500. Ausgabe risControl 04 2021

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Nr. 04 - 2021 | Heft 500 | 42. Jahrgang


T G Ä R T T O

G N U R NTWORT A R E V

ld auch e G r h i ie ER A LI chten s nerali können ö N E m G b l R ha Ge DE DS BEI m Herzen, des gen? Mit der altige FondsN O F E anl e en a . ac h h ALTIG NACHH gt Ihren Kund ng nachhaltig ber unsere n sen vorsorgen lie sü es er u Umwelt ebensversich ie jetzt mit un zu ihren Inter rL nd nS bei ihre das. Spreche genau passe en au s i e g e n m i t Ih r e K u n d , da palette T NE R R A P / T A A L I. G E NE R

E I S M U S ’ T H E UNS G


DIREKTE AUSSAGEN

Was erwarten wir in heiklen Zeiten von der Politik und von Führungskräften? Wir erwarten Fakten, Aussagen mit Inhalt oder besser gesagt: Wir erwarten, dass die getroffenen Aussagen verbindlich sind oder der Inhalt Substanz hat. In Zeiten der Covid-19-Krise und der kommenden Wirtschaftskrise braucht es noch mehr Inhalte seitens der Politik, denn: Worauf sollte man vertrauen können, wenn nicht auf die von uns gewählte Staatsspitze? Aber nicht nur seit der Covid-19-Krise gibt es immer mehr Politikerinnen und Politiker, die einer besonderen Kunst – der Kunst des Nichtssagens, des Sprechens ohne Inhalt – anheimgefallen sind. Vor sehr langer Zeit bei der ersten von risControl in Kooperation mit der VJV Versicherung veranstalteten Messe in Linz, vielleicht erinnern sich einige „Ältere“ noch an dieses Ereignis, traf sich am Abend der innere Kern unserer Redaktion bei einem Glas Wein. Wie wir uns so an unseren Rotweingläsern anhielten und den Tag Revue passieren ließen, kamen wir auf die glorreiche Idee, uns die nächsten beiden Stunden angeregt zu unterhalten, mit sinnlos aneinander gereihten Sätzen ohne Inhalt, aber wichtig klingend. Nicht zu verwechseln mit dem Spiel der Kinderzeit, bei dem bestimmte Vokale nicht gesagt werden durften, denn es war wirklich ein anregendes Gespräch, nur ohne Sinn und Inhalt. Das Gespräch lief circa so ab: Protagonist 1: „Na, war das eine Mühe? Das kann doch nicht sein.“ Protagonist 2: „Und grün war es auch noch, hast Du das gesehen?“

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P1: „Vielleicht kommt das rote Auto vorbei?“ P2: „Schmeckt das nach Gummibärli?“ Wir haben das durchgehalten und mit der Zeit auch viele Zuhörer für unser Gespräch interessieren können, manche haben sich ihren eigenen Reim darauf gemacht, andere haben sich, ohne zu wissen, worum es ging, und vielleicht der späten Stunden geschuldet, an dem Gespräch beteiligt, natürlich auch ohne Sinn und Inhalt. Es war ein Spaß sondergleichen, am nächsten Tag wurden wir, es war der zweite Tag der Veranstaltung, von einigen darauf angesprochen, warum es eigentlich gegangen sei, da es sich doch so wichtig angehört habe. Auf die Aussage, dass es ein sogenanntes Kunstprojekt, ein Sprechen ohne Sinn und Inhalt, gewesen wäre, kamen bei vielen Zweifel auf und einige waren sogar überzeugt, dass es doch um eine wichtige Sache gegangen wäre. Das war ein Spaß! Zurück in der heutigen Zeit: Wenn es nicht schon so lange her wäre, könnte ich glauben, ein Rhetoriktrainer der heutigen Politiker hätte bei uns in der Bar gesessen und sich unsere Idee als die seine mitgenommen. Ohne Inhalt und Sinn so lange zu sprechen, ist eine Kunst. Da es jedoch oben an der Spitze und vor laufender Kamera geschieht, ist doch von Spaß keine Rede mehr, denn eigentlich ist es traurig. Oder was sagen Sie? Ihre Doris Wrumen


Editorial 03

Direkte Aussagen

News 06 06 07 07 08 08 08 10 10 10 11 11 12 12 12 14 14 14 15 16 16 16

24

88 Coverstory

Förderpreis D.A.S. Rechtsschutz AG

34

Neuer Leiter

500

ÖWD Security & Services

Neue Leitung

Markt

muki Versicherungsverein a.G.

Bienenschutzinitiative VAV Versicherungen

22

FMA

22

HDI Lebensversicherung

23

Mehr Sicherheit im E-Commerce-Bereich Vertriebsteam Weiterbildung online Versicherungsagenten

23

Beitritt zu UN Global Compact Vienna Insurance Group AG (VIG)

28

Wohnbarometer 2021 VAV Versicherungen AG

28

Neue Leitung

Zurich Österreich

68

Kooperation mit ImmoScout24 DONAU Versicherung AG

70

Cyber Security Report Deloitte Österreich

Demonstrationen D.A.S. Rechtsschutz AG

76

Tiroler Versicherung

76

PwC Österreich

78

FMA

78

Auszeichnung

Homeoffice-Gesetz Österreich Versicherungsvergleichsportale Talanx Gruppe – neue Vorstände HDI International AG

78

Mitwirkung – Unfallversicherung Nürnberger Versicherung AG

79

Betriebliche Zusatzpensionen Wirtschaftskammer Österreich

79

InsurTech Map

House of InsurTech Switzerland/F10/ Kickstart

Neuer Commercial Director Coface Austria

Forderung: Steuererleichterung Fachverband der Versicherungsmakler

82 82

Fremdwährungskredite Q4 2020 FMA

Vorläufiges Ergebnis 2020 Vienna Insurance Group AG (VIG)

Cyberrisiken erkennen und vorbeugen Helvetia Versicherung

CyberRisk Tarifrechner R + V Versicherung

Jahresergebnis 2020 Helvetia Österreich

Österreichischer Fondsmarkt 2020 FMA

Wiener Versicherungsmakler blicken mit Geschichte in die Zukunft „Die Förderung innovativer, nachhaltiger und strategischer Sektoren hat für uns Priorität“ Nachhaltige Investments Allianz Österreich

Art & Lifestyle HDI Global

Bericht zum Vorjahr Talanx Gruppe

Angebotserweiterung bei nachhaltigen Investments Allianz Global Investors (AllianzGI)

Einkauf in Kanada ARAG

Gute Entwicklung im Ausnahmejahr 2020 Zurich Versicherung

Gesundheitsvorsorge Wiener Städtische Versicherung

Neue Cyberversicherung DONAU Versicherung AG

Ergebnis 2020 belastet, aber robust Allianz Österreich

rC 04/2021 | 04 | INHALT


72 34

30 & 62

86 Interview 18

24

30 62 72 74 88

Die Versicherungswirtschaft muss mit der Zeit gehen! Mag. Robert Lasshofer, Präsident des VVO, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins

18

Vermögensberatung im Wandel der Zeit

Kolumne

Mag. Wolfgang Lechner, Prokurist, Leitung Vertrieb und Haftungsdachgeschäfte bei PRIVATCONSULT und Geschäftsführer der SUPRIS Investment-Service GmbH

64

Karl Wrumen

86

Im Auge des Sturms

„Versicherungsmakler sind Piranhas“

Domestizierte Outlaws von Mag. Christian Sec

Die begehrte Impfung von Mag. Christian Sec

Karl Wrumen

Gesucht und gefunden!

Kommentar

Michael Tabachnik, Geschäftsführer der Versicherungseck GmbH

Warum zum Spezialisten?

80

KommR Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler

Die Welt der Wohnkredite

Christoph Kirchmair, CEO von Infina und Helmut Zangerl, Leiter von Corporate Finance

84

Managed Blockchain als Katalysator für neue Geschäftsmodelle von Constantin Gonzalez, Principal Solutions Architect bei Amazon Web Services (AWS)

Erfolgreiche Unternehmens(ver)käufe von René Hompasz, MBA

rC 04/2021 | 05 | INHALT


Förderpreis

D.A.S. Rechtsschutz AG Bereits zum 15. Mal hat die D.A.S. Rechtsschutzversicherung den Förderpreis an junge Juristen verliehen. Eine Jury aus angesehenen Juristen bewertete die eingereichten Arbeiten. In diesem Jahr wurden Carolin Pfingstl und Isabelle Vonkilch prämiert. Die Jury besteht aus dem D.A.S.-Vorstand Ingo Kaufmann, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Franz Kronsteiner, dem bekannten Rechtswissenschaftler Attila Fenyves und dem Leiter des D.A.S. RechtsService Markus Messenlehner. Sie haben die Arbeiten im Vorfeld analysiert und bewertet. Aufgrund der hohen Praxistauglichkeit der wissenschaftlichen Arbeiten entschied man sich, zwei Arbeiten in der Höhe von jeweils 1.500 Euro zu prämieren. Die Masterarbeit von Pfingstl beschäftigt sich mit dem Vertriebsaspekt: „Die Chancen des Coverholder Modells nach Lloyd’s of London als innovativer Vertriebsweg für die österreichische Versicherungswirtschaft“. Sie beleuchtet im Licht der maßgeblichen rechtlichen Rahmenbedingungen die Anforderungen und die Gestaltungsmöglichkeiten durch Abschlussagenten.

„Das ist in Anbetracht der aktuellen Digitalisierungswelle auch für die Rechtsschutzversicherung ein interessantes Zukunftsthema, insbesondere, wenn es um die Entwicklung und den Vertrieb von Produkten für neue Risiko- und Rechtsbereiche oder für die Wahrnehmung der rechtlichen Interessen spezifischer Berufsgruppen geht. Daneben können mit digital aktiven Abschlussagenten möglicherweise auch bisher nicht oder unzureichend durchdrungene Regionen mit Aussicht auf Erfolg in Angriff genommen werden“, erläutert die Jury. Vonkilch veröffentlichte ihre ausgezeichnete Arbeit als Artikel in der „Zeitschrift für Versicherungsrecht“

unter dem Titel „Inflation und Prämienanpassung“ und setzt sich somit mit einem sehr aktuellen und brisanten Thema auseinander. „Ihr Aufsatz knüpft an die bisherige Judikatur zur Wertanpassungsklausel in den Allgemeinen Rechtsschutzbedingungen an und zeigt auf, dass es den Rechtsschutzversicherungen gelingen muss, die erheblichen Auswirkungen des gegenwärtigen Inflationsrisikos auf Streitwerte und Rechtskosten – innerhalb der Versicherungssumme – im Rahmen langfristiger Verträge sichtbar und verständlich zu machen oder durch neue Instrumente besser in den Griff zu bekommen“, so Kaufmann.

Neuer Leiter

ÖWD Security & Services Stefan Roither hat innerhalb der Salzburger Firmengruppe ÖWD die Leitung des Bereichs „Versicherungsmakler“ übernommen. Bei ÖWD insurance services werden sowohl für Privatpersonen als auch Unternehmen Risikoanalysen erstellt und anschließend maßgeschneiderte Versicherungspakete geschnürt. Der gebürtige Salzburger verfügt über langjährige Erfahrung als Versicherungs-

makler. Über viele Jahre war er bei Aon tätig und konnte dort ein hervorragendes, branchenübergreifendes Netzwerk aufbauen. „Nach 17 Jahren hat es mich gereizt, eine neue Herausforderung anzunehmen. Bei ÖWD insurance services habe ich die Möglichkeit, selbst etwas aufzubauen, darauf freue ich mich sehr“, so Roither. rC 04/2021 | 06 | NEWS

Stefan Roither


Neue Leitung

muki Versicherungsverein a.G. Michael Brunner ist seit 1988 in der Versicherungsbranche tätig und seit zehn Jahren bei muki als Vertriebsdirektor für die Steiermark zuständig. Nun hat er die Leitung des Partnervertriebes für Österreich übernommen. „Durch die fachliche und vor allem auch soziale Kompetenz werden unsere Vertriebsdirektoren vor Ort in den Bundesländern die bekannte muki Handschlagqualität weiter aufrechterhalten und ausbauen. So können wir rasch und vertriebsorientiert handeln und unsere Vertriebspartner bestmöglich unterstüt-

Finanziell flexibel bei schweren Erkrankungen Ablebensversicherung mit Dread Disease Michael Brunner

zen“, so Michael Brunner im Hinblick auf seine neue Aufgabe.

Besser zweifach geschützt: dialog-leben.at/dreaddisease

Bienenschutzinitiative VAV Versicherungen

Wussten Sie, dass Bienen für 500 g Honig in Summe dreimal um die Welt fliegen müssen und eine einzelne Biene in ihrem Leben nur knapp einen Teelöffel Honig produziert? Das Zusammenspiel aller Bienenarten führt zur Gesamtbestäubung von 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen, womit Bienen die drittwichtigsten Nutztiere (hinter Rind und Schwein) sind. Um einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und damit auch zum Umweltschutz zu leisten, unterstützt die VAV ab sofort das „Projekt 2028“, die größte digitale Bienenschutzinitiative in Österreich. Ins Leben gerufen vom Start-up Hektar Nektar ist es das Ziel des Projektes, bis 2028 die Bienenpopulation um

Wichtige Soforthilfe Einmalige Kapitalleistung: 25.000, 50.000, 75.000 Euro zur Auswahl

Leistung bei schwerer Erkrankung

zehn Prozent zu erhöhen. „Wir freuen uns sehr, nun Teil des Projekts 2028 zu sein. Als Versicherer für die wichtigsten Lebenssituationen unserer Kunden denken wir schon heute an die Welt von morgen und sichern nachhaltig die Zukunft der summenden Bestäuber und somit die Vielfalt unseres Planeten Erde“, so Vorstandsvorsitzender Sven Rabe.

rC 04/2021 | 07 | NEWS

Krebs, Schlaganfall, Bypass-OP, Myokardinfarkt, Nierenversagen, Multiple Sklerose

Leistung bei Verlust von Grundfähigkeiten Sehen, Hören oder Sprechen

Dialog Lebensversicherungs-AG Stadtberger Str. 99, D-86157 Augsburg


Mehr Sicherheit im E-Commerce-Bereich FMA Ab sofort ist auch bei Kartenzahlungen im E-Commerce-Bereich eine starke Kundenauthentifizierung („2-FaktorAuthentifizierung“) gesetzlich erforderlich. Die starke Kundenauthentifizierung soll dazu beitragen, Betrugsfälle im Zahlungsverkehr möglichst zu verhindern. Sie bedeutet, dass die Identität einer zah-

lenden Person mindestens anhand zweier Faktoren von insgesamt drei zu überprüfen ist. Diese sind: Wissen – etwas, das nur die zahlende Person weiß, wie zum Beispiel ein Passwort / Besitz – etwas, das nur die zahlende Person hat, wie zum Beispiel eine Karte, die mittels Kartenlesegeräts eingelesen wird, oder ein

Handy, auf dem ein TAN-Code empfangen wird / Inhärenz – etwas, das nur die zahlende Person ist, wie zum Beispiel ein Fingerabdruck oder Gesichtsscan. Die starke Kundenauthentifizierung ist in der Richtlinie über Zahlungsdienste (Payment Service Directive II, PSD II) geregelt, welche am 13. Jänner 2016 in Kraft trat und mit 1. Juni 2018, durch das Zahlungsdienstegesetz 2018 (ZaDiG 2018), in nationales Recht – mit Übergangsfristen – umgesetzt wurde. Ursprünglich hatten Unternehmen bis 14. September 2019 Zeit, auf eine starke Kundenauthentifizierung umzustellen.

Vertriebsteam

HDI Lebensversicherung Akad. Versicherungskauffrau Elisabeth Müllner wurde zur Vertriebsdirektorin Region Ost bei der HDI Lebensversicherung AG ernannt. Sie ist ab sofort gemeinsam mit Georg Stübler für die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland verantwortlich. Michael Miskarik, Leiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich: „Ich freue mich sehr über diese kompetente Verstärkung. Unser Vertriebsteam ist eine wichtige Schnittstelle nach außen und in dieser Funktion leistet es täglich einen wertvollen Beitrag zu einem LEBENSWERTEN Miteinander.“ Zur Vertriebsdirektion von HDI LEBEN gehören neben Müllner und Stübler auch

Georg Stübler, Florian Staudinger, Elisabeth Müllner, Stephan Bock, Christian Blaskovic, Andreas Kornpointner

Andreas Kornpointner (Region Nord), Florian Staudinger (Region West), Christian Blaskovic (Region Süd) sowie Stephan Bock (Key-Account-Management).

Weiterbildung online Versicherungsagenten

Die Absolvierung der Weiterbildungsverpflichtung für das Jahr 2021 ist zu 100 Prozent online möglich. Am 9. März hat das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandorte die

Rechtsmeinung der Versicherungsagenten bestätigt. „Ich freue mich sehr, dass die Regelung zur Online-Absolvierung der Weiterbildungsverpflichtung bestehen bleibt“, erklärt BundesgremialobrC 04/2021 | 08 | NEWS

Als erste Ansprechpartner für Qualitätsmakler aus ganz Österreich sind sie unter anderem für die Einhaltung der Service Level Agreements verantwortlich.

mann KommR Horst Grandits und ergänzt: „Außerdem ist es großartig, dass das Ministerium so rasch auf unsere Anfrage reagiert hat!“. Vor allem letzterem Punkt sei es zu verdanken, dass nun alle Kolleginnen und Kollegen Zeit zum Planen hätten und sich in aller Ruhe die individuelle Kombination aus dem bestehenden Webinar- und Präsenzseminar-Angebot aussuchen könnten.


Die digitalen Alltagshelfer Ganz schön arbeitsreich so ein Makleralltag. So viele Tasks, die zu erledigen sind. Zum Glück gibt es digitale Helfer, die bei Prozessen wie der OMDS Dateneinspielung unterstützen können, damit mehr Zeit für den wichtigsten Part bleibt – die Beratung des Kunden.

Was für ein schöner Tag! OLE hat die OMDS Daten bereits von den Versicherungen abgeholt und ist damit unterwegs zu TOGETHER.

Nun müssen die Daten nur noch nach CCA gebracht werden. Lieber Makler, du hast die Wahl! Hier die Unterschiede zwischen den aktuellen und den bestehenden Daten.

Die Daten sind schon für CCA aufbereitet.

Die ausgewählten Daten werden in CCA gespeichert – dadurch sind sie natürlich auch in CCA Online sofort verfügbar.

Von hier aus kann der Makler die aktuellen Daten dann über das Kundenportal myVersUm auch seinen Kunden zur Verfügung stellen.

Die für den Kunden relevanten Daten – wie Vertragsoder Schadendetails – werden übertragen.

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Nun hat auch die Kundin den perfekten Überblick über ihren Versicherungsumfang.

Der Makler kann sich nun entspannt zurücklehnen, denn mit digitalen Helfern geht’s im Arbeitsalltag schneller und einfacher voran. Ich bin froh, dass ich es ausprobiert habe! Sie auch?

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Grafik © Together CCA/Mirella Karoly/freepik.com/shutterstock.com

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Beitritt zu UN Global Compact Vienna Insurance Group AG (VIG) Die VIG ist am 8. März 2021 dem United Nations Global Compact beigetreten, der weltweit größten Initiative für Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit. Die Versicherungsgruppe bekennt sich weiters zu den UN Sustainable Development Goals (SDGs) und verpflichtet sich, diese aktiv in ihrem Einflussbereich voranzutreiben. Einmal pro Jahr wird das Unternehmen im Rahmen des UN Glo-

bal Compact einen Fortschrittsbericht vorlegen, mit dem es bekundet, dass es an der Umsetzung der Prinzipien sowie der SDGs arbeitet. „Das größte Potential zur Mitwirkung an den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen durch die VIG-Gruppe sehen wir bei den vier Zielen: Gesundheit und Wohlergehen, Maßnahmen zum Klimaschutz, Nachhaltige Städte und Gemein-

den sowie Geschlechtergleichheit. Für uns ist es zudem künftig noch wichtiger, unsere Investmentstrategie an sozialen und ökologischen Kriterien auszurichten und Produkte mit ökologischem Mehrwert anzubieten“, so Generaldirektorin Elisabeth Stadler. Die jüngste Initiative der Vienna Insurance Group zu nachhaltigen Investments ist eine Senior-Nachhaltigkeitsanleihe, die erfolgreich am 18. März 2021 in der Höhe von 500 Millionen Euro platziert wurde. Die Nachhaltigkeitsanleihe der VIG wird für Investments in grüne und soziale Vermögenswerte verwendet.

Wohnbarometer 2021 VAV Versicherungen AG

Laut der jüngsten Studie zum Wohnbarometer der VAV wollen die Österreicher vermehrt auf Elektromobilität setzen. So planen drei Prozent der Befragten den Kauf eines E-Autos, 16 Prozent werden eventuell ein solches anschaffen. „Elektromobilität im Kfz-Segment, einschließlich der Hybridfahrzeuge, ist kontinuierlich am Steigen. Per Ende 2020 liegt der Bestand von Elektro-/Hybrid-Fahrzeugen bei einem Anteil von rund 2,6 Prozent an den gesamten zugelassenen Pkw“, so Vorstandsvorsitzender Sven Rabe. Die Detailanalyse zeigt, dass 30- bis 49-Jährige mit 21 Prozent „Ja“ oder „Eventuell“ stärker als andere Al-

tersgruppen dem E-Antrieb zugeneigt sind. Eigenheimbesitzer zeigen mit fünf Prozent „Ja“ und 20 Prozent „Eventuell“ eine höhere Affinität zur Elektromobilität als Mieter, von denen sich zwei Prozent für „Ja“ entschieden und 11 Prozent für „Eventuell“. Ein beachtlich hoher Anteil von 13 Prozent der Probanden gibt an, bereits ein E-Bike zu besitzen. Das größte Interesse zeigt die Altersgruppe 50+, in der 14 Prozent ein EBike fahren und 18 Prozent sicher oder eventuell eines kaufen wollen. Rabe: „Die Verschiebung des Antriebsmixes

Neue Leitung Zurich Österreich

Zurich Österreich integriert die betriebliche Altersvorsorge (bAV) in den Bereich der Lebensversicherung. Marga Derstroff, die langjährige Leiterin der Lebensversicherung, wird den Gesamtbereich leiten. „Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) gewinnt in Österreich

an Bedeutung und wird für die Mitarbeiterbindung immer wichtiger. Wir knüpfen damit an die Reorganisation an, die wir bereits im Vertrieb erfolgreich umgesetzt haben“, sagt Kurt Möller, Mitglied des Vorstandes. Mit 1. April 2021 übernimmt Mag. Markus Pumberger die rC 04/2021 | 10 | NEWS

Sven Rabe

bei Fortbewegungsmitteln ist in vollem Gange. E-Mobilität ist bereits in der breiten Mitte der Gesellschaft angekommen.“

Leitung des Bereichs betriebliche Altersvorsorge. Er ist seit vielen Jahren für die Fachabteilung der bAV verantwortlich. In seiner neuen Funktion berichtet er an Marga Derstroff, die ebenfalls ab 1. April die Leitung des gesamten Bereichs der Lebensversicherung innehaben wird. Der bisherige, langjährige Leiter der betrieblichen Altersvorsorge, Gerhard Danler, hat die bAV bei Zurich maßgeblich mitgestaltet. Er verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.


Kooperation mit ImmoScout24 DONAU Versicherung AG

Wer auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus ist, wird rasch bei ImmoScout24 landen. Bei der Immobiliensuche und spätestens beim Umzug spielt auch das Thema Versicherung eine große Rolle. Diese beiden Themenwelten möchten die DONAU und ImmoScout24 künftig enger miteinander verschränken. Den mehr als 1,5 Millionen monatlichen Nutzern von ImmoScout24 bietet die DONAU ab sofort umfassende Informationen zum Thema Versicherung und sie will darüber hinaus mit einer

sehr raschen Betreuung von Interessentenanfragen punkten. Weiters werden eigens für die Kooperation zusätzliche Services wie eine interaktive Umzugscheckliste mit Erinnerungsfunktion, die für jeden einzelnen Nutzer individualisierbar ist, zur Verfügung gestellt. „Durch die Kooperation erreichen wir neue Kundengruppen, deren Leben sich durch ein neues Zuhause gerade grundlegend ändert. Für die DONAU Versicherung der ideale Zeitpunkt, um über unsere Versi-

Judit Havasi

cherungs- und Vorsorgeangebote zu informieren und neue Kunden zu überzeugen“, so Vorstandsvorsitzende Judit Havasi.

Cyber Security Report Deloitte Österreich

Deloitte Österreich und SORA erheben jährlich den Status quo österreichischer Unternehmen beim Thema Cyber Security. Nachdem im Laufe des letzten Jahres viele Unternehmen ihren Betrieb zumindest phasenweise ins Homeoffice verlagern mussten, liegt der Fokus der aktuellen Studie vor allem auf der Arbeitssituation und Awareness der Mitarbeiter. 500 Arbeitnehmer, die mindestens phasenweise im Homeoffice gearbeitet haben, nahmen an dieser Umfrage teil. Obwohl das Thema Remote Working viele Befragte schon mehr als ein Jahr begleitet, wurden auf Unternehmensseite nicht selten nur unzureichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen. „Die Arbeitsgeräte sind ein echtes Risiko: Zwar wurden die Laptops und PCs bei knapp der Hälfte der Befragten regelmäßig auf Software-Updates und Virenschutz überprüft, bei einem besorgniserregenden Anteil von 36 Prozent wurde eine solche Prüfung aber gar nicht durchgeführt. Das müsste aber gerade im Homeoffice zum Standard zählen“, erklärt Alexander Ruzicka, Partner bei Deloitte Österreich. Auch bei der Mitarbeitersensibilisierung gibt es Defi-

zite: 29 Prozent der Angestellten geben an, von ihrem Arbeitgeber nie über Informationssicherheit oder Datenschutz im Homeoffice aufgeklärt worden zu sein. Die für das Remote Working gebrauchten Geräte werden bei 37 Prozent auch von anderen Personen mitverwendet. Bei 54 Prozent der Befragten können die Haushaltsmitglieder außerdem häufig bis manchmal bei beruflichen Telefonaten sowie Videokonferenzen mithören oder -sehen. 30 Prozent der Studienteilnehmer räumen ihre Arbeitsunterlagen selten oder gar nie weg, bevor Besucher oder die Reinigungskraft den Wohnraum betreten. „Es sollten klare Regeln für den sicheren Umgang mit arbeitsbezogenen Daten im Homeoffice festgelegt und kommuniziert werden“, betont Senior Manager Andreas Niederbacher. Obwohl von Messaging-Diensten wie WhatsApp oder Telegram im Arbeitskontext abgeraten wird, sind diese nach wie vor regelmäßig im Einsatz: Über zwei Drittel der Befragten (69 %) verwenden diese Apps häufig oder zumindest manchmal für den berC 04/2021 | 11 | NEWS

Andreas Niederbacher

ruflichen Austausch mit Kollegen. Dabei sind sensible Unternehmensinformationen jedoch nicht geschützt und es kann unter anderem zu Verstößen gegen die EU-DSGVO kommen. Ähnliches gilt für externe Cloud-Services wie Dropbox, GoogleDrive, OneDrive und iCloud, die immerhin von 40 Prozent genutzt werden. Ein weiteres Sicherheitsleck offenbart sich bei den Netzwerkverbindungen: Während 71 Prozent in der Regel über ein privates, passwortgeschütztes WLAN einsteigen, verwenden 19 Prozent bisweilen bei der Arbeit auch ein öffentliches WLAN ohne Passwort. „Es kann nicht oft genug betont werden: MitarbeiterAwareness ist und bleibt das zentrale Instrument im Kampf gegen Malware und Cyber Crime“, warnt Niederbacher.


D.A.S. Rechtsschutz AG Demonstrationen

Aus Angst vor gewaltsamen Ausschreitungen und einem erhöhten Infektionsrisiko mit dem Coronavirus untersagte die Polizei in letzter Zeit mehrere angekündigte Demonstrationen. Grundsätzlich trägt der Staat die Pflicht, die Ausübung des Versammlungsrechts zu gewährleisten. „Nach dem Versammlungsgesetz dürfen Versammlungen oder eben Demonstrationen allerdings von der Behörde per Bescheid untersagt werden. Aber nur dann, wenn durch die Versammlung das öffentliche Wohl gefährdet wird“, erklärt CEO Johannes Loinger. Zum öffentlichen Wohl zählen beispielsweise die öffentliche Sicher-

heit sowie die Aufrechterhaltung der Ordnung, des Gesundheitsschutzes oder des Schutzes von Rechten und Freiheiten anderer. Obwohl einige Corona-Demonstrationen untersagt wurden, nahmen trotzdem tausende Menschen daran teil. Rechtlich hat die Polizei die Möglichkeit, Teilnehmer von untersagten Demonstrationen anzuzeigen. „Die Anzeigen ergehen dann aufgrund von Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Hierbei können Verwaltungsstrafen bis zu 720 Euro beziehungsweise sechs Wochen Arrest verhängt werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Bei Nichteinhal-

Johannes Loinger

tung der Corona-Schutzmaßnahmen wie der Tragepflicht einer FFP2-Maske oder der Abstandsregelung von zwei Metern zu haushaltsfremden Personen dürfen Strafen auf Basis der geltenden Covid19-Bestimmungen ausgestellt werden.

Auszeichnung Tiroler Versicherung

Jedes Jahr zeichnet das Wirtschaftsmagazin trend in Kooperation mit Statista, der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu und dem beruflichen sozialen Netzwerk Xing die 300 besten Arbeitgeber Österreichs aus. Zum vierten Mal in Folge wurde die Tiroler Versicherung zur Top-Arbeitgeberin gekürt. In der Versicherungsbranche liegt sie in diesem Jahr sogar auf Platz 1. Kriterien bei der Wahl sind 35 Teilaspekte – von Work-LifeBalance, Arbeitsatmosphäre bis hin zu

Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Vorstand Franz Mair erklärt die Strategie hinter der Personalpolitik: „Es ist eine einfache Gleichung: flexible Rahmenbedingungen für die kompetentesten Mitarbeiter, die unseren Kunden die beste Dienstleistung bieten.“

Jane Platter, Leiterin Personalmarketing, und Franz Mair, Vorstand Tiroler Versicherung

Homeoffice-Gesetz Österreich PwC Österreich

Seit bereits über einem Jahr hat das „Arbeiten von zu Hause“ enorm an Bedeutung gewonnen. Mit April trat nun ein lang erwartetes Homeoffice-Gesetz der Bundesregierung in Kraft, das Arbeitge-

bern und Arbeitnehmern mehr Flexibilität und Planbarkeit sowie steuerrechtliche Vorteile bringen soll. Die neun wichtigsten Neuerungen des Regelwerks aus steuerlicher und arbeitsrechtlicher Sicht sind: rC 04/2021 | 12 | NEWS

1. Homeoffice basiert auf Freiwilligkeit. (Als Grundlage für den Arbeitsplatz von zu Hause dient künftig eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Unter Einhaltung einer einmonatigen Frist kann die Vereinbarung beiderseits aus wichtigem Grund widerrufen werden.) 2. Kein Homeoffice im Kaffeehaus möglich. (Wird die Arbeit in Kaffeehäu-


sern, Bibliotheken, Hotelzimmern oder im öffentlichen Raum erbracht, liegt steuerrechtlich kein Homeoffice-Tag vor.) 3. Homeoffice-Pauschale bis zu drei Euro pro Tag. (Über den Arbeitgeber besteht für Arbeitnehmer in den Jahren 2021 bis 2023 die Möglichkeit, bis zu drei Euro pro Homeoffice-Tag – maximal jedoch 300 Euro pro Kalenderjahr – eine nicht steuerbare Homeoffice-Pau-

schale zu erhalten. Wird die Pauschale nicht ausgeschöpft, können Arbeitnehmer die Differenz als Werbungskosten in den Arbeitnehmerveranlagungen 2021 bis 2023 geltend machen.) 4. Werbungskosten für ergonomisch geeignetes Mobiliar. (Mit der Neuregelung kann – auch ohne Vorliegen eines anerkannten Arbeitszimmers – ergonomisch geeignetes Mobiliar am Homeoffice-Arbeitsplatz mit bis zu 300 Euro pro Jahr geltend gemacht werden. Voraussetzung hierfür sind mindestens 26 geleistete Homeoffice-Tage im Kalenderjahr.) 5. Digitale Arbeitsmittel müssen zur Verfügung gestellt werden. (Darunter sind sowohl IT-Hardware als auch die benötigte Datenverbindung zu verstehen.) 6. Arbeitszeit und Arbeitsruhe sind einzuhalten.

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7. Arbeitnehmerschutz (Die derzeitigen, für Homeoffice relevanten Regelungen des Arbeitnehmerschutzgesetz (ASchG) und des Arbeitsinspektionsgesetz (ArbIG) bleiben weiterhin anwendbar. Arbeitsstättenbezogene Arbeitsschutzvorschriften gelten hingegen nicht für Arbeiten im Privathaushalt.) 8. Keine direkte Haftung von Haushaltsangehörigen. (Schäden an Arbeitsmitteln des Arbeitsgebers wie z. B. IT-Hardware, die durch Haushaltsangehörige im Homeoffice zugefügt wurden, werden dem Arbeitnehmer als „Schadensverursacher“ zugerechnet.) 9. Unfallversicherung aus Covid-Regelung wird weitergeführt. (Unfälle im Homeoffice im Zusammenhang mit der begründenden Beschäftigung gelten auch in Zukunft als Arbeitsunfälle. Die Unfallversicherung greift aber auch dann, wenn man Kinder vom Homeoffice in die Schule bzw. den Kindergarten bringt.)


Versicherungsvergleichsportale FMA

Im Rahmen der neuen Informationsreihe „Reden wir über Geld“ hat die FMA ein Informationsblatt mit praktischen Tipps für die Nutzung von Versicherungsvergleichsportalen veröffentlicht. Konsumenten erhalten unter anderem Erklärungen dazu, was bei der Nutzung von Vergleichsportalen im Hinblick auf Ak-

tualität der Inhalte, Unabhängigkeit der Portale, Provision der Vermittler, Ranking der Produktauswahl und Beratung zu beachten ist. „Die Themen unseres neuen Formats „Reden wir über Geld“ leiten sich stets aus den häufigsten Anfragen bei unserer Verbraucherinformation ab – mit

dieser neuen Veröffentlichung reagieren wir auf den zunehmenden Bedarf der Konsumenten, digitale Vertriebskanäle zu nutzen und Produkte online zu vergleichen“, so der Vorstand Helmut Ettl. Vergleichsportale gewinnen insbesondere im Versicherungsbereich immer mehr an Bedeutung. Die Hälfte aller Versicherungsunternehmen lassen ihre Produkte auf Vergleichsportalen listen, Verträge werden am häufigsten im Bereich der Kfz-Versicherung und der Haushalt-/ Eigenheim-Versicherung abgeschlossen.

Talanx Gruppe – neue Vorstände HDI International AG

Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International der Talanx Gruppe wurden personelle Weichen für die Zukunft gestellt. Dr. Camillo Khadjavi, derzeit Vorstand Business Development Lateinamerika, scheidet zum 30. April 2021 in bestem Einvernehmen aus dem Vorstand der HDI International AG aus. „Ich danke Dr. Camillo Khadjavi für seine erfolgreiche Arbeit in der Talanx Gruppe. Er hat unser Geschäft in Lateinamerika durch organisches Wachstum, Kooperationen und Zukäufe sehr erfolgreich weiterentwickelt“, so Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG und Aufsichtsvorsitzender der HDI Interna-

tional AG. Sein Nachfolger, Nicolas Masjuan, wird sich um die organische und anorganische Weiterentwicklung der Märkte in Lateinamerika kümmern. Masjuan ist seit mehr als zehn Jahren Partner bei Bain & Company in Argentinien und kennt Süd- und Mittelamerika sehr genau. Er verfügt über ausgewiesene Erfahrung im Versicherungsgeschäft. Neuer Vorstand für Europa wird Christian Müller. Er hat in seiner bisherigen Rolle als Bereichsleiter CEE, Russland & Türkei im internationalen Geschäft mit Privat- und Firmenkunden mehrere Zukäufe in der Türkei und in Italien initiiert. Christian Müller verfügt über um-

Mitwirkung – Unfallversicherung Nürnberger Versicherung AG Bei einem Unfall mit dauerhafter Gesundheitsschädigung kommt es vor, dass Krankheiten oder Gebrechen, welche die versicherte Person schon vor dem Unfall gehabt hat, mitgewirkt haben, dass es durch den Unfall überhaupt zu einer Gesundheitsschädigung gekommen ist oder die Gesundheitsschädigung beson-

ders schlimme Folgen hatte. „Das Thema ‚Mitwirkung‘ spielt bei der Auswahl einer guten Unfallversicherung eine wichtige Rolle, denn sie kann einen großen Einfluss auf die Leistung haben“, erläutert Vorstandsmitglied Mag. Erwin ­Mollnhuber. Viele Versicherer nennen hier einen Mitwirkungsanteil von 25 rC 04/2021 | 14 | NEWS

Torsten Leue

fangreiche Kenntnisse der europäischen Märkte. Der Vorstand der HDI International besteht ab dem 1.5.2021 aus folgenden Personen: Dr. Wilm Langenbach (Vorstandsvorsitz), Nicolas Masjuan (Lateinamerika), Christian Müller (Europa) und Oliver Schmid (Finanzen).

Prozent, manche auch mehr. Je höher der genannte Mitwirkungsanteil, desto besser ist dies für den Kunden im Leistungsfall. Die Mitwirkung wird bei der ­NÜRNBERGER Unfallversicherung bei Personen unter 18 Jahren gar nicht berücksichtigt. Bei Personen ab 18 und unter 65 Jahren erfolgt eine Berücksichtigung nur dann, wenn der Mitwirkungsanteil mindestens 40 Prozent beträgt. Bei Personen ab 65 Jahren spielt die Mitwirkung ab einem Anteil von 25 Prozent eine Rolle.


Betriebliche Zusatzpensionen Wirtschaftskammer Österreich Durch den zunehmenden Druck auf das Budget wird die Finanzierung des Pensionssystems mittel- bis langfristig eine zunehmende Herausforderung darstellen. Es zeigt sich, dass eine betriebliche Zusatzpension (2. Säule) einen Beitrag zu einer positiveren Stimmungslage rund um die Pension leistet. Bei den Begünstigten (Aktive und Pensionisten) liegt dieser Wert sogar bei beachtlichen 86 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Market-Umfragen vom März 2021 innerhalb der österreichischen Bevölkerung und unter den Begünstigten einer Pensionskassen-Lösung. Die aktuelle Stimmungslage unter den Begünstigten einer betrieblichen Zusatzpension ist sehr gut: Drei Viertel (78 %) sind mit ihrem Pensionskassenmodell zufrieden. „Die Stimmung in der Bevölkerung ist ein-

deutig erkennbar: Es geht um Zusatzpensionen für alle Arbeitnehmer in Österreich – insbesondere auch für die sozial schlechter gestellten Menschen. Der von der Regierung im Regierungsprogramm vorgesehene General-Pensionskassenvertrag könnte rasch Abhilfe schaffen“, erklärt Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen in der Wirtschaftskammer Österreich. Deutlich wird weiters, dass die Erwartungshaltung an Pensionskassen hoch ist: Zentrale Schlagworte sind dabei Verlässlichkeit, Sicherheit, Sparsamkeit, Transparenz und – natürlich – die attraktive Verzinsung. Den Pensionskassen gelingt es sehr gut, die hohen Erwartungshaltungen der Kunden zu erfüllen. So sind

Andreas Zakostelsky

die Begünstigten mit Informationspolitik, Transparenz und Kontrollmechanismen zufrieden. Selbst bei der Verzinsung sind diese gegenüber den Pensionskassen sehr positiv gestimmt. Die durchschnittliche jährliche Wertsteigerung von 4,01 Prozent im vergangenen Jahrzehnt ist aktuell jedoch nur einem Viertel der Begünstigten bekannt.

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InsurTech Map

House of InsurTech Switzerland/F10/ Kickstart House of InsurTech Switzerland (HITS), F10 und Kickstart haben sich für ein gemeinsames Projekt zusammengeschlossen und geben nun den offiziellen Start der InsurTech Map bekannt. Auf der ersten virtuellen, interaktiven InsurTech Map werden mehr als 140 Start-ups sowie innovative Versicherungslösungen entlang der gesamten Wertschöpfungs-

kette vorgestellt. Mit Start-ups aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ist die Karte ein Wegweiser für Unternehmen und Investoren, um innovative potenzielle neue Geschäftspartner für eine Zusammenarbeit im InsurTechBereich zu identifizieren. „Aktuell mangelt es an verlässlichen und zugänglichen Daten und Informationen über Start-

ups im InsurTech-Bereich. Es ist wichtig, dass wir diesen innovativen Unternehmen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Die InsurTech Map macht genau das”, erklärt Ruth Armalé, Head of Open Innovation bei HITS. Um das sich schnell entwickelnde Ökosystem widerzuspiegeln, wird die Karte weiter ausgebaut und in vierteljährlichen Abständen neue Start-ups aufnehmen – nicht nur in der DACH-Region, sondern schließlich in ganz Europa. Diese Initiative wurde von Generali, Swiss Life Labs und Innopeaks gesponsert.

Neuer Commercial Director Coface Austria

Rüdiger Hey ist seit Oktober 2020 der neue Commercial Director von Coface in Österreich. Er ist damit für das gesamte Account Management, den Sales-Bereich, die Abteilungen Commercial Operations und Business Information verantwortlich. „Nach dem harten Jahr 2020 müssen sich viele Unternehmen neu aufstellen, bestehende Geschäfts- und Absatzmodelle überarbeiten oder neue entwickeln. Unser

Ziel ist es, unsere Kunden und Partner dabei zu unterstützen und mit innovativen und kundenzentrierten Lösungen bestmöglich auf diesem Weg zu begleiten“, so Rüdiger Hey. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre startete er seine Karriere im Finanzsektor. Seit 2012 ist der neue Commercial Director bereits bei Coface tätig.

Forderung: Steuererleichterung Fachverband der Versicherungsmakler Während der Bund – und subsidiär die Bundesländer – zahlreiche Förderinstrumente zur Erhaltung der Zahlungsfähigkeit und Überbrückung von Liquiditätsschwierigkeiten von Unternehmen geschaffen haben, nimmt keine dieser Fördermaßnahmen jene Unternehmen in den Blick, bei denen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Krise erst in späteren, nach Ende der Gesundheitskrise liegenden Zeiträumen eintreten werden. Versicherungsmakler sind nur mittelbar und zeitlich verzögert von der Covid-19-Krise und den behördlich

verordneten Einschränkungen betroffen, wie etwa durch Umsatzausfall beim versicherten Unternehmen durch eine sinkende Versicherungsprämie beim Versicherungsunternehmen und in Folge Vergütungseinbußen durch eine sinkende Courtage des Versicherungsmaklers. Direkte Ersatzleistungen wie etwa in Form von Zuschüssen dürften daher für Versicherungsmakler nicht infrage kommen. Als eine für solche Konstellationen jedoch sehr treffsichere Maßnahme erscheint der Verlustrücktrag, also die Rückzahlung von bereits geleisteter EinrC 04/2021 | 16 | NEWS

Rüdiger Hey

kommen- und Körperschaftsteuer sowie deren Vorauszahlungen – weil so in Österreich steuerpflichtige Unternehmen erfasst werden, die vor der Krise über eine ausreichende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (Gewinne) verfügt haben, und die Liquidität rasch nach Verlusteintritt gestärkt wird. Die von Finanzrechtsexperte Univ.Prof. Dr. Markus Achatz und Mag. Wolfgang Lindinger (LeitnerLeitner GmbH Wirtschaftsprüfer und Steuerberater) hierzu verfasste Studie wurde von der Bundessparte für Information und Consulting wohlwollend entgegengenommen und soll nun über die Kammerspitze mit der Aufforderung zur Prüfung und umgehenden Umsetzung ins Finanzministerium gelangen.


Schützen Sie Ihre Mitarbeiter, wo auch immer sie sich auf Geschäftsreisen befinden. Länder öffnen ihre Grenzen wieder und wagen erste Schritte in Richtung einer neuen Normalität – Dienstreisen werden andere Erfahrungen mit sich bringen als gewohnt. Wir schützen Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter* und helfen ihnen, sich in einer veränderten Risikolandschaft zurecht zu finden.

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*Im Text wurde nur die männliche Form gewählt, dies ist allerdings nicht geschlechtsspezifisch gemeint, sondern geschah ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit. ©2021 Chubb. Versicherungsschutz gezeichnet durch eine oder mehrere Tochtergesellschaften. Nicht alle Deckungsarten sind für alle Gerichtsstände verfügbar. Chubb®, sein Logo und Chubb. Insured.SM sind eingetragene Warenzeichen von Chubb.


Die Versicherungswirtschaft muss mit der Zeit gehen! Seit 1. Jänner 2021 steht Mag. Robert Lasshofer für zwei Jahre an der Spitze des VVO, des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs und ist Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. Mag. Robert Lasshofer im Gespräch mit risControl über Versicherungswirtschaft und die Corona Krise, den Verhaltenskodex der österreichischen Versicherer, die Zukunft der Lebensversicherung, Digitalisierung sowie IDD. Was bedeutet die Corona-Krise für die österreichische Versicherungsindustrie? Lasshofer: Die Corona-Krise hat die

Versicherungswirtschaft – uns alle – vor nie geahnte Herausforderungen gestellt und wir haben in den letzten Monaten eindrücklich vor Augen geführt bekommen, wie rasch und unvermutet sich unser Leben in sozialer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht ändern kann. Die österreichische Versicherungswirtschaft steht besonders in diesen Krisenzeiten zu ihren Kundinnen und Kunden, zu ihren Leistungsversprechen und hat sich so im März 2020 zu einem gemeinsamen Verhaltenskodex geschlossen verpflichtet. Dieser Verhaltenskodex hat sich in der Corona-Krise bis heute sehr bewährt. Er stellt einen wichtigen Beitrag dar, die Versicherungskunden in dieser

Die Corona-Krise hat die Versicherungswirtschaft – uns alle – vor nie geahnte Herausforderungen gestellt.

herausfordernden Zeit bestmöglich zu unterstützen. Zu Beginn der Corona-Krise hat sich die österreichische Versicherungswirtschaft auf einen gemeinsamen Verhaltenskodex geeinigt. Was beinhaltet dieser? Lasshofer: Die österreichischen Versicherer spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft: Sie schützen Privatpersonen, Haushalte und Unternehmen vor existenzbedrohenden Risiken, indem sie die finanziellen Folgen von Sachschäden, bei Unfällen, Krankheit und auch Ableben abfedern. Die Branche hat seit dem Ausbruch der Corona-Krise gezeigt, dass sie Verbrauchern und Unternehmen in Härtefällen auf freiwilliger Basis und individuell unter die Arme greift. Dazu gehört die möglichst rasche Schadensabwicklung und Auszahlung von Leistungen genauso wie der individuelle, flexible und lösungsorientierte Umgang mit Prämienzahlungen. Hier gibt es beispielsweise die Möglichkeit, die Prämienzahlungen vorübergehend zu stunden und so den Vertrag – und damit den vereinbarten Versicherungsschutz – auch in dieser Phase aufrecht zu erhalten. Eine andere Möglichkeit ist, die Prämien rC 04/2021 | 18 | INTERVIEW

Die Branche hat seit dem Ausbruch der Corona-Krise gezeigt, dass sie Verbrauchern und Unternehmen in Härtefällen auf freiwilliger Basis und individuell unter die Arme greift. – und damit einhergehend aber auch den Versicherungsschutz – zu reduzieren. Für individuelle Lösungen wird empfohlen, den persönlichen Versicherungsberater zu kontaktieren. In Krisenzeiten denken Menschen vermehrt an ihre persönliche Vorsorge. Wie sieht der Versicherungsverband die Vorsorgethematik? Lasshofer: Österreich hat ein sehr gut

ausgebautes staatliches Vorsorgesystem. Die demografische Entwicklung ist jedoch Realität und wird das Pensionssystem vor Herausforderungen stellen. Das staatliche Pensionssystem hängt vor allem vom Verhältnis der Anzahl der Erwerbs-


rC 04/2021 | 19 | INTERVIEW


tätigen zu jener der Pensionsbezieher ab. Da der Anteil der Erwerbstätigen jedoch weiterhin im Sinken begriffen ist, aber gleichzeitig der Anteil, der über 60-Jährigen in der Bevölkerung steigen wird, wirkt sich das auch auf das staatliche Pensionssystem aus. Die erste Säule ist der wichtigste Pfeiler der Vorsorge, allerdings wird zum Erhalt des Lebensstandards in der Pension auch die private Vorsorge immer wichtiger. Nur durch ein integriertes Drei-Säulen-Pensionssystem kann ein Risikoausgleich in der Pension zur Sicherung des Lebensstandards im Alter erzielt werden. Die private Vorsorge soll das staatliche Vorsorgesystem erfolgreich ergänzen und damit auch entlasten. Die Versicherungswirtschaft stellte in der Vergangenheit auch immer wieder Forderungen hinsichtlich der Stärkung des Kapitalmarktes und der privaten Vorsorge, wie lauten diese Punkte? Lasshofer: Die ergänzende Altersvor-

sorge muss ein anerkannter Baustein werden, um den zunehmenden Finanzierungsdruck vom staatlichen Vorsorgesystem zu nehmen. Eine Forderung ist, die Versicherungssteuer in der Lebensversicherung von 4 auf 2 Prozent zu senken. Diese Senkung ist insofern

Die erste Säule ist der wichtigste Pfeiler der Vorsorge, allerdings wird zum Erhalt des Lebensstandards in der Pension auch die private Vorsorge immer wichtiger.

notwendig, als durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld Versicherungsnehmer durch die Versicherungssteuer in der Höhe von 4 Prozent unverhältnismäßig stärker belastet werden, als wenn die Erträge mit einer KESt besteuert werden würden. Die zweite Forderung ist, bei nachhaltigen Investments ein Level Playing Field zwischen Wertpapieren, Fonds und Versicherungen sicherzustellen. Konkret heißt das, analog zur im Regierungsprogramm vorgeschlagenen KESt-Freiheit für Wertpapierund Fondsprodukte sollten Lebensversicherungen mit ökologischer und ethischer Veranlagung ebenfalls steuerfrei sein. Eine weitere Forderung ist, die Zukunftsvorsorge wieder attraktiver zu gestalten. So sollte die staatliche Förderung erhöht werden. Der Wifo-Pensionsexperte Thomas Url hat jüngst den Vorschlag gemacht, die staatliche Förderung wieder zu verdoppeln. Dem kann ich mich nur anschließen. rC 04/2021 | 20 | INTERVIEW

Die ergänzende Altersvorsorge muss ein anerkannter Baustein werden, um den zunehmenden Finanzierungsdruck vom staatlichen Vorsorgesystem zu nehmen.

Die Digitalisierung veränderte in den letzten Jahren nicht nur gesellschaftliche Strukturen, sondern auch die Versicherungswirtschaft. Wie sehen Sie die Veränderungen? Lasshofer: Durch Corona gab es einen

zusätzlichen Schub, Digitalisierungsprojekte auch in der Versicherungswirtschaft voranzutreiben. Die Branche hat große


Modernisierungsschritte bereits vorgenommen und wird sie weiter verstärken. Das wird kein revolutionärer, sondern ein evolutionärer Prozess werden. Daher brauchen wir uns vor den InsurTechs nicht fürchten, ganz im Gegenteil, wir können mit ihnen als Sparringpartner gemeinsam innovative Lösungen entwickeln. Das Ziel ist es, den digitalen Kundenservice noch weiter ausbauen, ganz nach dem Motto: Convience first. Da können wir Versicherer uns noch in dem einen oder anderen verbessern, etwa was einfachere Prozesse oder userfreundliche Plattformen betrifft. Veränderungen passieren nicht, sondern sind ein längerfristiger Prozess? Lasshofer: Die Welt um uns herum ver-

ändert sich. Auch die Versicherungswirtschaft muss mit der Zeit gehen und sich den veränderten Kundenverhalten anpas-

An der nächsten IDD Richtlinien Evaluierung wird gearbeitet, was ist Ihre Meinung dazu?

Auch die Versicherungswirtschaft muss mit der Zeit gehen und sich den veränderten Kundenverhalten anpassen.

Lasshofer: Wir haben in den letz-

sen. Ein gutes Beispiel, wie sich Veränderung als langsamer, aber steter Wandel vollzieht, ist die Mobilitätsbranche. Über Jahre werden Verbrennungsmotoren und E-Mobilität nebeneinander existieren. Genauso wird ein Teil der Autos mit Assistenzsystemen unterwegs sein, während andere bereits selbstfahrend autonom unterwegs sind. Einen Big Bang, wo von einem Tag auf den anderen alles anders ist, werden wir nicht erleben.

ten Jahren gelernt, damit leben zu müssen, auch wenn man betonen muss, dass der Verwaltungsaufwand für die Versicherer und Vermittler deutlich gestiegen ist. Grundsätzlich haben Versicherungen und Vermittler auch schon vor IDD die wesentlichsten Punkte erfüllt, vor allem, dass der Versicherungskunde ganzheitlich betrachtet und seine Gesamtrisikosituation, das Vermögen geprüft, Bedarfswelt definiert werden muss. Mit IDD wurde das standardisiert und auch bürokratisiert. IDD ist allerdings noch nicht so alt, dass schon jetzt wieder über Überprüfungen nachgedacht werden soll. Die Zeit für IDD2 ist noch nicht reif. Wir danken für das Gespräch.

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Fremdwährungskredite Q4 2020 FMA

Das aushaftende Volumen an Fremdwährungskrediten (FX-Kreditvolumen) an private Haushalte ist 2020 wechselkursbereinigt um 2,1 Milliarden Euro oder -15,5 Prozent zurückgegangen. Allein im 4. Quartal betrug der Rückgang 0,6 Milliarden oder -5,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Damit konnte das an private Haushalte aushaftende FX-

Kreditvolumen seit Verhängung des Neuvergabe-Stopps im Herbst 2008 und den begleitenden Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos bei den bestehenden Krediten wechselkursbereinigt um 37 Milliarden Euro oder -78,5 Prozent gesenkt werden. „Die massiven und unvorhersehbaren wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Covid-19- Pandemie

bestätigen, wie wichtig es war, den Abbau der noch aushaftenden Fremdwährungs- und Tilgungsträgerkredite konsequent und nachhaltig voranzutreiben“, so die Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller. Der Fremdwährungsanteil an allen aushaftenden Krediten an private Haushalte wurde 2020 gesenkt, um 1,5 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Zum Jahresende 2020 entfiel mit 96,4 Prozent der Großteil des FX-Forderungsvolumens auf Schweizer Franken und der Rest beinahe zur Gänze auf Japanische Yen.

Vorläufiges Ergebnis 2020 Vienna Insurance Group AG (VIG) Das vorläufige Ergebnis der Vienna Insurance Group zeigt, dass die Pandemie und die diversen Lockdowns den Geschäftsverlauf beeinträchtigt haben, jedoch das Wachstum im Neugeschäft in den ersten beiden Monaten des letzten Jahres den Rückgang fast kompensiert hat. Das Gesamtprämienvolumen liegt bei 10,43 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern liegt mit 346 Millionen Euro an der oberen Bandbreite der Erwartungen. Die Combined Ratio wurde auf 95 Prozent verbessert. Die Solvenz-Quote der Gruppe liegt Ende 2020 bei 235 Prozent. Das Kfz-Versicherungsgeschäft konnte mit 1.507 Millionen Euro Prämienvolumen in der Kfz-Haftpflicht auf dem Vorjahresniveau gehalten werden und in der Kfz-Kasko auf 1.289 Millionen Euro sogar leicht zulegen. Im Sachversicherungsgeschäft konnte ein Prämienplus von nahezu fünf Prozent auf 4.879 Millionen Euro erzielt werden. Schwächer ist das Interesse an Lebensversicherungen gewesen. Mit 2.609 Millionen Euro zeigte die Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung einen geringfügigen Rückgang um 1,5 Prozent, während der Strategie folgend die Einmalerläge in der Lebensversicherung um rund 12 Prozent auf 884 Millionen Euro

zurückgingen. Die Prämien in der Krankenversicherung konnten um 1,4 Prozent auf 703 Millionen Euro weiter gesteigert werden. Insgesamt verzeichnete die VIG bei den Versicherungsleistungen einen Rückgang von 3,2 Prozent auf etwas über sieben Milliarden Euro. Mit 346 Millionen Euro liegt das Ergebnis vor Steuern am oberen Ende der Erwartungen von 300 bis 350 Millionen Euro und im Vergleich zum Vorjahreswert um rund ein Drittel niedriger. Das Finanzergebnis betrug 596 Millionen Euro und ist um 41 Prozent niedriger als im Vorjahr. „Unter der Annahme der derzeitigen Entwicklung gehen wir für 2021 von einem stabilen Prämienvolumen in der Höhe von 2020 aus. Den Gewinn vor Steuern streben wir für 2021 in einer Bandbreite von 450 bis 500 Millionen Euro an und kehren damit auf das Vorkrisenniveau zurück. Wir schlagen den Gremien 75 Cent als Dividende pro Aktie vor und erreichen damit eine Ausschüttungsquote von 41,5 Prozent, die unserer Dividendenpolitik entspricht“, so Generaldirektorin Elisabeth Stadler. Ende des Jahres 2020 ist das vierjährige Managementprogramm „Agenda 2020“ zu Ende gegangen. Die MaßnahrC 04/2021 | 22 | MARKT

Elisabeth Stadler

men, die unter der Optimierung des Geschäftsmodells umgesetzt wurden, tragen zur Schaffung von Kostenvorteilen, Erhöhung der Kosteneffizienz und Verbesserung der Combined Ratio bei. Dazu wurden im Rahmen der Agenda 2020 13 Fusionen in elf Ländern durchgeführt und Serviceeinheiten mit Fokus auf die Nutzung gemeinsamer IT-Systeme in Österreich, Rumänien und der Ukraine geschaffen. Die Optimierung des Schadenauszahlungsprozesses wurde in 15 VIG-Gesellschaften ausgerollt und brachte ein jährliches Einsparungspotential von 5,6 Prozent der Schadenzahlungen, rund 45 Millionen Euro. Ebenso wurde eine Methodik zur Verringerung von unberechtigten Schadenforderungen entwickelt, die in 22 Gesellschaften an-


gewandt wurde und Einsparungen von rund 28 Millionen Euro zeigt. Die meisten Aktivitäten im Rahmen der „Agenda 2020“ entfielen auf die digitale Transformation und innovative Zukunftsprojekte. Im Schnitt hat die VIG an die 180 Digitalisierungsprojekte laufen. Parallel dazu wurden in der VIG Holding zahlreiche unterstützende Maßnahmen für die Gruppe initiiert. Dazu zählte mit VIG Xelerate ein interner Digitalisierungswettbewerb, die Implementierung eines Digitalisierungs-Hubs in Polen, die Gründung eigener Start-ups (viesure und beesafe) bzw. Beteiligungen wie ViveLaCar oder IST Cube. Mit den Digital Impact Labs in Leipzig und Plug and Play, eine der weltweit größten

Innovationsplattformen mit Sitz im Silicon Valley, nutzt die VIG Kooperationen, um digitale Innovationsprojekte mit und für die Gruppengesellschaften zu erarbeiten. Die Vienna Insurance Group setzt stark auf eigene Assistance-Gesellschaften, um ihren Kunden mit digitalen Zusatzleistungen einen Mehrwert zur Hauptaufgabe der Absicherung von Risiken zu bieten. Im Rahmen der „Agenda 2020“ wurden bereits über 1,3 Millionen Assistance-Fälle über eigene Gesellschaften in mittlerweile zehn Ländern abgewickelt. Im Rahmen der „Agenda 2020“ hat sich die VIG auch dem Thema Nachhaltigkeit intensiv gewidmet und 2017 ihre Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Zu

Cyberrisiken erkennen und vorbeugen Helvetia Versicherung Der Trend zu Versicherungen gegen Cyberkriminalität ist zwar weltweit spürbar, jedoch hat Cybersecurity noch nicht den Stellenwert eingenommen, den es bedarf, um hier schon im Vorhinein abzusichern und Cyberattacken gar keine Möglichkeit zu bieten. Oft zeigt sich, dass Unternehmen, die bereits Schäden durch Cyberrisiken erlitten haben, eine Cyber-Versicherung abschließen, anstatt dies präventiv zu tun. Um cyberkriminellen Aktivitäten vorzubeugen, ist es wichtig, hier dement-

sprechend vorzusorgen. Helvetia bietet Unternehmen den kostenlosen H ­ elvetia Cyber-Sicherheitscheck an und gibt schnell und einfach eine kurze Einschätzung darüber, wie es um die IT-Sicherheit in Unternehmen steht. Als Ergebnis erhält man eine erste Risikobewertung mit Empfehlungen. Sollte es dennoch zu einem Schaden kommen, ist es wichtig, hier einen verlässlichen Versicherungspartner an seiner Seite zu haben. Helvetia unterstützt bei Gewinnausfall, Datenschutz-

CyberRisk Tarifrechner R + V Versicherung

Ein Jahr nach Einführung der CyberRisk Versicherung hat die R+V Versicherung nun den passenden Online-Tarifrechner herausgebracht. Unter www.tarifrechnerruv.at können Vermittler nun mit nur vier Risikofragen, einfacher Handhabung und

ganz ohne technisches Know-how ihren KMU-Kunden zu umfassenden R+V-CyberRisk-Schutz verhelfen. Das Angebot wird als PDF-Download zur Verfügung gestellt. Ohne Aufpreis integriert sind die 24/7-Assistance sowie „Bring Your Own rC 04/2021 | 23 | MARKT

den gesetzten Maßnahmen zählt etwa die Klimawandelstrategie, die im Mai 2019 veröffentlicht wurde und einen schrittweisen Rückzug aus dem Kohlesektor vorsieht. Die Gruppe unterstützt damit den Übergang in eine CO2-arme Zukunft. Als weitere Maßnahme werden umweltfreundliche Investitionen in Richtung Schiene, Wind- und Wasserkraft sowie in Green Bonds verstärkt. 2019 wurde der Bestand an Green Bonds verdoppelt und 2020 ein Gesamt-Exposure an Green Bonds von 238 Millionen Euro verzeichnet. Die Vienna Insurance Group plant demnächst eine Nachhaltigkeitsanleihe zu vergeben, die sowohl umweltfreundliche als auch soziale Anlageformen beinhaltet.

verletzungen und sichert vor außerordentlichen und nicht kalkulierbaren Kosten ab. Auch steht ein Expertennetzwerk bestehend aus IT-Security, PR-Beratern, Rechtsberatern und Datenschutzspezialisten im Falle eines Angriffs für das betroffene Unternehmen zur Verfügung. Bei Privatpersonen umfasst die H ­ elvetia Card Home Cyber-Versicherung eine Vielzahl an nützlichen Informations- und Service-Leistungen, in bestimmten Versicherungsfällen auch Kostenersatz und eine 24-Stunden-Hotline. Um bei Cyberrisiken den richtigen Vorsorgeschutz bieten zu können, adaptiert Helvetia Österreich ihre Produkte laufend. Das Ziel ist es, auch in diesem Bereich als vertrauenswürdige Partnerin allen Kundinnen und Kunden eine passende Lösung zu bieten.

Device“. Eine weitere Neuerung: Die Versicherungssumme wurde auf bis zu 500.000 Euro (2-fach Maximierung möglich) angehoben – bei reduzierten Prämiensätzen. Die als Allriskversicherung speziell für KMU bis zu einem Jahresumsatz von 10 Millionen deckt Schäden an elektronischen Daten durch Verlust, Veränderung oder Beschädigung. Prämienfrei mitversichert ist der Schutz von Unternehmensdaten auf Privatgeräten.


Vermögensberatung im Wandel der Zeit Nach bescheidenen Anfängen in den frühen 90-er Jahren hat sich das Berufsbild des Vermögensberaters weitgehend gewandelt. Heute sind hohe Beratungsqualität durch gesetzliche Rahmenbedingungen und Weiterbildungspflicht faktisch verordnet. risControl sprach mit Mag. Wolfgang Lechner, Prokurist, Leitung Vertrieb und Haftungsdachgeschäfte bei PRIVATCONSULT und Geschäftsführer der SUPRIS Investment-Service GmbH. Blickt man über 25 Jahre zurück, was hat sich im Finanzvertrieb am stärksten verändert? Lechner: In erster Linie hat sich sicherlich die Qualität der Beratung verändert. Dies ist einerseits der deutlich gestiegenen Professionalität der Berater geschuldet, andererseits der höheren Eintrittshürden in den Berufsstand sowie laufenden Weiterbildungsverpflichtungen. Insgesamt ist die Anzahl der in Österreich tätigen Berater nach 2008 natürlich deutlich gesunken, gleichzeitig ist aber damit die durchschnittliche Beratungsqualität auch erheblich gestiegen. Davon profitieren Kunden auf breiter Front, zumal im Zuge der Bankenkonsolidierung eine echte Bankenunabhängige Finanzberatung noch nie wichtiger war als jetzt. Kann man sagen, dass die guten alten Zeiten vorbei sind oder bieten sich im aktuellen Umfeld neue Chancen? Lechner: Die „guten alten Zeiten“

haben vielleicht am Papier bestanden und ja, Wertpapierdienstleistungen anzubieten war vor 20 Jahren sicher deutlich einfacher als jetzt. Allerdings ist mittlerweile die Nachhaltigkeit der Beratung mehr und mehr in den Vordergrund gerückt.

Das „schnelle Geschäft“ ist einer langfristigen Kundenbeziehung gewichen, von der sowohl Kunde wie auch Berater weit mehr profitieren als in der Vergangenheit. Damit werden Kundenbedürfnisse in der Beratung viel individueller erfasst und Kunden reagieren in schwierigen Marktphasen weniger nervös auf Kursschwankungen. Wir sind heute viel stärker reguliert als früher. Kunden werden mit Formularen regelrecht erschlagen und die Vorschriften immer strenger und detaillierter. Was bedeutete dies historisch betrachtet in der Entwicklung bei den Haftungsdächern?

Insgesamt ist die Anzahl der in Österreich tätigen Berater nach 2008 natürlich deutlich gesunken, gleichzeitig ist aber damit die durchschnittliche Beratungsqualität auch erheblich gestiegen. rC 04/2021 | 24 | INTERVIEW

Lechner: Das bedeutet sicherlich, dass

im Zuge der Regulierung das Wertpapiergeschäft für den Berater sukzessive mühsamer wurde. Der Aufwand – vor allem für Kleinkunden – wurde immer unverhältnismäßiger und gleichzeitig wurden die Märkte auch volatiler und der Berater sah sich zunehmend mit unzufriedenen Kunden konfrontiert. Ergebnis dieser Entwicklung war, dass die Berater auf alternative Geschäftsfelder wie Finanzierungen und Versicherungen ausgewichen sind. Vor allem fondsgebundenen Lebensversicherungen wurden aufgrund der einfacheren Abwicklung und des Steuervorteils oftmals dem Wertpapierdepot vorgezogen. Gleichzeitig bieten nun aber auch Neuerungen wie elektronische Antragsabwicklung und andere Digitalisierungsmaßnahmen wieder eine große Chance, diese Entwicklung - zumindest teilweise – umzukehren. Welche Marktereignisse haben die Art des Arbeitens in der Anlageberatung am stärksten verändert? Lechner:

Die Finanzkrise 2008/2009 hatte nachweislich den größten Einfluss auf die Entwicklung der Wertpapierberatung in den letzten Jahren. Zum einen wurde der Kundenschutz noch mehr in den


rC 04/2021 | 25 | INTERVIEW


Vordergrund gestellt als vor der Finanzkrise, was sich in einer Regulierungsflut niederschlug, zum anderen sorgte der Markteinbruch in den Jahren 2007 bis 2009 dafür, dass viele Berater ihren Beruf „an den Nagel hängten“ und die Beraterschaft in Österreich stark dezimiert wurde. Darüber hinaus fand auch bei den meisten Rechtsträgern / Haftungsdächern ein großes Umdenken statt, zumal erstmals die Bedeutung von „Haftung“ auf breiter Front den Marktteilnehmern vor Augen geführt wurde. Das führte wiederum in weiterer Folge zu Produktrestriktionen und strengeren Abwicklungsvorgaben. Wer sind heute die Gewinner und Verlierer im Finanzvertrieb? Lechner: Gewinner im Finanzvertrieb

sind jene Berater, die es schaffen, über eine qualitativ gute Beratung eine langfristige, nachhaltige Kundenbeziehung

aufzubauen und gleichzeitig ihr Produktportfolio von Versicherungen über Finanzierungen bis zu Wertpapieren ausgewogen zu gestalten. Diese beiden Faktoren bieten den besten Schutz vor Marktbewegungen, wie wir sie im Zuge der Finanzkrise gesehen haben. Ebenfalls essenziell für zukünftige Entwicklungen ist eine offene Haltung gegenüber Digitalisierung im Beratungsprozess. Teleberatung, digitale Anträge und ähnliche Entwicklungen werden die Effizienz und Rentabilität der Kundenberatung in Zukunft nachhaltig steigern. Mit welchen Maßnahmen hat sich die PRIVATCONSULT der heutigen Marktsituation angepasst? bzw. Welche Maßnahmen ermöglichen einen USP in der Servicierung von Beratern? Lechner: PRIVATCONSULT Ver-

mögensverwaltung GmbH ist der einzige echte Banken-unabhängige Anbie-

ter in Österreich, der sowohl über eine etablierte Abwicklungs-Plattform für Berater wie auch über langjährige Erfahrung in der individuellen Portfolioverwaltung sowie im Management von Investmentfonds verfügt. Mit dem Kauf der S ­ UPRIS Investment Service GmbH wurde im letzten Jahr hier noch ein weiterer wichtiger Schritt zu einem nachhaltigen Ausbau des Haftungsdach-Business gesetzt. Mit dem jetzigen Setup ist PRIVATCONSULT jedenfalls bestens gerüstet, um Beratern das umfassendste Angebot an Wertpapierdienstleistungen von der klassischen Anlageberatung, über Honorarberatung bis hin zu innovativen Lösungen in der Vermögensverwaltung anbieten zu können. Attraktive Konditionen, modernste Systeme, in-houseFondsanalysen und individualisierte Lösungen sind nur ein kleiner Auszug aus unserem Dienstleistungsspektrum. Vielen Dank für das Interview.

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Jahresergebnis 2020 Helvetia Österreich

Das Gesamtprämienvolumen erhöhte sich trotz Corona-Krise erstmal in der Geschichte von Helvetia Österreich auf über 500 Millionen Euro. Das Prämienaufkommen Schaden/Unfall stieg um 5,8 Prozent auf 347,6 Millionen Euro. Das Prämienvolumen im Lebensversicherungsgeschäft verzeichnete ein Wachstum von 1,5 Prozent auf 154,6 Millionen Euro. Innerhalb der fondsgebundenen Lebensversicherung erreichte Helvetia ein Plus bei den laufenden Prämien von 11,9 Prozent. Im Bereich Kfz-Bereich konnte ein Zuwachs von 6,5 Prozent auf 1230,4 Millionen Euro verzeichnet werden. Die Combined Ratio liegt mit 89,7 Prozent wie auch in den letzten Jahren unter 90 Prozent. „Helvetia kann auf ein positives Geschäftsjahr und einen erfolgreichen Abschluss der Strategieperiode helvetia 20.20 zurückblicken“, so Thomas Neusiedler, CEO von Helvetia Österreich. „Wir gehen nochmals gestärkt aus der abgeschlossenen Strategieperiode hervor, haben unsere Marktposition deutlich ausgebaut und unsere Profitabilität weiter verbessert. Unser Fokus auf Digitalisierung und gleichzeitiger Service-

optimierung zeigt, dass wir hier den richtigen Weg einschlagen, um Helvetia nachhaltig voranzubringen.“

Helvetia Gruppe Das IFRS-Ergebnis der Helvetia Gruppe nach Steuern lag bei 281,7 Millionen Schweizer Franken. Die Pandemie hatte im ersten Halbjahr große Verwerfungen an den Kapitalmärkten zur Folge, was die Anlageresultate im Leben- und im Nicht-Lebengeschäft schwächte. Durch die Partizipation am Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte konnte dies teilweise wieder kompensiert werden. Zudem belastete Covid-19 auch die Schadenseite. Die weiter optimierte Diversifikation hat sich mit der Akquisition von Caser ausgezahlt. Caser leistete 2020 mit einem IFRS-Ergebnis nach Steuern von pro rata 54,3 Millionen Schweizer Franken einen erfreulichen Beitrag zum Erfolg von Helvetia. Das Geschäftsvolumen betrug 9.713,6 Millionen Schweizer Franken. (2019: CHF 9.454,1 Mio.). Das Wachstum von

Österreichischer Fondsmarkt 2020 FMA

Österreichs Fondsindustrie verwaltete zum 31. Dezember 2020 ein Fondsvermögen in Höhe von 202,5 Milliarden Euro, ein Anstieg um 3,8 Prozent im Vergleich zum Jahresultimo 2019 (195 Mrd. Euro). Der Großteil des Anstiegs des Vermögens im Jahr 2020 entfiel dabei auf Nettomittelzuflüsse im Volumen von 6,1 Milliarden Euro, immerhin 1,4 Milliarden stammten trotz der Kapitalmarktturbulenzen aus Kursgewinnen. Rund 112,6 Milliarden (+3,6 %) wurden von den 1.113 inländischen Alternativen

Investmentfonds (AIF) und 89,9 Milliarden (+4,2 %) von den 905 inländischen Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapiere (OGAW) verwaltet. Gegliedert nach Veranlagungsstrategie wurde das Fondsvermögen 2020 insbesondere in Mischfonds (89,9 Mrd. Euro, +7,6 % im Vergleich zu 2019), Rentenfonds (62,3 Mrd. Euro, +0,3 %), Aktienfonds (33,7 Mrd. Euro, +2,3 %) und Immobilienfonds (9,9 Mrd. Euro, +5,3 %) verwaltet. Besonders stark war der Anstieg des Fondsvermögens bei NachhalrC 04/2021 | 28 | MARKT

Thomas Neusiedler

4,5 Prozent in Originalwährung ist zu einem bedeutenden Teil auf die Akquisition von Caser zurückzuführen. Basierend auf einer Konsolidierung pro rata trug Caser ein Geschäftsvolumen von 715,3 Millionen Schweizer Franken bei. Die Netto-Combined-Ratio liegt bei 94 Prozent. Das Neugeschäft senkte sich leicht im Pandemiejahr von 2,9 Prozent auf 2,6 Prozent. Für die neue Strategieperiode hat sich Helvetia ambitionierte Finanzziele gesetzt. Neben der Ergebnisund Wachstumsqualität, Kapitalausstattung und Dividendenfähigkeit wird auch das Thema operative Effizienz adressiert.

tigkeitsfonds gemäß österreichischem Umweltzeichen 49 (UZ49) mit +61 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro. Von den 9.352 ausländischen Fonds, die zum 31. Dezember 2020 zum Vertrieb in Österreich zugelassen waren, entfielen 7.616 (+201) auf „Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren“ (OGAW) und 1.736 (+293) auf Alternative Investmentfonds (AIF). Damit ist die Anzahl der ausländischen Fonds im Jahr 2020 um 494 (+5,6 %) angestiegen. Ende 2020 waren in Österreich 14 Kapitalanlagegesellschaften (KAG) und 54 Alternative Investmentfonds Manager (AIFM) zugelassen. Während die Anzahl der KAG damit unverändert blieb, stieg die Zahl der AIFM um drei.


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Im Auge des Sturms Karl Wrumen erinnert sich an die turbulenten Anfangstage von riskKontroll, über ambivalente Reaktionen der Branche gegenüber dem neuen Medium und überhebliche Maklerfürsten. von Mag. Christian Sec Welchen Stellenwert nimmt risControl in ihrem Leben ein?

Was waren die Beweggründe für die Gründung einer Zeitung?

Wrumen: Bei allen Unwägbarkeiten in

Wrumen: Die Gründung war eine

meinem Beruf als Makler und meiner anderen Tätigkeiten war risControl ein schwesterliches Schlachtschiff und unversenkbar. Aber grundsätzlich waren all die Tätigkeiten als Herausgeber, Redakteur und Obmann des „Österreichischen Versicherungsmaklerrings“ (ÖVM) ­Nebeneffekte meines Jobs als Makler, von dem meine Familie und ich lebten. Es war weder meine Bestimmung die Zeitung zu machen noch Obmann des ÖVM zu sein. Einer am Lagerfeuer musste das Feuer am Leben erhalten und der war eben ich. Niemals aber hätte ich mir vorstellen können, als ich die Zeitung 1978 gegründet habe, dass sie 2021 noch immer da sein würde. Es war kein Projekt, das auf Ewigkeit angedacht war.

Bei allen Unwägbarkeiten in meinem Beruf als Makler und meiner anderen Tätigkeiten war risControl ein schwesterliches Schlachtschiff und unversenkbar.

Idee, die aufgrund meiner damaligen Berufssituation entstand. Ich wollte, dass unser Berufsstand, den ich maßgeblich vertrat, sichtbar wird. Ich wollte meinen Berufsstand dadurch aufwerten. Nach dem Motto: Wenn es den Berufsstand gut geht, geht es mir auch gut. Es war damals der Not gehorchend und dem Drange selbst zu erkennen, wer bin ich und wozu bin ich überhaupt am Markt. Alle haben mich damals für einen Narren gehalten. Man könnte rückblickend sagen, sie hatten recht, aber ich habe das durchgezogen gegen unvorstellbare Widerstände, die aber mich persönlich nie erreicht haben, ich war sozusagen immer im Auge des Wirbelsturms. Aber es war auch Spaß und Freude und endlich etwas ganz anderes als Versicherung. Wie vollzog sich der Start der Zeitung? Wrumen: Ich war auf der Suche

nach anderen Maklern. Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich der Einzige bin, der als Makler durch Österreich kutschiert. Ich fand den Weg zum Doyen der österreichischen Versicherungsmakler, Kommerzialrat Mayer, Obmann des Vereins der Freunde der Versicherungsmakler. Das waren Großmakler, die KonrC 04/2021 | 30 | INTERVIEW

Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich der Einzige bin, der als Makler durch Österreich kutschiert. takte und Verbindungen zu internationalen englischen Brokern hatten. Freundlich empfangen fragte man was mein Begehr sei. Ich gestand Versicherungsmakler geworden zu sein und bemerkt zu haben, dass dieser Berufsstand in Österreich wenig präsent sei, ganz im Gegenteil zur Situation im Vereinigten Königreich. Ich bat zu überdenken, ob es nicht auch hier in Wien angebracht wäre der österreichischen Maklerschaft in der Öffentlichkeit mehr Gehör zu verschaffen, beispielsweise mit einem eigenen Medium. Da wurde ich aber gehörig gewaschen. Mayer erklärte mir – unvergesslich sein Tonfall: „Pro-pa-gan-da ist nicht standesgemäß“. Nachdem er mich bei einem nächsten Termin beschnuppern wollte, so seine Worte, meinte ich nur ich bin ja kein Hund. Jedenfalls bin ich nach Hause gegangen und habe den Österreichischen Versicherungsmaklerring (ÖVM) gegründet. Ich konnte es kaum erwarten meine Maklerei auszubauen und als mir eines Nachts im Traum der Name „­riskKontroll“ erschien, war klar, so


rC 04/2021 | 31 | INTERVIEW


wird die Maklerzeitung heißen. Die Gründung des ÖVM und des Magazins erfolgte sozusagen Zug um Zug. Welche Hürden gab es bei der Gründung der Zeitung? Wrumen: Finanzielle Hürden gab

es keine. Die Gründung von riskKontroll war einfach und kostete auch nicht viel mehr wie ein Maklerschein und der war damals um zehn Schilling zu haben. Technisch gab es keine Hürde, weil mit dem Chefredakteur Norbert Linninger, einem Vollprofi, der beim ORF arbeitete, hatte ich einen Engel, der alle technischen Probleme glattbügelte. Wobei die Herausgabe der Zeitung damals ungleich aufwändiger war. Z. B. den Satz hatte man damals zu einem Satzstudio gegeben, Zeile für Zeile ausgeschnitten und ins Layout geklebt. Es gab so viele Produktionsstufen, die es heute nicht mehr gibt. Aber was es gab, waren Akzeptanzhürden. Das musste man ertragen und es war ein Kampf bzw. habe ich es so empfunden. Inwiefern gab es Akzeptanzhürden? Wrumen: Ich war ein Unruhestifter mit meiner Zeitung. Die Versicherungswirtschaft hat sehr intensiv auf das Erscheinen von risControl reagiert und da das Blatt von den externen Kräften nicht einzustellen war, weil ich mit meinem verdienten Geld machen konnte, was ich wollte, mussten sich alle mehr oder weniger damit abfinden, dass es dieses Medium gab. Wir haben Ecken und Kanten gehabt, und wir haben sehr nachdrücklich unsere Meinung vertreten, die sich 40 Jahre danach als richtig herausgestellt hat. Mit jeder Ausgabe erhöhte sich damit auch der Widerstand jener, denen das gar nicht gefiel. Was waren zu Beginn die Themenschwerpunkte der Zeitung? Wrumen: Die Versicherungswirtschaft

war nicht unbedingt sehr spendierfreudig und so wandten wir uns Themen zu,

Wir haben Ecken und Kanten gehabt, und wir haben sehr nachdrücklich unsere Meinung vertreten, die sich 40 Jahre danach als richtig herausgestellt hat. die zwar versicherungsnah waren, aber nicht immer direkt mit Versicherungen zu tun hatten. Sicherheitsthemen wie Arbeitsplatzsicherheit, gesundheitsrelevante Themen wie Lärm am Arbeitsplatz und deren Folgen oder auch heute noch aktuelle Themen wie Atomkraft, Luftverschmutzung usw. immer in Bezug auf das Risiko für Gesundheit und Gesellschaft wurden auf hohem Niveau abgehandelt. Sie hatten ein Pool vieler Experten aus dem Sicherheitsbereich, Risikomanagement, Recht, die regelmäßig für sie geschrieben haben, wie konnten Sie diese für ihr Blatt engagieren? Wrumen: Bei all den Experten, die für uns geschrieben haben, ist nie Geld geflossen. Das war der Spaß von risControl, dass bis auf die wenigen Ausgabepositionen kein Geld notwendig war. Wenn ein Thema anstand, hat man einen Experten kontaktiert und entweder war er bereit oder nicht bereit darüber zu schreiben. Für mich schrieben der spätere Wirtschaftsprofessor Mugler, der fast für jede Ausgabe einen Beitrag verfasste. Den berühmten Anwalt Dr. Brandl habe ich kontaktiert und angefragt, ob er über rechtliche Bedingungen für den Berufsstand schreiben will, er hat das mit Begeisterung gemacht und dieser Beitrag ist heute noch relevant. Ein anderes Beispiel ist der Obmann der Sicherheitsingenieure Österreichs (Ing. Schmalhofer), der einer meiner Kunden war. In den rC 04/2021 | 32 | INTERVIEW

späten 70-er Jahren sind wir mit einer Filmkamera, die so groß war wie ein Kleinauto, zu einer großen arrivierten Firma gegangen und haben gefragt: Was macht ihr, wenn ein Brandschaden ist und die hatten keine Antwort darauf. Wir waren in einem Möbelhaus auf der Triesterstraße und wir haben die tollsten Brandherde der Welt gesehen, wie z. B. herumstehende Benzinfässer. Es gab damals kein Gefahrenbewusstsein. Mit dieser Art haben wir das Interesse für Sicherheitsthemen geweckt, welches ja das zentrale Themengebiet der Zeitung war. Damit konnten Sie durch ihre Zeitung auch neue Kunden für ihr Maklergeschäft gewinnen? Wrumen: Nein, wir haben das nicht ver-

mengt. Auch mein Chefredakteur hatte sehr darauf geachtet, dass es keine unsinnigen Vermengungen gab. Das wäre auch der Tod für die Zeitung gewesen, wenn man gesagt hätte, der macht das nur, damit er mehr Versicherungen verkaufen kann. Wir waren bemüht Informationen über Versicherungen und Sicherheit ins Publikum zu bringen, um den Berufsstand zu neuen Ideen und Inspirationen zu verhelfen. Ich hatte also nicht das Glück, dass dieses riesige Möbelhaus gesagt hat: Ok ihr habt uns auf die Brandgefahr aufmerksam gemacht, daher versichere ich beim Wrumen. Das war es nicht. Zeitung und Maklerei liefen wirk-

Wir waren bemüht Informationen über Versicherungen und Sicherheit ins Publikum zu bringen, um den Berufsstand zu neuen Ideen und Inspirationen zu verhelfen.


lich getrennt. Und daher steht risControl heute noch für etwas ganz Bestimmtes. risControl steht für Wahrheit. Nicht nach dem Motto, ich gebe ihnen zwei Seiten leer, sie zahlen dafür und schreiben das, was sie wollen. Wie sind sie mit dem Dilemma umgegangen, dass man sich Unabhän-

Und nun ist es so, dass das Blatt so gut von meiner Tochter weitergeführt wird, dass ich in Ruhe meine Augen schließen kann, denn mit 86 ist man nur mehr ein Tagesgast.

gigkeit meist durch weniger Einnahmen erkauft? Wrumen: Wer ist unabhängig? Natür-

lich lebt man davon. Wobei es grundsätzlich nie Probleme damit gegeben hat, denn so viele Interessierte hat es immer gegeben, dass man sagen konnte, damit kann man leben ohne Existenzangst zu haben. Wir sind nie aggressiv aufgetreten, um Kunden zu gewinnen, das war nicht notwendig, denn wichtiger als all das ist ja, dass der Leser es akzeptiert. Er muss wissen, da schreibt wer, der meine Notwendigkeiten kennt, mein Lebens- und Berufsumfeld kennt und der schreibt etwas, von dem ich manchmal etwas für mich nach Hause mitnehmen kann. In den 90-er Jahren hab ich das Projekt an meine Tochter übergeben und eigentlich muss ich sagen, sie macht es besser als ich. Ich habe risControl immer als Kampfplatz verstanden, aber meine Tochter

macht das viel abgeklärter, viel intelligenter als ich. Ich bewundere sie mit welcher Nonchalance sie den Laden schupft. Und wenn ich zornig bin, dann sagt sie, reg dich nicht auf, wir gehen unseren Weg, und der scheint mir der Richtige zu sein. Was war der Höhepunkt in ihrer Zeit als Herausgeber von risControl? Wrumen: Der Höhepunkt ist nicht ein

Zeitpunkt, sondern eine Zeitlinie. Es ist das Ziel erreicht zu haben, dass der Berufsstand anerkannt wurde und anerkannt ist. Es ist nicht das Verdienst von risControl allein, aber man hat mitgewirkt und es ist das Wissen, dass die Zeitung erfolgreich ist. Und nun ist es so, dass das Blatt so gut von meiner Tochter weitergeführt wird, dass ich in Ruhe meine Augen schließen kann, denn mit 86 ist man nur mehr ein Tagesgast.

Lesen Sie Teil 2 des Interviews auf Seite 62.

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Es gefällt mir, wenn wir unsere Freude über die 500. Ausgabe von risControl mit vielen Menschen teilen dürfen. 500 Ausgaben bedeutet nicht nur viel Lesestoff für unsere Leserinnen und Leser, sondern auch 30.000 Druckseiten, circa 90.000 Fotos, mehr als 80 Autoren, Redakteure und Gastkommentatoren. Es sind über 3,6 Millionen gedruckte Seiten auf 576 Tonnen Papier. Über die Geschichte von „riskKontroll“ bis „risControl“ gibt es viel nachzulesen. In der Jubiläumsausgabe anlässlich des 30-Jahresjubiläum und im roten Buch zum 40. Geburtstag. Anlässlich der 500. Ausgabe haben wir unsere Vertriebspartner, Freunde, Leser und Kunden gebeten, uns ihre Meinung zum Thema „Vertrieb im Wandel der Zeit“ mitzuteilen. Wie hat sich der Vertrieb in den letzten Jahrzehnten verändert? Vom analogen Karteikasten zur hochdigitalisierten Cloudlösung. Vom schriftlichen Antragsformular zur Weblösung. Auch im Bereich Schadensabwicklung hat sich sehr viel verändert, denn mittels Foto-Übertragung des Kleinschadens kommt der Ersatzbetrag fast zeitgleich auf das Konto des Versicherungsnehmers, alles rasch und unkompliziert erledigt. Was sich in dieser langen Zeit meiner Meinung nach aber nicht verändert hat, ist, dass es sich immer um den Menschen handelt. Egal, ob beim Kunden oder hinter dem Bildschirm bei der Programmierung der Weblösung. Es menschelt weiterhin in unserer Branche. Auch wenn es Studien gibt, die prognostizieren, dass es in naher Zukunft Versicherungs- und Finanzprodukte ohne das Zutun eines beratenden Menschen im Internet geben wird, ist eines sicher: Die Planung und Umsetzung dieser Produkte liegt in den Händen von Menschen. Was sich meiner Meinung nach aber verändert hat, ist, dass es immer weniger Zeit und Ressourcen für die Versiche-

rungsthemen von Privatpersonen gibt. Die Versicherungsunternehmen setzen auf den Außendienst, die Vermittler auf Weblösungen und die Start-ups auf ihre Onlineplattformen. Die Sorgen und Bedürfnisse von Privatpersonen werden nicht mehr überall gehört und die Anstrengungen einiger offiziellen Stellen in der Europäischen Union, das Provisionsverbot im Versicherungs- und Finanzvertrieb zu fordern, unterstützen das auch noch. Darüber, dass es zu einem kompletten Provisionsverbot kommen könnte, berichten wir auch schon seit Jahrzehnten, jedoch besteht weiterhin die Hoffnung, dass es nie dazu kommen wird. Was hat sich noch verändert – die Informationsmöglichkeiten. Jetzt braucht es nicht mehr nur den guten Bekannten oder die Freundin, die Informationen über Versicherungsprodukte und Möglichkeiten weiterträgt, jetzt googelt der zukünftige Versicherungsnehmer. Es ist alles im Internet zu finden: Rankinglisten, Rezessionen, Meinungen und was auch immer. Der Vertriebsexperte kann sich nicht nur in seinem Umfeld der Produktgeber, sondern weltweit innerhalb kürzester Zeit informieren. Es stehen jedem Informationen rund um die Welt innerhalb einiger Klicks zur Verfügung. Das hat vor einigen Jahrzehnten dazu geführt, dass auch wir unsere Medien an die Anforderungen und Bedürfnisse unserer Leserschaft angepasst haben. risControl ist nicht nur mehr das monatliche Print-Magazin mit Informationen rund um die Branche, risControl hat sich gewandelt. Mit unserem Online-MagarC 04/2021 | 34 | COVERSTORY

zin wird einmal wöchentlich eine Zusammenfassung aller interessanten Themen unseren Lesern mittels PDF-Magazin übersandt. Aber es geht noch schneller: Mit den Frühstücksnachrichten unseres risControl Premium kommen spätestens um sieben Uhr in der Früh Nachrichten auf das elektronische Endgerät, für Nachrichtenjunkies gilt die Devise: Auf unserer Homepage online.riscontrol.at gibt es Nachrichten on demand. Noch schneller geht es fast nicht mehr. Was hat sich noch innerhalb der letzten Jahrzehnte verändert? Die nächste Generation in der risControl-Familie steht bereits nicht nur in den Startlöchern, sondern geht ihre eigenen Wege: Die Vertriebsconvention in Salzburg, die aufgrund der Covid-19-Krise verschoben werden musste, ist nur einer der neuen Tätigkeitsbereiche. Es ist auch an der Zeit, sich bei allen Menschen, die uns auf unseren Weg begleitet haben und es auch weiterhin machen, zu bedanken. Am liebsten namentlich bei jeder und jedem Einzelnen. Aber leider würde das zu viel Platz einnehmen. Eines habe ich mir jedoch fest vorgenommen: Wenn diese soziale Abstandshaltungskrise vorbei ist, wird jeder, der uns in den letzten Jahrzehnten begleitet und irgendwie mit uns zusammengearbeitet hat, von mir umarmt. Egal, wo ich sie oder ihn treffe! Und nun viel Spaß beim Lesen der zahlreichen Statements, die Anordnung der Beiträge erfolgte zufällig und unterliegt keiner Wertung. Doris Wrumen


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Andre Löhlein, Geschäftsführer Wiener Städtische Donau Leasing GmbH

Schon lange gilt es, Kunden die Zugänge zum Produkt so einfach und vielfältig wie möglich zu gestalten. Die Digitalisierung bietet Erleichterung für Kunden sowie Kundenbetreuer und ist gerade in Zeiten wie diesen weiter auszubauen. Vermehrt wollen Kunden unabhängig und rasch agieren. Trotzdem darf der persönliche Kontakt nicht fehlen. Es hat sich gezeigt, dass die einzelnen Zugänge hybrid genutzt werden; digital und analog verschmelzen zu einer Vielzahl von Möglichkeiten und Chancen für den Vertrieb. Arno Slepice, Geschäftsführer business point

Vorerst einen herzlichen Dank an risControl für 500 Ausgaben der medialen Begleitung in der Branche. Seit 1996 beschäftige ich mich mit diesen beiden Bereichen: „Versicherungsvertrieb und Softwarelösungen für die Versicherungsvermittlung“. Zwischenzeitlich hat sich sowohl bei der EDV als auch auf regulatorischer Ebene viel verändert. In punkto Wandel und Digitalisierung hat die aktuelle Lage seit

Arno Slepice, Geschäftsführer business point

wird vom Kunden auch gerne angenommen. Bundesgremium der Versicherungsagenten

Andre Löhlein, Geschäftsführer Wiener Städtische Donau Leasing GmbH

dem vorigen Jahr so einiges in Bewegung gebracht. Onlineberatung und Vertragsabschluss in komplexen Sparten wie der bAV wären vor der Krise fast undenkbar gewesen. Mittlerweile setzt sich die hybride Beratung als Mischung zwischen digitalisierten Prozessen und persönlichen Ansprechpartner aber sehr gut durch und

„Die 500. Ausgabe – das steht für 500 Mal Sachlichkeit, fundierte Analysen und spannende Brancheninsights. Herzliche Gratulation! Wir Versicherungsagenten haben uns zu selbstständigen und zukunftsorientiert denkenden Unternehmern entwickelt. Viele Themen prägen unser daily business: zunehmende Regularien im Vertrieb, Verbraucherschutz, Digitalisierung oder qualifizierte Weiterbildung. risControl ist uns dabei ein wichtiger und verlässlicher Medienpartner.“ Mag. Joachim Schuller, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, FINABRO GmbH

Die fortschreitende Digitalisierung hat direkten Einfluss auf den Vertrieb der Zukunft, indem sie neue Chancen und Potenziale eröffnet. Standardisierungen

Das Team des Bundesgremiums der Versicherungsagenten in der Wirtschaftskammer Österreich wünscht risControl alles Gute für die kommenden Jahre! v.l.n.r. Obmann KR Horst Grandits, Assistentin Gabriele Lehnert, Geschäftsführer-Stellvertreterin Sylke Weigelt-Okrasa, Geschäftsführer Sinan Ibili

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ner, Schnittstellen, Apps, Portale und Plattformen, standardisierte Datensätze, Schnittstellen und Prozesse, haben Verwaltung und Vertrieb maßgeblich beeinflusst, erleichtert und beschleunigt. Nun gilt es, jede sich bietende Möglichkeit zu ergreifen, um Prozesse zu digitalisieren und den persönlichen und den monetären Einsatz zu reduzieren. Nur wer diesem Trend folgt wird wieder mehr Zeit für die Beratung und Betreuung seiner Kunden haben. Mag. Joachim Schuller, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, FINABRO GmbH

und Automatisierungen ermöglichen höhere Abschlussraten und tragen durch die Reduktion von administrativen Aufwänden auch wesentlich zur Effizienzsteigerung bei. So werden schließlich hybride Formen im Vertrieb, eine Kombination aus persönlicher und digitaler Beratung, das Beste aus beiden Welten vereinen. Mag. Sigrid Hofmann

Neben geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen, Globalisierung und Internationalisierung übte und übt die fortschreitende Digitalisierung massiven Veränderungsdruck auf die Versicherungswirtschaft und ihre Vertriebslandschaft aus. Die Möglichkeiten der Digitalisierung wurden von der Versicherungswirtschaft lange nicht oder nur zögerlich genutzt. Das hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Als Akteur im Hintergrund konnte ich miterleben wie die digitale Transformation die Spielregeln rasant veränderte. Tarifbücher und -blätter, elendslange unübersichtliche Kundenlisten oder Karteikarten, unleserliche Anträge, lange Wartezeiten bis zur Ausfertigung von Polizzen oder Änderungen, dies alles gehört der Vergangenheit an. Onlinerech-

Reinhard Gojer, Vertriebsvorstand DONAU Versicherung

„Beratung und Kundenservice verändern sich laufend. Im Fokus steht die digitale und mobile Nutzung. Kunden schätzen die persönliche Beratung auch online, gerade bei Fragen der Vorsorge. Die Basis einer guten Kundenbeziehung ist unverändert das Vertrauen in die Versicherung und den Berater. Zugleich ist die Erwartungshaltung der Kunden gestiegen. Rasches Service, Verständnis für die individuelle Lebenssituation und ein regionaler Ansprechpartner müssen die Online-Services ergänzen und abrunden.“

KommRat Christoph Berghammer, MAS Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler

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Reinhard Gojer, Vertriebsvorstand DONAU Versicherung

KommRat Christoph Berghammer, MAS Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler

Der Vertrieb hat sich verändert. Es ist professioneller geworden, denn alle im Vertrieb tätigen Personen sind besser ausgebildet. Der Zugang zum Kunden ist in den letzten Jahrzehnten transparenter und korrekter geworden. Nicht nur der Vertrieb, sondern auch die Versicherungsindustrie hat sich gewandelt. Der Fokus liegt mehr auf Dividendenausschüttung, Vermeidung von Schäden und auf Einheitsprodukten. Es gibt fast keine Individualisierung der Produkte mehr. Es wird immer schwieriger, bei individuellen Risiken Deckungen für Klienten auszuhandeln. Dadurch wir der Makler auch für Privatkunden immer wichtiger! Was sich aber noch ändern sollte, ist die Möglichkeit, einfacher über die Grenzen tätig werden zu können. Europa ist „sehr klein“ geworden und unsere Kunden, vor allem im Maklergeschäft, haben sowohl im Firmen- als auch im Privatkundenbereich Risiken, die über die Grenzen von Österreich hinausgehen. Hier sollte es einen einfacheren Weg geben, um die Kunden begleiten zu können. Was hat


40 Jahren begleitet risControl den österreichischen Versicherungsvertrieb auf seinem Weg. Wir gratulieren dazu sehr herzlich und freuen uns auf weitere 500 Ausgaben. Dr. Klaus Koban, MBA Geschäftsführender Gesellschafter der KOBAN SÜDVERS GROUP GmbH und Universitätslektor

Dr. Klaus Koban, MBA Geschäftsführender Gesellschafter der KOBAN SÜDVERS GROUP GmbH und Universitätslektor

sich noch verändert? Die Medienlandschaft im Fachbereich hat sich erweitert. Aber eines ist gleichgeblieben: Seit über

„Der Rat eines qualifizierten, unabhängigen Maklers ist der beste Schutz, den Versicherungsnehmer haben können.“ Dieses vielbekannte Statement von Sir Leon Brittan aus dem Jahre 1990 ist heute mehr denn je von Bedeutung. Durch die neue Vertriebsrichtlinie (IDD) und deren Umsetzung in nationales Recht stehen die Versicherungsvermittler vor neuen Herausforderungen. Insbesondere wurde der Pflichtenkreis in Bezug auf Zielmarktverkauf, Informationsver-

pflichtungen und Verpflichtungen im Beratungsprozess verschärft und in Summe unter das sogenannte Best Interest Prinzip gestellt. Der Versicherungsmakler ist dafür verantwortlich, aus einem reichhaltigen Angebot an Deckungsmöglichkeiten auf Grundlage seiner professionellen und unabhängigen Beratung das für den Kunden beste Produkt zu finden, das seinen Bedürfnissen am besten entspricht. Neben den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen stellt die Digitalisierung die Versicherungsmakler vor die größten Herausforderungen. Sowohl im Schaden als auch in der Beratung werden in Zukunft neue digitale Tools eine massive Rolle spielen und den Berufsstand insbesondere im Beratungsprozess gravierend erneuern. Mag. Thomas Neusiedler, CEO Helvetia Österreich

Agilität, Digitalisierung und Innovation sind drei Kernelemente von Helvetia und

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Mit der ÖBV durchs Leben

Die schützende Hand In den 1970er und 80er Jahren hielten wir in zeitgemäßen Farben und Schriften eine schützende Hand über unsere Kundinnen und Kunden.

Wir haben uns mit Ihnen gemeinsam weiterentwickelt...

...und so auch unser Logo. Begleiten Sie uns auf eine kurze Zeitreise.

Die 80er lassen grüßen! In den 1980er Jahren wird es heller - wir haben ein JalousienLogo!

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Vereinsmitglieder sind Miteigentümer Unser aktuelles Logo zeigt deutlich, dass unsere Kundinnen und Kunden auch MitbesitzerInnen der ÖBV sind.

Meine Versicherung. www.oebv.com


optimieren und unsere Verantwortung als zukunftsorientiere Versicherung wahrzunehmen. Auch 2020 ist es Helvetia erneut gelungen, mit renommierten Auszeichnungen prämiert zu werden und gleichzeitig sehen wir dies als Auftrag für die Zukunft. Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender HDI Versicherung AG

Mag. Thomas Neusiedler, CEO Helvetia Österreich

unterstreichen unser unternehmerisches Handeln. Uns ist es ein Anliegen, den Service mit Blick auf unsere Kunden, Partner und Mitarbeitenden laufend zu

„Der Wandel von Wirtschaft, Politik und Werten innerhalb der Gesellschaft führt weltweit zu anderen Rahmenbedingungen im Vertrieb. Nicht zuletzt werden Digitalisierung und neue Technologien immer wichtiger. Versicherungsnehmer finden eine Vielfalt von Produkten unterschiedlicher Anbieter vor. Bei der Auswahl ist nach wie vor eine persönliche Beratung

Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender HDI Versicherung AG

wichtig. Im Sinne der Nachhaltigkeit und für eine rasche Servicierung der Versicherungsnehmer gewinnt E-Kommunikation an immer größerer Bedeutung.“

Das Team des

gratuliert zu 500 Ausgaben risControl rC 04/2021 | 39 | COVERSTORY

ÖVM – Österreichischer Versicherungsmaklerring und Verband der Risk-Manager und Versicherungs- Treuhänder, Gottfried Alber Gasse 5/5, 1140 Wien | Te l. : +4 3 ( 0 ) 1 4 1 6 9 3 3 3 | M a il : o ff i c e @ o e v m. a t , We b : w w w. o e v m . a t


Werner Panhauser, Vorstand Vertrieb & Marketing Helvetia Österreich

Der Kunde von heute kommuniziert mit uns über digitale Kanäle, zusätzlich wird ein persönlicher Ansprechpartner für qualifizierte, maßgeschneiderte Versicherungslösungen gewünscht. Helvetia bietet einen Vor-Ort Service, ist mit derzeit 39 Standorten flächendeckend vertreten und pflegt intensiven Kontakt mit Partnern und Kunden da, wo sie zuhause sind. Wir bieten auch die Möglichkeit der digitalen Überleitung im Antragsprozess und reagieren somit auf die Anforderungen eines modernen Unternehmens. Mag. Natascha Jäger, CEO Austria Cogitanda Dataprotect AG

Seit jeher strebt der Mensch danach mittels Technik sein Leben zu vereinfachen,

Werner Panhauser, Vorstand Vertrieb & Marketing Helvetia Österreich

Mag. Natascha Jäger, CEO Austria Cogitanda Dataprotect AG

heutzutage nennt man dies „Digitalisierung“. Entscheidend für den Vertriebserfolg bleibt weiterhin der Fokus auf den Kunden und seine Bedürfnisse sowie eine

klare und effektive Gestaltung des Beratungsprozesses trotz aller erforderlichen Regulatorien. Wir bei COGITANDA unterstützen unsere Vertriebspartner mit

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einem komplett digitalen Quotierungsprozess und vereinfachen so den Beratungsalltag wesentlich. Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb Helvetia Österreich

Für uns ist es wichtig, Kunden und Partnern moderne Services zu bieten und somit auch flexibles Arbeiten im Vertrieb zu erleichtern. Das fördern wir mit digitalen Tools, wie etwa »timSIGN«, der elektronischen Unterschriftslösung in der Lebensversicherung. Damit antworten wir auf die Vertriebsansprüche und vereinfachen komplexe Prozesse. Unsere Kompakt-Online-Webinare mit externen Experten vervollständigen unser Ausbildungsangebot und sind ausgezeichnet besucht. Dr. Thomas Wüstefeld, Generalbevollmächtigter Vertrieb der Hannoversche

Liebes Team von risControl, herzlichen Glückwunsch und einen kräftigen Applaus zu Ihrer 500. Ausgabe! Als neuer Anbieter für Ablebensversicherungen auf dem österreichischen Markt freuen wir uns, dass wir Sie ein kleines Stück auf diesem Weg begleiten konnten. Was

Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb Helvetia Österreich

wir gemeinsam haben ist, dass wir den unabhängigen Vermittler in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen. Wir wünschen Ihnen viel Glück und Erfolg für die nächsten 500 Ausgaben! Gerhard Schuster, CEO bei TOGETHER CCA

“Die Versicherungs- und Vertriebswelt der Zukunft sind digital. Kundinnen und Kunden wünschen sich zunehmend schnellere und einfachere Prozesse in allen Bereich ihres Arbeitsalltags. TOGETHER CCA setzt deshalb auf Standardisierung und automatisierte Prozesse überall dort, wo es möglich ist. Mit dem Portal myVersUm haben sogar die Maklerkundinnen und -kunden immer aktuelle Daten zu ihren Verträgen parat. Dadurch haben diese stets den Überblick und es bleibt mehr Zeit für Beratungsthemen.”

wenn es Sinn macht, wenn es Zeit spart und wenn es gut und einfach funktioniert. Gleichzeitig erwarten sie aber auch höchste Qualität, wenn sie persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass in Zukunft nur jene erfolgreich sein werden, die beide Disziplinen beherrschen. Mag. Hermann Fried, Managing Director bsurance GmbH

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen unaufhaltsam voran. Natürlich beeinflusst das auch, wie Versicherungen gekauft werden. Wir wissen, dass KundInnen dann online agieren wollen,

Versicherungskunden werden immer offener für neue Vertriebskanäle. Nach einer Studie aus dem Jahr 2019 können sich 69% der Deutschen vorstellen, eine Versicherung komplett online abzuschließen. Corona-Lockdowns haben diese Entwicklung sicher noch beschleunigt und verstärkt. Online-Käufe verändern auch die Kundenerwartungen radikal. Die Anforderungen an Geschwindigkeit und Bequemlichkeit erhöhen sich rasant. Dauert die Antwortzeit länger als einen Tag, empfinden das Kunden als Missachtung. Wird die Ware nicht innerhalb weniger Tage geliefert, ist der Kunde bitter enttäuscht. Bequemlichkeit, Geschwindigkeit und Verfügbarkeit beeinflussen zunehmend Kaufentscheidungen. Komplizierte Kaufprozesse und eine Polizze, auf die man 14

Dr. Thomas Wüstefeld, Generalbevollmächtigter Vertrieb der Hannoversche

Gerhard Schuster, CEO bei TOGETHER CCA

DI Dr. Jürgen Hartinger, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung

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DI Dr. Jürgen Hartinger, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung

Mag. Hermann Fried Managing Director bsurance GmbH

Tage wartet, erscheinen vor diesem Hintergrund anachronistisch. Am österreichischen Versicherungsmarkt ist diese Entwicklung derzeit

höchstens zu erahnen. Der digitale Versicherungsmarkt ist in Österreich sehr überschaubar. Es gibt jedoch einige Anzeichen, dass sich das eher kurz- als

Wir gratulieren zur 500. Ausgabe rC 04/2021 | 43 | COVERSTORY

langfristig ändern wird. Die Investitionen in lnsurTechs haben sich laut Deloitte weltweit von rd. 1,5 Mrd. im Jahr 2016 auf rd. 5,5 Mrd. 2019 erhöht. Nun ist Investment allein kein Garant für Erfolg, aber ein klares Signal, dass immer mehr Investoren auf das Potenzial von digitalen Versicherungsmodellen setzen. Mehr Investment bedeutet auch mehr Variabilität und höhere Qualität der Angebote. Die meisten lnsurTechs bewegen sich derzeit noch an den Rändern der Versicherungslandschaft: Kurzfristige und einfache Deckungen im Schaden- Unfallbereich. Doch die Erfahrung der Anbieter und die Bereitschaft der Kunden wächst stetig. Die stark gestiegene Nutzung von digitalen Angeboten, die sich damit verändernden Kundenerwartungen und die verstärkten Investments in lnsurTechs werden auch den österreichische Versicherungsmarkt in Richtung digita-


len Vertrieb bewegen. Voraussetzung dafür ist ein Angebot, das für den digitalen Vertrieb geeignet ist. Die Strategie, eine derzeit übliche Haushaltsversicherung, die für einen Beratermarkt konzipiert wurde, einfach ins Netz zu stellen, wird nicht funktionieren. Eine radikale Vereinfachung der Produkte sowie lückenlose digitale Antragsstrecke und Abwicklung sind zwingende Voraussetzungen und Teil der Kundenerwartungen. Digitale Angebote, die in einem Terminvorschlag bei einem Außendienstmitarbeiter der Versicherung münden – tatsächlich bei einem österreichischen Versicherer so gesehen – werden den oben definierten Ansprüchen nicht gerecht. Gute Versicherungsberater werden immer gefragt sein und werden selbstverständlich auch in einer stärker digitalisierten Welt ihre Berechtigung und ihren Markt haben. Aber es wird auch einen Markt geben – junge, digital affine Kunden mit Standard- Versicherungsbedarf – die man so nicht mehr erreichen kann. Hier zeigen lnsurTechs und digitale Versicherer wie es gehen kann: Durchgängig digitale Prozesse, einfache Produkte, kurze Bindungen und wenige Antragsfragen sind die Zukunft. Gerade im Bereich „bancassurance“ bieten sich solche Kooperationen an. Banken sind in ihren Bemühungen um

mehr Digitalisierung wesentlich weiter als Versicherungen. Es gibt tatsächlich Versicherungen, die nicht einmal eine digitale Kundenplattform anbieten – dies wäre für Banken mittlerweile undenkbar. So treffen nun digitale Bankplattformen auf analog organisierte Versicherungsangebote. Das führt zwangsläufig zu Frustration und einem Medienbruch für die Kunden. Große Marktpotenziale bleiben dadurch liegen. Auch wenn die Skeptiker bisher recht behalten haben – das Thema Digitalisierung wird mit Sicherheit vor der Versicherungswirtschaft nicht haltmachen. Es bleibt ein spannendes, weil hoch zukunftsrelevantes Thema.

Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit

Klaus Kretz, Vertriebsleiter Corporate Travel- Makler und Versicherungen, Europäische Reiseversicherung AG

Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit

Im Namen des muki Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit sowie aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gratuliere ich risControl auf das Herzlichste zum 500. Heft. Als 1978 die erste Ausgabe erschien, waren Ortsnamen von Córdoba bis Zwentendorf in aller Munde; heute verwundert es, dass Ihr Redaktionssitz Oberthern nicht mit dabei war. Wir schätzen risControl als Referenz und Branchenbarometer und

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freuen uns auf – mindestens! – die nächsten 500 Hefte. Klaus Kretz, Vertriebsleiter Corporate Travel- Makler und Versicherungen, Europäische Reiseversicherung AG

Seit meinem Start im Versicherungsvertrieb mit Februar 93 hat sich wirklich viel getan. Damals rechneten wir noch mit Papiertarifen und Taschenrechner. Anträge wurden per Hand, mehr oder weniger lesbar, ausgefüllt. Vertrags-, Schadensoder Inkassodaten suchten wir noch mit Microfiche-Lesegeräten. Termine wurden mit Festnetz oder persönlich vereinbart, und die Kundenkorrespondenz mit Briefen oder Fax abgewickelt. Was es jedoch gab, war der persönliche und direkte Kundenkontakt. Vor allem fand der Vertrieb noch von Mensch zu Mensch statt. Gerade in der jetzigen Zeit "mit Abstand" erinnere ich mich gerne an damals, als ich noch ausgiebig mit dem risControl Team feiern konnte. Doris Antoni, Vertrieb und Marketing g & o Brokernet GmbH

g&o brokernet steht für Innovation, Digitalisierung, automatische EDV-Prozesse und einfache, papierlose Arbeitsschritte.

Doris Antoni, Vertrieb und Marketing g & o Brokernet GmbH


„Verlässlichkeit verbindet. Tradition schafft Vertrauen und legt die Basis für die Zukunft.“ Die Merkur Versicherung gratuliert risControl zu fundiertem Fachjournalismus und verlässlichen Orientierungspunkten in komplexen Zeiten. Seit 500 Ausgaben.

www.merkur.at rC 04/2021 | 45 | COVERSTORY


Johannes Loinger, Vorsitzender des D.A.S. Vorstandes

Johannes Loinger, Vorsitzender des D.A.S. Vorstandes

Webinare ersetzen Präsenz-Schulungen, Videokonferenzen das persönliche Kunden-/Maklergespräch. Einfache Produkte kann jeder Kunde online abschließen. Der Vertragsordner ist auf der stella App, immer und überall dabei. Doch wo Know-How und Erfahrung zählen, wo es um komplexe Lösungen geht, da ist gute Beratung gefragt. Hier wird das persönliche Gespräch weiterhin Bestand haben und der Makler seine Daseinsberechtigung.

Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender Österreichische Beamtenversicherung VaG

„Flexibilität und der Wille, Dinge neu zu denken, sind zwei Erfolgsfaktoren, um dem stetigen Wandel der Versicherungsbranche gewachsen zu sein. Trotz aller Veränderung ist es entscheidend, seinen Werten treu zu bleiben und die Beziehung zu seinen Kunden und Partnern zu pflegen. Mit RisControl verbindet die D.A.S. eine jahrzehntelange Beziehung, die zeigt, dass sich Tradition und Moderne nicht ausschließen müssen. Herzliche Gratulation zu diesem besonderen Jubiläum und der 500. Ausgabe.“ Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender Österreichische Beamtenversicherung VaG

Von unserem Gründungsjahr 1895 bis in das Gründungsjahr der risControl 1978 musste das Unternehmen ÖBV warten, bis unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Geschäftspartner und Mitbewerber, aber auch unsere Kundinnen und Kunden, mit spannenden Artikeln und Neuigkeiten über die Versicherungsbranche aus ihrem Haus versorgt

Mag. Birgit Eder, CEO Hauptbevollmächtigte ARAG Österreich

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wurden. Heute unvorstellbar, dass es eine Zeit ohne risControl gab - nunmehr feiern Sie die 500. gedruckte Ausgabe der risControl – und wir mit Ihnen! Mag. Birgit Eder CEO Hauptbevollmächtigte ARAG Österreich

Für ARAG ist der ungebundene Vertrieb die einzige Vertriebsschiene. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass unsere Vertriebspartner allen scheinbaren Hindernissen erfolgreich entgegentreten. Trotz erhöhter Regulatorik und einem immensen Digitalisierungsdruck zeigte sich eine beeindruckende Veränderungsbereitschaft. So waren auch die Kontakteinschränkungen durch die Corona-Krise kein echtes Hindernis für eine positive Weiterentwicklung. Bei ARAG sehen wir es als unsere Aufgabe an, unsere Vertriebspartner bei diesem Wandel bestmöglich zu unterstützen. Anton Brenninger, Präsident IGV Austria

Für viele unserer Kolleginnen und Kollegen heute unvorstellbar, aber es war durchaus nicht unüblich Versicherungsverträge im Wirtshaus auf Bierdeckel zu dokumentieren und unterschreiben zu

Anton Brenninger, Präsident IGV Austria


Helvetia gratuliert helvetia.at

500 Ausgaben. Spannende Themen. Helvetia gratuliert.

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lassen. Und es wurde auch polizziert. Was heute verwunderlich anmutet war definitiv Standard. Es gab noch kein B/Malus System. Alle Versicherer verlangten die gleiche Haftpflichtprämie. Lebensversicherung wurden noch händisch ausgerechnet und auf einen einseitigen Antrag abgeschlossen. Eine HH Versicherung kostete überall 3 %o. Nicht jeder Termin war geprägt von Geschäft. Jeder Termin, jeder Kaffee war jedoch davon geprägt einen Kunden für sich zu gewinnen. Ich befürchte, dass dies eine der Änderungen des Vertriebs im Wandel der Zeit ist. Doch nicht nur sondern auch die Internationalisierung, Globalisierung und allem voran die Regulierungsflut haben einen enormen Mehraufwand mit sich gebracht. Ein Mehraufwand der oftmals mit einem „weniger am Kunden sein“ einhergeht. Diesem Phänomen entgegenzuwirken ist nach wie vor einer der größten Herausforderungen unserer Branche. Die wichtigen Schritte in Richtung Di-

gitalisierung und die immer mehr zunehmende Dominanz der IT, sowohl in der Versicherungsunternehmen als auch bei uns Maklern, haben es nahezu mit sich gebracht einen Ausgleich zu diesen Mehraufwänden zu erreichen. Allem voran steht natürlich die Arbeitserleichterung in der Abwicklung. Daraus folgend mehr Spielraum für die Beratung. Dies gibt jedem Makler oftmals wieder die Gelegenheit sich um den einzig wahren Geschäftsgrund zu kümmern: seine KUNDEN! Wir sehen natürlich auch, dass die digitalen Entwicklungen ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit verlangen. Selbstverständlich sind insbesondere Administrationsabläufe sowie Beratungsprozesse von diesen Änderungen betroffen. Aus meiner Sicht ist jeder einzelne gefordert sich auf diese neuen Prozesse anzupassen und nicht umgekehrt die Prozesse den individuellen Beratungs-, und Administrationsprozessen. Natürlich hat sich auch der Beratungsstandard geändert. Von frü-

heren ausschließlich persönlichen Terminen ging der Schritt zu Telefon- und besonders spürbar ab 2020 zu Videoberatungen. Hier heißt es, wie in Vergangenheit „Schritt zu halten“ und sich und sein Unternehmen anzupassen. Dieser Rhythmus wird meiner Beobachtung jedoch immer schneller und erfolgt in immer rascheren Wellen der Veränderung. Jeder in unserer Branche war und ist nach wie vor gefordert bestehende Strukturen zu hinterfragen und den sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen. Doch von einem war und bin ich zu 100% überzeugt: „Das persönliche Verhältnis zum Kunden bleibt entscheidend!“ Markus Zeilinger Gründer und Vorstandsvorsitzender fair finance Vorsorgekasse

Immer besser informierte Kundinnen und Kunden, ein selbstverständlicher Umgang mit Social Media, fortschreitende Digitalisierung und die aktuelle

Herzlichen Glückwunsch zur 500. Ausgabe! Die Kärntner Landesversicherung gratuliert dem Team von risControl ganz herzlich zum Jubiläum. Wir danken für die gute Zusammenarbeit und wünschen weiterhin viel Erfolg.

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zu schaffen und eine Beziehung aufzubauen, erfordert Innovation und Weitblick. ISO-zertifiziert stellt sich fair-finance mit modernster Videotechnologie und innovativen Kommunikationsformaten dieser Herausforderung. Mag. Christian Noisternig, Vertriebsvorstand ERGO Versicherung AG

Markus Zeilinger Gründer und Vorstandsvorsitzender fair finance Vorsorgekasse

Ausweitung von Homeoffice geben Vertriebsaktivitäten einen neuen, virtuellen Rahmen. Ohne persönlichen Kontakt Vertrauen zu erzeugen, Transparenz

Durchzunehmende Nutzung digitaler Kommunikationskanäle hat sich das Kundenverhalten im Versicherungsgeschäft bereits deutlich verändert. Die Mehrzahl der Kunden informiert sich über und vergleicht Versicherungen online, der Abschluss erfolgt aktuell dennoch in 8 von 10 Fällen beim Berater. Das stellt natürlich auch andere Anforderungen an den Vertrieb, der im Laufe der Zeit viel ver-

Mag. Christian Noisternig, Vertriebsvorstand ERGO Versicherung AG

netzter werden musste, um als Versicherungsunternehmen den Kunden an allen Touchpoints bestmöglich zur Verfügung zu stehen.

MaklER GO!

Wir gratulieren herzlichst zur 500. Ausgabe. Ihr ERGO Makler- und Agenturvertrieb. Wir sind für Sie da! ergo-versicherung.at/makler

Werbung. ERGO Versicherung AG, 1110 Wien rC 04/2021 | 49 | COVERSTORY


Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands NÜRNBERGER Versicherung AG

Arno Schuchter, Generali Vorstand für Vertrieb und Marketing

Walter Lentsch, CHUBB European Group SE Direktion für Österreich

Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands NÜRNBERGER Versicherung AG

ratung zu gewinnen. Auch wenn sich die Werkzeuge mit den wachsenden Ansprüchen verändern, der ‚Human Touch‘ wird weiterhin unverzichtbar bleiben.“

kompetenten Partner schätzen gelernt und freuen uns, dass risControl in Zukunft auch weiterhin erfolgreich die gesamte Versicherungsindustrie begleiten wird.

Vieles hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte im Versicherungsvertrieb verändert. Denken wir an die rasanten Fortschritte der Informationstechnologie oder die Digitalisierung zahlreicher Beratungs- und Vertriebsprozesse. Was allerdings nach all den Jahren noch immer dieselbe Bedeutung hat, sind die persönlichen Beziehungen - zwischen Berater und Kunde sowie zwischen Berater und Versicherer. Digital unterstütze Beratungsprozesse werden sich künftig noch stärker verbreiten. Im Versicherungsvertrieb der Zukunft werden aber unabhängige Versicherungsmakler, ob persönlich oder digital, weiterhin die wichtigste Rolle spielen. Arno Schuchter, Generali Vorstand für Vertrieb und Marketing

„Im Vertrieb wird es auch künftig primär auf qualifizierte Beratung ankommen. Die Prozesse dahinter werden noch stärker digitalisiert werden. Branchenstandards wie OMDS 3.0 werden vermehrt Einzug halten. Eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre wird es aber sein, genügend junge Menschen für die zukunftsträchtige Aufgabe der Versicherungsbe-

Walter Lentsch, CHUBB European Group SE Direktion für Österreich

Umfassende Kundenorientierung im Vertrieb ist heute unumgänglich. Kundenzufriedenheit ist das vorrangige Ziel, denn Kunden von heute sind gut informiert und geben sich nicht nur mehr mit einem standardisierten Angebot zufrieden, sondern verlangen maßgeschneiderte Leistungen. Diese werden durch die Digitalisierung umso mehr ermöglicht. Daher werden modulare Polizzen in Zukunft die perfekte Kombination von Versicherungsdeckungen für die Bedürfnisse des einzelnen Kunden bieten müssen („create your own experience“).

Franz Meingast, Vorstand Safe 7 Holding AG & Vorstand EFM Versicherungsmakler AG

In meiner Doppelfunktion möchte ich mich einerseits im Namen aller Safe 7

Josef Graf, Gründer & Aufsichtsratsvorsitzender EFM Versicherungsmakler AG

Wir als EFM Versicherungsmakler gratulieren von Jubilar zu Jubilar zu diesem Meilenstein. In unseren 30 Jahren EFM haben wir risControl über drei Generationen hinweg als rC 04/2021 | 50 | COVERSTORY

Josef Graf – Gründer & Aufsichtsratsvorsitzender EFM Versicherungsmakler AG


Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Die NÜRNBERGER Versicherung gratuliert risControl ganz herzlich zur 500. Ausgabe und freut sich weiterhinauf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

www.nuernberger.at rC 04/2021 | 51 | COVERSTORY


KommR Mag. Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der WKÖ & Geschäftsführer ProVideas

Franz Meingast, Vorstand Safe 7 Holding AG & Vorstand EFM Versicherungsmakler AG

Partner für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren bedanken, aber auch von der EFM Versicherungsmakler AG unser spezielles Dankeschön aussprechen. Bereits in der Anfangszeit der Safe 7 Holding war risControl ein kompetenter medialer Begleiter unseres Unternehmens und bot uns stets eine perfekte Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Wir schätzen die journalistische Qualität von risControl sehr und freuen uns auf die nächsten 500 Ausgaben!

KommR Mag. Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der WKÖ & Geschäftsführer ProVideas

Da nun die 500 Ausgabe von risControl erscheint und die Recherchen ergeben haben, dass die Zeitschrift in den 79er Jahren erstmals erschienen ist, drängt sich die Frage auf, ob sich die gesetzlichen Vorgaben für das Editieren und Vertreiben einer Fachzeitschrift in dieser Zeit ähnlich geändert hat, wie das im Bereich von Finanz- und Versicherungsanlageprodukten der Fall war. An dieser Stelle kann nicht beurteilt werden, welche wesentliche Änderungen sich im Bereich der Zeitschriften ergeben haben, aber sehr wohl ein rudimentärer Überblick über die Änderungen in Bezug auf Finanzdienstleistungen gegeben werden. Warum nur rudimentär: Weil eine vollständige Auflistung der gesetzlichen Änderungen wohl den gesamten verfügbaren Platz dieser Ausgabe sprengen würde. Die Zeit der wesentlichen Änderungen in Bezug auf Vertrieb hat wohl 2005 mit der Versicherungsvermittlungsrichtlinie (IMD) begonnen. Diese hat nur die selbständige Vermittlung von Versicherungsprodukten betroffen, nicht aber den angestellten Außendienst von Versicherungsunternehmen! Was war die einschneidendste Änderung für die Vermittlung von Produkten: Es musste erstmals ein schriftliches Beratungsprotokoll erstellt werden. Die Aufregung war am Beginn groß (was, wie warum…) mittlerweile ist es reine Routine so ein Protokoll zu befüllen. 2007 wurde mit dem WAG 2007 die MIFID „I“ in österreichisches Recht umgesetzt, auch hier kam es zu wesentlich umfangreicheren Dokumentationspflichten und speziell die Anzahl der erforderlichen Unterschriften von KundInnen hat sich massiv erhöht. 2016 kam es mit der Einführung des HIKrG zur Umsetzung der Wohnimmobilienkredit-vermittrC 04/2021 | 52 | COVERSTORY

lungsrichtlinie, in diesem Bereich wurden erstmals ein schriftlicher „Wunschund Bedürfnistest“ sowie die Übergabe von „Standardinformationen“ zur Pflicht. 2018 wurde das WAG 2018 eingeführt, neben wiederum neuen Pflichten für den Vertrieb von Finanzinstrumenten wie zB Product Oversight and Governance (POG). 2019 traten die Versicherungsvermittlungsnovelle sowie die Standesregeln für die Versicherungsvermittlung in Kraft, auch hier wurden „Wunsch- und Bedürfnistest“ sowie die Übergabe der „vorvertraglichen Informationen“ verpflichtend eingeführt. Was konnte abgewendet werden, was blieb den VermittlerInnen erspart: Vor allem – in allen drei Bereichen – konnten Provisionsverbote vermieden werden und diese währen wohl die dramatischste aller – seitens der Europäischen Kommission – geplanten Änderungen gewesen. Was steht bevor: Die Grundtendenz bewegt sich in zwei Richtungen: Mehr Transparenz (Schriftlichkeit) um neben dem Konsumentenschutz die Arbeit der Aufsichten zu erleichtern und vor allem hat sich Branche auf mehr Gesetze innerhalb kürzerer Zeit einzustellen. Dies ist keine Besonderheit des Finanzdienstleistungssektor, sondern dem Umstand geschuldet, dass die Entwicklungen im Finanzdienstleistungsbereich sich rasant beschleunigen und immer mehr an rechtlichen Vorgaben nötig sein wird, zB im Bereich Digitalisierung, Kryptoassets etc. Der Fachverband Finanzdienstleister wird sich nicht nur dafür einsetzen, dass bei neuen Gesetzen (oder Änderungen) die Vorschriften unternehmerisch lebbar gestaltet werden, sondern auch vor allem dafür, dass die Wahlfreiheit des Entgelts (Provisionen) aufrecht bleibt – so lange wie möglich Michael Miskarik, CEO HDI Leben, Niederlassung Österreich

Der Versicherungsvertrieb hat sich über Jahrzehnte hinweg kaum verändert. Getragen von Vertrauen, Kunden- und Lösungsorientierung, spielte Technik eine eher untergeordnete Rolle. Doch dann


Herzlichen Glückwunsch Wir gratulieren herzlich zur 500. Ausgabe! An dieser Stelle möchten wir uns für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren bedanken! Danke, dass Sie unsere Mission „Finanzplanung ist Lebensplanung“ unterstützen und so einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. - FiNUM.Private Finance rC 04/2021 | 53 | COVERSTORY


ser Zeit mit bedarfsgerechten Dienstleistungen wie Videoberatung, digitaler Signatur und Innovation unterstützt. Aber auch mit Achtsamkeit, Fairness, Zuversicht und dem direkten Draht zum Chef. Andreas Sturmlechner, Mitglied des Vorstandes Europäische Reiseversicherung

Michael Miskarik, CEO HDI Leben, Niederlassung Österreich

kam Corona. Digitale Dienstleistungen waren plötzlich gefragt wie nie. Als LEBENSWERTES Unternehmen hat HDI LEBEN seine Partner in die-

Eine gute Reiseversicherung entwickelt sich mit den Veränderungen im Reiseverhalten weiter. Standen früher oft mehrere Wochen am Meer und Skifahren in den Bergen am Programm, reist man heute kürzer, dafür öfter und bucht gerne auch spontan. Mit einer Versicherung verkaufen wir heute ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit: So sind GPS-Ortung im Notfall und Telemedizin, mit

Andreas Sturmlechner, Mitglied des Vorstandes Europäische Reiseversicherung

der man rund um die Uhr einen österreichischen Arzt konsultieren kann, neben weiteren Services wichtige Abschlussargumente.

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Gerfried Karner, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH

Reinhold Baudisch, MBA Geschäftsführer durchblicker

Franz Lehner, Leiter Makler- & Partnervertrieb UNIQA Österreich

Gerfried Karner, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH

deo interagieren, 43 Prozent wollen weiterhin strikt den persönlichen Kontakt. Mein Fazit: Die Kunden sind bereits offener für Digitales als manche Anbieter."

sierung hat sich durch Corona deutlich verstärkt. Die Wiener Städtische setzt weiterhin auch dank unserer Vertriebspartner auf persönliche Beratung – ergänzt um innovative digitale Services. So bieten wir als First Mover für unsere Vertriebspartner die Schulungs- und Informationsinitiativen online an – auch unter dem Aspekt der IDD-Relevanz. So kann die Digitalisierung den Vertrieb optimal unterstützen und der Vertriebserfolg gesichert werden.

Seit mehr als 40 Jahren begleitet risControl die Aktivitäten der Versicherungsbranche mit aktuellen Berichten, aufschlussreichen Fachbeiträgen und interessanten Interviews. Für den Vermittler ist risControl als unabhängiges Nachrichtenmagazin eine wichtige, unverzichtbare Informationsquelle – und für die Versicherer ein entscheidender Multiplikator. Die Continentale ­Assekuranz Service GmbH gratuliert ganz herzlich zur 500. Ausgabe und freut sich auf weitere Jahrzehnte voller spannender Nachrichten. Reinhold Baudisch, MBA Geschäftsführer durchblicker

Analog, digital oder doch hybrid? Die Zukunft des Vertriebs wird - je nach Position & Geschäftsmodells des Absenders - unterschiedlich beurteilt. Klar ist: Digitaler Vertrieb findet statt und wird weiter zulegen. Die aktuelle Pandemie wirkt als Katalysator. Laut einer aktuellen Umfrage aus Österreich wollen bereits 20 Prozent der Kunden in Zukunft voll auf das Internet setzen, 37 Prozent mit Beratern anlassbezogen oder nur mehr per Vi-

Franz Lehner, Leiter Makler- & Partnervertrieb UNIQA Österreich

Deckungslücken aufzeigen, beraten und Risiken minimieren – das waren in den vergangenen 30 Jahren, die ich nun schon den ungebundenen Vertrieb begleiten darf, immer die wichtigsten Kernaufgaben und werden es auch bleiben. Ob wir Kfz-VBs elektronisch downloaden, mittels OMDS Daten austauschen, am Smartphone unterschreiben oder via myUNIQA App Privatarztrechnungen einreichen können: Makler und Berater sind das wichtige Bindeglied zum Kunden. Sie sind die Innovatoren, die uns als Versicherer bei der Umsetzung technischer Neuerungen tatkräftig unterstützen und immer wieder den Anstoß dazu geben. Prok. KommR Gerhard Heine, Partnervertriebschef Wiener Städtische Versicherung

Der Vertrieb befindet sich im Umbruch und der Trend zur DigitalirC 04/2021 | 56 | COVERSTORY

Prok. KommR Gerhard Heine, Partnervertriebschef Wiener Städtische Versicherung


VON JUBILAR ZU JUBILAR...

30 Jahre EFM gratulieren

lich zu

500 Ausgaben risControl

7 Unternehmen gratulieren herzlich zu 500 Ausgaben risControl

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Mag. Bernhard Lackner, Vorstandsdirektor Niederösterreichische Versicherung AG

Dipl.-Ing. Christian Sipöcz, Vorstand der VAV Versicherungs-AG

Mag. Willi Bors, Direktor Österreich der Dialog Lebensversicherungs-AG

Mag. Bernhard Lackner, Vorstandsdirektor Niederösterreichische Versicherung AG

Mag. Willi Bors, Direktor Österreich der Dialog Lebensversicherungs-AG

wie es mich berührt – nämlich ganz persönlich. Im Juni 1978 bin ich hauptberuflich in die Versicherungsbranche eingestiegen – das heißt, risControl begleitet mich praktisch mein gesamtes Leben als Versicherungsmakler. Der Blick zurück ist oft verklärend – was gab es damals? Zunächst einmal viel mehr Versicherungsgesellschaften, viel weniger unterschiedliche Tarife, noch viel weniger Sonderlösungen und erst recht kaum Rabatte. Es war ein streng regulierter Markt, in welchem die Aufsicht (das BMF) den Assekuranzen sagte, was sie zu tun – und zu lassen – haben. (Beispielsweise Werbung für Privatpensionen,

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Vertrieb tiefgreifend verändert. Der Kunde ist heute selbstbewusst, kritisch, sehr gut informiert und hat hohe Ansprüche. Die Digitalisierung sowie die umfassende Informationsbereitstellung schaffen Transparenz und damit Vergleichbarkeit. Daher gewinnt die Persönlichkeit des Beraters immens an Bedeutung. Das Eingehen auf die Bedürfnisse, die Beratung auf Augenhöhe, eine hohe Serviceorientierung sind Basis für den Vertriebserfolg von heute – und von morgen. Dipl.-Ing. Christian Sipöcz, Vorstand der VAV VersicherungsAG

Der Vertrieb von Versicherungsprodukten hat besonders in den letzten Jahren viele Veränderungen durchlaufen: Der Anstieg regulatorischer Anforderungen oder die zunehmende Automatisierung und damit auch Erleichterung des Vertriebsalltags sind nur ein paar Beispiele dafür.Auch wenn sich immer mehr Themen in die digitale Welt verlagern, so wird der Faktor Mensch auch im Versicherungsvertrieb weiterhin eine wesentliche Rolle einnehmen.

Herzlichen Glückwunsch zur 500sten Ausgabe! Wenn man von den ersten Heften von » RISK KONTROLL « auf die heutigen schaut, ist der Wandel in Gestaltung und Berichterstattung offensichtlich. Und so geht es auch im Vertrieb. Waren früher ausgiebige Gespräche, am besten mit Wein und einem guten Essen, selbstverständlich, so muss es heute meist schnell schnell gehen. Die Digitalisierung hat alle Bereiche erfasst, sie beschleunigt alle Prozesse. Doch Gottseidank gehen menschliche Beziehungen nicht verloren. Gute Information und gute Beratung sind heute genauso wichtig wie früher. KommR Rudolf Mittendorfer

Was bedeuten Jubiläen – ist 500 viel, oder sogar seeehr viel? Und wer ist die Zielgruppe, wem nutzten und nützen 500 Ausgaben eines Branchenmediums? Das sind viele Fragen für eine limitierte Anzahl von Zeichen – daher seien mir bitte vorweg Unterlassungen verziehen. Ich fühle mich geehrt, meine Gedanken zu diesem Jubiläum ausdrücken zu dürfen und mache das so, rC 04/2021 | 58 | COVERSTORY

KommR Rudolf Mittendorfer


Er versendet gerade eine g. Schadensmeldun de Er versendet gera. einen Kfz-Antrag Er empfängt das er gute Gefühl, dass s mit OMDS besten vernetzt ist.

ischen r Kommunikation zw ue Maßstäbe in de heitlichte rein Ve . ern rtn spa OMDS 3.0 setzt ne eb rnehmen und Vertri teiligten. Versicherungsunte zum Vorteil aller Be n. Geschäftsprozesse rte che isie aus ard zut nd aus sta d ten un , Da facher und sicherer Noch nie war es ein VVO. es and erb gsv run he erreichischen Versic Eine Initiative des öst 6 11/04/2018 17:5

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OMDS bringt Kunden, Vertriebspartner und Versicherungsunternehmen zusammen. Der österreichische Versicherungsverband VVO gratuliert risControl sehr herzlich zur 500. Ausgabe und wünscht weiterhin viel Erfolg.

VVO-Generalsekretär, Dr. Louis Norman-Audenhove


denn das – so Androsch – brauche man in Österreich nicht.) Die Neuigkeiten, denen sich risControl damals widmete, betrafen natürlich dennoch den Markt, die Anbieter, die ersten aufkeimenden EDVProgramme und Vergleiche (Schättle), oder den sonderbaren Versuch, mit einem „speziellen Produkt“ (Verges) Makler vom Vertrieb von Abfertigungsversicherungen auszuschließen. Das war nach meiner Erinnerung der „erste Blattschuss“, den das Blatt angebracht hat. Karl Wrumen war in seinem Element, und beendete mit einer „campaign“ (wie man später gesagt hätte) diesen Ausflug in den Protektionismus. Ein Fanal für die Notwendigkeit einer freien und unabhängigen Presse, und ein Beweis, dass ein Einzelner nicht nur etwas, sondern VIEL bewirken kann. risControl war immer am Puls der Zeit – auch als sich vollkommen neue Strömungen am Markt zeigten. Beispielsweise die Kooperation von etablierten Maklerbetrieben. Die sog. „HSW“-Gruppe (Hanousek-SchäferWagner) begann mit gemeinsamen Schulungen und Entwicklungen von Spezialprodukten. Ein Weg, den risControl beobachtete und kommentierte. Makler des Jahres wurden gewählt – auch das eine Novität, um auf aktuelle Entwicklungen hinzuweisen. Ebenso Versicherungsmanager des Jahres, oder mehrseitige ausgefeilte Porträts von hervorstechenden Persönlichkeiten der

Branche und nicht zu vergessen den servicefreundlichsten Versicherer des Jahres. In den Neunzigerjahren – nach dem EWR und dem urplötzlich über Österreich einbrechenden gewaltigen Wettbewerb mit Anbietern aus Deutschland – war es gerade dieses Medium, welches den „Neuen“ ein Podium für die Vorstellung bei der geschätzten Vermittlerschaft bot. Gegen Ende der Neunzigerjahre begannen die Diskussionen über best advice durch das neue Maklergesetz – begleitet von den dadurch angefachten Diskussionen mit den Agenten. Damals gab es ja noch ein gemeinsames Gremium … und risControl war das Medium für den durchaus „engagierten“ Austausch der Positionen, wenn ich das im Nachhinein so bezeichnen darf. Mittlerweile sind wir – so meine ich – ja alle „klüger“ geworden und wundern uns mitunter über die Schärfe der damaligen Auseinandersetzung. Aber Konflikte müssen eben auch ausgetragen werden – und man braucht dazu auch eine Zeitschrift, um die Botschaften zu verbreiten. Die neue Zeit – Karl Wrumen, der Gründer von rc, war ein unermüdlicher Innovator. Plötzlich gab es „Dossier-TV“ – das erste Medium für „Fernsehdiskussionen“ der Branche, ein Vorläufer von „Im Zentrum“ sozusagen und nicht zu vergessen die Versicherungsmaklermesse, ein großer Erfolg für den Berufsstand. Natürlich berichtete risControl auch

über die kammerinternen Vorgänge, die ja mitunter auch heftiger waren. Aber somit gab es eben auch Gelegenheit der Proponenten, unterschiedliche Meinungen zu postulieren – wie es sich in der Demokratie ja gehören sollte. risControl brachte immer wieder auch Porträts oder Interviews mit Maklerpersönlichkeiten.In der Zeit vor dem ungehemmten Internetverkehr die Chance, Kollegen aus der Ferne kennenzulernen. Mir fallen dazu zwei „Altgediente“ ein (die mögen es verzeihen), Herbert Schmaranzer und Richard Stumpf. Zwei Originale der Extraklasse … – nicht die einzigen, aber ich kann, wie gesagt, nicht alles schreiben, was in den Fingern juckt. Im Lauf der Jahre stieg Doris ­Wrumen immer mehr ins Geschehen ein, und übernahm die Geschäftsführung und die Geschicke des Hauses. Immer mehr Technik hielt Einzug, die professionellen Berichte von Großveranstaltungen wie Velden, ÖVM-Messen, Maklertag in Wien oder Alpbach wurden geradezu zum Alltag. Eine Zeitschrift, die über 40 Jahre auf dem Buckel hat, kann nur überleben, wenn sie sich ständig neu erfindet. Denn – frei nach Farkas – wer nicht mit der Zeit geht, der muss mit der Zeit gehen! Ich bedanke mich bei risControl, der gesamten Redaktion, dafür, was sie taten und tun – ein unverzichtbarer Begleiter der Branche, der Makler über Jahre und Jahrzehnte zu sein. Weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.

Schlussworte Unsere Freude über die Gratulationen zur 500 Ausgabe von risControl ist riesengroß. Unser Dank gilt allen unseren Lesern und der Versicherungswirtschaft für die Bereitschaft zur Kooperation. Aber auch den Vielen, welche dazu beitragen, dass risControl als unabhängiges Medium akzeptiert und anerkannt ist. Nicht zuletzt danken wir unseren Mitarbeiter, Gastautoren und Redakteuren für ihren unermüdlichen Einsatz. Selbst in diesen herausfordernden Zeiten können sich unsere Leser und die Versicherungsbranche darauf verlassen, dass risControl auch wei-

terhin für Wahrheit, Ursprünglichkeit und für einen unabhängigen Journalismus steht. Mit Hilfe unsere Leserschaft werden wir – wie nun schon in 500 Ausgaben bewiesen –aussagekräftige Informationen und Berichte bereitstellen. Wir werden uns aber auch nicht scheuen möglichen Fehlinformationen entgegenzuwirken. Das ist Auftrag und Aufgabe für eine verlässliche, vertrauenswürdige und unabhängige Nachrichtenquelle. Wir halten an unserer Agenda fest, stehen für wahrheitsgetreuen Journalismus und werden auch weiterhin frei von jedweder EinrC 04/2021 | 60 | COVERSTORY

schränkung oder politischem Einfluss berichten. Unsere Leser haben es verdient unverfälschte, originale und korrekte Information zu lesen. Und zwar über den ursprünglichen Berufsbedarf hinaus. Gut informiert wird man inspiriert, gewinnt neue Perspektiven, erweitert seinen Wissenshorizont – weit über den sprichwörtlichen regionalen Tellerrand hinaus. So kann man, bei Gegebenheit, mit Kollegen, der Wirtschaft aber vor allem aber beim Kunden mitreden, interagieren.

Doris Wrumen


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„Versicherungsmakler sind Piranhas“ Der Gründer Karl Wrumen erzählt über die schweren Zeiten als Versicherungsmakler in den 1970-er und 80er Jahren, als die Akzeptanz des Berufsstandes in der Bevölkerung noch in weiter Ferne lag. von Mag. Christian Sec Wie war es zur Zeit der Gründung von risControl Makler zu sein? Wrumen: Man war nicht akzeptiert als Makler, weder beim Publikum noch bei den Versicherern. Ein Direktor einer Versicherung sagte damals wörtlich: Die Versicherungsmakler sind die Piranhas, die an den Fleischresten der Prämienknochen nagen. Die Anträge für das Geschäft durfte man bringen, aber möglichst mit der Zange durch das Fenster gereicht, damit man à la heutigen Virus, nicht irgendwem anstecken kann. Damals war es üblich, wenn sie vormittags bei der Versicherung X einen Antrag abgegeben haben, war am Nachmittag jemand von der Versicherung X beim Kunden auf der Türmatte und hat eine Versicherung der Versicherung X verkauft. Es gab damals keinen Kundenschutz, sondern es war brutalster Kampf.

Die Anträge für das Geschäft durfte man bringen, aber möglichst mit der Zange durch das Fenster gereicht, damit man à la heutigen Virus, nicht irgendwem anstecken kann.

Sie sprachen vom risControl als schwesterliches Schlachtschiff. Für was haben Sie gekämpft? Wrumen: Für die Akzeptanz der

Versicherungsmakler beim Publikum. Der Anfang des Magazins war geprägt durch den Versuch beim Kunden ein anderes Maklerbild zu vermitteln. Der ernste Hintergrund für die Gründung eines Magazins, in dem es um Sicherheit und Risiko ging, war: Als ich selbstständig wurde merkte ich, dass es damals den Versicherungsmakler gar nicht gab. Für die Kunden war es der Versicherungsvertreter mit all den damit behafteten Vorurteilen. Was waren diese Vorurteile? Wrumen: Alle Versicherungsverkäu-

fer waren damals quer durch alle Medien, Keiler. Die überwiegende Mehrheit des Verkaufsstandes wurde als Keiler bezeichnet. Sie kennen den Spruch: Wer nichts wird, wird Wirt, wem auch das nicht gelungen, verkauft Versicherungen. Die Differenzierung zwischen anstaltseigenen Verkäufer und freiem Makler hat sich erst mit der Zeit entwickelt und da glaube ich hat risControl sehr viel dazu beigetragen. Aber sie wollten ja auch als Gründer des Österreichischen Versicherungsmaklerrings den Ruf der Makler verbessern?

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Der Anfang des Magazins war geprägt durch den Versuch beim Kunden ein anderes Maklerbild zu vermitteln. Wrumen: Die Gründung des ÖVM und

des r­isControls erfolgte Zug um Zug (siehe erstes Interview). Die Akzeptanz der Makler wurde mit jeder Ausgabe des risControls größer, so groß, dass Mitte der 80-er Jahre der ÖVM den ich mit der Zeitung propagierte, sogar ein paar Sitze bei der Kammerwahl eroberte. Hilfestellung bekam ich auch vom deutschen Berufsverband der Versicherungskaufleute und ich habe mir vorgenommen, was der deutsche Verband sich zu sagen traut, das trauen wir uns in Österreich auch und damit ist der ÖVM ein maßgebliches Instrument am Markt geworden. Die Akzeptanz zeigte sich, als wir 1983 die erste Großveranstaltung machten, mit 300 Gästen. Wir haben eine Sondernummer gestartet: Fünf Jahre ÖVM und das Vorwort kam vom damaligen Bundeskanzler Kreisky. Aber nicht nur das. Mit der Zeit haben immer mehr Menschen erkannt, dass es eine andere Qualität der Beratung ist, wenn man nicht nur eine Versicherung und ihre Produkte vertritt, sondern den ganzen Markt im Blick hatte.


Welche Erfordernisse gab es, um in den 70-er Jahren Versicherungsmakler zu werden? Wrumen: Es war einfach. Ich war da-

mals Versicherungsverkäufer, bin dann auf das Magistratische Bezirksamt gegangen, und wurde mit zehn Schilling Stempelmarken Versicherungsmakler. Das wäre auch möglich gewesen, ohne meine Vorkenntnisse, jeder Arbeitslose oder Bäcker hätte, wenn er zehn Schilling geopfert hätte Versicherungsmakler werden können. Dann ist es kein Wunder, dass der Maklerberuf einen schlechten Ruf hatte, weil es ja durch die niedrigen Einstiegsbarrieren viele schwarze Schafe geben musste? Wrumen: Nein, das würde ich in die-

sem Zusammenhang nicht akzeptieren. Es war damals halt so. Damals gabs keine E-Autos, keine Fernseher. Es war ein anderes Leben, eine andere Zeit, es war freier. Auf der Straße hieß es damals: Freie Fahrt für freie Menschen. Heute sehe ich nur mehr Verbote, Einschränkungen. Aber ein gewisser Ausbildungsstandard als Einstiegsbarriere verbessert den Ruf eines Berufsstandes, oder? Wrumen: Ja natürlich, wir haben es ja gewollt und gefordert, denn das was sie hier ausdrücken haben wir ja auch verspürt. Wir sind nicht die Keiler. Wir wollen anders sein und wir sind anders. Und das konnten wir nur erreichen, wenn uns die Menschen anders sehen. Darum haben wir diesen Zustand, soweit es die Ausbildung und einen besseren Status betrifft, immer angestrebt. Wie hat sich das Anforderungsprofil für den Makler im Laufe der Zeit geändert? Wrumen: Das Anforderungspro-

fil ist qualitativ gestiegen, was sehr

gut war, denn das wollte der Berufsstand immer. Der Unterschied im Berufsstand zu früher ist enorm. Es ist bedeutend schwieriger und arbeitsaufwändiger geworden. Eine Unmenge von Gesetzesvorschriften haben den Handlungsspielraum bis ins entsetzlichste verzerrt. Heute muss ich ihnen von Gesetz wegen sieben oder mehr Seiten vorlesen, damit sie wissen was ich ihnen antue. Das trifft auch den Kunden. Sie müssen ihm unterschreiben lassen, dass sie ihm ausführlich, korrekt und umfassend informiert haben. Das ist genauso, als wenn ich ihnen bestätigen würde, ich habe ihnen mein ganzes Leben erzählt, das ist Unsinn. Kurzgefasst: Was Ausbildung, Status und Akzeptanz anbelangt ist es heute um Welten besser, was die Bürokratie ist es um Welten schlimmer geworden. Es gab früher den absoluten freien Markt, heute gibt es die absolute Reglementierung. Wir leben heute in einer disziplinierten, beinahe militärisch geführten Gesellschaft. Man sagt ja immer, die Regulierungen erfolgten zum Schutz der Kunden, waren damals die Kunden den Maklern schutzlos ausgeliefert? Wrumen: Jein. Wenn sie zu einem guten Autoverkäufer gekommen sind haben sie ein gutes Auto bekommen, wenn sie zu einem Abzocker gekommen sind, dann eben nicht. Das hängt nicht vom Berufsstand ab, sondern vom Einzelnen. Es gab Makler, die nicht nur die Kunden

Als Kunde erwarte ich, dass man offen und ehrlich auf mich zukommt und dass das, was man mir verkaufen will, etwas ist was ich brauche und dass mir guttut. rC 04/2021 | 63 | INTERVIEW

beschwindelt haben, sondern auch die Versicherungen. Die sind auf den Friedhof gegangen und danach haben sie der Versicherung hundert Lebensversicherungen verkauft. Die Provision haben sie gleich bekommen, der Vertrag musste später storniert werden, weil die Versicherungsnehmer Tote waren. Das waren Einzelfälle. Es hängt wie überall vom Menschen ab. Was macht einen guten Makler aus? Wrumen: Die Fairness gegenüber dem Kunden, das ehrliche Bemühen für den Kunden nicht das Beste aber das Geeignetste anzubieten und mit ihm zu diskutieren, ob es das ist, was er sich vorstellt. Aber man muss ihm auch sagen, dass er dabei nicht gegen alles versichert ist. Das klingt banal, aber das ist es nicht. Bei Lloyds gibt es Versicherungen, die gegen alles versichern. Dort können sie ihren rechten Fuß gegen alles versichern lassen. Dann wird gefragt: Ist das ihr Lieblingsfuß? Wenn sie ja sagen, dann bekommen sie, wenn sie ihren Fuß verlieren, eine Million Dollar und die Prämie kostet auch eine Million Dollar. Als Kunde erwarte ich, dass man offen und ehrlich auf mich zukommt und dass das, was man mir verkaufen will, etwas ist was ich brauche und dass mir guttut. Der Makler muss mir aber auch verständlich erklären können, dass es nicht die von mir gewünschte rote Farbe ist, die mir guttut, sondern möglicherweise die Blaue, denn der Makler ist Fachmann. Was blieb in all den Jahren gleich? Wrumen: Was gleichgeblieben ist, ist die Bekämpfung des Berufsstandes durch die Konsumentenschützer. Die sind mit aller Macht gegen eine Provisionsberatung und das muss ich sagen ist falsch und einseitig, denn jeder der einen Beruf ausübt muss von irgendetwas leben. Und es schwebt noch immer der Begriff des Keilers im Weltenraum. Vielen Dank für das Gespräch.


Domestizierte Outlaws Ein Versicherungsmakler in den 1980er-Jahren Versicherungsmakler war kein Weichei. Der Makler wurde als Keiler vorverurteilt. Sowohl das Publikum als auch die Versicherer straften den Berufsstand mit Verachtung. von Mag. Christian Sec „Den Maklerberuf von heute mit „früher“ zu vergleichen könnte Bände füllen“. Das sagt Rudolf Mittendorfer, stv. Fachverbandsobmann der österreichischen Versicherungsmakler. Mittendorfer begann 1978, also im Jahr des Ersterscheinens von risControl seine Tätigkeit als Makler. Wie ein Blick in die ersten Ausgaben der Zeitungen von damals zeigt, glich das Maklerdasein damals wahrhaftig dem eines vogelfreien Outlaws in einem Wildwest-Film a la Clint Eastwood. „Es gab keine Regulierungen, kein Maklergesetz, aber dafür waren wir frei“, meint dazu Karl Wrumen, der risControl-Gründer, lapidar. Die Freiheit kam nicht kostenlos, sondern wurde bezahlt mit Versicherern, die ihre Abneigung gegenüber der Maklerschaft offen zur Schau stellten.

Karl Wrumen

Ein risControl-Artikel aus dem Jänner 1980 berichtet, dass die Verkaufsorganisation der damaligen BundesländerVersicherung angehalten wurde, Offerten zu bestehenden Versicherungsverträgen nur dann an Makler abzugeben, wenn vorher der anstaltseigene Verkauf informiert wird, um die Einschaltung eines Versicherungsmaklers möglichst zu verhindern. Im Artikel heißt es weiter, dass Direktoren dieser Versicherung Kunden Prämiennachlässe in Aussicht gestellt haben, damit die Einschaltung eines Versicherungsmaklers unterbleibt. Der Bundesländer Vertriebschef meinte damals: „Natürlich sind wir unserem Verkauf verpflichtet, und man muss uns zubilligen, dass wir ein Geschäft nicht teuer einkaufen wollen“. Eine solche Handlungsweise war jedoch nicht auf eine Versicherung beschränkt,

Liebe Leser, das Zeitungsprodukt, das Sie in Händen halten, ist der programmierte Versuch, eine Informationslücke in Österreich zu schließen. Denn unübersehbar ist derzeit das ausgeprägte Bedürfnis aller Staatsbürger: in Sicherheit zu leben, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. In Sicherheit leben heißt Schutzmaßnahmen treffen gegen Raub, Diebstahl, Einbruch, Kidnapping aber auch gegen Krankheit, Unfall, dann gegen Feuer oder Naturkatastrophen. Aus diesen wenigen Stichworten können Sie, liebe Leser, bereits unser Redaktionsprogramm ableiten. „Riskkontroll“ ist unabhängig gegenüber allen politischen und wirtschaftlichen Interessen. Herausgeber und Redaktion sind ausschließlich dem Leser verpflichtet. „Riskkontroll“ will Ihnen sicherheitsrelevante Informationen liefern, die sich auf alle Bereiche unseres Lebens erstrecken. Gleich, wo wir im Leben stehen, wo wir arbeiten – immer haben wir auch das Bedürfnis nach Sicherheit. „Riskkontroll“ will Ihnen aber auch Denkanstöße vermitteln, wie Sie Schutzmaßnahmen einführen oder verbessern können. Schutzmaßnahmen, Ihr Unternehmen betreffend, aber auch Ihre Person. Unser Leben bedeutet Risiko. Dieses für Sie zu relativieren sind wir mit „Riskkontroll“ angetreten. Unser Informationspotential und Ihr Interesse sollten es möglich machen, diese Zeitungsneugründung zum Erfolg zu führen. Dies wünschen Ihnen und uns Herausgeber und Redaktion von „Riskkontroll“. Das Editorial der ersten Ausgabe.

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ben, sodass dieses Vorgehen wohl die Geschäftslinie der Generali Versicherung darstellt“, schreibt risControl damals.

Konsumenteninformation: Mehr Beschwerden!

Hausverbot für Versicherungskeiler in Sicht Adigenisim aut autem lab inimodi quis denime sunt vendent velibus, senit que lam andi inverum nusam voluptiorro eum dolut aut optaturem laborepudam et lam fugit ant odis volupta venisin eum laboresti untur maxim quiatquo que rerferoribus amet quibusdam dit, unde aut et officatur aut quiatur rempores eribus et occatium ad eossit quam, quatur ma adipsam quossit exceperem quidell uptatia ipsum quatiam idebis que

que est que entisquate erumquo eicaest, adit facepel labora consecu llibus rectem. Inciisquatem ide con nus etur? On cum quibusanitis reribus es ipsus incit fugit volore nonsequid et aut aut faccum nemporis doluptur reribus dolupisint dipsam ius eum harum est ape ne pratio. Itas doluptaquas venis etur aciam, ut laboreh entibus et unt. Nem quati dis as ut et re nonsendundae optur sita di alia qui que omnimus es nis asperessum

et hariti blatem nobitatem. Ut quam ut doluptat vel min pliquiandis assit maiorum etur? Non cor adi dolende mporro et explabore volore coreius molenis ipita natium asimus adis placeat. Ut ditat voluptatiis eium que nossinvenet occus doluptur, que ni volorias reptumet eosam fugia volum sectibus esci omnis aut abo. Fero blatestio quas ellabor eiciae pa sunt qui di blandia ventio mint optibus mod quid

Rufschädigende Keiler

Aber nicht nur der wenig respektvolle Umgang der Versicherer mit den Maklern machte dem Berufsstand Probleme. Die damalige Freiheit hatte auch andere Probleme zur Folge, so führte sie In einer Ausgabe aus 1982 schrieb risControl, zu einer „fast schrankenlodass eine Erschwernis für den gesamten Berufsstand drohe, da aufgrund der unseriösen sen Vergabe von GewerbeGeschäftspraktiken einzelner Kollegen scheinen in unserer BranWettbewerbsbeschränkungen drohten. che“, wie Karl Wrumen 1980 im risControl schreibt. „Wir sondern war in der gesamten Versiche- müssen uns mit all unserer Kraft dafür einsetzen, dass die Gewerbeordrungsbranche weitverbreitet. risControl berichtet 1981, dass die Ge- nung verschärft wird, beziehungsschäftslinie der Generali-Versicherung weise, dass bei der Bewilligung der war, den Kunden besuchen zu müssen, Gewerbeberechtigung strengere um die Geschäftsverbindung aufrecht er- Maßstäbe als bisher angelegt werden. halten zu können, selbst wenn der Mak- Dies soll unser erster Schritt sein, ler Vollmacht gelegt hat. „Es erreichen denn nur so können wir jene Basis uns immer wieder Informationen, die ei- schaffen, von der aus wir unser Ansehen nen ähnlichen Sachverhalt zum Inhalt ha- in der Öffentlichkeit heben und festigen

Woraus wir unseren Mut für die Zukunft schöpfen? Das sind die kleinen aber sichtbarenZeichenderZustimmungzuunserem Programm und unser Wissen, daß wir einen wichtigen Weggefährten haben: die Zeit. So hoffen wir, daß wir heuer einige jener guten Dinge ernten werden können, für die wir im Jahre 1981 die Saat gelegt haben. Unsere Ziele haben sich nicht verändert. Sie heißen: • Kampf dem Pfusch in unserer Branche. • Wir wollen Herren im eigenen Hause sein. • Wir wollen eine gerechte Honorierung für die von uns erbrachten Leistungen. • Wir werden weiterhin bestrebt sein, die Konzessionierung unseres Gewerbes oder zumindest dessen Höherreihung nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist sicher, daß wir uns in der nächsten Zeit „etwas wärmer werden anziehen müssen“, doch wir sind für die kommenden Auseinandersetzungen wohl gerüstet. Uns einigt etwas profanes: wir wollen unseren Erfolg nicht dem Zufall überlassen. Auszug aus einem Artikel, der 1982 erschien.

können.“ Denn das Ansehen war mehr als nur angekratzt. In der Öffentlichkeit

Rudolf Mittendorfer Bei meinem Start im Jahr 1978 gab es natürlich noch kein Maklergesetz, und auch keine Prüfung, meist reichten entsprechende Jahre in der Versicherungswirtschaft bzw. einschlägige kaufmännische Vorbildung für die Befugnis. Weiters gab es damals auch noch kein getrenntes Makler- und Agentengewerbe. Die meisten Versicherungen betreuten diese „Vermittler“ so nebenbei… eigene Maklerabteilungen „en miniature“ entwickelten sich Anfang der 80-er. Da es damals noch weitestgehende Einheitstarife gab, war die „Auswahlberatung“ vornehmlich auf das Engagement des maklerbetreuenden Mitarbeiters abgestimmt. Die sog. Courtagen waren aus heutiger Sicht eher Kneblungsverträge – aber glücklicherweise gab es dazu damals wie heute selten Streit. Seit damals sind die Anforderungen seitens des Gesetzgebers, der Aufsicht wie auch des Konsumentenschutzes und natürlich der Kunden gewaltig gestiegen. Service durch den Versicherer klappt zunehmend nur mehr, wenn technisch kompatibel „verkehrt“ werden kann. Um 2021 erfolgreich Makler sein zu können braucht es IT, Organisation, unglaubliche viele Formalismen und Formulare, ein sicheres Verwaltungssystem, Vergleichsprogramme, laufende Fortbildung und vieles mehr. Das Image ist – jedenfalls in meiner Wahrnehmung – deutlich besser geworden, aber längst sind wir nicht dort, wo wir sein wollen. Aber da sich alle Vermittlerberufe massiv professionalisiert haben, und durch die IDD auch legistisch die Berufsbildung geschärft wurden, kann man optimistisch sein. Wäre ich nochmals 24 würde ich vielleicht manches anders machen – aber auf jeden Fall wieder Makler sein wollen.

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Franz Wagner

wurde der Makler oftmals durch unseriöse Maklerei mit dem Keiler gleichgesetzt. Das Blatt berichtete 1982 über immer mehr Beschwerden, die bei den Konsumentenschützern eingingen. „Noch nie gab es so viele Beschwerden über Versicherungsabschlüsse, die zu kündigen fast unmöglich scheinen, noch nie so viele

Tricks, mit denen unseriöse Makler arbeiten“. So gaben sich laut dem Bericht die Makler als Finanzbeamte aus, die den unbedarften Kunden erklärten, dass Sie eigentlich viel zu viel Steuern zahlen, obwohl doch immense Beträge abgesetzt werden könnten. „Erst später stellt sich heraus, dass dieser Mann eine Versicherung abschließen will, aber da war es meist schon zu spät, weil die Unterschrift längst erfolgte“, schreibt man in dem Artikel. Dabei war auch das Storno fast unmöglich. Der Maklertrick war dabei folgender: Der Makler schließt bei der Versicherung ab und behält die für das Storno wichtige Polizze. In einer anderen Ausgabe schrieb risControl, dass eine Erschwernis für den gesamten Berufsstand drohe, da aufgrund der unseriösen Geschäftspraktiken einzelner Kollegen Wettbewerbsbeschränkungen drohten. „So ist vorgesehen, den Versicherungsmaklern das sogenannte Haustürgeschäft (Direktkontakt) zu untersagen." Daher forderte das risControl gebetsmühlenartig monatlich, „dass das Gewerbe des Versicherungs-

maklers zum Schutze der Konsumenten in Hinkunft konzessionspflichtig sein soll.“ Aber auch die tägliche Arbeit eines redlichen Maklers von damals war kaum mit heute zu vergleichen, wie sich Rudolf Mittendorfer heute erinnert. „Privat und Gewerbetarife wurden weitestgehend anhand eines einfachen Tarifbüchleins berechnet, viel mehr brauchte man nicht, Post und Telefon waren die Kommunikationsmittel. Deckungen per Fax aufgeben zu können, oder Schätzungen durch Sachverständige auch für kleine Privathäuser waren in den 80-ern noch eine Seltenheit und damit war man schon in der „Landesliga“ angekommen.“

Die 90-er In den Jahren danach professionalisierte sich langsam der Berufsstand und lernte zu gehen. Mittendorfer erklärt, warum: „Teils dadurch, dass die Versicherungsunternehmen die Bedingungen für ihren Außendienst professionalisierten bzw. Aufbauzulagen etc. einschränkten verließen viele Versicherungsvertreter ihre Gesellschaften und wurden Agen-

Die wichtigsten legistischen Veränderungen in den letzten 25 Jahren für den Maklerberuf von Raphael Toman, Associated Partner der Rechtsanwaltskanzlei Brandl & Talos Das am 1. Juli 1996 in Kraft getretene Maklergesetz regelte das Recht der Versicherungsmakler erstmals in einem eigenen Gesetz. Davor enthielt lediglich das Handelsgesetzbuch sehr allgemeine Vorgaben für sogenannte "Handelsmäkler". Das Maklergesetz sah das erste Mal Sonderbestimmungen für den Versicherungsmaklervertrag vor, enthielt etwa Vorgaben zur Interessenwahrungspflicht des Maklers und regelte weiters den Provisionsanspruch. Die nächste gravierende Änderung erfolgte durch die Richtlinie 2002/92/EG über Versicherungsvermittlung und deren Umsetzung in österreichisches Recht. Durch diese Richtlinie wurde es den Versicherungsvermittlern (Agenten wie auch Maklern) insbesondere ermöglicht, das Recht der Niederlassungsfreiheit sowie des freien Dienstleistungsverkehrs innerhalb der EU in Anspruch zu nehmen, wodurch eine europaweite Tätigkeit erleichtert wurde. Auch mit dem Versicherungsrechts-Änderungsgesetz 2012 gingen Änderungen im Maklergesetz einher, insbesondere wurde eindeutig geregelt, dass der Makler eine Solvenzprüfung des Versicherers im Rahmen der zugänglichen fachlichen Informationen durchzuführen hat, sofern das zur Interessenwahrungspflicht gegenüber seinen Kunden erforderlich ist. Darüber hinaus wurde im Versicherungsvertragsgesetz die Möglichkeit der elektronischen Kommunikation und ein neues, allgemeines Rücktrittsrecht der Konsumenten normiert. Die einschneidendste Änderung der letzten Jahre war sicherlich die Richtlinie (EU) 2016/97 über Versicherungsvertrieb (Insurance Distribution Directive - IDD), welche die Richtlinie 2002/92/EG ersetzt und mit der am 12. Dezember 2018 beschlossenen Versicherungsvermittlernovelle und dem Versicherungsvertriebsrechts-Änderungsgesetz in Österreich umgesetzt wurde. Eine wesentliche, durch die Versicherungsvermittlernovelle erzielte Änderung war das Schaffen der „Statusklarheit“. Bislang konnte eine Person gleichzeitig Versicherungsmakler als auch Versicherungsagent sein. Dieser Umstand wurde gänzlich geändert, seither darf die Tätigkeit der Versicherungsvermittlung nur noch entweder in der einen oder in der anderen Form ausgeübt werden. Eine weitere praktisch relevante Änderung stellt die Einführung einer Weiterbildungsverpflichtung im Ausmaß von mindestens 15 Stunden pro Jahr dar.

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ten oder Makler. Die Zahl der Makler wuchs atemberaubend. Mit dieser steigenden Vertriebskraft wurden die „Externen“ – bis heute vielsagend meist noch immer „alternativer Vertrieb genannt – auch für die Versicherungsunternehmen immer wichtiger.“ Auch die Öffnung der Grenzen für den Kapitalverkehr durch den Eintritt in die Europäische Union war für die Akzeptanz des Versicherungsmaklers von großer Bedeutung. Es war wie ein „Boost“ für den Beruf, erklärt Mittendorfer. „Plötzlich gab es zum Teil deutlich bessere Angebote aus Deutschland (und anderen Ländern) und der Makler konnte deutlicher als je zuvor reüssieren“. Eine rechtliche Verbesserung erhielt der Versicherungsmakler durch die Einführung des Maklergesetzes im Jahre 1996, das z. B. auch den Provisionsanspruch regelte (siehe Kasten). Aber es entstanden auch Baustellen, an denen bis heute herumgewerkelt wird. So wird seit den 90-ern auch am Maklerdatensatz gearbeitet, so Mittendorfer.

„Kein 30-jähriger Krieg, aber ein 30-jähriges Hängen und Würgen.“ Natürlich ist es für die Versicherungsunternehmer leichter (und wünschenswerter) perfekte IT-Lösungen für den eigenen Außendienst zu schaffen als perfekte Schnittstellen für Makler und Mehrfachagenten. Brauchbare IT-Lösungen sind aber unverzichtbar geworden – und weil sehr teuer, auch ein wesentlicher Treiber der ständig wachsenden Maklervereinigungen“, so Mittendorfer.

Zeitsprung 2010 war die IT bereits wesentlicher Schlüssel in der Maklerbranche geworden, um den Kundenbestand laufend zu betreuen und mit Neuigkeiten zu versorgen. „Hier setzen auch die Maklerzusammenschlüsse, Plattformen und Ähnliches an, um den kleinen Maklerbüros die Arbeit erleichtern zu können“, erklärte Thomas Bayer, Leiter der unabhängigen Vertriebe in der Generali, eine Posi-

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Insurance. But simple.

tion, die er heute noch ausfüllt, in einem ­risControl-Interview zu dieser Zeit. 2010 war der Versicherungsmakler auch in Ruf und Ausbildung nicht mehr mit dem des Maklers von anno 1980 gleichzusetzen. „Dass der Makler seinen Beruf ernst nimmt, einen Markt darstellt und aufgrund seiner Berufsgrundlagen auch dafür geradesteht ist in den Köpfen der Kunden zwischenzeitlich, glaube ich, sehr gut gefestigt“, erklärte dazu 2010 Franz Wagner von der Wagner Versicherungsmakler GesmbH in einem risControl-Interview. Das Berufsbild jedoch hatte sich für Wagner, der seit 1981 als Versicherungsmakler tätig war, seit den 1980-er Jahren jedoch nicht geändert. „Es wurden durch die Legislative strengere Richtlinien geschaffen, aber ein Makler, der verstanden hat, für seinen Kunden da zu sein, und den Grundsatz des Best Advice zu leben, hat immer für sich selbst eine ganz klare Zielsetzung gehabt“, so Wagner im Jahre 2010. Ein Grundsatz also, der wohl auch für das Jahr 2021 Gültigkeit hat.


Wiener Versicherungsmakler blicken mit Geschichte in die Zukunft „500 ist eine beachtliche Zahl! Wir gratulieren RisControl herzlich zur 500. Ausgabe und haben diesen besonderen Anlass genutzt, auch in unserem Archiv zu stöbern.“ „Viele jüngere Kollegen und Kolleginnen wissen gar nicht, dass wir Versicherungsmakler als Berufsgruppe lange Zeit im Gremium der Handelsvertreter angesiedelt waren. Erst 1990 wurde ein eigenes Gremium, gemeinsam mit den Versicherungsagenten, etabliert. Im Jahr 2000 entstand letztendlich ein eigenständiges Gremium der Wiener Versicherungsmakler,“ beschreibt KR Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler die Geschichte der Fachgruppe. Bereits 1980 legte Wilhelm Hemerka sen. den Grundstein für die eigenständige Berufsgruppe der Versicherungsmakler. Er gehörte damals dem Landesgremialausschuß Wien der „Handelsvertreter Kommissionäre und Vermittler“ (H29) als Vertreter der Versicherungsmakler und -agenten an und erwirkte, dass bis 1990 eine eigene regelmäßig tagende Berufsgruppe unter seiner Leitung als Berufsgruppenobmann im Gremium errichtet wurde. In diesen Jahren wurden – vorerst für den Wiener Berufsstand – eine bisher nicht bestehende Berufsordnung und eine Ehrenschiedsgerichtsordnung (inkl. Vermögensschadenhaftpflichtversicherung) erarbeitet. Beide sind durch Genehmigung des Wiener Kammerpräsidiums für die

KR Helmut Mojescick

KR Rudolf Mittendorfer

Wiener Berufsgruppe gültig geworden. Nach und nach folgten auch andere Bundesländer dem Wiener Beispiel. „Meine Funktionsperiode war stark bestimmt durch Interpretationsfragen zum Maklergesetz besonders best advice und Höhe der Haftpflichtversicherung sowie dem Verhältnis zur Mehrfachagentenschaft. Fragen, die sich weiterzogen in meine spätere Obmannschaft in der Bundeskammer. Wesentlich war auch der Abschluss von Rahmenverträgen zur Krankenzusatzversicherung, die Herausgabe

von „29a“, dem Vorläufer von risControl sowie die Weiterentwicklung der Seminarreihe „Wissen für den Makler“, blickt KR Dr. Michael Drechsler auf die Jahre 1996 bis 2000 zurück. Während die Meilensteine unter Oswald Engelmann und Dr. Michael Drechsler die Umsetzung des Maklergesetzes und die Abgrenzung von Versicherungsmaklern und Mehrfachagenten waren, galten Rudolf Mittendorfer und Mag. Wilhelm Hemerka als Vorreiter in der Öffentlichkeitsarbeit (Maklerlogo als

Fachgruppen Obmänner der letzten 40 Jahre 1980-1990 Wilhelm Hemerka sen.

1990-1996 Oswald Engelmann

1996-2000 Dr. Michael Drechsler

2000-2002 Rudolf Mittendorfer

2002-2005 Mag. Wilhelm Hemerka

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2005-2012 Rudolf Mittendorfer

2012-dato Helmut Mojescick


Rundsiegel, Maklertage, Etablierung des Hammurabi-Preises) und positionierten den Versicherungsmakler im Rahmen der IMD und IDD Umsetzung als unabhängigen Berater und Konsumentenschützer. „Nach der Trennung von den Versicherungsagenten erfolgte 2000 die erste Wahl eines „reinen“ Maklergremiums. Nach einer kurzen Phase des neuen Zusammenfindens wurde die Standesvertretung sehr konstruktiv und produktiv. Das Maklersiegel, der Maklertag, der Hammurabi-Preis sowie der damals bahnbrechende Maklerkurs zeugen noch heute davon. Ich bin dankbar an diesem gemeinsamen Prozess mitgewirkt und den Geist positiven Miteinanders erlebt zu haben“, erzählt KR Rudolf Mittendorfer. „Ich bin davon überzeugt, wir Versicherungsmakler werden auch in Zukunft alle großen und kleinen Herausforderungen meistern. Dazu zählen sicher die rasch voranschreitende Digitalisierung oder Themen wie Aus- und Weiterbil-

dung, Nachfolge oder Nachhaltigkeit. Versicherungsmakler sind für ihre Kunden seit jeher Lebensbegleiter. Eine unserer Aufgaben als Fa c h g r u p p e wird auch weiterhin sein, die Beratungsqualität zu erhöhen und Dr. Matthias Mayer, BSc und Mag. Wilhelm Hemerka das Vertrauen der KonsumentInnen in unseren Berufstand zu stärken. In den als Arbeitgeber. Versichern für die komletzten Jahren hat die Branche es lei- menden Generationen wieder interesder geschafft, das Thema Versicherung sant zu machen sollte daher ganz oben für junge Menschen unattraktiv zu ma- auf unserer Agenda stehen“, betont Helchen. Sowohl als Dienstleister als auch mut Mojescick.

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„Die Förderung innovativer, nachhaltiger und strategischer Sektoren hat für uns Priorität“ Die Menschen machen sich aufgrund der Covid19-Pandemie wieder mehr Gedanken über ihre Risiken und ihre Gesundheit. Mit einer vertrauenswürdigen Versicherung und einer Lifetime Partnerin wie der Generali lässt sich die passende Lösung finden.

Nicht nur risControl, auch die Generali feiert aktuell ein Jubiläum – nämlich ihr 190-jähriges Bestehen. Am 26. ­Dezember 1831 wurde die Assicurazioni Generali Austro-Italiche von Joseph ­Lazarus ­Morpurgo in Triest unter der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie gegründet. Der Kaufmann gilt nicht nur als Gründervater der Generali, sondern auch als Wegbereiter des Versicherungswesens für weite Teile Europas. Im Laufe ihrer einzigartigen Geschichte hat die Generali Millionen von Menschen geholfen, eine sicherere Zukunft aufzubauen. Heute ist das Unternehmen in 50 Ländern in Europa, Asien und Lateinamerika tätig. Mit 66 Millionen KundInnen und 72.000 MitarbeiterInnen weltweit zählt die Generali mit über 70 Milliarden Euro Prämieneinnahmen zu den größten globalen Versicherungs- und Vermögensverwaltungsanbietern. „Das 190-jährige Jubiläum fällt in ein ungewöhnliches Jahr, in dem sich die rC 04/2021 | 70 | MARKT

Welt von der schwersten globalen Krise seit der Nachkriegszeit zu erholen hofft“, erklärt Philippe Donnet, CEO der Generali Group. Um dieses Ereignis zu feiern hat die Generali „Fenice 190“ ins Leben gerufen. Dieser mit 3,5 Milliarden Euro dotierte Investitionsplan soll helfen, dass sich die von Covid-19 betroffenen europäischen Volkswirtschaften erholen. „Mit Fenice 190 wollen wir eine zentrale Rolle spielen und ein konkretes Vermächtnis für die Zukunft hinterlassen. Die Generali stärkt maßgeblich die innovativsten, nachhaltigsten und wichtigsten strategischen Sektoren für den Neustart der europäischen Wirtschaft“, erklärt Philippe Donnet. Alle Initiativen legen ihren Fokus auf ökologische und soziale Verantwortung, um europäische KMUs bei der Energiewende, umweltfreundlichem Wohnen, digitalen Infrastrukturen und Gesundheit zu unterstützen. In einer ersten Phase engagiert sich der Fonds in Italien, Frankreich und Deutschland und gleich danach


1831

Gründung der Assicurazioni Generali Austro-Italiche in Triest

1832

Gründung von Niederlassungen in Wien, Prag, Budapest und Ljubljana

1989

Rückkehr der Generali nach Zentral- und Osteuropa nach dem Verlust vieler Länder durch den Zweiten Weltkrieg

1991

Übernahme der Interunfall Versicherung

1998

Verschmelzung der Erste Allgemeine Versicherungs-AG und Generali Allgemeine Lebensversicherung zur Generali Versicherung

2004

Fusion der Generali Versicherung und der Interunfall Versicherung

2007

Übernahme der Mehrheit an der BAWAG P.S.K. Versicherung

2018

Generali Österreich wird Teil der neuen Region Österreich, CEE und Russland

2020

Übernahme des KfzSpezialversicherers SK Versicherung

Die Gründeraktie der Assicurazioni Generali Austro-Italiche wurde vom Kaufmann Joseph Lazarus Morpurgo unterschrieben. Er gilt als Gründervater der Generali und zugleich Wegbereiter des Versicherungswesens für weite Teile Europas.

in Zentral- und Osteuropa, dem viertgrößten Markt der Generali Group. „Die Initiativen der Generali für die Erholung der Region Österreich, CEE und Russland sind ein Signal für die herausragende Rolle für die Group. Im Jahr 2020 ist es uns gelungen, unsere erfolgreiche Entwicklung fortzuführen und lokalen Organisationen mit dem Programm ‚The Human Safety Net‘ zu helfen. Unser 190-jähriges Bestehen feiern wir, indem wir unsere alte Stärke mit der digitalen Transformation verbinden“, erklärte Luciano Cirinà,

Philippe Donnet, CEO der Generali Group

ACEER Regional Officer und CEO der Generali CEE Holding mit Sitz in Prag. Die Beschleunigung der Digitalisierung ist auch bei der Generali in Österreich deutlich spürbar. „Wir zählen aufgrund unserer Innovationsstärke und Stabilität sowie aufgrund unserer Mission, Menschen und Unternehmen zu schützen und eine sichere und nachhaltige Zukunft zu bieten, zu den bedeutendsten Anbietern am heimischen Versicherungsmarkt,“, sagt Gregor Pilgram, CEO der Generali Versicherung. „Nur wenige Unternehmen auf der Welt können eine so lange und starke Tradition vorweisen wie die Generali. Dank des gemeinsam geteilten Wissens und der Erfahrung sind wir in der Lage, die aktuellen Herausforderungen erfolgreich zu meistern und unseren KundInnen und MaklerpartnerInnen zu beweisen, dass wir ein verlässlicher Lifetime Partner sind“, so Gregor Pilgram. rC 04/2021 | 71 | MARKT


Gesucht und gefunden! In der Reihe „Die Spezialisten“ kommt in der aktuellen Ausgabe Michael Tabachnik, Geschäftsführer der Versicherungseck GmbH, als Spezialist im Bereich Krankenversicherung für Niederlassungen und ICT zu Wort. Welches Spezialgebiet decken Sie mit Ihren Dienstleistungen ab? Tabachnik: Unser Spezialgebiet liegt im

Bereich Krankenversicherung für Niederlassungen und ICT. Die Anforderungen seitens der Behörde in diesem Bereich sind so streng, dass kein Standardprodukt am österreichischen Versicherungsmarkt die Auflagen abdeckt. Wenn ein Versicherungsmakler mit einer Anfrage konfrontiert ist, wird er es sehr schwer haben, ohne besondere Vorkenntnisse einen passenden Versicherungsschutz zu erhalten. Warum beschäftigen Sie sich mit dem Thema? Tabachnik: Meine Eltern sind in den

70er-Jahren aus der Sowjetunion nach Wien gezogen. Ich bin bereits in Wien geboren, meine Muttersprache ist aber

Wir versuchen, unseren Kunden nicht nur beim Thema Versicherung abzuholen, sondern ihm das Gefühl zu vermitteln, bei sämtlichen Fragen im Zuge der Immigration an seiner Seite zu sein.

Russisch. Mit diesem sprachlichen Hintergrund war es mir bereits bei Beginn meiner Karriere in der Branche, Außendienstmitarbeiter bei der Wiener Städtischen Versicherung (1999 bis 2009), möglich, mich in der russischen Community beruflich zu positionieren. Es war sozusagen meine erste Nische, die ich für mich erkannt habe. Es war für mich wichtig, dem Kunden zu zeigen, dass ich ihn verstehe und mit ihm auch in seiner Muttersprache sprechen kann. In den darauffolgenden Jahren wurde ich dann erstmals mit dem Thema Krankenversicherung bei Aufenthaltsgenehmigungen konfrontiert. Bis in das Jahr 2017 waren die Anforderungen seitens der Behörde noch überschaubar. Ab dem Jahr 2018 gab es restriktive Verschärfungen in diesem Bereich, die es notwendig gemacht haben, sich wirklich zu spezialisieren. Wir haben mit den ersten Versicherungsunternehmen Rücksprache gehalten und begonnen, gemeinsam Speziallösungen zu kreieren. Durch die bereits langjährige Erfahrung und die Zusammenarbeit mit einigen Versicherungsunternehmen gelang es uns recht rasch, Lösungen zu finden. Sie haben also Ihren Vorteil der russischen Muttersprache nutzen können. Tabachnik: Genau, das war zu Be-

ginn mein Vorteil, ich konnte alle Anfragen aus dem gesamten russischsprachigen Raum abdecken. Es entstand ein umfangreiches NetzrC 04/2021 | 72 | INTERVIEW

Unser Tätigkeitsfeld hat sich in den letzten Jahren unteranderem auf den Nahen Osten, USA, Großbritannien, Südafrika und Australien ausgeweitet. werk von Family Offices, Privatbanken, Rechtsanwälten usw. Wir versuchen, unseren Kunden nicht nur beim Thema Versicherung abzuholen, sondern ihm das Gefühl zu vermitteln, bei sämtlichen Fragen im Zuge der Immigration an seiner Seite zu sein. Wir haben in jedem Bereich eine Ansprechperson, mit der unsere Kunden in ihrer Muttersprache kommunizieren können. Unser Tätigkeitsfeld hat sich in den letzten Jahren unteranderem auf den Nahen Osten, USA, Großbritannien, Südafrika und Australien ausgeweitet. Aufgrund meiner Sprachkenntnisse kann ich mit meinen Kunden fließend russisch, englisch oder deutsch sprechen. Gibt es eine Bedarfssteigerung in Ihrem Spezialgebiet? Tabachnik: Der Bereich Krankenversicherung für Personen, die eine Aufenthaltsgenehmigung haben, hält sich stabil, da Aufenthaltstitel über sogenannte Quotenplätze vergeben werden und diese begrenzt sind. Wo es eine deutliche Be-


darfssteigerung gibt, ist der sogenannte ICT-Bereich (International Corporate Transfer), das ist der Bereich, bei welchem in Österreich ansässige Unternehmen für den Aufbau der Firmen und die Weiterentwicklung das Know-how ausländischer Mitarbeiter nach Österreich holen. Diese Personen sind bis zu drei Jahre in Österreich und im hochqualifizierten Segment tätig und benötigen dieselbe Krankenversicherung wie jemand, der einen Aufenthaltstitel möchte. Gibt es ausreichend Versicherungslösungen am Markt? Tabachnik: Es war ein langer Weg, aber

mittlerweile gibt es genügend Anbieter am Markt. Aktuell arbeiten wir mit fünf Anbietern zusammen. Alle von diesen erfüllen die Anforderungen der Behörde, aber nicht alle fünf erfüllen diese so, wie wir das gerne hätten. Die Versicherer un-

terscheiden sich stark im administrativen Bereich der Abwicklung, zum Beispiel: Wie sind die Mindestbindefristen, welches ärztliches Attest benötig der Kunde, welche Zahlungsmodalitäten werden angeboten usw. Was empfehlen Sie Ihren Kollegen, die sich mit einer Anfrage konfrontiert sehen? Tabachnik: Wir empfehlen ihnen,

sich eines Spezialisten zu bedienen. Natürlich kann jeder Versicherungsmakler bei entsprechendem Aufwand ein Versicherungsprodukt finden, nur ist es meiner Meinung nach nicht nötig, sich diese Arbeit zu machen, denn wir haben die Versicherungslösungen bereits und können diese auch anderen Versicherungsmaklern anbieten. Wir betreuen den Kunden direkt und ausschließlich in rC 04/2021 | 73 | INTERVIEW

dem Bereich mit den sprachlichen Vorteilen, der Garantie des Kundenschutzes und einer Provisionsteilung. Wir danken für das Gespräch.

Wir betreuen den Kunden direkt und ausschließlich in dem Bereich mit den sprachlichen Vorteilen, der Garantie des Kundenschutzes und einer Provisionsteilung.


Warum zum Spezialisten? Wir haben den Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler, KommR Helmut Mojescick, zum Thema Spezialisten unter den Versicherungsmaklern befragt.

Es gibt einige Versicherungsmakler in Österreich, die sich in einem speziellen Nischenbereich bewegen. Was ist Ihre Meinung dazu? Mojescick: Das ist ganz einfach mit

einem Beispiel aus dem Sport zu erklären: Es gibt ausgezeichnete Triathleten, die in allen Bereichen sehr gute Ergebnisse erzielen, aber bei den Einzeldisziplinen sicher nicht zur Weltspitze gehören. Die Versicherungsmakler haben ein ausgezeichnetes WissensSpektrum, es kann jedoch nicht jeder alles wissen. Daher ist es meiner Meinung nach wichtig, sich ein Netzwerk an Spezialisten zu suchen und dieses im Falle des Falles auch zu nutzen. Spezialisten sind Menschen, die sich einem gewissen Thema mit all ihrem Herzblut widmen. Wie schon gesagt: Man kann

Man kann nicht alles wissen, aber man muss wissen, wo man sich hinwenden kann. rC 04/2021 | 74 | INTERVIEW

Es ist der Austausch unter Kollegen, den man nicht außer Acht lassen sollte. nicht alles wissen, aber man muss wissen, wo man sich hinwenden kann. Nutzen Sie diese Dienstleistungen auch? Mojescick: Auf alle Fälle, wir betreuen in unserem Büro hauptsächlich Kunden aus dem medizinischen Bereich, daher gibt es viele langjährige Versicherungsmaklerkolleginnen und -kollegen, deren Unterstützung wir nutzen, wenn es sich um andere Wissensgebiete handelt. Auch wir werden als Spezialisten für Versicherungslösungen für Zahnärzte konsultiert. Es ist der Austausch unter Kollegen, den man nicht außer Acht lassen sollte. Auch wenn es im Moment schwierig ist, persönliche Netzwerktreffen zu veranstalten, darf man sich nicht aus den Augen verlieren. Vielen Dank für das Gespräch.


s t f a h c s t r i w Land t h c a d e g u e n Rechtsschutz

unseren n: Wir haben e n o ti ra e n e G d für acht. nachhaltig un moderner gem Ganzheitlich, h c o n te ir gedeiht. w für Land nd ihr Betrieb u – n e h e g Rechtsschutz n e Zeit er durch neue Damit sie sich tsschutz euchen-Rech rs ie T it m h c u Jetzt a hern ibel mitversic x e fl d n u h c einfa Generationen dieren betriebe inklu ls e d n a H d n u e Nebengewerb G.at ge www.ARA a p e m o H re ber unse ie sich jetzt ü S n .at re ie rm fo In fferte@ARAG o · 0 5 4 -1 2 10 ine: 01 53 Kunden-Hotl

NEU: Tarif 01/2021


Nachhaltige Investments Allianz Österreich

Bereits 91,3 Prozent der 5,7 Milliarden Euro umfassenden Kapitalanlagen der Allianz erfüllen Nachhaltigkeitskriterien. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 88 Prozent im Vorjahr. Das bestätigt die aktuelle Analyse des Wiener Sustainable-Finance-Sozialunternehmens ESG Plus. Schon 2014 hat das Unternehmen seine Investmentstrategie neu ausgerichtet und mit dem WWF vertraglich vereinbart, die gesamten in Österreich gemanagten Kapitalanlagen der Sach- und Lebensversicherungsgesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Die Allianz und der WWF fordern nun auch von Branchenkollegen die Umsetzung vergleichbarer Maßnahmen und Ziele. Nachhaltigkeitsaspekte müssen im Rahmen von Finanzentscheidungen systematisch Berücksichtigung finden. Um den

Temperaturanstieg durch den Klimawandel im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 Grad bzw. 1,5 Grad zu beschränken, wie im Pariser Klimaabkommen beschlossen, ist eine umfangreiche Dekarbonisierung unseres Wirtschaftssystems notwendig. Die Finanzbranche nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, macht es doch einen großen Unterschied, ob Geldströme in CO2-intensive Branchen, wie den Kohleabbau, oder nachhaltige Wirtschaftsbereiche, wie den öffentlichen Verkehr, fließen. Allein zur Erreichung der EU-Klimaziele bis 2030 muss eine jährliche Investitionslücke von fast 180 Milliarden Euro geschlossen werden. „Wenn es um die Klimawende geht, ist unser Kapital unser wichtigster He-

bel. Deshalb investieren wir in Bereiche, die Zukunft haben und Zukunft schaffen, wie zum Beispiel erneuerbare Energien oder den Gesundheitssektor und lassen unseren Fortschritt jährlich überprüfen“, so CEO Rémi Vrignaud. Damit die Transformation gelingt, braucht es sowohl in der Politik als auch in der gesamten Branche ein Umdenken.

wir auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung nach.“ Versichert werden unter anderem Museumsbestände, Dauer- und Leihnahmen, Katalogbestände u. v. m. Angeboten werden Allgefahrendeckungen für Sammlungsgegenstände jeder Art, professionelle Schadenabwicklung inkl. Erstattung von Kosten im Zusammenhang mit dem Schadenfall. Abgerundet wird das Kunstversicherungsangebot im Privatkundenbereich (B2C) durch die Möglichkeit, wertvollen Hausrat und Wohngebäude mit einer Allgefahrendeckung abzusichern. Speziell für vermögende Privatkunden (High Net Worth Indivi-

duals, HNWI) besteht auch bereits heute die Möglichkeit, Privatflugzeuge zu versichern. Ein Ausbau des Angebots an „Lifestyle“-Versicherungen mit HNWI als Zielgruppe ist geplant. Die Versicherungslösung ist auch in Österreich über den Rahmen des EU-weiten freien Dienstleistungsverkehr erhältlich, Interessenten sollten sich direkt an die HDI Global Specialty Underwriting Agency in Köln wenden.

Rémi Vrignaud

Art & Lifestyle HDI Global

Die HDI Global hat mit dem Team der art&lifestyle eine neue Versicherungslösung für den Kunstmarkt und vermögende Privatkunden auf den Markt gebracht. Es werden Versicherungslösungen rund um Kunst und Sammlungsgegenstände für Privatkunden, Galerien und Museen angeboten. Zentraler Risikoträger ist HDI Global Specialty SE. „Wir sehen uns als Teil der Kunst-Community“, sagt Alexander Wiebe, Geschäftsführer der Underwriting Agency, über sein Team. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Kunden und Vertriebspartnern das Unerwartete abzusichern, wertvolle Objekte mit Bedacht und Sachverstand zu versichern und so kulturelles Erbe auch langfristig zu bewahren. Damit tragen wir einerseits die Risiken unserer Kunden, und andererseits kommen

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Auch in schwierigen Zeiten immer für Sie da. KR Gerhard Heine Leiter Partnervertrieb Österreich

wienerstaedtische.at/vertriebspartner

IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN

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Bericht zum Vorjahr Talanx Gruppe

Trotz 1,5 Milliarden Euro Corona-Schäden betrug das operative Ergebnis der Talanx Gruppe im Jahre 2020 rund 1,7 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis liegt bei 673 Millionen Euro. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 4,1 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro, währungskurs-

bereinigt um 6,9 Prozent. Dass die Talanx Gruppe gut durch das Corona-Krisenjahr kam, ist auch den operativen Verbesserungsmaßnahmen in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung und Privatund Firmenversicherung Deutschland zuzuschreiben. In der Industrieversi-

Angebotserweiterung bei nachhaltigen Investments oder einem neuen erweiterten Engagement-Ansatz (aktive Wahrnehmung der Anlegerinteressen im kritischen Dialog mit Unternehmen). Im neu etablierten Ansatz „Climate Engagement with Outcome“ (ergebnisorientiertes Klima-Engagement) fordert und fördert AllianzGI Unternehmen daher beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Da die Top-10-Emittenten je Fonds unabhängig von ihrer jeweiligen Sektor-Zugehörigkeit ermittelt werden, kann das Thema Klimawandel so auf Fondsebene

adressiert werden. Die Analyse basiert dabei auf einer „Best Practices Sector Specific Engagement Map“. Diese analysiert jedes Unternehmen im sektoralen Kontext und legt Engagements auf Grundlage des Vergleichs mit Konkurrenten und der sektorspezifischen Ziele fest. „Der Klimawandel ist eine der drängendsten Herausforderungen unseres Planeten, und AllianzGI ist überzeugt, dass Vermögensverwalter eine aktivere Rolle bei der Gestaltung der Zukunft übernehmen sollten“, so Matt Christensen, Global Head of Sustainable and Impact Investing. Per Jahresende 2020 lag das Volumen an nachhaltig gemanagten Anlagen (Integrated ESG, SRI, SDGaligned und Impact Investing) bei 206 Milliarden Euro oder 35 Prozent der insgesamt verwalteten Vermögen.

Wohnungseigentümer sowie Kleinunternehmen in Kanada. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von der ARAG übernommen. „Mit der Akquisition dieses Rechtsschutzbestands möchten wir unsere aktuellen Aktivitäten in Kanada stärken und weiter ausbauen. Der kanadische Rechtsschutzmarkt bietet uns vielversprechende Chancen sowie solides Wachstumspotenzial und mit diesem Engagement setzen wir unseren er-

folgreichen, internationalen Wachstumskurs fort", erläutert Dr. Renko Dirksen, Vorstandssprecher der ARAG SE. „Das Vertriebsnetzwerk und das erfahrene Team der DAS Legal Protection Inc. passen optimal zu unserem kanadischen Geschäft. Zudem können wir so Synergien heben, unser Wachstum beschleunigen sowie Größen- und Verbundvorteile nutzen", fügt Dr. Renko Dirksen hinzu. Zuletzt nahm der ARAG-Konzern seine Geschäftstätigkeit in Australien auf und kaufte den Rechtsschutzbestand der DAS in der Republik Irland. Über den Kaufpreis wurde Vertraulichkeit vereinbart.

Allianz Global Investors (AllianzGI) Mit Blick auf die wachsende Kundennachfrage wurde die Anlagestrategie von 74 weiteren Publikumsfonds umgestellt, damit sie Nachhaltigkeitsansprüchen genügen. Die Aktien-, Anleihenoder Multi-Asset-Portfolios werden von nun an unter systematischer Einbeziehung von ESG-Kriterien und unter Berücksichtigung von AllianzGIs-Mindestausschlüssen konstruiert. Darüber hinaus unterliegen sie dem bewährten SRI-Best-in-Class-Ansatz (Sustainable & Responsible Investing)

Einkauf in Kanada ARAG

Der ARAG-Konzern hat die kanadische DAS Legal Protection Inc. von der Munich Re/ ERGO Group gekauft. Das 2010 gegründete Unternehmen mit Sitz in Toronto ist einer der führenden kanadischen, auf Rechtsschutz spezialisierten Managing General Agents. DAS verwaltete 2019 Beitragseinnahmen in Höhe von rund 19,5 Millionen Euro. Das Produktportfolio umfasst Rechtsschutzprodukte für Familien, Vermieter,

cherung zeigt die Profitabilisierung der Versicherungstechnik deutlich Wirkung. In der Privat- und Firmenversicherung Deutschland ist das mit dem Modernisierungsprogramm „KuRS“ verbundene Ziel beim operativen Ergebnis für 2021 schon 2020 in greifbare Nähe gerückt. Das Ziel für 2021 ist, ein Konzernergebnis zwischen 800 und 900 Millionen Euro zu erzielen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine stabile Dividende von 1,50 Euro pro Aktie vor.

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Gute Entwicklung im Ausnahmejahr 2020 Zurich Versicherung Auch die Zurich Versicherung ist mit dem Jahresergebnis 2020 sehr zufrieden. Die direkten Prämieneinnahmen stiegen um 2,8 Prozent, in der Lebensversicherung musste ein Rückgang von 1,6 Prozent verzeichnet werden. Die Leistungszahlungen in der Schaden-Unfall-Versicherung beliefen sich auf 315 Millionen Euro und lagen damit um 8,8 Prozent unter dem Vorjahr. In der Lebensversicherung sanken die Leistungen um 14 Millionen Euro auf 156 Millionen Euro, was überwiegend auf reduzierte Ablaufleistungen in der klassischen Lebensversicherung zurückzuführen war. Die Combined Ratio verbesserte sich von 99,5 auf 93,3 Prozent. Der Schadensatz sank nicht nur aufgrund von Covid-19-Effekten auf 64,8 Prozent. Der Kostensatz lag mit 28,5 Prozent aufgrund gestiegener Provisionsaufwendungen und Investitionen über dem Wert von 2019. Die laufenden Finanzerträge sanken um 6,0 Prozent auf 58 Mil-

lionen Euro. Diese Entwicklung ist vor allem auf geringere Dividendenausschüttungen und Einkünfte aus Liegenschaften aufgrund von Mietzinsreduktionen zurückzuführen. Inklusive der Marktschwankungen lag das Finanzergebnis über beide Abteilungen (exklusive fondsgebundene Lebensversicherung) mit 41 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Aufgrund der vorher beschriebenen Entwicklungen stieg das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) über die beiden Abteilungen Schaden-Unfall und Leben um neun Millionen Euro oder 88,9 Prozent auf 19 Millionen Euro. Andrea Stürmer, Vorsitzende des Vorstandes von Zurich Österreich: „Ich bin stolz darauf, wie gut wir mit den Herausforderungen des Corona-Jahres 2020 umgegangen sind. Mit großer Flexibilität haben unsere Mitarbeitenden kurzfristig ihren Arbeitsplatz ins Homeoffice

Gesundheitsvorsorge Wiener Städtische Versicherung Die private Gesundheitsvorsorge boomt, seit Corona erhöhte sich das Gesundheitsbewusstsein und der Bedarf an privater Vorsorge. Besonders in Wien hat sich das Prämienvolumen in der privaten Gesundheitsvorsorge im Geschäftsjahr 2020 um insgesamt 4,6 Prozent gesteigert. Zwar hat Wien, wie Österreich generell, grundsätzlich ein gutes öffentliches Gesundheitswesen, doch bei der Gesundheit bzw. bei Gesundheitsleistungen zählt nicht mehr allein die sichere Versorgung. Viele wollen mehr als die gesetzliche Krankenversicherung bieten kann.

Eine aktuelle IMAS-Umfrage hat ergeben, dass jeder zweite Befragte in Wien (50 %) nicht glaubt, allein durch das öffentliche Gesundheitssystem so gut behandelt zu werden, wie er sich das eigentlich wünschen würde. Die Menschen erwarten sich zusätzlichen Service, Komfort und ganz wichtig: die Möglichkeit frei zu wählen – den Arzt, das Spital, die Behandlungsmethode und den Termin. Ergänzend zu den Leistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung setzt die Wiener Städtische bei ihren Produkten auf private Zusatzleistungen und FlerC 04/2021 | 79 | MARKT

Andrea Stürmer

verlegt und ungebrochenen Einsatz für unsere Kundinnen und Kunden gezeigt. Trotz mehrerer Lockdowns waren wir durchgängig auf allen digitalen und telefonischen Kanälen erreichbar und haben für Prozesse, die Kontakte erforderten, neue und kreative Wege gefunden. Unsere Kundinnen und Kunden haben wir individuell und mit flexiblen Lösungen unterstützt. Wir sind gut aufgestellt und blicken mit Optimismus in die Zukunft.“

xibilität – im Vordergrund stehen dabei die individuellen Bedürfnisse und die Leistbarkeit. „Wir bieten beispielsweise – neben unseren klassischen Produkten der Sonderklasse- und Privatarztversicherung – flexible Vorsorgelösungen hinsichtlich Leistungsumfang und Kosten“, erläutert Gerhard Hopfgartner, Landesdirektor Wiener Städtische Versicherung. So finden Mid-Ager, die mit beiden Beinen im Arbeitsleben stehen und eine umfassende Vorsorge für sich und die Familie suchen, im MEDplus Kombi-Tarif alles in einem Produkt – Sonderklasse- mit Privatarztversicherung, wahlweise auch Leistungen für Heilbehelfe, Medikamente, Physio- und Psychotherapie sowie jedenfalls regelmäßige Gesundheits-Checks und Wellnessaufenthalte.


Managed Blockchain als Katalysator für neue Geschäftsmodelle Unsere vernetzte Welt bietet nicht nur Einzelpersonen neue Möglichkeiten, über Landesgrenzen, Zeitzonen und verschiedene Kanäle hinweg miteinander zu interagieren, sondern auch Unternehmen machen sich die zunehmende Digitalisierung für das Abwickeln von Transaktionen zu Nutze. Damit diese für Unternehmen aber möglichst günstig, risikoarm und effizient funktionieren, gilt es proaktive Maßnahmen anzustoßen. von Constantin Gonzalez, Principal Solutions Architect bei Amazon Web Services (AWS) Unternehmen können beispielsweise auf ein verteiltes Buchführungssystem wie Blockchain setzen, welches dabei helfen kann, Transaktionen zu vereinfachen sowie effiziente und sichere Interaktionen zwischen unterschiedlichen Parteien weltweit durchzuführen. Tatsächlich ist das keine Zukunftsmusik mehr: So zeigt die Studie „Blockchain is here. What’s your next move“1 von PriceWaterhouseCoopers aus dem Jahr 2018, dass 84 Prozent der 600 befragten Führungskräfte angaben, bereits Blockchain-Initiativen eingeleitet zu haben, während 15 Prozent Blockchain bereits im Echtbetrieb nutzen. Doch was macht die Technologie, die auch hinter Bitcoin steckt, so attraktiv für Unternehmen? Ein großer Vorteil: Geschäftsprozesse können ohne dritte Parteien als Vermittler gestaltet werden. So ergeben sich neue,

innovative Lösungen für unterschiedliche Felder, wie z.B. die Landwirtschaft, den Handel oder das Bankenwesen.

Die fünf Grundlagen von Blockchain: verteilt, treuhänderisch, sicher, unveränderlich und skalierbar Die Grundlage der Technologie bildet ein Netzwerk, bei dem jeder Teilnehmer gleichberechtigt Buch über alle Transaktionen im Netzwerk führt. Einzelne Transaktionen werden hierbei zu Blöcken zusammengefasst und mithilfe von kryptographischen Prüfsummen verkettet, daher die Bezeichnung „Blockchain“, also eine Kette von Blöcken. Diese Ketten von kryptographisch verbundenen Blöcken bilden eine Datenschicht, die für

alle Teilnehmer eine gemeinsame, einheitliche und unveränderliche Sicht auf Informationen gewährt. Organisationen können auf Basis dieser technischen Grundlage verlässliche Geschäfts-Netzwerke aufbauen. Der Mehrwert besteht nun darin, dass ein unveränderbares Verzeichnis aller Aspekte einer Transaktion geschaffen wird, welches ein Fundament für Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Vertrauen schafft. Der Aufbau und Betrieb eines solchen Netzwerkes gestaltet sich jedoch gar nicht so leicht, denn traditionell betrachtet müsste jeder Teilnehmer manuell Hardware beschaffen, Software darauf installieren, kryptografische Zertifikate erzeugen und verwalten, sowie Netzwerkkomponenten konfigurieren. Darüber hinaus müssen Blockchain-Konten nach dem Aufbau überwacht und Änderungen

Universitätslehrgänge in

Versicherungsrecht Donau-Universität Krems. Die Universität für Weiterbildung. christina.karner@donau-uni.ac.at, +43 (0)2732 893 2409 rC 04/2021 | 80 | KOMMENTAR www.donau-uni.ac.at/recht

7. Kremser Versicherungsforum 9. Nov. 2021


wie z.B. Anpassungen an erhöhte Transaktions-Volumina oder die Einbindung neuer Mitglieder ins Netzwerk regelmäßig eingepflegt werden.

Managed Blockchain: sichere, verteilte Transaktionen ohne Betriebsschmerzen Um den Aufbau eines solchen Blockchain-Netzwerkes zu erleichtern, gibt es das Konzept einer Managed Blockchain. Der Aufbau einer Managed Blockchain ist in wenigen Klicks möglich und funktioniert automatisiert, damit sparen Unternehmen Personal-Ressourcen und minimieren häufige Fehler, die durch mangelnde Erfahrung mit der Technologie auftreten können. Auch die Skalierung des Netzwerkes erfolgt im Anschluss automatisch, um die Anforderungen von Tausenden von Anwendungen mit Millionen von Transaktionen zu erfüllen. Da eine Managed Blockchain Zertifikate selbstständig verwaltet, ist nicht nur die Wartung wesentlich einfacher, sondern auch neue Mitglieder können unkompliziert zum Beitritt ins Netzwerk eingeladen werden. Mit einer Managed Blockchain ist es also sehr einfach geworden, skalierbare Blockchain-Netzwerke mit verbreiteten Open-Source-Frameworks wie Hyperledger Fabric oder Ethereum zu erstellen und zu verwalten. Solche automatisch verwalteten Blockchain-Netze bieten die Basis für sichere, skalierbare und innovative Geschäftsmodelle.

Beispiel Agrarindustrie: Transparenter Verkauf von Know-how-Daten Moderne Landwirte sammeln bereits heute große Mengen von Informationen rund um ihren Betrieb, indem sie beispielsweise jede Aussaat oder Ernte dokumentieren. Informationen darüber, wie viele und welche Setzlinge ausgesät werden sollten, können anonymisiert lizensiert werden, um Echtzeit-Analysen für

die Agrarindustrie zu ermöglichen. Jedoch sind viele Landwirte unsicher darüber, wie genau sie Gewinn aus ihren Erntedaten schlagen sollen. Ein Anbieter, der dieses Problem mithilfe einer Blockchain-basierten Börse löst, die auf Amazon Web Services (AWS) läuft, ist Farmobile. Dieser Dienst hilft Landwirten, ihre Informationen an zertifizierte Käufer zu lizensieren, kümmert sich um die Einrichtung von Konten, die Erstellung, Bestätigung und Ausführung von Lizenzangeboten sowie um die Bereitstellung der lizensierten landwirtschaftlichen Daten. Landwirte können damit nahtlos ihr Know-how in Form von Lizenzen für einmalige Nutzung verkaufen, ohne dabei ihre Identität preisgeben zu müssen. Dennoch haben Landwirte dabei die volle Transparenz über die Identitäten potenzieller Käufer, wie z. B. Agrar-Ökonomen, Landmaschinenhersteller oder Händler, sodass sie bei Bedarf auch Angebote ablehnen können. Farmobile expandiert gerade weltweit, um mehr Landwirte dabei zu unterstützen, landwirtschaftliche Daten zu einem wertvollen Wirtschaftsgut zu machen. Dabei betrachtet Farmobile seine Blockchain-basierte Börse auf AWS als Schlüssel zur Realisierung ihres Wachstumspotenzials, das dem Unternehmen hilft, schnell zu wachsen und dabei einen hohen Sicherheits- und regulatorischen Standard aufrecht zu erhalten.

Beispiel Banken: Bessere finanzielle Inklusion Besonders für kleinere Banken ohne die IT-Infrastruktur großer Kreditinstitute erschließt eine Managed Blockchain eine Möglichkeit, ihre Dienste einem größeren Kundenkreis anzubieten. Banken in ländlichen Regionen von Schwellenländern verfügen hier oft nicht über die notwendigen Ressourcen und können ihr Angebot kaum auf neue Kunden ausweiten oder weiterentwickeln. Ein gro-

1 https://www.pwc.at/de/presse/2018/blockchain-survey.html

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Constantin Gonzalez

ßer Teil der Bevölkerung hat deshalb nur einen schlechten oder sogar keinen Zugang zu Bankdienstleistungen. Die philippinische UnionBank hat mit Hilfe des AWS-Partners ConsenSys eine Blockchain-Lösung aufgebaut, die dieses Problem lösen kann. Das neue Blockchain-basierte System bildet ein verteiltes und kostengünstiges Netzwerk für den Nahe-Echtzeit-Zahlungsverkehr im Inland. Dadurch braucht die Bank keine Vermittler oder klassische BankenInfrastruktur mehr. Durch die Nutzung von Kaleido, einem Consensys-Unternehmen für Blockchain-Technologien auf AWS, sparte UnionBank Geld, Zeit und Personalaufwand, der sonst für den Aufbau einer Blockchain-Lösung von Grund auf benötigt worden wäre. Dabei profitiert die Bank von der eingebauten Infrastruktur-Sicherheit von AWS. Mit dieser Blockchain-basierten Lösung müssen kleinere Banken nicht länger aufwändige Back-Office-Transaktionen manuell leisten. So konnte die Technologie nicht nur eine bessere Einbindung aller Bevölkerungsschichten in das Bankenwesen ermöglichen, sondern auch nachhaltige Banken-Praktiken für die Zukunft fördern.


Neue Cyberversicherung DONAU Versicherung AG

Die DONAU bringt eine neue Cyberversicherung für Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder auf den Markt. Diese Berufsgruppen unterliegen aus gutem Grund ganz besonderen Vertraulichkeitsverpflichtungen. Die Digitalisierung öffnet neue Risiken, die abgesichert werden müssen, denn die Reputation einer Kanzlei ist eng mit ihrem Erfolg verknüpft. „Die Kanzleien sind gefordert, in die IT-Sicherheit und die Absicherung der Daten zu investieren. Mit einer Cyberversicherung der DONAU, die wir gerade für diese Berufsgruppen maßgeschneidert konzipiert haben, können der Schaden minimiert und die Reputation

geschützt werden“, so Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Petschko. Abgedeckt sind Schäden durch einen rechtswidrigen Eingriff in die Computersysteme der Kanzlei oder durch ein Schadprogramm – dies gilt auch für die Schäden Dritter. Darüber hinaus gibt es eine zusätzliche einmonatige Leistung für die Betriebsunterbrechung. Ebenso von der Cyberversicherung abgedeckt sind Cyber-Betrug und Cyber-Diebstahl sowie Erpressung. Fallen Kosten für das Outsourcing von Dienstleistungen an, sind diese Kosten ebenso versichert. Um die Reputation des Unternehmens zu schützen, sind das pro-

Dr. Wolfgang Petschko

fessionelle Krisenmanagement sowie eine Medienhaftpflicht abgedeckt. Die Prämie orientiert sich am Jahresumsatz, die Versicherungssummen sind gestaffelt und leisten bis zu 750.000 Euro.

Ergebnis 2020 belastet, aber robust Allianz Österreich Das ist die Kernaussage von Remi Vrignaud, CEO Allianz Österreich, zum Jahresergebnis 2020. Der Rückgang im Neugeschäft bremst das Prämienwachstum aus, die Prämienentwicklung zeigt ein leichtes Plus von 0,8 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro. In der Schaden-/Unfall- und Krankenversicherung konnte ein Anstieg von 1.118,7 Millionen Euro um 2,4 Prozent auf 1.146,0 Millionen Euro erzielt werden. Die verrechneten Prämien aus der Lebensversicherung sind um vier Prozent auf 368,5 Millionen gesunken. Das operative Ergebnis ist um 12,8 Prozent auf insgesamt 196,9 Millionen Euro gestiegen. Darin spiegeln sich vor allem Sondereffekte wie eine außergewöhnlich niedrige Schadenfrequenz, insbesondere aus dem Bereich der Kfz-Versicherung, wider. Großschäden blieben trotz Belastungen aus Betriebsunterbre-

chungen unter dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig ist das Ergebnis ein Resultat der Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie der Digitalisierungsoffensive, welche die Allianz seit Jahren vorantreibt. Die Effekte zeigen sich auch in einer niedrigeren Combined Ratio von 84,9 Prozent. Die Prämienentwicklung führte auf Basis eines Wachstums im ersten Quartal 2020 trotz eines massiven Rückgangs im Neugeschäft im weiteren Jahresverlauf zu einem geringen Plus.

Ausblick „Die Lage an den Finanzmärkten ist weiterhin äußert volatil und die Wirtschaft fragil. Darum braucht es auch 2021 einen großen Kraftakt, um gut durch die Krise zu steuern. Wir wollen das mit Zuversicht, Einfachheit und einem starken rC 04/2021 | 82 | MARKT

Remi Vrignaud

Gemeinschaftsgefühl schaffen“, erklärt Vrignaud. Heuer rücke die Allianz die Personenversicherung noch stärker in den Mittelpunkt, zudem stehen das Vorantreiben der Digitalisierungsoffensive und die konsequente Weiterentwicklung der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens klar im Fokus. „Denn Nachhaltigkeit heißt für uns Zukunftsgestaltung über viele Jahre“, so Vrignaud.



Erfolgreiche Unternehmens(ver)käufe Der Finanz- und Versicherungsbranche stehen in den kommenden Jahren zahlreiche Neuerungen ins Haus, zum Beispiel neue bzw. überarbeitete Regularien für die Berufs- und Gewerbe-/Konzessionsausübung. von René Hompasz, MBA Bereits heute müssen die Finanzdienstleister und Versicherungsvermittler eine Fülle von rechtlichen Vorgaben einhalten – all dies kostet (viel) Geld und Zeit. Es bleibt abzuwarten, ob die Vermittlerstruktur, wie wir diese heute in Österreich kennen, auch in der Zukunft noch so vorhanden sein wird. Wohl eher nicht! Die Digitalisierung und der steigende Aufwand für die Erfüllung diverser Vorschriften machen es für die Marktteilnehmer erforderlich, sich nach Alternativen umzusehen (auch um Synergien zu nutzen), zum Beispiel Unternehmenstransaktionen (Beteiligung, Kauf, Verkauf ).

Rechtzeitig mit der Planung beginnen Unternehmen müssen sich entscheiden, welchen Weg sie in Zukunft gehen wollen bzw. wie ihre Ziele aussehen und wie sie diese bestmöglich erreichen können. Wenn diese Entscheidungen getroffen wurden und eine Beteiligung, ein Kauf oder auch ein Verkauf zur Erreichung dieser Ziele infrage kommt, sollte möglichst rasch mit der Planung begonnen werden. Unternehmenstransaktionen werden nicht in zwei bis vier Wochen erledigt. Diese brauchen viel Zeit, denn viele Marktteilnehmer werden wohl nur einmal ein Unternehmen verkaufen und dafür (berechtigterweise) den höchstmöglichen Preis erzielen wollen. Umgekehrt möchte der Käufer (ebenfalls berechtigterweise) einen möglichst niedrigen Preis bezahlen (um damit die Rentabilität des Kaufs zu steigern).

Präsentation des Unternehmens Wenn Unternehmensinhaber sich für eine Beteiligung oder einen Verkauf entschieden haben, erfolgt im nächsten Schritt die Erstellung der Unternehmenspräsentation. Dazu muss eine Fülle von Daten zusammengetragen und evaluiert werden, bis am Ende ein Exposé vorliegt, das zur Erstinformation übergeben werden kann. In diesem Zusammenhang sind aussagekräftige Daten aus der Vergangenheit sowie eine genaue Beschreibung des „Kaufgegenstands“ (Kundenanzahl, Kundenvertragsstruktur, wirtschaftliche Zahlen wie Umsatz usw.) erforderlich. Umgangssprachlich wird oftmals vom Verkauf des „Kundenstocks“ gesprochen – gemeint damit ist aber vielmehr, dass etwaige Provisionsansprüche verkauft werden. Genau hier sollte genau geprüft werden, ob der Produktpartner dem auch zustimmt, denn in vielen Courtagevereinbarungen findet eine sogenannte „Change of Control“-Klausel Anwendung, welche besagt, dass der Vertrag endet, wenn ein Wechsel in der Unternehmensbeherrschung stattfindet, bzw. dass ein solcher vorher anzuzeigen ist, um die Ansprüche aus dem Vertrag nicht zu verlieren.

Interessentensuche Ist das alles erfolgreich abgeschlossen, beginnt die Suche nach einem passenden Interessenten (Käufer). Und genau hier stehen viele Betroffene vor einer „HerkurC 04/2021 | 84 | KOMMENTAR

lesaufgabe“: „Wo finde ich passende Partner, die meinen Vorstellungen in Bezug auf Unternehmensentwicklung und Kaufpreis möglichst nahekommen?“ Sehr oft ist es nicht zielführend, und auch nicht geschäftsfördernd, wenn die Eigentümer des zu verkaufenden Unternehmens das Verkaufsvorhaben publik machen, denn dies könnten Kunden und Vertragspartner abschrecken und eine negative Entwicklung auslösen (Verlust von Kunden und Produktpartnern). Um hier seriös und zielorientiert vorgehen zu können, ist Diskretion von höchster Wichtigkeit.

Art des Unternehmensverkaufs Entscheidend für die weiteren Verhandlungen ist auch die Art der Unternehmenstranskation – zum Beispiel ob ein Asset Deal (Verkauf von einem Teil des Unternehmens) oder ein Share Deal (Verkauf des gesamten Unternehmens) angedacht ist. Dies hat Auswirkungen auf die steuerliche Behandlung der Unterneh-


menstranskation sowie der folgenden Integration des erworbenen Wirtschaftsguts. Sofern ein Share Deal geplant ist, wäre zur Risikominimierung des Käufers die Abspaltung des Kaufgegenstands in ein eigenes Unternehmen eine Option („Down Stream“-Spaltung). Bei einem Asset Deal haben die Kunden des veräußernden Unternehmens gemäß § 38 Abs. 2 Unternehmensgesetzbuch (UGB) Widerspruchsrecht. Dies führt dazu, dass diese Kundenverbindung somit vom Kaufgegenstand nicht umfasst ist. Weiters sind

auch noch diverse andere Rechtsbereiche zu berücksichtigen, zum Beispiel Aufsichts-, Datenschutz-, Gewerbe-, Kartell- und Steuerecht. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten bei der Gestaltung des Kaufpreises sowie der Vereinbarung von Gewährleistungen und Garantien.

Vorteile externen Berater

Erfahrungen haben gezeigt, dass es sinnvoll ist, qualifizierte Berater/Vermittler einzuschalten. Diese haben die erforderliche Erfahrung mit Unternehmenstransaktionen, kennen die Markt- sowie Rechtslage und wissen, worauf es ankommt. Sehr René Hompasz, MBA ist Geschäftsführer der Höher oft verfügen diese auch Insurance Services GmbH sowie allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger über entsprechende für das Versicherungswesen. Er ist im Bereich der Kontakte zu potenziUnternehmenstransaktionen von Finanzdienstleistungsellen Verkäufern/Käuund Versicherungsvermittlungsunternehmen tätig. fern. Das kann die oftrene.hompasz@hoeher.info / www.hoeher.info mals langwierige Suche

nach einem passenden Partner verkürzen und einen raschen Abschluss herbeiführen. In heiklen Phasen der Transaktion dienen Berater/Vermittler als „Puffer“. Schwierige und teils komplexe Themen können durch diesen Puffer leichter (und emotionsloser) kommuniziert werden. Dadurch wird die Gesprächsbasis zwischen Verkäufer und Käufer nicht gestört bzw. bleibt intakt (Verhandeln auf Augenhöhe).

Zusammenfassung Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass eine Unternehmenstransaktion sehr gut und lange im Voraus geplant werden muss, um erfolgreich durchgeführt zu werden. So wie Finanzdienstleister und Versicherungsvermittler bemüht sind, für ihre Kunden eine passende Finanzierung, Veranlagung oder Versicherung zu beschaffen, tut dies auch ein externer Berater für Unternehmenstransaktionen. Zudem hat dieser oftmals auch Kontakte zu passenden Partnern (Verkäufer und Käufer).

| KOMMENTAR rC -04/2021 Infos unter www.cogitanda.at E-Mail| 85 austria@cogitanda.com - Tel 01 206093-080


Die begehrte Impfung Wir begehren, was andere begehren, weil wir uns selbst nicht kennen. Diese Eigenschaft macht uns zu Wesen, die mit den richtigen Botschaften zu gewünschten Handlungen manipuliert werden können. Dies zeigt sich auch bei der Impfkampagne. von Mag. Christian Sec

Das Szenario ist bekannt. Der vernachlässigte Partner, der als selbstverständlich empfunden wird und erst dann wieder begehrt wird, wenn es für den Verlassenen zu spät ist, weil sich ein anderer seinem oder ihren Partner bemächtigte. Dieses Begehren beschreibt ein Grundprinzip des menschlichen Verhaltens, auch mimetisches Begehren (nachäffen, nachahmen) genannt. Wir begehren was andere begehren, weil wir nicht wissen, was wir eigentlich wollen. Denn um zu wissen, was man will, müsste man sich selbst erkennen können und diese Fähigkeit ist den meisten nicht gegeben, erklärte Rene Girard, französischer Sozialwissenschaftler, der Begründer der Theorie des mimetischen Begehrens. Menschen suchen daher nach Vorbildern. Das kann der Manta-fahrende Nachbar genauso sein wie der geimpfte Bürgermeister. „Jeder strahlt im falschen Glanz in den Augen des anderen; jeder wird beneidet, während er selbst beneidet“, schreibt der Schriftsteller Bovier de Fontanelle. Jeder glaubt also im anderen die Autonomie zu erkennen, die man selbst gerne rC 04/2021 | 86 | KOLUMNE

hätte. Der Nachahmer befindet sich in einem Dilemma, wenn er nach der Autonomie sucht, die ja per Definition niemals durch Nachahmen zu finden ist. Der Vertrieb kann jedoch von dieser Eigenart des Menschen profitieren. Der Mensch, der sich selbst nicht kennt, ist der Manipulation ausgeliefert. Was heißt ausgeliefert, er wünscht die Manipulation unbewusst gar herbei.

Bürgermeisterlicher Vertriebserfolg So autonom, so einzigartig der Mensch auch immer sein will, ist der Erfolg des Vertriebs immer abhängig davon, wie sehr man dem Menschen vertraut machen kann, dass er oder sie mit dem Begehren für ein Produkt, nicht alleinsteht. Gerade in der Anfangsphase eines neuen Produktes braucht es Starthilfe, einen kleinen Stupser, um das Werkl zum Laufen zu bringen. Menschen stehen dem Neuartigen generell sehr skeptisch gegenüber, die Berührung durch Unbekanntes macht Angst. Die Innovation neuer Technologie ist daher das eine, der


erfolgreiche Vertrieb jedoch ein ganz anderes Kapitel. Es ist üblich, dass Plattenmanager die Werke ihrer eigenen Künstler kaufen, nicht nur um damit kurzfristig eine bessere Chartplatzierung zu erreichen, sondern vor allem, um den Anschein zu erwecken, dass das Produkt begehrt wird. Sogar das Management der Beatles musste anfänglich auf diesen alten Bauerntrick zurückgreifen. Insofern könnte man die Bürgermeister-Posse beim Kampf um den raren Impfstoff als meisterhaften Vertriebstrick bezeichnen, der das zunächst zurückhaltende Verlangen nach dem Impfstoff in der Bevölkerung steigern konnte. Provinz-Sheriffs riskierten ihren guten Ruf, um sich selbstlos für die „Gute Sache“ einzusetzen. Die wildesten Geschichten Landauf und Landab wurden in die Welt gesetzt, um zu zeigen wie begehrt die neuen Vaccine sind. Bürgermeister, die sich stundenlang in ein Seniorenheim setzten, um darauf zu warten, ob doch noch eine Impfung zu ergattern ist, oder Pflegeheime wo Impfungen gegen Spenden vergeben werden, stärkten die Nachfrage danach geimpft zu werden. Die Amerikaner setzten demgegenüber auf Impf-Testimonials. Je mächtiger oder berühmter das Testimonial, umso stärker – so die Annahme – wird der Wunsch das gleiche zu begehren, weil diese Vorbilder für die Autonomie stehen, nach der der gewöhnliche Bürger strebt. Vor laufender Kamera wurde den Staatsoberhäuptern der Impfstich versetzt. Egal ob hohe Persönlichkeiten oder Provinzfürsten. Testimonials braucht der Vertrieb. Sie sind ein wichtiges Argument für den Absatz. Diese müssen aber nicht immer namentlich bekannt sein, sondern zeigen sich auch durch leere Regale. Damit

konnte schon vor Urzeiten, der Absatz von Klopapierrollen ins unermessliche gesteigert werden. Jeder Haushalt lief mit so viel Klopapiertaschen durch die Weltgeschichte wie er nur tragen konnte. Im Gespräch äußerten jedoch die Menschen größtes Unverständnis für dieses seltsame Konsumverhalten. Auch bei den Impfungen wird mit der Knappheit des Produktes förmlich geworben. Europa steht vor „leeren Impfregalen“ und daher wird die Nachfrage noch weiter gesteigert. Die Schlange der Impfwilligen wird länger, denn nichts ist so begehrenswert, wie das Seltene. Und wer einen Stich bekommt wird zum Ritter der Tafelrunde erkoren, einem elitären Kreis, der mehr Rechte erhält als die anderen. Er bekommt Zutritt dort, wo die anderen vor verschlossenen Türen stehen. Ein gewöhnlicher Mensch kann endlich einmal erleben, was es heißt auserkoren zu sein.

Die Preispolitik als Begehrensbarometer Gerade der Impfstoff von AstraZeneca fiel in letzter Zeit durch Lieferausfälle aus. Hier schien der Konzern die Begehrlichkeit des Impfstoffs durch künstliche Verknappung erzeugen zu wollen. So wurden erst kürzlich 29 Millionen Impfdosen in einem italienischen Abfülllager gefunden, ohne jedoch ausgeliefert worden zu sein. Aber Knappheit allein reicht nicht, um die Begehrlichkeit zu steigern. Das Verhältnis von Knappheit und Begehren lässt sich durch den Preis ablesen. Während für den Laien keine Möglichkeit der Qualitätskontrolle besteht, hat dieser nur einen wirklichen Parameter, den er beurteilen kann, den Preis. Gerade bei der Neueinführung von Produkten ist da-

her ein niedriger Preis nicht immer vertrauensfördernd. Teuer ist gut, billig ist schlecht ist im Falle von für Laien objektiv nicht vergleichbaren Produkten, die einzig mögliche Schlussfolgerung. Gerade wenn es sich um Gesundheitsprodukte handelt, erhöht sich die Nachfrage manchmal direkt proportional zum Preis. Ein kurzer Blick auf die Preise der Impfdosen zeigt riesige Diskrepanzen: Eine Dosis Moderna kostet 14,70 Euro, eine Dosis von AstraZeneca hingegen nur 1,78 Euro. Ob es eine gute Preispolitik war, ein so wichtiges Gut zu Schleuderpreisen an den Mann zu bringen? Die AstraZeneca Experten würden wohl nicht noch einmal so agieren. Auch wenn AstraZeneca seinen Impfstoff als Beitrag für die öffentliche Gesundheit und als eine Art Geschenk an die Gesellschaft vermarktet hat, werden solche Halb-Geschenke von der Bevölkerung eher als Produkte geringerer Qualität oder als Ausschussware empfunden. In den letzten sechs Monaten verlor der Aktienkurs des britisch-schwedischen Pharmakonzerns 8,9 Prozent. Pfizer hingegen konnte im selben Zeitraum 12,4 Prozent am Markt zulegen. AstraZeneca bezahlt seine Preispolitik also doppelt. Einerseits mit geringen Umsätzen, angeblich zum Selbstkostenpreis und einem Absturz auf den Aktienmärkten. Viele Impfwillige wollen den AstraZeneca Impfstoff nicht einmal mehr gratis und riskieren dabei lieber die Beatmungsmaschine. So ergeht es auch dem gehörnten Partner vom Beginn der Geschichte. Ist einmal das Vertrauen zerstört, dann wird er oder sie wohl auch nicht mehr darauf hoffen können, dass der Partner zurückkehrt. Denn eines weiß dieser, wenn er oder sie sonst nichts weiß. Das Begehren für den Ex ist verloschen.

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Die Welt der Wohnkredite Die Wohnbau-Finanz-Experten der Infina vermittelten 2020 knapp EUR 1,5 Milliarden Kredite an über 100 Banken und Bausparkassen. Das Unternehmen entwickelte sich in 20 Jahren zum größten unabhängigen Kreditvermittler und betreibt die führende Kreditplattform am heimischen Markt. Mitte 2020 gründete Infina das neue Kompetenzzentrum Corporate Finance und vermittelt jetzt auch Firmenkredite im Bereich Small Business. risControl sprach mit dem CEO von Infina, Christoph Kirchmair und dem Leiter von Corporate Finance, Helmut Zangerl. Das abgewickelte Finanzierungsvolumen konnte trotz Corona-Krise 2020 um rund 50 Prozent weiter gesteigert werden? Welche Erfolgsfaktoren waren dafür verantwortlich? Kirchmair: Wir haben frühzeitig einen

konsequenten Weg beschritten: persönliche Beratung, flächendeckende vor Ort Präsenz durch Verbundpartner, massive Stärkung der Marke, laufende Weiterentwicklung der IT-Strukturen, sowie die digitale Abwicklung von Finanzierungen End-to-end über unsere Kreditplattform Profin. Das Corona-Jahr 2020 war für uns die perfekte Feuerprobe, ob unsere Plattform den Vertriebspartnern die völlige Flexibilität zwischen persönlichen und rein digitalen Beratungsgesprächen ermöglicht. Unser Ergebnis 2020, mit nahezu EUR 1,5 Mrd. vermitteltem Kreditvolumen, gibt die Antwort hierauf. Vor allem konnten wir den Abstand zu unseren Mitbewerbern weiter ausbauen. Was unterscheidet eine Beratung bei Ihrem Unternehmen von jener anderer Finanzdienstleister und Banken? Kirchmair: Wir haben als ungebunde-

ner Kreditvermittler die Interessen aller Beteiligten im Beratungsprozess glei-

chermaßen im Blick. Unsere Ziele liegen im persönlich besten Kredit für den Kunden, der optimalen digitalen Unterstützung für den Vermittler und einer hohen Einreichqualität bei den Kreditinstituten. Daran arbeiten wir Tag für Tag mit höchstem Einsatz. Wir investieren mehr denn je in die Spezifikation und den Ausbau neuer Features auf der Plattform. Mit der Einführung des AI Produkt-Assistent setzen wir derzeit völlig neue Maßstäbe. Zudem sehe ich einen Konzentrationsprozess im Bereich der digitalen Lösungen. Welche Projekte sind für die kommenden Jahre geplant? Kirchmair: Als Marktführer stehen wir

unter ständiger Beobachtung und viele erfolgreiche Umsetzungen werden kopiert. Für uns ist dies die beste Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das gesamte Leistungsspektrum unserer Plattform ist das Ergebnis einer iterativen Entwicklung aus den letzten 12 Jahren, das heißt wir haben bereits frühzeitig in Technologie investiert. Den Prozess der Digitalisierung gehen wir nicht nur mit, sondern treiben diesen aktiv voran. Das jüngste Beispiel ist unser Workflow-System, das sich auch in der Zusammenarbeit mit Kreditinstituten etabliert hat. Banken benötigen keine rC 04/2021 | 88 | INTERVIEW

eigenen IT-Kapazitäten und nutzen Profin für die Einreichung von Finanzierungen entweder über Webservices, um auf die Anträge in die eigene Plattform zu überspielen, oder nutzen unser Interface, das wir derzeit kostenfrei bereitstellen. Das Feature-Set der Plattform wird natürlich laufend erweitert, was die Einbindung zusätzlicher Marktteilnehmer ermöglichen wird. Auch für Tippgeber haben wir ein attraktives Angebot, sowohl im Bereich der Wohnbaufinanzierung als auch für Firmenkredite. Infina kommt aus der Wohnbaufinanzierung mit Kernkompetenzen bei Immobilienfinanzierungen. Auf welche Unternehmensfinanzierungen und Zielgruppen liegt nun der Fokus im Corporate Finance Geschäft? Zangerl: Zunächst möchte ich sa-

gen, dass wir in unserem Corporate Finance Team ausschließlich Mitarbeiter mit jeweils über 20-jähriger einschlägiger Erfahrung aus den Bereichen Unternehmensfinanzierung, Strukturierung, Kreditrisikomanagement und Unternehmensberatung beschäftigt haben. Aufgrund dieser langjährigen Expertisen schließen wir grundsätzlich keine Branchen aus, konzentrieren uns aber stark auf die mittleren Bonitäten sowie mit-


Christoph Kirchmair und Helmut Zangerl

tel- bis langfristige Finanzierungslaufzeiten. Dort können wir als Corporate Finance Einheit von Infina den größten Mehrwert für unsere Kunden bieten. Ob Hotels, Fachmarktzentren, große Neubauten von Gewerbebetrieben, Maschinenparks oder Unternehmenskäufe bzw. Unternehmensnachfolgen – im Prinzip fühlen wir uns mit allem wohl, die Tickets bewegen sich zwischen EUR 1 Mio. und 50 Mio. Finanzierungsvolumen. Wir unterstützen darüber hinaus auch Bauträger, die mit uns eine langfristige Partnerschaft aufbauen wollen und generell ihre immer wiederkehrenden Finanzierungserfordernisse an uns übertragen. Worin liegen die Besonderheiten des Beratungsansatzes? Zangerl: Das Herzstück unserer Arbeit bildet ein umfangreiches Finanzierungsexposé, in welchem das Geschäftsmodell sowie alle weiteren relevanten Informationen zum Unternehmen und dem Finanzierungswunsch transparent dargestellt werden. Hier fließt unsererseits

sehr viel Know-how ein und die Kunden bekommen von uns bereits in dieser Phase Feedback zu strategischen, operativen und finanziellen Aspekten. Wir sehen uns daher nicht als reiner „Finanzierungsbeschaffer“, sondern als Sparringspartner und Coach auf dem Weg zur optimalen Finanzierung. Dazu gehört unter anderem die Erarbeitung einer fundierten Bankenstrategie sowie einer für das Unternehmen optimalen Finanzierungsstruktur unter Berücksichtigung der nachhaltigen Liquiditätssicherung und Risikoreduktion. Wegen der Corona-Unsicherheiten werden Banken in der Gewerbekreditvergabe zunehmend restriktiver. Womit können Sie derzeit den KMUs am besten dienen? Zangerl: Viele Finanzierungswünsche

scheitern schon an der Qualität der Finanzierungsanfrage bei der Bank. Mithilfe unseres Finanzierungsexposés kann sich die Bank sehr schnell ein korrektes und transparentes Bild machen und wir rC 04/2021 | 89 | INTERVIEW

können hier ohne großen Aufwand für alle beteiligten Parteien mehrere Banken gleichzeitig ansprechen. Wir verstehen die Banken und kommunizieren auf Augenhöhe. Das bringt unschätzbare Vorteile auf dem Weg zur Finanzierung. Arbeiten Sie im Corporate-Finance Bereich mit externen Experten zusammen? (Anwälten, Tippgebern, Unternehmensberatern) Zangerl: Wir werden immer wieder von

Steuerberatern, Unternehmensberatern oder Anwälten kontaktiert, die für ihre Klienten Unterstützung bei der Finanzierung benötigen. Daraus haben sich bereits gute und nachhaltige Partnerschaften entwickelt, weil unsere externen Berater sehr genau beobachtet haben, wie wir arbeiten und welchen Nutzen wir in Summe für alle stiften konnten. Dies gilt übrigens auch für unser Netzwerk an Tippgebern im Versicherungsbereich (Versicherer, Makler und Agenten). Wir danken für das Interview.


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Regionalität ist von Vorteil – Julia Röck, Vertriebsreferat Personenversicherung Vorarlberger Landesversicherung V.a.G.

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für

Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. Fotos: Adobe Stock, ­risControl/Christoph Schönfellner, Helvetia, Die Fotografen/Charly Lair, VERAG Versicherungsmakler, Foto Georg Wilke, VIG/ Ian Ehm, ÖWD, Picasa, Christoph Plamberger, Ingo Folie, VAV, feel image - Fotografie/Felicitas Matern, O. Morgensztern, Philipp M. Koch, Alexander Ulz, Richard Tanzer, Norbert Novak, Manuel Horn, Katharina Schiffl, Daniel Moeller Fotografie, Franziska Liehl,

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