05-2021 Ingolstadt informiert

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AUSGABE Mai 2021

Herausgegeben vom Presseamt der Stadt Ingolstadt

Die erste Feuerwehrfrau

Ingolstädterin in Ausbildung zur Brandmeisterin

Ein Jahr im Amt

OB und Bürgermeisterinnen ziehen Bilanz

Für Sie vor Ort!

Termine und Standorte des COM-IN Beratungsmobils

Digitale Modelle

Die Planung der Kammerspiele an der Tränktorstraße


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INHALT Seite 2/3 Umwelt: Klimaschutz Jubiläum Universität Seite 4/5 Oberbürgermeister und Bürgermeisterinnen ziehen Bilanz

Umwelt

Startschuss für den Klimaschutz

Auftakt des Beteiligungsprozesses für Bürger

Seite 6 Berufsfeuerwehr Ingolstadt Die erste Feuerwehrfrau Seite 7 Lebensretter im Einsatz 50 Jahre Notarztdienst in Ingolstadt Seite 8 Neues Tandem Zwei Frauen leiten nun das Bürgerhaus Seite 9 Umwelt: Problemlöser Klärschlamm Phosphor-Knappheit kann vermieden werden. Seite 10 Statistik: Entwicklung der Einwohnerzahlen Seite 11 Unsere Bezirksausschüsse stellen sich vor: Südwest (V) Seite 12 „brigk“: Roboter mit grünem Daumen Seite 13 Für Sie vor Ort! COM-IN Beratungsmobil kommt Seite 14/15 Klinikum: Zwei Pflegekräfte berichten über ihren Corona-Alltag Seite 16/17 INVG: Mit der Bahn bis Neustadt a. d. Donau mit dem VGI Tarif Seite 18/19 INKB: Rückstauschutz bei Starkregen Seite 20/21 SWI: Baden zu Corona-Zeiten LGS: Weitere Öffnungen Seite 22/23 INKoBau: Planung der Kammerspiele Seite 24 GWG Wohnen zu fairen Preisen

Klimaschutzmanagerin Sonja Späth und Bürgermeisterin Petra Kleine. Foto: Betz Mitte Mai hat die Auftaktveranstaltung der Akteursbeteiligung für das Integrierte Klimaschutzkonzept in Ingolstadt stattgefunden. Vertreter von rund 50 Institutionen, darunter städtische Ämter, Energieversorger, Umweltverbände und Unternehmen, wurden über die Ergebnisse der Treibhausgasbilanzierung für das Stadtgebiet informiert und der Beteiligungsprozess vorgestellt. Ziel des gesamten Beteiligungsprozesses ist es, Maßnahmen und deren konkrete Umsetzung für ein klimaneutrales Ingolstadt zu planen. Fünf Handlungsfelder Das Klimaschutzkonzept konzentriert sich auf fünf wesentliche Handlungsfelder. Diese sind: Energie und Wohnen, Mobilität und Verkehr, Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Ein weiteres Handlungsfeld stellt die Verwaltung an sich dar. Denn neben der klimaneutralen Stadt bis spätestens zum Jahr 2050 soll die Stadtverwaltung bis zum Jahr 2030 bereits klima­neutral mit allen Geschäftsprozessen sein, um ihrer Vorbild- und Vorreiterrolle gerecht zu werden. Der Fahrplan für die Verwaltung soll in einem internen Prozess festgelegt werden. Die geplanten Workshops und weiteren Veranstaltungen bieten Raum für die Entwicklung von neuen Maßnahmenpaketen und Umsetzungsstrategien, um die Ziele bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Wer Interesse hat am Programm für Akteure teilzunehmen, kann sich per Mail an die

Klimaschutzmanagerin Sonja Späth (sonja. spaeth@ingolstadt.de) wenden. „Klima-Café“ jeden Freitag Jede Woche am Freitagmittag findet in Zukunft außerdem eine Informations- und Austauschveranstaltung für alle interessierten Bürger/-innen statt, in der es um die entworfenen Maßnahmenpakete geht. Alle sind eingeladen bei diesem so genannten „Klima-Café“ Ideen einzubringen. Es bietet allen die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand und die Ergebnisse der jeweiligen Themenwoche zu informieren und aktiv mitzudiskutieren. Denn jede Idee zählt! Informationen hierzu gibt es auf den städtischen Internetseiten unter www.ingolstadt.de/klima-energie. Breite Bürgerbeteiligung Im Anschluss an die Beteiligung der Akteure gibt es von Juli bis September einen breiten Bürgerbeteiligungsprozess. Auch hier sind Workshops und interaktive Veranstaltungen geplant, um möglichst viele Vorschläge für die einzelnen Handlungsfelder von den Bürgern zu sammeln. Denn nur gemeinsam kann eine zielführende Handlungsstrategie für den Klimaschutz in Ingolstadt erarbeitet werden. Am 16. Oktober werden dann die Ergebnisse des gesamten Beteiligungsprozesses an den Tagen der Nachhaltigkeit präsentiert. Die finalen Maßnahmenpakete fließen dann in das Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Ingolstadt ein.


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AUSGABE Mai 2021

Wissenschaft

Jubiläum kommendes Jahr

550 Jahre Hohe Schule: Breite Beteiligung der Kultur gewünscht Hohe Schule zu Ingolstadt als erste Landesuniversität, die nach Wiener Vorbild in vier Fakultäten aufgeteilt war: Artisten, Juristen, Mediziner und Theologen. Die Hohe Schule zu Ingolstadt gehörte damit zu den ersten Universitäten im deutschsprachigen Raum. Sie hatte regen Zulauf und war bald ein europäisches Zentrum humanistischer Gelehrsamkeit. Im 16. Jahrhundert entwickelte sie sich unter dem Theologieprofessor und Gegenreformator Johannes Der städtische Kulturreferent Gabriel Engert Eck zu einem intellektuellen Mittelpunkt freut sich auf das Jubiläumsjahr. Foto: Rössle der katholischen Reform und zum Sprachrohr der Zuspitzung des religionspolitiThema Universität abstellen, beziehungs- schen Konflikts. Im Anschluss prägte der weise das Universitätsjubiläum einbezie- Jesuitenorden ab der zweiten Hälfte des hen würden“, so Kulturreferent Gabriel En- 16. Jahrhunderts bis zu seiner Aufhebung gert. Ideen für Veranstaltungen zum Jubi- im Jahr 1773 die Ausrichtung der Universiläum 2022 können noch bis Ende Juni im tät. Wichtige aufklärerische Impulse ginKulturreferat per E-Mail an kulturreferat@ gen Anfang des 18. Jahrhundert von den ingolstadt.de eingereicht werden. Alle ge- Jesuiten aus. Berühmte Gelehrte wie der Beteiligungen gesucht planten Aktivitäten sollen in einer ge- Mathematiker und Astronom Peter Apian, meinsamen Broschüre und einem entspre- der Physiker und Astronom Christoph „Damit das Jahr 2022 ganz im Zeichen der chenden Internetauftritt präsentiert wer- Scheiner und der Mediziner und Botaniker Universitätsgeschichte steht, die ja die den. Zudem wird es ein eigenes Logo für Leonhart Fuchs wirkten in Ingolstadt. 1800 Stadtgeschichte vielfältig beeinflusst hat – das Universitätsjubiläum geben. wurde die Universität Ingolstadt aus zu nennen sind hier neben vielen Größen Furcht vor den herannahenden französider Geistesgeschichte die Illuminaten, Geschichte der Universität schen Truppen nach Landshut und von Frankenstein oder Simon Mayr – wäre es dort 1826 nach München verlegt, wo sie schön, wenn viele Kulturveranstalter in In- 1472 gründete Herzog Ludwig der Reiche als Ludwig-Maximilians-Universität weigolstadt ihre Jahresplanung 2022 auf das von Bayern-Landshut (1450-1479) die terhin besteht.

Im Wissenschaftsjahr 2022 jährt sich das Gründungsjubiläum der Hohen Schule zu Ingolstadt, der ersten Bayerischen Landesuniversität und der aus ihr hervorgegangenen heutigen Ludwig-MaximiliansUniversität München zum 550. Mal. Dieses bedeutende Jubiläum wird die Stadt Ingolstadt im kommenden Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen begehen und dabei den Bogen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart, zum heutigen modernen Wissenschaftsstandort Ingolstadt und dessen Ausrichtung in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz spannen. Unter anderem wird es Ausstellungen zur Universitätsgeschichte geben, ein Symposium und einen wissenschaftlichen Kongress, das Stadttheater plant ein Musical und spezielle Stadtführungen erläutern die Uni-Geschichte der Stadt.

Die Hohe Schule – Zentrum der ersten Landesuniversität, gegründet im Jahr 1472. Foto: Rössle


4 Rathaus

„Keine Pläne für die Schublade“

Oberbürgermeister Christian Scharpf zieht Bilanz nach einem Jahr im Amt Ein Jahr ist die Stadtspitze im Amt, ein Jahr, das von der Corona-Pandemie geprägt war. „Wir sind selber erstaunt, was in diesem Jahr trotzdem auf den Weg gebracht wurde. Geholfen hat sicher, dass wir von Anfang an positiv an die Sache herangegangen sind“, zieht Oberbürgermeister Christian Scharpf Bilanz und betont in diesem Zusammenhang vor allem die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Stadtrat. Die Corona-Krise sei vor Ort bisher sehr gut gemeistert worden, so der OB weiter. Mit dem raschen Aufbau mehrerer Test- bzw. Schnelltestzentren, den beiden Impf­ zentren und der Sonderlieferung von 20.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs habe die Stadt einiges geleistet, um die Pandemie möglichst rasch einzudämmen. Schwerpunkt Innenstadt Wie überall ist auch in Ingolstadt der Einzelhandel besonders stark von der Pandemie betroffen, und schon vorher hatten es die Geschäfte in der Innenstadt nicht einfach. „Unsere Innenstadt liegt auf der Intensivstation“, bringt es Scharpf auf den Punkt. „Es zahlt sich aber aus, dass wir uns schon vor der Sommerpause im vergangenen Jahr dem Thema gewidmet und seitdem vieles auf den Weg gebracht haben,

Oberbürgermeister Christian Scharpf. Foto: Betz denn die Innenstadt ist das Herz und die Seele der Stadt.“ Tatsächlich ist in den vergangenen Monaten einiges passiert, unter anderem wurden die Stellen eines Stadtmarketingmanagers und einer Leerstandsmanagerin geschaffen, dazu hat ein sogenannter Innenstadtkümmerer seine Arbeit aufgenommen. In diesem Zu-

sammenhang stehen auch Überlegungen, wie es mit der Schlosslände weitergehen könnte, die die Altstadt von der Donau trennt. Spätestens im kommenden Jahr soll es konkrete Planungen geben. „Hier muss etwas vorwärts gehen, wir machen keine Pläne für die Schublade“, verspricht Scharpf.

„Wir haben ein hohes Zukunftspotential“ Vier Fragen an die zweite Bürgermeisterin Dorotha Deneke-Stoll Frau Bürgermeisterin Deneke-Stoll, wie war der Start in Ihr neues Amt vor einem Jahr? „Ich habe zunächst damit begonnen, mich in den Ämtern umzuschauen und mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Das hat den Einstieg leicht gemacht und mir auch gleich viele wichtige Erkenntnisse gegeben. Insgesamt war das Jahr natürlich sehr von Corona geprägt. Vieles von dem, wofür ich zuständig bin, konnte gar nicht oder nicht im normalen Umfang stattfinden. So sind zum Beispiel die Volksfeste ausgefallen, auch viele Sportveranstaltungen waren

leider nicht möglich. Ich wünsche mir, dass Veranstaltungen, wie der Triathlon, wieder stattfinden und Vereine wieder trainieren können. Die viele Zeit zuhause mit Home-Schooling und Home-Office hat bei vielen Menschen auch zu Bewegungsmangel geführt, da wäre es gut, wieder mehr Schwung in den Sportbereich zu bekommen.“ Sie sind für den Bereich Sport zuständig. Was gibt es hier Neues? „Es ist derzeit ein Sportentwicklungsplan in Arbeit. Damit wollen wir uns den Bereich insgesamt anschauen und sehen,

wie wir den Sektor Sport stärken können. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass Sport ein besonderes Gewicht bekommt. Wir haben ja auch ein paar brach liegende Sportflächen, wo sich die Frage stellt, was wir damit machen können. Ich freue mich auch, dass es erste Überlegungen für eine Surfwelle in Ingolstadt gibt. Wir prüfen gerade verwaltungsintern, ob und wie sich das realisieren lassen könnte.“ Auch der kulturelle Bereich litt unter Corona… „Ja, die Wiedereröffnung des Fleißerhauses und die neugestaltete Dauerausstel-


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„Ingolstadt entwickelt sich innovativ nach vorne“ Vier Fragen an die dritte Bürgermeisterin Petra Kleine Frau Bürgermeisterin, was war Ihr persönliches Highlight in Ihrem ersten Jahr im Amt? „Mein persönliches Highlight war die Zusammenarbeit mit der Initiative Jugendparlament. Im Ergebnis haben wir einen positiven Stadtratsbeschluss erreicht und rufen derzeit bereits zur Wahl auf. Wenn alles gut läuft, kann sich im Juli das erste Ingolstädter Jugendparlament konstituieren. Die Jugend hat damit dann eine starke eigene Stimme und kann selbst Themen setzen, die ihr wichtig sind.“

Bürgermeisterin Dorothea-Deneke-Stoll. Foto: Rössle

lung des Medizinhistorischen Museums sind leider etwas untergegangen. Ich freue mich, dass die Häuser nun Ende Mai wieder öffnen können. Auch das Museum für Konkrete Kunst hat mit „Mind the Gap!“ zurzeit eine tolle Ausstellung. Die Baustelle zum MKKD in der Gießereihalle wird aufgrund der Probleme beim Bau noch eine Herausforderung werden, aber ich denke, wir werden da eine gute Lösung finden. Überhaupt ist mir die historische Substanz der Stadt sehr wichtig. Wir brauchen uns mit unserer Altstadt nicht zu verstecken! Deshalb ist es auch wichtig, den Tourismus in unserer Stadt zu fördern. Wir haben hier ein hohes Zukunftspotential!“ Was hat sich im Bereich der Wirtschaft getan? „Ingolstadt als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort sind Themen, zu denen es viele Gespräche gegeben hat. Wir setzen auf moderne Technologien – Künstliche Intelligenz, Autonomes Fahren, Urban Air Mobility. Das sind Zukunftsthemen, bei denen wir intensiv am Ball bleiben müssen. Hier sind auch die beiden Hochschulen gut eingebunden. Die Sanierung des Georgianums ist in diesem Zusammenhang ebenso zu erwähnen, wie das Digitale Gründerzentrum im Kavalier Dalwigk. Hier finden die Zukunftstechnologien ihren perfekten Platz.“

Seit September sind Sie für den großen Bereich Umwelt, Klima und Biodiversität zuständig… „Unsere Stadt muss sich wandeln, für Klima- und Generationengerechtigkeit. Ingolstadt entwickelt sich dabei gerade durch die Forschung und in Unternehmen punktuell sehr innovativ nach vorne. Innovation wird gebraucht, denn die Stadt der Zukunft muss insgesamt eine nachhaltige Stadt werden – ohne diese Verknüpfung geht es nicht! Konkret haben wir mehr Grundlagen geschaffen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Es gibt endlich eine Treibhausgasbilanz – also ein wissenschaftliches Fundament für das Ziel der Klimaneutralität. Wir haben die Beteilung der Experten/-innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Naturschutz für unsere Klimaschutzstrategie begonnen, im Sommer folgt die Beteiligung der Bürger/-innen. Klimaziele können wir nur mit nachvollziehbaren Fakten und einem transparenten Konzept umsetzen. Und nur gemeinsam. Das Interesse ist enorm – dafür bin ich sehr dankbar. Unsere Klimaschutzmanagerin, die wir seit Oktober erstmals haben, hat alle mit ins Boot holen können. Weitere Themen in Umsetzung sind das Elektromobilitätskonzept, sehr wichtige Grundlage für unseren MobilitätsStandort. Der Schutz des Grünrings, ein neuer Landschaftsplan, mehr Klimamaßnahmen und Biotopvernetzung sowie die Gründung eines Landschaftspflegeverbands. Das sind echte Investitionen in mehr Natur- und Artenschutz. Besonders groß war die Nachfrage – insbesondere von Familien – bei unserem Förderprogramm für

Bürgermeisterin Petra Kleine. Foto: Rössle Lastenfahrräder – ein guter Schritt zur nachhaltigen Mobilität. Sehr erfolgreich war auch der BIOregional-Tag, der am 18. September wieder stattfindet und künftig auch „fair“ sein wird. Welche Erfolge gibt es im Bereich Soziales zu vermelden? „Es ist gelungen, für die Gesundheitsregion Ingolstadt Plus einen einstimmigen Stadtratsbeschluss zu bekommen. Wir haben die Zusage des Ministeriums, können endlich ausschreiben. Damit stärken wir die Gesundheitsbereiche. Für die Erweiterung des Frauenhauses gab es eine gute Zusammenarbeit mit den Landkreisen, so haben wir das schnell umsetzen können. Ebenfalls erfolgreich gestartet ist der Familienplanungsfonds, mit dem Empfängerinnen von sozialen Leistungen auch bei den Verhütungsmitteln unterstützt werden können. Das haben alle Familienberatungsstellen tatkräftig unterstützt und können nun Frauen und Männern besser helfen. Wie hat sich das Arbeiten im Stadtrat verändert? „Es ist für mich als ehemalige Fraktionsvorsitzende ein ganz neues Arbeiten. Da es bekanntlich keinen Koalitionsvertrag gibt, gibt es keine festen Absprachen, wir müssen uns für jedes Thema die Mehrheiten suchen, erarbeiten und mit Argumenten überzeugen. So konnte zwischen Stadtrat und Verwaltung ein kollegiales und sehr fachliches miteinander Arbeiten entstehen!“


6 Blaulicht

Die erste Feuerwehrfrau

Ingolstädterin in Ausbildung zur Brandmeisterin bei der Berufsfeuerwehr Ingolstadt Einsatzkräfte aber die Unterstützung der Spezialisten vom Bayerischen Roten Kreuz in Anspruch nehmen. Intensive Ausbildung Neben Nora Wagner und sechs weiteren Anwärtern aus Ingolstadt haben auch neun weitere aus ganz Deutschland den Grundlehrgang bei der Berufsfeuerwehr Ingolstadt begonnen. Die Ausbildung der Brandmeister/-innen dauert insgesamt zwölf Monate, diese untergliedern sich in den Grundlehrgang, in dem das feuerwehrtechnische Wissen vermittelt wird, in die Rettungssanitäter-Ausbildung und den Vorbereitungsdienst, in dem die Anwärter/-innen auf die standortspezifischen Gegebenheiten unterwiesen werden. Während des Vorbereitungsdienstes wird in Ingolstadt auch die Ausbildung zum Maschinisten für Löschfahrzeuge Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll, Brandmeisteranwärterin Nora Wagner, Feuerwehr- durchgeführt. Weitere Informationen zur chef Josef Huber und die städtische Gleichstellungsbeauftragte Anja Assenbaum. Foto: Rössle Ausbildung unter www.ingolstadt.de/feuerwehr. Die 24-jährige Nora Wagner ist die erste leitersteigen (30 Meter), Laufen (1.000 Frau aus Ingolstadt, die bei der Berufsfeu- Meter), Klimmzüge, Wechselbankspringen erwehr Ingolstadt zur Brandmeisterin aus- sowie einen Kastenbumerang-Test ablegebildet wird. Zusammen mit sechs männ- gen. Auch Nora Wagner ist beim ersten lichen Anwärtern aus Ingolstadt hat sie im Versuch an der Sportprüfung gescheitert, April die zwölf Monate dauernde Ausbil- „dann hat mich aber der Ehrgeiz gepackt, dung begonnen. „Wir sind stolz mit Nora ich wollte den Test unbedingt schaffen“, Wagner die erste Ingolstädter im aktiven sagt die Ingolstädterin. Beim zweiten AnDienst bei unserer Berufsfeuerwehr zu ha- lauf klappte es und die 24-jährige Quereinben!“, sagt Feuerwehrchef Josef Huber. Die steigerin (Kauffrau im Gesundheitswesen) städtische Gleichstellungsbeauftrage Anja konnte Anfang April ihre einjährige AusbilAssenbaum ergänzt: „Ich freue mich sehr, dung beginnen: „Wir sind hier ein tolles dass wir mit Nora Wagner unsere erste ei- Team! Jeder schaut auf jeden. Die Zusamgene Brandmeisteranwärterin gewonnen menarbeit mit meinen männlichen Kollehaben, die hier im Lehrgang ist und auch gen und Ausbildern läuft sehr gut. Ich fühwirklich für Ingolstadt ausgebildet wird. le mich hier wohl und gut aufgenommen.“ Das ist schon eine Besonderheit, denn jedes Jahr bewerben sich nur wenige Frau- Psychische Belastung hoch en.“ Neben den körperlichen HerausforderunSporttest als Hürde gen ist auch die psychische Belastung nicht zu unterschätzen. In den Einsätzen Die größten Hürden für die Bewerberinnen kann es nicht nur zu Situationen kommen, sind die hohen Anforderungen beim Ein- die für die Feuerwehrmänner und Feuerstellungstest, vor allem im sportlichen Be- wehrfrauen gesundheitlich bedrohlich reich. Denn bei den Voraussetzungen wird sind, sondern auch die Schicksale von benicht zwischen den Geschlechtern unter- troffenen Personen können Spuren hinter- Die 24-jährige Nora Wagner ist die erste Inschieden, die Maßstäbe sind für alle lassen. Die Berufsfeuerwehr plant auch golstädterin, die bei der Berufsfeuerwehr gleich. Die Teilnehmer müssen 50 Meter deshalb, ein eigenes Kriseninterventi- eine Ausbildung zur Brandmeisterin angetreZeitschwimmen, Streckentauchen, Dreh- onsteam aufzubauen, bislang können die ten hat. Foto: Rössle


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Blaulicht

Lebensretter im Einsatz 50 Jahre Notarztdienst in Ingolstadt Es war wohl ein Ereignis am 21. Oktober 1969, das den Grundstein für eine Institution legte, die heute nicht mehr wegzudenken wäre: den Notarztdienst. Damals starb ein 68-jähriger Ingolstädter Lehrer und Stadtrat im Stadttheater. Bei einem schnellen Einsatz eines Arztes hätte der Mann wohl gerettet werden können – nur gab es damals noch keinen Notarzt in Ingolstadt. Das änderte sich nach diesem Vorfall, Ende März 1971 wurde der erste Notarztwagen in den Dienst gestellt. Somit gibt es heuer ein Jubiläum: 50 Jahre Notarztdienst in Ingolstadt. Vorbild München Vorbild für die Einrichtung des Notarztdienstes in Ingolstadt war die Stadt München. Dort gab es ein solches Modell bereits seit 1966. Stadt und Stadtrat ließen sich kompetent von Experten aus der Landeshauptstadt beraten. Nach Anhörung der beiden Fachleute, die bereits große Erfahrung auf dem Gebiet der Unfallrettung hatten, beschloss der Stadtrat, in Verbindung mit den Chefärzten des städtischen Krankenhauses einen Notarztdienst nach dem Münchner Vorbild einzurichten. Auf der Suche nach einem Betreiber hatte das Bayerische Rote Kreuz seinerzeit abgelehnt, da nicht genügend Personal vorhanden war. Daraufhin wurden mit der Führung der Freiwilligen Feuerwehr Ingolstadt Gespräche geführt und die Feuerwehr schließlich mit der Aufgabe betraut. Während die Feuerwehr mit der technischen Organisation beauftragt wurde, wurden die Ärzte ausschließlich vom städtischen Krankenhaus gestellt. Die Besatzung bestand aus dem Fahrer der Feuerwehr, einem Arzt und einem Pfleger. Tagsüber war das Fahrzeug am Krankenhaus stationiert, nachts und über das Wochenende stand der Notarztwagen in der Hauptfeuerwache.

Der erste Notarztwagen in Ingolstadt wurde von der Feuerwehr betrieben und war mit einem Arzt aus dem städtischen Krankenhaus besetzt. Foto: Archiv rät, Herzschrittmacher, Narkosegerät und Sauerstoffbehandlungsgerät ausgestattet. Der unter dem Kennwort „Florian Ingolstadt 12“ fahrende Notarztwagen wurde am 4. März 1971 durch die Stadt Ingolstadt an die Freiwillige Feuerwehr übergeben. Zu seinem ersten Einsatz rückte der Wagen am 11. März 1971 aus. In den ersten drei Monaten wurden 44 Einsätze verzeichnet. Am 21. Juli 1976 fuhr der Notarztwagen der Feuerwehr bereits seinen 2.000. Notarzt-

Einsatz. Gegen Ende der 1970er Jahre wurde schließlich ein zweiter Notarztwagen durch das Bayerische Rote Kreuz in Dienst gestellt. Die Ära des Notarztwagens bei der Feuerwehr ging 1983 zu Ende. Heute wird der Notarztdienst in Ingolstadt durch den Kreisverband Ingolstadt des Bayerischen Roten Kreuzes an zwei Standorten im Stadtgebiet betrieben. Zudem gibt es den am Klinikum Ingolstadt stationierten ADAC-Rettungshubschrauber.

Bis 1983 bei der Feuerwehr Das erste Fahrzeug war ein Mercedes-Benz L 408 mit einem Aufbau der Firma Binz. Der Behandlungsraum war mit einer Ladebühne und einem verstellbaren Behandlungstisch, einer Vakuum-Matratze, einer Die Ausstattung war modern: Der Notarztwagen hatte alles an Bord, was für die lebens­ zweiten Trage, einem tragbaren EKG-Ge- rettenden Einsätze benötigt wurde. Foto: Archiv


8 Soziales

Neues Tandem

Zwei Frauen leiten nun das Bürgerhaus

Silvia Leithner und Wiltrud Nosse sind das neue Führungsduo im Ingolstädter Bürgerhaus. Foto: Betz Zum Monatsbeginn hat der bisherige langjährige Leiter des Ingolstädter Bürgerhauses, Peter Ferstl, seinen Ruhestand angetreten. Seine Nachfolge übernehmen nun zwei Frauen, die das Bürgerhaus schon lange kennen: Silvia Leithner und Wiltrud Nosse. Die beiden langjährigen Stellvertreterinnen von Peter Ferstl leiten seit 1. Mai das Bürgerhaus als Tandem. Die Stadt Ingolstadt geht damit einen neuen innovativen Weg, Führungsaufgaben zu teilen. Eine für jedes Bürgerhaus Seit 13 Jahren sind beide in verschiedenen Bereichen im Bürgerhaus aktiv, anfangs als Projektmitarbeiterinnen für das Mehrgenerationenhaus und das Modellprojekt Innovative Altenhilfe. Der abwechslungsreiche Arbeitsalltag, die vielen interessanten Kontakte zu den freiwillig Engagierten und letztendlich das Team sprachen für die Übernahme von festen Aufgabenbereichen im Bürgerhaus. Wiltrud Nosse übernahm das Kinderportal der Stadt Ingolstadt kidnetting.de, Silvia Leithner wechselte in den Aufgabenbereich des Seniorenbüros. Nachdem sie sich seit Jahren die Stellvertretung teilten, sich gegenseitig kennen und schätzen, war die gemeinsame Bewerbung um die Leitung nur ein logischer Schritt. Die Leitung im Tandem bietet nicht nur fachlich einen Vorteil, sondern auch ganz praktisch. Mit Silvia Leithner als Ansprechpartnerin für das Bürgerhaus Neuburger Kasten und

Wiltrud Nosse für das Bürgerhaus Alte Post ist immer eine Verantwortliche vor Ort. Sie möchten stets ein offenes Ohr für die Ingolstädter Bevölkerung, aber auch für bestehende und neue Kooperationspartner haben. Gemeinsam mit dem Team wird auch in Zukunft an den vielfältigen Themen des sozialen Engagements und der gesellschaftlichen Verantwortung weitergearbeitet. Aktuell sind die Etablierung des Pflegestützpunkts, der Aufbau des Zentrums

für lokales Freiwilligenmanagement und die hoffentlich baldige Wiederöffnung der Häuser für die Gruppe die Schwerpunkte der neuen Leitung. „Das letzte Jahr hat uns gezeigt, wie wichtig und wertvoll soziale Kontakte sind. Wir hoffen sehr, dass wir bald unter Beachtung der aktuell geltenden Regeln wieder viele interessante Gespräche und Begegnungen in unseren Häusern ermöglichen können“, so die beiden Leiterinnen.

Günstiger Parken Die Corona-Pandemie hat unterschiedliche Bereiche des alltäglichen Lebens, insbesondere den stationären Handel und die Gastronomie, schwer getroffen. Diesen Innenstadt-Gewerbetreibenden soll mithilfe einer Parkgebührenreduktion kurzfristig geholfen werden, die Frequenz in der Innenstadt zu erhöhen. Die Parkgebühr wird im Zeitraum vom 1. Juni bis 31. Oktober 2021 in den Tiefgaragen Theater West, Theater Ost, Schloss und Münster in den ersten drei Stunden von derzeit zwei auf je einen Euro pro Stunde reduziert. Dazu Oberbürgermeister Christian Scharpf: „Ich freue mich, dass wir die Reduzierung der Parkgebühren in den innenstadtnahen Tiefgaragen als Sofortmaßnahme ab Juni umsetzen können. Es ist eine von vielen Maßnahmen,

die wir im Rahmen des Runden Tisches diskutiert haben und die helfen sollen, die Attraktivität unserer Innenstadt zu steigern.“


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Umwelt

Problemlöser Klärschlamm

Drohende Phosphor-Knappheit kann durch Rückgewinnung aus Abwasser vermieden werden. Phosphor: Ein Element, das für jedes Lebewesen unersetzlich ist: ohne Phosphor gibt es kein Leben. Der essenzielle Rohstoff übernimmt wichtige Funktionen im Energiestoffwechsel und ist ein unverzichtbarer Baustein für die Erbinformationen. Neben Stickstoff und Kalium ist Phosphor der wichtigste Nährstoff für einen fruchtbaren Boden und den damit verbundenen landwirtschaftlichen Erträgen. Für eine intensiv bewirtschaftete Grünfläche werden 90 bis 100 kg Phosphor pro Hektar und Jahr gebraucht. Der Eingriff des Menschen durch den Ackerbau und den zunehmenden Nahrungs- und Futtermittelbedarf aufgrund des Bevölkerungswachstums führt dazu, dass Phosphor dem natürlichen Kreislauf entzogen wird. Nur durch die Zugabe von Phosphatdüngemitteln kann der hierdurch entstehende Phosphatmangel im Boden ausgeglichen werden. Neben dem vorhandenen organischen Wirtschaftsdünger, wie z.B. Gülle und Jauche, wird hierfür hauptsächlich mineralischer Phosphordünger eingesetzt. Dieser muss aus Förderländern wie z.B. China, USA, Marokko oder Russland importiert werden, was eine Abhängigkeit von Lieferbeziehungen und eine potenzielle Versorgungsunsicherheit schafft.

Phosphor für Mineraldünger kann man aus Gestein in z. B. Afrika gewinnen – oder aus Klärschlamm recyceln. Bild: Umweltbundesamt, 2014

der Phosphor zum überwiegenden Teil aus menschlichen Ausscheidungen. Je Einwohner rechnet man mit einer täglichen „Belastung“ von rund 1,8 g Phosphor. Durch die biologische und chemische Phosphorelimination auf den Kläranlagen, die dort zum Schutz der Gewässer vor unZahlreiche Wissenschaftler warnen, dass erwünschter Düngung entfernt werden, die weltweiten Phosphat-Reserven immer gelangen die Phosphate überwiegend in knapper werden und diese in zunehmen- den Klärschlamm. dem Maße mit Schwermetallen wie Uran und Cadmium belastet sind. Außerdem Mit der Rückgewinnung der Phosphate gefährdet der Phosphatabbau in den Ge- aus der Klärschlammasche könnten etwa winnungsländern die Umwelt und die Ar- 40 Prozent des aktuellen landwirtschaftlibeitsbedingungen sind dort häufig sehr chen Verbrauchs an mineralischem Phosphor gedeckt werden. Zukünftig soll in schlecht. Deutschland deshalb mithilfe der PhosZiel sollte es daher sein, zukünftig eine phorrückgewinnungspflicht für Kläranlagezielte Nutzung von einheimischen genbetreiber der Phosphorkreislauf gePhosphorquellen, wie Abwasser, Gärrück- schlossen, der Boden geschützt und die ständen oder tierische Nebenprodukten Importabhängigkeit reduziert werden. Der anzustreben, um die Importabhängigkeit kritische Rohstoff Phosphor kann und langfristig zu vermindern und den Phos- muss also zukünftig aus dem Abwasser phorkreislauf regional zu schließen. Eine zurückgewonnen werden. Dabei zeichnet wichtige Rohstoffquelle für die Schließung sich die Monoverbrennung von Klärdes Stoffkreislaufes stellt der Klärschlamm schlamm mit Phosphorrückgewinnung dar. Im kommunalen Abwasser stammt aus der Asche als bester Entsorgungsweg

für die Kläranlagen ab. Dies ist ein Schritt hin zu einem umweltfreundlichen und nachhaltigen Umgang mit Klärschlamm und Phosphor.

Bild: Emscher Lippe Genossenschafts Verband


10 Statistik

Am Auwaldsee wohnen die wenigsten Entwicklung der Einwohnerzahlen in den städtischen Stadt- und Unterbezirken Im Ingolstädter Nordosten wohnen die meisten Ingolstädter. Auch der Nordwesten und der Südosten sind bevölkerungsreich. Die kleinsten Stadtbezirke sind hingegen Etting, Oberhaunstadt und Mailing. Aber welche städtischen Unterbezirke gehören von der Einwohnerzahl her eigentlich zu den eher größeren oder kleineren Gebieten? Dieser Frage ist die städtische Statistik- und Stadtforschungsabteilung nun nachgegangen.

ziehungsweise naturräumlich geprägten Unterbezirke Am Auwaldsee und Mailing (Fort Wrede). Winden (105 Einwohner) und Mühlhausen (350 Einwohner) sind die kleinsten Unterbezirke und Ortsteile. Immerhin nahe an der 1.000-Einwohner-Marke bewegen sich die Ortsteile Irgertsheim, Spitalhof, Niederfeld, Rothenturm und Ha­ gau.

Friedrichshofen-Hollerstauden zusammen, entfielen rund 10.000 Personen Wachstum oder 75 Prozent auf diese eher urbanen Bezirke. Die mehr am Stadtrand gelegenen und teils noch mit dörflicher Struktur ausgestatteten Bezirke kamen nur zu einem Wachstum von 3.500 Einwohnern oder 25 Prozent des gesamten Wachstums der Stadt in den letzten zehn Jahren.

Starke Dynamik im Südosten

Viele Kinder im Antonviertel

Einwohnerstarkes Piusviertel

Neben diesen absoluten Zahlen ist aber Wo bekommen die Ingolstädterinnen am auch die Einwohnerentwicklung interes- meisten Kinder? Im vergangenen Jahr war Der einwohnerstärkste Unterbezirk ist – sant. Die Statistiker haben dazu einen hier der Spitzenreiter das Antonviertel (80 wenig überraschend – das Piusviertel. Zehn-Jahres-Zeitraum von 2010 bis 2020 an- Geburten), gefolgt vom Piusviertel und Knapp 6.500 Ingolstädter wohnen hier. geschaut. Die stärkste Bevölkerungsdyna- Friedrichshofen. Aber auch im Südosten im Knapp darunter bewegen sich das Anton-, mik gab es demnach im Stadtbezirk Südost Augustin- und Monikaviertel waren je 65 das Josephs- und das Augustinviertel. Fried- zu verzeichnen (+2.900 Einwohner). Eben- Geburten zu zählen. Im Nordosten waren richshofen und das Bahnhofsviertel liegen falls sehr beliebt sind Friedrichshofen-Hol- es vor allem die Unterbezirke Am Wassermit über 5.000 Einwohnern auch noch recht lerstauden und der Nordosten. Lediglich der werk und das Josephsviertel. Bei den Sterweit vorne. Mit rund 4.500 Bewohnern ist Nordwesten verzeichnete als einziges Ge- befällen gab es 2020 die meisten im den Gewerbegebieten Nord biet undweniger SüdostEinwohner. sowie den gewerblich naturräumlich Josephs­ derNeben noch recht junge Unterbezirk HollerNimmt man dasbzw. viertel (75). Auch in der Altstadt geprägten Unterbezirken Am Auwaldsee und Mailing (Fort Wrede) sind Winden (105) und mit je 65 Todesfälstauden bereits eines der größten Stadt- Wachstum der zentralen beziehungsweise Nordost, im Piusviertel Mühlhausen (350) die kleinsten Unterbezirke und Ortsteile. Nahe an die Grenze zu 1 000 viertel Ingolstadts. Am unteren Ende der eher zentralen und städtisch geprägten len und in den Unterbezirken Im Freihöfl Einwohner/innen kommen die Ortsteile Irgertsheim, Rothenturm und Hagau. Skala bewegen sich die Gewerbegebiete Stadtbezirke Mitte, Spitalhof, Nordwest, Niederfeld, Nordost, sowie Friedrichshofen (je 60) waren 2020 Nord und Südost sowie die gewerblich be- Südost, Südwest, Münchener Straße und viele Sterbefälle zu beklagen.

Niedrigste Einwohnerzahlen der Unterbezirke

6 455

Piusviertel

5 975

Antonviertel Josephsviertel

5 820

Augustinviertel

5 730

Friedrichshofen

5 340

Bahnhofsviertel

5 250

Hollerstauden

4 485

Am Wasserwerk

4 405

Monikaviertel

4 010

Konradviertel

3 870

Schlachthofviertel

3 830

Im Freihöfl

3 695

Kothau

3 315

Herschelstraße

3 275

Haunwöhr

3 195

Ringsee

3 175

Zuchering Süd

3 105

Einwohnerentwicklung

48 33 102 45 64 92 13 113109 10 105 63 65 54 103 47 46 106 62

101 41 52 23 42 17 31 36 44 34 111 122 112 43 32 121 24

Höchste Einwohnerzahlen der Unterbezirke

980 945 930 890 870

Irgertsheim Spitalhof Niederfeld Rothenturm

Hagau Knoglersfreude Dünzlau Pettenhofen Oberbrunnenreuth

Brückenkopf Seehof Gaimersheimer Heide Altstadt SO Mailing (Fort Wrede)

Mühlhausen Gewerbegebiet SO Winden Gewerbegebiet Nord Am Auwaldsee

605 590 565 555 535 535 495 380 355 350 250 105 80 10


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AUSGABE Mai 2021

Bürgerbeteiligung

Unsere Bezirksausschüsse Heute: Der Bezirksausschuss V – Südwest Was macht ein BZA? Die Ingolstädter Bezirksausschüsse gibt es seit 1967. Bayernweit ist die Stadt Ingolstadt die einzige Stadt, die Bezirksausschüsse freiwillig eingeführt hat. Die Bezirksausschüsse sind zuständig für die stadtteilbezogenen Angelegenheiten. Ihnen stehen bestimmte Unterrichtungs- und Anhörungsrechte zu. Für die Ingolstädter Bürger besteht die Möglichkeit sich aktiv an der politischen Diskussion zu beteiligen. Ebenso können Anträge gestellt und mündlich in der Sitzung erläutert werden. Die Mitglieder des BZAs Stefan Huber (Vorsitz), Dzemail KadrijevicEichinger (1. Stv. Vorsitzender), Tarkan Sener, Verena Wagner, Claudia Majehrke, Robert Wagner, Peter Krause, Reglindis Seyberth, Herbert Böll, Norbert Wagner, Horst Sebald, Anke Borges, Andrea Niedermeier, Fatih Tufan Aktuelle Themen im BZA Der BZA Südwest kümmert sich um die Anliegen der Bürger aller Altersstufen und um die Erhöhung des Wohlfühlcharakters im Stadtteil. Dazu zählt die Ausstattung von Spielplätzen und Kindergärten ebenso wie das Aufstellen von Sitzbänken und die Schaffung bienenfreundlicher Blühflächen. Eines der nächsten Projekte ist der Rosengarten in Hundszell, an dessen Ausgestaltung und Pflege sich gerne auch Privatpersonen beteiligen können. Einen Dauerbrenner stellt die Sanierung der Grundschulen in Hundszell und Haunwöhr sowie des Apian-Gymnasiums dar. Aktuell diskutiert das Gremium mit Anwohnern und

Vorschläge für den Bürgerhaushalt Ein wichtiger Aufgabenbereich der Bezirksausschüsse ist der so genannte Bürgerhaushalt. Für kleinere Maßnahmen stehen Gelder zur Verfügung, die zur Wohnumfeldverbesserung im jeweiligen Stadtbezirk genutzt werden können. Bürgern wird damit eine aktive Mitwirkung an der Gestaltung des städtischen Haushalts ermöglicht. Weitere Infos: www.ingolstadt.de/bza. Verantwortlichen eine sinnvolle und verträgliche Standortsuche eines 5G-Mastes. Die dynamische Entwicklung im Südwesten stellt den BZA vor die Herausforderung, die Balance zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit im Auge zu behalten. Anregungen aus der Bürgerschaft stellen dabei ein wichtiges Element in der gestalterischen Arbeit des BZA dar und werden wo möglich in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden.

Auch das Urnenwäldchen und zusätzliche Parkplätze am Südfriedhof waren für viele Bürger große Anliegen, die der BZA Südwest mit Nachdruck unterstützte. Dafür wird der Bürgerhaushalt verwendet

Für das Jahr 2021 stehen dem Südwesten 78.000 Euro zur Verfügung. Folgende Vorabplanung wurde festgelegt Gut ein Drittel der Gesamtsumme wird für die Aufwertung der Spielplätze, für Grünflächen und Das hat der BZA erreicht die Ertüchtigung der Kiesgrube Hundszell verwendet. Die örtlichen Vereine und FeuDer BZA Südwest übernahm für viele Pro- erwehren können mit einer Unterstützung jekte eine Vorreiterrolle: Mehrzweckspiel- von insgesamt 25.000 Euro rechnen. Weifeld in Hundszell, ein Pfandsystem für tere 25.000 Euro wurden flexibel für allgeGießkannen und Transportwagen auf dem meine Projekte und Anschaffungen in den Südfriedhof, geschichtserklärende Zusatz- Bürgerhaushalt eingestellt. schilder für Straßennamen und Ortsteile, eine Weihnachtsbeleuchtung in Hundszell Hier wird getagt vom Bauerngerätemuseum bis zur Kapelle – um nur einige zu nennen. Der BZA Süd- Der BZA Südwest tagt – abgesehen von west setzte sich ein für die Renaturierung pandemiebedingten Ausfällen – mindesder Lohen und schaffte gemeinsam mit tens sechsmal im Jahr. Die Tagungsorte vadem BZA Süd ein Grünes Klassenzimmer riieren je nach Themenschwerpunkten. In an der Einbogenlohe. Neben der Pflanzung Hundszell stehen neben dem Jugendheim zahlreicher Bäume, insbesondere alter auch der Sportverein zu Verfügung. In Obstsorten, wurden stets die Schulen fi- Haunwöhr finden die Sitzungen entweder nanziell unterstützt (z.B. Bücherkisten, im Pfarrsaal oder dem Sportverein in der Kletterwand, Ausstattung des Vivariums). Langgasse statt.

Ingolstadt Bezirk Südwest

Der BZA Südwest hat ein „Grünes Klassenzimmer“ an der Einbogenlohe geschaffen. Foto: BZA Südwest


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FarmBot: Ein Roboter mit grünem Daumen

Digitales Gründerzentrum der Region Ingolstadt brigk ist auf der Landesgartenschau vertreten

Maximilian Schmidt (brigk Makerspace) beim finalen Aufbau des FarmBot

Der FarmBot auf der Landesgartenschau 2021

Die Digitalisierung hält auf vielfältige Weise Einzug in unser alltägliches Leben. Die heimischen Gärten sind davon bisher jedoch nahezu unberührt gewesen. Doch mit dem FarmBot wird nun der Begriff des „Smart Farmings“ greifbarer. Der vollautomatische Roboter ermöglicht auf Basis einer CNC-Portalanlage und einer eigenen Software einen effizienteren Gemüse- und Pflanzenanbau. In einer Web-Anwendung werden die einzelnen Schritte des „Gärtnerns“ definiert und anschließend vollständig autark ausgeführt. Mit Ausnahme des Erntens übernimmt der FarmBot ausgehend vom Sähen des Saatgutes über das Gießen bis hin zum Vernichten von Unkraut einschließlich der Dokumentation des Pflanzenwachstums per Kamera alles. Die diesem Konzept zugrunde liegende Idee stammt von der 2016 im kalifornischen San Luis Obispo als Benefit Corporation gegründeten FarmBot Inc. Das Unternehmen folgt der Überzeugung mithilfe der offenen und frei zugänglichen Technologie den Lebensmittelsektor revolutionieren zu wollen. Seither wurden mehr als

Daumen zeigt nicht nur die einzigartige Maker-Community, sondern diese hat auch dazu beigetragen, dass der Roboter in seiner heutigen Funktion als Ausstellungsobjekt auf der Landesgartenschau Ingolstadt 2021 zu sehen ist.

1.000 FarmBot-Kits an Kunden in über 65 Ländern ausgeliefert, was der Vision hinter dem Projekt eine globale Reichweite verleiht. Der FarmBot in Ingolstadt ist ein Community-Projekt des brigk Makerspace. Ingolstadts erste offene Hightech-Werkstatt bietet Spezial-Werkzeuge, Profi-Geräte und Maschinen für jeden, der sein Projekt in die Tat umsetzen will. Egal ob Bastler, Schrauber, Tüftler, Künstler, Handwerker oder Techie – der brigk Makerspace bietet nicht nur passendes Equipment, sondern auch Workshops sowie Vorträge und Events zu vielfältigen Themen. Durch kontinuierlichen Austausch entstand ein einzigartiges Ökosystem aus zahlreichen Macher*innen. Seit Januar 2019 haben etwa 26 Personen in unterschiedlichen Teams in 1.027 Arbeitsstunden den FarmBot zusammengebaut, programmiert und immer weiter optimiert. Die Kombination aus technik-affinen Bastlern und Virtuosen mit grünem

Unter dem Motto „Inspiration Natur“ erwartet Besucher*innen der Landesgartenschau seit dem 21. April ein umfangreiches und vielfältiges Programm, zu dem auch der brigk Makerspace mit seinem FarmBot einen Teil beiträgt. Zu finden ist der FarmBot auf einem der Open Space Container im Süden des Geländes in der Nähe des Stadtlabors. Wenn die aktuelle Lage im Sinne des Inzidenzwertes der Stadt Ingolstadt es zulässt, kann der Roboter aus nächster Nähe vom Dach des Containers begutachtet werden. Ansonsten können die Besucher*innen dem FarmBot vom Boden aus dabei zusehen, wie er stündlich seine Aktionen ausführt und das Beet hegt und pflegt. Dieses „Smart Farming“ kann bis zum 03. Oktober auf der Landesgartenschau Ingolstadt begutachtet werden.


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AUSGABE Mai 2021

COM-IN

COM-IN Beratungsmobil kommt Für Sie vor Ort!

Ein Großteil der Gebäude von Ingolstadt sind bereits durch die COM-IN mit einem Glasfaseranschluss an das gigaschnelle Internet über das stadteigene Netz angeschlossen. Mehr als 15.000 Kunden schenken der COM-IN bereits ihr Vertrauen. Ziel des Unternehmens ist es, das gigaschnelle Internet und den damit verbundenen neuen Ingolstädter Standard allen Bürgerinnen und Bürgern im Ausbaugebiet vorzustellen.

sung teil. Zu gewinnen gibt es 5 x 2 Gutscheine für Dauerkarten und 150 x 2 Tages­ karten für die Landesgartenschau Ingolstadt.

Weitere Informationen zu den Terminen und Standorten des COM-IN Beratungs­ mobils finden Sie auch auf der Webseite www.comin-glasfaser.de/beratungsmobil

Herzliche Einladung!

Persönliche Beratung

Im Juni und Juli wird das COM-IN Beratungsmobil in ganz Ingolstadt Station machen. Die freundlichen COM-IN Glasfaserexperten freuen sich Interessierte und Kunden Die COM-IN bietet mit ihren neuen Tarifen persönlich rund um den Glasfaser-HausanIngolstädter Standard 250, 500, 1000 für schluss und das gigaschnelle Internet zu jedes Bedürfnis eine optimale Lösung. informieren. Auch die Glasfaser-Inhaus-Installation ist in der Regel ohne zusätzliche Kosten im Selbstverständlich werden die geltenden Tarif enthalten. Für ein grenzenloses WLAN Corona-Hygienemaßnahmen eingehalten. sorgt der Einsatz der besten Router von AVM und die zukunftsweisende Wi-Fi Ea- Termine und Standorte syMesh™ Lösung, der AirTies 4960. Vom 7. Juni bis 29. Juli 2021, jeweils von 16 Im Aktionszeitraum vom 31. Mai bis 31. Juli bis 19 Uhr ist das COM-IN Beratungsmobil 2021 nehmen alle, die einen Neuvertrag in Ingolstadt unterwegs. Ganz bestimmt oder ein Upgrade buchen, an einer Verlo- auch in Ihrer Nähe! Termine siehe Tabelle. Wann?

Wo?

Mo., 7. Juni 2021

Nordbahnhof – vor dem Parkhaus

Mi., 9. Juni 2021

FFW Haunstadt, Weckenweg 25, 85055 Ingolstadt

Fr., 11. Juni 2021

Parkplatz TSV Etting, Retzbachweg 8–10, 850555 Ingolstadt

Mo., 14. Juni 2021

Parkplatz TC Mailing, Moosmüllerweg 16, 85055 Ingolstadt

Mi., 16. Juni 2021

Parkplatz MTV Tennisanlage, Fohlenweide 1, 85049 Ingolstadt

Fr., 18. Juni 2021

COM-IN Verteiler, Vorwaltnerstraße 85, 850549 Ingolstadt

Mo., 21. Juni 2021

COM-IN Verteiler, Vorwaltnerstraße 85, 850549 Ingolstadt

Mi., 23. Juni 2021

Parkplatz FC Gerolfing, Wolfsgartenstraße 6, 85049 Ingolstadt

Fr., 25. Juni 2021

FFW Irgertsheim, Erchanstraße 30, 85049 Ingolstadt

Mo., 28. Juni 2021

Parkplatz Saturn Arena, Südliche Ringstraße, 85053 Ingolstadt

Mi., 30. Juni 2021

Dorfplatz Rothenturm, Augustinerweg 1, 85053 Ingolstadt

Termine können sich coronabedingt ändern. www.comin-glasfaser.de/beratungsmobil/

Das Beratungsmobil kommt nicht in Ihre Nähe? Kein Problem! Im Kundencenter in der Mauthstraße 4, im Herzen von Ingolstadt, stehen Ihnen die Glasfaserexperten gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Aktuell ist hierfür eine Terminbuchung nötig. Dafür einfach auf www.comin-glasfaser.de/click-and-meet den gewünschten Termin auswählen und vorbeikommen. Telefonisch ist die COM-IN 7 Tage die Woche, Tag und Nacht über die kostenfreie Servicenummer 0800 841-1000 erreichbar. Individuelle Beratungstermine bei Ihnen zu Hause gehören zum Service der COM-IN. Zögern Sie nicht – die COM-IN freut sich auf Sie!

Das COM-IN Beratungsmobil ist von 07. Juni bis 29. Juli in ganz Ingolstadt unterweges. Termine und Standorte erfahren Sie über www.comin-glasfaser.de/beratungsmobil/


14 Klinikum Ingolstadt

„Das Schicksal dieser Patienten geht uns sehr, sehr nahe“ Zwei Pflegekräfte berichten stellvertretend über ihren Corona-Alltag Ingolstadt, 11. 05. 2021. Die rund 1.100 Pflegekräfte am Klinikum Ingolstadt machen in der Pandemie keinen Job wie jeder andere. Zwei Pflegende berichten stellvertretend zum Tag der Pflege, wo ihre besonderen Herausforderungen liegen.

Datum wurde vor 201 Jahren die britische Krankenschwester Florence Nightingale geboren, die Begründerin der modernen Krankenpflege.

Die Versorgung der Covid-19-Patienten ist wegen der persönlichen Schutzausrüstung deutlich aufwändiger als bei anderen PatiSie bilden die größte Berufsgruppe am Kli- enten. „Ich kann nicht einfach mal schnell nikum Ingolstadt. Rund 1.100 Pflegekräfte aus dem Patientenzimmer gehen, um für arbeiten im Klinikum Ingolstadt auf den den Patienten Wasser zu holen. Ich bin Stationen, in den Operationssälen oder in vermummt und darf mit meiner Kleidung anderen Bereichen wie zum Beispiel der nichts außerhalb des Isolationszimmers Hygiene. „In der Corona-Pandemie sind die anfassen,“ berichtet Lisa Brucklacher, stellPflegenden im Klinikum in ganz besonde- vertretende Stationsleiterin, über die Arrem Maß gefordert, nicht nur in ihrer ge- beit auf der Corona-Intensivstation. „Das samten professionellen Bandbreite, son- Schicksal dieser Patientinnen und Patiendern auch menschlich,“ erklärt Erich Göll- ten geht uns allen sehr, sehr nahe. An einer, Pflegedirektor am Klinikum Ingolstadt nem Tag sprechen Sie noch mit einem Pazum Tag der Pflege am 12. Mai. An diesem tienten, der große Angst hat. Am nächs-

ten Tag ist er intubiert. Und dann geht es ihm plötzlich so schlecht, dass er es vielleicht nicht überlebt. Die Patienten, die es nach langer Behandlung dann doch schaffen, sind für mein Team der große Ansporn.“ Anspruch an die Pflege hat auch außerhalb der Covid-19-Stationen zugenommen Die Pandemie trifft alle Bereiche, in denen Pflegekräfte tätig sind, auch solche in denen keine Covid-19-Patienten betreut werden. Max Ziegler arbeitet auf einer beschützenden Station im Zentrum für psychische Gesundheit des Klinikums. „Wir sehen doch wie die Corona-Krise bereits uns Gesunde belastet. Umso härter trifft es psychisch Kranke, für die an vielen Stel-


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AUSGABE Mai 2021

len Unterstützung in der Pandemie weggefallen ist. Unsere Patienten sind oft sehr angespannt, und wir müssen auf der Station mehr Konflikte als sonst schlichten. Es fehlt durch die Pandemie z. B. Kontakt zu den Angehörigen und die Möglichkeit von ihnen begleitet in den Ausgang zu gehen. Wenn Familie und Freunde etwas im Klinikum vorbeibringen, dann gehen wir mit den Patienten zum Eingang, damit sie sich wenigstens von Ferne sehen können.“ Der Anspruch an die Pflege im stationären Bereich hat in der Pandemie auf vielfältige Weise zugenommen. Das Klinikum Ingolstadt sucht deswegen examinierte Pflegekräfte. „Jetzt wäre für alle professionellen Pflegekräfte, die in andere Bereiche gewechselt sind, der richtige Moment in diesen Beruf zurückzukehren. Die Pflege ist ein sehr interessanter und anspruchsvoller Beruf, der die gesamte Persönlichkeit fordert und gleichzeitig große räumliche und zeitliche Flexibilität schenkt. In der Krise bieten wir als kommunaler Arbeitgeber mit attraktiven Sozialleistungen unseren Beschäftigten zusätzlich große Sicherheit“, appelliert Göllner an Pflegekräfte, die das Gesundheitswesen verlassen haben.

Das Klinikum Ingolstadt bietet als eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Bayern die Behandlung komplexer Krankheitsbilder in Wohnortnähe. Es gehört zu den Vorreitern der Digitalisierung im Krankenhausbereich und fördert z.B. anwendungsbezogene Forschung in den

Bereichen Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. 3.700 Mitarbeiter versorgen jährlich rund 100.000 Patienten in 21 Kliniken und Instituten. Zum Klinikum Ingolstadt gehört eines der größten deutschen Zentren für psychische Gesundheit in einem Allgemeinkrankenhaus.

Gesundheit im Fokus ressierte Kostenlose Vortragsreihe für Patienten und Inte 2021 heißt es wieder „Gesundheit im Fokus“ – unsere beliebten Patientenveranstaltungen sind zurück! Wir erklären alles rund um spannende Themengebiete der Medizin. Die ersten Vorträge in diesem Jahr finden zunächst digital über Microsoft

Teams statt. Auch virtuell können Sie Ihre Fragen stellen. Den Anmeldelink finden Sie hier: www.klinikum-ingolstadt.de/veranstaltungen

02.06.

16.06.

30.06.

Digitale Veranstaltung Kids

Digitale Veranstaltung

Digitale Veranstaltung

Sitzen, Laufen, Springen – was ich über meinen Körper wissen sollte

Krebstherapie: Behandlung komplexer Krankheitsbilder in Wohnortnähe

Covid-19 und Depression: Wege aus der Krise

Dr. med. Micha Bahr Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie

Dr. med. Christoph Schulz Leiter der Sektion Hämatologie-Onkologie Dr. med. Eva-Maria Wagner Oberärztin der Medizinischen Klinik II

Prof. Dr. med. Andreas Schuld Stv. Direktor des Zentrums für psychische Gesundheit


16 INVG

Ab 13. Juni fahren Sie mit der Bahn bis Neustadt a. d. Donau mit dem VGI Tarif Mit einem Ticket unterwegs

Ab dem 13. Juni 2021 können Sie von Ingolstadt bis Neustadt a. d. Donau mit nur einem Ticket die öffentlichen Nahverkehrsmittel in den Landkreisen Eichstätt, Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und der Stadt Ingolstadt nutzen. Das Tarifangebot umfasst ein breites Sortiment von der Einzelfahrkarte bis zum günstigen Job-Ticket Abo für Pendler. Für die Verbindung von Ingolstadt nach Neustadt a. d. Donau benötigen Sie ein Ticket für die Tarifstufe 7 (Zonen 731 – 100). Hierbei können auch alle Busse in Ingolstadt genutzt werden. Tickets erhalten Sie in allen bekannten Vorverkaufsstellen und Fahrkartenautomaten und neu in Neustadt a. d. Donau bei Hosen Hans in der Bahnhofstraße 10 oder am Automaten der DB am Bahnhof Neustadt a. d. Donau.

Gerne beraten wir Sie persönlich in unserem Kundencenter der INVG in der Mauthstraße 4 in Ingolstadt. Selbstverständlich können Sie sich auch telefonisch 0841 97439-333 oder auch per E-Mail kundencenter@invg.de für die Beantwortung Ihrer Fragen an uns wenden. Unser Kundencenter: Ihre erste und kompetente Anlaufstelle bei allen Fragen rund um den ÖPNV in Ingolstadt und der Region! Wir beantworten Ihre Fragen: ▪▪ Verbindungen: wir kennen die für Sie richtigen Fahrwege ▪▪ Fahrkarten: wir beraten Sie gerne, um Ihnen ein günstiges Ticket für Ihre Bedürfnisse anzubieten

▪▪ Preise von Paindorf bis Kinding, von Neustadt a. d. Donau nach Dollnstein ▪▪ die Ermittlung des richtigen Fahrpreises ist nicht immer einfach, ▪▪ wir helfen Ihnen mit unserem Sachverstand! ▪▪ wir kennen die richtigen Ansprechpartner in unserem Haus ▪▪ Wünsche, Anregungen und Beschwerden nehmen wir gerne entgegen und kümmern uns um die weitere Bearbeitung! und vieles mehr...


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AUSGABE Mai 2021

INVG

Ein Jahrkostenlos kostenlos Busfahren Ein Jahr Busfahren Wer seinen Führerschein dauerhaft abgibt, profitiert Wer seinen Führerschein dauerhaft abgibt, profitiert

Mehr als 400400 Ingolstädter sind in den vergangenen drei Jahren freiwillig umgestiegen. Foto: INVG Mehr als Ingolstädter sind in den vergangenen drei Jahren freiwillig umgestiegen. Foto: INVG Mit zunehmendem Alter fühlen sich viele

Mit zunehmendem Alter fühlen Menschen beim Autofahren unsicher. Um sich viele Menschen beim Autoeinen Anreiz zu schaffen und den Umstieg auf denunsicher. öffentlichen Nahverkehr zu erfahren Um einen Anreiz leichtern, bietet die Stadt Ingolstadt bezureits schaffen und den Umstieg auf seit mehreren Jahren eine kostenlose den öffentlichen Nahverkehr zuFüherJahreskarte für Senioren an, die ihren rerschein dauerhaft leichtern, bietet abgeben. die Stadt Ingolstadt bereits seit mehreren Jahren In den vergangenen drei Jahren machteneine kostenlose Jahreskarte für Semehr als 400 Ingolstädterinnen und Ingolnioren dieGebrauch ihren Führerschein städter an, davon und haben den Führerschein bei der Führerscheinstelle für dauerhaft abgeben. Inimmer denabgegeben. vergangenen drei Jahren machten mehr als 400 IngolstädteAngebot für alle Schanzer rinnen und Ingolstädter davon GeDas Angebot alle in Ingolstadt gebrauch undkönnen haben den Führermeldeten wahrnehmen. Dazu schein beiPersonen der Führerscheinstelle für immer abgegeben.

muss der Führerschein dauerhaft bei der Auch nach Ablauf der zwölf Monate hält

stadt gemeldeten Personen wahr- dieMonats. INVG natürlich ein passendes FahrkarZulassungsstelle in Ingolstadt abgegeben nehmen. Auch nach der zwölfder Motenangebot für Ablauf den Kundenkreis, überwiegend kostenlosen Angenate hält von diedem INVG ein passendes bot Gebrauch macht, für die Senioren beFahrkartenangebot für den Kunreit. denkreis der überwiegend von Die Auswahl geht von übertragbaren dem kostenlosen AngebotMo-Genatsoder Jahreskarten zu personabrauch machen, bis fürhindie Senioren lisierten, extra für Senioren abgestimmten bereit. Jahreskarten, bei der zwar eine Nutzung in Die Auswahl gehtimvon übertragbader Hauptverkehrszeit Schülerverkehr Die DonauCard. Foto: INVG ausgeschlossen dafürJahreskarten kann aber we- bis ren Monats-ist,oder sentlich als mit der normalen hin zugünstiger personalisierten, extra für werden. Mit der Bestätigung kann man im Jahreskarte gefahren werden. Die DonauCard. Foto: INVG Senioren abgestimmten JahreskarKundencenter der INVG in der Mauthstraße der zwar eine Nutzung eine kostenfreie Jahreskarte für ein Jahr be- Fürten, einebei persönliche Beratung kann man in antragen. Die Erstellung in der Regel sich an das Kundencenter INVG dergerne Hauptverkehrszeit imderSchülerDazu muss dererfolgt Führerschein zum nächstenbei 1. des folgenden Monats. in verkehr der Mauthstraße wenden. ausgeschlossen ist, dafür dauerhaft der Zulassungsstelle in Ingolstadt abgegeben werden. kann aber wesentlich günstiger als Mit der Bestätigung kann man im mit der normalen Jahreskarte ge-


18 Ver- und Entsorgung

Auf dem „Trockenen“: Mit geeigneten Schutzmaßnahmen kann man das Haus auch vor Starkregen absichern. Bild: INKB

INKB

Stark gegen Starkregen

Kommunalbetriebe informieren zum Rückstauschutz Als Starkregen werden Wetterereignisse bezeichnet, bei denen in kurzer Zeit besonders viel Niederschlag fällt. Dabei staut sich oftmals Wasser auf Straßen oder auf Grundstücksflächen und dringt von außen in Gebäude ein. Die Kommunalbetriebe empfehlen daher jedem Hausbesitzer, gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Der Eigentümer ist selbst verpflichtet, sich um den Schutz seiner Immobilie zu kümmern. Bei fehlender Rückstausicherung besteht in den meisten Fällen zudem auch über die Wohngebäudeversicherung kein Versiche-

rungsschutz. Das Abwasser kann bei starken Kanalbelastungen bis auf Höhe der Straßenoberkante, die sogenannte Rückstauebene, ansteigen. Daher müssen alle Abflussstellen im Haus, die unterhalb der Rückstauebene sind, zwingend gegen Rückstau abgesichert werden. Auch durch Lichtschächte, Kellerfenster oder Kellerabgänge kann Wasser, in diesen Fällen oberirdisch, in das Haus eindringen. Die Gebäudeöffnungen sollten deshalb mit Schutzelementen gesichert und Kellerlichtschächte mit einer Umrandung versehen sein.

Umweltbildung mit Willi Wertvoll Auf der Landesgartenschau starten die Kommunalbetriebe ihre Umweltbildungsmaßnahmen für Schulklassen. Sie bieten dabei an insgesamt sechs Tagen lebendigen Unterricht mit spielerisch gestalteten Elementen auf dem Freigelände an. Die ausgebildeten Umweltpädagogen Sonja Hornung und Manfred Bauer vermitteln al-

lerhand Wissenswertes über die Themen Wasserkreislauf, virtuelles Wasser, Abwasser und Kanal. Ferner über Wertstoffe und ihren Nutzen sowie einem Spielparcours zum Thema Abfalltrennung. Die Kommunalbetriebe informieren über freie Termine und geben weitere Informationen unter www.in-kb.de/lgs oder Tel. 0841/305-33 43.

Wenn das Grundstück tiefer liegt als die Straßenoberfläche, sollten zur Straße hin ebenfalls schützende Maßnahmen getroffen werden. Für einen dauerhaften Rückstauschutz müssen die Anlagen regelmäßig und mindestens einmal im Jahr gewartet und gereinigt werden. Nur so lässt sich die Funktionstüchtigkeit gewährleisten. Die Kommunalbetriebe stellen hierzu Informationen im Internet unter www.in-kb. de/rueckstau zur Verfügung. Für die persönliche Beratung sind sie auch telefonisch unter Tel. 08 41/3 05-35 01 erreichbar.


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Ver- und Entsorgung

Rund ums Wasser

Grundwassererschließung im Wasserschutzgebiet Gerolfinger Eichenwald Aufgrund der zunehmenden Bevölkerung und der Wirtschaftsentwicklung der Stadt Ingolstadt steigt seit Jahren der Trinkwasserbedarf. Als der öffentliche Wasserversorger für Ingolstadt wollen die Kommunalbetriebe die Bürger langfristig mit bester Trinkwasserqualität versorgen. Zudem wollen sie die wertvollen Wasservorkommen im Tiefenkarst nachhaltig schonen. Sie investieren dafür stetig in die Infrastruktur und planen derzeit den Bau eines weiteren Flachbrunnens im Gerolfinger Eichenwald. Mit einem weiteren Förderbrunnen können sie oberflächennahes Grundwasser aus dem ersten Grundwasserstockwerk fördern. Aber bevor es soweit ist, wurde das auswählte Gebiet weiträumig hydrogeologisch erkundet und

bewertet. Das Ingenieurbüro Knorr aus München erstellte dafür die Geophysik mit den geoelektrischen Profilen und wählte über vierzig Standorte für die Aufschlussbohrungen der Bodenproben aus. Anschließend wurden aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse zwei geeignete Bohr­ standorte für Versuchsbrunnen festgelegt, um dann im nächsten Schritt mit Pumpversuchen die Ergiebigkeit und die Wasserqualität zu ermitteln. Denn nur dort, wo ein ergiebiges Wasserreservoir vorhanden ist, wird der neue Brunnen mit einer Tiefe von bis zu zehn Metern gebohrt. Von den zwei Versuchsbrunnen konnte nun erfolgreich einer davon als zukünftiger Standort für den neuen Brunnen festgelegt werden.

Tipp der Abfallberater: Feuchttücher gehören in den Restmüll Schichtweise abgelagertes Küchenfett, verhedderte und verklumpte Feuchttücher oder sonstige Hygieneartikel, die über den Abfluss entsorgt werden, verstopfen die Abwasserrohre. Deshalb gilt: Außer dem normalen Toilettenpapier gehören Hygieneartikel wie beispielsweise Feuchttücher, Tampons oder Wattestäbchen in den Restmüll, altes Küchenfett in kleinen Mengen in den Biomüll und größere flüssige Ölmengen zur Problemmüllsammelstelle der Kommunalbetriebe. Denkt man an die Umwelt, so ist es klar, dass bestimmte Stoffe und Flüssigkeiten nicht ins Abwasser gehören. Sie sorgen nicht nur in der Kanalisation und der Kläranlage für massive Probleme, sondern belasten auch die Flüsse, Gewässer und die wertvollen Trinkwasserressourcen. Die Abfallberater informieren telefonisch unter Tel. 0841/305-37 21. Unter www.in-kb.de/abfallabc stellen die Kommunalbetriebe weitere Informationen zur Abfallentsorgung bereit.

Feuchttücher verzopfen sich und legen so Abwasserpumpen lahm. Sie zu entfernen ist aufwendig und kostet dadurch Zeit und Geld. Bild: © INKB

Für die weiteren Planungen des Brunnenbaus und für die Dimensionierung des Schutzgebietes installieren die Kommunalbetriebe entlang der Donau Grundwassermessstellen und führen weitere Pumpversuche am Versuchsbrunnen durch.


20 Stadtwerke Ingolstadt

Ein Sommer wie kein anderer Baden zu Corona-Zeiten im Freibad Ingolstadt Das sommerliche Wetter lässt noch auf sich warten und auch das Ingolstädter Freibad wartet – schon fein herausgeputzt – sehnsüchtig auf Badegäste. Laut Beschluss der Bayerischen Staatsregierung können Freibäder seit dem 21. Mai wieder öffnen, falls die Inzidenzzahl stabil unter 100 liegt. „Stabil unter 100“ bedeutet, dass der Wert an fünf aufeinander folgenden Tagen den Wert 100 unterschreitet, dazu kommen noch zwei Tage für den Verwaltungsakt. Mit jedem weiteren Tag über einer Inzidenz von 100 berechnet sich der Tag für die Wiedereröffnung des Freibades neu. Doch auch wenn das Freibad hoffentlich bald öffnen darf, hinterlässt die CoronaPandemie auch dieses Jahr wieder ihre Spuren und für einen Besuch im Freibad gilt es einiges zu beachten.

des Freibades Ingolstadt wieder auf der nommen von der Testpflicht sind entsprebereits bekannten Internetseite vor dem chend den Vorgaben der Regierung fertig Aufgrund der andauernden Corona-Pande- Besuch online unter geimpfte und genesene Bürgerinnen und mie erfolgt der Zutritt zum Freibad unter Bürger. strengen Abstands- und Hygienemaßnah- sw-i.de/freizeit/online-reservierung men eines eigens erarbeiteten HygienekoSo benötigen wir nun alle gemeinsam nzeptes, um den bestmöglichen Schutz der registrieren. Der Link wird freigeschalten, noch ein wenig Geduld und stabile InziBadegäste und Mitarbeiter/-innen zu ge- sobald ein Eröffnungstermin feststeht und denzwerte, um uns hoffentlich ganz bald währleisten. somit Zeitfenster für einen Aufenthalt im im Ingolstädter Freibad (mit Abstand) wieFreibad gebucht werden können. derzusehen. Über den Eröffnungstermin Damit die notwendigen Abstands- und Hysowie die im Freibad geltenden Coronagieneregeln eingehalten werden können, Zusätzlich zur Online-Registrierung wird es Regeln halten wir Sie auf unserer Homewird die zulässige Besucherzahl, wie schon notwendig sein, dass jeder Badegast ab ei- page, den sozialen Medien sowie über die im vergangenen Sommer, stark begrenzt. nem Alter von sechs Jahren einen maximal örtliche Presse auf dem Laufenden. Um die Bildung von langen Warteschlan- 24 Stunden alten negativen Schnelltest gen vor dem Freibad zu vermeiden und die oder PCR-Test vorweist. Die Bescheinigung Das Team der Stadtwerke Freizeitanlagen Einhaltung der neuen Maximalkapazität zu über den negativen Test ist beim Eintritt in ist bereit und freut sich schon sehr auf seiüberwachen, müssen sich Besucher/-innen das Bad im Original vorzuzeigen. Ausge- ne Gäste!


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LGS

Weitere Öffnungsschritte der Landesgartenschau

Seit der Öffnung der Landesgartenschau Ingolstadt am 23. April wurden rund 40.000 Besucherinnen und Besucher begrüßt.

Fotos: Schalles

Aufgrund der positiven Entwicklungen der 7-Tage-Inzidenz bezogen auf die Stadt Ingolstadt sind weitere Öffnungsschritte möglich. Jetzt sind auch die Blumenhalle und die Ausstellerpavillons geöffnet, außerdem gibt es an den fünf Gastronomie­ standorten auf dem Gartenschaugelände eine Mischform aus Außengastronomie und to-go-Angebot. Der Gastronom trägt dafür Sorge, dass an einem Tisch lediglich ein Hausstand Platz nimmt. Sollten Personen aus mehreren Hausständen an einem Tisch sitzen, muss ein negativer CoronaTest (nicht älter als 48 Stunden) vorgelegt werden. Ebenso möglich ist die Vorlage eines Impfausweises, der die vollständige Schutzimpfung gegen Covid-19 bescheinigt oder ein Nachweis über die Genesung einer Covid-19 Erkrankung. Für das Freigelände wurde die maximale Besucherobergrenze auf 3.444 Personen über den Tag verteilt erhöht. Als eines der vielen Highlights bietet die Blumenschau der Landesgartenschau In-

golstadt künstlerische Inszenierungen von Pflanzen und aktuelle Trends aus dem Bereich der Blumenkunst. In der 1.500 m2 großen Blumenhalle zeigt ein Team aus Floristen, Gärtnern, Kunsthandwerkern und Künstlern sein Können. Das Herzstück bildet ein großzügig angelegtes Atrium mit sprudelndem Wasserbecken, von dem aus die Besucherinnen und Besucher in die Ausstellungsbereiche gelangen. Thematisch wechselnde Blumenschauen präsentieren neben exotischen Gewächsen von fernen Kontinenten, auch heimische Schönheiten in ihrer Arten- und Sortenvielfalt als Inspiration für zu Hause. Momentan widmet sich die Blumenhalle der Nelke, einer der populärsten Schnittblumen, die mittlerweile Kultstatus erreicht hat. Aufgrund des aktuellen Pandemiegeschehens gibt es während der Laufzeit Besucherbeschränkungen und es ist eine Online-Voranmeldung notwendig. Aktuelle Informationen zum Sicherheits- und Hygi-

enekonzept sind jederzeit unter ingolstadt.de/corona abrufbar. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch und beachten Sie die Vorschriften.


22 INKoBau

Die Planung der Kammerspiele an der Tränktorkaserne Digitale Modelle als Grundlage

3D Punktwolke © 5DScan Worldwide GmbH

ser Leistungsphase werden unter anderem verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um die Sicherheit in der Planung zu erhöhen, hierzu gehören Wurzelsuchgräben, Baugrundgutachten oder hydrologische Untersuchungen, deren Ergebnisse in die Planung einfließen. In der Leistungsphase 2 können und werden verschiedene Varianten untersucht, dies ist somit der Zeitpunkt, um verschiedene Konzepte gegenüberzustellen. Bei den Kammerspielen werden unter anderem Varianten für die Anlieferung, Schaffung von Fahrradstellplätzen oder die Möglichkeit einer Fassadenbegrünung untersucht. Bereits in dieser Leistungsphase beginnen die einzelnen Planer mit der modellbasierten Planung. Ziel ist, möglichst viele Kollisionen frühzeitig zu erkennen und einen optimalen Arbeitsablauf für die anschließenden Planungen zu erarbeiten. Die Leistungsphase 2 soll planmäßig bis Ende Juli 2021 abgeschlossen werden.

Im Anschluss beginnt die Leistungsphase 3, die Entwurfsplanung, an deren Ende der Entwurf und die Kostenberechnung vorliegen. Dabei planen alle Fachplaner in 3D Modell nach Punktwolke © 5DScan Worldwide GmbH digitalen Fachmodellen. Ziel ist es, die wesentlichen Massen für die KostenbeDie INKoBau GmbH & Co. KG wurde durch Grundlagen­ ermittlung: in dieser Phase rechnung aus den jeweiligen Modellen den Stadtrat in der Sitzung vom 18. Juni werden unter anderem vorliegende Un- abzuleiten, für die Kollisionskontrolle wird 2020 beauftragt, die Architektenleistun- terlagen gesichtet, erste Abstimmungen aus den einzelnen Modellen ein Koordigen für die Kammerspiele zu vergeben mit dem Nutzer und den Fachämtern ge- nationsmodell erstellt und geprüft. Ähnund die europaweiten Vergabeverfahren troffen. Da die Planung der Kammerspiele lich wie in der vorausgegangenen Leisfür die Fachplanungsleistungen vorzube- in Anlehnung an die BIM-Methodik (Buil- tungsphase kommen zusätzliche Fachleureiten und durchzuführen. Dies bedeutet, ding Information Modelling) erfolgt, wur- te hinzu, um die Sicherheit der Planung in dass seit August 2020 die konkrete Pla- de zusätzlich als Planungsgrundlage ein einem frühen Stadium zu erhöhen. nung des Bauwerks läuft. Ziel ist es, den digitaler Zwilling des Bestandes erstellt. Brandschutzersteller und -prüfer, hoheitliEntwurf bis Ende des Jahres 2021 fertigzu- Auf Basis eines Laserscans wurde die che Prüfingenieure für Tragwerk und Geostellen und eine fundierte Kostenberech- Tiefgarage modelliert und bildet die technik oder Baulogistiker werden ihren nung zu erstellen. Grundlage für die weitere Planung. Die Anteil dazu beitragen, um zum JahresenLeistungsphase 1 wurde im Dezember de dem Stadtrat eine qualitativ hochwerDie Planung eines Gebäudes ist ein Pro- 2020 abgeschlossen. tige Planung und eine fundierte Kostenzess, in dessen Verlauf die Genauigkeit berechnung vorzulegen. Auf dieser Basis sowohl in den Plänen als auch bei den Aktuell befindet sich das Projekt in der kann dann eine Entscheidung über die Kosten und Bauabläufen stetig zunimmt. Leistungsphase 2 der Vorentwurfspla- Projektgenehmigung erfolgen. Es wird von Leistungsphasen gesprochen, nung. In dieser Leistungsphase werden die in zeitlicher Abfolge durchgeführt die Planungen weiter detailliert und die Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwerden. Die Planung der Kammerspiele einzelnen Fachplanungsgewerke begin- wendig genügend Zeit für die einzelnen begann mit der Leistungsphase 1 der nen mit ihren Planungsprozessen. In die- Schritte einzuplanen. Das Bundeministe-


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AUSGABE Mai 2021

rium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat im Jahr 2015 den Endbericht der „Reformkommission Bau von Großprojekten“ (Quelle: www.bmvi.de) veröffentlicht, darin wurden unter anderem die folgenden Ursachen für Kosten- und Terminprobleme bei Großprojekten identifiziert: ▪▪ Die Baukosten werden häufig bereits beziffert, bevor belastbare Planungen vorliegen. ▪▪ Eine ungenaue Ermittlung der Bauherrn- und Nutzerwünsche sowie die unzureichende Berücksichtigung der Besonderheiten des Projekts. ▪▪ Großprojekte werden nicht immer detailliert genug geplant. Eine unzureichende Kooperation der Beteiligten führt zu inkompatiblen Teilplanungen. ▪▪ Die Bauherrnkompetenz, aber auch die Managementkompetenz in Unternehmen, genügen nicht immer den Anforderungen eines Großprojekts. ▪▪ Ausschreibungen von Baumaßnahmen erfolgen teilweise auf Basis nicht abgeschlossener Planungen.

Wurzelsuchgraben © INKoBau

Diese Fehler vermeidet die INKoBau! Gründlichkeit bei der Planung geht vor Schnelligkeit, nur so ist es möglich, frühzeitig eine größtmögliche Kosten- und Planungssicherheit im Bauprojekt zu erlangen. Dieser Mehraufwand an Zeit in der Planung führt zu besser durchdachten Bauabläufen und in der Abwicklung zu schnelleren Bauabläufen. Ziel ist es, das Gebäude erst digital und anschließend real zu bauen.

Variantenuntersuchung © blauraum Architekten GmbH

3D Gebäudemodell in Umgebungsmodell © blauraum Architekten GmbH


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Wohnen zu fairen Preisen

Mit dem Wohnberechtigungsschein verdoppeln Sie Ihre Chancen Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt (GWG) steht für attraktiven und gleichzeitig bezahlbaren Mietwohnraum in Ingolstadt. Der Bestand von rund 7.300 Wohnungen teilt sich in zwei Gruppen: Die öffentlich geförderten und die frei finanzierten. Um die frei finanzierten Wohnungen zu mieten, gelten keine besonderen Bestimmungen, für den Teil der öffentlich geförderten Wohnungen gilt jedoch ein Wohnungsberechtigungsschein (WBS) als Zugangsvoraussetzung. Was ist der WBS? Der Wohnberechtigungsschein ermöglicht einen günstigeren Mietpreis. Besitzer des WBS haben Zugang zu den öffentlich geförderten Wohnungen. Durch den Einsatz der Fördermittel kann die GWG ihre Wohnungen im Neubau zu einem Mietpreis von derzeit 6, 7 oder 8 Euro pro Quadratmeter anbieten. Zum Vergleich: Auf dem freien Ingolstädter Mietwohnungsmarkt liegt der aktuelle Durchschnittswert zwischen 10 und 14 Euro pro Quadratmeter. Wer kann den WBS beantragen?

Grundsätzlich kann jeder den WBS beim Wohnungsamt der Stadt Ingolstadt beantragen. Um zu ermitteln, ob eine Berechtigung besteht, wird das Gesamteinkommen berechnet. Das Wohnungsamt finden Sie in der Harderstraße 17, 85049 Ingolstadt. Außerdem können die Anträge für einen WBS von der Website der Stadt Ingolstadt heruntergeladen werden. Welche Einkommensgrenzen gelten? Die Einkommensgrenzen richten sich nach dem durchschnittlichen Jahresbruttoeinkommen des jeweiligen Haushaltes. Bei der Berechnung werden zusätzlich bestimmte Beträge abgezogen, so dass sich die tatsächlichen Einkommensgrenzen noch etwas weiter erhöhen. Der WBS ist in verschiedene Stufen unterteilt: Die Stufe I stellt die unterste Einkommensstufe dar, bei Stufe II und III darf das Gesamteinkommen um bis zu 30 % bzw. 60 % überschritten werden. Für eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern errechnet sich somit beispielsweise in der Stufe III ein Jahresbruttoeinkommen von über 80.000 Euro als Einkommensgrenze.

Was kostet der WBS und wie lange ist dieser gültig? Der Antrag für den WBS kostet in Ingolstadt 10 Euro. Die ausgestellte Bescheinigung ist dann für ein Jahr gültig. Bei Mietvertragsabschluss erhebt das Wohnungsamt eine weitere Gebühr von 15 Euro. Es lohnt sich also zu prüfen, ob die Bedingungen für einen Wohnberechtigungsschein erfüllt werden, da sich somit die Chance auf eine bezahlbare Wohnung bei der GWG verdoppeln lässt. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Homepage der GWG unter gemeinnuetzige.de

Impressum Das Info-Magazin „Ingolstadt informiert“ wird herausgegeben von der Stadt Ingolstadt, Franziskanerstraße 7, 85049 Ingolstadt. V.i.S.d.P.: Michael Klarner, Presseamt der Stadt Ingolstadt. Titelfoto: Uli Rössle Satz: ITmedia UG Druck: Donaukurier Druck GmbH Stauffenbergstr. 2a, 85051 Ingolstadt Ausgaben online lesen: www.ingolstadt.de/informiert


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