St Josefs Missionsbote

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St. Josefs 124. Jahrgang 2020 | 3

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“ erscheint 4-mal im Jahr


Inhalt

Spruch

3 Andreas Agreiter: Vorwort 4 Toni Amort: Abenteuer in der Favela 6 Konrad Willeit:

Gottes Mühlen mahlen langsam

Alle Nasen blicken zur Erde. Kamerun

Titelbild: Aus Kamerun Fotos: Eppink 1.6.14.24; Amort 4-6.20; Archiv 7.8.16; Rainer 7; Schmölzer 9; Bischof 10-13; Platzgummer 15; Willeit 17.

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Franz Bischof: Aufbauen und Weiterziehen

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Norbert Yarshikeh: Die Jigger-Kampange

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Nachrichten

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Fritz Neuhauser schreibt; Sr. Noberta †

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Albert Rottensteiner †

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Die Verstorbenen

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Leser/innen schreiben

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Ratefüchse

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Peter Mair: Was ist der Mensch ...

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill

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Redaktion:

Südtirol:

Anton Steiner (verantw.) – steinerantmhm@gmail.com Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmail.com Konrad Willeit – konrad.willeit@vinzentinum.it

Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck Versand: An die Mitglieder gratis Mitgliedsbeitrag: ¤ 6,00 Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute. Eintragung im Tribunal Bozen: 18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95

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Inhalt · Impressum · Kontakt


Liebe Freunde der Mission, wir erholen uns langsam von den Folgen der Corona Pandemie und dürfen sehr wohl sagen, dass wir schwere Wochen und Monate hinter uns haben. Ein unscheinbares Virus hat dafür gesorgt, dass das Alltagsleben weltweit zum Stillstand gekommen ist. Es gab Einschränkungen im Alltag, im Berufsleben oder im religiösen Leben, welche viele Mitmenschen vor große Herausforderungen stellten. Als die Ausgangssperre verhängt wurde, musste ich an die unglückselige Zeit nach den Wahlen im Jahr 2007 in Kenia denken. Politische Umstände hatten uns damals eine Ausgangssperre aufgezwungen, und Angst war allgegenwärtig. Während der Corona Krise war es anders. Meine Bewegungsfreiheit war eingeschränkt, aber ich lebte ohne Angst. Ich konnte der Krise auch etwas Gutes abgewinnen – ich hatte mehr Zeit für mich und die religiösen Angebote im Fernsehen. Die Bilder eines denkwürdigen Abends aus Rom, als Papst Franziskus auf einem leeren Petersplatz betete und den Segen Urbi et Orbi spendete, sind tief in mein Gedächtnis eingebrannt. An jenem Abend hörten wir auch den Satz: „Mit Gott Vorwort

geht das Leben nie zugrunde.“ Dieser Satz sollte Mut machen und das Vertrauen wecken, dass Gott auch in der schweren Stunde unsere Welt nicht vergisst, weil er ein Gott des Lebens ist. Während der Pandemie wurde Gottes Gegenwart auf unterschiedliche Weise spürbar und sichtbar: im einfachen Hausgebet, in der gelebten Nachbarschaftshilfe oder in der Solidarität mit Menschen in den ärmsten Ländern der Welt. Sagte doch eine Frau in einem Elendsviertel von Nairobi vor laufender Kamera: „Ich habe die Wahl an Corona zu sterben oder zu verhungern.“ Die Krise haben wir alle gespürt. Ihre Nachwirkungen werden uns noch lange begleiten. Trotzdem will nicht der Pessimismus unser Begleiter sein, sondern der Geist des Vertrauens und der Zuversicht, dass „mit Gott das Leben nie zugrunde geht“. Dieser Geist ist in euch, die ihr mit eurem Gebet und Opfer mithelft, eine frohe Botschaft zu verkünden: „Mit Gott geht das Leben nie zugrunde.“ Im Namen der Josefs-Missionare ein ganz herzliches Vergelts Gott Andreas Agreiter Regionaloberer, Absam

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Abenteuer in der Favela ¦  Toni Amort, Herberthaus, Brixen Als ich am 8. September 2000 in jenes Häuschen einzog, war es die Erfüllung meines Traumes, mitten unter den Armen zu leben. Ich wollte nicht nur, wie gewöhnlich, mit meinem Auto auf Besuch kommen und nachher wieder in meine eigene Welt zurückkehren, sondern Tag und Nacht dort wohnen. Natürlich hat dann meine Ankunft bei der Bevölkerung Staunen und Freude ausgelöst – ein Priester, der jetzt bei uns bleiben wird! Schon allein das bedeutete eine deutliche Aufwertung für diese Menschen am Rand der Stadt und der Gesellschaft. Zugleich begleiteten mich Warnungen und Sorgen vieler meiner Freunde: dieses Viertel sei besonders berüchtigt wegen der vielen Gewalt vonseiten der Drogenhändler, immer wieder Schießereien und Morde. Da waren zwei Banden, eine auf

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der Höhe, die andere unten, die sich einen ständigen Krieg lieferten, auch viele Raubüberfälle verübten, selbst in Häusern sehr armer Menschen. Alles, um zur Droge zu kommen. Aber ich blieb acht Jahre lang dort, trotz allem. Dazu ermutigt hat mich eine Nachbarin, die in einem armseligen Haus, mit schwachen Türen und Fenstern und ohne Schutzzaun dort mit ihrer Familie wohnte: „Padre,“ sagte sie mir, „wir können nirgends hinfliehen, denn wir haben sonst gar nichts. Wir müssen Tag und Nacht wehrlos in unserer Hütte bleiben, alles riskieren und mit der Angst leben.“ Ich war nicht Pfarrer, sondern wollte nur solidarische Gegenwart der Kirche unter diesen Armen sein, in ihrer ganz konkreten Situation. So hatte ich reichlich Zeit, dort umher zu gehen, wo sie wohnten, auf dem steilen GeAbenteuer in der Favela


lände. Viele Leute haben sich gerade dort angesiedelt, wo es zu steil für einen Baugrund war, der also nichts kostete. Was ich da an menschlichem Elend erlebte, das ahnt niemand, der nicht selbst hierherkommt. Als ich noch im Pfarrhaus lebte, bat ich einige gute Leute, doch einmal eine Familie zu besuchen, die immer wieder zu mir kam und um Hilfe bat. Ihrer drei fanden schließlich die Wohnung dieser Menschen. Sie kamen dann zu mir zurück, in großer Aufregung: „Padre, wir hätten nie gedacht, dass es so viel Elend gibt!“ Eine fügte noch hinzu: „Ich wohne nur einen halben Kilometer von ihnen, hatte aber keine Ahnung!“ Eine Sozialhelferin von der Gemeinde kam einmal weinend in mein Haus. Sie hatte eine schwer kranke Frau in ihrer Hütte getroffen, in unvorstellbarem Elend und völlig allein gelassen. „Das ist unerträglich!“, schluchzte sie vor Mitleid und Empörung.

Als ich eines Tages in mein Haus zurückkehrte, saß auf der Brüstung der kleinen Veranda ein junger Mann, so ganz von der Art der Gefährlichen dieser Gegend. Zögernd näherte ich mich. Da stieg er von der Mauer herunter und kam sehr freundlich auf mich zu. „Padre, keine Angst! So lange ich da bin, wird dir nichts passieren.“ Dann erzählte er mir, dass er am Vortag aus dem Kerker entlassen worden war. Nun kam er, um mir zu danken. „Du hast ein paarmal meiner Frau geholfen, dass sie mich im Kerker besuchen konnte, mit dem Geld für den Bus; das werden wir nie vergessen!“ Am folgenden Tag, fast genau 24 Stunden später, hörte ich unterhalb meines Hauses mehrere Pistolenschüsse und gleich darauf Schreie. Da lag also ein Ermordeter, nahe an meinem Eingang. Und als ich näherkam, sah ich, dass es dieser mein neuer Freund war!

Hier im Stadtteil Palmeiras, im Haus ganz links unten, habe ich acht Jahre lang gewohnt und meine Abenteuer erlebt.

Abenteuer in der Favela

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Wohnverhält­ nisse: zwei ganz kleine Räume für sie, die drei Kinder und Oma, fast keine Möbel, alles übereinan­ dergestapelt.

Eines Tages war aus dem Aufenthaltsraum mein Handy verschwunden. Schuld daran war mein Prinzip, dass mein Haus immer offen war. Beim Mittagessen klagte ich meiner Köchin – ich hatte nur eine Hilfe fürs Mittagessen und für die Wäsche – so

zum Scherz: „Ich glaube, ich geh weg. Da wird eh nur gestohlen.“ Nicht für eine Sekunde dachte ich daran! Die gute Frau aber erzählte auf dem Heimweg allen Leuten, was ich gesagt hatte. Entsetzen: der Padre will weg gehen! Und siehe da! Schon am nächsten Morgen kam mein Freund, der Friseur, und sagte, dass er auf seinem Handy eine Botschaft von Unbekannt erhalten habe. Sie besagte, dass mein Handy unter den Ziegeln hinter meiner Garage zu finden sei. Und wirklich, da war es! Wenn viele Leute das wollen, finden sie meistens den Dieb. Und in diesem Fall haben sehr, sehr viele gewollt!

Gottes Mühlen mahlen langsam ¦  Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen Die St. Josefs-Missionsgesellschaft war gerade einmal vier Jahre alt, als zum ersten Mal davon die Rede ging, die Mission auf Borneo zu übernehmen. In einem Brief vom 11. Mai 1870 an Lady Herbert of Lea hatte der Grün-

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der, Herbert Vaughan, erwähnt, dass Kardinal Bernabeo beabsichtige, die Apostolische Präfektur Labuan „bald“ an die Mill Hill Missionare zu übertragen. Anfangs ist Vaughan über diesen Auftrag höchst erfreut. Er erkundigt sich in Mailand bei den Missionaren des Päpstlichen Missionsinstituts (PIME). Sie hatten die beiden Gottes Mühlen mahlen langsam


Missionare Don Riva und Don Borgazzi zusammen mit dem Apostolischen Präfekten Don Quarteron 1855 nach Borneo gesandt. Diese waren inzwischen zurückgekehrt. Nach der Unterredung ändert Herbert Vaughan jedoch seine Meinung. Er hatte große Sorge, die enorme Hitze, die Luftfeuchtigkeit, die heimtückischen Fieberattacken und die gefährlichen Auseinandersetzungen mit dem Sultan könnten die Arbeit seiner Missionare stark behindern, wenn nicht gar gefährden. Seit dem Gespräch mit Kardinal Bernabeo und der eigentlichen Übernahme der Mission vergingen weitere elf Jahre. Die Mill Hill Missionare hatten 1871 von Rom den Auftrag erhalten, die „Negros“ und freigelassenen Sklaven in Baltimore – USA zu betreuen. Ein Jahr darauf wird Herbert Vaughan zum Bischof von Salford ernannt, wodurch die Leitung der Missionsgesellschaft neu geregelt werden muss. 1875 wird Mill Hill gebeten, die Diözese Madras in der Britischen Kolonie Indien zu unterstützen. Erst allmählich rückt Borneo wieder in den Blickpunkt. 1876 kommt durch Zufall Bewegung in die Angelegenheit. Eine besorgte englische Lady beklagt sich in einem Schreiben, dass ihr Sohn, der in Sarawak in der Britischen Armee Dienst tat, seinen religiösen Pflichten nicht nachkommen könne, weil es keinen Priester gebe. Das Schreiben wird an Bischof Vaughan nach Salford weitergeleitet, der sich mit der Bitte an den Vatikan wendet, die Borneo-Sache nochmals aufzugreifen. Aus Rom kommt postwendend Antwort, dass man zur Behandlung der Angelegenheit die bevorstehende Rückkehr Quarterons abwarten wolle. Mehrere Male hatte der Vatikan Don Quarteron nach Rom eingelaGottes Mühlen mahlen langsam

den, wohl ein Vorwand, ihn aus Labuan abzuziehen. Doch dieser zögert, lässt Zeit verstreichen, fordert immer wieder neue Missionare aus Europa an. Im März 1879 macht Kardinal Simeoni von Propaganda Fide dem langen Leiden ein Ende. Er fordert Quarteron unmissverständlich auf, zur Lagebesprechung nach Rom zu kommen. Nachdem dieser einen Freund gebeten hatte, auf das Eigentum der Mission aufzupassen, verlässt Don Carlos am 30. Juli 1879 Labuan ein letztes Mal, ausgelaugt und kraftlos. Kurz vor Weihnachten kommt er in Rom an, reicht offiziell seinen Rücktritt als Apostolischer Präfekt ein und begibt sich heim nach Cadiz. Dort stirbt er wenige Monate später am 12. März 1880. Ihm zu Ehren läuten die Kirchenglocken seiner Heimatstadt.

Oben: Das Büro des britischen Gouverneurs in Labuan. Unten: Fischerdorf in Sabah am Chinesischen Meer.

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Rektor Benoit (1.), Rektor im St. Josefs Kolleg Mill Hill, soll einen Namen für den Apostolische Präfektenvor­ schlagen; gewor­ den ist es Thomas Jackson (2.); seine Mitstreiter: Aloys Goosens (3.) und Edmund Dunn (4.)

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Bereits im Juni 1878 bespricht Father Benoit, Rektor in Mill Hill, mit Kardinal Simeoni erneut das BorneoProjekt. Beide Kirchenmänner sind sich einig, dass die Josefs-Missionare den Missionsauftrag für Borneo übernehmen sollen. Als Quarteron im Spätherbst 1879 endlich nach Rom zurückkehrt, drängt Vaughan erneut auf einen schnellen Abschluss der Sache. Mit Brief vom 15. Februar 1880 fragt er Rektor Benoit um Rat, wen er als Apostolischen Präfekten der neuen Mission vorschlagen würde. Dieser hingegen will die Sache vorsichtiger angehen. Wegen der vielen verschiedenen Missionsaufträge rät er zur Zurückhaltung „bis die Afghanistan-Affäre geklärt sei“, um die junge Missionsgesellschaft personell nicht zu überfordern. Vaughan jedoch drängt darauf, unverzüglich drei Namen an Propaganda Fide zu übermitteln. Er verfügt sogar, dass diese aus der Gruppe derer benannt werden, die bereits in Afghanistan und Indien tätig sind. Die erste Wahl fällt auf Father J. Aelen, den späteren Gründer des Missionshauses in Roosendaal. Der Ortsobere der kleinen Mill-Hill Gruppe in Madras, G. Browne, will jedoch auf seinen besten Mitarbeiter nicht verzichten. Dann wird Father Thomas Jackson als aussichtsreichster Kandidat für das Amt des Apostoli-

schen Präfekten von Labuan genannt. Am 15. März 1881 nimmt Bischof Vaughan das Heft selbst in die Hand und übermittelt den Namen Thomas Jackson an Propaganda Fide, in der vollen Zuversicht, dass sein Vorschlag angenommen wird. Auch in Mill Hill wirbt er persönlich für den Missionseinsatz auf Borneo, sodass schließlich drei junge Missionare, zusätzlich zu Father Jackson, der bereits in Indien weilt, nach Fernost aufbrechen. Father Goosens schreibt 1931 anlässlich seines 50. Weihejubiläums in sein Tagebuch: „Eines Abends im Jahr 1878, nachdem wir wie gewöhnlich im Kreuzgang des St. Josefs Kollegs das Abendgebet vor der Statue des hl. Josef gesungen hatten, rief der Generalobere Vaughan … plötzlich den Studenten zu: „Wer von euch möchte nach Borneo in die Mission gehen?“ Die Anfrage kam so unvermittelt, dass nur zwei (Dunn und Goossens) ihre Hand erhoben.“ Father Jackson war damals Kaplan der Britischen Truppen in Afghanistan und sehr beliebt. Er war dort so etwas wie ein Held geworden. Als die Soldaten von seinem neuen Auftrag hören, rufen sie zu einer Spendensammlung auf, deren Erlös von 200 Pfund für Jackson ein willkommenes Startgeld ist. Während sich sein Abschied aus der Armee in Quetta verGottes Mühlen mahlen langsam


zögert, machen sich seine Mitbrüder bereits im März 1881 von London aus auf den Weg nach Rom, wo ihnen Papst Leo XIII. vor der Abreise eine Privataudienz gewährt. Darüber schreibt Father Goossens in sein Tagebuch: „Misi sumus – Wir sind jetzt gesandt!“ Die drei Mill Hill Missionare sind der Holländer Aloysius Goossens, der aus Dublin gebürtige Edmund Dunn und der neugeweihte Daniel Kilty aus Liverpool. Goossens war Professor für Mathematik und Naturwissenschaft am St. Josefs Kolleg Mill Hill, ein Mann mit außergewöhnlichen Sprachfähigkeiten. Sein bester Freund, Edmund Dunn, war ein ausgezeichneter Sprachwissenschaftler und hatte Völkerkunde studiert. Daniel Kilty hingegen fühlt sich ein wenig als Außenseiter der Gruppe. Nur wenige Jahre hält er in Borneo durch, bittet dann um Versetzung nach Indien, wo er am 23. April 1889, erst 33-jährig, in Kashmir stirbt. Von London über Paris und Rom hatte Bischof Vaughan, der Gründer der St. Josefs Missionsgesellschaft, seine Missionare persönlich bis nach Triest begleitet. Am 9. April besteigen sie ein Hochseeschiff, das sie nach Singapur bringt, wo sie am 13. Mai 1881 ankommen. Father Thomas Jackson, der designierte Apostolische Präfekt von Labuan, der bei seiner Ernennung bereits in Indien arbeitete, hatte seine Mitbrüder schriftlich angewiesen, ihre Reise von Singapur aus fortzusetzen, bis er nachkomme. Dunn und Goossens sollten nach Kuching (Sarawak) weiterreisen, wo sie am 10. Juli nach sehr rauer Seefahrt ankommen. Kilty hingegen sollte sich nach Labuan begeben und auf die Ankunft Jackson᾽s warten. Gottes Mühlen mahlen langsam

Dieser erreicht, von Singapur kommend, am 24. August 1881 zunächst Kuching. Am 29. September reist er per Dampfschiff weiter nach Norden. Anfang Oktober kommt er an seinem Bestimmungsort Labuan an, wo Father Kilty inzwischen versucht, das von Quarteron hinterlassene Eigentum der Mission zu sichern. Viel ist nicht mehr geblieben: eine Handvoll Katholiken aus den Philippinen, ein Kelch, eine Hütte und eine kleine Kapelle, die allerdings an einen reichen Chinesen vermietet ist; die Schule ist ausgeräumt, das Mobiliar verscherbelt, Quarterons Segelboot liegt noch am Strand. Es wird später um 300 Dollar verkauft, während die Schiffsglocke noch einige Jahrzehnte als Kirchenglocke dienen darf. Sowohl Kilty, als auch Jackson werden von der Bevölkerung und dem Britischen Gouverneur herzlich willkommen geheißen – eine gute Voraussetzung für ihre beginnende missionarische Tätigkeit!

Die Statue steht neben der neuer­ bauten Kirche von Bintulu in Sarawak und wurde 1929 errichtet. Sie erinnert an das Kommen der ersten Missionare.

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Aufbauen und Sr. Felistus (1. von links), die Lehrerin, kennt die Nöte der Fa­ milien. Liese (2.), die Nothelferin, leitet das Projekt „Miteinander“ und kommt aus Mellau in Vorarl­ berg auf Besuch. Rehema (3.), die Witwe, wird von ihren acht Kin­ dern umgeben.

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weiterziehen

¦  Franz Bischof, Malindi, Kenia

Sonntagabend: wir sind im Pfarrhaus versammelt. Wir: das sind Pfarrer Albert, ein Holländer; der Kaplan, ein Inder; ich, der Missionsbruder aus Österreich; zwei unserer Studenten, der eine aus Uganda, der andere aus Kamerun; und drei junge Schwestern aus Kenia. Die einen sind angehende Josefs-Missionare, die anderen sind es schon, außer den Schwestern.

Jeden Sonntag treffen wir uns zum Abendgebet und anschließendem Abendessen abwechselnd im Pfarrhaus oder im Schwesternhaus. Dies gibt Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, zur Verständigung und Hilfe. Die Studenten, die ihr Philosophie- oder Theologiestudium unterbrochen haben, sind zwei Jahre bei Aufbauen und weiterziehen


uns, nicht um weiß bauen, sondern um ren offen zu halten, zu lernen und sich Kultur zu öffnen.

Gott was aufzuAugen und Ohvon uns Älteren für eine fremde

Ein Traum erfüllt sich Während wir gemütlich beim Abendessen sitzen, überhöre ich, was die zwei Studenten dem Pfarrer erzählen: „Diese Woche haben wir viele Leute getroffen; denn wir besuchten die beiden Basisgemeinden Maria vom hl. Rosenkranz und die des hl. Paulus. Was uns besonders betroffen gemacht hat, war die Armut und die armselige Behausung einer Familie, das heißt einer Mutter mit ihren acht Kindern. Ihr Daheim ist nur eine schiefstehende Hütte. Das Dach aus Palmblättern ist zum Teil von den Ameisen zerfressen und alles Holzwerk nichts mehr wert. Die Termiten haben „volle Arbeit“ geleistet. Dieser Mutter mit ihren Kindern sollte dringend geholfen werden; denn ihre Hütte wird der nächste Regen zerstören.“ Eine der Schwestern pflichtete ihnen bei; denn sie ist Lehrerin. Drei jener Kinder gehen bei ihr zur Schule. Sie kennt die Behausung und auch die Mutter. Der Vater war vor zwei Jahren an Tuberkulose gestorben. Da wurde ich hellhörig, mischte mich ins Gespräch und ermunterte die Schwester, mich am kommenden Samstag dorthin zu führen. Ich wollte die Situation kennenlernen. Da sie freudig zusagte, nahm ich einen guten Handwerker mit. Wir besuchten Mama Rehema, die Mutter, die ganz erstaunt und erfreut war und uns willkommen hieß. Nachdem wir den Grund unseres Besuches erklärt und sie ihre Vorstellungen eines neuen Hauses dargeAufbauen und weiterziehen

legt hatte, nahm der Handwerker die Maße. Er versprach, mich die Kosten für einen Neubau in drei Tagen wissen zu lassen. Nun lag es an mir, dass ich mich um die Finanzierung kümmere. Das war unverhofft leicht. Eine Gruppe von Idealisten in der Heimat erklärte sich sofort bereit, die finanzielle Sorge zu übernehmen. Nach einem Monat stand das Haus, das heißt der Rohbau im herkömmlichen Stil mit Wellblech als Dach. Die Hauswände hat die Mutter mit den Kindern gern selber mit lehmiger, roter Erde vermischt mit Wasser verstrichen. Sie wusste darum, bald ein schönes Daheim zu haben. Die Hütte steht im Rohbau. Jetzt gilt es die Haus­ wände mit Lehm zu verstreichen.

Die Fliesen in der neuen, achteckigen Kirche sind bald alle verlegt.

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Pfarre zum hl. Franz Xaver Außenansicht der achtseitigen Kirche. Sie ist der Stolz der neuen Pfarre zum hl. Karl Lwanga.

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Unsere Pfarre Franz Xaver feierte 2007 Kirchweih. Seitdem hat sie großartigen Fortschritt erfahren. Gottes Segen über ihr war offenkundig. Pfarrer Albert versteht es vortrefflich, die Leute in die Verantwortung einzubinden: die Basisgemeinden wachsen und erstarken, das Gefängnis erhält regelmäßigen Besuch, das Gesundheitswesen arbeitet gut, ein Pfarrzentrum wurde errichtet, und ein Kindergarten für Kinder aus armen Familien angefangen. Der Kaplan macht hauptsächlich Krankenbesuche und ist geistlicher Begleiter für die verschiedenen kirchlichen Gruppen. Gelegenheit zur Messe ist täglich morgens und abends. Unsere zwei Studenten sind eine große Hilfe im Jugendapostolat. Sie besuchen die Kinder und Jugendlichen im Untersuchungsgefängnis, die Schuljugend

in den Hauptschulen und leiten die Ministrantengruppen. Die Pfarre zählt 18 Basisgemeinden, die sich wöchentlich treffen. Eine davon, dessen Gläubige sich den hl. Karl Lwanga zum Kirchenpatron gewählt hat, ist etwa 3 km von der Pfarrkirche entfernt. Die Gegend heißt Muyeye. Beim Bau der Kirche hat die Mutterpfarre mitgeholfen. Die Gemeinde war stolz, dass die Zahl der Gläubigen wuchs. Nach zwei Jahren war die Kirche schon zu klein.

Das neue Projekt Lange besprach man sich, was zu tun sei. Nachdem ich die bestehende Kirche verbreitert hatte und es nur eine ungenügende Notlösung war, fasste man den Entschluss, völlig neu und größer zu bauen. Jeder wusste, dass Aufbauen und weiterziehen


dieser Beschluss von jedem große Opfer abverlangen werde. Ich fragte: „Aber wie werdet ihr das machen? Das kostet Unsummen von Geld!“ Mit bald vermessenem Gottvertrauen antworteten sie: „Oh! Gott wird uns schon helfen. Mungu atajua.“ Nun oblag es mir, einen Architekten zu finden, der meine Ideen zu Papier bringt. Dann brauchte es die Baugenehmigung von der Stadt und schließlich eine Baufirma, das Projekt gut und kostengünstig auszuführen. So kam es, dass wir eines Morgens auf dem Baugrund uns versammelten, um Gottes Segen zum Gelingen der Arbeit herabzurufen. Hernach begannen sie, das Fundament auszuheben. Gott sei Dank, die verschiedenen Arbeiten gingen gut und unfallfrei voran. Doch zum Schluss mochte ich die Sache drehen und wenden, wie ich wollte – ich musste einsehen: das Geld reichte einfach nicht.

kränklich und verstarb schließlich vor drei Jahren. Er hatte bei den Jesuiten um Personal angesucht, um ihm bei der pastoralen Arbeit in der Diözese zur Seite zu stehen. Die Jesuiten sagten zu und übernahmen die Verantwortung über die neue Pfarre zum hl. Karl Lwanga. Als Josefs-Missionare waren wir über diese Entwicklung froh. Aber als Mensch betrachtet war es doch schmerzlich, nach so vielen Jahren guter Zusammenarbeit nun das „Steuer“ an andere zu übergeben. – Ich bin sicher, dass die Einweihe der neuen Kirche ein großer Festtag zu Ehren der Märtyrer von Uganda sein wird und wir alle berechtigt stolz darauf sein dürfen.

Das lebens­große Kreuz im Altarraum ist ein großzügiges Geschenk des Bildhauers Bernardi aus Gröden.

Dank an die Leser Da habt ihr, liebe Missionsfreunde, im letzten Missionsboten des vorigen Jahres 2019 meinen Hilferuf gelesen und seid großartig eingesprungen! Ich war erstaunt, wie entschlossen und großzügig ihr wart zu Gottes Ehren. Er vergelte es euch vielmal! Es erinnert mich an die Stelle in der Bibel, wo berichtet wird, dass Jesus im Tempel saß und die Leute beobachtete, wieviel sie willens waren, Gott zurückzugeben. Eine alte Frau übertraf alle; denn sie gab ihren ganzen, winzigen Lebensunterhalt! Diese Großzügigkeit ihm gegenüber hat Gott nie mehr vergessen. Wir wissen davon bis auf den heutigen Tag. Der Bischof unserer Diözese Malindi, ein Kapuziner, war schon länger Aufbauen und weiterziehen

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Die Jigger Kampange ¦  Norbert Yarshikeh, Theologiestudent, Nairobi Oben: Nach dem Gottes­ dienst am Sonntag in Panyangara.

Die Arbeit mit jungen Mitgliedern des Päpstlichen Kindermissionswerkes in Uganda war für mich eine großartige Gelegenheit, die Liebe Christi durch die missionarische Aktion mit Jugendlichen zu erleben. Die Gruppe hatte sich folgende Aufgaben gestellt: in kleinen christlichen Gemeinden Gebetstreffen zu organi-

Auf dem Weg zum Priestertum gehen Studium und pastoraler Einsatz Hand in Hand.

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sieren, Kranke und Senioren zu besuchen, Familien mit armen Kindern das Augenmerk zu schenken und eine Jigger-Kampagne durchzuführen. Zu dieser Aktion wurde ich eingeteilt. Was hat es mit einem Jigger auf sich? Ein Jigger, auf Deutsch Sandfloh, ist ein blutsaugender Parasit. Die häufigsten Stellen des Sandflohbisses sind die Fußsohlen, Nagelränder oder die Zehenzwischenräume. Wer ohne geschlossenes Schuhwerk unterwegs ist, setzt sich der Gefahr besonders aus. Der Sandfloh tritt auch dort auf, wo es an Hygiene mangelt. Der Sandflohbiss macht sich durch einen starken Juckreiz bemerkbar. Die Stelle des Bisses schwillt etwa auf Erbsengröße an und bildet einen Knoten mit einem dunklen Fleck. Der Biss an sich ist nicht lebensgefährlich. Die Jigger-Kampange


Als Parasit jedoch kann der Sandfloh den Nährboden bieten für weitere Infektionen. Wenn er also nicht entfernt wird, kann er den Körper schädigen und schwächen, eine Verformung der Füße und Krankheiten verursachen. Wir arbeiteten einen genauen Plan aus. Zuerst mussten wir die kranken Personen identifizieren. Dann brauchten wir einen Termin. Dafür eignete sich der Sonntag am besten, weil da viele Leute zur Kirche kommen. Die Parasiten zu entfernen, da brauchten wir scharfes, sauberes Gerät wie Messer oder Pinzetten. Was nicht fehlen durfte, war ein Desinfizierungsmittel, etwa Alkohol, und schließlich ein paar Geschenke, um die Menschen bei guter Laune zu halten. Diese Aktion hatte ein paar besondere Ziele: Die Jugendlichen, die daran teilnahmen, sollten sich bewusst werden, wie wichtig es war, unbemittelten Menschen zu helfen. Zum Zweiten war es wichtig, den Jugendlichen klar zu machen, dass jeder Patient ein Teil der Gemeinschaft ist. Vor allem ging es darum, bewusst zu machen, dass wir nicht nur verantwortlich sind für die eigene Familie, sondern für die Gemeinschaft insgesamt. Was die Jugendlichen taten, war im Namen der Kirche und deshalb ein Zeugnis für die Liebe, zu der wir in der Nachfolge Jesu gerufen werden. Am Ende einer solchen Aktion waren die Jugendlichen selbst begeistert von dem, was sie erreicht hatten. Leider habe ich andere Jugendliche erlebt, die sich nicht begeistern ließen. Das traf besonders dann zu, wenn die Patienten nicht von ihrem eigenen Stamm waren. Für die „anderen“ fühlten sie sich nicht verantwortlich. Die Jigger-Kampange

Als Student zog ich daraus die Lehre, geduldig zu sein. Armen und Kranken zu helfen, verlangt viel Ausdauer, hohen Einsatz und Preis. Und doch fühlte ich eine gewisse Freude und Genugtuung, wenn ich zu diesen Aktionen mit Jugendlichen gehen konnte.

Gewissenhaft wird der Sandfloh mit der Pinzette entfernt.

Auf dem Zeige­ finger sieht man den Winzling.

Gebet für unsere Erde Gott der Liebe, zeige uns unseren Platz in dieser Welt als Werkzeuge deiner Liebe. Die Armen und die Erde flehen, Herr, ergreife uns mit deiner Macht und deinem Licht, um alles Leben zu schützen, um eine bessere Zukunft vorzubereiten, damit dein Reich komme, das Reich der Gerechtigkeit, des Friedens, der Liebe und der Schönheit. Gelob seist du. Amen. Papst Franziskus: Laudato Si

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Nachrichten aus Kirche und Welt ¦  Philippinen – Kamerun

Zeitlicher Missionseid von 13 Studenten

Rechts: Nachdem Isaias den zeitlichen Eid abgelegt hat, wird das Dokument unterschrieben.

Anlässlich des 122. Tages der Unabhängigkeit der Philippinen und nach fast drei Monaten Quarantäne trafen sich am 13. Juni die Mill Hill Missionare auf den Philippinen zum zeitlichen Missionseid von Isaias Estimo. Die Feier der Eucharistie wurde mit internationalen Liedern umrahmt. In seiner Predigt bat Father Benny Quinto, der örtliche Vorgesetzte, darum zu beten, dass Isaias seinem missionarischen Engagement treu bleibt. Am Sonntag, dem 14. Juni, legten zwölf junge Männer im Ausbildungshaus der Mill Hill Missionare in Bamenda (Kamerun) den zeitlichen Missionseid ab. Es war eine einfache und schlichte Feier mit den Familien der Studenten, den Freunden und Wohltätern der Josefs-Missionare. Während der Feier erhielten die Zwölf das Missionskreuz und die Konstitutionen der Gesellschaft. Der Regionalobere von Kamerun, Father Richard Njoroge, erinnerte die angehenden Mitglieder daran, dass sie

überall Botschafter und Verkünder des Evangeliums Christi sind. Fünf Studenten werden ihre theologischen Studien in Nairobi (Kenia) fortsetzen, während die sieben Anderen einen zweijährigen Pastoraleinsatz absolvieren werden.

¦  Dem. Rep. Kongo

Kritik an der Regierungskoalition „Ein kurzer Blick auf die letzten sechzig Jahre zeigt, dass der Traum, die Kongolesen endgültig vom Kolonialismus zu befreien, durch eine Reihe von Fakten und Ereignissen immer wieder zunichte gemacht wird“, so der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo, in der Predigt

Nach der Feier in der Kapelle des Ausbildungs­ hauses in Bamenda stellen sich die zwölf Kandidaten (in grauen Anzügen) dem Fotographen.

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Nachrichten aus Kirche und Welt


zur Feier des 60-jährigen Bestehens der Demokratischen Republik Kongo. Der Mangel an demokratischer Macht führe aber zu einer allgemeinen Verarmung der Bevölkerung eines Landes mit seinen reichen natürlichen Bodenschätzen. „60 Jahre nach der internationalen Unabhängigkeit ist das kongolesische Volk weiterhin so arm, dass es heute zu den ärmsten Völkern der Erde zählt“, betont Kardinal Ambongo. Die kritische Haltung von Kardinal Ambongo zeigt einmal mehr die Position der christlichen Konfessionen gegenüber der Regierung in Kinshasa.

¦  Pakistan

Forscher finden ein antikes christliches Kreuz „Das Steinkreuz in den Bergen von Skardu-Baltistan ist ein Beweis für die tausendjährige Präsenz des Christentums in Nordpakistan. Es ist eine wichtige historische Entdeckung und

Nachrichten aus Kirche und Welt

erfordert weitere Ausgrabungen in diesem Berggebiet, in dem es heute keine Christen gibt“, so Pfarrer Bonnie Mendes zu dem archäologischen Fund, der ein neues Licht auf die Geschichte der christlichen Präsenz in Pakistan wirft. Gulshan Barkat, der als Professor für Kirchengeschichte in Pakistan lehrt, erklärt im Gespräch mit Fides: „Die Bedeutung dieser Entdeckung ist unbestreitbar. Wir brauchen noch weitere Ausgrabungen, für die ich den Behörden vorschlagen möchte, auch Archäologen und Historiker der Päpstlichen Universitäten einzuladen. Wir müssen besser verstehen und herausfinden, um welchen Stein es sich handelt, um Daten genauer zu bestimmen“. Es besteht die Möglichkeit, dass christliche Missionare, die seit dem 5. Jahrhundert im Iran, in Afghanistan und China unterwegs waren, sich auch in dieser Region niedergelassen und Spuren hinterlassen haben. Quelle: Fides-Nachrichten

Am 5. Juli feierte Missionar Sepp Schmölzer in der Kirche von Heilig Kreuz bei Hall sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Die Kirche füllte sich mit Verwand­ ten und Freunden zum Dankgottes­ dienst.

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Missionar Fritz Neuhauser schreibt aus Indien: 26.6.2020: Ich bin froh, dass ihr die Korona Krise gut überstanden habt. Bei uns gibt es zwar Erleichterungen, doch vieles wird weiterhin beschränkt. Die Sonntagsmessen sind zwar seit kurzem wieder erlaubt, aber mit vielen Auflagen; Kinder und Senioren über 65 sind nicht erlaubt, und das betrifft auch mich. Auch sonst bin ich unter ‚Hausarrest‘. Da unser St. Josefshaus auf einem großen Grundstück mit viel ‚Natur‘ liegt, ist das schon ertragbar. Und an Beschäftigung mit mir selber fehlt es mir nie. So überarbeite ich gerade meine Vorlesungen über das Stundengebet, in der Hoff-

nung, dass sie vielleicht unseren Diakonats-Kandidaten helfen könnten. Auch einzelne Kapitel aus dem Buch unseres Gründers „The Young Priest“ versuche ich, in leichter leserlicher Form unsern Kandidaten zugänglich zu machen. Solcherlei Tätigkeit geht mir nie aus, wohl aber die nötige Energie dafür, denn meine Konzentrationsfähigkeit ist sehr beschränkt. Alterserscheinungen zeigen sich auf allen Ebenen. Das Gehen ist selbst mit Stock beschwerlich. Das Gehör lässt nach, und so weiter. Doch allgemein bin ich ja erstaunlich gut beisammen. Außerdem sind meine Mitbrüder sehr gut zu mir.

Sr. Noberta zum Gedenken † Sie ist mit 94 Jahren am 10. April 2020, Karfreitag, im Krankenhaus Brixen gestorben. Für uns alle war es der endgültige Abschied. Einen früheren, anderen Abschied von ihr zusammen mit Sr. Sigmunda haben die Josefs-Missionare am 4. Jänner 2006 gefeiert. Damals sind die beiden Schwestern von ihrem Dienst bei den Josefs-Missionaren ausgeschieden. Sr. Norberta hat 34 Jahre im St. Josefs-Missionshaus Brixen gearbeitet (1957–1960; 1967– 1998) und anschließend sieben Jahre im Herberthaus, dem Seniorenheim der Josefs-Missionare in Brixen. Welcher Student oder welcher Missionar

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wird je Sr. Norberta vergessen haben? Dienstbeflissen in der Küche, selbstvergessen zu jeglicher Hilfe bereit, entschlossen und bestimmt bei der Arbeit. Als Sr. Norberta 2006 ins Mutterhaus in Brixen zurückgekehrt war, hat sie die Verbindung zu den Missionaren nicht abgebrochen. Sie pflegte das intensive Gebet für die Kirche in der Heimat und der Mission. Mit ihren besonderen „Schützlingen“ trat sie per Telefon in Kontakt, wenn ein Geburtstag oder Namenstag anstand. – Sr. Norberta, der Herr sei dir ewiger Lohn für dein selbstloses Wohlwollen. sta

Fritz Neuhauser, Sr. Noberta †


Bruder Albert Rottensteiner †

Einem Unermüdlichen zum Gedenken Er war soeben aus dem Garten gekommen und ohne jegliche Vorahnung an unserem Tisch gesessen, als der Herr ihn zu sich rief. So schnell hat unser guter Bruder Albert sich wohl sicher nie in seinem Leben zur Ruhe gelegt wie an diesem 29. April 2020. Er stand schon im 87. Lebensjahr, betrieb aber unseren recht großen Obst- und Gemüsegarten im Herberthaus mit erstaunlichem Eifer und viel Kompetenz seit fast 20 Jahren, die eigentlich sein Ruhestand hätten sein sollen. Ein unermüdlicher Diener Gottes und der Menschen! Er stammte vom Huckensteinerhof in Oberleitach, jener gesegneten Weingegend zwischen Rentsch und Unterinn, oberhalb von Bozen. Mit sieben Brüdern und einer Schwester ist er dort aufgewachsen. Wie er auf den Gedanken kam, Missionar zu werden, blieb ein Geheimnis zwischen Gott und ihm. Mit 17 Jahren stellte er sich im Josefs-Missionshaus in Brixen vor; er wollte Missionsbruder werden, ganz entschieden! In unseren Häusern in Holland und England hat er dreizehn Jahre lang seinen Beruf zur Reifung gebracht und eine gediegene Ausbildung erlangt: als Elektroinstallateur und Baumeister, beides mit Diplom. Im März 1959, vor Albert Rottensteiner †

61 Jahren also, weihte er sich endgültig seiner Berufung durch den Ewigen Missionseid. 1963 endlich erfüllte sich sein Traum: er durfte in die Mission auf der Insel Borneo, heute Ostmalaysia. Dort, am großen Baram-Fluss, der damals noch durch dichten Urwald floss, vollbrachte Bruder Albert dann ganze 38 Jahre lang sein Lebenswerk; und das vor allem in der Mission Long San am Oberlauf des Flusses, das damals nur auf Motorbooten in dreitägiger Reise von der Küste aus erreichbar war. Gerade zu jener Zeit drangen internationale Holzfirmen mit Motorsägen und Sattelschleppern unaufhaltsam durch den Urwald voran. Gewaltsam brach die Moderne auf das naturverbundene, völlig unvorbereitete Volk der Kenyahs herein. Zu spät bemerkten diese Menschen, dass mit den Bäumen auch sie selbst entwurzelt wurden. Wie konnte man vermeiden, dass wegen des Hungers nach Bargeld die überkommene Lebensform geopfert wurde? Immer mehr entdeckte Bruder Albert, dass da eine ganz eigentliche Sendung, ein Missionsauftrag, für ihn gekommen war. Die jungen Kenyahs sollen nicht den Lockungen der Stadt verfallen, sondern in ihrer

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angestammten Heimat zu etwas mehr Wohlstand kommen. Obwohl er kein Fachmann war, interessierte er sich nun intensiv mit dem Anbau auf Feldern und in Gärten. Er bewog ausgeschulte Buben, bei ihm zu lernen, wie man im eigenen Garten und auf dem Paddy, so hießen ihre Felder, viel mehr und besser produzieren konnte. Die jungen Leute ließen sich geradezu begeistern, und Bruder Albert reiste in der Folge weit umher, um seine Schüler auf ihren Feldern zu besuchen, zu ermutigen und zu beraten. Für die Bevölkerung des Langhauses von Long San baute er eine Trinkwasserleitung mit gesundem Quellwasser aus den Bergen ins Dorf. Auch betrieb er eine Tischlerwerkstätte und sogar ein Sägewerk, wo das Volk sich seine Bretter und Balken besorgen konnte. Selbst ein „Gemischtwarengeschäft“ richtete er ein, um den Leuten einen leichteren und billigeren Zugang zu notwendigen und nützlichen Waren zu ermöglichen: „Von Zahnbürste bis Dieselgenerator gab’s hier alles“, erzählte er einmal mit Stolz. Sein größtes Denkmal wurde dann ein richtiges Wasserkraftwerk.

Wie er es schaffte, die Turbine und das riesige Schwungrad von Absam bis Long San zu liefern, war eine für unmöglich gehaltene Leistung. Damit verdiente er sich wohl den Nicknamen „Zauberer von Long San“. Sein holländischer Pfarrer schrieb über ihn: „Ohne Bruder Albert wäre die Mission von Long San nicht das, was sie ist. Und die Menschen am ganzen Oberen Baram sagen ihm von Herzen ein überwältigendes Dankeschön.“ Mit 68 Jahren, davon die größere Hälfte auf Borneo, kehrte Albert im Jahre 2001 in die Heimat zurück. Von Ruhestand freilich wollte er nichts wissen. In unserem Herberthaus oberhalb von Brixen übernahm er mit Freude den recht großen Obst- und Gemüsegarten. Beinahe 20 Jahre lang widmete er sich mit Leib und Seele dieser Aufgabe und versorgte seine Mitbrüder im Ruhestand mit reichlich Gemüse und Obst. Dabei blieb er ein froher, ganz einfacher Mann, tiefgläubig und eben auch unermüdlich – bis in sein 87. Lebensjahr, bis wenige Minuten vor seinem plötzlichen Tod. Er ruhe nun in der Geborgenheit Gottes aus! Toni Amort

Albert Rottensteiner, hier im Bild in jungen Jahren, bis ins Alter unterneh­mungslustig und inno­ vativ, wusste mit seinem Wissen die Jugend zu be­ geistern, dass sie nicht in die Städte abwanderte.

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Albert Rottensteiner †


Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Absam: Johann Mayr. – Arzl im Pitztal: Hedwig Schuler. – Egg: Dr. Anton Sutterlüty (Altbürgermeister und Ehegatte der Förderin). – Gisingen: Irmgard Schreiber. – Götzis: Hans Kappl. – Grins: Anton Jäger, Helene Handle. – Hopfgarten im Brixental: Theresia Selb. – Hopfgarten in Defereggen: Theres Feldner (langjährige Förderin). – Innervillgraten: Johann Senfter, Stefanie Walder, Maria Steidl. – Längenfeld: Johanna Praxmarer (100 Jahre), Herta Gstrein (Schwester des Missionars Hermann Gufler). – Nassereith: Gonda Rappold. – Nauders: Romedius Kroner, Agnes Hutter. – Pfunds: Inge Beil. – Prägraten: Amandus Wurzacher. – Raggal: Franz Küng. – Schönwies: Josef David, Josef Gabl. – Schwarzach: Helmut Gaspari. – Schwaz: Dietmar Bürger. – Sellrain: Alfons Haider. – Strengen: Johann Mair. – Tarrenz: Arnold Lanbach. – Tristach: Josef Amort. – Vils: Lena Vogler, Oswald Nägele. – Zams: Maria Krismer (langjährige För­ derin).

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Kranzspenden: In treuem Gedenken an Anna Hall von: Kurt Gründorf, Wien: € 500. – Im lieben Gedenken an Friedl Holzer von Katharina Gasser, Assling: € 40. – In liebevollem Gedenken an Missionar Hermann Gufler von: Fam. Zoller, Haiming: € 200; Onkel Johann Regensburger, Cousin Herbert Regensburger mit Familie, Cousine Brunhilde Kandler mit Familie: € 100; Ida Schwendinger, Dornbirn: € 500.

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Maridl Krismer

Maridl Krismer, Zams-Grist, * 15.10.1943, † 29.4.2020, Förderin von 2011 bis 2020 Theres Feldner, Hopfgarten in Defereggen, * 8.11.1943, † 3.7.2020, Förderin von 1994 bis 2020

Unsere Verstorbenen

Theres Feldner

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Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Aicha: Johann Unterpertinger. – Algund: Martha Brunner. – Antholz-Niedertal: Rosa Messner Kircher, Marianna Hellweger Messner. – Auer: Karl Grandi. – Aufkirchen: Maria Santer. – Bozen: Maria Vallazza (langjährige Förderin). – Brixen: Maria Lobis Schweigkofler. – Bruneck: Maria Malfertheiner. – Enneberg: Florian Terza, Ida Frontull. – Gais: Zita Hofer. – Girlan: Martha Ortler, Hilda Dona, Maria Wöth Runggatscher. – Göflan: Anna Oberdörfer, Frieda Oberdörfer. – Gossensaß: Margareth Aigner. – Innichen: Alois Troyer, Rosa Auer, Berta Hoffmann. – Issing: Anna Mair. – Jaufental: Hermann Gschnitzer, Maria Hofer, Isidor Haller, Alfred Gschnitzer. – Kastelruth: Johanna Prossliner, Richard Profanter, Pepi Senoner. – Klobenstein: Maria Gatti. – Laatsch: Anna Paulmichl. – Lajen: Franz Fill, Alois Plieger, Mathilde Noflatscher. – Lajen-St. Peter: Elisa Obexer, Adelheid Überbacher, Anna Rabanser. – Langtaufers: Maria Joos, Ernestina Theiner. – Latzfons: Georg Hasler, Josef Unterthiner, Notburga Fink, Georg Kantioler, Johann Schrott. – Leifers: Valeria Tabarelli. – Margreid: Marianna Terzer Puntscher. – Martell: Maria Kobald Oberhofer, Josef Lampacher. – Mölten: Sebastian Aichner, Richard Mair. – Mühlbach: Adelinde Daporta, Hilda Steger. – Naturns: Margareth Platter, Karl Gerst-grasser, Luis Weithaler, Hansjörg Platzgummer, Valentin Stocker. – Niederdorf: Maria Laner Stragenegg, Hochw. Heinrich Kamelger. – Obervintl: Josef Niedermair. – Percha: Anton Kostner. – Pfalzen: Marianne Oberlechner. – Prad: Elfrieda Agnes Riedl. – Prettau: Raimund Grießmair (Schocha), Daniel Duregger (Taniel). – Raas: Hans Rederlechner. – Rabenstein in Passeier: Erich Etschmann, Eduard Lanthaler. – Ratschings: Klara Eisendle. – Reischach: Siegfried Oberheinricher, Josef Mair, Martha Mair. – Reschen: Petronilla Stecher, Barbara Leone, Theresia Stecher. – Ritten-Mittelberg: Maria Spinell, Anna Mur Theiser. – Sand in Taufers-Kematen: Martina Engl, Josef Achmüller. – Sand in Taufers: Johanna Reden Auer. – Sarnthein: Apollonia Stauder Trojer. – Schleis: Anna Schwarz Abart. – St. Andrä: Emma Agreiter, Marianna Ellemunt, Maria Stockner. – St. Gertraud in Ulten: Maria Holzner Schwienbacher. – St. Johann in Ahrn: Siegfried Oberkofler. – St. Leonhard bei Brixen: Anna Frener, Alfred Lechner. – St. Leonhard in Passeier: Eduard Hofer. – St. Martin in Gsies: Georg Mooswalder, Peter Lercher, Peter Rienzner, Marta Moser Auer, Maria Hofmann Schaller. – St. Martin in Thurn: Pire Unterweger, Pire Ploner, Tone Unterweger, Josef Flöss, Tarina Ferdigg, Maria Erlacher, Perpetua Rubatscher, Clara Sorà, Ida Deiaco. – St. Peter in Ahrn: Johann Tasser. – St. Sigmund: Emma Lechner (langjährige Förderin). – St. Valentin auf der Haide: Walter Florineth, Genovefa Stecher. – St. Vigil: Cecilia Rungger, Vigilio Rungger, Maria Comploi, Anton Rindler. – St. Walburg: Maria Gruber. – Stange: Frieda Psenner. – Taisten: Hildegard Amhof, Pfr. Johann Oberhammer. – Terlan: Frieda Müller Kröss, Anna Runer Schrott. – Tschengls: Anna Tschenett. – Untermais: Hildegard Brunner (langjährige Förderin). – Verdings: Maria Torggler, Anton Langartner. – Villnöss: Rosa Messner. – Völs: Paula Haselrieder. – Welschnofen: Annemarie Geiger.

Maria Grandegger

Luise Goller

Emma Lechner

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Maria Grandegger, Steinhaus in Ahrn, * 19.1.1926, † 31.3.2020, Förderin von 1945 bis 2013 Luise Goller, Seis, * 8.6.1933, † 7.4.2020, Förderin von 1954 bis 2012 Emma Lechner, St. Sigmund, * 4.1.1935, † 29.4.2020, Förderin von 1967 bis 2017 Maria Vallazza, Bozen, * 29.2.1940, † 10.5.2020, Förderin von 2013 bis 2020 Hildegard Brunner, Untermais, * 24.11.1924, † 19.5.2020, Förderin von 1993 bis 2015

Unsere Verstorbenen

Maria Vallazza

Hildegard Brunner

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Leser/innen schreiben: In der Fremde Freunde gewinnen, dahinter steht eine unglaubliche Ausdauer, die seelische und körperliche Kräfte abverlangt, bis zum Geht-nicht-mehr. Alle Achtung und Ehrfurcht vor solchem Einsatz. – Es ist wirklich erstaunlich, was die Missionare Gutes leisten und keine Mühen scheuen, das Wort Gottes zu verbreiten. – Unermüdlich sind die alten und erfreulicherweise auch die jungen (z. B. Vikki) Josefs-Missionare im Weinberg Gottes tätig. Der Herr möge sie bei ihrer Arbeit führen und ihr Bemühen segnen. – Der Mill Hill Student Vikki aus Hyderabad ist bestimmt ein Schüler von Firtz Neuhauser aus Bruneck. Gebharda, Rum; Elisabeth, Innervillgraten; Franz, Taunusstein Die Radikalität von Kapitän Quarteron bezeugt viel Durchhaltevermögen für Christus und zum Priestertum und zugleich einen unermüdlichen Eifer, um Seelen zu gewinnen. Sein zutiefst christlicher Glaube war ihm dabei Richtschnur. Am Ende total entkräftet und einsam allein auf einem Posten. Gebharda, Rum Es freut mich, dass Bamenda, Kamerun, einen guten Hirten bekommen hat für den „Weinberg“ Gottes, wie auch des Rätsels Lösung lautete. Emanuela, Hall

Ich schließe die Missionare in mein Gebet ein. Sie haben es oft nicht einfach. – Freue mich immer auf die interessanten Beiträge von Nah und Fern. – Die Beiträge waren wieder sehr interessant. Ich habe meine elf Missionsboten ausgeteilt und wurde überall herzlich aufgenommen. Jeder hatte Redebedarf. – Dieser St. Josefs-Missionsbote ist wieder eine sehr schöne und im Glauben stärkende Ausgabe. Maria, Wenns u.a.; Erna, Fendels; Maria, Strassen; Karl Heinz, Weitra Der Bericht über die Bibelgruppen von Toni Amort hat mich bestärkt, das Wort Gottes noch mehr als bisher in mein Leben einzubauen und nach Kräften auch danach zu leben. – Ich war tief beeindruckt von den intensiven Bibelgruppen. Möge der Hl. Geist uns für das Wort Gottes öffnen, dass es in uns wachse und Frucht bringe. Konrad, Ampass; Rosaris, Rum Die Namensgebung der Pfarre „St. Maria und Josef “ fasziniert mich sehr. Unser Pfarrheim in St. Magdalena hat auf der Hauptfassade schöne Bilder von Maria und Josef abgebildet… Also haben sich auch hier bei uns die Bauväter auf Familien konzentriert. Martha, Gsies

MISSIONAR HERMANN GUFLER, † 1. JULI 2020 Nach schwerem und langem Leiden ist er im Alter von 78 Jahren im St. Josefs-Missionshaus in Absam gestorben. Nach seiner Priesterweihe fuhr er in die Mission nach Kamerun und hat den Menschen dort fünfzig Jahre lang mit erstaunlicher Ausdauer und Leidenschaft gedient. Mit Umsicht und Fürsorge baute er christliche Gemeinden auf. Der Nachruf folgt im nächsten Missionsboten.

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Leserbriefe


Für gewitzte Ratefüchse Die Rätsellösung des Missionsboten 2020/2:

Weinberg Gewinner in Brixen:

Bozen: Paula Goller Kiens: Maria Reichegger Marling: Heinrich Leiter St. Ulrich: Resi Rabanser Schlanders: Beatrix Matzohl

Gewinner in Absam:

Abfaltersbach: Elisabeth Leiter Jenbach: Wolfgang Stadlberger Längenfeld: Veronika Praxmarer Volders: Elisabeth Holer Weißenbach: Edith Posch

So folgt hier gleich die Aufgabe für heute:

Um das Rätsel zu lösen, gilt es, diesen Missionsboten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht wiederholt, ist das Lösungswort. A: Von den Ameisen zerfressen und alles…

werden: entweder mit Postkarte, Fax oder Mail. Bitte, immer mit vollem Namen, Straße/ Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail.

Für Südtirol: St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165 39042 Brixen; Fax: 0472 270 800 Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com

Für Österreich: Achtung neue Mail-Adresse! St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11 6067 Absam; Fax: 05223 572 9414 Mail: missionshaus.absam@gmail.com Also eure Leserbriefe und das Lösungswort erwarten wir bis 30. September 2020. – Der nächste Missionsbote 2020/4 erscheint im November . Viel Spaß wünscht euch das Redaktions-Team: Konrad, Sepp & Anton

A

B

C

D

E

F

G

H

B: Die bevorstehende Rückfahrt Quarterons

… wolle.

C: Ich zog daraus die Lehre … zu sein. D: Damit verdiente er sich wohl den

Nicknamen…

E: Mehr Zeit für mich und die religiösen… F: Sie pflichtete ihnen bei; denn sie ist… G: Die verschiedenen … gingen gut und

unfallfrei.

H: Mit Gott geht das Leben nie…

Das Wort muss bis zum 30. September 2020 an eine der unten angeführten Adressen geschickt Für gewitzte Ratefüchse

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Österreichische Post AG MZ 02Z030849 M St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam

Was ist der Mensch ...

W

as ist unsere Erde? Unser blauer Pla­ net ist ein winzig kleiner Himmelskör­ per in einem Seitenarm unserer Milch­ straße. – Solche und ähnliche Gedanken gingen mir ständig durch den Kopf, wenn ich in Kame­ run oder in Jinja in Uganda am Nachthimmel das Kreuz des Südens oder das gewaltige Sternbild des Skorpions betrachtete. Was ist der Mensch? Im früheren Zaire saß ich öfters am Ufer des kilometerbreiten Lulon­ gaflusses, betrachtete die blutrote Sonne, wie sie hinter den Gipfeln des schier endlosen Urwaldes versank, und kam mir dabei recht winzig vor. Und diese Missionsstation im Urwald war wiederum nur ein winziger Punkt innerhalb der riesigen Diö­ zese von Basankusu. Einer meiner hollän­dischen Mitbrüder hat sie einmal mit einer „600 Kilome­ ter langen Bratwurst“ verglichen; denn tatsächlich hat sie auf der Landkarte die Form einer Riesen­ wurst. Wenn man Glück hatte, konnte man sie im Jeep in drei bis vier Tagereisen durchqueren.

Was ist die Welt, was ist der Mensch, fragen sich sicherlich in diesem Jahr auch viele Leute, dass ein mikroskopisch kleines Virus sie völlig aus dem Gleichgewicht werfen kann!? Auch ich habe heuer in der Heiligen Woche mehr an den Ascher­ mittwoch als an den Ostersonntag gedacht: Ge­ denke Mensch, dass du Staub bist ... Der Herr aber ruft dich zum ewigen Leben! Daran denke ich jedes Jahr in besonderer Weise am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August, wunderbar darge­ stellt auf dem Hochaltarbild in der Pfarrkirche in Bruneck. Und wenn man bis ins Gewölbe hinauf­ schaut, sieht man dort auf einem Deckenfresko, wie Maria, das einfache Dorfmädchen aus Naza­ ret, zur Königin des Himmels gekrönt wird. Das gibt Hoffnung!

Peter Mair Foto: Atlantikküste Bota, Kamerun


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