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Healthcare, not Warfare

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Mit Grußbotschaften auf dem IPPNWJahrestreffen zugeschaltet: Carlos Umana, Sally Ndung‘u, Arun Mitra, Anastasia Medvedeva und Tilman Ruff.

Neuigkeiten aus der internationalen IPPNW

Die neu gewählten vier Co-Präsidenten der IPPNW repräsentieren vier Kontinente: Dr. Arun Mitra (Indien), Dr. Sally Ndung’u (Kenia), Prof. Tilman Ruff (Australien), Dr. Carlos Umana (Costa Rica). Für sie stehen Themen wie die Weiterentwicklung des Atomwaffenverbotsvertrags (AVV), die weltweit steigenden Rüstungsausgaben in Zeiten der Covid-19-Pandemie und der Klimawandel im Vordergrund. Der Beitritt vieler weiterer Staaten zum Atomwaffenverbotsvertrag zu fördern und globale Abrüstung Klimawandel und Gesundheit voranzutreiben, ist ihr Credo.

Auf Bitte von Dr. Alexander Kmentt, des Leiters der Abteilung für Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nonproliferation im österreichischen Außenministerium, der den Atomwaffenverbotsvertrag in der UNO maßgeblich voranbrachte, hat unser IPPNW-Co-Präsident Tilman Ruff ein Argumentationspapier formuliert, wie der AVV beim ersten Treffen zur Überprüfung des AVV weiter an Struktur gewinnen kann und welche Aufgaben und Strukturen im Rahmen der internationalen Abrüstungsdebatte dauerhaft auf UNO-Ebene zu implementieren sind. Alle IPPNW-Sektionen arbeiten jetzt daran, dass ihre jeweiligen Regierungen an der ersten Konferenz des AVV im Januar 2022 nach Wien kommen. Sally Ndung’u und Carlos Umana setzen sich in Afrika und Lateinamerika dafür ein, dass diejenigen Staaten, die den AVV schon unterschreiben haben, ihn jetzt ratifizieren. Arun Mitra führte 2020 eine Südasien-Videokonferenz durch, in der die Bedrohung durch das Wettrüsten, die atomare Bedrohung, Covid-19 und den Klimawandel diskutiert wurde.

Unsere US-Sektion (PSR) konzentriert sich zurzeit auf eine Kampagne an Präsident Biden zu Abrüstung, insbesondere nuklearer Abrüstung und Verzicht auf den AtomwaffenErsteinsatz in der US-Nuklearstrategie. Sie skandalisieren die monströse Summe von 740 Milliarden Dollar, die für das Jahr 2021 noch von der Trump-Administration geplant worden war. Die Regierung Biden führe das Wettrüsten weiter, 754 Milliarden seien für 2022 geplant. Deshalb fordert die PSR von Präsident Biden deutliche Abrüstungsschritte. „Die USA haben allein im Jahr 2019 mehr als 35 Milliarden US-Dollar für Atomwaffen ausgegeben. Das bedeutet, dass man mit den Ausgaben eines einzigen Jahres 300.000 Intensivbetten, 35.000 Beatmungsgeräte und die Gehälter von 150.000 Krankenpfleger*innen und 75.000 Ärzt*innen finanzieren könnte. Diese Zahlen zeigen, dass wir als internationale Gemeinschaft das Thema Sicherheit neu überdenken müssen.“ (Molly McGinty, PSR)

Für die europäischen IPPNW-Sektionen wurde zwei Co-Präsidentinnen gewählt: Marianne Begemann aus den Niederlanden und Angelika Claußen aus Deutschland. Im Rahmen der Koalition „Nukefree Europe“ organisieren sie in Webinar-Formaten den Austausch und den Weg, um in den vier Ländern Belgien, Deutschland, Italien und Niederlande die nukleare Teilhabe gemeinsam zu beenden. Lobbyarbeit einerseits und direkte Aktionen und internationale Proteste an den US-Militärbasen Büchel, Kleine Brogel und Voelkel werden dieses Jahr im September stattfinden.

Ein zweites Projekt, das die Co-Präsidentinnen mit den beiden europäischen Studierendenvertreter*innen Ella Faiz (Frankreich) und Dirk Hoogenkamp (Niederlande) aufbauen wollen, sind gemeinsame europäische Summer Schools zu Atomwaffen, Frieden, Klimawandel und „Sicherheit neu Denken“. Sie sollen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten aus europäischen Ländern stattfinden und vor allem bei europäischen Studierenden das Interesse an den IPPNW-Themen wecken.

Dr. Angelika Claußen ist Co-Vorsitzende der deutschen IPPNW.