risControl 01 2020

Page 1

risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 01 - 2020 | Heft 485 | 41. Jahrgang

Das 100-Millionen-Team Interview mit Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender, und Dipl. Ing. Christian Sipöcz, Vorstand, VAV Versicherung

Strategie 2020 Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie die österreichische Versicherungswirtschaft das Jahr 2020 sieht.

Freunde fürs Leben Die Versicherungen erkennen mehr und mehr, dass sie den Kunden durch Social-Media näher kennenlernen können.

DIE Maklergruppe wurde zu wefox Wir haben mit Rainer Vogelmann und Matthias Lindenhofer über die Fusion gesprochen.


ARAG. Auf ins

Leben.

chutz

gs-Soforts n u t ä p s r e v g Flu

n? e b e i l b e g n e Auf dem Bod en! g e i l f e i S n e Darauf werd

aus? el sogar ganz fi r e daten d o g n tu ä line Ihre Flug Versp n e o tt h a c h fa g in lu E F : r g Ih hädigun noch kein um Ihre Entsc s n u rn e ann, wenn Sie m d h m c u a s n Wir kü e g wir. Übri Rest machen n e d , n e b e g ein it uns! . Starten Sie m d n si e d n u K ARAG ine: i unserer Hotl e b r e d o t .a G ww.ARA ARAG.at ch jetzt auf w si ie S n re E-Mail: info@ r ie e p s n u Inform ie S ktieren 0. Oder konta 0 6 -1 2 10 3 5 1 0

NSo EnuUr b!ei der ARAG


NEUES JAHR, NEUES SPIEL

Das Jahr 2020 birgt viele Überraschungen. Wir Österreicher haben eine neue Regierung mit einer bisher noch eher ungewöhnlichen Konstellation. Das neue Regierungsprogramm beinhaltet interessante Punkte, wie zum Beispiel ein österreichweites Ticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Der Verkehr soll überhaupt zunehmend elektrischer werden, sowohl für den öffentlichen als auch für den privaten Verkehr. Mit Anreizen für Elektroautos, aber auch mit Ankündigung einer CO2-Steuer, besser eine Kostenwahrheit bei den CO2-Emissionen für sogenannte „Stinker“. Wobei auch unsere neue Regierung überzeugt davon sein müsste, dass es unmöglich ist, alle „bösen“ Autos durch „gute“ Autos zu ersetzen. Es würde zu wenig Strom in Österreich dazu bereitstehen, man könnte jedoch, um diesen Strombedarf zu decken, auch wieder an Atomkraftwerke denken. Und bei einem Blick über die Grenzen nach Frankreich ist dort der Atomkraftwerkstrom übrigens „grün“. Also „grüner“ Strom in Zukunft für „gute“ Autos. Aber das Regierungsprogramm hat noch viele weitere interessante Punkte für uns parat. Viele freuen sich über die Ankündigung, dass endlich die Schaumweinsteuer wieder abgeschafft wird. Und die Plastikverpackungen sollen endlich um 20 Prozent reduziert werden. Ein wichtiger Punkt ist außerdem, dass endlich das Amtsgeheimnis abgeschafft werden soll, Informationsfreiheit und Zugang zu allen Dokumenten soll kommen. Dazu benötigt es zwar eine Änderung in der österreichischen Verfassung, aber man ist doch guten Mutes und noch im Status eines Bekenntnisses. Ein Bekennt-

03 | EDITORIAL

nis bedeutet die individuelle oder repräsentative offene Äußerung oder das Öffentlichmachen eines eine Gruppe – wir Österreicher – betreffenden Sachverhalts, insbesondere als Beteuerung, Erklärung, Gelöbnis oder Versprechen. Aber fix ist halt nix. Und wenn man an die Beteuerungen, Erklärungen und Versprechen all der vorangegangenen Regierungen und Politikern denkt, tja, dann bleibt oft von einem Bekenntnis nur ein leises Schulterzucken. Einen wichtigen Punkt hat man aber in dem Regierungsprogramm noch nicht so umfassend konkret oder auch unkonkret behandelt, den Bereich der Pensionen und Pflege. Das man etwas machen muss, ist zwar bekannt, wird es auch mit dem Bekenntnis zu einer gesamtheitlichen Reform und einer Pflegeoffensive für Pflegeberufe zu Papier gebracht, einen leiser Anklang, wie und womit das finanziert werden soll und wie es konkret aussehen könnte, gibt es keinen. Bei den Pensionen ist es wiederum fast klar formuliert, es bedarf keiner grundlegenden Neuausrichtung. Es ist doch gut, wie es ist, oder? Kurz zusammengefasst – das war jetzt kein Wortspiel – es wird besser, auf alle Fälle. Natürlich es ist ja ein Bekenntnis, eine Beteuerung, eine Erklärung, ein Gelöbnis und ein Versprechen. Aus meiner langjährigen Erfahrung möchte ich aber etwas anmerken: Versprechen müssen gehalten werden, das verlangt das Karma. Man erntet, was man sät. Also: Neues Jahr, neues Spiel und wir sind die Mitspieler. Ihre Doris Wrumen


32

44 30

38 Editorial 03

Neues Jahr, neues Spiel

News 06 06 06 07 07 08 08 08 09 09

24

Neuer Vorstand DONAU Versicherung

Interview

Kollektivvertrag

Fachverband Finanzdienstleister

Beteiligung

20

DWS Group

Investitionsrunde wefox Gruppe

30

UNIQA

36

Coface

40

Personelle Änderungen Head of Marketing Geschäftsführung OVB Allfinanzvermittlung GmbH Deloitte Österreich

Aus der Praxis

Franz Eidenhammer, MBA, CEO SIVAG GesmbH

DIE Maklergruppe wurde zu wefox Rainer Vogelmann und Matthias Lindenhofer

Sichere E-Mail-Kommunikation in der Versicherungswirtschaft

Kolumne

Neue Gebietsleiterin Verstärkung

Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender, und Dipl. Ing. Christian Sipöcz, Vorstand VAV Versicherung

DDipl.-Ing. Mag.rer.soc.oec Gernot Schmied

Tech-Trends 2020

Europäische Reiseversicherung

Das 100-Millionen-Team

38

CORUM

Gefangene des Algorithmus von Mag. Christian Sec

04 | INHALT


12 20 Markt

35

10 12 14 16 16 17

36

17 18 18

Veranstaltung 46 46 47 47

InsurTechs Rising von Manfred Kainz

Graduierungsfeier Donau Universität Krems

Ausstellung ÖBV

Orientierung für die Zukunft Wiener Versicherungsmakler

44

19 19 24 32 34 35 35

Finanzen

42

Geldanlage in der Zins-Eiszeit

48

von Michael Kordovsky

Um Gutes zu tun braucht‘s keine Überlegung Game Changer Wetter Naturkatastrophenjahr Munich Re

Digitale Kundenkarte Wiener Städtische Versicherung

Österreichische Versicherungswirtschaft EIOPA/FMA

„Haushalts-Pflaster“ ERGO Versicherung

Pensions- und Vorsorgekassen Mercer GmbH

Rahmenvertrag erneuert Fachverband der Versicherungsmakler

Stresstest EIOPA/FMA

Silk Road Biz Award Wirtschaftskammer Österreich

Konstante

Oberösterreichische Versicherung

Strategie 2020 Freunde fürs Leben von Mag. Christian Sec

Exklusiver Partner VAV Versicherung/umadum

Rechtsfälle

D.A.S. Rechtsschutz

Ab auf die Piste NÜRNBERGER Versicherung

20 Jahre Kfz-Zulassung VVO

Rendite und Nachhaltigkeit von Mag. Sigrid Hofmann

05 | INHALT


Neuer Vorstand DONAU Versicherung

Judit Havasi hat mit 1. Jänner 2020 die Funktion der Generaldirektorin der ­DONAU Versicherung AG übernommen. Zugleich wurde Wolfgang Petschko neu in den Vorstand berufen. Mario Dienstl und Lambert Muri wurden als

Dr. Judit Havasi

zwei weitere Experten in die erweiterte Geschäftsleitung der DONAU bestellt. „Ich freue mich sehr über das Vertrauen des Aufsichtsrates – es ist mir eine große Ehre, den Erfolgsweg der DONAU weiterzuführen. Gemeinsam mit meinem Vorstandsteam wird es gelingen, Know-

Dr. Wolfgang Petschko

Mag. Mario Dienstl

Kollektivvertrag

trag ist geltend für den Fachverband der Entsorgungs- und Ressourcenmanagement, Fachverband der Ingenieurbüros, Fachverband Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen eingeschränkt auf Callshops, für Buch-

künstliche Intelligenz legt, erworben. Das Unternehmen mit Sitz in Großbritannien fokussiert sich auf künstliche Intelligenz, um Aktienkursentwicklun-

gen mit ihrer eigenen KI-Einheit vorherzusagen. Dazu kombiniert es Big Data. Beide Unternehmen haben sich auf eine strategische Partnerschaft geeinigt, um die Fähigkeiten der KI-Einheit zu verbessern und anspruchsvolle Anlagelösungen zu entwickeln, die auf künstlicher Intelligenz basieren.

Beteiligung DWS Group

Die DWS Group hat 24,9 Prozent der Arabesque Al Ltd., einem Unternehmen, das seinen Schwerpunkt im Portfoliomanagement und Finanzwesen auf

Mag. Lambert Muri

haltungsberufe und Unternehmensberatung und für den Fachverband der Finanzdienstleister. Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze sind die Erhöhung der kollektivvertraglichen Mindestgrundgehälter auf 1.500 Euro bzw. um 2,39 Prozent sowie die Erhöhung der Reiseaufwandsentschädigung um 10 bis 15 Prozent. Die Lehrlingsentschädigung wurde um durchschnittlich 5,6 Prozent erhöht.

Fachverband Finanzdienstleister Erstmals gilt für rund 45.000 Angestellte für die Mitgliedsbetriebe der Bundessparte Information und Consulting ein eigener Kollektivvertrag, der bisherige war Teil der Sparte allgemeines Gewerbe. Der neue Kollektivver-

how und Innovationskraft im Interesse der Kunden zu bündeln und den Kurs des profitablen Wachstums der DONAU in allen Sparten fortzusetzen“, ist Judit Havasi überzeugt. Der Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Dr. Judit Havasi CEO, Dr. Edeltraud Fichtenbauer, Reinhard Gojer, MBA, Mag. Roland Gröll, Dr. Wolfgang Petschko. Erweiterte Geschäftsleitung: Mag. Gertrud Drobesch, Mag. Mario Dienstl und Mag. Lambert Muri.

06 | NEWS


Investitionsrunde wefox Gruppe

Das InsurTech wefox hat in der diesjährigen Finanzierungsrunde weitere 110 Millionen US-Dollar lukriert. Angeführt wird das neue Investment von OMERS Ventures, Merian Chrysalis und Samsung Catalyst Fund. Auch Bestandsinvestoren wie Mubadala Ventures aus Abu Dhabi, das chinesische FinTech CreditEase und die spanische VC Mundi Ventures sind erneut an der Finanzierung beteiligt. Zu den weiteren Investoren zählen der auf New Data Economy und Mobile spezialisierte Samsung Catalyst Fund sowie die britische Investmentgesellschaft Merian Chrysalis. „Mit unseren neuen Partnern werden wir das bestehende Ge-

schäft ausbauen und so unsere Expansionspläne für 2020 vorantreiben. Bereits in diesem Jahr konnten wir unser Wachstum vervierfachen. Unser langfristiges Ziel ist es, die größte Versicherungsgesellschaft der Welt zu werden”, sagt Julian Teicke, Gründer und CEO der wefox Group. In diesem Jahr fokussiert sich wefox auf Umsatzsteigerung der digitalen Vertriebskanäle, um eine Plattform zu schaffen, die Versicherungsgesellschaften, Makler und Kunden weltweit miteinander verbinden. Der Digitaleversicherer ONE Insurance ist schon heute das am schnellsten wachsende Versicherungsun-

Personelle Änderungen UNIQA

Peter Humer hat mit Beginn des Jahres die Funktion des Vorstandes für „Kunden&Markt“ in Österreich übernommen. Humer, der in Linz Betriebswirtschaft studiert hat, war seit 2009 Landesdirektor in Salzburg. Seit Dezember 2017 war er zusätzlich im Vorstand von UNIQA Österreich für den Vertrieb zuständig. Seine langjährige Funktion als Leiter der Landesdirektion Salzburg hat Wal-

Peter Humer

traud Rathgeb übernommen. Die studierte Juristin ist seit mittlerweile 30 Jahren bei der UNIQA tätig. Zuletzt leitete sie das Service-Center Schaden Allgemeine Haftpflicht, für dessen Aufbau sie im Jahre 2012 verantwortlich war. Rathgeb ist verheiratet, hat eine Tochter, einen Sohn und zwei Enkelkinder. Auch die Landesdirektion Oberösterreich hat einen neuen Landesdirektor, nachdem Hans Christian Schwarz im

Waltraud Rathgeb

Hans Christian Schwarz

07 | NEWS

Julian Teicke

ternehmen in Deutschland. ONE konnte innerhalb des letzten halben Jahres ihr jährliches Umsatzniveau auf 30 Millionen US-Dollar um ein Vielfaches erhöhen, bei einer Schadenquote unter 40 Prozent.

Vorstandsbereich „Kunde&Markt Österreich“ die Leitung „Retail für Österreich“ übernommen hat. Schwarz blickt auf eine langjährige erfolgreiche Karriere in der Versicherungswirtschaft zurück. Der studierte Handelswissenschaftler begann seine Laufbahn in der UNIQA vor 14 Jahren und übernahm schon nach wenigen Jahren die Leitung des Vertriebs der UNIQA International. Alexander Schinnerl, der neue Landesdirektor in Oberösterreich, trat als Lehrling im August 1997 in die heutige UNIQA Oberösterreich ein. Zuletzt leitete er sehr erfolgreich die Regionalleitung Nord. Schinnerl ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Alexander Schinnerl


Head of Marketing Coface

Carina Reile leitet seit Dezember die Abteilung Marketing und Communications bei Coface in Österreich. Die Marketing-Spezialistin war vor ihrem Engagement bei Coface fünf Jahre im Bereich Marketing Communications und als Head of Channel Marketing bei der österreichischen Niederlassung des IT-Spezialisten Tech Data tätig. Ihre Karriere startete sie 2006 beim Zubehörspezialisten Hama in der Zentrale in Monheim, in Bayern. Die gebürtige

Schwäbin aus Donauwörth hat einen Bachelor für Trade and Commerce und einen Master of Science für Marketing- und Verkaufsmanagement. „In meinen zehn Jahren in der IKT-Branche hat mich ganz besonders die Digitalisierung fasziniert. Dieser Prozess ist in der Versicherungsbranche noch im Aufbau. Ihn zu begleiten und mitzugestalten, ist eine spannende Aufgabe in meiner neuen

Carina Reile

Rolle als Abteilungsleiterin für Marketing und Communications“, unterstreicht Reile.

Geschäftsführung

OVB Allfinanzvermittlung GmbH Bei der OVB Allfinanzvermittlungs GmbH hat es in der Geschäftsführung Veränderungen gegeben. Margit Eidenhammer hat das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum Jahresende 2019 verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zuzuwenden. Die Geschäftsführung besteht nunmehr aus einem zweiköpfigen Führungsteam: Markus Spellmeyer und Jürgen Kotulla, beide langjährig in der Geschäftsfüh-

rung bereits tätig, werden zu ihren bisherigen Verantwortungsbereichen auch das Aufgabengebiet von Margit Eidenhammer übernehmen.

Markus Spellmeyer

Tech-Trends 2020 Deloitte Österreich

Der Technologiebereich befindet sich in ständigem Wandel. Die jährliche Studie von Deloitte gibt einen Überblick zu den wichtigsten Zukunftsthemen der Branche. Robotik steht laut Analyse auch in Zukunft hoch im Kurs. Durch Technologien wie private 5G-Netzwerke und Edge-AI-Chips eröffnen sich neue Möglichkeiten, da die Roboter dadurch viel breiter anwendbar werden. Insgesamt

rechnet Deloitte 2020 mit dem Verkauf von fast einer Million Roboter für Unternehmenszwecke. Ein weiterer Trend: Bis Ende 2020 werden über 700 Satelliten für die Verbreitung von Breitband-Internet im Low-Earth-Orbit (LEO) kreisen. Diese werden den Internetzugang auch für bislang weniger erschlossene Regionen erleichtern. Auch On-Demand-Angebote werden im Medienbereich im08 | NEWS

Jürgen Kotulla

mer häufiger genutzt – das gilt auch für die Audiounterhaltung – diese werden bis 2020 einen Anstieg von 30 Prozent verzeichnen. Fahrradfahren liegt ebenfalls ungebrochen im Trend. Zwischen 2020 und 2023 sollen weltweit voraussichtlich mehr als 130 Millionen E-Bikes mit unterschiedlichsten Batterietechnologien verkauft werden. Neben all diesen neuen Trends boomt das Geschäft rund um Smartphone-Zubehör nach wie vor. Entsprechende Hardware, Inhalte und Services werden allein 2020 einen weltweiten Gesamtumsatz von 459 Milliarden US-Dollar erwirtschaften.


Neue Gebietsleiterin Europäische Reiseversicherung Birgit Polster hat mit 1. Jänner 2020 die Gebietsleitung Ost des Makler- und Agenturvertriebs der Europäischen Reiseversicherung AG übernommen. Die gebürtige Wienerin bringt eine langjährige Erfahrung in der Versicherungsbranche mit. Ihre Karriere startete sie bei der Generali Versicherung, zuletzt war sie Maklerbetreuerin bei der ERGO Austria. Klaus Kretz, Leiter Makler- und Agenturvertrieb, freut sich über ihren Wechsel zur Europäischen Reiseversicherung: „Mit Birgit Polster holen wir erstmals eine Frau und ausgewiesene Netzwerkerin für den Makler- und Agenturvertrieb an Bord. Ich wünsche ihr viel Erfolg in der neuen Position.“ Mit dem Neueintritt von Birgit Polster

schafft die Europäische Reiseversicherung im Makler- und Agenturvertrieb eine neue Regionalaufteilung. Harald Romek wechselt in die Region Mitte (Oberösterreich, Steiermark und Kärnten). Die Region West Klaus Kretz und Birgit Polster (Vorarlberg, Tirol und Salzburg) verbleibt in der Verantwortung von Ste- – sowohl im Privatbereich mit Jahresverfan Grundner. sicherungen als auch im Businessbereich, Klaus Kretz abschließend: „Die Rei- wo Dienstgeber für die Geschäftsreisen seversicherung bietet speziell für Mak- ihrer Dienstnehmer weitreichende geler und Agenten noch großes Potential setzliche Haftungen abzudecken haben.“

Verstärkung CORUM

Das Wiener Büro der französischen Vermögensver waltungsgesellschaft ­CORUM erhält Teamverstärkung. Ing. Martin Prandl, MBA (54) zeichnet ab sofort als Sales-Manager im B2BBereich für den weiteren Ausbau und die Stärkung des Vertriebsnetzwerks – bestehend aus gewerblichen Vermögensberatern – in ganz Österreich verantwortlich. Mit Karolis Rutkauskas, BSc, MPhil (29) hat Corum einen Investment-Manager ernannt, der Investitionsmöglichkeiten in Gewerbeimmobilien im CEERaum und dem Baltikum erschließen und die Präsenz des Unternehmens in der Region stärken wird. Prandl ist seit 1999 in leitenden Positionen in der Finanzdienstleistungsbranche tätig. Zuletzt war er als Senior Sales Manager in der auf Real-Estate-Investments spezialisierten Captura Group für

Ing. Martin Prandl

die Vertriebspartnerbetreuung in Ostösterreich verantwortlich. Im Jahr 2012 absolvierte der Niederösterreicher den MBA für General Management in Wels. Vor seiner Tätigkeit bei Corum war Karolis Rutkauskas Investment Associate bei Revetas Capital in London und Wien, wo er sich auf das Sourcing, die Durchführung und das Asset-Management von wertschöpfenden Investitio09 | NEWS

Karolis Rutkauskas, BSc, MPhil

nen konzentrierte. Rutkauskas begann seine Karriere 2012 in Großbritannien, wo er in einer Vielzahl von transaktionalen und analytischen Funktionen tätig war. Er hat einen Master in „Real Estate Finance” von der University of Cambridge und einen erstklassigen Bachelor-Abschluss in „Construction Management and Surveying” von der University of Reading.


Um Gutes zu tun braucht´s keine Überlegung

-Johann Wolfgang von Goethe

Die friedlichen Tage des letzten Jahres sind vorbei, jetzt herrscht wieder die rege Tätigkeit des alltäglichen Lebens. Dennoch machen wir einen kurzen Rückblick auf den Dezember und lassen einige Ereignisse Revue passieren. HDI Leben HDI Leben nahm Weihnachten als wunderbare Gelegenheit, Kindern eine Freude zu machen. Mit 2.535 Euro wurde die Stiftung Kindertraum unterstützt. Die Stiftung erfüllt Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen oder schweren Krankheiten. Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich, überreichte den Spendenscheck an Gabriela Gebhart, Geschäftsführerin der Stiftung Kindertraum. „Weihnachten ist für uns alle eine wunderbare Gelegenheit für LEBENSWERTE Momente. Und wenn wir Kindern eine Freude bereiten können, so ist das ein besonders wertvoller Augenblick“, sagt Michael Miskarik.

VBV-Pensionskasse Auch bei der VBV-Pensionskasse wurde auf Weihnachtsgeschenke verzichtet und dafür das Haus der Barmherzigkeit unterstützt. Insgesamt konnte dem Haus der Barmherzigkeit am Maurer Berg ein Scheck in Höhe von 11.000 Euro überreicht werden. „Die Pflege älterer Menschen ist eine äußerst herausfordernde, aber wichtige Tätigkeit in unserer Gesellschaft. Die Mitarbeiter im Haus der Barmherzigkeit leisten Tag für Tag Großartiges, davon konnte ich mich auch persönlich vor Ort überzeugen. Mit sehr viel persönlichem Engagement bieten sie den Bewohnern Abwechslung vom Alltag sowie individuelle Pflege und Betreuung, die ein selbstbestimmtes Leben im Alter er-

Otto Lauer (VBV), Claudia Sebunk (Fundraising, Haus der Barmherzigkeit), VBVVorstandvorsitzender Gernot Heschl, Institutsdirektor Christoph Gisinger (Haus der Barmherzigkeit), Geschäftsführer Roland König (Haus der Barmherzigkeit), Pflegedienstleiterin Renate Schwarz (Haus der Barmherzigkeit)

10 | MARKT


möglicht. Als VBV-Pensionskasse ist uns die bestmögliche Versorgung im Alter ein großes Anliegen. Wir freuen uns deshalb sehr, das Haus der Barmherzigkeit bereits zum elften Mal unterstützen zu können“, so Gernot Heschl, Vorstandsvorsitzender der VBV Pensionskasse.

ARAG Österreich Das soziale und gesellschaftliche Engagement ist auch der ARAG Österreich sehr wichtig. Man sieht es als Verpflichtung an die Gesellschaft etwas zurückzugeben und sich für den guten Zweck einzusetzen. Nicht nur dem Unternehmen, sondern jedem einzelnen Mitarbeiter ist dies ein Anliegen. Aus diesem Grund hat man vor einigen Monaten eine Arbeitsgruppe gebildet. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der ARAG haben sich regelmäßig zusammengetan, um die perfekten Partner zu finden. Sodann konnten alle Mitarbeiter (über 100) abstimmen, welche Organisationen unterstützt werden sollen. Letztes Jahr freu-

Mag. Birgit Eder, CEO ARAG Österreich bei der Scheckübergabe

ten sich die Mitarbeitenden der ARAG, drei Organisationen mit je 2.000,-- Euro zu unterstützen und dabei zu helfen, dass Ihre wichtige Arbeit weitergeführt werden kann, sie Familien auch in schwierigen Zeiten unterstützen und Kinderaugen zum Strahlen bringen. Unteranderem auch den Sternthalerhof, das einzige Kinderhospiz in Österreich für schwer, chro-

nisch und sterbenskranke Kinder und deren Familien. Es wird medizinische Betreuung angeboten. Weiters werden Trauerbegleitung und Hilfe zurück ins „Alltagsleben“ für die Eltern angeboten. Alle Beteiligten werden achtsam auf ihrem Weg begleitet und unterstützt. Die Arbeitsgruppe der ARAG wird sich noch dieses Jahr ein Bild vor Ort machen.

e chaft. c i v r e rs e Partners e l k a ihren NV M m. Stark tet mit bie en s Tea e herung rieb, Vermög k ic s r r e a V t t e e e S h B g c , la is n ohne rreich Lebens

R E M A S N I E GEM LG. ERFO WIR FFEN A H C S DAS.

e W deröst bilität, nd jede Die Nie n Säulen Mo Menschen u n de tragen orge für jede s r o und V dukt . ltung ale Pro sgesta e g a id r t s r a e d eV ung am erledig ividuell e u e r te k ind nliches Betr sige Schaden s sö k per e und zuverlä it h c r he k ras n Siche a r h e M k das

Niederösterreichische Versicherung AG Maklerservice

11 | MARKT

Wir schaffen das.

Neue Herrengasse 10 3100 St. Pölten Tel. 02742/9013-6411 makler.office@nv.at www.nv.at


Game Changer Wetter Wie sehr Naturkatastrophen nicht nur die Volkswirtschaft, sondern auch die Versicherungswirtschaft beeinflussen, sieht man unter anderem in den Berichten der Munich Re, der österreichischen Hagelversicherung und dem österreichischen Versicherungsverband. Die Extremenwetterereignisse in Österreich stehen kaum vorhandenen Präventionsmaßnahmen gegenüber. Jedoch etablieren sich seit Jahren immer mehr Unwetterwarnungssysteme, um vor kommenden Wetterkapriolen zu warnen. Eine der global führenden Anbieter von meteorologischen Prognosesystemen ist UBIMET. Dr. Michael Fassnauer und Mag. Manfred Spatzierer gründeten 2004 den internationalen Wetterdienst. Zurzeit sind bereits über 200 Mitarbeiter weltweit damit beschäftigt, an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr Wettermodelle, Radarund Satellitenbilder von Hochleitstungsrechensystemen auszuwerten und zu interpretieren. Das Team umfasst Meteorologen, Informatiker, Physiker, Biologen und Geografen, eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung für eigens entwickelte Wettermodelle und Prognose-Algorithmen. Dr. Michael Fassnauer, CEO und Gründer des führenden privaten Wetterdienstes UBIMET über das Thema:

Wenn Überschwemmungen nach Starkregen von wochenlanger Hitze und Dürre mit katastrophalen Ernteschäden abgelöst werden, dann ist Sommer in Österreich. Und zwar nicht einer, wie er früher einmal war, sondern einer im Zeichen des Klimawandels. 2018 lagen die Schäden durch Naturkatastrophen nach Angaben des Versicherungsverbands Österreich (VVO) bei weit über 200 Millionen Euro. Der Klimafonds der Bundesregierung veranschlagt die volkswirtschaftlichen Gesamtschäden durch den Klimawandel sogar mit durchschnittlich 2,1 Milliarden Euro pro Jahr für die Periode bis 2030, auch wenn die Zahlen von Jahr zu Jahr naturgemäß schwanken. Allerdings rechnet allein die Österreichische Hagelversicherung für 2019 mit Gesamtschäden in der Landwirtschaft durch Dürre, Hagel und Überschwemmungen von 150 Millionen Euro. Soweit so alarmierend.

2017 - wetterbedingte Rekordschäden von 345 Milliarden US-Dollar Für Versicherungen war 2017 jedenfalls das teuerste Jahr der Geschichte: Hurrikane und andere Extremwetterereignisse kosteten die Branche weltweit rund 144 Milliarden US-Dollar - mehr als je zuvor. Rechnet man noch die nicht versicherten Vermögenswerte dazu, kommt man in Summe auf nicht weniger als 345 Milliarden US-Dollar. Ein enormer volks12 | MARKT

wirtschaftlicher Schaden. Das geht aus einer Untersuchung der Munich Re, dem weltweit größten Rückversicherer, hervor. Auch wenn laut ihren Klima-Experten nicht bewiesen ist, dass der Klimawandel dafür verantwortlich zeichnet, gibt es doch starke Indizien dafür. Ungewöhnlich hohe Naturkatastrophenschäden häufen sich nämlich. In den historischen Daten der Munich Re existieren nur drei Jahre, in denen die versicherten Schäden inflationsbereinigt mit über 100 Milliarden US-Dollar zu Buche schlugen – und sie alle liegen in den vergangen 14 Jahren.

Mehr Extremwetterereignisse in Österreich Angesichts immer häufigerer Wetterkapriolen warnt VVO-Vizepräsident Othmar Ederer vor kaum vorhandenen Präventionsmaßnahmen: „Extreme Wetterphänomene nehmen in Österreich zu und treffen auf eine unzureichend vorbereitete Gesellschaft. Die Risiken werden immer noch stark unterschätzt.“ Insbesondere Klein- und Mittelbetriebe, die über 99 Prozent der heimischen Unternehmen stellen, seien unzureichend vorbereitet, so Ederer. „Für viele Klein- und Mittelbetriebe, vor allem im Produktionssektor, ist ein Ausfall der Leistung z.B. durch große Schäden aufgrund von Feuer oder Hochwasser, existenzbedrohend“, sagt dazu Othmar Thann, Direk-


Dr. Michael Fassnauer

tor des österreichischen Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KVS). Auch wenn Statistiken bekanntermaßen mit Vorsicht zu genießen sind lässt sich eines nicht mehr wegdiskutieren: Wetter hat einen exorbitant hohen Einfluss auf die wirtschaftliche Verfasstheit der Versicherungswirtschaft – Tendenz steigend. Nicht von ungefähr unterhält die Munich RE seit Jahren ein eigenes Kompetenzzentrum für Klimaund Naturrisiken. Und nicht von ungefähr bekennt VVO-Vizepräsident Ederer angesprochen auf die Folgen des Klimawandels öffentlich: „Besonders wichtig ist es, dass die Bevölkerung über die Gefahren informiert ist und Präventionsmaßnahmen ergreift.“

Prävention mit Unwetterwarnungen Aufzurütteln und vor den Konsequenzen von Extremwetterereignissen auf Leib und Leben sowie das eigene Hab und Gut zu warnen, muss für Versicherungen daher oberste Priorität haben. Nur so lassen sich Schäden vermeiden oder zumindest reduzieren. Seit über 15 Jahren praktizieren wir das sehr erfolgreich mit unseren Unwetterwarnungen für zahlreiche namhafte Assekuranzen. Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, welche Bedeutung

Versicherungen akkuraten, richtig kommunizierten Unwetterwarnungen beimessen. Eine Umfrage unter den Versicherungsnehmern einer renommierten europäischen Versicherung ergab, dass 74 Prozent der Befragten mit unseren Unwetterwarnungen Schäden vermeiden konnten. Das bestätigt auch Oliver Hauner, Leiter des Bereichs Sachversicherung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): „Verlässliche und frühzeitige Unwetterwarnungen helfen, menschliches Leben und Hab und Gut zu schützen.“ Unter dem Titel „WEXIKON – Wetterwarnungen: von der Extremwetterereignis-Information zu Kommunikation und Handling“ forscht der GDV mit Partnern aus der Wissenschaft bereits an den Systemen der Zukunft. Dabei werden die effizientesten Kanäle und Vermittlungsformen von Unwetterwarnungen untersucht.

Risikobewertung und Sensibilisierung Die Integration von Wetterinformationen beginnt aber bereits mit der Risikobewertung von Versicherungsnehmern, also der Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein angehender Kunde von Extremwetterereignissen betroffen sein wird und wie hoch sich daher seine Prämie bemisst. Wetter spielt aber auch eine entscheidende Rolle beim Vertragsabschluss. Assekuranzen, die präzise über bevorstehende Unwetter informiert sind, können die Wirksamkeit von Verträgen so terminieren, dass unmittelbar daraus resultierende Schäden noch nicht bezahlt werden müssen. Zudem sensibilisieren Extremwetterereignisse die Menschen erwiesenermaßen für die Bedeutung eines adäquaten Versicherungsschutzes. Der Moment nach einem Ereignis stellt daher den idealen Zeitpunkt für die Akquise von Neukunden dar. Mit vergleichsweise geringem Aufwand lassen sich in dieser Zeit Vertragsabschlüsse lukrieren und effektive Marketingmaßnahmen setzen. Nichts schafft mehr Bewusstsein für eine gute Polizze als extreme Wetterkapriolen. 13 | MARKT

Digitale Schnittstelle Smartphone Zum digitalen Vermittler zwischen Kunden und Versicherern avanciert immer mehr das Smartphone. In Zusammenarbeit mit Branchenführern haben wir daher ein Service entwickelt, mit dem betroffene Versicherungsnehmer nach einem Unwetter eine „Are you OK?“Nachricht auf ihr Smartphone erhalten. Sie fragt, ob der Kunde einen Schaden erlitten hat. Ist das der Fall, kann er ihn über einen Link in der Nachricht sofort online geltend machen. Der Versicherung erlaubt das die digitale Verarbeitung der Schadenmeldung in Echtzeit, während sich der Kunde umsorgt fühlt. Für den Versicherer ergeben sich daraus zahlreiche Vorteile. Einerseits bedeutet die digitale Schadenerfassung einen enormen Effizienzgewinn, der massiv Zeit, Geld und Personalkosten spart. Andererseits macht die digitale Erfassung der Daten ihre automatisierte Weiterverarbeitung erst möglich, was im Zentrum vieler Digitalisierungsstrategien der Branche steht. Zudem lassen sich darüber auch zusätzliche digitale Services einbinden. Außerdem kann die Kontaktaufnahme mit dem Kunden via Smartphone zur Kundenbindung gar nicht überschätzt werden. Die digitale Gatekeeper-Funktion des Smartphones dürfte jedenfalls noch an Bedeutung gewinnen. Folgerichtig fokussieren viele große Player der Branche in ihren Digitalisierungsbemühungen verstärkt darauf.

Nagelprobe Kumul-Ereignisse Welche strategische Bedeutung qualitative Wetterinformationen für Assekuranzen haben, erschließt sich auch aus den immer häufiger auftretenden Extremereignissen. Beispiel Orkan Friederike in Deutschland: Dieser verheerende Sturm Anfang 2018 war bereits der fünfte innerhalb weniger Monate nachdem im Sommer 2017 schon Berlin, Brandenburg und der Harz von schweren Starkregenfällen und Überschwemmungen heimge-


sucht wurden. Insbesondere Friederike löste bei Versicherungen flächendeckend den Kumul-Fall aus, also einen Managementplan für Krisensituationen, in denen zehntausende oder hunderttausende Kunden gleichzeitig rasche, unkomplizierte Hilfe benötigen. Ist man als Assekuranz rechtzeitig präzise darüber informiert, wo und wann genau mit dem Schlimmsten zu rechnen ist und kann man vielleicht auch noch einen Teil der Schadenmeldung-Lawine teilautomatisiert digital verarbeiten, bedeutet das enorme Kosteneinsparungen. Man kann etwa die Personalplanung so gestalten, dass die Schadenabteilungen und Callcenter ausreichend besetzt sind, genügend Gutachter zur Verfügung stehen, zeitnah eruieren, welche Kunden am schwersten betroffen sind und die zumeist knappen Ressourcen auf diese bündeln. Damit vermittelt der Versicherer seinen Kunden auch das Gefühl, sich

aktiv um sie zu kümmern. Ein straff und effizient organisiertes Krisenmanagement hinterlässt bei den Versicherungsnehmern entsprechend positive Eindrücke, zumal sie gerade in solchen Situationen nach starken Ansprechpartnern suchen.

Präzise Verifikation wetterbedingter Schäden Besondere Relevanz kommt präzisen Wetterdaten natürlich dann zu, wenn ein Schaden bereits eingetreten ist. Systeme zum punktgenauen, schnellen und zuverlässigen Abgleich jeder Wetterlage der Vergangenheit mit Meldungen von wetterbedingten Schäden ermöglichen kürzere Bearbeitungszeiten, geringere Prozesskosten und avancieren daher zunehmend zum Standardinventar im Schadenmanagement. Die Bearbeitung erfolgt dabei automatisiert und in Echtzeit – Stichwort Dunkelverarbei-

tung – über einen Datenbankabgleich, der sofort eine Entscheidung darüber trifft, ob und in welcher Höhe ein Schaden abgegolten werden muss. Zudem ermöglicht ein derartiges System, wie es auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) verwendet, die effektive Betrugsbekämpfung. Angesichts der Tatsache, dass um die 20 Prozent aller Schadenmeldungen Betrugsversuche sind, lassen sich damit beträchtliche Summen sparen. Wie wir gesehen haben, stellt Wetter also über alle Phasen des Versicherungszyklus einen strategischen Faktor dar, dessen Bedeutung im Angesicht des voranschreitenden Klimawandels gar nicht hoch genug bewertet werden kann. Auch in Österreich werden sich Versicherungen in Zukunft mit noch mehr und noch extremeren Wettereignissen konfrontiert sehen. Adäquat vorbereitet zu sein und die sich ergebenden Chancen zu nutzen, ist daher das Gebot der Stunde.

Naturkatastrophenjahr Munich Re

Munich Re hat Resümee über die Naturkatastrophenereignisse des Jahres 2019 gezogen. 820 weltweite Naturkatastrophen verursachten einen Gesamtschaden von 150 Milliarden US-Dollar, gut ein Drittel der Schäden war durch entsprechende Versicherungen abgedeckt. Den höchsten Schaden verursachten die schweren Taifune in Japan. Die Schadenssumme lag bei ca. 17 Milliarden USDollar, davon waren rund 10 Milliarden US-Dollar versichert. Der Hurrikan Dorian, der stärkste Wirbelsturm 2019, verwüstete die Bahamas, die Schadensumme betrug 5,6 Milliarden US-Dollar, wobei 4 Milliarden Euro versichert waren. Die Rekordschäden der vergangenen Jahre durch Waldbrände verliefen in Kaliforniern glimpflicher, jedoch sind die Schäden in Australien noch gar nicht absehbar. In Europa war die Kombination aus Hitzewelle und schweren Unwettern mit Hagel der größte Schadentreiber. In

Deutschland verursachte ein Unwetter im Großraum München im Juni Schäden in Höhe von fast einer Milliarde Euro, davon waren fast drei Viertel versichert. Die Gesamtschäden der Sommerunwetter in Europa betrugen 2,2 Milliarden Euro, davon waren etwa 800 Millionen versichert. Die folgenschwerste humanitäre Katastrophe des Jahres 2019 war der Zyklon Idai, der im März in Mosambik und den Nachbarländern wütete. Mehr als 1.000 Menschen starben, Hunderttausende verloren ihr Hab und Gut. Der Gesamtschaden betrug 2,3 Milliarden USDollar, versichert war fast nichts. Die extremen Folgen zeigen, dass gerade in ärmeren Ländern Menschenleben und 14 | MARKT

hart erarbeitetes Wohlstandwachstum besser geschützt werden müssen. Dazu gründeten UN-Organisationen, Weltbank und diverse Unternehmen, darunter auch die Munich Re, das Insurance Development Forum, das im Rahmen der G7-Initiative „InsuResilience GlobalPartnership“ Versicherungslösungen für Entwicklungsländer unterstützt. Seit ihrer Gründung hat das Partnership große Fortschritte erzielt. Mitte 2019 wurden bereits rund 15,9 Millionen InsurResilience-Begünstigte abgesichert.



Digitale Kundenkarte Wiener Städtische Versicherung Gemeinsam mit dem Unternehmen yourpass bietet die Wiener Städtische Versicherung ab sofort eine digitale Kundenkarte für diverse Online-Versicherungen an. Gestartet wird die neue Dienstleistung mit einer Reiseversicherung, Erweiterungen sind bereits in Planung und erfolgen im Laufe des Jahres. Der Kunde erhält nach Abschluss einer Online-Reiseversicherung die digitale Kundenkarte für die Wallet oder Passbook für das persönliche Smartphone. Diese ist sowohl auf Apple- als auch auf Android-Betriebssystemen funktionsfähig. Auch heute bekommt man mit der Online-Polizze bereits eine Kundenkarte im PDF-Format zugestellt. Ein Teilen mit weiteren Personen (z. B. bei einer Familienversicherung) ist möglich. Auf der Vorderseite der Kundenkarte findet man

die wichtigsten Informationen wie Versicherungsnehmer, Vertragslaufzeit und Geltungsbereich. Auf der Rückseite – nach dem Wenden der digitalen Kundenkarte innerhalb der Wallet bzw. Passbook – stehen weitere Fakten zum Produkt, eine Leistungsübersicht sowie die Nummer und E-Mail-Adresse der WienerStädtischen-Serviceline auf Abruf zur Verfügung. In einem weiteren Schritt wird die digitale Kundenkarte auch in verschiedenen Sprachen angeboten werden. „Für uns ist Digitalisierung kein Selbstzweck, sondern hat den klaren Fokus, unseren Kundinnen und Kunden den größtmöglichen Nutzen zu stiften. Unser erklärtes Ziel ist es, ihnen in Versicherungsfragen das Leben zu erleichtern. Das fängt bei der

Österreichische Versicherungswirtschaft EIOPA/FMA Die österreichische Finanzmarktaufsicht hat den Bericht über die Lage der österreichischen Versicherungswirtschaft veröffentlicht. Die österreichischen Versicherer verwalteten zum 30. Juni 2019 ein Vermögen in der Höhe von 132 Milliarden Euro. Sie halten im Allgemeinen konservative, von Anleihen dominierte Portfolios, die großteils die langfristigen Verpflichtungen in der Lebensversicherung bedienen. Rund 68 Milliarden Euro, das sind rund 60 Prozent des Gesamtvermögens, waren in Staats- und Unternehmensanleihen sowie Anleihen-Fonds investiert. Im Unterschied zu anderen europäischen Ländern ist die österreichische Versicherungswirtschaft stärker in Unternehmensanleihen (26 %) als in Staatsan-

leihen (21 %) investiert. Hingegen liegt der Heimmarktanteil der Anleihen-Portfolios mit nur 25 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt.

Trend zu nicht börsennotierten Anlageklassen Europaweit ist ein Trend zu nicht börsennotierten Anlageklassen festzustellen. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die tendenzielle Verschlechterung der Wirtschaftslage führen zu einem Anstieg des Kreditrisikos von Anleihen mit niedriger Bonität. Entsprechend dem internationalen Trend zählen Immobilien mit mehr als 10 Prozent Gesamtmarktanteil zu den attraktivsten Anlageklassen. 16 | MARKT

Sonja Steßl

Informationsbeschaffung an, geht über die Beratung und den Abschluss bis hin zum Melden eines Schadens- bzw. Leistungsfalls. Das Zauberwort hier ist Convenience“, sagt Sonja Steßl, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

Der Immobilien-Anteil an den UGB-Finanzerträgen ist in den letzten 10 Jahren von 3,5 Prozent im Jahr 2008 auf 8,1 Prozent im Jahr 2018 gestiegen und hat sich damit mehr als verdoppelt. Zeichen für Search-for-Yield-Verhalten im Niedrigzinsumfeld zeigen die Portfolios einzelner Versicherer z. B. durch die Aufstockung von Anleihen mit langen Laufzeiten und niedriger Kreditqualität sowie von Darlehen und Immobilien. Vor dem Hintergrund neuer regulatorischer Anreize haben sich die Investments in Infrastruktur seit 2016 mehr als verdreifacht. Zum 30. Juni 2019 haben die österreichischen Versicherungsunternehmen erstmals mehr als eine Milliarde Euro in Infrastruktur investiert. Dass im internationalen Vergleich Search-For-Yield in Österreich insgesamt weniger stark ausgeprägt ist, dürfte an den diversifizierten Geschäftsmodellen, an den vorsichtigen DeckungsstockBestimmungen bzw. an den noch relativ langen Restlaufzeiten der Anleihen-Portfolios liegen.


Cyber-Resilienz der österreichischen Versicherungsunternehmen Auf Basis der FMA-Digitalisierungsstudie über den österreichischen Finanzmarkt legte die FMA 2019 einen besonderen Fokus auf die Verwundbarkeit des österreichischen Versicherungssektors gegenüber Cyber-Risiken. Um die Cyber-Resilienz der österreichischen Versicherungsbranche sowie mögliche Aufholfelder beurteilen zu können, entwickelte die FMA ein Analysetool, um den Vorbereitungsstand der österreichischen Versicherungswirtschaft hinsichtlich Cyberrisiken messen zu können (Cyber-Maturity-Level-Assessment-Tool). Die Ergebnisse zeigen, dass die öster-

reichischen Versicherer im Durchschnitt bereits wesentliche Maßnahmen zur Gewährleistung der Cybersicherheit getroffen haben. Auffallend ist allerdings die große Diskrepanz zwischen dem technischen und organisatorischen Reifegrad. Insgesamt ist Cybersicherheit in den Versicherungsunternehmen derzeit stark „Bottom-Up“ getrieben. So haben lediglich vier von zehn Unternehmen bereits explizit eine Cybersicherheitsstrategie beschlossen. Die höchsten Reifegrade erreichen die Unternehmen in den Bereichen IT-Assets (Aktualität, Vollständigkeit und Automatisierung der Inventarisierungsprozesse von Hard- und Software), Berechtigungskonzepte und Netzwerksicherheit. In den Bereichen

Sicherheitskonfiguration und Datensicherung ergibt sich jeweils ein gemischtes Bild. Grundlegende Maßnahmen wie der Betrieb eines Virenscanners und die Backup-Sicherung von Daten werden weitgehend umgesetzt, weiterführende Maßnahmen wie zum Beispiel der Einsatz spezialisierter Software zum Schutz von Datenbanken sind bei den Versicherungsunternehmen noch nicht weit verbreitet. Auch Schwachstellenmanagement und Patch-Management sind bei einigen Unternehmen noch verbesserungswürdig. Aufholbedarf gibt es darüber hinaus beim Schutz von Administratorenkonten sowie bei den technischen Schutzmaßnahmen im Bereich Protokollierung und Überwachung.

„Haushalts-Pflaster“ ERGO Versicherung

Die ERGO Versicherung bietet gemeinsam mit Schaden-Manager.com an sofort auch im Eigenheim- und Haushaltsbereich ein modernes Service für ihre Kunden, das sogenannte „Haushalts-Pflaster“ an. Von der Schadenmeldung über die Auftragserfassung bis hin zur Terminvereinbarung und schließlich Abwicklung

des Schadens erfolgen alle Schritte aus einer Hand. Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung, sieht in der Dienstleistung einerseits eine Zeitersparnis aufseiten der Kunden und seitens des Versicherers eine Zeitersparnis durch kurze einfache Prozesse.

Pensions- und Vorsorgekassen Mercer GmbH

Die Bekanntgabe der Gesamtperformance der überbetrieblichen Pensionskassen wird heuer auch zum Anlass genommen, auf dringend notwendige Maßnahmen für ein gesamtheitliches und generationengerechtes Pensionssystem hinzuweisen. Fakt ist, dass demografische Faktoren wie die Überalterung und die steigende Bevölkerungszahl zur Verringe-

rung der Ansprüche aus dem staatlichen Pensionssystem führen. Die Verknüpfung der staatlichen, betrieblichen und privaten Vorsorge ist unvermeidbar. Mercer hat aufgrund dessen sechs Empfehlungen an die zukünftige Regierung – zwei davon sind: Aktive Information der Bürgerinnen und Bürger über die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Höhe ihrer staatlichen Pension und 17 | MARKT

Dr. Philipp Wassenberg

steuerliche Anreize für Arbeitnehmerbeiträge: Möglichkeit der Einzahlung von Arbeitnehmerbeiträgen aus dem Brutto in die Pensionsvorsorge. Die Gesamtperformance der Pensionskassen lag bei 9,07 Prozent im dritten Quartal 2019. Diese setzt sich aus den Ergebnissen der überbetrieblichen Pensionskassen von 9,19 Prozent und der betrieblichen Pensionskassen von 7,86 Prozent zusammen. Die Durchschnittsperformance unter allen Anbietern, die Gelder der Abfertigung Neu verwalten, lag für den benannten Zeitraum bei 4,49 Prozent.


Rahmenvertrag erneuert Fachverband der Versicherungsmakler Eine umfassende Berufshaftpflicht- bzw. Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ist für die Tätigkeit des Versicherungsmaklers nicht nur Voraussetzung, sondern auch von essenzieller Bedeutung. Infolge der Versicherungsvermittlungsnovelle 2018 wurde der Rahmenvertrag zur „Berufshaftpflicht“ mit der UNIQA und Generali Versicherung Anfang des Jahres 2019 angepasst, sodass der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten den seit 2011 bestehenden Rahmenvertrag „Exzedenten-Vermögensschadenhaftpflicht“ mit der Wiener Städtischen Versicherung ebenfalls erneuert hat. Nach intensiven Verhandlungen mit dem Versicherer über eine IDDkonforme Erhöhung der Grunddeckung auf 15 Millionen Euro wurde der bestehende Rahmenvertrag zwischen dem Fachverband der Versicherungsmakler und der Wiener Städtischen Versicherung unter Beteiligung der Allcura VersicherungsAktiengesellschaft erneuert. Die Unterzeichnung durch Vertreter aller Vertragsparteien erfolgte Ende des Jahres 2019 in Wien. Fachverbandsobmann KR Christoph Berghammer betont: „Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben, auch den Exzedenten-Rah-

menvertrag IDD-konform und mit Deckungserweiterungen zu gestalten, der den Versicherungsmaklern österreichweit Vorteile bringt.“ „Es freut uns sehr, dass wir die Zusammenarbeit mit dem Fachverband der Versicherungsmakler erfolgreich fortsetzen können, vor allem auch deshalb, weil für die Makler die Möglichkeit besteht, die Deckungssummen deutlich zu erweitern“, sagt KR Prok. Gerhard Heine, Partnervertriebschef der Wiener Städtischen Versicherung AG. „Wir sind stolz darauf, als Spezialversicherer am österreichischen Markt mit unserem Know-how und unseren Versicherungssummen-Ka-

Mag. Wolfgang Fitsch, KR Christoph Berghammer, Jörg Conradi, Mag. Florian Eder, KR Gerhard Heine

Stresstest EIOPA/FMA

Die EIOPA führt alle zwei Jahre einen Stresstest bei Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge durch, die auch die österreichischen Pensionskassen umfassen. Im Fokus stehen leistungsorientierteund Hybridsysteme, bei denen aufgrund

pazitäten an dieser Versicherungslösung mitgewirkt zu haben“, ergänzt Jörg Conradi, CEO der Allcura VersicherungsAktiengesellschaft. Die Leistungen und Deckungen des erneuerten Rahmenvertrages beinhalten unter anderem: ein Jahr Vordeckung, Verstöße gegen das Wettbewerbs- und Vergaberecht, Verstoßprinzip mit unbegrenzter Nachdeckung, freie Wahl von Sachverständigen und Anwaltswahl durch den Versicherungsnehmer. Deckung für Versicherungssummen bis zu 15 Millionen Euro statt wie bisher 8 Millionen Euro möglich. Bei Verstoß und Eintritt des Schadenereignisses gilt weltweite Deckung. Schäden an Angehörige des Versicherungsnehmers und Schäden an Gesellschaften, an denen der Versicherungsnehmer beteiligt ist, sind mitversichert.

vorgegebener negativer Kapitalmarktentwicklung die Auswirkungen betrachtet werden. In Bezug auf beitragsorientierte Zusagen werden in einem separaten Modell Auswirkungen von bestimmten Schocks auf zukünftige Pensionseinkommen von repräsentativen Begüns18 | MARKT

tigten beurteilt. Für die FMA steht das Bestehen des Stresstests dabei nicht im Vordergrund, sondern soll es ermöglichen, Sensitivitäten und Verwundbarkeiten besser erkennen zu können. Die Europäische Aufsichtsbehörde hat im vergangenen Dezember die Untersuchungsergebnisse über die 176 größten Pensionskassen und Pensionsfonds veröffentlicht. Laut der EIOPA könnten bei einem widrigen Szenario an den Börsen bei einigen Pensionskassen bis zu


216 Milliarden Euro fehlen. Sollten Ereignisse eintreffen, die niemand erwartet, aber die im schlimmsten Falle eintreffen könnten, müssten Unternehmen, um die Pensionsansprüche auch weiterhin zu gewährleisten, 49 Milliarden Euro neues, frisches Geld in die Pensionskassen bzw. Pensionsfonds nachschießen. Die Europäische Aufsichtsbehörde ist der Meinung, dass die Ergebnisse zeigen, dass auch ohne Stress auf den Märk-

ten den Pensionskassen und -Fonds zusammen 41 Milliarden Euro Ende des Jahres 2018 gefehlt hätten, um die Betriebsrenten-Zusagen zu erfüllen. In Österreich bewertet der Fachverband der österreichischen Pensionskassen die Situation anders. Eine Unterdeckung ist laut Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen in Österreich, nicht möglich. „Wie auch in den

Silk Road Biz Award

Wirtschaftskammer Österreich Österreichs Unternehmen sind weltweit angesehen. Herausragende Leistungen von österreichischen Unternehmen in Zentralasien werden nun bereits zum zweiten Mal prämiert. Der Silk Road Award wurde ins Leben gerufen, um Unternehmen, die in Zentralasien Großes leisten, ins Rampenlicht zu rücken. Bei der Auswahl zum Silk Road Biz Award zählt das Herausragende, Spektakuläre und Innovative.

Die Nominierten für den Award sind: Horst Wiesinger Consulting GmbH, die den Auftrag für die Entwicklung eines Bergbau- und integrierten Hüttenwerkes in Usbekistan erhalten haben. GEOCONSULT Consulting Engineer, das für das Ministerium für Notfallsituationen in Kirgistan zum Schutz der lokalen Bevölkerung ein skalenbasiertes Überwachungs- und Frühwarnsystem für Hangrutschungen entwickelt hat.

vergangenen Jahren sind die österreichischen Pensionskassen von der aufgezeigten Problematik im EIOPA-Stresstest nicht betroffen. Österreich hat eines der strengsten Pensionskassengesetze der Welt“, so Mag. Zakostelsky. Derzeit sind fünf überbetriebliche und frei betriebliche Pensionskassen im Fachverband vertreten. Insgesamt veranlagen die acht Pensionskassen ein Vermögen von über 23 Milliarden Euro.

Die Rosendahl Nextrom hat eine komplette Montagelinie für die Produktion von bis zu fünf Autobatterien pro Minute für ein kasachisches Unternehmen geliefert. Das Vorarlberger Unternehmen BERTSCHlaska nahm beim Marktführer für Milchbearbeitung in Usbekistan eine neue Käselinie mit einer Produktion von sieben Tonnen Käse pro Tag in Betrieb. Und das Traditionsunternehmen Herz Armaturen verbaute im höchsten Gebäude in Zentralasien, dem Abu Dhabi Plaza in Nur-Sultan, Kasachstan, unter anderem über 100.000 Absperrarmaturen und 10.000 Volumenstromregler.

Konstante

Oberösterreichische Versicherung Generaldirektor Dr. Josef Stockinger und Generaldirektor-Stellvertreter Mag. Othmar Nagl zogen zufrieden erste Bilanz über das Jahr 2019 bei der Oberösterreichischen Versicherung. Es ereigneten sich weniger Großbrände, jedoch haben sich Extremwetterereignisse in Form von Schneedruck und Sturm im ersten Halbjahr mit einer Gesamtschadenleistung von rund zehn Millionen Euro zu Buche geschlagen. Insgesamt wurden knapp 10,9 Millionen Euro Versicherungsleistungen ausbezahlt. Mit einem Plus von drei Prozent lagen die Prämien im Kerngeschäft, der Schaden-Unfall-Versicherung, im Marktdurchschnitt. Insgesamt rechnet

man mit einer Prämienhöhe im Nicht-Leben Bereich von 346,3 Millionen Euro. Im Kfz-Haftpflichtversicherung gab es einen Zuwachs von 2,2 Prozent. Der Lebensversicherungsbereich ist weiterhin nicht zufriedenstellend. Die Abgänge aus ausMag. Othmar Nagl und Dr. Josef Stockinger laufenden Altverträgen konnten mit den laufenden Prämien aus Neuverträgen auch weiterhin nicht aufgefangen werden. Insgesamt keit wird mit rund 26 Millionen Euro gingen die Prämien im Lebensversiche- leicht über dem Vorjahresniveau liegen. rungssegment um 1,8 Prozent auf rund Insgesamt lagen die Prämieneinnahmen 105,8 Millionen Euro zurück. Das Er- bei 452,1 Millionen Euro. Die Combined gebnis der gewöhnlichen Geschäftstätig- Ratio zeigt 90 Prozent. 19 | MARKT


Das 100-Millionen-Team Seit zwei Jahren stehen Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender, und Dipl. Ing. Christian Sipöcz, Vorstand, an der Spitze der VAV Versicherung in Österreich. Im letzten Jahr gab es einige besondere Ereignisse im Unternehmen. Die 100-MillionenBestandsmarke wurde überschritten und der VHV-Mutterkonzern wurde 100 Jahre alt. Ein Versicherungsunternehmen, das sich durch moderne technische Features auszeichnet. Ein zukunftsfähiges Modell. Das Jahr 2020 hat auch für die VAV wieder sehr erfolgreich begonnen, was sind Ihre Strategien für das kommende Jahr? Rabe: Wir bleiben weiterhin auf unserem

Kurs, den wir in den letzten beiden Jahren verfolgt haben. Die strategische Ausrichtung der VAV wurde für die nächsten Jahre festgelegt. Als reiner Makler- und Mehrfachagentenversicherer werden wir uns neben der starken Kfz-Sparte auch heuer wieder auf eine Stärkung des Sachbereiches konzentrieren. Im letzten Jahr gab es bei einigen Produkten eine Neugestaltung, somit können wir nun sowohl im Haushalts- als auch im Unfall- und Rechtsschutzbereich Best-Advice-Produkte anbieten. Die letzten zwei Jahre hatten wir ein deutlich über dem Marktdurchschnitt liegendes Wachstum. Im Jahre 2019 wurde die 100-Millionen-

Im Jahre 2019 wurde die 100-MillionenGrenze bei der Bestandsprämie überschritten, mit einem Wachstum von über zehn Prozent.

Grenze bei der Bestandsprämie überschritten, mit einem Wachstum von über zehn Prozent. Das ist sicherlich auch eine der Strategien für das heurige Jahr. Der Markt braucht kleine wendige Versicherungsunternehmen, der Markt braucht die VAV Versicherung, die Zeit ist reif für uns. Der Kfz-Versicherungsbereich soll laut einigen Versicherungsmaklern nicht mehr ökonomisch sein. Wie ist Ihre Meinung dazu? Rabe: Das stimmt nur bedingt. Es ist

weiterhin das Kern- und Ankerprodukt für einen Versicherungsmakler im Endkundenbereich. Der Kfz-Bereich hat noch immer das größte Prämienvolumen am Markt. Solange es Autos gibt, werden sich auch Makler mit der Thematik beschäftigen müssen. Für viele Kunden ist die Kfz-Versicherung eine der bedeutendsten Versicherungen. Der Makler kann diesen Bedarf nutzen, denn er bringt eine hohe Kundenfrequenz und eine ausgezeichnete Gesprächsbasis für weitere Produkte. Wir unterstützen das KFZ Geschäft mit einfachen und schnellen Geschäftsprozessen. Sipöcz: Das Entscheidende im

Bereich Kfz-Versicherung ist, wie schnell und reibungslos die Poliz20 | INTERVIEW

Solange es Autos gibt, werden sich auch Makler mit der Thematik beschäftigen müssen. Für viele Kunden ist die KfzVersicherung eine der bedeutendsten Versicherungen.

zierung und Berechnung funktioniert. Die VAV Versicherung hat bereits in der Vergangenheit viel in prozessuale Verarbeitung investiert. Davon können unsere Vertriebspartner nun profitieren. Seit Ende des letzten Jahres gibt es die Sofortpolizze, diese wird innerhalb von 30 Sekunden je nach Wunsch an die EMail-Adresse des Kunden oder des Versicherungsmaklers zugestellt. Unsere Vorteile sind Wendigkeit und Schnelligkeit. Dunkelverarbeitung, die funktioniert? Sipöcz: Die Dunkelverarbeitung funk-

tioniert reibungslos, wenn die Verträge



Automatisierte Prozesse erlauben sowohl eine rasche maschinelle Verarbeitung als auch den Versand der Polizze innerhalb weniger Sekunden. über VAV PRO oder eine andere an die VAV angebundene Schnittstelle zu uns kommen. Bei der VAV bedeutet dunkel, dass alles automatisiert abläuft und keine Person in der Verwaltung noch irgendeinen Handgriff tätigen muss. Automatisierte Prozesse erlauben sowohl eine rasche maschinelle Verarbeitung als auch den bereits erwähnten Versand der Polizze innerhalb weniger Sekunden. Diese Vorteile werden von unseren Vertriebspartnern gerne genutzt und ermöglichen es uns, die schöne Wachstumsentwicklung der letzten beiden Jahre mit gleichbleibender guter Qualität zu stemmen. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass Kfz-Versicherung im Vertrieb für jene, die im digitalen Zeitalter angekommen sind, weiterhin interessant bleibt?

Rabe: Ja klar, wir sehen das im Ge-

spräch mit Vertriebspartnern, dass die Schnelligkeit der Abwicklung ein Entscheidungskriterium dafür ist, mit welcher Versicherung man zusammenarbeitet. Nur dann, wenn es wenige Minuten von Eingabe bis zur Polizze dauert, wird ökonomisch gearbeitet. Wir sind davon überzeugt, dass man das Segment Kfz-Versicherung auch weiterhin ökonomisch betreiben kann. Es ist wichtig, Automatisierung zu leben und nicht nur darüber zu reden.

Die VAV Versicherung bietet ihren Kunden auch besondere Features im Kfz-Bereich? Rabe: Die Kooperation mit Partnern wie

Mo´Drive ist ein wichtiger Schritt in eine umfassende Dienstleistung für den Kunden im Schadenfall. Hol- und Bringservice, Reduktion des Selbstbehaltes, Reparatur in Qualitätswerkstätten und eine elektronische Schadenmeldung rund um die Uhr ist ein komplettes Paket, das wir unseren Kunden bieten. Woran wir nun arbeiten, ist die Automatisierung im Schadensbereich. Jeder Schaden ist individuell. Dennoch sind wir überzeugt, dass Prozesse im Kasko-Bereich noch mehr standardisiert werden können. Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten drei Jahren 22 | INTERVIEW

Prozesse schaffen, die es ermöglichen, alles, was rund um Reparatur und Schaden abläuft, digital abbilden und automatisieren zu können. Sie planen heuer auch eine Offensive in den Sachsparten? Sipöcz: Wir sehen für den Bereich Haus-

halt- und Eigenheimversicherung noch genug Wachstumspotenzial für uns. Die Best-Leistungsgarantie, die es zuvor in der Haushaltsversicherung gegeben hat, wurde nun auch in der Eigenheimversicherung etabliert. Ein Asset, das wir nicht neu erfinden müssen, aber mit dem wir bei den Vertriebspartnern punkten können. Rabe: Der Vorteil ist, dass der Makler

sich mit unseren Produkten darauf verlassen kann, dass er im Sinne seines Kunden,

Der Vorteil ist, dass der Makler sich mit unseren Produkten darauf verlassen kann, dass er im Sinne seines Kunden, im Best-Advice-Sinne, handelt.


im Best-Advice-Sinne, handelt. Es entfällt damit eine ununterbrochene Durchsicht der Versicherungsverträge bei den Kunden, denn durch das Best-AdviceProdukt kann sich der Versicherungsmakler auch im Haftungsbereich sicher fühlen. Bezüglich Kommunikation und Schnittstellen, was bieten Sie Ihren Vertriebspartnern an? Rabe: Es findet eine spannende Entwick-

lung am österreichischen Markt statt. Ob OMDS oder BIPRO, wir sind pragmatisch und bauen unsere IT soweit um, dass am Ende die bessere Lösung bedient werden kann. Bis dahin folgen wir den Vertriebsprogrammen unserer Vertriebspartner. Die nächsten großen Schritte sind sicher die TAA-Prozesse, Tarifierung – Angebot – Abschluss, die in allen Ver-

Die Online-Abschlüsse werden mehr werden, aber ich glaube nicht, dass sich die Menschen im Schadenfall ausschließlich auf eine Maschine verlassen wollen.

triebspartnersystemen für die Massensparten integriert werden sollen. Das hilft vor allem dem Vertriebspartner in der effizienten Abwicklung und Verwaltung der Bestände. Sipöcz: Die Sofortpolizzierung ist sicher-

lich eine der technischen Umsetzungen, die viele Vertriebspartner davon überzeugt hat, mit der VAV zusammen zu arbeiten. Wir sind von der Batchverarbeitung weg, es wird live im System polizziert. Es ist uns ein Anliegen, uns daran zu orientieren, was der Vertriebsmarkt braucht. Dies gilt für Produkte, Prozesse und auch die von der VAV gebotenen Services. Wie sehen Sie den Versicherungsvertrieb in 20 Jahren? Rabe: Er wird sich sehr verändern. Die Branche, die Gesellschaft und das Kundenverhalten verändern sich laufend. Meine These ist, dass dies aber alles länger als prognostiziert dauern wird. Ich denke nicht, dass es einen großen Endkampf zwischen Onlineverkauf und Versicherungsmakler geben wird. Die Vertriebswege werden zusammenwachsen und im Versicherungsmaklerbereich wird es technischer werden. Vermittler, die gut aufgestellt sind, haben eine positive Perspektive dem Kunden weiterhin ein guter Partner zu sein. Die Risiken werden komplexer, die Beratung wird wichtiger denn je sein.

23 | INTERVIEW

Sipöcz: Ich sehe das genauso. Wenn

man den Online-Markt – Banking oder Handel – mit der Versicherungsbranche vergleicht, dann sieht man, dass die Versicherungsbranche dem noch weit hinterherhinkt. Wir sehen FinTechs und Start-ups in der Branche nicht als Bedrohung, sondern als Unterstützung für unsere teilweise schon sehr fitten technischen Prozesse. Wir profitieren schon länger vom Onlinevertrieb, 25 Prozent unseres Neugeschäftes in der Haushaltsversicherung kommt bereits aus dem Onlinebereich. Wenn der Kunde eine Beratung wünscht, dann wird seine Anfrage an einen Makler weitergeroutet. Die OnlineAbschlüsse werden mehr werden, aber ich glaube nicht, dass sich die Menschen im Schadenfall ausschließlich auf eine Maschine verlassen wollen. Was wünschen Sie sich vom heurigen Jahr? Sipöcz: Den Schwung und die Dynamik der letzten beiden Jahre auch heuer mitzunehmen. Wir wachsen profitabel, wenn es so weitergeht, dann sind wir in drei Jahren um 25 Prozent organisch gewachsen, darauf können wir stolz sein. Rabe: Dass die Vertriebspartner und unsere Mannschaft weiterhin so zufrieden mit uns sind und wir gemeinsam die Zukunftsthemen angehen. Wir danken für das Gespräch.


Wie die Strategie der neuen Regierung aussieht, kann man in den veröffentlichen Bekenntnis der Koalitionspartner nachlesen. Es gibt aber neben den politischen Veränderungen auch noch weitere Neuerungen im heurigen Jahr. Die österreichischen Krankenkassen sind zusammengelegt worden, es gibt eine neue Generation von e-Cards mit Fotos. Kulturell freuen wir uns heuer über das Beethovenjahr. Steuerlich gibt es einige Neuigkeiten, wie die Erhöhung der Ge-

ringfügigkeitsgrenze und auch das Pflegegeld wird angehoben. Der Verkauf von Plastiksackerln ist ab 1. Jänner verboten, nur mehr Restbestände dürfen in den Verkauf gehen. Und so weiter und so fort. Politische Strategien sind oft nur Lippenbekenntnisse, aber Strategieerklärungen von Unternehmen sind Hartfakts und werden umgesetzt. Wie die österreichische Versicherungswirtschaft das Jahr 2020 sieht, können Sie hier lesen:

24 | MARKT


Johannes Loinger, Vorstandsvorsitzender der D.A.S. Österreich

D.A.S. Österreich Viele Pläne für das Jahr 2020 2019 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für den D.A.S. Partnervertrieb. In puncto Neuproduktion, Bestandswachstum und Deckungsbeitrag konnten die vergangenen Jahre sogar noch übertroffen werden. Das Jahr 2020 steht im Zeichen der Digitalisierung und der noch intensiveren Betreuung der Vertriebspartner. „Im neuen Jahr werden wir die Digitalisierung unserer Services und Prozesse weiter mit Elan vorantreiben“, so Johannes Loinger, Vorsitzender des D.A.S. Vorstandes. Das bekannte Vermittlerportal, auf dem Marketingunterlagen und Kundeninfos zu finden sind,

wird ab Mai in neuem Design und mit weiteren Funktionen zur Verfügung stehen. Im Laufe von 2020 wird es außerdem das neue CRMSystem ermöglichen, z. B. gemeinsame Verkaufskampagnen mit den Vertriebspartnern abzustimmen und durchzuführen. Aber auch die Weiterentwicklung der Dunkelverarbeitung ist für 2020 geplant. Konvertierungen und Standardfälle im Firmen-Rechtsschutz können dann ebenfalls automatisiert verarbeitet werden. „So hat der gemeinsame Kunde schneller sein Versicherungsdokument, der Vertriebspartner schneller seine Provisionen und der Partnervertrieb wieder mehr Zeit für seine Arbeit von Mensch zu Mensch“, erklärt der CEO. Nach Jahren gesetzlicher Veränderungen, wird sich das Team des Partnervertriebs 2020 wieder mehr Zeit für seine Kernaufgaben nehmen können. „Im neuen Jahr werden wir uns voll und ganz auf die Betreuung unserer Vertriebspartner konzentrieren. Wir freuen uns schon sehr auf die Zusammenarbeit und wünschen einen erfolgreichen Vertriebsstart 2020“, so Loinger.

rung, nach der Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen (DSGVO, IDD) in 2018 konnten man sich in 2019 wieder verstärkt auf die Kundenorientierung und Servicethemen mit den Vertriebspartnern konzentrieren. Vorstandsvorsitzender Günther Weiß: „Der Fortschritt in Sachen Digitalisierung bringt der Versicherungsindustrie positive Impulse und neue Inputs für die Produktentwicklung, Automatisierung von Prozessen und Optimierung der Arbeitsabläufe.Bei HDI investieren wir auch in 2020 weiter in die technische Unterstützung unserer Dienstleistungen wie z.B. der Schadenbesichtigungsplattform Car Vita um auch in Zukunft rasch und kundenorientiert zu agieren. Inten-

HDI Versicherung AG Erfolgreiches Jahr 2019 war ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr für die HDI Versiche-

Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender HDI Versicherung AG

Makler im Zentrum Makler Convention Salzburg

30. 4. 2020

Messezentrum Salzburg | Halle 1 25 | MARKT


Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands NÜRNBERGER Versicherung

siv arbeiten wir auch im Neuen Jahr weiter an den technischen Anforderungen zu Schnittstellen mit unseren Vertriebspartnern bzw. zur weiteren Leistungsverbesserung unseres HDI Vertriebspartner Portals. Mitte März planen wir den Relaunch unseres Kfz Haftpflicht- und Kaskotarifes um unsere Vertriebspartner weiterhin mit innovativen Produkten für ihre Kunden zur Seite zu stehen. Wir sind sicher, dass auch 2020 ein sehr erfolgreiches Jahr für die Versicherungswirtschaft werden wird und wünschen den Lesern von risControl bzw. unseren Vertriebspartnern das Beste für das Neue Jahr.“

NÜRNBERGER Versicherung Hoher Stellenwert Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands NÜRNBERGER Versicherung: „Produktseitig werden auch in 2020 unsere Kernkompetenzen - Fondsgebundene Lebensversicherung, Berufsunfähigkeits- und Pflegeversicherung – im Vordergrund stehen. Bei der FLV wird das Thema Nachhaltigkeit, das wir bereits seit vielen Jahren forcieren, einen noch höheren Stellenwert einnehmen. Wir werden unsere Fondspalette in diesem Segment weiter ausbauen um unseren Vertriebspartnern und Kunden in allen Assetklassen Fonds mit ESG-Ansatz zur Verfügung stellen zu können. In der

Sachversicherung planen wir einen Relaunch unserer Haushalts- und Eigenheimversicherung. Die NÜRNBERGER Vertriebstechnologie unterstützt Berater von der Vorsorge App bis zum elektronischen Antrag dabei, die Kundenberatung noch schneller und effizienter abzuwickeln. Ein Schwerpunkt im Bereich der technischen Vertriebsunterstützung wird in den kommenden Monaten der Ausbau und die Weiterentwicklung von Schnittstellenlösungen zu Maklern und Plattformen sein. Neben den technischen Lösungen sind uns jedoch auch der persönliche Service und die VorOrt-Betreuung unserer Vertriebspartner sehr wichtig. Diese ergänzen wir um ein breites Angebot an österreichweiten Weiterbildungs- und Expertenveranstaltungen im Rahmen der NÜRNBERGER Akademie.“

Wiener Städtische Versicherung AG Qualitätspartnerschaften Die Wiener Städtische Versicherung wird den Schwung von 2019 voll ins neue Jahr mitnehmen. KR Prok. Gerhard Heine, Leiter des Partnervertriebs: „Vor allem im Partnervertrieb haben wir im Vorjahr wichtige Akzente gesetzt, die wir 2020 intensivieren werden. So bauen wir die Qualitätspartnerschaften weiter aus – sowohl quantitativ als auch qualitativ. Unsere Qualitätspartner profitieren nicht nur von eigens für sie entwickelten Konzepten und Produkten, regelmäßigen Planungsgesprächen und einer 48-Stunden-Antwortgarantie für Offerte und Auskünfte, wir bieten auch exzellente regionale, persönliche Betreuung. Zusätzlich wird auch das Know how der Partnerbetreuer mit einer eigenen Akademie gestärkt. Bei den Produkten legen wir im Bereich der Lebensversicherung den Schwerpunkt auf fondsgebundene Lösungen. Insbesondere erfahrene Kunden greifen angesichts der niedrigen Zinsen wieder verstärkt auf fondsgebundene Lösungen zurück, da sich durch eine breite Streuung der Veranlagung selbst 26 | MARKT

KR Prok. Gerhard Heine, Leiter des Partnervertriebs Wiener Städtische Versicherung AG

in schwierigen Börsenphasen Erträge erwirtschaften lassen. Eine steigende Bedeutung wird 2020 die Gesundheitsvorsorge haben, denn Gesundheit nimmt einen zunehmend höheren Stellenwert in der Gesellschaft ein. Jeder will für sich und seine Familie die optimale Prävention und im Fall der Fälle die beste Behandlung. Und dieser Nachfrage werden wir mit attraktiven Produkten und den besten Services nachkommen. Nicht außer Acht lassen wir die Basis-Absicherung für Hab und Gut, denn der materielle Wert der Sachgüter nimmt stetig zu. Unsere Aufgabe ist es, unsere Kundinnen und Kunden vor einer möglichen Unterversicherung zu bewahren.“

DONAU Versicherung Serviceorientiert und regional „Die DONAU Versicherung hat ihre strategische Positionierung als Versicherung mit der höchsten Kundenorientierung im vergangenen Jahr weiter entfaltet und wir starten mit frischem Schwung ins neue Jahrzehnt,“ so Vorstandsvorsitzende Dr. Judit Havasi. „Für mich persönlich ist es eine große Ehre und Freude, die DONAU als Vorstandsvorsitzende zu führen und den Erfolg mitzugestalten. Von der Familie über das Eigenheim bis zum Betrieb - als Versicherung sor-


für maßgeschneiderte Lösungen und rasche Entscheidungen vor Ort. Mir persönlich ist eine klare Kommunikation und Verlässlichkeit in der Zusammenarbeit wichtig. Generell haben sich die enge Abstimmung und der direkte Kontakt mit unseren Maklerpartnern im Interesse unserer Kunden in der Vergangenheit bestens bewährt – diesen Weg gehen wir auch in Zukunft gerne gemeinsam weiter“, Havasi abschliessend.

Generali Versicherung AG Drei Säulen Dr. Judit Havasi, Vorstandsvorsitzende DONAU Versicherung

gen wir für die richtige Absicherung und schützen, was unseren Kunden wichtig ist. Im Jahr 2020 legt die DONAU einen besonderen Fokus auf die Themen Gesundheit, Vorsorge und die Absicherung von Unternehmen. Wir wollen bewusst machen, wie wichtig die Absicherung von Einkommensverlusten durch Unfall oder schwere Erkrankungen ist. Ebenso bedeutend ist die Beratung bei der privaten Krankenversicherung, die Zusatzservices und höheren Komfort für unsere Kunden bietet. Für die zahlreichen österreichischen KMU bieten wir mit unserem All Risk-Ansatz für Betriebsversicherungen klare Vorteile. Das ausgezeichnete Gewerbeteam der DONAU, mit seinen zertifizierten Gewerbekoordinatoren, sorgt

„Die aktuelle Strategie „Generali 2021“ setzt unverändert auf die drei Säulen profitables Wachstum, der Kunde im Mittelpunkt und neue Einfachheit. Im letzten Jahr wurden bereits wichtige Meilensteine gesetzt, die im Jahr 2020 konsequent fortgeführt werden, so Alfred Leu CEO Generali Holding Vienna. Die Generali will ihre Kunden und Partner lebenslang begleiten. Das Versicherungsgeschäft wird weiterentwickelt und geht dabei über eine Versicherungsdeckung und Schadenszahlung hinaus. Über alle Vertriebswege werden maßgeschneiderte Lösungen angeboten, kombiniert mit innovativen Services sowie Präventions- und AssistanceAngeboten. Die digitale Transformation des Vertriebs wird 2020 weiter vorange-

trieben. Vereinfachungen und Automatisierung von Prozessen stehen im Fokus, um jeder einzelnen Kundin und jedem einzelnen Kunden mehr Zeit widmen zu können. Denn der menschliche Faktor hat auch in dieser digitalen Welt eine essenzielle Bedeutung. Die persönliche Betreuung von Mensch zu Mensch wird groß geschrieben. Eine einfache, klare und verständliche Sprache im täglichen Kontakt ist uns wichtig. Dem zukünftigen Fachkräftemangel und der bevorstehenden Pensionierungswelle begegnet die Generali mit einem innovativen Recruiting-Prozess und einer großen Lehrlingsoffensive. Wir wollen eine attraktive Arbeitgeberin der neuen Generationen sein und die richtigen Kol-

Alfred Leu CEO Generali Holding Vienna

Makler im Zentrum Makler Convention Salzburg Innovation. Strategie. Netzwerk. So vielfältig wie der Beruf Versicherungsmakler selbst: Das ist die „Makler im Zentrum“, die Makler Convention in Salzburg. Bei der „Makler im Zentrum“ steht nicht nur das Berufsbild Versicherungsmakler, sondern auch der Mensch dahinter im Zentrum. 27 | MARKT


Andrea Stürmer, MSc MPA Vorsitzende des Vorstandes von Zurich

leginnen und Kollegen finden, die diese Transformation mitgestalten. Daher investiert die Generali auch 2020 intensiv in ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Lebenslanges Lernen sehen wir als entscheidenden Erfolgsfaktor.

Zürich Versicherung Klare Perspektiven „Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2019 starten wir mit viel Schwung und einer klaren Perspektive ins neue Jahr. Wir haben im Vorjahr zahlreiche Verbesserungen für unsere Kundinnen und Kunden umgesetzt. So haben wir etwa einige Geschäftsstellen top-modern gestaltet, Anträge vereinfacht und einen digitalen Beratungsassistenten in der Lebensversicherung eingeführt. Heuer werden wir diesen Kurs fortsetzen und das positive Kundenerlebnis weiter ausbauen, so Andrea Stürmer, MSc MPA Vorsitzende des Vorstandes von Zurich. „2019 haben wir unseren Vertrieb regional organisiert. Wir haben die Entscheidungskompetenzen in den Regionen gestärkt, Prozesse vereinfacht und sind in vielen Abläufen schneller geworden. Die Neuaufstellung trägt bereits Früchte und wir haben dazu sehr viel positives Feed-

back aus dem Markt erhalten. 2020 wollen wir unseren Maklerpartnern noch besseren Service bieten und stocken dafür in der Maklerbetreuung personell auf. Einen weiteren Schwerpunkt bildet unsere Unternehmenskultur. Unsere Teams setzen sich in allen Bereichen mit Herzblut ein. Diesen besonderen Spirit spüren und schätzen unsere Maklerpartner und unsere gemeinsamen Kundinnen und Kunden. Wir bedanken uns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und freuen uns darauf, 2020 den gemeinsamen Erfolgskurs fortzusetzen,“ so Stürmer abschliessend.

Helvetia Versicherung Evolution statt Revolution Der Jahreswechsel machte amtlich, worauf sich Helvetia Österreich in den vergangenen Monaten intensiv vorbereitet hat: Thomas Neusiedler übernimmt den Vorstandsvorsitz und Kaspar Hartmann folgt ihm als neuer Leiter des Ressorts Schaden-Unfall nach. Das Jahr 2020 steht im Zeichen der strategischen Kontinuität. Die Themen Digitalisierung und Kundenzentrierung werden Helvetia Österreich auch in diesem Jahr beglei-

Mag. Thomas Neusiedler, Vorstandsvorsitzender Helvetia Österreich

ten: Um Vertriebspartner bereits beim Antragsprozess optimal zu unterstützen, wurde eine digitale Unterschriftenlösung ausgerollt und im Laufe des Jahres ausgeweitet. Zusätzlich stehen vereinfachte Polizzendokumente ins Haus. Alle Maßnahmen folgen dem Markenversprechen »einfach. klar. helvetia.« und werden Helvetia ihrem Unternehmensziel – die beste Partnerin für Mitarbeitende und erfolgreiche Vermittler zu sein – wieder ein Stück näher bringen. „Das laufende Jahr nehmen wir uns gebührend Zeit, um die Strategieperiode helvetia 20.20 optimal abzuschließen. Zeitgleich gestalten wir die Ausrichtung der nächsten Strategieperiode und ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren innovative Akzente zu setzen!“, sagt Thomas Neusiedler.

CORUM Opportunistische Strategie

Christopher Kampner, MA Head of Office Austria CORUM Asset Management

28 | MARKT

„Wir konnten im Jahr 2019 ein starkes Vertriebspartnernetzwerk aufbauen und unseren Kunden in Österreich ein spannendes neues Produkt anbieten, das in dieser Form einzigartig am Markt ist. Darüber hinaus ist Corum heute in 7 Ländern mit 10 verschiedenen Nationalitäten tätig und verwaltet für seine


44.000 Kunden mehr als 2,7 Milliarden Euro. Unser Ziel für das Jahr 2020 ist - wie jedes Jahr - die Erreichung unseres Dividenden-Performance-Ziels für unsere Fonds. Dieses Versprechen konnte Corum Origin 8 Jahre in Folge halten,“ so Christopher Kampner, MA Head of Office Austria CORUM Asset Management. Auch heuer wird das Unternehmen eine opportunistische Strategie verfolgen, die auf zwei Aspekten beruht. „Den Motor unserer Investitionsstrategie bilden namhafte und zahlungsfähige Mieter, die wir durch sorgfältiges und proaktives Asset Management an die Immobilien von Corum binden und wir nehmen uns Zeit für die Wertschöpfung von Gebäuden, das heißt wir möchten immer jeweils den besten Zyklus, bzw. den besten Moment nutzen, um sie zu kaufen oder zu verkaufen,“ so Kampner abschließend. Im ersten Quartal wird ein weiteres Immobilienfondsprodukt in Österreich lanciert.

Allianz Versicherung Gesundes Wachstum Rémi Vrignaud, Vorstandsvorsitzender Allianz Österreich zum Thema Strategie: „Die Allianz Strategie auf einen Nenner gebracht: Das Jahr 2020 ist das Jahr des gesunden Wachstums. Ziel ist es, in allen Sparten zuzulegen. In den letzten beiden Jahren wurde dafür eine wich-

Rémi Vrignaud, Vorstandsvorsitzender Allianz Österreich

tige Voraussetzung geschaffen: die Vereinfachung von Prozessen und Produkten. Vereinfachung bedeutet dabei nicht nur mehr Transparenz für die Kundinnen und Kunden, sondern auch weniger Aufwand in der Bearbeitung sowie eine einfachere und schnellere Abwicklung im Leistungsfall. Das Motto lautet hier: mehr Convenience. Kundinnen und Kunden sollen es einfach leichter und bequemer haben, wenn sie mit der Allianz zusammenarbeiten. Das betrifft ganz besonders auch Maklerpartner der Allianz. Ganz oben auf der Agenda: Zuhören! Meinungen von Kunden werden durch neue Tools noch detaillierter ausgewertet, das persönliche Beziehungsmanage-

ment mit den Maklerpartnern verbessert. Alle Produkte werden nach und nach komplett vereinfacht und neu aufgelegt. Nach den Sachversicherungssparten wurde im Jänner eine sehr attraktive Produktinnovation auf den Markt gebracht: die neue Fondsgebundene Lebensversicherung. Apropos gesundes Wachstum: Die Krankenversicherung wird 2020 in eine Gesundheitsversicherung umgewandelt, bereits jetzt gibt es eine deutliche Erhöhung der Courtagen für Vermittler. Weitere Vereinfachungen und Serviceverbesserungen werden in der Schadenerledigung umgesetzt. Beim Thema Nachhaltigkeit nimmt die Allianz seit Jahren eine Pionierrolle in der Branche ein. Sie investiert WWF-kontrolliert sauber, sicher und sozial, nach strengeren Kriterien als andere. Schon 2015 hat sich die Allianz als erste Versicherung Österreichs entschieden, kein Geld mehr in Kohleabbau zu investieren. Seitdem wurden die Investments in saubere Energie verdoppelt. Dieser Weg geht konsequent weiter. Im Jahr 2020 werden sowohl Versicherungsprodukte als auch viele Abläufe in Richtung Nachhaltigkeit transformiert. Mit dem Abschluss einer Versicherung treffen Kundinnen und Kunden die Entscheidung darüber, ob ihr Geld in nachhaltige, umweltfreundliche Bereiche fließt oder nicht.“

Makler im Zentrum Makler Convention Salzburg

Sichern Sie sich Ihre kostenlose Teilnahme!

www.maklerimzentrum.at 29 | MARKT


Aus der Praxis Die SIVAG GesmbH wurde vor Kurzem, wie viele andere Versicherungsmaklerunternehmen in Österreich auch, einer „Geldwäscherichtlinien“-Prüfung unterzogen. In Wien ist die Magistratsabteilung 59 dazu verpflichtet, die Umsetzung der EU-Richtlinie zu kontrollieren. In den Bundesländern sind die Gewerbebehörden für die Prüfung verantwortlich. Franz Eidenhammer, MBA, CEO SIVAG GesmbH hat mit uns darüber gesprochen. Worauf hat die Behörde bei der Prüfung besonderen Wert gelegt? Eidenhammer: Grundsätzlich wurde

überprüft, inwieweit wir die GeldwäscheRichtlinie einhalten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Unterweisung und Ausbildung der Mitarbeitenden gelegt. Ebenso auf die EDV-Umsetzung der Dokumentationen in den Verträgen. Wie hat sich die Behörde in der Prüfungssituation präsentiert – streng oder eher kooperativ? Wie war Ihr Eindruck? Eidenhammer: Unsere Erfahrung mit

der Behörde war sehr positiv. Der Prüfer hat sehr genau Nachschau gehalten, aber auch Empfehlungen gegeben, wie wir in Zukunft arbeiten sollen. Wichtig war die Dokumentation der Schulungen. Für diese Ausbildung haben wir die Geldwäschepräventionsschulung der AFPA gewählt. Alle 80 Mitarbeiter haben das Geldwäsche-Webinar absolviert,

Ich glaube, dass der Geldwäscherichtlinie in der Branche noch zu wenig Bedeutung zugemessen wird.

was wir nun natürlich jedes Jahr machen werden, selbstverständlich hat das den Mitarbeitern auch dementsprechende IDD-Punkte gebracht. Was konnten Sie von der Prüfung für Ihr Unternehmen mitnehmen? Eidenhammer: Ich glaube, dass der

Geldwäscherichtlinie in der Branche noch zu wenig Bedeutung zugemessen wird. Es wird viel zu wenig Augenmerk auf Dokumentation sowie Aktualisierung von Legitimationen und Mittelherkünften gelegt. Was sehr interessant und neu für uns war, ist die Tatsache, dass in jeder Niederlassung eine anonyme Möglichkeit bestehen muss, Geldwäscheverdachtsfälle dem Geldwäschebeauftragten anonym melden zu können. Wir haben dazu nun in allen Niederlassungen Boxen aufgestellt, wo jeder Verdachtsfälle schriftlich anonymisiert melden kann. Ein weiterer Punkt der Prüfung war die Richtlinienumsetzung, d. h. wie mit Geldwäscheverdachtsfällen im Unternehmen umgegangen wird. Die uns auferlegten Aufgaben hinsichtlich Legitimationsaktualisierung konnten wir in einem liberalen Zeitrahmen erfüllen. Wie haben Sie Geldwäscheprävention in Ihren Niederlassungen organisiert? 30 | INTERVIEW

Besonderes Augenmerk wurde auf die Unterweisung und Ausbildung der Mitarbeitenden gelegt. Eidenhammer: Neben den Geldwä-

scheboxen und den Schulungen der Mitarbeiter wurden noch Geldwäsche-Präventionsinformationsordner erstellt. Alle Mitarbeiter haben dort zu jeder Zeit die Möglichkeit, das vorgeschriebene Prozedere nachzulesen und umzusetzen. Wie ist dieser Aufwand für ein kleines Versicherungsmaklerunternehmen zu bewältigen? Eidenhammer: Meiner Meinung nach

sehr schwer, aber wir müssen uns darauf einstellen, dass solche Aufwände in Zukunft zu unserem „täglichen Brot“ zählen. Eine Übertragung an Verbände, Kooperationen oder ähnliches wird kaum möglich sein, da jedes Maklerunternehmen individuell aufgestellt ist und sich jeder selbst um seine Angelegenheiten kümmern muss. Wir danken für das Gespräch.


31 | INTERVIEW


Freunde fürs Leben Social-Media war lange kein Liebkind der Versicherungen. Nun jedoch erkennen die Assekuranzen mehr und mehr, dass sie den Kunden durch Social-Media näher kennenlernen können. von Mag. Christian Sec „Zeigt mir, wie ihr euch in Form haltet, und postet ein Foto oder Video von euren sportlichen Aktivitäten mit dem Hashtag #BenniChallenge!“lautete eine Aufgabe die Benjamin Raich den Usern im Rahmen der UNIQA Star-Challenge stellte. Weitere Aufgaben in den Bereichen Ernährung, Fitness und mentale Stärke wurden von den Skistars wie Marlies Raich oder Matthias Mayer gestellt, um die User zu einem gesünderen Lebensstil zu inspirieren und die Kompetenz der UNIQA in diesem Bereich zu vermitteln. Das Ergebnis der Kampagne, die bereits 2016 stattfand: Insgesamt nahmen 1.734 Personen an den Challenges teil. 40.000 Leute besuchten die extra für die Challenge ins Leben gerufenen Microsite starchallenge. at. Die Kampagne verzeichnete über drei Millionen Impressions (Seitenaufrufe). Auch die Wiener Städtische widmete sich 2017 mit ihrer Social-Media-Kampagne #traust di nie den Themen Gesundheitsvorsorge und Prävention. Dabei motivierte die Wiener Städtische User auf Facebook und Instagram zu einem gesünderen Lifestyle. Durch zahlreiche Videos, Postings & Mitmach-Challenges erreichte das Unternehmen über 187.000 User auf Social Media. Drei Influencer (Michael Buchinger, Anna Posch und Valentina Ballerina) verstärkten die Kampagne. „Die Resultate lagen weit über den Erwartungen: Über 6.420 Facebook und Instagram-Likes wurden unter den Fotos der Influencer generiert“, gab die Wiener Städtische bekannt. Ein drittes Beispiel: Die Helvetia Österreich ist auf Instagram auf ein interessantes Profil einer jungen Rechtsanwäl-

Anzahl der Follower Es wurden nur die österreichischen Social-Media-Accounts berücksichtigt Facebook

LinkedIN

Instagram

Twitter

Gesamt

Allianz

86.784

2.121

1.539

981

91.425

UNIQA

52.116

13.020

2.455

2.808

70.399

Wiener St

62.146

4.317

1.632

375

68.470

Generali

55.562

389

1.556

57.507

Zurich

32.500

409

Helvetia

21.417

817

20

22.254

Ergo

14.325

710

562

225

15.822

Merkur

7.242

275

839

Insgesamt

332.092

20.832

9.809

tin gestoßen, die auf Versicherungsrecht spezialisiert ist. „Sie ist sehr aktiv auf Instagram, was in dieser Branche eine Seltenheit ist“, so Karin Lang, MarketingLeiterin von Helvetia Österreich. Man hat sich danach auf einen Kaffee getroffen und schnell war klar etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen. Entstanden sind daraus interessante und spannende Videos zum Thema Versicherungsrecht. „Seit diesem Frühjahr stellen wir jeden Monat ein Video auf unsere Kanäle und die Reaktionen sind sehr positiv“, so Lang.

Direttissima zum Kunden Die Kampagnen zeigen eines klar: Die Versicherer wollen bisher Versäumtes nachholen und Kontakt zu ihren Kunden aufbauen und Social-Media soll sie dabei unterstützen. „Das Wichtigste für 32 | MARKT

32.909

8.356 4.409

ein Unternehmen ist es den Kunden zu besitzen, aber Versicherer besitzen und kennen ihre Kunden nicht“, erklärt Pierre Suhrcke, von Venture Capital in London, das Problem, des maklerdominierten Vertriebsprinzips im Versicherungsvertrieb, im Rahmen der letztjährigen Magic of Innovation Veranstaltung in Wien. Mehr direkte Marketingaktivitäten im B2C-Bereich zahlen sich jedenfalls aus, erklärt Claudia Lang CEO & Co-Founder, vor allem wenn man diese Kosten den Kosten des Maklervertriebs gegenüberstellt und dabei wie im Falle des Maklervertriebs, den Kunden gar nicht kennenlernt. Social-Media bewirkt dabei beides. Marketing zu vernünftigen Kosten und die Generierung von Leads. Noch bedeutender als der Vertriebserfolg ist jedoch ein positives Markenbild bei der jungen Generation zu erzeugen, der Rest kommt mit der Zeit, wie Claudia Lang weiters


Merkur

Generali

Allianz ERGO

ERGO Merkur Helvetia Zurich

33 | MARKT

Facebook unumstrittene Nummer Eins Facebook bleibt dabei das Kernmedium. Die Allianz ist mit über 84.000 Likes Spitzenreiter (siehe Tabelle). Neben Facebook hat sich Instagram als zweiter wichtiger Kanal für die Versicherungen etabliert. Jedoch steht man dort erst am Anfang, wenn man sich die Followerzahlen ansieht. Viele Versicherer sind erst seit Kurzem auf der Fotoplattform aktiv. Nur die UNIQA (über 2.000), die Generali, Allianz und die Wiener Städtische kommen dort über 1.000 Follower. Die Unterschiede in der Kommunikation auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen erklärt die UNIQA wie folgt: „Facebook ist nach wie vor der beste Kanal, um Produktkommunikation zu betreiben. Instagram wird hauptsächlich als Möglichkeit zur Inspiration genutzt. LinkedIn wird verwendet, um Corporate Social Responsibility zu kommunizieren und auf Twitter werden Zielgruppen erreicht, die Zukunftsthemen wie Mobility oder Smart Home inter-

Instagram Twitter

Facebook dominiert

Die Social-Media-Kanäle machen es so einfach wie nie, für die Versicherungen, mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Die Versicherungen sind sich dieser einmaligen Chance bewusst. „Let´s make friends. Not Followers“, heißt das Motto von Helvetia Österreich. Auch für die UNIQA ist die Social Media Kommunikation ein direkter Draht zu den potenziellen Kunden. Aber ein gelungener Social-Media-Auftritt ist nicht nur ein Einbahnverkehr: „Wir bemerken, dass unsere Social-Media-Kanäle immer mehr von unseren Kunden als zusätzliche Servicekanäle wahrgenommen werden, über die man – neben den bewährten Kommunikationsmöglichkeiten wie EMail oder Telefon – mit uns in Kontakt treten kann“, erklärt Pia Greinstetter, die Social Media Verantwortliche bei Ergo Österreich. Darüber hinaus kann mit den sozialen Plattformen Werbung punktgenau die Zielgruppe erreichen und ein detaillierter Überblick über den Erfolg der Kampagne ermittelt werden, wie Karin Lang von Helvetia erklärt. Die Assekuranzen wenden daher immer mehr Ressourcen für den Social-Media-Bereich auf. „Der kapazitätsmäßige Aufwand ist permanent steigend“, so Greinstetter. Aber nicht nur die Kunden können durch die sozialen Medien gut angesprochen werden, sondern auch zukünftige Mitarbeiter. Für die Aktivitäten im Bereich Em-

Facebook

Followers ohne Facebook

Wiener Städtische

Wiener Städtische Generali Zurich Helvetia

Allianz führt dank Facebook

UNIQA

UNIQA

Die große Chance

ployers Branding nehmen SocialMedia-Kanäle eine immer bedeutendere Rolle im War of Talents ein. Vor allem bedenkend, dass die junge Generation nicht mehr nur auf allein das Gehalt als Entscheidungskriterium für ihren zukünftigen Arbeitsplatz hernimmt, sondern auch, ob das Unternehmen mit dem eigenen Wertekanon im Einklang steht. Jedenfalls ist man mit den Investitionen in SocialMedia gut unterwegs. „Unsere Ergebnisse bestätigen den Aufwand“, gibt die UNIQA zu Protokoll. Der größte österreichische Versicherer ist jener, der auch auf allen vier großen Plattformen (Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn) gleichmäßig stark vertreten ist, nimmt man die Followerzahl als Indikator.

LinkedIN

Allianz

meint, und Social-Media ist dabei das geeignete Medium. In die gleiche Kerbe schlägt Florian Weikl, der Leiter des Marktmanagements bei der Zürich Versicherung. „Wir wollen mit unseren Aktivitäten in diesem Bereich die Marke Zurich präsentieren, unser positives Image stärken und auch einen Beitrag zur Kundenbindung leisten“.


essieren. Auch beim demografischen Fokus gibt es Unterschiede. „Bei Facebook liegt unser Augenmerk auf 18 bis 55-Jährigen. Bei Instagram liegt der Schwerpunkt bei den 14 bis 35-jährigen“, erklärt die Wiener Städtische. Auch wenn die Followerzahlen einen starken ersten Eindruck hinterlassen, gibt es noch viele andere Messwerte, die den Erfolg im Social-Media-Bereich abbilden. „Wir optimieren unsere Postings auf Interaktion und Reichweite, denn allein

auf die Followeranzahl zu setzen ist zu wenig. Sie allein stellt keine qualitative Messgröße dar“, erklärt dazu Karin Lang von Helvetia Österreich. Eine andere wichtige Kennzahl, die die Qualität eines Posts misst, ist das Engagement, also wieviele Likes, Shares oder Comments ein Post in Relation zur Anzahl der Fans erhält. Ganz wichtig für die Versicherer ist auch die ConversionRate, wie die Wiener Städtische meint. Diese Kennzahl misst die Anzahl der Be-

sucher, die, nachdem sie auf einen Link in einem Posting geklickt haben, eine Aktion auf der Website ausführen. Für die Generali sind Follower überhaupt keine maßgebliche Kennzahl. Für sie geht es neben der Interaktionsrate, also dem Engagement vor allem um die Anzahl der generierten Leads, also dem qualifizierten Kontakt bzw. Datensatz eines potentiellen Kunden, der dem weiteren Dialogaufbau dient und idealerweise zur Neukundengewinnung führt.

Exklusiver Partner VAV Versicherung/umadum Ab heuer ist die innovative und CO2sparende Geschäftsidee – ummadum – österreichweit verfügbar und kombiniert eine Mitfahrbörse mit einem Punktesystem, das gemeinsames Fahren belohnt. Die VAV steht als innovativer Versicherungspartner zur Seite. Als zusätzliche Neuheit und Serviceleistung für Unternehmen und Gemeinden und für den perfekten Schutz von Fahrer und Mitfahrer. Das Wort „Pendler“ ist jedem Österreicher ein Begriff, denn jeder Zweite in unserem Land pendelt zu seinem Arbeitsplatz. Laut Statistik Austria sind einerseits mehr Menschen dazu bereit, einer Arbeit in größerer Distanz zum Wohnort nachzugehen, andererseits wird sehr oft durch die bewusste Wahl eines Wohnsitzes außerhalb der großen Städte ein weiter entfernter Arbeitsplatz in Kauf genommen. Ein Großteil dieser Fahrten zur Arbeit und nach Hause wird mit dem privaten Auto erledigt. Doch blickt man in diese Pkws, sind diese derzeit im Schnitt mit nur 1,06 Personen besetzt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das tägliche Bild der rollenden Kolonne auf Österreichs Straßen Klimaexperten Sorgen bereitet. Aktuelle Zahlen des VCÖ besagen, dass im Vorjahr die CO2-Emissionen zum vierten Mal in Folge gestiegen sind, anstatt zu sinken. Hier setzt die neue Mobilitäts-Platt-

form „ummadum“ an. Sie kombiniert eine Mitfahrbörse mit einem Punktesystem, bündelt die Kräfte von Unternehmen und Gemeinden mit dem regionalen Handel, wodurch jeder durch gemeinsames Fahren belohnt wird und so einen wichtigen Beitrag zur Umwelt leistet. Die User sparen Zeit, Geld und helfen dabei, den Verkehr zu reduzieren und die regionale Wirtschaft zu unterstützen. Und so funktioniert es: Der User erhält die Punkte zur Mitfahrt ganz bequem direkt von seinem Arbeitgeber, seiner Gemeinde oder kauft diese direkt in der App. Fahrten werden geteilt, womit anderen Usern die Möglichkeit geboten wird, mitzufahren. Nach gemeinsamen Fahrten erhalten die User für jeden geteilten Kilometer Punkte. Diese gesammelten Punkte können bei regionalen Partnern eingelöst werden und tragen so einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaft bei. Für die beiden Gründer der CO2-sparenden Geschäftsidee, René Schader und Thomas Angerer, stehen die Schonung der Umwelt und die Entlastung der Infrastruktur im ländlichen Raum im Vordergrund. Ein flächendeckender Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist nicht immer gegeben, was zu Parkplatzproblemen und dichtem Verkehr in den Städten führt. 34 | MARKT

Somit sind gemeinsame Lösungen und Fahrgemeinschaften besonders wichtig. Für die Gewinner der ITS-Challenge des 10. Staatspreises Mobilität hat der Schutz der Fahrgäste oberste Priorität. Hier steht die VAV Versicherung als starker innovativer Partner zur Seite. Die VAV verstärkt, zusätzlich zur Kfz-Haftpflichtversicherung des Fahrers, den persönlichen Versicherungsschutz für den Fahrer und alle Fahrgäste. Denn im Falle einer Dauerinvalidität leistet die VAV Insassenunfallversicherung bis zu 100.000 Euro pro Insasse und im Todesfall 10.000 Euro pro Insasse. „Der VAV liegt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Förderung von österreichischen Start-ups am Herzen. Als Österreichs komplettester Online-Anbieter im Versicherungsbereich freuen wir uns daher besonders, die neue CO2-sparende Mobilitäts-Plattform ummadum mit unseren innovativen Versicherungslösungen zu unterstützen“, so Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV.


Rechtsfälle

D.A.S. Rechtsschutz Der Rückblick auf das Jahr 2019 bei der D.A.S. Rechtsschutzversicherung kann sich sehen lassen. Insgesamt 60.000 neue Rechtsfälle wurden sowohl von den eigenen Juristen als auch von Partneranwälten und externen Anwälten bearbeitet. Davon entfallen ca. 25.000 Fälle auf reine Rechtsauskunft und ca. 25.000 auf strittige Fälle. Die Nachfrage nach Rechtsschutzlösungen ist seit Jahren ungebrochen hoch. Das sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Österreicher ein Bewusstsein dafür entwickelt haben, für ihr Recht einzustehen. „Viele Menschen könnten es sich ohne Rechtsschutz nicht leisten, sich rechtlich zu wehren oder gar

einen Gerichtsprozess zu führen. Hier setzen wir an und sorgen dafür, dass unsere Kunden zu ihrem Recht kommen“, erklärt Ingo Kaufmann, Mitglied des D.A.S.-Vorstandes und COO. Auch das RechtsService Inkasso hatte 2019 eine Menge Fälle zu bearbeiten. Insgesamt gab es fast 10.000 Neuanmeldungen und somit viele Kunden, die sich z. B. mit der Eintreibung offener Rechnungen, Forderungsanmeldungen oder Inkassoberatungen an den Spezialversicherer wandten. „Wir sehen unsere Aufgabe darin, Chancengleichheit herzustellen. Dafür gehen wir auch gegen scheinbar übermächtige

Gegner und andere Versicherungen vor. Als unabhängiger Rechtsschutzspezialist ohne jegliche Interessenskollisionen sind wir für Kunden und Kooperationspartner natürlich besonders interessant“, meinte Kaufmann abschließend.

gungen können sich mit 4.000 bis 6.000 Euro zu Buche schlagen – eine Suche von Lawinenopfern kann 20.000 Euro und mehr kosten“, erläutert Christian Winkler, zuständig für spezielle Versicherungslösungen der ­NÜRNBERGER Versicherung Österreich. Kosten, die der Verunfallte aus der eigenen Tasche tragen muss, wenn diese nicht durch eine Unfallversicherung gedeckt sind. Zur Absicherung für die sportliche Aktivität im Winter bietet der Versicherer eine Wintersportversicherung an. Laufzeit 1 bis 7 Tage mit wählbarer Personenanzahl. Die Versicherung kann jederzeit online und mobil mit dem Smartphone abgeschlossen werden, ist sofort gültig und kann bis zu einer

Versicherungssumme von 55.000 Euro abgeschlossen werden. Der Vertrag endet automatisch nach Ablauf der vereinbarten Versicherungsdauer. Das Produkt ist in den Varianten „Single“, „Single mit Kind/ern“ und „Familie“ erhältlich.

Ingo Kaufmann

Ab auf die Piste

NÜRNBERGER Versicherung Die Weihnachtsferien sind zu Ende, der Winterspaß auf den Pisten aber noch lange nicht. Wintersportunfälle können sehr teuer werden und für so manchen Sportler endet der Ausflug in die Wintersportwelt tragisch. „Aktuelle Beispiele zeigen, dass aufwendige Rettungseinsätze mehr als 15.000 Euro kosten können. Aber auch weniger dramatische Hubschrauberber-

Christian Winkler

35 | MARKT


DIE Maklergruppe wurde zu wefox Wir haben mit Rainer Vogelmann und Matthias Lindenhofer über die Fusion gesprochen. Welche Beweggründe hatte „DIE Maklergruppe“ als Vertretung von 176 Partnerbetrieben und rund 230 Versicherungsmakler, sich mit dem InsurTech wefox zu fusionieren und sozusagen ein Teil einer Gruppe zu werden, die unter anderem mit ONE Insurance auch eine Online-Versicherung betreibt? Lindenhofer: Wir sind bereits 2017

eine strategische Kooperation eingegangen und konnten seither auf die Ressourcen von wefox zugreifen. Es ist allen Mitgliedern von „DIE Maklergruppe“ von Vorteil gewesen, da wir stark an den technologischen Entwicklungen partizipieren konnten. Trotz dieser Kooperation oder eben gerade deswegen haben wir in der Maklergruppe in den letzten zwei Jahren die stärksten Zuwächse an neuen Vertriebspartnern verzeichnen können. Der Entschluss ist daraus entstanden, dass wir wussten, dass wir als „DIE Maklergruppe“ früher oder spä-

ter an unsere eigenen technischen Grenzen stoßen würden. Wir glauben an die Vision von wefox, denn es ist Europas erfolgreichstes InsurTech-Unternehmen und hat das Potenzial, sich global durchzusetzen. Wefox möchte weiterhin und ausschließlich den Versicherungsmakler bei seiner Tätigkeit unterstützen und sich auf keinen Fall, ohne Zustimmung des Kooperationspartners direkt an den Endkunden wenden. ONE Insurance setzt vollständig auf Beratung und Vertrieb durch Versicherungsmakler. Oliver Lang, CEO von ONE Insurance Ltd, ist ebenfalls davon überzeugt, dass InsurTechs Versicherungsmakler brauchen: „Denn diese liefern die treuesten Kunden mit dem geringsten Risiko“. Vogelmann: ONE Insurance wird der

Versicherungswirtschaft zeigen, wie schnelle digitale Prozesse optimal ablaufen können und diese Technologien auch den Versicherern zur Nutzung anbieten. Wefox möchte der größte welt-

Europas führendes InsurTech wefox und die Vereinigung österreichischer selbstständiger Versicherungsmakler „DIE Maklergruppe“ haben fusioniert. Rainer Vogelmann (44) und Matthias Lindenhofer (44) leiten die operativen Geschicke von wefox Austria, einem Unternehmen der in Berlin ansässigen wefox Group. Milan Veskovic, Chief Sales Officer, und Karl Grandl, Chief Insurance Officer, verbleiben ebenfalls in der Geschäftsführung. Das Schweizer InsurTech wefox Group mit operativem Hauptsitz in Berlin hat sich erst im Dezember wieder 99 Millionen Euro Investment geholt. Das Unternehmen ist in sechs Ländern aktiv, hat einen Jahresumsatz mit über 100 Millionen US-Dollar und 400 Mitarbeiter.

36 | INTERVIEW

weite Versicherungsmarktplatz werden und wir sind mit unseren Partnerbetrieben mit dabei. Unsere Partnerbetriebe werden daher auch die Möglichkeit haben, auf Produkte von ONE Insurance zuzugreifen, wie wir auch auf Produkte von anderen Versicherungsunternehmen schon jetzt zugreifen. Ein weiteres Ziel von wefox ist, den Umsatz des einzelnen Versicherungsmaklers, durch Leadgenerierung im Internet, zu erhöhen. Was ist die Meinung ihrer Partnerbetriebe zu diesem Schritt? Vogelmann: Der Hauptanteil der Part-

nerbetriebe hat die Fusion mit Begeisterung aufgenommen. Natürlich hat es auch einige skeptische Stimmen gegeben. Mit diesen Partnerbetrieben haben wir Gespräche geführt und konnten bestehende, unbegründete Sorgen ausräumen! Es hat auch keine Austritte gegeben, im Gegenteil, wir haben bereits eine Vielzahl an neuen Partnerbetrieben gewinnen können. Wir können unseren Maklerpartnern natürlich weiterhin TopProdukte, modernste Kundenverwaltung, ein volldigitales Beratungstool, durchgehend digitale Prozesse und garantierte Bestandssicherheit zusichern. Alle bestehenden Kooperationsvereinbarungen und Konditionen bleiben von der Fusion unangetastet, auch die Ansprechpersonen und das Team bleiben unverändert bestehen. Lindenhofer: Die Dienstleistungen, die

wefox in Österreich erbringen wird, dienen allesamt dazu, den Versicherungsmakler zu unterstützen und für den Makler mehr Geschäft zu generieren. Wefox wird nur im Auftrag des Maklers mit dem Kunden, im Rahmen definierter


Matthias Lindenhofer und Rainer Vogelmann

Servicedienstleistungen, wie dem Schadenkompetenzzentrum oder aber auch Marketingaktionen oder der 24-Stunden-Hotline, Kontakt aufnehmen. Viele Partnerbetriebe begrüßen die Fusion, da diese technischen Möglichkeiten und die Erleichterung im alltäglichen Verwaltungsaufwand nur mit einem großen starken Partner möglich sind. Was sind Ihre nächsten Schritte? Lindenhofer: Im Februar starten wir

eine österreichweite Informationstour für unsere Partnerbetriebe, wo wir alle Vorteile persönlich und detailliert vorstellen. Bleibt es bei denselben Voraussetzungen, die ein Versicherungsmakler erfüllen muss, um bei wefox dabei sein zu können? Vogelmann: Die Qualitätskriterien, um bei uns dabei zu sein, bleiben wie gehabt

Mit dem 2018 gestarteten Sachversicherer ONE Insurance betreibt die wefox Group die am schnellsten wachsende Versicherungsgesellschaft in Deutschland. Das aktuelle Investment will man, laut wefox, vorwiegend in die Entwicklung von künstlichen Intelligenzen (KI) stecken. Die wefox Austria GmbH gehört zu 100 Prozent der Schweizer Financeapp AG, die ebenfalls Teil der wefox-Gruppe ist. Julian Teicke, CEO wefox: „Wir wollen weltweit der größte Versicherungsmarktplatz werden.“

Quelle: wefox, Focus Money

aufrecht. Seit Bekanntwerden der Fusion haben wir einen unglaublichen Zuspruch speziell von jüngeren Maklern, die sich erst selbstständig gemacht haben. Diese haben die große Hoffnung, mit uns einen wesentlichen leichteren Start in den Markt zu haben. Unsere Motivation ist 37 | INTERVIEW

es, neue, zukunftsträchtige Wege zu beschreiten und die Entwicklungsmöglichkeiten, die uns die Digitalisierung bietet, wahrzunehmen, und das hat sich mit dieser Fusion auch erfüllt. Wir danken für das Gespräch.


Gefangene des Algorithmus In der Vorhersage der Zukunft liegt ein alter Menschheitstraum. Mit der Digitalisierung können wir heute individuelles Verhalten oftmals bereits punktgenau vorhersagen. Die Realisierung des Traums hat aber einen Haken: Unsere persönliche Freiheit steht am Spiel. von Mag. Christian Sec

War in der alten Ständegesellschaft, in der die Söhne stets das Handwerk der Väter erlernten, der Erwartungshorizont mit dem Erfahrungsraum noch kongruent, wurde mit dem anbrechenden Kapitalismus und dem technischen Fortschritt die Zukunft offen und ungewiss, was jedoch auch die Freiheit beinhaltete die Zukunft frei gestalten zu können. Um der Ungewissheit entgegenzutreten wurden immer perfektere Vorhersagetools entwickelt, die dem Mysterium Zukunft auf die Schliche kommen sollten. An die Stelle von Prognosen und allgemeiner Trends, mit denen man sich auf eine ungewisse Zukunft einzustellen versuchte, trat nun mithilfe der Digitalisierung die Vorhersage sehr spezifischer Ereignisse, die von der Nachkommastelle der Klimaerwärmung bis zu den Kaufentscheidungen einzelner Konsumenten reichen, erklärt die Soziologin Elena Esposito.

Bürokratie 4.0 Sowohl in Forschung als auch in der Praxis gewinnen dabei algorithmische Vorhersagen an Bedeutung, erklärt die Forscherin. Algorithmen, so die Erzählung, sind objektiv und rational, da sie in mathematische Formeln gegossen sind. Je nach Fragestellung kann dabei aus einer 38 | KOLUMNE

unübersichtlichen Fragestellung eine spezifische Information konstruiert werden. Diese Form der individuellen Bewertung lässt sich auch in der staatlichen Verwaltung treffend und kosteneffizient einsetzen, falls man sich nicht der Fallstricke von Persönlichkeitsrechten oder Menschenrechte hingeben will, bzw. diese in kreativer Form neu interpretiert. Die Bürokratie als rationalste Form der Herrschaft, wie sie Max Weber vor rund 100 Jahren beschreibt, in der die Bevorzugung oder Benachteiligung verhindert wird, weil sich alle an die gleichen und rational begründeten Spielregeln, bzw. Gesetze halten müssen, wird durch die Digitalisierung immer individualisierter. So bestimmt ein Algorithmus beim Arbeitsmarktservice AMS die Jobchancen, und dementsprechend die Weiterbildungsmaßnahmen. Der digitale Zwilling des eigenen Ichs wird zur bestimmenden Größe der persönlichen Zukunft. Denn die Bewertung der Person und den daraus abgeleiteten Maßnahmen führen zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung: Diejenigen, die vom Algorithmus als nicht hoffnungslose Fälle eingestuft werden und daher Weiterbildungsmaßnahmen verordnet bekommen, werden auch tatsächlich weniger oft zu Langzeitarbeitslosen werden. Der Algorithmus wird zum Korrektiv


selbst gestalten können. Dabei geht es schlicht und einfach um die eigene Gestaltungsfreiheit, mit der wir alle unsere Welt verändern können. Die Vorhersagetechnologien zeichnen ein Bild einer Zukunft, die nicht mehr gestaltbar, sondern schon jetzt in ihren Details unumgänglich festzustehen scheint und beeinflussen, wie in einer Feedbackschleife gefangen, unser Handeln in der Gegenwart. In den 1940er-Jahren forschte das US-Militär an einem Weitergedacht stellt „anti-aircraft predictor“, welcher die die Flugbahn feindlicher Flieger vorausberechnen sollte. sich Elena Esposito die Frage, welches Interesse dann noch Menschen persönlicher Zukunftsentwürfe, die auf- haben können z.B. individualisierte Vergrund seiner eingespeisten Daten als un- sicherung zu kaufen oder zu verkaufen, wahrscheinlich erscheinen. wenn man schon heute weiß, wie groß der Ein neues dreistes Kapitel der algo- zukünftige Schaden sein wird? rithmischen Auslese wird mit der effizienten Verbrechensbekämpfung des Staates Alte Kriegstechnologie durch die Erlaubnis der „vorausschau- neu belebt enden Polizeiarbeit“ geöffnet. Die Polizei nutzt dabei Computerprogramme, Die Entwicklung der Individualisierung um zum Beispiel Einbrüche zu verhin- von Voraussagen kommt wie so vieles aus dern, bevor sie überhaupt geplant sind. dem Militärbereich. Mit möglichst großen Datenmengen und Was uns heute als App auf dem Smartkomplexen Algorithmen sollen Strafta- phone unauffällig begleitet, wurde bereits ten möglichst genau vorausgesagt werden vom US-Militär in den 1940er-Jahren können. Vom Algorithmus entlarvte po- entwickelt. Damals arbeiteten die Matentielle Täter können somit vor der Tat thematiker für das US-Militär an einem dingfest gemacht werden, und im besten „anti-aircraft predictor“. Falle in „präventiver Haft“, von den SonSie forschten an einer Maschine, die nenstrahlen und den Gutmenschen fern- die Flugbahn feindlicher Flieger vorausgehalten werden. berechnen sollte, um sie automatisiert Der Algorithmus entscheidet also da- vom Himmel zu schießen. Die Herausrüber ob wir gut oder böse sind, bevor wir forderung bestand dabei darin, auch die überhaupt erst daran denken dementspre- Ausweichmanöver des Piloten nach Abchend zu handeln. Allein der Glaube an schuss des Projektils vorherzusehen. Das die Unfehlbarkeit und Unbestechlichkeit Gerät kam nie zum Einsatz, auch weil des Programms, ist dabei die moralische es mit den damals technischen Mitteln Grundlage für die Vorverurteilung einer nur möglich war zehn, statt der notwenPerson. Was aber mindestens genauso digen 20 Sekunden vorauszuberechnen, schwer wiegt ist, dass wir die Offenheit jedoch wurden damit die Grundlagen der Zukunft aus unserer Welt verlie- für die heute allgegenwärtige Überwaren, erläutert die Kulturwissenschaftle- chungs- und Vorhersagetechnologie gerin Lotte Warnshold. Sie warnt vor der schaffen. Weil sich Pilot und Kanone geGefahr, dass wir die Zukunft nicht mehr genseitig aneinander ausrichten, mussten 39 | KOLUMNE

sie als ein System verstanden werden, das durch Feedbackschleifen verbunden ist. Norbert Wiener, das Mastermind hinter dieser Entwicklung erkannte dabei, dass sich Vorhersagen nicht allgemein, sondern nur für jeden einzelnen Flieger aufgrund seines früheren Verhaltens treffen ließen. Das bedeutete: Je mehr personenbezogene Daten man hatte, desto präziser konnte man die Ausweichmanöver der Piloten vorhersagen. Ein Prinzip, dass sich auch die großen Tech-Konzerne Google, Facebook, Amazon und Co zu Herzen nehmen, die damit unsere Wünsche und unser Verhalten immer exakter vorausberechnen können. Die großen Konzerne manipulieren damit nicht nur unser Konsumverhalten, sondern auch demokratische Wahlen, wie der Skandal rund um Cambridge Analytics und den US-Wahlen gezeigt hat. Die Manipulation der Datensauger war klar darauf bestimmt die Menschen solange mit personalisierten Informationen zu manipulieren, bis diese die Welt so sahen, wie die Manipulatoren es vorhatten. Über 100 Millionen US-Bürger waren von den Manipulationen betroffen. Die Enthüllungen zeigen, dass nicht nur die USA einem algorithmischen Anschlag auf die Demokratie zum Opfer fiel, sondern dieses Prinzip globale Ausmaße angenommen hat und Wähler massiv beeinflusste. Brittany Kaiser, ehemalige Cambridge Analytics Managerin, die nun die Seiten gewechselt hat, will in den nächsten Monaten über 100.000 Dokumente vorlegen, die die politische Manipulation des Konzerns in 68 Ländern zeigt. Auch Kontaktaufnahmen aus Österreich sollen darunter angeführt werden. Ein Schelm, wer hier etwas Böses denkt. „Wenn die Bürokratie die Allianz mit den Möglichkeiten der Digitalisierung eingeht, dann droht nicht nur die Beeinflussung von Wahlen, sondern die Autonomie des Einzelnen wird unter Druck kommen“, erklärt der Soziologe Mario Becksteiner, der nur einen Ausweg sieht, sodass wir unsere Freiheit nicht an Rechenmodelle verlieren. Wir sollten mehr über Algorithmen sprechen und sie zum Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzungen machen.


Sichere E-Mail-Kommunikation in der Versicherungswirtschaft Der E-Mail-Versand ist bis heute der Hauptkommunikationsweg in der Versicherungsbranche. Gesetzliche Neuerungen – insbesondere durch das Inkrafttreten der DSGVO – führten zu Unsicherheiten, ob der konventionelle E-Mail-Versand zwischen Versicherern, Maklern, Geschäftspartnern und Kunden weiter aufrechterhalten werden kann. Ergebnis: Ja. Aber die Branche ist angehalten, auf die verschärften Regelungen zu reagieren. Wir sprachen darüber mit IT-Ziviltechniker DDipl.-Ing. Mag.rer.soc.oec Gernot Schmied. Herr Schmied, warum hat sich die Arbeitsgruppe des VVO mit der Thematik „Sichere E-Mail-Kommunikation“ überhaupt befasst? Schmied: Dem VVO war bewusst, dass

es dieses Thema im Rahmen von rechtlichen Vorgaben des Datenschutzes und der Gesundheitstelematik vorausschauend und nachhaltig zu adressieren gilt und dies aufgrund der branchenspezifischen Menge an Kunden und Partnern eine besondere Herausforderung in der heutigen Zeit darstellt. Über den Personenbezug hinaus geht es natürlich auch um den allgemeinen Schutz vertraulicher Informationen. Diese Bemühungen sind ein wichtiger Bestandteil des allgemei-

Aufgrund etablierter und automatisierter Prozesse ist die Abwicklung per E-Mail für die mittelfristige Zukunft alternativlos.

nen Datenschutzstandards der Versicherungswirtschaft. Die VVO Initiative hat sich mit der Thematik sehr umfassend, interdisziplinär und in allen Facetten befasst, insbesondere mit Rechtskonformität („Compliance“), Sachzwängen, vorhandenen infrastrukturellen Rahmenbedingungen, Benutzerakzeptanz, dem Stand der etablierten und verbreiteten Technik sowie der Praxistauglichkeit. Was ist unter “sicher“ zu verstehen? Schmied: „Sicher“ bezieht sich im Wesentlichen auf verschlüsselte Kommunikation zwischen Teilnehmern nebst deren gesicherter gegenseitiger Identifikation und Absicherung gegen Angriffsvektoren durch Dritte. Zur Zielerreichung bedarf es eines Mix an Technologien und Konfigurationsentscheidungen, die bei der Konzeption und Umsetzung einer E-Mail-Architektur zu berücksichtigen sind und dem etablierten, verbreiteten und im Markt verfügbaren Stand der Technik zu entsprechen haben. Der Schwerpunkt liegt auf der Interaktion be40 | INTERVIEW

DDipl.-Ing. Mag.rer.soc.oec Gernot Schmied

teiligter Mail-Server, jedoch auch der Interaktion der Mail-Clients mit selbigen. Warum hat E-Mail-Kommunikation einen so hohen Stellenwert für die Versicherungsbranche? Schmied: Dies ist deshalb so bedeut-

sam, da in der Versicherungsbranche ein hoher Automatisierungsgrad bei elektronischer Kommunikation mit unterschiedlichen Empfängerkreisen (Mak-


DDipl.-Ing. Mag.rer.soc. oec. Gernot Schmied hat sich auf die Themen Interdisziplinäre ComplianceAufgabenstellung an der Schnittstelle Technik und Recht, IT-Revision, Audits & Internal Investigations, Vergaberechtliche Beschaffungsbegleitung, digitale Forensik, e-Discovery & Data Governance spezialisiert. Der gebürtige Kärntner und Humanist ist Gerichtssachverständiger, Informatiker und Pyhsiker.

lern, Agenten, Versicherten, anderen Versicherungen u.a.) vorliegt. Neben ergänzenden sicheren Portallösungen und mobilen Apps erfolgt dies weitgehend per E-Mail. Aufgrund etablierter und automatisierter Prozesse ist die Abwicklung per E-Mail für die mittelfristige Zukunft alternativlos, ebenfalls ist die Kundenakzeptanz dieses Mediums sehr hoch, bezogen auf Vertrautheit und Benutzerfreundlichkeit. Es galt diese E-Mail-Kommunikation hinreichend abzusichern, eingedenk aller Stärken und Schwächen. Die Sinnhaftigkeit der Umsetzung moderner Hochsicherheitslösungen endet jedoch spätestens dort, wo mit Empfängern mangels technologischer Möglichkeiten eine Kommunikation nicht mehr möglich ist oder bedingt durch Komplexität, Verbreitung oder mangelnde Usability schlichtweg verweigert wird. Worin bestand ihre Involvierung und wie war die Herangehensweise? Schmied: Ich habe die Bemühungen

des VVO fachlich-interdisziplinär un-

terstützt und begleitet, einerseits durch ein Sachverständigen-Gutachten und andererseits die Mitwirkung an Vorgaben und Umsetzungsempfehlungen. Ergänzend fand eine umfassende rechtliche Beratung durch Spezialisten statt. Der Zweck meines Gutachtens bestand darin, aus den rechtlichen Vorgaben fachlich-technische Anforderungen abzuleiten, diese zu beurteilen und daraus Empfehlungen zu formulieren und eine Risikobetrachtung anzustellen. Aus den Einschätzungen und Erkenntnissen entstand der VVO Branchenstandard „Sichere E-Mail-Kommunikation“, der für jene Unternehmen verbindlich ist, die sich dazu bekennen. Ergänzend wurde als Hilfestellung für die technische Umsetzung eine unverbindliche „Guidance for Implementation“ geschaffen. Beide Dokumente sind unabhängig von der eingesetzter Lösungsarchitektur und spezifischen Produkten. Gibt es spezifische rechtliche Vorgaben hinsichtlich der Ausprägung sicherer E-Mail-Kommunikation? Schmied: Nein, diese gibt es nicht. Ge-

setzliche Vorgaben von Datenschutz und Gesundheitstelematik beziehen sich auf personenbezogene bzw. sensible Inhaltsdaten und u.a. auch auf deren sicheren Transport bzw. deren Übermittlung. Bestimmungen zu E-Mail-Kommunikation oder spezifische Festlegungen zum diesbezüglichen Stand der Technik kommen in den gesetzlichen Grundlagen explizit nicht vor, auch nicht hinsichtlich der Wahl von Transportverschlüsselung oder Inhaltsverschlüsselung. Von zentraler Bedeutung sind gemäß DSGVO „geeignete technische und organisatorische Maßnahmen (TOMs)“ zur Zielerreichung der Vorgaben des Datenschutzes, diese sollen dem Stand der Technik entsprechen. Mögliche, jedoch nicht zwingend vorgeschriebene Mittel zur Zielerreichung sind u. a. Pseudoanonymisierung, Anonymisierung und Verschlüsselung. Für die E-MailKommunikation besonders bedeutsam sind gegenseitige und zuverlässige Authentisierung der Kommunikationspart41 | INTERVIEW

ner sowie Wahrung von Authentizität, Vertraulichkeit und Integrität der übermittelten Inhalte. Was waren die besonderen Herausforderungen? Schmied: Die E-Mail-Infrastruktur

und vielfältigen Protokolle des Internets sind historisch gewachsen und auf Abwärtskompatibilität ausgelegt, d.h. auch Rückstieg auf unsichere oder gar unverschlüsselte Kommunikation. Sichere und innovative Entwicklungen wiederum weisen unterschiedlichen Verbreitungsgrad und auch unterschiedliche Umsetzungskomplexität auf. Dies betrifft insbesondere das Zusammenwirken von Verbindungsprotokollen, Verschlüsselung, Zertifikaten und der InternetNamensauflösung (DNS). Worin unterscheiden sich Transportverschlüsselung und Inhaltsverschlüsselung? Schmied: Bei der Transportverschlüsse-

lung wird ein transparenter und sicherer Verbindungskanal zwischen Kommunikationspartnern (Domains) etabliert, bei der Inhaltsverschlüsselung wird jede einzelne E-Mail gesamtheitlich oder auch nur der Anhang verschlüsselt. Beide Verfahren können kombiniert werden. Die VVO Arbeitsgruppe hat sich für den transparenten Ansatz der Transportverschlüsselung entschieden, da eine Inhaltsverschlüsselung aufgrund der erheblichen Menge an Kunden nicht skalierbar möglich ist, zu komplex und substanzielle Zweifel über die Marktakzeptanz gehegt wurden. Die VVO Policy sieht beim Versand (ausgehend) eine erzwungene Transportschichtverschlüsselung vor („TLS enforced“ in der Qualität Version 1.2, nicht niedriger). Dies bedeutet, dass vom Versicherer ausgehende Kommunikation weiterhin auf vorhandenen Verfahren und Protokollen aufbaut und sich die Policy-Umsetzung in verändertem Default-Verhalten und vor allem „Rückstiegsverhalten“ manifestiert. Rückstieg auf unsichere oder unverschlüsselte Verfahren wird


dabei in der Protokollaushandlung ausgeschlossen.

anzubieten. Diesbezüglich ändert sich für die Kunden nichts.

Was bedeutet dies für die Kommunikationspartner der Versicherer?

Worauf haben die Kommunikationspartner zu achten?

diese dem Stand der Technik entspricht. Dies betrifft ebenfalls die Konfiguration der DNS-Services und den Einsatz von Zertifikaten, sofern eigene Domains vorliegen.

Schmied: Dies bedeutet, dass die Kom-

Schmied: Die Absender von E-Mails

Wir danken für das Gespräch.

munikationspartner darauf vertrauen können, dass VVO vorgabenkonforme Umsetzungen eine hohe Qualität der Transportsicherheit in Richtung Dritter gewährleistet und dies durch den Einsatz hochwertige Zertifikate transparent gemacht wird. Sollte die Zustellung über TLS-enforced scheitern, wird dem Kunden z. B. mittels E-Mail oder SMS ein Link zu der jeweiligen Portallösung des Versicherers zugestellt oder eine andere sichere Kommunikationsmöglichkeit gewählt (z. B. App, postalisch). Die VVO Policy sieht vor, einlangend alle E-Mails jedenfalls entgegenzunehmen, unabhängig von der Qualität der Transportsicherheit, in der Protokoll-Aushandlung jedoch ebenfalls die sicherste Variante

an die Versicherungsunternehmen treffen ebenfalls Sorgfaltspflichten, da vertrauliche Daten in deren eigenen Einflussbereich ihren Ursprung haben. Es sind dazu analoge angemessene Schutzüberlegungen anzustellen. Angemessen bezieht sich dabei auf ein vernünftiges Verhältnis zwischen Aufwand und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit eingedenk der eigenen Risikobetrachtung. Ich empfehle Kunden, mit dem eigenen E-Mail Service Provider, Outsourcer oder IT-Betreuer Rücksprache zu halten und dies bei der Wahl des E-Mail-Clients und der Art der Verschlüsselung zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass

Die Sinnhaftigkeit der Umsetzung moderner Hochsicherheitslösungen endet jedoch spätestens dort, wo mit Empfängern mangels technologischer Möglichkeiten eine Kommunikation nicht mehr möglich ist.

20 Jahre Kfz-Zulassung VVO

Jährlich werden in Österreich ca. 1,5 Millionen Fahrzeuganmeldungen in über 1200 Zulassungsstellen durchgeführt. Am 6. Dezember 1999 wurde die Kfz-Zulassung komplett auf neue Beine gestellt. Österreichs Versicherer übernahmen mit diesem Datum für den Staat die An-, Um- und Abmeldungen für alle Autofahrer. „Durch die Übertragung der Zulassung ist die Anmeldung für die Autofahrer viel flexibler und bequemer geworden“, sagt Mag. Günter Albrecht vom österreichischen Versicherungsverband VVO. Der Zulassungsstellenprozess wurde über Jahre vereinfacht und Zulassungsstellen haben auch weitere Aufgaben übernommen. Der Prozess der Zulassung dauert maximal

fünf Minuten und einige Neuerungen wie etwa der Scheckkartenzulassungsschein oder die Anbindung an das Zentralmelderegister (ZMR) wurden im Laufe der Jahre eingeführt. Kernpunkt und technische Drehscheibe der Kfz-Zulassung ist die zentrale Zulassungsevidenz, die im Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs VVO eingerichtet wurde. Ziel der österreichischen Versicherungsunternehmen ist es, diesen Standard nicht nur weiterhin zu gewährleisten, sondern die Fahrzeugzu42 | INTERVIEW - MARKT

lassung durch laufende Modernisierungen noch einfacher und kundenfreundlicher zu gestalten. Eine Neuerung seit 1. Dezember 2019, das Ansuchen auf Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer (bei Behinderung), ist nun auch in einer örtlich für den Kunden zuständigen Zulassungsstelle möglich.


Denk UNSERE Kunden haben’s

besser.

*Aktion gilt bis 31.12.2020 für ausgewählte Produkte in der privaten Krankenversicherung im Spital. Mehr Angaben dazu finden Sie auf www.uniqa.at, in den Produktinfoblättern und beim Berater.

www.uniqa.at

Werbung

sundheit Jetzt für Ihre Ge Monats­ vorsorgen und 3 . prämien* sparen


Geldanlage in der Zins-Eiszeit Anleihen sind als Renditegenerator weitgehend ausgefallen und die Risiken überwiegen. Jetzt steht Vermögenssicherung im Vordergrund. risControl zeigt eine alternative Anlagestrategie für das aktuelle Umfeld. von Michael Kordovsky

In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Schulden von Finanzinstituten, Staaten, Unternehmen und Privaten Haushalten auf 250 Billionen Dollar verdreifacht und erreichten 2018 ca. 318 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes (BIP). Im Jahr 2000 waren es erst 87 Billionen Dollar bzw. 193 Prozent der Wirtschaftsleistung. Der Geldbedarf ist also gestiegen. In einem sich selbst regulierenden Markt wäre der Preis für das Geld, sprich der Zins, gestiegen. Doch im Zuge der Finanzkrise 2008/09 kam es zu einer neuen Geldpolitik hin zu Anleihenkäufen der Notenbanken und Negativzinsen. Im Spätsommer 2019 wies weltweit ein Anleihenvolumen von 17 Billionen Dollar Negativrenditen auf und in den entwickelten Volkswirtschaften erreichte das Zinsniveau den niedrigsten Stand seit 5000 Jahren. Sollte es in den kommenden zwei Jahren zu einer durchaus denkbaren globalen Rezession kommen, dann sind sogar negative Hauptrefinanzierungssätze der EZB zu erwarten. Derzeit liegt dieser Leitzins 44 | FINANZEN

noch bei 0%. Aber bereits jetzt werden Sparer zunehmend enteignet:

Bis dato noch verzinste Online-Konten als kurzfristige Notlösung Dass die Volksbank Fürstenfeldbruck (Oberbayern) nun seit 1. Oktober 2019 Negativzinsen auf Tagesgeldkonten neuer Kunden verrechnet ging durch die Medien. Doch bereits in den Monaten zuvor verrechnen immer mehr Kreditinstitute in Deutschland und Österreich auf Einlagen von Firmenkunden ab 100.000 oder 500.000 Euro Negativzinsen. Die gute Nachricht ist: Es gibt derzeit noch Ausweichmöglichkeiten auf Online-Banken, die Zinsen auf Tagesund Festgeldkonten zahlen. Beispielsweise gibt es bei der Renault Bank (per 23.12.19) 0,5% Zinsen auf Tagesgeldkonten und bei der Kommunalkredit erhalten Sparer für Festgelder auf 12 Monate immerhin noch 0,7%. Doch das Geld auf solche Konten zu legen ist


lediglich eine kurzfristige Zwischenlösung, die einer Phase nachhaltig negativer EZB-Leitzinsen nicht standhalten würde, da es dann wohl kaum noch nennenswerte Zinserträge geben würde.

Edelmetalle als Absicherungsbasis Nachdem die Systemrisiken erneut im Anstieg sind, erscheinen 20 bis 25 Prozent des Finanzvermögens in Edelmetallen sinnvoll. Für Goldmünzen- und Barren sowie Silbermünzen- und Barren verwahrt zu Hause im Versteck fallen keine Zinsen und Kosten an. Außerdem haben Gold und Silber über Jahrtausende – unabhängig vom Wirtschaftsumfeld – immer einen gewissen Tauschwert beibehalten. Da sich aktuell der nächste Preisschub bei Gold und Silber abzeichnet (per 23.12. Ausbruchstendenzen nach oben) sollten zumindest 15 Prozent in Gold und fünf Prozent in Silber investiert werden. Gleichzeitig kaufen die Notenbanken massiv Gold. Bereits 2018 waren deren Käufe, die vor allem aus China, Russland und der Türkei kamen, auf dem höchsten Stand seit 50 Jahren. Mittlerweile mehren sich die Gerüchte, dass Chinas Goldreserven mit 20.000 Tonnen zehnmal höher sind als die offiziellen Daten, zumal Chinas Goldjahresproduktion (zuletzt 450 Tonnen) angeblich jahrzehntelang vom Staat zurückgehalten wurde. Nun könnte – so jüngste Marktgerüchte – bald die Ankündigung eines goldgedeckten Yuan folgen, weshalb auch eine spekulative Beimischung von long Positionen in Yuan zum Euro an der Forex (spesengünstig) überlegenswert ist.

Dividenden sind die neuen Zinsen Am Anleihenmarkt werden die Risiken schon lange nicht mehr richtig vergolten. Entwickelte Staaten und Investmentgrade-Unternehmen zahlen zu niedrige Zinsen und Hochzinswährungen, wie türkische Lira, südafrikanischer Rand, brasilianischer Real und kolumbianischer

Peso, unterliegen zahlreichen politischen Risiken. Werden sie schlagend kann so ein Land völlig isoliert dastehen und infolge von Versorgungsengpässen kann – wie Venezuela bereits vorexerzierte – es dort sogar zu Hyperinflation (faktisch vollständige Geldentwertung) kommen. Die bessere Alternative sind realwirtschaftliche Dividendentitel mit einer Dividendenrendite von über 3,5%, deren Ausschüttungen nachhaltig durch Gewinne und/oder Cashflows gedeckt sind. Dazu folgende Beispiele per 23.12.19: General Mills, Dividendenrendite 3,7%: Der Hersteller von Backwaren,

Snacks, Getreideprodukten und Convenient Meals zahlt schon seit 120 Jahren ununterbrochen eine Dividende. Bei stabiler Ertragslage von 2015 bis 2019 waren Dividenden durch Gewinne gedeckt.

Aktueller PortfolioVorschlag ab 50.000 Euro Finanzvermögen: • Aktien mit hoher Dividendenrendite: 35% (auf Absicherung achten!) • Physisches Gold: 20% • Cashreserven auf OnlineKonten: 15% • Rohstoff-ETCs: 10% • Devisenfonds: 10% • Physisches Silber: 5% • Yuan-Positionen: 5% (Forex oder Anleihen)

BASF, Dividendenrendite 4,7%:

Der deutsche Chemiegigant verfügt derzeit über ein gewisses Aufholpotenzial, da Analysten davon ausgehen, dass der bereinigte Gewinn/Aktie von 4,01 Euro im Jahr 2019 bis 2020 auf 4,74 und 2021 weiter auf 5,22 Euro steigt. Seit 2001 gab es nur im Krisenjahr 2009 eine leichte Dividendenkürzung - ansonsten steigende oder gleichbleibende Ausschüttungen. In den vergangenen fünf Jahren waren Dividenden durch Gewinne gedeckt. Österreichische Post, Dividendenrendite: 6,1%: Das Unternehmen

profitiert vom Paketboom des OnlineHandels. Von 2007 bis 2018 ist die reguläre Dividende (ohne Sonderdividende) mit Ausnahme von 2009 und 2015 jedes Jahr in Folge gestiegen und von 2009 bis 2018 lag der Betrag des operativen Free Cashflows immer über der Dividendenausschüttung.

Altria Group, Dividendenrendite 6,7%: Der Tabakriese zeichnet sich durch

kontinuierliche Dividendenanhebungen über langjährige Zeiträume aus und in den vergangenen fünf Jahren lagen die Gewinne/Aktie immer über den Dividenden. Aktien wie diese bieten wesentlich höhere Erträge als die meisten Anleihen. Doch einem Aktiencrash werden sie sich nicht entziehen können, wes45 | FINANZEN

halb ein Absicherungsprozedere mittels Hebelzertifikaten erforderlich ist. Sobald in einem Index, der mit den betreffenden Aktien stärker korreliert eine wichtige charttechnische Marke nach unten durchschritten ist, sollte mit einem Hebelzertifikat (max. Hebel von 10) im Index auf fallende Kurse gesetzt werden. Fällt der Index weiter, können Gewinne im Zertifikat die Verluste bei den Aktien ausgleichen. Allerdings ist die rechtzeitige Auflösung der Absicherung eine Kunst des Markttimings.

Devisen und Rohstoffe Zusätzliche Diversifikation kann mit Rohstoff-ETCs und Devisenfonds- erfolgen, die über marktunabhängige Gewinnchancen verfügen. So liegt beispielsweise der Strategiefonds Währungen (ISIN: LU1032319490) 2019 (YTD 20.12.) über 12% im Plus. Dahinter stecken die Wahrnehmung von Chancen, die aus Zinsdifferenzen zum Euro resultieren und Stillhalter-Geschäfte (Vereinnahmung von Optionsprämien). Auf der Rohstoffseite langfristig interessant sind wegen der Bedeutung für Grundnahrungsmittel Weizen und Mais, die über einschlägige ETCs (exchange traded commodities) abgedeckt werden können.


InsurTechs Rising von Manfred Kainz

Unter dem Titel „InsurTechs Rising – Wie Start-ups die Versicherungsbranche verändern“ hatte das viesure Innovation Center der Wiener Städtische Versicherung AG VIG zu einem besonderen Event geladen: Vier der erfolgreichsten deutschsprachigen InsurTechs gaben Einblicke, wie sie es geschafft haben, Partner, Kunden und Investoren zu überzeugen. Und wagten anschließend Ausblicke in die Zukunft: Karl Prinzhorn, Co-Founder & CEO von Digital Claim (B2B) sieht „digitale Geschäftsmodelle noch nicht dominant in der Versicherungsbranche. Sobald sich aber die ersten Modelle durchsetzen, werden sich die existierenden Player sehr anstrengen müssen“. Für Kunden werde sich die technologische Innovation positiv auswirken: „Vertriebsmodelle und Interaktion werden schlanker

werden, Schadenprozesse schneller ablaufen und Polizzen billiger werden.“ In den kommenden Jahren werden immer mehr „Bankassurance-Kooperationen“ entstehen, erwartet Sebastian Langrehr, Head of Digital Bancassurance von friendsurance (B2C). Künftig werden Kunden Versicherungsdaten durch KI vom Online-Banking direkt in eine digitale Versicherungsübersicht übertragen lassen können. Es werden auch „Key Life Events“ erkannt (z. B. die Geburt eines Kindes, wenn neue Kindergeldzahlungen eingehen, oder ein Umzug, wenn Zahlungen an einen neuen Vermieter abgehen) und automatisch ein Beratungsangebot ausgelöst. Die Entwicklung eigener digitaler Plattformen, die alle Finanz- und Versicherungsfragen bündeln, sei aber sehr komplex und kostspielig.

Graduierungsfeier

Der menschliche Faktor bleibe jedenfalls zentral, so Dr. Ralf Widtmann, CEO von riskine (B2B): Für Kunden werden künftig noch mehr Informationen verfügbar sein und Produktangebot sowie Preis werden dadurch transparenter. „Dennoch wird es, aufgrund der großen Informationsmenge, eine Herausforderung darstellen, aus der Vielzahl an Angeboten die passenden auszuwählen. Genau hier wird gute Beratung zentral.“ Das ergänzt Martin Micko, Founder & COO von omni:us (B2B) noch: Dort, wo die Digitalisierung konsequent vorangetrieben werde, werden Kunden davon profitieren, durch schnelleren Service, weniger Bürokratie „und vor allem dadurch, dass die Sachbearbeiter wieder Zeit haben werden, Fälle individuell und empathisch zu betrachten und zu lösen“. Und „vor allem als Kundenbetreuer wird man auch in Zukunft Menschen brauchen, denn den Kontakt von Mensch zu Mensch und den empathischen Blick auf den Einzelfall kann KI nicht ersetzen“.

Im Anschluss an die Festrede von Univ. Prof. DDr. Thomas Ratka, LL.M., Leiter des Departments für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen, erfolgte die Verleihung der Masterdiplome und Abschlusszeugnisse. Danach durfte beim Weinempfang ausgiebig gefeiert werden.

Donau Universität Krems

Ende November fand die jährliche Gra- ten und Internationale Beziehung. Für duierungsfeier der Donau Universi- die musikalische Umrahmung am Flügel tät Krems statt. Im Fachbereich Versi- sorgte Mag. Klaus Bergmaier, MSc, MAS. cherungsrecht, unter der Leitung von Dr. Arlinda Berisha, LL.M., haben 17 Studierende aus den Universitätslehrgängen Master of Legal Studies mit Vertiefung Versicherungsrecht (MLS), Akademischer Versicherungsmakler und Akademischer Experte in Versicherungsrecht graduiert. Durch das Programm führte Dr. Johannes Kerschbaumer, M.E.S., stellvertretender Leiter des Departments Waltraud Schupfer, Doris Dillitzer, Isabella Halbartschlager, Michael-Klaus Falkensteiner, Dr. Arlinda Berisha, LL.M., Barbara Hüngsberg, Franziska Kiesenhofer, Peter Pfeiffer-Vogl, Daniel Sternberger für Rechtswissenschaf46 | VERANSTALTUNG


Ausstellung ÖBV

Seit 15. Jänner zeigt Andreas Leikauf im ÖBV Atrium eine Auswahl seiner Bilder. Eröffnet wurde die Ausstellung von dem ÖBV-Vorstandsvorsitzenden Mag. Josef Trawöger, die Eröffnungsrede hat Günther Holler-Schuster, der Kurator im Universalmuseum des Joanneum, gehalten. Der 1966 in Judenburg geborene Andreas Leikauf geht in seinen großformatigen Portraits von einer anderen Form der Realitätskonstruktion aus. Er verwebt mediale Realitätsebenen mit narrativen Strukturen. Sloganhafte Texte begleiten die Figuren und defi-

nieren sie als neue Helden des Medienzeitalters. Die Tragik und Ausgesetztheit dieser bildgewordenen Menschen äußert sich in deren Gefangenschaft im Bild „I don‘t know who they are“. Andreas Leikauf absolvierte das Studium der Malerei (Prachensky) und der Bildhauerei (Gironcoli) an der Akademie der bildenden Künste Wien, lebt und arbeitet in Wien. Leikaufs Werke waren bereits in vielen österreichischen Ausstellungsorten und auch international zu sehen.

Orientierung für die Zukunft Wiener Versicherungsmakler „Werte geben den Menschen seit jeher Sicherheit. Denn die Welt war schon immer im Umbruch – sowohl gesellschaftlich als auch kulturell und heute auch zunehmend politisch. Die Diskussion um Werte gab es immer, aber so intensiv wie heute wahrscheinlich noch nie. Denn durch die rasche Globalisierung prallen verschiedene Werte- und Kultursysteme aufeinander, die uns als Gesellschaft und auch als Berater vor immer größere Herausforderungen stellt. Wir Versicherungsmakler wollen Traditionelles und Bewährtes erhalten,

aber auch mit der Zeit gehen und die alten Werte in der neuen Welt leben und Bewusstsein dafür schaffen,“ so KR Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler. Wie bedeutsam Werte sind und warum sie gerade heute eine Renaissance erfahren, darüber machen sich die Wiener Versicherungsmakler im Rahmen ihres 18. Informationstages, der am 19. Februar 2020 im Wiener Palais Ferstel stattfindet, Gedanken. „Dr. Auma Obama und der Moritz

47 | VERANSTALTUNG

KR Helmut Mojescick

Freiherr Knigge zeigen auf, wie wichtig Werte für unsere Gesellschaft sind und wie sie uns in der Versicherungsvermittlung unterstützen können“, erklärt Helmut Mojescick. Wer erfahren möchte, welche Werte ihm selbst oder seinem Unternehmen besonders wichtig sind, hat im Rahmen eines Werte-Checks die Möglichkeit dazu. Dabei ist es möglich, individuell, aber auch gemeinsam mit Kollegen einen Vergleich zwischen wichtiger und tatsächlich gelebter Werte zu erstellen. Die Verleihung des Hammurabi Preises – der begehrten Auszeichnung der Branche – sowie das beliebte „talk together“ zur anschließenden Kontaktpflege runden das Programm wie jedes Jahr ab.


Rendite und Nachhaltigkeit von Mag. Sigrid Hofmann Für die Umsetzung der internationalen Klimaziele sind große Investitionen notwendig. Neben den institutionellen Anlegern können auch Privatpersonen einen wesentlichen Beitrag zu einer klimafreundlichen Veranlagung leisten. Obwohl nachhaltige Investitionen dieselben oder sogar bessere Renditen erzielen, investieren über 90 Prozent aller in Österreich angebotenen Fonds noch in Waffen, Kinderarbeit, fossile Brennstoffe oder Atomstrom. Die Firma ESG Plus GmbH ist nun mit dem Ziel angetreten, den Nachhaltigkeitsgrad von Fonds transparent zu machen. Im November wurde das Vergleichsportal CLEANVEST unter Anwesenheit der bekannten Klimaforscherin Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb und Andreas Csurda, Vorstand der Allianz Vorsorgekasse AG, im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Vergleichsplattform steht kostenlos zur Verfügung.

Verantwortungsvoll investieren Die vielen Begriffe für verantwortungsvolles Investieren folgen einer gemeinsamen Grundidee: Das konkrete Investment wird nicht nur finanzwirtschaftlich nach erzielbaren Renditen und Risiken bewertet, sondern auch nach ökologischen und sozialen Kriterien. Selbst die Europäische Zentralbank (EZB) rückt das Thema Nachhaltigkeit ins Zentrum ihrer Geldpolitik. So sagte Christine Lagarde, die Nachfolgerin von Mario Draghi, vor ihrem Amtsantritt vor dem Europäischen Parlament: „Klimawandel und damit verbundene soziale Verwerfungen sowie der Umweltschutz sollten für jede Institution im Mittelpunkt stehen.“ Sie geht sogar so weit, in Zukunft auch das Anleiheankaufsprogramm (APP)

nach Nachhaltigkeitskriterien zu gestalten. Dies würde bedeuten, dass die EZB ihre milliardenschweren Gelder zukünftig bevorzugt in Staatsanleihen und Unternehmenstitel mit nachhaltigem grünen Ansatz investieren würde. Anleger, die bei ihrer persönlichen Geldanlage spezielle Umweltkriterien berücksichtigen und ausschließlich auf ökologische Investments setzen wollen, leisten nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz, sondern können auch mit einem guten Gewissen Geld verdienen. Bei nachhaltigen Fonds profitiert nämlich nicht nur die Umwelt, sondern auch der Geldbeutel der Anleger: Studien zeigen, dass die Rendite von nachhaltigen Fonds der ihrer konventionellen Pendants in nichts nachsteht, manche erzielen sogar eine bessere Rendite als herkömmliche Produkte. Das private Finanzvermögen in Österreich beträgt laut Nationalbank derzeit rund 715 Milliarden Euro, dies entspricht ungefähr der Hälfte des gesamten österreichischen Finanzvermögens. Wird nur ein Teil dieses Vermögens für „grüne Investments“ verwendet –zum Beispiel in erneuerbare Energie – käme die Welt der Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens wieder einen Schritt näher.

Entscheidungshilfe Wie aber treffe ich die richtige Entscheidung? Wie vermeide ich, dass meine Investitionen klimaschädlich und sozial unverträglich sind und ich mit meinen Investments nur Unternehmen, Branchen und Entwicklungen finanziere, die sich am Maßstab der Umwelt- und Sozialverträglichkeit orientieren. Anleger möchten unterscheiden können, ob bei einem Produkt nur Alternatives Investment draufsteht, um der Sache einen grünen Anstrich zu verleihen, oder ob ein 48 | MARKT

Finanzprodukt angeboten wird, das dem Anleger echtes nachhaltiges Investieren ermöglicht. Das Vergleichsportal CLEANVEST. org liefert dem privaten Anleger diese Entscheidungshilfen. Das Portal vergleicht mehr als 3.200 Fonds, die einen Großteil des heimischen Angebots abdecken und rund 10.000 Unternehmen enthalten. Die User und Userinnen können bestehende oder zukünftige Investitionen nach acht Wertkriterien anerkannter NGOs überprüfen. Die Kriterien sind: „Grüne Technologien, Bildung und Gesundheit, frei von Kohle, frei von Öl und Gas, frei von Atomenergie, frei von Waffen, frei von Kinderarbeit, und Artenvielfalt“. Man kann dabei jeweils jene Bewertungskriterien, die man als besonders bedeutend erachtet, als wichtig oder strikt einstellen. Das Portal steht allen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Die Firma ESG Plus GmbH erzielt seine Erlöse mit BusinessKunden, unter anderem mit der Allianz Vorsorgekasse AG und der Social-Trading-Plattform wikifolio.com. Die Allianz Vorsorgekasse verwendet für institutionelle Anleger CLEANVEST in einer adaptierten Form. Das Pariser Klimaabkommen definiert als Ziel, die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten und Finanzmittel mit einer emissionsarmen Entwicklung in Einklang zu bringen. Der Finanzierungsbedarf für dieses Vorhaben ist enorm. Die Klimaforscherin Frau Prof. Kromp-Kolb hätte es sich früher nie vorstellen können, auf einer Finanzveranstaltung aufzutreten, aber „dem Finanzsektor kommt eine Schlüsselrolle auf dem Weg hin zu einer dekarbonisierten und nachhaltigen Wirtschaft zu. In diesem schwer durchschaubaren Sektor ist eine seriöse Beratung essentiell.“


PERSÖNLICHE BERATUNG. KOMPETENTE BETREUUNG.

Lebenssituationen sind vielfältig. Unsere Lösungen auch. Um zu verstehen, muss man zuhören. Sprechen Sie mit uns und wir finden die Lösung, die am besten für Sie passt. generali.at/partner Unter den Flügeln des Löwen.


Vorschau

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung-

und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at

Team: Doris Schachinger, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Ge-

schäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec; Mag. Sigrid Hofmann.

Interview mit Dr. Judit Havasi, CEO DONAU Versicherung

10 Jahre Durchblicker – ein Gespräch mit Mag. Reinhold Baudisch, MBA, Co-Gründer & Geschäftsführer

Wirtschaftsfaktor CO2 Hysterie

Fotos: Adobe Stock, VYHNALEK.COM, DIE Maklergruppe, Ian Ehm, Rudolf Haidenthaler, Thomas Pitterle, Marlene Fröhlich Lux und Lumen, UNIQA/Strobel, Richard Haidinger, Kolarik Andreas, UNIQA/ keinrath.com, Fasching Raum für Fotografie/Luca Fasching, Foto Weinwurm GmbH, Krisztian Juhasz, www.MirjaGeh.com, Arman Rastegar, Philipp Lipiarski/www.goodlifecrew.com, Fachverband der Versicherungsmakler, r­ isControl/Schönfellner, Alexander Ulz, Katharina Schiffl, Ludwig Schedl, Lukas Lorenz, Wlad. Simitch, Michael Markl, Lorenz Marko/LOEWENZAHM.at, Hubert Auer, Walter Skokanitsch.

Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2019 / (ca) 50 | SCHLUSS


Neue tarife

PeRSöNlIche gespräche

Neue serVices

ten r e p x e Von hert Versic

KicK-start 2020 Mit Vollgas ins neue Jahr

Dauer der Veranstaltung ca. 2 Stunden

Die VAV kommt zu Ihnen – Melden Sie sich jetzt zur Veranstaltung in Ihrer Nähe unter meine-weiterbildung.at an. 03.03.2020 04.03.2020 05.03.2020

10:30 uhr 10:30 uhr 10:30 uhr

Frastanz | Vorarlberg Innsbruck | Tirol eugendorf | Salzburg

09.03.2020 10.03.2020

10:30 uhr 10:30 uhr

Wien Graz | Steiermark

18.03.2020 19.03.2020

10:30 uhr 10:30 uhr

St. Pölten | Niederösterreich linz | Oberösterreich

24.03.2020

10:30 uhr

Klagenfurt | Kärnten

Tauschen Sie sich mit unseren Vorständen, Regionalleitern, Produktmanagern und unserem Serviceteam aus. Getränke und Snacks (ver)sichern Networking in lockerem Ambiente.


Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

Makler im Zentrum Makler Convention Salzburg

30. 4. 2020

Messezentrum Salzburg | Halle 1

Innovation. Strategie. Netzwerk. So vielfältig wie der Beruf Versicherungsmakler selbst: Das ist die „Makler im Zentrum“, die Makler Convention in Salzburg. Bei der „Makler im Zentrum“ steht nicht nur das Berufsbild Versicherungsmakler, sondern auch der Mensch dahinter im Zentrum.

Sichern Sie sich Ihre kostenlose Teilnahme! www.maklerimzentrum.at


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.