LübeckPride - Magazin 2020

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CSD2020 •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

LÜBECK PRIDE • MAGAZIN

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15. AUGUST 2020 www.luebeck-pride.de

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UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein

DER ZUVERLÄSSIGE

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U N I V E R S I TÄT Z U L Ü B E C K

GRUSSWORT DES BÜRGERMEISTERS DER HANSESTADT LÜBECK & CSD-SCHIRMHERRN Liebe LSBTIQ*-Community, liebe Lübecker:innen, eines vorweg: Ihr seid #queertastisch! Der Christopher Street Day ist Deutschlands größte Bürger:innenbewegung – Jahr für Jahr auf die Beine gestellt von und für die LSBTIQ*-Community, in diesem Jahr unter dem Titel: „Du bist #queertastisch“. Aus meiner Sicht ein hervorragendes Motto, denn unsere Gesellschaft fasziniert durch ihre #queertastische Vielfalt. Jeder Mensch hat eine eigene, spannende Lebensgeschichte, Herkunft, Religion, Überzeugung, Geschlecht und sexuelle Orientierung und ist damit absolut einzigartig. Und alle Menschen haben das Recht, gleichberechtigt, frei, würdevoll und vor allem ohne Diskriminierung und Ausgrenzung zu leben. Respekt und Toleranz bilden die Grundlage für ein friedvolles Miteinander und ein #queertastisches Leben. Dass wir das immer wieder betonen müssen, zeigen nicht nur die katastrophalen Entwicklungen im europäischen Ausland der letzten Zeit.

Gemeinsam

lernen forschen leben

Der Christopher Street Day ist deshalb auch der Tag im Jahr, an dem wir ein glückliches, friedvolles und vielfältiges Miteinander in unserer Gesellschaft feiern. Leider lässt es die aktuelle Situation rund um die Coronavirus-Pandemie nicht zu, den CSD 2020 wie geplant durchzuführen. Doch auch wenn wir in diesem Jahr nicht wie gewohnt auf den Straßen und Plätzen demonstrieren, tanzen und feiern können, so sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der LSBTIQ*-Community bewusst und lassen sie nicht allein. Für uns heißt es daher: Sichtbar sein, sich engagieren, gemeinsam für eine vielfältige Gesellschaft einstehen und die unmissverständliche Botschaft an all diejenigen zu transportieren, die die Rechte von LSBTIQ* immer noch missachten.

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Ich wünsche dem Lübecker CSD 2020 für die vielen alternativen Ideen und Angebote bestes Gelingen, einen vielfältigen Austausch und viele positive Impulse für die weitere queere und queerpolitische Arbeit in unserer Stadt. Dem Organisationsteam des CSD Lübeck danke ich sehr herzlich für die #queertastische Arbeit und das große Engagement, das die Ehrenamtlichen nicht nur bei der Vorbereitung des Christopher Street Days, sondern das ganze Jahr über zeigen! Und 2021 feiern wir dann wieder alle gemeinsam einen begegnungsreichen und #queertastischen CSD in Lübeck! Ich freue mich darauf!

FOTOS: KEVIN HACKERT

Herzliche Grüße

Jan Lindenau Bürgermeister der Hansestadt Lübeck

quarg@asta.uni-luebeck.de


Liebe LGBTQ+-Community, liebe Leserinnen und Leser, liebe Lübeckerinnen und Lübecker, bunt, vielfältig und fröhlich – so habe ich im vergangenen Jahr die erste Teilnahme des UKSH an der Lübeck-Pride erlebt. Daher freue ich mich, dass wir auch in diesem Jahr wieder Teil des Lübecker CSD sein dürfen.

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Das UKSH hat im vergangenen Jahr erstmals die Regenbogenflagge gehisst, um ein Zeichen für die Vielfalt und Diversität im Unternehmen zu setzen. Alle Schichten der Bevölkerung sind Teil unseres Unternehmens und verdienen Anerkennung, Respekt und Akzeptanz. Dies sollte in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit sein. Vielfalt und Diversität dürfen und sollten in der Arbeitswelt keine Fremdworte mehr sein. Wir, die Unternehmensführung, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Vielfalt zu fördern und zu schützen.

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Der Regenbogen ist heute ein Symbol für eine tolerante Gesellschaft. Lassen Sie uns gemeinsam die queere Lebensweise sichtbar machen, um die Akzeptanz in der Gesellschaft weiter zu stärken. Wir setzen mit dem CSD ein Zeichen, lassen Sie uns das feiern! Ich wünsche uns allen einen fröhlichen, farbenfrohen und friedlichen „CSD-Light“. Ihr Michael Kiens UKSH, Vorstand für Krankenpflege, Patientenservice und Personalangelegenheiten

IMPRESSUM HERAUSGEBER:

KONTAKT:

REDAKTION:

Lübecker CSD e.V.

Tel.: 0451 - 38 94 16 7

Christian Till

Hartengrube 25/27

Fax: 0451 - 38 94 18 7

23552 Lübeck

info@luebeck-pride.de

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Kevin Hackert

printed by:

COVER: Christian Till


HERZLICH WILLKOMMEN ZUM CHRISTOPHER STREET DAY IN LÜBECK,

Queeres Engagement ist zum Stillstand gekommen. Die Belange der LSBTIQ*-Community in Gesellschaft und Politik sind in den Hintergrund gerückt. So haben homophobe Hassprediger längst LSBTIQ* als Ursache der Coronapandemie und sowieso allen Übels dieser Welt ausgemacht und scheuen sich nicht, ihre menschenverachtenden Botschaften in die Lande hinauszublasen. Es wird also höchste Zeit die Regenbogenflagge wieder herauszuholen.

Jedem Menschen kommt der gleiche Achtungsanspruch zu. Dies versteht sich ganz unabhängig von geschlechtlicher und/oder sexueller Identität. Wechselseitige Anerkennung ist die Grundlage und gleichzeitig Ausdruck von Akzeptanz, Selbstbestimmung und gerechter Teilhabe aller Menschen. Auch du bist mit deinen Eigenschaften, Fähigkeiten und Bedürfnissen einzigartig. Deine Wünsche und Erwartungen, dein Lebensentwurf verdienen somit Respekt und Schutz. Darum treten wir auch in diesem Jahr gemeinsam individuellen Diskriminierungen und Benachteiligungen entgegen. Denn du bist #queertastisch und das ist gut so!

Ein Christopher Street Day ohne Demo, Straßenfest und Party? Geht das überhaupt? Es muss! Wir werden mit den verbliebenen Möglichkeiten und neuen Ideen nicht alle ansprechen und auch nicht alle erreichen, aber Gesundheit und Sicherheit gehen vor.

Wir möchten jedoch auch all jenen danken, die einzelne Menschen oder die gesamte LSBTIQ*-Community unterstützen und sich offen solidarisch erklären. Ihr seid #queertastisch und das ist wichtig!

#DU BIST QUEERTASTISCH Anders als in den vergangenen Jahren, in denen wir mit dem gewählten Motto in die Politik oder Gesellschaft wirkten, möchten wir in diesem Jahr die Menschen der LSBTIQ*-Community und unsere Unterstützer:innen hervorheben und stärken.

Der Lübecker CSD e.V. wünscht viel Spass beim Lesen des Pride Magazins. Bleibt sichtbar, selbstbewusst und stolz und vor allem bleibt gesund. Christian Till • Lübecker CSD e.V.

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Lübeck Pride - Christopher Street Day gefördert durch:

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auch wenn der Lübeck Pride in diesem Jahr ein wenig anders, etwas angepasster begangen wird und eher als „CSD light“ bezeichnet werden kann, ist es genau aus diesem Grund wichtig, sichtbar zu sein.


FOTOS: CHRISTIAN TILL

DANZIG PRIDE 2017


VON KÜHNER TOLERANZ BIS ABLEHNUNG UND HASS:

QUEERES OSTEUROPA Über Nord- und Westeuropa wissen wir hierzulande einigermaßen Bescheid und haben mit den Ländernamen aus Skandinavien und den Benelux-Staaten zumindest einige Assoziationen und Schlagworte im Kopf. Anders sieht es da bei vielen osteuropäischen Ländern aus, die wesentlich weniger von uns bereist werden und deren Situation auch viel seltener in den Medien vorkommen. Ein Grund sich das queere Leben, die Situation der LSBTIQ*- Community sowie die unterschiedliche gesellschaftliche Entwicklung an den EU-Ländern Estland, Polen und Kroatien anzusehen.

DANZIG PRIDE 2017

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Veranstaltung für 10 Jahre ausgesetzt. Im Jahr 2017 fand Die Lage in Osteuropa hat sich Anfang der 1990er Jahre stark erstmals wieder eine Demonstration in Tallinn statt. Ziel war es, verändert und ist viel verschiedenartiger geworden. Politische die direkte Betroffenheit der Community von Entscheidungen Gründe sind zum einem im Zusammenbruch der und Taten der politischen Abgeordneten widerzuspiegeln und auf Sowjetunion, der Spaltung der damaligen Tschechoslowakei in die Gemeinschaft aufmerksam zu die heutige Slowakei und Tschechien machen. Aktuell finden in Tallinn alle als auch in der Aufteilung des ESTLAND drei Jahre Demonstrationen für die einstigen Jugoslawiens in seine Lage: Baltikum LSBTIQ*-Community statt, da sich heutigen Teilrepubliken zu suchen. Hauptstadt: Tallinn im Baltikum die drei CSD-OrganisaJedes Land im heutigen Osteuropa Staatsform: Parlamentarische tionen der Hauptstädte Tallinn, Riga hat seine eigene gesellschaftliche wie Republik (Lettland) und Vilnius (Litauen) politische Entwicklung. Demokratie Fläche: ca. 45.000 km2 zusammengeschlossen haben und der und Pluralismus sind mit 30 Jahren Einwohner: 1,4 Mio. Einwohner Standort der Demonstration jedes Jahr noch recht jung.. Unabhängigkeit: seit 1991 zwischen den drei Hauptstädten wech Vorher: 1919 - 1939 selt. So gibt es jährlich einen „Baltic Beginnen wir unsere Reise im Norden Nationalitäten: Esten (69 %) Pride“, der mit einem wöchentlichen mit dem baltischen Staat Estland, Russen (25 %) Programm aus Feierlichkeiten, dessen Fläche ungefähr so groß Andere (6 %) Kinofilmen, Veranstaltungen, Workwie Hessen und Einwohnerzahl shops und Konferenzen begleitet wird. in etwa vergleichbar mit der Stadt München (ca. 1,3 Mio.) ist. Darüber hinaus existiert zwischen Estlands Hauptstadt Tallinn und Kiel eine Städtepartnerschaft. Als erster sowjetischer Nachfolgestaat hat Estland im Jahr 2014 die gleichgeschlechtliche Ehe anerkannt. 2016 wurde In den Jahren 2004 – 2007 gab es Tallinn jährlich eine Pridedies Rechtsinstitut ausgeweitet und umfasst nun auch die Parade, die von zum Teil gewalttätigen Auseinandersetzungen Gleichstellung im Steuerrecht und bei der Stiefkindadoption. mit Konservativen begleitet wurde. Danach wurde die Pride-


unschönen Eindrücke. Die Stimmung Durch die jahrhundertelangen Verbindungen und Einflüsse war aufgeheizt und angespannt. aus Skandinavien herrscht in der estnischen Gesellschaft eine Das Werfen von Lebensmitteln gewisse Offenheit vor, die mit kühner und nüchterner auf Teilnehmer:innen der queeren Toleranz gepaart ist. Anders sieht die Lage in unserem NachbarDemonstrationen kann regelrecht land Polen aus. Der bevölkerungsreichste osteuropäische vorkommen und „im Mark“ treffen. Staat hat in politischer Hinsicht mit einer Rückwärtsbewegung zu kämpfen, die teilweise im Die internen überwiegend katholischen Land religiös Veranstaltungen begründet werden kann. In keinem POLEN des LSBTIQ*anderen EU-Land schlägt unserer Lage: Mittelosteuropa Rahmenprogramms Community soviel Hass und GegenHauptstadt: Warschau DANZIG PRIDE 2017 waren bei der Reise von wind entgegen wie aktuell in Polen. Staatsform: Parlamentarische einer Offenheit und Neugier Republik der polnischen CommunityDie Fördermittel der LSBTIQ*Fläche: ca. 313.000 qkm Mitglieder:innen geprägt und konnCommunity wurden von der Regierung Einwohner: 38,5 Mio. EW ten ungestört im geschützten Raum (PiS-Partei) 2017 komplett gestrichen. Unabhängigkeit: seit 1918 stattfinden. Tätliche Angriffe auf CSDNationalitäten: Polen (99 %) Teilnehmer:innen wie 2016 in Danzig Zahlreiche Andere (1 %) Unseren Streifzug durch das östliche oder in Bialystok 2019 sind keine Europa beenden wir mit Kroatien, Einzelereignisse und gehören zur als eines der jugoslawischen Nachfolgetraurigen Tagesordnung. staaten in Südosteuropa. Im Jahr 2017 wurde der Danzig-Pride von einer kleinen Die Mittelmeerküste und alte Städte wie Zagreb und Dubrovnik Delegation des Lübecker CSD-Vereins besucht. Wasserwerfer, sind dem einen oder der anderen aus dem Land des Gegendemonstranten, feindliche Plakate und eine deutliche aktuellen Fußball-Vize-Weltmeisters bekannt. Doch in Zagreb Präsenz der Polizei, die durch Absperrungen einen gibt es neben Fußball seit 2002 auch einen jährlichen Pride zu Korridor für die abgehaltene Demonstration sicherten, waren die

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unterschiedlichen Themen und Aspekten von Coming Out über Ehe für Alle und Diversity. Er gehört zu den größten Veranstaltungen in Südosteuropa und umfasst über 15.000 aktive Teilnehmer:innen. Außerdem hat die queere Community in Zagreb ein Programm, das sich mit gesellschaftlicher Entwicklung, Aufklärung und Erziehung beschäftigt. Themen sind hier die Erforschung von Gewalt und Diskriminierung von LSBTIQ*Personen, Workshop-Angebote für Bildungseinrichtungen, die Übersetzung und Veröffentlichung von Werken und Arbeiten der queeren Bewegung in kroatischer Sprache sowie das Angebot Leseraums.

nen, besteht seit jüngster Vergangenheit. Alldem steht eine konservative Regierung gegenüber. Im kroatischen Karneval gab es sowohl 2018 als auch 2020 homophobe Zwischenfälle in Kleinstädten, bei denen unter anderem ein schwules Paar aus Pappe verbrannt wurde. Trotz der geschaffenen Grundlagen herrscht gerade in ländlichen und konservativen Gegenden eine alte Auffassung von Partnerschaft und Familie vor.

KROATIEN Lage: Südosteuropa/ Balkan Hauptstadt: Zagreb Staatsform: Parlamentarische Republik Fläche: ca. 57.000 qkm Einwohner: 4,2 Mio. EW Unabhängigkeit: seit 1991 Nationalitäten: Kroaten (90 %) Serben (5 %) Zahlreiche Andere (5 %)

eines Archivs und

Nach dem EU-Betritt im Jahr 2014 führte Kroatien die eingetragene Lebenspartnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare ein. Ein Recht ebenfalls Pflegeeltern werden zu kön-

Allgemein lässt sich sagen, dass es in den vorgestellten Beispielen als auch hierzulande genügend Bedarf für Aktivitäten der queeren Community gibt. Die Sichtbarkeit und ggf. Vereinheitlichung gleicher LSBTIQ*-Rechte auf europäischer Ebene sind noch ein weiter Weg. Die verschiedenen Ansätze auf Missstände in Politik aufmerksam zu machen, queeres Leben am Arbeitsplatz erkennen zu lassen oder jeden Einzelnen in der Community zu stärken, können ein rundes Gesamtbild der europäischen Szene abgeben. Dieses Jahr werden in Lübeck jene gestärkt, die sich schon heute der Community zugehörig fühlen und ihren Weg gegangen sind. Auch allen anderen sei gewiss: Du bist #queertastisch! Kirsten Freermann • Lübecker CSD e.V.

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Ich möchte euch gerne meine queertastische Person vorstellen: Meine Tochter Jonna. Sie hat sich mit 13 Jahren als bisexuell geoutet, mittlerweile identifiziert sie sich als lesbisch. Sie war immer ein schüchternes Mädchen mit wenig Selbstbewusstsein. Seit ihrem Outing hat sie zu sich selbst gefunden und ist richtig tough geworden. Wir haben zusammen in unserer Heimatstadt Neumünster eine queere Jugendgruppe gegründet und es war für sie selbstverständlich, dass sie auch als „Gesicht“ hierzu in der Öffentlichkeit auftaucht. Ein Artikel

dazu war sowohl im Holsteinischen Courier und auch in den Kieler Nachrichten. Im Freien Radio Neumünster hat sie ein Interview gegeben und ohne Scheu von sich erzählt. An ihrer Schule (Gemeinschaftsschule Neumünster Brachenfeld) hat sie eine Regenbogen AG gegründet, in der sie sich einerseits für die Aufklärung an der Schule einsetzt und andererseits auch anderen Mitschüler:innen helfen möchte, sich zu finden und zu sich zu stehen. Sie war deswegen massivem Mobbing ausgesetzt und hat das alles weggesteckt. Ich bin so unglaublich stolz auf sie und ihre Entwicklung. Steffi Voß

FOTOS: PRIVAT, RUSTEMGURLER, WWW.ISTOCKPHOTO.COM

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Wer ist queertastisch?


GENDER-DOPPELPUNKT BEI DER HANSESTADT LÜBECK: HOHER SENSIBILISIERUNGSFAKTOR Menschen, die gar nicht in Lübeck leben. Und auch in der Stadtverwaltung selbst wollten einige Kolleg:innen nicht mitmachen. Die meisten aber seien froh gewesen, dass es nun endlich eine einheitliche Regelung gibt, sagt die Gleichstellungsbeauftragte.

Vor dem Gender-Doppelpunkt habe es bei der Hansestadt „ein buntes Durcheinander“ an Regelungen gegeben, gendergerecht zu schreiben, erinnert sich Elke Sasse, die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck. Einige hätten das sogenannte „Gendersternchen“ zwischen der männlichen und der weiblichen Form genutzt, um das dritte Geschlecht nicht auszuschließen, andere das sogenannte „Binnen-I“. „Uns war klar, dass wir reagieren müssen“, so Elke Sasse.

Und der Gender-Doppelpunkt hat sogar eine ganz praktische Bewandtnis: Vorleseprogramme, die für barrierefreie Internetseiten benutzt werden, erkennen ihn und machen beim Vorlesen eine kurze Pause. So, wie es ja auch sein soll. Das würde mit dem Sternchen oder dem Binnen-I nicht immer funktionieren, sagt Elke Sasse.

Die zündende Idee kam schließlich von Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau. Er hatte von dem Gender-Doppelpunkt gehört und schlug ihn als Lösung vor. Seit Anfang des Jahres wird er darum bei der Hansestadt Lübeck genutzt – doch nicht allen gefällt das. „Es gab viel Aufregung in den sozialen Medien“, erinnert sich Sasse. Negative Kommentare seien aber auffälligerweise vor allem von Männern gekommen und von

Mittlerweile ist der Gender-Doppelpunkt Alltag. Zumindest in der Sprachregelung der Stadtverwaltung. Häufig sei Lübeck aber auch schon als positives Beispiel für eine neue Sprache gelobt worden, hat Elke Sasse beobachtet. Und das ist auch gut so: „Wichtig ist vor allem, dass sich endlich etwas ändert.“ Und das sei der Fall, auch im alltäglichen Sprachgebrauch der Kolleg:innen in der Verwaltung. „Die Sensibilisierung für das Thema funktioniert.“ Oliver Pries

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Seit gut einem halben Jahr ist die Hansestadt Lübeck Vorreiter:in in Sachen „gendergerechte Sprache“. Anfang 2020 hat die Stadtverwaltung den sogenannten Gender-Doppelpunkt eingeführt. Er soll das dritte Geschlecht in die Verwaltungssprache integrieren – und ist eine Erfolgsgeschichte.


LSBTIQ* , ALTER(N) UND PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT GENERATION STONEWALL KOMMT INS PFLEGEALTER

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LSBTIQ* wollen selbstbestimmt und autark leben. Auch im Alter und im Falle einer eventuellen Pflegebedürftigkeit möchten wir respektvoll behandelt werden. Du fühlst Dich jung, wild und kerngesund, Du bist selbstbewusst lesbisch, schwul, bi, trans*, inter oder queer – hoffentlich! Gedanken an Krankheit, Gebrechlichkeit, Pflegebedürftigkeit und an das Lebensende sind weit weg. Dann stell Dir jetzt mal für einen Moment vor, Du könntest durch einen Unfall – oder, wenn Du schon älter bist, durch eine chronische Krankheit oder Demenz auf professionelle Hilfe angewiesen sein. Wie willst Du dann leben? Sicherlich weiter selbstbewusst lesbisch, schwul, bi, trans*, inter oder queer! Du willst auch dann Teil deiner Community, deiner Wahlfamilie sein. Doch dann lebst Du vielleicht in einem Pflegeheim oder musst zu Hause durch einen ambulanten Pflegedienst betreut werden. Die Pflege(fach)kraft hat keine Ahnung, was dich wirklich umtreibt, wen Du geliebt und begehrt oder wie Du dein Leben gestaltet hast, welche Veränderungen dein Körper durchgemacht hat, was Dich im Innersten zusammenhält – weil er/sie davon ausgeht,

dass Du hetero/hetera bist und diese Annahme nicht hinterfragt wird und Du auch nicht gefragt wirst. In dieser Situation hast Du vielleicht (wieder?) Angst, den Mund für dein Coming-out zu öffnen und dazu zu stehen, was und wie Du lebst. Auch weil Du abhängig bist vom Pflegepersonal. Und durch Dein Unsichtbarbleiben kommst Du in der Situation als der Mensch nicht vor, für die/den Du jahrelang gekämpft hast. Die älteren LSBTIQ*, die aktuell in der Altenhilfe versorgt werden, haben noch die Diskriminierung durch den §175 erlebt, das totale Verheimlichen ihrer Lebensweise, das Ausgegrenztsein. Viele bezeichnen sich nicht als schwul oder lesbisch – auch, weil die Begriffe immer noch Schimpfwörter sind und sie sich damit nicht identifizieren mögen. Diese Pflegebedürftigen (und es zählen ebenso die Trans*, Inter und Bisexuellen dazu, deren genaue Zahlen nicht bekannt sind) erleben seit Längerem eine doppelte Verletzbarkeit: einerseits hilfsbedürftig und dadurch in einer Abhängigkeit zu sein, andererseits durch ihr teilweise nicht gelebtes „Anderssein“ nicht wahrgenommen zu werden. Viele von ihnen fühlen sich dadurch sprachlos, ausgegrenzt und einsam.

FOTOS: PETER BERGLUND

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Auch wenn Du bisher offen lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter oder queer gelebt hast – in der Pflege spielt das aktuell oftmals leider kaum eine Rolle. Zudem kommt noch hinzu, dass das Thema Sexualität und Alter(n) immer noch gesellschaftlich tabuisiert ist - auch in queeren Zusammenhängen.

Genauso wichtig ist es, dass sich die Einstellung und Haltung der Pflegeschüler:innen in der Ausbildung, ebenso bei den Führungskräften und in der Leitungsebene der Altenhilfe ändert: damit respektvolle kultursensible Pflege stattfindet und Ausgrenzung und Stigmatisierung keine Chance hat.

Seit dem 1.1.2020 sind nun erstmals in der neuen „generalisierten“, dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachkraft, die Themen LSBTIQ* und Lebenswelten als Ausbildungsinhalte verbindlich festgeschrieben. Wie sich damit der Pflegealltag längerfristig REGINA BÄTER verändert, ist noch nicht absehbar. Jg. 1965 in Hamburg Aber allein dadurch, dass dies Telefon: 0179-4939423, endlich offen thematisiert/ mail@fayoma.de unterrichtet und nicht verschwiegen Damit das selbstverständlich wird, führt hoffentlich zu mehr wird, muss sich Grundsätzliches Freiberuflerin, Sensibilisierung für die Bedarfe in der Pflege ändern. So wäre Kommunikationsvon LSBTIQ*-Personen. es sinnvoll, dass jede Pflegedesignerin, Heilpraktikerin, einrichtung, jeder ambulanter Dozentin in der Pflege/ Wie wollen wir leben? Vielleicht Dienst, jedes Krankenhaus, Betreuungskraft magst Du etwas deiner Zeit jede Palliativstation und jedes einem Menschen der LSBTIQ*Hospiz im Leitbild verankert Vorbereitung zur Promotion mit den Themenfeldern Community schenken und Teil hätte,dassLSBTIQ*willkommen LSBTIQ* und Pflege, Initiatorin des ersten Besuchsdienstes des Besuchsdienstes werden? sind – ebenso wie alle für ältere LSBTIQ* in Schleswig-Holstein Für Schleswig-Holstein wird das Menschen jeglicher Hautfarbe, zurzeit initiiert. Vorerst ist eine Religion und „Behinderung“. Es Für die LSBTIQ*-Ehrenamtlichen, die Interesse haben, ehrenamtliche Tätigkeit geplant, wäre ein erster Schritt, wenn es ältere, pflege- und hilfsbedürftige Personen zu besuchen, die monatliche Treffen mit kommuniziert würde, dass wir findet das erste Informationstreffen am Dienstag, 1.9.2020 Fortbildungen, Supervision und alle in unserer Unterschiedlichum 18.30 im HAKI e.V. in Kiel statt. Austausch im HAKI beinhalten (s. keit mitgedacht werden. Aufruf zur Teilnahme: Zur Ermittlung der Bedarfe und Kasten). Wünsche im Falle einer Pflege wird eine anonyme Würden wir uns dadurch Umfrage vorbereitet, die unter www.reginabaeter.de und Möglicherweise wird Schleswignicht schon mal freundlich www.haki-sh.de und www.echte-vielfalt.de abgerufen Holstein aber auch das erste „eingeladen“ fühlen, auch werden kann. Wir freuen uns auf über eine rege Teilnahme! Bundesland sein, das eine wenn es für jeden/jede immer Bei Fragen und Anmerkungen zu dem Projekt wende Dich Ausbildung der Betreuungskraft/ oberstes Ziel ist, solange wie direkt an mich oder ans HAKI! Alltagsbegleiter:in nach §45b irgend möglich autark und SGB IX für LSBTIQ*- sensible selbstbestimmt Zuhause zu leben? Lebenswelten unterstützt. Auf kommunaler Ebene wäre es ebenso wünschenswert, dass Wichtig ist, dass die LSBTIQ*-Community an dem Thema dran die Bedarfe der LSBTIQ* unterstützt und eingeplant werden bleibt, denn älter werden wir vermutlich alle einmal - und dann und finanzielle Mittel für regionale Angebote in der Altenhilfe, wollen wir auch in der Pflege wir selbst bleiben – selbstbewusst beispielsweise für Besuchsdienste, Initiativen und Treffpunkte lesbisch, schwul, bi, trans*, inter oder queer! für ältere LSBTIQ* bereitgestellt werden. Aber es beginnt zaghaft ein Umdenken: durch den demografischen Wandel wird die Zahl der Älteren in den westlichen Ländern prozentual weiterhin steigen – und die selbstbewusst lebende Generation Stonewall kommt ins Rentenalter und dringt auf einen respektvollen Umgang mit ihrer Lebensweise.

ES GIBT EINIGE GUTE LSBTIQ*-PFLEGEPROJEKTE, DIE BUNDESWEITE STRAHLKRAFT HABEN: Die Schwulenberatung Berlin zertifiziert besonders LSBTIQ*-sensible Pflegeeinrichtungen mit dem Siegel „Lebensort Vielfalt“. Es gibt ein paar Besuchsdienste (Berlin und Bremen), LSBTIQ*Vereine und Organisationen, die sich mit Alter und Pflege beschäftigen und Fortbildungen und Seminare für Fachkräfte und Führungspersonal geben. Ein Angebot, der Einsamkeit älterer LSBTIQ*-Personen entgegenzuwirken und diese weiterhin Teilhabe an der Comunity zu ermöglichen, sind ehrenamtliche LSBTIQ*- Besuchsdienste. Unter dem Dach des HAKI e.V., Kiel, ist die Gründung eines Besuchsdienstes für SchleswigHolstein in den Vorbereitungen – siehe Kasten!

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Was mal SCHLAU wäre:

mit uns reden statt über uns WWW.LUEBECK-PRIDE.DE

Im Unterricht wurde nicht über mich geredet. Mit „nicht über mich geredet“ meine ich, dass queere Menschen und nicht-heteronormative Lebensmodelle weder von Lehrkräften angesprochen noch in Schulbüchern erwähnt wurden. Gleichzeitig wurde auf dem Schulhof sehr wohl über mich geredet und das kennst du auch. Jede:r kennt die unwürdevollen Bezeichnungen, die Sprüche auf dem Bolzplatz und im Sportverein, die voreingenommenen Dozent:innen an der Uni, die blöde Person aus der Firma, sexistische Witze, die ganz normaler Smalltalk zu sein scheinen und vieles mehr. Mit mir geredet haben nur wenige und dass das in der Schule nicht der Fall war, tut mir besonders weh. Die Schule sollte ein Schutzraum sein und zwar für alle. Statistisch gesehen gibt es in jeder Klasse zwei queere Menschen und Schutzraum für alle heißt, dass das auch für diese beiden gilt. Ich ging auf eine Schule, die „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ im Foyer stehen hatte – davon habe ich leider nichts gemerkt. Demokratie und Teilhabe soll nicht nach Augenmaß zusammen-

geschustert werden, „ein bisschen Abweichung“ darf nicht drin sein. Auch die sogenannten „Bunten Vögel“ wollen nicht vergessen werden. Wenn aber viele überhaupt nicht von der Existenz von inter*, trans* oder nichtbinären Menschen wissen, dann wird es sogar mit dem Vergessen noch schwierig. Damals hätte ich gerne mit meinen Mitschüler*innen geredet, aber ganz allein und mit zarten fünfzehn Jahren fehlte mir der Mut. Ich saß still da und hoffte, dass irgendwer kommt und den anderen erzählt, dass es queere Menschen gibt, damit irgendwann auch ich mal sagen kann, wer ich bin, ohne sofort wirklich alles zu dem Thema erklären zu müssen. Ich wollte nicht das Foto neben dem Wikipediaartikel sein. Also: Heute mache ich das. Heute gehe ich in Klassen und erzähle von queeren Menschen. Ich spreche nur für mich und nur über mich. Faszinierenderweise spreche ich dabei gleichzeitig für viele und hoffentlich auch für die beiden queeren Personen im Klassenraum, die noch immer oft vergessen werden. Heute bin ich Teil des SCHLAU-Teams Lübeck. Wir sind ein Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt, bei dem es nicht um Sexualaufklärung, sondern um das Wissen rund um sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität geht.

FOTOS: SCHLAU

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Ausgeschlossen sein, sich selbst nicht in Filmen, Büchern, Songs oder Games zu finden – das kenne ich gut. In der Schule hatte ich ein ähnliches Gefühl.


Wir wollen vermitteln und für den Themenkomplex Diskriminierung sensibilisieren. Pädagogische Arbeit bezieht sich nicht nur auf Arbeit mit jungen Menschen, weswegen unsere Workshops zwar in erster Linie an Schulen, durchaus aber auch in Sportvereinen, Jugendgruppen oder vielen anderen Orten stattfinden können. Vorhin schrieb ich noch von diesen Orten, an denen ich mich allein gefühlt habe. Vielleicht ging es dir auch so? Wir können daran etwas ändern, wir können an der Erzählung über queere Menschen teilhaben – das ist das Schöne an Demokratie.

melde dich gern bei uns! Wir bieten immer wieder Infoabende an, zu denen wir Interessierte einladen. Hier stellen die Teamer*innen von der AG Infoabend vor, was dich bei einem Ehrenamt bei SCHLAU erwartet, wie viel Zeit nötig ist, wie Schulworkshops ablaufen, wie die wichtigsten Methoden von SCHLAU aussehen, wann und wie sich das Team trifft, etc. Auch wird erklärt, wie der weitere Weg aussieht, um zur*m SCHLAU-Teamer*in ausgebildet und ins Team aufgenommen zu werden.

Wie mir eine SCHLAU-Kollegin verriet, war es für sie eine der bereicherndsten Erfahrungen, die eigene Coming-Out Geschichte mit Schüler*innen zu teilen, auch wenn diese nicht nur schön ist. Es verbindet und hilft, es stößt zum Nachdenken an, nicht mehr und nicht weniger. Aktuell sind wir 8 Ehrenamtliche und eine hauptamtliche Koordinatorin. Um noch besser und an mehreren Orten arbeiten zu können, dürften wir gerne 15-20 Personen sein. Wir wünschen uns mehr Anerkennung für die Relevanz unseres Bildungsprojekts. Wir leisten wichtige politische Arbeit, bilden Demokratie und leben Vielfalt und wir freuen uns darauf, dass hoffentlich noch viele andere wunderbare Menschen ein Teil der SCHLAUFamilie werden wollen.

INFOS UND KONTAKT ZU SCHLAU LÜBECK:     

https://luebeck.schlau-sh.de schlau-hl@lambda-nord.de 0451/7075588 schlau.hl www.facebook.com/schlau.luebeck

Wenn du Lust auf das wichtige, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Ehrenamt bei SCHLAU Lübeck bekommen hast,

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PROGRAMM

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CSD CONTRA CORONA Schon früh wurde uns klar, 2020 kommt auch ohne CSD aus. 2021 aber nicht ohne CSD-Veranstalter. Darum haben wir schon im März die Notbremse gezogen, die kostenschweren Veranstaltungen abgesagt und uns bemüht, den CSD-Verein ins nächste Jahr zu retten. Damit können wir in diesem Jahr - wie viele andere Städte auch - nicht zur Demonstration aufrufen und auch das bunte Straßenfest und die Party wird es nicht geben. Doch trotz den vielen Unsicherheiten und Risiken konnten wir ein kleines Programm zusammenstellen. Es ist ein „CSD light“ draus geworden.

Wir möchten euch aber trotz der Lockerungen der CoronaAuflagen darum bitten, euch vor eurem Besuch der einzelnen Termine über die aktuellen Hygienemaßnahmen zu informieren. Alle Updates findet ihr unter www.luebeck-pride.de Gegebenenfalls kommen noch weitere Beiträge zum Veranstaltungsprogramm hinzu. Infos findet ihr dann unter www.luebeck-pride.de www.lambda-nord.de www.luebecker-aids-hilfe.de

FOTOS: ARCHIV, KEVIN HACKERT, DRAHOMÍR POSTEBY-MACH ON UNSPLASH

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MO, 10. AUGUST 18:00 Uhr Rathaus Breite Straße 62

AUFZIEHEN DER REGENBOGENFLAGGEN Das Aufziehen der Regenbogenflaggen vor dem Rathaus ist die politische Eröffnung der Veranstaltungswoche sowie des Christopher Street Day. Die bunte Kundgebung wird von Lübecks Bürgermeister und CSD-Schirmherr Jan Lindenau eröffnet, gefolgt von Grußworten und Statements von Politiker:innen aus der Kommunal-, Landes-, und Bundespolitik. Veranstalter: Lübecker CSD e.V.

DI, 11. AUGUST 18:00 Uhr Lübecker AIDS-Hilfe e.V. Kreuzweg 2 gratis, um eine Spende wird gebeten

STADTRUNDGANG Über rote Lichter und rote Kondome – Verstecktes hinter rotem Backstein 2020! Vieles wurde anders, einiges ist neu… aber eine der beliebtesten Veranstaltungen zur Pride Week bleibt bestehen: Die Lübecker AIDS-Hilfe e.V. lädt zu Lübecks außergewöhnlichstem Stadtrundgang ein. Gemeinsam mit dem Lübecker CSD Verein, der Beratungsstelle für Sexuelle Gesundheit und HIV und vielen Personen aus dem Fach machen wir diesen Stadtrundgang zu einem ganz besonderen Erlebnis. Lauscht spannenden Geschichten rund um das Rotlichtmilieu, folgt auf historischen Spuren den Erzählungen Heinrich Manns, erfahrt mehr über das schwul-lesbische Leben und über versteckte Sünden in Lübeck. Wir begeben uns auf die Spuren der Vergangenheit, besuchen Orte der Lust, Erotik und des Leids, um schließlich wieder die Freuden der Gegenwart zu genießen: ein zwei- bis zweieinhalbstündiger Stadtrundgang mit besonderer Aufregung, besonderen Überraschungen und besonderem Genuss, der mit Schwester Rosa auch noch verspricht, feucht-fröhlich zu werden. Veranstalter: Lübecker AIDS-Hilfe e.V.

11:30 Uhr UKSH Haupteingang Ratzeburger Allee 160

UKSH UNTERM REGENBOGEN Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein zeigt sich solidarisch mit dem Christopher Street Day und zieht die Regenbogenflagge auf dem Campus Lübeck in einem öffentlichen Akt auf.

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DO, 13. AUGUST

Veranstalter: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

VORSTAND@GRUENE-LUEBECK.DE

@GRUENELUEBECK KREISVERBAND LÜBECK

QUEER UND BUNT IST DIE ZUKUNFT Kreisverband Bündnis 90 / Die Grünen · Fischergrube 9 · 23552 Lübeck ·  0451 / 88 33 96 12 · vorstand@gruene-luebeck.de · www.gruene-luebeck.de


DO, 13. AUGUST 19:00 Uhr Lübecker AIDS-Hilfe e.V. Kreuzweg 2

GRAB YOUR PUSSY AND MOVE IT! Infoabend für Frauen, die Sex mit Frauen haben Frauen, lasst uns über Sex reden! Denn erlaubt ist, was beiden/ allen gefällt! Nicht immer haben Frauen den Mut über sich und ihre Sexualität zu reden, sich selber anzufassen oder anzusehen. Das möchten wir ändern. Wir möchten Euch ermutigen, Euch kennenzulernen und eine erfüllende Sexualität zu haben. Viele Frauen wissen immer noch nicht so ganz, was „da unten“ so alles los ist. Wie genau ist eigentlich unsere Klitoris beschaffen? Was tut mir gut? Was tut mir weh? Wie sage ich es meiner Partnerin? Was sagt sie dazu? Was will ich ausprobieren, wie geht das? Bin ich pervers? Ist das nicht ekelig? Wie sage ich nein? Wie sage ich ja? Wie schütze ich mich vor Krankheiten? So viele Fragen! Wir werden in einer geschlossenen Veranstaltung mit Euch über Sex und Sexualität reden. Wegen einer begrenzten Teilnehmerinnenzahl bitten wir um eine Anmeldung bis zum 11.08.2020 (auch anonym möglich). Bitte beachtet die aktuellen Auflagen zu Corona! Anmeldung: 0451-72551 Email: info@luebecker-aids-hilfe.de Veranstalter: Lübecker AIDS-Hilfe e.V.

18:00 Uhr 20:00 Uhr St.Marien zu Lübeck, Marienkirchhof 1

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ERÖFFNUNGSGOTTESDIENST

WWW.LUEBECK-PRIDE.DE

„Du bist: #bombastisch #fantastisch #elastisch #orgiastisch #galaktisch #lichtderwelt #männlich #weiblich #divers #dagegen #dafür #ebenbildgottes #anders #kompliziert #schrill #glitzer #regenbogen #wedernoch #schüchtern #offen #laut #leise #konfetti #unbeschreiblich #wunderbargemacht… #queertastisch“ Das CSD-Gottesdienst-Team lädt ein weiteres Mal herzlich zum Eröffnungsgottesdienst in die Marienkirche ein. Damit möglichst viele Menschen teilnehmen können, feiern wir den Gottesdienst zweimal, einmal um 18 Uhr (mit Live-Übertragung in den Offenen Kanal FM 98,8) und einmal um 20 Uhr. Es wird eine Übersetzung in Gebärdensprache geben und wir werden singen, mit unseren Körpern in Gebärden. Für weitere, fantastische Musik ist gesorgt. Lasst euch überraschen. Wir freuen uns auf einen #queertastischen Abend! Denkt dran: Es gelten „Corona-Bedingungen“, d.h. bitte Alltags-Maske tragen & Kontaktdaten hinterlassen. Eure Daten werden nach vier Wochen vernichtet. Veranstalter: Ev.-Luth. Bugenhagengemeinde Lübeck, St. Marien zu Lübeck

FOTOS: KEVIN HACKERT, BRIAN KYED ON UNSPLASH, MARC BRUXELLE

FR, 14. AUGUST


FR, 14. AUGUST 19:30 Uhr Lübecker AIDS-Hilfe e.V., Kreuzweg 2

PREP 2020 Seit fast einem Jahr gibt es nun die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) auf Krankenschein. Seitdem scheint sich alles nur noch um die Pille davor zu drehen. Wie ist der Stand der Dinge? Wie funktioniert die Versorgung vor Ort? Wie sicher schützt die PrEP vor HIV tatsächlich? Was ist mit anderen STIs? Wie ist mein Schutz als Nicht-Prepster? Ist die PrEP für mich die richtige Schutzstrategie? Welche Alternativen habe ich, wenn ich die PrEP nicht nehmen möchte? Zahlt eigentlich auch die private Krankenversicherung? In unserem Workshop wollen wir Licht ins Dunkel zu all den Fragen bringen, zu denen es manchmal schwierig ist, Antworten zu finden. Veranstalter: Lübecker AIDS-Hilfe e.V. in Zusammenarbeit mit IWWIT – Ich weiß was ich tu.

FR, 14. AUGUST 22:00 Uhr Holstentorplatz

LIGHTS ON Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird das Wahrzeichen Lübecks und Schleswig-Holsteins in Regenbogenfarben erstrahlen. Lübecks Bürgermeister und CSD-Schirmherr Jan Lindenau wird mit uns den Countdown zur bunten Illumination herunterzählen. Veranstalter: Lübecker CSD e.V.

11:00 Uhr Markt

STRASSE DER VIELFALT Weil uns Sichtbarkeit wichtig ist, könnt ihr - trotz Absage der CSD-Demonstration und des Straßenfestes - über die bunteste Infomeile der Hansestadt auf dem Markt schlendern. Die queeren Vereine und Institutionen Lübecks, Parteien und Organisationen beantworten Fragen, laden zu Diskussionen oder werben für ihre Ideen und Programme. Auch wenn die große Bühne fehlt, zu sehen, zu hören, zu erfahren und zu shoppen wird es Einiges geben. Veranstalter: Lübecker CSD e.V.

SA, 15. AUGUST 22:00 Uhr

LIGHTS ON Eine weitere Nacht wird das Holstentor Ziel der Blicke sein, wenn die Scheinwerfer das historische Gemäuer in Regenbogenfarben erstrahlen lassen. Veranstalter: Lübecker CSD e.V.

Holstentorplatz

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SA, 15. AUGUST


Ausgrenzung in der Szene – und die Folgen

„Seid, wie ihr wollt!“ Barbie Breakout tut es und andere tun es auch: Sie fordern die Community auf, so zu sein, wie sie: tuntig, derb oder spießig. Das irritiert, wird belächelt oder verneint – und das ist gewünscht. Die Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU will zum Nachdenken anregen. Sowohl Ausgrenzung in der Szene als auch verinnerlichte Homophobie haben Folgen für uns – die wir gemeinsam angehen müssen.

Fast jeder schwule Mann – ob cis oder trans – hat wohl schon einmal Ausgrenzungserfahrungen gemacht – ganz gleich ob in der realen oder in der virtuellen Welt. In Dating-Apps z.B. liest man(n) z.B., dass der eine Profilinhaber „keine Fetten“ sucht und der andere bitte von „Schlitzaugen verschont“ bleiben möchte. Beleidigungen gehören hier scheinbar zum Alltag. Immerhin: Die Betreiber_innen einiger Datingapps haben im Juni 2020 angekündigt, Filter abzuschaffen, mit denen man Menschen bestimmter Ethnien pauschal ausblenden konnte. „Mit unserem Schwerpunkt ‚Jeder wie er will‘ wollen wir, dass sich jeder an die eigene Nase fasst und fragt, wo er denn ausgrenzt und mit welchen Worten,“ erklärt Kampagnenleiter Tim Schomann. „Man muss ja nicht gleich beleidigend werden. Natürlich werden sich dann immer noch nicht alle liebhaben,

NEWS

aber wir können dazu beitragen, dass jeder von uns sensibler bei dem Thema Ausgrenzung wird.“ Außerdem werden homophobe Äußerungen und Einstellungen, die von außen kommen, zum Teil auch verinnerlicht, und das wirkt dann wie ein „Feind von innen“. Diese verinnerlichte Homophobie ist nicht nur für jeden Einzelnen unangenehm, sie kann auch ernsthafte, gesundheitliche Folgen haben. Die Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe geht diesen Herausforderungen und Fragen nach und gibt Antworten. Mehr Infos zum Thema gibt’s auf iwwit.de/akzeptanz. PS: Auf der Website von IWWIT findet Ihr auch ein eindrucksvolles Video mit der großartigen Barbie Breakout und verschiedenen Menschen, die ihre Erfahrungen mit Ausgrenzung innerhalb der Szene erzählen.

EIN HIV-TEST LOHNT SICH! Wir wollen, dass du gut durch die Corona-Krise gehst – mit einem sicheren HIV-Testergebnis. Daher bieten wir direkt nach der Pride-Week und dem CSD einen Extra-Testabend an, am Mittwoch 19. August 2020 von 16.00 bis 21.00 Uhr stehen wir dir zur Verfügung. Weiterhin stehen dir auch unsere Testabende immer am ersten Mittwoch im Monat zur Verfügung, zurzeit immer von 17.00 bis 20.00 Uhr. Damit du dich bei uns nicht mit Corona ansteckst, müssen wir dich bitten, vorher telefonisch mit uns die Uhrzeit zu vereinbaren. Unsere Tests sind kostenlos und anonym! Auch in Corona-Zeiten! Mittwoch, 19. August 16.00 bis 20.00 Uhr Lübecker AIDS-Hilfe Kreuzweg 2 Anmeldung unter 0451 – 72551

FOTOS: JIROE ON UNSPLASH

„Eigentlich würde ich ja gerne wissen, ob ich schon eine Corona-Erkrankung durchlebt habe.“ Ist dir auch schon öfter dieser Gedanke gekommen? Das ist nachvollziehbar, wir alle würden gerne wissen, ob wir uns beruhigt(er) zurücklegen können – zumindest eine Zeit soll ja eine durchlebte Infektion schützen. Vielen scheint es aktuell wichtiger zu sein, ihren CoronaStatus zu wissen, eine mögliche HIV-Infektion tritt in den Hintergrund. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, seinen Status zu kennen. HIV greift das Immunsystem an. Je fitter unser Immunsystem aber ist, desto besser können wir auch durch eine CoronaInfektion gehen. Daher macht es Sinn, sich gerade jetzt auf HIV testen zu lassen. Eine HIV-Infektion ist behandelbar und führt dazu, dass sich das Immunsystem auch schnell wieder erholt.


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www.iwwit.de


DU T BIS QUEERTASTISCH!

Irgendwie haben die Worte „Coming Out“ doch gerade Hochkonjunktur. Und jeder outet sich, zum Beispiel als Veganer, als Mensch der Rosa mag, als Fernreisender, als Schweinefleischesser, als Umweltschützer, als Brillenträger, als … es wird so locker mit dem Begriff umgegangen und dabei vergessen, dass ein echtes Coming-out ein wichtiger, oftmals sehr sensibler Meilenstein in der individuellen Biografie von LSBTIQ ist. Er verursacht immer Unsicherheit, Stress und Ängste! Gleichzeitig ist ein Outing ein lebenslanger Prozess, ein Prozess,der also nie endet … nicht einmal im Pflegeheim oder bei der Beerdigung. Fortwährend müssen sich schwule, lesbische, bi, trans* und queere Menschen die Frage stellen, wann oute ich mich wem gegenüber? Wenn man sich diese Fragen stellen muss, bedeutet das aber auch, dass es Menschen oder Situationen gibt, denen gegenüber oder in denen man seine „Nichthetero-cis-Norm“ lieber verschweigt. Hier wird deutlich, dass wir noch nicht am Ziel sind. Neben der rechtlichen Gleichstellung braucht es insbesondere aber auch eine gesellschaftliche Gleichstellung. Dafür müssen, wollen, werden wir uns auch in Zukunft stark machen und streiten. In Untersuchungen werden immer wieder Zusammenhänge zwischen Outing/Nicht-Outing und Vulnerabilität bzw. Krankheit deutlich. Ein Beispiel sei hier angeführt: Drewes/ Kruspe haben in ihrer Studie „Schwule Männer und HIV/Aids“ 2016 den Zusammenhang zwischen Testbereitschaft und offenem Schwulsein sehr deutlich zeigen können: HIV-Testverhalten nach Offenheit Basis: alle HIV-negativen/ungetesteten Teilnehmer 100 % 80 %

52

60 % 40 % 20 % 0%

21 28 sehr selektive oder keine Offenheit (n = 4,731)

38

23

■ ungetestet

31

■ HIV-negativ getestet mit älterem Test

46

■ HIV-negativ getestet mit aktuellem Test

26 36 selektiveOffenheit (n = 3,254)

hohe Offenheit (n = 6,962)

(Drewes/Kruspe 2016)

Menschen mit HIV haben es dabei noch schwerer mit einem Outing: Ärzt:innen verweigern ihnen die Behandlung, von potentiellen Sexpartner:innen werden sie abgelehnt, wegen der HIV-Infektion nicht eingestellt oder nach Bekanntwerden der Infektion am Arbeitsplatz entlassen, Freunde drehen ihnen den Rücken zu. Und über allem hängt dann auch noch das Damoklesschwert der Kriminalisierung in bestimmten Situationen. Für viele Menschen mit HIV ist an ein Outing gar nicht zu denken.

ES WIRD ZU VIEL DISKUTIERT UND ZU WENIG GEHANDELT Kommen wir einmal konkret zur Frage Gender-Toiletten in Lübeck? Da wird in der Lübecker Bürgerschaft nun schon seit Monaten über geschlechterneutrale Toiletten in Lübeck diskutiert. Es werden Schwierigkeiten und Baumaßnahmen, Kosten und was noch alles aufgeführt, statt einfach zu sagen: „das setzen wir um … denn in guter hanseatischer Offenheit wollen wir, dass sich alle unsere Lübecker Bürger:innen in ihrer Hansestadt wohl und sicher fühlen, auch nicht cis-Menschen“. Stattdessen scheint es, als haben so einige cis-Menschen Angst, etwas zu verlieren, wenn sie plötzlich eine „d“-Toilette mangels Alternative nutzen müssten. Dabei sind doch die Toiletten nur ein kleiner Schritt, um Nicht-cis-Menschen das Leben etwas leichter zu gestalten … und ihnen somit vielleicht auch das Outing zu erleichtern. Sätze wie „Nun sind wir ihnen doch schon so weit entgegen gekommen…“ machen deutlich, dass LSBTIQ leider auch bei Politikern noch nicht als gleichwertige Mitglieder unserer Gesellschaft akzeptiert werden. Henny Engels vom LSVD formuliert das in einem Interview im Verbandsmagazin des Paritätischen so: „Die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von LSBTIQ* ist kein Gnadenakt, sondern die Umsetzung der Erkenntnis, dass die Würde ALLER Menschen und nicht nur der Heterosexuellen unantastbar ist“. Egal, ob es um ein sexuelles Outing, gender-identisches Outing oder um ein Outing mit HIV geht, solange auch nur ein Mensch die Lage vor einem Outing checken muss, solange haben wir unser Ziel noch nicht erreicht. Und so lange – liebe heteronormative cis-Menschen – werden wir uns weiter dafür stark machen. Auch junge Menschen müssen die Lage immer genau checken: In einer Studie des Deutschen Jugendinstituts wurde aufgedeckt, dass rund 88% der Studienteilnehmer*innen im Internet mindestens einmal Diskriminierung wegen ihrer sexuellen Orientierung bzw. geschlechtlichen Zugehörigkeit erfahren haben. Die Diskussion in der Lübecker Bürgerschaft um die Toilette mit einem „d“, gibt denen Rückenwind, die mit ihren menschenverachtenden Ansichten den Hass gegen LSBTIQ* schüren. Darüber, liebe Lübecker Politiker:innen, solltet ihr einmal nachdenken, auch darüber, dass ihr von allen Menschen, auch von LSBTIQ*, gewählt worden seid. Es ist eure Aufgabe, für das Wohl aller Menschen Sorge zu tragen – denn Outing ist auch 2020 immer noch ein Thema. Immer wieder, für jeden LSBTIQ* tagtäglich aufs Neue. Hartmut Evermann • Lübecker AIDS-Hilfe e.V.


Testen in Zeiten von Corona? Ein Test schafft Klarheit – auch und gerade in Zeiten von Corona. Eine unerkannte HIV-Infektion kann zu einem schwerwiegenden Verlauf einer Corona-Erkrankung führen. Daher lohnt es sich ganz besonders, sich jetzt auf HIV testen zu lassen.

Nutzt unsere kostenlosen HIVTestangebote in der Lübecker AIDS-Hilfe und kostengünstigen CheckAngebote in der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und HIV im Gesundheitsamt.

HIV-Schnelltest-Angebot für MSM 16 – 21 Uhr in der Lübecker AIDS-Hilfe e.V. Anmeldung unter Tel. 0451 72551 anonym und kostenlos

Mittwoch, 19. Aug. 2020

MenCheck-Wochen Fit & gesund? Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und HIV Anmeldung unter Tel. 0451 122-5327

Mo. 24. – Fr. 27. Aug. 2020

„Ich will es wissen!“ www.luebecker-aids-hilfe.de

Immer am ersten Mittwoch im Monat (zur Zeit) von 17 – 20 Uhr

HIV-Schnelltest für Männer & Trans*Menschen

Voranmeldung unter Tel. 0451 72551 anonym und kostenlos in der Lübecker AIDS-Hilfe

Mi. 5. Aug. + 2. Sept. 2020


FOTOS: KEVIN HACKERT


... DEN JUNGEN HABEN SIE ERSCHOSSEN, WEIL

ER SCHWUL WAR! SCHWIERIGE ANNÄHERUNG AN EIN FÜR LANGE ZEIT UNBEKANNTES SCHICKSAL

Wurde über die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der bundesdeutschen Gesellschaft insgesamt sehr lange geschwiegen, so finden bis heute die Menschen, die aufgrund ihrer Homosexualität verfolgt wurden, kaum Erwähnung. Im Fall von Paul Gerbaulet war es zudem ein langer Weg, seine Lebens- und Leidensgeschichte zumindest in Teilen zu rekonstruieren. Aufmerksam auf einen 1942 am Hamburger Höltigbaum hingerichteten jungen Mann mit Lübecker Adresse machte die Initiative für Stolpersteine ein Hamburger Historiker. Auf den Schießständen des einstigen Übungsplatzes der Wehrmacht wurden von 1940 bis 1945 mehr als 300 Wehrmachtsangehörige hingerichtet, zum Tode verurteilt zumeist wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung. 


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Der ungewöhnliche Familienname Gerbaulet machte es möglich, telefonisch Kontakte zu ferneren Verwandten zu finden, darunter einem Familienforscher, der die Verbindung zu nahen Angehörigen herstellen konnte. Im Gespräch mit einem Neffen Paul Gerbaulets kam dann schließlich zur Sprache, dass dieser homosexuell gewesen war, dies aber auch in der Familie ein Tabuthema gewesen sei. Durch die Erinnerungen der Familie und die Angaben der Wehrmachtsauskunftsstelle (WASt) ließ sich einiges über den Lebensweg von Paul Gerbaulet herausfinden. Doch viele Fragen bleiben... Geboren wurde Paul Gerbaulet am 1. April 1910 in der westfälischen Kleinstadt Epe im Kreis Ahaus im westlichen Münsterland. Seine Eltern waren der Kaufmann Bernhard Gerbaulet (Jg. 1878) und Maria Theresia Gerbaulet, geborene Henke (Jg. 1878). Gemeinsam mit dem älteren Bruder Johannes (Jg. 1909) und den jüngeren Geschwistern Alfred Bernhard (Jg. 1913) und Maria (Jg. 1915) wuchs er in Epe auf und besuchte das Gymnasium. Nach dem Abitur begann er sein Studium der Veterinärmedizin in Münster und erwarb 1938 an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover den Doktortitel. In Vetschau im Spreewald fand er eine erste Anstellung.

Doch mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 wurde der 29 Jährige einberufen und stand fortan als Angehöriger des Ersatz - Reserveregiments II in einem Militärverhältnis. Was mag geschehen und in ihm vorgegangen sein, dass er sich bald darauf zu einem folgenschweren Schritt entschloss? Dank der Hilfe eines in Finnland lebenden Verwandten konnte er sich einige Monate lang in dessen Sommerhaus verbergen. Was aber veranlasste ihn, diesen Unterschlupf wieder zu verlassen? War es der bevorstehende nächste Winter? Wuchsen die Bedenken des Verwandten? War das Versteck nicht mehr sicher durch die zunehmende Annäherung Finnlands an Nazideutschland? Und was bewog Paul Gerbaulet, nach Lübeck zu gehen? Wie war der Kontakt zu Johanne Ahrens entstanden? Ab dem 12. September 1940 war Paul Gerbaulet in Lübeck in der Katharinenstraße 53 gemeldet und gab gegenüber der Meldebehörde als Religionszugehörigkeit „gottgläubig“ und das Wehrverhältnis „Ersatz Reserve II“ an. Nur gut zwei Monate konnte er unbehelligt in der Stadt leben. Am 26. November 1940 wurde er von der Kriminalpolizei Lübeck verhaftet, erkennungsdienstlich behandelt und in die Strafanstalt Lübeck Lauerhof gebracht. Von dort wurde er nach Hamburg überführt. Vom 5. Dezember 1940 befand er sich dort zunächst beim 1. Kriegsgefangenen-Arbeits- und Baubataillon 30. Nach drei Monaten wurde er am 18. Februar 1941 als Schütze in das 1. Infanterie-Ersatzbataillon 90, Hamburg-Rahlstedt versetzt. Zwischenzeitlich war er der Genesenenkompanie des 5. Infanterie-Ersatzbataillon 90 in HamburgWandsbek zugewiesen, vom 18.12.1941 an.

FOTOS: PRIVAT, KEVIN HACKERT

Die Lübecker Meldekarte verriet, dass Paul Gerbaulet Tierarzt gewesen, aus Vetschau im Spreewald nach Lübeck gekommen war und hier für kurze zwei Monate in der Katharinenstraße 53 gelebt hatte, und zwar als Untermieter der verwitweten Johanne Ahrens. Sie arbeitete als Trichinenbeschauerin auf dem nahegelegenen Schlachthof und hatte über ihre Schwester Maria von der Felsen Verbindung zu Kreisen des Widerstands gegen das NS-Regime.


Was war geschehen? War er krank? Verwundet worden? Oder hatte er sich selbst eine Verletzung zugefügt? Über seinen Verbleib wird laut Mitteilung des Gerichtes der Division 190 mitgeteilt, er sei am 31. März 1942 um 6:30 Uhr in Hamburg-Rahlstedt auf dem Schießstand des Truppenübungsplatzes Höltigbaum erschossen worden. Laut Mitteilung des Landgerichtes Lübeck vom 11. April 1942 wurde er zuvor zum Tode verurteilt und von seinen Kameraden hingerichtet.

Paul Gerbaulet ist einer von vielen Männern in Lübeck, die in der NS Zeit verfolgt und ermordet wurden, weil sie Männer liebten. Und er ist einer von mindestens 330 Wehrmachtsangehörigen, die allein in Hamburg hingerichtet wurden. Heute erinnert ein Denkmal am Truppenübungsplatz an deren Schicksal. Keiner der Verantwortlichen wurde je zur Rechenschaft gezogen.

Besonders hart traf dies seine Eltern. Pauls 93jährige Tante erinnerte sich 2014, dass ihre Schwiegermutter, also Pauls Mutter, ihr einmal erzählt hatte: „…den Jungen haben sie erschossen, weil er schwul war.“ Anlässlich der Hinrichtung waren Maria und Bernhard Gerbaulet damals nach Hamburg gefahren. Pauls Vater holte seinen Sohn in Begleitung eines Wachmannes aus seiner Zelle zum letzten Gang auf den Schießplatz ab. Paul Gerbaulet wurde die Frage gestellt, ob er die Augen verbunden haben möchte, was dieser ablehnte. Dann wurde er vor den Augen seiner Eltern erschossen.

In Lübeck erinnert seit 2014 ein Stolperstein in der Katharinenstraße 53 vor dem Haus der Familie Ahrens an den jungen Tierarzt.

Christian Rathmer und Heidemarie Kugler-Weiemann

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Paul Gerbaulet starb am Vorabend seines 32. Geburtstages. Der Sterbefall wurde am 26. Juni 1943 beim Standesamt Hamburg-Rahlstedt unter der Registriernummer 105/43 beurkundet. Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf, Grabreihe G 72/23/34 bestattet.

LINKS NACH RECHTS:. JOHANNES (HANS) JG. 1909, MARIA (MIA) JG. 1915,. PAUL JG. 1910 UND ALFRED BERNHARD JG. 1913.


Wir lieben Jubiläen und feiern mit dieser Ausgabe 10 Jahre Pride Magazin. Am 19. Juni 2010 konnte das erste CSD-Magazin an unseren Infoständen auf den benachbarten CSDs, in den Treffpunkten der LSBTIQ*-Community und an den bekannten Auslagestellen zum ersten Mal gegriffen werden. Das Heft ist außerhalb der gängigen Onlineformate unser Medium ein Mal im Jahr mit queeren Themen umfassend an eine breite Öffentlichkeit zu treten. Dabei schauen wir auf ein bewegtes Jahrzehnt zurück: Die Öffnung der Ehe und das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare; die Aufhebung der Urteile, die aufgrund des § 175 StGB gefällt wurden, sowie die Entschädigung der noch lebenden Verurteilten; der Landtag in Schleswig-Holstein beschliesst einen Aktionsplan gegen Homophobie; die Landespolizei richtet eine Zentrale Ansprechstelle LSBTIQ* ein; Lübeck erinnert an die Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität von den Nazis verfolgt wurden, in Form einer Gedenktafel. Um nur einige Meilensteine zu nennen. Wir möchten das Jubiläum nutzen und uns bei den vielen Gastautor:innen und Anzeigenkund:innen, allen Mitwirkenden und euch, die ihr unser Magazin so treu gelesen habt, bedanken. Auf die nächsten 10 Jahre…

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DOS & DON’TS IM UMGANG MIT TRANS-, NICHT BINÄREN UND GENDERQUEEREN MENSCHEN

 

Wenn wir uns unterhalten und du unsicher bist, frag mich gerne nach meinen Pronomen

Versuch, diese Pronomen zu nutzen, auch wenn es dir am Anfang ungewohnt vorkommt. Wenn du einen Fehler machst, musst du kein großes Problem daraus machen, sag einfach kurz Entschuldigung und verbessere dich.

Frag nicht nach meinen Pronomen oder gar „bist du ein Mann oder eine Frau“, wenn wir uns nicht kennen, du einfach neugierig bist und die Information nichts zur Sache tut.

Nutze auch dann nicht meine alten Pronomen oder meinen Geburtsnamen wenn du von mir in der Zeit vor der Transition sprichst.

Nutze den Namen für mich, den ich dir nenne und frag mich nicht nach meinem Geburtsnamen (Deadname). Der Geburtsname ist für viele von uns mit jahrelangem Leid und Unwohlsein verbunden, damit angesprochen zu werden oder darüber zu reden kann schrecklich sein. Und hey, welchen Grund gibt es für dich überhaupt danach zu fragen?

Bitte sag nicht „Tom, der mal Maike war“, wenn du über mich sprichst. Wenn du meinen Geburtsnamen kennst, ist das ein Privileg und ein Zeichen von großem Vertrauen. Bitte missbrauche das nicht, um mich vor anderen zu outen oder neugierige Fragen zu produzieren.

Auch wenn du nicht nachvollziehen kannst, wieso ich fühle, wie ich fühle, wünsche ich mir, dass du es respektierst, akzeptierst und mich annimmst, wie ich bin.

Vermeide Sätze wie „aber ich kannte dich immer als Mann“, „wieso willst du denn ein Mann sein, du bist doch so eine hübsche Frau?“, „Vor zwei Jahren hattest du doch noch einen Rock an“. Viele von uns haben jahrelang mit unserer geschlechtlichen Identität gekämpft, wenn ich das also mit dir teile, versuch sensibel zu reagieren und es einfach hinzunehmen. Unterstütze mich, indem du meine neuen Pronomen nutzt.

• • •

Es gibt nicht einen Transgender und fünf Transgender. Transgender ist ein Adjektiv. Wir sprechen also immer von transgender Personen oder Menschen. Es ist keine Geschlechtsumwandlung, sondern eine Angleichung. Wir lassen unseren Körper an unsere geschlechtliche Identität angleichen. Es ist keine Entscheidung trans sein zu wollen. Man sucht sich nicht aus, dass das nach der Geburt zugewiesene Geschlecht falsch ist. Es ist eben einfach falsch.

FOTOS: NITO100;

ALLGEMEINE POINTER:


Bitte überlege, ob du mich persönliche Sachen aus Neugierde fragst, oder weil es für unser Gespräch relevant ist. Wenn du nur aus Neugierde fragen willst, dann mach es lieber nicht.

Wir sind alle wissbegierige Wesen, aber frag mich nicht danach, wie ich Sex hab, wie meine Geschlechtsorgane aussehen oder andere solcher privaten Dinge, wenn du in der gleichen Situation nicht auch eine Cis-Person fragen würdest.

Wenn du mich attraktiv findest, sag mir das gerne. Wir hören alle gerne Komplimente. Aber bitte nicht „du bist attraktiv...für einen Trans-Mann“ oder „Für eine Trans-Frau siehst du aber hübsch aus“.

Du hast den Eindruck, dass ich mich vielleicht nicht in der passenden Toilette aufhalte? Weise mich bitte nicht darauf in. Ich weiss durch welche Tür ich gegangen bin.

Bitte sei nicht beleidigt, wenn ich dich nicht allgemein über die Begriffe, Inhalte und Unterschiede geschlechtlicher Identitäten im Allgemeinen oder Besonderen aufklären möchte. Das ist auch für mich anstrengend und manchmal möchte ich einfach mein Leben leben ohne mich ständig erklären zu müssen.

Informiere dich gerne selbst über geschlechtliche Identitäten und Ausdrücke dafür, wie genderqueer, transgender und nicht-binär, damit du mich besser verstehst.


PRIDE HOROSKOP

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STIER (21.04. - 21.05.) Das kann ein ganz besonders heisser Sommer für dich werden, denn Sonne und Venus machen dich enorm anziehend. Nutze jetzt die Chancen, die sich dir bieten. Wolke sieben steht bzw. schwebt für dich bereit. Los geht’s!

ZWILLINGE (22.05. - 21.06.) Die Sterne helfen dir dabei, deine Beziehung abwechslungsreich und prickelnd zu gestalten. Auch für Familienplanung könnte jetzt der richtige Zeitpunkt sein. Deine Vorhaben stehen in einem glänzend gutem Licht.

KREBS (22.06. - 22.07.) Schlage in Sachen Sex und One-Night-Stands gern mal etwas über die Stränge. Der Sommer ist einfach zu kurz um ihn ungenutzt zu lassen. Leg die Bedenken ab, denn dank Saturn findest du schnell wieder zu dir zurück.

LÖWE (23.07. - 23.08.) Mit Hilfe der Venus machst du deinem Ruf als leidenschaftlicher Mensch alle Ehre. Dein Liebesleben ist aufregend und dein Schatz geniesst jede Sekunde mit dir. Jetzt bloß nicht in Routine verfallen. Mach weiter so!

JUNGFRAU (24.08. - 22.09.) Jetzt funkt es schnell und alles erscheint unkompliziert. Saturn deutet an, dass da sogar was für die Zukunft dabei ist Neben Dates könnte mit etwas Geduld also auch bald die große Liebe vor der Tür stehen. Lass sie rein!

WAAGE (23.09. - 23.10.) Venus und Mars laufen beide quer. Da sind Fingerspitzengefühl und Gelassenheit gefragt. Schöne Impulse sendet Jupiter und hält ein Happyend für dich bzw. euch beiden bereit. Du muss es jetzt einfach nur zulassen.

SKORPION (24.10. - 22.11.) Du magst es unkompliziert und spontan? Dann hält dieser Sommer einige Überraschungen für dich bereit. Jupiter gibt dir die nötige Kraft um zu Flirten was das Zeug hält. Die Liebe ist stark in dir diesen Sommer.

SCHÜTZE (23.11. - 21.12.) Mars liefert anregende Vibes, die deinen Sex-Appeal steigern und Lust auf mehr machen. Das klappt in der Erotik als auch im Beziehungsalltag hervorragend. Nutze die positive Energie und mach was für die Zukunft draus.

STEINBOCK (22.12. - 20.01.) Diesen Sommer kannst du es ruhig angehen und dich von der Liebe finden lassen. Saturn sorgt dafür, dass sich viel Gelegenheiten bieten, aufregenden Menschen zu begegnen. Der Stern an deinem Liebeshimmel wird dabei sein.

WASSERMANN (21.01. - 18.02.) Höre jetzt auf, nur von der Liebe zu träumen und sorge aktiv dafür, dass dieser Sommer erotische Freuden bietet. Von Mars erhältst du jeden Support für prickelnde Situationen. Dabei darfst du gern mal neue Dinge ausprobieren.

FISCHE (19.02. - 20.03.) Du lernst schnell und unkompliziert nette Leute kennen, mit denen du sofort auf einer Wellenlänge bist. Venus bringt dabei Schwung in Herzensdinge. So kann aus Freundschaft jetzt schnell viel mehr werden.

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tiefe Achtung

Einfall, Gedanke

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Heiterkeitserfolg

Lebenshauch

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Immer noch keine Gender-WCs !

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Grundgedanke

mit regelmäßigen Zeilen versehen

heikel, bedenklich

Muster, Prüfungsstück

Laubbaum, Rüster

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Feier im Freien Beistand

abfallendes Gelände dt. TV-, Filmstar (Veronica)

Schiff zum Übersetzen

einen Kredit zurückzahlen

italienische Weinstadt

...es bedauert:

Nahrung des Wildes

5

wertloses Zeug; Tand, Flitter

Ansprache, Vortrag

8 Insel vor dem Golf von Neapel

mittel- u. südamerikanische Währung

deutsche Filmdiva (Hildegard)

Knödel, kugelförmige Speise

stark, heftig (Strömung)

Runddorf afrikanischer Stämme

Lichtöffnung im Gebäude

3

weißer Baustoff; Düngemittel

Sultanat am Arabischen Meer

Honigwein Küstenstaat Brasiliens Zwist, heftiger Wortwechsel

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Schling-, Urwaldpflanze Abk. für Norddeutscher Rundfunk

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LÖSUNG: 1

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Von den Linken beantragt! Von der GroKo gebrochen!

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festliches Essen (franz.) Form des christl. Gottesdienstes

Auf dem CSD-Podium von allen Parteien versprochen

augenblicklicher Vorrat

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www.die-linke-luebeck.de: Hundestr.14; 7074411


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FOTOS: KEVIN HACKERT

PRIDE MO 34


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OMENTS 35


NEWS

Out in Lübeck ist gewachsen Out in Lübeck gibt es nun auch als eigene Website. „Bislang haben wir nur queere Termine auf Facebook angekündigt“, sagt OiL-Macher Oliver Pries. „Jetzt wollen wir auch queere Geschichten aus Lübeck erzählen. Geschichten von Menschen und Veranstaltungen.“

Ergänzt wird das Angebot durch News aus aller Welt. Out in Lübeck ist zu finden unter www.outinluebeck.de. Wer Ideen für Geschichten hat, darf sich gerne an kontakt@outinluebeck.de wenden. www.outinluebeck.de

Beratung für junge LSBTIQ* Ihr erreicht die Beratung von NaSowas - der Informations- und Beratungsstelle für junge LSBTIQ* (U27), ihre Angehörigen, Fachkräfte und anderen Interessierte - mittwochs telefonisch

(0451/7075588) von 10h - 12h und 14h - 16h oder per Mail (beratung@lambda-nord.de). Nähere Infos findet ihr unter: lambda-nord.de/beratung

SCHLAU Lübeck wächst Ich bin Henrike, 24, seit 2015 Studentin an der Uni Lübeck und seit kurzem Team-Koordination bei SCHLAU Lübeck. SCHLAU ist ein Antidiskriminierungs- und Bildungsprojekt für queere Vielfalt, bei dem junge LSBTIQA*-Menschen mit ihren persönlichen biographischen Geschichten im Mittelpunkt

stehen. Wer Lust hat, bei SCHLAU mitzumachen, oder gerne einen Workshop für die eigene Schulklasse, Bildungseinrichtung o.Ä. ausmachen möchte, kann sich unter schlau-hl@lambda-nord.de an mich wenden.

Queere junge Menschen aus Lübeck und ihre Eltern werden gehört QUEERE LÜBECKER*INNEN (U27): www.soscisurvey.de/queerejugendarbeit/ ELTERN QUEERER LÜBECKER*INNEN: www.soscisurvey.de/queerejugendarbeit/?q=Eltern

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Männertestwochen 2020 im Gesundheitsamt!! Sie haben Sex mit verschiedenen Partnern? Sie wollen wissen, ob Sie sich mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) angesteckt haben? Noch zweimal in 2020 bieten wir für Männer und Transmenschen eine anonyme, kostengünstige und vertrauliche Risikoanalyse und ggf. eine Laboruntersuchung auf STI´s an:

• 24. – 27. August 2020 • 09. – 12. November 2020 täglich von 8:00 – 16:00 Uhr mit Terminabsprache unter 0451-122/5327 Hansestadt Lübeck, Gesundheitsamt, Sophienstraße 2-8, 23560 Lübeck

Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und HIV im Gesundheitsamt Lübeck Wir bieten Ihnen eine vertrauliche, anonyme Beratung zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) mit dem besonderen Schwerpunkt der HIV-Infektion an und haben die Möglichkeit anonyme Untersuchungen durchzuführen. Mit Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz klären wir Ihre Fragen zu sexuellen Infektionsrisiken. Wir wollen, dass Sexualität

angstfrei und sicher erlebt werden kann. Des Weiteren engagieren wir uns im Präventionsbereich und in der Projektarbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen. Zu den angegebenen Sprechzeiten - zur Zeit Die und Do 9:00 - 15:00 Uhr - ist aus aktuellem Anlass eine telefonische Terminabsprache erforderlich: 0451-122/5327

FOTOS: PRIVAT

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Das Jugendnetzwerk lambda::nord e.V. hat zwei Umfragen gestartet. Die Ergebnisse unterstützen die Entwicklung eines Konzeptes für queere Jugendarbeit (zu der auch Elternarbeit gehört) in Lübeck. Nehmt teil und erklärt, was ihr euch wünscht bzw. was ihr braucht.


DIE FAMILIE

SUCHT VERSTÄRKUNG BEITRITTSERKLÄRUNG

Die DNA eines jeden Vereins sind seine Mitglieder. Ob Fußball, Kleingarten, Musik oder Selbsthilfe. Sie alle wären nur ein Stück Papier mit einer Satzung, wenn sie nicht Menschen zusammenführen würden, die sich mit Kreativität, Schaffenskraft, Verbindungen oder einfach nur mit ihrem Vereinsbeitrag einbringen.

Hiermit beantrage ich die Aufnahme im Lübecker CSD e.V. Name, Vorname / Name der juristischen Person oder sonstigen Gruppe

Straße / Hausnummer

Auch der Veranstalter des Christopher Street Day in Lübeck ist so ein Verein. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, queere Lebensweise sichtbar zu machen und Akzeptanz für LSBTIQ* zu stärken.

PLZ

Wohnort

E-Mail-Adresse

Telefon

Dieses Ziel möchten wir mithilfe von politischem und gesellschaftlichem Engagement erreichen. Im Rahmen von diesem Engagement organisieren wir den Christopher Street Day (CSD), und somit die größte politische Veranstaltung im Lübecker Raum.

Geburtsdatum

ICH ZAHLE EINEN MONATLICHEN BEITRAG* VON

3€

5€

10€

_____€

*Monatlicher Regelbeitrag 3€, für Nichtverdienende 1,50€ Der Beitrag wird jährlich im Februar fällig.

Überweisung auf das Vereinskonto Lübecker CSD e.V. IBAN: DE09 2305 0101 0030 0115 63 BIC: NOLADE21SPL Sparkasse zu Lübeck

Ein Willkommen gilt, unabhängig ihres Alters, Geschlechts, sexueller Identität, Herkunft und Religion, allen Menschen, die sich mit unseren Vereinszielen identifizieren.
Diese Ziele bilden die Grundlage für eine gelebte Vereinskultur. Das Miteinander ist geprägt von einem familiären Klima, Akzeptanz und gegenseitigem Respekt. Verbindlichkeit gegenüber dem Verein, sowie allen Mitgliedern wird bei uns großgeschrieben.

SEPA-Lastschriftmandat Ich ermächtige den Lübecker CSD e.V. Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Gleichzeitig weise ich mein Kredit-institut an, die von dem Lübecker CSD e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir in einem gesonderten Schreiben mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Gläubiger-Identifikationsnummer: DE70ZZZ00000347715

Allen Vereinszugehörigen bieten wir neben dem ehrenamtlichen Engagement auch Möglichkeiten zum freundschaftlichen Austausch und Kennenlernen, wie bei Spiele- und Filmabenden, Reisen zu benachbarten CSDs oder regelmäßigen Teamtreffen.

Kontoinhaber/in

IBAN

Kreditinstitut

Wir freuen uns, wenn wir bald auch Dich bei uns begrüßen dürfen. Mehr zum Verein und zur Mitgliedschaft findest du unter:

BIC

Die Satzung des Vereins erkenne ich an. Ort, Datum

www.luebeck-pride.de

Unterschrift*

*Bei Minderjährigen des Unterschrift des Erziehungsberechtigten.

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Um eine Plattform für Begegnung, Austausch und Aufklärung bieten, organisieren wir auch weitere, fest in das kulturelle Leben Lübecks verankerte, Aktionen und Ereignisse.


CORONA SO GAR NICHT #QUEERTASTISCH 38 WWW.LUEBECK-PRIDE.DE

Mit dem Auftauchen des Virus in Europa und den notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung schlossen nicht nur Bars, Restaurants und Clubs, auch die Treffpunkte, Gruppenangebote und Beratungsstellen der LSBTIQ*-Gemeinschaft mussten ihre Arbeit einstellen bzw. ins Internet verlagern. Auch der Lübecker CSD e.V. sagte seine regelmäßigen Veranstaltungen ab, beendete die Queer Cinema - Saison vorzeitig, stellte den beliebten Spieleabend ein und setzte alle öffentlichen Aktivitäten aus. Ähnliches spielte sich bei der AIDS-Hilfe und in der Jugendarbeit ab. „So what? Wir können doch mal auf Mau-Mau oder die große Leinwand verzichten?“ Darauf schon, aber diese Termine sind mehr als bloßes Beisammensein. Sie sind reale Frei- und Schutzräume. Nicht selten machten Menschen bei uns ihre ersten öffentlichen Gehversuche in der eigenen sexuellen und/ oder geschlechtlichen Identität, erlebten ein akzeptierendes Umfeld, bekamen Antworten auf Fragen, die sie in Familie, Schule oder Freundeskreis nicht stellen können und erlebten dabei ein „Ich bin nicht allein“ - Gefühl. Gravierende Auswirkungen hat der Lockdown auch auf das Leben von vielen Trans* und nicht-binäre Menschen in Lübeck und Schleswig-Holstein. Sie sind generell häufiger von sozialer Isolation betroffen und besonders auf psychosoziale sowie

medizinische Versorgung angewiesen. Viele Angebote, Arzttermine und Sprechstunden mussten jedoch verschoben oder abgesagt werden. Das betrifft insbesondere auch geschlechtsangleichende Operationen, auf die Betroffene nicht selten deutlich länger als ein Jahr warten. Sichtbarkeit, eine der wirksamsten Maßnahmen für die Akzeptanz von LSBTIQ* Menschen in der Gesellschaft, spielt sich seit März nur in den eigenen vier Wänden oder online in der eigenen Filterblase ab, wenn dies die Lebensbedingungen, die Familie oder Mitbewohner:innen überhaupt zulassen. Die Pandemie hat nicht nur die Planungen für den Christopher Street Day 2020 in Lübeck durchkreuzt, sondern auch schwere Folgen für die öffentliche Wahrnehmung von LSBTIQ* Menschen. Nicht selten hören wir wieder „Als ob wir gerade keine anderen Probleme hätten…“ und die Belange der Community drohen mit Verweis auf Wirtschaftskrise, Kurzarbeit und Neuverschuldung hintenangestellt zu werden. Während die Angebote in der AIDS-Hilfe und der Jugendarbeit langsam wieder hochfahren, ist es unsere gemeinsame Aufgabe die verblassende Sichtbarkeit von LSBTIQ*-Menschen und der queeren Gemeinschaft in der Öffentlichkeit auch außerhalb von OnlineCSDs zu stärken. Wir werden - unter den gegebenen Bedingungen - unser Möglichstes tun und am 15. August wieder „Pride“ in die Hansestadt zaubern. Mit euch kommen Vielfalt, Selbstbewusstsein und Farbe hinzu. Lasst den CSD 2020 wirken, bis wir 2021 wieder richtig auf die Straße gehen können, denn Stonewall war kein Livestream. Happy Pride! Das Team des Lübecker CSD e.V.

FOTOS: TATIANAZAETS, WWW.ISTOCKPHOTO.COM

Lübeck war schon vor dem Ausbruch der Coronapandemie kein LSBTIQ*-Hotspot mehr. Die letzte Bar, die queeres Publikum ansprach, schloss 2016. Andere Angebote muss man mit der Lupe suchen, zudem scheint die Community zersplittert und ins Internet zurückgezogen. Diese Situation hat Corona noch verschärft und queeres Leben gänzlich ins Private zurückgedrängt.


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DIE CORONA-WARN-APP:

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Pflege braucht Menschen. Und umgekehrt.

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