Marlowski Juli 2016

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unbezahlbar 60 / 07.2016

VERLOSUNG

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The Subways

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Kiels große Bühne

RANDSPORT Paddel-Parade

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Beckerhandwerk

VON HIER FÜR DIR Eine Stielfrage

Andy Wirtz Titelfoto: Marco Knopp

… für den Norden gemacht

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Eine Sommerliebe – Kiel

Matthias Fehrke

Die Kieler Woche liegt gerade eine Bierlänge zurück und gehörte dieses Mal wettertechnisch zu den angenehmeren KiWos. Ich frage mich dann immer: Was denken die Leute, die zum ersten Mal an einem sonnigen Tag zur Kieler Woche nach Kiel kommen, die ausgelassene Atmosphäre in der Stadt genießen und das vielfältige Programm auf sich wirken lassen?

IMPRESSUM Ausgabe: Juli 2016 herausgeber Matthias Fehrke chefredakteur Matthias Fehrke (V. i. S. d. P.) Kontakt: mf@marlowski-magazin.de redaktion Matthias Fehrke (mf), Maschine, Marco Knopp (mk), Niko Leiser (nl), Christopher Voges (cv), Anka Rotter (ar), Karin Hamann (kh), Cornelia Wunder (cw) Kontakt: redaktion@marlowski-magazin.de anzeigenkoordination & mediaberatung Matthias Fehrke Kontakt: mf@marlowski-magazin.de druck nndruck, Kiel Auflage: 15.000 grafik & gestaltung Karin HaMann Kontakt: grafik@marlowski-magazin.de

www.marlowski-magazin.de

© 2016 Kronshagener Agentur & Haase Verlag GmbH

fotos © Marco Knopp; ©hristopher Voges; © sebra - Fotolia.com (S. 25); © dederer - Fotolia.com (S. 26); © Katharina Becker (S. 27); © nanisimova - Fotolia.com, CC BY-SA 3.0 - Jurriaan (S. 29); © Niko Endres - Fotolia.com (S. 30) marlowski erscheint im Kronshagener Agentur & Haase Verlag GmbH Tonberg 11a | 24113 Kiel Telefon: 0431/647999-80 Fax: 0431/647999-11 Handelsregister: Amtsgericht Kiel, HRB 1296 Sämtliche enthaltenen Beiträge, Abbildungen und von der Kronshagener Agentur & Haase Verlag GmbH gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages genutzt werden. Speziell namentlich gekennzeichnete Beiträge und Kolumnen geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion, sondern die des Verfassers wieder. Es wird für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder keinerlei Haftung übernommen. Ebenso wird keine Veröffentlichungsgarantie gegeben.

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Muss nicht automatisch der Wunsch entstehen, hier will ich leben, studieren, wohnen, Kinder zeugen? Es gibt dann keinen schöneren und bunteren Ort auf der Welt als Kiel. Gut – vielleicht ein wenig übertrieben, aber Übertreibung veranschaulicht. Als ich bei dieser Kieler Woche zu später Stunde mit dem Rücken zum Wasser an der Kiellinie saß, meinte ein Freund: »Dreh dich mal um, dann weißt du, warum wir hier leben.« Tatsächlich ist unsere alte Fördestadt im Sommer ein Kracher. Wer sich dann nicht in Kiel verliebt, der verliebt sich wahrscheinlich niemals. Ja natürlich wissen wir als Kieler auch wie sich verregnete, kalte und stürmische Sommer anfühlen, aber wer denkt schon beim Verknalltsein ans Schlussmachen?

das ist drin kiel 4 Kiel-Marketing / Der Sommer am Bootshafen 5 Wir gehen stiften! / Hans-Henseleit-Stiftung

Unser Kieler Kerl, Andy Wirtz, sieht das Surfen als Lebenseinstellung. Es ist keine Sache, die man einfach so macht wie Joggen, sondern Surfer ist man den ganzen Tag und lebt es. Mit welcher Leidenschaft und Begeisterung er zum Surfen gekommen ist, hat er uns exklusiv erzählt. Mittlerweile hat er aus seiner Leidenschaft eine eigene Marke entwickelt und etabliert. Passenderweise heißt sie »Norden«, ist in Kiel beheimatet und auf allen Meeren zu Hause. Viel Spaß und wir lesen uns im August wieder!

titelstory 16

Kieler Kerl Andy Wirtz

6 Holstein Kiel / Endlich eine Dauerlösung 7 Kiel Historisch / Feuerschiff Kiel oder Alexander von Humboldt

8 anstadt / Strande instadt / Brauereiviertel

10 Hundertsechs Meter Kiel / Das Kieler Opernhaus

13 Von hier für dir / Packeis in the sunshine 14 Bankenkrise / CAP 27 metrospektive / Aus Alt »Mach Mittag« 29 Verschossen in Kiel / Leserfoto

und sonst so 9 Laufschule / Auf dem Laufenden mit Ralf Nöst 14 Randsport / Ich kanu Polo spielen 25 Frisch geschnitten / Beratung lohnt immer 25 Wenn der Vater mit dem Sohn / Schlüppergate 28 Grilling Me Softly / Wild 28 Wer wird Grillionär? / LotusGrill 29 Wissen macht Hääh! / Sag ma’, von wo kommst du denn her?

kultur 2 marlowski präsentiert / The Subways Wacken / Land unter oder sengende Hitze

3 GUMM PRIX / Pumpt Luft in eure Boote! 12 Palim, Palim / Kommt Maschine auf ‘ne Rallye... 20 Autos von gestern / Seat Marbella 22 Das geht los / marlowskis Veranstaltungskalender

30 Katar 2022 / Schuldenspruch

mahlzeit 30 Bier des Monats / Onkel Herbert Rhabarber Weisse

NEU

32 Unser Kochpeter / Flammkuchen auf dem Wrap 32 Benks kleine Ginschule / Elephant Gin

24 Maschines monatlicher Almanach 26 Plattgemacht / Grill mal wedder Poets Corner / Von und mit Björn Högsdal

31 Das ist gut / Buch, Film, Ausstellung

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marlowski präsentiert euch

27. Juli 2016 | 20:00 Uhr

In Sachen Musik steht der Sommer für Festivals und eher weniger für Club-Konzerte. Doch für einen Auftritt in der Pumpe am 27. Juli unterbrechen sie ihre Festival-Rundreise quer durch Europa.

Karten unter 0431 / 9 14 16, www.mittendrin-gmbh.de und an allen bekannten VVK-Stellen.

verzierten. Im Anschluss erlangte man über all die Jahre durch zahlreiche Festivalauftritte und die beiden folgenden Alben »All or Nothing« (2008) sowie »Money and Celebrity« (2011) eine immer größer werdende Fan-Base. Auch wenn die Teenager-Liebe zwischen Billy und Charlotte mittlerweile ein Ende gefunden hat und es haufenweise Bands gibt, die schon an viel weniger gescheitert sind, hat es »The Subways« nicht geschadet, höchstens ein bisschen wehgetan. Stattdessen rocken sie weiterhin unbeirrt auf sämtlichen Bühnen und haben 2015 ihr aktuelles Album »The Subways« auf den Musikmarkt gebracht.

verlost 3 x 2 Tickets für

die Pumpe

Karten gibt es auch bei uns! Denn marlowski verloset 3 x 2 Tickets für die Show in der Pumpe. Mail an: gewinner@marlowski-magazin.de Stichwort: Trio Infernal Einsendeschluss: 24.07.2016 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Fotos: © Michael Gröblbauer

Die Anfänge der britischen Band aus Welwyn Garden City sind für Indie-Rock-Verhältnisse soweit keine ungewöhnlichen: Die beiden Brüder Billy Lunn und Josh Morgan haben gemeinsam in ihrem Kinderzimmer Songs von Nirvana nachgespielt und sich so selbst das Gitarre- (Billy) und Schlagzeugspielen (Josh) beigebracht. Irgendwann in der Zeit der Adoleszenz traf Billy auf Charlotte Cooper, die ihm nicht nur bei der Mannwerdung half, sondern 2003 auch mit ihrem Bass zur Band hinzustieß. Das Trio nahm Fahrt auf und brachte im Sommer 2005 ihr erstes Album »Young for Eternity« heraus. In Deutschland nahm man überwiegend erstmals Notiz von ihnen, als sie 2006 mit ihrem Song »Oh Yeah« eine Werbekampagne von Hugo Boss akustisch

M The Subways Die Pumpe, Hassstr. 22 Einlass 19:00 Uhr, VVK 20,- zzgl. Geb.

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Pumpt Luft in eure Boote! Fünf Entführungsfälle stellen das Leben in Eckernförde auf den Kopf. Selbst die Austragung des GUMM PRIX steht in dem gerade erschienenen Küstenkrimi »Strand ohne Wiederkehr« von Arnd Rüskamp und Hendrik Neubauer infrage. Doch auf das Ermittlerduo Rasmussen und die Brix ist Verlass, am Ende klärt sich alles und der Kult-Event kann auch 2016 über die Bühne gehen.

Fotos: © Udo Hallstein

GUMM-PRIX Termine

2. Juli 2016 GUMM PRIX Warm Up Utgard, Eckernförde Und das wird er dann am 10. Juli – bereits zum vierten Mal! Der GUMM PRIX im Eckernförder Hafen ist für alle, die Spaß an der phantasievollen Verkleidung und am sportlichen Wettkampf auf dem Wasser haben. Wie in den letzten Jahren gibt es auch dieses Mal tolle Gewinne. Die Teilnehmer können sowohl mit Schnelligkeit als auch mit fetzigen Kostümen punkten. Ob im Gummiboot, Schwimmreifen, auf der Badeinsel oder mit dem Schwimmtier. Auf das Siegertreppchen kommen die drei Schönsten bis Schrillsten und die drei Schnellsten.

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Jahr für Jahr versammeln sich immer mehr Fans des GUMM PRIX am Sonntag der Eckernförder Sprottentage. Punkt 12.00 Uhr gibt die Hans Dylan Band den Soundtrack. Ab 13.00 Uhr begrüßen die Autoren die Wassersportler an der Bühne an der Hafenspitze. Der Startschuss für das Rennen fällt um 14.00 Uhr. Nach der Siegerehrung lässt um 15.30 Uhr die Kieler Band Waves of Soul die Wellen im Hafen noch mal höher schlagen.

10. Juli 2016 GUMM PRIX – Das Rennen Eckernförder Hafen, Sprottentage 12.00 - 13.00 Uhr Hans Dylan Band. Der Soundtrack zu den Küstenkrimis 13.00 Uhr Moderatoren-Warm-Up und Einweisung der Teams 14.00 Uhr Start des Rennens 15.00 Uhr Siegerehrung 15.30 Uhr Waves of Soul

Die Teilnahme ist kostenlos und famila Eckernförde stellt erneut Boote zur Verfügung. Anmelden könnt ihr euch unter: www.ostseebad-eckernfoerde.de/sprottentage Anzeige

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Der Sommer am Bootshafen Kultur & Segeln mitten in der Stadt

Die Sonne scheint und die Möwen ziehen ihre Kreise über dem Wasser, die ColorLine verabschiedet sich zu ihrer Reise Richtung Norden. Es ist Sommer in Kiel und am Bootshafen inmitten der Stadt pulsiert das Leben. Vom 15. - 17. Juli 2016 lockt Käse trifft Wein zum 8. Mal mit kulinarischen Genüssen der KäseStraße Schleswig-Holstein und besten Weinen aus Süddeutschland. Bei Live-Musik kann man sich herrlich durch das reichhaltige Angebot probieren. Wer mehr über die Weine erfahren möchte, ist bei Sommelière Mareike Jensen vom Weinstall Jensen und einer ihrer Verkostungen am Samstag und Sonntag jeweils um 14.00 Uhr und 16.00 Uhr an der richtigen Adresse. Karten gibt es im Internet oder in der Tourist-Information Kiel.

Ein Wochenende später beginnt der Kieler Bootshafensommer, der seine Gäste vom 22. Juli bis 27. August 2016 immer freitags und samstags mit kulturellen Beiträgen verwöhnt. An gleich drei Thementagen kann man sich durch verschiedene Musikgenres wie Hip Hop, Metal und Techno lauschen und dabei die Atmosphäre direkt am Wasser genießen. Besonders exotisch wird es beim alljährlich stattfindenden Sommerfest der Kieler Auslandsvereine am 30. Juli. Traditionell schließt der Bootshafensommer mit dem Benefiz-Tag, der in diesem Jahr unter dem Motto »Love it like a local« zusammen mit der gleichnamigen Organisation zum Thema Küstenschutz durchgeführt wird.

Das gesamte Programm ist kostenfrei, einschließlich des KIEL.SAILING CITY Schnuppersegelns, das an jedem Veranstaltungstag von Käse trifft Wein und dem Bootshafensommer bis 18.00 Uhr für die kleinen Gäste stattfindet. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es auch unter: www.kiel-sailing-city.de/kaesetrifftwein und www.kiel-sailing-city.de/ bootshafensommer oder auf Facebook: »Käse trifft Wein 2016« und »8. Kieler Bootshafensommer« Das gesamte Musikprogramm gibt es ab Mitte Juli auch fürs Smartphone unter: www.bootshafensommer.de

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Wir gehen STIFTEN! Viele Leute verbinden mit Stiftungen immer einen gewissen Reichtum. Vermögende Menschen tun etwas Gutes mit ihren Stiftungen und stellen es der Gesellschaft auch nach Ihrem Ableben zur Verfügung. Es gibt unterschiedliche Arten von Stiftungen wie zum Beispiel Förderstiftungen, die Tätigkeiten Dritter finanziell fördern, und operative Stiftungen, die zur

Erfüllung des Stiftungszwecks selbst Projekte durchführen. Meist sind Stiftungen auf ewig angelegt. Es werden aber auch Stiftungen mit begrenzter Lebensdauer gegründet, die ihr Vermögen nach und nach aufbrauchen (Verbrauchsstiftungen). Wir stellen euch in den nächsten Ausgaben Stiftungen aus verschiedenen Bereichen vor, die hier in Kiel tätig sind.

In diesem Monat:

DECK 8 – DIE BAR. KIELS BESTE DRInKS In TRAUMhAFTER höhE!

Hans-HenseleitStiftung

DECK 8 – DER FILM im ATL A NTiC HoTeL K ieL · Raiffeisenstraße 2 · 24103 Kiel Tel. 0431 / 37 499-0 · Fax -500 · info@deck8-kiel.de So bis Do 18.00 – 01.00 Uhr · Fr und Sa 18.00 – 02.00 Uhr

Hans Hermann Henseleit geb. 19.1.1911 in Königsberg gest. 2.3.1997 in Kiel Er kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Kiel und war bis 1974 Leiter der KN-Kulturredaktion. Seine Liebe galt der bildenden Kunst, seit den frühen 50er Jahren setzte er sich vehement für die im Dritten Reich verfemten deutschen Expressionisten ein, vermittelte Käufe, sammelte selbst. In der damaligen Sparkasse Kiel organisierte er überregional bedeutsame Ausstellungen und 1984 errichtete Hans Henseleit mit 59 Unikaten und mehreren Grafikzyklen aus seiner privaten Kunstsammlung eine gemeinnützige Stiftung, die in der heutigen Förde Sparkasse eine dauerhafte Bleibe gefunden hat. Sein Wunsch war es, mit dieser Stiftung einen Beitrag zu leisten, der Öffentlichkeit einen Einblick in die Kunst des 20. Jahrhunderts, ihren Formen und ihren Inhalten, besonders aber auch der Künstler des Landes Schleswig-Holstein zu bieten. Mit dem von Hans Hermann Henseleit ausgewählten Namen »Bürgergalerie« verdeutlichte er den Wunsch, dass es sich um eine Galerie für jedermann handeln sollte. Im Frühjahr 1990 hat der Stifter eine Zustiftung von 24 Unikaten vorgenommen. 1993 wurde ein Katalog zur Sammlung herausgegeben, die bereits durch Zustiftungen des Stifters über 100 Werke beinhaltete. 1996 im Zuge des Umbaus der Kundenhalle wurde der Ausstellungsraum grundlegend renoviert und erweitert. Der Beirat beschließt 2010, unter bestimmten Voraussetzungen die Sammlung für einige weitere Zustiftungen zu öffnen. Der Beschluss entspringt der Einsicht und dem Wunsch, dass diese von ihrem Stifter so geprägte Kollektion den Bezug zur Aktualität des Kunstgeschehens nicht völlig außer Acht lassen sollte.

Peter Nagel Landschaft mit Figuren Mischtechnik 1965

Eberhard Oertel, Spiegelreflex II Öl, 1971/72

Henryk Stazewski Komposition Nr. 23

Die Sammlung ist täglich während der Öffnungszeiten der Förde Sparkasse am Lorentzendamm zu besichtigen.   5

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HOLSTEIN KIEL ENDLICH EINE DAUERLÖSUNG

Foto: Holstein Kiel

Die Drehtür zum Büro des Geschäftsführers Sport kam im vergangenen Monat wieder ins Rotieren. Dabei nutze Uwe Stöver sie, um die KSV zu verlassen, und Ralf Becker, um in sein neues Büro zu gelangen und die fußballerischen Geschicke in Kiel zu lenken.

Der Neue, der endlich zur Dauerlösung werden soll – Ralf Becker Nun mag es langsam den Anschein erwecken, die stetigen Wechsel auf diesem Posten könnten zu einer Art Methode werden. Doch bei der öffentlichen Vorstellung des neuen Mannes, stellte Aufsichtsrat-Vorsitzender Dr. Stefan Tholund augenzwinkernd klar, dass man kein neues Geschäftsmodell entwickele, indem man alle halbe Jahr seinen Sportchef gegen eine Ablöse abgibt. Daher bedurfte es auch keiner gesonderten Ansage, dass man sich nach den beiden

Foto: ©hristopher Voges

in das obere Tabellendrittel.« Und noch eindeutiger fuhr er bei seiner Antrittsrede fort: »Am Ende meines Drei-Jahres-Vertrages soll Holstein eine Liga höher spielen.« Er fügte noch das Adverb »spätestens« hinzu. Doch lassen wir genügsamen marlowskis das mal außer Acht, wir wollen ja nicht zu viel Druck aufbauen. Die fußballerische Laufbahn des heute 45-Jährigen begann in der Jugend des VfB Stuttgart und fand über den TSF Ditzingen seinen Weg in die Bundesliga, wo er für Bayer Leverkusen und den FC St. Pauli kickte. Einiges Ver let zung sp e ch warf den Mittelfeldspieler zurück und erste Gedanken kamen auf, was nach dem Profifußball passieren könnte. So begann Becker ein Fernstudium an der IST Düsseldorf und belegte den Studiengang SportmanageReger Austausch in Sachen Kaderplanung ment. Nachdem er mit Scout Carsten Wehlmann im Anschluss mit einem Wechsel zurück nach Ditzingen erst mal einen Gang runterschaltete, nahm vorherigen Fehlschüssen sicher ist, mit Ralf seine Karriere mit den Stationen SSV ReutBecker eine langfristige Lösung gefunden lingen und Karlsruher SC noch einmal Fahrt zu haben, und man ihn daher auch mit einem auf bis in Liga 2. Doch auch beim KSC hatte Dreijahresvertrag ausstattete. Der gebürti- Becker wieder mit Verletzungen zu kämpfen ge Leonberger ist nicht nur gewillt, sondern und kam durch seinen damaligen Trainer auch überzeugt, eine positive Zukunft bei Lorenz-Günther Köstner erstmals mit der Holstein mitgestalten zu können. Auch wenn Scouting-Tätigkeit in Kontakt. Die Zwangser in der Dritten Liga eine Reihe von Mann- auszeiten aufgrund seiner Verletzungen schaften auf Augenhöhe mit der KSV sieht, nutzte Becker zur Spielersichtung im Ju»gehört man mit diesen Voraussetzungen gendbereich. Kurze Zeit später beendete

er seine aktive Karriere, begann ein neues Leben als Trainer (Co-Trainer KSC, ChefTrainer SSV Ulm) und ist seit '07 im Besitz der Fußball-Lehrer-Lizenz. Doch anstelle einer langen Trainerlaufbahn folgte ein Engagement in der Scouting-Abteilung des VfB Stuttgart, wo Becker zum Chefscout im Nachwuchs- sowie im Profibereich aufstieg. Doch mit einiger Zeit machte sich auch der Wunsch nach mehr Kompetenzen im Bereich eines Sport-Direktors bemerkbar, welcher ihm bei den Schwaben nicht gewährt werden konnte. Als konsequenter Mensch fasste Becker nach einem Gespräch mit der VfB-Führung den Entschluss, das Risiko einzugehen und etwas Neues zu beginnen. Nach seiner Freistellung im Februar dauerte es nun gerade einmal drei Monate ehe er gute 750 Kilometer gen Norden nach Kiel gespült wurde. »Die sportlichen Ziele, das Trainingsgelände, das Nachwuchsleistungszentrum, das ist alles sehr ambitioniert.«, sagt Becker. Worte, die wir auch von seinen Vorgängern kennen, aber letztlich auch wahre Worte. Dass Schleswig-Holstein im Vergleich zu seinem gewohnten Umfeld Baden-Württemberg ein Fußballbrachland ist, lässt ihn kalt: »Eine schöne Herausforderung das zu ändern, zumindest hier in Kiel« Und Letzteres ist sicher widerum auch die Grundlage für die Erfüllung seines Drei-Jahres-Plans. In diesem Sinne KIIIIIIIIIEEEEEEELLLLL!!! (cv)

SAISONSTART

29.07.2016

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54° 30’ N 10° 16' O feuerschiff kiel

alexander von humboldt

oder

Die internationale Schifffahrt verlässt sich seit 1967 auf das Leitfeuer des Kieler Leuchtturms (siehe marlowski 06.16) in der Außenförde. Doch auch davor schipperte man hier nicht einfach mit Daumendrücken und einem hoffnungsvollen »Mast- und Schotbruch« drauflos.

1967 • das feuerschiff kiel verlässt seine position auf der außenförde

1957 kollidierte ein finnischer Dampfer mit der Kiel und versenkte sie fast. Doch schon zwei Jahre später wachte sie wieder wacker am Tor zur Ostsee. Nachdem es aber immer wieder zu Kollisionen mit Frachtern und anderen Wasserfahrzeugen kam, wurde entschieden, eine feste Station in die Ostsee zu bauen. Eine erneute Umbenennungs-Arie nebst Rundreise als Reservefeuerschiff in der Nordsee folgte, bis zur Außerdienststellung 1986 und dem Verkauf an die Deutsche Stiftung Sail Training. Hier wurde das Schiff zur DreimastBark umgebaut und erhielt die typische grüne Farbe. Unter dem Namen »Alexander von Humboldt« segelte unser Feuerschiff 12-mal über den Atlantik, umrundete sogar zweimal Kap Hoorn und wurde, wie gesagt, als Werbeikone berühmt. 2010 wurde die »Alex« durch einen Neubau ersetzt und liegt heute in Bremen als Hotel- und Gastronomieschiff vor Anker. (kh)

Durch die Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals 1895 avancierte die Kieler Bucht zu einem der meistbefahrenen Seewege der Welt. Seit 1904 wurden zur Sicherheit sogenannte Feuerschiffe als Orientierungshilfe eingesetzt. Eines dieser Feuerschiffe ist als »Alexander von Humboldt«, dem berühmten, grünbesegelten Dreimaster aus der Beck’s-Werbung, landesweit bekannt geworden. Begonnen hatte die ungewöhnliche Karriere der stählernen Bark 1906 jedoch unter dem Namen »Reserve. Sonderburg«. Mit einem Laternenmast*, der sein Feuer in einer Höhe von ca. 11 Metern über der Wasserlinie leuchten ließ, war das 53 mal 8 Meter große rote Schiff schon eine stattliche Erscheinung. Vor 1945 wurde es als Reservefeuerschiff mehrfach umbenannt und an verschiedenen Stellen in der Nord- und Ostsee ausgelegt, bis es schließlich seine Stammposition sowie den Namen Kiel (III) erhielt.

Bilder: © Stadtarchiv Kiel, 2.3 Magnussen

KIEL HISTORISCH

1957 • nach der Kollision mit einem finnischen Dampfer *

Heute vor dem Eingang des Kieler Schifffahrtsmuseums zu besichtigen.

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Kiel ist Kiel – mal weniger, mal mehr. Was alles genau in der Stadt liegt und was an der Stadt dranhängt, das zeigen wir euch in der Rubrik »anstadt – instadt«

STRANDE und Radfahren auf dem Dänischer Wohld, wenn mal jemand keine Lust auf einen Strandbesuch hat. Aber natürlich bleiben die Highlights des Ostseebads seine Strandpromenade, der Yachthafen und der begehbare Bülcker Leuchtturm. Auch wenn sich Strande über eine durchaus ordentliche Anzahl an Quadratkilometern erstreckt, ist es im Kern – eben abseits des ergiebigen »Hinterlandes« – ein Ort der kurzen Wege. Hat man

sich eben am »Fischersteg« noch seinen fangfrischen Dorsch oder Butt von den muggeligen Fischkuttern gekauft, sitzt man nach einem kurzen Vorbeischlendern an den Yachten, die im Hafen liegen, ratzfatz in einem Restaurant oder Bistro oder lümmelt wieder am Strand rum. Wer einen kurzen Ausflug, entspannten Urlaub oder auch einige Zeit länger mit Stadt und Strand vor der Nase verleben möchte, der ist in Strande genau richtig.

© Tourist Information Strande

Nördlich von Schilksee erstreckt sich über 1.373 Hektar direkt am westlichen Teil der Kieler Förde die Gemeinde Strande. Und auch wenn diese Größe locker für die Bevölkerung einer Kleinstadt reichen würde, leben hier lediglich knapp 1.500 Leute. Mit viel Platz und 1,2 Hektar Sandfläche in der Hinterhand eignet sich Strande also bestens als Touristen- und Urlaubsquartier. Denn das Strander »Hinterland« bietet beste Strecken zum Wandern

anstadt

instadt DAS BRAUEREIVIERTEL

Nachdem das Projekt unter dem Arbeitstitel »Bierbrauereiviertel« lief, legte sich die Ratsversammlung 1998 auf den Namen »Im Brauereiviertel« fest. Der oben angesprochene Vorplatz bekam 2008 zu Ehren des zehn Jahre zuvor verstorbenen in Kiel geborenen Schauspielers den Namen »Bernhard-Minetti-Platz« und beherbergt heutzutage eine Reihe von Geschäften und Gastronomie. Ihr seht, auch das kleinste Viertel hat reichlich zu bieten. (cv)

©hristopher Voges

In der letzten Ausgabe haben wir unseren Kieler Stadtrundgang im Marineviertel gestartet und schließen in dieser Ausgabe direkt südlich im Brauereiviertel an. Und wenn man es streng nimmt, ist das auch der exakte Name, denn das Brauereiviertel besteht eigentlich nur aus der Straße »Im Brauereiviertel« und dem davor gelegenen »Bernhard-Minetti-Platz«. Und somit ist der zum Stadtteil Ravensberg gehörende Part das wahrscheinlich kleinste Viertel der Welt. Bis 1994 fand sich auf diesem Gelände die Holsten-Brauerei – offizielle Adresse: Holtenauer Straße 121. Vorher war hier bereits seit 1881 die Schloß-Brauerei (später Schloß-Schiffer-Brauerei) beheimatet, ehe sie von eben jenem BrauRiesen übernommen wurde. Zwei Jahre nach der Schließung wurden die Produktionsstätten abgerissen und es kam zur Grundsteinlegung eines Wohn- und Geschäftskomplexes, der letztlich zur typischen Kieler Bauoptik passt.

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Bericht: Juli

2016 (Teil II)

Auf dem Laufenden mit Ralf Nöst

marlowski Laufschule

Fragen an Ralf Nöst, Lauftrainer, von Dirk, 34 Jahre, Laufeinsteiger

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Kann ich mit »normaler« Sportbekleidung anfangen oder muss es ein Running-Dress sein?

Sportbekleidung, die für das Laufen genäht ist, hat sicherlich Passform-Vorteile. Die Stoffe sollten aus leichten und atmungsaktiven Materialien sein. Aber auch dafür musst du kein Vermögen ausgeben. Es gilt das Gleiche wie bei den Laufschuhen, fachlich beraten lassen!

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Sollte ich beim Laufen etwas trinken oder essen?

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Trinken solltest du beim Laufen ab circa 45 Minuten Belastung. Essen würde ich beim Einstieg ins Lauftraining nicht empfehlen. Es würde zu viel Blut und Sauerstoff im Verdauungstrakt binden. Die Energie, die du während des Tages aufgenommen hast, sollte ausreichen. Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Laufen sollte mindestens 2 Stunden Zeit liegen.

Sollte ich mich einer bestehenden Laufgruppe anschließen?

Da Laufen ein individueller Sport ist, solltest du erst einmal für dich einen Trainings- und Laufrhythmus finden. Wenn es dir dann zu öde erscheinen sollte, allein zu laufen, macht es natürlich Sinn. Laufgruppen können sowohl motivieren als auch demotivieren! Einfach ausprobieren!

Geht Laufen mit Musik denn leichter?

Auch hier kann man keine pauschale Info geben. Laufen kann etwas sein, wo man in unserer sehr lauten und hektischen Welt zur Ruhe kommen kann. Ich entspanne mich beim Laufen lieber ohne Musik. Teste es einfach aus. Der Markt stellt mittlerweile sehr gute Geräte für Läufer bereit.

Wenn ihr Läufer da draußen auch Fragen rund ums Laufen habt, die euch noch nie einer beantwortet hat, dann schreibt mir unter ralf@ralfnoest.de und ich werde sie euch beantworten! Ich bin Bereit! Liebe Grüße Euer Lauftrainer Ralf Nöst www.ralfnoest.de

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106 m

und ein schwarzer Diamant

Der Applaus ist ohrenbetäubend. Ein Donnern, welches die Grundfesten des über hundert Jahre alten Kieler Opernhauses erschüttert. Ich verbeuge mich erneut und dann noch einmal und noch einmal. Blumen, Teddybären fliegen auf die Bühne.

»Oh, äh… Entschuldigung. Ich… hab’ hier nur gewartet… äh…«, stammele ich und trete etwas vom Bühneneingang zurück. »Ich bin Celina und arbeite im Marketing- und Öffentlichkeitsbereich des theaterKIEL. Wir sind heute verabredet.« Ich schüttele ihr die Hand und versuche schnell vom trotteligen Möchtegern-Opernstar zum professionellen Super-Journalisten zu switchen. »Sollen wir einfach mal ‘nen kleinen Rundgang machen?« »Klingt nach einem guten Plan«, antwortet Celina freundlich und führt mich durch die verschlungenen Gänge des Kieler Opernhauses. Das Opernhaus fasst über 800 Besucher und ist eines von drei Theaterhäusern des 10

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theatherKIEL. Das Schauspielhaus in der Holtenauer und das Theater im Werftpark sind die beiden kleineren und jüngeren Geschwister des imposanten und backsteinroten Jugendstilbauwerks. »Erbaut wurde das Opernhaus von 1905 bis 1907«,

»Danke! Ich danke ihnen! Danke! Sie haben ja so Recht! Ich bin der vielleicht größte Opernsänger aller Zeiten! Danke!«, ich wische mir ein paar Tränen aus dem Augenwinkel und verbeuge mich erneut tief. Eine Stimme weckt mich aus meinem Tagtraum.

erklärt mir Celina, »im Zweiten Weltkrieg wurde es dann leider schwer beschädigt. Dabei wurde die wunderschöne Einrichtung im Jugendstil fast vollkommen zerstört. 1950 bis 1953 wurde das Gebäude dann unter Beibehaltung der Umfassungsmauern wieder aufgebaut.« Celina bleibt stehen und dreht sich zu mir um:

»Du bist schwindelfrei, oder?« »Ich? Ähh … also eigentlich … ähh …«, stammele ich wieder. »Super. Dann schauen wir uns die Bühne mal von oben an«, sagt sie und betritt im gleichen Moment eine schmale Treppe, die sie hochflitzt. Die genauso schmalen Balkone, zu denen

uns die Treppen führen, sind an den Seiten über der Bühne angebracht und beherbergen jede Menge Scheinwerfer, Kabel und weitere Technik. »Bei uns sind je nach Stück zwischen 200 und 400 Scheinwerfer im Einsatz. Bei kleineren Produktionen sind um die 20 Leute hinter der Bühne beschäftigt. Regisseur, Lichtmeister, Garderobe oder Bühnenbauer, alle haben ihre Aufgabe und ihren Platz. Bei den großen Aufführungen kann das dann bis auf 50 Mitarbeiter ansteigen, die im besten Fall vom Publikum gar nicht bemerkt werden. Das ist schon ein eigener kleiner Mikrokosmos so eine Aufführung. Und davon haben wir circa 180 Stück im Jahr«, sagt Celina.

hundertsechs meter kiel – das kieler opernhaus

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Wir verlassen den Bühnensaal. Ein paar Treppenstufen, Türen und verwirrende Flurgänge später stehen wir in einem hellen Raum. Bunte Stühle liegen frisch gestrichen herum und trocknen, an den Wänden hängen übergroße Gemälde und drei Frauen mit Pinseln bewaffnet zeichnen auf einem riesigen Bühnenhintergrund, der auf dem Boden liegt. Der Malsaal: Bis zu sieben Maler bzw. Bühnenmaler und ein Theaterplastiker sorgen dafür, dass die Bühne lebendig, surreal oder spektakulär wirkt. Hinterund Untergründe, Requisiten und Theaterplastiken, alles wird hier selber entworfen und hergestellt. Beheimatet ist der Malsaal im 1972 geschaffenen Anbau.

Unter den Theatermitarbeitern auch »Schwarzer Anbau« genannt, im Volksmund gerne als »Schwarzer Diamant« aufgewertet. Die schwarz verglaste Fassade des Anbaus steht im Gegensatz zum Backsteinlook des restlichen Gebäudes. Vielleicht aber gerade deswegen hat der Anbau einen starken Wiedererkennungswert und ist jedem Kieler ein Begriff. Im obersten Stock des schwarzen Diamanten findet sich ein wahrer Schatz: Der Theaterfundus. »Insgesamt lagert das theaterKIEL mehr als 50.000 Kleidungsstücke ein. Der Großteil davon hier oben. Gewänder, Roben, Hüte, Schuhe, Gürtel… Die Liste wäre endlos, würde man alles aufzählen wollen. Du siehst es ja selber. Hier hat nur

der Lagermeister einen Überblick«, lacht Celina. Ich nicke mit heruntergelassener Kinnlade, während ich durch Gänge gehe, die nur einen Boden zu haben scheinen. Der Rest besteht aus Kleidung. »Wahnsinn!«, sage ich erstaunt. Wir verlassen den Dschungel aus Kostümen und bewegen uns wieder nach unten. »Wir sind ein Fünf-Sparten-Theater«, erklärt mir Celina auf dem Weg, »dazu gehören Oper, Schauspiel, Ballett, Kinder- und Jugendtheater und das Philharmonische Orchester. Als besonderen Event haben wir seit 2012 auch immer ein Sommertheater im Programm. Die große Freilichtbühne, die hier auf dem Rathausplatz direkt vor unserer Tür aufgebaut wird, wechselt

sich jedes Jahr mit einer Bühne am Seefischmarkt ab. Hier am Rathaus ist das Opernensemble in Aktion und am Seefischmarkt das Schauspielensemble. Diese Freilichtaufführungen sind immer ein Riesenerfolg und kommen unheimlich gut beim Kieler Publikum an.« Mittlerweile haben wir das Opernhaus verlassen und stehen vor dem Gebäude in der Sonne. Ich hole für ein paar letzte Außenaufnahmen noch einmal meine Kamera aus der Tasche, drücke den Auslöser und bedanke mich bei Celina. Das Kieler Opernhaus – Hundertsechs Meter Kiel, denen jeder Kieler einmal applaudiert haben sollte.

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Reggae

Rock ELektRo Theater U.V.M.

Kommt Maschine auf ‘ne Rallye ... nämlich:

Knights of the Island

Willkommen im Juli an alle! Aus gegebenem Anlass heute mal aus dem United Kingdom!

SternTAUCHER KULTURFESTIVAl 08.-10. Juli 2016 Neumünster www.skufe.com

sie kamen australien / the ford broncos / dr. motte / tyson / das beben / stereo bombs / templedog / eat me / borderpaki / geisterfahrer / rakete mendoza / le puy / peter campbell band / nautilus / dj samir / gordon shumway / buzz and the basslines / …und viele künstler mehr!

Schottisches Hochland. Highland Games am karibisch anmutenden Strand – wir sind auf der 2ten Party während der Rallye Knights of the Island vom Superlative Adventure Club! Die erste Rallye von S.A.C in Großbritannien führt durch England, Wales und Schottland. Gestartet wurde in Brüssel und dann ging’s ab auf die Insel. Darf man hier eigentlich gar nicht sagen, Insel, aber die Briten, Waliser und Schotten haben Humor. Tolle Wege wurden schon gefahren, viele Aufgaben im begleitenden Roadbook gelöst und nun geht’s durch die Highlands bis an die nördlichste Spitze Schottlands, weiter durch die Speyside mit ihren Hunderten von Whiskey-Distillen zum Ziel nach Edinburgh. Ein wunderbares Erlebnis und nur eine von vielen S.A.C. Rallyes. Checkt das aus unter www.sac.me Die Grundidee hinter jeder S.A.C. Rallye ist der Charity-Gedanke. Daher wird jedes teilnehmende Team gebeten, 750 Euro Spendengelder für Charity-Projekte zu sammeln. Die eine Hälfte der gesammelten Spenden fließt in Projekte, die S.A.C sorgfältig ausgesucht hat, die andere Hälfte geht in Charity-Projekte, welche die Teilnehmer frei wählen können. Allein beim BSC 2015 wurden mehr als unglaubliche 200.000 Euro an Spendengeldern zusammengetragen, die dann auch eins zu eins an Institutionen wie die Autonomen Jugendwerkstätten (AJW) in Hamburg oder Die Deutsche Lebensbrücke (und viele andere natürlich ) ausgezahlt wurden. Hut ab! Guter Tipp für September: Die Rallye The European – ein Querschnitt durch – fast – ganz Europa. Bergpässe in den Alpen und Pyrenäen, Strände an der Côte d’Azur, Wüsten in Spanien, das sagenhafte Andorra und und und … Ein echtes Spektakel. Checkt auch das unter www.sac.me Maschinenraum Ende

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Sommerzeit ist Eiszeit. Ich glaube, da sind wir uns alle einig. Jeden Sommer marschieren wir in zahlreiche Eisdielen oder stets zum – Achtung, Wortspiel – Eisdieler unseres Vertrauens und an sämtlichen anderen vorbei.

Nach vielen, vielen Gesprächen kamen Claudio Ferraro und Viktor Simonovsky zu der Übereinkunft, dass die Geschmeidigkeit einer Eiskugel doch einfach mal an den Stiel müsse. Gesagt, gedacht – vielmehr: darüber nachgedacht, wie man diese Idee nun umsetzen könne. Ergo, mit dem vorhandenen Eiswissen, das bereits gegeben war, ausprobiert und getestet, das weltweite Netz nach Herstellern passender Maschinen durchsucht, welche gefunden, Logo entworfen und die ganze Sache angepackt. Und konsequenterweise kam man auf den Namen »Packeis«. Die Manufaktur von Ferraro und

Simonovsky ist im Kieler Norden, genauer gesagt in Schilksee. Hier wird das Eis aus rein natürlichen Zutaten von Hand gefertigt – eben mit viel Sti(e)l und hohem Qualitätsanspruch. Regional und frisch soll es sein. Das es auch so ist, werdet ihr direkt merken, wenn ihr mal eines in einem der ausgewählten Läden, Strandbistros und Cafés zwischen die Finger und auf die Zunge bekommen habt. Neben den aktuellen Verkaufsstellen suchen die »Packeis«Hersteller stetig nach neuen, denn auch im Eisgeschäft steht man auf Expansion. Genau aus diesem Grunde sind Claudio Ferraro und Viktor

Simonovsky nicht nur kontinuierlich dabei, die Geschmackspalette und Sortenvielfalt zu erweitern, sondern möchten auch neue Produkte entwickeln. Darüber, was es sein könnte, schweigen die beiden Kieler Kodderschnauzen, wie sich selbst bezeichnen, noch. Aber man darf gespannt sein. Und solange vertreibt man sich eben die Zeit mit dem nächsten »Packeis«. Genug Sorten sind ja da. Unter www.packeiskiel.de findet ihr alles rund um das Eis, die beiden Kieler Macher und vor allem, wo ihr die Leckerei überall abgreifen könnt. (cv)

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Foto: © Ralf Gosch – Fotolia.com

Mit dem Strandexpress geht’s vom 29. Mai bis 25. September 2016 jedes Wochenende zum Baden

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Das Wasser zieht in Kiel das ganze Jahr über, aber im Sommer ist es einfach doch noch einen Tacken geiler, wenn man schön auf das wabernde Blau guckt, in es hineinspringt, über es hinüber schippert oder auch auf ihm paddelt. So wie es in unserer aktuellen Randsportart der Fall ist. Kiel ist ein Kanupolo-Mekka. Das lässt sich gerade in diesen Sommertagen wieder bestens beobachten. Seit 1970 bietet die hiesige Kanu-Vereinigung diesen Sport an, was von den wassersportaffinen Kielern liebend gerne und reichlich angenommen wird. Bereits ab einem Alter von 7 Jahren kann sich ins Kanu gesetzt und mit dem Training für die sogenannten Minis gestartet werden. Ab 10 Jahren beginnt das Schülertraining, mit 15 kommt man in die Jugendklasse, als 17-Jährige/r stößt man zur U21 und sobald man 19 ist, ist die Leistungsklasse angesagt. Grundvoraussetzung fürs Kanupolo ist natürlich das Beherrschen der Fortbewegungsmittel. Diese sind allesamt genormte Kajaks, die nicht länger als 3 Meter sein, allerdings

POLO SPIELEN

in Form und Volumen variieren dürfen. Denn diese sind natürlich von Gewicht und Größe des Spielers abhängig. Zum Vorankommen und Wenden wird ein Doppelpaddel genutzt und zum Schutz trägt jeder einen Helm und eine Schwimmweste. Ist man nun in seinem Kajak auf dem Wasser gilt es als eines von fünf Teammitgliedern auf dem 23 Meter breiten und 35 Meter langen Spielfeld den Wasserball, der als Spielgerät dient, dem Gegner so häufig wie möglich ins Tor zu werfen. Die Tore sind 1 Meter mal 1,50 Meter und befinden sich mit der unteren Latte in der Luft hängend 2 Meter über der

Wasseroberfläche. Für jeden Torversuch hat die ballbesitzende Mannschaft 60 Sekunden Zeit. Nach Ablauf der Minute oder einem Torerfolg wechselt das Angriffsrecht. Da es in dem Spiel selbstredend auch Regelverstöße gibt, ist ein Schiedsrichter vor Ort, der das Spiel nach zwei Halbzeiten zu je 10 Minuten beendet. So wie ich diesen Artikel jetzt. Wer sich dieses Spiel genauer ansehen will, kann, wie oben erwähnt, mal an der Kiellinie luschern oder sich auf www.kv-kiel.de/ kanupolo näher informieren. (cv)

Fotos: © Marco Knopp

RANDSPORT

ICH KANU

BANKENKRISE

Endlich Urlaub! Noch ungefähr drei Wochen und dann ist Ruhe, dann ist hier endlich Vorlesungsende und der Campus leert sich. Was freue ich mich darauf, mal wieder durchatmen zu können? Einfach runterkommen, einfach für sich sein. Der Urlaub ist doch wie immer eh viel zu schnell um und man muss wieder seinen Job machen. Täglich tingeln sie dann wieder zwischen Audimax und Mensa, zwischen Mensa und Audimax und ich muss mich wieder um sie kümmern, wenn sie vor lauter Laufen nicht mehr können und eine Pause brauchen. Aber das blende ich noch aus, denn der Urlaub kommt ja erst noch. (cv)

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Foto: Marco Knopp

Andy Wirtz – mit den Brettern, die ihm die Welt bedeuten 16

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kieler kerl Andy Wirtz im marlowski-Interview

»Auch wenn ich nicht hier geboren bin, sind meine Wurzeln in Kiel. «

Von Kerpen bei Köln über Kalifornien nach Kiel mit ab und zu mal Kapstadt – das sind die großen Stationen im Leben von Andy Wirtz. Das Surf-Paradies Hawaii gehört auch dazu, passte aber nicht so schön in diese Aufzählung. Im marlowski-Interview hat uns der Surfer erzählt, wie er zu dieser Leidenschaft gekommen ist und wo sie ihn in seinem Leben hingeführt hat. marlowski Moin Andy, da sind wir.

wirtz Hi, kommt rein! marlowski Wo hast Du denn das Licht der Welt erblickt? wirtz Ich bin 1970 in der Nähe von Köln in Kerpen geboren. marlowski Da kommt doch der Schumacher her. wirtz Genau. Mit den Schumachers bin ich auch zur Schule gegangen. Aufgewachsen bin ich dann in einem kleinen Ort namens Manheim, ein kleines 200-Seelen-Dorf. Das ist aber bald komplett abgebaggert, muss der Braunkohle weichen. marlowski Wie bist Du dort aufgewachsen? Hast Du Geschwister? wirtz Ich habe noch einen Bruder, anderthalb Jahre älter. Bin ganz normal zur Grundschule und später Realschule gegangen, habe die Mittlere Reife in Kerpen gemacht.

Als kleines Kind wollte ich immer Landwirt werden. Ich war verliebt in Tiere, alles, was stinkt und sich bewegt. Danach ging es zum Fischefangen und ich war als kleiner Puper ein ganz großer Angler. In der Teenagerzeit kam ich übers Skateboardfahren zum BMXRad und habe eigentlich auch nichts anderes gemacht. Ich bin immer extrem in meinen Hobbys aufgegangen, das ist heute noch so. Ich mache etwas nie nur so nebenbei, um mich zu beschäftigen, sondern richte meinen Fokus komplett darauf, wenn ich für eine Sache Leidenschaft habe. Und so ist es, seitdem ich 16 war, mit dem Wassersport. marlowski Das war Mitte der 80er, als ein Surf-Boom in Deutschland aufkam. Also genau zur richtigen Zeit für Dich? wirtz Ja. Wobei ich mehr oder minder durch Zufall zum Surfen gelangt bin. Ich habe mich schon in einem sehr rebellischen

Ambiente bewegt, das mein Vater immer mit rümpfender Nase beobachtete. Er fand es cool, dass ich für meine Hobbys lebte, aber BMX-fahren und skaten, auf der Straße und an der Bushaltestelle rumlungern …? Daher hat er mir zum 16. Geburtstag einen Windsurfkurs auf einem kleinen Baggersee geschenkt. Der Surflehrer – so ein klischeemäßig braungebrannter, beachblonder Typ, gerade von Hawaii zurück – hat an diesem Wochenende seine ganzen Storys erzählt und Bilder von den Palmen und Wellen hingelegt. Da wusste ich sofort, genau das will ich auch machen. marlowski Also direkt angefixt gewesen? wirtz In jeder freien Minute war ich an diesem See und durfte immer das Material von der Surfschule benutzen, solange keine Kurse waren. Später habe ich mein BMX-Rad ver- und mit dem Geld ein Surfbrett gekauft 17

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– also einen Windsurfer. In der Schule war ich wegen meines starken Interesses an meinen Hobbys nicht besonders gut. (lacht) Bin ich nicht stolz drauf, aber das spielt heutzutage keine Rolle mehr bei mir. marlowski Aber damals großes Thema gewesen so zwischen Dir und Deinen Eltern? wirtz Ja klar! Eltern wollen, dass ihre Kinder zur Schule gehen und eine Ausbildung machen. Ich habe immer zuallererst die Schule vernachlässigt. Auf dem Schulweg bin ich mit dem BMX einfach abgebogen, runter zur Rennbahn. So war es auch beim Windsurfen. Wenn der Wind wehte, war ich an diesem See. Irgendwann war die Schulzeit vorbei, meine Zeugnisse waren schlecht und die Chance auf eine Lehrstelle auch. Dann erzählte mir mein Vater, in unserer Familie hatte keiner die Chance, ins Ausland zu gehen. Ich wäre ein offener Typ, ich könne das machen, wenn ich wolle. Einen Ausbil-

überzogen. Auf dem Rückweg habe ich noch mal bei neuen Freunden in Kalifornien Halt gemacht, musste aber wieder zurück nach Deutschland. Mein Vater hatte mich mit den Worten empfangen: »So, ich habe dir diesen Trip ermöglicht und jetzt möchte ich, dass du eine kaufmännische Ausbildung machst.« Für mich war klar, da habe ich keinen Bock drauf, aber das war der Deal vor Reiseantritt und den musste ich einhalten. Aber ich konnte das nicht, es hat sich alles dagegen gewehrt. marlowski Nichtsdestotrotz warst du zurück in der Heimat und hast erst mal Bewerbungen geschrieben!? wirtz Ich wurde dann auch zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen und da kam ich in ein großes Gebäude – fabrikartig, alles grau, dunkel. Ich war gerade aus dem Paradies zurück und nun bin ich in Nordrheinwestfalen mitten im Industriegebiet und soll mich um einen Ar-

dungsplatz würden wir eh nicht für mich finden. (lacht) Der Satz war noch gar nicht zu Ende gesprochen und ich habe gepackt. marlowski Wohin ging es? wirtz Zuerst nach Kalifornien, um eine Sprachschule zu besuchen, denn über diese Schulzeit habe ich das Visum bekommen. Dann wollte ich vor Ort auch schnellstmöglich jobben. Der eigentliche Plan war, das ganze Land zu bereisen. Aber surfen in Kalifornien? Da hat man mich nicht mehr weggekriegt. Das einzig andere Ziel war Hawaii. Das hatte ich noch im Hinterkopf von den Bildern des Surflehrers. Aber da ich plötzlich nur noch zum Surfen dort war und nicht mehr, um das Land zu erkunden, haben meine Eltern nach und nach den Geldhahn zugedreht und versucht, mich über die Geldnummer zur Vernunft zu bringen. Dann habe ich halt noch mehr gearbeitet und gejobbt wie ein Irrer, um mir die Zeit zu ermöglichen. Fast eineinhalb Jahre habe ich nur gesurft und gejobbt. marlowski Und dann näherte sich Dein Auslandsaufenthalt langsam dem Ende? wirtz Kohlemäßig konnte ich mir das langsam nicht mehr erlauben und das Visum hatte ich schon illegalerweise

beitsplatz bewerben!? Ein älterer, blasser Herr kam auf mich zu, guckte mich streng an, schüttelte mir die Hand und sagte: »Sind sie sicher, dass sie das wollen? Hier sitzen und arbeiten? Wenn ich das Gefühl hätte, sie wollten das, dann würde ich ihnen einen Arbeitsplatz geben, aber sie wollen das ja gar nicht.« Da habe ich mich bei dem Mann bedankt, bin heim gefahren und habe angekündigt, dass ich das mit dem Surfen weiterverfolgen muss. marlowski Ich vermute, das gab Stress zu Hause!? wirtz »Kannst ausziehen und woanders wohnen«, hieß es und ich habe meine Koffer gepackt. Eine Zeitlang bin ich bei meiner damaligen Freundin untergekommen, musste aber unbedingt an die Küste. Durch das Windsurfen kannte ich auch Leute, die aus Kiel kamen, und so bin ich dann hier gelandet. marlowski Also hast Du Dich nicht verfahren, sondern bist bewusst hier gestrandet? wirtz Ich bin quasi über Sponsorenkontake nach Kiel gekommen. Mein Ziel war es, Profi zu werden und vom Surfen leben zu können. Es ist aber nur semiprofessionell geblieben. Ich

konnte also nicht komplett davon leben und habe daher nebenbei für meine Sponsoren – ein Vertrieb für Surfsportprodukte – gearbeitet und verkauft. marlowski Wie verliefen Deine ersten Wochen und Monate hier? wirtz Auf einer WG-Couch im Stinkviertel, Schweffelstraße. Drei Kumpels haben mir ihre Couch angeboten. Das habe ich wahrgenommen, solange wie es irgendwie ging, bis man mir dann mal sagte: »Es scheint ja doch so, dass du jetzt in Kiel bleibst. Da solltest du dir mal eine Wohnung suchen.« (lacht) Und die habe ich im Papenkamp auch gefunden. marlowski In einem Magazin habe ich gelesen, dass Du als Pionier des Oceans sports hier in Deutschland bezeichnet wirst. wirtz Ja? (lacht) marlowski Stand da jedenfalls so drinnen. Kannst Du diese Einschätzung bestätigen? wirtz Eigentlich schon. In den USA konnte ich ja sehen: Moment mal, Surfen geht ja nicht nur auf einem Brett mit Segel, sondern auch ohne, nur mit Wellen. So habe ich den Weg zu anderen Wassersportarten gefunden. Später kam das Kitesurfen und dann das Stand Up Paddling dazu, das habe ich beides auch erst auf Hawaii gesehen. Daher war ich immer einer der Ersten, der diese Sachen aufgegriffen und mit nach Deutschland gebracht hat. marlowski Und schließlich hast Du auch eine eigene SurfbrettMarke auf den Markt gebracht. wirtz Die Marke »Norden« – Die habe ich mit meinem Sylter Surf-Kumpel Angelo Schmitt ins Leben gerufen. marlowski Kannst Du grob umschreiben, was eure Bretter von anderen Brettern unterscheidet? wirtz Der große Unterschied ist: Der Name ist Programm. marlowski Das heißt? wirtz Wir wollten keine Surfbretter für Übersee machen, sondern für die Surfer hier im Norden. Dementsprechend haben wir uns Gedanken gemacht, wie ein Surfbrett aussehen muss, damit es auf der Ost- und Nordsee funktioniert. So etwas gab es nicht, als wir 2002 damit angefangen haben. Es gab Bretter, die sind hier aus Frankreich, Amerika oder sonst wo gestrandet, die überhaupt nicht tauglich waren. Nicht für das Level der Leute, weil die meisten Leute konnten einfach nicht gut genug surfen, um damit umzugehen, oder es gab wirklich nur Schrott, der lediglich aussah wie ein Surfbrett. Wir hatten die Erfahrung, das Know-how und die richtigen Ideen, um Surfbretter zu entwickeln und bauen, die hier funktionieren.

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Foto: Norden

einfach in Südafrika das Leben zu genießen und die Realität hier anzugehen. Momentan bin ich drei Monate in Südafrika und den Rest der Zeit hier. Ich würde vielleicht den Mix noch ein bisschen verändern, fünf Monate dort, sieben hier, wenn es ginge. Aber ich muss nicht zwangsläufig permanent am gleichen Ort sein. Ich sehe keine Veranlassung Kiel und Westensee zu verlassen. marlowski Wir verlassen Dich jetzt aber erst mal und bedanken uns für das tolle Gespräch. wirtz Schön, dass ihr hier wart. ■ (cv)

Foto: Maleen Hoestra

und Muße finde, dann male ich gerne. Das, muss ich aber sagen, habe ich die letzten Jahre vernachlässigt. Ansonsten angle ich halt immer noch gerne. marlowski Hast Du denn noch genug Überblick über Kiel, dass Du sagen kannst, was die guten Seiten an Kiel sind, die Du schätzt, und was sind die schlechten Seiten, wo man mal den Hebel ansetzen sollte? wirtz Kiel hat ein sehr sympathisches Publikum. Ein junges, dynamisches Volk, würde ich sagen, auf jeden Fall sehr freizeitorientiert. Die Menschen hier sind nicht so sehr kommerziell gesteuert wie die Menschen in Hamburg oder Berlin. Das finde ich sehr angenehm. Ich mag auch die Größe der Stadt, weil sie genug Stadtambiente liefert, was man von einer Stadt haben will, aber es erschlägt einen nicht. Und die Nähe zur Natur ist natürlich auch super. Allerdings finde ich, große Jungs wie ich gehen hier so ein bisschen unter. Mit Anfang 20 war es super, Bergstraße rauf und runter. marlowski Hast alle getroffen, die Du treffen wolltest. wirtz Richtig, und es gab Musik in und aus allen Richtungen. Jetzt bin ich keine Anfang 20 mehr, sondern Mitte 40, aber ich höre immer noch gerne Elektronik-Musik und gehe immer noch gerne in abgefahrene Läden, aber da sucht man echt in Kiel mittlerweile. Da gibt es wirklich nur noch Restefressen auf gut Deutsch gesagt. marlowski Das Gefühl haben wir auch so langsam. wirtz Jetzt fahr mal vom Bahnhof zur Seebar. Da ist nichts. Keine Cafés, kein gar nichts. Wir haben keinen Tourismus. Warum haben wir denn keine Touristen hier in Kiel? Kiel hat traumhaft schöne Strände, eine gute Infrastruktur, einen Bahnhof, an dem man anreisen kann, man kann mit Fähren über die Förde hin- und herfahren – prädestiniert für Tourismus. Aber ich habe das Gefühl, das wird in Lübeck und in Flensburg wesentlich mehr gefördert und angeschoben als hier. Und das könnte, das müsste anders sein. marlowski Als Surfer sehnt man sich durchaus nach der Ferne. Du hast sie auch eine Zeitlang erlebt. Aber ist es eventuell eine Option für Dich, Deinen Lebensmittelpunkt in die Ferne zu verlagern? wirtz Auch wenn ich nicht hier geboren bin, sind meine Wurzeln in Kiel. Aber mein Herz ist in Südafrika, vornehmlich in Kapstadt. Das ist ein Ort, den ich mit Trauer verlasse, und auf den ich mit Sehnsucht blicke, wenn ich wieder zurück kann auf jeden Fall. Seit gut 25 Jahren bin ich fast jeden Winter dort. Ich habe schon versucht, dort Fuß zu fassen, aber auch festgestellt, dass das organisierte deutsche Leben vom Arbeitsalltag her schon seine Vorteile hat. Es ist schön,

Foto: Rob Kenealy

marlowski Als Laie muss ich fragen: Macht es denn einen Unterschied, ob ich im Pazifik oder in der Nord- und Ostsee surfe? wirtz Es heißt zwar nicht, dass ein Brett, das in der Nord- und Ostsee funktioniert, im Pazifik keinen Bestand hätte, aber nicht jedes Board, das für richtig gute Wellen im Pazifik oder Atlantik taugt, funktioniert auch hier. Es gibt schon gewisse Abweichungen aufgrund der unterschiedlichen Entstehung von Wellen. Zudem muss man den Markt sehen, für den man die Surfbretter baut. Die Leute, die in Amerika oder Frankreich von Kindesbeinen an das Wellenreiten erlernen, sind ja auf einem ganz anderen Level als die Leute hier. Mittlerweile haben wir ebenfalls eine junge Generation, die früh angefangen hat, aber die Meisten haben in ihren Mittzwanzigern damit begonnen und daher nicht dieses Niveau. Ergo, sie brauchen ganz anderes Equipment, das es ihnen leichter macht. marlowski Wenn ich mich hier so umgucke, bestechen eure Bretter durch alte Formen und Farben. Die sind jetzt nicht spacig, sondern eher so ein bisschen retro. wirtz Schön ist das. (lacht) Es ist bunt und es spricht an. marlowski Elegant, möchte ich fast sagen. wirtz Der große Erfolg der Marke ist nicht nur die Performance, also die Fahreigenschaften, sondern auch die Optik. Es sind sehr viele klassische Designs dabei. Angelo und ich sind sehr große Retro-Liebhaber: alte Surfbretter, wie man sie früher gebaut hat. Das beeinflusst die Sache ganz stark, wenn wir die Bretter designen. Wir sind kein Hipster-Label, das sich nur den Farb- und Fashion-Trends anpasst. Wir versuchen mit zeitlosem Design um die Ecke zu kommen, sodass wir uns nicht jedes Jahr neu erfinden müssen. marlowski Ich würde jetzt gerne mal vom Wasser und Brett runterkommen. wirtz Okay. marlowski Du hast zwar gesagt, dass Du eigentlich so gut wie jede freie Minute zum Surfen nutzt, aber ich vermute jetzt mal … wirtz … dass ich auch andere Hobbys habe. (lacht) marlowski Genau. Du wirst ja sicher mal etwas anderes machen. Was ist das so bei Dir? wirtz Ich koche sehr gerne. Wenn ich nicht aufs Wasser kann, dann stehe ich gerne am Herd. Oft mit Jazz-Musik im Hintergrund, ich liebe Jazz. marlowski Wo lebst Du jetzt? wirtz Ich wohne mit meiner Freundin in Westensee. Vor zwei Jahren haben wir ein Haus direkt am See gekauft – mit einem riesengroßen Garten. Ich bin kein leidenschaftlicher Gärtner, aber ich mache meine Aufgaben. (lacht) Wenn ich die Zeit

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scheidungskind: sticht! autos, die das kieler stadtbild prägten Wo sind sie nur geblieben? In den 80ern und bis Mitte der 90er Jahre prägten sie unser Straßenbild. Wir kümmern uns um die Autos, die wir alle noch kennen, die aber heute fast von der Straße verschwunden sind.

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Bank. ***Zzgl. eines monatlichen Mietzinses von 79,00 € bei einer *Angebot *Angebot gültig gültig für Privatkunden für Privatkunden bis 31.12.2015. bis 31.12.2015. **Angebotspreis **Angebotspreis für fürDerfür *Angebot gültig für Privatkunden bis 31.12.2015. **Angebotspreis Jahresfahrleistung von 10000 km und 48 Monaten Laufzeit. einen einen Renault Renault Zoe Zoe LifeZoe Life inklusive inklusive 5.000,– 5.000,– € Elektrobonus € Elektrobonus ohne ohneohne einen Renault Life inklusive 5.000,– € Elektrobonus monatliche Mietzins deckt die Bereitstellungskosten für die Batterie Antriebsbatterie. Antriebsbatterie. Fahrzeug Fahrzeug wird wird nur nur verkauft verkauft bei bei gleichzeitigem gleichzeitigem Antriebsbatterie. Fahrzeug wird nur verkauft bei Renault gleichzeitigem sowie die Renault Z.E. Assistance ab. Abbildung zeigt ZOE Abschluss Abschluss eines eines Mietvertrags Mietvertrags für die für die Antriebsbatterie mitmit derkW der Renault Abschluss eines Mietvertrags fürAntriebsbatterie die Antriebsbatterie mit der Renault Zen mit Sonderausstattung. ****Schnellladung mit 22 inRenault 1 Stunde Bank. Bank. ***Zzgl. ***Zzgl. eines eines monatlichen monatlichen Mietzinses Mietzinses von 79,00 79,00 bei € bei einer Bank. ***Zzgl. eines monatlichen Mietzinses von€79,00 € einer bei einer zu 80 % geladen. Die Restladung erfolgt im von Standardladeverfahren. ***** Jahresfahrleistung Jahresfahrleistung von 10000 10000 km km undund 48 und 48 Monaten Monaten Laufzeit. Laufzeit. DerDer Der Jahresfahrleistung von 10000 km 48 Monaten Laufzeit. Werte gemäß von NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus). Die individuelle monatliche monatliche Mietzins Mietzins deckt deckt die die Bereitstellungskosten Bereitstellungskosten für für die die Batterie monatliche Mietzins deckt die Bereitstellungskosten fürBatterie die Batterie Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topografie, Zuladung sowie sowie die die Renault Renault Z.E. Z.E. Assistance Assistance ab. ab. Abbildung Abbildung zeigt zeigt Renault Renault ZOE ZOEdie sowie die Renault Z.E. Assistance ab. Abbildung zeigt Renault ZOE und Nutzung elektrischer Verbraucher haben Einfluss auf ZenZen mit mit Sonderausstattung. Sonderausstattung. ****Schnellladung ****Schnellladung mitmit 22 kW 22 kW in22 1in Stunde 1 Stunde Zen mit Sonderausstattung. ****Schnellladung mit kW in 1 Stunde tatsächliche Reichweite. zu 80 zu % 80zu geladen. %80 geladen. Die Die Restladung Restladung erfolgt erfolgt im Standardladeverfahren. im Standardladeverfahren. ***** ********** % geladen. Die Restladung erfolgt im Standardladeverfahren. Werte Werte gemäß gemäß NEFZ NEFZ (Neuer (Neuer Europäischer Europäischer Fahrzyklus). Fahrzyklus). DieDie individuelle individuelle Werte gemäß NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus). Die individuelle Fahrweise, Fahrweise, Geschwindigkeit, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Außentemperatur, Topografie, Topografie, Zuladung Zuladung Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topografie, Zuladung undund Nutzung Nutzung elektrischer elektrischer Verbraucher Verbraucher haben haben Einfluss Einfluss aufauf dieauf die die und Nutzung elektrischer Verbraucher haben Einfluss tatsächliche tatsächliche Reichweite. Reichweite. tatsächliche Reichweite.

Niels de Wi

km/h t PS 140 CM-Faktor* 45 ccm 5 Zylinder 903 0-100 km/h 4 *auf einer Skala 19 Sek. von 1-10

Nur der versierte Automobilkenner konnte damals den Marbella vom Panda unterscheiden. Motoren, Ausstattung und Fahrleistungen blieben im Wesentlichen die vom Fiat. Erst später emanzipierte man sich vom italienischen Vater und begann einen eigenen Charakter zu entwickeln. In der ersten Zeit verhielt sich der Marbella nicht sehr zur Freude vom neuen Partner Volkswagen. Rost war ein ständiger Begleiter. Teilweise gammelten ganze Scharniere weg, sehr zum Leidwesen des neuen deutschen Vaters. Nach dem Motto »Wie läufst du denn wieder rum?« wurde nach und nach die Qualität besser. Doch nicht nur die äußeren Werte, auch die inneren kamen auf den Prüfstand, denn Komfort war für den Marbella ein Fremdwort. Die gartenstuhlähnlichen Vordersitze ließen sich zwar weit zurückstellen,

aber leider gab es für die Lehne nur eine Position. Bei der Bedienung des Gebläses und der Scheibenwischer war Einfachheit oberstes Prinzip. An und aus, mehr ging nicht. Warum auch? Hat anscheinend auch so gereicht. Durchaus praktisch waren das Kofferraumvolumen bei umgeklappter Rückbank und die Ablagefläche unter dem Armaturenbrett. Hier konnten Dinge verschwinden, die lange nach ihrem Mindesthaltbarkeitsdatum plötzlich wieder auftauchten. Ein Radio ist für den Marbella übrigens überflüssig gewesen. Fast ungedämmt röhrte die kleine 45 PS-Maschine von vorne in den Innenraum. Bis zu seinem Serienaus in den 1990er Jahren erfreute sich der Seat Marbella großer Beliebtheit. Für wenig Geld gab es ein Auto, wenn auch sehr wenig Auto. (nl)

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LASS’ DIE GUTEN ZEITEN ROLLEN!

Hyundai i10 1.0 l (5­Türer) Classic­Ausstattung

Hyundai i40 Kombi 1.6 l Classic­Ausstattung inkl. Klimaanlage, Bluetooth­Frei­ sprecheinrichtung, Audiosystem u.v.m.

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Effizienzklasse C

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Kraftstoffverbrauch kombiniert: (l/100 km) und CO2­Emission (g/km): von 6,8 l und 178 g/km (kombiniert) für den Santa Fe 5­Sitzer 2.2 CRDi 4WD Automatik, bis 4,7 l und 108 g (kombiniert) für den i10 1.0 l (5­Türer Classic) (VO EG 715/2007). Fahrzeugabbildung enthält z. T. aufpreispflichtige Sonderausstattung 1 Ausstattungslinien abhängige Ausstattung. Nur solange der Vorrat reicht.

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* 5 Jahre Fahrzeug- und Lack-Garantie ohne Kilometerbegrenzung sowie 5 Jahre Mobilitäts-Garantie mit kostenlosem Pannen- und Abschleppdienst (gemäß den jeweiligen Bedingungen); 5 kostenlose Sicherheits-Checks in den ersten 5 Jahren gemäß Hyundai-Sicherheits-Check-Heft. Für Taxen und Mietfahrzeuge gelten   21 modellabhängige Sonderregelungen.

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das geht los 2. Juli

16. Juli

E

14:00 Uhr

Gerhardtstraßenfest Zwischen Wrangel- und Gneisenaustraße Selbstverpflegung

E

21:00 Uhr

Public Viewing GERSPA oder GERITA z. B. metro, Luna, Pumpe, Forsti, Prinz Willy Eintritt frei

E

20:30 Uhr

17. Juli E

Feuer und Flamme, Diesel und Dampf Maschinenmuseum Kiel-Wik, Am Kiel-Kanal 44 Eintritt frei / Spende erbeten

11:00 Uhr

3. Juli E

11:00 Uhr

Frühstück bei Live-Musik mit 2° Kulturladen Leuchturm, An der Schanze 44 Eintritt inkl. Buffet 14,-

19. Juli M 20:00 Uhr

6. Juli M 20:00 Uhr

Mnozil Brass (SHMF) Kieler Schloss, Dänische Str. 44 VVK: 21,10 bis 55,20

E

20:00 Uhr

21:00 Uhr

L

20:00 Uhr

Die Kieler Slamlesebühne Die Pumpe, Haßstr. 22 AK 6,-

19:00 Uhr

M 20:30 Uhr

Public Viewing GER im Halbfinale z. B. metro, Luna, Pumpe, Forsti, Prinz Willy Eintritt frei

»Feel Kiel« Austellungseröffnung Sternstunde, Jungfernstieg 27a Eintritt frei

M 20:00 Uhr

Kammerorchester Basel (SHMF) Kieler Schloss, Dänische Str. 44 VVK 23,30 bis 65,10

M 20:00 Uhr

Passafire Schaubude, Legienstr. 40 VVK 9,90

23. Juli M 18:00 Uhr

Solid Blue Medusa, Medusastr. 16 Eintritt frei

E

Seom Die Pumpe, Haßstr. 22 VVK 20,- zzgl. Geb.

21:00 Uhr

Frühschoppen mit Live-Jazz-Musik Kulturladen Leuchturm, An der Schanze 44 Eintritt 8,-

11:00 Uhr

29. Juli

10. Juli E

Prinz Willy zu Besuch bei... Tatort Hawaii, Am Strand 1, Stein Eintritt frei

24. Juli

9. Juli M 20:00 Uhr

Auftaktlesung Literatursommer 2016 Literaturhaus S-H, Schwanenweg 13 Eintritt: 9,- / 6,- erm.

21. Juli

8. Juli E

Mariza (SHMF) Sparkassen Arena, Europaplatz 1 VVK 12,- bis 54,-

20. Juli

7. Juli B

Swing-Ball mit den Sultans of Swing Sportrestaurant Altenholz, Klausd. Str. 78b VVK 17,- / AK 19

Public Viewing – Finaaaale oh ooh … z. B. metro, Luna, Pumpe, Forsti, Prinz Willy Eintritt frei

M 20:00 Uhr

Ensemble Resonanz (SHMF) Kieler Schloss, Dänische Str. 44 VVK 14,50 - 44,20

30. Juli

14. Juli M 20:00 Uhr

Moriah Woods Prinz Willy, Lutherstr. 9 Eintritt: 1,50 / Hut geht rum

M 20:00 Uhr

Whisky & Rhymes Prinz Willy, Lutherstr. 9 Eintritt: 1,50 / Hut geht rum

M 20:30 Uhr

Scorbüt macht Rio Reiser Medusa, Medusastr. 16 Reservierung unter info@scorbuet.com

M 21:00 Uhr

Strom und Wasser Die Pumpe, Hassstr. 22 VVK 15,- zzgl. Geb.

31. Juli

15. Juli M 20:00 Uhr

M 20:00 Uhr

S.H. Festival Orchester (SHMF) Kieler Schloss, Dänische Str. 44 VVK 21,10 bis 60,70

Grigory Sokolov (SHMF) Kieler Schloss, Dänische Str. 44 VVK 28,80 bis 76,10

bei deutscher Teilnahme 22

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L

Lesung

M Musik

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Film

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Bühne

E

Events und so

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Konzerte

8. Juli - 3. September

2nd BAND BAT TLE Nach der gelungenen Erstauflage im vergangenen Jahr, aus der »Mojo Riot« als Gewinner hervorgingen, geht es in diesem Sommer in die nächste Runde und somit steht der »2nd Band Battle« an. An jedem Freitag und Samstag von 8. Juli bis 3. September gibt es ab 21 Uhr Live-Mucke von den Teilnehmern auf die Ohren. Dem Sieger winken ein Slot auf dem Bootshafensommer 2017 und ein 2.000 Gutschein von »La Musica«. Pogue Mahone, Bergstr. 15 21:00 Uhr, Eintrit t frei

Klub

Kino

Kneipe

27.07.2016 the subways 30.07.2016

strom & wasser

09.10.2016

Dubioza KolleKtiv

12.10.2016 the bearDs 15.10.2016 neonschwarz 20.10.2016 who KilleD bruce lee

09. + 10. Juli

© Andre Kriesten

HOLT EN AU HUSK IES

Stralsundhalle, Winterbeker Weg 47 Eintritt frei

In der Stralsundhalle wird wieder Skat erhockey gespielt, wenn die Huskies aus Holtenau zu zwei Heimspieltagen einla den, um den Hartkunststoffball möglichst häufi g im gegnerischen Tor unterzukriegen : 09.07. / 17:0 0 Uhr Holtenau Huskies I vs. Engelbostel Devil sI 10.07. / 12:3 0 Uhr Holtenau Huskies II vs. Hamburg Hawk s II 10.07. / 15:3 0 Uhr Holtenau Huskies I vs. Hamburg Sharks

I

22.10.2016 schramme 11 23.10.2016 oK KiD 29.10.2016 turbostaat Konzerte

Klub

Kino

Kneipe

highlight im Juli 2016

ATOMIC FALAFEL

14. + 20. Juli

UBAUER ARND RÜSK AM P UND HENDRIK NE

Die beiden Autoren lesen aus ihrem dritten Küstenkrimi »Strand ohne Wiederkehr«, der wie seine beiden Vorgänger im Verlag Emons erschienen ist. Rasmussen und die Brix sind zurück und versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, weshalb am laufenden Band Männer am Eckernförder Südstrand verschwinden.

idt 14. Juli: Buchhandlung Almut Schm Eintritt: 10,Zum Dänischen Wohld 23, 19:0 0 Uhr, e Labo halle 20. Juli: Lese Strandstr. 9a, 19:30 Uhr, Eintritt: 8,-

Alle Angaben ohne Gewähr

Dror Shaul. D/NZ/ISR 2015. 95 Min. Mit Alexander Fehling, Mali Levi Gershon, Michelle Treves, Jonathan Cherchi, Will Robertson Mit ihrem Falafel-Truck mitten in der Wüste Israels sorgt Mimi dafür, dass die israelischen Truppen nach ihren Manövern etwas anderes im Bauch haben als die miserable Armeeverpflegung. Was sie nicht ahnt: Nur ein paar Meter unter ihnen befindet sich eine geheime Kommandozentrale der israelischen Armee. Den dort hockenden Militärs ist es gar nicht recht, dass sich Mimi nun ausgerechnet in den feschen Atominspektor verliebt am Ende entdeckt der das waffenfähige Plutonium… Do 21. - Mi 27. Juli, täglich 21:00 Uhr

23 HASSSTRASSE 22, 24103 KIEL WWW.DIEPUMPE.DE

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M A S C H I N E S M O N AT L I C H E R A L M A N AC H ü b e r w o (n i c h t n u r ) d i e ( L i v e) M u s i k s p i e l t i m J u l i Na? Kieler Woche gut überstanden? Noch ordentlich Restalkohol in den Blutbahnen? Hehe, wenn ihr denkt, dass ihr euch nun ausruhen könnt, habt ihr mit Zitronen gehandelt. Also reinbeißen in den nicht ganz so sauren Apfel und ab geht’s auf die Strecke – Never surrender … Am 2ten wird es zum ersten Mal die SONGBUDE SOMMERAUSGABE im Schrevenpark geben. Neben der ‚Slambude‘, Kiels ältestem Poetry Slam, hat sich innerhalb der letzten Jahre ebenso die ‚Songbude‘ in der Familie der lokalen Slams und Lesebühnen etabliert. Hinter dem Namen verbirgt sich ein musikalischer Ringkampf, ein freundschaftlicher Wettstreit zwischen Musikern, ähnlich also wie die bekannten Poetry Slams. Nur, dass der Fokus hier auf der Musik liegt und Instrumente zum Textvortrag ausdrücklich erlaubt und erwünscht sind. Geht aber auch ohne. Ob gerappt, gebeatboxt oder einfach schön gesungen — am Ende entscheidet das Publikum, welcher Künstler mit seinem Können am stärksten begeistert hat. Juhu! Ach so: ab 16 Uhr.  Da wir Kiel durchgerockt haben in den letzten Tagen, machen wir ne Ausnahme und begeben uns nach Neumünster. Rock mit vielen Livebands, Elektrofloors und ne Reggaebühne warten auf uns. Ein tolles Festival unter dem Namen SKUFE meets Ubuntu! Das wird sehr schön und geht vom 8ten - 10ten auf dem ehemaligen Eisenbahngelände in NMS Nord in die erste Runde. Viele Künstler drumrum, Lesungen, Theater, Feuerautos, liebevollste Deko – Bekanntester DJ Act wird wohl DR. MOTTE sein, der aus Berlin anreist. Auf den Bühnen Bands wie SIE KAMEN AUSTRALIEN – TYSON – STEREO BOMBS – EAT ME – DAS BEBEN – FORD BRONCOS und viele andere … Kann man gut machen! Nun mal ein bisschen Stakkato, sonst bekommen wir ja überhaupt nüscht unter hier: Am 10ten spielen LIBIDO FUZZ aus

Bordeaux im Medusa. Großartiger Cosmic Blues / Psychedelic Rock. Sollte man machen! Am Samstach, 16ter, 20 Uhr im ChillOutClub Palenke: die netten HANDS OF KANELLOS mit experimentellem Indierock aus Hamburg. Palenke immer gut! Huah!

Drei Tage voll mit elektronischer Musik, Kunst und Kultur gibt es zum Ende des Monats, vom 29ten - 31ten, auf dem HABITAT – das die Kieler dafür auf den Flughafen Hungriger Wolf in Hohenlockstedt ausweichen, stört in keinster Weise  – schicket Ding!

So, als letzte Info für Juli noch: Am 30ten ist der Tag des Bierbauches. Das Bier gewinnt – Immer! Warum ein Six Pack, wenn man ein ganzes Fass haben kann, lautet das Motto. Hierzu sind Männer UND Frauen dazu eingeladen, in der FB Veranstaltung ihre besten Bilder zu posten. Na dann… Prost!

Am 22ten startet der 8. Kieler Bootshafensommer. Traditionell werdet ihr hier an sechs Wochenenden, immer freitags und samstags, mit einem kostenfreien Programm mitten in unserer schönen Innenstadt versorgt. Checkt das Line Up! Tipp : DAS BEBEN am 23ten abends und WOLFBARSCH am 29ten, auch abends! Leider startet das Lala Festival am selben Wochenende, also am 22ten + 23ten, ist aber genauso schön  – es wurde sich wieder viel Mühe gegeben an Ausstattung und Line Up, welches sich sehen lassen kann. Ein herrliches Musik- und Kunstfestival! Wir sehen uns da …

Nu is voll hier und ick bitte um Verständnis! Bis denne…. Gruß - Maschine Überall anders gibt es natürlich auch so einiges !!! Also, rausfinden und rocken!!!!

Schreibt mir, wenn was Besonderes ansteht oder für ein Interview an maschine@marlowski-magazin.de Kneipen und Läden mit Live Musik in Kiel, einfach im Netz suchen, die gibt’s alle da!!! Schaubude, Alte Meierei, Roter Salon und Saal in der Pumpe, Räucherei, Prinz Willy, Pogue Mahone, Hansa 48, Blauer Engel, W8, Bar Cultura, Phollkomplex, Palenke, Rathausbunker, Unrat, Orange Club, MAX, Zwack, und und und… 24

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Frisch geschnitten King Barber’s kleine Frisurenkunde

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Beratung lohnt immer

Es gibt immer wieder Kunden, die zu mir kommen und sagen: »Ich hätte gern den oder den Haarschnitt.« Und dann schaue ich mir die genau an und sage: »Aber nie im Leben.« Na ja, meist fällt mir etwas Freundlicheres ein. Trotzdem führt das nicht selten zu leicht grenzwertigen Reaktionen, weil die Leute denken, ich würde sie vielleicht nicht mögen. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Es ist nämlich so: Ein Friseurgeschäft ist keine Pommesbude. Zu einem Haarschnitt gehört immer der prüfende Blick, ob dem Betreffenden die gewünschte Frisur auch steht. Wenn jemand beispielsweise ein schmales Gesicht

hat, sollte er sich keinen »Minipli« verpassen lassen, weil das nicht aussieht. Und das sollte man dann auch einfach mal sagen. (Zur Erinnerung: Beim »Minipli« handelt es sich um kleine Löckchen, die durch eine Dauerwelle entstehen. Rudi Völler ist damit berühmt geworden, wenn auch nur unter anderem.) Natürlich ist ein Friseur ein Dienstleister, der ein gewisses Angebot offeriert, aber ein guter Friseur wird immer darauf achten, ob der gewünschte Schnitt auch wirklich passt. Beratung ist daher das A und O. Allerdings braucht es dazu auch Kunden, die sich darauf einlassen. Ein anderes Beispiel: Der Undercut ist gerade sehr beliebt, aber pflegeaufwendig. Man muss dem Kunden

klarmachen, dass er mit diesem Schnitt etwa alle zwei Wochen erneut zum Friseur kommen muss, weil er ansonsten schnell wie eine geplatzte Klobürste aussieht. Es gibt Kunden, die schneiden sich den Undercut zwischendurch selber zurecht, was ja in Ordnung geht, wenn man das möchte (und kann). Das sollte jedoch klar sein, bevor der Undercut erstmals geschnitten wird, und ein guter Friseur nutzt dazu die Beratung. Es lohnt sich also, sich auf das Auge des Friseurs einzulassen und seiner Position zu vertrauen. Das macht vieles einfacher und das Resultat kann sich allemal sehen lassen.

                       WENN DER VATER MIT DEM SOHN

Schlüppergate Tom war damals zwölf Jahre alt und in der sechsten Klasse. An seiner Schule war es Tradition in dieser Klassenstufe auf Klassenfahrt zu fahren und zwar nach Sankt Andreasberg in den Harz. Eine schöne Sache, denn wann kommen die Kinder auch mal in den Harz? Ich sollte mit Tom für die Klassenfahrt seinen Koffer packen. Da ich wusste, dass Tom eine Packliste hatte, sprach nichts dagegen, den Koffer erst am Abreisetag zu packen. »Ich habe schon einmal den bunten Koffer vom Dachboden geholt«, machte ich ein wenig auf Urlaubsfreude. »Der ist voll peinlich, den nehme ich nicht.« »Aber warum denn? Den erkennst du immer gleich wieder.« »Warum nimmst du den dann nicht? Der ist voll panne und retro. Ich will den schwarzen!« »Gut der Herr, bitte, dann kannst du dir den Koffer auch selber holen. Nun mach schon.« Tom trottete auf den Dachboden und ich sortierte schon einmal die Sachen.

Er kam und kam nicht wieder. Stattdessen hörte ich von oben das Geräusch der elektrischen Eisenbahn. »Tom, brennst du? Wir müssen packen, ich warte hier auf dich!« Maulig holte er den Koffer und wir standen beide um den offenen Koffer. »Tom, die Sachen musst du jetzt reinlegen, die werden kaum durch Gedankenkraft in den Koffer kommen.« »Mama packt mir sonst immer die Sachen.« Das zum Thema

Selbstständigkeit. Also las er die Packliste vor und ich legte die Teile hinein. »So, hier noch die Unterhosen.« »Die ziehe ich nicht an, die gehören Peer (Toms drei Jahre älterer Bruder)!« »Die sind frisch gewaschen und Peer zu klein, die kannst du ruhig anziehen.« »Nein, mache ich nicht!« So langsam wurde ich ungeduldiger und lauter: »Dann such dir gefälligst jetzt deine Unterhosen zusammen. So eine Anstellerei, das gibt es doch nicht.« Wutschnaubend verließ ich sein Zimmer. Nach zehn Minuten kam ich wieder. Mein Sohn hatte sich mittlerweile wieder ins Bett gelegt und meine frühmorgendliche Laune rauschte nun vollends in den Keller. »Das kann ja wohl nicht wahr sein! Du packst jetzt weiter!« Mit einem beherzten Griff zog ich ihm am Arm und schleifte ihn zum Koffer. »Ich nehme die Unterhosen nicht mit.«

»Dann fährst du eben nur mit einer. Mir doch egal, wie du dann stinkst«, sprach ich und knallte mit der Tür.

Nach einiger Zeit hörte ich Geräusche aus dem Hauswirtschaftsraum. Tom saß vor der Waschmaschine und wusch seine Unterhosen im Kurzwaschgang. »Was soll das denn nun schon wieder? Die werden doch nie trocken.« »Ich lege die nachher in den Trockner.«

»Dann pack jetzt gefälligst die restlichen Sachen, der Waschmaschine musst du nicht zugucken. Himmel noch mal, wie kann man sich nur so anstellen?!« Auf den letzten Drücker wurden dann noch die Unterhosen im Aggregatzustand bügelfeucht fertig. In der Zwischenzeit zickten mein Kleiner und ich uns noch bei der Suche des Impfpasses an. Dann klingelte es an der Tür, Tom wurde abgeholt und verschwand. Beim Aufräumen stieß ich dann auf die bügelfeuchten Unterhosen. Sie hatten es also doch nicht in den Koffer geschafft. Na ja, eine Unterhose für sechs Tage … Wen juckst? Mich nicht! (mf)

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plattgemacht

// Grill mal wedder // // Wat is dat doch mal schöön – is wedder Sommer un de allerbeste Tiet to’n Grillen. In’n Goorn, op den Balkon, vör de Huusdöör, op den Campingplatz … // Annerletzt weer ik doch spazeren in unsen Park – un wat seh ik dor? Överall sünd se an’t Grillen! Holtköhlengrills in jedeen Grött – sogor en Füer op den Rasen warr ik wies. Oha, wenn dat de Goorner wies warrt! // Dat rüükt un rökert – de Beerbuddels ploppt, Musik kümmt ut all de Ecken. Un denn geiht dat Eten ok al los, de Karbonaden un verscheden Wüss sünd goor. Wat en Spaaß un en lecker Eten, wenn ok nich jüst för de Veganers un Vegetariers ünner uns. // Wann güng dat egentlich los mit dat Grillen? Vör dörtig Johr oder noch fröher? Ik weet

dat nich mehr so nipp un nau. Man ik weet, dat de Kultur vun dat Grillen in de verleden Johren ümmer mehr tonahmen hett. // Dat füng ja mal an mit so en slichten Holtköhlengrill. De weer ut Metall, harr dree Been un stünn wackelig. He harr en Gitter – un dat weer dat denn ok al. Nix üm un bi, keen Luxus. He hett sien Arbeit daan, veelmehr de Huusherr hett em bruukt över den Sommer un mehr as eenmal buten stahn laten. An’t Enn vun de Grillsaison kunnst em blots noch wegsmieten. // Intwüschen gifft dat allens an Komfort bi dat Thema Grillen, wat een sik blots vörstellen kann. De echten Grillers swöört wiederhen op Holtköhlen, wat dat nu gesund is oder nich. Dat is ehr egaal. Anners smeckt dat Fleesch nich, seggt se reinweg. // Man düsse Holtköhmarlowski-PaperApp zum Ausschneiden, Sammeln und Angeben! (47) lengrills sünd nu groot un Holtköhlen // Holzkohle, wichtig für das richtige Grill-Feeling hebbt veel Extras. Een kann Karbonade // norddeutsch für Kotelett kommodig stahn un bruukt sik nich mehr krumm maKeed, Keden // Kette, Ketten ken. De Köhlen warrt mit middewiel // inzwischen, auch: mittlerweile en veereckig witt Tablett wies warrn // bemerken anfengt, nich mehr mit en Stück vun’t Blatt oder mit Allens kloor? Wenn nicht, einfach anrufen beim Schleswig-Holsteinischen HeimatSpiritus, nee, man lang nich. bund, Tel. 0431-98 384-15 oder per Mail an m.ehlers@heimatbund.de. // Anner Lüüd nehmt en Marianne Ehlers hilft Ihnen gerne weiter! Gasgrill – de is jüst so groot

as den Naver sien nieges Köhlenmodell. Man ahn Füermaken un so richtig wat för de spontane Grillparty. Un dor passt düchtig wat rop – kannst meist en Football-Mannschop mit satt kriegen. Na, denn man to. // Minnachtig kiekt de echten Grillers daal op de Lüüd, de en Elektrogrill in de Gang hebbt. Wat is denn dat? Dor kannst ja ok driest de Pann op den Heerd stellen, dat is doch keen Grillgeföhl! // In düsse Saison is nu wat ganz Besünners modern – en Swenkgrill! Also, dat is so en Dreebeen ut Metall – un dor hangt denn dat Gitter an Keden an. Heff ik sogor in’n Park to sehn kregen. Dor passt wat rop, nich to glöven. // Düsse Grill kümmt ja vun en ganz anner Kant her, ut Soorland. Hebbt de Lüüd, de in’n Barg arbeiden deen, sik fröher ut Metallstücken sülven buut. Gifft ja so en Snack: Düütschland is dat Land vun de Dichter un Denker, dat Soorland is dat Land vun de Griller un Swenker … // Man nu torüch in’n Park. Middewiel warrt düchtig fiert – de Grills sünd leddig eten, de Köhlen glööst vör sik hen. Wat för en schönen Sommeravend! Marianne Ehlers, Dipl.-Bibl. Referentin für Niederdeutsch und Friesisch beim SchleswigHolsteinischen Heimatbund

… und dann seh’ ich endlich auch eine! Ich hab’ seit Wochen in den Nachthimmel gestarrt und ich überleg’ noch, was ich mir wünsche, und ich zerbrech’ fast unter der Last der Verantwortung. Wieso gibt es kein Amt, das die Wünsche reguliert? Einmal in der Woche sollte ein UNO-Gremium präzise ausformulierte Wünsche zum Wohl der Menschheit an die ISS schicken. Dort wäre rund um die Uhr ein NASA-Mitarbeiter in einem Ausguck damit beschäftigt, alle Sternschnuppen abzufangen und mit sinnvollen Wünschen zu belegen, bevor jemand wie Kim Yong Un

oder Assad welche erfüllt bekommt. Das wäre gut. Stattdessen darf sich ein Paul aus der 6 C wünschen, dass sein Mathelehrer bei ‘nem Autounfall stirbt, Berlusconi einen Wahlsieg nach dem anderen, Mario Barth ein Publikum, das ihn witzig findet, und alle Wünsche werden erfüllt. Was also ist mit mir? Bin ich ein selbstsüchtiges Ego-Schwein und wünsch’ mir ewige Jugend in Wohlstand und Gesundheit oder gebe ich den Altruisten und tu’ was Gutes für die ganze Menschheit? Mehr Sonne für SH vs. Stopp des Klimawandels? Eine Gehaltserhöhung für mich oder das Ende aller

Kriege? Und ich hab’ ein bisschen ein schlechtes Gewissen wegen meiner bisherigen Lebensführung im Ganzen und ein paar Sachen im Speziellen – und da wünsch’ ich mir tatsächlich, dass der Hunger der Welt gestillt sei. Mit einem warmen Gefühl ums Herz schlafe ich gut in dieser Nacht. Am nächsten Morgen titelt die Bildzeitung mit: „Alle satt! Lebensmittelindustrie entlässt Millionen!“ Auch wieder Scheiße …

Text: Björn Högsdal; www.bjoernhoegsdal.de

Die Sache mit den Sternschnuppen

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SPEKTIVE

AUS ALT »MACH MITTAG« Ich führe euch in dieser Rubrik hinter die Kulissen des metros. Heute ist mein Thema: Neue Bestuhlung Es ist ja wie im privaten Bereich, irgendwann muss man sich von alten Sachen trennen, weil sie nicht mehr zeitgemäß, unbequem oder durchgerockt sind. 2006 haben wir die Bestuhlung im großen Saal komplett aufpolstern lassen, aber nun war es Zeit für etwas Neues. Die alten Stühle wurden innerhalb einer Nacht ausgebaut und am nächsten Nachmittag für 20 Euro das Paar verkauft. Den Erlös haben wir der Aktion »Mach Mittag« zur Verfügung gestellt, so haben alte Sachen noch für frisches Mittagessen gesorgt.

Unsere neuen Stühle versprechen wesentlich größeren Sitzkomfort. Höhere Rückenlehnen, Getränkehalter und angenehmer Stoff runden das Kino- oder Kabaretterlebnins ab. In Zukunft werden dann circa 430 statt 400 Zuschauer bei uns Platz finden, ohne dass man auf seine gewohnte Beinfreiheit verzichten muss. Neben der neuen Bestuhlung haben wir auch den Pinsel geschwungen und dem großen Saal einen neuen Anstrich verpasst sowie einen neuen Teppich verlegt. Seine Feuertaufe brachte der große Saal am 30.06. schon hinter sich. Wir erwarten euch und bitten Platz zu nehmen. Also bis bald, Euer André

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GRILLING ME SOFTLY

Mal ohne Rotkohl und Klöße direkt vom Rost – ein wilder Grillgenuss!

Wer wird Grillionär?

höher schlagen. Das Fleisch besitzt eine mittel bis hellrote Färbung. Beim Damwild ist das Fleisch rotbraun, saftig und sehr zart. Ein Rückensteak von diesem Wild ist ein kulinarisches Fest. Kein zu starker Wildgeschmack. Sehr beliebt beim Grillen ist das Rehwild, gerade Keule oder Rücken werden gern als Grillfleisch zugeschnitten. Das Fleisch ist rotbraun, zartfaserig und hat einen aromatischen Wildgeschmack. Generell ist das Wildfleisch sehr fett- und cholesterinarm, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, da die Tiere nur das essen, was sie in freier Wildbahn vorfinden. Mehr Natur geht nicht.

Die nährstoffschonende und fettsparende Art der Zubereitung auf dem Holzkohlegrill hat leider auch eine Kehrseite: Tropft Fleischsaft oder Fett in die Glut und verbrennt, entstehen krebserregende Stoffe wie z. B. Benzpyren. Das Prinzip des LotusGrills schließt diesen unschönen Umstand aus, produziert aber dennoch die typischen Röstaromen, die schmackhaftes Grillgut ausmachen.

LotusGrill Der rauchfreie Holzkohlegrill Eine Handvoll Kohle (vorzugsweise Buchenholzkohle) genügt, denn die nötige Temperatur wird in einem kleinen geschlossenen Behälter im Zentrum des Grills erzeugt. Der batteriebetriebene Lüfter versorgt die Kohle mit Frischluft und verteilt die Hitze gleichmäßig über den gesamten Radius des Grillrosts. Die Wärmeregulierung funktioniert stufenlos und sollte man sich mit dem Appetit seiner Gäste einmal verschätzt haben, lässt sich jederzeit problemlos Kohle nachfüllen – ohne lästiges Aschewedeln. Dass das Brennmaterial nicht offen unter dem Rost liegt, ist der gesunde Clou am LotusGrill, denn austretendes Fett tropft

rauchfrei in seine Edelstahl-Innenschale, die sich – wie auch das Grillrost – in der Spülmaschine reinigen lässt. Mit weniger als 4 kg Gewicht und einer hitzeresistenten Außenschale aus pulverbeschichtetem Stahl ist das Gerät für den unentschlossenen Grillmeister auch während des Betriebs noch umzusiedeln. Durch Verriegelungsschnallen, die alles zu einer sicheren, geschlossenen Einheit zusammenhalten, fällt dabei auch nichts auseinander. Das perfekte Grillerlebnis hat für den passionierten Freizeitgriller auch fast immer etwas Meditatives beim Warten auf das

Fotos: © LotusGrill

Sehr viel früher kam das auf den Tisch, was geschossen wurde. Mittlerweile haben wir uns kulinarisch weiterentwickelt, trotzdem ist Wild auf dem Grill immer wieder ein Leckerbissen. Unsere Jäger betreuen in der Hege und Pflege etwa 173.412 Hektar Wald und sorgen für gesunde Wildbestände. Wir unterscheiden unser Wild in vier Kategorien: Der Rothirsch (Rotwild) wird auch der König des Waldes genannt. Ein ausgewachsenes Tier bringt circa 170 kg auf die Waage. Sein rotbraun feinfaseriges Fleisch eignet sich sehr gut zum Grillen. Das Schwarzwild, von den Jägern auch als Schwarzkittel bezeichnet, ist besonders für Einsteiger zu empfehlen. Saftige Steaks aus Rücken und Lende mit einem dezenten Wildgeschmack lassen bei jedem Grillfreund das Herz

Jan-Hendrik Schönau, Fleischermeister von EDEKA Sven Fiedler, gibt uns Tipps und Anregungen zum Grillen. Heute: Wild gegrillt

Den Grill gibt es in vielen trendigen Farben mit den Durchmessern 32 oder 40 cm

Durchglühen der Kohle. Wie die kleinen Flammen züngeln und sich die Farbe des Energiespenders langsam in ein warmglühendes Orange verwandelt – dazu ein gekühltes Warte-Bier und die Entspannung ist perfekt. Dieser Entspannungs-Faktor ist beim LotusGrill allerdings Fehlanzeige, da die Kohle schon nach 3-4 Minuten einsatzbereit ist. Ideal ist dieser Umstand natürlich für den eiligen Feierabendgriller oder den gehetzten Familienvater. Selbstverständlich haben das geniale Prinzip und das moderne Design auch ihren Preis und beim LotusGrill ist man im Netz ab ca. 120,- Euro dabei. (kh)

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verschosseninkiel powered by

Das die Sonne in unserer Fördestadt nicht immer durchkommt, wissen wir ja. Schickt auch euer Foto an redaktion@marlowski-magazin.de

Ein Kieler Sommertag mitten im Juni

Fotos: © LotusGrill

Aufnahme von Sebastian Lükemann aus Isingerode auf Kieler Woche-Besuch Kamera Canon EOS 600D | Objektiv 23 mm | Blende F/10 | Zeit 1/250 Sek.

Wissen macht Hääh! Sag ma’, von wo kommst du denn her?

DER BAUCHNABELFUSSEL

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Es ist ein Mysterium: Kaum popelt man sich im Bauchnabel herum, hat man einen Riesenfussel an der Kuppe des Zeigefingers – der sogenannte Bauchnabelfussel. Aber warum und wieso eigentlich? Wie kommt da immer wieder ein neuer rein? Und wieso ist der eigentlich (fast) immer grau? Fragen über Fragen, die unser marlowski-Wissenschaftsressort recht schnell erläutern kann. Die Bestandteile dieses ominösen, immer wiederkehrenden Fussels sind ganz simpel kleine Fasern der Textilien, die wir tragen, Körperhaare und einige abgestorbene Hautzellen sowie ein kleines bisschen Staub. Je tiefer der Nabel, umso mehr sammelt sich da natürlich auch an. Nun mag man vermuten, dass die gerade begonnene oberkörperfreie Zeit eine rapide Abnahme an Größe und Häufigkeit dieser Fussel zur Folge hätte. Allerdings ist das nicht der Fall, es sei denn man trägt auch keine Unterbüchs. Denn witzigerweise sind es vor allem abgerubbelte

Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Unterhose und Fussel? Fasern unserer Schlüpper. Aufgrund unserer Bewegungen und der daraus resultierenden Reibung der Körperhaare an der Unterwäsche entsteht eine Zugkraft durch das Haar, welche die Fussel aufwärts wandern lässt. Es sind daher weniger die Fasern aus der Oberkleidung, die sich im Nabel finden lassen. Hier gilt, je größer die Haare, umso größer der Fussel. Und warum ist er nun meistens so grau? Ganz einfach: Grau ist quasi die Durchschnittsfarbe aller Textilfasern, die sich vereinigt haben. Guckt euch mal die Knäuel in euren Trocknern an.

Untersucht und gelöst hat all jene Fragen der in Schweden geborene Wissenschaftler Karl Kruszelnicki, der dafür 2002 den IgNobelpreis erhielt. Bevor ihr nun aufschreit, für welche Sinnlosigkeiten man alles den Nobelpreis erhält: Der Ig-Nobelpreis ist als satirische Auszeichnung zu verstehen. Hiermit werden per definitionem wissenschaftliche Erkenntnisse ausgezeichnet, die einen erst belustigen und dann doch zum DarüberNachdenken verleiten. Auftrag erfüllt. (cv) 29

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katar 2022

Der längste WM-Countdown der Welt

Schuldenspruch Jüngst berichtete das »Handelsblatt« darüber, wie sehr die katarische Schuldenfalle ausländische Arbeitnehmer in Krisensituationen treibt. Sie berichteten über Robert Foster, einem Amerikaner, der bei einem katarischen Unternehmen in Lohn und Brot stand, eher er seine Kündigung erhielt. Nur vier Tage später löste die Qatar National Bank – scheinbar ohne große Ansage – sein Konto auf und verrechnete das noch vorhandene Guthaben mit den Schulden, die er besaß. Problem für ausländische Arbeiter mit Schulden: Möchten sie zum Beispiel aufgrund eines Urlaubs das Land verlassen, so müssen sie über ihren Arbeitgeber eine Erlaubnis beantragen, das Land verlassen zu dürfen.

Sehr großes Problem für arbeitslose Ausländer mit Schulden: Sie haben keinen Arbeitgeber, über den sie den Antrag laufen lassen können. Ergo, sie sitzen fest. So auch Foster, der mittlerweile all seinen Besitz verkauft hat, seine Frau mit einem Flug zurück in die USA reisen lassen konnte und sein weniges restliches Bargeld in dem Gefrierschrank versteckte, während er auf dem Boden seiner Bleibe schlief. Er hatte Angst, man würde ihn verhaften und auch die letzten Moneten wegnehmen. Es gelang ihm genug Kohle für einen Flug zusammenzukratzen, doch musste er den Behörden seine sowie die Altersvorsorge seines Vaters zukommen lassen, um das Emirat verlassen zu dürfen. So

jedenfalls die Aussage Fosters. Der in dem Artikel auch ihm bekannte Fälle von anderen Verzweifelten aufzählte. So habe sich ein Kollege einen Strick gekauft, sich letztlich aber wohl wieder aufraffen können. Andere Leute hätten dann doch keinen anderen Ausweg mehr gesehen und sich das Leben genommen. In die Schuldenspirale kam Foster allerdings unverschuldet: Nach dem er seinen Dienst bei dem katarischen Unternehmen antrat, musste er drei Monate auf seinen ersten Gehaltscheck warten und war daher gezwungen einen Kredit aufzunehmen. Dieser Kredit war dann der Anfang der zuschnappenden Schuldenfalle. (Quelle: www.handelsblatt.de 02.06.2016)

bier des monats by onkel herbert rhabarber weisse

Brettanomyces claussenii oder kurz Brett – da horchen Bierkenner auf. Denn diese ursprünglich wilde Hefe ist ein heimlicher Star in der Brauwelt. N. Hjelte Claussen isolierte sie 1904 erstmals für die Carlsberg Brauerei und gab ihr einen naheliegenden Namen. Traditionell wird sie bei der Herstellung von Berliner Weisse eingesetzt und sorgt zusammen mit einer Milchsäuregärung für einen spritzig säuerlichen Geschmack mit dem gewissen »Funk«. Ja, das ist wirklich eine Fachvokabel von Beer Geeks. Phillip Roberts aus Düsseldorf alias Onkel Bier hat genau diese Hefe für Onkel Herbert verwendet und damit eine eigene spannende Interpretation der Berliner Weisse kreiert. Statt fiesen künstlichen Sirup ins Bier zu kippen, kommt konzentriertes Rhabarberpüree ins Spiel. Und so

entsteht ein wirklich ungewöhnliches Bier, bei dem Puristen vermutlich erst mal zusammenzucken. Aber Phillip lebt damit das von ihm selbst postulierte Freiheitsgebot aus, und das ist auch gut so. Denn die Rhabarber Weisse ist ein faszinierend untypisches, jedoch ungemein erfrischendes Gebräu. Sie eignet sich perfekt für laue Sommerabende oder als Ersatz für einen Schaumwein-Aperitif. Und so verwundert es nicht, dass sogar weibliche Bierskeptiker mitunter ins Schwärmen geraten, wenn sie Onkel Herbert treffen. Fruchtaromen, Holundernoten und die milde Säure ergeben ein ganz anderes, vielschichtigeres Bild vom Bierbegriff, als es der gemeine Pilstrinker im Kopf hat. Muss man also mal probiert haben, um dann zu entscheiden, ob man diesen Onkel entweder aus der Familie ausschließt oder innig liebt.

herkunft • Düsseldorf eltern • Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Rhabarberpüree, Milchsäure, Hopfen, Hefe charakter • säuerlich betriebstemperatur • 4-6 °C stammwürze • 9,0 °P umdrehungen • 4,4 % vol. look • retro outfit • 0,33 l Steinie-Flasche

typ • obergärig

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das ist gut

Kiel

» .. und noch

MEEER«

marlowski dvd-tipp LONDON HAS FALLEN Erschienen am 29.06.2016 / FSK: ab 16 DVD-Tipp von Film Peter, Deliusstr. 3-5

Fortsetzung zum Action-Erfolg »Olympus Has Fallen«, in dem das US-Staatsoberhaupt erneut von seinem wackeren Leibwächter gegen Terroristen verteidigt werden muss. Zwei Jahre nach einem US-Drohnenangriff in Pakistan, bei dem die Familie des Waffengroßhändlers Barkawi getötet wurde, beginnt Barkawi seinen ausgeklügelten Racheplan auszuführen. Bei einem Staatsbegräbnis in London, zu dem alle Staatsoberhäupter des Westens zusammenkommen, lässt er seine Truppen auf die Stadt los. Hauptziel ist US-Präsident Benjamin Asher, den er vor laufender Webcam hinrichten will. Doch Barkawi hat

die Rechnung ohne dessen Leibwächter Mike Banning gemacht. Antoine Fuqua ist zwar nicht mehr an Bord (und wurde von dem jungen Schweden Babak Najafi abgelöst), aber ansonsten setzt »London Has Fallen« auf exakt die Zutaten, die schon »Olympus Has Fallen« zum Überraschungshit gemacht hatten. Das heißt, es gibt wieder satte, bisweilen überbrutale Action im »Stirb langsam«Modus, bei der sich Gerard Butler als abgebrühter Held beweisen kann: Der Bodycount, mit dem hier die Freiheit der westlichen Welt verteidigt wird, ist beachtlich. Actionfans werden sich die Hände reiben. (Quelle: Video Markt)

marlowski buchtipp QUIET LEADERSHIP – WIE MAN MENSCHEN UND SPIELE GEWINNT Carlo Ancelotti, Knaust Buchtipp von Jens Helmerichs

So der Name der Ausstellung vom Kieler Maler und Zeichner Alexander Torday, die bereits seit dem 26. Mai im KarlLennert-Zentrum des UKSH ausgestellt wird. Noch bis zum 29. September lässt sich hier ein Querschnitt seines Schaffens der letzten Jahre – darunter auch die aktuellen politischen Arbeiten »Merkels Europa im August 2015« – betrachten. Grundthema bleibt aber Kiel und das Wasser.

Apropos Kiel und Wasser: Ihr solltet in diesem Monat mal Ausschau an der Kiellinie halten, denn es könnte sein, dass ihr dort den Künstler erspähen könnt, wie er an seinem »Kaffesack«-Projekt arbeitet.

Im Fokus der Ausstellung stehen Kielmotive

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Unser Kochpeter

DAS WIRD VORBEREITET:

marlowski kocht für Anfänger und solche, die es bleiben wollen.

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So ein Flammkuchen passt nicht nur im Herbst zum Federweißer sondern ganzjährig auch hervorragend zu Bier & Co. Als schnelle Mahlzeit oder Snack für die Jungs ein echter Kracher – wenn nur der Teig nicht wäre … Wer seine Küche sauber halten möchte und trotzdem mit Selbstgekochtem punkten will, kann den leckeren Belag auch ganz pfiffig auf einem Wrap verteilen. Unser Kochpeter hat das mal für euch dokumentiert.

In einer Schüssel Schmand, Crème Fraîche, das Eigelb und die gepresste Knoblauchzehe gut miteinander verrühren und mit Pfeffer, Salz und Muskat gut würzen.

Zutaten für 6 Leute: 6 Tortilla-Wraps // 200 g Schmand // 2 EL Crème fraîche // 1 Eigelb // 1 große Knoblauchzehe // Pfeffer, Salz, Muskat frisch // 1 Bund Frühlingszwiebeln // 150 g Fol Epi // 160 g Serano Schinken // 40 g Gruyère Käse // 1 Bund Schnittlauch frisch

BENKS KLEINE GIN SCHULE

Frühlingszwiebeln schräg in feine Streifen schneiden, Schinken in kleine Stückchen und den Schnittlauch in 0,5 cm Röllchen. Beim Fol Epi die Scheiben einzeln in ca. 0,5 cm Streifen schneiden, da er sonst zu sehr zusammenpappt, den Gruyère hobeln. DIE WRAPS WERDEN BELEGT: Zuerst die Schmandmasse auf die 6 Wraps gleichmäßig bis zum Rand verteilen, dann den Schinken, anschließend die Frühlingszwiebeln

Hagenbecks Tierpark

»Kasaines« Verwandte haben ihr Heim in Hagenbecks Tierpark gefunden und verbringen viel Zeit mit Nachdenken, im Kreis laufen, Rumdösen. Ebenso scheint es den Hamburgern gegangen zu sein, die sich um eine gute Geschichte für ihren Gin den Kopf am Gehege wund geschubbert haben. Dabei rausgekommen ist eine ziemlich runde Sache: Elephant Gin. Herzzerreißend die Geschichte: Arme Elefanten, dann die großen Entdecker Afrikas und seiner Wildnis (Kamen die aus Hamburch? – Ach was) und nun die Retter der Großsäuger dank 15% des Ertrags jeder Flasche, die u. a. an Big Life Foundation gespendet werden und ein Etikett – dreieckig wie alte afrikanische Briefmarken. Jede Flasche trägt den Namen des Elefanten, der von unserem Genuss profitieren soll. Meiner heißt: »Kasaine« Flasche No. 535. Schöne Geschichte. Ach so: Der Gin aus dem alten Copper Still auf Gut Schwechow zaubert wirklich afrikanisch abgerundete Geschmacksreisen auf Zunge und Gaumen und ist absolut zu empfehlen. Die Flasche ist zudem handlich genug, um unauffällig zwei Tage in der Sonne auf der Bank vor dem Elefantengehege in Hagenbecks Tierpark über das Leben zu sinnieren. ELEPHANT GIN Botanicals: Hamburg / Deutschland / u. a. Baobab Frucht, Buchu Gut Schwechow Blüten, Johannisbeeren, Löwenschwanz, Cassia Rinde Alkoholgehalt: 45 % vol. (Zimt) und Teufels Kralle Preis: 0,5 ltr. ca. 35,00 €

und die Käsestreifen darauf legen. Mit etwas Pfeffer bestreuen und den Gruyère zum Abschluss darauf geben.

THE HOMEBASE

German Benk ist Mitbegründer des Club of Gin von 1995. Er betreibt mit seinen Partnern die Hafenwirtschaft in Holtenau mit der wohl größten Gin-Auswahl in Kiel. Dort werden auch regelmäßig Gin-Tastings angeboten.

Die Wraps im auf 180° C vorgeheizten Ofen für 15-20 Minuten überbacken und vor dem Servieren mit reichlich Schnittlauch bestreuen.

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Die Stiftung „Bildung macht stark“ mit seinem Förderverein Mach MITTAG e.V. bedankt sich herzlich bei marlowski für den kostenfreien Abdruck dieser Anzeige!

ICH MACH MITTAG Mein Freund, der kriegt manchmal nur das Essen, was es in der Mensa gibt. Und das auch nur, wenn der eine Euro, den seine Mami eigentlich dazugeben müsste, gespendet wird. Oder er sammelt Pfandflaschen und kauft sich davon ne Tüte Chips. Ich finde das krass. Total ungerecht. Damit mein Freund weiter wenigstens jeden Mittag was zu essen kriegt, müssen Sie mittagmachen. Jetzt spenden: www.machmittag-kiel.de

Foto: Pepe Lange, Konzept / Umsetzung: boy | Strategie und Kommunikation

Kein Kinderhunger in Kiel.

Eine Kampagne der „Stiftung Bildung macht stark“

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