risControl Juni 2021

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 06 - 2021 | Heft 502 | 42. Jahrgang

Flucht und Reise von Mag. Christian Sec

Urlaubsbarometer 2021

Mit Sicherheit endlich wieder reisen Wir haben mit Mag. Wolfgang Lackner, Vorsitzender des Vorstandes, und Mag. (FH) Andreas Sturmlechner, Mitglied des Vorstandes der Europäischen Reiseversicherung, über Sicherheit beim Reisen gesprochen.

Das in Österreich etablierte Urlaubsbarometer wird in diesem Jahr bereits zum zwanzigsten Mal veröffentlicht.

Klare Analyse, klare Meinung Interview mit Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender und Dipl.-Ing. (FH) Ronald Kraule, ERGO Versicherung Österreich


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NACHHALTIGKEIT Jedes Jahrzehnt braucht einen besonderen Hype. Mir schwant, dass Nachhaltigkeit der neueste Hype der Politik ist, besonders in Wien. Endlich gibt es nicht nur nachhaltiges Gemüse und nachhaltige Biofleischprodukte, sondern einen nachhaltigen Markt. Hier werden die Waren für die Marktstandler nicht mehr mit den umweltverschmutzenden, unnötigen Autos, Lieferwagen oder ähnlichen unartigen Fahrvehikeln zugestellt, sondern nur mehr mittels Lastenfahrrädern. Ein Muster für eine nachhaltige Lebensweise, oder? Nicht, dass Sie glauben, mir läge nichts an Umwelt, Tierwohl und der Zukunft unseres Planeten. Das ist auf keinen Fall so, denn: Ich lebe am Land, erfreue mich an jedem Lebewesen, das würden Ihnen Hühner, Amseln, Igel, Katzen und Hunde jederzeit bestätigen,

wenn diese reden könnten. Tierwohl ist ebenfalls kein unbekanntes Verhalten in unserem Lebensumfeld, denn auch unsere Hühner werden nicht geschlachtet, obwohl sie bereits seit Jahren keine Eier mehr legen können. Und die Zukunft unseres Planten liegt mir besonders am Herzen, wird doch meine geliebte Enkeltochter sich noch mindestens bis in das Jahr 2100 glücklich und hoffentlich gesund auf dieser Welt herumtummeln. Aber ist der Trend Nachhaltigkeit nicht nur wieder ein vorgeschobener Hype, um von den wirklichen Problemen abzulenken? Wäre nicht die Phrase „Verwenden Sie etwas mehr Hausverstand“ besser? Hausverstand gegen Nachhaltigkeit. Großmütterchen mütterlicherseits, eine begnadete Köchin, hätte sich ob der Weisung, nachhaltig zu kochen und nur nachhaltige Lebensmittel zu verwenden, wahrscheinlich erbost die Hände in die wohlgerundeten Hüften gestemmt. Nachhaltigkeit wurde meiner Meinung nach in früheren Zeiten schon gelebt, weil es nicht alles im Überfluss gegeben hat. Da konnte man sich nicht zurücklehnen und nach Belieben am Nachmittag einfach wieder einkaufen gehen. Oft waren die Wege zu weit oder es hat nicht alles zu jedem Zeitpunkt gegeben. War diese Warenwirtschaft deshalb weniger lebenswerter oder nachhaltiger? Brot und Semmeln wurden nicht, wenn sie etwas angetrocknet waren, sofort dem Biomüll übergeben. Es wurden schmackhafte Gerichte gezaubert und wenn die Familie am Lande lebte, wurden Essensreste den Tieren unter ihr Futter gemischt. Natürlich nur das, was diese auch vertrugen. Nachhaltig wurde eingekauft und auch nachhaltig die Beförderungsmittel benutzt. Da gab es Einkaufsgemeinschaften, eine Nachbarin nahm die andere zum Einkaufen mit. Gelebte Nachhaltigkeit. Jetzt braucht es einen redseligen Politiker, der einen Markt zum Nachhaltigkeitsmarkt erhebt und Waren werden nur mehr mittels Lastenfahrrad zugestellt. Nachhaltigkeit beginnt also in Be-

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zug auf dieses Projekt 50 Meter vor der Marktzone. Denn irgendwie müssen die Waren vom Lieferanten oder Erzeuger dorthin gekarrt werden. Wenn dem nicht so ist, stelle ich es mir lustig vor: Unser ortsansässiger Honigerzeuger sattelt bereits am Donnerstag sein Lastenfahrrad, damit er am Samstag ausgeruht mit frohem Mute sich an seinen Marktstand stellen kann. Wobei, zuerst muss er noch eine Jury überzeugen, dass er auch wirklich ein Nachhaltigkeitsmarktmitglied ist, mit ganzem Herzen und nicht nur seine Waren betreffend. Er radelt also nach Wien, kommt dort frisch nach zwei Tagen Reise an und erfreut sich an seinen Kunden. Sehr unwahrscheinlich, oder? Viel wahrscheinlicher wird der Lieferwagen irgendwo knapp vor dem Markt geparkt werden müssen, wobei nicht zu vergessen ist, dass Wien bald zur kompletten Parkzone wird und die Parkmöglichkeiten für unseren Honigerzeuger immer rarer werden, von den Kosten gar nicht zu reden. Der geparkte Lieferwagen mit dem Honig und den Nebenprodukten und, nicht zu vergessen, dem Lastenfahrrad, steht in der Nähe des Marktes. Es passen zwar weniger Waren in den Lieferraum, aber es ist nachhaltig. Der Markt ist der Renner und die Menschen strömen in großer Begeisterung hin. Die Ware wird unserem Bienenfreund aus der Hand gerissen und neigt sich bereits am Nachmittag dem Ende zu. Die Nachlieferung, das Lastenfahrrad im Kastenwagen hat sehr viel Platz weggenommen, muss die im heimatlichen Bienenhof stationierte Ehefrau mittels ihres kleinen benzinangetriebenen Pkw in die Stadt liefern. Der Nachhaltigkeit sei ein Loblied gesungen und ein Politiker oder eine Politikerin hat wieder ein Sternchen in ihrem Nachhaltigkeitspass, das ist so ein kleiner Pass, den es noch nicht elektronisch gibt, aber dafür mit viel Platz für Sternchen. Ihre Doris Wrumen


42 34 Editorial 03

06 06 06 08 09 09 10 10 10 11 11

Markt

Nachhaltigkeit

20 28

News

28

Meilenstein

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Helvetia Versicherungen AG

Versicherungsvertragsrecht

30

Buchvorstellung

Es summt!

D.A.S. Rechtsschutz

38

Berufshaftpflichtversicherung für selbständige Versicherungsvermittler

38

Buchvorstellung

38

SAFE7

39

UNIQA Insurance

39

Storebrand

40

Resümee

Neue Leitung Vertriebszulassung Webinare Gold-Standard bei ÖGUT

40

VBV-Betriebliche Altersvorsorge AG

Brandstetter zum Präsidenten wiederbestellt Insurance Europe

Studie zur Arbeitswelt Deloitte Österreich

40 41 41

Veranstaltung 31 34 36

Wissenstransfer auf Augenhöhe beim Continentale Management BU Experten-Update Recommender 2021 Fünf Minuten vor Zwölf von Mag. Christian Sec

Urlaubsbarometer 2021 Neue betriebliche Vorsorge Zürich Versicherungs AG (Zurich)

Innovationsmut

Merkur Versicherung

Long-Covid-Screening Wiener Städtische Versicherung

10 Jahre R+V Österreich. Gemeinsam wachsen. Faktencheck – Reiseversicherung durchblicker.at

Cyberversicherung Wiener Städtische Versicherung

Hauptversammlung VIG

Verbesserte Ablebensversicherung Hannoversche

Online-Haushaltsversicherung Donau Versicherung

Kooperation

ARISECUR / ÖBV

Studie zur Berufsunfähigkeitsversicherung NÜRNBERGER Versicherung AG

„VIG 25“ sichert Weiterentwicklung Vienna Insurance Group (VIG)

Jahresbericht 2020

Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA)

Neue Versicherungsprodukte für Bike-Leasing Hepster (MOINsure GmbH)

Finanzen 18

Börsenmacht ESG und deren Auswirkungen auf die Kurse von Michael Kordovsky

rC 06/2021 | 04 | INHALT


14 24

42 Interview 14

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42

42

Klare Analyse, klare Meinung Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender und Dipl.-Ing. (FH) Ronald Kraule, ERGO Versicherung in Österreich

Mit Sicherheit endlich wieder reisen

Mag. Wolfgang Lackner, Vorsitzender des Vorstandes, und Mag. (FH) Andreas Sturmlechner, Mitglied des Vorstandes der Europäischen Reiseversicherung

Werte vermitteln

Univ. Prof. Alexander Mürmann, Ph.D., Lehrgangsleiter des Universitätslehrgang Risiko- & Versicherungsmanagement an der WU Wien

Werte vermitteln

Mag. Ali Eralp, Geschäftsführer, und Akad. VM Natascha Jetschko, FiNUM

20 Kolumne 12 32 48

Geldwäsche-Prävention in neuen Kleidern von Andreas Dolezal

Die neuen Helden von Mag. Christian Sec

Flucht und Reise

von Mag. Christian Sec

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Meilenstein

Helvetia Versicherungen AG Bereits seit acht Jahren ist Helvetia Österreich in Kooperation mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf ) für den Schutzwald im Einsatz. Mit 30.000 Jungbäumen unterstützt Helvetia Österreich in Zusammenarbeit mit den ÖBf die umfassenden Aufforstungsarbeiten an den Berghängen des Zillertals, der Kitzbüheler Alpen sowie in der Region rund um Waidring im Tiroler Unterland. Entstehen soll ein artenreicher Mischwald, der den zukünftigen klimatischen Herausforderungen standhalten und seine Funktion als Schutzwald in alpinen Regionen so schnell wie möglich wieder übernehmen kann. 2021 zeichnet sich durch einen besonderen Meilenstein aus: Mehr als 100.000 Jungbäume konnte der Ver-

sicherer für klimafitte Schutzwälder bereits pflanzen. In den letzten Jahren wurden die Wälder im Salzkammergut, im Pinzgau, im Zillertal, Nicole Hosp, Helvetia-Skiteam & Werner Panhauser im steirischen Ausseerland, in den Wiener Alpen, in Spittal an der Drau, in Guß- ein Zeichen für Nachhaltigkeit zu setzen, werk und Saalfelden durch die Helvetia- und wir fördern mit der SchutzwaldaufSchutzwald-Initiative kultiviert. „Mit der forstung zugleich die ‚grüne VersicheAufforstung von über 100.000 Jungbäu- rung‘ für die jeweilige Region“, erklärt men im Rahmen der Helvetia-Schutz- Werner Panhauser, Vorstand Vertrieb & wald-Initiative ist es uns gelungen, gezielt Marketing.

Versicherungsvertragsrecht Dieses Buch bietet einen kompakten Überblick über das österreichische Versicherungsvertragsrecht. Der Inhalt ist systematisch aufbereitet – vom Abschluss des Versicherungsvertrags über die Pflichten von Versicherer und Versicherungsnehmer und den Eintritt des Versicherungsfalls bis zur Beendigung des Vertrags. Der Schadenversicherung wird ein eigener Schwerpunkt gewidmet.

Für mehr Effizienz in der täglichen Arbeit sorgen • viele Tipps und praktische Beispiele • eine übersichtliche Darstellung der aktuellen Rechtsprechung • sowie verlässliche Aussagen und Lösungsansätze für typische Probleme. Das Werk setzt auf einfache Lesbarkeit und versteht sich als Leitfaden für Sachverständige, Rechtsanwälte, Richter, Konsumentenvertreter und Praktiker in der Versicherungswirtschaft. 374 Seiten, broschiert ISBN: 978-3-7046-8703-6 Erscheinungsdatum: 21.5.2021

PROJEKT 2028, der größten digitalen Bienenschutzinitiative in Österreich und Deutschland, bringt Hektar Nektar die Wirtschaft, Privatpersonen und Imker zusammen, um gemeinsam für ein Ziel

zu arbeiten: Die Steigerung der Bienenpopulation um zehn Prozent innerhalb von zehn Jahren. Unternehmen siedeln Bienenvölker auf ihrem Betriebsgelände an oder arbeiten mit professionellen Imkern in der Umgebung in „Homeoffice“ zusammen und sorgen so für regionale Bestäubung. Bereits mehr als 150 Unternehmen – vom KMU bis zum internationalen Konzern – unterstützen die

Buchvorstellung

Die Autoren Prof. Mag. Erwin Gisch, MBA, Geschäftsführer des Fachverbands der Versicherungsmakler der WKÖ, und Dr. Wolfgang Reisinger, ehemaliger Leiter der Abteilung Spezialschaden in der Wiener Städtischen Versicherung, haben im Verlag Österreich einen praxisorientierten Grundriss über das Versicherungsvertragsrecht veröffentlicht.

Es summt!

D.A.S. Rechtsschutz Auch die D.A.S. Rechtsschutzversicherung unterstützt „PROJEKT 2028“. Das Wiener Social-Start-up Hektar Nektar hat sich seit seiner Gründung 2017 dem Bienenschutz verschrieben. Mit dem

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größte digitale Bienenschutzinitiative in Österreich und Deutschland. So konnten durch das PROJEKT 2028 bisher mehr als 25 Millionen zusätzliche Bienen ihrer für Mensch und Umwelt wichtigen Arbeit nachgehen. Die Artenschutzinitiative engagiert sich für den Schutz der Honig- und Wildbienen gleichermaßen. Die Honigbienen werden von erfahrenen Imkerinnen und Imkern betreut und vermehrt, Wildbienen und andere Insekten profitieren durch die Unterstützung von ausgewählten Projekten wie Blühwiesen.

D.A.S.-Honig Ab Juni 2021 sind an fünf österreichweiten Standorten der D.A.S. Rechtsschutz AG Bienenstöcke beheimatet. Dadurch werden insgesamt eine Viertelmillion Bienen für regionale Bestäubung und firmeneigenen Honig sorgen. „Unser Unternehmenszweck ist es, täglich dafür zu sorgen, dass unsere Kundinnen und Kunden zu ihrem Recht kommen.

Unsere Mission treibt uns an, verantwortungsbewusst zu handeln und gleichzeitig Mehrwert zu schaffen – unternehmerisch, als auch sozialgesellschaftlich. Hektar Nektar steht für Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und soziale Verantwortung. Und daher sind wir als Kooperationspartner gerne dabei“, unterstreicht Christoph Pongratz, Leiter Marketing & Kommunikation, D.A.S Rechtsschutzversicherung. „Bald sind bei der D.A.S. Rechtsschutzversicherung 250.000 neue Mitarbeiterinnen im Einsatz. Die Bienenstöcke stehen bei Imkerinnen und Imkern in der Umgebung der Firmenstandorte und sorgen so sichtbar für regionale Bestäubung und firmeneigenen Honig“, erklärt Martin Poreda, Grün-

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der und CEO Hektar Nektar. „Nicht nur Unternehmen jeder Größe, sondern auch Privatpersonen können Teil von PROJEKT 2028 werden“, so Poreda weiter. Auf hektarnektar.com können alle Interessierten eine Bienenpatenschaft abschließen und damit direkt zur Steigerung der Anzahl der Bienen in Österreich und Deutschland beitragen.


Berufshaftpflichtversicherung für selbständige Versicherungsvermittler Buchvorstellung Im Verlag Österreich ist das Werk von René Hompasz, Geschäftsführer der Höher Insurance Services GmbH, zum Thema „Berufshaftpflichtversicherung für selbständige Versicherungsvermittler“ erschienen. Im hochspezialisierten Versicherungsmarkt kommt der Berufshaftpflichtversicherung für selbständige Versicherungsvermittler immer größere Bedeutung zu. Gerade im Bereich der Vermögensschadenhaftpflicht-Versicherung ist ein entsprechendes Fachwissen erforderlich, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, insbesondere im Bereich der PflichtHaftpflichtversicherung. Diese schützt das Vermögen des Versicherungsnehmers und der versicherten Personen bzw deren berufliche und wirtschaftliche Existenz. Der Versicherungsschutz erstreckt

sich dabei, im Rahmen des Versicherungsumfangs, auf die Befriedigung begründeter oder der Abwehr unbegründeter Ansprüche (vermeintlich) Geschädigter. Man spricht hier auch von der „Doppelfunktion der Haftpflichtversicherung“. Bei der Berufshaftpflichtversicherung des selbständigen Versicherungsvermittlers handelt es sich um eine obligatorische Versicherung, da diese ausdrücklich im Gesetz angeordnet wird. Zu beachten ist, dass eine Haftung des Versicherungsnehmers nicht automatisch eine Deckung aus dem Versicherungsvertrag zur Folge haben muss, da der Versicherer nur im Rahmen der übernommenen Gefahr haftet. Hinzu kommt, dass sich der Versicherungsnehmer auch entsprechend zu verhalten hat, um nicht „aus der Deckung zu fallen“ (Obliegenheit). Es ist daher wichtig zu wissen, welchen Gestaltungsspielraum der Versicherer in Bezug auf die Ausgestaltung des Versicherungsschutzes zur Berufshaftpflichtversicherung hat. In der Praxis werden oftmals nur die Prämien der einzelnen Angebote verglichen, nicht aber der wichtigere Teil des Versicherungsvertrags, die Versicherungsbedingungen – hier insbesondere Deckung und Risikoausschlüsse. Bei den Vorgaben zur Versicherungspflicht für Versicherungsvermittler wird ausschließlich auf die Variante der Berufshaftpflichtversicherung eingegangen, nicht jedoch auf die gleichwertige Garantie bzw die uneingeschränkte rC 06/2021 | 08 | NEWS

René Hompasz

Haftungserklärung des Versicherers. Das Buch gibt einen Überblick zur Berufshaftpflichtversicherung des selbständigen Versicherungsvermittlers in Bezug auf Deckung und risikogesetzliche Vorgaben, basierend auf den AVBV 1951, zur Klärung der Frage, wie eine gesetzeskonforme Ausgestaltung der Berufshaftpflichtversicherung des selbständigen Versicherungsvermittlers aussehen kann, zumal der Gesetzgeber nur vage Angaben zum konkreten Versicherungsumfang macht. René Hompasz: „Die Grundlage für dieses Buch bildet eine wissenschaftliche Arbeit, die von meinem universitären Betreuer, em. o. Univ.-Prof. Dr. Attila Fenyves, mit viel Geduld und immensem Fachwissen bei der Umsetzung optimal begleitet wurde.“ Im Serviceteil finden sich auch die soeben erschienenen Allgemeinen Versicherungsbedingungen zur Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden 2020 (AVBV 2020) und die besonderen Versicherungsbedingungen zur Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden für Finanzdienstleister und Versicherungsvermittler 2020 (BVBV FDL VersVerm 2020), der Online-Anhang bietet eine Auflistung von Beteiligungen österreichischer Versicherungsunternehmen an Versicherungsvermittlern sowie eine Übersicht aller in Österreich zum Versicherungsvertrieb berechtigten Versicherer.


Resümee SAFE7

Im Jahre 2016 wurde die Safe7 Holding AG gegründet, nach fünf Jahren erfolgreicher Tätigkeit am österreichischen Versicherungsvermittlermarkt Zeit für ein Resümee. Stichworte wie digitale Dimension, neue Verwaltungssoftware und Veränderungen im Aufsichtsrat kamen bei dem Gespräch mit Franz Meingast zur Sprache. Die SAFE7 hat Großes vor, die Zukunft soll nicht nur digital sein, sondern in eine andere digitale Dimension migrieren, was gemeinsames Engagement der einzelnen Mitgliedsunternehmen bedingt. Franz Meingast, Vorstand: „Unser Fokus liegt zu 100 Prozent auf dem Projekt ‚digitale Dimension‘, das erfordert Mut und ein 100-prozentiges Engagement unserer Mitglieder. Die Zukunft wird schneller, flexibler, aber auch komplexer werden. Noch in diesem Jahr werden alle Mitglieder der SAFE7 die Möglichkeit haben, die neue Verwaltungssoftware zu nutzen. Mit einem neuen Informationsportal, Sonderprodukten und einer Workflowerleichterung, Schnittstellen und weiteren den Arbeitsalltag erleichternden Tools.“ Auf

die Frage, was sich zeitnah in den Arbeitsprozessen verändern wird, meinte Franz Meingast: „Unser Ziel ist es, schneller, besser und zukunftsorientierter die Prozesse ablaufen zu lassen. Es wurden schon einiges verwirklicht, wie zum Beispiel die Kunden-App, RoboAdvisor mit Kundenportal für FLV-Betreuung inkl. Bestandsbetreuung. Aber auch der automatisierte Prozess in der Kundenverwaltung, der digitale Produktverkauf mit Kundensicherung zeigt, wie sehr die Gruppe ihre Mitgliedsunternehmen zukunftsfit macht, diese Tools stehen in Kürze zur Verfügung.“ Aber nicht nur die internen Prozesse werden laufend evaluiert und zukunftsfit gemacht, ein Augenmerk liegt auch in der Entwicklung der Versicherungswirtschaft. Als Beispiel wurde die Entwicklung der EIOPA mit der „open insurance“-Bewegung genannt. Es wird bei der Umsetzung des Projektes „open insurance“ die gleiche Entwicklung wie in der Finanzindustrie beim Projekt „open financing“ erwartet. Internen Recherchen

Franz Meingast

auf europäischer Ebene zufolge eine Entwicklung, die sicherlich nicht für jeden einzelnen Versicherungsmakler erfreulich sein wird. Nicht zuwarten, sondern aktiv mitgestalten, das ist das Ziel der Gruppe. Veränderungen gibt es auch in der Vorstandsebene. Dr. Walter Niederbichler ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender, er hat die Agenden von Wilhelm Brandstetter übernommen, der sein Mandat ziemlich zeitgleich zu seinem 70. Geburtstag zurückgelegt hat. Meingast: „Wir gratulieren ihm auch auf diesem Weg recht herzlich und bedanken uns für seine Dienste in der SAFE7.“

Neue Leitung UNIQA Insurance

Mag. Birgit Wastl, MA, hat die Leitung des ExklusivVertriebs übernommen. Mit 1. September wird die gebürtige Salzburgerin ihre neue Rolle übernehmen. „Ich freue mich sehr, mit Birgit Wastl eine ausgewiesene Expertin im Versicherungswesen für uns gewonnen zu haben, die gleichzeitig über umfangreiche Expertise in den Bereichen Versicherungstechnik und Vertrieb verfügt“, sagt Peter Humer, UNIQA-Vorstand Kunde & Markt Österreich. Wastl folgt Herbert Kaiser, der in Zukunft als Landesdirektor Burgenland tätig sein wird.

Zu den bisherigen beruflichen Stationen der 33-Jährigen, die nach dem Studium der Rechtswissenschaften auch das Masterstudium Unternehmensführung an der FH Wien der WKW absolviert hat, zählt unter anderem die KPMG Advisory GmbH, wo sie seit 2016 im Bereich Management Consulting mit Schwerpunkt Versicherungen tätig war. Davor war Birgit Wastl in einem international führenden Versicherungsunternehmen als Legal Counsel beschäftigt – ihre Schwerpunkte lagen rC 06/2021 | 09 | NEWS

Mag. Birgit Wastl, MA

in der rechtlichen Beratung der Bereiche Vertrieb, Versicherungstechnik und Marketing.


Vertriebszulassung Storebrand

Norwegens privater Vermögensverwalter erhält die Vertriebszulassung für Österreich. Mit Anfang Mai wurde die Vertriebszulassung in Österreich für sechs Fonds und der zu Storebrand gehörenden Boutique SKAGEN Funds erteilt. Der Ver-

trieb erfolgt über die SKAGEN-Zweiniederlassung in Frankfurt am Main. Alle Fonds sind über die einschlägigen Plattformen und Vertriebswege in Österreich ab sofort erhältlich. Mit 100 Milliarden Euro (Stand: 30.04.2021) verwaltetem Vermögen ist die Storebrand-Gruppe

Norwegens größter privater Vermögensverwalter und in Skandinavien führend bei Produkten nachhaltiger Altersvorsorge und Spareinlagen. Die Gruppe verfolgt einen Multi-Boutique-Ansatz und vertreibt unter dem Dach von Storebrand die gleichnamigen Fonds sowie SKAGEN Funds, Delphi Funds und in Schweden auch SPP Funds. Das Unternehmen verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung beim Investieren nach ESGKriterien.

Webinare Online-Meetings & Webinare erleben einen regelrechten Boom. Sie sind mittlerweile fixer Bestandteil unseres beruflichen Alltags und aus dem Homeoffice nicht mehr wegzudenken. Sie sind vergleichsweise kostengünstig sowie aus vielerlei Hinsicht effizient. Aber diese perfekt zu organisieren und zu präsentieren, will gelernt sein. Beim Live-Webinar von Andreas Dolezal, Unternehmensberater & Compliance-Experte, am Mittwoch den 30. Juni 2021, von 10:30 bis 12:00, gibt es ausführliche Informationen über: • Wie gestalte ich meine Inhalte leicht verständlich? • Was darf mein Webinar für die Teilnehmer kosten? • Wie stelle ich eine stabile Internetverbindung sicher?

• Wie präsentiere ich mich als Moderator perfekt? • Welche peinlichen Fehler gilt es zu vermeiden? • Und: Wie mache ich es besser als meine Mitbewerber? Erst das Berücksichtigen einer Vielzahl an organisatorischen und technischen Details führt zum perfekten Ergebnis. Diese vielen entscheidenden Aspekte beleuchtet Andreas Dolezal detailliert im Live-Webinar. Teilnehmer erhalten darüber hinaus Zugang zu einer umfassenden Online-Nachlese sowie einer Checkliste für ihre erfolgreichen Online-Meetings und Webinare. Die Teilnehmeranzahl ist auf 50 begrenzt („first come, first served“).

Gold-Standard bei ÖGUT VBV-Betriebliche Altersvorsorge AG Die VBV-Vorsorgekasse freut sich über die erneute Top-Auszeichnung durch die ÖGUT – die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik. Die VBV erhält als erste und einzige Vorsorgekasse in diesem Jahr bereits zum elften Mal den Gold-Standard. Zum GoldStandard mit dreifacher Bewertung A

kam dieses Jahr ein A+ hinzu. Die Vorsorgekasse konnte im Vorjahr mit einer Performance von 2,89 Prozent nicht nur das beste Ergebnis im Branchenvergleich erzielen. „Wir haben im Vorjahr die Ausschlusskriterien bei der Veranlagung von rund fünf Milliarden Euro weiter verschärft. Bereits bisher haben wir alle UnrC 06/2021 | 10 | NEWS

Andreas Dolezal

Ihr Investment in Ihre Perfektion beträgt 99 Euro zzgl. 20 Prozent USt. risControl Leser erhalten 10 Prozent Rabatt, mit dem Rabattcode „risControl10%“: Anmeldung unter www.andreasdolezal.at

ternehmen aus dem investierbaren Universum ausgeschlossen, die mindestens fünf Prozent ihres Umsatzes mit dem Abbau von Kohle erwirtschaften. Diese Kriterien wurden im Vorjahr verschärft und auf alle fossilen Energieträger ausgeweitet“, so CEO Mag. Andreas Zakostelsky. Geprüft werden die Bereiche Grundsätze & Methodik, Portfolio und Umfeld. Für die VBV-Vorsorgekasse war das abgelaufene Jahr eines ihrer besten Geschäftsjahre. Davon profitiert jeder dritte Beschäftigte in Österreich.


Brandstetter zum Präsidenten wiederbestellt Insurance Europe Insurance Europe’s general assembly has unanimously voted to extend the mandate of Andreas Brandstetter as president for a further three years. The mandate of Brandstetter, who is chairman and CEO of UNIQA Group, had been due to expire in June 2021. Commenting on his reinstatement, Brandstetter said: “I am deeply honoured to have been asked to continue in my role as president of Insurance Europe. Society faces many challenges and our industry has a key role to play. We also face a busy legislative agenda on a range of topics where insurers will be able to contribute, including climate change, the digital agenda and the review of Solvency

II. I therefore look forward to continuing to ensure our voice is heard in these important discussions.” At the same time, the assembly elected Sandro Panizza, group chief insurance & investment officer at Generali Group, as vice president of Insurance Europe. Panizza joined Generali Group in 2013 as group chief risk officer. Before taking this position, he was managing director and CFO of INA Assitalia from 2010, and prior to that had been managing director and CFO of Alleanza Assicurazioni from 2004. Commenting on his appointment, Panizza said: “I am delighted to have been elected to represent

Andreas Brandstetter

our industry. Insurers play such an important role in delivering positive change and protecting our society, both as major long-term investors and as bearers of financial risk. I therefore look forward to working with my colleagues to represent our industry during my mandate as vice president.”

Studie zur Arbeitswelt Deloitte Österreich

Im Rahmen der Studie „Workforce Ecosystems“ hat das Beratungsunternehmen Deloitte in Zusammenarbeit mit der MIT Sloan Management Review rund 5.200 Führungskräfte aus 114 Ländern zum Thema Arbeit und Personalmanagement befragt. Die zentrale Erkenntnis: Der Belegschaftsbegriff wird zunehmend weitergedacht und umfasst als integratives Ökosystem nicht mehr nur die klassischen Vollzeit- und Teilzeitmitarbeiter, sondern auch Werkvertragsnehmer, externe Dienstleister und Freelancer. Zunehmend werden außerdem digitale Lösungen und Robotics eingesetzt, um menschliches Potenzial bestmöglich einzusetzen. „Neun von zehn Führungskräften sind sich einig: Es braucht einen neuen Zugang zu kritischen Skills und Kompetenzen, um anstehende strategische Veränderungen in den Unternehmen meistern zu können. Dafür muss das Thema Belegschaft neu

gedacht, in Szenarien geplant und gemanagt werden. Plattformunterstützte Marktplätze, an denen aktuelle Herausforderungen mit internen und externen Arbeitskräften zusammengeführt werden, gewinnen an Bedeutung“, betont Partnerin Anna Nowshad. Während prozessorientierte Arbeit in vielen Unternehmen abnimmt, spielen projekt- und teambasierte Arbeitsweisen eine immer größere Rolle. Zudem gewinnt Remote Working in der Arbeitswelt der Zukunft nachhaltig an Bedeutung. Externe Arbeitskräfte sind künftig für vielfältigere, aber auch anspruchsvollere Arbeitsaufgaben im Einsatz. Rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer rechnet damit, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre verstärkt auf Unterstützung von außerhalb des eigenen Unternehmens zugegriffen wird. Um bei der Kombination von internen und externen Arbeitskräften eirC 06/2021 | 11 | NEWS

Anna Nowshad

nen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, braucht es ein enges Zusammenspiel von Unternehmensbereichen wie Personal, Recht, Finanzen und IT. „Führungskräfte müssen derzeit oftmals kurz- und mittelfristige Optimierungen vornehmen. Dennoch sollten sie offen für neue, strategische Ideen sein. Es ist wichtig, hier einen gesunden Mittelweg zu finden und Themen wie Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung genug Raum zu geben“, so Anna Nowshad abschließend.


Geldwäsche-Prävention in neuen Kleidern Lange ließ sie auf sich warten, aber am 11. Mai 2021 war es so weit: die neue österreichische Nationale Risikoanalyse der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung wurde veröffentlicht. Darüber hinaus hat das Wirtschaftsministerium schon Ende März neue Risikoerhebungsbögen für verpflichtete Gewerbetreibende veröffentlicht. Und in diesen Dokumenten stecken für Gewerbetreibende ein paar Überraschungen. von Andreas Dolezal Unternehmensberater & Compliance Officer Gemäß Finanzmarkt-Geldwäschegesetz FM-GwG hat das Finanzministerium zur Ermittlung, zur Bewertung, zum Verständnis und zur Minderung der im Inland bestehenden Risiken der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung ein Koordinierungsgremium einzurichten, welches eine nationale Risikoanalyse zu erstellen und laufend zu aktualisieren hat. Wobei laufend ein dehnbarer Begriff ist. Die letzte (erste) Nationale Risikoanalyse datiert mit April 2015. Im Gegensatz dazu sind Verpflichtete angehalten, ihre Risikobewertung zumindest jährlich zu überprüfen und zu aktualisieren. Österreich ist mit seiner zweiten nationalstaatlichen Risikoanalyse dennoch quasi Vorreiter. Beispielsweise hat Deutschland die allererste Risikoanalyse überhaupt erst im Oktober 2019 veröffentlicht, also viereinhalb Jahre nach Österreich. Während die erste Nationale Risikoanalyse noch 230 Seiten umfasste, begnügt sich die neue mit 139 Seiten. Dies mag daran liegen, dass im Jahr 2015 noch niemand wusste, wie eine nationale Risikoanalyse aussehen soll, sich mittlerweile aber eine mehr oder weniger einheitliche Darstellung etabliert hat. Zweck der Nationalen Risikoanalyse im Sinne der europäischen GeldwäscheRichtlinien sind unter anderem die Ver-

besserung des Systems zur Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung sowie die Identifikation von Sektoren oder Bereichen mit geringem oder erhöhtem Risiko für Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung. Auch die umgehende Versorgung der Verpflichteten mit angemessenen Informationen, damit diese ihre eigene Bewertung des Risikos der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung leichter vornehmen können stellt einen zentralen Zweck dar. Denn Verpflichtete, Gewerbetreibende ebenso wie Banken und Versicherungen, müssen beim Erstellen der eigenen Risikoanalyse auf Unternehmensebene unter anderem die Ergebnisse der Nationalen Risikoanalyse berücksichtigen. Einen Blick hineinzuwerfen, ist also unverzichtbar.

Vortaten zur Geldwäscherei Geldwäscherei ist ein so genanntes Anschlussdelikt, das heißt ohne relevante Vortat kann es nicht zur Geldwäsche kommen. Als häufigste Delikte im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Geldwäscherei nennt die Nationale Risikoanalyse (Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020): • Schwerer Betrug: 49 Fälle rC 06/2021 | 12 | KOLUMNE

• Gewerbsmäßiger Betrug: 26 Fälle • Suchtmitteldelikte: 22 Fälle • Betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch: 7 Fälle • Kriminelle Vereinigung/Organisation: 4 Fälle • Erpressung: 2 Fälle • Menschenhandel: 1 Fall Diese Fallzahlen beziehen sich auf Fälle, in denen ermittelt wurde und nicht zwingend auch verurteilt. Einige dieser Straftaten haben letztendlich die Bedingungen für eine relevante Vortat im Sinnen des § 165 des Strafgesetzbuches StGB nicht erfüllt. Laut dem Lagebericht Geldwäsche 2019 des Bundeskriminalamtes kam es beispielsweise im Jahr 2019 zu lediglich 63 Verurteilungen wegen Geldwäscherei. Was laut Juristen daran liegt, dass die ermittelten Vortaten fallweise mit höherem Strafmaß belegt sind als das eigentliche Delikt der Geldwäscherei, und die Täter somit in manchen Fällen „nur“ auf Grund der Vortat verurteilt werden. Als häufig festgestellte Methoden der Geldwäscherei werden Kryptowährungen, Finanzagenten („Money Mules“), das Transaktionssystem Hawala und Urkundenfälschung, zum Beispiel durch Vorlage gefälschter Ausweisdokumente und Meldebestätigungen, genannt.


konto- und depotführenden Bank des Kunden zusätzlich gegengeprüft. Zusammenfassend wird das Gesamtrisiko für Terrorismusfinanzierung daher als niedrig und für Geldwäscherei als mittel eingestuft.

Sektorrisikoanalyse Gewerbe

Andreas Dolezal

Sektorrisikoanalyse Finanzsektor Kredit- und Finanzinstitute, wie etwa Banken und Versicherungen, stellen vielfach den ersten Anknüpfungspunkt dar, um inkriminierte Gelder in das Finanzsystem einzuschleusen. Zusammenfassend wird daher das Gesamtrisiko sowohl für Terrorismusfinanzierung als auch für Geldwäscherei als hoch eingestuft. Wertpapierfirmen WPF und Wertpapierdienstleistungsunternehmen WPDLU unterliegen, unabhängig von den Bestimmungen des FM-GwG, einer Vielzahl von Wohlverhaltensregeln gemäß Wertpapieraufsichtsgesetz WAG 2018. Diese sind bereits im Vorfeld einzuhalten, wodurch sich im Rahmen des KYC-Prozesses bzw. der Eignungsprüfung ein umfassendes Kundenprofil ergibt. Ein Restrisiko erkennen die Autoren der Nationalen Risikoanalyse dadurch, dass beispielsweise auch Kunden wie Privatstiftungen und Kunden aus Drittstaaten betreut werden. WPF und WPDLU ist allerdings das Halten von Kundengeldern untersagt und jede Konto-/Depoteröffnung bzw. Transaktion wird von der

Jenen Gewerben, die laut § 365m1 der Gewerbeordnung den Bestimmungen zur Geldwäsche-Prävention unterworfen sind, wird teilweise erhebliches Risiko zugeordnet. Noch vergleichsweise glimpflich kommt die Vermittlung von Lebensversicherungen und Versicherungsanlageprodukten mit einem Gesamtrisiko von 1,7, also niedrig bis mittel, davon. Doch schon der Sparte Handel einschließlich Versteigerer ordnet die Nationale Risikoanalyse eine generelle Risikostufe von 2,3 (mittel bis hoch) zu. Kunst- und Edelmetallhändlern kommen gar auf eine Risikostufe von 2,7 bzw. 2,9, also nahe ans hohe Risiko. Mittel bis hoch wird mit einem Wert von 2,7 auch das Risiko von Unternehmensberatern und Bürodienstleistern klassifiziert. Immobilienmaklern wird mit der Risikostufe von 3,1 gar hohes bis sehr hohes Risiko zugewiesen.

Neue Risikoerhebungsbögen Seit 24. März 2021 sind neu gestaltete Fragebögen zum Ermitteln und Bewerten von Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisiken für die verpflichteten Gewerbetreibenden verfügbar. Diese gibt es weiterhin als EXCEL-Tabelle, aber neuerdings auch online im Unternehmensserviceportal USP. Während die manuell auszufüllenden EXCEL-Tabellen im Unternehmen bereitgehalten werden müssen, kann die Gewerbebehörde auf die online im USP ausgefüllte Risikobewertung direkt zugreifen. Die zweite Neuerung sind die enthaltenen Fragen, anhand derer verpflichtete Gewerbetreibende ihr Risiko des Missbrauchs für Zwecke der GeldwärC 06/2021 | 13 | KOLUMNE

sche und Terrorismusfinanzierung ermitteln und bewerten sollen. Der Fragenkatalog ist umfangreicher geworden und die zur Wahl stehenden Antworten wurden vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft BMDW bereits mit Risikoeinstufungen versehen. Dabei wurde die bekannte Systematik beibehalten sowie um „Risiko 4“ (sehr hohes Risiko) erweitert. Leider werden die vom BMDW vorgegebenen Risikoeinstufungen mehr Fragen auf als sie beantworten. Beispielsweise ist nicht nachvollziehbar, warum „0% Verträge mit PEPs“ oder „0% Transaktionen mit virtuellen Währungen“ jeweils bereits zu Risikostufe 2, also mittlerem Risiko, führen. Gewerbetreibende, die über 50 Prozent ihrer Geschäfte mit persönlicher Anwesenheit der Kunden abschließen, sollen sich pauschal Risikostufe 3 (hohes Risiko) zuordnen, bei weniger als 50 Prozent sogar Risikostufe 4 (sehr hohes Risiko). Kunden zu haben, ist aus Sicht des BMDW also generell sehr risikoreich. Gemäß § 365s Absatz 5 der Gewerbeordnung haben alle verpflichteten Gewerbetreibenden bei ihrer Risikoanalyse unter anderem die von den Europäischen Aufsichtsbehörden gegebene Leitlinien zu berücksichtigen. Die damit gemeinten Guidelines der Europäischen Bankenaufsicht EBA wurden am 1. März 2021 in einer Neufassung veröffentlicht, richten sich primär an Banken und umfassen 225 Seiten in behörden-englisch. In den neuen Risikoerhebungsbögen werden allerdings ausschließlich Versicherungsvermittler gefragt, ob sich aus dem Berücksichtigen dieser Leitlinien Änderungen für deren Risikoanalyse ergeben haben.

Fazit Das Verhindern von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung rückt noch mehr in den Fokus der EU-Mitgliedstaaten und Aufsichtsbehörden. Praxisbezogener werden die Bestimmungen und Pflichten jedoch nicht. Und welchen echten Nutzen die Strafverfolgung daraus zieht, bleibt abzuwarten.


Klare Analyse, klare Meinung Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender und Dipl.-Ing. (FH) Ronald Kraule leiten seit 2019 erfolgreich die Geschicke der ERGO Versicherung in Österreich. Wir haben mit beiden ein ausführliches Gespräch über Corona, Gesundheitsvorsorge und politische Anreize geführt. Was bedeutet die Corona-Krise Ihrer Meinung nach für die Versicherungswirtschaft? Wassenberg: Die Corona-Pande-

mie hat die Versicherungslandschaft stärker als alle anderen Krisen in den Jahren zuvor revolutioniert. Bis vor einem Jahr war es fast undenkbar, dass ein persönlicher Beratungsprozess in die Videoberatung verlagert worden wäre. Mittlerweile ist es Standard geworden. Das ist aus Sicht der Kunden wahrscheinlich weniger revolutionär als wir das als Versicherer empfinden, weil wir dafür viele interne Prozesse an Datenschutz, IDD-Richtlinie und elektronischer Unterschrift innerhalb weniger Wochen anpassen mussten. Ich denke, dass das als Zäsur in der Beratung angesehen werden wird, wenn man in zehn Jahren zurückblickt.

Bis vor einem Jahr war es fast undenkbar, dass ein persönlicher Beratungsprozess in die Videoberatung verlagert worden wäre.

Kraule: Das Lebensversicherungsge-

schäft wird bei ERGO zu einem guten Teil über den Bankenvertrieb abgewiDr. Philipp Wassenberg

ckelt. Der erste Lockdown hat uns in diesem Vertriebskanal durch die Schließung der Bankfilialen getroffen, die Um-


Die neuen Medien werden in der Zukunft den Verkaufsprozess viel stärker unterstützend begleiten als zuvor.

sätze sind im zweiten Quartal entsprechend zurückgegangen. Die von uns im Vertrieb getroffenen Digitalisierungsmaßnahmen haben uns aber in den Vertriebswegen der Versicherungsagenten und unabhängigen Vermittler, die mit ihren Kunden bereits vor der Krise über WhatsApp, Videocall usw. kommuniziert haben, eine gute Basis für ein starkes Neugeschäft geschaffen. Das heißt: Trotz Corona-Krise und erschwerter Kundenkommunikation sind wir letztes Jahr in der Lebensversicherung um fünf Prozent gewachsen. Wie sehen Sie die Zukunft? Kraule: Die Akzeptanz und auch

die Altersgruppe, die eine Videooder Telefonberatung akzeptiert hat, hat sich verändert, auch ältere Personen greifen auf diese Medien vermehrt zu. Das wird meiner Meinung nach so bleiben. Aber auch der Wunsch nach persönlicher Beratung ist wieder mehr zu verspüren. Jedoch wird es nicht mehr den Level erreichen, wie es vor der Krise war. Die neuen Medien werden in der Zukunft den Verkaufsprozess viel stärker unterstützend begleiten als zuvor.

Bis vor Corona war der Tenor, dass nichts über eine persönliche Beratung gehe.

Dipl.-Ing. (FH) Ronald Kraule

Obwohl es in der technischen Umsetzung keine neuen Entwicklungen gegeben hat, denn die technischen Voraussetzungen waren in den meisten Unternehmen schon vorhanden. Wassenberg: Bis vor Corona war der

Tenor, dass nichts über eine persönliche Beratung gehe. Genauso wie man sich bis dahin überschlagen hat, das Alte zu bewahren, sind jetzt die Befürworter der Videotelefonie am Wort. Die Wahrheit liegt meiner Meinung wie immer irgendwie dazwischen. Es gibt sicher einiges, was nach der Krise bleiben wird, aber ich glaube auch, dass komplexe SachverrC 06/2021 | 15 | INTERVIEW

halte nach wie vor besser persönlich beraten werden. Ich denke, dass es ein Modell sein wird, bei dem die Komplexität der Beratung darüber entscheidet, wie persönlich oder wie digital beraten werden kann. Welche Beratungsthemen brauchen eine persönliche Kommunikation? Wassenberg: Es ist nicht nur der Komplexität des Themas, sondern es ist vor allem auch der Tatsache geschuldet, dass der Aufbau der persönlichen Beziehung zwischen Vermittler und Kunde so wichtig ist. Gerade in der Lebensversicherung, aber auch im Bereich Unfall- und Haus-


haltsversicherung ist man lange miteinander verbunden, da lohnt sich der Aufbau einer persönlichen Beziehung durchaus. Kraule: Das hängt vom Produkt

ab, ein reines Sparprodukt mit einer geringen monatlichen Summe wäre einfacher über Videoberatung abschließbar. Wenn hohe Summen angelegt werden sollen, dann wird es einer persönlichen Beratung bedürfen. Es wird auch klare Unterschiede bei den Produktarten geben, die Gewerbeversicherung ist sicherlich eine Versicherungsart, wo eine persönliche Risikoerhebung durch den Berater notwendig sein wird. Wassenberg: Gewerbeversicherung ist

ein gutes Stichwort. Es ist ein ständiges Monitoring der Risiken unabdingbar, als Beispiel: Ich möchte als Versicherer genauestens darüber informiert sein, ob in der Werkhalle die Sprinkler wirklich angeschlossen sind und nicht nur als „Blindsprinkler“ an der Decke montiert wurden. Eine Risikoinspektion und eine risikoadäquate Diskussion gehen meiner Meinung nach nicht ausschließlich über Videocall. Hat sich der Bedarf an Vorsorge seit Beginn der Pandemie verändert? Kraule: Der Bedarf ist eigentlich gleich, was sich verändert hat, ist das Kundenverhalten. Die Sparquote ist in der Corona-Zeit von acht auf 14 Prozent gestie-

Sobald eine Normalität wieder einkehren wird, werden die Menschen auch wieder beginnen, langfristiger zu denken, und vermehrt Vorsorgeprodukte abschließen.

Ich warne davor, Greenwashing zu betreiben und Kunden für dumm zu verkaufen. gen. Viele bunkern ihr Geld auf ihrem Konto, um im Falle des Falles ein finanzielles Polster zu haben. Die Krise hat viele zum Umdenken veranlasst. Die Anzahl an abgeschlossenen Vorsorgeprodukten ist zurückgegangen, die durchschnittlichen Prämien bei bestehenden Verträgen sind aber gestiegen. Sobald eine Normalität wieder einkehren wird, werden die Menschen auch wieder beginnen, langfristiger zu denken, und vermehrt Vorsorgeprodukte abschließen. Wie kann man diese Menschen erreichen und motivieren? Kraule: Die Versicherungsindustrie kann

nur Akzente setzen, indem man Produkte flexibler gestaltet. Die wirklichen Akzente müssen aber von Seiten der Politik kommen. Eine steuerliche Verbesserung von Vorsorgeprodukten, eine reduzierte Versicherungssteuer bei nachhaltigen Produkten, es gäbe einige Möglichkeiten. Wassenberg: Die Regierung müsste

ein virulentes Interesse daran haben, die möglichen Shortfalls, die es in der gesetzlichen Alterssicherung gibt, von jemandem ausgleichen zu lassen. Wir als Versicherer übernehmen damit den Alterssicherungsgedanken, den eigentlich die Regierung leisten sollte. Die Versicherungsindustrie könnte das sehr gut abbilden. Wenn ein 30-Jähriger heute beginnt, regelmäßig in die Pensionsvorsorge zu sparen, die wir komplett für ihn organisieren, dann hat der Staat damit keine Arbeit und keine Last und muss hier später nie in die SteurC 06/2021 | 16 | INTERVIEW

erschatulle greifen. Der Anteil an altersbedingt nichtarbeitender Bevölkerung steigt immer mehr, hier wäre der Staat gut beraten, sich anderer Modelle zu bedienen. Sie haben das Thema Nachhaltigkeit angesprochen. Bis vor Kurzem nachhaltige Produkte sind nun laut Sustainable Finance nicht mehr „grün“, wie reagiert ein Lebensversicherer auf die Umstellung? Kraule: Da haben Sie einen wichtigen

Punkt angesprochen. Sustainable Finance ist eine gute Sache, eine Kritik müssen wir aber aussprechen: Es sind noch viele Punkte in der Nachhaltigkeitsbewertung nicht stimmig. Natürlich wollen wir nachhaltig veranlagen, aber es ist auch der Deckungsstock wichtig und hier stellt sich die Frage: Ist eine deutsche, französische oder belgische Staatsanleihe nachhaltig? Wenn in Belgien die Energiewirtschaft auf Atomstrom aufgebaut ist, wie ist das in Bezug auf Nachhaltigkeit zu bewerten? Hier gibt es noch einige unklare Punkte. Wassenberg: Das Problem ist, dass nie-

mand genau weiß, was nachhaltig istund dazu brauchen wir die Taxonomie. Denn es hat sich noch niemand darauf geeinigt, festzulegen, was nachhaltig ist. Ich warne davor, Greenwashing zu betreiben und Kunden für dumm zu verkaufen. Solange es keine einheitlichen Regelungen gibt, muss man den Kunden ehrlich

Je mehr der Kunde mündig gemacht wird, desto mehr wird er sich auskennen und desto mehr wird er am Ende auch nachhaltige Investitionen verlangen.


Am Anfang waren Greenbonds gegenüber dem Gesamtmarkt deutlich erfolgloser als der Durchschnitt, heute ist es komplett anders. und transparent über den Ist-Zustand der Veranlagung informieren. Sind Kunden vermehrt an nachhaltigem Investment interessiert? Wassenberg: Seit wir die Prüfung un-

serer Fonds anbieten, steigt auch das Interesse der Kunden an diesen Fonds. Je mehr der Kunde mündig gemacht wird, desto mehr wird er sich auskennen und desto mehr wird er am Ende auch nachhaltige Investitionen verlangen. In den USA gibt es seit zehn Jahren Greenbonds. Am Anfang waren Greenbonds gegenüber dem Gesamtmarkt deutlich erfolgloser als der Durchschnitt, heute ist es komplett anders. Ziel muss es auch sein, dass die nachhaltig deklarierten Unternehmen, die dann grüne Bonds emittieren können, auch ökonomisch erfolgreicher werden.

Wir trauen uns jetzt viel mehr Dinge zu, denn es ist okay, auch mal etwas zu probieren, was nicht gut funktioniert, weil wir daraus wieder lernen, wie wir es anders machen können.

Es gilt auch hier, seitens der Politik Anreizsysteme zu schaffen. Die ERGO in Österreich hat heuer im Bereich Gesundheitsvorsorge bereits zwei neue Produkte vorgestellt. Was ist hier weiter geplant? Kraule: Mit diesen zwei Pro-

dukten ist unsere strategische Reise noch lange nicht zu Ende. Unser Einstieg in den Krankenversicherungsmarkt in Österreich unterscheidet sich sehr von den anderen Mitbewerbern am Markt. Wir wollen den wirklichen Bedarf der Kunden identifizieren und dann unsere Produkte gezielt positionieren. Deswegen haben wir mit der Zahnversicherung begonnen, als Stand-alone-Produkt, das genau die Nische abdeckt. Alle unsere Produkte, die wir bis heute anbieten, können ohne Gesundheitsfragen bei Vertragsabschluss und auch online abgeschlossen werden. Diese Strategie werden wir weiterverfolgen und möglichst einfache Produkte kreieren. Wassenberg: Aus Sicht des Kunden ist es nicht bedarfsgerecht, eine umfassende Sonderklasse-Versicherung abschließen zu müssen, wenn man nur Schutz in einem gewissen Bereich sucht. Daher bleiben wir bei Stand-alone-Produkten, auch unsere Sonderklasse nach Unfall ist dementsprechend positioniert. Wir denken hier wie ein Start-up, wir haben klar analysiert, wo Nischenbedarf besteht und wie wir ein einfach abschließbares Produkt platzieren können. Der Erfolg hat uns überrascht und trotz der hohen Latte, die wir uns gesetzt haben, liegen wir bereits bei doppelt so vielen Verträgen. Welches Produkt bereits in Planung ist, werden wir noch nicht verraten. Im Krankenversicherungsbereich bleiben wir auf jeden Fall im agilen Gedanken fest verankert. Wir haben letztes Jahr auch als einen unserer neuen Unternehmenswerte festgelegt, dass wir Neues ausprobieren und aus Fehlern lernen wollen, und damit rC 06/2021 | 17 | INTERVIEW

Wir denken hier wie ein Start-up, wir haben klar analysiert, wo Nischenbedarf besteht und wie wir ein einfach abschließbares Produkt platzieren können. sind wir deutlich mutiger geworden. Wir trauen uns jetzt viel mehr Dinge zu, denn es ist okay, auch mal etwas zu probieren, was nicht gut funktioniert, weil wir daraus wieder lernen, wie wir es anders machen können. Welches Produkt würde Ihnen noch besonders am Herzen liegen? Wassenberg: Ich finde, es ist ein Un-

ding, dass es in Österreich keine Erdbebenversicherung gibt, ähnlich auch mit Überschwemmungsschutz. Dass die Flutschäden in der Eigenheimversicherung und in den meisten Gewerbepolizzen nicht gedeckt oder extrem sublimitiert sind, ist meiner Meinung nach aus volkswirtschaftlicher Sicht intolerabel. Anderswo auf der Welt gibt es doch für sämtliche Flutwasserzonen bereits bestehende Lösungen. Wo auch noch Aufholbedarf besteht, ist im Bereich Cyber-Risiko. Gerade in der heutigen Zeit, wo das Cyber-Risiko durch Homeoffice in die eigenen vier Wände getragen wird. Wie kann der einzelne Versicherer Bewegung in diese Bereiche hineinbringen? Wassenberg: Als einzelner Versicherer ist es nicht leicht. Es sind meistens Themen, die sowohl eine politische als auch eine Rückversicherungs- und Versicherungsverbandseite betreffen. Wir danken für das Gespräch.


Börsenmacht ESG und deren Auswirkungen auf die Kurse Die geplante Änderung der Mifid-II-Vorgaben sieht voraussichtlich ab Ende 2021 vor, dass Wertpapierdienstleistungsunternehmen in der Anlageberatung die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abfragen. Pensionskassen und Lebensversicherer werden in der Geldanlage zunehmend klimafreundlicher, während immer mehr Research-Dienstleister den Grad an ESG-Konformität börsennotierter Firmen überprüfen. Selbst im PrivateEquity-Geschäft sind bereits Nachhaltigkeitskriterien ein Thema. Das hat alles Auswirkungen auf Kurse und Aktienbewertungen! von Michael Kordovsky Laut Analyse von Bloomberg Intelligence Head of ESG and Thematic Investing EMEA, Adeline Diab und BI Chief Equity Strategist, Gina Martin Adams, sollte bis 2025 das nach ESGKriterien verwaltete Wertpapiervolumen auf 53 Billionen Dollar steigen. Das wäre mehr als ein Drittel aller Assets under

Management im Volumen von 140,5 Billionen Dollar. Noch 2018 lag das ESGVolumen bei 30,6 Billionen. Während Europa bereits für die Hälfte aller ESGAssets verantwortlich ist, setzen die USA zu einer gewaltigen Aufholjagd an. Eine weitere Welle ist aus dem asiatischen Raum zu erwarten. Stark im Aufwind ist das ESG-Thema auch bei Privatanlegern, denn das ETF-Volumen in diesem Segment explodiert. Bei U.S. ESG-ETFs stieg es per September im Jahr 2020 um über 318 Prozent. Und weltweit könnte das ESG-ETF-Volumen in den kommenden fünf Jahren bereits eine Billion Dollar erreichen.

Erkennbare Branchenpräferenzen

Michael Kordovsky

Bereits heute hat dies seine Auswirkungen: Ölwerte und Rüstungsaktien sind rein fundamental immer mehr dem Value Segment zuzuordnen. Tabakwerte und vereinzelt auch Pharmariesen überzeugen mit Dividendenrenditen von über 4 ProrC 06/2021 | 18 | FINANZEN

zent. Auf der anderen Seite gibt es extrem teure Bewertungen in jenen Segmenten, die bei ESG-Investoren generell beliebt sind, nämlich Elektro-Auto, neue Energien und Digitalisierungsbereiche. Vor allem IT-Werte sind nicht verwerflich. Anders sieht es in der Grundstoffindustrie, bei Chemieunternehmen, im Anlagenbau, bei Industrieprodukten und sogar in der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie aus. Während im Nahrungsmittelbereich (nicht ökologische) Palmölprodukte ein häufiges Ausschlusskriterium sind, ist vor allem in der Mineralwassererzeugung die Wasserknappheitsdebatte ein Thema. Firmen wie beispielsweise Nestle wird von Aktivisten vorgeworfen, den Einwohnern das Wasser wegzupumpen, um es dann als Mineralwassermarke zu guten Preisen zu verkaufen. Somit favorisieren ESG-Investoren automatisch bevorzugt den Technologiesektor und entsprechend ist bereits dessen mittel- bis langfristige Outperformance der „Old Economy“. Dazu reicht ein Vergleich des NASDAQ 100 mit dem Dow 30: In den vergangenen drei Jahren stehen 96 Prozent Plus bei den Techno-


logiewerten des NASDAQ 100 nur 40 Prozent im Dow Jones gegenüber. Auf fünf Jahre sind es sogar 203 Prozent zu 93 Prozent.

Fundamentale Verzerrungen Entsprechend sind auch die Bewertungsunterschiede: Per 30. April steht ein 12-Monats-Forward KGV von 20,4 im Dow 30 einem Wert von 28,5 im Nasdaq 100 gegenüber. Teils noch krasser ist die Bewertung einzelner Aktien, die als Flaggschiffe von Nachhaltigkeitsportfolios gelten. Es sind Aktien wie PayPal, Schneider Electric und der Halbleiterproduktionsausrüster ASML Holding, die jeweils mit für 2022 erwarteten KGVs von 44,4; 21,2 bzw. 37,1 bewertet sind. Weitere beliebte Werte wie Linde und Alphabet sind mit erwarteten KGVs 2022 von 22,8 bzw. 24,9 bewertet. Rein fundamental betrachtet besonders überteuert sind indessen Herzstücke für grüne Impact-Investoren wie der Windkraftwerks-Erbauer Vestas oder der E-Auto-Hersteller Tesla. Letztere ist mit einer Marktkapitalisierung von 602 Mrd. USD so teuer wie 4,18-mal die beiden Automobil-Giganten Ford und GM zusammen. Das für 2022 geschätzte KGV liegt bei exorbitanten 98,6 verglichen mit 8,9 bei Ford! Dennoch gibt es Expertenstimmen, die Tesla längerfristig einen Kursanstieg von derzeit 625 auf 3000 Dollar vorhersagen. Ebenfalls nicht mehr billig ist Vestas Wind mit einem für 2022 geschätztem KGV von 31,4, während First Solar mit einem Wert von 22,1 noch einigermaßen akzeptabel bewertet ist. Hingegen im zukunftsträchtigen Erdwärme-Bereich ist der Betreiber geothermischer Kraftwerke, Ormat Technologies, mit einem für 2022 geschätzten KGV von über 35 bewertet.

Die größten Marktanomalien entstehen erst

Zwischenzeitlicher ZweiKlassen-Aktienmarkt

Das ist erst der Anfang. Auf breiter Front so richtig starke Auswirkungen auf Bewertungsniveaus werden sich voraussichtlich erst ab 2022 zeigen. Das gilt insbesondere für Europa. Dann werden die einzelnen Aktienfonds einander ähnlicher, da bestimmte Werte gemieden und andere hingegen forciert werden müssen. Anstatt Forward-KGVs jenseits der 22 sind dann bei den betreffenden Aktien voraussichtlich Werte jenseits von 35 üblich, vor allem dann, wenn die Zinsen weiter auf niedrigem Niveau bleiben, was angesichts einer durch hohe Wohnkosten und Arbeitslosigkeit begrenzten Kaufkraft und somit der Gefahr einer baldigen erneuten Wirtschaftsflaute plausibel erscheint. Eine explodierende Staatsverschuldung und Rating-Downgrades infolge einer Firmenpleitewelle sind denkbare Szenarien. Der Pleitewelle gehen auslaufende Corona-Hilfsprogramme und ein Inflationsschub (Preis-Kostenschere für Unternehmen) im laufenden Jahr voraus, ehe Basiseffekte wieder temporär rückläufige Verbraucherpreise zur Folge haben könnten (ab Q4 22 denkbar). Die Antworten der Regierungen darauf könnten dann in europaweiten Mindeststeuern für multinationale Konzerne, Vermögenssteuern für Reiche, Solidarabgaben für Spitzenverdiener und grünen Infrastrukturprogrammen liegen. Letztere könnten durch GreenbondAufkaufprogramme der EZB, die voraussichtlich den Klimawandel in ihren geldpolitischen Entscheidungen zukünftig mitberücksichtigen wird, noch zusätzlich unterstützt werden. Auch der gleichzeitige Kauf grüner Aktien-ETFs durch die EZB wäre möglich.

Zwischenzeitlich könnte der durch Staat und Notenbank(en) geförderte ESGHype zu einem Zwei-Klassen-Aktienmarkt führen. Während (Umwelt) Technologieaktien, Aktien von VeganNahrungsmittelherstellern, Brennstoffzellen-, u. E-Auto-Aktien sowie Werte entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu neuen Höhenflügen ansetzen, führen die Werte der sogenannten „Old-Economy“ inklusive auch Minentitel eher ein Schattendasein. Erst durch verstärkte grüne Image-Kampagnen und überzeugende Projekte werden sich die benachteiligten Firmen im Laufe der darauffolgenden Jahre wieder ihre Plätze in den Portfolios zurückerobern. Böse Zungen könnten dann auch in einzelnen Fällen von „greenwashing“ sprechen. Aus der Vernachlässigung klassischer Dividendentitel der „Old-Economy“ könnten sich dann in den kommenden Jahren hervorragende Value-Investmentchancen ergeben. Kurz bis mittelfristig hingegen sollte es nach einer zwischenzeitlichen Korrektur mit stärkeren Rückschlägen an der NASDAQ mit grünen Aktien und Technologiewerten weiter nach oben gehen, wobei vor allem die Segmente Erneuerbare Energien, Wasserstoff und marktführende E-Fahrzeughersteller samt Wertschöpfungskette ohne Rohstoffbereich im Fokus der Anleger stehen könnten. Derzeit ebenfalls interessant erscheinen europäische Greenbonds des gehobenen Investmentgrade-Spektrums im Hinblick auf ein mögliches Szenario, in dem diese von der EZB aufgekauft werden. Unabhängig von der EZB verstärkt sich ohnehin die Nachfrage seitens diverser Pensionsfonds und Versicherer.

Universitätslehrgänge in

Versicherungsrecht Donau-Universität Krems. Die Universität für Weiterbildung. christina.karner@donau-uni.ac.at, +43 (0)2732 893 2409 rC 06/2021 | 19 | FINANZEN www.donau-uni.ac.at/recht

7. Kremser Versicherungsforum 9. Nov. 2021


Urlaubsbarometer 2021 2.088 Euro planen die Österreicher im Durchschnitt für ihren Urlaub im Jahr 2021 auszugeben. Nur die Schweizer (2.442 Euro) sind spendabler. Dies ergibt eine repräsentative Studie, die im Auftrag der Europ Assistance Group in vierzehn Ländern mit insgesamt 14.000 Befragten im Mai durchgeführt wurde. Das in Österreich etablierte Urlaubsbarometer wird in diesem Jahr bereits zum zwanzigsten Mal veröffentlicht. Das Meinungsforschungsinstitut IPSOS befragte im Auftrag von Europ Assistance neben Bürgern aus Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Belgien, China, USA, England, Polen, Schweiz, Portugal, Tschechien und Thailand auch 1.000 Personen aus Österreich. Im Fokus stehen Ausgaben, Beweggründe, Zielorte und Wünsche der Konsumenten auf drei unterschiedlichen Kontinenten. So entstand über die Jahre mit dem Europ ­Assistance Urlaubsbarometer ein zuverlässiges Instrument, womit sich zielgerichtete Prognosen für die Reisebranche erstellen lassen.

Der Tourismusmotor läuft langsam wieder an Kein anderes Ereignis hat den Tourismus global so stark gebremst wie das Coronavirus. Die Pandemie hat in den letzten zwölf Monaten für einen herben Einbruch in der Branche gesorgt. In diesem Sommer soll nun alles besser werden, hofft der Tourismus. Und die Daten geben den Optimisten recht. Ein Zurück wie vor der Corona-Zeit wird es aber nicht geben. Wie das Gelingen soll und worauf Reisende sich 2021 einstellen müssen, zeigt diese Studie. 2020 waren die Reisen noch verhalten. 41 Prozent der Österreicher verreisten trotz des unattraktiven Umfeldes. Zwar taten dies 51 Prozent der Franzosen, aber nur 29 Prozent der Engländer. Ähnlich verhalten war die Situation in

den USA. Dort verreiste nur jeder dritte. Länderspezifisch zeigten sich auch deutliche Unterschiede hinsichtlich Destination. Während in Österreich 55 Prozent im eigenen Land blieben, waren es 94 Prozent der Italiener. Belgier hingegen nur zu 36 Prozent. Die Europäer blieben hauptsächlich innerhalb der EU, was dem eingeschränkten Flugverkehr geschuldet war. Im Schnitt wurden nur 5 Prozent der Urlaubsreisen außerhalb der EU verbracht. Für 2021 sieht die Branche wieder Licht am Horizont. Jeder zweite Amerikaner möchte dieses Jahr wieder verreisen, in Europa sind es sogar 57 Prozent was aber zum Jahr 2019 immer noch ein Minus von sechs Prozentpunkten bedeutet. Den Österreichern war der Urlaub immer schon wichtig. 2019 noch Spitzenreiter mit 70 Prozent, stand letztes Jahr Balkonien auf der Reiseliste. In diesem Jahr wollen wieder 61 Prozent einen Urlaub planen. Ergibt zwar immer noch ein Minus von 9 Prozentpunkten zu 2019, aber deutlich besser als in Deutschland mit 41 Prozent (-21 %). In Italien (+6 %) und Polen (+5 %) buchen in 2021 dafür so viele Leute wie noch nie. Die Gründe warum weniger gebucht wird, sind vielschichtig. Ungefähr ein Drittel der Europäer gibt an, sich den Urlaub nicht leisten zu können. Die Angst vor Ansteckung (26 %), Einschränkungen vor Ort (27 %) und die Sorge in Quarantäne (19 %) zu müssen werden dabei am häufigsten genannt. Weiters wollen rC 06/2021 | 20 | MARKT

16 Prozent sparen, dabei wird die ungewisse Zukunft genannt. Dies spiegelt sich auch in den durchschnittlichen Ausgaben wider. Knapp 80 Prozent der Österreicher geben an, beim Urlaub sparen zu wollen. Geben die Europäer im Schnitt 1.556 Euro und die Amerikaner 1.878 Euro aus, sind es bei unseren Schweizer Nachbarn 2.442 Euro. Die Österreicher liegen mit 2.088 Euro (-21 % zu 2019) an zweiter und die Polen mit 869 Euro ( -9 % zu 2019) an letzter Stelle. Sogar die Thailänder geben mit durchschnittlich 1.068 Euro mehr als die Polen aus. Die Deutschen, als wichtigste Nation für den österreichischen Tourismus, kommen auf 1.843 Euro (-25 % zu 2019). Auch wenn die Leute wieder vermehrt verreisen wollen, die Geldbörse sitzt dieses Jahr noch knapp.

Die Impfbereitschaft unter den Reisewilligen ist hoch 81 Prozent der befragten Europäer, die im Jahr 2021 einen Urlaub planen, sind bereit sich impfen zu lassen. 10 Prozent überlegen es sich noch und nur 9 Prozent schließen eine Impfung kategorisch aus. Schließt man in die Berechnung noch diejenigen mit ein, die noch etwas abwarten wollen, dann sind sogar 90 Prozent theoretisch bereit dazu. Sind es in Großbritannien 92 Prozent, würden sich in Österreich zumindest 76 Prozent auf jeden Fall immunisieren lassen. 88 Pro-


zent der Italiener, 87 Prozent der Spanier und sogar 96 Prozent der Chinesen. Mehr Ablehnung erfährt der Impfpass und eine mögliche Quarantäne bei Ein- oder Rückreise. Sprechen sich noch 63 Prozent der Österreicher für einen länderüberschreitenden Impfpass aus, sind nur 39 Prozent der Befragten bereit eine Quarantäne in Kauf zu nehmen. Ein Tracking mittels App lehnen 23 Prozent der Bevölkerung absolut ab. Beim Impf-

pass gibt es insbesondere Sorgen bezüglich Datenschutzes und Handhabung.

Die Tourismuslandschaft verändert sich „Das Reisen ist und bleibt ein Grundbedürfnis. Für die unmittelbare Zeit nach der Pandemie sehe ich einen starken Nachholbedarf. Aber es ist zunehmend von einem verändernden ReiserC 06/2021 | 21 | MARKT

und Urlaubsverhalten auszugehen. Die Menschen sehnen sich nach mehr Tiefgang und Transparenz. Reisen sollen einen echten Mehrwert bringen, ökologischer werden und mehr Individualität versprühen“, so Besim Akinci, CEO der Europ Assistance Österreich und weiter: „Hotels mit adäquater Infrastruktur werden weiterhin gefragt sein, aber nachhaltige, digitale und qualitativ hochwertigere Angebote sind das Gebot der Stunde“.


Dass sich das Verhalten der Reisewilligen zumindest in diesem Jahr stark verändert hat, zeigt sich in der Studie. 72 Prozent der Europäer (66 % der Österreicher) machen Urlaub im eigenen Land. 76 Prozent streichen gewisse Länder von der Planung und wenn es ins Ausland geht, dann nicht sehr weit. Traditionell verbrachten in Europa immer schon die Italiener (61 %) und Spanier (54 %) den Urlaub im eigenen Land, was dem Zugang zum Meer und dem Wetter geschuldet ist. In Österreich sind es in diesem Jahr 29 Prozent. Dies ist aber kein merklicher Anstieg zu der Zeit vor Corona. 23 Prozent der Österreicher wollen in diesem Sommer nach Italien, 14 Prozent nach Kroatien und 10 Prozent nach Griechenland. Bei den Deutschen liegt Italien (12 %) ebenfalls an der Spitze. Gefolgt von Spanien (11 %) und Österreich (9 %). Der Städtetourismus ist dieses Jahr der große Verlierer. Jeder zweite Österreicher will zumindest einen Urlaub am Strand verbringen und 59 Prozent aufs Land oder in die Berge (+20 %). Weltreisen und Kreuzfahrten sind praktisch kaum möglich und deshalb auch wenig nachgefragt. Die Fluglinien haben neben dem reduzierten Reiseverhalten auch mit ökologischen Herausforderungen zu kämpfen. Im Moment sind vor allem Privatunterkünfte die Gewinner in der Krise.

Wie es sich langfristig entwickeln wird, da gehen die Meinungen auseinander.

Der Spontanurlaub boomt Langfristig zu planen, fällt den Reisenden zurzeit schwer. Für viele Reiseländer besteht nach wie vor eine Reisewarnung. Die Erfahrungen aus 2020 sitzen tief. Geschlossene Grenzen, verhängte Quarantänen und unzählige abgesagte Reisen. Lastminute wird vor allem in diesem Sommer ein wichtiger Faktor sein. Der Pandemie und der Verunsicherung geschuldet, gab es noch nie so viele Lastminute Buchungen wie in diesem Jahr. 56 Prozent der Briten geben an, ihren Urlaub für dieses Jahr schon gebucht zu haben. Eine fixe Reise hatten im Mai erst 47 Prozent der Amerikaner, 44 Prozent der Belgier, 37 Prozent der Österreicher und nur 23 Prozent der Italiener gebucht. 63 Prozent der Österreicher planen in diesem Jahr mit dem Partner zu verreisen, 16 Prozent mit Freunden und 12 Prozent allein. Zwei Drittel nehmen dafür das Auto, 25 Prozent das Flugzeug und 16 Prozent den Zug. Für das Auto sprechen sich die Befragten auf Grund von Bequemlichkeit und der Verringerung des Infektionsrisi-

23 Prozent der Österreicher wollen in diesem Sommer nach Italien.

rC 06/2021 | 22 | MARKT

Besim Akinci

kos aus. 52 Prozent gehen ins Hotel, 22 Prozent buchen ein Apartment, 21 Prozent schlafen bei Familie, Freunden oder verfügen über ein eigenes Feriendomizil. 9 Prozent bevorzugen das Campen.

Gut versichert. Gut gereist. Die Reiselust ist wieder groß. Doch die Erfahrungen im letzten Jahr haben ihre Spuren hinterlassen. So geben 44 Prozent der Österreicher an, genauer auf die Deckung achten und für eine Reiseversicherung mehr ausgeben zu wollen. „Die Coronapandemie ist noch nicht vorüber. Auf eine Reiseversicherung sollte besonders in diesem Jahr auf keinen Fall verzichtet werden. Reiseversicherungen zahlen sich nicht nur bei einem Auslandsurlaub aus. Auch im eigenen Land kann die richtige Versicherung vor ungeplanten Kosten schützen. Die Europäische Reiseversicherung leistet wie bei jeder anderen Krankheit auch bei Corona die richtige Hilfe. Das beinhaltet neben den medizinischen Kosten auch den Rücktransport, Aufzahlungen für notwendige Verlängerungen oder die Quarantäne vor Ort. Zusätzlich gilt Corona auch als Stornogrund, damit endlich wieder sorgenfrei gebucht werden kann“, so Akinci abschließend.


Wir leben das Nach-oben-Kommen.

KR Gerhard Heine, Leitung Partnervertrieb Österreich und begeisterter Radfahrer Was die ExpertInnen der Wiener Städtischen auszeichnet? Dass sie im Beruf genau das ausleben können, was sie privat ausmacht. So wie Gerhard Heine, der im Alltag und auf jeder Radtour immer sein Ziel vor Augen hat. Mehr auf wienerstaedtische.at/vertriebspartner

Ihre Sorgen möchten wir haben.


Mit Sicherheit endlich wieder reisen Wir haben mit Mag. Wolfgang Lackner, Vorsitzender des Vorstandes, und Mag. (FH) Andreas Sturmlechner, Mitglied des Vorstandes der Europäischen Reiseversicherung, über Sicherheit beim Reisen gesprochen. Wohin geht die Reise? Lackner: Auf in den Urlaub, das ist die

schönste Botschaft der jetzigen Zeit. Die Menschen freuen sich, weil es für viele Länder keine Reisewarnungen mehr gibt. Haben Sie Ihre Produkte aufgrund der Corona-Pandemie anpassen müssen? Sturmlechner: Unser Produktport-

folio samt Deckungsumfang ist ausgereift und perfekt. Covid-19 ist eine Krankheit und genauso versichert, wie wenn man an Grippe erkrankt oder sich den Fuß bricht, sowohl im Bereich der Stornoversicherung als auch bei den Hilfe-Leistungen vor Ort. Es war nicht notwendig, die Produkte zu ändern. Natürlich sind wir ständig auf der Suche nach Leistungsverbesserungen, es wird immer

Unsere Strategie lautet: Was immer den Konsumenten auf einer Reise passieren kann und nicht grob fahrlässig verursacht wurde, muss auch versichert sein.

in Nuancen adaptiert und modernisiert. Unsere Strategie lautet: Was immer den Konsumenten auf einer Reise passieren kann und nicht grob fahrlässig verursacht Mag. Wolfgang Lackner

wurde, muss auch versichert sein. Jedem kann unterwegs alles zustoßen, niemand weiß ob und was. Ein Pandemie-Ausschluss wird von uns nicht angewandt.


Nur wenn man in ein Land reist, wo es eine Reisewarnung aufgrund von Covid-19 gibt, gibt es keine Deckung für eine etwaige Covid-19-Erkrankung. Alle anderen gesundheitlichen Probleme sind aber versichert. Aktuell (Ende Mai) ist für 35 Staaten die Reisewarnung aufgehoben worden, darunter alle Urlaubsländer am Mittelmeer. Lackner: Was uns die Covid-

19-Krise gezeigt hat, ist, dass wir noch klarer transportieren müssen, welche Leistungen unsere Produkte beinhalten. Was ist versichert, was muss ich unternehmen, um eine Leistung zu erhalten, und weitere Informationen. Rund um Covid sind laufend neue Deckungsfragen aufgetaucht, die wir laufend mit Aussendungen an unsere Vermittlerpartner und auf unserer Website beantwortet haben. Gibt es bereits eine spürbare Verbesserung der Reisesituation? Sturmlechner: Man merkt seit ei-

nigen Wochen eine deutliche Verbesserung, das Niveau des touristischen Reisens ist noch sehr gering, aber eine stetige Steigerung ist bemerkbar. Die Nachfrage nach Urlaubsreisen war immer gegeben und sobald man vielleicht mit dem „Grünen Pass“ verreisen kann, ohne in Quarantäne zu müssen und ohne Reisewarnungen, werden die Menschen sehr schnell wieder ihre Koffer packen und die Welt bestaunen. Lackner: Die Europäische Reiseversi-

cherung ist breit aufgestellt, unser wichtigstes Segment ist Outgoing – die Begleitung der Menschen auf ihren Reisen. Ein weiteres Segment ist die Hotelstornoversicherung, wo insbesondere österreichische Hotels angesprochen sind, hier merken wir ein hohes deutlich höheres Aufkommen als wie schon im Vorjahr, es wird auch heuer vermehrt die Inlandurlaubsreise gebucht werden. Es gibt Nachholbedarf und Österreich hat ebenfalls

Mag. (FH) Andreas Sturmlechner

ausgezeichnete Hotels und gute Destinationen. Haben Sie schon Informationen über Reisen mit „Grünem Pass“? Sturmlechner: Nach aktuell ver-

fügbaren Informationen – laufend gibt es Änderungen und man sollte sich für eine konkrete Reise vor dem Reiseantritt umfassend informieren – wird es einen QR-Code geben, der die Informationen beinhaltet, ob man geimpft, genesen oder getestet ist. Dieser Nachweis ist für die Rückreise nach Österreich notwendig, um nicht in Quarantäne zu müssen. EUrC 06/2021 | 25 | INTERVIEW

weit soll er die Einreise erleichtern bzw. erlauben. Bestimmte und vielleicht in den einzelnen Ländern unterschiedliche Fris-

Was uns die Covid19-Krise gezeigt hat, ist, dass wir noch klarer transportieren müssen, welche Leistungen unsere Produkte beinhalten.


ten sind dabei zu beachten, z.B. darf bei Betreten des österreichischen Bodens ein PCR-Test maximal 72 Stunden, ein Antigen-Test 48 Stunden alt sein. Der erste Stich einer Impfung muss vor mindestens 22 Tagen passiert sein, nicht länger aber als vor drei Monaten, usw. (Diese Informationen haben zum Zeitpunkt des Interviews gegolten – Anm. d. Redaktion). Wie die einzelnen Reiseländer die Fristen setzen, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Geimpft heißt, es muss einer in der EU zugelassener Impfstoff sein. Lackner: Wir empfehlen, wie bei vielen

anderen Voraussetzungen bei einer Reise, sich vorab genauestens zu informieren. Wir hoffen auf eine baldige einheitliche Informationsbasis. Sturmlechner: Apropos „Grüner Pass“ –

viele Reisepässe in Österreich sind bereits abgelaufen, sollte man an eine Reise denken, wäre es empfehlenswert, sich rechtzeitig um einen neuen Pass zu kümmern. Letztes Jahr wurde das Thema Telemedizin, der „Reisedoc“, implementiert, ein weiterer Sicherheitsaspekt beim Reisen? Sturmlechner: Gerade in Krisenzeiten

zeigt es sich, wie wichtig Sicherheit auch beim Reisen ist. Der Reisedoc ermöglicht binnen 30 Minuten ein Gespräch mit einem österreichischen Arzt rund um die Uhr. In Österreich sind wir die einzige Reiseversicherung, die das Thema Telemedizin in der Qualität anbieten kann. Ein weiteres Novum in der App ist auch der Notfallbutton, der bei Betätigung der Einsatzzentrale den Standort auf 65 Me-

Der Reisedoc ermöglicht binnen 30 Minuten ein Gespräch mit einem österreichischen Arzt rund um die Uhr.

ter genau vermeldet. Die Einsatzzentrale sieht auch gleichzeitig, welchen Versicherungsschutz der Kunde hat. In der App kann man auch seine Reiseunterlagen und den Corona-Impfpass abspeichern. Gibt es bereits mehr Anfragen bezüglich Reiseversicherung?

Wir hören von unseren Partnern, dass das Thema Sicherheit und Reiseversicherung deutlich zunimmt.

Sturmlechner: Seit Wochen gibt es

immer mehr Anfragen. Die Kunden sind vorsichtiger geworden und informieren sich genauestens über ihre Deckungsinhalte. Einige Länder verlangen in der Reiseversicherung eine Covid-Deckung, hier muss man sich das Einzelrisiko ansehen und individuell entscheiden, wie vertretbar das Risiko ist. Wir sind überzeugt, dass wir das umfangreichste Reiseversicherungsangebot mit Komplettschutz und der Jahresreiseversicherung am Markt anbieten. Mit den neuen Serviceleistungen runden wir unser Angebot ab. In der Krise haben wir bemerkt, dass es hohen Nachholbedarf an Informationen rund um die Reiseversicherung gibt. Lackner: Wir hören von unseren Part-

nern, dass das Thema Sicherheit und Reiseversicherung deutlich zunimmt.

Wann erwarten Sie für die Reisebranche und Reiseversicherungsbranche wieder ein Geschäftsaufkommen wie vor der Krise? Lackner: Prognosen abzugeben, ist

schwer, aber wenn alles gut geht, dann erwarten wir mit Ende des nächsten Jahres oder Anfang 2023 ein ähnliches hohes Geschäftsaufkommen wie in den Jahren vor der Krise. Was nimmt die Europäische Reiseversicherung von der Covid-19-Krise mit? Lackner: Für die interne Or-

ganisation nehmen wir mit, dass wir es trotz des Stillstandes innerhalb von wenigen Tagen geschafft haben, das Jahr 2020 orrC 06/2021 | 26 | INTERVIEW

dentlich abzuschließen. Wir haben keine staatliche Unterstützung in Anspruch genommen und auch keine Mitarbeiter abgebaut. Die Europäische Reiseversicherung ist stabil, stark aufgestellt und in den großen Generali-Konzern eingebunden. Es zeigt sich in Krisenzeiten, wie wichtig die gesetzlichen Vorgaben etwa die Kapitalvorschriften aus dem Solvency II Vorgaben sind, unsere Kundinnen und Kunden haben einen stabilen Partner an ihrer Seite. Sturmlechner: Wir nehmen aus der

Krise mit, dass wir innerhalb kürzester Zeit ein virtuelles Unternehmen geworden sind. Das Thema Remote-Working hat einen Boost bekommen. Das Thema „Effizient über elektronische Medien kommunizieren“ hat sich enorm rasch zufriedenstellend entwickelt. Ein nachhaltiger Vorteil für unser Klima, weniger gefahrene Kilometer, weniger Ressourcenverbrauch usw. Die Herausforderung am Beginn der Krise, mit unseren Partnern, Hotels, Reisebüros und Versicherungsmaklern in Kontakt zu bleiben, ist uns durchaus gelungen. Es ist uns auch gelungen, in sehr kurzer Zeit die Trainingsschulungen auf virtuelle Schulungen

Wir haben keine staatliche Unterstützung in Anspruch genommen und auch keine Mitarbeiter abgebaut.


Es gibt die Europäische Reiseversicherung nun seit 1907, das Unternehmen hat schon so einige Krisen überstanden, die auch schlimmer waren. umzustellen. Das ist ein Teil von dem, was wir in die Zukunft mitnehmen möchten. Wie sehr hat die Krise die Europäische Reiseversicherung belastet? Lackner: Jede globale Reisekrise hat bei

uns immer noch Rückenwind ausgelöst, wir haben nach Krisen immer mehr den Bedarf der Kundinnen und Kunden nach

mehr Sicherheit verspürt. Es gibt die Europäische Reiseversicherung nun seit 1907, das Unternehmen hat schon so einige Krisen überstanden, die auch schlimmer waren. Die Geschichte unseres Unternehmens hat uns bestärkt, dass wir auch diesmal nach dieser weltweiten Pandemie positiv in die Zukunft blicken werden. Wie viele Leistungen mussten in der Corona-Krise erbracht werden, wo lagen die Schwerpunkte? Lackner: Die Corona-Zeit war von Stornoleistungen geprägt. Im Bereich der Reisekrankenversicherung (inklusive Rückholungen) lagen wir sehr deutlich unter dem Zeitraum vor der Krise – im Einklang mit dem Rückgang der Reisetätigkeit. Sturmlechner: Im Jahre 2019 hatten wir

pro Tag sieben Notfälle, die bei uns in der Einsatzzentrale eingelangt sind, von ärzt-

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rC 06/2021 | 27 | INTERVIEW

licher Auskunft bis zu Rückholungen im Schnitt zwei am Tage. Ab Mitte März bis Jahresende waren es insgesamt rund 50 Rückholungen, wobei diese teuer und aufwendiger als vorher waren. Ambulanzjets mussten zum Beispiel auf CoronaSchutzmaßnahmen adaptiert werden. Wir danken für das Gespräch.

Im Jahre 2019 hatten wir pro Tag sieben Notfälle, die bei uns in der Einsatzzentrale eingelangt sind, von ärztlicher Auskunft bis zu Rückholungen im Schnitt zwei am Tage.

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Neue betriebliche Vorsorge Zürich Versicherungs AG (Zurich) Die Zurich bietet mit TEAM® eine neue Absicherung für Arbeitnehmer an. Unternehmen können damit ihre Mitarbeitenden für den Fall von Invalidität und Ableben versichern. „Die Vorsorge für Ableben und Invalidität ist gerade in der aktuellen Situation eine gute Möglichkeit, um soziale Verantwortung zu zeigen und sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren“, erklärt Vorstandsmitglied Kurt Möller. Nur rund 20 Prozent der heimischen Arbeitnehmer haben eine Absicherung gegen Krankheit und Invalidität. Mit TEAM® führt Zurich in Österreich eine kostengünstige betriebliche

Gruppenversicherungs-Lösung ein, die sich schon in vielen europäischen Ländern bewährt hat. Das Produkt bietet eine besondere und innovative Form der betrieblichen Absicherung der Arbeitskraft für den Todes- und Invaliditätsfall. Die Aufnahme der Mitarbeitenden erfolgt ohne jegliche Gesundheitsprüfung bis zum automatischen Annahmelimit einfach und anonymisiert. Die Mitarbeiter und ihre Angehörigen werden über eine pauschale oder gehaltsbezogene Kapitalleistung im Todesfall abgesichert. Sollte ein Personal aufgrund einer langfristigen Erkrankung

Kurt Möller

oder Verletzung ausfallen, wird im Rahmen der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung eine Versorgungsleistung ausbezahlt. Dies kann eine pauschale oder gehaltsbezogene Rentenleistung oder Kapitalleistung sein.

Innovationsmut Merkur Versicherung

Die Merkur Versicherung zieht positive Bilanz über das Ausnahmejahr 2020. Das Prämienvolumen ist um 3,6 Prozent auf insgesamt 541,1 Millionen Euro gestiegen. Das EGT liegt bei rund 4,5 Millionen Euro. Mit Fokus auf das Kerngeschäft schließt die Merkur das Jahr 2020 erstmals als zweitgrößter Krankenversicherer Österreichs ab. Die Prämien sind um 4,8 Prozent auf 447,1 Millionen Euro gestiegen. Damit wächst der Versicherer in der Kernsparte Krankenversicherung um 3,9 Prozent. In der Sachversicherung verzeichnet man ein leichtes Plus in Höhe von 0,9 Prozent, das entspricht einem Prämienvolumen von 21,3 Millionen Euro. Die Unfallversicherung reduzierte sich leicht um 0,1 Prozent und liegt bei einem Volumen von 29,1 Millionen Euro. Das Prämienvolumen in der Lebensversicherung sinkt um 4,2 Prozent auf 43,5 Millionen Euro. An Leistungen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 77,3 Millionen Euro ausbezahlt. Das Auslandsgeschäft entwickelt sich 2020 überaus positiv. Insgesamt erzielt

die Merkur in der Region Südosteuropa ein Prämienvolumen von 91,6 Helmut Schleich, Christian Kladiva, Ingo Hofmann Millionen Euro. Das Gesamtprämienvolumen des Konzerns steigt um kur gelungen, weil wir uns auf das verlas3,1 Prozent auf insgesamt 629,8 Millio- sen haben, was uns als Versicherung ausnen Euro, davon entfallen 14,5 Prozent macht: Innovationsmut und die Kraft der auf die Tochtergesellschaften in Südost- Gemeinschaft. Wir haben in diesem Jahr europa. Zum Bilanzstichtag verzeichnet nicht nur den Grundstein für eine erder Gesamtkonzern einen EGT in der folgreiche Zukunft gelegt, unsere InnoHöhe von 13,5 Millionen Euro. vationsschritte haben es uns ermöglicht, Ingo Hofmann, CEO: „Auf das Jahr schnell und effizient auf die aktuelle Situ2020 können wir nicht einfach wie auf ation zu reagieren und so die nötige Stajedes andere Jahr zuvor zurückblicken. bilität für unsere Kunden, VertriebspartWir haben gelernt, wie verletzlich wir ner und Mitarbeiter sicherzustellen. Wir als Gesellschaft sind. In einer Zeit, wo haben als Unternehmen viel gelernt, und auch wir nicht wussten, was passieren vor allem über uns als Team, als Merkur wird, sind wir auf Sicht gefahren, haben mit einer gemeinsamen Vision vor Auaus den Erfahrungen gelernt und sind in gen: die erste Wahl bei der Absicherung der Spur geblieben. Das ist uns als Mer- des Wunder Mensch zu sein.“ rC 06/2021 | 28 | MARKT


Long-Covid-Screening Wiener Städtische Versicherung Die Wiener Städtische Versicherung bietet ihren Kunden mit einer privaten Gesundheitsvorsorge – Versicherungsschutz einer Sonderklasse mit inkludiertem Gesundheitscheck, Rundum-Krankenversicherung MEDplus Kombi, Vorsorgetarif BESSER-LEBEN oder Privatarzt-Versicherung (MEDplus Privatarzt, TOP MED Privatarzt oder Komplimed) – die Möglichkeit, sich bei ihrem Arzt des Vertrauens einem maßgeschneiderten LongCovid-Screening zu unterziehen. Vergütet werden 100 Prozent der Kosten bis zu 350 Euro, bei Kunden mit Privatarztversicherung im Rahmen der Jahreshöchstleistung. Inkludiert sind beispielsweise Herzultraschall, Lungenfunktionstest, Ruhe-EKG sowie eine umfassende Befundbesprechnung mit dem

Arzt. Rund zehn Prozent aller Corona-Erkrankten leiden laut bisherigen Schätzungen am sogenannten Long-Covid-Phänomen. „Die Personen, die eine Infektion zwar überstanden haben, aber weiterhin unter den Folgesymptomen leiden, werden immer mehr. Bei vielen Betroffenen herrscht große Verunsicherung“, warnt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung. Um den Zugang zu dem Angebot so leicht wie möglich zu machen und längere Wartezeiten bei einer Anmeldung zu vermeiden, kann das individuelle Long-Covid-Screening direkt beim Arzt des Vertrauens in der Ordination oder im Krankenhaus vereinbart werden. Bei Bedarf kann ein österreichi-

Doris Wendler

sches Expertennetzwerk über die digitale Facharztsuche der Wiener Städtischen kostenlos für Arztempfehlungen herangezogen werden. Auf Wunsch wird der Kunde direkt beim empfohlenen Arzt avisiert und erhält Unterstützung bei der Terminvereinbarung.

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10 Jahre R+V Österreich. Gemeinsam wachsen. Im Jahr 2011 hat die R+V mit ihrer Niederlassung Österreich den Geschäftsbetrieb aufgenommen. Was als Start-up begonnen hat, ist zu einem anerkannten Anbieter von Versicherungslösungen für KMU in Österreich herangewachsen. Mit Nischenstrategie auf dem Erfolgsweg Produkte aus dem Firmen- und Kreditbereich und die Zusammenarbeit mit ausgezeichneten Vertriebspartnern gehörten von Gründung an zum Nischenkonzept. Und das erwies sich als goldrichtig: Heute betreuen 32 Mitarbeiter rund 23.000 Firmenkunden mit 39 Millionen Euro Beitragseinnahmen – Tendenz steigend.

Vermögensschadenhaftpflicht Das R+V-Team hat die D&O in den Mittelstand getragen, vereinfacht, einen Online-Abschluss ermöglicht und auf Risikosensibilisierung gesetzt. Heute versichert R+V Risiken weit über dem „good local standard“, erweitert die Versicherungssummen und schließt in der persönlichen D&O Prokuristen, gewerberechtliche Geschäftsführer und leitende Angestellte ohne Einfluss auf die kaufmännische Geschäftsführung eigens ein.

Kredit- und Kautionsversicherung Die R+V-Kautionsversicherung hat neuen Schwung in das Finanzgeschäft gebracht und hält aktuell einen Marktanteil von über 50%. Mit der Auslagerung von Garantien an R+V wird Liquidität geschaffen. R+V sichert ­ auch in Krisenzeiten verlässlich ab und setzt durch den fixierten Jahresbei-

trag auf Transparenz. Garantierahmen sind unter www.tarifrechner-ruv.at, bis 1 Mio. Euro online berechenbar.

Erfolg durch Gesamtpakete Erweitert wurde das Angebot bei R+V um die technische Versicherung, die Betriebssachversicherung und zuletzt um die CyberRisk-Versicherung. In der Betriebsunterbrechung/ Ausfallversicherung wurden Erweiterungen, wie Rückwirkungs-/ Wechselwirkungsschäden und Pönalzahlungen bereits integriert. Bei CyberRisk ist der Schutz von Firmendaten auf Privatgeräten R+V-Standard.

Lösungen zu finden. ­Themenschwerpunkt wird weiterhin die Liquiditätssicherung heimischer Unternehmen sein. „Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei unseren langjährigen Vertriebspartnern bedanken, die uns von Stunde null an begleitet haben. Gemeinsame Gespräche auf Augenhöhe haben es ermöglicht, die R+V Niederlassung Österreich auf- und stetig auszubauen“, so Dkfm. Dr. Martin Beste, Geschäftsführer & Hauptbevollmächtigter der R+V Niederlassung Österreich.

R+VTierversicherungen Vor allem im ländlichen Raum bieten sich die Tierversicherungen als cross-selling Produkte an. Bei der Ertragsschadenversicherung für Nutztierbetriebe ist dem R+V-Team zuletzt die staatliche Förderung von bis zu 55% gelungen.

Gemeinsam weiterwachsen Ganz wichtig ist es, den Gewerbekunden jetzt unter die Arme zu greifen, Probleme bei KMU-Betrieben anzusprechen und gemeinsam rC 06/2021 | 30 | MARKT

Dkfm. Dr. Martin Beste


Wissenstransfer auf Augenhöhe beim Continentale Management BU Experten-Update Zukunftsorientierte Vorsorge für den Fall der Berufsunfähigkeit: Das war das zentrale Thema des „Management BU-Experten-UpDate“ der Continentale Assekuranz Service GmbH (CAS). Die Experten der Continentale stellten dabei unter anderem eine Weiterentwicklung ihrer Berufsunfähigkeitsvorsorge vor. „Seit Jahrzehnten steht die Continentale für eine wertige Information der Vermittler. Ein Wissenstransfer auf Augenhöhe ist uns wichtig. Dem werden wir auch in Zeiten der Pandemie gerecht“, betonte Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer der CAS. Aufgrund der Corona-Pandemie fand der „Management BU-ExpertenUpDate“ für Vermittler in diesem Jahr nicht wie gewohnt in Anthering bei Salzburg statt, sondern mit rund 230 Vermittlern online. Die beiden Referenten hatten hochaktuelle Themen für die Veranstaltung aufbereitet. Thomas Pollmer widmete sich dem Thema „Innovation endet nicht: Zukunftsberufe 2.0 – Quo Vadis“. Er ist Leiter Produktmanagement Leben bei der Continentale. Günter Wagner, Leiter des Servicecenters Leben Leistung bei der Continentale, sprach zu den Auswirkungen der Pandemie bei der Absicherung biometrischer Risiken.

Vorsorge für die Zukunft ausrichten Thomas Pollmer beleuchtete zunächst die sich verändernde Arbeitswelt und die Konsequenzen für die Berufsunfähigkeitsvorsorge. „Wenn es etwas Gutes an der Corona-Pandemie gibt, dann, dass sich die Innovationsfähigkeit deut-

lich beschleunigt hat.“ Er verwies auf den Anstieg an Flexibilität bei der Berufsausübung und die Zunahme von Digitalisierung und Technologisierung selbst im Handwerk und in technischen Berufen. Wie Pollmer anschaulich erklärte, hat die Continentale ihre ausgezeichnete Berufsunfähigkeitsvorsorge entsprechend weiterentwickelt. Bereits 2019 hatte der Lebensversicherer seine Continentale PremiumBU auf die sich wandelnden Berufsbilder ausgerichtet. Fachleute haben jetzt erneut die Berufsrisiken neu bewertet und rund 500 Berufe identifiziert, bei denen sich dadurch signifikante Beitragsvergünstigungen ergeben. „Die Beiträge fallen für viele dieser Berufe um einen zweistelligen Prozentsatz günstiger aus. Vor allem auch im Bereich Handwerk und bei Technikern sind die Beitragsersparnisse besonders ausgeprägt“, betont Thomas Pollmer. Unter anderem sind bei den neuen Berufen etwa der Agrarökonom zu finden, der Pflegepädagoge und der 3D-Druck-Experte.

Die Pandemie im Fokus Ebenso informativ waren die praxisbezogenen Aspekte, die Mag. Karner mit Günter Wagner diskutierte. Im MittelrC 06/2021 | 31 | VERANSTALTUNG

Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH

punkt stand die Frage, wie sich die Pandemie auf biometrische Risiken auswirken wird. Wagner machte deutlich, dass es derzeit noch zu wenige Erkenntnisse gibt, wie sich eine Covid-19-Infektion langfristig auf die Gesundheit auswirkt. „Deshalb hat eine zurückliegende, folgenlos ausgeheilte Corona-Erkrankung aktuell keine Auswirkungen auf die Risikoprüfung“, so Wagner.


Die neuen Helden Reisende gehörten 2020 zu den Helden der Pandemie. Doch auch Helden brauchen ein Sicherheitsnetz in Form einer Reiseversicherung. Die drei großen Reiseversicherer (Europäische Reiseversicherung, Hanse Merkur und Allianz Travel) zeigen sich in der Pandemie als flexibler Partner ihrer Kunden. von Mag. Christian Sec Eine Reise an die Strände der oberen Adria, präpandemisch dem Risiko eines Bausparvertrags gleichzusetzen, wurde in der Pandemie zu einem hochriskanten Investment, das nur für verhaltensauffällig abenteuerlustige Persönlichkeiten in Frage kam. Ob Lignano oder Caorle der Nervenkitzel neuerlicher Ausgangsverbote hing so stark in der Luft, wie der Geruch von Sonnencreme an einem überfüllten Badestrand 2019. Urlauber waren wie Seiltänzer ohne Netz, wenn sie trotz größter Unsicherheit keine Versicherung abschlossen. „Insbesondere das Thema Quarantäne vor bzw. während der Reise und auch die Beförderungsverweigerung waren für Reisende ein großer Unsicherheitsfaktor“, erklärt die Hanse Merkur, die im Sommer 2020 ihren Corona-Reiseschutz auf den Markt gebracht haben.

Pandemieausschluss ausgeschlossen Um für die Zeit der Pandemie tauglichen Reiseschutz zu gewährleisten, mussten die großen Reiseversicherer zuerst den in ihren Bedingungen festgesetzten Pandemieausschluss aufheben. Gesagt, getan, bieten die großen Reiseversicherungsanbieter in Folge der Pandemie seit vergangenem Sommer erweiterte Stornodeckungen im Corona-Fall an. Die Europäische Reiseversicherung bietet Stornoschutz auch, wenn ein naher Angehöriger im gemeinsamen Haushalt an COVID-19 erkrankt und der Versicherte

sich deshalb in Quarantäne begeben muss. Sogar erhöhte Temperatur und ein dadurch einhergehender COVID-Verdacht kann bei der Europäischen Reiseversicherung zu einer gedeckten Stornierung des Reiseantritts führen, auch wenn sich nachfolgend der Test als negativ herausstellt. Bei Storno im Krankheitsfall ist jedoch allgemein darauf zu achten, dass bei Versicherungsabschluss die Person gesund gewesen sein muss, und der Krankheitsfall, der die Reiseunfähigkeit bedeutet unerwartet eintritt. Die Allianz Travel zeigt sich mit allen gnädig, die wegen Krankheitsverdachts unter Quarantäne gestellt werden und deshalb eine geplante Reise stornieren müssen. Auch gilt die Erkrankung eines nicht mitreisenden Ehepartners/ Verwandten als Stornogrund, wenn die Person lebensbedrohlich an COVID-19 erkrankt und intensivmedizinisch im Krankenhaus betreut werden muss. Während die Allianz und die Europäische ihre Produkte auf die CoronaSituation angepasst haben, hat die Hanse Merkur ein Corona-Zusatzpaket entwickelt, das speziell auf die Gefahren von Corona Versicherungsschutz bietet. Wenn der Versicherte am Abflugtag am Flughafen abgewiesen wird (Verweigerung der Beförderung) bzw. am Anreisetag die Ferienwohnung nicht betreten werden darf oder bei Quarantäne wird der Stornoschutz der Hanse Merkur fällig. Immerhin lag der Umsatz-Anteil von Kunden, die den Corona-Reiseschutz der Hanse Merkur dazugebucht haben bei 25 ProrC 06/2021 | 32 | KOLUMNE

zent, im Zeitraum zwischen August 2020 bis April 2021, teilte die Hanse Merkur mit. Und wie lange wird der Pandemieausschluss noch aufrecht bleiben? Zumindest bei der Europäischen Reiseversicherung muss man sich keine Sorgen für die Sommerferien machen, dass der Pandemieausschluss wieder kurzfristig eingeführt wird. Die Regeln sollen diesbezüglich bis zum Ende der Sommerferienzeit erhalten bleiben.

Reisewarnungen Das Reisen in Länder, die mit einer Reisewarnung bedacht sind (Sicherheitsstufe 5 und 6) wird grundsätzlich vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Mit der Pandemie haben die Reiseversicherungen jedoch einen etwas liberaleren Zugang gewählt. Den gnädigsten Zugang hat dabei wohl die Hanse Merkur Versicherung, die bei ihrer Add-on-Versicherung auch einen Abbruchschutz bei Reisewarnung der Sicherheitsstufe 5 und 6 integriert hat. Auch während der Reise in ein Land mit Reisewarnung der Sicherheitsstufe 5 und 6 herrscht uneingeschränkter Versicherungsschutz in allen Sparten – insbesondere in der Auslands-Krankenversicherung. Die Europäische unterscheidet im Falle einer Erkrankung während der Reise, ob es sich um Länder, mit oder ohne Reisewarnung handelt. So besteht für den Reisenden in einem Land ohne Reisewarnung voller Krankenversicherungsschutz. In Ländern mit Reisewar-


nung wegen Covid-19 besteht kein Krankenversicherungsschutz für COVID-19, aber voller Krankenversicherungsschutz für alle anderen Erkrankungen. Die gleiche Vorgangsweise wendet diesbezüglich die Allianz Travel an. Dort besteht Versicherungsschutz für alle Ereignisse, die nicht in Zusammenhang mit COVID-19 stehen. Anders sieht es aus, wenn die Reisewarnung erst dann erlassen wird, wenn sich der Versicherte bereits an seiner Destination befindet. Dann bleibt der Versicherungsschutz im Krankheitsfall aufrecht, solange der Versicherte bemüht ist, das Land auf „schnellstem Wege“ zu verlassen (Allianz Travel).

Pauschalreise bevorzugt Zwei Drittel aller Urlaubsreisen werden heute ohne Unterstützung eines Reisebüros bzw. -veranstalters, organisiert. In turbulenten Zeiten empfehlen die Reiseversicherungen bei der Buchung einer Auslandsreise jedoch den Service eines Reisebüros in Anspruch zu nehmen bzw. auf die Buchung einer Pauschalreise

(Definition siehe Kasten) zu achten. Mit einer Pauschalreise ist ein kostenfreies Rücktrittsrecht des Reisenden verbunden, wenn am Bestimmungsort oder in dessen unmittelbarer Nähe die Durchführung der Pauschalreise oder die Beförderung von Personen an den Bestimmungsort erheblich beeinträchtigt ist. Dem Reisenden sind demzufolge alle für die Reise bezahlten Beträge zurückzuerstatten. Reisebüros und Online-Plattformen versuchten vor allem im letzten Jahr ihre dramatische Geschäftslage auf dem Rücken ihrer Kunden zu verbessern. So häuften sich Beschwerden über zum Teil hohe Gebühren, die Reisebüros und Buchungsplattformen für Reisestornos in Rechnung stellen. So musste ein Pärchen aus Wiener Neustadt, das eine Fernreise antreten wollte und wegen einer Reisewarnung stornierte, Bearbeitungsgebühren von 320 Euro berappen. Für stornierte Flüge von rund 1.000 Euro wurden teilweise Bearbeitungsgebühren von fast 300 Euro in Rechnung gestellt. Grundsätzlich gilt laut OGH-Urteil, dass bei Vorliegen einer Reisewarnung (Stufe 5

und 6) unmittelbar bevorstehende Pauschalreisen kostenfrei storniert werden können. Anders ist die Situation bei Reiseleistungen, die individuell gebucht wurden (z.B. Flug und Hotelbuchung extra), denn dabei genießt man keinen derartigen Rechtsanspruch. Bleibt die gebuchte Herberge geöffnet, während die gebuchte Fluggesellschaft wegen einer Reisewarnung bereits den Flug abgesagt hat, so muss der Reisende mit dem Hotel Kontakt aufnehmen und eine einvernehmliche Lösung erstreiten. Denn Teil des Vertrages ist nicht die Reise an sich, sondern nur die Beherbergung und solange das Hotel geöffnet ist, kann es seinen Teil des Vertrages ja erfüllen.

Die Online-Plattformen

Polizzen werden auf Online-Plattformen oftmals im Vorbeigehen gleich zur Reise mit abgeschlossen. Auf den ersten Blick scheinen die Versicherungsprämien fast unverschämt niedrig. z.B. 2,99 Euro für eine Umbuchungsversicherung (www.fluege.de) oder 4,99 Euro monatlich für Schutz bei Reiseabbruch, Rücktritt oder Notfällen vor Ort (www.ab-inden-urlaub.at). Jedoch sind dabei meist auch Selbstbehaltskosten zu Wann gilt eine Reise als Pauschalreise? zahlen. Bei der auf dem Buchung einer Kombination aus Reiseleistungen, die unter einem einzigen Vertrag von einem Portal Ab-in-den-UrAnbieter oder mit seiner Hilfe zusammengestellt wurden – einem Reiseveranstalter oder Reisebüro laub angebotenen Po(online oder offline) lizze zum Beispiel oder Buchung von Reiseleistungen bei verschiedenen Anbietern mit getrennten Verträgen und eine der sind es im Stornofall folgenden Bedingungen ist erfüllt: 20 Prozent des erstat• Die Reiseleistungen werden bei einer einzigen Vertriebsstelle (im Reisebüro, über einen Telefondienst tungsfähigen Schadens oder im Internet) gekauft und von Ihnen vor Zustimmung zur Zahlung, d. h. vor Abschluss des ersten Vertrags, ausgewählt. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Sie verschiedene Reiseleistungen in – mindestens aber 25 einen Warenkorb legen oder auf andere Art auswählen, bevor Sie den Vertrag abschließen. Euro pro Person, bei • Die Leistungen werden zu einem Pauschal- oder Gesamtpreis verkauft. Au s l a n d s k r a n k e n • Die Leistungen werden als „Paket" oder unter einer ähnlichen Bezeichnung angeboten/verkauft. • Die Reiseleistungen werden nach Abschluss eines Vertrags kombiniert, der Sie dazu berechtigt, eine versicherung und der Auswahl unter verschiedenen Arten von Reiseleistungen — wie bei einer Reise-Geschenkbox — zu Reisegepäckversichetreffen. rung sind es 100 Euro • „Click-through"-Pauschalreisen: Sie kaufen Reiseleistungen bei verschiedenen Anbietern über ein verbundenes Online-Buchungsverfahren. Der erste Anbieter leitet Ihren Namen, Ihre E-Mail-Adresse je Versicherungsfall, und Ihre Zahlungsdaten an den zweiten Anbieter weiter. Der zweite Vertrag wird innerhalb von 24 die selbst zu bezahlen Stunden nach dem ersten Vertrag abgeschlossen. sind. Daher warnt der Die Kombination einer Reiseleistung wie Unterbringung und einer anderen touristischen Leistung (Führung, Eintrittskarte für ein Konzert oder Sportveranstaltung, Vermietung von Sportausrüstung) VKI vor überstürztem kann nur dann als Pauschalreise bezeichnet werden, wenn die zusätzliche Leistung mindestens 25 % Kauf von Online-Verdes Gesamtwertes der Reise ausmacht oder ein wesentliches Merkmal der Reise ist. sicherungen auf Reise(Quelle: Europäische Union) portalen. rC 06/2021 | 33 | KOLUMNE


Recommender 2021 Wie bereits im Vorjahr wurde auch die Verleihung der FMVÖ-Recommender-Awards 2021 als OnlineVeranstaltung durchgeführt. Um die diesjährigen Sieger in den sechs Kategorien und der Sonderpreise zu ermitteln, hat das Marktforschungsinstitut Telemark Marketing im ersten Quartal 2021 rund 8.000 Kunden von österreichischen Banken und Versicherungen nach der Weiterempfehlungsbereitschaft für ihr Institut befragt. Als Bewertungsinstrument diente der Net Promoter Score (NPS). Die 15. FMVÖ-Recommender-Verleihung konnte diesmal mit einigen Seriensiegen, aber auch mit Überraschungen aufwarten. In seiner Begrüßung freute sich FMVÖ-Präsident Erich Mayer, dass sich der FMVÖ-Recommender im Laufe seines 15-jährigen Bestehens als DER AWARD in der Finanzwirtschaft etabliert hat und jedes Jahr ein fixer Bestandteil der Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen der österreichischen Banken- und Versicherungsunternehmen ist. Als Keynote-Speakerin des Abends referierte die renommierte Meteorologin und Klimaforscherin Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb. (siehe Seite 36) Während sich Seriensieger GRAWE mit deutlichem Abstand den Recommender-Award und ein exzellentes Gütesiegel bei den bundesweiten Versicherungen holen konnte, gab es bei den Regionalversicherungen ein knappes Ergebnis: Die Tiroler Versicherung avancierte zum Sieger, dahinter auf den Plätzen 2 und 3 rangieren Niederösterreichische Versicherung und Vorarlberger Landes-Versicherung – alle drei erhalten ein „hervorragendes“ Gütesiegel. Ebenso eng beisammen liegen die Top-Drei unter den Direkt- und Spezialversicherungen: Hier konnte sich die Zurich Connect – vor dem muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit und der ARAG – als Award-Gewinner durchsetzen, die drei Institute erhalten zudem ein „sehr gutes“ Recommender-Güte-

siegel. „Die Kundenzufriedenheit ist der wichtigste Gradmesser für uns. Kundinnen und Kunden erwarten von Versicherern dasselbe hohe Serviceniveau, das sie aus anderen Branchen gewohnt sind. Die Top-Auszeichnung beim Recommender ist daher eine schöne Bestätigung für unseren Weg und gleichzeitig Ansporn dranzubleiben“, sagt Andrea Stürmer, MSc MPA, Vorsitzende der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft (Zurich). Dr. Jochen Zöschg, Mitglied des Vorstandes von Zurich Österreich: „Wir freuen uns sehr über den Kategoriesieg beim Recommender und die erneute Auszeichnung für Zurich Connect. Ein weiteres Highlight in der 25-jährigen Geschichte unserer Direktmarke! Bei uns stehen die Kundinnen und Kunden immer im Mittelpunkt, bei der persönlichen Beratung genauso wie beim Online-Abschluss. Immer mehr Kunden wünschen sich, auf allen Kanälen serviciert zu werden. Das Kundenerlebnis muss überall passen.“ Der Branchendurchschnitt der Finanzinstitute blieb mit einem NPS von 19 Prozent bei den Banken und einem NPS von 17 Prozent bei den Versicherungen gegenüber dem Vorjahr auf einem unveränderten Niveau. „Sehr erfreulich ist für uns, dass die Weiterempfehlungsbereitschaft der Kundinnen und Kunden trotz Pandemie ungebrochen scheint. Sowohl bei den Banken als auch bei den Versicherungen ist der Branchen-NPS rC 06/2021 | 34 | VERANSTALTUNG

gleichgeblieben. Wir konnten über alle Kategorien hinweg zwar einzelne Ausreißer nach unten beobachten, aber gleichzeitig sind auch Neueinsteiger und Institute hinzugekommen, die sich gegenüber dem Vorjahr enorm verbessern konnten“, zieht Studienleiter Robert Sobotka, FMVÖ-Vorstand und Geschäftsführer Telemark Marketing, sein Resümee aus der Recommender-Umfrage 2021. Mit den drei Sonderpreisen wurden auch die Beratungsleistungen der Mitarbeitenden in den Banken und Versicherungen gewürdigt. Jedes Institut ist nur so gut wie sein Team. Wir freuen uns daher, dass wir mit den Sonderpreisen für beste Kundenberatung und bestes Schadensmanagement auch den in der Kundenberatung und betreuung tätigen Personen unsere Wertschätzung ausdrücken können“, erklärt Mayer. Beim Sonderpreis „Bank mit der besten Kundenberatung“ konnte sich das Team der Raiffeisenlandesbank Steiermark den Sonderpreis holen, bei den Versicherungen mit der besten Kundenberatung gewann in diesem Jahr die UNIQA diese Spezialauszeichnung. Peter Humer, Vorstandsmitglied von UNIQA Österreich Versicherungen AG: „Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Kundinnen und Kunden die UNIQA-Beratungsleistung zur besten in der Branche gewählt haben. Die Auszeichnung zeigt, dass unsere Beraterinnen und Berater auch während


dieser besonderen Zeit die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden sogar intensivieren konnten. Während der Krise die Servicequalität weiter zu steigern, ist eine Top-Leistung. Dafür bedanke ich mich bei meinem Vertriebsteam von ganzem Herzen“, so Peter Humer. „Mein Dank

gilt auch unseren Kundinnen und Kunden, die uns tagtäglich ihr Vertrauen schenken und mit dieser hervorragenden Bewertung zeigen, wie wichtig eine qualitativ hochwertige Beratung ist. Genau das ist auch der Grund, weshalb sie die UNIQA-Beraterinnen und -Berater

gerne weiterempfehlen“, erklärt Peter Humer und sieht damit ein klares Etappenziel auf dem Weg zum führenden Dienstleister erreicht. Im Bereich Schadensmanagement wiederum holte sich die Oberösterreichische Versicherung die Lorbeeren. Generaldirektor Mag. Othmar Nagl zur Auszeichnung: „Wir sind ständig um Verbesserungen im Schadenmanagement bemüht. Über 30 Prozent aller Schäden werden innerhalb von einem Tag, 55 Prozent der Schäden innerhalb von einem Monat erledigt. Daher freut uns diese Auszeichnung besonders.“

plus

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Das Produktinformationsblatt finden Sie auf unserer Website.

www.nv.at


Fünf Minuten vor Zwölf Mittlerweile wird an den eindringlichen Warnungen der Wissenschaft bezüglich des Klimawandels und seinen Folgen kaum mehr gezweifelt, was auch die Staatengemeinde in ihren sich gegenseitig überbietenden Zielsetzungen beim CO2-Ausstoss beweisen. In ihrem Vortrag zum FMVÖ-Recommender warb Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb mit eindringlichen Worten noch einmal für die Dringlichkeit einer Klimawende. von Mag. Christian Sec Längst betrifft das Problem nicht mehr nur den Schutz unserer Enkelkinder, sondern uns alle, warnt Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb in ihrer Key-Note-Rede beim FMVÖ-Recommender 2021. Jedoch sei es noch nicht zu spät, wenn wir jetzt die richtigen Schritte setzen. Wir wissen auch was zu tun wäre. Was wir nicht so recht wissen ist, wie wir das in Gang bringen. Sie erzählt eine Parabel über einen Bauern, der mit seinem Land so schlecht und recht seine Familie und sich ernährt, mit seinem Ertrag. Da macht ihm der Teufel ein Angebot. Er verdreifacht ihm den Ertrag, wenn er jährlich ein Prozent des Landes abgibt. Das Angebot gilt also für hundert Jahre, also auch für seine Nachkommen. Der Bauer dachte sich bei einer Verdreifachung seiner Einnahmen kann er auf ein Prozent Land gerne verzichten. Am Beginn funktioniert der Deal gut. Jedes Jahr erwirtschaftete der Bauer den dreifachen Ertrag und musste nur ein Prozent seines Landes an den Teufel abgeben. Nach 100 Jahren steht er aber ohne Land da und ohne Möglichkeit überhaupt Einnahmen zu erzielen, um sie verdreifachen zu können. Der Bauer hat nicht nur seine Seele, sondern auch sein Land verkauft. Der Nachbar hatte sich damals geweigert diesen Vertrag zu unterschreiben. Mit seinen geringen Einnahmen hatte er weitergelebt,

aber eben nicht so gut. Nach 100 Jahren jedoch haben seine Nachfahren noch immer das komplette Feld als Basis für ihre Ernährung. Aber nun als seine Nachfahren die einzigen waren, die nicht ihre Seele an den Teufel verkauften, fingen sie auch an immer mehr Gewinn zu machen, weil diejenigen, die ihre Seele verkauft hatten, zu ihm kamen, um bei ihm die (Über)lebensmittel zu kaufen.

Nachhaltig statt kurzfristiger Profitgier Aber was hat der erste Bauer falsch gemacht, fragt Dr. Kromp-Kolb. Er wollte doch nur seinen Profit maximieren, kurzfristig. Leider hat unser Wirtschaftssystem keinen Mechanismus, um sicherzustellen, dass das was notwendig ist auch passiert, um zu verhindern, dass die Meere leergefischt werden, um zu verhindern, dass ganz Österreich zugepflastert wird, weil ein Quadratmeter verbaut viel mehr Profit bringt als eine Blumenund Bienenwiese. Der Teufel erscheint nicht mit Hörnern und Klumpfuß, sondern als wissenschaftliche Theorie, als allgemeine Praxis, als Ideologie, als Dogma. Er nimmt auch nicht direkt das Land weg, sondern es kommt zu Erosion, zu Waldbränden, zu Überschwemmungen, zu Dürren, Biodiversitätsverlust. Es kommt nicht zu ErrC 06/2021 | 36 | VERANSTALTUNG

eignissen, bei denen man sofort erkennt, da ist etwas falsch, sondern wo man sich denkt, im Moment läuft es halt nicht so recht. Der Teufel bietet Scheinlösungen an, die Digitalisierung oder Kryptowährungen heißen können, die aber in Wirklichkeit Werkzeuge sind, aber keine Lösungen. Wir sollten die Werkzeuge nutzen aber mit bedacht. Nun haben wir es in Summe so weit gebracht, dass Veränderungen unausweichlich sind. Wir sind nicht im Jahr zwei oder drei unserer Parabel, sondern im Jahr 80 oder 90. Das heißt es ist höchste Zeit etwas zu tun, weil selbst die Verdreifachung der Einnahmen die Lebensgrundlage nicht mehr sichert. Es geht also nicht mehr um unsere Enkel, sondern bereits um uns selbst und ein Business-as-Usual gibt es nicht mehr.

Fünf Minuten vor Zwölf Steht es wirklich so schlecht um uns? Ein klares Ja, ist die Antwort von KrompKolb. Sie spricht über den neuesten Biodiversitätsbericht, der klar zeigt, dass wir mit einer ungeheuren Geschwindigkeit Arten vernichten, indem wir ihnen Lebensraum nehmen, sie überbeanspruchen und durch den Klimawandel auch noch gefährden. Wenn wir das auf das Finanzsystem übertragen, bedeutet das, wir leben nicht mehr von den Zinsen,


sondern vom Kapital. Das Problem dabei ist, dass wir nicht genau wissen, wie weit wir dieses Kapital schon angegriffen haben. Diesbezüglich gibt es noch eine gewisse Unsicherheit. Aber die Alarmglocken läuten bereits, und zwar sehr dramatisch, wie man beim Klimawandel sieht. Wir drohen aus dem 100.000-jährigen Rhythmus zwischen den Zuständen von Eiszeit und Warmzeit, auszubrechen und in einen neuen Rhythmus zu kommen, in Richtung wärmer, als wir es in der Lebenszeit der Menschen je erlebt haben. Wir wissen nicht so recht, wie weit wir über diesen Potential-Höcker, der uns in diesen einigermaßen stabilen Verhältnis klimatisch gehalten hat, schon überschritten haben, oder eben nicht. Was auf der anderen Seite des Höckers ist, das wissen wir noch nicht mit Sicherheit. Aus der Erfahrung der Vergangenheit müssen wir vermuten, dass wir dort in eine Entwicklung kommen, die keinen nächsten einigermaßen stabilen Zustand hat, sondern es dann in Richtung Hothouse-Earth geht. Das heißt es wird immer wärmer und wärmer und es gibt keinen nächsten stabilen Zustand, wo man sagen kann es ist z.B. um zwei Grad wärmer aber immerhin wieder stabil. Die Grenze ab wo die Grenze überschritten wird ist nicht genau festsetzbar von der Wissenschaft, aber wir vermuten, dass sie irgendwo zwischen 1,5 bis 2 Grad ist. Derzeit liegt die globale Erwärmung bei 1,2 Grad. Viel Spielraum haben wir daher nicht mehr. Die Entscheidung, ob wir dieses Klima stabilisieren wollen oder nicht, diese Entscheidung fällt jetzt, in diesen Jahren, nicht in zehn oder 15 Jahren. Wir müssen jetzt die Maßnahmen einleiten, damit sie in fünf oder zehn Jahren auch schon wirksam werden, sonst ist es möglicherweise zu spät.

Welche Schritte sind notwendig? Wir wissen was zu tun ist. Die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO geben hier einen sehr guten Rahmen ab, so die Expertin. Eine gemeinsame Vision, wo es hingehen soll, wird dort in 17 Zielen formuliert. Zusammengefasst geht es um ein

gutes Leben für alle, innerhalb der ökologischen Grenzen, die unser Planet vorgibt. Das bedeutet, dass wir in allen Bereichen Veränderung brauchen. Das fängt bei der Energie an. Wir müssen raus aus der fossilen Energie hin zu erneuerbarer Energie und zugleich mit erhöhter Effizenz und zudem Reduktion des Bedarfes. Das bedeutet, dass wir z.B. erneuerbare Energien im eigenen Land erzeugen, damit unser Geld nicht in andere Länder abfließt, die mehr gesegnet sind mit Gas oder Kohle. Das bedeutet auch, dass das Geld wieder uns gehört, und wir können es in Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb unsere Wirtschaft pumpen und damit sehr viele Dinge machen, die auch wichtig sind, z.B. unsere ist eine doppelte Aufgabe. Die erste AufWirtschaft und Industrie auf eine Kreis- gabe ist relevant, weil es um den Neuauflaufwirtschaft umstellen. Das sind Qua- bau geht. Also, dass wir herstellen, was litätsprodukte, die langlebig und reparier- wir in der Zukunft haben wollen. Das bar sein müssen und die dann am Ende heißt investieren in die Zukunft und in ihrer Lebenszeit recyclebar sein müssen, Zukunftsfähiges. Das ist die Herausforsodass man die Komponenten wiederver- derung, und zwar innerhalb des Systems, wenden kann. D.h. ein viel sorgfältige- die kurzfristig machbar ist. Wenn wir es falsch investieren, dann rer Umgang mit den Ressourcen unserer Erde ist gefragt. Das hat Konsequenzen haben wir einen sogenannten Login-Efim Bereich der Mobilität. Viel zu Fuß fekt – alte Strukturen, die uns daran hingehen, Radfahren, Öffentlicher Verkehr, dern diese Veränderungen herbeizufühAuto nicht besitzen, sondern nutzen, und ren, die wir brauchen. Der zweite Teil ist wenn Auto dann E-Auto mit Solar oder das System selber zu verändern, sodass erneuerbarer Energie betrieben. Das be- die Investitionen automatisch in nachhaldeutet auch eine andere Art von Land- tige Projekte hineingehen, weil es günswirtschaft. Das Schöne daran ist, dass alle tiger und logisch ist und die PunktezahVeränderungen gleichzeitig eine Verbes- len anders vergeben werden als nur über serung darstellen können. Es geht also Euro oder Währungen. Transformation nicht um Verzicht, sondern um ein bes- wird es jedenfalls geben. Sie kann über seres Miteinander, ein faireres Leben, und uns hereinbrechen. Das wäre nicht wünzwar auf globaler Ebene. Diese Verände- schenswert oder wir können sie gestalten. rungen kommen nicht von selbst, sondern Und wenn wir diese Transformation gediese muss man betreiben. Zu diesen Ver- stalten, haben wir auch die Möglichkeit änderungen gehört auch die Finanzwirt- zu entscheiden, wohin es gehen soll und schaft. Sie muss einen Spagat vollziehen, wie sie aussehen soll. Je mehr sich die Beindem sie innerhalb des jetzigen Systems troffenen selbst beteiligen an der Transnach wie vor lebensfähig bleibt. Aber zu- formation, desto ruhiger und reibungsgleich muss sie dafür sorgen, dass sich das loser wird die Transformation passieren, System so verändert, dass eine nachhal- und desto eher wird die Transformation tigere Finanzwirtschaft möglich ist. Das allen nützen. rC 06/2021 | 37 | VERANSTALTUNG


Faktencheck – Reiseversicherung durchblicker.at

Parallel zu den Öffnungsschritten im Mai werden in Österreich auch Reiseerleichterungen umgesetzt. 79 Prozent der Befragten geben in einer aktuellen Studie an, im Sommer sicher oder wahrscheinlich verreisen zu wollen. Umso größer deshalb das Interesse an Reiseversicherungen – und der Frage nach der Deckung bei Ereignissen in Zusammenhang mit Corona. „Grundsätzlich gilt, dass Reiseversicherungen bei Pandemien wie Covid-19 keine Leistung erbringen müssen. Viele Versicherer bieten allerdings freiwillig einen eingeschränkten Schutz bei Covid-19 und verzichten so zum Teil auf den Pandemie-Ausschluss“, so Gründer und Ge-

schäftsführer Reinhold Baudisch. Der Krankenversicherungsschutz gilt jedoch nur, wenn zum Zeitpunkt der Reise für den Urlaubsort keine Reisewarnung der Stufe 5 oder 6 vorliegt. Zu erkennen, sind diese Angebote am Vermerk „Absicherung für COVID-19-Erkrankungen“. Eine erhöhte Fallzahl im Urlaubsland und die Angst vor einer Ansteckung ist beispielsweise kein Stornogrund. Dasselbe gilt für eine behördlich angewiesene Quarantäne vor Reiseantritt. Je nach Anbieter ergibt sich etwa für ein Paar bei einem Einzelvertrag für eine Österreich-Reise ein Einspar-Potenzial von 45 Prozent. „Mit einer Reiseunfall-

Cyberversicherung

Wiener Städtische Versicherung Die Entwicklungen der letzten Monate haben gezeigt, wie schnell Firmen Opfer von Cyberangriffen werden können. Um die Cyberrisiken eines Unternehmens umfassend abschätzen zu können, muss die IT-Sicherheit jedoch genau unter die Lupe genommen werden. Die Wiener Städtische kooperiert ab sofort mit Cyber Trust Austria und

beschleunigt dadurch den SicherheitsCheck. „Mit Cyber Trust Austria haben wir den idealen Partner gefunden, der unsere Cyberversicherung perfekt ergänzt. Dadurch profitieren vor allem unsere Kunden, die mit Hilfe eines Gütesiegels rasch ihre Risiken in der Cyberwelt absichern können“, so Vorstandsdirektorin Doris Wendler. Um in den Genuss

Hauptversammlung

versicherung können auch zusätzliche Unfall-Leistungen wie eine Personensuche und -bergung mitversichert werden. Was viele nicht wissen: Bergungskosten mit dem Hubschrauber im alpinen Gelände werden von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht übernommen“, erklärt Baudisch.

des Gütesiegels zu kommen, muss jedes Unternehmen, ob groß oder klein, dafür sorgen, dass die eigenen Systeme nach Stand der Technik abgesichert, die Mitarbeiter entsprechend geschult sind und für den Fall der Fälle auch geeignete Notfallkonzepte vorliegen. Die Cyber Protect Versicherung der Wiener Städtischen ist die individuelle Lösung für Klein- und Mittelunternehmen. Versicherbar sind Eigenschäden, also Schäden im eigenen Unternehmen, und Fremdschäden, also Schäden bei anderen, für welche die eigene Firma haftet.

zent des Gewinns nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen. Die Dividendenrendite beträgt 3,6 Prozent.

VIG

Im Zuge der Hauptversammlung der VIG gab Vorstandsvorsitzende Elisabeth Stadler einen Rückblick über das Geschäftsjahr 2020, in dem die VIGGruppe trotz des Einflusses der COVID19-Pandemie abermals eine Prämiensteigerung und mehr als 10 Milliarden Euro

Reinhold Baudisch

Prämien erwirtschaftet hat. Außerdem präsentierte sie die Grundzüge von „VIG 25“, dem neuen Strategieprogramm der Gruppe von 2021 bis 2025. Die Dividende von 0,75 Euro pro Aktie wurde beschlossen. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 41,5 ProrC 06/2021 | 38 | MARKT

Erweiterung des Aufsichtsrates Die satzungsmäßige Höchstzahl der Mitglieder im Aufsichtsrat der VIG wurde durch Änderung der Satzung von zehn auf zwölf Personen erhöht. Zwei neue Mitglieder wurden erstmals in


den Aufsichtsrat der Vienna Insurance Group gewählt: Zsuzsanna Eifert und Robert Lasshofer. Die 42-jährige Zsuzsanna Eifert hat ihr Studium für Finanzen und Rechnungswesen in Budapest absolviert und weist langjährige Erfahrung im Telekommunikationsbereich in Zentral- und Osteuropa auf. Die Ungarin ist derzeit Leiterin der Internen Revision der ungarischen Telekom-Tochter Magyar Telekom Group. Bei der T-Mobile Austria führt sie neben der Internen Revision auch das Risk Management und interne Kontrollen. Zuvor war sie in diesen Funktionen bereits für T-Mobile CZ und Slovak Telekom tätig, die ebenfalls zur Deutsche Telekom AG gehören. Von 2008 bis 2011 war Zsuzsanna Eifert CFO des Telekommunikationsunterneh-

mens Invitel International Group. Der 63-jährige Mag. Robert Lasshofer verfügt über jahrzehntelange Top-Erfahrung in der Versicherungsbranche. Der gebürtige Wiener ist derzeit Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group. Bis Ende 2020 war er Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Wiener Städtische Versicherung. Der studierte Volkswirt ist zudem amtierender Präsident des Verbands der Versicherungsunternehmungen Österreichs (VVO) und sitzt in den Aufsichtsräten der AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Akti-

Verbesserte Ablebensversicherung Hannoversche

Die Tarife (Basis, Premium, Plus-Tarif und der umfassende Exklusiv-Tarif ) wurden verbessert. Zum Beispiel gibt es die vorgezogene Todesfallleistung nun schon im Basistarif. Bei schweren Erkrankungen werden 25 Prozent der versicherten Summe ausgezahlt. Die Premium-Tarife Plus und Exklusiv bieten eine Sofortauszahlung im Todesfall: Bei Einreichung der Sterbeurkunde werden

zehn Prozent der versicherten Summe sofort ausgezahlt, im Fall der Fälle lassen sich somit sofort fällige Rechnungen begleichen, bis der restliche Teil der Versicherungssumme ausgezahlt wird. Stirbt der Versicherte im Ausland, werden fünf Prozent der Versicherungssumme zusätzlich ausgezahlt. Damit können beispielsweise die Kosten für den Rücktransport des Verstorbenen gedeckt werden.

Online-Haushaltsversicherung Donau Versicherung

Die DONAU Versicherung geht mit WohnenNext, einem Online-Produkt, an den Start. „Mit WohnenNext, unserer neuen digitalen Haushaltsversicherung, setzt die DONAU neue Maßstäbe am Versicherungsmarkt. Benutzerfreundlichkeit, jederzeitige Abschlussmöglichkeit und eine vollständige digitale Verarbei-

tung erfüllen die Kundenerwartungen im Jahr 2021“, betont Judit Havasi, Vorstandsvorsitzende der DONAU. Das Innovationsteam der DONAU hat die zukunftsweisende Lösung gemeinsam mit Accenture Interactive, Österreichs führender Experience Agentur, entwickelt und umgesetzt. Beim Design der neue Haushaltsversicherung stehen EinfachrC 06/2021 | 39 | MARKT

Elisabeth Stadler

engesellschaft, der Erste Asset Management GmbH und der Österreichischen Verkehrsbüro AG.

Auch neu ist ein kostenloser temporärer Schutz. Bei Geburt/Adoption eines Kindes, Heirat und Bau/Erwerb einer Immobilie erhält die versicherte Person für sechs Monate kostenlosen Versicherungsschutz auf Antrag in Höhe von 20 Prozent der Versicherungssumme. Wird die Risikolebensversicherung zur Finanzierung einer selbstgenutzten Praxis oder Immobilie eingesetzt, gilt bei der Hannoverschen eine vereinfachte Gesundheitsprüfung mit nur zwei Gesundheitsfragen bei einer Versicherungssumme von bis zu 500.000 Euro und bei einem Eintrittsalter bis 45 Jahre.

heit und Transparenz im Mittelpunkt. Interessierte können ihr Zuhause mit drei verschiedenen Ausstattungsvarianten sowie vier optionalen Zusatzpaketen (Haftpflichtversicherung für Hunde, Zusatzversicherungen für Fahrrad und andere Sportgeräte, Elektronikpaket für iPad, Flatscreen & Co sowie Assistance bei versperrter Wohnung) individuell absichern und behalten dank des übersichtlichen Warenkorbs zu jeder Zeit der Antragsstrecke den Überblick über die gewählte Leistung und die entsprechende Prämie.


Kooperation ARISECUR / ÖBV

ARISECUR und ÖBV haben eine Kooperation im digitalen Antragsprozess samt elektronischer Unterschrift gestartet. Die Testphase ist abgeschlossen, der

offizielle Start bei allen Partnern in Österreich läuft zeitnah ab. Die Kooperation startet mit der Begräbniskostenvorsorge, der prämienbegünstigten

Zukunftsvorsorge und EinmalbeitragsLebensversicherung. Zum Kick-off gibt es ein IDD-zertifiziertes Webinar (Sozialversicherung inkl. öffentlichem Sektor). Andreas Büttner: „Das Webinar steht nicht nur unseren Vertriebspartnern, sondern allen Interessenten an unseren Dienstleistungen zur Verfügung.“

Studie zur Berufsunfähigkeitsversicherung NÜRNBERGER Versicherung AG In einer Online-Umfrage im Auftrag der NÜRNBERGER Versicherung hat das Linzer Market Institut die Einstellungen und das Wissen der Österreicher zum Thema Berufsunfähigkeitsabsicherung erhoben. Befragt wurden rund 500 Personen im Alter zwischen 16 bis 59 Jahren. Was die Absicherung potenzieller Risiken betrifft, wurde die Unfallversicherung am häufigsten genannt. So gaben 91 Prozent der Befragten an, dass die Absicherung bei einem Unfall „auf jeden Fall“ bzw. „auch“ abgedeckt werden sollte. Darauf folgen mit jeweils 75 Prozent die Absicherung für den Fall einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit, für die Pflege und den Todesfall. 30 Prozent der Befragten gaben sich in Summe grundsätzlich über staatliche Leistungen bei einer möglichen Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit informiert, wobei der Anteil, der sehr In-

formierten mit fünf Prozent gering ausfällt. Was die Hauptursachen für eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit betrifft, stehen für die Befragten psychiatrische Erkrankungen (z. B. Burn-out) sowie Erkrankungen des Bewegungsapparats unisono an oberster Stelle (rund 70 %), gefolgt von Krebs und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (rund 60 %). „In der Praxis ist es tatsächlich so, dass psychische Störungen und Verhaltensstörungen die Hauptursachen für eine Invaliditätspension sind“, so der Vorstand Mag. Erwin Mollnhuber. Auf die Frage, ob man für den Fall der Fälle mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung vorgesorgt habe, gaben 23 Prozent der Befragten an, dass dies der Fall sei. „Damit der Kunde eine Vorstellung davon bekommt, wie seine finanzielle Lücke im Falle einer Berufs-

„VIG 25“ sichert Weiterentwicklung Vienna Insurance Group (VIG) Gemeinsam mit den CEOs der Gruppengesellschaften hat das Management der Holding das strategische Programm der Gruppe für den Zeitraum 2021 bis 2025 erarbeitet und gestartet. „Wir se-

hen ein Umfeld, das in den kommenden Jahren von disruptiven Entwicklungen gekennzeichnet sein wird, die ihre Potentiale nicht unmittelbar, aber kontinuierlich entfalten werden. Sowohl das rC 06/2021 | 40 | MARKT

Mag. Erwin Mollnhuber

unfähigkeit konkret aussehen würde, bieten wir im Internet unter www.vorsorge-app.at ein spezielles Berechnungsprogramm. Hier erfährt man auch, was es kosten würde, diese Lücke zu schließen“, so Mollnhuber. Fehlende Informationen bzw. keine Aufmerksamkeit für das Thema werden als Hauptgründe für das Fehlen einer BU-Versicherung genannt. Rund ein Viertel geht zudem auch davon aus, nicht berufsunfähig zu werden.

Niedrigzinsumfeld als auch der steigende Druck seitens der Regulatorik und die zunehmende Relevanz umweltspezifischer Themen prägen bereits seit etlichen Jahren das Marktumfeld für Versicherer. Der Vertrieb – nicht zuletzt auch durch die Erfahrungen in der Pandemie – wird zukünftig verstärkt hybrid und eine Mischung aus persönlichem und digitalem Kontakt sein. Die Kontakt-


frequenz mit den Kunden sinkt, weshalb die Bedeutung der Sichtbarkeit bei den Kunden steigt und wir neue Kundenerlebnisse zusätzlich zur Absicherung der Risiken bieten wollen“, so Vorstandsvorsitzende Elisabeth Stadler. Die drei Gruppenziele umfassen den Ausbau der Marktposition in CEE (mindestens Top-3-Marktposition, ausgenommen Slowenien), die Schaffung von nachhaltigem Wert durch Verdienen der Eigenkapitalkosten und die Erreichung von ESG-bezogenen Zielen in den Bereichen Gesellschaft, Kunden und Mitarbeiter. Um den lokal diversifizierten Ansprüchen in den sich unterschiedlich entwickelnden Märkten der VIG noch besser gerecht zu werden, teilt

man künftig ihre Region in den Kernmarkt Zentral- und Osteuropa (CEE), der 20 Länder inklusive Österreich umfasst, und in 10 Spezialmärkte, in denen eine jeweils spezifische Zielsetzung verfolgt wird. Bis Ende 2025 soll ein Prämienvolumen von rund 12,3 Milliarden Euro erwirtschaftet werden. Das entspricht, ausgehend von der Basis 2020 mit 10,4 Milliarden Euro, einem durchschnittlich jährlichen Prämienzuwachs von rund 380 Millionen Euro. Die Combined Ratio soll unter 95 Prozent liegen. Für die Solvenzquote wird auf Basis der neuen Strategie und unter Berücksichtigung des aktuellen Umfelds eine Bandbreite zwischen 150 und 200 Prozent definiert, wobei diese Bandbreite ohne

Jahresbericht 2020

Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) 2020 hat die FMA mit 385 Mitarbeitern rund 940 konzessionierte oder registrierte Unternehmen beaufsichtigt, die zusammen Vermögenswerte von rund 1.300 Milliarden Euro verwalten. „Die österreichische Finanzwirtschaft hat die großen Herausforderungen durch die massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie im Berichtsjahr gut gemeistert und ist stabil aufgestellt“, so die Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller. So haben etwa

die Banken das harte Kernkapital sogar von 15,6 Prozent auf 16,1 Prozent verbessert. Auch das Volumen der notleidenden Kredite blieb mit 1,5 Prozent bis 2,4 Prozent aller Ausleihungen auf historischen Tiefstwerten. Die Versicherungsunternehmen haben im Schnitt eine Solvenz-Quote (SCR) von mehr als 220 Prozent. Die Investmentfonds, Pensionskassen und betrieblichen Vorsorgekassen haben die signifikanten Rückgänge durch die Börsenturbulenzen wieder aufgeholt

Neue Versicherungsprodukte für Bike-Leasing Hepster (MOINsure GmbH) Das Dienstrad-Leasing wird seit Januar 2021 dank neuer Steuerreform in Österreich für Unternehmen attraktiver. Das InsurTech hepster plant nun ein eigenes Versicherungspaket für österreichische Leasing-Anbieter. Für Arbeitgeber

sind Diensträder nun vorsteuerabzugsfähig und auch Arbeitnehmer profitieren von eindeutigen Vorteilen: Das Dienstrad und die private Nutzung müssen – im Gegensatz zu Deutschland – nicht mehr als geldwerter Vorteil versteuert werden. rC 06/2021 | 41 | MARKT

die derzeit in Anspruch genommenen Übergangsregelungen festgelegt wird. Darüber hinaus werden im Rahmen des Strategieprogramms „VIG 25“ in den kommenden Jahren zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Gesellschaft, Kunden und Mitarbeiter gesetzt, die auf das Versprechen der Gruppe „Schützen, was zählt“ einzahlen. Dazu gehören unter anderem der Ausbau grüner Veranlagung oder das neu definierte Ziel, den Bürobetrieb in allen Gesellschaften der Gruppe bis spätestens 2030 klimaneutral zu gestalten. Bis 2025 wird in einem Dreiviertel der CEE-Märkte ein Programm zur Bewusstseinsbildung des Vorsorgebedarfs und Nutzen von Versicherungen initiiert.

und schlossen 2020 mit neuen Höchstwerten bei den von ihnen verwalteten Vermögen. Das Gesamtbudget der FMA betrug 2020 rund 72,7 Millionen Euro, wovon 10,7 Millionen als Durchlaufposten für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben waren. 4,2 Millionen Euro der Kosten deckt der Bund pauschal, 5,7 Millionen Euro wurden durch Gebühren und sonstige Erträge gedeckt, der Rest ist verursachergerecht auf die Beaufsichtigten umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 57,7 Prozent, die Wertpapieraufsicht 22,7 Prozent, Versicherungsunternehmen 17,6 Prozent und Pensionskassen 2,0 Prozent.

Oftmals wird das Wunsch-Bike im Leasing durch eine Gehaltsumwandlung finanziert, sodass die monatliche Leasingrate vom Bruttogehalt des Mitarbeiters abgezogen wird. Hinzu kommt noch ein Versicherungsbeitrag, der je nach Leasing-Anbieter und Leistungsumfang unterschiedlich ausfällt. Basis des neuen Leasing-Pakets bildet eine leistungsstarke Vollkaskoversicherung, die Fahrräder und E-Bikes über den gesamten Leasingzeitraum gegen Diebstahl, Beschädigung und Zerstörung absichert.


Werte vermitteln „Geistig wachsam und flexibel zu sein, alles zu hinterfragen und Existierendes nicht als gegeben hinzunehmen, sondern sich für Entwicklungen zu interessieren und diese zu gestalten“, das ist eine der Botschaften von Univ. Prof. Alexander Mürmann, Ph.D., Lehrgangsleiter des Universitätslehrgang Risiko- & Versicherungsmanagement an der WU Wien, für seine Studierenden. Eine Ausbildung an einer öffentlichen Universität steht für freie, unabhängige Forschung und Lehre sowie für Qualitätsgarantie. Qualitätsgarantie kann viel bedeuten, eine Zusage, dass vereinbarte Normen eingehalten werden, das Versprechen einer gewissen Güte. Der Lehrgang zum akademischen Versicherungskaufmann bzw. akademischen Versicherungsmaklers ist mit Erfolg im Frühsommer des heurigen Jahres zu Ende gegangen. Wir haben mit mit Univ.Prof. Alexander Mürmann, Ph.D. gesprochen. Wie hat der Universitätslehrgang unter Corona Beschränkungen funktioniert? Mürmann: Am 10. März 2020 wurde

verkündet, dass ab dem 11. März 2020 der gesamte Lehrbetrieb auf Distanzlehre umgestellt wird. Unsere Teilnehmenden im Universitätslehrgang Risiko- & Versicherungsmanagement waren zum Zeitpunkt dieses ersten Lockdowns zu Beginn ihres zweiten Semesters. Dies stellte uns, die Vortragenden und die Teilnehmenden vor die große Herausforderung, ohne Vorlaufs- und Vorbereitungszeit innerhalb eines Wochenendes ein auf Präsenz basiertes Lehrprogramm und -konzept komplett auf Distanzmodus umzustellen. Die Wirtschaftsuniversität Wien hat als großer Bildungsanbieter schon sehr früh in eine stabile digitale Infrastruktur investiert, die wir in dieser Situation entsprechend nutzen und ausbauen konnten. Daher ist es uns gelungen, dass unser Lehrbetrieb zu keinem Zeitpunkt eingestellt werden musste, und wir nahtlos von

Präsenzlehre in Distanzlehre übergehen konnten. Zusätzlich zu der schon existierenden, digitalen Lernplattform für unsere Teilnehmenden haben wir gemeinsam mit den Vortragenden die didaktische Umsetzung von Distanzlehre weiterentwickelt und interaktive Formate, wie z.B. Gruppenarbeiten beim Unternehmensplanspiel und Fallstudien, digital sehr gut umgesetzt. Thematisch haben wir die Auswirkungen der Pandemie auf die Versicherungsbranche im Rahmen eines ExpertInnenforum im November 2020 aufgegriffen. Vier Expertinnen und Experten haben zu den Themen Betriebsunterbrechungsversicherung und Pandemien, Kreditversicherung, Rückversicherung und Public Private Partnerships, Solvency II und Risikomanagement referiert und sich den Fragen unserer Teilnehmenden gestellt. Was werden Sie bzw. die Universität aus der Krisenzeit mitnehmen? rC 06/2021 | 42 | INTERVIEW

Mürmann: Durch die Krise hat der Uni-

versitätslehrgang und auch die Wirtschaftsuniversität Wien einen unheimlichen Digitalisierungsschub erfahren. Dieser Digitalisierungsschub betrifft sowohl die technische Ausstattung als auch neue digitale Lehr- und Lernformate. Viele Hörsäle wurden neu ausgestattet, aus diesen jetzt „hybrid“ unterrichtet werden kann, das heißt, es sind Studierende

Durch die Krise hat der Universitätslehrgang und auch die Wirtschaftsuniversität Wien einen unheimlichen Digitalisierungsschub erfahren.


Wir greifen von Lehrgang zu Lehrgang aktuelle Themen auf, von denen wir überzeugt sind, dass sie langfristig für die Versicherungsbranche relevant sind und sein werden.

im Hörsaal anwesend und zusätzlich können sich Studierende extern zuschalten und die Lehrveranstaltung interaktiv mitverfolgen. Welche Schwerpunkte wird es im nächsten Lehrgang geben? Mürmann: Wir greifen von Lehrgang zu Lehrgang aktuelle Themen auf, von denen wir überzeugt sind, dass sie langfristig für die Versicherungsbranche relevant sind und sein werden. Für den nächsten Lehrgang werden wir Cyberrisiken und Reputationsrisiken, deren Versicherbarkeit und für diese Risiken angebotene Versicherungsprodukte in unser Lehrprogramm neu aufnehmen. Desweiteren wird das Thema Pandemierisiken und deren private und/oder öffentliche Versicherungsmöglichkeiten als Querschnittsmaterie in vielen existierenden Lehrinhalten integriert und diskutiert werden. Was würden Sie den Absolventinnen und Absolventen heuer gerne mitgeben? Mürmann: Resilienz durch Vertrauen

darauf, sich rasch auf unerwartete Umstände einstellen zu können. Unsere Ab-

solventinnen und Absolventen, die im Juni ihre Zeugnisse erhalten werden, haben ihr erstes Semester am Campus WU in gewohnter Präsenzlehre und die nächsten beiden Semester nahezu ausschließlich in Distanzlehre verbracht. Sie sind mit uns und den Vortragenden von einem Tag auf den anderen ins kalte Wasser gesprungen. Aber alle haben rasch unter der unerwarteten „Temperatur“ Schwimmen gelernt und ihre kommissionelle Abschlussprüfung beim erstmöglichen Termin abgelegt und bestanden. Sie haben viel zu Time Management gelernt, um vieles miteinander zu vereinbaren, wie zum Bespiel ihr berufsbegleitenrC 06/2021 | 43 | INTERVIEW

des Studium, Home Office und Home Schooling. Sie haben daher neben dem fachlichen Wissen im letzten Jahr ihre persönlichen Kompetenzen und Managementfähigkeiten weiterentwickelt. Darauf können unsere Absolventinnen und Absolventen zurecht stolz sein und mit Vertrauen in die Zukunft blicken. Wir danken für das Gespräch. Ein kleiner Hinweis der Redaktion, der Lehrgang zum akademischen Versicherungskaufmann bzw. akademischen Versicherungsmakler startet im Herbst 2021 und es gibt noch einige freie Plätze.


Werte vermitteln Ein Unternehmen, das sich Lebensregeln, den wichtigsten Werten im Leben wie Respekt, Fairness, Dankbarkeit und berufliche Qualität verschrieben hat, ist FiNUM Privat Finance. Was haben FiNUM und der Geschäftsführer Mag. Ali Eralp mit einer universitären Weiterbildung zu tun? Mag. Ali Eralp ist Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien und unterstützt seine Mitarbeitenden bei der Absolvierung des Lehrganges zur akademischen Versicherungskauffrau oder zum akademischen Versicherungskaufmann. Aus dem FiNUM Team hat Akad. VM Natascha Jetschko erfolgreich den Lehrgang abgeschlossen, wir haben mit beiden darüber gesprochen. Frau Jetschko, was war Ihnen bei Ihrer Entscheidung für eine Weiterbildung besonders wichtig? Jetschko: Es war mir wichtig, dass es

ein anerkanntes Weiterbildungs-Institut ist, dass die Weiterbildung einen großen Teil an praxisbezogenen Modulen beinhaltet und dass sie mit meiner beruflichen Tätigkeit kompatibel ist. Ich habe meine Lehre bei der Wiener Städtischen Versicherung abgeschlossen und bin nun seit über zehn Jahren in der Versicherungsbranche tätig. Nun war es für mich ein logischer Schritt, mich weiterzuentwickeln,

Die Ausbildung in den beruflichen Alltag zu integrieren, war durch die Unterstützung meines Arbeitsgebers relativ leicht, die private Umsetzung hat auch gut funktioniert.

eine Weiterbildung zu absolvieren, um auch den eigenen Wissenshorizont zu erweitern. In Abstimmung mit Mag. ­Eralp habe ich mich dann für den Lehrgang zur akademischen Versicherungskauffrau an der WU Wien entschieden. Was haben Sie vom Lehrgang umsetzen können, wie konnten Sie die Ausbildung in Ihren Lebensalltag integrieren? Jetschko: Die Umsetzung des Ge-

lernten in der Praxis war mir von Anfang an wichtig und es hat sich gezeigt, dass mir die vielen unterschiedlichen Bereiche wie Marketing, Versicherungstechnik und auch Kostenrechnung im alltäglichen Arbeitsumfeld einen interessanten Input geben. Auch der Bereich wie ein Versicherungsunternehmen aufgebaut ist, welche Prozesse wie ablaufen, war sehr lehrreich und hat meinen Blick auf unsere Produktgeber verändert. Speziell für meine Arbeit war der Lehrgang „akad. Versicherungsmakler“ wichtig, wir haben zum Beispiel gelernt, wie man einen Kundenstock bewertet, dieses WisrC 06/2021 | 44 | INTERVIEW

Durch gemeinsame Online-Workshops wurde das Teamgefühl gestärkt und auch die Vortragenden waren alle sehr motiviert.

sen konnte ich sofort in meiner beruflichen Tätigkeit umsetzen. Die Ausbildung in den beruflichen Alltag zu integrieren, war durch die Unterstützung meines Arbeitsgebers relativ leicht, die private Umsetzung hat auch gut funktioniert, obwohl man schon sagen muss, dass es eine sehr herausfordernde Zeit war. Es hat viel Engagement gekostet, immer am Ball zu bleiben. Aber ich bin stolz, dass ich es geschafft habe. Wie war der Ablauf in der CoronaZeit? Jetschko: Für mich persönlich war es

leichter, die Kurse im Homeoffice zu ab-


solvieren. Der Beginn war für alle etwas holprig, aber mit der Zeit konnten wir alle sehr gut den Ablauf im digitalen Miteinander abbilden. Durch gemeinsame Online-Workshops wurde das Teamgefühl gestärkt und auch die Vortragenden waren alle sehr motiviert. Natürlich ist die Aufmerksamkeit in den eigenen vier Wänden oft nicht so wie in einem Lehrsaal gegeben, aber mit viel Motivation untereinander war es gut. Was mir sehr zugutegekommen ist, war, dass der Prüfungsstress durch die Gegebenheiten für mich nicht so bedrückend war. Ein Dankeschön muss ich auch an die Organisation der Wirtschaftsuniversität aussprechen, es war wirklich durchgehend gut organisiert und für uns Studierende umsetzbar. Was würden Sie am Lehrgang verändern? Jetschko: Ich würde auch nach der Co-

rona-Krise mehr Online- als Präsenzveranstaltungen abhalten. Es könnten viel mehr Interessierte, auch aus den weiter entfernten Bundesländern, teilnehmen, da die weiten Anreisewege wegfallen würden. Am Lehrgang selbst würde ich nichts

Die FiNUM ist auf drei Werte aufgebaut: Sozial, rentabel und nachhaltig. verändern, die Mischung zwischen Theorie und Praxis war wirklich ausgewogen und in allen Bereichen sehr interessant. Mag. Ali Eralp, was ist Ihnen bei der Aus- und Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden wichtig? Eralp: Die Frage muss man anders stel-

len: Was ist mir an den Menschen in meiner Umgebung wichtig, unseren Mitarbeitenden, unseren Kunden, an den Menschen in meinem privaten Umfeld. Warum existiert ­FiNUM? Wir wollen die Finanzberatung verbessern. Es geht um eine ganze Branche, um die Gesellschaft. Die Gesellschaft schenkt dir Sympathie und Vertrauen, das ist keine Selbstverständlichkeit, diese Sympathie und das Vertrauen muss wieder zurückgegeben werden. Die ­FiNUM rC 06/2021 | 45 | INTERVIEW

ist auf drei Werte aufgebaut: Sozial, rentabel und nachhaltig. Sozial bedeutet für mich und unser Unternehmen, eine Sensibilität für die Bedürfnisse der Menschen zu entwickeln und umzusetzen. Rentabel bedeutet, unter Bezug auf alle unsere Werte unser Unternehmen rentabel zu führen, auch zugunsten unserer Mitarbeitenden. Nachhaltig bedeutet für mich einen Mehrwert zu schaffen, nicht zu zerstören, sondern zu erhalten. Meine persönliche Version von Nachhaltigkeit ist, dass es FiNUM auch noch in 200 Jahren gibt und dass man sich immer noch am mich erinnert und vielleicht einen Raum nach mir benennt. Wir haben vor circa fünf Jahren damit begonnen, die Zukunft von FiNUM auf neue Beine zu

Wir haben eine junge, engagierte und „positiv“ verrückte Mannschaft, mit der das Arbeiten viel Spaß und Freude macht.


Die junge Generation braucht mehr Raum, das Leben ist schwer genug, da müssen wir als Organisation und als Arbeitgeber es nicht noch schwerer machen. stellen und unsere Mannschaft in diese Umstellung miteinzubeziehen. Wir haben eine junge, engagierte und „positiv“ verrückte Mannschaft, mit der das Arbeiten viel Spaß und Freude macht. Diese jungen Menschen brauchen nicht nur eine gute Perspektive, sondern auch eine gute Ausbildung und einen Platz, wo sie ihr Wissen nutzen und ihre Freiräume ausleben können. Daher haben wir Natascha Jetschko bei ihrem Wunsch einer akademischen Weiterbildung sowohl monetär als auch ideell unterstützt. Es hat ausgezeichnet funktioniert. Ein wichtiger Aspekt war auch, dass während der Ausbildung die Organisation mitlernt und nicht darunter leidet, und das hat Natascha ausgezeichnet bewältigt. Die junge Generation braucht mehr Raum, das Leben ist schwer genug, da müssen wir als Organisation und als Arbeitgeber es nicht noch schwerer machen. Daher liegt uns das Wohl unserer Mitarbeitenden und unserer Kunden am Herzen und ich glaube, dass wir hier auf einem guten Weg sind, das nicht nur zu vermitteln, sondern zu leben.

Unser wichtigstes Ziel war Kundenpräsenz, nicht der Umsatz oder Kosten, sondern die Präsenz für unsere Kunden.

Wie haben F ­ iNUM und Ihre Berater die Corona-Krise bewältigt? Eralp: Wir haben unsere Hausaufgaben im Bereich der digitalen Prozesse schon vorher sehr gut erledigt, daher hat es uns nicht mit voller Wucht getroffen. Corona hat uns gezeigt, was wir alles haben und vorher noch nicht genutzt haben. Unser wichtigstes Ziel war Kundenpräsenz, nicht der Umsatz oder Kosten, sondern die Präsenz für unsere Kunden. Es ist eine Krise, die nicht aus der Ecke der Finanzwelt gekommen ist. Daher waren wir zum ersten Mal in der Rolle, in der wir immer sein sollten, wir sind dazu da, unseren Kunden zu helfen. Die Berater, die Organisation, alle waren an der Seite der Kunden. Aber die sozialen Kontakte fehlen natürlich, das persönliche Miteinander, das uns ausmacht, fehlt. Was werden Sie aus der Krise mitnehmen? Jetschko: Aus meiner Sicht hat die

Krise nichts Positives. Wir wurden aus unseren gewohnten Arbeitsabläufen herausgerissen und das gemeinsame Arbeiten ist erschwert worden. Wenn man etwas Positives sucht, dann ist es sicher in den IT-Abläufen zu finden. Die Technologie, die wir in kürzester Zeit aufgebaut haben, ist wirklich top und wird sicherlich auch zukünftig unsere Arbeitsprozesse erleichtern. Eralp: Unser Unternehmen

hat wirtschaftlich von der Krise profitiert, andere Unternehmen können seit Monaten nicht mehr unverschuldet arbeiten. Es rC 06/2021 | 46 | INTERVIEW

Die Technologie, die wir in kürzester Zeit aufgebaut haben, ist wirklich top und wird sicherlich auch zukünftig unsere Arbeitsprozesse erleichtern. sind mehr Menschen durch Corona gestorben. Viele haben sich an diese Nachrichten gewöhnt und das sollte nicht so sein. Was ich persönlich aus der Krise mitnehme? Den Wunsch, dass die Menschen sozialer werden. Vielen Dank für das Gespräch.

Was ich persönlich aus der Krise mitnehme? Den Wunsch, dass die Menschen sozialer werden.


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Flucht und Reise Österreich wollte mit dem grünen Pass nicht nur unproblematisches Reisen ermöglichen, sondern es als Vehikel für eine Superdatenbank nutzen, aber warum? von Mag. Christian Sec Das Reisen wird in der EU zu einer grünen Angelegenheit. Damit ist nicht der ökologisch nachhaltige Aspekt des Reisens gemeint, der wohl noch eine Zeit auf sich warten lässt. Ein grüner Pass soll zum neuen Gold für alle Reisenden innerhalb der Grenzen der EU werden und das unkomplizierte Reisen in der Union ermöglichen. Seit Anfang des Jahres war darüber debattiert worden, in welchem Ausmaß EU-Länder Reiseerleichterungen und Restriktionen selbst bestimmen können. Der Kompromiss sieht nun vor, dass einerseits zwar nicht in die Hoheit der Mitgliedstaaten eingegriffen wird, aber zusätzliche Beschränkungen wie etwa Quarantäne für Negativgetestete, Geimpfte oder Geheilte nur eingeführt werden soll, wenn es etwa die Infektionslage erfordert. Schlussendlich soll das europaweit gültige Zertifikat mit Beginn der Sommersaison, ab 1. Juli europaweit die Reisen erleichtern. Österreich hat bereits Ende Mai die Grundlagen für den Grünen Pass beschlossen. Jedoch hatte die Regierung dabei nicht nur ein Instrument im Sinn, um das Leben für Reisende oder Konzert- sowie Restaurantbesucher zu erleichtern, sondern man wollte mit Hilfe des grünen Passes gleichzeitig ein Superdatenregister, das im Hintergrund Daten des Erwerbslebens, des Einkommensniveaus, etwaige Arbeitslosigkeit, den Bildungsweg und Krankenstände aller geimpften und genesenen Personen verknüpft, wie Thomas Lohninger, Geschäftsführer der Digitalrechteplattform Epicenter Works, aufzeigte. Die scharfe Kritik vieler Organisationen hat nun zur Zufriedenheit von Lohninger und vielen anderen Kritikern das Rück-

rudern der Regierung in dieser Frage gebracht. „Aber was die Politik da geritten hat, darüber wird man reden müssen“, so Lohninger in einem Puls24-Interview.

Wehret den Anfängen Wenn man darüber spricht, muss grundsätzlich darauf hingewiesen werden, dass das Grundrecht auf Datenschutz kein absolutes Recht in der Verfassung darstellt, sondern es ist seitens des Gesetzgebers eine Abwägung zwischen Wahrung des öffentlichen Interesses und dem Schutz der Geheimhaltungsinteressen der Betroffenen zu treffen. Das „Öffentliche Interesse“ ist wiederum ein unbestimmter Rechtsbegriff, der immer wieder in Notzeiten von Staatenlenkern als Argument gebracht wird, um Persönlichkeitsrechte wie den Datenschutz zurückzudrängen. Auch die Pandemie ist eine solche Notzeit, in der sich die Menschen vor einem Virus bedroht fühlen. In Zeiten der

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Bedrohung entsteht in der Gesellschaft eine Fluchtmasse, wie es Elias Canetti in seinem Werk Masse und Macht beschreibt. Die Gefahr, von der man bedroht wird, ist dabei für alle dieselbe. Man flieht daher zusammen, weil es sich so besser flieht. Solange man beisammen ist, empfindet man die Gefahr als verteilt. Man geht in der Masse auf und der Bedarf nach Individualität geht bei allgemein empfundener Gefahr zurück. Es wird daher populär im „Öffentlichen Interesse“ zu verordnen. Wenn man so will, dann war die Flucht so etwas wie eine Reise in eine neue Normalität. Eine Notverordnung regelt die Flucht und versucht gleichzeitig Panik – bei der es zu einem Kampf jedes einzelnen gegen alle anderen kommt – zu vermeiden, indem sie die individuellen Rechte durch Verbote und Einschränkungen reduziert und somit einen gewissen Zusammenhalt bei der Flucht garantiert. Das Massengefühl der Flucht braucht dabei notwendiger-


weise ein Bedrohungsnarrativ. Beispiele dafür in der Geschichte gibt es unzählige. Mit dem deutschen Reichstagsbrand 1933 wurde von den Nazis die Geschichte erzählt, dass die Kommunisten das Deutsche Reich bedrohen. Daraufhin wurde die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat (Reichstagsbrandverordnung) erlassen. Dies war der Beginn des Endes der Grundrechte der Weimarer Republik. Nach der Reichstagsbrandverordnung wurde nicht einmal ein Monat später das Ermächtigungsgesetz verabschiedet, mit dem die gesetzgebende Gewalt de facto vollständig an Adolf Hitler überging. Es war die Grundlage zur Aufhebung der Gewaltenteilung und ermöglichte alle darauffolgenden Maßnahmen zur Festigung der Diktatur. Zurück zur Flucht beschreibt Canetti das natürliche Ende der Flucht mit der Erlangung ihres Zieles. In der Sicherheit löst sich die Fluchtmasse also auf. So wie bei der Reise kehrt man bei der Flucht wieder zurück. Der Unterschied: Man kehrt einzeln zurück, wie man zusammen floh. Mit dem Ende des Bedrohungsszenario wird daher der Bedarf an individuellen Freiheitsrechten wieder stärker, darunter zählt auch, dass persönliche Rechte, wie das Grundrecht auf Privatsphäre und Datenschutz wieder einen größeren Stellenwert bekommen.

Das Wohl der Allgemeinheit hatte seine Zeit Komplexitätsforscher drängten schon im vergangenen Jahr auf eine Verbesserung der Datensituation, sowie die Erstellung eines effektiven nationalen digitalen Notkonzepts. Immer wieder wurde während der COVID-Pandemie die Kritik laut, man wisse zu wenig welche Gesellschaftsschichten von der Ansteckung mit dem Virus vor allem betroffen sind und manchmal tat man sich im Wirrwarr von Länderkompetenzen gar schwer die Anzahl der noch freien Kapazitäten auf den Intensivstationen zu zählen. Aber nun ist die Massenflucht vorbei. Das Ministerium wollte demgemäß mit der Einführung einer Superdatenbank die Auswirkungen der Pandemie auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen besser verstehen und für zukünftige Herausforderungen um Sars-CoV-2 und mögliche ähnliche Krisen vorbereitet zu sein. Aber der Zug für große Einschränkungen in den Persönlichkeitsrechten scheint endgültig abgefahren zu sein. Das öffentliche Interesse hatte seine Zeit aber das Pendel bewegt sich nun wieder in die andere Richtung. Die individuellen Opfer waren zu groß, als dass Grundrechte wie Datenschutz oder Privatsphäre weiterhin widerstandslos manipuliert werden können, während sich schön langsam so etwas wie ein Aufatmen danach breitmacht. Die Vernunft kehrt wieder zurück und mit ihr der Wille zur persönlichen Freiheit, die nicht austauschbarer Teil der Masse, sondern einzigartiger Mosaikstein in der Gesellschaft ist.

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Vorschau

Interview mit Alexander Neubauer Leiter Partnervertrieb Helvetia Österreich

Rechtsschutzversicherung in Krisenzeiten

Wohin geht der Trend – Digitalisierung im Versicherungsvertrieb

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für

Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. Fotos: Adobe Stock, ­risControl/Chris-

toph Schönfellner, Helvetia/ Florentin Haunold, Stephan Huger, FMVÖ, Martina Draper, Philipp Lipiarski/www. goodlifecrew.com, Clemens Weiss, feel image - Fotografie/Felicitas Matern, Robert Jäger, Ludwig Schedl, Christoph

Adamek, CAS, Ian Ehm. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstel-

len. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2021 / (ca)


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