risControl 07 2021

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 07 - 2021 Heft 503 42. Jahrgang

Hands-OnMentalität Interview mit Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb Helvetia Versicherung Österreich

Der Sinn des Zufalls von Mag. Christian Sec

Die digitale Zusammenarbeit rückt in den Vordergrund! Vorstandsvorsitzender Sven Rabe ist bereits seit 2009 im Vorstand der VAV Versicherung in Österreich. Wir haben mit ihm über die Auswirkungen der Corona Krise und den digitalen Trend in der Versicherungsindustrie gesprochen.


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STELL DIR VOR, ES WÄRE KRIEG UND KEINER GINGE HIN Gibt es noch andere Themen als die Corona-Pandemie und die Diskussion darüber, in welchem Urlaubsland man welche Nachweise braucht, also ob man geimpft, getestet oder genesen ist? Ja, die gibt es: Die Kriegsschauplätze sind auf unserer Welt nicht weniger geworden, nur die Berichterstattung über Krieg, Waffen, Gewalt und solche unangenehmen Dinge musste jener über Pandemie und

Krankheit weichen. Auch keine angenehmen Themen, aber aktuell, und so sollen die Medienberichte ja sein. Jetzt in der Urlaubszeit rückt die Corona-Pandemie, zeitgerecht, in den Hintergrund und dafür kommen Berichterstattungen über Krieg und keinen Frieden wieder in den Vordergrund. Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Die Babyboomer unter unseren Lesern sind mit solchen Sprüchen groß geworden. Der Inhalt des Graffitis eines Friedensaktivisten wurde zum geflügelten Wort meiner Jugend, angeblich wäre es aus einem Gedicht von Carl Sandburg. Die sogenannten Sponti-Sprüche waren veränderte Sprichwörter oder Redewendungen, zum Beispiel „Ich geh kaputt – gehst du mit?“ Damals hat man nicht nach Copyright, Urheberrecht oder ähnlichem gefragt. Man hat Sponti-Sprüche oft auch zur Provokation eingesetzt. Auffallen und nicht alles akzeptieren. Man beziehungsweise frau war ja noch jung. Der Spruch „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ ist aber meiner Meinung nach so aktuell wie nie zuvor. Abändern sollte man ihn auf „Knackwurst statt HK G36“. Der Lauf der Dinge sollte verändert werden. Ein kleiner Ausflug in einen Wunschgedanken, in die Naivität eines Weltverbesserers: Stellen Sie sich Folgendes vor, um den Dingen eine Einfachheit zu verleihen: Es gibt nur zehn Länder auf der Welt. Diese spannen sich rund um den Erdball, wie bei den zehn kleinen Negerlein, auch wenn es nun politisch unkorrekt ist, bleiben wir bei dem alten Kinderreim. Die zehn Länder streiten und vertragen sich, wie Kinder eben. Nun werden Kinder größer und auch unsere Länder emanzipieren sich, jeder will seinen eigenen Vorteil ausbauen und besser als das andere Land werden. Das erste Land erzeugt Nahrungsmittel im Überfluss und verkauft es an die anderen Länder, das nächste kümmert sich um weltweite Heizungsmaterialien, das andere Land um Baumaterialien und so weiter. Eigentlich sind alle fast ein bisschen glücklich, fast. Die Harmonie hält aber nicht lange an, also sucht das achte Land etwas, um rC 07/2021 | 03 | EDITORIAL

seine Wirtschaft anzukurbeln. Es beginnt Waffen zu bauen, nicht für die Jagd, sondern Waffen, um Eindringlinge abzuwehren. Da aber nicht genug Eindringlinge da sind, werden die Waffen an andere Länder verkauft. Der Beginn eines Kreislaufes: Das neunte Land kauft Waffen, um seine Grenzen gegen das zehnte abzusichern. Zuvor gab es keinen Grund, aber seit man gehört hat, dass es Eindringlinge geben könnte, gibt es beim Waffenverkäufer einen nie vorher dagewesenen Andrang wegen des neuen Werkzeuges – dem Kriegswerkzeug. Die Bewohner von Land zehn fürchten sich und kaufen sich auch Waffen und fangen an, darüber nachzudenken, wie man sich vor Eindringlingen und dem „Bösen“ schützen und wehren kann, andere Bewohner gehen den Weg der Flucht und flüchten in Land eins. Land eins ist bald voll, kann die Flüchtenden nicht mehr aufnehmen und schickt diese ins nächste Land. Die Nahrungserzeugung im Land eins kann diese Überbevölkerung nicht mehr bewältigen, also muss Geld in die Staatskasse, um Nahrungsmittel aus anderen Ländern zuzukaufen, nur womit? Land zwei hat noch viele volle Getreidespeicher, möchte aber für seine Nahrungsmittel nun einen erhöhten Preis von Land eins. Womit kann man Geld in die Staatskasse bringen? Man kurbelt ebenfalls eine Waffenindustrie an und begibt sich auf den Markt des weltweiten Waffenhandels. So beginnt nun auch Land eins damit, sich Gefahrenzonen zu suchen, um seinen Waffenhandel zu argumentieren. Was weiter passiert? Die Menschen flüchten in Land zwei, dort ist nach einiger Zeit dasselbe Phänomen wie in den anderen Ländern zu beobachten: Es gibt zu wenig Nahrungsmittel, man braucht Geld … Und die Moral von der Geschichte: Menschen flüchten aus Ländern in Länder, deren Waffenindustrie sie aus dem eigenen Land vertrieben hat. Ein Kreislauf des Perversen. Ihre Doris Wrumen


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Markt 15 15 26 29 29

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Editorial 03

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Stell dir vor, es wäre Krieg und keiner ginge hin

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News

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Lieferkettenkosten steigen

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TE Communications

Sicher durch den Sommer VVO/KFV

Neues Medizin Zentrum in Wien Wiener Städtische Versicherung /VAMED

Markteintritt in Österreich

DFV Deutsche Familienversicherung AG

Baumpatenschaft DONAU Versicherung

Laufend in Bewegung bleiben Wiener Versicherungsmakler

Die Gewinner stehen fest

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Versicherungs Award Austria

Vertriebsmanagerin DONAU Brokerline Wien

Zulassungsstelle VAV Versicherung

Aufsichtsrat

Kärntner Landesversicherung

Miliz-Gütesiegel

Niederösterreichische Versicherung

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Schadenmanagement Allianz Gruppe Österreich

60 Jahre Gesundheitsvorsorge Generali Versicherung

Partner in Krisenzeiten Mietausfallsversicherung Aktion bis 30.9.2021 ARAG Rechtsschutz

Betriebsstäten unbedingt rechtlich absichern! D.A.S. Rechtsschutz

Wenn die Erde bebt CO2-Intensität senken Talanx AG

Kampf dem Klimawandel VBV-Betriebliche Altersvorsorge AG

Weltmeere sind entscheidend DWS

Studie: Grüner Wasserstoff Strategy& Österreich

Wirtschaft & Klima RespACT

Nachholbedarf PwC Österreich

Generation „Reset“ Allianz Österreich

Sichtbares Wachstum Bundesgremium der Versicherungsagenten

Neue modulare Krankenversicherung Merkur Versicherung

Neuer Haftpflichtschutz HDI Global SE

Stabiles Ergebnis Continentale Versicherungsverbund

Erfolgreich am Markt Die Länderversicherer

R+V-Maschinenversicherung für fahrbare Maschinen – erhöhte Versicherungssummen und speicherbarer Tarifrechner Blick in die Glaskugel von Mag. Christian Sec

Neue Tarife in der FLV NÜRNBERGER Versicherung

Informationsserie FMA

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34 48 Interview 16 22 32 44 48

Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb Helvetia Versicherung Österreich

Veranstaltung

Unterschätzte Gefahr

Mag. Martin Moshammer, Hauptbevollmächtigter Roland Rechtsschutz Versicherungs AG

Umweltrisiken

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Stefan Warnecke, Practice Leader Environmental Risks & Senior Underwriter Casualty bei CHUBB

Die digitale Zusammenarbeit rückt in den Vordergrund!

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von Mag. Christian Sec

Das digitale Kundenerlebnis verbessern von Steffen Lange, Country Leader Salesforce Austria

Sichere E-Mail Kommunikation

Der Sinn des Zufalls

Zukunftscorner

Kommentar

Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender VAV Versicherung

Kolumne 30

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Hands-On-Mentalität

Finanzen 50

Vorsicht Sackgasse: Angekündigte Revolutionen finden nicht statt von Michael Kordovsky

rC 07/2021 | 05 | INHALT


Lieferkettenkosten steigen TE Communications

Die Lieferkettenkosten steigen weltweit auf ein Rekordniveau an. Didier Rabattu (Aktienchef bei Lombard Odier Investment Managers – LOIM) sprach im Zuge der Thematik des neuen Lieferkettengesetzes im deutschen Bundestag über das Thema Kosteneffizienz der Containerschifffahrt: „Die Kosteneffizienz der Containerschifffahrt führt heute dazu, dass 90 Prozent aller Industrie- und Konsumgüter per Seefracht und nur zehn Prozent per Luftfracht transportiert werden. Doch zu Beginn der Pandemie erlebten die Reedereien einen noch nie dagewesenen Rückgang der Nachfrage. Durch eine effektive Kapazitätssteuerung, erreicht durch die Einführung von Leerfahrten (Verringerung der Fahrplanfrequenzen) und die Anpassung und Fahrplananpassungen, sicherten die Reedereien ihre kurzfristige Performance. Diese kontrollierten Beschränkungen auf der Frachtangebots-

seite haben zu steigenden Frachtkosten geführt, da die Nachfrage nun von einem der stärksten US-Lagerauffüllungszyklen angetrieben wird. Darüber hinaus wurden die Versorgungswege durch die Blockade des Suezkanals und die Beschränkungen, die in vielen Häfen zur Bekämpfung der Pandemie durchgesetzt wurden, weiter eingeschränkt. Infolgedessen steigen die Preise für Seefracht in die Höhe. Diese Dynamik treibt die Kosten in der gesamten Lieferkette in die Höhe, wie unsere Analyse des Erzeugerpreisindex zeigt. Im Einklang mit den steigenden Rohstoffpreisen zeigt der Index Preissteigerungen von mehr als 40 Prozent für unverarbeitete Güter, die von Zwischenhändlern in der Wertschöpfungskette bezogen werden – ein Niveau, das seit der Zeit vor der Finanzkrise nicht mehr erreicht wurde. Für verarbeitete Güter, die von Zwischenhänd-

Sicher durch den Sommer VVO/KFV

Mit dem Beginn der Sommerferien startete nun auch der Sommerreiseverkehr. Der VVO und der KFV nehmen das zum Anlass, Sicherheitstipps für die Sommerzeit zu veröffentlichen. Pandemiebedingt bevorzugen nach wie vor viele Österreicher und Österreicherinnen den Individualverkehr und nehmen oft lange Strecken auf sich, um an das geplante Urlaubsziel zu gelangen. „Bei langen Autofahrten sind ausreichend Pausen ein absolutes Muss. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, genügend zu trinken und bei Staus oder zähflüssigem Verkehr möglichst einen kühlen Kopf zu bewahren“, so Dr. Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.

„Wichtig ist zudem auch die Verminderung des Einbruchs- und Diebstahlsschutzes: Im Urlaub ist das Auto oft mit Gepäck und Wertgegenständen vollgepackt. Um böse Überraschungen möglichst zu vermeiden, sollte der Pkw jedoch niemals vollgepackt unbeaufsichtigt zurückgelassen werden. Und auch bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gilt: Achtsam sein und die persönlichen Wertgegenstände gut verstaut halten.“ Man sollte bei längerer Abwesenheit nicht vergessen, Sicherheitsmaßnahmen für Wohnung und Eigenheim zu veranlassen. Postkasten von Freunden oder Nachbarn leeren, Einbruchsschutz an der Haustüre und den Terrassentüren und Fenster installieren usw. rC 07/2021 | 06 | NEWS

Didier Rabattu

lern bezogen werden, sind die Preise um mehr als zehn Prozent gestiegen. Da sich andere Komponenten des PPI-Index nicht in gleichem Maße bewegt haben, insbesondere die Dienstleistungen, zeigt der Index insgesamt einen Anstieg auf sechs Prozent. Dennoch ist dieses Niveau seit einem Jahrzehnt nicht mehr erreicht worden.“

Unfallursache Hitze Ein wesentlicher Faktor, der besonders die Unfallgefahr in den Sommermonaten erhöht, ist der Faktor Hitze. „Hitze hat einen starken Einfluss auf das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit. Mit Hitzestress kann der menschliche Körper nur über einen kurzen Zeitraum gut umgehen. Bestehende Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck oder Herzerkrankungen werden durch Hitze verschärft“, betont Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. Gerade Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer seien der Hitze fast schutzlos ausgeliefert. Aber auch längst nicht alle Autofahrer können auf eine Klimaanlage zurückgreifen: Etwa neun bis zwölf Prozent aller Autos auf Österreichs Straßen sind nach wie vor nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet. Dass die Hitze einen wesentlichen Einfluss auf die Verkehrssicherheit hat, zeigt da-


bei auch die Statistik: Liegt die gemessene Tageshöchsttemperatur bei 30 Grad Celsius oder darüber, ereignen sich im Verhältnis zu Tagen mit maximal 20 bis

25 Grad um 73 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden, diese mit 69 Prozent mehr Verletzten und 57 Prozent mehr Todesopfern. Besonders ge-

Neues Medizin Zentrum in Wien Wiener Städtische Versicherung /VAMED Der Gesundheitsdienstleister VAMED und die Wiener Städtische Versicherung haben in Wien Oberlaa ihr erstes gemeinsames Medizin Zentrum für Zusatzversicherte und Privatzahler eröffnet. Auf insgesamt 400 m² stehen an

sieben Tagen in der Woche Wahlarztleistungen mit den Schwerpunkten Kinderund Jugendheilkunde sowie Allgemeinmedizin zur Verfügung. Mit dem TEAM ­GESUND Medizin Zentrum Wien Oberlaa haben die erfahrenen Partner

Markteintritt in Österreich DFV Deutsche Familienversicherung AG Das InsurTech DFV startet ab sofort in Österreich mit dem Vertrieb von Tierkrankenversicherungen für Hunde und Katzen. Der Markt für Tiergesundheit erlebt weltweit einen Boom. Das globale Marktvolumen wird laut Schätzungen im Jahr 2021 auf rund 40 Milliarden US-Dollar ansteigen. Laut Statista lebten im Jahr 2019 0,64 Millionen Hunde

und 1,8 Millionen Katzen in österreichischen Haushalten. Um das vorhandene Marktpotenzial in Österreich bereits frühzeitig intensiv zu nutzen, wird die in Deutschland bestehende Partnerschaft mit ProSieben Sat.1 Digital spätestens ab dem 1. September 2021 auf Österreich übertragen. Die Vermarktung erfolgt, nach deutschem Vorbild, unter der Marke „PETPROTECT“ und über rC 07/2021 | 07 | NEWS

fährlich wird die Hitze für Einspurige: Die Zahl der Fahrradunfälle ist mehr als dreimal so hoch, die der Motorradunfälle fast sechsmal.

sowohl für ihre Patienten sowie deren Familien als auch für die niedergelassenen Ärzte ein optimales Umfeld zur medizinischen Versorgung von Jung und Alt geschaffen. Das Kernteam des TEAM GESUND besteht derzeit aus fünf Fachärzten aus den Bereichen Kinder- und Jugendheilkunde sowie Allgemeinmedizin. Je nach Bedürfnissen der Patienten wird dieses Team laufend erweitert. Ergänzend sind Wahlärzte der Fachbereiche Orthopädie, Hals-NasenOhrenheilkunde (HNO), Innere Medizin und Kardiologie, Kinderchirurgie, Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin vor Ort. Ist ein Termin in der Ordination nicht möglich, gibt es die Möglichkeit der Telekonsultation innerhalb der Öffnungszeiten – auch für den Ersttermin. Seit April können Patienten auch OnlineVideo-Konsultationen mit ihrem Arzt vereinbaren – ganz unkompliziert via Telefon oder über die Buchungsplattform auf der Website.

die Website www.petprotect.at. Trotz des Marktpotenzials steht für das Unternehmen der Markteintritt in Österreich unter der Prämisse, die Kosten möglichst gering zu halten und auf Basis des skalierbaren digitalen Vertriebsmodells wenig Risiko einzugehen und Erfahrungen für weitere Schritte zu sammeln. Für 2021 plant die Deutsche Familienversicherung weiterhin, 30 Millionen Euro in Vertriebsaktivitäten zu investieren und somit Neugeschäft in Höhe von 30 Millionen Euro zu generieren bzw. die gebuchten Bruttobeiträge erneut um rund 25 Prozent zu steigern.


Baumpatenschaft DONAU Versicherung

Anlässlich des Weltumwelttages betont die DONAU Versicherung ihr Engagement für den Lebensraum Wald und die Erhaltung der Biodiversität. Der Lebensbaumkreis „Am Himmel“ an der Wiener Höhenstraße ist eine Initiative des Kuratoriums Wald und symbolisiert mit seinen 40 Lebensbäumen den Zeitabschnitt eines ganzen Jahres. Die DONAU Versicherung unterstützt das Kuratorium Wald und den Lebensbaumkreis mit einer Patenschaft für die Kiefer. Die Idee dieser besonderen Partnerschaft ergibt sich aus der über 150-jährigen Geschichte des Unternehmens: Am 1. September 1867 nahm die DONAU den Geschäftsbetrieb auf. Der Zeitraum vom 24. August bis zum 2. September ist im Lebensbaumkreis der Kiefer zugeordnet, die als „ausdauernder Baum des langen Lebens“ beschrieben wird. „Der Schutz des Waldes ist elementar für den Naturraum Österreichs. Der Lebensbaumkreis verdeutlicht die Arten-

vielfalt und die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz. Mit dieser Patenschaft erweitern wir unser Engagement für die Umwelt und wollen die Werte für einen respektvollen Umgang mit der Natur allen weitervermitteln“, betont Judit Havasi, Vorstandsvorsitzende der DONAU Versicherung. „Die Kiefer, hier vor allem die Schwarzkiefer, ist besonders stresstolerant und an Sommertrockenheit bestens angepasst. Mit Blick auf immer extremere Wetterbedingungen, die der Klimawandel mit sich bringt, handelt es sich Gerhard Heilingbrunner und Judit Havasi hierbei um eine Baumart der Zukunft, die zur Stabilisierung labiler Waldbestände und zur wird“, so Gerhard Heilingbrunner, PräsiBereicherung der Biodiversität beitragen dent des Kuratoriums Wald.

Laufend in Bewegung bleiben Wiener Versicherungsmakler Um auf die zahlreichen Vorteile eines Versicherungsmaklers aufmerksam zu machen, rufen die Wiener Versicherungsmakler im Herbst eine bewegende Aktion ins Leben. Unter dem Motto „Mit Ihrem Versicherungsmakler läuft’s besser“ haben Mitglieder der Fachgruppe Wien die Möglichkeit, einerseits auf sich und ihre Serviceleistungen aufmerksam zu machen und andererseits krebskranke Kinder zu unterstützen. Wer in seiner Freizeit gerne mit Laufschuhen unterwegs ist oder beim Nordic Walking die Natur genießt, sammelt zwischen 3. September und 30. September 2021 allein oder gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter, Kunden oder Freunden so viele Kilometer wie möglich. Für jeden Kilometer, der im September zurückgelegt wird, spendet die Fachgruppe einen Euro an die Kinder-Krebs-Hilfe Wien. „Ein Versicherungsmakler ist für seine Kundinnen und Kunden Begleiter in allen Lebensphasen und agiert, anders als der Versicherungsagent, unabhängig. In den nächsten Monaten wollen wir laufend darauf aufmerksam machen und dabei krebskranke Kinder und Jugendliche unterstützen. Gemeinsam können wir mehr bewegen“, erklärt Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler. Bis 30. September 2021 sammeln die Teams oder einzelnen rC 07/2021 | 08 | NEWS

LäuferInnen (zum Beispiel mittels Fotos ihrer Lauf-App oder Laufuhr) ihre Kilometer und übermitteln die Gesamtzahl via WhatsApp an die Fachgruppe Wien. Beim Get-together vor dem Haus der Wiener Wirtschaft erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freitag, 3. September 2021 um 15:00 Uhr ihr „Makler T-Shirt“. „Das ‚Makler T-Shirt‘ ist für unsere Mitglieder in verschiedenen Größen gratis erhältlich und wird, je nach Verfügbarkeit, gerne auch den Kunden und Mitarbeitern unserer Mitglieder kostenlos zur Verfügung gestellt. Wir freuen uns, wenn viele Läuferinnen und Läufer mitmachen und auf die Aktion zugunsten krebskranker Kids aufmerksam machen. Ganz nach dem Motto: ‚Mit Ihrem Versicherungsmakler läuft’s besser‘“, freut sich Christoph Neubauer, passionierter Läufer und Leiter des PR-Ausschusses der Wiener Versicherungsmakler.


Die Gewinner stehen fest Versicherungs Award Austria An die 500 Versicherungsmaklerinnen und -Makler haben im Erhebungszeitraum April–Mai 2021 an der Befragung zum VersicherungsAwardAustria teilgenommen. In den Befragungen werden nur jene Versicherungen bewertet, die in den letzten zwölf Monaten vermittelt wurden. Von diesen werden zehn zufällig ausgewählt und in jeweils über 20 Aspekten bewertet. Ausgewertet wird eine Versicherung erst dann, wenn die Mindestanzahl von 30 Bewertungen in einer Sparte erreicht werden konnte. Die diesjährigen Sparten wurden zuletzt 2019 bewertet, auffällig ist, dass viele Versicherungen ihre Top-Platzierung halten konnten oder sich sogar verbessert haben: Während sich die Generali ihren ersten Platz in der Sparte Gewerbe erneut sichern konnte, hat sie sich in der

Die Preisträger nach Sparte Kfz-Kasko 1

Kfz-Haftpflicht vom 4. Platz im letzten Jahr ebenfalls auf den 1. Platz 2021 nach vorne gearbeitet. Starke Veränderungen gibt es in der Kfz-Kasko, hier hat sich die Helvetia vom 4. Platz 2019 heuer auf den ersten Platz katapultiert und die Zurich von Platz 5 2019 auf Platz 2 in diesem Jahr. Die Spezialversicherer ARAG und DAS konnten ebenfalls jeweils einen Platz dazu gewinnen und sind in diesem Jahr auf Platz 1 (ARAG) und Platz 2 (DAS) vorgerückt. Als erster Komposit-Versicherer in dieser Sparte belegt die Zurich Platz 3. In der Sparte BAV konnte in diesem Jahr leider keine Versicherung die erforderte Mindestanzahl von 30 Bewertungen erreichen, deshalb hat sich wissma aus Qualitätsgründen gegen eine Auswertung entschieden. Als Sonderpreis wurde heuer zum ersten Mal das

Helvetia

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Zurich

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Generali Kfz-Haftpflicht

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Generali

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MUKI

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VAV Betriebsrechtsschutz

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ARAG

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DAS

3

Zurich Gewerbe

1

Generali

2

Helvetia

3

Zurich

Thema Nachhaltigkeit in den VAA integriert. Die Preisträger sind: muki (soziale Nachhaltigkeit), Allianz (Umwelt) und die Merkur (nachhaltiges Wirtschaften).

Cyberversicherung

die Donau unterstützt Geschäftskunden auch in digitalen Themen. Unsere Cyberversicherung sichert Unternehmen ideal gegen die Folgen eines digitalen Einbruchdiebstahls ab. Alle bestehenden und neuen DONAU-Geschäftskunden können einen Sicherheits-Check durchführen lassen, um Sicherheitslücken in ihrem IT-System aufzuzeigen.

www.donauversicherung.at rC 07/2021 | 09 | NEWS

Diese Werbemitteilung ist rechtlich unverbindlich. Personenbezogene Bezeichnungen in diesem Dokument beziehen sich auf alle Geschlechter in gleicher Weise.


Vertriebsmanagerin DONAU Brokerline Wien

Nicole Wlasak verstärkt das regionale Vertriebsmanagement bei der DONAU Brokerline in Wien. Die geprüfte Versicherungsfachfrau (BÖV) und geprüfte Versicherungsmaklerin bringt langjährige Erfahrung und umfassendes Versicherungswissen mit. „Kundenorientierung ist eines der strategischen Ziele der DONAU. Das umfasst für uns selbstverständlich auch die Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern. Wir arbeiten mit unseren Geschäftspartnern auf Augenhöhe, um den gemeinsamen Erfolg im Interesse unserer Kundinnen und Kunden weiter auszubauen. Nicole Wlasak wird ihre Exper-

tise serviceorientiert einbringen und unsere Maklerpartner kompetent beraten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr“, betont Bianca Reindl, Koordinatorin der DONAU Brokerline in Wien. Nicole Wlasak startete ihre Versicherungslaufbahn im Jahr 2006 bei der Wiener Städtischen, wo sie 2009 in den Außendienst als Kundenbetreuerin wechselte. Ab 2014 sammelte sie Erfahrung als Bankenbetreuerin der Ergo Versicherung und wechselte 2016 in die Maklerbetreuung von ARISECUR. 2018 wurde ihr die Leitung des Innendienstes und der Mak-

Nicole Wlasak

lerbetreuung übertragen. Im April 2021 wechselte Nicole Wlasak zur DONAU Brokerline.

Zulassungsstelle VAV Versicherung

Gemeinsam mit dem langjährigen Vertriebspartner Gert Gottlieb GmbH wurde mit Juli 2021 eine weitere Zulassungsstelle der VAV Versicherung in Gmunden, Oberösterreich, eröffnet. Ein besonderes Highlight der in Gmunden ansässigen Zulassungsstelle ist, dass für alle oberösterreichischen Behörden Zulassungstätigkeiten durchgeführt werden können. Geschäftsführer Gert Gottlieb freut sich gemeinsam mit seinem Team, zahlreiche Kunden begrüßen zu dürfen. „Wir freuen uns, gemeinsam mit unserem langjährigen Vertriebspartner nun

Gert Gottlieb, Geschäftsführer Gert Gottlieb GmbH; Baran Dincer, KFZ Outlet; Mag. Christian Schrefler, Leitung Zulassungsstellen, VAV Versicherungs-AG; Enver Zdero, Gert Gottlieb GmbH

in Oberösterreich mit einer zweiten Zulassungsstelle vertreten zu sein“, erklärt

Aufsichtsrat

Kärntner Landesversicherung Der Aufsichtsrat der Kärntner Landesversicherung wurde erweitert. Der frühere Vorstand der KLV, Gerhard Schöff-

mann, sowie Wirtschaftsprüfer Peter Fritzer wurden einstimmig in den bestehenden Aufsichtsrat gewählt. Der VorrC 07/2021 | 10 | NEWS

Mag. Christian Schrefler, Leitung Zulassungsstellen der VAV.

sitzende des KLV-Aufsichtsrates, Andreas Graf Henckel von Donnersmarck, begrüßt die Wahl der neuen Mitglieder: „Mit Gerhard Schöffmann und Peter Fritzer konnten wir zwei ausgewiesene Experten der Versicherungsbranche für unseren Aufsichtsrat gewinnen. Ich freue mich auf eine gute Zusammenar-


beit.“ Gerhard Schöffmann kehrt damit als Aufsichtsratsmitglied in das Unternehmen zurück, das er bis 2019 als Vorstandsdirektor mitgeprägt hat. Darüber hinaus war der Branchenexperte über viele Jahre Vorsitzender der ARGE der im Land Kärnten tätigen Versicherungsunternehmen, Mitglied der Spartenkonferenz Banken Gerhard Schöffmann, Andreas Graf Henckel von Donnersmarck & Peter Fritze & Versicherung der Wirtschaftskammer sowie Vorstandsmitglied der Kärntner Gesell- rie bestellt. Der zweite „Neuzugang“ des bei unter anderem auf der Beratung und schaft für Versicherungsfachwissen. Für KLV-Aufsichtsrates kennt die Branche Prüfung von Versicherungen und Bansein fachliches, kulturelles und regionales ebenso gut: Peter Fritzer war bis Ende ken. Seit 2019 ist er als selbstständiger Engagement als Vorstand der Kärntner 2018 Geschäftsführer und Partner der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer täLandesversicherung wurde Schöffmann KPMG Austria GmbH Klagenfurt. Der tig und betreibt eine Land- und Forst2019 zum Mitglied der Wirtschaftsku- Schwerpunkt seiner Tätigkeiten lag da- wirtschaft in St. Oswald.

Miliz-Gütesiegel

Niederösterreichische Versicherung

terreich und österreichischer Leitbetrieb sehen wir es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, jene dabei zu unterstützen, die sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Daher unterstützen wir unsere Mitarbeiter sehr gerne dabei, ihren Verpflichtungen als Milizsoldat nachzukommen“, so die beiden Vorstände Jauk und Lackner.

Der Niederösterreichischen Versicherung ren haben wir erlebt, welchen wichtigen wurde das Miliz-Gütesiegel des Öster- Beitrag unser Heer gerade in Krisenzeireichischen Bundesheeres als sichtbares ten – auch abseits militärischer Aufgaben Zeichen der Unterstützung und Wert- – leistet. Als Marktführer in Niederösschätzung der Milizsoldatinnen und -soldaten verliehen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und der Militärkommandant von Niederösterreich, Brigadier Martin Jawurek, überreichten die begehrte Auszeichnung an die NV-Vorstände Stefan Jauk und Bernhard Lackner. Das Miliz-Gütesiegel ist die höchste Auszeichnung des Österreichischen Bundesheeres für Arbeitgeber, Hochschulen und Non-Profit-Organisationen. „Die Miliz trägt wesentlich zur Einsatzbereitschaft des Österreichischen Bundesheeres bei, und gerade Martin Jawurek, Stefan Jauk, Klaudia Tanner und Bernhard Lackner in den letzten eineinhalb JahrC 07/2021 | 11 | NEWS


Zukunftscorner Ein neues Format der Gesellschaft für Versicherungsfachwissen und der IDD Akademie, der „Zukunftscorner“, bietet eine Plattform für kontroversielle Diskussionen über Themen, die sowohl Versicherungsmakler als auch Versicherungsunternehmen beschäftigen. Die erste Veranstaltung unter der Moderation von Mag. Dr. Klaus Koban widmete sich den Themen Revision der IDD-Richtlinie, Vergütung und Weiterbildung. An der Diskussion nahmen neben KommR Christoph Berghammer MAS, Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler, Dr. Ralph Müller, CEO Wiener Städtische Versicherung, Vertriebsvorstand und Vorsitzender des Vertriebskomitees im VVO, Arno Schuchter, Generali Versicherung, und CEO Rémi Vrignaud, Allianz Versicherung, teil. Viel Einigkeit war zwischen den Protagonisten zu bemerken, besonders beim Thema Revision der noch nicht so lange umgesetzten IDD-Richtlinie. Auf die Frage, ob es heuer zu einer Revision der IDD-Richtlinie kommen werde, meinte Berghammer: „Wir sind mittendrin, eine Verschärfung der geltenden Richtlinie wäre für die Vermittlerschaft eine Katastrophe.“ Die ersten Stimmen in Brüssel hinsichtlich einer Veränderung der

Mag. Dr. Klaus Koban

Vergütung im Versicherungsvertrieb werden wieder laut. Es gibt bereits Länder, wo ein Provisionsverbot oder eine Provisionsdeckelung bei bestimmten Produkten besteht. Arno Schuchter: „In Deutschland wird eine Deckelung bei Versicherungsanlageprodukten sehr laut diskutiert, sollte das kommen, wird es auch Auswirkungen in Österreich geben.“ Man ist sich einig: Sollte es zu einer Überarbeitung in der IDD-Richtlinie hinsichtlich des Vergütungssystems kommen, wird die österreichische Versicherungsindustrie sich gemeinsam dafür einsetzen, dass das bewährte Provisionssystem bestehen bleibt. Christoph Berghammer: „Unser Provisionsvergütungssystem ist leistungsgerecht und vollkommen nachvollziehbar. Es ist sogar die einzige Vergütungsmöglichkeit hinsichtlich der geforderten Transparenz in der IDD-Richtlinie.“ Arno Schuchter mahnte auch: „Dass ein kommendes Provisionsverbot zu einem zwangsläufigen VerrC 07/2021 | 12 | VERANSTALTUNG

KommR Christoph Berghammer, MAS

sicherungsnotstand führen könnte, der vom Staat sozialisiert werden müsse. Es würden keine Vorsorgeversicherungen mehr abgeschlossen werden usw. Wenn das über 20 oder 30 Jahre so passieren würde, wäre das ein großes Problem für den Staat. Der Verbraucher wird der Leidtragende sein.“ À la longue sei die Umsetzung der IDD-Richtlinie aber gelungen, sind sich die Diskutanten einig.


Ralph Müller: „Die Regulatorien müssen so dimensioniert sein, dass man auch als Unternehmen noch damit leben kann. Die IDD-Richtlinien-Umsetzung ist noch so frisch, man sollte einfach einmal schauen, wie es in den nächsten Jahren funktioniert.“ Ein Nachteil, da sind sich wieder alle einig, sei die nicht mehr vorhandene Möglichkeit, über den Heimatmarkt hinaus tätig zu sein. Den Kunden ins benachbarte Ausland zu begleiten, ist laut Berghammer nicht mehr möglich. Ralph Müller meint sogar, dass es keine Harmonisierung mehr gebe und man sich nur mehr auf den Heimatmarkt beschränken müsse. Arno Schuchter sagt dazu, dass auch für die Generali eine Begleitung des Kunden in das benachbarte Ausland seit Einführung der IDD-Richtlinie nicht mehr möglich sei.

Die Diskussion über die Vergütungsmöglichkeit führte zum Thema Courtageverhandlungen, wobei Arno Schuchter das Thema aber „entzaubern“ möchte. Es gebe keine neuen Courtagevereinbarungen, sondern eine Neufassung der allgemeinen Geschäftsbedingungen. Berghammer attestierte, dass mit allen

E N E D E I R ZUF DEN. KUN WIR AFFEN SCH . DAS www.nv.at

rC 07/2021 | 13 | VERANSTALTUNG

Häusern gute Gespräche geführt worden seien und man noch in einigen Häusern in Gesprächen bei der Umsetzung der Vereinbarungen sei. „Die Sorge, dass die Versicherungsunternehmen die Veränderungen in den allgemeinen Geschäftsbedingungen als Anlass genommen hätten, sich Vorteile gegenüber dem unabhängi-

Recommender Award 2021: Wir freuen uns, dass unsere Kunden die NV gerne weiterempfehlen.

Wir schaffen das.


gen Vertrieb zu schaffen, sei nicht richtig“, so Ralph Müller, „man versuche nur Vereinbarungen zu erstellen, welche uns unangreifbar machen, sowohl in Richtung Gesetzgeber als auch hinsichtlich Vermittler.“ Die Veranstaltung bot den Teilnehmern zwei Stunden Weiterbildungsnachweis für die gesetzlich geforderten Weiterbildungsstunden. Zum Thema Weiterbildungsverpflichtung meinte Arno Schuchter, dass er sich nicht sicher sei, dass alle Vermittler diese Weiterbildungsverpflichtung auch wirklich ernst nehmen. Er wies darauf hin, dass eine Nichterfüllung sehr weitreichende Folgen haben könne. Christoph Berghammer ist sich sicher, dass es sehr wohl in der Branche ernst genommen werde. „Weiterbildung ist Sache der einzelnen Fachgruppen in den Ländern. Das Angebot ist so umfangreich, dass alle Erfordernisse in den Fachgruppen abgebildet werden können. Wir freuen uns aber auf viele Angebote am Markt, damit sich jeder das aussuchen kann, was er möchte.“ Wichtig sei, dass man die Versicherungsmakler davon überzeuge, dass sie die Weiterbildung für sich selbst machen und nicht nur zur Erfüllung einer gesetzlichen Anforderung. Ralph Müller sieht das Angebot und den Zuspruch zum Wiener Städtischen Maklercollege als sehr erfolgreich. Für Rémi Vrignaud ist Weiterbildung sehr wichtig, auch hinsichtlich des Auftrittes der Vermittler beim Kunden. Er sieht es als Aufgabe, die Vermittler hinsichtlich Wei-

Arno Schuchter

terbildung abzuholen und Unterstützung anzubieten. Die erfolgten Überprüfungen des Marktamtes betreffend der zu absolvierenden Weiterbildungsverpflichtungsstunden waren für alle überraschend. Dass es bei einigen zur Nichterfüllung gekommen sei, kann laut Berghammer dem schwierigen vergangenen Jahr geschuldet sein. Nicht jeder konnte sich so rasch auf digitale Schulungen umstellen. Berghammer ist aber überzeugt, dass es sich nur um Einzelfälle handelt. Nach Courtagevereinbarung, IDD-Revision und Weiterbildung wurden auch zum Thema „Wünscheund Bedürfnistest“ Meinungen eingeholt. Christoph Berghammer sieht in der Anwendung des „Wünsche- und Bedürfnistest“ bei Kunden von Versicherungsmaklern etwas „Komisches“, zwar eine gesetzliche Anforderung, meint aber: „Dass ist seit Langem ein Teil unserer Risikoanalyse“, er wünsche sich eher eine Lösung dahingehend, den „Wünscheund Bedürfnistest“ in den Angebotsüberleitungsprozess zu den Versicherungsunternehmen einzubauen. Rémi Vrignaud sieht darin keine unmögliche Forderung, sei es doch bei Exklusiv- und angestelltem Außendienst bereits möglich, den „Wünsche- und Bedürfnistest“ digital abzubilden. Einig ist man sich darin, dass die Industrie sich einfacher und professionell digitaler aufstellen müsse. Arno Schuchter sieht die Problematik für die Versicherungsmakler darin, dass jedes Haus mit seiner eigenen digitalen Lösung arbeite. Es sollte eine digitale Lösung über den OMDS 3.0 zu finden sein. Einzelkämpfer oder Zusammenschlüsse – in welcher Form hat der Versicherungsmakler Überlebenschancen? Überlebenschancen haben alle Formen, meinte der Fachverbandsobmann, er sieht bei Zusammenschlüssen und Gruppierungen den Vorteil, dass man sich die Kosten, die bei neuen Regulatorien entstehen, teilen könne. Rémi Vrignaud: „Es wird der rC 07/2021 | 14 | VERANSTALTUNG

Rémi Vrignaud

Kunde entscheiden.“ Die Branche müsse schneller werden. „Wir reden von Nachhaltigkeit und Digitalisierung und das Gesetz schreibt uns Papier vor (Antragspapierflut Anm. d. Red.)“, so der AllianzChef, „man sollte mit dem Trend der Zeit gehen.“ Dass Nachfolger in der Branche nicht leicht zu finden seien, bejahen alle einstimmig. Auch wenn sich die Wahrnehmung des Berufsbildes in den letzten Jahren positiv verändert habe. Ob digitale Abschlüsse, angestellter Außendienst oder Versicherungsmakler. Ralph Müller ist der Meinung, dass es noch viele Jahre ein buntes Miteinander am Markt geben werde. Man müsse alles im Internet abbilden, aber 90 Prozent werden von Verkäuferpersönlichkeiten verkauft, so Rémi Vrignaud.

Ralph Müller


Schadenmanagement Allianz Gruppe Österreich

Versicherungsangelegenheiten online abwickeln, Verträge via SMS-Unterschrift abschließen oder Schäden in Echtzeit tracken – die Allianz hat viel in ihre Digitalisierungsoffensive investiert. So ist der Schadenstatus-Tracker ab sofort auch für die Haushalt- bzw. Eigenheimversicherung verfügbar, Schäden können 24/7 gemeldet werden, eine Sofortentschädigung wird binnen vier Stunden garantiert, und mit dem Handwerkerservice modernisieren und reparieren geprüfte Handwerker der Allianz den gemeldeten Schaden gleich selbst. Gelingt die Abwicklung nicht innerhalb dieser Zeit, wartet der Versicherer mit einem „Trostpflaster“ auf. Wird die angebotene Sofortentschädigung nicht angenommen, besteht die Möglichkeit, gleich direkt online ein Partnerunternehmen, wie beispielsweise eine Kfz-Werkstatt, auszuwählen. Diese

nimmt innerhalb weniger Stunden Kontakt auf. Was bislang für die Sparte Kfz möglich war, wurde nun auch für Haushalts- und Eigenheimschäden ausgerollt. Arztrechnungen und Rezepte einreichen, nach Reparaturwerkstätten suchen oder Fragen zum Versicherungsschutz stellen – dies kann ebenso online erledigt werden. Insgesamt zählte die Allianz im letzten Jahr rund 460.000 Schadenund Leistungsfälle. „Die Bedürfnisse der Kunden rasch zu erkennen und diese punktgenau zu erfüllen, ist der Schlüssel für Erfolg. Insbesondere in der Schadenbearbeitung sind wir sehr gut unterwegs – künftig wollen wir aber noch schneller und einfacher werden“, so COO Xaver Wölfl. Auch beim Handwerkerservice, das umfassende Leistungen rund um das Schaden- und Immobilienmanagement

Xaver Wölfl

bietet, steht die einfachere und schnellere Abwicklung bei den Kunden im Mittelpunkt. Dazu beschäftigt der Handwerkerservice zahlreiche Projektleiter in den Regionen vor Ort, die direkte Ansprechpartner sind und die Koordination übernehmen. Wird ein Schaden gemeldet, kümmert sich das Unternehmen nicht nur um eine etwaige finanzielle Entschädigung, sondern auch um die Lösung des Problems.

60 Jahre Gesundheitsvorsorge Generali Versicherung

Die Generali Versicherung feiert 60 Jahre Gesundheitsvorsorge. Das Angebot hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einer reinen Tagegeld-Versicherung zu einer umfassenden Gesundheitsvorsorge für jeden Bedarfsfall entwickelt. Dr. Martin Sturzlbaum, Generali Chief Insurance Officer Leben/Kranken erklärt: „Als Lifetime Partner passen wir unsere Vorsorgelösungen laufend an die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden an. Aus unserer 60-jährigen Erfahrung wissen wir, dass der Bedarf einer selbstbestimmten Gesundheitsvorsorge, die mitwächst und sich an den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten orientiert, sehr groß ist. Mit unseren smarten Produktlösungen und günstigen Einstiegstarifen erfüllen wir speziell die Wünsche junger Menschen, die die Vorteile einer Son-

derklasse bzw. einer Privatund Wahlarztbehandlung zu sehr guten Konditionen nützen wollen.“ Ein neues Produkt, das seit Juli 2021 angeboten wird, ist speziell für junge Menschen. Der smarte Versicherungsschutz bietet für Sonderklasse nach Unfall und bei Krankheit mit günstigerer Prämie als bei einer Vollversicherung an. Bis zum 45. Geburtstag wird im gewählten Bundesland in der festgelegten Zimmerkategorie kein Selbstbehalt eingehoben. Feiert die versicherte Person ihren 45. Geburtstag, wird die Versicherung auf Sonderklasse Einbettzimmer ohne Selbstbehalt rC 07/2021 | 15 | MARKT

in ganz Österreich umgestellt. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens gibt es bis 17. September für alle Neuabschlüsse einer Krankenhaus-Kostenversicherung einen Jubiläumsbonus in Höhe von drei Monatsprämien.


Hands-On-Mentalität Die Helvetia Versicherung Österreich hat im Jahr 2020 erstmals ein Gesamtprämienvolumen von über 500 Millionen erreicht. Über alle Segmente ausgezeichnete Ergebnisse. Die Combined Ratio lag bei 89,7 Prozent. Ein Erfolg an dem auch der Partnervertrieb der Helvetia Versicherung maßgeblich beteiligt war. Wir haben mit Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb Österreich, über Digitalisierung, Corona Krise und geplante Aktivitäten gesprochen. Ein Erfolgreiches Unternehmen in einer weltweiten Krisenzeit, was steckt hinter dem Erfolg? Neubauer: Als die Corona-Pandemie

uns quasi über Nacht vor neue Herausforderungen stellte, ist es Helvetia gelungen mit einem professionellen Krisenmanagement, Hands-On-Mentalität und technisch smarten Lösungen den Betrieb wie gewohnt zu betreiben. Zusätzlich konnten wir unsere strategischen Ziele weiter fokussieren und wichtige Digitalisierungsprozesse vorantreiben. Wir wollen verlässlicher Partner für unsere Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeitende auch in Ausnahmesituationen sein und ein stabiles Fundament bilden auf das gebaut werden kann. Das ist uns in der Corona-Krise gelungen. Der interne Zusammenhalt, unsere Flexibilität, aber

In unserer strategischen Unternehmensausrichtung »helvetia 20.25« stehen auch Digitalisierungsprozesse ganz oben auf unserer Agenda.

auch die soziale Unternehmenshaltung hat geholfen, sich auch auf neue Situationen einzustellen und kreative Lösungsansätze für Fragen zu finden, die wir bisher nicht kannten. Die Corona Krise geht einher mit einem Digitalisierungsboost, wie digitalisiert ist die Helvetia Versicherung? Neubauer: In unserer strategischen Unternehmensausrichtung »helvetia 20.25« stehen auch Digitalisierungsprozesse ganz oben auf unserer Agenda. Ein wichtiger Schritt ist bereits im Bereich der Lebensversicherung gelungen. Hier beschreiten wir mit der Umsetzung der Antragsvervollständigung und der elektronischen Signatur einen modernen Weg des Versicherungsverkaufs. Wir investierten stark in die Automatisierung unserer Prozesse und setzen beispielsweise auch im Schadenservice vermehrt neue Technologien ein. So nutzen wir zur Abwicklung von Kfz-Schäden eine eigene Plattform, die eine hohe Automatisierung erlaubt oder arbeiten mit Robotik bei der Abwicklung von Glasbruchschäden. Auch in Zukunft ist unser gestecktes Ziel, Prozesse mit digitalen Systemen und Tools zu vereinfachen. Somit werden unsere Mitarbeitende entlastet und wir können noch mehr in Servicekapazitäten rC 07/2021 | 16 | INTERVIEW

Trotz der Corona Pandemie, die uns alle betroffen hat, können wir als Helvetia positiv auf die letzten 16 Monate zurückblicken.

rund um Partner- und Kundenbetreuung investieren. Innendienst, Schadenerledigung und Home-Office, wie hat es in der Corona Krise funktioniert? Neubauer: Trotz der Corona Pandemie,

die uns alle betroffen hat, können wir als Helvetia positiv auf die letzten 16 Monate zurückblicken. Die schnelle Umstellung auf das Arbeiten im Home-Office hat einwandfrei funktioniert und unsere IT hat diese enorme Belastungsprobe hervorragend gelöst. Persönliche Meetings oder Kundenberatungsgespräche fanden größtenteils im virtuellen Raum statt und wir konnten ohne Unterbrechung als zuverlässige Partnerin unsere Kunden betreuen. Die gesamte Helvetia und besonders die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Helvetia Partnervertrieb


rC 07/2021 | 17 | INTERVIEW


haben mit Teamgeist, ihrem Einsatz, Engagement und der hohen Servicebereitschaft das Unternehmen gestärkt durch die Krise gebracht. Wir waren ohne Unterbrechung immer für unsere Geschäftspartner da. Was nimmt das Unternehmen und Alexander Neubauer aus der Krise für die nächste Zeit mit? Neubauer: Klar gezeigt hat sich,

dass digitale Prozesse und virtuelle Kommunikation, Grundsteine für die Zeit während Corona waren und immer noch sind. Wir haben daraus gelernt und auch die Vorteile genützt. Die Corona-Zeit war für Digitalisierungsprojekte durchaus ein Beschleuniger. So wird die elektronische Unterschriftslösung in der Lebensversicherung in Quartal 4 2021 mit Shift und Switch Prozessen live gehen. Auch in Richtung Kundenportal ist dieses Jahr ein erster Schritt geplant. Für mich persönlich war die Zeit in der ersten Lock-Down Phase mit zwei schulpflichtigen Kindern und meine Frau im Volleinsatz zu Hause, besonders fordernd. Für unseren 5-jährigen Sohn war die Sache klar: beide Eltern und die Schwester sind daheim, also spielen, spielen, spielen. Jedes Telefonat war eine gute Gelegenheit einmal kurz "Hallo" zu sagen. Umso schöner war es zu sehen, dass alle Gesprächspartner dafür volles Verständnis hatten. Im Nachhinein zusammengefasst: es war schwer, aber wir haben es geschafft. Es gibt viele Menschen, die Schlimmeres erlebt haben. Die Versicherungsbranche und Helvetia sind gut durch diese Zeit gekommen. Unseren Kunden und Ge-

Ich bin sehr stolz auf das Team im Helvetia Partnervertrieb und danke meiner Familie für den starken privaten Rückhalt.

schäftspartner waren und sind wir ein zuverlässiger Partner. Sicher ist auch, dass sich die digitale Aus- und Weiterbildung in unserem Ausbildungsangebot fest verankert hat und auch in Zukunft ein Teil des Serviceangebots für unsere Partner sein wird. Wie geht es dem unabhängigen Vertrieb, welche Aktivitäten sind in der nächsten Zeit geplant? Neubauer: Diese Frage möchte ich

gerne in zwei Teilen beantworten. Einerseits haben sich die Partnerschaften mit vielen unserer Maklerpartner während Corona weiter verstärkt. Sowohl der Betrieb (Polizzierung, Schaden, etc.) als auch der Vertrieb (Vertriebspartnercoaches und Vertriebspartnerservice) waren mit großem Einsatz für unsere Partner da. Der Dank dafür ist ein deutliches Non-Life Wachstum über dem Markt und mit 2020 das beste Geschäftsjahr für den Partnervertrieb in der Lebensversicherung seit seinem Bestehen. Wir haben die Polizzierung in die Regionen ausgelagert und können am Point-of-Sale noch schneller Vertragsänderungen direkt verarbeiten. Unsere rund 30 rC 07/2021 | 18 | INTERVIEW

Webinare mit den Schwerpunkten "Investment Kompakt" und "Gewerbeversicherung" haben fast 1.300 Teilnehmer besucht. Auch für das 2. Halbjahr sind noch Webinare geplant. Zusätzlich werden wir Präsenzveranstaltungen im Gewerbebereich realisieren, verfeinert mit Vorträgen externer Experten über Cyber-Risken und Haftpflichtversicherung. Unser neuer BUFT-Tarif wird sehr gut angenommen, ebenso wie die Cyber Deckungen: Cyber Home Privat und Cyber Best Business. Eine neue Transportversicherung in der Gewerbeversicherung Helvetia Best Business rollen wir zurzeit ebenso aus und im Herbst folgen nächste Digitalisierungsschritte im Shift & Switch Prozess in der Lebensversicherung. Sie sehen, es ist viel Gutes geschehen und das wird auch in Zukunft so sein. Das Wichtigste aber ist – wir sind gesund, geimpft und wohlauf für die kommenden Monate und hoffentlich noch lange danach. Ich bin sehr stolz auf das Team im Helvetia Partnervertrieb und danke meiner Familie für den starken privaten Rückhalt. Wir danken für das Gespräch.


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Das digitale Kundenerlebnis verbessern Die COVID-19-Krise hat Lücken in der digitalen Infrastruktur vieler Finanzdienstleister aufgedeckt - und die Kunden haben es bemerkt. Der SalesforceBericht „Trends in Financial Services“ zeigt auf, wie Finanzdienstleister die Lücke im Kundenerlebnis schließen – und wie neue Technologien dabei helfen können. von Steffen Lange, Country Leader Salesforce Austria Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie war für Unternehmen ein Moment der Wahrheit. Zum einen hat sich gezeigt, wie schnell sich Kunden auf neue Technologien einstellen können, zum anderen wurde die mangelnde digitale Belastbarkeit und Strategie vieler Unternehmen offengelegt. Insbesondere in der Finanzdienstleistungsbranche haben die letzten Monate die Kluft zwischen den Erwartungen der Kunden und der Realität deutlich gemacht. Im Zuge der Pandemie haben viele Finanzdienstleistungsunternehmen die Entscheidung getroffen, das Kundenvertrauen und die Servicezuverlässigkeit zu priorisieren – zu Lasten erfolgreicher Kundenerlebnisse. Dies geht aus dem Salesforce-Bericht „Trends in Financial Services" hervor, basierend auf einer Umfrage unter führenden Finanzdienstleistern weltweit. Die Analyse von zwei Befragungswellen aus den Jahren 2019 und 2020, unmittelbar vor der Pandemie und fast ein Jahr später, zeigt, dass sich das Kundenerlebnis verschlechtert hat. Es ist ohne Zweifel notwendig, Unternehmen während einer globalen Pandemie zu stabilisieren und kurzfristige Risiken zu mindern. Letztendlich muss das Ziel der digitalen Transformation jedoch darin bestehen, den Kundenservice und die langfristigen Kundenbeziehungen zu verbessern. Für den Erfolg von Finanzdienstleistungsunternehmen gibt es drei Schlüsselbereiche, in die sie für

ein besseres Kundenerlebnis investieren können:

Service jederzeit und von überall Die digitalen Erwartungen der Kunden sind gestiegen, als COVID-19 eine beispiellose Nachfrage nach Online-Diensten ausgelöst hat. Obwohl 66 Prozent der Befragten angaben, dass sie von Unternehmen erwarten, ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen zu verstehen, waren nur 27 Prozent der Ansicht, dass Finanzdienstleistungsunternehmen einen hervorragenden Service und Support bieten. Diese Schieflage kommt nicht von ungefähr, da die Verbesserung des Kundenerlebnisses in der Prioritätensetzung der Branche generell gesunken ist – von der Priorität Nummer eins im Jahr 2019 auf Nummer fünf im Jahr 2020. Um mit dem Tempo des Wandels Schritt zu halten, ist es notwendig, in Kundenorientierung und Automatisierung zu investieren, um rund um die Uhr personalisierten Kundensupport anzubieten, wo auch immer die Kunden sich gerade aufhalten und von welchem Gerät auch immer sie zugreifen. Investitionen in Omni-Channel-Dienste zahlen sich nachweislich aus. Durch das Sammeln von Daten an jedem Berührungspunkt rC 07/2021 | 20 | KOMMENTAR

Steffen Lange

können Finanzdienstleister ihre Kunden besser kennenlernen und so personalisierte Erlebnisse anbieten. Die Umstellung von Telefonanrufen auf Chatbots revolutioniert die Strategien zur Kundenbindung, reduziert die Wartezeiten der Kunden und bietet den Mitarbeitern eine zentrale Informationsquelle für jeden Kunden.

Fokussierung auf das Wohlergehen der Kunden Ein Learning aus der Pandemie war, dass Finanzdienstleister ihr volles Potenzial


nur dann erreichen können, wenn auch ihre Kunden ihr volles Potenzial ausschöpfen können. In das Wohlergehen seiner Kunden zu investieren, kann daher große Vorteile bringen. Trotz wachsender Bedenken der Kunden hinsichtlich ihrer finanziellen Situation, der Arbeitsplatzsicherheit und ihrer körperlichen Gesundheit, ergreift weniger als die Hälfte der Unternehmen ent-

Über Salesforce Salesforce, weltweit führender Anbieter von Customer Relationship Management (CRM)-Lösungen, ermöglicht es Unternehmen jeder Größe und Branche, ihr Geschäft digital zu transformieren und eine 360°-Ansicht ihrer Kunden zu erhalten. Weitere Informationen über Salesforce finden Sie unter: www.salesforce.com/de

sprechende Maßnahmen, obwohl die technischen Möglichkeiten dazu gegeben sind. Indem Dienstleister aus dem Finanzbereich finanzielle und persönliche Lebensereignisse ihrer Kunden heranziehen, können sie deren Bedürfnisse richtig antizipieren und angemessene Unterstützung leisten. In dieser Hinsicht sind langfristig fokussierte Unternehmen, die ihren Kunden individuellen Service und Beratung bieten, ihren Wettbewerbern einen Schritt voraus.

Daten sind die Basis der Customer Journey Da Finanztransaktionen vermehrt online stattfinden, stehen Finanzdienstleistungsunternehmen große Datenmengen zur Verfügung. Diese Daten können, richtig eingesetzt, zu einem 360°-Blick des Kunden führen, der das persönliche Kundenerlebnis individuell verbesrC 07/2021 | 21 | KOMMENTAR

sert. Um eine nachhaltige Kundenbindung zu erreichen und aufrecht zu erhalten, ist eine ganzheitliche Betrachtung der Kunden notwendig und dies gelingt durch die Verknüpfung der Erkenntnisse aller Touchpoints entlang der Customer Journey. Durch die Kombination von KI und Automatisierung, Virtualisierung und Personalisierung können neue Produkte, Dienstleistungen und sogar neue Geschäftsmodelle entstehen. Investitionen in die Digitalisierung sind das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen Finanzdienstleistungsunternehmen, denn der persönliche Kontakt findet häufig kaum noch statt. Die erwähnten Erfolgsfaktoren Personalisierung, Fokussierung auf das finanzielle Wohlergehen der Kunden und Automatisierung von Prozessen ermöglichen es Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle zukunftssicher gestalten, die Lücke im Kundenerlebnis zu schließen und mit den steigenden Kundenerwartungen Schritt zu halten.


Unterschätzte Gefahr Eine Rechtsschutzversicherung ist unter anderem dazu da, bei Streitigkeiten Lösungen zu finden, um die Ansprüche des Versicherten durchzusetzen. Es gibt aber aus Sicht von Mag. Martin Moshammer, Hauptbevollmächtigter Roland Rechtsschutz Versicherungs AG, einen noch viel wichtigeren Themenbereich, der eine Rechtsschutzversicherung erforderlich macht: Den Strafrechtsschutz, eine unterschätzte Gefahr, wenn man sich die eventuell entstehenden Kosten ansieht. Wir haben mit ihm darüber gesprochen. Was ist aus Ihrer Sicht der wichtigste Bereich einer Rechtsschutzversicherung? Moshammer: Das A und O in ei-

ner Rechtsschutzversicherung ist der Strafrechtsschutz. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, eine Rechtsschutzversicherung und im Speziellen eine Strafrechtsschutzdeckung zu haben. Was hat die Covid-19 Krise mit der Strafrechtsschutzversicherung beziehungsweise mit der Rechtsschutzversicherung zu tun? Moshammer: Der grundsätzliche Vorteil einer Strafrechtsschutzversicherung liegt darin, dass Schäden im Zusammenhang mit hoheitsrechtliche Anordnungen nicht ausgeschlossen sind, das bedeutet, die Diskussion über allfällige Ausschlussgründe hinsichtlich Covid19-Anordnungen sind bei einer Strafrechtsschutzversicherung obsolet (Ausschlusskatalog nach Art 7 ARB nicht vorhanden). Wenn man also im Besitz einer klassischen Strafrechtsschutzdeckung war, hat man sich aktuell nicht die Frage stellen müssen, ob dort ein derartiger

Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, eine Rechtsschutzversicherung und im Speziellen eine Strafrechtsschutzdeckung zu haben. Ausschlussgrund besteht oder nicht. Rechtsschutzzeit ist Krisenzeit, die Schadensmeldungen sind in der Pandemiezeit stark gestiegen. Warum sind Krisenzeiten Zeiten für Rechtsschutzversicherer? Moshammer: Weil die Menschen den

Gürtel enger schnallen müssen und damit auch die Streitbarkeit steigt. Die Themen Kurzarbeit, Kündigung und Arbeitsrecht allgemein führen zu Situationen, wo man sein Recht durchsetzen muss oder möchte. Die Zahlungsmoral der Menschen sinkt, das ganze Stresspotential steigt. Das führt dazu, dass man rC 07/2021 | 22 | INTERVIEW

seine Rechtsschutzversicherung damit beauftragt, einen bei der Durchsetzung seiner Rechte zu unterstützen. In welchem Bereich wäre es auch empfehlenswert, eine Strafrechtsschutzdeckung zu haben? Moshammer: Wer daran denkt,

eine D&O-Versicherung abzuschließen, muss sich im selben Atemzug bewusst sein, dass man auch eine Strafrechtsschutzdeckung benötigt, es wird das Risiko in diesem Bereich leider oft verkannt. Meiner Meinung nach ist häufig eine Deckung im Strafrecht notwendiger als eine D&O-Versicherung, und eine D&O ohne Strafrechtsschutzdeckung ist ein No-Go. Wie sehen Sie die Wertigkeit einer Rechtsschutzversicherung am österreichischen Markt? Moshammer: Die Versicherungsbran-

che muss meiner Meinung nach aufmerksam sein, dass Rechtsschutzprodukte nicht unter ihrem Wert verkauft werden. Fakt ist, wenn man die Produkte länderübergreifend vergleicht, merkt man, dass in Österreich die Prämien sehr gering sind. Das sollte hinsichtlich


rC 07/2021 | 23 | INTERVIEW


des Themas Kleinschäden vielleicht zu Überlegungen für Selbstbehaltslösungen führen. Selbstbehalte werden von den Kunden mit dem Entgegenkommen akzeptiert, dass die Prämien weiterhin auf einem sehr moderaten Niveau bleiben, sonst müsste man sich die Frage stellen, ob es perspektivisch im Privat-RS nicht zu Prämienerhöhungen kommen müsse. Die Vorteile für Kunden, die eine Rechtsschutzversicherung bei einem Spezialversicherer abschließen, sind nicht von der Hand zu weisen. Bei Streitigkeiten ist es nicht immer der beste Weg, sofort einen Anwalt zu behelligen oder das Thema vor Gericht auszutragen. Oft kann man Lösungen durch eine telefonische Rechtsberatung oder durch hauseigene Juristen abfedern. Das sind Lösungsmöglichkeiten, die einem Kompositversicherer nicht in dem Umfang wie einem Spezialversicherer zur Verfügung stehen. Werden die angebotenen Lösungsmöglichkeiten von den Kunden angenommen? Moshammer: Definitiv ja. Was die ­ ovid-Krise gezeigt hat, ist, dass die C Kunden sehr stark an diesen Instrumenten interessiert sind. Es hat oft gereicht, zuzuhören, telefonische Rechtsauskunft zu erteilen, aufzuzeigen, welche Möglichkeiten bestehen, und zu versuchen, bestmöglich zu unterstützen. Niemand möchte den Kunden das Recht nehmen, den Anwalt frei zu wählen, ihr Anliegen bei einem Anwalt oder vor Gericht zu platzieren. Um das geht es nicht, es geht darum, aufzuzeigen, dass es abseits des klassischen Rechtssystems auch andere Möglichkeiten gibt, Kunden zu unterstützen. Gibt es noch Bedarf an Rechtsschutzversicherungen am österreichischen Konsumentenmarkt? Moshammer: Absolut. Die Durchdrin-

gungsrate der Rechtsschutzversicherung liegt noch nicht sehr hoch. Es gibt noch Steigerungspotenzial am österreichischen Markt. Nicht nur bei Neuabschlüs-

sen, sondern auch in dem Bereich der Umstellung von Altverträgen. Es bestehen viele Rechtsschutzpolizzen, die noch auf altem Bedingungswerk abgeschlossen wurden. Bei den KMU-Betrieben zum Beispiel mit einem Sublimit im Ermittlungsstrafverfahren, da sollten die Verträge überarbeitet werden. Denn gerade bei Klein- und Mittelbetrieben haben sich die Anforderungen in den letzten Jahren sehr verändert. Meiner Meinung nach sehe ich hier die Versicherungsvermittler in der Verantwortung, ihre Kunden auf das Risiko hinzuweisen. Wie kann man Kunden und Vermittler auf die Notwendigkeit einer dementsprechenden Absicherung sensibilisieren? Moshammer: Wir versuchen, in klassi-

schen Schulungen und Webinaren unsere Vermittler auf die Thematik aufmerksam zu machen. Die beste Sensibilisierung erfolgt durch aktuelle Schadensbeispiele, wo man aufzeigen kann, was tatsächlich passieren kann und welche Kosten entstehen können. Der größte Irrglauben ist, dass man bei einem Strafverfahren nach Freispruch oder Einstellung stets vollen Ersatz für alle Kosten, die einem entstanden sind, erhält. Was hat sich Roland Rechtsschutz von der Krise mitgenommen? Moshammer: Wir haben uns mitge-

nommen, dass Kunden in Krisenzeiten verstärkt Konfliktlösungsmechanismen wie telefonische Rechtsberatung und Selbstregulierung annehmen. Das ist auch ein positives Unterscheidungsmerkmal zu einem klassischen Kompositversicherer. Was wir auch mitgenommen haben, ist, dass die Beratung zu Beginn eines Abschlusses entscheidend ist, um Fehlvorstellungen im Falle eines Schadeneintrittes zu vermeiden. Es gab bei Covid-19 viele Schadensfälle, wo sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass dieser gewünschte Deckungsumfang nicht gegeben war. rC 07/2021 | 24 | INTERVIEW

Der größte Irrglauben ist, dass man bei einem Strafverfahren nach Freispruch oder Einstellung stets vollen Ersatz für alle Kosten, die einem entstanden sind, erhält. Was nimmt sich Martin Moshammer aus der Krise mit? Moshammer: Persönlich nehme ich mir

mit, dass man vieles virtuell abwickeln kann, dass vieles technisch möglich ist, aber mir der persönliche Kontakt mit den Menschen in unserer Branche fehlt. Es widerspricht der österreichischen Mentalität, sich nur mehr auf virtueller Ebene zu begegnen. Ich finde, der persönliche Touch macht unsere Branche lebendig, interessant und spannend. Es wird in Zukunft vermehrt im Homeoffice gearbeitet werden, aber gerade jüngere Mitarbeiter brauchen den Austausch und der kann oftmals nur in persönlicher Form stattfinden. Zum Schluss noch eine Frage, wie nachhaltig lebt Martin Moshammer? Moshammer: Wenn man das Thema

Nachhaltigkeit ernst nimmt, muss man bei sich selbst beginnen. Mein pragmatischer Zugang zu diesem Thema ist, kein Auto zu besitzen, auch keinen Dienstwagen. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden. Seit zwei Jahrzehnten bewältige ich meine Wege auch ohne ein eigenes Auto, wenn es erforderlich ist, kann man sich ein Auto mieten. Ich reise mit der Bahn und, nur wenn es absolut erforderlich ist, mit dem Flugzeug. Das ist mein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wir danken für das Gespräch.


> Rechtsschutzversicherung > www.hdi.at/rechtsschutz

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Partner in Krisenzeiten Die Branche ist gefordert, denn das Sicherheitsbedürfnis der Menschen steigt in Krisenzeiten. Wir haben uns unter den Rechtsschutz Versicherungen umgehört, welche neuen Produkte für heuer am österreichischen Markt geplant sind. alisierte Rechtsschutzversicherung sind sehr umfangreich. Erst im Oktober 2020 haben wir beispielsweise den Firmentarif mit der FuhrparkPauschalversicherung oder kurz davor den Privat-Rechtschutz mit der unlimitierten Kostenübernahme nochmals verbessert. Im Tarif Juli 2021 wird es wohl keine großen Produktneuheiten geben. Die eine oder andere Anpassung machen wir regelmäßig, insbesondere auch kundenorientierte Vereinfachungen.“

bald wieder ein normales Leben geben. In diesem gilt es dann, neue Risikofelder rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Versicherungslösungen anzubieten.“ Mag. Birgit Eder, CEO Hauptbevollmächtigte ARAG Österreich SE: „Wir

Johannes Loinger, Vorstandsvorsitzender der D.A.S. Rechtsschutz AG: „Unsere Produktlösungen als spezi-

„Die Generali entwickelt das ohnehin sehr breite Produktangebot in allen Sparten laufend weiter, so auch in der Sparte Rechtsschutz. Trotz der Omnipräsenz des Themas Covid-19 wird es

sind in diesem Jahr mit einem neuen Landwirtschafts-Rechtsschutz rausgekommen, der unsere Vertriebspartner in die Lage versetzt, durch modulare PreisLeistungsmodelle dem Kunden weit bedarfsgerechtere Versicherungsschutzlösungen zu empfehlen, als es bislang möglich war. An digitalen Services haben wir auf unserer Homepage die Kfz-Pickerlabfrage gelauncht – um Streitigkeiten bei einem Gebrauchtwagenverkauf zu vermeiden, können unsere Kunden nun die letzten zwei §57a-Kfz-Gutachten des Wunschwagens digital anfordern.“

Mag. Sergius Kahr, Leiter der Abteilung Motor/Rechtsschutz der Generali Versicherung AG

Mag. Birgit Eder, CEO Hauptbevollmächtigte ARAG Österreich SE

Florian Schaffhauser, RechtsschutzExperte UNIQA Österreich

Johannes Loinger, Vorstandsvorsitzender der D.A.S. Rechtsschutz AG

Mag. Sergius Kahr, Leiter der Abteilung Motor/Rechtsschutz der Generali Versicherung AG:

rC 07/2021 | 26 | MARKT


Florian Schaffhauser, RechtsschutzExperte UNIQA Österreich: „Wir ar-

beiten bereits mit Hochdruck an unserem neuen ‚Privat-Rechtsschutz‘, dieser wird aber erst nach 2021 live gehen. Unser wichtigstes Ziel ist dabei – neben umfassenden Deckungen – die Gestaltung eines übersichtlichen Produktes mit einfachem Aufbau und der notwendigen Flexibilität, um den individuellen Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden gerecht zu werden.“

im Bereich des Internets – neue Risiken wie Online-Betrug, Phishing beim Online-Banking, Datenschutz, Urheberrecht oder auch Mobbing steigen seit Jahren

Doris Wendler, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung AG: „Die Wiener

Städtische hat 2020 ihr neues Produkt ‚Mit Sicherheit Recht‘ auf den Markt gebracht und inkludiert nun auch automatisch den Schutz in der digitalen Welt. Der Bedarf an juristischer Unterstützung steigt vor allem

Doris Wendler, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung AG

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stark an. Die neue Rechtsschutz-Versicherung bietet aber nicht nur ein umfassendes Internet-Schutz-Paket, sondern auch eine neue ‚Starter-Variante‘ und höhere Versicherungssummen. Im ‚Starter-Paket‘ sind Schadensersatzklagen und Strafrechtsangelegenheiten enthalten und zusätzlich kann der Verkehrsrechtsschutz inkludiert werden. Die Wiener Städtische sichert mit hohen Versicherungssummen in drei wählbaren Varianten bis zu 240.000 Euro ab, denn ein Rechtsstreit kann generell hohe Kosten mit sich bringen. Auch sechs neue Deckungsbausteine, wie z. B. der Herausgabe-, der Steuer-, der Daten-, der Gutachtenund der VermögensveranlagungsRechtsschutz sind in der neuen ‚Mit Sicherheit Recht‘ inkludiert. In der Premium-Variante ist weiters eine Ausfallsversicherung eingeschlossen,


Mag. Martin Moshammer, Hauptbevollmächtigter Roland Rechtsschutz Versicherungs AG

die an Kunden ein zugesprochenes, aber nicht einbringliches Schmerzensgeld auszahlt – und das bis zu 50 Prozent der Versicherungssumme. Diese und viele andere Erweiterungen stehen unseren Kunden in Form von Rechtsschutzkombinationen zur Auswahl, um damit zeitgemäß und umfassend versichert zu sein. Mag. Martin Moshammer Roland, Hauptbevollmächtigter Roland Rechtsschutz Versicherungs AG:

„Im Kalenderjahr 2021 planen wir keine Überarbeitung der Standardprodukte mehr, weshalb aber auch keine Anpassung der Basisprämien erfolgen wird. Im Bereich der Spezialprodukte und individuellen Lösungen werden wir gegebenenfalls anlassbezogen Adaptierungen vornehmen. Unser Anspruch ist hier, weiterhin möglichst für jedes Risiko eine Lösung zur Absicherung aufzeigen zu können und mit besserem Service zu punkten. Dies entspricht unserem Selbstverständnis als Rechtsschutzspezialist.“

an, die sich danach unterscheiden, wie viele Risiken sie abdecken: Basis, Basis Plus, All-in-one-Rechtsschutz sowie All-in-one-Rechtsschutz für Senioren. Damit können Kundinnen und Kunden nicht nur aus attraktiven Prämien wählen, damit sorgen wir auch für eine unkomplizierte Handhabe und rasche Abwicklung im Leistungsfall. Auf Wunsch können die Zusatzbausteine für Erbund Familienrechtsschutz sowie für Grundstückseigentum und Miete optional gewählt werden. Ein zusätzlicher Mehrwert: Bei unseren früheren Produkten konnte eine Verdreifachung der Versicherungssumme von 77.000 Euro optional gewählt werden – mit den neuen Produkten wurde die Versicherungssumme automatisch auf 231.000 Euro angehoben.“

schutz für die Familie • Large: Umfangreicher Privat-Rechtsschutz mit vielen Erweiterungsmöglichkeiten für die Familie oder ausschließlich für den Versicherungsnehmer.

wir bei Zurich Österreich spüren diesen steigenden Bedarf an Rechtsschutzversicherungen. Zurich bietet daher Rechtsschutzversicherungen für Privatpersonen, Firmenkunden und Landwirte an. Aktuell gibt es den Privat-Rechtsschutz in drei Produktvarianten: • Small: Kfz-Rechtsschutz für den Versicherungsnehmer • Medium: Schadenersatz- und StrafRechtsschutz und/oder Kfz-Rechts-

Dieses Angebot wollen wir künftig in den Bereichen Versicherungssumme, versicherter Personenkreis und Straf-Rechtsschutz ausbauen: • So ändern wir beispielsweise den Single-Rechtsschutz auf Alleinerzieher, wodurch neben dem Versicherungsnehmer auch dessen Kinder mitversichert sind. • Zudem werden wir ein neues Strafrechtsschutz-Paket mit einer Versicherungssumme auf 20.000 Euro einführen. Es inkludiert als weitere Neuerung auch den rückwirkenden Versicherungsschutz gegen den ungerechtfertigten Vorwurf von Verbrechen. • Des Weiteren nehmen wir die EuropaDeckung – bisher als Zusatzdeckung – in die Basisdeckung auf. Der Herausgabe-Rechtsschutz vom Plus-Paket wird ebenfalls in die Basisdeckung übernommen und das Plus-Paket wird um den Rechtsschutz gegen Mobbing und sexuelle Belästigung erweitert. • Die Privat-Rechtsschutz-Varianten werden künftig eine verkürzte Laufzeit von drei Jahren haben.“

Rene Brandstötter, Leiter Ungebundene Vertriebe Allianz Gruppe Österreich

Kurt Möller, Mitglied des Vorstandes Zürich Versicherungs AG

Kurt Möller, Mitglied des Vorstandes Zürich Versicherungs AG: „Auch

Rene Brandstötter, Leiter Ungebundene Vertriebe Allianz Gruppe Österreich: „Als Allianz

Österreich möchten wir Versicherungen einfach, intuitiv und schnell gestalten. Wir bieten daher im Bereich Rechtsschutz insgesamt vier Pakete

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Mietausfallsversicherung Aktion bis 30.9.2021 ARAG Rechtsschutz Die vermietete Vorsorgewohnung als krisenresistente Investition kann sich schnell als Enttäuschung herausstellen – etwa dann, wenn der Mieter nicht mehr zahlt oder die Wohnung verwüstet zurücklässt. Das finanzielle Risiko bei Rechtsstreitigkeiten mit dem Mieter und der Entfall der Miete als Einkommensquelle ist bei ARAG gut abgesichert, und zwar mit dem Vermieter-Rechtsschutz inklusive

Mietausfallsversicherung. Da die wirtschaftliche Lage durch die Pandemie besonders jetzt zu Unsicherheiten auf dem Immobilienmarkt führt, will man bei ARAG mit dem Versicherungsschutz Sicherheit geben. Bis zum 30.9.2021 gibt es daher die Aktion, dass ARAG den Mietausfall für das 1. Versicherungsjahr prämienfrei zu jedem Vermieterrisiko dazu versichert.

Betriebsstäten unbedingt rechtlich absichern! D.A.S. Rechtsschutz Streitigkeiten mit Vermietern und Nachbarn sind nicht nur im Privatbereich sehr häufig. Auch Firmen sind davon oft betroffen. Ein Betriebsstätten-Rechtsschutz hilft Unternehmern und Unternehmerinnen dabei, Rechtskonflikte rund um den eigenen Geschäftsstandort aus der Welt zu schaffen. Auch wenn viele Firmen immer häufiger Homeoffice-Lösungen nutzen, sind die meisten Unternehmen weiterhin auf Büroräumlichkeiten und Geschäftslokale angewiesen. Streitigkeiten mit dem Vermieter oder den Nachbarn müssen daher schnell geklärt werden, um den Geschäftsbetrieb nicht zu stören. Experten empfehlen in diesem Zusammenhang die rechtliche Absicherung von Betriebsstätten, um sich vor hohen Anwalts- und Gerichtskosten zu schützen.

Wann hilft der BetriebsstättenRechtsschutz? Die D.A.S. Rechtsschutz AG bietet Firmenkunden den Betriebsstätten-Rechts-

schutz, mit dem gewerblich genutzte Immobilien umfassend abgesichert sind.

In diesen Beispielfällen schützt der BetriebsstättenRechtsschutz • Der Verpächter möchte den Pachtzins erheblich erhöhen – obwohl es im Vertrag anders vereinbart war • Eine Baustelle stört den Geschäftsbetrieb, die betroffene Unternehmerin will eine Mietzinsreduktion durchsetzen • Manuel H. ist selbstständiger Tischler und mietet ein neues Geschäftslokal an. Er hat eine Frage zu seinem Mietvertrag. Die Juristinnen und Juristen der D.A.S. Rechtsberatung stehen ihm mit ihrer Expertise zur Verfügung • Weil Anrainer unerlaubt auf ihrem Firmenparkplatz parken, will die Friseurin Beate K. Besitzstörungsklage einbringen • Der Betriebsinhaber eines Supermarkts hat Probleme mit einem Wohnungseigentümer seines Hauses, der den rC 07/2021 | 29 | MARKT

Voraussetzungen • Privatrechtsschutz Komfort oder Premium-Schutz mit Vermieter-Rechtsschutz inkl. Mietausfall • Für bis zu 5 vermietete Wohnungen • Versicherungsbeginn muss im Jahr 2021 liegen • Gilt für Neuverträge bzw. für bestehende Kunden bei neu versicherten Vermieterrisiken Die Prämienfreistellung im 1. Versicherungsjahr erfolgt durch eine Prämiengutschrift in Höhe der Prämie für die Mietausfallsversicherung. Informieren Sie sich jetzt unter https:// www.arag.at/vermieterrechtsschutz/

Müllraum unerlaubterweise mitbenützt • Die Geschäftsführerin Simone F. muss sich gegen eine Unterlassungsklage ihrer Nachbarin wehren

Für welche Immobilien gilt der BetriebsstättenRechtsschutz? Der Betriebsstätten-Rechtsschutz der D.A.S. Rechtsschutz AG gilt für alle gewerblichen Immobilien, die vom versicherten Betriebsinhaber selbst genutzt werden. Ganz egal, ob die Liegenschaft gekauft, gepachtet oder gemietet wurde. Dazugehörige Garagen, Abstellplätze und nicht überdachte Flächen sind ebenfalls inkludiert.

Wo ist der BetriebsstättenRechtsschutz inkludiert? Eine D.A.S. Rechtsschutzversicherung wird immer an die individuellen Gegebenheiten eines Unternehmens angepasst. Er kann in Kombination mit der Basisabsicherung, dem Profi-Rechtsschutz, gewählt werden. Werden der Auftraggeber-Rechtsschutz und Auftragnehmer-Rechtsschutz mit dem Profi-Rechtsschutz kombiniert, ist der Betriebsstätten-Rechtsschutz automatisch inkludiert.


Der Sinn des Zufalls Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen, meinte einst Karl Valentin und daran hat sich nichts geändert. Jedoch haben wir mit den Daten, die wir heute jeden Augenblick unseres Lebens absondern, ein mächtiges Werkzeug in der Hand, immer mehr über unsere Zukunft zu erfahren. von Mag. Christian Sec Die Vorstellung das Schicksal berechenbar, vorhersehbar zu machen, hat die Menschheit schon immer fasziniert. Mit Glaskugeln, Karten oder Horoskopen versuchte man der Zukunft ihre Geheimnisse abzuringen. Heute verwendet man als Werkzeug, um in die Zukunft zu sehen, Daten. Für Wetter- oder Wirtschaftsprognosen werden regelmäßig riesige Mengen an Informationen erfasst und ausgewertet. Dabei werden es Jahr für Jahr immer mehr Daten, um Prognosen, über einen immer längeren Zeitraum, immer genauer erstellen zu können. Der Grundsatz dazu lautet: Je mehr Daten zur Verfügung stehen, umso genauer kann die Prognose erstellt werden. Die Überlegung dabei zu Ende gedacht wäre daher: Könnten wir alle Informationen, die es in der Welt gibt, erfassen und verarbeiten, so könnten wir ganz simpel die Zukunft vorhersehen. Neue Technologien wie Big Data könnten uns also den Schrecken vor der Zukunft nehmen, der darin besteht, sie nicht zu kennen. Die ersten Schritte dazu sind getan. Das Smartphone hat sich mit dem Denken verkoppelt. Wir können nicht mehr denken, ohne zu wischen oder zu liken, oder einen Tweet abzusondern. Alexa hört zu, wenn wir uns gerade streiten, und kennt unsere intimsten Geheimnisse. All diese Daten könnten gesammelt und ausgewertet werden. Wir könnten Attentate, Amokläufe oder gar Kriege vorhersehen. Wir könn-

ten Menschen einsperren, bevor sie einen Kriminaltat begangen haben. Die Versicherungen könnten endlich personalisierte Prämien vergeben, die das individuelle Risiko hundertprozentig abbilden. Aber wir brauchen noch mehr an Daten, um den Traum von der gewissen Zukunft zu leben. Google muss stetig wissen, wo wir sind, die Kfz-Versicherungen müssen wissen, wie wir Auto fahren. Die Gesundheitsversicherung muss wissen, wieviel Sport wir machen und was wir essen. Alles muss bestimmbar werden, das wäre unsere Erlösung, vor der quälenden Ungewissheit des Schicksals bzw. der Ungewissheit des Erfolgs. Wer will schon in der Ungewissheit leben, möglicherweise irgendwann von einem betrunkenen Autofahrer überfahren zu werden, oder wieder einmal beim Anstellen im Supermarkt die falsche Warteschlange gewählt zu haben, weil die alte Frau vor einem wieder versucht sich ihrer FünfCent-Stücke gemächlich einem nach den anderen zu entledigen.

Grundsätzlich ist der Zufall ein Ereignis, dass keine Ursache kennt. Dabei könnte man einwenden, dass wir einfach zu wenig Informationen haben, um die Ursache zu kennen. Baruch de Spinoza, der große niederländische Philosoph meinte: „Was wir Zufall nennen, ist der Zufluchtsort der Unwissenheit“. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Zufall auch von der Naturwissenschaft entdeckt. Werner Heisenberg führte mit der nach ihm benannten Unschärferelation den Zufall in die Physik ein. Die Heisenbergsche Unschärferelation besagt, dass sich bestimmte Eigenschaften eines Teilchens – Ort und Geschwindigkeit – grundsätzlich nicht gleichzeitig exakt messen lassen. Die Idee der vollkommenen Berechenbarkeit aller Einzelheiten der Natur war damit vom Tisch. Albert Einstein war von den Erkenntnissen von Heisenberg damals nicht amused und meinte lapidar dazu: „Gott würfelt nicht“.

Gott würfelt nicht

Determinismus und freier Wille

Aber da wäre etwas, was in dieser Gleichung, je mehr Daten umso größer unser Wissen über die Zukunft, vergessen wird. Das wäre der Begriff des Zufalls. Falls es so etwas wie Zufall gibt, wären die Daten nur mehr halb so viel wert, weil dann auch im Idealfall bei absoluten Datenwissen, die Zukunft nicht genau vorhersehbar ist.

Mit der Idee des Zufalls ist auch die Idee des freien Willens verbunden. Ohne die Unvorhersehbarkeit des Zufall gibt es keinen freier Willen. Die Entscheidung im Restaurant das Schnitzel zu wählen und nicht den Schweinsbraten, ist vorherbestimmt, und damit unfrei würden die Deterministen sagen. Wir können uns demnach nicht

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frei entscheiden, sondern sind durch Gene, Sozialisierung usw. bestimmt und setzen dementsprechend unsere Entscheidungen. Würden wir demnach also alle Informationen über eine Person besitzen, dann würden wir auch zum Schluss kommen, dass diese in der Zukunft, diese oder jene Entscheidung fällt – Durch den Kurzschluss zwischen Hirn und Smartphone hätten also die Deterministen bereits heute ziemlich viel Stoff, um die Handlungen von SmartphoneBesitzern vorauszuahnen. Auch der Glaube an den Allwissenden und den Allmächtigen würde dem Konzept des Determinismus entsprechen, weil er die die Freiheit der eigenen Zukunftsgestaltung nicht zulässt. Demgegenüber steht jedoch das Konzept, dass sich der Mensch frei für das Gute oder Böse entscheiden kann. Augustinus, der große römische Kirchenlehrer des Altertums, versuchte den Widerspruch zwischen Determinismus und freien Willen aufzuheben, indem er meinte es existiert sowohl der freie Wille als auch die Allmacht Gottes. Auch wenn die Argumentation vielleicht

nicht die Überzeugendste ist, gefiel sie der Kirche. Damit konnte sie weiterhin im Namen der Allmacht Gottes agieren. Auf der anderen Seite schuf sie mit dem freien Willen ein komplexes System aus Sünde und Buße, was der Kirche zu Reichtum und Macht verhalf, man denke nur an den Ablasshandel oder die Heilige Inquisition.

Sein Wille geschehe nicht Wenn man sich in die Lage des Allwissenden versetzte, wäre es doch unendlich langweilig, zu wissen was morgen oder in einem Jahr passierte. Man könnte sich nicht auf das EMFinale freuen, weil man schon im Vorhinein weiß, wie es ausgeht. Und weil Gott kein Langeweiler ist, hätte er auch den Zufall erfinden können. Vielleicht will er nicht alles wissen, weil er neugierig ist und lernen will, wie sich die Menschen verhalten, wenn ihnen der freie Wille gegeben wird. Plötzlich wäre alles zufällig. Ein Reality-TV-Star könnte amerikanischer Präsident werden oder ein 31-jähriger Jungspund Bundeskanzler von ÖsterrC 07/2021 | 31 | KOLUMNE

reich. Wir können schon aufgrund dieser beiden skurrilen Ereignisse nicht davon ausgehen, dass sie von langer Hand geplant sind, und daher können wir nur hoffen, dass nicht alles sein Wille war, sondern nur aus purem Zufall geschah, der sich aus der Willensfreiheit des Volkes ergibt. Die Datensammler von heute sind jedenfalls die Goldgräber des 19. Jahrhunderts. Wir werden mit immer mehr Daten immer besser in die Zukunft blicken können, obwohl die Wetterprognosen noch immer nicht das halten, was sie versprechen. Vielleicht werden wir früher oder später damit Unheil verhindern können. Aber je mehr die Zukunft ihren Schrecken verliert, weil wir sie kontrollieren können, umso mehr verlieren wir unsere Freiheit. Der Drang zur Allwissenheit der Einen, führt unweigerlich zur Unfreiheit der Anderen. Und auch wenn Gott uns unsere Freiheit geschenkt hat, weil ihm die Allwissenheit zu langweilig wurde, so bleibt nur zu befürchten, dass wir mit der erlangten Macht über die Zukunft nicht so großzügig umgehen werden.


Umweltrisiken Was sind Umweltrisiken? Umweltrisiken bedrohen die Gesundheit von Menschen, den Lebensraum, die Arbeitsumgebung, die Natur und deren Lebewesen. Die Ursachen können in der Verschmutzung von Gewässern, Luft und Boden liegen. Die Schäden entstehen oft im Verborgenen über einen langen Zeitraum. Ein Umweltrisiko kann aber auch zum Beispiel durch einen Unfall mit einem Tanklaster entstehen. Abgesehen von Umweltschäden kann ein Unfall mit hohen Schadenersatzforderungen enden. Zum Thema Umweltrisiko und Absicherung haben wir Stefan Warnecke, Practice Leader Environmental Risks & Senior Underwriter Casualty bei CHUBB befragt. Wie bewerten Spezialisten in der Versicherung Umweltrisiken? Warnecke: Üblicherweise werden Ri-

siken anhand von Fragebögen evaluiert. Bei besonders exponierten Umweltrisiken können Fragebögen aber auch durch Besichtigungsberichte des Versicherers ersetzt oder begleitet werden. Gesonderte Betriebsbesichtigungen speziell für Umweltrisiken stellen dabei eher die Ausnahme dar und kommen nur bei herausstechenden Großrisiken vor. Gibt es ausreichend Produktlösungen?

Versicherungsnehmer in Österreich und Deutschland können für lokale Schäden durch elementare Naturkräfte vielfach nicht haftbar gemacht werden.

Warnecke: Hierbei muss man differenzieren zwischen den “marktüblichen” Umweltdeckungen, welche Bestandteil praktisch jeder Betriebshaftpflichtversicherung sind, und unabhängigen Umweltprogrammen. Letztere bieten einen noch weitergehenden Versicherungsschutz unter Einbeziehung von Lokalpolizzen, allerdings werden diese in Österreich aktuell wenig genutzt. Ist der Bedarf in den letzten Jahren an Umweltrisikoversicherung gestiegen? Warnecke: Weltweit lassen sich

verstärkt extreme Wetterereignisse beobachten, welche Umweltschäden verursachen können. Versicherungsnehmer in Österreich und Deutschland können für lokale Schäden durch elementare Naturkräfte vielfach nicht haftbar gemacht werden. Dies gilt aber keineswegs auf globaler Ebene und der Bedarf an einer Deckung für derartige Elementarschäden kann nur von multinationalen Umweltprogrammen gedeckt werden. Ein Beispiel hierfür ist der im Herbst 2018 in den USA aufrC 07/2021 | 32 | INTERVIEW

Versicherungsnehmer müssen ihre Anlagen dem Stand der Technik nach betreiben und warten, sowie die gesetzlichen und vertraglichen Obliegenheiten beachten. getretene Hurrikan Harvey, durch welchen beträchtliche Schäden verursacht wurden. Durch die weitläufigen Überschwemmungen war an vielen Orten der Strom ausgefallen, was dazu geführt hatte, dass in einer Chemiefabrik die Kühlung versagte und es zur Explosion kam. Da es in Österreich aber bestimmte Haftungsbeschränkungen gibt, beinhalten Haftpflichtversicherungen auch entsprechende Deckungsausschlüsse. In den USA hingegen gibt es eine solche Freistellung nicht, weshalb sich die betroffene Chemiefirma mit zahlreichen Klagen konfrontiert sah, die in einer regulären,


österreichischen Haftpflichtversicherung ausgeschlossen wären. Dieses Risiko wird vor allem in exponierten Branchen verstärkt erkannt, woraus eine gestiegene Nachfrage an Versicherungslösungen resultiert. Welche Präventionsmaßnahmen müssen Versicherungsnehmer vorab leisten? Warnecke: Versicherungsnehmer müs-

sen ihre Anlagen dem Stand der Technik nach betreiben und warten, sowie die gesetzlichen und vertraglichen Obliegenheiten beachten. Eine Zertifizierung des Umweltmanagementsystems nach EMAS oder ISO 14001 kann ebenso sinnvoll sein. Wie verhält es sich im Schadensfall, was ist hier der wichtigste Teil? Warnecke: Vor allem ist eine schnelle

Reaktion entscheidend. Dies gilt bei-

Ein Umweltrisiko kann auch durch einen Unfall mit einem Tanklaster entstehen.

spielsweise für das Ergreifen geeigneter Notfallmaßnahmen, um den Schaden und dessen Ausmaß so gering wie nur möglich zu halten. Idealerweise erfolgt dies in Abstimmung mit dem Versicherer. Dieser sollte ebenfalls unverzüglich über den Schadenfall informiert werden, um dem betroffenen Unternehmen im

Notfall mit wichtigem Know-how und Service unterstützend zur Seite stehen zu können sowie um in weiterer Folge im Versicherungsfall entsprechend der vertraglichen Obliegenheiten alles korrekt abwickeln zu können. Vielen Dank für das Gespräch.

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WENN DIE ERDE BEBT Anfang April wurden in Österreich einige Erdbeben wahrgenommen. In der Nacht vom 20. April wurde ein Erdbeben in der Stärke von 4,4 im Raum Neunkirchen aufgezeichnet. In dieser Stärke treten Erdbeben in Österreich durchschnittlich alle fünf Jahre auf. Von der Bevölkerung werden im Jahr 30 bis 60 Beben wahrgenommen. Dazu kommen noch circa 4.000 Erdbeben im Ausland, die ebenfalls registriert werden. Die am stärksten gefährdete Region in Österreich ist das Wiener Becken. Das stärkste Erdbeben der jüngeren Vergangenheit wurde im Jahre 1972 in dieser Region aufgezeichnet. Als Schäden wurden damals heruntergestürzte Kamine und Gesimse, herabfallende Mauerteile des Doms von Wiener Neustadt, beschädigte parkende Autos und zwei vollkommen zerstörte ältere Gebäude gemeldet. Das Wiener Becken wird schon immer von Erdbeben heimgesucht, das liegt daran, dass das Wiener Becken ein geologisch junges tektonisches Einbruchs-

becken und Sedimentbecken mit Nahtbereich zwischen Alpen, Karpaten und der Pannonischen Tiefebene ist. Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) liegt die Ursache der Bebentätigkeit im südlichen Wiener Becken in der horizontalen Verschiebung entlang der Mur-Mürztal-Störung, die bewirkt, dass der östliche Krustenteil nach Osten gedrängt wird.

Bebenstatistik Im Jahr 2019 wurden von der ZAMG weltweit 9.247 seismische Ereignisse registriert, darunter sind 5.870 Erdbeben verzeichnet. Auf Österreich entfielen 957 tektonische Beben der gesamten Anzahl der gemeldeten Ereignisse. Insgesamt wurden 41 Erdbeben von der Bevölkerung wahrgenommen, wobei neun Epizentren im angrenzenden Ausland lagen. Die Anzahl der Erdbeben lag im Jahr 2019 leicht im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Stark wahrgenommen wurden von diesen rC 07/2021 | 34 | MARKT

Ereignissen nur zwei. Es wurden auch nur kleine Schäden an Gebäuden verzeichnet. Um in Österreich alle Erschütterungen und Erdbeben registrieren zu können, betreibt der Österreichische Erdbebendienst auch 21 Breitband-Erdbebenstationen, die auf das Bundesgebiet verteilt sind. Sie liefern ihre Daten mit einer maximalen Verzögerung von zehn Sekunden in die Zentrale auf der Hohen Warte in Wien.

Weltweit Die zehn stärksten Beben seit 1900 fanden mit einer Ausnahme alle an der Subduktionszone rund um den Pazifik statt. Laut einer Analyse des Karlsruher Institut für Technologie kamen von 1900 bis 2015 weltweit insgesamt 2,23 Millionen Menschen durch Erdbeben ums Leben. Das stärkste Erdbeben 2019 ereignete sich in Peru im Süden der Region Loreto mit einer Magnitude von 8,0. Zahlreiche Gebäude, Straßen und Brücken wurden beschädigt. Das Beben war in zahlreichen Städten Perus, Ecuadors und weiteren Ländern spürbar. Die weiteren weltweiten Erdbeben wiesen gemessene Werte zwischen 6 und 6,9 auf.


Breitbandstationen in Österreich CONA und CSNA im Conrad Observatorium, RONA auf der Rosalia, WINA bei Alland und UNNA in Unterstinkenbrunn in Niederösterreich, MOA bei Molln und BIOA bei Bad Ischl in Oberösterreich, ARSA in Arzberg in der Steiermark, OBKA am Hochobir, MYKA in Bad Bleiberg, SOKA in der Koralpe undKBA in der Kölnbreinsperre in Kärnten, in Tirol WTTA am Wattenberg, SQTA bei St. Quirin, ABTA bei Abfaltersbach, FETA bei Feichten, RETA bei Reutte, MOTAauf der Moosalm und WATA auf der Walderalm. In Vorarlberg befindet sich eine seismische Station bei Damüls (DAVA) und in Salzburg eine Station im Schwarzleotal (LESA).

Das schwerste Erdbeben weltweit wurde 1960 in Chile gemessen. Durch das Erdbeben wurde ein Tsunami ausgelöst, der dazu beitrug, dass insgesamt 1.655 Tote zu beklagen waren.

Historische Erdbeben Der Koloss von Rhodos stürzte beim Erdbeben 224 vor Christus ein. Pompeji wurde 62 nach Christus unter anderem durch ein Erdbeben zerstört. Die Liste der zu beklagenden Todesfälle und zerstörten Städte und Landstriche zieht sich durch alle Jahrhunderte und Jahre der Vergangenheit. Durch Bergstürze und Felsbrüche sind auch oft große Veränderungen in der Landschaft zu verzeichnen. Der Saresee in Tadschikistan entstand durch das Erdbeben im Jahre 1911 durch den Bergsturz des Badachschan. Während des Bergsturzes wurden einige Bergdörfer zerstört und es hat sich der UsoiStaudamm, ein natürlicher Damm mit der Höhe von 567 Metern, gebildet. Der Name des dadurch entstandenen 80 km² großen Sees lautet Saresee, wie eines der zerstörten Dörfer Sares. Auch Inseln können durch die tektonischen Ereignisse oft komplett zerstört werden, so die griechischen Inseln Kefalonia und Zakynthos im Jahre 1953.

Schäden Als eines der teuersten Erdbeben der jüngeren Vergangenheit in Amerika wird das North-RidgeErdbeben in der Stadt Los Angeles im Jahre 1994 bezeichnet. Der Sachschaden wurde auf 44 Milliarden Dollar geschätzt, der Versicherungsschaden belief sich auf etwa 15,3 Milliarden Dollar. Die Besonderheit dieses Bebens bestand in den ausgeprägten Schüttelbewegungen und der starken Beschleunigung des Bodens, die Werte bis zur Höhe der Erdbeschleunigung erreichten. Zusätzlich wurden Schäden durch Erdrutsche und Feuer verursacht. Das Erdbeben in Japan im Jahr 2011 war mit 335 Milliarden Dollar das teuerste Erdbeben weltweit, 19.300 Menschen verloren ihr Leben und 450.000 Menschen verloren ihr Dach über dem Kopf. Das Erdbeben im neuseeländischen Christchurch verursachte eine Schadensumme von circa 20 Milliarden Dollar. Jedoch ist das Erdbeben in Haiti im Jahre 2010 noch vielen von uns in Erinnerung, verloren dort nicht nur 20.500 Menschen ihr Leben, es wurden zwischen einer und zwei Millionen Einwohner des Landes rC 07/2021 | 35 | MARKT

obdachlos. Viele Hilfsorganisationen auch aus Österreich kamen damals eine sehr lange Zeit zum Einsatz.

Schadensbegrenzung Laut der Munich Re ist die wichtigste Vorsorgemaßnahme und Prävention gegen Erdbebenschäden an Gebäuden und daher in Städten die Einhaltung der nationalen Bauvorschriften. Planerische Lösungen wie eine bewusste Standortwahl mit Hinblick auf die Meidung


hochgefährdeter Gebiete werden aber leider häufig noch immer vernachlässigt. Als Herausforderung gilt auch, dass zahlreiche Gebiete mit hoher Bevölkerungs- und Wertekonzentration in seismisch aktiven Zonen liegen. Die sich daraus ergebenden Schadensaufkommen durch etwaige Erdbeben sind eine Herausforderung für die Versicherungswirtschaft. Eine bessere Versicherungsversorgung in diesen Gebieten zu gewährleisten ist unter anderem auch ein Anliegen der Munich Re. Diese unterstützt seit 2007 das Global Earthquake Model, eine Gemeinschaftsinitiative von führenden GeoForschungszentren, der Wirtschaft und internationalen Organisationen. Ziel ist es, Risikomodelle für jedes Land zu erstellen, um Schadenspotenziale und den Nutzen von Vorsorgemaßnahmen abzuschätzen und letztlich die Versicherbarkeit zu erhöhen. Alexander Allmann, Erdbebenexperte von Munich Re, sieht im GEM-Modell einen Meilenstein in der weltweiten Risiko-Bewertung. Es wird dadurch ermöglicht, dass in vielen Ländern erstmals genaue Risikoabschätzungen und Eintrittswahrscheinlichkeiten durchgeführt werden konnten. Auch die Bauindustrie widmet sich dem Thema Beben-Prävention, denn um erdbebensichere Gebäude zu erbauen, benötigt es enormes Know-how. Da Erdbeben große Mengen an Energie freisetzen und Gebäude ruckartig aus einer Richtung belasten, muss eine erdbebensichere Struktur sich auch in die entgegengesetzte Richtung bewegen können. In einer kurzen Recherche haben wir folgende Maßnahmen gefunden. Das Mehrschichten-Auflagern mithilfe elastischer Gummisockel, dass den seismischen Horizontalkräften im Boden entgegenwirkt. Schwingungsdämpfer und Schwingungstilger sind ebenfalls Methoden, die eingesetzt werden können, um bebensichere Gebäude zu errichten. Holz als Baustoff wirkt aufgrund seiner hohen Festigkeit im Vergleich zu seiner leichten Struktur ebenfalls überraschend biegbar.

Österreich Univ.-Prof. Dr. Wolfgang A. Lenhardt, Abteilungsleiter Geophysik der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, hat in der aktuellen Versicherungsrundschau (VVO) einen ausführlichen Artikel zum Thema Erdbeben in Österreich veröffentlicht. Der Autor widmet sich unter anderem auch dem Thema Erdbebenvorhersage. Schon Charles Frederic Richter – nachdem die RichterMagnitude benannt wurde – hat bei einer Konferenz zum Thema der Erdbebenvorhersage lapidar gesagt: „All major earthquakes occur within three month of an equinox“. Richter wollte es damit einem Fragesteller in der Konferenz heimzahlen, denn man muss wissen, dass Seismologen auf die „Vorhersage-Frage“ immer sehr gereizt antworten, da sie sich in der Öffentlichkeit nur an diesem Thema gemessen fühlen. Selbst wenn man Erdbeben vorhersagen kann, sie finden trotzdem statt. Eine Wettervorhersage ist im Gegenteil dazu

möglich, wo liegt der Unterschied? Der Unterschied liegt in der Eigenart der Prozesse. Zum einen spielt die Geschwindigkeit, mit der die Prozesse ablaufen, eine Rolle. Die Erdkruste bewegt sich um Millimeter bis Zentimeter im Jahr, das Wetter jedoch mit mehreren Kilometern in der Stunde. Ein zweiter Unterschied ist, dass bei der Wettervorhersage die Zustandsänderung einer vorhandenen Wettersituation berechnet wird. Bei einem Beben muss hingegen die Ursache vorhergesagt werden. Kommt es einmal dazu, so breitet sich die Wirkung mit einer blitzartigen Geschwindigkeit von mehreren Kilometern in der Sekunde aus. Das lässt meist zu wenig Zeit, um gezielt Maßnahmen einzuleiten. Eine tatsächliche Vorhersage müsste Ort, Zeit und Stärke des Erdbebens beinhalten, was aber nicht möglich ist. Man darf nicht vergessen, dass sich weltweit jeden Tag mehrere Erdbeben der Magnitude 4 und darüber ereignen. VVO-Vizepräsident Vorstandsvorsitzender KR Mag. Dr. Othmar Ederer fordert in der Versicherungsrundschau Ausgabe 3/21, bezugnehmend auf Naturkatastrophen in Österreich: „Das Thema Naturkatastrophen wird für unsere Gesellschaft immer wichtiger, wobei das Risiko oftmals in der Bevölkerung stark unterschätzt wird. So bestätigen die vielen Ereignisse der letzten Jahre, dass Österreich von Extremwetterereignissen bzw. Naturkatastrophen durchaus nicht verschont bleibt. Vor allem Stürme, Hochwasser, Schnee und Hagel, Hitzewellen sowie Erdbebengefahren. Gefährdet sind dabei nicht nur einzelne Regionen, sondern alle Bundesländer. Es handelt sich hierbei leider auch nicht mehr um ‚Jahresphänomene‘, vielmehr ist hier ein langfristiger Trend in der Zunahme von Extremwetterereignissen klar feststellbar. Die österreichische Versicherungswirtschaft beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit diesem Thema und ist bestens vorbereitet, Schäden aus diesen Ereignissen schnell und kompetent abzuwickeln. Um die Versicherbarkeit von Naturgefahren in Österreich in Zukunft jedoch flächendeckend gewährleisten zu können, bedarf es allerdings dringend noch weiterer politischer Schritte, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen zu können. Nur eine gemeinschaftliche Lösung kann die Versicherung von Naturkatastrophen ermöglichen. Die Politik muss sicherstellen, dass es geeignete rechtliche Vorschriften gibt, die eine entsprechend große Risikostreuung für die österreichischen Versicherer ermöglicht. Dann können Versicherungsprodukte gegen Naturgefahren zu einem für den Kunden leistbaren Preis angeboten werden.“

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CO2-Intensität senken Talanx AG

Bis zum Jahr 2025 will der Konzern die CO2-Intensität seines liquiden Investment-Portfolios um 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 senken. Das Vorhaben stellt einen wichtigen Beitrag in der Erarbeitung eines nachhaltigen Langfrist-Pfads in Richtung CO2-Neutralität bis 2050 dar, der sich am Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzabkommen orientiert. Zudem unterstützt der Konzern die Energiewende durch entsprechende nachhaltige Investitionen: Rund 3,7 Milliarden Euro hat die Talanx Gruppe bereits in Infrastruktur investiert, gut die Hälfte davon in Windkraftanlagen. Zudem soll bis zum Jahr 2030 der gesamte weltweite Betrieb klimaneutral operie-

ren. In Deutschland, wo mehr als 45 Prozent der Beschäftigten arbeiten, ist dieses Ziel bereits erreicht. Dies geht aus dem vor Kurzem veröffentlichten sechsten Nachhaltigkeitsbericht hervor. „Der Klimawandel ist eine ernste Bedrohung, mit der wir uns als Versicherer sehr intensiv auseinandersetzen müssen, zum Beispiel bei der Risikomodellierung, in unserer Kapitalanlagepolitik, im Betrieb und in der Versicherungstechnik. Dabei gilt es, eine ausgewogene Balance zwischen den Interessen all unserer Stakeholder zu finden“, sagt Vorstandsvorsitzender Torsten Leue. „Um unsere Ernsthaftigkeit zu untermauern, haben wir Nachhaltigkeits-

Kampf dem Klimawandel VBV-Betriebliche Altersvorsorge AG Die VBV-Vorsorgekasse und die VBVPensionskasse konnten im Jahr 2020 ihren CO2-Fußabdruck erneut verringern. Laut jüngster IHS-Studie fördert ein Ausbau der grünen Investments in der betrieblichen Altersvorsorge den Umbau zu einer klimafreundlichen Wirtschaft in Österreich. Gleichzeitig kann eine Steigerung der grünen Investments dazu beitragen, dass potenzielle Strafzahlungen Österreichs bei einer Verfehlung der Klimaziele vermindert werden. „Unsere Vision ist es, als

Unternehmen mit Verantwortung maßgeblich zu Klimaschutz und Lebensqualität in Österreich beizutragen. Hier ist die Reduzierung unseres CO2-Fußabdruckes in der Veranlagung ein wichtiger Beitrag“, erklärt Generaldirektor Andreas Zakostelsky. „Heute ist unser Aktienportfolio zu fast 90 Prozent nachhaltig ausgerichtet, den Schwerpunkt bilden Klimastrategien und die Innovation im Kampf gegen den Klimawandel“, so Günther Schiendl, für Veranlagung zuständiges Mitglied des

Weltmeere sind entscheidend DWS

Wären die Ozeane ein Staat, würden sie mit einem „Brutto-Meeres-Produkt“ von jährlich rund 2,5 Billionen Dollar

über die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt verfügen. Allein in Europa hängen etwa fünf Millionen Vollzeitjobs an ihrC 07/2021 | 38 | MARKT

Torsten Leue

aspekte in unser Vergütungssystem aufgenommen.“ Im Underwriting steht der weitere Ausbau des ESG-Ansatzes im Fokus. Auch für die Versicherungstechnik hat sich das Unternehmen ein weitreichendes Ziel gesetzt und will bis 2038 aus Geschäftsmodellen aussteigen, die auf Kohle, Öl- und Teersande setzen.

Vorstandes. Der relative CO2-Fußabdruck der VBV-Pensionskasse sank im Jahresvergleich 2019/2020 um 49 Tonnen auf nun 140 Tonnen CO2 je investierter Million Euro. Damit lag der Wert nur noch 6,9 Prozent über dem Benchmark-Wert. Im langfristigen Vergleich konnte der Wert seit 2016 um 125 Tonnen bzw. 47,2 Prozent verringert werden. Der relative CO2-Fußabdruck der VBV-Vorsorgekasse sank im Jahresvergleich 2019/2020 um 3,7 Tonnen auf nun 75,5 Tonnen CO2 je investierter Million Euro. Damit lag der Wert um 32,6 Prozent unter dem Vergleichswert des MSCI World-Index. Im langfristigen Vergleich konnte der Wert seit 2016 um 52,7 Tonnen bzw. 41,1 Prozent verringert werden.

nen. Mehr als 50 Prozent des weltweiten Sauerstoffs werden von den Ozeanen produziert. „Obwohl die Weltmeere von unschätzbarer Bedeutung für unseren Planeten sind, setzen wir ihnen mit der Klimaerwärmung, der Überfischung und der Wasserverschmutzung erbarmungslos zu. Gehen wir weiter so mit ihnen


um, können bis zum Jahr 2100 fast 50 Prozent aller Lebewesen in den Ozeanen verschwinden“, sagt Paul Buchwitz, Fondsmanager des DWS Invest SDG Global Equities. Die steigende Temperatur sorgt dafür, dass sich die Wasserschichten schlechter durchmischen und viele Lebewesen nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff und lebenswichtigen Nährstoffen versorgt werden. Berechnungen der Technischen Hochschule Zürich zufolge haben die Weltmeere von 1994 bis 2007 etwa 31 Prozent der gesamten menschengemachten Emissionen des Treibhausgases aufgenommen. Seit Beginn der industriellen Revolution ist der pH-Wert in der obersten Schicht der Ozeane damit auf 8,1 von 8,2 gesunken. So hat sich der Säuregehalt um rund 30 Prozent erhöht. Für weitere gravierende Schäden ist die Überfischung der Weltmeere verantwortlich, die von ei-

ner anhaltend hohen Nachfrage nach Meeresfrüchten getrieben wird. So sind mehr als 90 Prozent der globalen Bestände bereits ausgebeutet. Der Beifang macht annähernd 40 Prozent der gesamten Fangmenge aus, schätzungsweise hundert Millionen von bereits bedrohten Delphinen, Haien, Rochen und Walen werden zumeist tot als Abfall wieder in die Ozeane zurückgeworfen. Etwa 80 Prozent der Verschmutzung des maritimen Lebensraums kommen vom Land – von ungeklärten Abwässern über Düngemittel und Pestizide bis hin zu jenem Plastikmüll, der sich in den Mägen der gestrandeten Kadaver dieser Tiere findet. Auch hier sind die Folgen weitreichend: Delphine und Wale scheiden mit Eisen und Stickstoff genau jene Substanzen aus, die das Phytoplankton zum

Paul Buchwitz

Wachstum braucht, das mindestens 50 Prozent des Sauerstoffs in der Atmosphäre produziert.

Studie: Grüner Wasserstoff Strategy& Österreich

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, muss die globale Dekarbonisierung bis 2030 jährlich um 12 Prozent steigen. Der Aufbau einer kohlenstoffarmen Wasserstoffwirtschaft kann dabei ein entscheidender Eckpfeiler der Energiewende sein, wie die Studie „Laying the foundations of a low carbon hydrogen market in Europe“ von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigt. Ausgehend von einem anhaltenden Nachhaltigkeitstrend, in dem Kohlenwasserstoffe in der Wirtschaft sukzessive ersetzt werden, wird sich die globale Wasserstoffnachfrage bis 2040 im Vergleich zu 2019 von 71 Mt auf 137 Mt fast verdoppeln. Grüner Wasserstoff besitzt beispielsweise in der Stahlproduktion oder auch in der Herstellung synthetischen Kerosins das Potenzial, Emissionen in Bereichen zu reduzieren, in denen dies aus Energieeffizienzgründen bisher kaum möglich war. „Die erste Herausforderung besteht darin, die Nachfrage

nach kohlenstoffarmem Wasserstoff in Europa über Subventionen gezielt anzukurbeln“, so der Co-Autor der Studie Dr. Matthias Witzemann. Aktuell macht die im Herstellungsprozess aufzuwendende Elektrizität 60-70 Prozent der variablen Kosten von grünem Wasserstoff aus. Er könnte jedoch bereits 2030 in großen Mengen wettbewerbsfähig werden, wenn die Stromgestehungskosten (LCOE – levelized cost of energy) bei erneuerbaren Energien auf unter 20 US-Dollar je Megawattstunde fallen und gleichzeitig die CO2-Abgaben ansteigen. Da für die Gewinnung von einem Kilo Wasserstoff 22 Liter Wasser eingesetzt werden müssen, eignen sich dicht besiedelte Industriegebiete nur begrenzt als Produktionsorte. Eine konkrete Wasserstoffstrategie für Österreich, wie es sie bereits in Deutschland, Frankreich oder Norwegen gibt, wird in diesem Jahr erwartet. Diese soll unter anderem klare rC 07/2021 | 39 | MARKT

Dr. Matthias Witzemann

Rahmenbedingungen für den internationalen Austausch und ein transparentes Labeling einschließen. Die europäische Wasserstoffstrategie sieht vor allem die Entwicklung einer Investitionsagenda vor, die strategische Investments in umweltfreundliche Wasserstofftechnologien fördern sowie die Produktion und Nutzung des grünen Energieträgers stimulieren soll. Darüber hinaus ist die Einführung eines regulatorischen Rahmens für den europäischen Wasserstoffmarkt geplant.


Wirtschaft & Klima respACT

Im Rahmen des respACT-Business Lunchs in Salzburg diskutierten Staatssekretär Dr. Magnus Brunner (BMK), Hermann Erlach (Microsoft Österreich) und Andreas Klauser (­PALFINGER AG) in der VEGA Sternwarte in Salzburg über die aktuellen Herausforderungen und Chancen unternehmerischen Klimaschutzes. Die Europäische Union hat mit dem Green Deal die Grundlage geschaffen, die Länder in Richtung einer nachhaltigen und emissionsfreien Wirtschaft zu bringen und die Wettbewerbsfähigkeit

der europäischen Wirtschaft zu stärken. Das Ziel: Bis 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werden. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, müssen branchen- und sektorenübergreifende Maßnahmen gesetzt werden. Die aktuellen, in Österreich gültigen, politischen Rahmenbedingungen für unternehmerischen Klimaschutz orientieren sich an internationalen und europäischen Abkommen, wie etwa dem Paris Agreement und dem European Green Deal. Unternehmen sind gefordert, die Herausforderungen des Klimawandels recht-

Nachholbedarf PwC Österreich

Heimischen Familienunternehmen mangelt es an Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsstrategien. Sonst zeigen die Familienunternehmen im deutschsprachigen Raum Krisenresilienz. Über 80 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft und rechnen 2022 mit Wachstum. Knapp mehr als die Hälfte erlitt durch Covid-19 Umsatzeinbußen. Vier von fünf Unternehmen im DACHRaum bewältigen die Krise aus eigenen Mitteln. Nicht einmal jedes fünfte Familienunternehmen greift auf externes Kapital zurück. Drei Viertel halten an Belegschaft, Boni und Ausschüttungen fest, nur 19 Prozent mussten Gehälter kürzen. Gleichzeitig deckt die Pandemie wie ein Brennglas die Schwächen der Unternehmen auf, insbesondere bei den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das sind die zentralen Ergebnisse der Family Business Survey 2021, für die PwC insgesamt 2.800 Familienunternehmen aus 87 Ländern befragt hat, darunter 299 aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Ist-Soll-Schere Insbesondere im Bereich der digitalen Transformation lässt die Covid-19-Krise eine gewisse Ist-Soll-Schere erkennen. „Beim Thema Digitalisierung müssen die Familienunternehmen den Worten nun auch schleunigst Taten folgen lassen, um sich für den wirtschaftlichen Aufschwung sowie weitere Krisen zu wappnen, insbesondere in Österreich“, so Rudolf Krickl, Partner und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Entrepreneurship. Denn seit der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2018 sei wenig passiert: Schon damals wollten 66 Prozent der österreichischen Familienunternehmen bis 2020 signifikante Fortschritte gemacht haben. Heute halten sich lediglich 14 Prozent der Entscheider für so gut aufgestellt, dass die Digitalisierung nicht länger Top-Priorität einnimmt. Weltweit liegt dieser Wert bei 19 Prozent. „Die Pandemie hat der Digitalisierung enorme Schubkraft verliehen und gleichzeitig Defizite schonungslos ofrC 07/2021 | 40 | MARKT

zeitig zu erkennen und darauf mit geeigneten Strategien und Maßnahmen zu reagieren. Die Einbettung von Klimaschutz- oder Klimawandelanpassungsmaßnahmen in eine konsistente Gesamtstrategie ist notwendig, um diese sinnvoll konzipieren, umsetzen und deren Chancen nützen zu können. Mit der Reduzierung ihrer CO2-Emissionen leisten Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens. Der fortschreitende Klimawandel, die Diskussion um eine Bepreisung von CO2 und die sich verändernden Erwartungen von Investoren, Kunden und weiteren Stakeholdern führen zu einer immer konsequenteren Integration dieses Themas in Unternehmensstrategien.

fengelegt, etwa Einfallstore für mögliche Cyberangriffe, die zunehmend Familienunternehmen bzw. die Inhaberfamilien ins Visier nehmen. Unternehmen, die jetzt nicht reagieren, werden möglicherweise vom Markt verschwinden“, warnt Krickl.

Aufholbedarf Aufholbedarf besteht auch beim Thema Nachhaltigkeit, das bei den heimischen Unternehmen nicht gerade weit oben auf der Agenda steht. Nur für etwas mehr als ein Viertel der befragten österreichischen, deutschen und Schweizer Unternehmen hat die CO2-Reduktion in den kommenden zwei Jahren Priorität (27 %), weltweit sind es sogar noch weniger (15 %). „Neben einer soliden Finanzplanung und einem Digitalisierungsschub spielt für langfristiges Wachstum ein dritter Faktor eine wichtige Rolle: mehr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit“, erklärt Krickl. Familienunternehmen setzten sich zwar schon jetzt für die eigene Belegschaft, die Umwelt und ihre Region ein, doch oft handle es sich um punktuelle und nicht strategisch verzahnte Initiativen.


Generation „Reset“ Allianz Österreich

Mit dem Lebensgefühl der jungen Generation ging es in den letzten Jahren steil bergab: Beinahe jeder Zweite ist mit seinem Leben unzufrieden, jeder Dritte macht sich Sorgen um die Zukunft, jeder Vierte leidet unter psychischen Problemen. Vor allem junge Frauen sind davon betroffen. Dies ermittelte die aktuelle Jugendstudie der Allianz in einer Befragung unter 14- bis 24-Jährigen. Stärker geworden ist der Tatendrang in Sachen Klimawandel, den die große Mehrheit der jungen in Österreich lebenden Menschen als Hauptbedrohung der nächsten 20 Jahre identifiziert. Bei jedem Dritten zeigt sich rund um das Thema Klimawandel das Gefühl Wut, die Schuld sieht die Jugend vorrangig bei der Industrie, auch hier sind junge Männer weniger besorgt als junge Frauen. Die Nutzung digitaler Medien, insbesondere des Smartphones, ist eine Selbstverständlichkeit im Alltag, wenngleich persönliche Kontakte gerade während der Pandemie heftig vermisst wurden.

Verantwortung „Wir tragen als Allianz Verantwortung für Generationen. Deshalb wollen wir wissen, was junge Menschen beschäftigt – was sind ihre Ziele und Prioritäten, was ihre Ängste und Sorgen? Und die Ergebnisse der Studie zeigen uns eines ganz deutlich: Wir müssen unserer Jugend als Gesellschaft Kraft und mehr Vertrauen schenken sowie Zuversicht und Perspektiven vermitteln“, betonte Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Österreich, anlässlich der Präsentation der Umfrageergebnisse. Denn waren bei Vergleichsstudien 2011 noch 73 Prozent und 2017 immerhin 69 Prozent der 14- bis 24-Jährigen mit ihrem Leben zufrieden, so sind dies aktuell nur noch 57 Prozent. Gar nur 17 Prozent der Generation „Reset“ geben ihrem Leben insgesamt die Bestnote 1. Die wachsende Unzufrieden-

heit zieht sich quer durch alle Lebensbereiche, vom Schul- und Berufsleben über die Freizeit bis zur Partnerschaft. Besonders betroffen davon sind junge Frauen sowie Personen mit schlechterem Gesundheitszustand.

Psychische Erkrankungen Rémi Vrignaud

Psychische Erkrankungen sind das größte Gesundheitsproblem der Jugend in Österreich. Im Laufe der letzten zehn Jahre hat sich die Zahl der jungen Menschen, die über psychische Probleme klagen, vervierfacht und liegt mittlerweile bei 24 Prozent. Weitere Zahlen der aktuellen Allianz-Umfrage geben ebenso zu denken: 46 Prozent der 14bis 24-Jährigen fühlen sich häufig müde und schlapp, 45 Prozent oft gestresst, 38 Prozent unter Druck von äußeren Einflüssen und 30 Prozent generell überfordert. Mehr als jeder Vierte ist häufig einsam und unglücklich. Die schwierige Corona-Zeit verschärfte diese Situation noch weiter: Drei von vier jungen Menschen vermissten die sozialen Kontakte sehr, und mehr als die Hälfte ist davon überzeugt, dass wir auch in den kommenden Jahren noch mit der Pandemie zu kämpfen haben werden.

Klimawandel Der Klimawandel ist Top-Thema bei den Jugendlichen. Entsprechend besorgt, aber verstärkt auch mit Energie blickt die Generation „Reset“ in die Zukunft. Als TopRisiko der nächsten 20 Jahre gilt für die große Mehrheit der Befragten der Klimawandel. Mit zunehmendem Alter und höherer Bildung begegnen die Jugendlichen diesem Thema mit Angst (50 %) und Wut (42 %), wesentlich öfter als vor vier Jahren aber auch mit Tatendrang (33 %). 17 Prozent der Befragten stehen dem Thema jedoch gleichgültig gegenrC 07/2021 | 41 | MARKT

über. Die eigene Verantwortung für eine bessere Klimazukunft sehen sie bei „uns allen“, auch wenn die Industrie nach wie vor als Hauptverursacher des Klimaproblems eingestuft wird. Gegenüber der Jugendstudie von 2017 ist die Angst vor Pandemien und vor Verarmung gestiegen, die Furcht vor Terror, instabiler politischer Weltlage und Datenmissbrauch hingegen gesunken.

„Kein Leben ohne Smartphone“ „Kein Leben ohne Smartphone“ – mehr als die Hälfte der Befragten surft seit der Pandemie deutlich länger. Die Nutzung von WhatsApp ist in den letzten Monaten um mehr als 80 Prozent angestiegen. Auf die Frage „Aus welchen Gründen nutzen Sie die sozialen Medien?“ geben 54 Prozent „aus Langeweile“ an, 48 Prozent zur Kontaktpflege mit anderen Menschen und nur acht Prozent aus beruflichen Gründen. Vier von zehn Jugendlichen beschäftigen sich mehr als drei Stunden täglich mit ihrem Smartphone. Streaming ist der große Gewinner in der Corona-Zeit. Als Motive für den Aufenthalt in der digitalen Welt wurde in der Umfrage – auch aufgrund fehlender Alternativen in der Pandemie – Langeweile genannt, aber auch das Bedürfnis, mit Freunden in Kontakt bleiben zu können oder andere Menschen „wiederzufinden“.


Sichtbares Wachstum

Bundesgremium der Versicherungsagenten Trotz der erfreulichen Zahlen findet der Bundesgremialobmann der Versicherungsagenten, KommR Horst Grandits, warnende Worte: „Diese stabile Entwicklung ist eine Momentaufnahme. Durch die auslaufenden Covid-19-Hilfspakete können zeitverzögerte Insolvenzen eintreten, die wiederum Auswirkungen auf die Provisionseinnahmen der Agenten haben können.“ Staatliche Kompensationen für die wegfallenden Prämien für rund 9.700 Versicherungsagenten seien daher dringend notwendig. „Es handelt sich hier um ein Branchensegment mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro. 2925 Beschäftigte sind darin involviert“, gibt er weiters zu bedenken.

Vorsicht ist geboten Durch die effektiven Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung sank die Zahl der Insolvenzen im Gesamtjahr 2020 in Österreich um 39 Prozent. Im ersten Quartal des aktuellen Jahres sanken die Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr sogar um bemerkenswerte 57 Prozent. Abgabenstundungen, Staatsgarantien, Fixkostenzuschüsse und Ausfallsboni werden allerdings nicht ewig halten und für immer bestehen. Es ist also durchaus denkbar, dass es in den kommenden Monaten zu verzögerten Insolvenzwellen kommt. Auf diese Situation müssen sich die Versicherungsagenten genauso flexibel und einfallsreich

Neue modulare Krankenversicherung Merkur Versicherung Die Merkur Versicherung hat eine modular aufgebaute Krankenversicherung auf den Markt gebracht. Basis ist ein flexibler Produktaufbau, der es Kunden ermöglicht, die für sie individuell gewünschte Absicherung selbst zu gestalten. Zahlreiche Zusatzmodule stehen zur Verfügung. Ingo Hofmann, CEO Merkur Versicherung: „Wir wol-

len unsere Kunden mit einfachen und intuitiven Produkten begeistern. Unsere DNA als Versicherung basiert auf Selbstbestimmung und Freiheit. Diese Grundwerte legen wir ihnen in Form eines neuen Produktes in die Hände. Am Ende des Tages weiß der Kunde am besten, was er will: Maßgeschneiderte Versicherungsprodukte und für die Leistun-

Neuer Haftpflichtschutz HDI Global SE

Der Industrieversicherer HDI Global startet ein neues Haftpflichtkonzept für Industrieunternehmen, das auch ITVermögensschäden in einem Vertrag ab-

deckt. Die neue Polizze „smartProtect Tech E&O“ bietet Unternehmen neben der üblichen Betriebs-, Produktund Umwelt-Haftpflichtversicherung rC 07/2021 | 42 | MARKT

KommR Horst Grandits

vorbereiten wie auf die unterschiedlichen Covid-19-Situationen, denen sie sich in der Vergangenheit gegenübersahen. Außerdem schließt sich in dieser Prognose der Kreis zur Mahnung Horst Grandits. In Kombination aus brancheninternem Weitblick und politischer Unterstützung liegt dementsprechend auch der Schlüssel zur Lösung noch kommender Herausforderungen.

gen zahlen, die er wirklich in Anspruch nimmt. Dies ist kein Trend, das ist gelebte Kundenorientierung.“ Das modulare Baukastensystem beinhaltet verschiedene leistungsstarke Basismodule, die sich anhand des Leistungsumfanges unterscheiden. Neben den beiden Varianten „Merkur Sonderklasse" und „Merkur Privatarzt", welche die Ansprüche bei Krankenhausaufenthalten beziehungsweise Arztbesuchen in einer Ordination oder Ambulanz decken, vereint „Merkur Novum" als ganzheitliche Lösung „Sonderklasse" und „Privatarzt" in einer 360°-Lösung mit Rundumversorgung.

auch Versicherungsschutz für Softwareund IT-Dienstleistungen. „Auch Unternehmen aus traditionellen Branchen wie Elektrotechnik, Maschinenbau, Logistik usw. beschäftigen inzwischen viele Mitarbeiter oder ganze Abteilungen, die selbst Software entwickeln und eine erhebliche Wertschöpfung in diesem Bereich erzielen“, erklärt Michael Sossdorf,


verantwortlicher Produkt-Entwickler bei HDI Global. „Aus diesen Angeboten entstehen für die Unternehmen neue Risiken. Durch fehlerhafte Software kann es zu Schäden kommen, die nicht durch die traditionelle Industriebetriebsund Produkthaftpflichtversicherung abgesichert sind.“ Neben bekannten Deckungselementen wie zum Beispiel einer Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung sowie einer Umwelthaftpflichtversicherung bietet der Rundum-Schutz mit der „Tech E&O Vermögensschaden-

haftpflicht-Versicherung“ auch Deckung für betriebliche Risiken, wie z. B.: Softwareherstellung, -implementierung, -modifikation, -wartung und -pflege sowie Softwarehandel, elektronische Datenerfassung und -verarbeitung, Analyse, Beratung und Schulung. Versichert werden hier IT-Vermögensschäden, z. B. im Zusammenhang mit: Produktionsausfall/ Betriebsunterbrechung/ entgangener Gewinn, Ersatz vergeblicher Aufwendungen im Vertrauen auf ordnungsgemäßer Vertragserfüllung sowie Schutz-

Stabiles Ergebnis

Continentale Versicherungsverbund Der Continentale Versicherungsverbund verzeichnet im Geschäftsjahr über alle Sparten ein Prämienplus. Die Prämieneinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf 4,17 Milliarden Euro. Das Kapitalanlagevolumen nahm um 3,6 Prozent auf 24,44 Milliarden Euro zu. Daraus erwirtschaftete der Verbund ein Kapitalanlageergebnis von 617 Millionen Euro. Insgesamt erreichte die Unternehmensgruppe mit den Marken Continentale,

EUROPA und Mannheimer ein Bruttoergebnis von 630 Millionen Euro. Nach Abzug der ergebnisabhängigen Steuern verbleibt ein Rohergebnis von 564 Millionen Euro. Der weit überwiegende Teil davon fließt traditionell an die Kunden. Zudem wurde die Substanz durch die Erhöhung des Eigenkapitals um 49 Millionen Euro auf nunmehr 932 Millionen Euro weiter gestärkt. In Österreich legten die Prämieneinnahmen um 3,4 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro zu. Das Wachstum geht im Wesentli-

und Urheberrechte. Versicherungsschutz besteht hier auch für Eigenschäden und weitere Deckungserweiterungen. Dazu zählen insbesondere Eigenschäden beim Rücktritt des Auftraggebers, aber auch bei Unterschlagung, Untreue oder Betrug durch Mitarbeiter. Eigenschäden bei Verlust von Dokumenten, Ausfall von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie Deckungserweiterungen für Datenschutzverfahren oder bei Vereinbarung eines pauschalierten Schadenersatzes sind hier ebenso enthalten.

chen auf die Continentale Lebensversicherung zurück. Sie verbuchte 2020 einen Prämienanstieg von 4,3 Prozent auf 896 Millionen Euro. Die laufenden Prämien des Traditionsunternehmens stiegen um 4,8 Prozent. Gemäß der Strategie der Continentale, nachhaltiges Wachstum über laufende Prämien zu generieren, ist der Anteil der Einmalerläge an den gesamten Prämieneinnahmen mit 12,2 Prozent weiterhin relativ gering. Bei der EUROPA Lebensversicherung stiegen die Prämieneinnahmen um 1,5 Prozent auf 373 Millionen Euro. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt unverändert auf der Ablebensversicherung.

Erfolgreich am Markt Die Länderversicherer

Die Länderversicherer schlossen das Jahr 2020 erfolgreich ab und lagen deutlich über dem Marktschnitt: Der Prämienzuwachs betrug 2,67 Prozent, die Bilanzsumme erhöhte sich um 2,95 Prozent und die Zuwächse aus Kapitalanlagen betrugen 3,33 Prozent. Die Eigenmittel inklusive der unversteuerten Rücklagen stiegen um 8,24 Prozent. Zudem konnte die Anzahl der Verträge auf über 6,6 Millionen Stück erhöht werden. „Die regionalen Wurzeln

sowie ihre herausragende Kundenähe waren besonders im letzten Jahr ein großer Gewinn für die VÖLMitgliedsunternehmen. Jede Gesellschaft ist eigenständig mit der Zentrale in der jeweiligen Landeshauptstadt. Synergieeffekte werden sinnvoll eingesetzt, beispielsweise bei Kooperationen der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen oder bei der gemeinsamen Abwicklung von Projekten“, so Dr. Walter Schieferer, Mitglied rC 07/2021 | 43 | MARKT

Dr. Walter Schieferer

der VÖL und Vorstandsvorsitzender der ­TIROLER VERSICHERUNG.


Die digitale Zusammenarbeit rückt in den Vordergrund! Vorstandsvorsitzender Sven Rabe ist bereits seit 2009 im Vorstand der VAV Versicherung in Österreich. Wir haben mit ihm über die Auswirkungen der Corona Krise und den digitalen Trend in der Versicherungsindustrie gesprochen. Die Corona Krise ist hoffentlich im Abklingen wie geht es der VAV Versicherung? Rabe: Die VAV ist gut durch die Corona

Zeit gekommen. Insbesondere hat mich gefreut, dass - trotz der allgemeinen coronabedingten Einschränkungen - auch das Jahr 2020 von einem starken Wachstum geprägt war. Hier spüren wir, dass sich die Wahrnehmung der VAV im Markt strategiekonform verändert hat und wir uns auch in Krisenzeiten als breit aufgestellter Schaden-/ Unfallversicherer beweisen konnten. Im Sach- und Unfallgeschäft konnten wir deutlich stärker als der Markt wachsen und auch die Anzahl der Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner vergrößern, was uns als Maklerversicherer natürlich besonders freut. Weiters bin ich sehr stolz darauf, dass auch alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Corona Krise stets mit uns an einem Strang gezogen haben und sich mit einer außerordentlichen Flexibilität und Geschwindigkeit an die – nicht immer einfachen - Gege-

Flexibilität ist das Zauberwort der Zukunft und der Anspruch unserer Kundinnen und Kunden an uns.

benheiten angepasst haben. Umso mehr freue ich mich nun darauf, hoffentlich bald wieder möglichst viele Kolleginnen und Kollegen auch persönlich im Büro anzutreffen. Dennoch wollen wir uns natürlich auch in diesem Bereich weiterhin als digital fitter Arbeitgeber positionieren und werden unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch nach der Corona Zeit die Möglichkeit bieten, über ein home-office Modell die im letzten Jahr erlebten Vorteile dieses Arbeitsmodells weiter nützen zu können. Was nimmt die VAV Versicherung bzw. Sven Rabe aus der Krise mit? Rabe: Die VAV ist flexibel, digital und

nah am Kunden bzw. Vertriebspartner. Mit dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren wir trotz Lockdown jederzeit für unsere Kunden erreichbar, Schäden sind ja auch im Lockdown weiter passiert. Flexibilität ist das Zauberwort der Zukunft und der Anspruch unserer Kundinnen und Kunden an uns. Dazu gehört insbesondere die richtige Mischung aus Automatisierung und Digitalisierung auf der einen Seite und Nähe, Erreichbarkeit und persönlicher Service auf der anderen Seite. Ich bin der festen Überzeugung, dass es sowieso nicht den einen Kunden gibt, sondern verschiedene Services für unterschiedliche KunrC 07/2021 | 44 | INTERVIEW

Mit dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren wir trotz Lockdown jederzeit für unsere Kunden erreichbar, Schäden sind ja auch im Lockdown weiter passiert.

denbedürfnisse, z.B. einen durchgehend digitalen Abschluss, aber persönlichen Service im Schaden. An jeder Stelle der Digitalisierung werden wir als VAV genau prüfen, ob eine Maßnahme aus Kundensicht einen echten Mehrwert bietet. Wohin geht der Trend in der Wirtschaft, die Digitalisierung hat durch die Corona Krise einen Boost erfahren. Wie sehen Sie die Entwicklung? Rabe: Digitalisierung ist ja kein Selbst-

zweck, sondern eine dynamische Entwicklung zum Wohle des Kunden. Es geht in erster Linie darum einfacher zu werden, schneller zu werden und Erlebnisse für den Kunden zu schaffen, die eine emotionale Bindung ermöglichen. Die Erwartung des Kunden wird geprägt durch eine Vielzahl an Erfahrungen in



Digitalisierung ist ja kein Selbstzweck, sondern eine dynamische Entwicklung zum Wohle des Kunden. allen möglichen Branchen und Lebensbereichen. Einkaufen ist hier nur ein Beispiel und Amazon sicher der prägendste Taktgeber und Vorbild vieler digitaler Anwendungen. Der Bereich der Versicherung wird vielfach als kompliziert und wenig kundennah gesehen. Hier versuchen wir als VAV positiv zu überraschen und beginnend mit der Website, den einfach verständlichen Rechnern, einem individuellen Kundenportal und unkomplizierten Schadenmeldeprozessen das Leben unserer Kundinnen und Kunden spürbar zu vereinfachen. Auffallend ist, dass auch von Seiten der Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner neben der Produkt- und Abwicklungsqualität zunehmend die digitale Zusammenarbeit in den Vordergrund gerückt wird. Standardisierte Schnittstellen für Prämienberechnung, Abschluss und Dokumentenmanagement sind oft-

Vertriebspartner haben selbst in den letzten Jahren viel Geld investiert, um jeweils ihre interne Beratungs- und Abschlussstrecke zu optimieren.

mals ein must-have für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Damit können wir die Effizienz beim Vertriebspartner deutlich erhöhen und gemeinsam Kosten sparen, bei gleichzeitig gestiegener Kundenzufriedenheit. Wie wichtig ist Prozessoptimierung im alltäglichen Versicherungsgeschäft und speziell im Geschäftsablauf mit den Vertriebspartnern? Rabe: Prozessoptimierung funktioniert

in der Breite nur über Standardisierung. Wir sind mit einer Reihe österreichischer Versicherungen, Maklern und Softwareanbietern seit einigen Jahren dabei, diese Standardisierungen in einer Vielzahl von Geschäftsprozessen umzusetzen. Basis hierfür ist der BiPRO Standard, der an die Bedürfnisse im österreichischen Markt angepasst wird. BiPRO e.V. ist übrigens ein Verein, der diese Umsetzungen im Sinne seiner Mitglieder koordiniert und nicht gewinnorientiert arbeitet. rC 07/2021 | 46 | INTERVIEW

Vertriebspartner haben selbst in den letzten Jahren viel Geld investiert, um jeweils ihre interne Beratungs- und Abschlussstrecke zu optimieren. Auslöser war hier unter anderem die Anforderungen an IDD und Beratungsdokumentationen. Im nächsten Schritt besteht an dieser Stelle ein großes Interesse, dass die Offert- und Abschlussprozesse sich optimal in die Beratungssoftware integrieren, um kosten- und zeitintensive Doppelarbeiten zu vermeiden. Im Idealfall kann hier eine Verbesserung für Kunden, Ver-

Standardisierte Schnittstellen für Prämienberechnung, Abschluss und Dokumentenmanagement sind oftmals ein must-have für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.


triebspartner und Versicherung erreicht werden. Das Image der Versicherung allgemein kann durch ein positives Erlebnis am point of sale nachhaltig verbessert werden. Was braucht es, um noch schneller und effizienter arbeiten zu können? Rabe: Die VAV nutzt die BiPRO

Schnittstelle seit einiger Zeit für die Authentifizierung des Vertriebspartners und für den Dokumentenaustausch, z.B. die Übermittlung von Polizzen. Der große Vorteil liegt dabei in der strukturierten Zustellung der Dokumente, so dass eine automatisierte Ablage im Bestandsführungssystem des Vertriebspartners erfolgen kann. Seit Mai dieses Jahres ist zusätzlich die TAA Schnittstelle für KFZ live und produktiv im Einsatz. TAA steht für Tarifierung, Angebot und Abschluss. In der Praxis bedeutet dies eine Vollintegration der VAV Offert- und Abschlussprozesse in die Beratungssoftware des Vertriebspartners. Die vorhandenen Daten in der Vertriebspartnersoftware werden über die definierte BiPRO Schnittstelle während des Beratungsprozesses an die VAV

Das Image der Versicherung allgemein kann durch ein positives Erlebnis am point of sale nachhaltig verbessert werden.

Nachfrage von Partnern, sich ebenfalls an die BiPRO Schnittstelle anzubinden. Diesbezüglich haben bereits weitere Projekte begonnen, die in Kürze in den Livebetrieb gehen werden. Muss der Versicherungsvertrieb digitaler werden, um zukunftsfähig zu bleiben? Rabe: Aus der vorher beschriebe-

weitergegeben, die in Echtzeit ein vollständiges KFZ ­Offert übermittelt. Bei entsprechender Entscheidung kann der Abschluss sofort erfolgen und die Polizzierung findet im Echtsystem statt. Hierdurch wird eine medienbruchfreie Beratungsstrecke beim Vertriebspartner erreicht, da alle Handlungen direkt und dokumentiert aus dem Vertriebspartnersystem direkt in das System der VAV einfließen. Wir sind besonders stolz darauf, dass das Projekt in einem überschaubaren Zeitraum von knapp 3 Monaten realisiert wurde, nach einer kurzen Testphase produktiv gesetzt wurde und seitdem problemlos im Echtbetrieb läuft. Besonders erfreulich ist die rege

nen ­BiPRO KFZ-Anwendung ergibt sich eine Vielzahl an künftigen vollintegrierten Nutzungsmöglichkeiten. Da die Basis mit der Authentifizierung des Vertriebspartners und dem Dokumentenaustausch bereits vorhanden ist, können die TAA Services nun auf weitere Sparten und Produkte ausgedehnt werden. Inhaltlich sind natürlich viele Erweiterungen denkbar, beginnend mit standardisierten Schadenmeldeprozessen und dazugehörigem Schadentracking, welches standardisiert im Bestandsführungssystem des Versicherers sichtbar ist. Somit kann sich ein seit langem formulierter Wunsch der Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner erfüllen, nämlich ein Gleichstand der Schadeninformationen zwischen Vertriebspartner und Versicherung. Gleiches gilt auch für allgemeine Vertragsinformationen und Bestandsdaten der Kunden. Änderungen sind dann zeitgleich in allen Systemen verfügbar. Voraussetzung ist, dass sich alle Beteiligten an der Arbeit der Festlegung der Standards beteiligen, um auf der einen Seite einen möglichst hohen Standardisierungsgrad zu erreichen und auf der anderen Seite eine hohe Marktakzeptanz sicher zu stellen. Ich bin zuversichtlich, dass wir bald große Veränderungen in die beschriebene Richtung sehen werden. Die Zeit ist reif dafür, die Lösungen sind verfügbar und es herrscht eine große Bereitschaft aller Beteiligten, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Was kann uns da noch aufhalten? Wir danken für das Gespräch.

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Sichere E-Mail Kommunikation Das Thema Sicherheit hat bei den österreichischen Versicherungsunternehmen eine hohe Priorität. Um diese auch in der E-Mailkommunikation zu gewährleisten, setzen die Versicherungen in Österreich auf die Anwendung des weit verbreiteten Verschlüsselungsstandards TLS. Wir haben uns in der Fachabteilung des Versicherungsverbandes Österreich dazu informiert.

Was bedeutet TLS?

TLS – Transport Layer Security ist der Nachfolger von SSL (Secure Sockets Layer) und wird für eine sichere HTTPS Verbindung verwendet. Es dient zur verschlüsselten Übertragung von Daten im Internet oder anderen Netzen. TLS ist sicherer und leistungsfähiger als SSL Um eine verlässliche und einfache Nutzung von TLS garantieren zu können, müssen die E-Mailsysteme beider Kommunikationspartner, also sowohl Sender als auch Empfänger TLS (Mindestvoraussetzung ist die Version 1.2) unterstützen. Wann wird die Umsetzung in den Versicherungsunternehmen durchgeführt?

Im Laufe des zweiten Halbjahres 2021 werden die Versicherungsunternehmen nach und nach beginnen diese sichere EMailkommunikation auf alle Kommunikationspartner, sowohl Geschäftspartner als auch Kunden, auszuweiten. Wie kann man überprüfen, ob das von mir genutzte E-Mailsystem bereits TLS Verschlüsselung nutzt?

Falls Zweifel bestehen, ob das E-Mailsystem oder Ihr E-Mailprovider diesen rC 07/2021 | 48 | INTERVIEW

Verschlüsselungsstandard bereits unterstützt, ist dies mittels www.checktls.com, einem gratis verfügbaren Online Service, in wenigen Minuten selbst zu überprüfen. Sofern TLS in der angeführten Mindestversion noch nicht unterstützt wird, muss mit dem eigenen E-Mailprovider diesbezüglich Kontakt aufgenommen werden. Was passiert, wenn das von mir genutzte E-Mailsystem keine TLS Verschlüsselung unterstützt?

Bei Fehlen dieses Verschlüsselungsstandards verbleibt es Versicherungen, unternehmensspezifisch alternative Kommunikationswege zu beschreiten. Diese können von Unternehmensportalen über andere Secure E-Mail Lösungen bis hin zum klassischen Postversand reichen. Das bedeutet?

Im gemeinsamen Interesse einer weiterhin reibungslosen und sicheren Kommunikation per E-Mail empfehlen wir diesen, bereits seit Jahren etablierten Standard, ebenfalls zu nutzen, um weiterhin die gemeinsamen Aufgaben im Sinne unserer Kunden sicher und effizient durchführen zu können. Wir danken für die Information.


R+V-Maschinenversicherung für fahrbare Maschinen –erhöhte Versicherungssummen und speicherbarer Tarifrechner R+V wertet die Maschinenversicherung für fahrbare Maschinen in der Land-, Bau-, und Forstwirtschaft mit zahlreichen Deckungen und erhöhten Versicherungssummen auf. Digitale Unterstützung für Vermittler gibt es über den neuen Online-Rechner. Die Maschinenversicherung von R+V bietet Schutz für fahrbare Maschinen und Geräte, die in der Land-, Bau-, und Forstwirtschaft zum Einsatz kommen. Als Allgefahrendeckung sichert das Konzept zuverlässig vor unvorhergesehenen Sachschäden ab.

Mio. Euro auf 5 Mio. Euro an. Auch die Versicherungssummen je Maschine werden deutlich erhöht: fahrbare Maschinen in der Land- und Forstwirtschaft von 500.000 auf 700.000 Euro, Baumaschinen von bisher 450.000 Euro auf 500.000 Euro.

Erhöhte Versicherungssummen

Erweiterung EU & Kommunaltechnik

R+V hebt die Gesamtversicherungssumme bei fahrbaren Maschinen in der Land-, Forst,- und Bauwirtschaft von 2

R+V-Schutz gibt es ab sofort für Unternehmen, die im EU-Ausland tätig sind. Viel naherliegender und ebenfalls neu im Deckungsumfang ist die Kommunaltechnik mit Kehrgeräten, Winterdiensttechnik oder Grün- und Baumschnittmaschinen. Die Reparatur durch eigenes Personal ist bei R+V standardmäßig gedeckt.

Highlights

Sandra Zirbisegger, BA, Underwriting R+V-Technische Versicherung

Die Neuwertentschädigung ist innerhalb der ersten 12 Monate inkludiert und optional auf 24 Monate verlängerbar. rC 07/2021 | 49 | MARKT

• Ersatzgeräte für max. 4 Wochen inkludiert • Kostenersatz von Miet-/Leihgeräten bei ersatzpflichtigen Sachschäden für die Dauer der Reparatur oder Wiederbeschaffung • Bereifung auf Erstrisikosumme 2.500 EUR inkludiert • Hydrauliköle inkludiert • Datenversicherung mit Erstrisikosumme 25.000 Euro • Grobe Fahrlässigkeit bis zu von 25.000 Euro Standardmäßig inkludiert sind bei R+V Sachschäden, wie Glasbruch, Diebstahl, Unbefugter Gebrauch, Explosion, Hochwasser, Frost/-Sturm- oder Hagelschäden. In der Maschinen-Vollkasko sind auch Bedienungsfehler, Ungeschicklichkeit, Konstruktions- Material- oder Ausführungsfehler u.v.m. abgesichert.

www.tarifrechner-ruv.at: berechnen – s­ peichern – später fortsetzen Mit der neuen Speicherfunktion haben Sie letzte Berechnung und Unterlagen für die optimale Kundenbetreuung immer griffbereit. • Berechnung einzelner fahrbarer Maschinen • Kombination mehrerer Maschinen • Rabatte berücksichtigt • Angebot oder Deckung online beantragen


Vorsicht Sackgasse: Angekündigte Revolutionen finden nicht statt Vor allem Newcomer an der Börse laufen Gefahr, einen der tausenden selbsternannter Experten und deren scheinbaren Reichmacher-Methoden auf den Leim zu gehen. Deshalb sollten Sie sich jetzt mehr denn je auf wichtige Fakten und zeitlos bewährte Methoden besinnen. Dies erfordert viel Selbstdisziplin, erspart jedoch langfristig teures Lehrgeld. von Michael Kordovsky Ein paar Videos auf YouTube und eine „Zukunftsvisionen“, denn wer wirklich in den vergangenen Jahren folgende Szeöffentlich zugängliche E-Mail-Adresse nachhaltig die Zukunft gut vorhersehen narien angekündigt bzw. in den Vorderreichen, um mit einer Inflation an Coa- könnte, würde dies streng geheim halten grund gerückt: ching-Angeboten konfrontiert zu wer- und mit diesem Wissen sein eigenes Verden. Versprochen werden Ihnen dabei mögen aufbauen. Zerfall der Eurozone und Hyperinflation meist schneller Reichtum durch Kryptowährungen, dubiose Handelssysteme, (Potenziell) falsche Es hätte um 2012 herum die Eurozone heiße Börsentipps oder Immobilien-In- Lockvögel im Überblick zerfallen sollen. Hyperinflation wurde vestments mit minimalem Kapitaleinsatz. angekündigt und die simple Lösung waAndere „Coaches“ versprechen wiede- Diverse Börsenpublikationen, Populärau- ren Gold und Silber bzw. einschlägige rum Top-Gesundheit und schnelles Ab- toren und selbsternannte „Gurus“ hatten Minentitel. Gebetsmühlenartig wurde nehmen mit ihren Methoden. Bei so viel tollen Angeboten müsste die Welt nur noch ausreichen und topfitten Menschen bestehen. Doch die Realität sieht in der Regel anders aus. Wer tatsächlich aus einfachen Verhältnissen stammend reich geworden ist, verabschiedet sich früher oder später wohl eher in die Dekadenz als dass er Fremden seine Erfolgsgeheimnisse verrät. Und wer mit einem guten Handelssystem regelmäßig auffallend hohe Trading-Gewinne erzielt, wird mit eigenem Kapitaleinsatz traden und bestenfalls gegen hohe Erfolgsbeteiligung für sehr wohlhabende Kunden Gelder verwalten. Das Gleiche gilt für „heiße Die zahlreichen Coaching-Angebote versprechen Reichtum, doch die Realität sieht anders aus. Tipps“ im Zusammenhang mit rC 07/2021 | 50 | FINANZEN


das Paradigma vom sterbenden Euro wiederholt. „Schließen Sie noch heute ein Abo ab und erhalten Sie dabei Geschenke im Wert von 300 Euro“ – nach einem ähnlichen Schema gingen sogenannte „Wohlstandssicherer“ auf die Suche nach leichtgläubigen Adressaten, die für ihre „Goldtipps“ zu zahlen bereit waren. Doch was passierte wirklich? Anfang 2012 Stand der Goldpreis bei ca. 1750 USD ehe er bis Dezember 2015 auf ca. 1050 USD absackte. Es dauert noch bis Juni 2020, ehe Kurse jenseits der 1750 USD erreicht waren. Und wann kam die Hyperinflation? Die durchschnittliche Inflationsrate (HVPI) im Euroraum lag 2012 noch bei 2,50 Prozent und ging bis 2015 kontinuierlich auf Null zurück. Von 2016 bis 2020 lag die Bandbreite bei 0,2 bis 1,8 Prozent. E-Autos und grüne Energie

Vor rund einem Jahr galten E-AutoAktien als „Geheimtipps und neue Revolution“. Die Tesla-Aktie erreichte am 25. Jänner ein Hoch von 900,40 USD und hat sich somit binnen weniger Monate im Wert verdreifacht ehe bis 2. Juli 2021 ein Rückschlag auf 678,90 USD erfolgte. Noch immer beträgt die Marktkapitalisierung 654 Mrd. USD (vgl. mit 86 Mrd. USD bei GM) und das für 2022 geschätzte KGV 108! (GM: KGV 22 von 8,3 erwartet und Rank 1 bei Zacks!). Somit verfügt Tesla noch über reichlich Rückschlagspotenzial. Indessen haben diverse andere E-Auto-Werte ebenfalls zwischenzeitlich kräftig an Wert eingebüßt. Trotzdem gibt es „Expertenmeinungen“, die Tesla in absehbarer Zeit noch Kurse von 3000 USD zutrauen. Ebenfalls stark gehyped haben ImpactInvestoren und diverse ESG-begeisterte Anleger Aktien grüner Energieversorger bzw. Hersteller von Photovoltaikanlagen und Windturbinen. Es ist schließlich „in“, auf die „Energie der Zukunft“ zu setzen. IoT und Roboter als „Megachancen“

Große Revolutionen werden immer wieder im Zusammenhang mit einer möglichen Wasserstoffwirtschaft, Stammzellenforschung (in Wirklichkeit nur mäßige Ausbeute) und der Robotik

bzw. Industrieautomatisierung angekündigt. Auch IoT war so ein Thema. Doch mittlerweile bieten die Bau- und Technikmärkte um die Ecke IoT-taugliche Lichtsysteme und Haushaltsgeräte sowie Rasenmäherroboter und Staubsaugerroboter an. Das sogenannte „Revolutionäre“ wurde bereits zum „Alltäglichen“ und die einzelnen Anbieter stehen in einem harten Mitbewerb um Marktanteile zueinander. Auch wenn in diesen Segmenten noch zweistellige Wachstumsraten vorherrschen, so sind diese nicht mehr so beeindruckend, wenn man bedenkt, dass innovative Rasierklingen und Elektrozahnbürsten ebenfalls derartige Wachstumsraten generieren können. Das Jahrzehnt der Rohstoffe

Ebenfalls kritisch zu hinterfragen sind der angekündigte Lithium Boom und das Jahrzehnt der Rohstoffe, denn: Es ist noch nicht absehbar welche Batterietechnologie für E-Autos sich zukünftig durchsetzen wird. Darüber hinaus haben Lithium-Aktien bereits eine atemberaubende Performance hinter sich, genauso wie zahlreiche Bergbautitel im Bereich der Industriemetalle. Was ist, wenn es durch Produktionsausweitungen im Bergbau zu Überkapazitäten kommt? Oder: Machen hohe Rohstoffpreise nicht das Recycling attraktiv? Fazit: Ein Jahrzehnt der Rohstoffe ist somit eine gewagte Hypothese!

Was niemand vorhergesehen hat Sowohl den Anschlag vom 11. September 2001, der eine massive Talfahrt an den Börsen einleitete als auch die ­Covid-19-Krise ab 2020 hat niemand vorhergesagt. Beide Ereignisse trafen die Wirtschaft wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Dennoch haben sie die Welt nachhaltig verändert. Hätte jemand das nur annähernd erahnt und zuvor angekündigt, wäre er wahrscheinlich in einer geschlossenen Anstalt gelandet. Die wirklich spektakulären disruptiven Ereignisse kommen meist unangekündigt. Umso mehr entfalten sie dann ihre Wirkung. rC 07/2021 | 51 | FINANZEN

Was bedeutet dies für den Versicherungsmakler? Es bedeutet im Grunde genommen klare Vorgaben durch Besinnung auf zeitlose Erfolgsprinzipien, wenn Kunden Fondsgebundene Lebensversicherungen wünschen:

Grundlagen und zeitlose Erfolgsprinzipien für Anleger • Kosteneinsparung ist der sicherste Performancegenerator: Daher sollte ein Kostenvergleich bei den einzelnen Produkten vorgenommen werden. ETFs sind dabei auf Fondsebene herkömmlichen Fonds klar überlegen. • Die meisten Fonds können eine zugrundeliegende Benchmark nicht schlagen. Deshalb sind für Kleinanleger Indexfonds bzw. Index-ETFs die besseren Alternativen. • Der Cost-Average-Effekt arbeitet vor allem in volatilen Phasen für den Anleger. Bei fallenden Kursen werden bei gleicher Sparrate mehr Fonds/ETFAnteile erworben und umgekehrt. • Achten Sie auf ein systematisches Ablaufmanagement bis Ende der Laufzeit im Sinne kontinuierlicher Risikoverringerung • Meiden Sie eigene Markttiming-Versuche, denn die Aktienmärkte werden von schwer durchschaubaren Mächten (Regierungen, Notenbanken, führenden Investmentbanken etc.) beeinflusst, deren kursrelevante taktische Manöver (z.B. plötzliche Wertpapierkaufprogramme der Notenbanken in einem Crashszenario, Schnäppchenjagd oder Aktienverkäufe größerer Investmentfonds) nicht vorhersehbar sind. • Auch mit Fondspicking-Versuchen sollten Sie nicht übertreiben. Setzen Sie vielmehr auf altbewährte Klassiker mit günstigen Chancen/Risikoverhältnissen. Im Falle von Aktienfonds sollten diese mehr in defensivere Dauerbrenner wie Nestle, McDonalds, Coca Cola, Unilever, Procter & Gamble, GlaxoSmithKline oder Roche gehen.


Blick in die Glaskugel Die Branche hat in der nächsten Zeit viele Herausforderungen zu meistern. Tradierte Geschäftsmodelle müssen über Bord geworfen werden, um weiterhin in einer veränderten Versicherungswelt mit neuen Marktteilnehmern und veränderten Konsumentenverhalten Existenzberechtigung am Markt zu haben, darüber sind sich alle Akteure einig. risControl bat Vertreter der Branche, um ihren Blick in die Zukunft. von Mag. Christian Sec

Digitale Welt Hermann Fried, Geschäftsführer des InsurTechs bsurance, das mit Hilfe der Cloud-Technologie für Versicherungen neue Märkte erschließen soll, erzählt von einem kürzlichen Einkaufserlebnis. „Pyjama bestellt am Sonntag, sofortige und laufende Information über den Bestellstatus, Lieferung am Dienstag. Und das bei einer feststofflichen Ware“. Im Vergleich dazu erklärt Fried brauchen Versicherer häufig 14 Tage, um eine Polizze zu liefern – die eigentlich nur aus Daten besteht – Tracking gibt es jedenfalls nicht. „Ich fürchte, Kunden werden das in Zukunft nicht

mehr akzeptieren, und Versicherer, die das besser lösen werden Vorteile haben“. Ein anderes Beispiel zeigt die Fahrradversicherung. Während man bei großen Versicherungen online viele Fragen, inclusive Rahmennummer ausfüllen muss und danach den Hinweis bekommt, dass

Kunden sind in ihren Anforderungen an Betreuung, Customer Journey und Produkterleben zunehmend von anderen Branchen geprägt. Sie sind von Amazon & Co gewohnt, dass sie schnell und einfach zum Ziel kommen und das Angebot passgenau auf sie zugeschnitten ist. Das erwarten sie schon heute von Versicherungen und das wird auch die kommenden Jahre prägen.

Georg Eisenzopf, Geschäftsführer bei SIVAG Versicherungsmakler

VIG

Die Vertriebsstruktur wird sich auf den Schwerpunkt „digital“ verlegen, da der Vertriebsaußendienst kaum nachbesetzt werden kann. Das EU Projekt „Open Insurance“ schreitet bereits zügig voran und wird in vielen Funktionen dem „Open Banking“ nachempfunden werden.

Wir müssen wir uns den Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung stellen, wie zum Beispiel neue Mitbewerber, Regularien oder Risiken – Stichwort „Cyberkriminalität. Remi Vrignaud, CEO Allianz Österreich

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sich ein Außendienstmitarbeiter melden wird, gibt es das Gegenbeispiel Startups, so Fried. „Alles ist in Minuten erledigt und die Polizze kommt sofort per Mail. Wer will sich wegen einer Fahrradver-

Im Versicherungsbereich spielt das positive Kundenerlebnis eine immer größer werdende Rolle. Ebenso steigt die Nachfrage an eventbasierten Versicherungsangeboten, wodurch auf Kundenwünsche in Echtzeit reagiert werden kann. Jochen Zöschg, Vorstand Zurich Österreich

Im Bereich Schaden-Unfall bietet die Digitalisierung viele Chancen, da sie schnellere und unkompliziertere Anträge, Schadenmeldungen etc. ermöglicht. Hier lauert aber auch die Gefahr, dass z.B. ältere Menschen mit der Technik und der zunehmenden Digitalisierung überfordert sind und somit nicht mehr optimal abgeholt werden können. Helvetia


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sicherung einen Besuch eines Betreuers antun? Weder der Kunde noch der Betreuer. Die nächsten fünf Jahre wird jeder Teilnehmer in der Versicherungsbranche jedenfalls beim Thema Digitalisierung riesige Fortschritte machen müssen, um noch relevant zu sein“, so Fried. Ein ech-

ter Gamechanger diesbezüglich könnten alternative Modelle mittels BlockChain werden, glaubt Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von ­ durchblicker.at. Der durchblicker.at-Chef rechnet zwar mit zahlreichen Initiativen in den nächsten Jahren aber jedoch noch nicht mit durch-

schlagenden Markterfolgen in den nächsten zehn Jahren. „Revolutionen dauern meistens länger als gedacht.“ Etwas gemächlicher sieht die Entwicklung in typisch Schweizer Gelassenheit die Helvetia: „Wir erwarten keine Revolution, sondern eine Evolution“.

Mögliche Renaissance der Lebensversicherung Die Alterung der Gesellschaft sowie die Niedrigzinsen werden die Versicherungswelt auch in den kommenden Jahren weiter beschäftigen. Daher diagnostizierten die Versicherungen die Lebensversicherung als Zukunftschance und noch wichtigerer Baustein im Vorsorgekonzept.

Die niedrigen Zinsen eröffnen Chancen in der Fondsgebundenen Lebensversicherung für Kunden. Kunden sind auf der Suche nach ertragbringenden Alternativ-Veranlagungen. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren für Versicherer (mit guten Produkten) - auch auf Grund der Befreiung der WertpapierKESt bei Kapitalmarktanlagen - und Makler (mit hoher Beratungskompetenz) positiv auswirken.

Die Bevölkerung wird immer älter und hat weniger Kinder – damit wird die Frage der Vorsorge zur eigenen finanziellen Absicherung ein brennendes Thema. Es braucht also dringend die zusätzliche private Vorsorge, vor allem für Frauen. Der Kauf von Versicherungsschutz und Sparprodukten muss für Kundinnen und Kunden einfacher und verständlicher werden. René Knapp, Vorstand Human Resources & Brand von UNIQA

Helvetia

Neues Umfeld für Makler und Versicherer Personalisierte Produkte, eventbasierte Versicherungen und die Blockchain-Technologie würden auch einen großen Einschnitt in den althergebrachten Vertriebsstrukturen mit sich bringen. „Hier werden völlig neue Spieler vermutlich ohne Mittelsmänner völlig neue Produkte machen. Das würde bestehende Vermittler, Plattformen und Versicherer entsprechend vor Herausforderungen stellen“, so Baudisch. Der Kampf um die Daseinsberechtigung trifft also auch die Makler. Christoph Re-

polust, Vorstand des Industrie- und Gewerbemakler GrECo sieht vor allem die Retailmakler gefährdet, denn gerade die Generation Y und Z, die ihre ersten Versicherungen abschließen, werden dies digital machen und nicht einen Makler zu sich nach Hause holen. „Für Makler im Konsumentenbereich gibt es daher die Pflicht sich zu verändern, sonst werden sie Probleme bekommen. Dies gilt auch für den angestellten Außendienst, wo die Versi-

Wichtig ist jedenfalls, den Kunden überall dort abzuholen, wo er uns finden will. Gleichzeitig sinkt die Kontaktfrequenz mit den Kunden, weshalb die Bedeutung der Sichtbarkeit bei den Kunden steigt und wir neue Kundenerlebnisse zusätzlich zur Absicherung der Risiken bieten wollen. Es gilt, die Sichtbarkeit und Kontaktfrequenz zu erhöhen.

cherungen wohl aufgrund der Digitalisierung Leute abbauen müssen“, so Repolust.

Maklern bleibt dank der Vereinfachung von Abläufen mehr Zeit, um in der Risikoberatung noch besser auf die Bedürfnisse eingehen zu können. Jochen Zöschg, Vorstand Zurich Österreich

Viele Bereiche – kleines Retailgeschäft – ist wahrscheinlich schon heute nur grenzwertig profitabel. Makler werden sich auf werthaltigere Versicherungen spezialisieren und das einfache Retailgeschäft wird digitalisiert – aber warum nicht über einen Makler – siehe Großbritannien, das dazu gute Beispiele zeigt.

VIG

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Hermann Fried, Geschäftsführer bsurance


Vertrieb vor allem bei den Neo-Versicherern wird meist direkt oder über Plattformen vorgenommen. „Es ist daher fraglich, wie lange der normale Vertrieb noch

Waffengleichheit bei den Produkten hat“, meint Baudisch, „Bestehende Versicherer müssen sich auf einen erhöhten Kostendruck einstellen, werden aber über ihre

bestehende Scale, d.h. die Aufteilung ihrer Fixkosten auf eine große Anzahl von Risiken noch eine Zeitlang gut mithalten können“, prognostiziert Baudisch.

Wer es nicht schafft, aus seinen Silos auszubrechen, verschließt sich neuen Geschäftsmodellen. Und jeder Dienstleister hat letztlich für sich die Chance, selbst „Game-Changer“ zu sein, seinen Nutzen aus der digitalen Transformation zu ziehen und unter zunehmendem Wettbewerbsdruck die Nase vorn zu haben.

Jener Makler, welcher es schafft, dem Kunden digitale Betreuung mit persönlicher Ansprache zu bieten, wird für die Zukunft perfekt aufgestellt sein. Die Gefahr sehe ich darin, dass manche Kollegen eines übersehen, dass wenn heute schon vergangene Verordnungen und Gesetze nicht umgesetzt wurden, sie in der Zukunft in Rückstand sind und ein Aufholen alleine finanziell, nicht mehr möglich sein wird.

Remi Vrignaud, CEO Allianz Österreich

Georg Eisenzopf, Geschäftsführer bei SIVAG Versicherungsmakler

Neue Unternehmen und ihre Wirkung auf die Branche InsurTechs sind die neuen Lieblinge der weltweiten Private-Equity-Fonds und auch immer mehr Versicherungen mit ihren Venture-Armen greifen nach den jungen Wilden. Die Bewertungen der New Carrier geht durch die Decke. Kürzlich gab das deutsche InsurTech wefox bekannt, dass sein Unternehmenswert nach einer neuerlichen Finanzierungsrunde

nun bei über einer Milliarde US-Dollar liegt. Investoren schätzen also das Potential der Versicherungs-Startups sehr hoch ein, wohl auch deshalb, weil sie davon überzeugt sind, dass die Branche vor einer Zeitenwende steht und das Potential einer Disruption des Sektors so hoch ist, wie in kaum einer anderen Branche. Und auch die Versicherer sind mittlerweile so

weit, dass sie ihre Abneigung vor den kapuzenpullitragenden unrasierten Jungunternehmern abgelegt haben. Und auch die Branchenfremden Digitalriesen suchen nach neuen Geldquellen und finden sie immer häufiger im Versicherungsgeschäft. Die Wahrnehmung der Marktteilnehmer fällt dabei jedoch unterschiedlich aus, wie der Querschnitt der Antworten bezeugt.

Jene Versicherer, die an der Customer Journey arbeiten wollen, werden wohl externe Unterstützung in Anspruch nehmen – die Systeme, die derzeit verwendet werden, sind ja eher Expertensysteme. Durch die Zusammenarbeit werden sich die Unternehmen sicher annähern und voneinander lernen.

Wir haben eine eigene Firma, Grecco Ventures GmbH, die sich darauf konzentriert interessante Internet-Startups ausfindig zu machen und sich dabei zu beteiligen. Wir wollen diesen Weg mitgehen und haben sehr große Hoffnung im Bereich Annex-Affinity. Dabei überlegen wir auch selbst mit einer Plattform als Carrier aufzutreten.

Kurz- und mittelfristig sehe ich bei NeoCarriers, wie Wefox, ­NeoDigital, GetSafe & Co erhebliches Potential auf Marktanteilsgewinne. Langfristig rechne ich noch einmal mit einer vierten Welle an völlig neuen InsurTech-Modellen, die sich stark auf Blockchain und entsprechende Anwendungen fokussieren werden. Abgesehen davon wird sich die Versicherungswirtschaft branchenfremder Technologiepartner bedienen, um die eigenen Produkte und Prozesse zu verbessern.

Hermann Fried, Geschäftsführer bsurance

Christoph Repolust, Vorstand GrECo

Reinhold Baudisch, CEO durchblicker.at

Ökosysteme gewinnen an Bedeutung, da eine branchenübergreifende Zusammenarbeit neue Chancen und Lösungsmöglichkeiten mit anderen Unternehmen außerhalb der Versicherungsbranche bietet. Jochen Zöschg, Vorstand Zurich Österreich

Der vorherrschende branchenfremde Einfluss sickert unseres Erachtens nur langsam in der Versicherungsindustrie ein. Helvetia

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Die Grenzen zwischen den einzelnen Branchen verschwimmen immer stärker und umgekehrt verschärfen branchenfremde Konkurrenten den Wettbewerb. René Knapp, Vorstand Human Resources & Brand von UNIQA


Klimawandel Die Häufung von Naturereignissen ist bereits eingetreten, bestätigt Dr.Weinberger, Chef der Hagelversicherung. „Handelte es sich früher um Jahrhundertereignisse treten großflächige FrostDürre- oder Überschwemmungsereignisse mittlerweile alle drei bis fünf Jahre auf. Die Schäden haben sich mehr von einer lokalen Ebene auf eine überregionale Ebene, verlagert. “ Dies bedeutet einen Anstieg des Kumulrisikos und daher trotz zunehmender Gefahren eine Gefahr für die Versicherbarkeit solcher Gefahren. Die Hagelversicherung geht den Weg der Diversifizierung, um das Risiko über die Fläche auszugleichen und ist somit nicht nur in Österreich, sondern

Investoren und Kunden achten zunehmend genauer darauf, ob Unternehmen in diesem Bereich aktiv sind oder nicht.

auch darüber hinaus in fünf osteuropäischen Ländern. Dabei wird nicht nur der globale Klimawandel von Weinberger angeprangert: „Der Schritt ins Ausland war auch notwendig, da uns in Österreich durch den hohen Bodenverbrauch jährlich Agrarflächen von mehr als 5.000 Hektar durch Zubetonierung abhandenkommen. Diese zügellose Verbauung trägt auch zum Klimawandel bei, da der Boden als Kohlenstoffspeicher wegfällt. Letztendlich gilt in der Versicherungsbranche, was auch in anderen Branchen zu beobachten ist. So wird die Moral der Unternehmungen mitt-

lerweile nicht mehr nach dem Grundsatz: „Verbote sind die einzigen Grenzen unternehmerischer Moral“ bestimmt. Denn die Grenzen des Handelns werden nicht mehr nur nach dem Gesetzbuch bestimmt, sondern das ethische Handeln wird gemessen, vor allem vom Kunden.

Auch der Klimaschutz wird ein noch zentraleres Thema werden. Das Interesse der Kunden steigt und vor allem bei der jungen Generation ist es das TopThema, wie unsere kürzlich veröffentlichte Jugendstudie verdeutlicht hat. Remi Vrignaud, CEO Allianz Österreich

Unabhängig von der Technologie wird der Klimawandel ein herausforderndes Thema für die Versicherungswirtschaft vor allem wenn sich Naturereignisse häufen.

Abgesehen von den ernstzunehmenden ökologischen und ethischen Gesichtspunkten entwickelt sich die Nachhaltigkeit auch zu einem Wettbewerbsfaktor im ökonomischen Sinn.

Reinhold Baudisch, CEO durchblicker.at

Jochen Zöschg, Vorstand Zurich Österreich

VIG

Strategien für die nächsten Jahre Neue Strategien sind gefragt, um den Herausforderungen der Postmoderne im Versicherungswesen zukünftig ge-

Für uns gilt es noch mehr in Richtung Risikomanagement zu gehen, noch mehr in Richtung Industrie und gehobenes Gewerbe. D.h. auch gewisse Konsumenten gar nicht zu bedienen, die diesem Konzept nicht entsprechen, weil es nicht unser Fokus ist. Christoph Repolust, Vorstand GrECo

wachsen zu sein. Hier gibt es je nach Berufung unterschiedliche Wege. Während der Makler sein Heil in der

Es gilt jetzt die Vorkehrungen für 2025/27 anzugehen, jetzt zu investieren, jetzt sich eventuell neu aufzustellen, wenn möglich gemeinsam Systeme zu installieren, andere Wege zu gehen um auch die junge Generation nicht nur ansprechen, sondern begeistern zu können. Georg Eisenzopf, Geschäftsführer bei SIVAG Versicherungsmakler

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Spezialisierung sieht, versucht der Versicherer sein Geschäftsfeld zu erweitern.

Versicherer erweitern ihren Handlungsradius. Als UNIQA Group haben wir hier bereits wichtige Fortschritte erzielt. Mit SanusX (sanusx.com) möchten wir uns über das reine Versicherungsgeschäft hinaus als holistischer Gesundheitsdienstleister etablieren. René Knapp, Vorstand Human Resources & Brand von UNIQA


Neue Tarife in der FLV NÜRNBERGER Versicherung „Als Pionier in der Fondsgebundenen Lebensversicherung (FLV) in Österreich und mehrfach ausgezeichneter FLV-Anbieter ist es uns wichtig, unsere Tarife laufend weiterzuentwickeln und auf künftige Anforderungen auszurichten. Zwei neue FLV-Tarife (Einmalvergütung – Tarif 1546, laufende Vergütung – Tarif 1547) stehen unseren Kunden und Vertriebspartnern seit Anfang Juli zur Verfügung und können im NÜRNBERGER Tarifrechner kalkuliert werden“, berichtet Michael Lacchini, Produktmanager bei der NÜRNBERGER Versicherung. Die Neuerungen: Ab sofort orientiert sich die Ablebensleistung bei den beiden Haupttarifen 1546 und 1547 am Deckungskapital. Die fixe Höhe beträgt 105 Prozent des Deckungskapitals. Die bisher angewendete Mindesttodesfallsumme entfällt. Der Vorteil für den Kunden: Es sind in der Regel keine Gesundheitsangaben mehr erforderlich. Gegenüber den Vorgängertarifen kom-

men die Rechnungsgrundlagen basierend auf den Sterbewahrscheinlichkeiten der Roh-Sterbetafel 2010/2012 der STATISTIK AUSTRIA zur Anwendung. Auf vielfachen Wunsch vieler Vertriebspartner wurde das Höchstendalter des Versicherten beim Tarif 1547 auf 90 Jahre erhöht. „Das ist insbesondere für Späteinsteiger interessant, die im aktuellen Marktumfeld mit Negativzinsen sinnvolle Alternativen für die Kapitalanlage suchen und gleichzeitig von den steuerlichen Vorteilen der FLV profitieren möchten“, erläutert Lacchini. Die Mindestprämie beim Tarif 1546 beträgt 25 Euro monatlich (75 Euro ¼-jährlich, 150 Euro ½-jährlich, 300 Euro jährlich). Beim Tarif 1547 wurde diese auf 100 Euro monatlich angepasst (300 Euro ¼-jährlich, 600 Euro ½-jährlich, 1.200 Euro jährlich). Und zuletzt wurde die Struktur der Kindervorsorge „Biene Maja Kindervorsorge“ verein-

Michael Lacchini

facht. Lacchini dazu: „War die ‚Biene Maja-Kindervorsorge‘ bisher in drei unterschiedliche Produktvarianten unterteilt, so haben wir diese ab sofort in einem Produkt unter dem Namen ‚Biene Maja-Kindervorsorge‘ zusammengefasst.“ Erweitert wurde hingegen die Auswahlmöglichkeit an einschließbaren Investmentprodukten. Zur Verfügung stehen künftig neben den Fonds-Portfolios Premium Vermögensplan (plus), Nachhaltig investieren (plus), Portfolio Plan 1-4 und Fürstlich investieren alle angebotenen Investmentfonds.

Informationsserie FMA

Die neue Ausgabe der Serie „Reden wir über Geld“ beschäftigt sich diesmal mit dem Thema Fondsgebühren. In der Verbraucherinformationsreihe wird erklärt, was ein Investmentfonds ist und welche Arten von Kosten beim Kauf von Fondsanteilen anfallen können. „Mit der neuen Ausgabe von ‚Reden wir über Geld‘ möchten wir Konsumentinnen und Konsumenten ermöglichen, laufende Kosten und Ausgabeaufschläge über alle Anlagekategorien hinweg zu vergleichen“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller. Diese Kostentransparenz ermögliche es Anlegern, eine für ihr Anlagebedürfnis maßgeschneiderte Entscheidung zu treffen.

Wie bei jedem Investment sei dabei stets der Grundsatz zu beachten: Je höher der Ertrag, desto höher das Risiko, so der FMAHelmut Ettl Vorstand. Die FMA führt jährlich eine Marktstudie zu Fondsgebühren durch. Heuer wurden die jeweils im Kundeninformationsdokument (KID) angegebenen Kosten von 1.014 österreichischen Investmentfonds analysiert und zum leichteren Kostenvergleich Durchschnittswerte errechnet. Das Ergebnis zeigt auch dieses rC 07/2021 | 57 | MARKT

Eduard Müller

Jahr wieder, dass Fonds mit einer höheren Risikoklasse höhere Gebühren verlangen. Nachhaltige Fonds, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert sind, verlangen im Vergleich zum Gesamtmarkt geringfügig niedrigere Gebühren.


Vorschau

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und

Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. 25 Jahre SIVAG - Georg Eisenzopf, akad. Vkfm. und Franz Eidenhammer, MBA

Interview mit DI Georg Daurer, Vorstand BONUS Pensionskassen

Die Rund um die Uhr Vorsorge

Fotos: Adobe Stock, ­risControl/Christoph Schönfellner,

Helvetia, VAV, Martin Jordan Fotografie, LOIM, VAMED/Zinner, Ouriel Morgensztern, Thomas Pitterle, Foto Georg Wilke, gettyimages, Alexander Ulz, Ludwig Schedl, ­ ROLAND Rechtsschutz,GERRY MAYERROHRMOSER, Mag. Barbara Vanessa Ederer, Erika Mayer.

Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2021/ (ca)

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Wir leben das Nach-oben-Kommen.

KR Gerhard Heine, Leitung Partnervertrieb Österreich und begeisterter Radfahrer Was die ExpertInnen der Wiener Städtischen auszeichnet? Dass sie im Beruf genau das ausleben können, was sie privat ausmacht. So wie Gerhard Heine, der im Alltag und auf jeder Radtour immer sein Ziel vor Augen hat. Mehr auf wienerstaedtische.at/vertriebspartner

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