische Entwicklung eines je-

den einzelnen Partners. „Wir sind stolz, ein so erfolgreiches Unternehmen zu bilden und arbeiten täglich daran, immer noch besser zu werden“, so Georg Eisenzopf. Weiters meinte er, dass neue Partner immer gerne willkommen seien, damit die SIVAG-Familie weiterwachse. Getreu dem neuen Slogan „Werden Sie Teil unserer starken Gruppe und begeben Sie sich in die Komfortzone der SIVAG.“

Was bedeuten 25 Jahre SIVAG für Sie?

les in der Wohlfühlzone SIVAG vorhanden. Wir werden auch in Zukunft neue und erfolgreiche Projekte wie Internettools, digitaler Vertrieb von Randsparten usw. umsetzen. Unser Kundenportal steht schon jetzt jedem Kunden, der es wünscht, zur Verfügung. Es hat sich noch nie so viel wie in den letzten Jahren geändert und es wird sich noch viel ändern. Wir haben derzeit so viele Chancen, als Versicherungsmakler erfolgreich tätig zu sein, wie noch nie.

Eisenzopf: 25 Jahre SIVAG bedeu-

Akad. Vkfm. Georg Eisenzopf, Geschäftsführer & geschäftsführender Gesellschafter

ten die Schaffung einer effektiven Wohlfühlzone für Versicherungsmakler, für unsere Vertriebspartner. Der Grundgedanke vor 25 Jahren war, dass es günstiger, effizienter und erfolgreicher wäre, wenn sich mehrere Versicherungsmakler zusammenschließen. Damit stellt man eine gewisse Größe am Markt dar und ist von Beginn an ein Partner auf Augenhöhe für die Versicherungsindustrie. Wir haben das innerhalb dieser 25 Jahre geschafft und sind stolz darauf. Jeder Versicherungsmakler, der mit uns arbeitet, hat alles, was er für sein Unternehmen benötigt. Von der Buchhaltung bis zu sämtlichen Software-Programmen ist al-

Was bedeuten 25 Jahre SIVAG für Sie?

SIVAG im Jahre 2046?

Eidenhammer: Für mich als Grün-

terhin ein attraktiver Arbeitgeber bleiben. Ich bin überzeugt, dass die SIVAG im Jahre 2046 die Aufgaben, die auf die Branche zukommen, gemeistert hat, ob es neue Regulatorien, Digitalisierung oder ein kommendes Provisionsverbot betrifft. Es wird meiner Meinung nach zu einem großen Maklersterben kommen, aber die SIVAG wird diese Zeit gut überstehen und erfolgreich in die Zukunft gehen.

dungsmitglied bedeuten 25 Jahre SIVAG einen Teil meiner eigenen Geschichte. Wir haben das Unternehmen gemeinsam aufgebaut und wir können sehr stolz auf das Ergebnis sein, obwohl nur mehr drei Personen aus der Gründungszeit dabei sind. Stolz auf eine hochwertige qualitative Arbeit, stolz auf unsere Mitarbeitenden und unsere Vertriebspartner. Mein Credo ist: Jeder soll mit einem Lächeln in die Arbeit kommen und diese mit einem zufriedenen Gefühl am Abend verlassen.

SIVAG im Jahre 2046? Eisenzopf: Das mögliche Provisionsver-

bot bzw. Open Insurance nicht nur zu überleben, sondern aktiv an der Entwicklung und Umsetzung teilzuhaben. Wir möchten aktiv in das Geschehen eingreifen und uns für die nächste Generation gut aufstellen.

Eidenhammer: Dass wir wei-

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Franz Eidenhammer, MBA, Geschäftsführer & geschäftsführender Gesellschafter


Die LEBENSWERT Studie von HDI LEBEN

Was macht das Leben lebenswert? Finanzielle Absicherung immer wichtiger!

„Wie wichtig ist Ihnen die finanzielle Absicherung, um ein lebenswertes Leben führen zu können?“

Was macht ein lebenswertes Leben aus? Die LEBENSWERT Studie bestätigt: Nach Familie und Gesundheit ist die finanzielle Absicherung entscheidend für die Lebensqualität, etwa im Falle von Berufsunfähigkeit, aber auch im Hinblick auf die Pensionen. 50 % der Befragten (Werteskala 9 und 10) geben an, dass ihnen die finanzielle Absicherung sehr wichtig ist – ein Wert, der seit der Corona-Pandemie noch gestiegen ist. Die gesamte LEBENSWERT Studie finden Sie hier: www.hdi-leben.at/lebenswert/lebenswert-studie/studie-2020


Schadenmanagement-Teams – die menschliche Seite einer Versicherung Das Schadenmanagement habe viel mit Menschen zu tun, schreibt Dr. Dexter Morse, der ehemalige Director Global Insurance & Risk Management der International Air Transport Association (IATA). Man könne sehr viel von der Schadensabteilung lernen. Die Kosten des Schadenmanagements stellen ein großes Problem für Versicherer und Rückversicherer auf allen Märkten dar. Die Schadensabteilungen werden mit einer steigenden Nachfrage und größer werdenden Erwartungen aller Beteiligten in ihrem Unternehmen konfrontiert, da Versicherer und Rückversicherer oft beschuldigt werden, Schäden nicht effizient und effektiv zu bearbeiten. Die Schadensmanager werden häufig über die Genauigkeit der Schadenrückstellungen befragt. Wie kann dieser wichtige Verlust unsere Bilanz beeinflussen? Bezahlen wir zu viel? Überwachen wir unsere Schadensmanager, unsere Schadensregulierer und externen Berater ordnungsgemäß? Entsprechen wir den lokalen Gesetzen und Verordnungen? Im Ergebnis wird besonders auf das Schadenmanagement und die damit verbundenen Praktiken geachtet. Wie sollte also genau ein Vorgang des Schadenmanagements aussehen? Er beinhaltet Folgendes: • K – ommunikation mit der versicherten Person ist wesentlich und sollte klar und offen erfolgen. Die versicherte Person sollte ausführlich über die Schritte des Schadensabwicklungsprozesses und alle Untersuchungen informiert werden (z. B. die Anweisung von Schadensregulierern oder Rechtsanwälten). • U – ntersuchung des Schadensfalls zur Feststellung der Haftung. Der Scha-

– sie sollen der Zahlung von Forderungen dienen). Falls die Forderung nicht von der Police abgedeckt wird, sollte der Schadensmanager die versicherte Person schnellstmöglich schriftlich darüber informieren. • N –utzung des Forderungsübergangs. Sollte es die Möglichkeit geben, Geld von Dritten zu erhalten, sollte dies schnell und sorgfältig verfolgt werden, um den Erfolg zu gewährleisten und Probleme mit Fristen zu vermeiden.

Dr. Dexter Morse

densfall sollte schnell und gründlich untersucht und eine Entscheidung zur Übernahme der Haftung schnellstmöglich getroffen werden. • N – etter Umgang und Reaktionsschnelligkeit. Das Schadenmanagement-Team sollte schnell auf jegliche Korrespondenz reagieren, und die verbale Kommunikation sollte schriftlich bestätigt werden, um Missverständnisse zu vermeiden. • D – urchblick. Wenn Probleme mit Policen oder der Haftung bestehen, sollte der Schadensmanager diese schnell und professionell bearbeiten und bereits einen Aktionsplan im Kopf haben. • E – rfolgte Auszahlung. Zahlungen sollten schnell erfolgen (deshalb werden Versicherungspolicen ausgestellt rC 08/2021 | 36 | KOMMENTAR

Die Schadensabteilungen sind eine Quelle wertvoller Informationen, die häufig vom Rest des Unternehmens genutzt werden. Die Schadensabteilung ist die richtige Adresse, um zu überprüfen, ob die Versicherungspolice der ursprünglichen Absicht des Antragsprüfers entspricht (wobei man davon ausgeht, dass der Antragsprüfer wusste, welche seine wichtigste Absicht war), oder ob der Wortlaut zu weit gefasst oder undurchsichtig ist.

Die effektive Bearbeitung von Schadensfällen Das Schadenmanagement hat viel mit Menschen zu tun. Die meisten Versicherten haben mehr Kontakt mit dem Schadenmanagement als mit jeder anderen Abteilung. Dieses Team kann die Antragsprüfer darüber informieren, ob die versicherte Person mit dem Produkt zufrieden ist, oder wie es an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden kann,


was auch dem Unternehmen hilft, seine Geschäftsbeziehungen aufrechtzuerhalten oder gar zu verbessern. Die Abteilung kann ebenfalls ein Risikomanagement anbieten, wobei dieser Rat dem Versicherten ermöglicht, ähnliche Schadensfälle in der Zukunft zu vermeiden. Für die Schadensabteilung kann dies eine Verbesserung ihrer Sichtbarkeit mit sich bringen.

Über den Autor Dr. Dexter Morse hat als Berater in den Bereichen Recht, Schadens- und Risikomanagement bei verschiedenen internationalen Versicherern/ Rückversicherern gearbeitet und Audits und Prüfungen im Schadenmanagement in verschiedenen Rechtsprechungen durchgeführt. www.dextermorse.com

Der Schadensmanager sollte den Rest des Unternehmens dazu ermutigen, auf die „Lektionen“ aus dem Schadenmanagement zu hören. So können beispielsweise große Verluste den Vertretern der Antragsprüfung, der Versicherungsmathematik, der Buchhaltung, des Finanzwesens und der Unternehmensführung im Rahmen einer „Lektion“ präsentiert werden, sodass die Schwachstellen herausgestellt und im besten Falle Verbesserungen in Zukunft ermöglicht werden. Erfolgsgeschichten des Schadenmanagements sollten hervorgehoben werden! Dies könnte eine Schadensübernahme sein, die abgelehnt wurde, da sie nicht abgedeckt war, ein Versicherungsbetrug, der aufgedeckt wurde, oder ein großer Verlust, der aufgrund eines proaktiven Schadenmanagements oder eines erfolgreichen Forderungsübergangs reduziert wurde. Diese Lektionen sollten in internen Mitteilungen veröffent-

licht werden, um sie bekannter zu machen. Es ist überraschend, wie viele Forderungsübergänge und andere Deckungsmöglichkeiten übersehen werden. Ein systematischer Ansatz zur Herausstellung nachlässiger Personen oder ihrer Versicherer ist notwendig, und die Akten sollten stets auf dem neuesten Stand sein, um alle Rückvergütungen genaustens zu verfolgen. Externe Berater werden häufig angewiesen, Unterstützung bei Rückvergütungen zu bieten – und obwohl sie hervorragende Ergebnisse erzielen, müssen die Vorteile vorsichtig gegen die wahrscheinlichen Rückvergütungen abgewogen werden, was eine genaue Überwachung zur Bewertung der Effizienz notwendig macht. Der Schadensmanager und das interne Audit sollten regelmäßige Überprüfungen der Schadensdokumente in der Abteilung vornehmen, um die Konsistenz der Ansätze, die Genauigkeit der Rückstellungen, die Proaktivität des Schaden-

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managements und die Einhaltung der Richtlinien zur Bearbeitung der Fälle zu garantieren, und so sicherzustellen, dass Rückvergütungsmöglichkeiten nicht verpasst wurden, und um zukünftige Schulungsbedürfnisse der Mitarbeiter herauszustellen. Solche Überprüfungen sollten entsprechend für Compliance-Zwecke dokumentiert werden. Die Versicherungsmathematiker sind in die Praktiken für Preisbildung und die Bildung der Rückstellungen der Versicherer stark involviert, aber erst das Forderungsmanagement kann diesen Zahlen eine Bedeutung geben. So kann beispielsweise ein plötzlicher negativer Verlust für einen Kunden einen Antragsprüfer in Alarmbereitschaft versetzen – aber dies kann als einzelne gerichtliche Forderung in einem speziellen Quartal erklärbar sein, wobei das Konto in den kommenden Quartalen wieder rentabel werden kann. Die Antragsprüfer können ihre Kunden nicht kennen, wenn sie deren Schadensforderungen nicht kennen. Sie müssen eng mit ihren Kollegen aus dem Schadenmanagement zusammenarbeiten, um die Problembereiche zu verstehen und zu sehen, wo die größten Belastungen liegen. Wenn die Antragsprüfer die Stimme der Versicherung sind, so bildet das Forderungsmanagement Augen und Ohren.

Treffen zur Vertragsverlängerung/ Neugeschäft Wann immer dies möglich ist, sollten das Forderungsmanagement und die Antragsprüfer zusammenarbeiten, um mit einer Stimme gegenüber dem Kunden zu sprechen. Um dies zu vereinfachen, sollten die Antragsprüfer zunächst mit dem Schadenmanagement sprechen, bevor sie Treffen zur Vertragsverlängerung vereinbaren, sodass sie professionell und fachkundig auftreten und dem Kunden Wertschätzung vermitteln. Die Antragsprüfer sollten ihre Ansprechpartner aus dem Schadenmanagement in diese Treffen einbeziehen. Das Schadenmanagement spielt auch eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit dem Geschäft der Versicherung, da es

die Prüfungen vorab unterzeichnet. Eine kurze Analyse der Schadensfälle einer versicherten Person vor dem Abschluss des Vertrags und die Befragung des wichtigsten Personals (Risikomanager/Schadensbearbeiter usw.) können sehr wichtig sein, um zu bestimmen, wie hoch das Risiko ist, und ob es richtig beziffert wurde. Die Aufgabe des Schadenmanagements ist rechtlich festgelegt, und deshalb wissen die Schadensbearbeiter am besten, welche Trends und Entwicklungen im Rechtswesen wahrscheinlich sind, und welche ihr Geschäft in Zukunft beeinflussen könnten – diese Informationen sollten regelmäßig mit den Antragsprüfern und den Versicherungsmathematikern geteilt werden.

Outsourcing Versicherer und Rückversicherer diskutieren häufig darüber, ob ihr Schadenmanagement outgesourct werden sollte. Die zentrale Verwaltung stellt sicher, dass die Schäden von der befugten Person bearbeitet werden, welche die Kunden und deren Wünsche kennt und deshalb so vorgeht, dass die Marke der Versicherung gestärkt wird und sich die Kunden sicher und konsistent betreut fühlen. Die Vorteile des Outsourcings sind Flexibilität und die Schaffung eines Mehrwerts. Das Outsourcing ermöglicht, vom Wissen und den Fähigkeiten erfahrener Mitarbeiter zu profitieren. Ein Unternehmen, das sein Schadenmanagement outsourct, muss sich nicht mit den Personalproblemen im Zusammenhang mit der unterschiedlich starken Arbeitsbelastung im Schadenmanagement beschäftigen. Wenn die Arbeitsbelastung schwankt, muss das Unternehmen die Schadensbearbeiter nicht in sehr kurzer Zeit einarbeiten. Die Arbeit wird einfach an den Dienstleister weitergegeben, der aufgrund seiner Unternehmensgröße diese besser bewältigen kann. Die Zusatzkosten des Outsourcings betreffen die regelmäßigen Audits, die vom Schadenmanagement gefordert werden, um den Standard der Dienstleistungen des externen Unternehmens zu überwachen. Durch das Outsourcing gibt der rC 08/2021 | 38 | KOMMENTAR

Versicherer Kontrolle an Dritte ab und vertraut ihnen das Geld und den Ruf des Unternehmens an.

Automatisierung von Schadensfällen Gewisse Arten von Schadensfällen, besonders Motorschäden ohne Verletzungen und Haushaltsschäden, werden immer stärker automatisiert. Die Forschung zeigt eine deutlich positive Veränderung der Einstellung gegenüber der Automatisierung, da die Versicherer ihr gegenüber immer offener werden. Seit Kurzem wird besonders darauf geachtet, wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen Unterscheidungen bei der Schadensbewertung, der Aufteilung von Fällen und der Auszahlung unterstützen können. Es werden auch Tests mit innovativen Technologien durchgeführt, die Vertrauen und Kompetenz in virtuelle Prozessen schaffen. Vor dem Lockdown im Zusammenhang mit Covid-19 wurden weniger als 15 Prozent der Schadensforderungen virtuell bearbeitet. Auf der Grundlage der Forschung von LexisNexis stieg die virtuelle Bearbeitung auf fast 100 Prozent, nachdem der erste Lockdown durchgeführt worden war. Fast ein Jahr später erreichte die virtuelle Bearbeitung von Schadensfällen mehr als 60 Prozent. Die Kunden nutzen diesen Online-Dienst, da 62 Prozent der befragten Personen es sehr praktisch finden, einen Schaden jederzeit/an jedem Ort zu melden. Sie sehen die Vorteile der automatisierten Bearbeitung. Andere sehen auch Vorteile in der schnelleren Bearbeitung der Schäden (55 %), in der verstärkten Transparenz (45 %) und in der verbesserten Genauigkeit (34 %). Das Alter der Kunden spielt ebenfalls eine Rolle – die Millennials und die Generation X kennen diese Technologie besser und stehen automatisierten Möglichkeiten und den Vorteilen dieser Technik offener gegenüber. Zwei Drittel der Millennials und über die Hälfte der Personen aus der Generation X sagen, dass Covid-19 zumindest einen positiven Einfluss auf die Offenheit gegenüber der Online-


treffend. Probleme bestehen auch im Zusammenhang mit der Sicherheit bei über 60 Prozent der befragten Kunden. Sie sorgen sich um die Sicherheit ihrer personenbezogenen Daten bei der Einreichung von Schadensfällen im Internet. DieDie meisten Kunden bevorzugen eine Mischung von Online-Tools ses Problem und dem Einsatz der Schadensbearbeiter. besteht in allen AltersMeldung von Schadensfällen hatte. Die gruppen. Die Forschung von LexisNeForschung im Jahr 2021 zeigt, dass 79 xis Risk Solutions zeigt, dass bei acht von Prozent der Millennials und 64 Prozent zehn Schadensfällen die Identifizierung der Generation X nun mit der automati- der persönlichen Daten das Hauptprobsierten Schadensbearbeitung besser zu- lem bei der Online-Bearbeitung ist. Man rechtkommen, was eine deutliche Stei- versteht die Wichtigkeit der Cybersichergerung verglichen mit 2019 aufzeigt. Die heit, aber häufig ist es schwierig, diese im einfache Bedienung, die schnellere Bear- Schadensmanagement zu gewährleisten. beitung, weniger Sorgen und mehr Genauigkeit und Transparenz werden als Schulung & Weiterbildung Vorteile des Onlineprozesses genannt. Insbesondere für diese Gruppen stieg die Schulung und Weiterbildung sind weZufriedenheit mit diesen Vorteilen um sentlich für den Erfolg. Es ist unabdingmehr als 11 Prozent im Laufe der bei- bar, dass die Schadensmanager über die den letzten Jahre. Für die Babyboomer neuesten Gesetze und Verordnungen, steht die einfache Verwendung der Web- aber auch über die Veränderung der öfsite oder der App eines Versicherers an fentlichen Einstellung (da diese die Juerster Stelle. Dies ist für sie wichtiger als rys, die Preise verleihen, insbesondere in die Möglichkeit, Online-Tools zur Scha- den USA, ausmacht) informiert werden, densmeldung zu nutzen, was sie immer um sicherzustellen, dass die Rückstellunnoch recht ungern tun. gen genau berechnet, die Verträge entObwohl die meisten Kunden die vir- sprechend ausgelegt und klare Entscheituelle Schadensmeldung nutzen, sind sie dungen zur Beilegung oder Austragung mit einigen der Tools nicht zufrieden. einer Forderung vor einem Gericht oder Im Allgemeinen gilt: Je mehr Fragen sie Schiedsgericht getroffen werden. in diesem Prozess beantworten müssen, Die Überprüfung der Schulungen umso weniger zufrieden sind sie. Sie nut- ist wichtig, um sicherzustellen, dass das zen gerne die Möglichkeit, selbst im In- Schadenmanagement entsprechend austernet aktiv zu werden, aber in Wirklich- gebildet ist und Zugang zu detailliertem, keit führt dies auch zu Enttäuschungen, ausführlichem und aktuellem Referenzbesonders komplexere Schadensfälle be- material hat. Es muss dazu in der Lage rC 08/2021 | 39 | KOMMENTAR

sein, einen Beitrag zu einem großen Fachwissen zu leisten und dieses auch einzusetzen. Normalerweise bietet eine große Schadensabteilung Skaleneffekte und Möglichkeiten der übergreifenden Schulung und der Ausbildung vielfältig einsetzbaren Personals, das den Änderungen im Portfolio und auf dem Markt gerecht werden kann. Sie bietet die Entwicklung eines großen Fachwissens, wobei die unnötige Verdopplung von Wissensbereichen vermieden wird. Das Personal ist die wertvollste Ressource des Schadenmanagements – große zentralisierte Schadensabteilungen können interessante und vielfältige Karrierechancen bieten, was zu einer größeren Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und somit zu einer besseren Bindung des Personals führt. Das ist in der Tat besser für das Unternehmen und den Kunden, da die beste Schadensabwicklung von glücklichem und erfahrenem Personal angeboten werden kann. Klare und messbare Leistungsziele sollten festgelegt werden, welche die Ziele und den Zweck des Unternehmens widerspiegeln und vollständig von der Schadensabteilung unterstützt werden. Das Senior-Management sollte offen sein und die Schadensabteilung in die Umsetzung der Ziele einbeziehen, um eine vollständige „Übernahme“ zu gewährleisten. Das Schadenmanagement-Team muss die Fälle in gutem Glauben bearbeiten, besonders, wenn in den USA gearbeitet wird.

Die menschliche Seite Die meisten Kunden bevorzugen eine Mischung von Online-Tools und dem Einsatz der Schadensbearbeiter. Sie möchten die Möglichkeit haben, einen Vertreter ansprechen zu können, wann immer sie dies wünschen. Während die Online-Dienste und virtuellen Prozesse aufgrund ihrer einfachen Handhabung geschätzt werden, kann doch nichts die menschliche Seite, die Möglichkeit der Diskussion mit einem Ansprechpartner, ersetzen, die den Komfort des Kunden verbessert und am Ende des Tages zeigt, dass die menschliche Seite im Schadenmanagement immer zählen wird.


Nachhaltigkeit ist eine Lebenseinstellung DI Georg Daurer ist seit dem Jahr 2001 Vorstand der BONUS Pensionskassen AG. Wir haben mit Ihm über Sustainable Finance, Nachhaltigkeit und Marktentwicklungen gesprochen. Ihr Resümee über das Jahr 2020? Daurer: Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass

die BONUS Gruppe auch schwierige Zeiten gut überstehen kann. Trotz der „Corona-Krise“ (ich kann das Wort nicht mehr hören) konnten wir unsere Ergebnisse für unsere Kundinnen und Kunden höher abschließen als geplant. Nachhaltig hat und wird die Arbeitswelt ändern. Für unsere umfangreichen Bemühungen in Punkto Nachhaltigkeit wurden wir in diesem Jahr gleich zweimal ausgezeichnet. Mit unserer Initiative „Nachhaltigkeitspionier der Pensionskassen in Österreich“ wurde die BONUS Pensionskasse aus 150 spannenden Einreichungen für den TRIGOS Österreich als eines von drei Unternehmen in der Kategorie „Klimaschutz“ nominiert. Die Preisverleihung findet im Herbst satt. Darüber hinaus sind wir unter den Gewinnern des erstmals verliehenen "Money for Change – Impact Award" in der Kategorie „­Asset Owner“. Inwieweit betreffen die Sustainable Finance Vorgaben die Anlagenstrategie der BONUS?

Daurer: Als BONUS begrüßen wir diese

Entwicklungen sehr. Wir haben schon vor den 2000er Jahren nach ökologischen,

Ziel muss die Verbesserung der Lebenssituation auf diesem Planeten sein.

sozialen und ökonomischen Kriterien investiert und haben uns hierbei stetig verbessert. Dafür wurden wir auch viele Jahre von der ÖGUT – die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik – zertifiziert. Wir müssen allerdings etwas aufpassen, dass die Regulierungen nicht überbordend werden und nur den Beratungsunternehmen nutzt und den EU-Behörden weitere Ressourcenzugänge bringt. Ziel muss die Verbesserung der Lebenssituation auf diesem Planeten sein. Und das geht nur mit einem nachhaltigen Ansatz in allen Bereichen. Wie sehen Sie die Marktentwicklung im heurigen Jahr? Daurer: Wäre das Jahr 2021 schon zu Ende, wären wir sehr froh. Ich halte die aktuelle Entwicklung schon sehr risikoreich, aber auf hohem Niveau. Wir glauben, dass heuer aber auch 2022 der Aufholeffekt aus 2020 (C.-K.) stark wirken wird. Die aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens Mercer der überbetrieblichen Pensionskassen brachte Erfreuliches zu Tage. Die BONUS Pensionskasse konnte sowohl bei der defensiven (also geringe Aktienquote), als auch bei der dynamischen (hoher Aktienanteil) die besten Veranlagungsergebnisse abliefern und erzielte damit jeweils Platz 1 im Mercer-Vergleich. Die betriebliche Vorsorge nimmt immer noch nur einen kleinen Anteil des Pensionssystems in Österreich ein, wie könnte man das ändern? rC 08/2021 | 40 | INTERVIEW

Die Förderung der betrieblichen Altersvorsorge wäre ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Verbesserung und Sicherung des Lebensstandards im Alter.

Daurer: Leider hat die Politik die Nachhaltigkeit in diesem Bereich noch nicht antizipiert. Die Förderung der betrieblichen Altersvorsorge wäre ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Verbesserung und Sicherung des Lebensstandards im Alter. Konkret fordern wir schon lange die volle steuerliche Absetzbarkeit von Arbeitnehmerbeiträgen in die Pensionskasse, analog wie es die Politikerinnen und Politiker für sich selbst bereits können. In der Vorsorgekasse ist die Verlängerung der Liegedauer notwendig, am besten bis zum Pensionsantritt, damit könnte man nachhaltig bessere Erträge erzielen. Die Zinslandschaft ist eine Herausforderung für Institute, die Geld anlegen müssen, wie sehen Sie das was macht die BONUS um Renditen noch erwirtschaften zu können? Daurer: Das ist tatsächlich eine große

Herausforderung, die uns und den Markt noch lange beschäftigen wird. In der


BONUS weichen wir immer mehr in sogenannte „Alternatives“ aus. Konkret geht es hier auch um nachhaltige Projekte, wie zum Beispiel die Finanzierung von Immobilienprojekten (Bau von Pflegeheimen, leistbares Wohnen) aber auch die Finanzierung von Infrastrukturprojekten („grüner Verkehr“), die für die geänderte nachhaltige Lebens- und Arbeitswelt von morgen notwendig sind.

Differenzierung nach unterschiedlichen Nachhaltigkeitsausprägungen und deren Kommunikation an unsere Kundinnen und Kunden.

Die Disclosure Verordnung ist im März 2021 in Kraft getreten, was bedeutet das für Ihr Unternehmen? Daurer: Wir haben das selbstverständ-

keit als eine Art Lebenseinstellung. Persönlich habe ich schon lange vor den aktuell rasanten Entwicklungen Nachhaltigkeit gelebt. Das beginnt beim persönlichen Verbrauch von Lebensmitteln und geht über die „notwendige“ Flugreise ins Ausland bis hin zur Erziehung der

lich regelkonform umgesetzt. Dabei gab es durchaus neue Erkenntnisse, an die wir sonst nicht gedacht hätten. Nämlich die

Nachhaltigkeit ist in aller Munde, wie stehen Sie zu diesem Thema? Was ist für Sie persönlich Nachhaltigkeit?

Gerade unsere Kinder werden von unseren Anstrengungen zur nachhaltigen Lebensweise profitieren.

Daurer: Ich verstehe Nachhaltig-

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Nachkommenschaft und Betreuung meiner Eltern. Gerade unsere Kinder werden von unseren Anstrengungen zur nachhaltigen Lebensweise profitieren. Wir danken für das Gespräch.


Generali: Biometrische Risiken werden oftmals unterschätzt Die Berufsunfähigkeitsvorsorge ist in Österreich ein Tabuthema. Dabei ist sie neben der privaten Haftpflichtversicherung eine der wichtigsten Versicherungen – insbesondere für junge Menschen und Alleinverdiener. Hannes Dillinger, Leiter Bankenvertrieb und Unabhängige VertriebePersonenversicherung der Generali Versicherung, erklärt, worauf bei der Absicherung biometrischer Risiken zu achten ist. Woran liegt es, dass das Bewusstsein für biometrische Risiken in Österreich nicht so stark ausgeprägt ist? Dillinger: Geht es um die persönliche

Absicherung, denken viele Menschen in erster Linie an ihr Hab und Gut. Die eigene Person wird leider oft vernachlässigt – sei es aus falscher Einschätzung der Ursachen oder auch einfach durch den Irrglauben „Mir wird schon nichts passieren“. Dadurch begnügen sich viele mit einer Unfall- und/oder Ablebensversicherung. Doch wer bedenkt, dass kaum Unfälle, sondern in erster Linie Krankheiten für den Verlust der Arbeitskraft und damit die Erhaltung der Existenz verantwortlich sind, der ist für eine Absicherung biometrischer Risiken sensibilisiert. Gibt es Personen, die einen besonders hohen Absicherungsbedarf haben? Dillinger: Alle Erwerbstätigen – insbe-

sondere Alleinverdiener – die nicht auf ihr Einkommen verzichten können, sollten privat vorsorgen. Denn die Leistungen des staatlichen Pensionssystems für den Fall der Berufsunfähigkeit stellen in der Regel nur eine Basisvorsorge zur Minderung der finanziellen Folgen dar. Darüber hinaus gelten Regelungen wie Mindestbeitragsmonate und Verweisbarkeit, die oftmals dazu führen, dass kein Anspruch auf Leistung entsteht.

Wie lässt sich das Risikobewusstsein stärken? Dillinger: Als Lifetime Partner wollen wir unsere Kundinnen und Kunden auf die Absicherung biometrischer Risiken verstärkt aufmerksam machen und die Sensibilität für eine ‚Vollkaskoversicherung‘ für die eigene Person schärfen. Die im Zuge von IDD verpflichtend durchzuführende Wunsch- und Bedarfsanalyse in jedem Kundengespräch ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Versicherung, Vermittler und Staat das Thema im Interesse der Kund_innen gelöst haben. Nur eine ganzheitliche Beratung zeigt mögliche Lücken in der Absicherung auf, die mit bedarfsorientierten Produktlösungen – entweder als Produktbündel oder einzeln – geschlossen werden können. Zeichnet sich mit der Pandemie eine Veränderung im Verhalten ab? Dillinger: In jedem Fall hat sich mit Co-

vid-19 das Gesundheits- und Vorsorgebewusstsein der Menschen verändert. Die Österreicher_innen liegen bei der Anzahl gesunder Jahre unter dem EU-Durchschnitt – hier gibt es viele Anknüpfungspunkte für Kundengespräche. Unsere Herausforderung ist es, unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zu geben, Gesundheitsvorsorge langfristig in den Alltag zu integrieren. Mit innovativen dirC 08/2021 | 42 | MARKT

Hannes Dillinger

gitalen Services über die „Meine Generali“ App geben wir Sicherheit und unterstützen beim Erkennen von Präventionsmöglichkeiten. Dazu zählen zum Beispiel das Hausarztgespräch per Videotelefonat sowie Hilfestellungen in Online-Sprechstunden durch GesundheitsCoaches. Ein besonderes Augenmerk legen wir auch auf die Altersvorsorge und Pflege. Gerade diese Themen werden sich angesichts der alternden Bevölkerungsstruktur und der höheren Staatsverschuldung nochmals verschärfen. Produkte zur Absicherung biometrischer Risiken werden in Zukunft jedenfalls an Bedeutung gewinnen und die Generali sieht sich hier als Komplettanbieterin mit qualitativer Beratung und einem gelebten Mix aus physischer und digitaler Kundennähe sehr gut aufgestellt.


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Cybersicherheit als Anlagethema Mit jüngsten Hackerattacken, die durch die Medien gingen, könnten bald zunehmend mehr Anleger IT- und Internetsicherheitsaktien ihre Aufmerksamkeit widmen. risControl zeigt, worauf es bei Cybersecurity Investments ankommt und welche Aktien langfristig interessant erscheinen. von Michael Kordovsky

Cyberangriffe sind nicht mehr Science Fiction sondern brutaler Alltag. Im März 2021 sorgten Hackerangriffe auf weltweit 60.000 bis 250.000 Exchange-Server von Microsoft für Schlagzeilen. Banken, KMUs, Stromversorger bis hin zur Europäischen Bankenaufsicht waren betroffen. Angeblich hat hier eine chinesische Hackinggruppe Sicherheitslücken ausgenützt, um in private und staatliche Computernetzwerke einzubrechen. Zuletzt hatten angeblich chinesische Hacker versucht, große Telekomfirmen in ganz Südostasien auszuspionieren. Und am 2. August sorgte eine Cyberattacke auf ein Impfbuchungsportal in Italien für Aufsehen. Hier forderten Hacker Lösegeld als Gegenleistung für das Passwort zur Entschlüsselung der Daten. Bereits im Dezember 2020 haben die Cybersecurityfirma FireEye und Microsoft ein riesiges Hackerkomplott aufgedeckt. Unter anderen gegen die Orion Plattform von Solarwinds, eine skalierbare Überwachungs- und Verwaltungsplattform für die gesamte IT-Infrastruktur, die neben Großfirmen auch zahlreiche US-Behörden nützen, haben mindestens 1000 Programmierer monatelang an Hackerattacken gearbeitet. Bis zu 18.000 Organisationen waren betroffen, nachrC 08/2021 | 44 | FINANZEN

dem die Schadsoftware Sunburst (oder Solorigate) in die Netzwerkmanagementsoftware Orion von SolarWinds eingeschleust wurde. Selbst FireEye, Microsoft, das US-Finanzministerium, die Cybersecurity and Infrasturcture Agency (CISA), das Department of Homeland Security (DHS) sowie das US-Außenministerium und das US-Energieministerium (DOE) waren Medienberichten zufolge betroffen. Die Jahre zuvor gab es ebenfalls weltweit laufend Probleme mit Erspressersoftware, Phishingmails und Datendiebstählen. Ein prominentes Opfer von Datendieben ist die Hotelkette Marriott, die im November 2018 meldete, dass Cyberdiebe seit 2014 die Daten von bis zu 383 Millionen Hotelgästen stahlen. Sie blieben bis September 2018 unentdeckt. In manchen Fällen wurde sogar verschlüsselte Kreditkartendaten erbeutet.

Milliarden-Wachstumsmarkt Infolge des Homeofficetrends lag der für 2020 geschätzte Schaden weltweit bei mehr als einer Billion Dollar bzw. mehr als einem Prozent der globalen Wirtschaftsleistung – also um die Hälfte mehr als noch 2018. Das ergab eine Studie von


CSIS (Center for Strategic and International Studies) und McAfee basierend auf der Auswertung der Angaben von 1.500 IT-Fachleuten von Unternehmen und Behörden in den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan und Australien. Das Schadensausmaß in der Studie berücksichtigt auch die Ausfallzeit von Netzwerken und Imageschäden für Betroffene. Anstiege gab es bei Ransomware (Erpressersoftware), Phishingattacken, der Übernahme von EMailkonten, Spionagesoftware und dem Diebstahl von Kryptowährungen. Zukünftig an Bedeutung gewinnt die Sicherheit des Internet der Dinge. Hier geht es um Sicherung von Haushaltsgeräten, die mit dem Internet verbunden sind, genauso wie jener autonom fahrender Fahrzeuge und von Produktionsanlagen der Industrie. Entsprechend groß ist der Markt für Cybersicherheit, den grandviewresearch.com für 2020 mit weltweit 167,13 Mrd. USD beziffert. In den Jahren 2021 bis 2028 geht grandviewresearch von jährlichen Zuwächsen (CAGR) von 10,9 Prozent p.a. aus.

Investments in Cybersecurity Eine Besonderheit der IT-Branche ist eine Konzentration von Marktanteilen auf wenige disruptive Marktführer, die dann als Platzhirschen das große Geschäft machen. Das gilt auch für den Bereich der Datensicherheit. Dazu folgende Beispiele: Check Point Software: Breites Sepktrum an IT-Sicherheitslösungen u. a. in den Bereichen Network-, Cloudund Mobile Security. Das Branchenurgestein hat aufgrund einer etwas gemächlicheren Wachstumsdynamik ein niedrigeres KGV. Für 2022 errechnete sich per 4. August 2021 ein Schätzwert von 17,6. Fortinet bietet Firewalls, Antivirenprogramme, Intrusion Detection sowie Cloud- und Endpunktsicherheit – alles wichtige Grundvoraussetzungen für das seit 2020 boomende Homeoffice: Entsprechend die Zuwachsraten: Von 2016 bis 2020 stieg der Umsatz von 1279 auf 2594 Mio. USD während der Nettoge-

winn von 34,1 auf 488,5 Mio. USD anstieg. Der Gewinnsprung von 2019 auf 2020 war von 1,90 auf 2,91 USD/Aktie und der Analystenschätzungskonsens von Zacks Investment Research geht bis 2022 von einem weiteren Wachstum auf 4,52 USD aus, woraus aber noch immer ein ambitioniertes KGV 2022 von 66,4 resultieren würde. Palo Alto Networks: Mit einem Weltmarktanteil von 15 Prozent am Security Appliancemarkt hat das Unternehmen im vierten Quartal 2020 sogar Cisco (14,6 %) überrundet. Firewalls der nächsten Generation und eine Security Operating Platform, die Cyberattacken erfolgreich verhindert, zeichnen das Unternehmen aus. Palo Alto Networks bietet Sicherheit in Clouds, Netzwerken und auf Mobilgeräten und weist atemberaubende Zuwächse auf: Seit 2017 hat sich der Umsatz auf 3,41 Mrd. USD knapp verdoppelt. Vom Geschäftsjahr 2020/21 auf 2021/22 (endet im Juli) sollte der Gewinn/Aktie von 5,99 auf 7,08 USD steigen, woraus ein für 2021/22 geschätztes KGV von 56,9 (per 4.8.) resultiert. Splunk: Das Unternehmen ist eine Suchmaschine für Datacenter, die empfangene Imformationen (Maschinendaten) gleichzeitig sammeln, speichern, verarbeiten, analysieren und visualisieren kann. Bereits in sehr frühen Stadien können durch Splunk Bedrohungen identifiziert werden. Nicht umsonst unterstützt Splunk u.a. 92 der Fortune 100-Unternehmen dabei, riesige Datenmengen sinnvoll zu nutzen und in konkrete Ergebnisse zu verwandeln. Nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 20/21 (endete 31.1.) soll es wieder zweistellige Umsatzwachstumsraten geben. Die Gewinnzone liegt allerdings noch in der Zukunft. CrowdStrike: Bereits schwarze Zahlen wenn auch bei KGVs in dreistelliger Höhe erwarten Analysten für 2022/23. Das Unternehmen wurde im Magic Quadrant (MQ) für Endgeräteschutzplattformen 2021 als Leader mit Höchstplatzierung für die Vollständigkeit des Lösungsansatzes ausgezeichnet. rC 08/2021 | 45 | FINANZEN

Michael Kordovsky

Die Crowd Strike Falcon®-Plattform verhindert Sicherheitsverletzungen und nutzt Cloud-basierte künstliche Intelligenz (KI). Sie liefert durch einen einzigen schlanken Agenten Echtzeitschutz für Endgeräte sowie vollständigen Überblick über das Unternehmen. Proofpoint: Das Unternehmen macht E-Mails, Internet, Cloud und Social Media sicherer und hat von 2017 bis 2020 den Umsatz auf 1,05 Dollar mehr als verdoppelt. Laut Schätzungskonsens von Zacks Investment Research sollte der Umsatz bis 2022 weiter auf 1,44 Mrd. USD wachsen. Dann würde der Gewinn/ Aktie bei 2,68 USD liegen, was einem KGV von rund 65 entspräche.

Achtung Warten Sie auf stärkere Rückschläge für selektive Aktienkäufe in diesen Werten und bauen Sie das Cybersicherheitsportfolio in mehreren Etappen – immer wieder nach Rückschlägen – auf, denn die aktuellen Bewertungsniveaus sind noch relativ hoch. Alternativ können Sie auch schrittweise in einen diversifizierten Cybersecurity-ETF investieren. Ein Beispiel wäre der iShares Digital Security ETF mit der ISIN: IE00BG0J4C88, der auf ein Jahr per 4. August bereits rund 32 Prozent im Plus liegt und über 124 Einzelpositionen verfügt.


Österreicher sind Kasko-Muffel Wiener Städtische Versicherung In Österreich sind nur 42 Prozent aller zugelassenen Autos kaskoversichert. Damit liegt Österreich im Vergleich mit Deutschland deutlich zurück. In Deutschland liegt die Dichte der Kaskoversicherungen bei mehr als 76 Prozent. Die Analyse zeigt aber auch, dass Österreich seit Jahren bei den kaskoversicherten Fahrzeugen aufholt. 2011 hatte nur

jeder dritte Österreicher eine Kaskoversicherung abgeschlossen, das entspricht einer Steigerung in den vergangenen zehn Jahren von 7,5 Prozentpunkten, während der deutsche Markt nahezu gleichgeblieben ist. „Aufgrund der Corona-Pandemie werden auch heuer wieder viele das eigene Auto benutzen, um in den Urlaub zu fahren. Gerade im Sommer lässt sich ein

Wie digital sind Österreichs KMU? nelle Beratung in Anspruch genommen. 11 Prozent meinen, dass sie durch die Corona-Krise zu einer digitaleren Arbeitsweise gezwungen wurden, die sie eigentlich gerne wieder rückgängig machen würden. Laut dem Empfinden von 16,7 Prozent birgt die Digitalisierung Risiken für ihren Betrieb, in 12,5 Prozent der Unternehmen ist sie sogar mit vielen Ängsten verbunden. Auch auf die Kommunikation hatte die Pandemie einen erheblichen Einfluss. Was früher persönlich besprochen werden konnte, muss nun auf einen anderen Weg geschehen. Hier werden Videokonferenzen deutlich bevorzugt: Zwei Drittel wählen diese Kommunikationsform vermehrt seit letztem Jahr. Wurden zuvor durchschnittlich 1,2 virtuelle Meetings pro Woche abgehalten, ist die Zahl seit

dem vergangenen Jahr auf 5,7 angestiegen. Eine große Mehrheit empfindet die Implementierung dieser Software auch als hilfreich (92,3 %). Verstärkt genutzt werden darüber hinaus E-Mails (44,6 %) sowie Telefonate (41,5 %), um beruflich miteinander zu kommunizieren. Der Großteil der Unternehmen hat bislang in die eigene Website investiert (79,4 %), knapp sechs von zehn machen mittels Social-MediaAuftritt auf sich aufmerksam. Auch Maßnahmen zur IT-Sicherheit und Datenschutz wurden in vielen Unternehmen bereits implementiert (59,2 %). Das Online-Marktforschungsinstitut Marketagent zusammen mit der Special-Interest-Plattform www.MedienManager.at hat diese Befragung mit Marketing-Entscheidern und Geschäftsführern in heimischen Klein- und Mittelunternehmen durchgeführt, die in Entscheidungen im Bereich Digitalisierung in ihrem Unternehmen eingebunden sind.

Prozent an. Die Versicherungsnachfrage steigt ebenfalls über dem Trend und es wird von einem globalen Prämienwachstum in Höhe von 3,3 Prozent für das

Jahr 2021 und einer Steigerung in Höhe von 3,9 Prozent für das Jahr 2022 ausgegangen. Irina Fan, Leiter Versicherungsmarktanalyse: „Ob es sich um eine private Krankenversicherung oder eine Unterbrechung der Lieferkette für Unternehmen handelt, die Pandemie hat die Menschen viel stärker für die Notwendigkeit eines Versicherungsschutzes sensibilisiert.“

Marketagent.com online reSEARCH GmbH Wie hat sich die Digitalisierung in Unternehmen während der Corona-Krise verändert und wie sehr wird diese befürwortet? Corona hat ein klares Umdenken in Sachen Digitalisierung bewirkt: Während sich vor der Krise nur 41,5 Prozent der Befragten intensiv mit dem Thema beschäftigt haben, sind es aktuell 56,9 Prozent. Und das soll nicht nur so bleiben, sondern auch noch zulegen: So planen 64,8 Prozent, sich nach der Pandemie verstärkt damit auseinandersetzen zu wollen. Sechs von zehn Unternehmen sehen die Entwicklung in puncto Digitalisierung im eigenen Betrieb im Vergleich zur Branche positiv. Dabei hat sich gut die Hälfte schon einmal unter die Arme greifen lassen und professio-

Erholung SwissRe

Die Weltwirtschaft erholt sich, das ist das Resümee der Swiss Re, der Rückversicherer hebt damit auch die Prognose für das Wirtschaftswachstum 2021 auf hohe 5,8

Anstieg der Schadenshäufigkeit bemerken, daher ist die Kaskoversicherung ein ganz wichtiger Bestandteil der Kfz-Versicherung und federt einen finanziellen Verlust nach Unfällen ab“, sagt WienerStädtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler. Um die Urlaubsreise abzusichern, bietet die Versicherung eine Reisekaskoversicherung an, die unter anderem gegen Vandalismus, Parkschäden, Diebstahl, Bruchschäden und Naturgewalten Versicherungsdeckung bietet. Versicherbar sind aber nur Fahrzeuge, die nicht älter als acht Jahre sind.

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Gemeinsam besser leben mit myUNIQA plus Der neue Vorteilsclub myUNIQA plus ist eröffnet: für KundInnen und erstmals auch für UNIQA Geschäftspartnerinnen und -partner. Das Bonusprogramm bietet wertvolle Vorteile für Kundinnen und Kunden und unterstützt gleichzeitig PartnerInnen aktiv bei der Kundenbindung. myUNIQA plus Kundenbindung neu gedacht „Jeder Vorteil, den wir unseren gemeinsamen Kundinnen und Kunden bieten können, ist ein Pluspunkt in der Kundenbindung. myUNIQA plus ist ein einzigartiges Vorteilsprogramm am österreichischen Versicherungsmarkt, das dafür die optimale Basis schafft. Dieses Instrument geben wir nun erstmals auch unseren externen Vertriebspartnerinnen und -partnern in die Hand“, freut sich Franz Lehner, Leiter UNIQA Makler- und Partnervertrieb. Die Aktivierung von myUNIQA plus in nur wenigen Schritten: durch GeschäftspartnerInnen im U.KMS (UNIQA Kundenmanagementsystem) oder im Kundenportal myUNIQA direkt durch Kundinnen und Kunden. Ab dem Zeitpunkt der Registrierung sind sämtliche Unterlagen im elektronischen Postfach. So trägt UNIQA zum papierlosen Schriftverkehr bei und setzt einen Schritt zum nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen.

myUNIQA plus – jetzt neu für Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner Vertrauen und Treue belohnt UNIQA mit einem Mehrwert für Kundinnen und Kunden: Einzige Voraussetzung für die Teilnahme an myUNIQA plus sind zwei oder mehr UNIQA Versicherungsprodukte mit einer gewissen Prämienhöhe. Aber nicht nur KundInnen profitieren: Auch UNIQA Vertriebspartnerin-

nen und Vertriebspartner haben ab sofort die Möglichkeit die Vorteile dieses einzigartigen Kundenbindungsprogramms zu nutzen, und es funktioniert ganz einfach.

myUNIQA plus – online in die Vorteilswelt Mit einem einzigen Klick im U.KMS öffnen VertriebspartnerInnen das myUNIQA plus Portal ihrer Kundinnen und Kunden und können für sie direkt – wenn alle Kriterien erfüllt sind - ­myUNIQA plus aktivieren. Mehr ist für den Eintritt Franz Lehner, Leiter UNIQA Makler- und in die Vorteilswelt nicht notPartnervertrieb wendig und KundInnen genießen ab sofort die Vorteile - zum Beispiel die kostenlose Unwetterwarnung Hier ist gute Beratung goldrichtig. Für oder den ­myUNIQA plus Bonus (Geld Vertriebspartnerinnen und -partner ist zurück bei Schadenfreiheit). das der ideale Zeitpunkt den bestehenFür UNIQA GeschäftspartnerInnen den Versicherungsschutz ihrer KundInist myUNIQA plus die Gelegenheit, mit nen zu überprüfen und gegebenenfalls ihren Kundinnen und Kunden in Kontakt zu aktualisieren. Der PrämienGutschein zu treten, wenn es zum Beispiel um den ist obendrein um 20 Prozent mehr wert ­ yUNIQA plus Bonus bei einer myUNIQA plus Bonus geht. Soll er auf als der m das Konto ausgezahlt werden oder wol- Auszahlung. „Mit myUNIQA plus starten wir in len KundInnen ihn doch lieber sammeln? Diese und andere Fragen bieten Gelegen- eine neue Dimension der Vorteilswelt für heit mit Kundinnen und Kunden in Kon- unsere Kundinnen und Kunden - und das takt zu treten. ist erst der Anfang! In den nächsten JahSchon ab Mitte nächsten Jahres gibt ren entwickeln wir myUNIQA plus stees noch mehr Vorteile. UNIQA Kun- tig weiter und werden unsere VertriebsdInnen können gesammelte Gutschrif- partnerInnen und KundInnen noch mit ten als PrämienGutschein für neue Ver- vielen Vorteilen überraschen“, schließt träge oder Konvertierungen einsetzen. Franz Lehner. rC 08/2021 | 47 | MARKT


Naturkatastrophenschäden Wiener Städtische Versicherung AG In den letzten Wochen gab es kaum einen Tag ohne Unwetterwarnungen. „Wir als Wiener Städtische rechnen mit Schäden in der Höhe von rund 10 Millionen Euro. Heftige Unwetter im Sommer sind nicht untypisch, die Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts zeigt jedoch, dass die Intensität und die Häufigkeit von Naturkatastrophen grundsätzlich zunehmen“, erklärt Vorstandsdirektorin Sonja Steßl.

Insgesamt verzeichnet die Versicherung heuer bereits Schäden von mehr als 65 Millionen Euro aufgrund von Naturkatastrophen. Die ökonomischen Schäden sind beträchtlich, aufgrund von stärkerer Besiedlungsdichte und höherer Vermögenswerte steigen auch die Schadenssummen im Naturkatastrophenfall an. Eine passende, auf die konkreten Bedürfnisse abgestimmte Versicherung ist

Private-Equity-Dachfonds RWB PrivateCapital Emissionshaus AG RWB schließt den Dachfonds RWB International VII mit über 115 Millionen Euro. Der Dachfonds konzentriert sich auf die Investition in weltweit führende MidCap-Buyout Private-Equity-Fonds und ist unter anderem an Fonds renommierter Gesellschaften beteiligt. Bis dato besteht das Portfolio bereits aus 25 institutionellen Private-Equity-Zielfonds

und über 100 Unternehmen. „Wir spüren ein stark steigendes Interesse der Anlageberater an Private Equity. Sie suchen nach Lösungen, wie sie der Zinsflaute in den Portfolios ihrer Klienten entgegenwirken können“, so der Geschäftsführer der RWB Vertriebsgesellschaft RWB Partners GmbH, Nico Aurel. Nach der erfolgreichen Schließung der siebten Fondsgeneration können sich

für jeden Haushalt unerlässlich. Das Unternehmen bietet mit seiner Wetter PlusApp ein spezielles Service an, um vor künftigen Unwettergefahren rechtzeitig zu warnen. Durch Aktivierung der Wetter PlusApp wird in regelmäßigen Zeitabständen der aktuelle Aufenthaltsort abgefragt und geprüft, ob für diese Position Wetterwarnungen vorliegen. Ist das der Fall, erhalten User automatisch eine Benachrichtigung auf dem Smartphone. Dieses Service steht gratis zur Verfügung. Zudem warnt der Versicherer via Facebook bei bevorstehenden Unwettern.

Anleger ab sofort am Private-EquityDachfonds RWB International 8 beteiligen. Die Mindestanlagesumme beträgt in Deutschland 5.000 Euro bei Einmalanlage und 50 Euro bei einem monatlichen Ratensparplan. Nach dem sicherheitsorientierten Dachfondsprinzip beteiligen sich Privatanleger dabei an einer Vielzahl institutioneller PrivateEquity-Zielfonds und somit an hunderten Unternehmen verschiedener Länder und Branchen. 13 überzeichnete Zielfonds befinden sich bereits in einem für die Erstinvestition vorgesehenen Fondsportfolio.

1. Halbjahr 2021

Oberösterreichische Versicherung AG Generaldirektor Mag. Othmar Nagl und Vorstandsdirektorin Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner sind „grundsätzlich sehr zufrieden“ mit den ersten sechs Monaten ihrer gemeinsamen Vorstandstätigkeit. Im Kerngeschäft – der Schaden-Unfall-Versicherung – legt das Unternehmen im 1. Halbjahr um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Gleichzeitig ist mit den Unwettern und Hagelschäden Ende Juni aber auch das größte Schadensereignis der Unternehmensgeschichte zu stemmen. „Das erfreuliche Wachstum in

den Sachsparten wird vor allem vom Gewerbebereich getragen“, so die Vorstandsdirektorin. Hingegen fällt in der Lebensversicherung das zu erwartende Minus mit 1,0 Prozent weniger drastisch aus, als durch Niedrigzinssituation und abreifenden Verträgen aus der prämi-

Mag. Othmar Nagl und Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner

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enbegünstigten Zukunftsvorsorge zu erwarten war. Insgesamt rechnen die beiden Vorstände auch für das aktuelle Versicherungsjahr mit einem Prämienvolumen

von rund 460 Millionen Euro. „Mehr als 13.000 Schäden sind bereits in Bearbeitung. Die Schadenleistungen betragen aktuell rund 82 Millionen Euro“, berichtet

der Generaldirektor. Erschwerend für die Erledigung sei neben der Masse an Schadensfällen auch die Ressourcenknappheit bei Arbeitsleistung und Material.

Verschärfung der Ausschlusspolitik Allianz Global Investors (AllianzGI) AllianzGI führt eine globale Ausschlusspolitik ein, die eine dezidierte Kohlepolitik beinhaltet. Die neue Ausschlusspolitik unterstreicht das Engagement des Unternehmens im Kampf gegen den Klimawandel, indem sie Desinvestitionen im Zusammenhang mit der größten Einzelquelle für CO2-Emissionen – Kohle – vorsieht. Darüber hinaus erweitert die neue Richtlinie die derzeitigen Anlagebeschränkungen im Zusammenhang mit Streumunition und Antipersonenminen, indem Beschränkungen für weitere Arten kontroverser Waffen eingeführt werden. Die erweiterte Richtlinie tritt ab Dezember 2021 weltweit für alle von All-

ianzGI gemanagten Publikumsfonds in Kraft und wird zum Standard für neue AllianzGI-Fonds. Für alle anderen Fonds wird man auf eine Einwilligung der jeweiligen Kunden zur Anwendung der Richtlinie hinwirken. Gemäß der erweiterten Richtlinie wird AllianzGI weder in Unternehmen investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Jahresumsatzes aus dem Abbau von Kohle erzielen, noch in Unternehmen, deren Stromerzeugung zu mehr als 30 Prozent auf Kohle basiert. „Mit dieser neuen Kohlepolitik möchten wir unsere Portfolien auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität positio-

Deborah Zurkow

nieren, und wir sind zuversichtlich, dass dies den Erwartungen unserer Kunden entspricht“, kommentiert Deborah Zurkow, Global Head of Investments. Künftig wird die Ausschlusspolitik mindestens jährlich überprüft.

Umweltzeichen HDI Leben

Die HDI Leben hat für ihre fondsgebundenen Rentenversicherungen TwoTrust Aktiv und TwoTrust Invest das Österreichische Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte erhalten. Direktor Michael Miskarik, Leiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich: „Wir freuen uns sehr über diese besondere Anerkennung. Als LEBENSWERTES Unternehmen übernehmen wir unsere gesellschaftspolitische Verantwortung insbesondere auch als Produktanbieter und setzen uns aktiv für soziale und ökologische Belange ein. Daher bieten wir mit TwoTrust Aktiv und TwoTrust Invest allen Kunden, die mit ihrer

Anlageentscheidung einen bewussten Beitrag zu einer besseren Umwelt leisten wollen, eine attraktive Palette an nachhaltigen Investmentmöglichkeiten.“ Das Österreichische Umweltzeichen wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Infrastruktur und Technologie (BMK) für TwoTrust Aktiv und TwoTrust Invest verliehen. Bei der Wertpapierauswahl werden neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Kriterien beachtet. Das Umweltzeichen gewährleistet, dass diese Kriterien und deren Umsetzung geeignet sind, nachhaltige rC 08/2021 | 49 | MARKT

Michael Miskarik

Veranlagungsformen auszuwählen. Ein Gutachten einer unabhängigen, akkreditierten Prüfstelle über die Einhaltung der Kriterien führt zu einer Vergabe des Österreichischen Umweltzeichens.


Vorschau

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und

Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. Fotos: Adobe Stock, ­risControl/Christoph Schönfellner,

Helvetia, D.A.S. Rechtsschutz AG, Martina Draper, Franz Josef Kovacs, CLARK, Julia Bogner, Ludwig Schedl, Lux und Lumen, Richard Tanzer, Lukas Lorenz, Philipp Lipiarski/www.goodlifecrew.com, Jeff Mangione, Andi Bruckner, Ingo Folie, Georg Wilke, David Sailer, Astrid Weiss, Hermann Wakolbinger.

Cybercrime - eine unterschätzte Gefahr?

Interview mit Arno Schuchter, Chief Sales and Marketing Officer Generali Österreich

Interview mit Rainer Vogelmann, Managing Director wefox AT

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NSo EnuUr b!ei der ARAG


»AUF DEM BAU KANN MAN ALLES TRAGEN, NUR NICHT DAS RISIKO.«

Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

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