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Phnom Penh

Vom Aufstieg einer asiatischen Metropole: Jede Kambodscha-Reise sollte nicht nur zu den populären Tempelruinen führen, sondern auch in die pulsierende Hauptstadt.

Was gibt es Schöneres, als im stimmungsvollen Licht des späten Nachmittags an der Balustrade des „Foreign Correspondents Club“ zu lehnen, auf die am Ufer des Tonle Sap flanierenden Menschen zu schauen und die Gedanken schweifen zu lassen… Auch berühmte Filmemacher wie Oliver Stone haben das geschätzt und nicht zuletzt deshalb gilt: Wer den einzigartigen FCC versäumt hat, ist nicht in Phnom Penh gewesen – und wer nicht in Phnom Penh war, kennt auch Kambodscha nicht.

Atemberaubender Boom

Die Anziehungskraft der Tempelruinen von Angkor als achtes Weltwunder ist so stark, dass viele Touristen die

Hauptstadt des Landes einfach aussparen. Doch die knapp zwei Millionen Einwohner zählende Metropole fasziniert facettenreich als spannende, steil aufsteigende Mega-City: Immer mehr imposante Nobelkarossen mischen sich unter die etwa 500.000 Mopeds von Phnom

Penh. Die beiden ersten modernen Einkaufsmeilen

„Sorya Center Point“ und „Central Mall“ verblassen

gegen die neue, 100.000 m 2 große und an die 200

Geschäfte zählende „Aeon Shopping Mall“. Als Flaggschiff der mittlerweile schon über 40 Hochbauten erreicht der avantgardistisch anmutende „Vattanac Capital Tower“ eine Höhe von 188 m, gekrönt von einer Skybar für atemberaubende Ausblicke. Schon bald jedoch wird er als stadtweit höchstes Gebäude abgelöst werden – von jenen 13 Wolkenkratzern, die sich bereits im Bau befinden und bis zu 260 m erreichen werden. Diese wiederum dürften winzig anmuten – gegen das Twin Tower-Projekt von Phnom Penh, das mit 589 m bzw.

Gut und gediegen an authentischer Landesküche laben kann man sich im schicken Malis (136 Street 41), asiatische und westliche Küche garniert mit einem tollen Ausblick über die Stadt bietet das Amigo Restaurant & Sky Bar (3 Street 288). Mahlzeiten mit einer guten Tat verbinden können die Gäste des Friends the Restaurant (215 Street 13), im stilvollen Kolonialbau des Romdeng (74 Street 174) oder bei den Daughters of Cambodia (321 Sisowath Quay), denn diese Gastronomie-Spots dienen der Ausbildung und Existenz ehemaliger Straßenkinder.

Stilvoll Schlummern

Etliche Hotels der Hauptstadt erfreuen mit kolonialem Charme und zeitgemäßem Komfort – viele davon noch jung, wie das herrliche, stilvolle Pavilion (https://maads. asia/pavilion), das nicht minder angenehme Plantation – Urban Resort & Spa (https:// theplantation.asia) oder das wunderbare, aber wesentlich günstigere Blue Lime (https://bluelime.hotel-phnompenh. com). Für höchste Standards in Phnom Penh indes fühlt sich das legendäre Raffles Hotel Le Royal (www.raffles. com/phnom-penh) zuständig.

Pulsierende Fluss-Promenade

Doch auch in Zukunft dürfte der Puls Phnom Penhs vorwiegend am Tonle Sap-Ufer schlagen, das von einer breiten, hübsch begrünten Promenade mit einladenden Sitzbänken flankiert wird. Auf fast zwei km spiegelt sie – besonders zum Sonnenuntergang – das Lebensgefühl der Einheimischen wider sowie den wichtigsten Pfad für Touristen: Die Strecke führt vorbei an den zahlreichen Restaurants, Bistros und Cafés des Sisowath Quay. Hier kann man sich in postkolonialem Ambiente und urgemütlichem Korbmobiliar mit den kulinarischen Köstlichkeiten einer französisch angehauchten Fusionsküche verwöhnen lassen – oder zu beschaulichen Fluss-Kreuzfahrten starten. Wenig später kommen das 1920 im Stil eines buddhistischen Klosters errichtete Nationalmuseum in Sicht, der Königspalast und die Silberpagode, die einen 90 Kilo schweren Gold-Buddha mit 2086 funkelnden Diamanten beherbergt. Nicht versäumt werden sollte ein Besuch im Museum von Tuol Sleng, das vom Völkermord der Pol-Pot-Zeit berichtet – wie auch das nur 17 Kilometer entfernte „Killing Field“ von Choeung Ek.

Paradies für Schnäppchenjäger

Die attraktiven Einkaufsmöglichkeiten halten viele Besucher länger in der Stadt, als sie sich vorgestellt haben … Von besonderer Anziehungskraft sind die traditionellen Märkte – besonders der 1937 errichtete ArtDecoKuppelbau des Zentral-Marktes Psah Thmei, in dem sich unter anderem die Handwerkskunst der Goldschmiede bestaunen lässt. Der ebenfalls täglich geöffnete Psa Tuol Tom Poung, dessen Spitzname „Russenmarkt“ noch aus der vietnamesischen Besatzungszeit stammt, gilt als El Dorado für Souvenirjäger. Hier gibt es echte oder nachgemachte Antiquitäten, Kunsthandwerk, Silberschmuck und Edelsteine sowie die landestypischen, karierten Baumwoll-Halstücher „Kramas“ – oder sogar preiswerte Mode aus der Überproduktion westlicher Textilfirmen. Als „Art Street“ indes hat sich die 178. Straße etabliert. Dort verkaufen zahlreiche Geschäfte Gemälde und Skulpturen, während man bei „Monuments Books“„ am Preah Norodom Boulevard nach interessanten Werke über ganz Südostasien stöbern kann.